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Jahresbericht SRG Ostschweiz 2010

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Jahresbericht SRG Ostschweiz 2010

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Page 1: Jahresbericht SRG Ostschweiz 2010

Jahresbericht 2010

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Page 2: Jahresbericht SRG Ostschweiz 2010

Inhalt

Seite 02: Bericht des Präsidenten

Seite 06: Programmkommission (PK)

Seite 11: Geschäftsstelle

Seite 14: Regionalstudio Ostschweiz

Seite 15: Die Ostschweiz am Bildschirm

Seite 17: Gesamtrechnung

Seite 19: Bericht der Kontrollstelle

Seite 20: Organe, Kommissionen, Vertretungen

Bild Frontseite: Der designierte SRG Generaldi­

rektor Roger De Weck im Gespräch mit Mitgliedern

der Trägerschaft, anlässlich der Mitgliederver­

sammlung am 29. Mai 2010 in Chur.

Foto: Ursel Kälin

Inhalt

Page 3: Jahresbericht SRG Ostschweiz 2010

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Liebe MitgliederIn den achtziger und neunziger Jahren

war ich Leiter des Regionalstudios Ostschweiz (äxgüsi: damals hiess es noch Programmstelle St. Gallen) als Nachfolger des legendären Freddy Webers. Radio und Fernsehen DRS waren eben getrennt worden und fuhren fortan eigenständig. Es gab ein Fernseh- und zwei Radioprogramme. Das Regionaljournal kam einmal pro Tag, um 18.05 Uhr. In der Ostschweiz herrschte Presse-vielfalt mit rund 40 unabhängigen lokalen und regionalen Tageszeitungen. Etwa ein Dutzend deutschsprachiger ausländischer Radiostationen war in unserer Region empfangbar. Die Manu-skripte schrieben wir auf einer Hermes 2000. Tonaufnahmen machten wir mit dem unsäglich schweren Nagra.

Heute können wir Hunderte von Radio- und Fernsehstationen empfangen. Die SRG SSR pro-duziert 18 Radio- und 8 Fernsehprogramme und bietet ein reichhaltiges digitales Angebot. Unser Regionaljournal gibt es für das Bündnerland so-wie für die Ostschweiz – mit sieben täglichen Einschaltungen. Die Zahl unabhängiger Tages-zeitungen hat rapid abgenommen. Dafür gibt es viele kostenfreie Tages- und Wochenzeitungen – und vor allem immer mehr publizistische On-line-Angebote: Sie sind allzeit und überall ver-fügbar und werden ständig aktualisiert.

Die Medien und unser Konsumverhalten ha-ben sich enorm verändert. Wir leben digital und interaktiv und bestimmen, was wir wo und wie konsumieren wollen. Die Informationsgesell-schaft wird zur Interaktionsgesellschaft.

Schweizer Radio und Fernsehen sind jetzt wieder zusammen und produzieren neue und interaktive publizistische Angebote. Ich freue mich, dass Ruedi Matter, der neue Direktor von SRF, an unserer Mitgliederversammlung teilneh-

men und über genau diesen Wandel und über das Zusammenwirken der verschiedenen Medien referieren wird. Ich freue mich aber insbesondere auch, in dieser völlig veränderten Medienwelt ei-ner Trägerschaft vorstehen zu dürfen, die sich zu-sammen mit Ihnen, liebe Mitglieder, und einem engagierten Vorstand in kritischer Loyalität für die SRG SSR, für SRF und für «unser» Regional-journal einsetzt.

Durch den Tod von Dr. Dieter Niedermann war die SRG Ostschweiz fast ein Jahr lang ohne Präsident, aber deswegen nicht führungslos: Ich danke dem Vorstand und namentlich dem Lei-tenden Ausschuss mit dem Interimspräsidenten Gerhard Frey für die grosse Arbeit, die sie im letzten Jahr geleistet haben. Zu danken habe ich auch unserer langjährigen Geschäftsführerin Pa-tricia Fisch, die uns nach fast zwölf Jahren zuver-lässiger und engagierter Arbeit auf anfangs Jahr verlassen und den Schritt in eine selbständige Erwerbstätigkeit gewagt hat. Herzlich begrüsse ich ihre Nachfolgerin, Monika Gessler, die seit anfangs März die Geschäfte unserer Trägerschaft führt. Helewie!

Erich Niederer

Dr. Erich Niederer amtet ab 1. Januar 2011 als neu ­

er Präsident der SRG Ostschweiz. Die Bestäti gung der

Wahl erfolgt am 14. Mai 2011 offiziell durch die Mit­

gliederversammlung.

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Bericht des Präsidenten

Umbruch und Aufbruch zu neuen UfernDie seit Anfang 2010 geltenden Statuten der

SRG Deutschschweiz weisen der Trägerschaft folgende Aufgaben zu:

«Die Mitgliedgesellschaften verankern über die Mitgliedschaft natürlicher und juristischer Personen die SRG in der Bevölkerung. Sie vertreten die Inte-ressen der Mitglieder und der verschiedenen Bevöl-kerungsgruppen in ihrem Tätigkeitsgebiet gegenüber dem Unternehmen und setzen sich für die Anliegen des Unternehmens in der Öffentlichkeit ein. Sie führen und fördern die Diskussion zu medienpo-litischen Fragen und insbesondere zu den Grund-sätzen und zur Entwicklung der Audiovision und des damit verbundenen Service public.»

Eine Projektgruppe der SRG Deutsch-schweiz hat die Ziele und Tätigkeitsfelder dieser neu definierten Verpflichtung näher erörtert und Massnahmen mit Aussen- und Innenwirkung festgelegt. Entsprechende Vorbereitungen zur Umsetzung sind im Gang, und die notwendigen Kredite sind gesprochen.

Ich erinnere gerne an die bereits im LINK publizierten Zielsetzungen, weil sie von so gros-ser Bedeutung sind:

1. Das neue Unternehmen SRF braucht eine Trägerschaft mit neuem Selbstverständnis.

2. Die Trägerschaft muss mehr Mitglieder ge-

winnen; diese erwarten einen Mehrwert von der Mitgliedschaft. Opinion leaders setzen sich für den Service public ein.

3. Die Trägerschaft der SRG SSR soll in der schweizerischen Medien- und Gesellschafts-politik zu einem Machtfaktor werden und im Unternehmen Einfluss nehmen.

4. Gemäss dem Prinzip «Media Governance» soll eine öffentliche Debatte über Service public und die Qualität der Programme ge-stärkt werden. Dazu gehören auch Bildungs-programme zu Themen des medialen Service public.

5. Öffentliche Medien sind nicht in erster Linie dem politischen oder wirtschaftlichen Sys-tem zu Rechenschaft verpflichtet, sondern den relevanten Anspruchs- und Interessen-gruppen der Gesellschaft, die durch die Trä-gerschaft repräsentiert sind.

