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KRANEN UND SLIPPEN RICHTIG AUFPALLEN MOTOR KONSERVIEREN FROSTSCHUTZ FÜR KLO & CO boote 10/09 63 BOOTSPFLEGE RETTUNGSMITTEL TRAILERCHECK VERSICHERUNGSSCHUTZ Text: Thomas Bock, Erich Bogadtke, Ralf Marquard, Andreas Scharbatke EINWINTERN JOURNAL

JOURNAL EINWINTERN - schomacker.de · 66 boote 10/09 EINWINTERN Bootsmotoren werden bekann-termaßen nicht kaputt gefah-ren,sondern stehen sich kaputt. Rost und Frost machen ihnen

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Page 1: JOURNAL EINWINTERN - schomacker.de · 66 boote 10/09 EINWINTERN Bootsmotoren werden bekann-termaßen nicht kaputt gefah-ren,sondern stehen sich kaputt. Rost und Frost machen ihnen

n KRANEN UND SLIPPENn RICHTIG AUFPALLENn MOTOR KONSERVIERENn FROSTSCHUTZ FÜR KLO & CO

boote 10/09 63

n BOOTSPFLEGEn RETTUNGSMITTELn TRAILERCHECKn VERSICHERUNGSSCHUTZ

Text: Thomas Bock, Erich Bogadtke, Ralf Marquard, Andreas Scharbatke

EINWINTERNJOURNAL

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Winterlager: Es gibt nichtwenige Motorbootfah-

rer, die allein schon bei demWort melancholisch oder gardepressiv werden. Die Som-mersaison mit ihren unzähligenHighlights ist vorbei, und dieviel zu lange Winterpause, inder man als Skipper allein vonden Erinnerungen leben muss,steht vor der Tür. Höchste Zeit,sich ein paar Gedanken überden „Winterschlaf“ von Boot &Co zu machen.

Einwintern ist an sich einelästige Arbeit, um die man, solldas Schätzchen keinen Schadennehmen, nicht herumkommt.Wichtig ist, dass man sorgfältigarbeitet, am besten nach einerCheckliste, und nur das macht,was man kann. Wer nachlässigzu Werke geht und seine Fähig-keiten überschätzt, zahlt dieZeche spätestens im Frühjahr.

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Dach oder Plane? Winterlager: Eine Halle ist optimal, das Freilager preiswert.

Darum lieber jetzt Zeit, Arbeitund auch etwas Geld für dasrichtige Material und vielleichtauch für den Fachmann inves-tieren und topfit in die nächsteSaison starten.

„The same procedure asevery year.“ Allein mit den Ar-beiten an Boot, Motor undTrailer ist es nicht getan, manbraucht auch einen geeignetenLagerplatz.Zu glauben,bei Hal-lenplätzen hätte man die freieAuswahl, geht an der Realitätvorbei. Wer einen Hallenplatzim Club oder von privat, bei-spielsweise beim Bauern, er-gattern kann, sollte zugreifen.Natürlich nur, wenn der Preiseinigermaßen stimmt.

Wichtig ist, dass man dabeinicht nur an die Kosten für denHallenplatz, sondern auch anden Transport dorthin denkt.Der ist mit dem eigenen Trailer

und Zugauto schnell undgünstig zu machen, wird aber,muss man das Boot von einemProfi-Spediteur mit dem Tief-lader abholen lassen, häufigteurer als der Lagerplatz deskommerziellen Anbieters direktan der Slip- oder Krananlage.

Die Alternative zum komfor-tablen Hallenlager: einen Platzim Freien mieten. Der ist deut-lich preiswerter und einfacherzu kriegen, erfordert aber denEinsatz einer vernünftigen Pla-ne (siehe Seite 77).Wer auch imWinter an seinem Schiff arbei-ten will und ausreichend Platzzur Verfügung hat,umbaut seinBoot mit einem standfestenRohrgestell und Plastikplanen.Das ist zwar nicht gerade preis-wert, aber praktisch.

Standfestigkeit ist Sicherheit.Stehen weder Trailer, Winterla-ger-Transportanhänger noch

stabile Lagerböcke zur Verfü-gung,muss man wohl oder übelaufpallen. Dabei dürfen die„Lageristen“ auf keinen Fallmorsches Holz, Blechtonnenoder dünne Stäbe verwenden,denn darauf steht kein Boot si-cher – ganz zu schweigen vonRumpf- und Kielschäden, diedadurch entstehen können.Wieman’s richtig macht,steht gleichnebenan auf Seite 65.

Als letzte Möglichkeit derÜberwinterung bleibt noch derWasserliegeplatz, mit der Ge-fahr, dass Eisgang den Rumpfbeschädigt. Das gilt besondersfür Holz- und Kunststoff-rümpfe. Um sich vor demEinfrieren zu schützen, gibt es Stroh, Äxte oder Druckluft-anlagen. Wie Letztgenannteaussehen und funktionieren ist in der„Werkstatt“ BOOTE11/04 nachzulesen.

Wie und wo man ein Boot ausdem Wasser holt,hängt zum ei-nen von der Größe des Bootesund zum anderen von der Artund Lage des Winterlagers ab.Am einfachsten geht’s mit ei-nem passenden Trailer unddem Winterlager im eigenenGarten oder beim Nachbarn.Man slippt das Boot an einergeeigneten Rampe und fährtbequem zum Lagerplatz.

Wer keinen eigenen Trailerhat, ist darauf angewiesen,was der kommerzielle Winter-lagerbetreiber anbietet. Meistgehören Slippen oder Kranenzusammen mit dem Aufbockenzu einer Arbeitseinheit, undman muss sich nicht weiter da-rum kümmern.

Liegt der Winterlagerplatzweiter weg, oder soll das Bootauf der Straße zu einem neu-en Revier gebracht werden,kommt man an einem Krannicht vorbei,denn Tieflader,aufdenen große Boote transpor-tiert werden, können nicht indie Slipanlage fahren.

Wenn in einem Club wederSlipanlage noch Kran vorhan-

den sind, muss man auf einenAutokran zurückgreifen. Fürden Einzelnen ist das eine teure Angelegenheit, tun sichalle Clubmitglieder zusam-men, wird der mobile Kran er-schwinglich. Wer häufig krant,sollte die Position der Gurte amRumpf markieren. Entspre-chende Aufkleber gibt es beiBOOTE.

Mit dem eigenen Trailer istder Transport kein Problem.Der Trailer wird samt Boot ansAuto angehängt und ins Win-terlager gefahren. Wer mit demBoot auf eigenem Kiel zumWinterlager fahren kann, hatdort in der Regel einen eigenenHafentrailer. Wenn das nichtder Fall ist, müssen Lagerbö-cke angefertigt oder gemietetwerden.

Fehlt ein passender Trailerund gibt es keine Möglichkeit,auf eigenem Kiel zum Winter-lager zu kommen, muss wohloder übel ein Spediteur beauf-tragt werden. EntsprechendeAdressen und Telefonnum-mern stehen im Anzeigenteilvon BOOTE oder im Internet.

Im Dutzend billiger

Grundsätzlich dürfen Boote nicht einfach auf den Kiel gestellt und le-diglich mit einigen Dachlatten oder leeren Ölfässern gegen Umkippengesichert werden. Beim Aufbocken gilt die Regel:Punktbelastungen aufden Rumpf vermeiden. Für die Praxis heißt das, dass die Pallhölzer, diemit dem Bootskörper in Berührung kommen, groß sein müssen, damitder Druck sich auf eine große Fläche verteilen kann.

AUFBOCKEN

SLIPPEN/KRANEN

EINWINTERN

Ein Kran undein passenderBootstrailer er-leichtern den„Landgang“und den Trans-port und damitletztlich auchdie Suche nacheinem geeigne-ten Stellplatz.

Ein Platz im Freien ist einfachzu bekommen, erfordert aberden Einsatz einer vernünfti-gen Abdeckplane.

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66 boote 10/09

EINWINTERN

Bootsmotoren werden bekann-termaßen nicht kaputt gefah-ren,sondern stehen sich kaputt.Rost und Frost machen ihnenwährend der Winterpause ammeisten zu schaffen.Deshalb isteine ordentliche Konservierungbesonders wichtig. Das gilt fürDiesel- wie für Otto-Motoren.

