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– 1 – Januar 2014 – neu in der Sammlung: MEHR | WERT | SCHÖPFUNG: SCHULD | HABEN von Christin Lahr Während der Eröffnung der Ausstellung »MONEY WORKS | KUNST MIT GELD« bei WHITE- CONCEPTS am 22.11.2013 wurden von der Künstlerin EURO-Scheine der Ausstellungsbesu- cher beidseitig mit den Worten SCHULD und HABEN bestempelt, beglaubigt und signiert sowie Gespräche über GELD, WERTE, GELDWERTE VORTEILE und ZUWENDUNGEN geführt. Zwei Zweihundert-Euro-Scheine sowie der Original-Honorarvertrag der Aktion bereichern seither den Bestand der Sammlung als authentische Elemente der auf das Prozesshafte fokussierten künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex Geld/Wert von Christin Lahr: »Die Transformation eines GELDSCHEINS von reinem Kapital in kapitale Kunst erfolgte unentgeltlich. Da KAPITAL = KUNST und KUNST = KAPITAL ist der Vorgang reversibel.« Mit »MACHT GESCHENKE: DAS KAPITAL« (2009 ff.) und »WERT_PAPIER« (2008) sind wei- tere Arbeiten der Künstlerin bereits seit einiger Zeit in der Sammlung dokumentiert. Seit 31. Mai 2009 überweist Lahr täglich 1 Cent an das Bundesministerium der Finanzen und wirke dem wachsenden Schuldenberg in homöopathischen Dosen entgegen. (...) In das Feld Verwendungszweck schreibt sie jeweils 108 Zeichen aus »DAS KAPITAL – Kritik der politischen Ökonomie« von Karl Marx. »›MACHT GESCHENKE‹ begegnet der herrschenden politischen Ökonomie sowie menschenunwürdigem Bürokratismus mit der Geste des Schen- kens und stellt die Sinnfrage.« Als »WERT_PAPIER« legte Christin Lahr fortlaufend nummerierte Namensaktien mit einem Nennwert von Null Euro auf – womit das Papier – ein sogenanntes NONVALEUR – nicht bör- senfähig ist. Sie erläutert dazu: »Über den Weg des außerbörslichen Handels oder in Form von Private Placements ist es jedoch möglich, einen Anteil an NICHTS und die damit ver- bundenen Rechte auf WERT_SCHÖPFUNG für einen Gegenwert von Null zu übereignen.« Christin Lahr, 1965 geboren in München, lebt und arbeitet als Künstlerin, Kuratorin und Professorin für Medienkunst in Berlin und Leipzig. MEHR | WERT | SCHÖPFUNG: SCHULD | HABEN, 2013 zweiteilig: Original-Banknoten (200-Euro-Scheine), beidseitig gestempelt und signiert, 8,2 × 15,4 cm © Christin Lahr / Repro: Hermann Büchner folgende Seite: Faksimile des Original-Honorarvertrags zur Aktion MEHR | WERT | SCHÖPFUNG: SCHULD | HABEN, 2013 © Christin Lahr

Januar 2014 – neu in der Sammlung: MEHR | WERT | … · WERT_PAPIER und verbrieftes Recht, das einen Anteil an NICHTS garantiert. Das emittierte WERT_PAPIER ist ein so genanntes

