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Jahresbericht 2012 Welthaus. Wir stärken Menschen. graz.welthaus.at 2012

Jahresbericht Welthaus Diözese Graz-Seckau 2012

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Jahresbericht Welthaus Diözese Graz-Seckau 2012

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Page 1: Jahresbericht Welthaus Diözese Graz-Seckau 2012

Jahresbericht 2012

Welthaus. Wir stärken Menschen.graz.welthaus.at

2012

Page 2: Jahresbericht Welthaus Diözese Graz-Seckau 2012

3 VORWORT

4 WELTWEIT AKTIV 6 Albanien Zentrum für Kinder und Jugendliche

7 Argentinien Absicherung der Lebensgrundlagen

8 Brasilien Jugendliche fordern ihre Rechte ein

9 Guatemala Verbesserter Anbau und Tierzucht

10 Laos Einsatz für Landrechte

11 Senegal HerstellungvonMedizinpflanzen

12 Slowakei Sozialzentrum für Roma

13 Tansania Recht auf angepasstes Saatgut

14 Ukraine Hilfe für soziale Waisen

Impressum:

Redaktion: Mag. Christian Köpf. Layout: DI Dominik Staudinger. Fotos (wenn nicht an-ders angegeben): Welthaus. Redaktionsan-schrift: Welthaus Diözese Graz-Seckau, Bür-gergasse 2, 8010 Graz, Tel. +43 316 324556, E-Mail: [email protected].: Mag. Dietmar Schreiner. Rechtsform Welthaus Diözese Graz–Seckau Entwick-lungszusammenarbeit: Öffentliche juristische Person gemäß can.114 ff CIC.Verantwortlich für Spendenwerbung: Dr. Claudia Kompacher. Für Spendenverwen-dung: Agnes Truger. Für den Datenschutz: Mag. Dietmar Schreiner.

INHALT

15 PROJEKTE 2012

16 ANWALTSCHAFT Teller statt Tank!

18 INLAND

19 Workshops Entdeckungsreise in neue Welten

20 Begegnung mit Gästen Abseits von Himalaya und Zuckerhut

21 Fairtrade Gemeinden Global denken – lokal handeln

22 Hinterm Horizont geht’s weiter… Steirische Entwicklungspolitische Mediathek

23 Lehrgang für Globales Lernen Fair gekleidet am Catwalk

24 WeltSpiel Die Welt „begreifen“

25 FINANZEN 2012

26 SPENDEN & HELFEN

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Titelfoto: Kinder in Tansania. Wie Welthaus die Menschen in dem ostafrikanischen Land unterstützt, lesen Sie auf Seite 13.

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Der Jahresbericht 2012 gibt einen guten Überblick über die vielfältigen Tätigkeitsfel-der von Welthaus - der entwicklungspoliti-

schen Organisation der Diözese Graz-Seckau - mit den drei Schwerpunkten entwicklungspolitische Anwaltschaft, Projektarbeit in Entwicklungsländern und Osteuropa sowie der Bildungsarbeit. Auch im organisatorischen Bereich gab es 2012 mit der Übersiedlung in Räumlichkeiten im Grazer Priester-seminar sowie mit einer Statutenänderung einige Herausforderungen zu meistern.

In diesem Sinne danke ich allen MitarbeiterInnen herzlich für ihren engagierten und verantwortungs-vollen Arbeitseinsatz und für das Mittragen nicht immer angenehmer, aber notwendiger Entschei-dungen. Mein Dank gilt auch der Diözesanleitung für ihr Vertrauen in unser Tun, den vielen entwick-lungspolitischen Organisationen für die Kooperati-on sowie den steirischen KatholikInnen, die mit ih-ren Kirchenbeiträgen wesentlich zur Finanzierung der Projekte und des gesamten Programms beige-tragen haben. Wir sind uns unserer Verantwortung für eine ziel- und erfolgsorientierte Arbeit für mehr Gerechtigkeit und Verringerung der Armut in die-ser Welt sehr bewusst und bitten daher alle unsere Freunde und Förderer, uns weiterhin nicht nur fi-nanziell, sondern auch durch kritisches Mitdenken ideell zu unterstützen.

Dipl. Ing. W. Heiner Herzog Vorsitzender

VORWORT

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Solidarisches Handeln für Menschen in an-deren Weltregionen steht im Mittelpunkt der Aktivitäten von Welthaus. Angesichts

der sich ständig wandelnden globalen Herausfor-derungen ist es für Welthaus immer notwendiger, vor allem dort mitzuwirken, wo unsere Unterstüt-zung am effektivsten wirksam wird. Darum setzen wir uns verstärkt dafür ein, dass sich Menschen in Entwicklungsländern ausreichend und angemes-sen ernähren können – und damit verbunden für eine gerechte globale Landwirtschaft. Nicht nur stärken wir Menschen dabei, ihre Lebensgrund-lagen nachhaltig und selbstbestimmt zu sichern. Wir treten auch gegen politische Rahmenbedin-gungen in Europa auf, die das Menschenrecht auf Nahrung und auf Land einschränken - und setzen uns für Reformen ein.

Anfang April 2012 ist Welthaus von der Graben-straße in die Bürgergasse 2 umgezogen. Am neu-en Standort von Welthaus lädt die offen gestal-tete Lounge zum Verweilen ein: Bei einer Tasse Kaffee oder Tee aus fairem Handel können Gäste in einer großen Medienauswahl schmökern. Das Welthaus-Team bietet Beratung bei Fragen zum Globalen Lernen. Regelmäßig finden Vorträge, Diskussionen, Workshops, Ausstellungen sowie Filmvorführungen statt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Mag. Dietmar SchreinerGeschäftsführer

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Welthaus fördert innovative und nachhal-tige Programme, die es Menschen er-möglichen, die Gestaltung ihres Lebens

und ihrer Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Ausgegrenzte Menschen werden zu aktiv Han-delnden. Kreative Überlebensstrategien und kon-krete Lösungen lassen erkennen, dass Arme nicht nur passive Spendenempfänger sind. Welthaus arbeitet langfristig mit lokalen (kirchli-chen und nichtkirchlichen) Partnerorganisationen zusammen. Diese sind bei staatlichen Stellen in den jeweiligen Ländern registriert. Die einheimi-schen MitarbeiterInnen verfügen über professio-nelles Know-how. Nur auf diesem Weg sind nach-haltige Veränderungen zu erreichen.

Welthaus ist sich seiner großen Verantwortung gegenüber KirchenbeitragszahlerInnen und Spen-derInnen bewusst. Die Projektfinanzierung erfolgt in Teilzahlungen nach Überprüfung des Projekt-fortschrittes. Regelmäßige externe Buchprüfun-gen vor Ort gehören zum Standard. Ebenso wird Welthaus von einem unabhängigen Wirtschafts-prüfer jährlich geprüft. Welthaus führt das öster-reichische Spendengütesiegel. Die Spenden an Welthaus sind steuerlich absetzbar. Zur Sicherung der Qualität werden die Projekte laufend evaluiert.

Unsere Schwerpunktländer sind: Albanien, Argentinien, Brasilien, Guatemala, Laos, Senegal, Slowakei, Tansania und Ukraine.

Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen eini-ge Projekte aus diesen Ländern vor…

Die vollständige Liste aller Projekte im Jahr 2012 finden Sie auf Seite 15.