6. Der Publikumsrat erhält mehr Gewicht: Die Programmbeobachtung gewinnt an Bedeu-tung, Interesse und Aufmerksamkeit, weil sie die Basis bildet für die Erarbeitung und Beurteilung der Programmkonzepte und des Qualitätsberichts.

7. Mit den Programmkonzepten entsteht ein neues strategisches Steuerungsinstrument. Darin werden die strategische Stossrichtung bezüglich Zielgruppen und Marktziele, die Grobstruktur des Inhalts sowie die Entwick-lungslinien einer Programmkette, eines Pro-

Bericht des PräsidentenDer Umbau des Hauses SRG SSR zu einem einheitlichen Unternehmen mit den Teilen Radio, Fernsehen und Internet prägte die Traktandenlisten sämtlicher Gremien. Das Interregnum in unserer ORG kann beendet werden: ein neuer Präsident – Erich Niederer – übernimmt die Geschäfte anfangs 2011.

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grammbereichs oder des übrigen publizis-tischen Angebots beschrieben.

8. Die SRG Deutschschweiz will ihr Profil klä-ren und ihre Rolle in der Gesellschaft akzen-tuieren und transparent entwickeln. Dazu wird eine neue Kommunikationsplattform geschaffen.

9. Die internen Strukturen und Prozesse der SRG Deutschschweiz sind zu vereinfachen und zu verbessern.

10. Die Geschäftsstellen der SRG Deutsch-schweiz und ihrer Mitgliedgesellschaften sind zu Kompetenzzentren auszubauen.

Einfluss auf die ProgrammeWesentlichste Elemente aus Sicht des Vor-

standes sind die Programmbeobachtung und die Programmkonzepte. Die Programmbeobachtung ist die Hauptaufgabe des Publikumsrates der SRG Deutschschweiz und der Programmkom-mission der SRG Ostschweiz. Der Publikumsrat hat im vergangenen Jahr einen bemerkenswerten und lesenswerten Bericht zur Programmbeur-teilung verfasst. Ich kann ihn allen Mitgliedern bestens zum Studium empfehlen. Der Bericht kann entweder bei unserer Geschäftsstelle an-gefordert oder im Internet unter www.srgd.ch/filea dmin/user_upload/PDFs/publikumsrat/Bericht_ Programmbeurteilung_2010.pdf herun-tergeladen werden.

Den Bericht unserer Programmkommission finden Sie auf Seite 6 dieses Jahresberichts.

Zu den erstmals erstellten Programmkon-zepten hat unser Vorstand ausführlich Stellung genommen und insgesamt sechs Prüfungsauf-träge eingereicht. Mit diesen Prüfungsaufträgen kann die Trägerschaft – unter Respektierung der redaktionellen Freiheit und Unabhängig-keit der Programmschaffenden – Anliegen aus

der Gesellschaft in die Konzeption des Radio-, Fernseh- und Multimedia-Angebots der SRG für die deutsche Schweiz einfliessen lassen. Die Programmkonzepte sind auf der Homepage www.srgd.ch allgemein zugänglich.

MedienpolitikUnbefriedigend verläuft nach unserer Mei-

nung leider immer noch die Umsetzung des Radio- und Fernsehgesetzes. Darin wird der «Service public regional» den lokalen Anbietern übertragen, während sich die SRG auf den na-tionalen Service public zu beschränken hat. Die Vergabe der Lokalfernsehkonzession für die Ost-schweiz ist immer noch nicht rechtlich definitiv geregelt. Leidtragend dabei ist die Bevölkerung, die auf einen gut ausgebauten «Service public regional» weiter verzichten muss. Zum Glück gibt es ein Regionaljournal beim Radio und eine Sendung «Schweiz aktuell» beim Fernsehen! Unverständlich ist uns, dass im Parteiprogramm einer grossen Partei sogar eine massive Gewichts-verschiebung in Richtung privater Anbieter ge-fordert wird. Wir meinen, diese müssten zuerst einmal den Beweis erbringen, dass sie wenigstens eine sachgerechte Lokalberichterstattung erbrin-gen können.

PräsidiumAn der Mitgliederversammlung im letzten

Frühjahr haben Sie, geschätzte Mitglieder, dem Vorstand die Kompetenz delegiert, einen neuen Präsidenten zu suchen und seinen Amtsantritt zu bestimmen. Eine aus Vorstandsmitgliedern gebildete Findungskommission hat die Wahl vorbereitet. Aus mehreren Kandidaturen hat der Vorstand im September 2010 Dr. Erich Niederer ausgewählt und den Amtsantritt auf den 1. Janu-ar 2011 festgelegt.

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Page 6: Jahresbericht SRG Ostschweiz 2010

Bericht des Präsidenten 4

Regional-direktor/in*

Erich Niederer wurde 1950 in St. Gallen ge-boren und hat seine Studien mit einem Doktorat in Staatswissenschaften abgeschlossen. Danach betreute er die Presse- und Informationsstelle der Universität St. Gallen. Von 1983 bis 1999 leitete er das Regionalstudio Ostschweiz und ist daher mit der SRG bestens vertraut. Anschliessend war er während fünf Jahren Ratschreiber des Kantons Appenzell Ausserrhoden. Seither verantwortet er eine Agentur für Text, Redaktion und Medienar-beit, die politische, wirtschaftliche und kulturelle Mandate vor allem in der Ostschweiz betreut.

Die Bestätigung dieser Wahl wird an der nächsten Mitgliederversammlung traktandiert.

StatutenAufgrund der Veränderungen bei der Trä-

gerschaft (gesamtschweizerisch wie auch bei der SRG Deutschschweiz) wird im laufenden Jahr auch eine Revision unserer eigenen Statuten not-wendig werden. Dabei müssen die neuen Aufga-ben unserer Mitgliedgesellschaft frisch geordnet und auch unsere Strukturen hinterfragt wer-den. Geprüft werden soll auch, ob in Überein-stimmung mit der Deutschschweiz unsere neue Bezeichnung als «SRG Ostschweiz» lediglich als Marke verwendet werden oder gar den langjäh-rigen Begriff ORG (Ostschweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft) ersetzen soll.