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Januar 2014 – neu in der Sammlung: MEHR | WERT | SCHÖPFUNG: SCHULD | HABEN von Christin Lahr Während der Eröffnung der Ausstellung »MONEY WORKS | KUNST MIT GELD« bei WHITE-CONCEPTS am 22.11.2013 wurden von der Künstlerin EURO-Scheine der Ausstellungsbesu-cher beidseitig mit den Worten SCHULD und HABEN bestempelt, beglaubigt und signiert sowie Gespräche über GELD, WERTE, GELDWERTE VORTEILE und ZUWENDUNGEN geführt. Zwei Zweihundert-Euro-Scheine sowie der Original-Honorarvertrag der Aktion bereichern seither den Bestand der Sammlung als authentische Elemente der auf das Prozesshafte fokussierten künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex Geld/Wert von Christin Lahr: »Die Transformation eines GELDSCHEINS von reinem Kapital in kapitale Kunst erfolgte unentgeltlich. Da KAPITAL = KUNST und KUNST = KAPITAL ist der Vorgang reversibel.« Mit »MACHT GESCHENKE: DAS KAPITAL« (2009 ff.) und »WERT_PAPIER« (2008) sind wei-tere Arbeiten der Künstlerin bereits seit einiger Zeit in der Sammlung dokumentiert. Seit 31. Mai 2009 überweist Lahr täglich 1 Cent an das Bundesministerium der Finanzen und wirke dem wachsenden Schuldenberg in homöopathischen Dosen entgegen. (...) In das Feld Verwendungszweck schreibt sie jeweils 108 Zeichen aus »DAS KAPITAL – Kritik der politischen Ökonomie« von Karl Marx. »›MACHT GESCHENKE‹ begegnet der herrschenden politischen Ökonomie sowie menschenunwürdigem Bürokratismus mit der Geste des Schen-kens und stellt die Sinnfrage.« Als »WERT_PAPIER« legte Christin Lahr fortlaufend nummerierte Namensaktien mit einem Nennwert von Null Euro auf – womit das Papier – ein sogenanntes NONVALEUR – nicht bör-senfähig ist. Sie erläutert dazu: »Über den Weg des außerbörslichen Handels oder in Form von Private Placements ist es jedoch möglich, einen Anteil an NICHTS und die damit ver-bundenen Rechte auf WERT_SCHÖPFUNG für einen Gegenwert von Null zu übereignen.« Christin Lahr, 1965 geboren in München, lebt und arbeitet als Künstlerin, Kuratorin und Professorin für Medienkunst in Berlin und Leipzig.

MEHR | WERT | SCHÖPFUNG: SCHULD | HABEN, 2013 zweiteilig: Original-Banknoten (200-Euro-Scheine), beidseitig gestempelt und signiert, 8,2 × 15,4 cm © Christin Lahr / Repro: Hermann Büchner

folgende Seite: Faksimile des Original-Honorarvertrags zur Aktion MEHR | WERT | SCHÖPFUNG: SCHULD | HABEN, 2013 © Christin Lahr

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MEHR | WERT | SCHÖPFUNG: SCHULD | HABEN Aktion, Galerie WHITECONCEPTS, Christin Lahr, 2013

Während der Eröffnung wurden von der Künstlerin EURO-Scheine der Ausstellungsbesucher beidseitig mit den Worten SCHULD und HABEN bestempelt, beglaubigt und signiert sowie Gespräche über GELD, WERTE, GELDWERTE VORTEILE und ZUWENDUNGEN geführt.

PREISE & MEHRWERTE Die Transformation eines GELDSCHEINS von reinem Kapital in kapitale Kunst erfolgte un-entgeltlich. Da KAPITAL = KUNST und KUNST = KAPITAL ist der Vorgang reversibel*.

Während der WERTSCHÄTZUNG als Kunstwerk ruht die Zahlungsfunktion des Scheins. Er bleibt weiterhin WERTTRÄGER und ist lediglich als verkehrsmäßiges Zahlungsmittel dem Umlauf entzogen. Die Reaktivierung der vollständigen Geldfunktion erfordert die absichts-volle Auslöschung der Kunst sowie den Umtausch des Geldscheins aufgrund glaubhaft ge-machter, unbeabsichtigter Beschädigung bei der Bundesbank.

Der MINDESTWERT des aufgewerteten EURO-Scheins entspricht dem jeweils aktuellen Kurswert des Euros mit seinen täglichen Schwankungen. Der darüber hinausgehende MEHRWERT aus SCHULD | HABEN ist nach oben hin unbegrenzt.

