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Folien-Adventskalender Folien-Adventskalender Bellinda Tina Nagel Heilige Nacht Joscha erlebt die Ein Folien-Adventskalender zum Vorlesen und Gestalten eines Fensterbildes

Joscha erlebt die Heilige Nacht - Adventskalender - 9783780608543

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Als immer mehr Menschen für die Volkszählung nach Bethlehem strömen, macht sich der treue Hirtenhund Joscha zunächst Sorgen um seine Herde. Doch dann begegnet er unter den Fremden einem besonders netten jungen Paar. Ob Joscha Maria und Josef wohl helfen kann, eine Unterkunft in Bethlehem zu finden?

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Folien-Adventskalender

Folien-Adventskalender Bellinda

Tina Nagel

Heilige NachtJoscha erlebt die

Ein Folien-Adventskalender zum Vorlesen und Gestalten eines Fensterbildes

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Bellinda

Joscha erlebt die Heilige NachtEin Folien-Adventskalender zum Vorlesen und Gestalten eines Fensterbildes

Illustrationen von Tina Nagel

Kaufmann Verlag

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Bibliograische Information Der Deutschen BibliothekDie Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliograie;

detaillierte bibliograische Daten sind im Internet unter http://dnb.ddb.de abrufbar.

1. Aulage 2015© 2015 Verlag Ernst Kaufmann, Lahr

Dieses Buch ist in der vorliegenden Form in Text und Bild urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar.

Dies gilt insbesondere für Nachdrucke, Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverilmungen und die Einspeiche-rung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.Printed by Leo Paper · ISBN 978-3-7806-0886-4

Hinweis an die Erwachsenen

Die Fensterfolien sind für Kinder unter drei Jahren nicht geeignet. Es besteht die Gefahr des Verschluckens und Erstickens.Die Benutzung geschieht grundsätzlich auf eigene Gefahr. Der Kaufmann Verlag übernimmt keine Haftung.

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Liebe Kinder,

der treue Hirtenhund Joscha hat alle Pfoten voll zu tun, auf seine Schafherde aufzupassen. Vor allem die frechen schwarzen Lämmchen Sammy und Fridolin müssen des öfteren von ihren kleinen Abenteuern ge-rettet werden. Und dann beginnen auch noch immer mehr Fremde nach Bethlehem zu kommen und Joscha macht sich ein bisschen Sorgen, ob seine Herde in dem ganzen Durcheinander auch sicher ist.

Unter den Fremden entdeckt Joscha dann ein besonders nett wirkendes, junges Paar. Der Frau Maria scheint es allerdings nicht so gut zu gehen, und der Hirtenhund möchte den beiden unbedingt helfen. Ob er es schaffen kann, trotz der vielen Menschen einen Schlafplatz für Maria und Josef zu i nden? Und was hat es mit dem hell leuchtenden Stern auf sich, den Joscha eines Abends sieht und der ihm so ein warmes, fried-liches Gefühl gibt?

Für jeden Tag im Advent gibt es einen Teil der Geschichte und ein Folienbild, das ihr an euer Fenster kleben könnt. Am 24. Dezember habt ihr dann ein schönes weihnachtliches Fensterbild mit Joscha und all seinen Freunden.

Wir wünschen euch viel Spaß mit der Geschichteund eine schöne Adventszeit!

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So sieht das fertige Fensterbild aus.

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Spuren im Schnee

Joscha schnuppert in den winterlichen Morgen. Die Luft ist klar und rau, und die Sterne über ihm funkeln wie Diamanten. Joscha atmet noch einmal tief durch und wittert den neuen Tag.Gleich werden seine Schäfchen gähnend erwachen und ihre rosa-farbenen Nasen ebenfalls in die Dämmerung recken. Joscha will sie noch einmal durchzählen. Als guter Hirtenhund sollte man immer ganz genau sein.Joscha schüttelt sich den letzten Rest Schlaf aus den Knochen. Aus seinem braun-weißen Fell perlen Tautropfen wie ein feiner Funkenregen in die Morgendämmerung. Na, dann mal los!Er trabt um die Herde herum, die einer dicken, großen Wolke gleicht. Flockig, l aumig, weich. Einundzwanzig, zweiundzwan-zig – da stutzt Joscha und wird misstrauisch. Sind die Schafe etwa gar nicht vollzählig? Er sieht noch einmal hin.Ja, genau, da zwischen dem dicken Schafbock Bert und Luisa fehlen zwei schwarze Knäuel. Sammy und Fridolin, die beiden schwarzen Lämmchen, sollten eigentlich dicht an ihre MutterLuisa gedrängt liegen und selig schlummern.Joscha ist sofort hellwach und dreht noch eineRunde um die Herde. Nein, die beidensind verschwunden! Und dasist nicht das erste Mal,

