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8 www.wtb-tennis.de 4/2019 AUS DEM VERBAND NEWS & BERICHTE AUS DEM VERBAND K urz vor der anstehenden Delegiertenversammlung ist es gute Tradition, sich noch- mals Gedanken über die im letzten Jahr geleistete Arbeit zu machen und alle Tätigkeiten gebündelt in einem Jahresbericht zusammen- zufassen. Im Mittelpunkt standen dabei im Frühjahr 2018 der Abschluss der Sanierungs- und Renovierungsarbei- ten am Bundesstütztpunkt/Landes- leistungszentrum in Stuttgart-Stamm- heim, die mit einem großen Festakt am 16. April ihren Höhepunkt fanden. Knapp 90 Gäste aus dem Bund, Land und der Stadt sowie Sportprominenz, an der Spitze die Fed Cup-Mannschaft, das Porsche Team Deutschland, waren unserer Einladung gefolgt. Sie alle machten sich ein Bild von unserem neuen Schmuckkästchen, mit dessen Generalüberholung im August 2017, 24 Jahre nach seinem Bau im Jahr 1993, begonnen wurde. Über einen Zeitraum von neun Monaten wurden die Zwei- und Drei-Feld- Halle renoviert und energetisch saniert. Dabei wurde auch die komplette Lichtanlage ausgetauscht und auf moderne LED-Beleuchtung umgestellt. Hinzu kam die Renovierung des Seminarraums, die komplette Neu- gestaltung sowie Einrichtung der Übernachtungszimmer sowie die Ver- legung der Trainerbüros in den oberen Stock. Zuletzt wurde der Kraftraum saniert und auf den modernsten Stand gebracht. Insgesamt rund 1,5 Millionen Euro hatte die Gesamtmaßnahme verschlungen, für die der WTB jedoch Zuschüsse in Höhe von 800.000 Euro von Seiten des Bundes, des Landes Baden-Württemberg und von der Stadt Stuttgart bekam. Dass sich der Aufwand gelohnt hat, bestätigten auch die Redner an diesem gelungenen Festakt: Barbara Rittner (Head of Women´s Tennis DTB), DTB-Präsident Ulrich Klaus, Ministerialrat Bertram Stoll vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg, Amtsleiter Günther Kuhnigk vom Amt für Sport und Bewegung der Stadt Stuttgart sowie Andreas Felchle, der Präsident des Württembergischen Landessportbunds. Doch das war nur ein erster Schritt. Im Hintergrund lief die Planungs- phase unseres neuen Sportlerhauses bereits auf Hochtouren. Am 10. Dezember erfolgte für diesen direkt an den Bundesstützpunkt ange- schlossenen Komplex auf dem Gelände im „Emerholz“ in Stuttgart- Stammheim der Spatenstich. Die Kosten für dieses neue Sportlerhaus, mit zwölf Doppelzimmern, einer Trainerwohnung sowie Schulungs- und Tagungsräumen, liegen bei knapp zwei Millionen Euro. Da wir auf die Baugenehmigung über eineinhalb Jahre warten mussten, verschob sich der Fertigstellungstermin auf August 2019. Dass dieser Termin eingehalten werden kann, ermöglicht eine schon mehrfach praktizierte Modulbauweise. Hier kommt uns auch zugute, dass wir vom ursprünglichen Plan abgewi- chen und auf Holzbauweise umgestiegen sind. Die von Generalunternehmer Rainer Walser (Franz Walser Holzbau GmbH) vorgebrachten Argumente hat das Präsidium bei dieser Entscheidung überzeugt. Die Vorteile sind in erster Linie die vorteilhaften gesundheitlichen Aspekte der Holzbau- weise, die sehr guten Dämmwerte der Wände und die daraus resultierenden Einsparungen im Energieverbrauch (bis zu 50 Prozent). Insgesamt werden nun rund 180 Kubikmeter Holz plus Holzdämmstoffe verarbeitet, wodurch 200 Tonnen CO2 gebunden werden. Dieser Neubau wertet unseren an der nördlichen Peripherie der Landeshauptstadt gelegenen Stützpunkt nochmals auf. Von größter Wichtigkeit ist daher auch die Tatsache, dass das Bundesministerium des Innern und der DOSB unseren Bundesstützpunkt bereits jetzt bis zum Jahr 2024 bestätigt haben. Weiterhin intakte Finanzlage Hervorheben möchte ich, dass trotz beider Bau-Projekte die Finanzen des WTB absolut intakt sind. Dies liegt an den erzielten Zuschüssen JAHRESBERICHT PRÄSIDENT ES WIRD NOCH FERTIG GEBAUT Ein Sportlerhaus beschließt im Sommer 2019 die großen Baumaßnahmen rund um den Bundesstützpunkt/Landesleistungszentrum in Stuttgart-Stammheim Der letzte Akt der großen Baumaßnahmen ist die Fertigstellung des Sportlerhauses. ANIMATION: FRANZ WALSER HOLZBAU GMBH Die sanierte und mit LED-Beleuchtung ausgestattete Zwei-Feld-Halle. FOTO: WTB/WWW.TOMBLOCH.DE