*Die Bedingungen für Ersatz beschädigter EURO-Noten sind dem Erstattungsantrag der Deutschen Bundes-bank zu entnehmen.

MEHR | WERT | SCHÖPFUNG: SCHULD | HABEN, 2013 – Aktion während der Eröffnung der Ausstellung © Christin Lahr

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MACHT GESCHENKE: DAS KAPITAL – Kritik der politischen Ökonomie

Schenkung an die Bundesrepublik Deutschland, Überweisung von Kapital an das Bundesministerium der Finanzen, 2009 – ca. 2052

Seit 31. Mai 2009 überweise ich täglich 1 Cent an das Bundesministerium der Finanzen und wirke dem wachsenden Schuldenberg in homöopathischen Dosen entgegen. GELD FINDET IMMER EINEN WEG OHNE WIDERSTAND. In das Feld »Verwendungszweck« schreibe ich jeweils 108 Zeichen aus »DAS KAPITAL – Kritik der politischen Ökonomie« von Karl Marx. So wird im Verlauf der nächsten 43 Jahre der gesamte Text des Buches (ca. 1696500 Zeichen) per Online-Banking auf das zentrale Konto des Staates übertragen. Die benötigte Transfersumme in Höhe von 15709 Cents wird im Staatshaushalt als ökonomischer Kapitalzuwachs verbucht. Die Wertsteigerung der Kapitalanlage durch Zins und Zinseszins ist hierbei noch ebenso wenig berücksichtigt wie meine darin investierte Arbeitskraft und Lebenszeit oder die Wertschöpfung durch kulturelles und symbolisches Kapital.

DAS KAPITAL, das sich unwiderruflich in Konten und Archive einschreibt, ist eine Schenkung an das ganze Volk, eingestellt in den Staatshaushalt der BRD, verwaltet durch die aktuell gewählten Repräsentanten, sicher verwahrt bei der Bundesbank. Gelänge es, die Staatsver-schuldung in Höhe von 1.746.599.197.210 EUR (Stand vom 31. Mai 2009) einzufrieren, wäre das Geschenk aufgrund der exponentiellen Effekte von Zins und Zinseszins in der Lage, diesen Betrag innerhalb der nächsten 300 Jahren zu tilgen.

Jede der etwa 15.709 Überweisungen wird per Screenshot dokumentiert, einmalig auf Ur-kundenpapier ausgedruckt, signiert und im Verlaufe des Projektes stellvertretend an ein-zelne Bürger/innen verschenkt. Parallel dazu streiche ich in »Überzeichnungen« auf Trans-parentpapier Zeichen um Zeichen aus und erzeuge analog zum Buch eine unlesbare Nota-tion des Kapitals, bestehend aus Zähl- und Zahlzeichen. Am Ende des Projektes wird in mehrfacher Hinsicht ein kumulativer Kapital- und Wertezuwachs zu verzeichnen sein, der sich nicht mehr allein in Zahlen und Zeichen ausdrücken lässt.

MACHT GESCHENKE: DAS KAPITAL begegnet der herrschenden politischen Ökonomie sowie menschenunwürdigem Bürokratismus mit der Geste des Schenkens und stellt die Sinnfrage. Das System sieht sich selbst im Spiegel. Die Mikrospenden bringen 1x täglich die Bilanz des Staates aus dem Gleichgewicht. Sie dienen als Impulsgeber für eine Wertedebatte, die kon-tinuierliche Reflexionen und Nachhall erzeugt sowie nachhaltiges Voraus- und Nachdenken provoziert.