denkt der Hirtenhund etwas grimmig. Sammyund Fridolin büchsen aus, sobald sich die Gele-genheit dazu ergibt. Wenn Joscha nur einmal nichthinsieht, hüpfen sie fröhlich über Stock und Steindavon. Wie oft musste er die beiden Frechdachseschon retten! Aus Dornbüschen befreien oder vorAbgründen schützen. Wo aber stecken sie diesmal?Hoffentlich ist ihnen nichts passiert!

1. Dezember

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2. Dezember

Durcheinander am Morgen

Aufgeregt läuft Joscha los. Wo könnten sich die Lämmchen Sam-

my und Fridolin nur wieder herumtreiben? Bei den Felsen mit den gefährlichen Klippen? Oder vorne am Brunnen? Dorthin büchsen die beiden besonders gerne aus, um an den Maulbeersträuchern und Gräsern zu naschen. Aber normalerweise doch nicht so früh am Morgen!Joscha späht mit seinen wachsamen Augen in das rosa-graue Morgenlicht. In der Ferne sieht er, wie die Tore von Bethlehem geöffnet werden, damit Händler und Reisende hinein- oder her-auskönnen. Bald wird es lebhaft zugehen am Brunnen. Stadtbe-

wohner werden mit ihren Eseln kommen, Wasser holen und auf ihren Feldern arbeiten. In dem bunten Treiben wird es schwierig, die beiden Racker zu inden. Joscha muss sich wirklich beeilen! Er stellt seine Ohren auf. Hat er da nicht eben etwas gehört?„Au! Autsch!“Das könnte Sammy gewesen sein! Und es kam aus der Richtung des Brunnens. Joscha läuft los.„Pscht. Sei doch leise, sonst werden wir noch entdeckt!“Das war eindeutig die Stimme von Fridolin! Und dann hat Jso- cha die Ausreißer entdeckt. Sammys Fell ist über und über mit Blättern bedeckt. Er zieht gerade mit dem Mund an

Fridolins Ohr, um seinen Bruder aus einer Dornenhe- cke zu befreien. Doch Fridolin verhakt sich nur immer mehr.

Joscha legt den Kopf schief und bellt einmal leise. Die beiden zu-

cken so sehr zusammen, dass Joscha sich das Lachen verkneifen muss. Sammy scharrt verlegen mit einem Huf, während Fridolin leise und schuldbewusst blökt.„Sammy, lass deinen Bruder los. Ich mach das schon“, sagt Joscha freundlich. Dann stupst er Fridolin vorsichtig mit seiner kalten Nase in die richtige Richtung, zieht mit einem Ruck an der Hecke, und schon ist das Lämmchen frei. Fridolin atmet auf, beginnt aber gleich, sich über ein paar Dornen in seinem Fell zu beschweren.Joscha lacht und zieht sanft den letzten Zweig aus dem Schaffell. Zum Glück sind die frechen Lämmchen wohlauf!