Nun gibt es zwei Möglichkei-ten, Motoren auf den „Winter-schlaf“ vorzubereiten: Entwe-der man geht auf Nummersicher und lässt die Arbeit ma-chen – was wir in der Regelempfehlen – oder man erledigtsie selbst. Dazu braucht man Adas Wissen,wie’s gemacht wird,und B das dafür nötige Werk-zeug. Darüber hinaus sollte dem Freizeit-Schrauber klarsein, dass bei einem Fehler sei-nerseits der Spaß richtig teuerwerden kann. Innerhalb derGarantiezeit empfiehlt es sich injedem Fall, die Winterkonser-vierung von einer autorisiertenWerkstatt des Motorenherstel-

in einen ausrangierten Reserve-oder Ölkanister mit ausrei-chender Füllkapazität abpum-pen lässt. Danach den Ölfilterlösen und abschrauben. Ach-tung: Hierbei kleckert leicht Öl in die Bilge, deshalb sind ei-ne kleine Schüssel und Putzlap-pen unter dem Filter wichtig.Prüfen Sie vor der Montage desneuen Filters den korrekten Sitzder Gummidichtung und be-streichen (Finger) die Kontakt-fläche mit Öl. Ganz wichtig:Schrauben Sie den Filter nurhandfest an, sonst bekommtman ihn unter Umständennicht wieder los.

Welches Öl man auf den Mo-tor auffüllen darf, ist in der Be-dienungsanleitung nachzule-sen. Wer seinen Motor überlängere Zeit (länger als die nor-male Winterpause) konservie-ren möchte,greift auf ein spezi-elles Konservierungsöl zurück.Dieses Öl muss aber im Gegen-satz zu herkömmlichen Ölenzum Saisonstart gewechseltwerden. Haben Einspritzpum-pe (ältere Modelle) oder Kom-pressor einen separaten Öl-haushalt, muss auch hier das Ölerneuert werden.

Nach dem Ölwechsel denMotor ein paar Minuten laufenlassen (damit sich der „guteSaft“ in alle Ecken verteilt) undden Ölfilter nach Leckagen ab-suchen. Hinweis: Das alte Ölund der Ölfilter müssen um-weltgerecht entsorgt werden.Am besten bringen Sie beidesdorthin,wo Sie Öl und Filter ge-kauft haben oder zum Recyc-linghof am Ort.

Kraftstoffsystem

Als Erstes entleert man denoder die Wasserabscheider.Dafür eine kleine Schüssel un-ter die Ablassschraube desAbscheiders halten und dieSchraube so lange öffnen, biskein Wasser mehr herausläuft,sondern Benzin oder Diesel.Anschließend werden alle Fil-ter (Patronen) und Filterein-sätze erneuert.

Dieselmotoren müssen da-nach entlüftet werden.Wie mandas macht, steht in der Bedie-nungsanleitung des Motoren-herstellers. Danach den Motor(Benzin und Diesel) laufen las-sen und sorgfältig kontrollie-ren, ob alles wieder dicht ist.Gegen Korrosion in Kraftstoff-

systemen schützt man sich mitsogenannten Kraftstoffadditiven,die auch Ablagerungen lösen undFeuchtigkeit im Tank binden.Alles zusammen wird dann mit dem Kraftstoff verbrannt. Deshalbist es wichtig, dass die Zusätze in den Kraftstofftank gegossenwerden, bevor man mit demEinwintern an Land beginnt, undder Motor noch etwas länger als nur ein paar Minuten läuft. Nur soerledigen die Additive ihre konser-vierende Tätigkeit.

In der Regel werden spezielle Zu-sätze nur für Diesel- oder nur fürBenzinmotoren angeboten, nur we-nige Zusätze eignen sich für alle Mo-toren.Kaufen kann man die „Mittel-chen“ im Zubehörhandel und in derFachwerkstatt.

KeilriemenWenigstens ein- bis zweimal im Jahrsollte man die Keilriemen sorgfältigprüfen. Die Einwinterung bietetdafür die beste Gelegenheit und dieGarantie, dass man diese Arbeit imFrühjahr nicht vergisst.

Der Kontrolleur drückt mit demDaumen auf die Keilriemenmitte,dabei sollte der Riemen nicht mehrals etwa 10 mm nachgeben, tut er esdoch, muss nachgespannt werden.Wie, das steht im Motorhandbuch.

Ist der Riemen ausgefranst odersonstwie beschädigt, muss erschnellstens ausgetauscht werden;denn mit defektem Keilriemen stelltnicht nur die Lichtmaschine ihrenDienst ein. Es gibt nicht wenige, beidenen auch die Kühlwasserpumpeund die Servopumpe der Lenkungüber den Keilriemen angetriebenwerden.

Kühlsystem

Weil es einfacher und sicherer ist (eskann kein Wasser nachlaufen), be-ginnt man die Einwinterungsarbei-ten am Kühlsystem am besten erst,wenn das Boot bereits an Land steht.

Die meisten Benzin-Einbaumoto-ren haben eine Einkreiskühlung(Seewasser). Dieser Kreislauf (See-wasserfilter, Pumpe, Getriebe undAuspuffanlage) muss gründlich mitSüßwasser gespült werden. Entwe-der lässt man den Motor mitSpülanschluss (wird auf den Z-An-trieb gesteckt) laufen oder zieht denKühlwasser-Ansaugschlauch am

Rost und Frostsind immer noch die größ-ten Feinde

MOTOREN

Ê Motoröl und Ölfilter Ë Kraftstoffsystem Ì KeilriemenÍ Kühlsystem, Wasserpumpe und Impeller Î Luftfilter Ï Zündanlage Ð Schläuche und Leitungen

Ölfilter: Zum Lösen brauchtman einen „Filterschlüssel“.

Leitungen: Schellen und An-schlüsse auf festen Sitz prüfen.

Steuerungsanlagen, Monokabeloder Stahlseile muss man reini-gen, auf Verschleiß prüfen undneu fetten.Wichtig: Beim Betäti-gen der Lenkung dürfen kein har-ter Druckpunkt oder zu viel Spielfühlbar sein.Tritt einer der Fehlerauf, kann der im günstigsten Falldurch korrekte Einstellung be-hoben werden. Klappt das nicht,müssen die defekten Teile (Kabel,Seile, Hebel oder Buchsen) er-neuert werden.Bei den hydraulischen Anlagen (auch Servolenkung) sind alleAnschlüsse auf Dichtigkeit zuprüfen. Außerdem Ölstand anPumpe oder Ausgleichsbehälterkontrollieren.Weitere Kontrollarbeiten fallenbei Ruderbeschlägen und denAbdichtungen für den Ruder-schaft an. Auch hier müssenBuchsen mit großem Spiel unddefekte Beschläge unbedingtausgetauscht werden. Das gehtin der Regel nicht ohne Spezial-werkzeug und das „Gewußt-wie“und ist schon deshalb eine Arbeitfür den Fachmann.

RUDERANLAGE

lers durchführen zu lassen.Werseinen Motor selbst einwinternwill, nimmt grundsätzlich dieBedienungsanleitung des Mo-torenherstellers zuhilfe, in dernormalerweise alle erforder-lichen Arbeiten beschriebenwerden. Darüber hinaus kanner sich an den nachfolgendenArbeitsabläufen orientieren.Wichtig: Beginnen sollte manmit der Konservierung ambesten, wenn das Boot noch im Wasser liegt.

Ölwechsel

Motorenöl, Ölfilter und das Ölim Wendegetriebe müssen ge-wechselt werden. Dazu brauchtman eine Absaugpumpe (beigrößeren Dieselmotoren festam Motor angebaut) mit einerpassenden Sonde und ein Fil-terspannband (siehe dazu auch„Werkstatt“, BOOTE 10/04).Lassen Sie den Motor vorherwarmlaufen, damit das Öldünnflüssig ist und sich leichter

Keilriemen: Lose Riemen werdengespannt, defekte ausgetauscht.

Impeller

ÖlfilterMotoröl

Keilriemen

Zündung

Luftfilter

Kühlwasser

Kraftstoffilter2

Leitungen

MOTOR

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Impeller: Das Pumpenrad über-wintert in der Schublade.

Luftfilter: je nach Bauart reini-gen oder austauschen.

Zündanlage: Verteiler, -kappeund Kabel gut einsprühen.

Meist weiß man schon vordem Kranen oder Slippen,ob die Bodenventile nochfunktionieren. Wenn sieschwergängig oder nichtmehr richtig dicht sind, gibtes nur eins: erneuern. In je-dem Fall sollen Bodenventi-le während der Liegezeit anLand offen sein.