Weitere Informationen: http://www.macht-geschenke.de · http://vimeo.com/60188063

MACHT GESCHENKE: DAS KAPITAL, 2009 - ca. 2052 Überweisungsbelege Nr. 01025 vom 20.03.2012 (li) und Nr. 00913 vom 29.11.2011 (re), PRINTOUTS, signiert, © Christin Lahr

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ÜBERZEICHNUNGEN, Notationssystem aus Zahl- und Zählzeichen, 2010 © Christin Lahr

NICHTS ZU VERLIEREN Zeichnung, WERT_PAPIER, 2008

NICHTS ZU VERLIEREN ist ein Geschenk – ein WERT_PAPIER und verbrieftes Recht, das einen Anteil an NICHTS garantiert. Das emittierte WERT_PAPIER ist ein so genanntes NONVALEUR* der Serie A /03/11/2008, in einer Auflage von 100 Stück. Hierbei handelt es sich um fortlaufend nummerierte Namensaktien mit einem Nennwert von Null Euro, die von mir als Emittentin und dem/der Anteilseigner/in zu unterzeichnen sind. Die Emission des WERT_PAPIERS ist ein Nullsummenspiel. Da Kurswerte keine negativen Werte annehmen können, gibt es NICHTS zu verlieren, zumindest NICHTS im materiellen Sinne. Im übertragenen Sinne wäre der Verlust von NICHTS unermesslich. Nach dem deutschen Aktiengesetz darf eine Aktie den Nennwert von 1 EUR nicht unterschreiten. Ein möglicher Verlust ist bereits fest einkalkulierter Bestandteil dieses Wertesystems. Ein WERT_PAPIER mit dem Nennwert von Null Euro ist an der Börse nicht zulässig. Über den Wegdes außerbörslichen Handels (OCT-Handel) oder in Form von

WERT_PAPIER, Nonvaleur, Serie A/03/11/2008, 2008 Zeichnung, 29,7 × 21 cm © Christin Lahr

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Private Placements (nicht öffentlicher Handel) ist es jedoch möglich, einen Anteil an NICHTS und die damit verbundenen Rechte auf WERT_SCHÖPFUNG für einen Gegenwert von Null zu übereignen.

Die Herstellung des WERT_PAPIERS in einer Auflage von 100 Stück basiert auf einer Kapi-talumwandlung, bei der eine Summe von 100 Euro vernichtet wurde. Der Herstellungswert (Eigenwert) eines emittierten WERT_PAPIERS betrug 1 Euro. Das WERT_PAPIER war zu-nächst genau das Stück Papier wert, auf dem es gedruckt ist. Um einen Verlust vollständig auszuschließen, war es erforderlich, das WERT_PAPIER per Bezeichnung nominell abzuwer-ten und im Gegenwert für NICHTS an zukünftige Anteilseigner/innen auszuhändigen. Dies war die Ausgangsbasis, um aus NICHTS Wert zu schöpfen. Die zu erwartende Wertsteige-rung unterliegt den üblichen Gesetzen des freien Marktes sowie der persönlichen Wertschät-zung. Steigt der materielle Wert des WERT_PAPIERS, geht zum Zeitpunkt der Wertstellung (Zeitpunkt, an dem ein bestimmter Wert wirksam wird) NICHTS verloren. Vor allem Wert-schätzung ermöglicht WERT_SCHÖPFUNG, die durch den Glauben an NICHTS aufrechter-halten wird.

*Nonvaleurs (von frz. Non, -nicht; valeur, - Wert) sind Wertpapiere, die nicht mehr an Börsen gehandelt werden und somit keinen direkt notierten, wirtschaftlichen Gegenwert mehr haben. Bisweilen nennt man auch im Umlauf befindliche Wertpapiere mit extrem niedriger Bewertung Nonvaleurs. Aufgrund ihrer Knappheit, ihrer oft aufwendigen Grafik, Ausgabenummer, Bekanntheitsgrad eines Unternehmens, einer Person oder persönlicher Bindungen werden Nonvaleurs als Sammelobjekte und Kapitalanlage immer belieb-ter. Die Wertentwicklung einzelner Titel zeigt, dass scheinbar wertlose Nonvaleurs nicht selten den Wert von börsennotierten Pa-pieren übersteigen.