JAHRESBERICHT PRÄSIDENT ES WIRD NOCH FERTIG … · 4/2019 9 sowie der Möglichkeit, auf über Jahre gebildete Rücklagen zurückgreifen zu können. In diesem Zusammenhang verweise

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AUS DEM VERBAND NEWS & BERICHTEA

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K urz vor der anstehenden Delegiertenversammlung ist es gute Tradition, sich noch­mals Gedanken über die im

letzten Jahr geleistete Arbeit zu machen und alle Tätigkeiten gebündelt in einem Jahresbericht zusammen­zufassen.

Im Mittelpunkt standen dabei im Frühjahr 2018 der Abschluss der Sanierungs­ und Renovierungsarbei­ten am Bundesstütztpunkt/Landes­leistungszentrum in Stuttgart­Stamm­heim, die mit einem großen Festakt am 16. April ihren Höhepunkt fanden. Knapp 90 Gäste aus dem Bund, Land und der Stadt sowie Sportprominenz, an der Spitze die Fed Cup­Mannschaft, das Porsche Team Deutschland, waren unserer Einladung gefolgt. Sie alle machten sich ein Bild von unserem neuen Schmuckkästchen, mit dessen Generalüberholung im August 2017, 24 Jahre nach seinem Bau im Jahr 1993, begonnen wurde. Über einen Zeitraum von neun Monaten wurden die Zwei­ und Drei­Feld­Halle renoviert und energetisch saniert. Dabei wurde auch die komplette Lichtanlage ausgetauscht und auf moderne LED­Beleuchtung umgestellt. Hinzu kam die Renovierung des Seminarraums, die komplette Neu­gestaltung sowie Einrichtung der Übernachtungszimmer sowie die Ver­legung der Trainerbüros in den oberen Stock. Zuletzt wurde der Kraftraum saniert und auf den modernsten Stand gebracht. Insgesamt rund 1,5 Millionen Euro hatte die Gesamtmaßnahme verschlungen, für die der WTB jedoch Zuschüsse in Höhe von 800.000 Euro von Seiten des Bundes, des Landes Baden­Württemberg und von der Stadt Stuttgart bekam. Dass sich der Aufwand gelohnt hat, bestätigten auch die Redner an diesem gelungenen Festakt: Barbara Rittner (Head of Women s Tennis DTB), DTB­Präsident Ulrich Klaus, Ministerialrat Bertram Stoll vom

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden­Württemberg, Amtsleiter Günther Kuhnigk vom Amt für Sport und Bewegung der Stadt Stuttgart sowie Andreas Felchle, der Präsident des Württembergischen Landessportbunds.

Doch das war nur ein erster Schritt. Im Hintergrund lief die Planungs­phase unseres neuen Sportlerhauses bereits auf Hochtouren. Am 10. Dezember erfolgte für diesen direkt an den Bundesstützpunkt ange­schlossenen Komplex auf dem Gelände im „Emerholz“ in Stuttgart­Stammheim der Spatenstich. Die Kosten für dieses neue Sportlerhaus, mit zwölf Doppelzimmern, einer Trainerwohnung sowie Schulungs­ und Tagungsräumen, liegen bei knapp zwei Millionen Euro. Da wir auf die Baugenehmigung über eineinhalb Jahre warten mussten, verschob sich der Fertigstellungstermin auf August 2019. Dass dieser Termin eingehalten werden kann, ermöglicht eine schon mehrfach praktizierte Modulbauweise. Hier kommt uns auch zugute, dass wir vom ursprünglichen Plan abgewi­chen und auf Holzbauweise umgestiegen sind. Die von Generalunternehmer Rainer Walser (Franz Walser Holzbau GmbH) vorgebrachten Argumente hat das Präsidium bei dieser Entscheidung überzeugt. Die Vorteile sind in erster Linie die vorteilhaften gesundheitlichen Aspekte der Holzbau­weise, die sehr guten Dämmwerte der Wände und die daraus resultierenden Einsparungen im Energieverbrauch (bis zu 50 Prozent). Insgesamt werden nun rund 180 Kubikmeter Holz plus Holzdämmstoffe verarbeitet, wodurch 200 Tonnen CO2 gebunden werden.