BODENVENTILE

und Fließrichtung beachten.Schläuche und Schlauchschel-len des Kühlsystems überprüftman sorgfältig – beschädigteTeile müssen erneuert werden.

Luftfilter

Luftfilter bestehen bei Otto-Marinemotoren beinahe aus-

nahmslos aus Drahtsieben undnennen sich Flammendämpfer.Moderne Dieselmotoren filterndie Luft sehr viel feinmaschiger– entweder durch Papier- oderSchaumstofffilter. Papierfiltertauscht man grundsätzlich aus.Drahtsieb- und Schaumstoff-filter werden dagegen nur mitWaschbenzin oder Diesel ge-säubert und anschließend mitPressluft ausgepustet.

Zündanlage

Zum Winter werden Zündka-bel, Verteiler und Verteilerkap-pe sauber und trocken gewischtund anschließend innen sowieaußen mit einem Kontaktspraymit wasserverdrängenden Ei-genschaften eingesprüht. Letz-teres gilt ebenfalls für dieStecker von modernen,elektro-

nisch gesteuerten Motoren. Eineventueller Austausch von Ver-schleißteilen (Zündkontakteund -kerzen) wird auf dasFrühjahr verlegt.

Leitungen

Die Kraftstoffleitungen bedür-fen außer einer Sichtprüfungauf „Altersschwäche“ (porösund brüchig), Knick- undScheuerstellen sowie einerDichtigkeitsprüfung keinerweiteren Behandlung. Schellenund Anschlüsse werden auffesten Sitz und Korrosion ge-prüft. Sind sie lose oder locker,müssen sie nachgezogen wer-den.Achtung: beim Nachziehennicht überdrehen. Korrodierteoder überdrehte Schellen er-setzt man besten sofort durchNirosta-Schlauchschellen.

Seewasserfilter oder dem Bo-denventil ab und verbindet ihnmithilfe eines Gartenschlauchesmit dem nächsten Wasser-hahn (Leitungswasser). Damit die Seewasserpumpe nichttrockenläuft ist es wichtig, dassimmer genügend Wasser nach-läuft. Kontrollieren!

Den Motor etwa 15 Minutenwarmlaufen lassen, bis derThermostat geöffnet hat (An-zeige für Kühlwassertempera-tur beobachten). Danach mussdas gesamte Kühlsystem ent-wässert werden. Wie man daserledigt, steht wiederum in derBedienungsanleitung.Achtung:Ablasshähne und -stopfen kön-nen durch Rost und Schmutzverstopft sein. Aus diesemGrund muss man stets daraufachten, dass das Wasser auchabfließt.Anschließend empfeh-len wir eine Konservierung miteinem Gemisch aus Wasser undKühlerfrostschutz,wie man ihnbei Autos verwendet, oder eineMischung aus Wasser und

einem speziellen Konservie-rungsöl. Diese Gemische lässtman bei Leerlaufdrehzahldurch die Pumpe beispielswei-se aus einem Eimer ansaugenund komplett durch das Kühl-system laufen. Eine Arbeit, dieman möglichst schnell nachdem Entwässern erledigen soll-te, damit der Thermostat nochgeöffnet ist und die konservie-rende Flüssigkeit durch das ge-samte Kühlsystem fließt.

Die Mischung aus Öl undWasser ist nicht frostsicher undmuss deshalb anschließendwieder abgelassen werden. DasGemisch aus Wasser und Glycolsollte dagegen – um optimal zuschützen – im Kühlkreislauf

Der Impellerdarf nichttrockenlaufen

EINWINTERN

Wassergekühlte Auspuffan-lagen von Motoren mit Wel-lenanlage haben fast immereinen Wassersammler oder/und Schalldämpfer, der un-bedingt entwässert werdenmuss. Die Entwässerungs-schraube(n) findet mannormalerweise an der tiefs-ten Stelle des Wassersamm-lers oder Schalldämpfers.Motoren, die unter der Was-serlinie eingebaut sind,werden von den Werften inder Regel mit einem soge-nannten Vakuumventil aus-gerüstet, das zum Winterausgebaut und sorgfältiggereinigt werden muss.

AUSPUFF

gelmäßig checken. Der Innen-kreislauf ist – wie im Auto – mitKühlflüssigkeit gefüllt. Mit dereben genannten Spindel prüftman, ob die Flüssigkeit ausrei-chenden Frostschutz bietet. Istdas nicht der Fall, muss ein Teilder Kühlflüssigkeit abgelassenund durch Frostschutzmittel er-setzt werden. In diesem Fallmuss der Motor dann zum Mi-schen noch einige Minuten lau-fen (anschließend noch einmalFrostschutz prüfen). Der äuße-re (Seewasser) Kühlkreislaufmuss wie bei der Einkreisküh-lung gespült, entwässert undkonserviert werden. Außerdiesen Arbeiten gehört zumKühlsystem-Check auch derImpeller der Seewasserpumpe.

Dafür zunächst den Deckelder Seewasserpumpe abschrau-ben. Das Pumpenrad (Impel-ler) mit zwei Schraubenziehernoder Wasserpumpenzange he-rausziehen, mit Frischwasserabspülen und auf Beschädi-gung prüfen. Das Pumpenradwird am sinnvollsten zusam-men mit einer neuen Dichtungerst im Frühjahr wieder einge-baut und solange an einemtrockenen Platz aufbewahrt.Befindet sich die Impeller-pumpe im Z-Antrieb (einigeMerCruiser-Modelle),empfeh-len wir, die Prüfung in jedemFall vom Fachmann durch-führen zu lassen.

Das Sieb im Seewasserfiltermuss ausgebaut und gerei-nigt werden, dabei Einbau

Kolben und Zylinder schütztman gegen Korrosion, in-dem man die Luftfilter ab-nimmt und bei laufendemMotor in die Ansaugleitungoder den Vergaser einSchutzöl wie WD-40 mhineinsprüht. Der Motordarf danach nicht mehrlaufen. Also sollte mandiesen Arbeitsgang direktim Anschluss an die Konser-vierung des Kühlsystemserledigen.

KOLBEN & ZYLINDER

überwintern,vorausgesetzt,dasGemisch hat eine Frostsicher-heit von mindestens -25 °C,wasman schon beim Anmischenmit einer „Frostschutzspindel“messen kann.

Wer einen zweikreisgekühl-ten Motor fährt, sollte den In-nenkreislauf in der Saison re-

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Arbeiten am Z-Antrieb kannman erst erledigen, wenn dasBoot an Land liegt. Altes Ölwird abgelassen und durch fri-sches ersetzt. Beim abgelasse-nen Öl auf die Farbe achten: Istes milchig weiß, ist Wasser ent-halten,bei silbrigem Öl liegt einmechanischer Schaden vor. Inbeiden Fällen muss der Fach-mann ran.

Eingefüllt wird das neue Ölam einfachsten durch die Ab-lassöffnung. Mit einer Tubeoder Pumpe drückt man das Öl(die Spezifikation finden Sie inder Bedienungsanleitung) dortso lange ins Getriebe, bis es – je

nach Modell – oben aus derKontrollöffnung wieder he-rauskommt oder am Peilstabzwischen der Minimum- undMaximum-Markierung steht.Anschließend werden die mitneuen Dichtringen versehenenVerschlussschrauben (erst dieoberen und anschließend dieuntere) eingeschraubt.

Schmiernippel (wenn vor-handen) und bewegliche Teileder Lenkung müssen abge-schmiert werden. Wo sich dieSchmierstellen befinden undwelches Fett man verwendensoll, steht in der Bedienungsan-leitung des Motorenherstellers.

Faltenbälge, Kühlwasser-ansaugschlauch, Schaltkabel,Trimm-Zylinder und Hydrau-likschläuche sorgfältig auf Be-schädigungen prüfen. Durcheinen undichten Balg an derAntriebswelle kann Wasser inden Antrieb gelangen, was inder Regel zu kapitalen Schädenführt. Deshalb sollte man sichim Zweifel immer für einenneuen Balg entscheiden.

Das Öl sagt allesZ-ANTRIEB

Bei Z-Antrieben wird der Pro-peller abgenommen, die Wellemit wasserfestem Fett ge-schmiert und der oder diePropeller gereinigt. Beschädig-te oder verbogene Propellerlässt man beim Fachmannreparieren oder tauscht siegegen neue aus.