Das Jahr in der SRG OstschweizDas Geschäftsjahr 2010 war geprägt vom

leider allzu frühen Tod unseres geschätzten Prä-sidenten Dr. Dieter Niedermann. Vorstand und leitender Ausschuss haben zusammen mit dem Vizepräsidenten die laufenden Geschäfte best-möglich im Sinne von Dieter Niedermann wei-tergeführt. An vier Sitzungen hat sich der Vor-stand mit den laufenden Geschäften befasst und

sich unter anderem im Herbst von Robert Ruck-stuhl über die neuen Strukturen von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) informieren lassen. Robert Ruckstuhl hat nach Erich Niederer das Regionalstudio Ostschweiz geleitet und wird in der neuen Organisation Leiter des gesamten Be-reichs Radio. Der leitende Ausschuss hat fünfmal getagt. Hier die wichtigsten Ereignisse in Kürze:

Im Februar ist unser geschätzter Präsident Dr. Dieter Niedermann nach kurzer Krank-heit überraschend verstorben.

Roland Wermelinger hat die Leitung des Studios Chur übernommen. Silvio Liechti

Das Team der Kantonsschule Heerbrugg – Gewinner

des dritten Preises des Jugendwettbewerbs «Zukunft

der Bahn» – war zu Besuch im Regionalstudio.

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übernimmt die Funktion als Regionalkorres-pondent.

Die Mitgliederversammlung vom 29. Mai in Chur mit dem Thema ‹Neue Medien› wird von den Mitgliedern sehr gut aufgenommen.

Mit den Veranstaltungen «Killerspiele» in Romanshorn und Glarus sowie mit «Bilden Bilder?» in Weinfelden und St. Gallen ver-tieft die SRG.O zwei aktuelle medienpoli-tische Themen.

Die SRG.O ist an drei Anlässen von «Mit DRS 1 i d’Zuekunft» präsent, und zwar in Rei chenau, in Teufen, in Frauenfeld sowie an der HIGA in Chur.

Tele D erhält von uns am 7. Juni den Ost-schweizer Radio- und Fernsehpreis.

Im Rahmen des Projekts «Konvergenz» zügeln die Ostschweizer Fernsehkorrespon denten Henriette Engbersen und Jürg Ae ger ter in die Räumlichkeiten des Regionalstudios.

Marina Thüring vertritt Aline Anliker wäh-rend ihrer Auslandabwesenheit als Vertrete-

rin der Gruppe «lautstark» im Vorstand und wird als kooptiertes Vorstandsmitglied aufge-nommen.

Niggi Ulrich, Präsident der SRG Basel und Projektleiter «Zivilgesellschaftliche Rolle», in for miert den Vorstand über den Stand des Projekts.

Die Vorarbeiten zum Jubiläum «50 Jah-re Radio-Regionalsendungen» am 27. Mai 2011 in Amriswil sind unter dem Titel «Regi Party» und unter der Projektleitung von Beat Antenen gestartet.

Ein Team der Kantonsschule Heerbrugg hat den 3. Preis des Jugendwettbewerbs, den die SOB in Zusammenarbeit mit dem Verkehrshaus der Schweiz ausgeschrieben hatte, gewonnen. Es ging um die Realisation eines 100 Sekunden dauernden «10vor10»-Beitrags zum Thema «Zukunft der Bahn». Die SRG.O lud die Klasse zu einer Studio-führung ins Regionalstudio Ostschweiz nach St. Gallen ein.

Seit dem 23. August dauert die 8.15 Uhr-Sendung des Regionaljournals 2 Minuten länger.

Markus Mugglin, Redaktionsleiter «Echo der Zeit», informierte den Vorstand über sein Tätigkeitsgebiet.

Gerhard Frey, Vizepräsident

Dr. Dieter Niedermann präsidierte die SRG Ostschweiz

seit Juni 2002. Er ist im Februar 2010 unerwartet ver­

storben.

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Programmkommission (PK)

Programmkommission (PK)Die Tätigkeit der Programmkommission der SRG Ostschweiz war 2010 einerseits geprägt durch personelle Veränderungen. Anderseits wurde mit Erfolg eine neue Form der Programmbeobach-tung, das so genannte Einzelfeedback, ausprobiert. Im Rahmen der neuen SRG-Strukturen er-hielt die Programmkommission den Auftrag, dem Vorstand mögliche Prüfungsanträge zu Han-den des Regionalrates vorzulegen.

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Personelle VeränderungenDr. Dieter Niedermann, der verstorbene Prä-

sident der SRG Ostschweiz, war zugleich Mit-glied der Programmkommission. Mit ihm ver-loren wir einen engagierten, der professionellen Ebene gegenüber wohlwollend-kritischen «Mit-streiter», den wir schmerzlich vermissen. Neu in der Kommission Einsitz nahmen Marina Thü-ring sowie Georg Amstutz. Marina Thüring ist Mitglied der Gruppe «lautstark» und studiert an der Universität Basel, Georg Amstutz ist Kom-munikationsbeauftragter des Kantons Appenzell-

Ausserrhoden. Damit ist die Kommission perso-nell ergänzt und auch um ein Mitglied erweitert.

EinzelfeedbacksAuf Vorschlag des Regionalstudioleiters Tho-

mas Weingart lancierte die Programmkommissi-on das Projekt «Einzelfeedbacks». Dabei wählte jedes Mitglied in einem bestimmten Monat eine Ausgabe des Abendregionaljournals aus und ver-fasste gleich anschliessend entlang eines vorgege-benen Beobachtungsrasters einen Bericht zu Han-den der Redaktion des Regionaljournals. Dieser Bericht bildete dann am folgenden Morgen einen integrierenden Bestandteil in der redaktionsin-ternen Feedback-Runde zum Regionaljournal des vorangegangenen Abends. Eine schriftliche Rückmeldung an das berichtende Mitglied der Programmkommission schloss die Beobachtungs-runde ab. Die Bilanz des Regionalstudioleiters zum Jahresende zeigt auf, welche Folgerungen die Redaktion aus den Rückmeldungen zieht und in welcher Form diese ins Programm einfliessen.

PrüfungsanträgeIm Zusammenhang mit den neuen Struk-

turen der SRG haben die Mitgliedgesellschaften bzw. die Sprachregionen als einzige programm-bezogene Mitsprachemöglichkeit das Instru-ment der so genannten Prüfungsanträge. Diese können von den Mitgliedgesellschaften über die

Markus Mugglin, Redaktionsleiter «Echo der Zeit»

folgte der Einladung des Vorstandes und informierte

diesen über sein Tätigkeitsgebiet. Im Bild mit Arthur

Oehler (v.l.n.r).

Page 9: Jahresbericht SRG Ostschweiz 2010

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Regionalräte an die Regionalvorstände gerichtet werden. Der Vorstand der SRG Ostschweiz be-auftragte die Programmkommission, mögliche Prüfungsanträge aus Ostschweizer Sicht zu for-mulieren und dem Vorstand vorzulegen. Die Programmkommission erfüllte diesen Auftrag, indem sie sechs Prüfungsanträge formulierte, die der Vorstand integral an den Regionalrat weiter-leitete. Der wichtigste Antrag betrifft die Über-prüfung der Programmkonzepte von Schweizer Radio und Fernsehen, weitere beziehen sich auf die Brückenfunktion von DRS1 zwischen den Regionen und Sprachgruppen, den Grad an «Swissness» in den Programmen oder die konzep-tionelle Widersprüchlichkeit im Informations-bereich zwischen DRS1 und DRS4 News. Der Regionalrat hat einige unserer Anträge an den Regionalvorstand überwiesen. Wir sind gespannt auf die Resultate dieser Prüfungen.

