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Lubrication is our world JOURNAL AUSGABE 2/2006 Schwerpunkt: Kunststoff und Schmierstoff Weitere Themen: Hochleistung im Extrembereich Zuverlässige Minusgrade bei Kältekompressoren Maßgeschneidertes Paket für die Lebensmittelindustrie

JOURNAL - klueber.com · sächlich Radialwellendichtringe aus den Elastomeren NBR Abb. 3 – Praxiserfahrung – Lebensdauererhöhung Getriebedaten Leistung Input 750 kW Umdrehungen

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1Lubrication is our world

JOURNAL A U S G A B E 2 / 2 0 0 6

Schwerpunkt:Kunststoff und Schmierstoff

Weitere Themen:Hochleistung im Extrembereich

Zuverlässige Minusgradebei Kältekompressoren

Maßgeschneidertes Paket für die Lebensmittelindustrie

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Die Chemie muß stimmenÖlspezialitäten für Extrudergetriebe sparen Kosten und bieten Betriebssicherheit

Kosten sparen – Leistung erhöhen – Probleme lösen Gleitlack-Beschichtungskonzepte verbessern Reibungs- und Verschleißverhalten von Kunststoffbauteilen

Lube & Seal, das zuverlässige Funktions-Tandem für die Antriebstechnik

Schmierstoff und Simmerring aus einer Hand

Hochleistung im ExtrembereichSchneller, höher, weiter – PFPE-Schmierstoffe verändern Leistungsgrenzen

Heiße SacheHochtemperaturfett bietet neue Möglichkeiten im Lebensmittelbereich

Zuverlässige Minusgrade Neue Generation von Kältekompressorenölen sorgt für sinkende Betriebskosten der gesamten Kälteanlage

Kontaktplattform Messe

Maßgeschneidert Produkt- und Servicepaketfür die Lebensmittelindustrie

Leserdienst

Neue Broschüren

Tricks und Tipps vom ProfiKundenweiterbildung nach Klüber Art

Fit für die Zukunft Höchste Lebensdauer für Automobilkomponentenmit neuem Spezialschmierfett

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Inhalt

KUNSTSTOFFE

HOCHLEISTUNGSFETTE

KOMPRESSOREN

NEWS, SERVICE

2 T R I B O J O U R N A L 2 / 2 0 0 6

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Innovationen sind heute gefragter dennje. Sie gelten als Voraussetzung für dieWettbewerbsfähigkeit und den dauerhaf-ten Erfolg eines Unternehmens in immerstärker umkämpften, internationalisiertenMärkten. Der Begriff ‚Innovation’ allerdingsscheint inzwischen überstrapaziert, wirdlängst als Modewort benutzt und lässt vielSpielraum für Interpretationen. Es lohntsich also, genauer hinzuschauen.

Klüber Lubrication bietet seinen KundenInnovationen – nicht erst, seitdem Innova-tionen in aller Munde sind. Der Firmen-gründer Theodor Klüber dachte schonfrüh an Problemlösungen für ganz spezielleKundenanforderungen. Anfang der 50-erJahre begann er mit der Produktion vonSpezialschmierstoffen – obwohl seinbestehendes Geschäft mit Mineralölpro-dukten und Benzin damals florierte –, weiler vorausschauend den Bedarf der Indus-trie an Schmierstoffspezialitäten erkannthatte. Beispiele für kreative Ideen undbahnbrechende Produkte finden Sieimmer wieder in unserer 77-jährigen Firmengeschichte. Mit der trendigenBezeichnung ‚innovativ’ allerdings sind wirzurückhaltend. Nicht überall, wo Innovation drin ist, stehtalso immer auch Innovation drauf!

