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Journal Kundenmagazin der Elster-Instromet Gruppe 1/2012 Neuer Drehkolben- gaszähler RABO ® Smarte Zusammenarbeit im Pilotprojekt mit Rheinenergie Ein Generationswechsel steht bevor: Software MDM C&I Gas

Journal - elster-instromet.com€¦ · wir achten streng darauf, dass Metrologie und Datenkommunikation sauber getrennt sind und bleiben. Wir sind überzeugt, dass die Produkte, die

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J o u r n a lKundenmagazin der Elster-Instromet Gruppe 1/2012

Neuer Drehkolben-gaszähler RABO®

Smarte Zusammenarbeit im Pilotprojekt mit Rheinenergie

Ein Generationswechsel steht bevor: Software MDM C&I Gas

2 EDItORIAl Elster-Instromet Journal 1/2012

„Aber warum …“ ist wohl der Beginn einer Frage, mit der kleine Kinder ihre Eltern am meisten und ohne Ende strapazieren kön-nen. Dieses „Warum“ im Kindesalter fragt aber nicht immer nach dem Grund, son-dern häufig eigentlich nach dem „Wie“ und nach der Funktion einer Sache. In den späteren Jahren geht diese kindliche Neugierde dann langsam verloren und die Warum-Fragen unterbleiben, bis sie dann bei Jugendlichen aus anderem Grund wieder auftauchen: „Warum muss ich eigentlich schon um 22 Uhr wieder zu Hause sein?“ Im Erwachsenenalter ist die offen gezeigte Neugier nach Hintergründen und Motiva-tion fast verschwunden. Schade eigent-lich, denn dadurch verlernen wir mitunter, über unsere Beweggründe nachzuden-ken und sie zu kommunizieren.

Sicherlich haben Sie sich schon häufiger gefragt, warum Elster diese oder jene Ent-scheidung getroffen hat, da sie aus Ihrer Sicht nicht unbedingt nachvollziehbar war. Unsere Entscheidung, vor einigen Jahren den Drehkolbengaszähler IRM3 einzustel-len, gehörte sicherlich dazu, ebenso die vielleicht verwirrende Vielfalt der Schnitt-stellen des Absolut-ENCODERs und wahr-scheinlich auch die Tatsache, dass Elster in der jetzigen Situation keinen statischen Haushaltsgaszähler anbietet.

In den Beiträgen des Elster Journals erläu-tern wir seit vielen Jahren im Detail, was sich an unseren Produkten und Dienstleis-tungen ändert, und natürlich auch, warum die gezeigten Entwicklungen erforderlich waren. Es ist aber auch einmal an der Zeit, den großen Bogen zu spannen und darüber zu sprechen, was uns als Elster Gruppe antreibt: Wir glauben fest daran, dass unser gemeinsames Arbeitsfeld, die Messung von Energie, einen wichtigen Bei -trag zur Schonung der Ressourcen leisten kann und wird. Dazu gehören Produkte und Dienstleistungen, die auf niedrige Lebensdauerkosten hin entwickelt sind, den Anforderungen der Netzbalance Rechnung tragen und ihre Dienste über lange Zeit hinweg robust, präzise und zuverlässig erledigen. Schön, sexy und billig sind nicht die Eigenschaften, die unsere Industrie wirklich voranbringen.Deshalb haben wir den Absolut-ENCODER entwickelt und die modulare Bauweise für unsere Smart-Produkte eingeführt und wir achten streng darauf, dass Metrologie und Datenkommunikation sauber getrennt sind und bleiben. Wir sind überzeugt, dass die Produkte, die wir Ihnen heute anbieten, auch in vielen Jahren noch den schnellen Änderungen in der Welt der Datenkom-munikation folgen können müssen. Daran wollen wir uns von Ihnen messen lassen.

Herzlichst Ihr

Peter Hampel Vertriebsleiter Gasmessung International

Warum wir tun, was wir tun

HerausgeberElster GmbHSteinern Straße 19–21D-55252 Mainz-Kastelt (061 34) 605-0www.elster-instromet.com

Redaktionsleitung Gudrun BiedermannMarketingkommunikation t (061 34) 605-218E [email protected]

Markus Badura, Elster Mainz-KastelAddy Baksteen, Elster-Instromet Nlluigi Bernardo, Elster-Instromet ItalienMichael Franz, Elster Mainz-Kastel Jacob Freeke, Elster-Instromet NlPatrick Keiffer, Elster Mainz-Kastel Jörg Klärner, Elster (EIS) Mainz-Kastel Dr. Daniela lücke-Janssen, Elster lotte Michael Pellmann, Elster Dortmund Rüdiger Pfeil, Elster Mainz-Kastel Bernhard thomas, Elster Mainz-KastelNamentlich gekennzeichnete

Beiträge geben die Meinung des Verfassers wieder.

Bildnachweis Seite 1 u. 24: ©iStockphoto.com/teekid Seite 4 u. 5: ©iStockphoto.com/Bosca78 Seite 6 u. 7: ©iStockphoto.com/H-Gall Seite 9: ©iStockphoto.com/Henrik5000 Seite 14-17: ©iStockphoto.com/wakila Seite 22: ©iStockphoto.com/Henrik5000Seite 23: ©iStockphoto.com/szefei

Erscheinungsweise Drei Ausgaben 2012

Elster Kundenmagazin online:www.elster-instromet.com

PRODuKtE 3 Elster-Instromet Journal 1/2012

Bewährte Produkteigenschaften der Produktlinien RVG und IRM sowie neue Entwicklungen haben wir nun in einem Produkt kombiniert. Der neue Drehkolben-gaszähler überzeugt, denn er hat zudem eine Menge zukunftsorientierter Eigen-schaften und erfüllt nahezu alle Marktan-forderungen. Daher heißt er RABO® (Rotary All By One) – einfach alles in einem! (Abb. 1)

Für die Entwicklung des neuen Drehkol-bengaszählers RABO gab es ein langes Pflichtenheft. Angefangen mit den be -währten Eigenschaften der bestehenden Produktlinien RVG und IRM über die Be -rücksichtigung neuer Marktanforderungen wie z. B. geringe Betriebskosten bis hin zur Findung eines prägnanten und unver-wechselbaren Produktnamens.

Neben den technischen Eigenschaften des neuen RABO lohnt durchaus auch ein Blick auf die Stärken der Produktlinien RVG und IRM:

Stärken RVG

• universelle und drehbare Zählwerks-lösungen (Absolut-ENCODER S1D)

• Öl-Service leicht zugänglich an der Front seite des Zählers

• umweltfreundliche Hart-Coat®-Ano - di sierung beim Aluminiumgehäuse

• weltweit über 200 000 Zähler im Einsatz

Stärken IRM

• kompakte Dimension

• Zählwerk auf Frontdeckel für vertikale und horizontale Einbaulage

• quadratisches Kolbenprofil mit kurzen Kolbenachsen

• robuste Kugellager

Neuer Drehkolbengaszähler RABO® – made by Elster

Alles in einem!

Seit genau zwanzig Jahren haben unsere Kunden die Elster-Instromet-Drehkolbengaszähler RVG und IRM im Einsatz.

Abb. 1

Zusätzliche neue Produkteigenschaften• reduzierte Betriebskosten durch verlän-

gerte Wartungsintervalle (fünf Jahre)

• einheitliche S1-Zählwerksplattform, nachrüstbar mit Absolut-ENCODER

• vergrößertes Messraumvolumen zur Reduzierung des Druckverlustes

• geringere Kolbengeschwindigkeit für geräuscharmen Betrieb

• kurze Gehäusetiefe für geringe Wandabstände

• Harmonisierung des zugelassenen Temperaturbereiches MID/PED/ATEX (-25 °C bis +70 °C)

Alle genannten Eigenschaften sind in das Produktdesign des neuen RABO einge-flossen. Die Wartungsfreundlichkeit ist hier besonders hervorzuheben. Dauerge-schmierte Kugellager garantieren, dass der Ölservice nur alle fünf Jahre erforder-lich ist. Nach diesem Zeitraum muss ledig -lich das Öl ausgetauscht werden, um metrologische Einschränkungen aufgrund möglicher Alterungseffekte des Öles zu vermeiden.

Weiterhin ist hervorzuheben, dass die metrologische MID-Zulassung bei der PTB (Abb. 2) sowie die PED-Zulassung beim DVGW (Abb. 3) nun im Einklang mit der ATEX-Zulassung über einen gemeinsamen Temperaturbereich von -25 °C bis +70 °C verfügt. Durch diese Harmonisierung ist der RABO nun vielseitig einsetzbar, ohne irgendwelchen Temperatureinschrän-kungen zu unterliegen.

Die Gehäuseversionen bei den Größen G16 bis G250 werden sowohl in Alumi-nium als auch in Sphäroguss verfügbar sein. Den Anfang macht zunächst der RABO in Aluminiumversion. Dieser kann ab Juni 2012 bestellt werden, die Guss-vari ante ab September 2012. Die Serien-produkte des neuen RABO stehen Ihnen daher im dritten Quartal 2012 zur Ver-fügung.