Politik im RegionaljournalPolitik im Regionaljournal war ein Jahres-

schwerpunkt aller DRS-Regionalredaktionen. Deshalb setzten es auch die regionalen Pro-grammkommissionen auf ihre Traktandenliste. Aus Ostschweizer Sicht resultieren folgende Feststellungen: Das Regionalstudio Ostschweiz erarbeitete detaillierte Kriterien, nach welchen Politikberichterstattung erfolgt. Diesen wird im «täglichen Geschäft» auch nachgelebt. Die Poli-tikberichterstattung ist das Rückgrat des Regi-onaljournals. Aus den sechs Kantonsparlamenten wird kontinuierlich berichtet, wobei inhaltliche Schwerpunkte gesetzt werden. Eine besondere Herausforderung ist die für «Normalhörerinnen» und «Normalhörer» verständliche Darstellung komplexer, abstrakter Zusammenhänge. For-mal setzen die Redaktorinnen und Redaktoren verschiedenste radiophone Formen ein, von

der Meldung über den gestalteten Bericht mit O-Ton, das Moderationsgespräch bis zum Inter-view. Kommentare erscheinen nur sporadisch. Ein wichtiger Punkt sind auch die Quellenan-gaben: Die Hörenden müssen wissen, wer die jeweils Sprechenden sind. Eine grundsätzliche Feststellung schloss die Diskussion mit dem Radioteam ab: Angesichts des fortschreitenden Konzentrationsprozesses in der Ostschweizer Medienlandschaft steigt die Bedeutung des Regi-onaljournals Ostschweiz als einzige publizistische Alternative zu den Monopolmedien im Norden und im Süden unseres Sendegebietes.

Philipp Gemperle während seiner Moderation.

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Programmkommission (PK) 8

Schweiz aktuellAuch die Beobachtung von «Schweiz aktu-

ell» war ein Regionen übergreifendes Projekt. Die Berichte der Programmkommissionen flossen ein in die Diskussion der Sendung im Publikumsrat DRS. Die Programmkommissi-on SRG.O «stellt eine Dominanz von Themen aus den Bereichen ‹Gesellschaft› Unglücksfälle, Verbrechen fest. Politik, Wirtschaft, Kultur aus den Regionen führen ein eher ‹randständiges› Dasein. Trotz dieser Einschränkung gefällt aber der Themenmix der Sendung gut. Grosses Lob finden Geschichten mit Hintergrund, Beiträ-ge, in denen wichtige gesellschaftliche Themen beispielhaft, in vertiefender und nachhaltiger Form dargestellt werden.» Zu formalen Ge-sichtspunkten schreibt die Programmkommis-sion SRG.O: «Die Beiträge sind absolut pro-fessionell gemacht. Sie sind attraktiv gestaltet, dramaturgisch stimmig. Nicht ganz einig ist sich die Programmkommission in Bezug auf die Live-Einschaltungen. Wo der Mehrwert dieser Form liege, wird gefragt. Andererseits würden Live-Einschaltungen Atmosphäre, Nähe zum Geschehen, Aktualität generieren.»

Regi liveZweimal hörte sich die Programmkommis-

sion vor Ort, in Chur und in St. Gallen, Aus-gaben von Abendregionaljournalen an. Diese Beobachtungsform bietet die Gelegenheit, dass beide Seiten – Machende wie Konsumierende – ins direkte Gespräch kommen und so inhaltliche wie formale Gesichtspunkte vertieft diskutieren können. Es spricht für die Offenheit der Redak-tionsmitglieder des Regionalstudios Ostschweiz, dass sie diese Form der Auseinandersetzung mit dem Programm ebenso positiv bewerten wie die Mitglieder der Programmkommission. So-

wohl die beobachtete Sendung in Chur wie die in St. Gallen stiessen auf ein gutes Echo bei den Mitgliedern der Programmkommission. Bezüg-lich Moderation wurde etwa die gute Heranfüh-rung an die Themen moniert, in der Gestaltung der Beiträge die überzeugende Dramaturgie.

Regionaljournale 11:03 Uhr und 16:03 UhrSeit Mitte 2009 gibt es zwei zusätzliche

Einschaltungen des Regionaljournals, eine am Vormittag um 11:03 Uhr, eine am Nachmittag um 16:03 Uhr. Die Kurzsendungen enthielten gut gemachte Beiträge, es fehle ihnen aber eine nachvollziehbare Struktur. Vor allem fehle ein erkennbarer Abschluss, konstatierte die Pro-grammkommission an ihrer Februar-Sitzung. Erfreulich dagegen die spätere Feststellung, dass sich der Einwand bezüglich Abschluss nicht wei-ter aufrechterhalten lässt! Die beiden Einschal-tungen bieten die Möglichkeit, noch aktueller zu sein, wenn auch Berufstätige wahrscheinlich wenig von dieser Zusatzleistung profitieren kön-nen. In der Regel erfahren Beiträge, die zu diesen Zeiten in Kurzform präsentiert werden, in den Hauptsendungen eine Anreicherung, etwa durch zusätzliche O-Töne oder durch ein Interview.

InternetauftrittDie Internetseite des Regionalstudios bie-

tet verschiedene Service-Leistungen. So können Sendungen bis weit zurück abgehört werden. Nur findet man den Zugang zu diesem gut be-stückten Archiv relativ schwer. Die Zeitdauer, bis eine aktuelle Sendung aufgeschaltet werde, sei unterschiedlich, stellt die Kommission fest. Dies könne bis zu einer Stunde dauern. Von re-daktioneller Seite wird indessen versichert, dass solche Verzögerungen nur beim Auftreten tech-nischer Probleme vorkämen. Der fehlende Link

Page 11: Jahresbericht SRG Ostschweiz 2010

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zur Homepage der Trägerschaft war ein weiterer Kritikpunkt. Dieser Mangel wurde allerdings kurz nach der Sitzung der Programmkommissi-on behoben, was die Gemüter weitgehend be-ruhigte.

An die Internet-Debatte schloss sich eine Aussprache mit dem Leiter der Regional-Redak-tionen, Rolf Hieringer, an. Dabei ging es haupt-sächlich um die möglichen Auswirkungen des Konvergenz-Projekts auf die Regionalstudios. Im Zentrum steht hier das räumliche Zusam-menrücken von Radioredaktion und Fernseh-korrespondenten – in St. Gallen bereits vollzogen – zur Erleichterung des gegenseitigen Informa-tionsaustausches und zur Schaffung von Syner-gieeffekten.