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

Welche Bandbreite an Neuerungen wirIhnen auch ohne diese Kennzeichnunganbieten, und vor allem: was die Neuhei-ten von Klüber Lubrication zu Ihrem Erfolgbeitragen können, davon vermittelt Ihnendie vorliegende Ausgabe des Tribojournalseinen Eindruck. Zum Beispiel das Angeboteiner Lube & Seal-Entwicklungspartner-schaft für die Antriebstechnik, das opti-mierte Standzeiten und Dichtigkeitenermöglicht. Oder KLASS, der KlüberLubrication Asset Support Service, derverschiedenste Industriebetriebe, hier bei-spielhaft in der Lebensmittelindustrie,unterstützt, Rentabilitäts- und Qualitäts-ziele zu erreichen.

Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen

Claus Langgartner

Claus LanggartnerSprecher der GeschäftsleitungKlüber Lubrication München KG

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Ölspezialitäten für Extrudergetriebe sparen Kosten und bieten Betriebssicherheit

In der Extrusion und Kompoundie-rung wird der Ausstoß der Extruderstetig maximiert. Gleichzeitig sind dieBetreiber bestrebt, die Investitionen fürVerfahrenstechnik und Betrieb zu mini-mieren. Die technische Weiterentwick-lung der Schnecken und Antriebe hatdie Durchsatzleistungen der Extruderin den letzten Jahren verdoppelt. Damitändern sich auch die Anforderungenan den kompletten Antriebsstrang.Einerseits werden die Getriebe immerkompakter und kostengünstiger aus-gelegt. Andererseits sind die Dreh-momente, die Temperaturen und dieTraglasten in Extrudergetrieben beiverbesserten Wirkungsgraden gestie-gen. Durch die kompaktere Bauweiseverringern sich auch die Ölmengen imGetriebe. Jedoch muss in jeder Be-triebssituation des Getriebes ein best-möglicher Schmierfilmaufbau garan-tiert sein. Waren früher die Getriebe fürden tatsächlichen Betrieb überdimen-sioniert, so laufen die neuen Extruder-getriebegenerationen häufig 24h unterVollast. Mineralöle kommen dadurchan die Grenzen ihrer Leistungsfähig-keit.

Bei der Konstruktion so genannterHigh Torque und High Speed Extruder-getriebe ist die Auswahl des richtigenGetriebeöles ein wesentlicher Einfluss-faktor im Hinblick auf die Wertschöp-fung und die langfristige Betriebssi-cherheit geworden. SynthetischeGetriebeölspezialitäten bieten hierbeiviele Vorteile.

Besonderheiten der Getriebetechnik für Extruder

Extrudergetriebe werden besondersan der letzten Getriebestufe und anden Axiallagern durch hohe Drehmo-mente und axiale Rückdruckkräftebelastet.

Die Chemie muss stimmen

Die Anforderungen anExtrudergetriebe

haben sich kontinuier-lich erhöht, das Getrie-beöl spielt in Bezug aufLeistungsfähigkeit undDimensionierung eine

wesentliche Rolle.Getriebeöle auf Mine-

ralölbasis haben imVergleich zu syntheti-schen Ölspezialitäten

deutliche Schwächen.Eine Ölumstellung kanndie Verlustleistung undden Verschleiß verrin-

gern sowie die Ölwech-selintervalle verlän-

gern. Die Lebensdauerund Betriebssicherheit

der Anlage werdenerhöht, die Betriebsko-

sten reduziert.

Doppelschneckenextruder haben durch die geringenAchsabstände der Schnecken zusätzlich einen geringerenKonstruktionsbauraum. Dadurch sind die optimale Ausle-gung der letzten Getriebestufe und das Kräftesplitting auf dieeinzelnen Schnecken technisch begrenzt. SynthetischeGetriebeöle bieten dem Getriebe Engineering ein Konstruk-tionselement, um dem Verschleiß bereits konstruktiv vorzu-beugen.

