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Iu. Jolodkne- Scfwcfel- CPnFe$offaure, nuxqeyunden bti der Bereiturig dcr Jodine Wczferji'offr* Ccure nnch Gcy - Ltrffczc's YerfMren; van CHOULAXP in Freiberg. Das Jod oder clio Jodine bildet nacli den Verfucl~en aiisgczeiclineter Cliem; ker in Vereinigung niit Sanerfioff zwei, in Vereinipng mit WaIl'erlioff eine Sailre, de- ren Verbindurigcii init den Alkalicn uiid Mctalloxyden fie Mbfi dargefiellt Iiaben. Die Exifienz derrelben ilt jcdocli nocli iiiclit iibcr alle Zweifel erlioben, da dic vorziiSliclifieir Clicmikcr in ihrer Rleinnng iiber fic IineiiAq find, und es noch immer zweifelliaft blcibt, ob iie Jodine als ein eiilfachr Kiirper wie die Clilorino letracliict wcrden niiiKc, und deiii zii Folge mit eincm der Befiaiidtlieile des walfers Sauerfioff - Jodinehn- re, niit dein anderii WaKerItoff - Jodinehre bil- dc oder ob Serzclius AiiGclit deli Vqrzug verdierie, iinc11 welclier die Jodiiie ein Superoxyd des Jodicuin ifi, iiiid die beiden Siurcii , welcfie beiiii BcIiaiideIii deflel- be11 Iiiit WaKcr entficheii, Jodinhrc uiid oxydirte JodinC3nre hyn I-oh. Die aiisgczeiclllieten Eige~ircl~aften welche die llacli Gay - LnKac bereitcte Jodine - WaKerfiofEiure be- jitzt, niaclitc ~riicli besierig ilire Verlindongen iiiit Rlc- talloxyderi keirrieii z:~ lcriien. DieCer Clieniilter lcllreibt

Jodine-Schwefel-Wasserstoffsäure, aufgefunden bei der Bereitung der Jodine Wasserstoffsäure nach Gay - Lussac's Verfahren

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Iu. Jolodkne- S c f w c f e l - CPnFe$offaure, nuxqeyunden b t i

der Bereiturig dcr Jodine Wczferji'offr* Ccure nnch G c y - Ltrffczc's YerfMren;

v a n

C H O U L A X P i n F r e i b e r g .

D a s Jod oder clio Jodine bildet nacli den Verfucl~en aiisgczeiclineter Cliem; ker in Vereinigung niit Sanerfioff zwei, in Vere in ipng mit WaIl'erlioff eine Sailre, de- ren Verbindurigcii init den Alkalicn uiid Mctalloxyden fie M b f i dargefiellt Iiaben. Die Exifienz derrelben ilt jcdocli nocli iiiclit iibcr alle Zweifel erlioben, da dic vorziiSliclifieir Clicmikcr i n ihrer Rleinnng iiber fic IineiiAq find, u n d es noch immer zweifelliaft blcibt, ob iie Jodine als ein e i i l f ach r Kiirper wie die Clilorino letracliict wcrden niiiKc, und deiii zii Folge mit eincm der Befiaiidtlieile des wal fe r s Sauerfioff - Jodinehn- r e , niit dein anderii WaKerItoff - J o d i n e h r e bil- dc oder ob Serzclius AiiGclit deli Vqrzug verdierie, iinc11 welclier die Jodiiie ein Superoxyd des Jodicuin ifi, iiiid die beiden Siurcii , welcfie beiiii BcIiaiideIii deflel- be11 Iiiit WaKcr entficheii, J o d i n h r c uiid oxydirte JodinC3nre h y n I - o h .

Die aiisgczeiclllieten Eige~ircl~aften welche die llacli Gay - LnKac bereitcte Jodine - WaKerfiofEiure be- j itzt, niaclitc ~riicli besierig ilire Verlindongen i i i it Rlc- talloxyderi keirrieii z:~ lcriien. DieCer Clieniilter lcllreibt

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vor die Jodine in W d e r aufzul6fen und dann Scl~wa- 61 - Wallkrfioffgas hindurclizuleitcn ; es bilde Iich dann, nimnlt er an, Jodine -WaKererTtoflfinre diircli Ver- eiiiigung dcs WaITerfioiFs des Gales niit der Jodiiie, der Scliwefel aber fdle Boden.

So richiig diefe Tlicoric iiidefs cuch iR, welclie nucli diircli die Erfalirung untcrfiictzt wird, lo bleibt irnnier nocli die wicbtigc f'rage: L)tliak die 6 berei- tete Jodiiie - \v,d'erfiof~hire keine J o d i n h r e durch Saiterfioff Leigemifcht , iind liil'st ficli wirklicli diirch Ei.wiirmung der Fltif'fi~lteit alles Scliwefel- WdTerfioff- gas von iIir t rennen?