Radio­ und Fernsehpreis der Ostschweiz für Tele D

Der Radio- und Fernsehpreis der Ostschweiz 2010 ging an die private Fernsehstation Tele D in Diessenhofen. Dieser Sender konnte bereits sein 25-jähriges Jubiläum feiern. Ursprünglich ganz

auf die Region Diessenhofen ausgerichtet, ist der Sender heute von rund 250‘000 Zuschauerinnen und Zuschauern in den Kantonen Thurgau, Schaffhausen und Teilen des Kantons St. Gallen zu empfangen. Alle Mitarbeitenden von Tele D sind ehrenamtlich tätig und erreichen den noch gute technische und publizistische Qualität. Tele D produziert jährlich über 300 Sendungen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport, Gesellschaft. Mit der Verleihung des Ra-dio- und Fernsehpreises der Ostschweiz 2010 würdigt die SRG Ostschweiz die Leistung aller Mitarbeitenden, die in den letzten 25 Jahren zum Erfolg des Senders beitrugen. Die festliche

Peter Schuppli, Gründer von Tele D, freut sich über

den Check, den er stellvertretend für das ganze Team

entgegennahm.

Der Internetauftritt des Regionaljournals wird laufend

von verschiedenen Redaktoren aktualisiert. Im Bild Lea

Fürer.

Page 12: Jahresbericht SRG Ostschweiz 2010

Programmkommission (PK) 10

Preisübergabe fand am 7. Juni 2010 in den Stu-dioräumen von Tele D und einer benachbarten Halle in Diessenhofen statt. Im Rahmen einer Live-Sendung hielt alt Bundesrat Samuel Schmid die Laudatio, überbrachte der Thurgauer Regie-rungsrat Kaspar Schläpfer die Glückwünsche der

Ostschweizer Stifterkantone, nahm der Gründer von Tele D, Peter Schuppli, den Preis stellvertre-tend für das ganze Team entgegen und umrahmte das Trio Artemis die Feier musikalisch.

Arthur Oehler, Präsident der Programmkommission

Alt Bundesrat Samuel Schmid nach seiner Laudatio im Gespräch mit dem TVO.

Page 13: Jahresbericht SRG Ostschweiz 2010

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GeschäftsstelleDas Jahr 2010 hat die SRG Ostschweiz bewegt: Der Tod von Dieter Niedermann, der interimis-tische Wechsel im Präsidium, die Wahl von Erich Niederer zum neuen Präsidenten ab 2011, neue künftige Aufgaben für die Trägerschaft und zahlreiche kleine und grosse Veranstaltungen für unsere Mitglieder. Dazu der monatliche Überblick:

JanuarDer Januar war in erster Linie geprägt durch

Vorbereitungsarbeiten für den Jahresbericht und die Jahresrechnung. Zudem galt es, die Organi-sation der «grossen Kisten» wie Mitgliederver-sammlung und Preisverleihung sowie vieler wei-terer Aktivitäten in Angriff zu nehmen.

FebruarDie Arbeitsgruppe «lautstark» lud die junge

Hörer- und Zuschauerschaft (unter 35 Jahren) der SRG Ostschweiz am 17. Februar zu einer Führung ins Regionalstudio Ostschweiz ein.

MärzAm 9. März besuchten Neumitglieder das

Regionalstudio Ostschweiz. Sie schauten dem Re dak tionsteam über die Schultern und liessen sich das Abendregionaljournal live zu Gemüte führen. Regionalstudioleiter Thomas Weingart und Vertreter der SRG Ostschweiz stellten sich den Fragen während des anschliessenden Apéros. Ein grosses Allgemeinwissen, Glück und starke Nerven braucht der Kandidat, der bei Susanne Kunz resp. bei René Rindlisbacher in der Fern-sehsendung «1 gegen 100» im Ring steht. Etwas weniger Nerven brauchten die rund zwanzig Mitglieder unserer Trägerschaft, die am 12. März im Publikum das Geschehen live mitverfolgten. Im Rahmen ihrer Reihe «Medienpolitische Veranstaltungen» lud die SRG Ostschweiz am

17. März nach Romanshorn zum öffentlichen Referat «Killerspiele jenseits von Panik und Ver-harmlosung» mit unserem Vorstandsmitglied Prof. Dr. Thomas Merz.

Prof. Dr. Thomas Merz, Leiter Fachbereich Medienbil­

dung an der Pädagogischen Hochschule Zürich, an­

lässlich seines Referates zu «Killerspiele jenseits von

Panik und Verharmlosung» am 12. März 2010.

Page 14: Jahresbericht SRG Ostschweiz 2010

Geschäftsstelle 12

AprilChristian Zeugin begrüsste am 18. April

zur Radio-Talksendung «Persönlich» in Mels die Theaterfrau Romy Forlin und den Tunnelbauer Bruno Röthlisberger. Mit dabei auch zahlreiche Mitglieder der SRG Ostschweiz. Die beliebteste Fernsehführung für Mitglieder in den Studios von SF ist die Live-Aufzeichnung von «Grand Prix der Volksmusik». Die Geschäftsstelle wurde für den Anlass vom 30. April mit Anmeldungen förmlich überhäuft.

Mai«Persönlich»-Moderatorin Karin Frei leite-

te am 9. Mai die Talksendung aus dem Theater Chur. Zu ihren Gästen zählten die Möbelrestau-ratorin Maria Wassenberg und der Teilzeithaus-mann Martin Vincenz. Das Bündner Vorstands-mitglied Michael Marugg animierte die Gäste zu einer Mitgliedschaft.

Unter dem Motto «Mit DRS 1 i d’Zuekunft» lancierte Schweizer Radio DRS zehn Themen-tage, wovon drei live aus der Ostschweiz gesendet

wurden. Am 13. Mai diskutierten Fachleute mit dem Publikum in Reichenau über «Glaube und Werte». Die SRG Ostschweiz präsentierte sich mit einem Stand der Öffentlichkeit. Die Mitglie-derversammlung drehte sich fast ausschliesslich um das Thema «Neue Medien – kein Fremdwort für ORG-Mitglieder». Albrecht Gasteiner leite-te mit seinem Grundsatzreferat «Was bringt uns die dramatische Veränderung der elektronischen Medien?» über zu den vier Workshops «Halbzeit für HD suisse – wie weiter?», «Digitalradio – Das Radio der Zukunft», «Was, wann und wo Sie wollen: Die SRG im Internet» und «Unser All-tag im Cyberspace – was kommt morgen auf uns zu?». Mit dem Besuch des frisch gewählten SRG-Generaldirektors Roger de Weck gelang der SRG Ostschweiz ein Überraschungscoup.