4 PRODuKtE Elster-Instromet Journal 1/2012

RABO G160

Abb. 2: MID-Zulassung der PtB

Wir haben mit dem neuen Drehkolben-gaszähler ein zukunftsorientiertes Produkt entwickelt, das Ihnen hilft, Kosten zu redu-zieren. Nutzen Sie diese Optimierungen – Sie können jetzt „alles in einem“ be kommen!

Patrick Keiffer [email protected]

PRODuKtE 5 Elster-Instromet Journal 1/2012

RABO G65

Abb. 3: PED-Zulassung des DVGW

6 PRODuKtE Elster-Instromet Journal 1/2012

Goodbye lIS-Software – welcome MDM C&I Gas:

Ein Generationswechsel steht bevor

Hochaktuell diskutiert wird z. B. die Daten-sicherheit (BSI-Gateway), die natürlich auch Auswirkungen auf die installierten Meter Data Management-Systeme (MDM) haben wird.

Daher halten wir unsere Softwaresysteme auf dem neuesten Stand, damit Sie für die Zukunft vorbereitet sind.

Wie bereits im Elster Journal 3/2010 berichtet, haben wir zusammen mit Elster EnergyICT eine Lösung für den Bereich der MDM-Systeme im deutschen Gasmarkt entwickelt. Auf Basis des bewährten Soft-wareproduktes EIServer können wir Ihnen damit ein zukunftssicheres System zur Verfügung stellen. Die wichtigsten Eigen-schaften dieser Lösung haben wir in einer kurzen Übersicht noch einmal zusam-mengefasst.

„Der Wechsel allein ist das Beständige“ – dieses Zitat von Arthur Schopenhauer könnte seit einiger Zeit sicherlich das leitmotiv der Energiebranche sein. Stetig neue gesetzliche Rahmenbedingungen sowie technische Vorgaben erfordern von uns als Komponenten- und Systemanbieter permanent neue Entwicklungen, um diese zu erfüllen.

Diese Lösung wird die LIS-Softwarefamilie ersetzen: Dies betrifft die Produkte WinLIS, WinCOMS, WinVIEW und WinTASK.

An dieser Stelle möchten wir noch einmal darauf hinweisen, dass die neue Software-lösung MDM C&I Gas nicht auf das Ein-satzgebiet der LIS-Software beschränkt ist. Sie ist vorausschauend als Basis für den Aufbau spartenübergreifender Systeme auch im Bereich Smart Metering einsetz-bar.

PRODuKtE 7 Elster-Instromet Journal 1/2012

Die Anwender der LIS-Software wurden bereits im Dezember 2010 schriftlich über die Ablösung informiert. Wir möchten dieses Schreiben gerne noch einmal in Erinnerung rufen:

„Die betroffenen Softwareprodukte werden ab 2011 nicht mehr an Neukunden ver-kauft. Bestandskunden können bis Ende 2012 zusätzliche Lizenzen und zusätzliche Module für Produkte erwerben, die sie bereits im Einsatz haben. Entsprechende Anfragen richten Sie bitte direkt an das zuständige Produktmanagement.

Es sind keine neuen Versionen oder neue Funktion für die betroffenen Produkte ge plant. Somit wird es keine Anpassun-gen zur Unterstützung einer geänderten Softwareinfrastruktur, wie z. B. neue Betriebssysteme bzw. -versionen, Drucker-treiber etc. wie auch keine neuen Geräte-treiber zur Unterstützung zukünftiger Endgeräte mehr geben.

Softwareupdates im Falle von Fehlerbe-seitigungen erfolgen nur noch für die Module WinCOMS und WinLIS (Daten-verarbeitung) bei Bedarf bis Ende 2012. Entsprechende Service Packs werden für Kunden auf unserer Homepage ausschließlich zum Downloaden zur Ver fügung gestellt.

Der Support für die genannten Produkte ist in der bisherigen Form bis Ende 2012 garantiert. Dieser steht während der veröffentlichten Hotlinezeiten zur Ver-fügung.“

Als zuverlässiger Partner ist es uns wichtig, Sie in diesem Zusammenhang speziell darauf hinzuweisen, dass wir neue Gene-rationen von Geräten und Kommunikati-onsprotokollen, wie sie z. B. durch Fest-legungen im BSI-Schutzprofil gefordert werden, in der LIS-Software nicht mehr unterstützen.

Aber keine Sorge: Mit unserem neuen Softwaresystem MDM C&I Gas werden selbstverständlich alle notwendigen Anfor-derungen erfüllt. Und diese Lösung bietet darüber hinaus noch viele interessante Funktionen, die Sie im bisherigen System vielleicht vermisst haben. Auf Elster können Sie sich verlassen.

Sprechen Sie uns an, wir informieren Sie gerne im Detail.

Rüdiger Pfeil [email protected] Bernhard Thomas [email protected]

MDM C&I Gas

Datenauswertung und Systemadministration

Folgesysteme(z.B. EDM oder Abrechnung)

Stammdaten, Verbrauchs-

daten

Fremdsysteme (z.B. Daten-migration)

Stammdaten, Verbrauchs-

datenXLS-Datei, CSV-Datei,

...

LPEx-Datei

CSV-Datei

ABL-Datei

System- datenbank

AGR-Datei

lokale Auslesesysteme WinPADS, GasWORKS,

ReadMobileDL-Serie EK-Serie gas-net-Serie

Stammdaten, Verbrauchsdaten,

Statusinformationen

Softwarepaket MDM C&I Gas – Basisfunktion im Überblick

Die wichtigsten Eigenschaften der Softwarelösung MDM C&I Gas im Überblick

• Zählerdatenmanagementsystem für Elster-Mengenumwerter und -Datenspei-cher der Serien LIS200 und gas-net zur automatisierten Auslesung, Auswertung und Datenexport inklusive Optionen zur mobilen Datenerfassung

• Die Lösung basiert auf der bewährten Software EIServer von Elster EnergyICT.

• Verwendung einer leistungsfähigen Oracle-Datenbank zur Datenspeicherung sowie einer zukunftsorientierten Client-Server-Architektur (Web-Client)

• Für die Installation stehen eine Hosting-Lösung (SaaS: Software as a Service) und eine Vor-Ort-Variante (OPS: On-Premis Solution) zur Verfügung.

• flexible Benutzerverwaltung und Mandantenfähigkeit

• Validierungs- und Ersatzwert bildungsmethoden gemäß den gesetzlichen Vorgaben stehen ebenfalls zur Verfügung.

8 PRODuKtE Elster-Instromet Journal 1/2012

Die Absolut-ENCODER-Zählwerke S1, die auf alle Industriegaszähler der Elster-Palette passen, sind für die digitale Zukunft bestens gerüstet:

Sie unterstützen alle gängigen Protokolle der digitalen Datenkommunikation, die bei der Auslesung von Zählerständen zur Zeit verwendet werden. Mit der NAMUR-Schnittstelle ist Elster bei den Drehkolben- und Turbinenradgaszählern führend. Die Schnittstelle ermöglicht eine Installation im Ex-Bereich und Leitungslängen bis zu 100 m bei einer Übertragungsgeschwin-digkeit von 2400 Baud.

Die Schnittstelle SCR/SCR+ ist auch für den Ex-Bereich geeignet. Da die Daten-telegramme jedoch länger sind, muss ein Kompromiss zwischen Datenaktualisie-rung, Leitungslänge und Übertragungs-geschwindigkeit gemacht werden (siehe Tabelle).

Mit der M-Bus-Schnittstelle wird das Angebot von Elster durch die Protokoll-Interpretation nach OMS abgerundet. Der Standard für Installationen ohne Ex-Schutz

Auch wenn Sie seit dem 30. April 2012 in Deutschland über Ihre ana-loge Satellitenanlage nur noch Rauschen empfangen, wird das bei Ihren Gaszählern nicht so schnell passieren. Nichtsdesto trotz sollte berücksichtigt werden, dass sich die Welt Schritt für Schritt digitalisiert und dies auch immer mehr Einzug in die industrielle Welt hat. und an dieser Stelle sind wir dann auch bei den Gaszählern.

Weltweit führend, wenn es um die Schnittstelle geht:

Für jede Anwendung die richtige Verbindung wählen

bietet die umfangreichsten Funktionen sowie Übertragungsmöglichkeiten – Leitungslängen bis 1000 m, 250 Teilneh-mer, hohe Datenübertragungsraten –

und ist erweiterbar über Funkmodule. Kommunikationsmodule und Software diverser Her steller ermöglichen eine Anbindung an ein automatisches PC-basierendes Ab rech nungssystem.

Damit Sie auch in Zukunft kein Rauschen, sondern den sicheren Durch blick auf Ihre Messdaten haben, können Sie schon jetzt den Absolut-ENCODER mit einer zukunfts-sicheren Schnittstelle auswählen.

Michael Franz [email protected] Markus Badura [email protected]

ENCODER-Übertragungsmöglichkeiten

Absolut-ENCODER-Schnittstellen

max. leitungslänge max. Geschwindigkeit Atex-Zone 1

M-Bus ca. 1000 m 9600 Baud

SCR ca. 100 m 2400 Baud X

SCR+ < 15 m 2000 Baud X

NAMuR ca. 100 m 2400 Baud X

BK-G4 mit Absolut-ENCODER und Kommunika-

tionsmodulAbsolut-ENCODER S1

Absolut-ENCODER S1

M-BuS

NAMuR

Absolut-ENCODER AEx

FunktionseinheitFE260

Mengen- umwerter

EK260

NORMEN 9 Elster-Instromet Journal 1/2012

In der letzten Ausgabe unseres Kundenmagazins haben wir einen ersten Überblick zu den Auswirkungen des neuen Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) und den darin verankerten Schutzprofilen und technischen Richt-linien gegeben (siehe „Auswirkungen des neuen EnWG, DSDS – Deutsch-land sucht Datenschutz & Datensicherheit“, Journal 3/2011, S. 24 u. 25). Nachfolgend haben wir den aktuellen Stand zusammengefasst.