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Informationen im Internet Websites Christin Lahr

www.nonresident.de www.macht-geschenke.de Videos

MACHT GESCHENKE: DAS KAPITAL http://vimeo.com/55107974 (Trailer 3 min) http://vimeo.com/60188063 (Doku) Prix Ars Electronica (Vortrag) www.youtube.com/watch?v=wdOdfj0pTXU weitere Internet-Ressourcen

Bericht 3sat Kulturzeit, 22.3..2010 »Geben ist seliger denn Nehmen« www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/themen/142987/index.html Ausstellungen im Rahmen von MACH GESCHENKE (Performance mit Übernahme des Stuhls bedeutender Persönlichkeiten): ARTEFACT: THE SOCIAL CONTRACT Übernahme des Stuhls des Bürgermeisters von Leuven, Leuten, 2012) www.stuk.be/en/macht-geschenke-das-kapital MACHT GESCHENKE: DAS KAPITAL Übernahme des Stuhls des Bürgermeisters von Ljubljana, Ljubljana, 2012 www.aksioma.org/das.kapital Transmediale Übernahme des Stuhls des Intendanten des Haus der Kulturen der Welt, Berlin 2011 www.bln.fm/2011/04/money-for-nothing/ Ars Electronica Übernahme des Stuhls des Bürgermeisters von Linz, Linz 2011 www.irmielin.org/nothere/christin-lahr www.flickr.com/photos/arselectronica/6103213992/in/photostream/