JuniDer 6. Juni lockte zahlreiche Mitglieder nach

Zürich-Leutschenbach zum Besuch des «Sport-panoramas».

Albrecht Gasteiner, Leiter des HDTV­Forums Schweiz,

im Bild mit dem designierten SRG­Generaldirektor

Roger de Weck (v.l.n.r).

Thomas Weingart, Leiter des Regionalstudios Ost­

schweiz, Brigitte Gadient, Nationalrätin Graubünden,

und Viktor Baumeler, Präsident der SRG Deutsch­

schweiz, anlässlich der Mitgliederversammlung am

29. Mai 2010 an der HTW Chur (v.l.n.r.)

Page 15: Jahresbericht SRG Ostschweiz 2010

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Am 7. Juni erhielt das Team von Tele D aus den Händen der SRG Ostschweiz den Radio- und Fernsehpreis 2010 der Ostschweiz.

Der zweite DRS 1-Thementag aus der Ost-schweiz kam am 17. Juni live aus Teufen zum Thema «Gesundheit».

Am 29. Juni stand die zweite Ausgabe des öf-fentlichen Referats «Killerspiele jenseits von Pa-nik und Verharmlosung» mit Prof. Dr. Thomas Merz in Glarus auf dem Programm.

JuliMitten in den Sommerferien besuchte das

«Persönlich» die Schatzalp hoch über Davos. Am 25. Juli sprach Christian Zeugin mit der Berg-lauf-Spezialistin Jasmin Nunige und dem Inten-danten des Lucerne Festivals, Michael Haefliger.

AugustDer letzte DRS 1-Thementag aus der Ost-

schweiz wurde anlässlich des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes aus Frauenfeld zum Thema «Tradition und Moderne» ausgestrahlt.

SeptemberAm 24. September erlebten Mitglieder un-

serer Trägerschaft in der Politsendung «Arena» hautnah die neu gewählten Bundesräte Johann Schneider-Ammann und Simonetta Sommaru-ga. Diskutiert wurde hauptsächlich die Frage, wie die beiden zu den umstrittenen Fragen und den heissen Themen stehen, welche die Schweiz in den nächsten Jahren beschäftigen werden.

Oktober / NovemberIm Herbst besuchte das «Persönlich» gleich

zweimal die Ostschweiz: Am 17. Oktober das Schloss Arbon und am 14. November die Kar-tause Ittingen.

«Benissimo», das Urgestein der SF-Unterhal-tungssendungen, wurde am 26. November zum Schauplatz für 25 Mitglieder der SRG Ostschweiz.

Dezember / JahreswechselNach fast 12 Jahren verabschiede ich mich

als Geschäftsstellen-Leiterin der SRG Ost-schweiz. Eine neue berufliche Herausforderung wartet ab Frühjahr 2011 auf mich. Ich danke allen Mitgliedern für die vielen schönen Jahre, Monate und Stunden.

Patricia Fisch, Leiterin der Geschäftsstelle

Philipp Gemperle während der Moderation zum The­

ma «Tradition und Moderne» am DRS 1­Thementag

anlässlich des Eidg. Schwing­ und Älplerfestes in

Frauenfeld. Mit im Bild ist Johannes Schmid­Kunz

(v.l.n.r.)

Patricia Fisch verabschiedet sich nach zwölfjähriger

Tätigkeit als Geschäftsstellen­Leiterin der SRG Ost­

schweiz.

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Regionalstudio Ostschweiz 14

Regionalstudio Ostschweiz

Mit ihrem besonderen Pelz und den langen Fühlern fällt das Tier auf unter den rund 580 Wildbienenarten in der Schweiz. Die Langhorn-biene hat eine besondere Vorliebe zur Hummel-Ragwurz, eine schöne, jedoch unscheinbare Orchideen-Art, die auf Magerwiesen, auf bu-schigen Hängen und mässig trockenen Böden (Wikipedia) zu finden ist, fernab von Wegen und Strassen. Was diese Langhornbiene mit den Redaktorinnen und Redaktoren der Regional-journale Ostschweiz und Graubünden verbindet, ist der Fleiss. Dieser Bienenfleiss war bei einer Vielzahl von Ereignissen im vergangenen Jahr von Nöten: Beim Tod des Bündner Polizeichefs etwa, bei den Wahlen in Graubünden und im Kanton Glarus, anlässlich des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes in Frauenfeld, beim Neat-Durchschlag in Sedrun, beim Rücktritt von Hans-Rudolf Merz aus dem Bundesrat oder bei der Wahl seiner Nachfolge. Auch die Vorlie-be für Magerwiesen und andere, mässig trockene Böden teilt die Langhornbiene mit den Redak-tionen in St. Gallen und Chur. Immer wieder gelang es dem Team im vergangenen Jahr, abseits der gängigen Journalistenpfade schöne Orchi-deen aufzuspüren und am Sender zu präsentie-ren. Die gemeinsame Sommerserie der Regional-journale, eine Reise auf und neben der Strasse, sei an dieser Stelle genauso erwähnt, wie eine Viel-zahl an Berichten, Reportagen und Porträts über Ostschweizerinnen und Ostschweizer.

Roland Wermelinger übernahm die Teamlei-tung in Chur. Silvio Liechti ist neuer Regional-korrespondent in St. Gallen. Stefanie Hablützel,

Diana Jörg (beide Chur) und Philipp Gemperle verstärken die Redaktion. Georg Fromm (Politik), Riccarda Simonett (DRS1) und Marco Gämperli (tpc) sagten Adieu. Henriette Engbersen und Jürg Aegerter, unsere SF-Korrespondenten in der Ost-schweiz, sind ins Radiostudio umgezogen. Seit Jahresbeginn arbeiten wir unter einem Dach, dem Schweizer Radio und Fernsehen SRF.

2011 wird auf alle Fälle ein Wahljahr, ein Jubiläumsjahr, ein weiteres Festjahr und mög-licherweise ein Übergangsjahr in verschiedener Hinsicht. Tier des Jahres im 2011 ist der Tau-wurm. Auch mit ihm haben Journalisten einiges gemeinsam. Ist bei einer Geschichte der Wurm drin, ist intensives Wühlen und Bohren notwen-dig. Wer die Mehlschwalbe als Vogel des Jahres ablösen wird, war bis dato nicht zu erfahren. Die Silberturm-Spatzen laufen ausser Konkurrenz, leider.

Thomas Weingart, Leiter des Regionalstudios

Silvio Liechti verstärkt das Bündner Team als neuer

Regionalkorrespondent . Neuer Teamleiter in Chur ist

Roland Wermelinger. (v.l.n.r.)