Bei hohen axialen Schneckendrücken wirken am Axialla-ger hohe Kräfte, die bei Doppelschneckenextrudern mithintereinander geschalteten Tandemlagern ausgelegt sind.Diese Lager werden über eine Umlaufschmierung durch dasGetriebeöl geschmiert. Die Viskositätslage des Schmierölesist anhand der zu erwartenden Betriebsbedingungen an derletzten Getriebestufe und an der Rückdrucklagerung zubestimmen. Die gängigsten Viskositätslagen für Extruderge-triebe sind ISO VG 220, ISO VG 320 und ISO VG 460. Es istdarauf zu achten, dass beim Kaltanfahren sowohl die För-derbarkeit des Öles als auch die Schmierfilmbildung garan-tiert sind. Synthetische Öle bieten hierbei ausreichendeReserven.

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Aufgrund dieser Reibwerte und in Wirkungsgraduntersu-chungen konnten folgende Verlustleistungen durch die ver-schiedenen Öle ermittelt werden:

Mineralöle: ca. 2% Polyalfaolefine, Esteröle: ca. 1,6% bis 1,7%Polyglykolöle: ca. 1,45%

Die Auswertung der Prüfläufe zeigt eine deutliche Redu-zierung der Verlustleistung mit synthetischen Spezialölen.

Bei einem mehrstufigen Extrudergetriebe mit einem Lei-stungsdurchsatz von über 100 KW führt diese scheinbargeringe Verbesserung zu einer messbaren Abnahme derLeistungsaufnahme. Beispielhaft hat ein mit Polygykolgeschmiertes Extrudergetriebe bei einer Leistung von 150KW und einer jährlichen Betriebsdauer von 6000 Stundeneine Verlustleistung von ca. 13.500 KWh. Im Vergleich hierzuhat ein mineralölbetriebenes Getriebe einen Verlust von ca.18.000 KWh. Dies bedeutet für den Betreiber eine direkteEinsparung an Energiekosten.

Auf die richtige Auswahl kommt es an

Mineralöle sind Gemische aus Kohlenwasserstoffen mitunterschiedlichen Molekülstrukturen. Diese Strukturenbeeinflussen die physikalischen Kennwerte. Deshalb gibt esauch innerhalb der Gruppe der Mineralöle unterschiedlicheLeistungsmerkmale.

Syntheseöle sind synthetisch hergestellte Flüssigkeiten,zum Beispiel auf Basis von Polyglykol, Polyalphaolefin oderEster, die über Eigenschaften verfügen, die denen der mine-ralischen Schmieröle überlegen sind. Eine Auswahl tribologi-scher Vorteile sind:

❚ hohe thermische und oxidative Stabilität

❚ geringere Veränderung der Viskosität über das Tem-peraturprofil

❚ niedrigere Reibwerte an der Verzahnung

❚ hoher Verschleißschutz in Lagern und Verzahnung

❚ gutes Lasttragevermögen in Lagern und Verzahnung

❚ niedrige Rückstandsbildung

Die Vielfalt der synthetischen Grundöle und ein komplexesKnow-how der chemischen Additivierung bieten die Mög-lichkeit, Syntheseöle mit technischen Vorteilen für spezielleAnforderungen zu entwickeln. Hierbei ist wichtig, dass dieChemie der Öle bei der Getriebeauslegung bereits berück-sichtigt wird. Der Extrudeur kann durch die Verwendungsynthetischer Öle Energie im Antriebsstrang einsparen, aufaufwändige Ölwechsel verzichten und die Betriebssicherheitseiner Anlage erhöhen. Letztendlich werden Kosten einge-spart und in Einzelfällen auch die Anlagenverfügbarkeiterhöht.

Energie sparen

Die Extruderhersteller haben sich in den letzten Jahrenvermehrt mit der Reduzierung des Energieverlustes imAntriebsstrang beschäftigt. Dies ist ein weiteres Argumentfür die Verwendung synthetischer Öle mit ihrem höherenWirkungsgrad.