Bei Booten mit Wellenanlageprüft man zusätzlich zumPropeller noch das Spiel der

den. Bei wassergeschmierten,mit Radial-Lippen versehe-nen Wellenabdichtungen kon-trolliert man Fett oder Öl und untersucht die sensiblen Dichtlippen auf Abnutzung.Besonders Edelstahl-Doppel-propeller sind im Winterlagerbegehrte Objekte von Langfin-gern und sollten deshalb besserim heimischen Keller oder derGarage überwintern.

Keine krummen DingerPROPELLER UND WELLE

Faltenbälge: im Zweifel immerfür einen neuen entscheiden.

Pflichtübung: das alte Öl ablas-sen und durch frisches ersetzen.

Wellenanlage: AusgeschlageneBuchsen, defekte Dichtungenund „angefressene“ Anoden(rot) müssen erneuert werden.

Zuerst Motor, Getriebe oder Z-Antrieb von außen mitKaltreiniger abwaschen, dieBilge dabei mit einer fla-chen Kunststoffschale undLappen vor der „Wasch-brühe“ schützen. Lappenund aufgefangene Flüssig-keiten lassen sich am ein-fachsten beim Recyclinghofentsorgen. Anschließendwerden Lackschäden mitOriginalfarbe ausgebessertund alle beweglichen Teile,Motor, Hebel und Seilzügemit Korrosionsschutz, wiebeispielsweise WD-40 oderFluid Film, eingesprüht.

ROSTSCHUTZ

Welle im Stevenrohr und imWellenbock. AusgeschlageneBuchsen und Lager werdenausgetauscht (kann wegen derbenötigten Spezialwerkzeugenur der Fachmann), Wellen-dichtungen kontrolliert undsorgfältig gewartet.

Bei Letzteren unterscheidetman heute zwischen der altge-dienten Stopfbuchse mit Talg-/Fett-/Schnur-Packung und mo-dernen Wellenabdichtungenmit Gleitring oder Gummi-dichtung.Bei der konventionel-len Stopfbuchse müssen Schnurund Fett sowie der feste Sitz derSpannmutter kontrolliert wer-

EINWINTERN

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Ohne einen standfesten Motor-bock wird Schrauben und Han-tieren an Außenbordern schnellzum Balanceakt. Motoren-zwerge hängt man zur Not anein dickes Brettstück,das zuvorin einen Schraubstock gespanntwird.Wichtig ist dabei nur,dassder Schraubstock ein solidesFormat besitzt und unter freiemHimmel steht.Ist der Motor festam Boot verschraubt, bleibt erbeim Einwintern am Spiegel.

Bei der Suche nach Undich-tigkeiten und Schäden gilt das„Reinheitsgebot“.Das Reinigenerledigt man am einfachstenmit Kaltreiniger. Dazu stelltman unter den Außenborder ei-ne Plastikwanne, in der dieWaschbrühe aufgefangen wird.Wer Undichtigkeiten oderSchäden feststellt, bringt denMotor am besten in eine Fach-werkstatt. Ist alles in Ordnung,wird als nächster Schritt dasKühlwassersystem gründlichmit Frischwasser gespült. Dasgilt auch, wenn der Motor nurkurz oder gar nicht mit Salz-wasser in Berührung kam. Werkeinen separaten Spülanschlussoder eine spezielle Spülklemme(gibt es als Werkstattausrüstungund Zubehör bei vielen Moto-renherstellern) besitzt, stelltden Motor in ein ausreichendtiefes Gefäß (Regentonne oderMaurerbütt). Den Propellernimmt man wegen der Verlet-zungsgefahr vorher ab. Ist derMotor warm, können Öl undFilter (Viertakter) gewechseltwerden.Wie das am besten gehtund welches Öl das richtige ist,beschreibt der Motorenherstel-ler in der Bedienungsanleitung.Zum Schluss des Spülvorgangswird, wie bei den Innenbor-dern, bei laufendem MotorKorrosionsschutzöl in den An-saugkanal oder Vergaser ge-

sprüht. Danach den Motor ausdem Wasserbehälter nehmenoder den Spülschlauch abklem-men. Wer seinem Motor etwasGutes tun möchte, lässt ihnnoch kurz in einem Gemischaus Wasser und Korrosionsöllaufen. Anschließend wird ervon Hand durchgedreht, umdas letzte Wasser oder Wasser-Öl-Gemisch aus der Wasser-pumpe zu drücken. Bei Moto-ren mit Elektrostarter einfachden Quickstop abziehen undden Motor kurz starten.

Zum Schluss werden dieZündkerzen geprüft,und,wennvorhanden, die Vergaser ent-leert und die Kraftstofffiltergereinigt (Sieb) oder erneuert(Papiereinsatz). Die Propeller-welle wird gereinigt und gefet-tet,Befestigungsteile,wie Splint,Kronenmutter und Scherstift,geprüft und wenn nötig ersetzt.

Selbstverständlich prüft manauch beim Außenborder dieOpferanoden. Wo sie sitzen,

steht in der Bedienungsanlei-tung, die auch die Schmier-punkte des Motors zeigt undsagt,welches Fett zu verwendenist. Gefettet werden alle beweg-lichen Teile, wie Lenkung, Gas,Schaltung und Motorbefesti-

gung. Anschließend den Mo-torblock,die elektrische Anlageund den Motorschaft mit Kor-rosionsschutzöl einsprühen.

Das Getriebeöl sollte in je-dem Fall gewechselt werden.Dazu die Ablassschraube (im

Getriebegehäuse knapp überdem Sporn) und die Kontroll-schraube im Bereich der Kavi-tationsplatte öffnen und das Ölin eine Auffangschale ablassen.Wie beim Z-Antrieb deutenauch hier weißes oder silbernesÖl auf einen Defekt hin. In bei-den Fällen muss der Fachmannran. Ist alles sauber, wird jetztaus der Tube so lange neues Öldurch die Ablassöffnung insGetriebe hineingedrückt, bis esoben aus der Kontrollöffnungaustritt. Nun zuerst die Kon-trollschraube einsetzen, dannden Ablass zuschrauben.Wich-tig sind neue Dichtringe.

Das nächste Augenmerkgehört der Tank-Schlauchlei-tung. Porös oder hart geworde-ne Teile muss man erneuern.

Sauber und ordentlichAUSSENBORDER

Galvanische Korrosion kann im Extremfall dazuführen,dass sich Stahlrumpf,Z-Antrieb oder Wär-metauscher buchstäblich in Staub auflösen oderRuderblätter und Propellerwellen einfach abfal-len. Um das zu verhindern, benutzt man soge-nannte Opferanoden. Für Salzwasser bestehensie aus Zink (siehe dazu auch BOOTE 2/05), fürSüßwasser oft auch aus einer Magnesium- oderAluminiumlegierung. Schutzanoden werden inden verschiedensten Formen und Größen ange-boten. Sie sitzen entweder an Rumpf, Ruderblatt,Trimmklappen, auf Propellerwellen und beiAußenbordern oder Z-Antrieben am Unterwas-serteil als Ring, Klotz oder Trimmflosse. Ange-griffene Anoden zeigen,dass der Schutz gut funk-tioniert. Damit die Anoden auch in der nächstenSaison einwandfrei schützen, muss man sie miteiner Drahtbürste gut abschrubben. Ist die Anodezur Hälfte oder mehr „weggefressen“, muss sie

unbedingt erneuert werden. Wenig beachtet,weil nicht sichtbar: die Schutzanoden im Kühl-system bei Innen- und Außenbordmotoren. Wodie Anoden sitzen, steht in der Bedienungsan-leitung des Motorenherstellers.Wichtig: Bei der Montage von neuen Anoden da-rauf achten, dass man guten Kontakt zwischender oder den Anoden und den zu schützendenTeilen herstellt. Das heißt, die Kontaktflächemuss sauber und frei von Farbe sein.

OPFERANODEN

Zum Abschlussgibt es Wachsund Politur

EINWINTERN

Opferanoden:Sie brauchen

guten Kon-takt und dür-fen in keinemFall angemalt

werden.

Alles o.k.? Der prüfende Blick unter die Haube ist der erste Schritt.

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Dadurch, dass Geräte wieEcholot, Log oder Seekarten-plotter heute in der Regel für dieAußenmontage ausgelegt sind,bieten ihre Konstruktionen vonHaus aus einen Feuchtigkeits-und Frostschutz, der die Geräteaus technischer Sicht problem-los an Bord überwintern lässt.Moderne elektronische Bauteile

verkraften Lagertemperaturenvon -20 °C bis + 60 °C. Erstwenn die Temperaturen imWinterlager darunter sinken,kann es eventuell zu Schädenan der Flüssigkeitskristallanzei-ge (LCD) kommen.