2010 war ein Wahljahr, ein Festjahr, ein Jubiläumsjahr, ein Jubeljahr. 2010, das war auch das Jahr der Langhornbiene, erkoren von Pro Natura.

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Die Ostschweiz am BildschirmAuch 2010 wurden von den beiden Ostschweizer Korrespondenten wieder einige Dutzend Bei-träge aus der und über die Ostschweiz produziert. Eine Woche lang berichtete «Schweiz aktuell» aus dem Kanton Glarus mit einer Umrundung von Glarus Süd, der neu grössten Gemeinde der Schweiz. In den Sendungen wurden jeweils die unterschiedlichsten Aspekte der Gemeindefusi-on beleuchtet. Verantwortlicher Produzent dieser Schwerpunktwoche war Jürg Aegerter: Drei Fragen, drei Antworten:

Was bleibt von einer solchen Woche?Jürg Aegerter: Ich hoffe natürlich, dass den

Zuschauerinnen und Zuschauern ein paar Sa-chen in Erinnerung bleiben. Ziel der Schwer-punktwoche war es, mit einem attraktiven

«roten Faden» (tolle Bilder des Bergkantons, heldenhafte Bergsteiger) einen wichtigen Inhalt mitzugeben: Glarus erfindet sich mit der Fusion politisch neu – und kann Vorbild sein für ande-re Kantone. Es ging darum, wie sich die Fusion

Eine Woche lang berichtete «Schweiz aktuell» aus dem Kanton Glarus mit einer Umrundung von Glarus Süd, der

neu grössten Gemeinde der Schweiz. Verantwortlicher Produzent war Jürg Aegerter.

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Die Ostschweiz am Bildschirm 16

auf die Glarner Wirtschaft, Politik und Kultur auswirkt. Auch kritische Stimmen kamen zu Wort. Kurz: Wir versuchten, den Kanton Glarus in seinen verschiedenen Facetten zu zeigen, als modernen Bergkanton mit Chancen und Pro-blemen.

Wo lagen die Schwierigkeiten?Jürg Aegerter: Das Wetter machte uns schon

Sorgen. Vor allem, als es kurz vor der Schwer-punktwoche in den Bergen nochmals heftig schneite, war die bergsteigerische Umrundung von Glarus Süd gefährdet. Die Sorgen waren unbegründet: Wir hatten Ende Juni die schöns-te Woche, die wir uns wünschen konnten. Uns gelangen eindrückliche Bilder der Glarner Berg-welt. Und für die Bergsteiger Ueli Frei und Sämi Leuzinger war die Tour auch bei den guten Be-dingungen noch streng genug.

Und was hat am meisten Spass gemacht?Jürg Aegerter: Es war wirklich toll, eine

Woche lang aus dem Kanton Glarus zu berich-ten. Die Glarnerinnen und Glarner sind extrem hilfsbereit. Ich erwähne ein Beispiel: Wann immer wir eine Garage brauchten, um unsere teure TV-Ausrüstung einzustellen, genügte es, jemanden im jeweiligen Ort anzusprechen. Er oder sie kannte mit Bestimmtheit jemanden, der eine Garage zur Verfügung stellte. Gratis na-türlich. Auch wurde unser ganzes Team einmal spontan zum Grill-Abend in den Garten eines Privathauses eingeladen. Spass machte auch die Zusammenarbeit mit den Bergführern und ih-rem «Betreuer», der Glarner Bergsteiger-Legende Engg Marti. Was mich auch freute: Wir hatten eine gute Stimmung im Team. Alle zogen am gleichen Strick und setzten sich voll ein.

Patricia Fisch, Leiterin Geschäftsstelle

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Gesamtrechnung der SRG OSTSCHWEIZ 2010Ostschweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft ORG

Betriebsaufwand Budget 2010 Rechnung 2010 Budget 2011

400 Öffentlichkeitsarbeit 30'500.00 32'093.20 30'500.00

401 LINK 25'000.00 26'282.80 24'000.00

402 Jahresbericht 5'500.00 5'810.40 6'500.00

410 Generalversammlung 20'000.00 17'402.35 21'000.00

412 Organisation 4'000.00 6'324.95 5'000.00

413 Honorare 1'000.00 4'272.80 4'000.00

414 Spesen 15'000.00 6'804.60 12'000.00

420 Veranstaltungen 56'000.00 34'134.55 56'000.00

421 PR, Werbung, Messepräsenz 30'000.00 15'815.55 35'000.00

423 Honorare 7'500.00 4'050.00 7'500.00

424 Spesen 3'500.00 1'112.15 3'500.00

425 Aktivitäten LA 15'000.00 13'156.85 10'000.00

440 Auszeichnungen 5'000.00 5'335.00 5'000.00

443 Organisation Preisverleihung 5'000.00 5'335.00 5'000.00

460 Gremien 30'000.00 34'404.40 30'000.00

461 Taggelder 20'000.00 24'960.00 20'000.00

462 Repräsentation, Spesen 10'000.00 9'444.40 10'000.00

480 Leitung und Geschäftsstelle 161'000.00 170'681.95 173'000.00

481 Gehälter und Honorare 106'000.00 113'212.80 120'000.00

482 Sozialleistungen 19'000.00 21'830.55 17'000.00

483 Büro- und Verwaltungsspesen 36'000.00 35'638.60 36'000.00

490 Kapitalkosten 400.00 160.20 400.00

491 Gebühren / Abgaben 400.00 160.20 400.00

492 Bewertungsdifferenz Fonds 0.00 0.00 0.00

Total Betriebsaufwand 302'900.00 294'211.65 315'900.00

Alle Angaben in CHF.

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Gesamtrechnung der SRG Ostschweiz 2010 18

Betriebsertrag Budget 2010 Rechnung 2010 Budget 2011

600 Beiträge 36'000.00 37'330.00 36'000.00

601 Mitgliederbeiträge 35'000.00 36'130.00 35'000.00

602 Beiträge Kantone 1'000.00 1'200.00 1'000.00

610 Einnahmen aus Aktivitäten 1'000.00 1'950.00 1'000.00

620 Zuweisungen 248'000.00 255'880.00 250'000.00

621 Zuweisungen SRG 245'000.00 245'000.00 247'000.00

622 Sonderzuweisungen 3'000.00 10'880.00 3'000.00

640 Kapitalerträge 3'000.00 2'757.60 3'000.00

641 Kapital- und Zinserträge 1'000.00 1'968.85 1'000.00

642 Bewertungsdifferenz Fonds 2'000.00 788.75 2'000.00

650 Andere Einnahmen 1'500.00 629.20 1'500.00

652 Arbeitnehmerbeiträge AHV 1'500.00 629.20 1'500.00

Total Betriebsertrag 289'500.00 298'546.80 291'500.00

Bilanz 2010 Aktiven Passiven

Aktiven

Postcheckkonto 594.25

E-Deposito-Konto 99'582.95

Fonds 69'922.00

Verrechnungssteuer-Guthaben 667.60

Debitoren

Mobilien 1.00

Passiven

Kreditoren 41'537.00

Fonds Radio- und TV-Preis

Kapital per 01.01.2010 124'895.65

Gewinn 2010 4'335.15

Kapital per 01.01.2011 129'230.80

170'767.80 170'767.80

Betriebsergebnis

Betriebsertrag 298'546.80 291'500.00

Betriebsaufwand 294'211.65 315'900.00

Gewinn 4'335.15 ­24'400.00

Page 21: Jahresbericht SRG Ostschweiz 2010

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Bericht der Kontrollstelle über die Rechnung 2010 der SRG Ostschweiz (Ostschweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft)