BSI-Schutzprofil für Smart Meter-Systeme

Im Westen (fast) nichts Neues

• Der rechtliche Rahmen hierzu wird in der Messzugangsverordnung (MessZV) ausgestaltet werden. Auch der DVGW ist mit einer entsprechenden Formulierung involviert.

• Das BMWi hat für die Zukunft die Mög-lichkeit offengelassen, die Datensicher-heit der Fernübertragung aus RLM- An lagen näher zu prüfen und einer Risi-ko- und Bedrohungsanalyse zu unter-ziehen. Der DVGW hat mit seinen Arbeits- und Projektkreisen dem BMWi seine Mitarbeit angeboten, um aktiv bei der Ausgestaltung zukünftiger Lösungen mitzuwirken.

Zusammenfassend bleibt zu berichten, dass die Zukunftssicherheit aktueller Datenfernübertragungskonzepte für RLM-Gasmessanlagen durch die Aussagen vom BMWi gegeben scheint. Elster arbei-tet aktiv in den verschiedenen Gremien an den Themen Datensicherheit und Datenfernübertragung mit und wird mit kundenorientierten Produktlösungen auf künftige Anforderungen reagieren.

Aktuelle DiskussionsthemenDie finalen Versionen der Schutzprofile und der Technischen Richtlinie betreffend diskutieren Verbände, wie z. B. DVGW und FIGAWA, mit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, der Bundesnetzagentur (BNetzA) und dem BSI derzeit noch die fol-genden Themen:• Als verpflichtendes Anwendungsprotokoll

im Weitbereichsnetz WAN (Wide Area Network), d. h. für die Kommunikation zwischen Gateway und Zentrale, wurden Webservices festgelegt. Die Ausarbeitung einer Spezifikation erfolgt im DKE.

• Tarifierung im Gateway und in den Zäh-lern (z. B. Gas, Wasser, Strom), die sich im lokalen metrologischen Netzwerk

LMN (Local Metrological Network) befin-den und mit dem Gateway kommunizie-ren: Auch der Gaszähler im LMN (z. B. Haushaltsgaszähler) soll Tarife bilden bzw. seine Messwerte mit einem Zeit-stempel versehen können.

• Sichere Anbindung von Gaszählern (z. B. Haushaltsgaszähler) an Messsysteme nach EnWG: Es werden Anforderungen an die Schnittstelle zwischen dem Zähl-werk und dem Kommunikationsmodul spezifiziert. Bisher gilt, dass ein Gaszähler nicht direkt über seine Impulsschnittstelle mit dem Gateway verbunden werden darf. Diese Verbindung muss gesichert, z. B. verschlüsselt, werden.

Die Schutzprofile und die Technische Richt-linie können Sie sich von der Homepage des BSI herunterladen: www.bsi.bund.de/DE/Themen/Smart Meter/smartmeter_node.html.

Wir werden Sie selbstverständlich auf dem Laufenden halten und stehen Ihnen als Ansprechpartner rund um das Thema Schutzprofil gern zur Verfügung.

Dr. Daniela Lücke-Janssen [email protected] Michael Pellmann [email protected]

Die ZeitschieneDer aktuelle Zeitplan des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sieht vor, dass der nächste Entwurf der Technischen Richtlinie TR-03109 Ende Mai 2012 verfügbar sein wird. Für Mai 2012 sind die finalen Ver sionen des Schutzpro-fils für das Smart Meter-Gateway, des Schutzprofils für das Sicherheitsmodul und der Technischen Richtlinie geplant. Im August 2012 sollen die Zertifizierungs-kriterien für die Produkte und den Entwick-lungsprozess sowie die Ergebnisse der Kosten-Nutzen-Analyse erhältlich sein. Die finale Version der Technischen Richt-linie TR-03109 wird im September 2012 erwartet. Ab Januar 2013 sollen die Her-steller bereits zertifizierte Produkte ge mäß EnWG §21 in Verkehr bringen können. Un -abhängige Experten rechnen jedoch mit einem Zeitbedarf von 12 bis 14 Monaten für eine erfolgreiche Produktzertifizierung nach den Schutzprofilanforderungen. Unter der Annahme, dass die Schutzprofile und die Technische Richtlinie gemäß BSI-Zeit-plan vorliegen werden, erscheint die Verfügbarkeit von Produkten mehrerer Hersteller Anfang 2013 als recht unwahr-scheinlich: Mitte bis Ende 2013 ist eine realistischere Einschätzung.

Auswirkungen auf die Großgas-messungIm Bereich der fiskalischen Gasmessung, der schon heute mit einer registrierenden Lastgangmessung (RLM) ausgestattet ist, gibt es Folgendes zu berichten:• Mitte Januar hat das Bundesministerium

für Wirtschaft und Technologie (BMWi) mit den Verbänden die Besonderheiten der Datenfernübertragung in RLM-An-lagen diskutiert: RLM-Gasmessanlagen fallen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht unter das Schutzprofil für Smart Meter.

10 GRuPPE Elster-Instromet Journal 1/2012

Die Aufgaben eines Produktmanagers sind vielfältig: Markt- und Wettbewerbs-analysen durchführen, Umsatz und Stückzahlen planen, Anforderungsprofile (Lastenhefte) für neue Produkte formulieren und bei der Pflichtenhefterstellung mitwir-ken, Produktverbesserungen anstoßen, Markteinführungskonzepte erstellen und umsetzen, den Vertrieb unterstützen, An wender schulen und vor Ort beraten – um nur einige zu nennen.

Durch die Globalisierung der Märkte wird die Betreuung der Produkte immer kom-plexer. Dieser Prozess wird von einem Produktmanager koordiniert, der sich auf die Vermarktung des Produktes konzen-triert. Der Produktmanager trägt die Verantwortung für ein Produkt in allen Phasen des Produktlebenszyklus und kooperiert mit allen Abteilungen des Unternehmens, die für den Erfolg des Produktes relevant sind.

Vor genau 20 Jahren startete das Projekt Produktmanagement bei Elster und hatte zum Ziel: weg von den technikgetriebenen, hin zu marktorientierten Entwicklungsauf-gaben. Im Vergleich zu früher sind heute für das deutlich größere Produktportfolio der Elster-Geschäftseinheit Gasmessung International im Produktmana ge ment bereits acht Profis zuständig.

Lernen Sie die Elster-Produktmanager hier kennen.

Das Produktmanagement als Schnittstelle zwischen Entwicklung, Vertrieb und Produktion stellt die optimale Betreuung seiner Produkte und Zielgruppen sicher. Produktmanager sind Ansprechpartner bei technischen Fragestellungen zu den Produktgruppen. Besonders wichtig ist uns der Informationsaustausch mit unseren Kunden, damit wir heute die Produkte entwickeln können, die Sie morgen benötigen.

Erfolgsmotor im unternehmen:

Produktmanager sind Schnittstellen-manager und Marktmanager

Jürgen Wolff, Dipl.-Ing., 49leiter Produktmanagement und Produktmanager ultraschallgas-messung

Nach dem Studium der Energietechnik mit Nebenfach Informatik seit 1988 bei Elster-Instromet. Zuerst Vertriebsingenieur für elektronische Geräte und Systeme, danach Projektingenieur, Produktmanager für Systemtechnik, Vertriebsleiter Systemtechnik und Leiter des Bereichs Marketingkommu-nikation. Seit 2007 Leiter Produktmanage-ment für die Geschäftseinheit Gas Measure-ment International und Produktmanager für Ultraschallgasmessgeräte.

E-Mail: [email protected]

Eric Bras, Dipl.-Ing., 37Produktmanager Flowcomputer & Stationsüberwachungssysteme

Nach dem Studium der Elektrotechnik mit Schwerpunkt Informationstechnik seit 2003 als Anwendungsingenieur bei Elster-Instromet in der Abteilung Systeme tätig. Seit 2007 als Teamleiter verantwortlich für diese Abteilung und seit 2011 Produkt-manager Flowcomputer und Stationsüber-wachungssysteme bei Elster NV/SA in Essen, Belgien.

E-Mail: [email protected]

GRuPPE 11 Elster-Instromet Journal 1/2012

Paul ladage, Dipl.-Ing., 46Produktmanager Gasdruckregelgeräte

Nach dem Studium „Maschinenbau“ seit 1992 bei Elster in der Entwicklung Gasdruckregelgeräte tätig. Danach Pro-duktmanager, Leiter Entwicklung / Kon-struktion und seit 2004 Produktmanager Gasdruckregelgeräte. Mitglied im techni-schen Ausschuss Gasdruckregelung GRZI bei der FIGAWA, im europäischen Herstel-lerverband FARECOGAZ und in nationalen sowie europäischen Normungsgremien. Außerdem in verschiedenen DVGW-Pro-jektkreisen, Mitglied im Vorstand der DVGW-Landesgruppe Hessen.