ARGENTINIENLandrechteRechte indigener VölkerErnährungssouveränität

BRASILIENLandrechte Ernährungssouveränität

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GUATEMALALandrechteRechte indigener VölkerErnährungssouveränitätStärkung der Zivilgesellschaft Menschenrechte - Bergbau

Welthaus Jahresbericht 2012

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BRASILIENLandrechte Ernährungssouveränität

UKRAINEFörderung von Kindern, Jugendlichen und Frauen

ALBANIENGenderinnerfam. Gewaltprävention Förderung von Kindern und JugendlichenPastoralarbeit

TANSANIALandrechteErnährungssouveränitätMenschenrechte Bergbau

LAOSLandrechteErnährungssouveränität Stärkung der Zivilgesellschaft

SLOWAKEISozialprojekte für Roma Rechte der Roma

SENEGALErnährungssouveränitätStärkung der Zivilgesellschaft

Welthaus. Wir stärken Menschen.

WELTWEIT AKTIV

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Die triste wirtschaftliche Situation in Albani-en hat in den letzten Jahren zu einer mas-siven Auswanderung geführt. Geschätzte

40 Prozent der 19- bis 40jährigen leben im Aus-land. Massive Probleme sind auch durch die Mi-gration innerhalb des Landes entstanden. Viele Familien verlassen ihre Häuser in den Bergen und ziehen in die Hauptstadt oder in die Ebene. So entstehen neue Siedlungen, die oft keine Infra-struktur aufweisen. Die erhoffte Verbesserung der Lebensgrundlagen tritt nicht ein. In Arbeitslosig-keit und schlechten Wohnverhältnissen gefangen, können die Menschen der Armut kaum entrinnen.

Die Salesianerinnen Don Boscos arbeiten seit 2004 in der Gemeinde Tale, die aus mehreren Dörfern be-

steht. Das neuerrichtete Tageszentrum wird täglich von circa 150 Kindern besucht, die hier nach der Schule ihre Aufgaben machen können. Zu Hause gibt es dazu oft keine Möglichkeiten; Hilfe können sich die Kinder kaum erwarten. Viele Mütter geben zu, dass sie selbst nicht lesen und schreiben kön-nen. Für viele Kinder ist der Besuch des Zentrums die einzige Möglichkeit, einen geregelten Schulbe-such zu absolvieren. Hier werden auch Sprachkur-se angeboten, damit die Chancen auf eine weiter-führende Ausbildung gewahrt bleiben.

Vielfach bekommen die Kinder im Tageszentrum auch einfache Grundregeln in der Hygiene mit, die sie von zuhause oft nicht kennen. Die ungelöste Müllentsorgung ist auch in Tale sichtbar. In vielen Aktivitäten lernen die Kinder und Jugendlichen den richtigen Umgang mit der Umwelt. Regelmäßiges Sammeln des Mülls in der unmittelbaren Umge-bung und entlang der Flüsse schärft das Bewusst-sein für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur.

ALBANIEN

Zentrum für Kinder und Jugendliche

Welthaus Jahresbericht 2012

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Kontakt:Agnes Truger+43 316 324556 [email protected]

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ARGENTINIEN

Absicherung der LebensgrundlagenIn den letzten Jahren wurden tausende indigene

Kleinbauernfamilien in Argentinien gewaltsam von ihrem Land vertrieben. Agro-Unternehmer

beanspruchen es für sich, um darauf etwa Soja anzubauen - für den Export nach Europa, wo es an Schweine und Hühner verfüttert wird oder als Agrodiesel in unseren Autotanks landet. Durch den Sojaboom geht nicht nur Ackerland für die Ei-genversorgung verloren; auch riesige Waldflächen müssen den Plantagen weichen. Soja ist für das Agrobusiness ein gutes Geschäft – die Bevölke-rung hat aber keinen Zugang zu den Gewinnen.

Die meisten indigenen Gemeinden haben schon derzeit viel zu wenig Land, um gut überleben zu können. Dazu kommen auch noch die Probleme mit fehlendem Trink- und Nutzwasser. Auch das Wissen um ihre Rechte ist nach wie vor gering. Daher ist es für Investoren oft einfach, die Men-schen von ihrem Land zu vertreiben.

Die argentinische Organisation INCUPO arbeitet mit Unterstützung von Welthaus seit Jahren mit ethnischen Minderheiten in den Provinzen Formosa

und Chacó zusammen. Ziel ist es, Gemeinschafts-land für die indigene Bevölkerung rechtlich abzusi-chern und die Eigenversorgung zu gewährleisten.

INCUPO arbeitet mit Jugendlichen der zwei Ethni-en Pilagá und Qom. Sie lernen, Brunnen zu bau-en, Regenwasser zu sammeln und werden so zu Wassertechnikern in ihren Dörfern. Auch lernen sie, welche Rechte sie als indigene Bevölkerung laut Gesetz haben und wie sie diese einfordern können. Durch die bessere Vernetzung kann auf Menschenrechtsverletzungen schneller reagiert werden. Wichtig ist auch die Stärkung des Selbst-bewusstseins der indigenen Bevölkerung - und vor allem der Jugendlichen - die sich wieder stärker mit ihren kulturellen Wurzeln auseinandersetzen. Mit Unterstützung von:

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WELTWEIT AKTIV

Kontakt:Mag. Sigrun Zwanzger+43 316 324556 [email protected]

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BRASILIEN

Jugendliche fordern ihre Rechte einRund eine Stunde benötigt man, um vom

Zentrum Sao Paulos mit der U-Bahn nach Capao Redondo zu fahren. Um acht Uhr

früh sind die Waggons bei der Ankunft in der End-haltestelle fast leer. Aussteigen ist aber zunächst unmöglich, da die Menschen auf dem überfüllten Bahnsteig mit ganzer Kraft in die Waggons drän-gen. Hier draußen an der Peripherie gibt es für die meisten keine (Gelegenheits-)Arbeit, deshalb wol-len alle in die Innenstadt.

Der dichtbesiedelte Stadtteil im Süden Sao Paulos ist von Armut und Gewalt geprägt. Am Wochenende steigt die Zahl der Gewalttaten in den Familien und auf den Straßen stark an. Die Zukunftsperspektiven der Jugendlichen sind trist. Viele von ihnen haben sich deshalb auch an den Demonstrationen im Juni

beteiligt und bessere Bildung, Gesundheitsversor-gung und Infrastruktur gefordert.

Das Menschenrechtszentrum CDHEP, wo auch einige Ordensfrauen (Steyler und Maryknoll-Schwestern) mitarbeiten, fördert mit Unterstüt-zung von Welthaus die Beteiligung Jugendlicher an der Artikulation und Durchsetzung ihrer Rech-te. Derzeit wird in Brasilien ein nationaler Plan der Kinder- und Jugendrechte entwickelt. Aus diesem Anlass erheben Jugendliche - ein Drittel von ihnen in Bewährungshilfebetreuung - aus den Distrikten Sao Luiz, Capao Redondo und Jardim Angela die Verletzung von Kinder- und Jugendrechten in ih-ren Bezirken. Sie dokumentieren und veröffentli-chen diese Menschenrechtsverletzungen im In-ternet und nehmen Kontakt zu den zuständigen Behörden auf. In diesem Projekt machen die Jugendlichen die Erfahrung, dass sie ernst genommen werden. Und sie sind ermutigt, ihr Lebensumfeld aktiv mitzuge-stalten.

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Welthaus Jahresbericht 2012

Kontakt:Dr. Christine Reiter-Haas+43 316 324556 [email protected]

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Die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln ver-schlechtert sich in Guatemala fortlaufend und hat gegenwärtig ein kritisches Aus-

maß erreicht. Mehr als jedes zweite Kind (!) ist chronisch unterernährt. Besonders betroffen ist die indigene Bevölkerung der Region Ch’orti im Osten des Landes. Sie wurde von den fruchtbaren Ebe-nen vertrieben und baut nun auf den Steilhängen ihre Grundnahrungsmittel - vor allem Mais - an.