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BIOGRAPHIE 1965 geboren in München. Lebt und arbeitet als KÜNSTLERIN, KURATORIN UND PROFES-SORIN FÜR MEDIENKUNST in Berlin und Leipzig. •1985-92 STUDIUM, Hochschule der Künste, Berlin, Diplom, Meisterschülerin VALIE EXPORT. Seit Abschluss des Studiums an der Universität der Künste Berlin zahlreiche STIPENDIEN, PREISE und AUSSTELLUNGEN in In- und Ausland, KUNST-AM-BAU-WETTBEWERBE sowie KURATORISCHE TÄTIGKEITEN, insbe-sondere im Rahmen des RealismusStudios der Neuen Gesellschaft für Bildenden Kunst, Ber-lin. Seit 1994 VORTRÄGE an diversen Institutionen sowie LEHRTÄTIGKEIT an unterschiedli-chen Hochschulen •1996-2001 KÜNSTLERISCH-WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITERIN bei Prof. VALIE EXPORT, Kunsthochschule für Medien, Köln •Seit 2001 PROFESSORIN FÜR ME-DIENKUNST im Studiengang Medienkunst, Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig •2006-2010 PRODEKANIN und DEKANIN Fachbereich 1 •Seit 2010 GESCHÄFTSFÜHRENDE PROFESSORIN der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig PREISE UND STIPENDIEN/FÖRDERUNGEN •1990 FRAUENFÖRDERMITTEL, Universität der Künste, Berlin •1992 STIPENDIUM (9 Mo-nate), Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten/Künstlerinnenprogramm, Berlin •1993-94 NAFÖG-STIPENDIUM (24 Monate), Universität der Künste Berlin •1994 KARL-HO-FER-PREIS 1994, Berlin •1995 PROJEKTFÖRDERUNG »XXX«, Senatsverwaltung. für Kultu-relle Angelegenheiten/Künstlerinnenprogramm, Berlin •1996 PROJEKTFÖRDERUNG »XXX«, Senatsverwaltung. für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Berlin •1996 KÜNSTLERINNEN-PREIS des Landes Nordrhein-Westfalen, Ministerium für Stadtentwicklung, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen •1998 WERKSTIPENDIUM im Bereich Medienkunst; Se-natsverwaltung. für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Berlin •1998 ANERKENNUNG, COMTECart98, Dresden •1999 1. PREIS, 8. Bremer Videokunstpreis, Bremen •1999 NOMI-NIERUNG für MEDIA WORKS-99-PREIS, München •2001 NOMINIERUNG »\\ Internationaler medien\kunstpreis, ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe, SWR •2002 INTERMEDIUM-PREIS, Karlsruhe, Bayrischer Rundfunk, ZKM | Zentrum für Kunst und Me-dientechnologie, Karlsruhe •2004 NOMINIERUNG »STUTTGARTER FILMWINTER – FESTIVAL FOR EXPANDED MEDIA«, Stuttgart •2005 PROJEKTFÖRDERUNG »PSEUDOLOGICA PHAN-TASTICA – oder die Kunst Luftschlösser zu bauen« •2006 BESONDERE ANERKENNUNG CY-NETart AWARD 2006, CYNETart_06humane, Dresden •2009 Prädikat »kulturell wertvoll« für NICHTS ZU VERSTEHEN, ArtErasa Group Int. •2010/11 Transmediale Award 2011, Distinction, recognizing outstanding critical and visionary worth of arts für: MACHT GE-SCHENKE: DAS KAPITAL, Berlin •2011 PRIXARS 2011, HYBRID ART, AWARD OF DISTINCTION für MACHT GESCHENKE: DAS KAPITAL International Competition for Cyberarts, Ars Electronica, Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft, Linz EINZEL- UND GRUPPENAUSSTELLUNGEN (Auswahl) div. Ausstellungen in In- und Ausland, u.a.: •1992 »ZWISCHEN DUELL UND DUETT«, Ga-lerie ARTACKER •1993 »SIE NENNEN ES LIEBE«, Künstlerhaus Bethanien, Kunstamt Schö-neberg •1994 »WHEN TEKKNO TURNS TO SOUND OF POETRY«, Shedhalle, Zürich •1994 ART COLOGNE •1995 »WHEN TEKKNO TURNS TO SOUND OF POETRY«, KunstWerke, Berlin •1995 BIENNALE VENEDIG, »CLUBBERLIN«, Teatro Malibran Venedig; •1996/97 Einzelaus-stellungen im Kontext des Projekts »XXX« in zahlreichen Museen in In- und Ausland u.a.: Witte de With, National Museum of Modern Art/Kyoto, Deichtorhallen/Hamburg, Rijksmu-seum/Amsterdam, Kunsthal/Rotterdam, The British Museum/London, Museum Ludwig/Köln, Museum für Moderne Kunst/Frankfurt, The National Gallery of Canada, Tate Gallery/London, Lenbachhaus/München, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutsch-land/Bonn, Centre Georges Pompidou/Paris, Museum of Contemporary Art/Sidney, ...)