E-Mail: [email protected]

Hans Arp, Dipl.-Ing. (FH), 45Produktmanager Niederdruckgas-messung

Nach dem Studium „Maschinenbau“ Berufseinstieg bei AVL-Zöllner in Kiel als Projektleiter für Rollenprüfstände bis 2001. Dann Entwicklung Balgengaszähler bei Kromschröder in Lotte (Osnabrück) und 2008 Wechsel in das Produktmanage-ment Niederdruckgasmessung.

E-Mail: [email protected]

Patrick Keiffer, techn. Betriebswirt, 43Produktmanager Drehkolbengaszähler und turbinenradgaszähler

Nach der Ausbildung zum Physiklaboran-ten Weiterbildung zum Technischen Betriebs-wirt. Internationale Vertriebserfahrungen in Großkonzernen mit dem Schwerpunkt technische Kundenbetreuung. Seit 2005 bei Elster-Instromet als technischer Kunden -berater im Bereich International Order Management und seit November 2006 Produktmanager für mechanische Groß-gaszähler am Standort Mainz-Kastel.

E-Mail: [email protected]

Michael Pellmann, Dipl.-Ing. (FH), 33Produktspezialist Elektronik/ Flowcomputer

Ausbildung zum Energieelektroniker, danach Studium der Elektrotechnik/Infor-mationstechnik. Ab 2004 Entwicklungsin-genieur für gas-net-Geräte bei Elster (Flow Comp) in Dortmund. Seit 2009 Produktma-nagement für Flowcomputer im deutsch-sprachigen Raum. Die Aufgaben beinhal-ten Flowcomputer, Registriermeldegeräte, Daten-Gateways sowie das Spezialgebiet der Datenfernübertragung über moderne Kommunikationsnetze.

E-Mail: [email protected]

Addy Baksteen, Dipl.-Ing., 41Produktmanager Gasbeschaffen-heitsmessung

Nach dem Studium „Analytische Prozess- und Labor-Instrumentation“ im Fachbe-reich Energiemessung als Vertriebsinge-nieur für Gasanalysegeräte tätig. Danach Vertriebsingenieur bei ABB Process Ana-lytics und seit 1999 Entwicklungsingenieur Analysesysteme. Von 2003 bis Sommer 2012 Produktmanager bei Elster-Instromet in Silvolde. Ab 2012 Business Development Manager Biogas bei Elster-Instromet B.V.

E-Mail: [email protected]

Rüdiger Pfeil, Dipl.-Ing. (FH), 46Produktmanager Mengenumwerter und Datenspeicher

Ausbildung zum Informationselektroniker, danach Studium der Elektrotechnik. Zu -nächst in der Softwareentwicklung für TK-Anlagen. Seit 1991 bei Elster-Instromet in Mainz-Kastel als Softwareentwickler. Danach Vertriebsaufgaben und seit 2002 Produktmanager. Spezialist für elektroni-sche Mengenumwerter, Datenspeicher sowie die zugehörigen Komponenten zur DFÜ und die Softwaremodule zur Datener-fassung, -übertragung und -auswertung.

E-Mail: [email protected]

12 AKtuEll Elster-Instromet Journal 1/2012

Anfang Februar fand in Essen wieder die „E-world of energy and water“ statt, die sich zur leitveranstaltung und quasi zum alljährlichen Branchentreffen der Versorgungswirtschaft entwickelt hat. Smart Metering und Smart Grid sieht der Veranstalter weiterhin als wesentliche themen-schwerpunkte. Entsprechend hat sich Elster auf der Ausstellung wieder mit einem zentralen Stand als breit aufgestellter, innovativer lösungs-anbieter präsentiert.

E-world 2012:

Elster präsentiert sich als lösungsanbieter

Das Ausstellungsspektrum von Elster reichte von Produkten im Bereich intelligenter Gas-, Wasser- und Stromzähler bis hin zu Lösun- gen für die sichere Datenkommunikation und das Zählerdatenmanagement.

Viele Besucher haben interessiert verfolgt, dass Elster verstärkt als Softwarehersteller auftritt und zählerunabhängige Lösungen zur Auslesung und das Management von Zählerdaten anbietet. Auf Basis des Elster EIServer (Energy Information Server) werden sowohl maßgeschneiderte Lösungen als auch Standardpakete für den deutschen Markt angeboten. So waren auf der e-world das Softwarepaket Elster MDM C&I Gas für den gewerblichen Gasbereich und das Elster RDS Stadtwerkepaket für Smart Metering zu sehen.

Als Antwort auf die aktuellen Herausfor-derungen für neue Gesamtsysteme im Zählerwesen waren zwei Hauptbotschaf-ten auf dem Elster-Stand zu erkennen: Interoperabilität und Datensicherheit, die in dem Motto „Interoperable by Design“ zusammengefasst waren.

Schließlich sind Datensicherheit und Datenschutz entscheidende Faktoren für Verbraucher und Gesetzgeber. Auf dem Elster-Stand wurden Beispiele für die ver-schlüsselte Kommunikation mit Gas- und Stromzählern gezeigt. Man konnte nach-vollziehen, wie die EVUs künftig aus ver-schlüsselten Daten anonymisierte Infor-mationen für intelligente Netze bekommen können.

Schon im Vorfeld der E-world erklärte Frank Hyldmar, Executive Vice President von Elster Integrated Solutions und Leiter der Geschäftseinheit Elster Electricity Inter-

national, dazu: „Elster hat sich bereits dazu verpflichtet und bekannt, neue Zäh-ler und Kommunikationsmodule zur Ver-fügung zu stellen, die den BSI-Richtlinien entsprechen. Wir werden auch weiterhin aktiv über unsere Zusammenarbeit mit der ESMIG (European Smart Meter Industry Group) an der Weiterentwicklung von Standards zum Schutz der Sicherheit und Privatsphäre mitwirken.“

In den Konferenzen und überall auf den Messeständen war dies ein viel diskutier-tes Thema. Aus Sicht von Elster werden die hohen Anforde-rungen des Schutz-profils einen ent-scheidenden Beitrag zur Sicherung und zum Schutz von Be-nutzerdaten leisten. Die modulare intelli-gente Zählerplatt-form, die ein Kom-munikations-Gate-way beinhalten wird, stellt eine integrierte Lösung basierend auf einem einzigen Standardkommuni-kationsprotokoll dar.

Dieses gewährleistet, dass die Kommuni-kationseinheiten schnell und einfach am Einsatzort ausgetauscht werden können. Für die Kunden bedeutet dies sowohl Zukunftssicherheit und Investitionsschutz als auch hohe Kompatibilität.

Entsprechend groß war das Interesse auf dem gut besuchten Elster-Stand. Bereits im Vorfeld wurde ein großer Teil der zahl-reichen Gespräche für diese Messe abge-stimmt und so konnte ein breites Kunden-spektrum, vom kleinen Stadtwerk bis zum Energiekonzern, aus vielen Regionen im deutschsprachigen Bereich am Elster-Stand verzeichnet werden.

Daher gehen wir davon aus, dass sich diese Veranstaltung weiterhin als wichtige Plattform für den Dialog mit den Kunden und Interessenten von Elster etabliert.

Jörg Klärner [email protected]

HöCHStPERSöNlICH 13 Elster-Instromet Journal 1/2012

Michael Kyrrmayr, 45, Leiter Prüfung und Instandsetzung,

STAWA Augsburg„Gasmann“ seit 2004

Mit welchem Satz / Sprichwort würden Sie Ihre Lebensphilosophie zusammenfassen?

An welchem historischen Ereignis hätten Sie gern teilgenommen?

Ihre größte Stärke? Ihre größte Schwäche?

Welche menschliche Eigenschaft – schätzen Sie am meisten? – mögen Sie am wenigsten?

Wenn Sie kein „Gasmann“ wären, in welchem Beruf könnten Sie sich wohlfühlen?

Welches politische / gesellschaftliche Ereignis der letzten Zeit hat – Sie sehr betroffen gemacht?

– Sie sehr gefreut?

Ihr(e) Lieblings- ... Reiseziel?

... Essen?

... Hobbys?

... Schauspieler/-in oder Film?

Ihr Statement zu ... den Auswirkungen der Klimaveränderung?

... Biogas jetzt und in naher Zukunft?

... Versorgungssicherheit und -qualität?

... Ihrem Unternehmen im Wandel bzw. Stellenwert der EVUs?

... Öffnung des Messstellen-Betreibermarktes?

... neuen Wegen der Datenfernübertragung?

... Smart Metering: Welche Auswirkungen kommen auf Sie zu?

... Elster-Internet: Was gefällt Ihnen bzw. was vermissen Sie?

… Weiterbildung: Welchen Stellenwert haben Seminare der Hersteller zu Produkten und Vorschriften?

Worin sehen Sie die größte Herausforderung im Gasbereich für die nächsten Jahre?

Welche Dienstleistungen oder Produkte erwarten Sie von uns?

leben und leben lassen

Mauerfall 1989

Mut für Entscheidungen, Beharrlichkeit und Optimismus Gutmütigkeit und manchmal zu viel Optimismus

Geradeaus denken und sich äußern Hinterlistigkeit, Pessimismus und Verantwortungslosigkeit

Kenne keinen – ich fühle mich in meinem Beruf sauwohl!!