Neben der schlechten Bodenqualität macht vor al-lem die Erosion den Menschen zu schaffen. Die Ernten werden immer weniger und die Bevölke-rung ist oft gezwungen, sich als Tagelöhner auf den Kaffeeplantagen der Region oder in Nachbar-ländern ein Einkommen zu erwirtschaften.

Das Projekt Ch’orti wirkt diesem Trend entgegen. Neben verbesserten traditionellen Bohnen- und Maissorten werden noch Kürbisse (Foto) und Wassermelonen angebaut, auch um die Boden-

fruchtbarkeit zu erhöhen. Gedüngt wird mit orga-nischem Dünger; und gegen die weitere Erosion werden Bäume oder Ananasfrüchte gepflanzt. Dort, wo kaum Platz vorhanden ist, bauen die Fa-milien Obst auch in alten Autoreifen an. Durch die Zucht von Hühnern und Kaninchen wird der Spei-seplan aufgebessert. Etwaige Überschüsse kön-nen am Markt verkauft werden.

Um die politischen Rahmenbedingungen zu ver-bessern, unterstützt Welthaus die Bäuerinnen und Bauern auch bei ihrer Einflussnahme auf politi-scher Ebene, damit ihre Anliegen in den lokalen und regionalen Entwicklungsplänen berücksichtigt werden.

GUATEMALA

Verbesserter Anbau und Tierzucht

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WELTWEIT AKTIV

Kontakt:Mag. Sigrun Zwanzger+43 316 324556 [email protected]

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LAOS

Einsatz für LandrechteIn Laos gehört offiziell alles Land dem Staat. Ein-

getragenen Privatbesitz - so wie in Österreich üblich - gibt es nur im städtischen Bereich. 80

Prozent der Bevölkerung lebt allerdings auf dem und vom Land. Diese Menschen haben derzeit keinerlei Rechtssicherheit, wenn es um Landbesitz geht. Das vererbte Nutzungsrecht von Land bietet keinen wirklichen Schutz.

In letzter Zeit werden immer mehr Landkonzessi-onen an ausländische Firmen und sogar Staaten vergeben, die sich Land sichern, um darauf riesi-ge Gummibaum-, Jatropha- und andere Monokul-turen für den Export anzubauen. So werden viele Menschen von ihrem Land vertrieben - meist ohne Entschädigungen oder mit Summen, die nicht ein-mal annähernd die Verluste decken. Auch wenn die Leute kein Papier haben, das das Land als ihres ausweist, so sehen sie die Reisfelder, auf denen schon ihre Großeltern anbauten, doch als ihren

Besitz an. Auch der Gemeinschaftswald, der vom ganzen Dorf genutzt wird, hat für die Bevölkerung enorme Bedeutung: Für die Versorgung mit Nah-rungsmitteln, mit Holz usw.

Derzeit arbeitet die laotische Regierung an einer neuen Landrichtlinie bzw. -gesetzgebung, die auch der ländlichen Bevölkerung eine gewisse Sicher-heit bieten soll. Unsere Partnerorganisation CIDSE Laos ist federführend bei der Einflussnahme auf diese Pläne, damit die Interessen der Bäuerinnen und Bauern auch wirklich gewahrt werden. Mit ei-nem Richtungswechsel innerhalb der laotischen Regierung Ende 2012 kann aber nur gehofft wer-den, dass die Stimmen der Zivilgesellschaft auch gehört werden.

Aber auch die Aufklärung der ländlichen Bevölkerung ist wichtig. Nur wenn die Menschen wissen, welche Rechte und Möglichkeiten sie haben, können sie auch Einfluss nehmen. „Es gibt schon ein paar Bei-spiele, dass in Gemeinden, in denen Landnutzungs-pläne und Aufteilungspläne in einem partizipatori-schen Prozess erarbeitet wurden, die Landkonflikte besser gelöst werden konnten!“ erzählt Khankham Douangsila, die Direktorin von CIDSE Laos.

Welthaus Jahresbericht 2012

Kontakt:Mag. Sigrun Zwanzger+43 316 324556 [email protected]

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Page 11: Jahresbericht Welthaus Diözese Graz-Seckau 2012

Maß, in der richtigen, unbedenklichen Dosis und hygienisch verarbeitet zur Verfügung stehen.

Ein mittlerweile offiziell registriertes Netzwerk von HeilpflanzenverkäuferInnen wurde aufgebaut. Die-ses Netzwerk hat es ermöglicht, dass 2400 Per-sonen direkt in das Projekt eingebunden sind und mittlerweile 100.000 Menschen in der Region Ka-olack an der Grenze zu Gambia Zugang zu tra-ditionellen Heilmitteln haben. „Es ist gelungen, tra-ditionelle Heilmittel in das Apothekenvertriebsnetz einzubinden. Dadurch haben auch die Ärmsten Zu-gang zu leistbarer medizinischer Versorgung“, freut sich Welthaus-Geschäftsführer Dietmar Schreiner. In Kooperation mit:

SENEGAL

HerstellungvonMedizinpflanzen

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WELTWEIT AKTIV

Im Senegal greift jeder zweite Haushalt auf traditi-onelle Medizin zurück, selbst wenn die finanziel-len Mittel für westliche Schulmedizin vorhanden

sind. Die Armen und Ärmsten haben ausschließlich Zugang zu traditionellen Medikamenten.

Welthaus hat von 2009 bis 2012 gemeinsam mit der lokalen Organisation „Enda Santé“ die Men-schen im Senegal bei der Herstellung und Ver-marktung von Medizinpflanzen unterstützt. Schwerpunkt des Projekts ist der Anbau von Kräu-tern auf biologischer Basis, um der großen Nach-frage nachkommen zu können. Kombiniert wird der Anbau von Kräutern mit Gemüseanbau, um der Mangel- und Unterernährung der Bauernfami-lien entgegenzuwirken.

Enda Santé, die senegalesische Partnerorgani-sation von Welthaus, arbeitet gemeinsam mit der Universität Dakar daran, die reichhaltigen, lokalen Potenziale der traditionellen Heilmittel zu nützen. Sie sorgt auch dafür, dass sie in ausreichendem

Kontakt:Gabi Gmeindl+43 316 324556 [email protected]

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Die Kleinstadt Detva mit ca. 17.000 Einwoh-nern zeigt anschaulich alle Versäumnisse der totalitären Zeit in der Vergangenheit

und die enormen Schwierigkeiten bei der Transfor-mation der Planwirtschaft in neue marktwirtschaft-liche Strukturen. Die Maschinenbaufabrik - der größte Betrieb in Detva - wurde zugesperrt; neue Investitionen in der strukturschwachen Gegend blieben aus.

Arbeitslos, kaum ausgebildet und ohne jede Chan-ce auf eine neue Beschäftigung blieben die Roma. Aufgrund der Zahlungsunfähigkeit wurden sie in den 90er Jahren in leer stehenden Arbeiterunter-künften (1-Zimmer-Wohnungen) untergebracht - so entstand ein Ghetto. Bald ergaben sich Rück-stände an Mieten, die für viele Familien bis heute eine enorme Belastung bedeuten. Angesichts der trostlosen Situation in Detva grün-dete Marie Olahova (Foto, Mitte), selbst eine

SLOWAKEI

Sozialzentrum für RomaRomni, eine Kindertanzgruppe, die heute zu den bekannten regionalen Ensembles gehört. Daraus ergaben sich eine Kindergartengruppe für Vor-schulkinder, Nachhilfeunterricht für SchülerInnen, Freizeitprogramme für Jugendliche, Frauenbera-tung usw. Alle Aktivitäten werden in den Clubräu-men konzentriert. 2009 konnte ein kleines Haus als Zentrum bezogen und eingerichtet werden, das eine Ausweitung der Tätigkeit erlaubt.