Grundsätzlich gilt, dass manein funktionierendes Systemnicht demontieren sollte – ins-

besondere vernetzte Instru-mentensysteme (GPS, Plotter,Autopilot), die über sogenann-te Multi-Connectors (Vielfach-stecker) miteinander verbun-den sind. Trennt man solcheStecker, öffnet man der Korro-sion Tür und Tor – Kontakt-schwierigkeiten und Fehlan-zeigen sind die Folge. Imzusammengesteckten Zustandsind die Stecker dagegen relativunempfindlich gegen Feuchtig-keit und Frost.

Auch der Kompass ist frostsi-cher und bleibt an Bord,um ihnim Frühjahr nicht neu kom-pensieren zu müssen.

Die Speicherbatterien bei-spielsweise im GPS-Empfängersind ebenfalls winterfest, weilsie aus auslaufsicheren Lithi-umzellen bestehen. Häufig sind solche Batterien auch fest mit den Anschlüssen verlötet,sodass man sie ohnehin nurschwierig entfernen kann. Her-kömmliche Zink-Kohle-Batte-rien,wie für die Versorgung vonHand-GPS und Taschenlampe,sind nicht auslaufsicher undmüssen deshalb aus den Gerä-

Das größte Problemsind „Langfinger“

ELEKTRIKten entfernt werden.Was bleibt,ist letztlich der Schutz vor Stauboder mechanischen Beschä-digungen. Sind Geräteabde-ckungen vorhanden, gehörensie selbstverständlich auf dieInstrumente.

Aus technischer Sicht kön-nen also alle elektronischenGeräte an Bord bleiben.Proble-matisch wird es nur beim The-ma Diebstahlschutz. Wer auf-grund eines ungesichertenWinterlagerplatzes befürchtenmuss, dass teure Geräte gestoh-len werden, kommt um die De-montage nicht herum. BeimEinwintern der Elektrik gilt das

Hauptaugenmerk den Batte-rien.Obwohl sich die Herstellerbemühen, ihre Batterien mög-lichst wartungsarm zu bauen,sollte man bei herkömmlichenBleiakkus einige Grundregelnbeachten:n Batterie ausbauenn Säurestand kontrollieren undgegebenenfalls ergänzenn Säuredichte mit einem Säu-reheber (Autozubehör) kon-trollieren, liegt sie unter 1,20kg/l, muss nachgeladen werdenn Säuredichte alle zwei bis dreiMonate prüfen,eventuell nach-laden.

Der Batterielagerort muss gutbelüftet und kühl sein, am bes-ten etwa 10 °C. Im Heizungs-keller hat die Batterie nichts zusuchen. Wärme erhöht dieSelbstentladung.Um wartungs-freie Gel-Batterien braucht mansich nicht zu kümmern, siekönnen lange Standzeiten beiniedrigen Temperaturen schad-los überstehen.

Die übrige Elektrik wieSchalter und Sicherungskästenkonserviert man mit einemKorrosionsschutzspray.

Handlenzpumpen mussman lediglich mit Frisch-wasser spülen und dieMembran auf Risse kontrol-lieren. Um Frostschäden anelektrischen Tauchpumpenzu vermeiden, ist es wichtig,dass die Bilge völlig entleertwird. Bei Impellerpumpenbaut man den Impeller aus,reinigt das Pumpenge-häuse, bestreicht den Im-peller mit Glyzerin und bautihn zusammen mit einerneuen Dichtung wieder ein. Membranpumpen lässtman kurz trockenlaufen undkontrolliert die Membran auf Beschädigungen. Dannschützt man sie ebenfallsmit einer dünnen Glyzerin-schicht. Alle Schlauchleitun-gen werden an der tiefstenStelle geöffnet,entleert undauf Schäden überprüft. Sitztein Schmutzkorb vor derAnsaugleitung, wird diesergründlich gereinigt.

LENZPUMPEN

Navigationselektronik: Eine pas-sende Kappe schützt vor Staub.

Sicherheit: Landstromkabel müssen unbeschädigt und wich-tige Batterien immer voll sein.

EINWINTERN

Schalter und Sicherungskästen: konservieren mit Kontaktspray.

KABEL, BATTERIE & CO

Einen gründlichen Check hat auch dasLandanschlusskabel verdient. Im Ein-satz oftmals über Ecken und Kantengezogen und mit Füßen getreten, hatdie elektrische Leitung allerhand aus-zuhalten. Oft wird der Mantel durch-gescheuert, der Stecker gequetschtund die Adern abgeknickt. Erste Ge-wissheit, ob das Kabel noch in gutemZustand ist, verschafft eine optischeKontrolle. Dabei die Strippe über einenfeuchten Lappen durch die Hand lau-fen lassen,so wird zum einen der Man-tel gleich sauber, und Unebenheitensind sofort spürbar.Werden schadhaf-te Stellen entdeckt, muss der Fach-mann ran. Nur der Profi kann ab-schließend beurteilen, wie stark dasKabelinnere geschädigt ist und ob ei-ne Reparatur überhaupt Sinn hat. ImZweifel ist es immer besser, das kom-plette Kabel zu erneuern.Vor dem Winterlager sollten auch dieBatterien der „Mann-über-Bord-Not-lampen“ entnommen werden. Die amRettungskragen (Ring) hängendenLeuchten werden oft vergessen, unddie Batterien laufen bei winterlichenTemperaturen gern aus.

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Sobald das Boot an Land ist,heißt die erste Aufgabe „Unter-wasserschiff reinigen, nochbevor Schmutz und/oder Be-wuchs festtrocknen“. Am ein-fachsten und wirkungsvollstenschafft man das mit einemHochdruckreiniger. Hält mansich beim Umgang mit diesemGerät an die Hersteller-Emp-fehlung, lassen sich Algen,Schleim, Muscheln und Anti-fouling-Reste problemlos ent-fernen. Diese Arbeit kann manhäufig bei den Vermietern vonWinterlagerplätzen in Auftraggeben, die dann auch für die korrekte Entsorgung desWaschwassers sorgen.Auch der

Kleine Kunststoffboote reinigtman innen und außen mit ei-ner milden Seifenlauge. An-schließend sorgfältig abspülenund abtrocknen.Weil im Früh-jahr meistens keine Zeit mehrübrig bleibt, sollten Reparatu-ren, wenn notwendig, mög-lichst schon im Herbst oderWinter erledigt werden.

Auch für kleine Boote mussder Lagerplatz trocken undbelüftet sein. Ist der Platz Windund Wetter ausgesetzt, sollteFolgendes beachtet werden:Das Boot, wenn möglich, mitdem Kiel nach oben aufbockenund dann mit einer Plane ab-decken, hierbei immer auf guteDurchlüftung achten.

Arbeitsintensiver sind dieEinwinterungsarbeiten amSchlauchboot. Einlegeböden(wenn vorhanden) aus demBoot entfernen. Dann dieSchläuche aufblasen und al-les mit einer milden Seifen-lauge oder einem speziellen

EINWINTERN

Festmachertauwerk und Ankerleinen müs-sen nach der Saison von Salzkristallen,Staubund Sand befreit werden. Diese Partikel set-zen sich zwischen die Fasern und zermürbendas Tauwerk von innen her. Am einfachstengeht die Reinigung in der häuslichenWaschmaschine: Die Leinen in einen altenKopfkissenbezug stecken und bei 30 Gradmit Feinwaschmittel im Schonwaschgangbehandeln. Achtung! Bitte keine Weich-spüler benutzen. Diese Waschzusätze ma-chen aus ihren schönen, langen Festma-chern kurze, dicke Kunstfaserwürste.

TAUWERK

Wasser, Druck und harte BürstenPFLEGE GROSSES BOOT

kräftige Strahl aus dem Wasser-schlauch oder eine Pütz Was-ser, beides in Zusammenarbeitmit einer harten Bürste, tun’s.Klar, dass auch hierbei für diekorrekte Entsorgung eventuel-ler Antifoulingreste am Reini-gungsplatz ein „Abscheider“installiert sein muss.

Kommen Kratzer und Be-schädigungen im Unterwasser-bereich zutage, lässt man sie biszum Frühjahr austrocknen,ehe man sie ausbessert. Ent-deckt man bei einem Kunst-stoffboot große Schäden odergar Osmosebläschen, muss sich ein Profi schnell der Sache annehmen.

