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TEST
Soundcraft LX7 II86
www.soundcraft.com UVPs: LX7II/16: 1.844 EUR, LX7II/24: 2.308 EUR, LX7II/32: 2.888 EUR
Nachdem das Sound-craft Spirit LX7 nunbereits einige Jahre er-folgreich auf dem Li-ve-Markt mitgemischthatte, dachte der bri-tische Hersteller überein Update des Erfolgs-
konzeptes nach. Das LX7 war für seine Einfach-heit, aber auch gnadenlose Zuverlässigkeit beivielen Tontechnikern sehr beliebt - diesen be-währten Weg wollte man auch nicht verlassen,nur noch weiter verbessern. Graham Blyth, einMitgründer der Firma Soundcraft, entwickeltezum 30-jährigen Firmenjubiläum, welches manvor einiger Zeit feierte, ein neues Preamp- undEQ-Design, das er ganz profan GB30 taufte. DasGB30-Konzept, das in der größeren MH-Serievon Soundcraft zum Einsatz kam, wurde auf dasneue LX7II - so nämlich der Name des LX7-Nachfolgers- übertragen. Allerdings verwendeteman hier etwas andere Komponenten, um denPreis für das LX7II nicht unnötig in die Höhe zutreiben. Wir hatten für unseren Test das LX7II/32zur Verfügung, das die größte Ausbaustufe dieserReihe darstellt - außerdem ist noch eine 16er undeine 24er Variante erhältlich.
Das KonzeptDie 32 Monokanalzüge des LX7II verfügen rück-
seitig über einen Mikrofonanschluss in Form einerXLR-Buchse und eine Klinkenbuchse (6,3mm) fürSignale mit Line-Pegel. Die Klinkenbuchse ist eineSchaltklinke, kann also wahlweise symmetrischoder unsymmetrisch betrieben werden. Über dieInsertbuchsen in den Kanälen können externe Dy-namikprozessoren pre-EQ eingeschliffen werden.Die Kanäle stellen zudem Direct-Outs bereit.
Die GB30-Vorverstärker sind ohne Abschwä-chung (Pad) konzipiert und verfügen über einGain von 0dB bis 60dB. Die Phantomspeisung fürden Betrieb von Kondensatormikrofonen ist je-weils für vier Kanäle schaltbar. Ein Trittschallfilter,welcher bei 100Hz mit 18dB/Oktave seinen -3dB-Punkt findet, komplettiert die Eingangssektion.
Die Mono-Kanalzüge sind mit 4-Band-EQs aus-gestattet, wobei alle Bänder einen maximalenCut/Boost von +/-15dB erlauben. HF- und LF-Bandsind als Shelving-EQs ausgeführt und setzen bei80Hz bzw. 13kHz an, während die beiden Mitten-bänder semiparametrisch realisiert sind und zwi-schen 80Hz und 1,9kHz (Lo-MF) bzw. 550Hz und13kHz (Hi-MF) variieren können.
Alle 32 Monokanäle können als Quellsignale dersechs Auxwege, über die das LX7II verfügt, dienen.
Die Auxwege 1-4 sind sowohl pre- als auch post-Fader schaltbar, wohingegen die Auxwege 5 und 6nur post-Fader abgegriffen werden können.
Die Kanalsignale lassen sich auf die beiden Ste-reosubgruppen 1/2 und 3/4 routen und natürlichauch auf die Stereo- und die Monosumme, alsoinsgesamt auf sieben Busse.
Da die Busse nicht separat angewählt werdenkönnen, entscheidet der Pan-Regler darüber, ob dasSignal Bus 1 oder 2 oder beide Busse erreicht. Wiegewohnt landet das Signal bei Linksanschlag desPan-Reglers auf den ungeradzahligen Bussen undbei Rechtsanschlag auf den geradzahligen. Nurder Mono-Bus bleibt unbeeinflusst vom Pan-Regler.
Natürlich haben die Entwickler von Soundcraftden Kanälen des LX7II auch einen Mute-Schalterund einen 100mm-Fader für einen gefühlvollenFadevorgang mitgegeben. Unterhalb der Faderfußen die Vorhörschalter (PFL), die das Kanalsignalauf den PFL-Bus legen, wobei jeder PFL-Buttonüber eine eigene LED verfügt, die signalisiert, obder Kanal auf dem PFL-Bus angewählt wurde.
Die beiden Stereo-Eingangskanäle (Line), die inder Master/Monitor-Sektion integriert sind, sindein wenig rudimentärer ausgestattet. Hier findenwir einen Gain-Regler, der im Bereich von 0dB bis22dB variiert, einen 2-Band-Equalizer mit HF- und
LX„Mixing Spirit“
Xound_S.66-99_Struktur 10.01.2006 19:33 Uhr Seite 86
Guido Metzen 87
LF-Regler, die bei 80Hz bzw. 12kHz ansetzen undeinen maximalen Cut/Boost von +/-15dB zulas-sen. Die beiden Stereosignale können wahlweiseauf die Auxwege 1/2 oder 3/4 und auf den Stereo-mix L/R oder den Gruppenbus 1/2 (für Stereo In 1)oder 3/4 (für Stereo In 2) geschaltet werden. Füralle Routing-Optionen existieren Pegelsteller undfür das Routing auf die Busse ein PFL-Vorhörschal-ter. Aufgenommen werden die beiden Stereosig-nale über vier symmetrische Klinkenbuchsen (6,3mm).