Eine Beratungsstelle dient als erste Anlaufstelle für Roma und Nicht-Roma in Krisensituationen. Die Menschen finden hier Unterstützung bei Pro-blemen mit der Wohnung (zu hohe Miete, Zutei-lung von Wohnungen, Zurückzahlung von Miet-rückständen) und drohender Obdachlosigkeit. Beratung gibt es auch bei Behördengängen und bei Schulproblemen der Kinder. Das hier erwor-bene Wissen führte zur vertraglich festgelegten Zusammenarbeit mit der Stadt Detva im Sozial-bereich.

Die positiven Ergebnisse in Detva führten zur Gründung von Frauengruppen in weiteren vier Gemeinden der Region. Hier werden Aktivitäten für Kinder und ihre Mütter durchgeführt, sowie die Mütter motiviert, eine Ausbildung nachzuholen.

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Welthaus Jahresbericht 2012

Kontakt:Agnes Truger+43 316 324556 [email protected]

Page 13: Jahresbericht Welthaus Diözese Graz-Seckau 2012

WELTWEIT AKTIV

TANSANIA Recht auf angepasstes SaatgutIn Tansania lebt die Mehrzahl der Menschen in

Armut. Viele Kleinbauernfamilien sind nicht in der Lage, genügend Nahrungsmittel für den Ei-

genbedarf herzustellen oder diese auf dem Markt kaufen zu können. Die Folgen des Klimawandels und die Bodenerosion, aber auch mangelnde staatliche Unterstützung bei der Verbesserung der Landwirtschaft und dem Zugang zu lokalen Märk-ten machen es der bäuerlichen Bevölkerung fast unmöglich, aus der Armutsfalle zu entkommen. Welthaus unterstützt Menschen in Tansania da-bei, ausreichend Nahrungsmitteln zu produzieren, Haushalts-Ernährungspläne zu erstellen, die La-gerung und Ernährung zu verbessern, Frauen zu stärken und HIV/AIDS zu bekämpfen. In den Projekten wird verbessertes traditionel-les Saatgut verwendet - mit guten Erfolgen. Aber es fehlt noch die Breitenwirkung, die nur durch die Einbindung der öffentlichen Stellen erfolgen kann. Dafür müsste die Regierung die Mittel für

die Landwirtschaft in diesem Sinne einsetzen. Das Landwirtschaftministerium hat zwar Strategien zur kostengünstigen Verteilung verbesserten Saatguts entwickelt. Aber oft wird nicht das richtige Saatgut, sondern Hybrid-Saatgut geliefert, und das auch nicht zur rechten Zeit. Die Lokalregierung über-wacht die Verteilung nur rudimentär und Korruption ist auf verschiedenen Ebenen im Spiel. Welthaus stärkt die Bevölkerung, damit dieses Verteilungssystem so verändert wird, dass die Ge-meinden das ihren Bedürfnissen entsprechende Saatgut erhalten. Ein transparentes Vorgehen beim Management von öffentlichen Mitteln wird eingefor-dert, denn nur so können die Bauern langfristig von ihren Ernten leben.

Kontakt:Mag. Sigrun Zwanzger+43 316 324556 [email protected]

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Page 14: Jahresbericht Welthaus Diözese Graz-Seckau 2012

UKRAINE

Hilfe für soziale Waisen

Arbeitslosigkeit, niedrige Löhne und hohe Lebenshaltungskosten stürzen viele Men-schen in der Ukraine in große Armut. Viele

Mütter verlassen ihre Familien, um in Westeuropa zu arbeiten. Dadurch gibt es immer mehr „Sozi-alwaisen“: Kinder und Jugendliche, die von ihren Eltern in der Ukraine zurückgelassen - und im Verwandtenkreis untergebracht - werden. Vielfach sind die Eltern über Jahre nicht erreichbar, da sie sich illegal im Ausland aufhalten. In den besseren Fällen halten sie mit ihren Kindern telefonisch den Kontakt aufrecht. Für die ukrainische Gesellschaft sind die vielschichtigen Probleme der Arbeitsemig-ration eine neue große Herausforderung. Die Fol-gen für die ohne Eltern aufwachsende Generation sind nicht absehbar.

Die Caritas Iwano-Frankiwsk nimmt sich mit Unter-stützung von Welthaus dieser Herausforderung an und betreut auf vielfältige Weise die betroffenen Familien: Sie berät die überforderten Großeltern

und die verunsicherten Kinder und Jugendlichen und hilft bei Erledigungen. Oft ist die Frage der Erziehungsberechtigung ungeklärt, was allein bei Behörden und in der Schule zu enormen Schwie-rigkeiten führt. Die Caritas Iwano-Frankiwsk tritt für die Einhaltung der Kinderrechte ein und verleiht ihre Stimme den allein gelassenen Kindern und Jugendlichen. Für diese ist es wichtig, dass sie sozial gut integriert sind und neue Freundschaf-ten schließen. Ein breites Angebot an Aktivitäten während des Schuljahres und ein buntes Ferien-programm fördern das Gemeinschaftsgefühl.

Die Probleme der „Sozialwaisen“ sind in der Öf-fentlichkeit kaum bekannt und werden im Schul-alltag kaum wahrgenommen. Für LehrerInnen, SchulpsychologInnen und MitarbeiterInnen der Schulbehörden werden Workshops angeboten. Eine Schulungsreihe zu Themen wie Kinderrechte und dem schulischen Umgang mit „Sozialwaisen“ trägt zur Verbesserung ihrer Lage bei. Begleiten-de Öffentlichkeitsarbeit soll die Gesellschaft für die Folgen der Arbeitsemigration sensibilisieren. Es wurde auch ein Malwettbewerb organisiert und ein Buch herausgegeben, in dem die Kinder und Jugendlichen über ihre Situation, ihre Sehnsüchte und Wünsche schreiben und malen.

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Welthaus Jahresbericht 2012

Kontakt:Agnes Truger+43 316 324556 [email protected]

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PROJEKTE 2012

Land Region/Ort - Aktivität - Projektpartner

Albanien Tale - Tageszentrum für Kinder und Jugendliche - Salesianerinnen, Diözese Lezhe Seite 6 1.010,00 Albanien Sapa - PastoralassistentInnenausbildung - Diözese Sapa 4.010,00 Argentinien Formosa/Chacó - Absicherung der Lebensgrundlagen - INCUPO Seite 7 21.114,00 Brasilien Minas Gerais, Bahia, Pernambuco, Paraiba - Landrechte - CPT 24.682,00 Brasilien Jacobina - Einsatz für Landrechte - CPT Jacobina 8.589,00 Brasilien Sao Paolo - Jugendliche fordern ihre Rechte ein - CDHEP Seite 8 5.020,00 Brasilien Barra - Unterstützung traditioneller Gemeinschaften - CPT Barra 21.705,00 Guatemala Quetzaltenango - Ernährungssouveränität in vier Dörfern - Sozialpastoral Erzdiözese 28.189,00 Guatemala Jocotán - Verbesserter Anbau und Tierzucht - Pfarre Jocotán Seite 9 15.957,00 Guatemala Quetzaltenango - Einsatz für Landrechte - PTI 8.271,00 Guatemala Guatemala Ciudad - Einsatz für Menschenrechte - Grupo de Apoyo Mutuo 12.355,00 Guatemala San Marcos - Aufklärung via Radio über Minen- und Staudammprojekte - COPAE 12.850,00 Guatemala Guatemala Ciudad - Recht auf Land für Ernährung - CIIDH 19.794,00 Laos Khammuane/Savannahkhet - Landrechte/Ernährungssouveränität - CIDSE Laos/ NORMAI Seite 10 75.260,00 Senegal Überregional - Stärkung lokaler Kapazitäten und Wissensmanagement lokaler Partner - DECA 6.569,00 Senegal Kaolack - Organisationsentwicklung der Zivilgesellschaft und Wassermanagement - Caritas Kaolack 7.378,00 Senegal Überregional-HerstellungundVermarktungvonHeilpflanzenundBiogemüse-EndaSantéSeite 11 11.130,00 Senegal Thiès - Nachhaltiger Anbau von Obst und Gemüse, Verarbeitung, Vermarktung - ASAFODEB 30.651,00