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3. Dezember

Trudi hat Neuigkeiten

„Können wir jetzt zur Herde zurück?“, fragt das schwarze Lämm-

chen Sammy kleinlaut.Doch da saust Fridolin schon wie der Blitz los. „Au ja! Die Hirten sind schon wach!“, ruft er seinem Bruder fröhlich zu, der natürlich sofort hinter ihm herrennt.„Na, wie immer Ärger mit den Kleinen?“, gackert es in diesem Moment hinter Joscha.Er dreht sich um, im Mund immer noch einen Dornenzweig.„Hallo, Trudi!“, bellt er freundlich.Joscha und Trudi, das Huhn, kennen sich schon, seit er denken kann. Besonders ganz früh morgens treffen sie sich oft auf einen Plausch. Denn Trudi steht sogar noch vor den anderen Hühnern auf.„Nur das frühe Huhn indet das Korn“, gackert sie geschäftig und pickt noch ein paar Körner auf. „Hast du es auch schon gehört?“, fragt sie dann plötzlich und plustert ihre weißen Federn.„Was denn?“, bellt Joscha und versucht vergeblich, den Dornen-

zweig loszuwerden, der sich in seinem wuscheligen Fell verfangen hat.„Es werden viele Fremde in die Stadt kommen! Ganz viele! Du wirst gut auf deine Herde aufpassen müs-sen!“ Trudi lattert aufgeregt mit ihren Flügeln.Joscha neigt den Kopf. Er weiß überhaupt nicht, wovon Trudi spricht. Aber sie gackert munter weiter.

„Die Spatzen pfeifen es mittlerweile von den Dächern. Hast du wirklich nichts gehört?“ Joscha schüttelt verneinend den Kopf und versucht, mit einer Pfote den Dornenzweig aus seinem Fell zu kratzen. „Der Kaiser will die Menschen in seinem Land zäh-

len. Darum müssen alle in die Stadt zurück, in der sie geboren wurden. Es werden also viele Leute nach Bethlehem kommen“, fährt Trudi fort und zupft Joscha zwischendurch geschickt den Dornenzweig aus dem Fell.Joscha richtet sich auf. „Wenn du recht hast, muss ich noch mehr aufpassen als sonst. Dann sollte ich schnell zu meiner Herde zu-

rück. Bis später, Trudi, und danke!“

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Ein Besuch von Nora

4. Dezember

Joscha kommt genau rechtzeitig zu seiner langsam erwachenden Herde zurück.„Da bist du ja, du Streuner!“, ruft Tobias, der jüngste Hirte, als er kurz von seiner Arbeit aufblickt, und wuschelt Joscha durch das Fell.Der legt den Kopf schief. Also, so was! Da hat er alle Pfoten da-mit zu tun, Sammy und Fridolin wieder nach Hause zu bringen, und zum Dank wird er „Streuner“ genannt!„Viel zu tun heute?“Joscha schmunzelt, als er plötzlich die Stimme der Katze Nora hinter sich hört. Er blickt in die bernsteinfarbenen Augen seiner besten Freundin. Anmutig lässt sie sich neben Joscha nieder und beginnt ihr zimtbraunes Fell zu putzen.„Trudi war diesmal schneller als ich“, schnurrt Nora, die mit der Henne Trudi bei den gleichen Menschen wohnt. „Es stimmt nämlich, was sie sagt! Es werden viele Fremde in die Stadt kom-men.“„Oh, dann muss ich wirklich noch wachsamer sein als sonst“, überlegt Joscha.Nora sieht ihn durchdringend an. Dann huscht ein Lächeln über ihr Gesicht. „Zum Glück hast du ja mich. Ich kenne mich mit Fremden besser aus als du. Aber, Joscha – sei wirklich vorsichtig. Die Menschen sind momentan alle aufgeregt und durcheinan-der.“ Nora lacht heiser auf. „Aber das hat auch etwas Gutes. Guck, was ich für dich versteckt habe“, sagt sie augenzwinkernd,

gräbt l ugs ein kleines Loch unter dem Buschund angelt mit ihren Pfoten drei Feigen heraus.„Mein Lieblingsessen!“, ruft Joscha erfreut undschnappt genussvoll nach der ersten Feige.Nora putzt sich andächtig die Pfoten, dann rollt sie sich unter der Palme zusammen und lässt sich von Joscha berichten, was Sammy und Fridolin wieder einmal angestellt haben.