Master/Monitor-Sektion Die Master/Monitor-Sektion unterteilt die Ka-
nalsektion in zwei ungleich große Blöcke, so dasslinks von der Master-Sektion 24 Kanäle liegen undrechts noch einmal ein 8er-Block angeordnet wurde.
Das LX7II verfügt über zwei Stereo-Returns, umexterne Effektgeräte wieder ins Pult zurückzufüh-ren, die ohne weitere Routing-Option oder Bear-beitungs-Möglichkeiten direkt auf die Stereosum-me geführt werden. Zur Kontrolle des Pegels dientjeweils ein Stereo-Pegelsteller. Die Eingänge für diebeiden Returns stellen wie auch bei den Stereo-Ein-gängen vier symmetrische Monoklinkenbuchsen dar.
Die Master-Potis für die sechs Aux-Wege sindebenfalls hier untergebracht und können miteinem individuellen AFL-Schalter vorgehört wer-den. Die Ausgänge der Aux-Master-Busse sind alssymmetrische Klinkenbuchsen ausgeführt.
Für den Anschluss eines Talkback-Mikrofons stelltdas LX7II auf der Pultrückseite eine XLR-Buchsebereit. Das Talkback kann mit einem Poti in derLautstärke reguliert und auf die Auxwege 1/2 und3/4 sowie die Stereosumme geroutet werden. Ein
Talkback-Ausgang für den Betrieb einer externenIntercom-Anlage ist nicht vorgesehen.
Zur Kontrolle der Gesamtpegel der Gruppen-Busse und des Mono-Busses dienen fünf 100mm-Fader. Für die Kontrolle der Stereosumme stellt dasPult einen Stereo-Fader bereit.
Das Mastersignal kann rückseitig über Klinken- undXLR-Buchsen abgegriffen werden, die Monosum-me über einen XLR-Ausgang.
Die Gruppen werden über symmetrische Klin-kenbuchsen (6,3mm) aus dem Pult geleitet. Zudemerlauben die Subsignale 1-4 den Einschliff von ex-ternen Effekten über Insert-Buchsen.
Inserts für Stereo- und Monosummen sind nichtvorgesehen.
Die Subgruppensignale 1-4 und der Monobuskönnen auf die Mastersumme geroutet werden.
Zur visuellen Kontrolle der Pegelverhältnisse dientein Stereometer, welches das PFL/AFL-Signal oderden Master-Ausgang anzeigt. Des weiteren exi-stieren für alle vier Busse separate Mono-Meter.Alle sechs Meter bestehen aus 12 LEDs, die einenBereich von -15dB bis +15dB anzeigen.
Für den Betrieb einer Monitor-Anlage verfügtdas LX7II rückseitig über zwei symmetrischeKlinkenausgänge. Auf die Monitoranlage bzw. denregelbaren Kopfhörerausgang, welcher über derTalkback-Sektion thront, können alle sieben Busseund der 2-Track-Eingang gelegt werden. Der 2-Track-In ist auf dem Backpanel zu finden und istunsymmetrisch durch zwei Cinch-Buchsen reali-siert worden.
Praxis und FazitWie auch schon bei seinem Vorgänger, dem LX7,
besticht auch beim neuen LX7II die Klarheit derPultoberfläche - man findet sich gleich zurecht.Ebenso die Verarbeitung und das Äußere, mit seinencoolen, großen Seitenwangen, gefallen mir sehrgut. Der Sound ist wirklich Soundcraft-typisch:Klar, offen und straight. Die neuen Preamps klin-gen sehr gut, sind äußerst rauscharm für ein Live-Pult und bieten genügend Headroom. Die Signalewirken präsent und druckvoll, mit angenehmenMitten, die zwar ein wenig geradlinig wirken, sichaber dafür z.B. in einem Rock-Mix wunderbardurchsetzen. Ebenso weiß das neue EQ-Konzeptzu überzeugen - die einzelnen Filter packen sehrgut zu, ohne dabei unnötig zu verfärben. Mit denEQs kann man sehr bewusst arbeiten und kommtsomit auch sehr gezielt zum Ergebnis. Ein bis-schen schade finde ich, dass man dem LX7II keineInserts für die Stereo- und Mono-Summe spen-diert hat. Doch auch dieser Punkt lenkt nichtdavon ab, dass die Arbeit mit dem LX7II Spaßmacht. Wer den Vorgänger kennt, kann auch hierdirekt blind zupacken - ich begrüße es eigentlichimmer, wenn man bewährte Konzepte nicht kom-plett umgestaltet, ist ja auch überhaupt nichtnötig, denn sonst hätte es sich ja nicht bewährt.Das Preis/Leistungs-Verhältnis finde ich mehr alsfair - schließlich bekommt man hier für 2.888 EUR(UVP) ein 32-kanaliges 7-Bus Live-Pult, das zudemnoch „very british“ ist.