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•1997 »VIRTUALITÄT DES VERSCHWINDENS«, Neue Gesellschaft für Bildende Kunst, Berlin •1997 »ZONEN DER VER-STÖRUNG«, »STEIRISCHER HERBST«, Graz •1999 »CROSS-LINKS«, Galerie im Marstall, Berlin •2000 »rFACE_to_vFACE«, 1. Preis, 8. Videokunst För-derpreis Bremen, Kunsthalle Bremen •2001 V2_Lab for the Unstable Media, Rotterdam •2001 Kunst- Am-Bau-Wettbewerbe für die Bundesregierung Deutschland, Staatsratsge-bäude, Berlin •2002 NET.ART«, Galerie im Park, Bremen •2002 »INTERMEDIUM2«, »>>X – 0>>Identitäten im 21.Jahrhundert«, Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe •2002 »GIVEAWAYS«, Kunstverein Bonn, HGB Leipzig •2004 »STUTTGARTER FILMWINTER – FESTIVAL FOR EXPANDED MEDIA«, Ex-Ikea, Wand5, Stuttgart •2004 »Evolutionäre Zel-len« Karl-Ernst-Osthaus Museum. Hagen •2005 »Evolutionäre Zellen«, Neue Gesellschaft für Bildende Kunst, Berlin •2006 I_SELF; UICA (Urban Institute for Contemporary Arts), Grand Rapids, Michigan, USA •2006 SPEED LIMIT, Redhead Project Space, New York, USA •2006 PRÄSENTATION DER WETTBEWERBSBEITRÄGE, EINGELADENER WETTBEWERB »GE-DENKORT FÜR DIE IM NATIONAL- SOZIALISMUS VERFOLGTEN HOMOSEXUELLEN«, Akade-mie der Künste, Pariser Platz, Berlin, •2006 CYNETart_06 humane, 10. Internationales Fes-tival und Ausstellung für computergestützte Kunst, Kunsthaus Dresden •2007 »Kunst am Bau – Deutsche Botschaften in Warschau und Mexico-Stadt, Ausstellung der Wettbewerbs-beiträge, Auswärtiges Amt, Berlin; •2007 »Kunst am Bau – Ausstellung der Wettbewerbs-beiträge«, Oberstufenzentrum für Körperpflege, Rathaus Charlottenburg,Berlin •2007 »FA-CULTY – Der Wal oder Artisten in der Zirkuskuppel«, Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig •2007 »Trans_Aktion. Wirtschaft als Kunstfaktor«,Galerie im Volkspark, Halle •2008 »Medienkunst als Zeitgenossenschaft, Diskussionen am Beispiel aktueller Produktionen, Prä-sentation von NICHTS, Veranstaltung des Medienwerks NRW in Berlin, Vertretung des Lan-des Nordrhein.Westfalen beim Bund •2008 NICHTS ZU VERLIEREN, Zeichnung, WERT_PAPIR, Nonvaleur Serie A/03/11/2008, 100 Stück, Empfang und Screening aktueller Medienkunst, Collegium Hungaricum, Berlin •2009 Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten, Wettbewerb für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin, Kronprinzenpalais, Berlin •2009 MACHT GESCHENKE: DAS KAPITAL – Kritik der politischen Ökonomie; 2009 - ca. 2053; Bundesministerium der Finanzen, Bundesbank •2009 ZEIGEN. An Audio Tour through Berlin by Karin Sander, Temporäre Kunsthalle Berlin, Schlossplatz, Berlin-Mitte •2010 MACHT GESCHENKE: DAS KAPITAL, Besuch Nr. 01: Bundesministerium der Finanzen, Be-such Nr. 02: Deutscher Bundestag, Berlin, Bericht Christine Daum für 3 SAT / Kulturzeit •2010 ZUR NACHAHMUNG EMPFOHLEN, Uferhallen, Berlin •2010 HACKING THE CITY, MACHT GESCHENKE: THE MAKING OF CAPITAL, Museum Folkwang, Essen •2010 FINE RED LINE, temporäres Mo(nu)ment anlässlich des Tages des Offenen Denkmals, Kunstraum AVUS, Nordkurve, Initiative temporäre Kunsträume e.V. Berlin •2010/11 ZUR NACHAH-MUNG EMPFOHLEN, Westwendischer Kunstverein, Wendland •2011 Transmediale 11, RES-PONSE:ABILITY, Haus der Kulturen der Welt, Transmediale Award / Distinction für MACHT GESCHENKE: DAS KAPITAL •2011 MACHT GESCHENKE: DAS KAPITAL, Besuch Nr. 03, Lie-genschaften des Bundestages, u.a. Paul-Löbe-Haus, Reichstagsgebäude, Auslegungen von 1-Cent-Stücken •2011 TANK-STELLE MARTIN BORMANN – NEUERWERBUNGEN FÜR DIE SAMMLUNG, Werkgruppe: MACHT GESCHENKE: THE MAKING OF CAPITAL, Museum Folk-wang, Essen •2011 LANDMADE 2011.1: Ausflug zum Umbruch, Nacht des Eigensinns, Land-gut A. Borsig •2011 ZUR NACHAHMUNG EMPFOHLEN, Umweltbundesamt + Bauhaus, Des-sau •2011 ELEKTRON – FESTIVAL DES CULTURES ÉLECTRONIQUES DE GENÈVE, MACHT GESCHENKE: THE MAKING OF CAPITAL, Batiment d'art contemporain (BAC), Fonds d'art contemporain de la Ville de Genève (Fmac), Genf •2011 ZUR NACHAHMUNG EMPFOHLEN, Neuer Kunstverein Pfaffenhofen, Kunstverein Ingolstadt, Neuburg an der Donau •2011 ZUR NACHAHMUNG EMPFOHLEN, Wasserturm/ Schwankhalle / Arbeitnehmerkammer, Bremen •2011 ÜBER | GABE I: DAS GASTMAHL, Kunstverein Hildesheim •2011 ZUR NACHAHMUNG EMPFOHLEN, Virginia Haus | Übersee- quartier | Hafen City, Hamburg •2011 CYBERARTS 11, PRIX ARS ELECTRONICA EXHIBITION, OK | Offenes Kulturhaus Oberösterreich, ARS ELECTRONICA, Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft, Linz •2011 ÜBER | GABE II: ANGEBOT, AUSTAUSCH UND GEGENSEITIGKEIT ALS KÜNSTLERISCHE STRATEGIE, Kunstverein Hildesheim •2011 ÜBER ALLES ANDERE, ABTEILUNG FÜR ALLES ANDERE, Ga-