Nach dem Unterwasserschiffstehen Rumpf, Deck und Per-senning auf dem Reinigungs-plan, wobei sich wieder derHochdruckreiniger als Hilfs-mittel anbietet. Ist einDruckreiniger nicht vorhan-den, geht es wie gehabt perHandbetrieb. Hierfür werdenvom Yachtzubehörhandel zahl-reiche Reinigungsmittel ange-boten,die weitestgehend biolo-gisch abbaubar sind. Hält sichder Schmutz in Grenzen,erzieltman mit einem neutralen Sei-fenreiniger, wie er im HaushaltVerwendung findet, die gleicheWirkung – nur preisgünstiger.

Da das Boot während der Win-terpause wieder verschmutzt,kann man das Polieren undWachsen getrost auf das kom-mende Frühjahr verschieben.Stahl duldet keinen Aufschub.Schäden im Anstrich müssenüber und unter Wasser sofortentrostet und mit Rostschutz-grundierung versiegelt werden.

Eile ist geboten: Algenbewuchssollte gar nicht erst antrocknen.

Selbst mit bester Belüftunglässt sich Kondenswasserbil-dung im Bootsinnenbereichnicht komplett vermeiden.Deshalb oberstes Gebot: Alles,was Schaden nehmen könnte,muss von Bord. Für die Polsterund Teppichböden eignet sicham besten der heimische Bo-den oder ein trockener Kellerals Aufbewahrungsort. Bietetsich zu Hause keine Gelegen-heit zum Lagern, sollten diePolster hochkant stehend undder Teppichboden unterlüftetliegend (zum Beispiel mit Holz-leisten unterlegt) überwintern.Kissen, Bezüge und Gardinenabnehmen, waschen und imheimischen Schrank verstauen.Gleiches gilt für Kleidungs-stücke. Lebensmittel und Ge-tränke haben spätestens jetztauch nichts mehr an Bord zusuchen. Bei der Fahndung nachden letzten Bierreserven dieBilge nicht vergessen! Bei die-ser Gelegenheit kann mangleichzeitig prüfen, ob der„Bootskeller“ feucht ist. Wennja, muss er, damit nichts ein-friert oder aufweicht, mithilfe von Schwamm und Tücherntrockengelegt werden.

WAS BLEIBTAN BORD?

Stück für Stück geht es beider Ankerkette voran. Neh-men Sie sich die Zeit und be-gutachten jedes Glied ein-zeln. Ein kleiner Hammerhilft, hierbei Defekte in der Metallstruktur aufzu-spüren. Ist alles in Ordnung,die Kette über die ganzeLänge mit Korrosions-schutzmittel (Spray) be-handeln. Das gilt auch fürNiroketten, die zwar korro-sionsfrei sein sollen, abertrotzdem leicht Flugrostansetzen.

ANKERKETTEN

Egal ob das Boot in der Hal-le oder im Freien steht, dasVerdeck muss runter. Vordem Abtakeln das Kabriomit milder Seifenlauge rei-nigen und trocknen lassen.Alle Reißverschlüsse prüfenund mit Silikonfett pflegen.Defekte Verschlüsse undKnöpfe kennzeichnen undin der Winterpause aus-tauschen. Anschließend dasabgebaute Verdeck auftrockenem Untergrund aus-breiten und inspizieren.Scheiben und Fenster wer-den nach der Prüfung mithandelsüblichem Glasrei-niger gesäubert. Beim Zu-sammenlegen große Teilenicht zu klein falten odernoch besser aufrollen. TiefeFalten und Knicke, die überMonate in den flexiblenScheiben bleiben, gehen nurschwer wieder raus. Dieaufgerollten Teile in Stoff-beutel stecken und kühl undtrocken lagern.

VERDECK

Schlauchbootreiniger (gibt esim Zubehörhandel) waschen.Ganz wichtig: Das Schlauch-boot danach sorgfältig aus-spülen, damit weder Sand undSteinchen noch Muschelnzurückbleiben, die später dieBootshaut verletzen. Öl- oderTeerflecken entfernt man vor-sichtig mit Spiritus oder einemSpezialreiniger aus dem Zu-behörhandel. Einige Reinigerkonservieren die Bootshautgleich mit. Wenn nicht, mussman mit einem Schlauchboot-wachs oder -versiegler nachar-beiten. Besitzt das Schlauch-boot einen Feststoffrumpf,sollte auch der gründlich gerei-nigt und gewachst werden.

Bevor das Schlauchboot insWinterlager kommt, muss esnach Schäden abgesucht wer-den. Kleinigkeiten repariertman selber, größere Sachenübernimmt der Fachmann.Schadhafte Holzteile werdenmit Bootslack versiegelt, Me-

tallteile sprüht man mit Kor-rosionsspray ein. Wichtig:Innenteile der Ventile heraus-schrauben,mit Wasser reinigen,Dichtungen überprüfen undwenn nötig erneuern.

Als Aufbewahrungsort wähltman, sofern möglich, einendunklen,trockenen und kühlenRaum, in dem das Boot ohneEinbauteile leicht aufgeblasenüberwintern kann.

Auf die sanfte TourPFLEGE BEIBOOT UND SCHLAUCHBOOT

Schlauchbootpflege: mit milderSeifenlauge waschen, sorgfältigspülen und trockenlegen.

76 boote 10/09

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Ventilgehäuse sprengen kann.Hierfür die Schellen am Druck-schlauch lösen und leer laufenlassen. Abwasserseitig wird dieToilette mit reichlich Frost-schutz befüllt. Achten Sie dabeiauf die Aufschrift „alkoholfrei“.Der Alkohol greift nämlichDichtungen und Manschettenaus Gummi an, die nach demWinterschlaf umständlich er-setzt werden müssten.

Schüssel-DienstSANITÄRANLAGEN

Weil Wasser bei Frost gefriert undEis Leitungen und Geräte platzenlässt, ist die Sanitäranlage (Frisch-wasser und Fäkalien) im Winter be-sonders gefährdet. Grundsätzlichmuss man alle Tanks und eventuellvorhandene Druckausgleichbehäl-ter entwässern. Fäkalientanks spültman anschließend mit klarem Was-ser durch. Dazu das WC-Beckenmehrfach mit Wasser füllen und ab-pumpen. Danach den Fäkalientankwieder sorgfältig entleeren.

Um auch den letzten Rest Wasseraus der Anlage zu holen, dieSchlauchleitungen an der tiefstenStelle lösen und das Wasser ablaufenlassen. Wer einen Kompressor be-sitzt,sollte jetzt noch einmal alle Lei-tungen mit Druckluft durchpusten.

Dann kommen die Pumpen andie Reihe. Impellerpumpen derDruckwasseranlage öffnen und denImpeller ausbauen.Er wird mit Gly-zerin bestrichen und an einemtrockenen Ort gelagert. Membran-pumpen lässt man etwa eine Minu-te trockenlaufen und bestreichtanschließend die Gummi-Membra-ne mit Glyzerin.

Hat man einen Warmwasserboi-ler, muss auch dieser entwässertwerden. Dafür Kaltwasseranschlussöffnen und den Boiler über denWarmwasseraustritt belüften. BeiBoilern,die auch vom Motor beheiztwerden, kann das Wasser im Kreis-lauf bleiben, vorausgesetzt der Mo-torkühlkreislauf ist mit ausreichendFrostschutzmittel versorgt. EinigeBoiler besitzen Opferanoden, die

man regelmäßig kontrollieren undbei Bedarf erneuern muss. Ob undwo sich Anoden befinden, steht imHandbuch des Boilers.

Chemietoiletten werden im Yacht-hafen oder auf dem Campingplatzan den gekennzeichneten Stellenentleert und anschließend gründ-lich gespült. Sauber und trockenkönnen sie im Boot überwintern.

Elektrische Toiletten undVakuum-Anlagen

Wer eine elektrische Toilette an Bordhat, muss vor dem Einwintern dieDruckwasserseite der Anlage ent-leeren. Zwischen dem Magnetventilund dem Spülauslass steht sonstWasser, das bei Frost Leitung und

In Warmwasserheizungen mussdas Wasser mit ausreichend Ge-frierschutzmittel gemischt seinoder abgelassen werden. AnWarmluftheizungen,die mit Die-sel oder Benzin betrieben wer-den, reinigt man den Kraftstoff-filter oder erneuert ihn, dieelektrischen Anschlüsse sind mitKontaktspray zu behandeln. Solldie Dieselheizung über Winter inBetrieb bleiben, müssen ihr Tankund ihre Leitungen ausreichendmit Winterdiesel gefüllt sein,weil sonst die Paraffinausschei-dung (Flocken) im Diesel die Hei-zung lahmlegt.