Die Abwahl der schwarz-gelben Regierung in Baden-Württemberg, die meiner Meinung nach gute Arbeit geleistet hat.

Die Entscheidung, die Energieversorgung langfristig auf erneuerbare Energie umzustellen.

Kanada / Vancouver

Schwäbische Küche

Fliegenfischen, Kochen

Robert Redford, Harrison Ford

Ausbeutung von Ressourcen und Verbrennen fossiler Brennstoffe verursachen massiv den CO2-Anstieg und damit den Klimawandel. Die umstellung auf erneuerbare Energien muss letztendlich global erfolgen, wobei die Industrienationen eine Vorreiterrolle einnehmen müs-sen. Die Energiewende auch wirtschaftlich als Chance zu sehen, ist bei vielen mittlerweile angekommen.

Ein Baustein für die Energiewende

Als Hochtechnologieland und Industriestandort, aber auch für die Privatkunden müssen Versorgungssicherheit und -qualität an erster Stelle stehen.

Als mittelgroßes EVu sehen wir eine große Chance in der dezentralen Energieerzeugung und im Ausbau von Kraftwerken mit erneuerbaren Energien in Verbindung mit der Kraft-Wärme-Koppelung.

In der Praxis schafft das für alle Versorger mehr Probleme und Kosten, auch zulasten der Kunden, die keinerlei Vorteile in punc to Messkosten und Messtechnik haben.

GSM/GPRS ist für die neuen vielfältigen Aufgaben zu teuer und nicht leistungsfähig genug. Die lösung muss langfristig über das Internet erfolgen. Dazu müssen die Datenautobahnen auf Glasfasernetze umgestellt werden.

Große Investitionen in neue Zähler und Anlaufschwierigkeiten bei der Einbindung der verschie-denen Messgeräte in ein Messsystem, wenn die Messgeräte mit Schutzprofil vom Hersteller auf den Markt kommen.

Ist eine runde Sache, die themen sind übersichtlich gegliedert und man findet sich sehr gut zurecht.

Für die Mitarbeiter von Prüfstellen sind Herstellerseminare grundsätzlich aktuelle Weiterbildung mit wertvollen Infos.

umsetzung des § 21 b -… für die Hersteller, Netzbetreiber und Messstellenbetreiber

Weiterhin gute Messgerätequalität und ein offenes Ohr für Problemlösungen

Gasfachmann

14 DIAlOG Elster-Instromet Journal 1/2012

Das Pilotprojekt hat Pioniercharakter. Zum ersten Mal brachte ein Energieversorger in einer deutschen Großstadt in größerem Umfang ein Smart-Meter-System für alle Energiesparten und Wasser in tausende Haushalte.

Bei der Umsetzung wurden vielfältige Erfahrungen gemacht, die für andere Energie- und Gasversorger sowie Netzbe-treiber eine wertvolle Hilfe sein können. Daher möchten Hans Arp und Heinz Hoffarth von Elster Ihnen das Projekt gerne vorstellen.

Bernhard Fey ist bei der RheinEnergie für den Bereich Messdienstmanagement als Projektmanager zuständig. Im Rahmen des „30 000er Rollouts “ war er für die Aus -wahl der spartenübergreifenden Zähler-technik, die Anbindung der Zähler an das Gateway sowie die Ermittlung der erfor-derlichen Objekte verantwortlich.

Elster: Die RheinEnergie verfolgt den Ein-satz smarter Messgeräte sehr konsequent. Nach dem Pilotprojekt ist geplant, weitere Haushalte in Köln und im Umland mit neuen, smarten Zählern auszustatten. Für den Kunden ist dieser Austausch nach der heutigen Gesetzeslage kostenfrei. Können Sie uns bitte schildern, wie Sie vorgegangen sind, welche Ziele verfolgte die RheinEnergie im Test vorrangig und welche Resultate ergaben sich?

Fey: Ziel des Rollouts war, 30 000 Zähler der Sparten Elektrizität, Gas, Wasser und Fernwärme durch kommunikative Zähler zu ersetzen. Durch die urbane Bebauung

Mit einem bundesweit einzigartigen Pilotprojekt bereitet die RheinEnergie die Millionen-stadt Köln auf die „smarte“ Energiewelt vor. Dafür installierte das unternehmen zunächst in 350 größeren Wohnhäusern derzeit insgesamt 30 000 digitale Zähler (Smart Meter) für Strom, Gas, Wärme und Wasser sowie die technik zur Datenübertragung. Als Projekt-partner lieferte die SAP AG (Walldorf) die It-Software für die Verwaltung und Weiterleitung der Abrechnungsdaten, mit der sich die erfassten und übermittelten Verbrauchsdaten effizient verarbeiten lassen. Für die Datenerfassung wurde das MDM-System der Firma Cuculus implementiert.

Elster im Dialog mit RheinEnergie:

Smarte Zusammenarbeit im Pilotprojekt

in Köln hatten wir uns für große Wohnob-jekte entschieden. Des Weiteren mussten wir sicherstellen, dass die abgelesenen Zählerstände über ein MDM-System in das RheinEnergie-Billingsystem einfließen können.

Die Verabschiedung der Novellierung des EnWG im August 2011 gab uns die Sicher-heit, die verbaute Zähler- und Gerätetechnik bis zum Ablauf der Eichgültigkeit im Netz belassen zu können.

Die Ziele des Rollouts umfassten die Einbindung aller Sparten bezüglich der Integration des MDM-Systems in die SAP-Landschaft, den Aufbau einer Inhouse- Kommunikation, die Integration der neuen Arbeitsprozesse, den Test der Nah- und

Fernkommunikation und die Optimierung der Logistikkette sowie den Know-how-Aufbau für einen Full-Rollout.

Vertriebliche Aspekte, die Fernsperrung, die Visualisierung beim Kunden, die Messstellen eines dritten Messstellenbe-treibers, die Powerline in der Fernkommu-nikation wie auch die Verwendung von Geräten mit BSI-Schutzprofil waren nicht Gegenstand des Tests.

Die Rahmenbedingungen für den Test des VNB in seiner Funktion als Messstel-lenbetreiber mussten definiert werden. Es wurden keinerlei Mehrkosten an die Kunden weitergereicht. Die Wechselrate sollte der des Full-Rollouts bis 2020 ent-sprechen, d. h. 500 Zähler pro Tag. Der

Kommunikationsaufbau über GPRS oder FttB

400 Wasserzähler 200 Wärmezähler

28 500 eHZ-Stromzähler900 Elster Gaszähler BK-G4

mit Funkmodulen

2 360 Gateways

FttB (Glasfaserkabel)

GPRS

D IAlOG 15 Elster-Instromet Journal 1/2012

Keller

Installationsaufbau im Mehrfamilienhaus

FttB oder GPRS

Aufbau des SAP-AMI-Moduls und der MDUS-Schnittstelle erfolgte mit dem SAP-Release EHP 5.

Gemäß den Datenschutzbestimmungen der Landesbeauftragten für Datenschutz ist die Erhebung eines Zählerstandes pro Monat definiert und umgesetzt worden. Entsprechend der EnWG Novelle §21e, f besteht für Zähler und Gateways, die bis zum 31.12.2012 eingebaut werden, ein Bestandschutz bis zum Ablauf der Eich-gültigkeit der Zähler.

Zur Durchführung dieses umfangreichen Rollouts ist die Aufstellung und regelmä-ßige Aktualisierung eines Projektplanes zwingend erforderlich. Viele Aufgaben bauen aufeinander auf und sind somit direkt voneinander abhängig. Verzögern sich Details, kann das ganze Projekt sehr schnell in Verzug geraten. Über einen spezifizierten und terminierten Projektplan können Abweichungen jedoch rechtzeitig erkannt werden und erforderliche Gegen-maßnahmen direkt eingeleitet werden.

In der Zähler- und Kommunikationstech-nik wurde die Anpassung diverser Arbeits-abläufe obligat. Dies zeigte sich z. B. in der Beschaffung, Bereitstellung (neues Logistikkonzept für 500 Zähler/Tag), Instal-lation und Mitarbeiterschulung sowie in der notwendigen Objekt begehung. Durch die Einbindung der Zähler in die Kommu-nikation entstehen neue Störquellen/Fehler, die behoben werden müssen.

Bereits im Vorfeld musste ein passendes MDM-System mit der Möglichkeit zur Plausibilisierung, Ersatzwertbildung und Datenweiterleitung an die Berechtigten installiert werden. Dieses bildet die Grund-lage für eine spartenübergreifende Fern-kommunikation vom Gateway bis in das Billingsystem.

Um eine Inhouse-Kaskadierung zu testen, sind große Wohnobjekte erforderlich. Die Haushalte mussten im Netzgebiet der RNG (Rheinische NETZGesellschaft) liegen, da der Rollout im Namen des Netzbetrei-bers/MSB durchgeführt wurde. Es sollten mindestens 50 möglichst spartenüber-greifende Zähler je Objekt vorhanden sein.

