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markus-bergen-norway
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„Wie ich schon sagte, mag ich beim
Zuhören nicht gedrängt werden. Ich
schätze Musik, die mir die Freiheit
lässt, auf meine eigene Art und
Weise zuzuhören.“
„Wörter sind nur Geräusche. Welches Geräusch, macht wenig Unterschied. Die wesentliche Frage ist: lebst du, oder bestehst du auf Wörtern? Wenn du, ehe du lebst, durch ein Wort gehst dann ist das ein Umweg … Wenn man diese Haltung annimmt ist Kunst eine Art Labor, in dem man das Leben ausprobiert.“
„Ich glaube, die wirklichen Umwälzungen in der GesellschaL werden dadurch zustande kommen, dass wir HerrschaL ablehnen und dass wir uns der Welt annehmen als eines Problems, das die ganze Menschheit betrifft. Meiner Meinung nach haben moderne Kunst und moderne Musik die FunkOon, das Individuum für die Freude an seiner Umwelt empfänglich zu machen.“
„Töne sollte man respekOeren,
anstaS sie zu versklaven.“
„Viele Menschen glauben, sie könnten etwas erfahren, wenn sie in der Lage sind, etwas zu verstehen, aber das sOmmt meiner Meinung nach überhaupt nicht. Ich glaube nicht, dass das Verstehen einer Sache dazu führt, sie zu erfahren. Es führt meiner Ansicht nach im Grunde nur dazu, dass man die jeweilige Sache in gewissem Sinne beherrscht … Ich glaube, wir müssen zu einer Erfahrung bereit sein, die nicht durch Verstehen, sondern durch Aufgeschlossenheit zustande kommt.“
„Um gut zu leben, muss man das hören, was es zu hören gibt, und nicht das, was man zu hören erwartet. Wenn ich in ein Konzert gehe, will ich Musik hören, die ich noch nicht gehört habe. Im Allgemeinen gehe ich nicht mehr in Konzerte, um etwas zu hören, was ich schon kenne oder von dem ich weiß, dass es mir gefallen wird.“
„Und deshalb wiederhole ich ständig,
dass wir an unserer geisOgen
Einstellung arbeiten müssen, indem
wir versuchen, uns so zu öffnen, dass
wir die Dingen nicht mehr als hässlich
oder schön ansehen, sondern einfach
so, wie sie sind.“
„Ich bin dafür, d ie Dinge im Geheimnisvollen zu belassen, und ich habe nie Vergnügen daran gefunden, etwas zu verstehen. Wenn ich etwas verstehe, kann ich nichts mehr damit anfangen. Deshalb versuche ich, Musik zu machen, die ich nicht verstehe und die auch für andere Menschen schwer zu verstehen ist.“
„Ich möchte also die tradiOonelle
Ansicht, dass Kunst ein MiSel der
Selbstdarstellung ist, durch die
Auffassung ersetzen, dass sie ein Weg
zur Selbsterneuerung ist, und zwar ist
das, was da erneuert wird, die
geis%ge Einstellung.“
„Es gibt Menschen und Dinge auf der Welt, und zu den Dingen gehören Töne. Wir möchten wir selbst sein und die Töne sie selbst sein lassen. Wir schaffen einfach eine SituaOon, in der sie frei sind. Wenn man das nicht Musik nennen will – nun, das soll uns recht sein. Man braucht so etwas auch nicht als Kunst zu bezeichnen.“
„Ich habe nichts dagegen (große Werke der Vergangenheit zu bewahren), und ich weiß, dass man Vergangenes weiterhin bewahren wird, aber es gibt eine andere TäOgkeit, der ich meine Aufmerksamkeit widme, und das ist die, etwas Neuem zum Leben zu verhelfen.“
„Ich wollte, dass sich meine Sichtweise verändert, nicht die Art, wie ich fühle. Mit meinen Gefühlen bin ich völlig zufrieden. Wenn überhaupt Veränderung, dann eher in Richtung einer Art Ruhe. Mir liegt nichts daran, meine Gefühle in Aufruhr zu versetzen. Ich richte doch mein Leben nicht nach irgendwelchen Künstlern oder ihren Werken aus.“
„Das Lehren lehne ich eigentlich ab.