HEIZUNG

Lässt man den Sprit im Tank,oderentleert man ihn? Wenn die Ver-sicherungsfrage keine Rolle spieltund die Winterlagerordnung kei-ne besondere Klausel enthält,kann der Sprit im Tank bleiben.Sogenannte Kraftstoff-Additiveleisten über die gesamte Saisonund in der Winterpause Hilfe. Sieschützen vor Korrosion, verhin-dern das Altern von Kraftstoffund binden – was ganz wichtigist – die Feuchtigkeit. Diese Zu-sätze füllt man in den Kraft-stofftank noch bevor das Boot insWinterlager kommt, damit sichdas schützende Mittel (bei lau-fendem Motor) in der gesamtenKraftstoffanlage verteilen kann(siehe auch Kraftstoffsystem).

TANKSEine besondere Wintereinlage-rung, wie Brennerreinigung oderTausch von Armaturen, entfälltbei Flüssiggasanlagen und -ge-räten. Es gibt hier keine Rußbil-dung oder direkte Abnutzung,trotzdem muss man einige Dingeprüfen und erledigen:n Flüssiggasflasche von Bordnehmen und erst im Frühjahrzurückbringen.n Druckregler äußerlich reini-gen, auf Korrosion prüfen. Die äl-ter als sechs Jahre oder verrostetsind, sollten aus Sicherheits-gründen erneuert werden.n Anschlussschlauch (muss auchalle sechs Jahre erneuert wer-den!) auf Risse und Stahlrohrlei-tungen auf Rostbildung prüfenund eventuell erneuern. Befesti-

gungspunkte der Rohrleitungensorgfältig prüfen.An alle anderen Punkte muss derFachmann ran: Es empfiehlt sichgrundsätzlich, die gesamte Gas-anlage von einem anerkannt(nach G 608) Sachkundigen allezwei Jahre nach den „Techni-schen Regeln G 608“ für Booteüberprüfen zu lassen. Gleichesgilt bei Änderungen an der Gas-anlage oder für die Auswechs-lung von Geräten oder Leitungen.

EINWINTERN

Auf Nummer sicher:zum Schutz gegen

Frostschäden die Toilet-te und deren Druck-wasserpumpe (Fotorechts) mit reichlich

alkoholfreiem Frost-schutzmittel befüllen.

GASANLAGE

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80 boote 10/09

EINWINTERN

Bootstrailer müssen zwar allezwei Jahre zum TÜV, trotzdemsollte man sie jedes Jahr vordem Einwintern auf Herz undNieren prüfen und sie nurtechnisch einwandfrei in denWinterschlaf schicken. Fol-gende Punkte sind dabei abzu-arbeiten:

Trailer reinigen

An einem sauberen Trailer lässtes sich besser arbeiten, undSchäden werden nicht durchSchmutz verdeckt. Am bestenfährt man zum Reinigen in eineSelbstbedienungswaschanlagemit Hochdruckreiniger.

Elektrische Anlage

Am einfachsten kann man dieElektrik prüfen, wenn das Zug-auto angekuppelt ist. DefekteBirnen,Gläser oder Rückstrah-ler sollte man nach Möglichkeitgleich auswechseln und Steckerund Steckdose mit einem Kon-taktspray einsprühen.

Anhängerkupplung

Ob sie verschlissen ist, prüftman im angekuppelten Zu-stand. Dazu den Zugwagenblockieren und den Trailer hin-und herbewegen.Ist Spiel spür-bar, muss der Fachmann ran.

Schlingerdämpfer

Diese prüft man nach den Her-stellerangaben laut Handbuch.Sind die Reibbeläge verschlis-

sen oder verölt, müssen sie aufjeden Fall ausgetauscht werden.

Korrosionsschäden

Bei Korrosionsschäden ist zuprüfen, ob auch Risse im Mate-rial vorhanden sind. Wenn ja,muss in einer Fachwerkstatt ge-schweißt werden. Sonst die be-schädigten Stellen reinigen, mitRostumwandler behandeln,grundieren und lackieren.

Reifen

Bei Trailerreifen spielt das Altereine wesentliche Rolle. Nachspätestens acht Jahren solltensie ausgetauscht werden, auchwenn das Profil noch gut ist.Sonderregel: Bei Trailern mit100 km/h Zulassung schreibtder Gesetzgeber vor, dass dieReifen nicht älter als sechs Jah-re sein dürfen. Das Herstel-lungsdatum steht verschlüsselt(1509 heißt zum Beispiel 15.Kalenderwoche 2009) auf derReifenseitenwand. Im Zweifelhilft die Werkstatt beim Able-sen. Bevor der Trailer ins Win-terlager kommt, sind die Reifenauf Schäden, Alterungsrisseund korrekten Luftdruck zuprüfen.

Stoßdämpfer

Am besten schaut man nochvor der Trailerreinigung nach,ob die Stoßdämpfer ölver-schmiert sind.Wenn ja,müssensie erneuert werden.

Seilwinde

Seil oder Gurt ganz ausziehenund auf Beschädigungen kon-trollieren. Sind Schäden vor-handen, müssen zumindest die defekten Teile – bei altenWinden die gesamte Seilwinde– ausgetauscht werden.

Sliphilfe

Je nach Art der montiertenSliphilfe die Funktion prüfen.Wenn vorhanden, die Spindelreinigen und fetten. Bei Luft-rädern den Luftdruck kon-trollieren.

Bugrad und Seitenstützen

Bei verstellbaren Seitenstützenund dem Bugrad die Spindelreinigen und neu fetten. Ist dasBugrad ein Luftrad, den Luft-druck kontrollieren.

Auflagen und Kielrollen

Bevor das Boot fürs Winterla-ger aufgeladen wird, Auflagenund Kielrollen auf Beschädi-gungen und Leichtgängigkeitprüfen. Festsitzende Kielrollengangbar machen oder beigrößeren Schäden austauschen.

Achsen, Auflaufeinrichtungund Bremsseile

Ist der Trailer mit Drehstab-feder ausgerüstet (erkennbar an Schmiernippeln am Achs-rohr), muss die Achse abge-schmiert werden. Gleiches gilt

für die Auflaufeinrichtung und,wenn vorhanden, auch für dieBremsseile.

Bremsen und Radlager

Moderne Radlager kann mannicht mehr nachstellen. Bei sol-chen völlig abgekapselten La-gern gehören Schäden in derRegel der Vergangenheit an.Wer einen älteren Bootsanhän-ger besitzt,prüft das Lagerspiel,das kaum spürbar sein darf,durch Wackeln am aufgebock-ten Rad.Ob Wasser in das Lagereingedrungen ist, erkennt manam milchigen Fett unter derStaubkappe. Letztere löst manvorsichtig mit einem breitenSchlitz-Schraubendreher odereiner Wasserpumpenzange(Lappen zwischen Kappe undZange legen). Achtung: Repa-raturarbeiten an Radlagernsollen grundsätzlich von einerautorisierten Fachwerkstattausgeführt werden.

TÜV-Untersuchung

Trailer bis 3,5 t müssen alle zweiJahre zum TÜV (Untersuchung§ 29 StVZO).Man kann sowohlmit leerem als auch mit bela-denem Bootsanhänger zur Un-tersuchung fahren. Bevor derTrailer ins Winterlager geht,prüft man, ob zum nächstenSaisonstart der TÜV-Terminnicht überzogen ist; sonst bes-ser noch im Herbst hinfahren,damit die neue Saison ohneVerzögerung durch einenTÜV- oder Werkstatt-Besuchentspannt beginnen kann.

Abstellen

Im Winterlager sollte man denTrailer mit gelöster Handbrem-se aufbocken, um Achsen undReifen zu entlasten. Dies istgleichzeitig ein wirksamerDiebstahlschutz. Wer ganz aufNummer sicher gehen will,montiert ein Kupplungsschlossoder baut die Räder komplettab und lagert sie zu Hause inder Garage.