Durch den Einsatz von Getriebeölen auf Basis von Polyal-phaolefin, Ester und Polyglykol kann der Wirkungsgrad imGetriebe erheblich verbessert werden. Bei identischenBetriebsbedingungen haben tribologische Untersuchungenunterschiedliche Reibungskoeffizienten nachgewiesen:

Mineralöle: 0,039µPolyalfaolefine, Esteröle: 0,022µPolyglykolöle: 0,011µ

Abb. 1: Vergleich Reibungskoeffizient zwischen Mineralöl und Poly-glykolöl (FZG Test)

Abb. 2: Vergleich Verlustleistung zwischen Mineralöl und Polyglykolöl(FZG Test)

Geschwindigkeit (rpm)

Geschwindigkeit (rpm)

Mineralöl (ISO VG 150)

Polyglykolöl (ISO VG 150)

Mineralöl (ISO VG 150)

Polyglykolöl (ISO VG 150)

Rei

bun

gsk

oef

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ng (k

W)

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Lebensdauer verlängern

Die geringere Reibleistung der synthetischen Getriebeöl-spezialitäten führt dazu, dass weniger Reibungswärme ent-steht. Die Temperaturbelastung im Schmierfilm an der ein-greifenden Verzahnung wird hierdurch verringert. Gleichzeitighaben diese Öle eine höhere thermische Stabilität. Aus die-sen beiden Gründen läuft die Ölalterung synthetischer Ölpro-dukte langsamer ab als bei Mineralölen. Vorhandene Ölküh-lungen werden ebenfalls geringer beansprucht. DieStandzeiten der Öle werde um bis zu fünfmal verlängert. Inder Praxis liegt das Ölwechselintervall von Mineralölen beimax. 10.000 Bh. (Standard Extrudergetriebe mit einerBetriebstemperatur von 70°C). Synthetische Getriebeölekönnen eine Standzeit von bis zu 40.000 Bh erreichen, inEinzelfällen sogar darüber. Gebrauchtölanalysen bieten einezusätzliche Sicherheit bei der Bestimmung des Ölwechselin-tervalls. Der Nutzen für die Extrusionsbranche ist der Wegfallvieler aufwändiger Ölwechsel. Abhängig von den Wartungs-intervallen der Gesamtanlage kann dies auch eine höhereVerfügbarkeit der Extrusionsanlage bedeuten.

Verschleiß reduzieren

Der Getriebehersteller schreibt eine definierte Ölviskositätvor. Die Viskosität ist für die Schmierfilmbildung unter Lastverantwortlich. Die Viskosität verändert sich jedoch inAbhängigkeit zur Temperatur, dies wird mit dem Viskositäts-index beschrieben. Bei Mineralölen ist diese Veränderunggrösser als bei synthetischen Ölen. Je höher der Viskositäts-index, desto geringer ist die Veränderung der Viskosität über

das Temperaturspektrum des Getriebes. Ändern sich dieTemperaturen im Getriebe, ändern sich also auch die Visko-sität und damit die Bedingungen für einen kontinuierlichenSchmierfilmaufbau. Langfristig bietet ein hoher Viskositätsin-dex einen niedrigeren Verschleiß.

Viskositätsindex verschiedener Grundöle

Mineralöle: 80 bis 100Polyalphaolefine: 130 bis 150Esteröle: 140 bis 175Polyglykolöle: 150 bis 270

Neben den höheren Traglasten der synthetischen Ölespielt auch die niedrigere Rückstandsbildung eine großeRolle. Mineralöle, die dauerhaft in Grenzbereichen gefahrenwerden, bilden feste Alterungsrückstände, die den Ver-schleiß erhöhen.

Verträgliches Wesen

Die chemische Verträglichkeit synthetischer Öle mit Radi-alwellendichtringen, Schaugläsern und Innenanstrichen istVoraussetzung, um Leckagen zu vermeiden.