Dieser Neubau wertet unseren an der nördlichen Peripherie der Landeshauptstadt gelegenen Stützpunkt nochmals auf. Von größter Wichtigkeit ist daher auch die Tatsache, dass das Bundesministerium des Innern und der DOSB unseren Bundesstützpunkt bereits jetzt bis zum Jahr 2024 bestätigt haben.

Weiterhin intakte Finanzlage Hervorheben möchte ich, dass trotz beider Bau­Projekte die Finanzen des WTB absolut intakt sind. Dies liegt an den erzielten Zuschüssen

JAHRESBERICHT PRÄSIDENT

ES WIRD NOCH FERTIG GEBAUTEin Sportlerhaus beschließt im Sommer 2019 die großen Baumaßnahmen rund um den Bundesstützpunkt/Landesleistungszentrum in Stuttgart-Stammheim

Der letzte Akt der großen Baumaßnahmen ist die Fertigstellung des Sportlerhauses. ANIMATION: FRANZ WALSER HOLZBAU GMBH

Die sanierte und mit LED-Beleuchtung ausgestattete Zwei-Feld-Halle. FOTO: WTB/WWW.TOMBLOCH.DE

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sowie der Möglichkeit, auf über Jahre gebildete Rücklagen zurückgreifen zu können. In diesem Zusammenhang verweise ich auch auf den Bericht von Vizepräsident und Verbandsschatzmeister Uwe Gärtner. Hinzu kommen die positiven Signale der Mitgliederentwicklung. Mittlerweile hat sich der Rückgang bei aktuell einem Minus von rund 1,0 Prozent und weniger eingependelt. Hier zeigt sich die gute Arbeit in unseren Mitgliedsvereinen und in den Gremien des Verbandes. Auf allen Ebenen wurden die Zeichen der Zeit erkannt und zielführende Maßnahmen zur Mitgliederbindung und –gewinnung auf den Weg gebracht.

Hervorragende PartnerschaftenSehr positiv ist zudem, dass wir auf Partnerseite stabil aufgestellt sind. An erster Stelle sind hier natürlich die beiden Ballpartner DUNLOP und HEAD zu nennen, die uns seit vielen Jahren treu zur Seite stehen und von größter Wichtigkeit für die Einnah­men im wirtschaftlichen Geschäftsbertrieb des WTB sind. Neben unseren langjährigen Premium­Partnern (in alphabetischer Reihenfolge): AIS Hallenbau GmbH, ERIMA, EOLED, PACIFiC, Patricio Travel, Sportstättenbau Garten­Moser, Tennis Warehouse Europe sowie Volksbanken und Raiff­eisenbanken ist mit der Württembergischen Gemeinde­Versicherung a.G. ein neuer Partner hinzugekommen. Die WGV ist Namensgeber des WGV­Tennis­Cups im Jugendbereich und damit Nachfolger der LBS.

Erfolgreiches Fördersystem Mit großer Freude blicke ich auch auf die Erfolge des deutschen Tennissports zurück. Das erste Highlight war der grandiose Erfolg von Angelique Kerber in Wimbledon, gefolgt vom sensationellen Gewinn des Weltmeistertitels von Alexander „Sascha“ Zverev. Auch, wenn beide Weltklasse­Athleten auf der Profi Tour eigenverantwortlich

unterwegs sind, hat der Deutsche Tennis Bund mit seinem Fördersystem daran seinen Anteil. Hier gehören auch wir als WTB mit dazu, der in Stuttgart­Stammheim einen der insgesamt vier vom Deut­schen Olympischen Sportbund anerkannten Bundesstützpunkte betreibt. Die Arbeit an diesen dezentralen Stützpunkten, neben Stuttgart sind es die in Hannover, Kamen und Oberhaching, ist von unschätzbarem Wert für die Entwicklung der Sport­lerinnen und Sportler. Das ist der richtige Weg für die Zukunft. Dies bestätigt auch Veronika Rücker, die Vorstandsvorsitzende des DOSB.