An die MitgliederversammlungWir haben am 18. Januar 2011 die Jahresrechnung 2010 sowie den Jahresabschluss und die Bilanz per 31. Dezember 2010 geprüft. Als Unterlagen standen uns zur Verfügung:

– Die Buchhaltung mit Rechnung und Bilanz 2010– Sämtliche Belege

Der bis 31. Dezember 2010 als Präsident verantwortliche Gerhard Frey, Vizepräsident und Finanzdele-gierter, gab uns in Anwesenheit des neuen Präsidenten, Erich Niederer, Einblicke in die Tätigkeit des Vor-standes im Jahr 2010. Er und die Leiterin der Geschäftsstelle, Patricia Fisch, standen uns am Prüfungstag in Ergänzung zu den während des Jahres zugestellten Protokollen für Auskünfte grundsätzlicher Art, aber auch zu einzelnen Einnahmen- und Ausgabenpositionen zur Verfügung.

Wir achteten auf die Anwendung der massgebenden Rechnungslegungsgrundsätze, die wesentlichen Bewertungsentscheide sowie die Darstellung der Jahresrechnung mit Bilanz als Ganzes. Die Bestände mit den Bank- und Postcheckausweisen wurden umfassend, die Übereinstimmung der Belege mit der Buch-haltung stichprobeweise geprüft. Es haben sich keinerlei Differenzen gezeigt. Die Buchhaltung und der Abschluss wurden von Patricia Fisch auch im vergangenen Rechnungsjahr sorgfältig geführt und bearbeitet. Die Belege sind korrekt kontiert und vom Finanzdelegierten nach dem «Vieraugenprinzip» visiert.

Wir bestätigen, dass die Rechnung 2010 ordnungsgemäss geführt wurde. Die in der Bilanz aufgeführten Bestände sind ausgewiesen. Die Betriebsrechnung schliesst gegenüber dem Budget mit einem Gewinn von Fr. 4‘335.15 ab.

Wir stellen Ihnen die folgenden Anträge:

1. Die Jahresrechnung und die Bilanz des Jahres 2010 sind zu genehmigen. Der Vorstand und die Leiterin der Geschäftsstelle, Patricia Fisch, sind unter bester Verdankung ihrer sorgfältigen Arbeit zu entlasten.

2. Dem Vizepräsidenten und Finanzdelegierten, Gerhard Frey, den übrigen Mitgliedern des Leitenden Ausschusses und des Vorstandes sowie den Mitarbeitenden der ORG ist für die grosse pflichtbe-wusst geleistete Arbeit bestens zu danken.

3. Dem Vizepräsidenten, der Leiterin der Geschäftsstelle sowie allen Mitgliedern des Leitenden Aus-schusses und des Vorstandes ist für die während des Interregnums im Präsidium geleisteten zusätz-lichen Arbeiten ein besonderer Dank auszusprechen.

Teufen, 18. Januar 2011

Für die Kontrollstelle: Werner Stauffacher (Berichterstatter) Michael Urech Louis Biehler

Bericht der Kontrollstelle

Page 22: Jahresbericht SRG Ostschweiz 2010

Organe, Kommissionen, Vertretungen 20

Vorstand

Georg Amstutz, Herisau

Robert Bischofberger, Oberegg

Ruth Bossert-Jungen, Wallenwil

lic. iur. Markus Dörig, Appenzell

Gerhard Frey, Niederteufen (Vizepräsident)

lic. phil. Heini Hagmann, Schiers

Walter Hofstetter, Frauenfeld

lic. phil. Mathias Jenny, Schwanden

Hildegard Jutz, St. Gallen

Dr. Ursel Kälin, St. Margrethen

lic. oec. publ. Willy Kamm, Mühlehorn

Dr. Claudia Kock Marti, Engi

Michael Marugg, Thusis

Prof. Dr. Thomas Merz, Weinfelden

Dr. Erich Niederer, Grub AR (Präsident)

Arthur Oehler, Heiden

Prof. Dr. Manfred Pfiffner, St. Gallen

Regierungsrat Dr. Kaspar Schläpfer, Frauenfeld

Marina Thüring, Walenstadt

Regierungsrat lic. iur, lic. oec. Jürg Wernli, Herisau

Erich Zoller, Sargans

Leitender Ausschuss

Dr. Erich Niederer, Frauenrüti 363,

9035 Grub AR (Präsident)

Gerhard Frey, Hinterbodenstrasse 3,

9052 Niederteufen (Vizepräsident)

Dr. Ursel Kälin, Walzenhauser Str. 48,

9430 St. Margrethen

Arthur Oehler, Badstrasse 9e,

9410 Heiden

Geschäftsstelle, Rechnungsführung,

Redaktion «Link»

Monika Gessler, Geschäftsstelle SRG Ostschweiz,

Rorschacher Strasse 150, Postfach 128,

9006 St. Gallen

Kontrollstelle

Werner Stauffacher, Abtwil

Michael Urech, Landschlacht

Louis Biehler, Sool (Ersatz)

Programmkommission

Arthur Oehler, Heiden (Präsident)

Vertretungen in der Delegiertenver-

sammlung SRG SSR

Gerhard Frey, Niederteufen

Dr. Erich Niederer, Grub AR

Arthur Oehler, Heiden

Vertretungen im Regionalrat SRG.D

Gerhard Frey, Niederteufen

Dr. Ursel Kälin, St. Margrethen

Dr. Erich Niederer, Grub AR

Vertretungen im Publikumsrat SRG.D

Arthur Oehler, Heiden

Manfred Pfiffner, Mörschwil (Präsident)

(Stand 1. März 2011)

Organe, Kommissionen, Vertretungen

Page 23: Jahresbericht SRG Ostschweiz 2010

Geschäftsstelle der

SRG Ostschweiz

Monika Gessler

Rorschacher Strasse 150

9006 St. Gallen

Tel. 071 243 22 14

Fax 071 243 22 00

[email protected]

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