Für den Test wurden die folgenden Geräte ausgewählt:• Gaszähler: Balgengaszähler G4 bis

G 100 von Elster mit Diehl-Funkmodulen• Stromzähler: eHZ-Bauform von EMH mit

integriertem Funkmodul• Wasserzähler: Ringkolbenwasserzähler

der Größen Qn 2,5 bis Qn 15 von Sensus• Wärmezähler: Ultraschallzähler von

Landis & Gyr• MUC von Dr. Neuhaus: PLC MUC für die

Inhouse-Kaskadierung und DC MUC für die Fernkommunikation

Die Nahkommunikation erfolgt über wire-less M-Bus-Funk gemäß dem OMS-Stan-dard. Die Gateways/MUCs auf den Etagen sammeln die einzelnen Zählerstände und senden die Daten über Inhouse-PLC an einen DC MUC im Keller bei FTTB (Glas-faserkabel) bzw. in die höchste Etage bei GPRS. Einmal im Monat überträgt der DC MUC die Zählerstände an das MDM-System.

Bei der Umsetzung des Rollouts wurden täglich 500 Zähler gewechselt. Für den Stromzählerwechsel standen sechs Teams mit je vier bis fünf Mitarbeitern zur Ver-fügung. Der Wechsel von Gas-/Wasser- und Wärmezählern erfolgte durch ein Zweierteam. Zwei Teams mit je zwei Mit-arbeitern bauten die Gateways/MUCs ein und integrierten die Zähler in die Kommunikation.

Durch die hohe Zahl erforderlicher Zähler-wechsel pro Tag und die geringe Anzahl an Gebäuden wurde ein neues Logistik-konzept für den 30 000er Rollout benötigt.

Jedes Team erhielt zusätzlich einen „Team-Supporter“. Die Aufgabe des Sup-porters war die Beschaffung neuer Zähler für das gesamte Team im Zentrallager und der Transport zu den Gebäuden bzw. Zählerstandorten. Ausgebaute Zähler und Umverpackungen wurden nach Ab schluss der Zählerwechsel mit ins Zentrallager zurückgenommen.

Vorteil: Nur ein Mitarbeiter war in die Logistikkette eingebunden. Alle anderen Mitarbeiter waren ausschließlich mit dem Zählerwechsel beschäftigt. Hierdurch wurden Wechselquoten von bis zu 25 Zählern pro Mann und Tag möglich.

Elster: Zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen? Fey: Die Ergebnisse waren überzeugend positiv! Abschließend funktionierte eine durchgehende Kommunikationskette von der Zählerablesung bis ins Billingsystem. Die Einbindung der Zähler aller Sparten in ein Smart Metering-System ist demnach sehr gut möglich. Der OMS-Standard bestand den Praxistest. Es blieb lediglich ein Restbestand von 251 Problem-Zähl-stellen bei insgesamt 30 000 Zählern.

Weitreichende Prozessänderungen wurden realisiert. SAP EHP 5 inklusive AMI-Funktionalität und MDUS-Schnittstelle waren implementiert. Die geplanten 500 Zählerwechsel pro Tag ließen sich auch in der Praxis umsetzen. Die neue Logistik-kette wurde erfolgreich getestet und um -gesetzt. Auch die personellen Planungs-grundlagen für einen Full-Rollout sind damit gelegt.

16 DIAlOG Elster-Instromet Journal 1/2012

BK-G4 mit Funkmodul

Dass der Test nicht ohne Probleme beendet werden kann, war absehbar. Jede Schwie -rig keit aber hat auch Chancenpotenzial!Im Vorfeld des Rollouts wurden 500 Objekte auf die Möglichkeit der kommunikativen Einbindung über FTTB bzw. GPRS überprüft. Nur 370 der 500 überprüften Objekte waren mit der ausgewählten Technik direkt kom-munikativ einzubinden. Dies lag zum einen daran, dass an den Zählerschrän-ken kein GPRS-Empfang vorhanden war, und zum anderen daran, dass wir keine Erlaubnis der Gebäudeeigentümer für die erforderliche Zusatzmontage am FTTB-Anschluss erhielten.

Es gibt leider nach wie vor noch kein plug & play! Jeder Zähler musste in dem MUC separat programmiert werden. Dies führte zu langen Laufzeiten bei der MUC-Programmierung.

Häufiges Senden (10 sec) von Zählern überlastet die MUC-Kapazität. Daher waren max. 27 Zähler einem MUC zuge-wiesen. Darüber hinaus reduzierte sich die Speichertiefe des MUC und die Sende-laufzeit bei den Zählerstandsübertragun-gen erhöhte sich signifikant. Des Weiteren benötigten wir innerhalb eines Gebäudes mehr MUCs als geplant.

Für den Aufbau einer Inhouse-Kommuni-kation zwischen den einzelnen MUCs wurde eine Schmalband-Inhouse-PLC-Lösung installiert. Der automatische Kom-munikationsaufbau war zum Teil sehr zeit-aufwändig (bis zu einer Woche Wartezeit bei der Anmeldung).

Bei 90 % aller Elektrizitätszählerinstallatio-nen konnte unser standardisierter eHZ- Umbausatz genutzt werden. Bei den restlichen 10 % musste aufgrund von Platz-mangel im Zählerschrank eine individuelle Lösung gefunden werden. Dies war sehr zeitaufwändig und kostenintensiv. Bei größeren Distanzen zwischen Zähler und MUC bzw. mehreren Stahlbeton wänden konnten nicht alle Zähler über wM-Bus eingebunden werden. Hier ist ein Repeater-einsatz oder eine andere Alternative zu prüfen.

D IAlOG 17 Elster-Instromet Journal 1/2012

Es konnten nur zwei Drittel der überprüf-ten Gebäude an das FTTB- bzw. GPRS-Netz angeschlossen werden. Weitere Kommunikationswege für die Anbindung der MUCs müssen geplant und getestet werden.

Elster: Was müsste Ihrer Meinung nach geändert werden?

Fey: Wir beschäftigen uns zurzeit mit der Analyse der gewonnenen Erkenntnisse aus dem 30 000er Rollout. Bei den negativen Aspekten streben wir Verbesserungen bzw. Alternativen an. Erfolgreiche Tester-gebnisse überprüfen wir auf Optimie-rungspotenzial. Nicht zuletzt müssen wir die Erkenntnisse aus dem punktuellen Rollout in einen Flächen-Rollout überfüh-ren. Darüber hinaus verpflichten uns die rechtlichen Änderungen im EnWG, BSI und MessZV zum teilweisen Einsatz von Mess-systemen. Mittels einer Kosten-Nutzen-Analyse des BMWi könnte der Anteil an Messsystemen noch erhöht werden. Daher verfolgen wir die rechtlichen Entwicklun-gen und Arbeiten der Verbandsgruppen, die an der Gestaltung und Umsetzung der neuen Messsysteme mitwirken.

Elster: Wie bewerten Sie die derzeit verfüg-bare Technik der smarten Zähler?

Fey: Die verwendeten Zähler setzen auf bekannten und bewährten Messmetho-

Bernhard Fey studierte Versorgungstechnik an der Fachhochschule Köln. Seit 2001 ist er bei der RheinEnergie AG, Köln, im Bereich Mess-dienstmanagement und Außendienste als Projektmanager beschäftigt.

Seit über fünf Jahren arbeitet Herr Fey mit am Aufbau von Smart Metering sowie der Sicher- stellung der Interoperabilität zwischen den einzelnen Bausteinen eines Smart Metering- Systems. Die Mitarbeit in Verbänden wie BDEW, BDI, FNN, VDE und der OMS-Arbeitsgruppe gehört ebenfalls zu seinem Aufgabengebiet.

Die RheinEnergie ist ein regionales Dienstleistungsunternehmen, das für die Versorgung von rund 2,5 Millionen Menschen mit Elektrizität, Gas, Wasser und Fern wärme verantwort-

lich ist. Zu dem Netz gehören u. a. etwa 800 000 Strom zähler, 220 000 Gaszähler, 200 000 Wasserzähler und 12 000 Wärmezähler.

Mit Hauptsitz in Köln umfasst das Versorgungsgebiet die rheinische Region vom Rhein-Erft-Kreis im Westen bis weit ins Bergische land im

Osten, von leverkusen im Norden bis an die südliche Grenze Nordrhein-Westfalens. Zudem beliefert die RheinEnergie im gesamten Bundesgebiet Großkunden mit Strom.

Bernhard Fey

Projektmanager Zähler- und MesswesenRheinEnergie AGZugweg 29-31 50677 Köln

den auf. Daher sind die metrologischen Eigenschaften gut. Die große Herausfor-derung besteht zweifellos in der Einbin-dung der Zähler in eine Kommunikation. Mit dem OMS-wM-Bus haben wir eine zukunftsweisende Nahkommunikation getestet.

Elster: Wo sehen Sie Lücken bei der Technologie?

Fey: Neben den noch nicht abschließend beschriebenen rechtlichen Anforderungen an ein Messsystem ist die Verabschie-dung des BSI-Schutzprofils und der Tech-nischen Richtlinie für die weitere Entwick-lung und Ausbreitung von Smart Metern erforderlich.

Die Umsetzung der rechtlichen Anforde-rungen aus dem BSI-Schutzprofil ist sicherlich die größte Herausforderung für die Zähler- und Gatewayhersteller in diesem Jahr. Aus technischer Sicht wer-den weitere Optimierungen beim Nah -funk erforderlich sein, z. B. ein batteriebe-triebener Repeater. Zur Anbindung aller Gateways an das MDM-System benötigen wir einen Telekommunikationsdienst, der den technischen und betriebswirtschaft-lichen Anforderungen genügt.