Beim Abplanen ist darauf zu achten, dass der Schutzüberzug nicht direktauf dem Bootskörper aufliegt, sondern genügend Platz für die Luftzirku-lation bleibt. Um dem Wind kein Angriffsziel zu bieten, darf die Abdeckungaber auch nicht zu lose über dem Boot befestigt sein.Bei der Lagerung unter freiem Himmel ist die Abdeckung möglichst steilanzubringen, damit Regen und Schnee abgleiten und nicht ins Booteindringen können oder als gefrorener Ballast Risse und Löcher in denAbdeckungen verursachen.Überwintert das Boot dagegen in einer Lagerhalle, muss es gegen Staubgeschützt werden. Hier reicht eine flache Konstruktion mit einer Folien-plane mit Ösen, die es in unterschiedlichen Größen in Bootszubehörlädengibt. An den Ösen befestigt man etwa 1 m lange Tampen, mit denen dieFolie befestigt und gespannt wird. Praktisch: Ans freie Ende kleineSandsäcke binden, so bleibt die Plane optimal gespannt.

ABPLANEN

DIREKTEN KONTAKT VERMEIDEN

Stütze und Seil:die einfachsteKonstruktion.

Trailer: Im Winterlagersollen Achsen und Rei-fen entlastet werden.

Spitz(en)-Dach:das bewährteHausdach-Zelt.

Iglu-Zelt:die elegantesteLösung.

Es gibt viel zu tun ...TRAILER

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Wie man automatisch aufblasbare Rettungsinseln und-westen am besten über den Winter bringt, hängt vomWinterlager ab. Nur wenn das Boot in einer beheiztenHalle steht, kann man beides getrost an Bord lassen.Wird’s in der Halle oder im Freien kalt, empfiehlt es sich,die „Retter“ mit nach Hause zu nehmen und dort trockenund frostfrei zu lagern. Müssen Insel und Westen oh-nehin zur Wartung (eine Art TÜV-Plakette gibt darüberAuskunft), bringt man sie zu einer autorisierten War-tungsstation. Übrigens bieten einige Stationen an, dieInseln ins Winterlager zu nehmen und sie zur neuenSaison gewartet an den Bootseigner zurückzugeben.

SICHERHEIT

RETTUNGSWESTEN UND RETTUNGSINSELN

Pyrotechnische Seenotsignalmittel müssen kühl undtrocken gelagert und dem Zugriff Unbefugter entzogensein. Signalpistolen gehören gemäß Waffengesetz in derWinterpause zu Hause in ein Behältnis der Sicherheits-stufe B (doppelwandiger Stahlschrank mit mindestens220 kg Gewicht oder fest im Mauerwerk verankert). Diepassende Munition darf aber nicht mit in diesemSchrank überwintern, sondern benötigt ihren eigenenStahlschrank mit Schwenkriegelschloss. Übrige Signal-mittel, wie die Handfackel oder Signalrakete, dürfen,wenn sicher verwahrt, zwar an Bord bleiben, wir emp-fehlen jedoch, auch diese zu Hause in einem abschließ-baren Stahlschrank zu lagern. Und schauen Sie vor demEinwintern auf das Verfallsdatum: überlagerte Seenot-signale über den Fachhandel zurückgeben – keinesfallsals Feuerwerkskörper verwenden!

SIGNALMITTEL

„Yacht im Winterlager aus-gebrannt“,„Bootsinventar oderAußenborder gestohlen“,„Scha-den durch unsachgemäßes Auf-pallen“, „Rumpf beim Rangie-ren vermackt“ – so oder ähn-lich lauten die Probleme, zudenen uns unsere Leser alljähr-lich um Rat fragen.

Häufig liegt der Schadens-eintritt schon etwas längerzurück,und niemand hat darangedacht, die notwendigen Be-weise zu sichern, um die vonVersicherungssachbearbeiternund Rechtsanwälten gestelltenFragen beantworten zu kön-nen. Welcher juristische Laie

Winterlagertauglich oder nicht?VERSICHERUNG

weiß schon,welche Beweise wiezu sichern sind?

Komplikationen eröffnensich dem Betroffenen unter an-derem dann, wenn der Scha-densverursacher nicht zu er-mitteln ist oder wenn diebeschädigte Sache bereits vor-geschädigt war.In Bezug auf dieHaftung des Winterlagerbetrei-bers scheitern Ersatzansprüchedes Geschädigten meist anKlauseln im Einlagerungsver-trag, wonach die Haftung desBetriebes und seiner Mitarbei-ter für leichte Fahrlässigkeitausdrücklich ausgeschlossenist. Häufig sieht sich der Ge-

schädigte auch dem Einwanddes Schadensverantwortlichen,dessen Haftpflichtversicherungoder dem Einwand der eigenenKaskoversicherung ausgesetzt,ihm, dem Geschädigten, stün-den aufgrund eigenen Fehlver-haltens keine Zahlungs- be-ziehungsweise Leistungsan-sprüche zu.

Selbst nach erfolgter Scha-denregulierung kann es nochzum Streit darüber kommen,ob beziehungsweise dass diereparierte Yacht nicht mehrdiejenige ist, die sie einmal war(Stichwort: „objektive“ Wert-minderung, beispielsweise im

Falle von Farbabweichungen).Anlass für rechtliche Ausein-andersetzungen zwischen Ge-schädigten und Versicherungenbieten immer wieder unter-schiedliche Vorstellungen überdie Höhe der schadenbeding-ten Wertminderung, und zwarinsbesondere dann, wenn dieYacht nach dem Schadenfallverkauft werden soll und dervom beauftragten Sachverstän-digen bezifferte Marktwert inder Praxis nicht annähernd er-zielt werden kann.

Verdeckte Pflichten: LesenSie zwischen den Zeilen.

Um sich nicht dem Risikoauszusetzen, auf dem im Win-terlager entstandenen Schadensitzenzubleiben, kommt – alsVorbeugungsmaßnahme – derAbschluss einer (Wassersport-)Kaskoversicherung in Betracht.Bei der Auswahl der „richtigen“Versicherung gilt die volle Auf-merksamkeit nicht nur demVersicherungsnehmer im Ver-sicherungsvertrag ausdrück-lich, sondern auch den zwi-schen den Zeilen zu lesenden„verdeckt“ auferlegten Verhal-tenspflichten („Obliegenhei-ten“). Diese Pflichten beginnenin der Regel bereits beimAusfüllen des Versicherungs-vertrags und enden teilweiseerst nach der Beendigung des

Versicherungsverhältnisses.Winterlagerfeindliche „Versi-cherungsfallen“ in den Kasko-bedingungen finden sich häufigin den Klauseln zur Diebstahl-sicherung (beispielsweise Trai-lersicherung, Sicherung – odergar „Entfernung“ – von Aus-rüstungsgegenständen, insbe-sondere des Hilfsmotors) undin „Benzinklauseln“ (Vorga-be des Versicherers, Kraft-stofftanks vor der Einlagerungvollständig zu entleeren undGasflaschen zu entfernen).Auf-grund entsprechender Ver-tragsklauseln kann der Versi-cherungsschutz auch selbstdann entfallen, wenn derVersicherungsnehmer keineObliegenheit verletzt hat (bei-spielsweise im Falle des Haf-tungsausschlusses für Schädendurch Vandalismus oderSchwelbrand). Immer wiederAnlass für Diskussionen mitVersicherern bieten schließlichdie Fälle, in denen Brandschä-den auf Elektrogeräte (Heizlüf-ter, Bordelektrik usw.) zurück-zuführen sind.

Fazit: Rechtzeitig vor der Ver-bringung der Yacht ins Winter-lager sollte der Eigner prüfen,ob und inwieweit sein Versiche-rungsschutz „winterlagertaug-lich“ ist. Dabei sind auch dieHaftungsausschlüsse des Win-terlagerbetreibers zu berück-sichtigen. Schon im Vorfeldsollte der Eigner überdenken,welche Schadenrisiken in sei-nem Fall tatsächlich bestehenund in welcher Weise ihrer Ver-wirklichung durch geeigneteVorsorgemaßnahmen entge-gengewirkt werden kann. Ist esschließlich zum Schadenfall ge-kommen: systematisch vorge-hen, das heißt zunächst dieBeweise sichern, besondereSorgfalt der Schadenaufnahme(und gegebenenfalls Schaden-meldung) widmen und – imFalle erkannter Sach- oderRechtsprobleme – rechtzeitigFachleute um Rat fragen.

Kontrolle ist besser: Eine Art TÜV-Plakette gibt Aus-kunft über den nächsten Wartungstermin.

Hinter Schloss und Riegel: Signalpistolen müssen dieWinterpause im Stahlschrank „absitzen“.

EINWINTERNSelbst ist derMann: Der Vermie-ter haftet in denseltensten Fällen.

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