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lerie ARTACKER, Berlin •2011/12 METAmART – KUNSTUNDKAPITAL, Der Ausstellungspar-cour, Künstlerhaus Wien •2012 ZUR NACHAHMUNG EMPFOHLEN, Galerie Max Müller Bhavan | Premchand Roychand Gallery | Studio X | Gallery Maskara | Project 88, Mumbai, Indien •2012 ARTEFACT 2012 – THE SOCIAL CONTRACT, STUK arts center, Leuven, Belgien •2012 DER GOLDENE KÄFIG – THE GOLDEN CAGE, KunstBüroBerlin, Berlin •2012 MACHT GE-SCHENKE: THE MAKING OF CAPITAL, Aksioma – Institute for Contemporary Arts, Ljubljana / Slowenien •2013 IKONE KARL MARX. KULTBILDER UND BILDERKULT, Sonderausstellung im Stadtmuseum Simeonstift Trier (17. März – 18. Oktober 2013) •2013 KUNSTRAUM AVUS, Kommunale Galerie, Berlin •2013 CUMULI – Zum Sammeln der Dinge / On Collection Things, L40, Verein zur Förderung von Kunst und Kultur am Rosa-Luxemburg-Platz •2013 GENEROSITY. Geschenke und Leihgaben aus der Sammlung des ZKM, Zentrum für Kunst und Medientechnologie | Museum für Neue Kunst, Karlsruhe •2013 MONEY AFTER MONEY | CREDIT GAME 2013, Eye of Gyre, MAM, Tokyo, Japan •2013 ZUR NACHAHMUNG EMPFOH-LEN, CAPILLA DEL ARTE, UDLAP, Puebla, Mexiko •2013 BROT UND SPIELE, Kleine Humboldt Galerie, Humboldt-Universität zu Berlin •2013 MONEY WORKS | KUNST MIT GELD, Samm-lung Haupt, WHITECONCEPTS, Berlin; Performance: MEHR | WERT | SCHÖPFUNG: SCHULD | HABEN Zusammenstellung auf der Grundlage von Texten und Informationen der Künstlerin: Dr. Hermann Büchner, Kurator der Sammlung Haupt, [email protected] Stand: 7.1.2014