Senegal Kaolack, Kaffrine - Ländliche Entwicklung in zehn Landgemeinden (522 Dörfern) - Symbiose 12.593,00 Senegal Fatick - Nachhaltige Land- und Fischereiwirtschaft - Adaf Yungar 15.124,00 Slowakei Hostice - Aktivitäten Dorfzentrum Roma/Nichtroma - Verein Meta 33.826,00 Slowakei Mittelslowakei und Region Spiš/Zips - Rechte der Romnia - Verein Spolu 26.550,00 Slowakei Detva - Sozialzentrum für Roma - Club Spolu Seite 12 23.050,00 Slowakei Lipany - Romazentrum - Caritas Košice 5.682,00 Tansania Dar es Salaam - Landrechte - Hakiardhi 50.205,00 Tansania Myunga - Ernährungssouveränität, Verbesserung der Anbaumethoden - ADP Mbozi 25.130,00 Tansania Ileje - Ernährungssouveränität, Verbesserung der Anbaumethoden - IRDO 10.153,00 Tansania Chitete - Ernährungssouveränität, Verbesserung der Anbaumethoden - ADP Mbozi 15.299,00 Tansania Mbeja - Rechte der bäuerlichen Bevölkerung auf angepasstes Saatgut - MIICO Seite 13 5.040,00 Tansania Tansania - Planung und Evaluierung von EZA-Projekten - Dewald 5.260,62 Tansania Mara - kleinbäuerliche Produktion und Vermarktung von Obst und Gemüse - Act Mara 7.802,00 Tanzania Minenkonferenz - HAKIMADINI 7.220,00 Ukraine Konotop - Jugendzentrum - Verein Viden 19.076,00 Ukraine Charkiv - Tageszentrum für Kinder - KRDF Social Service of Assistance 20.080,00 Ukraine Iwano-Frankiwsk - Hilfe für "soziale Waisen" - Caritas Iwano-Frankiwsk Seite 14 17.274,00 International Kapazitätsenwicklung und Wissensmanagement 9.562,00

Summe 623.460,62

Anteil Welthaus am Gesamt-projekt 2012 in Euro

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Page 16: Jahresbericht Welthaus Diözese Graz-Seckau 2012

Angesichts weltweit steigender Lebens-mittelpreise und globaler Ernteeinbußen durch zunehmende Wetterextreme wurde

im Sommer 2012 die Kritik an der Verspritung von Lebensmitteln immer lauter. Als sich der deutsche Entwicklungsminister Dirk Niebel für einen soforti-gen Verkaufsstopp des umstrittenen „Biosprits“ E10 aussprach, stieg auch in Österreich der Druck, die für Oktober geplante Einführung von E10 abzusa-gen. Dass dies schließlich erreicht werden konnte, ist auch ein Erfolg des „Netzwerks Agrotreibstoffe“

- einem breiten Bündnis entwicklungs-, verkehrs- und umweltpolitischer Organisationen, welches von Welthaus Graz initiiert und koordiniert wurde.

Bereits die derzeitige Beimischung von rund fünf Prozent Agrotreibstoffen in der EU kann nur durch beträchtliche Importe - vor allem aus Entwick-lungsländern - erreicht werden. Agrotreibstoffe im Tank sind mitverantwortlich für Landraub, un-menschlichen Arbeitsbedingungen und steigende Lebensmittelpreise. Studien zeigen auch, dass

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ANWALTSCHAFT

Teller statt Tank

Welthaus Jahresbericht 2012

Page 17: Jahresbericht Welthaus Diözese Graz-Seckau 2012

ANWALTSCHAFT

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Parlament eingereicht. Darin wurde gefordert, dass die Regierung ihre menschenrechtlichen Verpflichtungen wahrnehmen und sich für umfas-sende ökologische und soziale Mindeststandards sowie für ein Moratorium der Beimischungsquote für Agrosprit einsetzen müsse. Öffentliche Aktio-nen (z.B. in Wien - Foto) und österreichweite Me-dienarbeit begleiteten die Aktivitäten. Infos: www.agrotreibstoffe.net

Für eine Reform der EU-AgrarpolitikAuch die europäische Agrarpolitik hat massive Auswirkungen auf Entwicklungsländer. Einerseits importiert Europa große Mengen Eiweißfuttermit-tel für die Tiermast (vor allem Soja - mit ähnlichen Auswirkungen wie bei Agrotreibstoffen). Anderer-seits subventioniert die EU die Produktion von Überschüssen. Diese künstlich verbilligten Le-bensmittel überschwemmen - und ruinieren - lo-kale Märkte in Entwicklungsländern. Derzeit läuft der Reformprozess der Gemeinsamen Agrarpoli-tik. Welthaus engagiert sich in nationalen und in-ternationalen Netzwerken, um zum Abbau dieser ungerechten Strukturen und Rahmenbedingungen beizutragen.

„Biodiesel“ sogar klimaschädlicher sein kann als fossiler Kraftstoff. Um eine Änderung der Politik zu bewirken, führten Sigrun Zwanzger und Markus Meister vom Welthaus eine Reihe von Gesprä-chen mit Abgeordneten des Europäischen Par-laments, mit VertreterInnen von österreichischen Parteien, Ministerien, Kammern und Verbänden sowie NGO-MitarbeiterInnen.

Bereits im Februar 2012 hatte das „Netzwerk Ag-rotreibstoffe“ eine Petition im österreichischen

Kontakt:Mag. Sigrun Zwanzger+43 316 324556 [email protected]

Kontakt:Mag. Markus Meister+43 316 324556 [email protected]

Foto: Herret/Dreikönigsaktion

Page 18: Jahresbericht Welthaus Diözese Graz-Seckau 2012

Die Erfahrungen aus den Projektländern bil-den die Grundlage für die Bildungsarbeit in der Steiermark. Das Grundprinzip dabei

ist, mit Menschen aus anderen Kulturen in offenen Kontakt zu treten, die Welt aus der Sicht anderer zu betrachten und die Konsequenzen des eigenen Handelns in einem globalen Zusammenhang zu sehen.

Das vielfältige Angebot reicht von Workshops mit Schulklassen, Gemeinden und Pfarrgruppen über Vorträge, Diskussionen und Filmvorführungen bis zu Festen und Ausstellungen. Gemeinsam werden Mittel und Wege erkundet, wie jede/r im Rahmen seiner/ihrer Möglichkeiten aktiv für eine gerechtere Welt werden kann. Weitere Infos: graz.welthaus.at

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BILDUNG

Lernen in einer globalisierten Welt

Welthaus Jahresbericht 2012

Altaussee

Bad Aussee

Bad Mitterndorf

Grundlsee

Pichl Kainisch

Tauplitz

FAIRTRADE GEMEINDE

Steirische entwicklungspolitische MEDIATHEK im Welthaus Grazund acht Regionalstellen

Leibnitz

Frauental

Mürzzuschlag

Gabersdorf

Mitterdorf

St. Radegund

Dienersdorf

Ebersdorf

Hartl

Hofkirchen Kaindorf

Tiefenbach

Graz Gleisdorf

Weiz

Ottendorf

Fürstenfeld

Feldbach

Liezen

Lieboch

Kapfenberg

Leoben

Knittelfeld

Page 19: Jahresbericht Welthaus Diözese Graz-Seckau 2012

WORKSHOPS

Entdeckungsreise in neue WeltenKakao aus Ghana, indischer Reis, T-Shirts

made in China… allein der Blick auf unsere Alltagsprodukte zeigt, wie sehr die Globali-

sierung unser Leben durchdrungen hat. Wir leben heute auf einer kleineren, aber komplexeren Erde. Orte, Güter und Informationen aus aller Welt sind immer schneller und leichter erreichbar. Gleichzei-tig verknüpft sich unser Leben zunehmend mit dem Leben anderer, selbst weit entfernt lebender Men-schen. Um die Auswirkungen der zunehmenden Verflechtungen verstehen zu können, müssen wir einen Blick über unseren eigenen Tellerrand wagen.