LX7 IIrit“
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Soundcraft LX7 II86
www.soundcraft.com UVPs: LX7II/16: 1.844 EUR, LX7II/24: 2.308 EUR, LX7II/32: 2.888 EUR
Nachdem das Sound-craft Spirit LX7 nunbereits einige Jahre er-folgreich auf dem Li-ve-Markt mitgemischthatte, dachte der bri-tische Hersteller überein Update des Erfolgs-
konzeptes nach. Das LX7 war für seine Einfach-heit, aber auch gnadenlose Zuverlässigkeit beivielen Tontechnikern sehr beliebt - diesen be-währten Weg wollte man auch nicht verlassen,nur noch weiter verbessern. Graham Blyth, einMitgründer der Firma Soundcraft, entwickeltezum 30-jährigen Firmenjubiläum, welches manvor einiger Zeit feierte, ein neues Preamp- undEQ-Design, das er ganz profan GB30 taufte. DasGB30-Konzept, das in der größeren MH-Serievon Soundcraft zum Einsatz kam, wurde auf dasneue LX7II - so nämlich der Name des LX7-Nachfolgers- übertragen. Allerdings verwendeteman hier etwas andere Komponenten, um denPreis für das LX7II nicht unnötig in die Höhe zutreiben. Wir hatten für unseren Test das LX7II/32zur Verfügung, das die größte Ausbaustufe dieserReihe darstellt - außerdem ist noch eine 16er undeine 24er Variante erhältlich.
Das KonzeptDie 32 Monokanalzüge des LX7II verfügen rück-
seitig über einen Mikrofonanschluss in Form einerXLR-Buchse und eine Klinkenbuchse (6,3mm) fürSignale mit Line-Pegel. Die Klinkenbuchse ist eineSchaltklinke, kann also wahlweise symmetrischoder unsymmetrisch betrieben werden. Über dieInsertbuchsen in den Kanälen können externe Dy-namikprozessoren pre-EQ eingeschliffen werden.Die Kanäle stellen zudem Direct-Outs bereit.
Die GB30-Vorverstärker sind ohne Abschwä-chung (Pad) konzipiert und verfügen über einGain von 0dB bis 60dB. Die Phantomspeisung fürden Betrieb von Kondensatormikrofonen ist je-weils für vier Kanäle schaltbar. Ein Trittschallfilter,welcher bei 100Hz mit 18dB/Oktave seinen -3dB-Punkt findet, komplettiert die Eingangssektion.
Die Mono-Kanalzüge sind mit 4-Band-EQs aus-gestattet, wobei alle Bänder einen maximalenCut/Boost von +/-15dB erlauben. HF- und LF-Bandsind als Shelving-EQs ausgeführt und setzen bei80Hz bzw. 13kHz an, während die beiden Mitten-bänder semiparametrisch realisiert sind und zwi-schen 80Hz und 1,9kHz (Lo-MF) bzw. 550Hz und13kHz (Hi-MF) variieren können.
Alle 32 Monokanäle können als Quellsignale dersechs Auxwege, über die das LX7II verfügt, dienen.
Die Auxwege 1-4 sind sowohl pre- als auch post-Fader schaltbar, wohingegen die Auxwege 5 und 6nur post-Fader abgegriffen werden können.
Die Kanalsignale lassen sich auf die beiden Ste-reosubgruppen 1/2 und 3/4 routen und natürlichauch auf die Stereo- und die Monosumme, alsoinsgesamt auf sieben Busse.
Da die Busse nicht separat angewählt werdenkönnen, entscheidet der Pan-Regler darüber, ob dasSignal Bus 1 oder 2 oder beide Busse erreicht. Wiegewohnt landet das Signal bei Linksanschlag desPan-Reglers auf den ungeradzahligen Bussen undbei Rechtsanschlag auf den geradzahligen. Nurder Mono-Bus bleibt unbeeinflusst vom Pan-Regler.
Natürlich haben die Entwickler von Soundcraftden Kanälen des LX7II auch einen Mute-Schalterund einen 100mm-Fader für einen gefühlvollenFadevorgang mitgegeben. Unterhalb der Faderfußen die Vorhörschalter (PFL), die das Kanalsignalauf den PFL-Bus legen, wobei jeder PFL-Buttonüber eine eigene LED verfügt, die signalisiert, obder Kanal auf dem PFL-Bus angewählt wurde.
Die beiden Stereo-Eingangskanäle (Line), die inder Master/Monitor-Sektion integriert sind, sindein wenig rudimentärer ausgestattet. Hier findenwir einen Gain-Regler, der im Bereich von 0dB bis22dB variiert, einen 2-Band-Equalizer mit HF- und
LX„Mixing Spirit“
Xound_S.66-99_Struktur 10.01.2006 19:33 Uhr Seite 86
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Ausgabe
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Titel_Xound_1_06_Ruecken 10.01.2006 22:32 Uhr Seite 1
Testbericht aus Ausgabe zweiI07
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