Ich möchte weiterstudieren.“
„Durch asiaOsche Philosophie und durch meine Arbeit mit Suzuki wurde mir klar, dass das, was wir tun, leben ist, und dass wir uns nicht auf ein Ziel hinbewegen. Wir befinden uns sozusagen immer am Ziel und ändern uns mit ihm. Und der einzige Nutzen der Kunst kann nur darin bestehen, uns für diese Einsicht die Augen zu öffnen.“
„Was wir tun müssen, wenn wir die Menschheit und die Welt in der wir leben, lieben, ist RevoluOon. Der Grund warum ich immer weniger an Musik interessiert bin, ist nicht nur, dass ich die Klänge und Geräusche der Umwelt ästheOsch brauchbarer finde als die Klänge, die in der Welt der musikalischen Kulturen entstehen, sondern weil ein Komponist, wenn man ehrlich ist, schlicht und einfach eine Person ist, die anderen Menschen sagt, was sie zu tun haben. Ich finde das eine unpassende Art, Dinge zu erledigen. Ich wünschte mir unsere AkOvitäten sozialer und anarchisOscher.“
„Was würden Sie von jemandem denken, der Ihre Musik jenseits Ihres ursprünglichen Konzeptes, Ihrer komposi%onellen Idee interpre%eren würde?Oh, das fände ich ausgezeichnet. Dafür gibt es im Zen-‐Buddhismus, mit dem ich mich schon länger beschäLige, ein gutes Beispiel. Wenn der Schüler dem Lehrer eine Frage stellt, erhält er vom Lehrer die Antwort. Anschließend stellt der Lehrer dem Schüler dieselbe Frage, und wenn der Schüler dieselbe Antwort wie der Lehrer gibt, bekommt er deswegen einen Schlag auf den Kopf.“
„Das Hören hat die EigenschaL, dass man etwas hört und dann feststellt, dass man es nicht mehr hört, sondern etwas anderes. Das ist das wesentliche beim Hören … Man wird dazu gebracht, dem zeitlichen Ablauf der Ereignisse seine Aufmerksamkeit zu widmen. Man erkennt, dass man sich im direkten Kontakt mit dem Vergänglichen befindet.“
„Für mich ist SOlle im
wesentlichen das Aufgeben
jeglicher Absicht.“
„Ich möchte, dass es jede Art von
Musik gibt, weil die Menschen
unterschiedliche Bedürfnisse haben.
Manche Musik zum Beispiel, mit der
ich nichts anfangen kann, mag für
jemand anderen sehr wichOg sein …
Wer bin ich, dass ich sagen könnte,
ihr Bedürfnis sei unnütz?“
„Ob ich sie erzeuge oder nicht,
es gibt immer Klänge zu hören
und alle sind sie vortrefflich.“
„Die Musik, die mir am liebsten
ist …, ist einfach das, was wir
hören, wenn wir ruhig sind.“
„SOlle ist nicht die Abwesenheit von
Klängen, sondern anzufangen, sich
für die Klänge zu öffnen, die da sind
– sie zu hören.“
„Ich verstehe nicht, warum Leute
vor neuen Ideen Angst haben,
ich habe Angst vor alten.“
„Indem der Zufall akzepOert wird,
verschwinden Vorurteile, vorgefasste
Meinungen und frühere Ideen über
Ordnung und OrganisaOon.“
„Es g ib t ke inen w i r k l i chen ,
wesentlichen Unterschied zwischen
einer geräuschvollen SOlle und einer
ruhigen SOlle. Das, was Ruhe und
Geräusch verbindet, ist der Zustand
der Nicht-‐IntenOon.“
„A mind that is interested in
changing … is interested precisely in
the things that are at extremes. I‘m
certainly like that. Unless we go to
extremes, we won‘t get anywhere.“