Welthaus bietet daher Workshops für Schulen, Jugendgruppen und Erwachsenenbildungseinrich-tungen an, die interkulturelle Begegnungen ermög-lichen und die Zusammenhänge zwischen unserer Lebensweise und dem Lebensalltag von Menschen in den Ländern des Globalen Südens aufzeigen.

So erforschen die TeilnehmerInnen im Workshop Fährst du schon oder isst du noch? gemeinsam

mit ReferentInnen aus Lateinamerika die sozialen und ökologischen Folgen der industriellen Produk-tion von Agrotreibstoffen und wer vom weltweiten Agrargüterhandel profitiert. Im Workshop Golden Rice versuchen wir eine Antwort auf die Frage zu finden, warum die grüne Revolution und der Ein-satz von Gentechnik im Reisanbau die sozialen Unterschiede und die Armut Indiens nicht gelindert haben. Der Workshop Handys, Gold und Dia-manten: Tatort Kongo beschäftigt sich wiederum mit der Frage, was mein Handy mit dem Krieg im Kongo zu tun hat. Der Wasserturm von Afrika zeigt die Knappheit von Wasser auf und regt zur Reflektion über den eigenen Wasserverbrauch an. Mit Unterstützung von:

INLAND

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Kontakt:Silvia Miranda Aguirre+43 316 324556 [email protected]

Page 20: Jahresbericht Welthaus Diözese Graz-Seckau 2012

BEGEGNUNG MIT GÄSTEN Abseits von Himalaya und Zuckerhut Rund 3.000 ÖsterreicherInnen trafen 2012 in

unserem Projekt „Begegnung mit Gästen“ mit engagierten Menschen aus weit ent-

fernten Weltgegenden zusammen. Welthaus lädt regelmäßig Gäste aus Afrika, Asien und Lateiname-rika nach Österreich ein. Workshops, Vorträge und viele persönliche Begegnungen bieten den Rah-men für gegenseitigen Austausch und authentische Einblicke in das Leben in Entwicklungsländern.

Im Oktober 2012 besuchten Namaraj Silwal (Foto) und Madina Paudel aus Nepal (ProjektpartnerIn-nen von KFB und DKA) Österreich. „Ich würde so einen Workshop gerne öfters machen. Ich wusste vorher nichts von Nepal. Aber es waren zwei tol-le Persönlichkeiten bei uns, die mit Begeisterung aus ihrem Leben und ihrer Heimat erzählt haben“, fasst Alexander den Besuch unserer nepalesischenGäste in seiner Schule zusammen. Gemeinsam mit den Gästen warfen die TeilnehmerInnen einen kriti-

schen Blick auf eines der ärmsten Länder der Welt. Besonderes Augenmerk galt der schwierigen Situ-ation der Frauen in der stark patriarchal geprägten Kultur. „Wir haben im Gespräch festgestellt, dass wir in Österreich viele Dinge haben, die uns Sicher-heit geben und die für uns selbstverständlich sind. Das trifft aber auf die Menschen in Nepal nicht zu“, meint Melanie von der Fachschule Odilieninstitut. Hier setzen auch die Organisationen der Gäste an, die mit den Menschen Wege aus der Armut gehen. „Es tut gut, Menschen zu erleben, die sich so enga-giert für eine Verbesserung der Lebenssituation ein-setzen. Das verbindet und fördert die Solidarität“, ist eine Mitarbeiterin vom Verein LEFÖ überzeugt.

Ebenfalls zu Gast war Julita Rosa de Abreu Car-valho, eine Mitarbeiterin unserer brasilianischen Partnerorganisation CPT, die Kleinbauernfamili-en im Nordosten Brasiliens beim Kampf um ihre Menschenrechte unterstützt. In Kooperation mit der Pfarre Schutzengel war sie im Juni 2012 in der Steiermark zu Gast. Bei zahlreichen Workshops berichtete sie über ihren Einsatz gegen Armut und Umweltzerstörung in Brasilien.Mit Unterstützung von:

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Welthaus Jahresbericht 2012

Kontakt:Gabi Gmeindl+43 316 324556 [email protected]

Page 21: Jahresbericht Welthaus Diözese Graz-Seckau 2012

FAIRTRADE-GEMEINDEN

Global denken – lokal handelnWelthaus hat gemeinsam mit Südwind Stei-

ermark auch im Jahr 2012 die (damals) 26 steirischen FAIRTRADE-Gemeinden

kontinuierlich betreut und begleitet. So waren wir mit zahlreichen Informationsständen (Foto: Tag des Kaffees in Graz) und Workshops regelmäßig in den FAIRTRADE-Gemeinden vertreten. Auch bei einigen Spirinights der Jungen Kirche hat sich Welt-haus beteiligt. Die Fairen Wochen im Herbst 2012 waren gespickt mit zahlreichen Aktivitäten in der ganzen Steiermark – von Workshops über Vorträ-ge, Verkostungen bis hin zu Schulprojekten. Beim FairStyria-Aktionstag des Landes in der Grazer Burg am 9. Oktober informierte Welthaus - neben vielen anderen Initiativen und Institutionen - über Bildungsangebote zum Globalen Lernen und Pro-jekte in Entwicklungsländern.

Um FAIRTRADE-Gemeinde zu werden, muss eine Gemeinde fünf Kriterien erfüllen: Am Beginn stehen ein entsprechender Gemeinderatsbeschluss und die Einrichtung einer FAIRTRADE-Arbeitsgruppe. Fair gehandelte Bananen, Kaffee, Schokoladen oder Rosen werden in Kantinen, bei Gemeinde-

veranstaltungen, in Gasthäusern und Geschäften angeboten. Auch Kooperationen mit Vereinen, Be-trieben oder Pfarren sind erstrebenswert. Fünfter und letzter Punkt ist die Bewerbung der Idee in der Gemeindezeitung oder bei Veranstaltungen.

Finanziell unterstützt wird das Projekt vom Land Steiermark sowie in kleinem Rahmen von der Stadt Graz. Der FAIRTRADE-Einkaufsführer für Graz wurde durch Gastronomen und Caterer er-gänzt. (Download: www.umweltservice.graz.at) Weltweit gibt es aktuell über 1.300 FAIRTRADE-Gemeinden – in Österreich über 100. Im Herbst vertrat Welthaus die Stadt Graz bei der Interna-tionalen Fairtrade-Town-Konferenz in Polen – 25 Nationen nahmen daran teil. Mit Unterstützung von:

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INLAND

Kontakt:Karin Mauser+43 316 324556 [email protected]

Page 22: Jahresbericht Welthaus Diözese Graz-Seckau 2012

STEIRISCHE ENTWICKLUNGSPOLITISCHE MEDIATHEK

Hinterm Horizont geht‘s weiter…Kopfstand mit frischen Fischen“, „Grünes

Gold“, „Taste the waste“ – das sind nur einige Beispiele aus dem breiten Angebot

der Steirischen Entwicklungspolitischen Media-thek. Gemeinsam mit neun Partner-Organisatio-nen bietet Welthaus mehr als 4000 Sachbücher, DVDs, CDs, Unterrichtsmaterial, Spiele und Bel-letristik zum Verleih. Die Themenpalette reicht dabei von Ernährung über Weltreligionen bis zum Klimawandel.