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Am Abend mit den Hirten

5. Dezember

Als Joschas beste Freundin, die Katze Nora, am frühen Abend wieder zurück in die Stadt huscht, dreht er erst noch seine ge-

wohnte Runde um die Herde und zählt durch. Beruhigt stellt er fest, dass alle Schafe friedlich vor sich hin dösen und der dicke Bert sogar tief und fest eingeschlafen ist. Ein leises Schnarchen schleicht sich durch seine wolligen Barthaare.Joscha schmunzelt vergnügt. Dann fällt sein Blick auf die Hirten, die eine kleine Feuerstelle errichtet haben. Über den Flammen hängt ein schwerer Topf, aus dem die leckersten Düfte in Joschas Nase steigen.„Hirsebrei und Speck!“, stellt er freudig fest und kuschelt sich eilig an die Beine des jüngsten Hirten. Nicht, dass Tobias jemals ver-gessen würde, Joscha auch den einen oder anderen Leckerbissen zuzustecken, aber man kann ja nie wissen!Tobias schmunzelt und wuschelt ihm durch das Fell. „Na, mein Guter, du machst deine Arbeit schon sehr fein! Auf dich können wir uns verlassen“, sagt er, während er eine Tonschale zur Hand nimmt. Er rührt noch einmal mit dem großen Holzlöffel im Kes-sel und schöpft dann eine reichliche Portion heraus. „Lass es dir schmecken, mein Freund!“Joscha wedelt mit dem Schwanz, lässt sich vor der Schale nieder und beginnt mit seinem Mahl.Während die Hirten essen, erzählen sie sich wie jeden

Abend von früheren Abenteuern und fremden Städten. Joscha liebt diese Geschichten.

Ach ja, die Streiche von Sammy und Fridolin könnten für Joschas Geschmack etwas weniger aufregend sein. „Aber die Abenteuer der Hirten klingen wirklich nach einer tollen Sache!“, überlegt er und kaut zufrieden auf dem letzten Rest Speckschwarte. An-

schließend leckt er sich nochmal genüsslich über die Barthaare und rollt sich zu Tobias’ Füßen zusammen. Während Joscha den Stimmen der Hirten lauscht, fällt er in einen leich- ten Schlaf und träumt von großen Abenteuern. Vielleicht kann er ja irgendwann auchso etwas erleben!

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Ein wundervoller Stern

6. Dezember

Als die Nacht hereinbricht, erwacht Joscha zufrieden und glück-lich. Die Hirten sind eingenickt, das Lagerfeuer knistert leise, und Joscha sieht in der Ferne den Schein von weiteren Lagerfeuern vor den Toren der Stadt.„Viel Wirbel heute, nicht wahr?“Joscha fährt, aus seinen Gedanken geschreckt, herum und blickt direkt in Noras Augen. Sie legt ihr Köpfchen schief und putzt sich schmunzelnd eine Pfote. Doch gerade als Joscha ihr zustimmen will, fügt sie l üsternd hinzu: „Sieh doch nur!“Joscha folgt ihrem Blick in den funkelnden Sternenhimmel. Er blinzelt, und dann entdeckt er es plötzlich auch! Einer der vie-len Sterne am Himmel sieht anders aus. Viel größer, heller und leuchtender als alle anderen Sterne, und beinahe wirkt es, als hät-te er einen Schweif.„Bewegt sich der Stern?“, fragt Joscha leise.„Es scheint so, oder? Als würde er eine goldene Spur über den Himmel ziehen und …“, raunt Nora.„Und genau auf Bethlehem zukommen …“, beendet Joscha ihren Satz. „Aber er bringt bestimmt nur Gutes“, ist sich Joscha sicher.„Ja“, stimmt Nora ihm zu. „Vielleicht darf man sich etwaswünschen, wenn man ihn sieht?“

Der Hirtenhund überlegt kurz, bevor er sagt: „Dann wünsche ich mir, dass der Trubel in der Stadt ganz schnell vorüber ist, dass alles friedlich bleibt und niemand Ärger bekommt.“Nora schmunzelt, sagt aber nichts. Statt-dessen blicken die beiden Freunde staunendzum Himmel hoch. Joscha kann seine Augen nicht von diesem Stern lösen. Es ist wie Magie.Ganz so, als würde der Stern mit seinem Leuchteneine wunderbare Nachricht bringen. Etwas Gutes und Schönes.„Er ist wirklich wundervoll“, haucht Joscha andächtig, und Nora lehnt sanft den Kopf an ihren Freund.