Deutsche MeisterschaftenDas richtige Gespür hatten wir auch vom WTB, als wir im Jahr 2007 zum ersten Mal die Deutschen Meisterschaften in unserem Bezirksstützpunkt in Biberach durchführten. Vergangenen Dezember wurden die Titelkämpfe nun zum neunten Mal in Folge und zum zehnten Mal insgesamt ausgetragen. Aus dem einst zarten Pflänzchen ist mittlerweile ein stattlicher Baum in Form einer Veranstaltung geworden, die fest im Turnierkalender der Sportle­rinnen und Sportler verwurzelt ist. Wer schon einmal selbst in Oberschwaben vor Ort war, schätzt die tolle Turnieratmosphäre und die Gelegenheit, die Akteure hautnah zu erleben. Mit Andrea Petkovic, Annika Beck, Antonia Lottner, Carina Witthöft, Peter Gojowczyk, Jan Lennard Struff, Daniel Brands und Daniel Masur konnten wir auch tolle Siegerinnen und Sieger bejubeln. Ganz besonders waren jedoch die Triumphe unserer württembergischer Eigenge­wächse Andreas Beck (2007/2014) und Michael Berrer (2016). Neun Jahre lang war Rolf Schmid Turnierdirektor dieser Veranstaltung, im Dezember 2018 war nun erstmals Stefan Hofherr als neuer Chef am Ruder. Unter seiner Leitung wurden die Titelkämpfe, mit den Siegern Anna­Lena Friedsam, die zum dritten Mal gewann, und Mats Moraing, in hervorragender Form fortgeführt.

Abschied und DankWie bereits vielen bekannt sein dürfte, werde ich bei der Delegiertenversammlung am 6. April mein Amt als Präsident aus eigener Motivation heraus niederlegen und nach rund 40 Jahren ehrenamtlicher Arbeit in den Funktionärsruhestand gehen. Unab­hängig von meiner Amtszeit werde ich jedoch noch die Baumaßnahme rund um das Sportlerhaus bis zu dessen Fertigstellung betreuen. Das wurde mit meinen Kollegen im Präsidium so vereinbart.

An dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit nutzen und mich bei Euch/Ihnen für das entgegen­gebrachte Vertrauen während meiner Amtszeit herzlich bedanken. Der Dank richtet sich an meine Kollegen im Präsidium für die gute und harmonische Zusammenarbeit, den Verbandsrat, alle Kommis­sionen und Ausschüsse, die hauptamtlichen Mit­arbeiter auf der Geschäftsstelle sowie das Trainer­team. Nicht zu vergessen sind die treuen Partner des Verbandes, die uns seit Jahren zur Seite stehen und großzügig unterstützen. Ebenfalls geht ein großer Dank an die stets vertrauensvolle und unterstützende Zusammenarbeit mit dem Kultus­ministerium des Landes Baden­Württemberg, der Landeshauptstadt Stuttgart sowie dem Lan­dessportverband Baden­Württemberg und dem Württembergischen Landessportbund. Ganz beson­ders möchte ich mich aber auch bei Ihnen in den Tennisvereinen für Ihr ehrenamtliches Engagement bedanken, denn ohne Ihre Unterstützung könnte das württembergische Tennis nicht auf diesem hohen Niveau stehen. Mir hat die Arbeit in der Vergangenheit immer sehr viel Spaß gemacht. Aus diesem Grund scheide ich nicht mit Wehmut aus, sondern im Wissen, dass der Verband für die Zukunft gut aufgestellt ist.

Ihr Ulrich LangePräsident

Der Kraftraum wurde ebenfalls saniert und auf den modernsten Stand gebracht. FOTO: A. ADAM

Sorgten für die sportlichen Highlights 2018: Angelique Kerber und Alexander Zverev. FOTO: HASENKOPF