Die Mediathek ist DIE Drehscheibe für das ent-wicklungspolitische Bildungsangebot in der Stei-ermark. Das Welthaus-Team bietet fachkundige Beratung zum Globalen Lernen und vermittelt Re-ferentInnen aus aller Welt für die Bildungsarbeit. Neben dem Standort in Graz gibt es acht Regio-

nalstellen in den Stadtbüchereien in Fürstenfeld, Gleisdorf, Kapfenberg, Knittelfeld, Liezen, Le-oben, Mürzzuschlag und Weiz.

2012 war geprägt vom Umzug der Mediathek in die Grazer Bürgergasse. Am neuen Standort fanden 2012 mehr als 20 Workshops, Vorträge, LehrerIn-nenfortbildungen und Ausstellungen statt - sowie die „Mediatheksrallyes“. Dabei lernen Schulklas-sen und Firmgruppen das Welthaus und die Me-diathek kennen. Sie spielen u.a. das Welt-Spiel, bei dem man unterschiedliche Lebensrealitäten weltweit „begreifen“ kann (siehe Seite 24).

In der Reihe WeltCafé gab es in Graz und in den Regionalstellen spannende Vorträge und Diskus-sionen mit Gästen aus Brasilien, Nepal, Ecuador, Guatemala Indien und Syrien (Foto: der syrische Oppositionelle Michel Kilo mit Karin Mauser, Welt-haus und Anna Steiner, KHG). Außerdem fanden Lesungen für Kinder in der Reihe WeltGeschich-ten statt und Filmabende im WeltKino. Mit Unterstützung von:

Öffnungszeiten in Graz: Mo - Fr: 9 - 12 Uhr Mo - Mi: 14 - 16 Uhr Langer Do: 14 - 18 UhrInfos & Online-Recherche: graz.welthaus.at/mediathek

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Welthaus Jahresbericht 2012

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LEHRGANG GLOBALES LERNEN Fair gekleidet am CatwalkGlobal denken - lokal handeln. Klingt gut,

aber wie geht das? Die 16 TeilnehmerIn-nen des Lehrganges „Globales Lernen

- Pädagogik für WeltbürgerInnen“ haben sich drei Semester mit der Frage beschäftigt, wie man Ju-gendliche dabei unterstützen kann, WeltbürgerIn-nen zu werden. Am 8.2. präsentierten sie im Welt-haus zukunftsweisende Schulprojekte, die sie im Rahmen des Lehrganges in (ihren) Schulen umge-setzt haben. Zum Abschluss erhielten die Teilneh-merInnen ein Zertifikat zur „Globalen WeltbürgerIn“.

Die Vielfalt der Projekte ist beeindruckend: Elisa-beth Holter, Rita Leitner und Catherine Seewald ent-wickelten etwa einen Schulworkshop zum Thema „öko-faire Kleidung“. Gemeinsam mit 33 SchülerIn-nen der HLW für Sozialmanagement hinterfragten sie ihr Konsumverhalten kritisch und diskutierten die weltweiten Auswirkungen. Die SchülerInnen or-ganisierten gemeinsam mit den Weltläden in Graz eine Modenschau - die „FAIR fashion night“, wo sie auch selbst am Laufsteg liefen (Foto). Stefanie Kerschbaum und Magdalena Nagel wiederum be-

schäftigten sich mit dem Thema „Zuhause“ und ver-suchten auf kreative Weise die Neugier von Volks-schulkindern auf kulturelle Unterschiede zu wecken und Vielfalt als wertvoll erfahrbar zu machen.

Mit der Hand einen Baum fällen und mit Hacke, Zugsäge, Holzkeile, Schepser und Sapine fach-gerecht aufarbeiten, bis das getrocknete Holz im Laufe des Schuljahres veredelt wird. Diese Erfah-rung durften SchülerInnen des BG Rein machen. Unter der Anleitung der Lehrer Werner Reisner und Hans Stanzer wurde die Holzgewinnung und -ver-wendung damals wie heute erfahrbar gemacht und dabei das ökologische Bewusstsein gefördert. Un-terstützung kam vom Freilichtmuseum Stübing. Der nächste Lehrgang startet im Herbst 2013.Jetzt anmelden! Infos und Anmeldung: kphgraz.at

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Kontakt:Silvia Miranda Aguirre+43 316 324556 [email protected]

INLAND

Page 24: Jahresbericht Welthaus Diözese Graz-Seckau 2012

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WELT SPIEL

Die Welt „begreifen“Große Zahlen haben es an sich, dass wir

sie uns kaum vorstellen können. Das Welt Spiel ermöglicht es, die Verteilung

der Weltbevölkerung auf die einzelnen Kontinente / Regionen und die ungleiche Verteilung des Welt-einkommens – wenn auch vereinfacht – darzustel-len und im Sinne des Wortes zu „begreifen“. Nach-dem die erste Auflage des Spieles binnen kurzer Zeit vergriffen war, hat Welthaus 2012 eine zweite - aktualisierte - Auflage produziert.

Beim Welt Spiel erarbeiten die SpielerInnen gemeinsam ein Bild unserer Erde, das die Ver-teilung der Weltbevölkerung und die ungleiche Verteilung von Wohlstand und Gütern weltweit aufzeigt und auf ungerechte Wirtschaftsabläufe und die Verarmung vieler Menschen hinweist.

Neugier und Interesse für die Zusammenhänge zwischen lokalen und globalen Entwicklungen werden geweckt. Unterschiedliche Weltsichten kommen zur Sprache und Fragen tauchen auf, wie etwa: Was prägt meine Einschätzung der Be-völkerungsaufteilung? Welche Bilder, Interessen und Ängste stehen dahinter? Sind diese Bilder veränderbar? Durch Diskussion und Abwägen der Argumente versuchen die SpielerInnen eine gemeinsame Lösung zu finden.

Das Welt Spiel ist sehr gut geeignet für den Ein-satz im Unterricht oder für Workshops mit Erwach-senen. Es kann auch Ausgangspunkt sein für die Beschäftigung mit weiteren Themen wie etwa dem Handel mit Nahrungsmitteln oder dem Klimawan-del. Spieldauer: circa 20 Minuten. Geeignet ab zwölf Jahren. Anzahl der SpielerInnen: ab fünf Personen und ein/e SpielleiterIn.

Das Welt Spiel kann für die Bildungsarbeit ent-lehnt werden - in der Steirischen Entwicklungspo-litischen Mediathek.

Welthaus Jahresbericht 2012

Kontakt:Karin Mauser+43 316 324556 [email protected]

Page 25: Jahresbericht Welthaus Diözese Graz-Seckau 2012

Die finanziellen Mittel, die Welthaus zur Bewältigung seiner Aufgaben zur Ver-fügung stehen, stammen zum überwie-

genden Teil von der Diözese Graz-Seckau, die durch „Selbstbesteuerung“ ihre Solidariät mit der Weltkirche und mit Menschen in vielen Teilen der Welt zum Ausdruck bringt.