Urn den1 crficn Zweifel zii begepnen, iind die Con- celitratioii der Siinre zu bcfijrdcrn, lofie icli die Jodine i n liiiclifi rectificirtem Weingeifi anf, nnd leitcte durch die diinkel- brn~unrothe AnflGliing einen Stroin Scliwc- fel -\ialTcrfioKgas. Sic wurde augenblicklicli entfsrlt zind es fie1 Schwefel zii Boden. Die von dern Scliwe- fel bcfreitc Flidiigkeit crliitzte icli 111111, urn lie voii

deni freien Schwefel - WnKerfioffgss, niit ~ c l c h e n dcr Alkoliol gelcliwiingert feyn koniite, zu trennen, 1111d

To fiellte Scli eine klare wafferlielle Hiiffigkcit dar. Sie ifi d o die nacli Gay - Lun'ac bereitete Jodiiie - WafTcr- ftolflhire, niir mit dcrn Untcrlcltiede, dals diefer Clle- mitier fie niit WalTer , icli init Alkoliol bereitet Iiatte.

Spatere Bemerkun~cn Iiefsen niicii qn der I'will- lieit der Jodinc - Wo~erf io f fknre nacli der eben be- (chr ieben en Vo r I'cli ri ft re11 r zwe i felii , u r i d icli glaobe beli'iiipten zu Aijnnen , dafs die ai~cgezeichneten Ei- genkliafi*.ii diefer Siinre eini~crrnal'sen cliemifcli ge- Luridenem Scli\~efel WalrerftoCpf~ angeli5ren. I c l ~ itillre liier in gcdrrngfer Kiirze die vorziigliclifien EL

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t 252 I g d c h a f t e n dierer flufigen Jodine - ScIiwefel - WafTer- fioflraure an, und maclie hierbei nicht allein den Ana- lytfker, fondern auch dcn Arzt und Apotlieker bei Un- terliichungen auf das .belondere Farbenfjiel der Me- tall - I\;iederfchlXge aufmerkfam. 'Wi r befitzen in der T h a t kein Reageiis, welches in Urnfang I!nd Mannig- faltigkeit der Heaction mit diefen ver~l ichen werden k6nnte , und T&dcht~I:gcn findcii hier weniger leicht ale anderswo Statt.

Dick Sgure ifi farbenlos und hefitzt cinon eigcn- thiimliclien unangenetirrren Gerncli. Mi t dem voll- lionimen oxydirten falzfauren (IuecA-JlDer bildet fie bei eincr Verdiinnii~ig von L O O bis 500 ciiien fc11611 Zin- noberrotlien Nieclerfchlag ; entlialt jedocli die Aiifliifung n u r den 5ooiten Theil diefes Metallfalzes i i i ficli, fo er- I'clieint der Nic*tlrrl'chl.tg orange, tiiidert aber feino Farbe wallrend des Trocknens iii Zinnoberrotli urn. Das vollkoniinen oxydirte Iilpetcrlinre Qneckfilber Icliliigt fie, bei eiiier Vcrdlinnungvon LOO, g o l b p i i i riie- dcr : eiri Sriil'serer ZuIatz von Jodiiie - CVaITerfiofFfhwc abcr veriirlacht ci1it-n L'climiitzig gelbcn Niederl'clilag, ivvelclier 6cIj heini 'Trochi1el: wie her vqrige ins Iiotlic verwalidelt. Blei I ' c h l ~ ~ t fie Lei eincr Verdiinnung von 100 bis 500 fchhli Chrorngelb nieiler. Das Siher fsllet lie fclimuzig weilsgruii ; hraiin ; rs;Sen l'chwaz - braun , iind das ihlf'~fi~ braiui - gelb.

Mcine Behaii tung, dars lie CILCIII~CCII gcbnndenes Scliwefei - WaITei. rr topgas dritlialte , p i r i d e t Iicii aiif folpi ide Bemerktingeii iiber ilir Verkaltcn. Ucbor- I d s t man die nacli inciiicin Vorlclilag mit Alltol~ol be- rcitetr Saure auf cinige Zeit den Einwirkungen der At- mofi>hare, lo zerfetzt fie fich +nzlicIi : es verlchwindet jede Eigenfchaft der Jodine - WalTe'erRoffLTnre, die \Val'- lkrlielle FIiifligheit f!irbt Gcli dunkel- rothbraiin , es fdl t Schwefel zn Boden, und die FIulliSkeit fiellt wie- der eiiie reiiie Aufliifung der Jodine in Alkohol dar.

Spiviglanz weil's