Elster: Herr Fey, herzlichen Dank für das interessante und aufschlussreiche Gespräch.

Hans Arp [email protected]

18 GRuPPE Elster-Instromet Journal 1/2012

Seit 2000 verstärkte Elster seine Geschäfts-tätigkeit im Vertrieb von Gewerbe- und Industriegaszählern und hat 2010 einen grundlegenden Wandel vollzogen – vom Produktliefer anten zum Anbieter hoch-entwickelter Lösungen, ohne jedoch das Komponentengeschäft zu vernachlässi-gen, das auch heute noch unser Basis-geschäft darstellt.

Heutzutage ist die Herstellung von Haus-haltsgaszählern – wenn auch auf qualitativ hohem Niveau – sehr begrenzt und die Werkstatt befasst sich hauptsächlich mit Kalibrierungstätigkeiten und Qualitätsbe-wertungen.

Um den neuen Geschäftsbereich der Bereitstellung von Zählerdaten und um -fassendem Service abdecken zu können, haben wir eine eindrucksvolle Organisa-tion aufgebaut, die sich auf qualifizierte Arbeitskräfte mit vielseitigen Fähigkeiten stützt, darunter auch Produktingenieure, Systemingenieure, Designer und IT-Fach-leute. Heute beschäftigen wir über 50 Angestellte und erwirtschaften Einnah-men von mehr als 50 Millionen Euro.

In der heutigen Zeit kann man jedoch seine Zukunft nicht nur auf Standardgas-zählern aufbauen. 2012 bedeutet einen Wendepunkt im Bereich der Technologie: Elster S.r.l. bringt stolz ein neues Produkt auf den Markt – themis plus, den intelligen-ten Gewerbebalgengaszähler mit elektro-nischem Zählwerk, Temperatur- und

Die Geschichte Elster S.r.l. begann vor 25 Jahren in Italien mit einem neuen, fortschrittlichen Werk unter dem Namen ElKRO Gas. Dieses Werk in Salerno war das erste Werk der Elster-Gruppe, in dem die neuen, kompakten Mehr-bereichs-Haushaltsgaszähler BK 2,5 (jetzt BK-G4 V1.2) hergestellt wurden. Diese Zähler wurden von Italien aus in 20 länder verkauft. Die Produktion begann im kleinen Maßstab, ist aber im laufe der Zeit auf 300 000 Geräte pro Jahr mit insgesamt mehr als vier Millionen hergestellten Geräten ange-wachsen.

Serie: Elster – ein unternehmen mit tradition und Zukunft stellt sich vor:

Elster S.r.l. erfolgreich im italienischen Gaszählermarkt

Druckumwertung sowie integriertem Kommunikationssystem. Es handelt sich um den ersten Gaszähler seiner Art, der nicht als eigenständiges Gerät, sondern als Teil eines Systems mit zusätzlichen Inbetriebnahme- und Wartungsservices betrachtet werden muss.

Elster S.r.l. arbeitet auch aktiv daran, das Snam-Transportnetz zu erneuern und aufzurüsten. Auch hier stehen wir vor der Herausforderung, umfassende Lösungen basierend auf unseren neuen Ultraschall-gaszählern Q.Sonic plus, EnCal-Energie-messgeräten und FC1-Flowcomputern zu verkaufen.

Zweifellos stellt auch die Einspeisung von Biogas in das Gasnetz eine neue Chance für die Zukunft dar: Nach dem Beschluss der italienischen Regierung, jegliche Wei-terentwicklung der Kernenergie einzustel-len, und um die EU-Ziele für erneuerbare Energiequellen zu erreichen, wird Bio-methan eine wesentliche Bedeutung erlangen.

Neben der Gasmessung hat Elster S.r.l. auch im Bereich Gasverwendung sicher Fuß gefasst. Wir bieten qualitativ hoch-wertige Lösungen für Prozesswärme

GRuPPE 19 Elster-Instromet Journal 1/2012

und Beheizungseinrichtungen. Unsere Systeme sind der Schlüssel zu Energie-effizienz, Treibhausgasreduzierung und Kosteneinsparung. Sie sind nicht nur hocheffizient, sondern auch leicht zu montieren und zu installieren. Startvor-gänge wurden vereinfacht und sind nun erheblich benutzerfreundlicher. Unser Angebot umfasst außerdem spezielle Kundenschulungen, um unseren Kunden zusätzliche Unterstützung bieten zu kön-nen. Unser Service-Team steht Ihnen stets zur Verfügung.

Durch all diese neuen Vorschriften, Tech-nologien und Lösungen wurde Elster S.r.l. zum radikalen Umdenken veranlasst und kam zu der Erkenntnis: Auch wenn ein-zelne Produkte heute noch wichtig sind, so sind sie doch zunehmend nur noch als kleiner Teil einer komplexen Lösung zu sehen.

Luigi Bernardo [email protected]

20 ANWENDuNGEN Elster-Instromet Journal 1/2012

Italienische Richtlinie AGR 155/08 verändert Geschäftsabläufe:

Vom Produkt zur Komplettlösung

Die Veröffentlichung der Richtlinie ARG 155/08 durch die italienische Regulierungs behörde für Elektrizität und Gas im Oktober 2008 hat massive Veränderungen bei Versorgern, Netzbetreibern und lieferanten mit sich gebracht. Die Richtlinie macht nicht nur technische Vorgaben, wie die Fernauslesung aller Gaszähler, sondern schreibt auch einen ambitionierten Zeitplan für deren umsetzung vor.

Die Umsetzung dieser Vorgaben seit 2010 ermöglichte es uns, unser Angebot ent-sprechend zu erweitern und nicht nur ein-zelne Komponenten, sondern umfassende Lösungen anzubieten – von der Mess-technikinstallation bis zur automatisierten Bereitstellung der Daten für Abrechnungs-systeme.

Elster S.r.l. hat sich nicht nur schnell an diese neuen Marktanforderungen in Italien angepasst, sondern war dank der Synergien mit anderen Unternehmen der Elster-Gruppe auch in der Lage, seinen Kunden einen umfassenden Service anzu-bieten. Seit etwa zwei Jahren setzen eini-ge der größten Gasversorger Italiens auf Elster-Lösungen, wenn es darum geht, den Vorgaben für die Messung der gelie-ferten Gasmenge zu entsprechen. Bereits vor der Umsetzung der Richtlinie galt Elster auf dem italienischen Markt als Qualitätslieferant für Mess- und Regelge-räte, die von den Gasversorgern und Netzbetreibern selbst installiert und betrie-ben wurden. Heute hat sich das Bild radi-kal geändert.

Aus diversen Gründen verlangen viele öffentliche Ausschreibungen in der Tat Dienstleistungen, die sich auch auf die Installation, Fernauslesung und Datenver-waltung erstrecken. In der Praxis schrän-ken viele Unternehmen die eigentlich not-wendigen Investitionen zur Umsetzung der Anforderungen ein und verlassen sich vielmehr auf externe Dienstleister. Die Gründe sind, dass sie entweder zu klein sind, um die Aufwände allein zu tragen, oder sie sind sich nicht sicher, ob die

Abb 1: themisplus – die neue Balgen gas zähler- Generation

heute getätigten Investitionen auch den zukünftigen Anforderungen genügen. In der Tat besteht genau darin ein weiteres Risiko, denn bestimmte technische Vorga-ben für die Fernauslesung von Gaszäh-lern im Haushaltsbereich, die zukünftig auch fernausgelesen werden müssen, sind von den Standardisierungsgremien noch nicht endgültig definiert.

Hinzu kommt, dass sich die Installation eines Gaszählers und Mengenumwerters nicht mehr nur auf mechanische und messtechnische Tätigkeiten beschränkt. Die automatisierte Auslesung und Über-nahme der Daten aus diesen Messge-räten in ein MDM-System erfordert ein breiteres Wissen als zuvor. Konkret sind die Verbrauchsprofile (Stundenwerte) aller Gaszähler täglich den Abrechnungs-systemen bereitzustellen.

Elster S.r.l. hat diese Herausforderungen aus der Richtlinie ARG 155/08 angenom-

Elster S.r.l. bietet alle gewünschten Produkte und Dienstleistungen

Projektleitung und Prozessüberwachung

lieferung von Mess- und Kommunika-tionstechnik

Installation und Inbetriebnahme

Datenkom-munikation

Wartung und Störungsbe-seitigung

Zählerdaten-management

Abrechnungs- oder EDM-System des Kunden

men und eine Abteilung eingerichtet, die den Service und die Tätigkeiten hierzu abdeckt. Damit kann Elster S.r.l. seinen Kunden eine Komplettlösung anbieten.

Das Angebot lässt sich folgendermaßen zusammenfassen:

lieferung von Mess- und KommunikationstechnikSämtliche notwendige Ausstattung für die Messung und Datenübermittlung, d. h. Gaszähler, Mengenumwerter, Datenspei-cher und Modems (integriert oder als separates Gerät) oder auch Hybridzähler wie der neue themis plus, der alle notwen-digen Funktionen in einem Gerät vereinigt (Abb. 1).