Die Projekt- und Bildungsarbeit wird kofinanziert durch das Land Steiermark, die Europäische Kommission und das Österreichische Außenmi-nisterium (Austrian Development Agency). Ein wesentlicher Teil der ko-finanzierten Ent-wicklungsprojekte wird in Kooperation mit HORI-ZONT3000 durchgeführt. www.horizont3000.at

MittelherkunftSpendeneingänge 94.739,04

Zuschuss der Diözese Graz-Seckau 1.525.479,26

Öffentliche Mittel 158.500,00

Eingänge von KOO-Mitgliedsorganisationen 119.483,00

Sonstige Erträge 72.669,96

GESAMTMITTELHERKUNFT 1.970.871,26

MittelverwendungProjektmittel 860.876,01

Projektvorbereitung, -bearbeitung und -begleitung 143.111,82

Leistungen der Bildungs-, Anwaltschafts- und Informationsarbeit 370.421,48

Leistungen für statutarisch festgelegte Zwecke 169.636,91

Aufwendungen an KOO-Mitgliedsorganisationen 26.217,57

Aufwendungen für Spendenwerbung und Spenderbetreuung 108.925,51

Verwaltungsaufwand 193.592,46

noch nicht verbrauchte zweckgewidmete Mittel 98.089,50

GESAMTMITTELVERWENDUNG 1.970.871,26

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FINANZEN 2012

Gemäß Finanzrichtlinien der Koordinierungsstelle der ÖsterreichischenBischofskonferenz für Internationale Entwicklung und Mission.

Page 26: Jahresbericht Welthaus Diözese Graz-Seckau 2012

Ohne regelmäßige Spenden wäre die Arbeit vie-ler karitativer Organisationen nicht möglich. Mit vorliegendem Tätigkeitsbericht wollen wir Sie speziell darüber informieren, wie Ihre Spenden in unseren Projekten im Jahr 2012 sinnvoll verwen-det wurden.

Nichtregierungsorganisationen (NRO) haben sich umfangreichen Kontrollmechanismen zu unterziehen. Transparenz und Überprüfbarkeit sind die wichtigsten Kriterien und zählen zum Selbstverständnis jeder NRO. Die wirksame und sparsame Verwendung der Mittel, sowie die un-abhängige Prüfung und Kontrolle der widmungs-gemäßen Verwendung haben oberste Priori-tät. Diese erfolgt u.a. durch jährliche Kontrolle durch unabhängige Wirtschaftsprüfer - sowohl im Rahmen des Spendengütesiegels als auch der Spendenabsetzbarkeit. Die Verwendung aller Spenden ist transparent, überprüfbar und durch

Rechnungen belegt. Die finanzierten Projektakti-vitäten sind dokumentiert, und deren Umsetzung wird regelmäßig überprüft. Am 24. September 2012 erhielt Welthaus Diözese Graz-Seckau nach eingehender Prüfung von der Kammer der Wirtschaftstreuhänder zum wieder-holten Mal das Spendengütesiegel verliehen. Wir freuen uns über diese Auszeichnung und sind wei-terhin bemüht, mit den uns anvertrauten Geldern sorgsam und verantwortungsvoll umzugehen.

Ein herzliches Vergelt´s Gott für Ihr Vertrauen in unsere Arbeit und für Ihre ideelle und finanzielle Unterstützung!

Dr. Claudia Kompacher

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Liebe Freundinnen und Freunde von Welthaus!

Welthaus Jahresbericht 2012

Page 27: Jahresbericht Welthaus Diözese Graz-Seckau 2012

Spenden statt Geschenke„Seit Jahrzehnten bewundere ich die Projektarbeit von Welthaus: nicht schreierisch, aber konsequent und nach klaren Kriterien und Wer-ten. Daher lag es für mich nahe, anlässlich meines 50. Geburtstages

meinen Gästen die Möglichkeit zu geben, für Pro-jekte von Welthaus zu spenden. Danke an alle, die davon Gebrauch gemacht haben!“Dr. Georg Plank, Pastoraler Innovations-Coach

Unternehmen als Partner„Als Unternehmerin bin ich erfolg-reich, kann mich durchsetzen, ken-ne meine Rechte. Mein Mann und ich sind Eltern zweier gesunder Kinder. Am Glück unserer Fami-lie möchte ich auch Benachteiligte

teilhaben lassen. Deshalb fördere ich mit meinem Unternehmen Projekte von Welthaus, die sich für Strukturveränderung einsetzen und die Bedürf-tigen nicht zu dauerhaften Hilfeempfängern ma-chen. In diesem Jahr unterstütze ich ein Projekt für Land- und Arbeitsrechte in Guatemala, damit Familien dort lernen, ihre Rechte durchzusetzen, selbst Einfluss zu nehmen und damit ihre Lebens-situation zu verbessern. Diese internationale So-lidarität sehe ich auch als einen meiner Beiträge gelebter Corporate Social Responsibility.“Mag. Viktoria Schichl, focuz kommunikation

Aktionsideen für Schulen Organisieren Sie mit Ihren SchülerInnen einen Benefizwandertag - den Weltwalk. Legen Sie ge-meinsam die Wegstrecke und Dauer der Wande-rung fest. Die Idee ist, dass die SchülerInnen für jeden zurückgelegten Kilometer SponsorInnen suchen. Das erwanderte Geld kommt der Ausbil-dung von Jugendlichen in Argentinien zugute. Auf diese Weise erleben SchülerInnen, wie sie selbst die Welt verändern können.

Weitere Ideen: graz.welthaus.at

Ehrenamt und PraktikumSie haben Interesse, bei Welthaus ehrenamtlich mitzuarbeiten oder ein Praktikum zu absolvie-ren? Darüber freuen wir uns sehr! Wir nehmen in unserer Einrichtung PraktikantInnen für Aus-bildungszwecke auf. Bei uns werden Sie in ein hochmotiviertes Team eingebunden und erhalten nach Abschluss Ihres Praktikums ein qualifiziertes Zeugnis. Das Praktikum ist unvergütet.

„Für mich war das Praktikum so stimmig, dass mir trotz längeren Nachdenkens nichts eingefallen ist, was man besser machen könnte. Ich habe Einblick in alle Ebenen be-kommen, sehr viele Inhalte über die

Workshops erfahren und begonnen, meinen Le-bensstil zu überdenken und zu verändern.“Lisa Hamminger studiert Erwachsenenbildung/Weiterbildung in Graz.

Spenden steuerlich absetzenIhre Spende an Welthaus können sie steuerlich absetzen. Heben Sie bitte Ihren Einzahlungsbe-leg für Ihre nächste Arbeitnehmerveranlagung auf! Diese Absetzbarkeit ermöglicht es Ihnen auch, mehr zu spenden, ohne mehr zu bezahlen!

SpendenkontoKontonummer: 191 33 00 • BLZ: 20815IBAN: AT792081500001913300 BIC: STSPAT2GXXX

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SPENDEN & HELFEN

Online spenden unter:graz.welthaus.at

Kontakt:Dr. Claudia Kompacher+43 316 324556 [email protected]

Page 28: Jahresbericht Welthaus Diözese Graz-Seckau 2012

Online spenden unter:graz.welthaus.at

SpendenkontoKontonummer: 191 33 00 • BLZ: 20815IBAN: AT792081500001913300 BIC: STSPAT2GXXX

Welthaus Diözese Graz-SeckauBürgergasse 2, 8010 GrazTel. +43 316 324556 Fax +43 316 [email protected]

Welthaus. Wir stärken Menschen.

Danke für Ihr Vertrauen!Wir bitten Sie auch weiterhin um Ihre Unterstützung.

WELTHAUS IST...

eine Einrichtung der katholi-schen Kirche in der Steiermark zur weltweiten Verwirklichung von Menschenwürde und Ge-rechtigkeit. Seit 1970 verbes-sert Welthaus gemeinsam mit lokalen Organisationen die Si-tuation von Armen in Entwick-lungsländern und Osteuropa.

Bei den Steirerinnen und Steirern weckt Welthaus die Bereitschaft zu einem Enga-gement für gerechte globale Beziehungen. Welthaus setzt sich für bessere Lebensbedin-gungen weltweit ein, steht für einen bewussten Umgang mit den natürlichen Ressourcen und zeigt globale Zusammen-hänge auf.