Installation und InbetriebnahmeEs geht um alle erforderlichen Tätigkeiten in Verbindung mit der Geräteinstallation: Vorbereitung des Einsatzortes, falls Instal-lationsvorbedingungen nicht erfüllt sind, ggf. ATEX-Zertifizierung des Einsatzortes, metrologische Erstprüfung und Mitteilun-gen an die Prüfstelle, Modem-Konfigura-tion für die Datenübermittlung an die Abrufzentrale sowie dessen Inbetrieb-nahme (Abb. 2).

DatenkommunikationAufbau und Sicherstellen der regelmä-ßigen Datenkommunikation von den einzelnen Stationen über das GSM/GPRS-Netzwerk für Gewerbe- und Industriean-wendungen und später für Haushalts-zähler per Kurzstreckenfunk (169 MHz) in Verbindung mit Datenkonzentratoren.

Projektleitung und Prozess - über wachungDie Projektleitung ist verantwortlich für die Planung, Koordination, Ausführung und Überwachung der einzelnen Aktionen und Tätigkeiten. Eine weitere Aufgabe ist die Überwachung und Sicherstellung der Datenlieferung an den Kunden. Früh-zei tiges Erkennen möglicher kritischer Be triebszustände in den Stationen durch entsprechende Datenanalyse des MDM-Systems gehört ebenfalls zu diesem Bereich, um den effizienten Einsatz der Servicetech-niker zu planen und zu steuern.

Elster S.r.l. betreibt diese Komplettdienst-leistung seit zwei Jahren, die Qualität und Zuverlässigkeit wurde dabei kontinuierlich gesteigert. Die Zahlen sprechen für sich. Bereits zehn Energieversorger setzen auf die Dienstleistung von Elster. Die stündlichen Verbrauchswerte von 10 000 Messstellen werden täglich fern ausgelesen und die aktuellen Daten an die Versorger weiter- geleitet. Dabei liegt die Verfügbarkeit der Daten bei mehr als 98 % mit steigender Tendenz.

Elster S.r.l. hat die Herausforderungen der AGR-Richtlinie gern angenommen und sich von einem Unternehmen, das bisher Mess- und Regeltechnik vertrieben hat, zu einem echten Lösungsanbieter entwickelt.

Luigi Bernardo [email protected]

Abb. 2: Installation und Inbetriebnahme

ANWENDuNGEN 21 Elster-Instromet Journal 1/2012

Abb. 3: Datenmanagemant

Wartung und StörungsbeseitigungRegelmäßige Wartung (z. B. Batterie- oder Filterwechsel) und Inspektionen, um die Betriebssicherheit zu gewährleisten. Feh-lerbeseitigung im Falle einer Störung, z. B. bei Ausfall der Datenkommunikation. Auch die von der Behörde vorgeschriebe-nen regelmäßigen metrologischen Über-prüfungen der Mengenumwerter können zu diesem Leistungsumfang gehören.

DatenmanagementFür das Zählerdatenmanagement (MDM) wird der EIServer von Elster EnergyICT eingesetzt. Das bekannte und etablierte System wurde entsprechend erweitert, um die Anforderungen für die Erfassung und Validierung von Daten und die Übermitt-lung an den Energieversorger gemäß den UNI-TS-Vorgaben zu erfüllen. Elster S.r.l administriert das System und nutzt gleich-zeitig die Daten zu Überwachung der Sta-tionen (Abb.3).

22 ANWENDuNGEN Elster-Instromet Journal 1/2012

Während sich in Deutschland bereits ein stabiler Markt für Biogas etabliert hat, kämpfen andere länder wie Frankreich, Italien, Polen und das Vereinigte Königreich noch, um diesen Stand zu erreichen.

Biogas – schaffen Sie Ihre entscheidende Verbindung

Verbinden Sie Erdgas mit dem, was die Natur uns bietet

Im Vereinigten Königreich zum Beispiel hat man sich ambitionierte Ziele gesteckt. Dänemark scheint sogar noch einen Schritt weiter zu gehen: Das Land ist bereits weltweit führend im Bereich erneuerbarer Energien und hat sich selbst das Ziel vor-gegeben, bis 2050 seinen Energiebedarf zu 100 % aus erneuerbaren Energien zu decken. Während viele EU-Länder schon Probleme haben, die Ziele für 2020 zu erreichen, gewinnt Dänemark bereits 20 % der derzeit benötigten Energie aus Windkraftanlagen. Geplant ist, diesen Anteil auf 50 % zu steigern und die andere Hälfte mittels Erdwärme, Wellenenergie und natürlich Biogas zu erzeugen.

fertige Biogaseinspeiseanlagen benötigt. Dank unserer in Deutschland, dem Haupt-markt für Biogas, gesammelten Erfahrun-gen können wir nicht nur die Kundenbe-dürfnisse verstehen, sondern Sie auch zu bewährten Verfahren beraten und Ihnen so schneller durch die unvermeidliche Lernphase helfen.

Wenn Sie also auf den Zug mit dem Ziel „erneuerbare Energien“ aufgesprungen und in Richtung „Biogaseinspeisung“ unterwegs sind, laden wir Sie gerne ein, bei uns einen Zwischenstopp einzulegen. Wir schaffen Ihre entscheidende Verbin-dung!

Addy Baksteen [email protected]

Egal, was Ihr großes Ziel ist, ob 100 % oder 20 % erneuerbare Energien – der Zug in Richtung „nachhaltigere Energie-erzeugung“ nimmt langsam, aber sicher Fahrt auf. Dies stellt die Industrie vor die Herausforderung, entsprechende tech-nische Lösungen zu entwickeln, damit all dies möglich wird. Als Anbieter von Messgeräten und -systemen bietet Elster intelligente Lösungen – von Lösungen für die Gasmessung in jedem Haushalt bis hin zu Lösungen für die neuen Energieer-zeuger, wie z. B. Landwirte und Unterneh-men, die Biogas produzieren. Mit unserer Produktpalette decken wir viele kritische Komponenten ab: Wir bieten Ihnen alles aus einer Hand, was man für schlüssel-

AKtuEll 23 Elster-Instromet Journal 1/2012

4. – 8. JuniWeltgaskongress 2012

Kuala lumpur Convention CentreMalaysia, Halle 6, Standnr. 6460

25. + 26. September GAt 2012 Dresden

Dresden, Deutschland

9. – 11. OktoberMetering & Billing/CRM Europe

Rai Convention CentreAmsterdam, Niederlande

Neue ProdukteWir können es kaum abwarten, unsere beiden neuen Produkte vorzustellen: den neuen Ultraschallgaszähler Q.Sonicplus und den neuen Gewerbebalgengaszähler themisplus mit elektronischem Zählwerk, integrierter Mengenumwerterfunktion und integrierter GPRS-Kommunikation. Dane-ben stellen wir unsere gesamte Palette an Produkten und Systemlösungen zum Messen und Regeln von Erdgas von der Energiequelle bis zum Brennerspitze aus.

Erdgas wird künftig eine immer wichtigere Rolle spielenErdgas ist eine wichtige Energiequelle. Es gewinnt an Bedeutung, weil es sich dabei um ein relativ neues Produkt für den Markt und eine wirtschaftliche Energie-quelle handelt (z. B. im Vergleich zu Öl). Diese einfachen wirtschaftlichen Tatsa-chen bedeuten, dass künftig die Nach-frage nach präzisen, hochentwickelten Messsystemen ständig steigen wird. Dabei geht es nicht nur darum, die An -sprüche der Erdgasversorger und der Gastransportunternehmen zu erfüllen, sondern auch um den Bedarf der aufstre-benden LNG- und Schiefergasindustrie.

Besuchen Sie uns in Kuala lumpur (Malaysia) auf der „World Gas Conference“ vom 4. bis 8. Juni. Auf dem Weltgaskongress, der alle drei Jahre stattfindet, treffen sich die führenden Gasversorger und Entscheidungsträger aus der ganzen Welt. An dieser nunmehr 25. Auflage werden 3 500 internationale Gasexperten und Branchen-vertreter teilnehmen, über 500 Vortragende werden anregende Diskussionen leiten und über 70 Konferenzen werden entscheidende Erkenntnisse über die Branche und Führungsstrategien liefern.

Weltgaskongress in Kuala lumpur:

WGC 2012 – treffen Sie die Entscheidungsträger!

Internationales teamWir freuen uns, dass wir von Elster mit einem tollen Team engagierter Kollegen an dieser wichtigen Veranstaltung teil-nehmen können. Dabei haben wir auch Vertreter aus verschiedenen asiatischen Ländern am Start, sodass die meisten Besucher in ihrer Muttersprache begrüßt werden können. Unser Standpersonal

Weltgaskongress

4. – 8. Juni 2012

Kuala Lumpur, Malaysia

trägt die jeweilige Länderflagge am Revers. Wir freuen uns, Sie persönlich begrüßen zu dürfen und Ihnen bei der Optimierung Ihrer Messlösungen und Ihres Messgeschäftes zu helfen.

Hier werden Entscheidungen getroffen – seien auch Sie dabei!

Jacob Freeke [email protected]

Vital Connections

Elster GmbHSteinern Straße 19–21D-55252 Mainz-Kastelwww.elster-instromet.com