Grundsätzlich gilt: Häufig sind die synthetischen Getriebe-öle, die durch die Getriebehersteller freigegeben sind, aufIhre Wechselwirkungen mit den entsprechenden Kunststof-fen und Lacken abgeprüft. In Extrudergetrieben sind haupt-sächlich Radialwellendichtringe aus den Elastomeren NBR

Abb. 3 – Praxiserfahrung – Lebensdauererhöhung

Getriebedaten

Leistung Input 750 kW

Umdrehungen 1500 min-1

Mit Mineralöl Grübchenbildung undZahnbruch nach 6000 Stunden,Ölsumpftemeperatur 70° C,Getriebe defekt

Mit Polyglycolöl nach 9500 Stunden,Ölsumpftemeperatur 55° C,Getriebe funktionstüchtig

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oder FKM eingebaut. Synthetische Kohlenwasserstoffe(Polyalphaolefine) sind mit diesen Dichtungstypen üblicher-weise verträglich. Inzwischen hat intensive Grundlagenfor-schung mit den Radialwellendichtringherstellern dazugeführt, dass auch Ester und Polyglykol freigegeben wer-den. Die Verträglichkeit wird sowohl statisch als auch dyna-misch geprüft, damit ein abgestimmtes System ausSchmierstoff und Elastomerdichtung angeboten werdenkann.

Die Entscheidung für einen Wechsel von Mineralölen aufsynthetische Öle ist somit wesentlich erleichtert worden. ImZweifel können individuelle Untersuchungen des Ölherstel-lers für den Kunden Sicherheit bieten.

Die Kooperation Lube & Seal zwischen Klüber Lubricationund Simrit bietet den zusätzlichen Vorteil die Lebensdauerder Simmerringe zu erhöhen. (Lesen Sie hierzu auch denBeitrag auf Seite 15).

Instandhaltung – gelebte Werte

Synthetische Öle und besonders die Polyglykolöle unter-stützen Verarbeiter, die einen 24/7 Produktionbetriebinstandhalten müssen, bei ihren langfristigen Instandhal-tungsstrategien:

❚ Verfügbarkeit der Anlage sichern

❚ präventive Instandhaltungsmaßnahmen einleiten

❚ Betriebssicherheit erhöhen

❚ Produktivität steigern

❚ Lebensdauer erhöhen

Kosten – Nutzen für die Extrusion

Die reinen Einkaufskosten pro Liter für synthetischeGetriebeöle, besonders für Spezialitäten, sind höher als fürMineralöle. Über die gesamte Lebensdauer einer Anlagebetrachtet sind jedoch die Betriebskosten aufgrund derbeschriebenen technischen Vorteile der synthetischen Spe-zialöle gegenüber den Mineralölen wesentlich niedriger. Auf-wände für Ölwechsel und Ölentsorgung entfallen dank derverlängerten Ölwechselintervalle. Zusätzlich werden beieinem Wechsel auf das passende synthetische Öl Energie-kosten eingespart und der Verschleiß der Anlage verringert.Gemeinsam mit dem Kunden führt Klüber Lubrication aufAnfrage gern detaillierte Kosten-Nutzen-Rechnungen durch.

Ihr Vorteil:

❚ Weniger Verschleiß

❚ Höherer Wirkungsgrad

❚ Höheres Drehmoment am Abtrieb

Das führt zu

❚ längeren Ölwechselintervallen

❚ geringerem Aufwand in der Wartung & Instandhaltung

❚ Energieeinsparung

❚ niedrigeren Betriebskosten

Abb. 4 – Mögliche Ölwechselingervalle

Dipl. Ing (FH) Sebastian Homborg

Industriegruppenmanager

Gummi- und Kunststoffindustrie

Klüber Lubrication München KG

[email protected]

Betriebsdauer Öl (Std)

Mineralöl

Polyglykolöl

PolyalphaolefinÖ

lsum

pft

emp

erat

ur (°

C)

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Gemeinsam mit zwei bedeutenden OEMs der Kunst-stoffbranche hat Klüber Lubrication einen aufwändigenPraxisversuch durchgeführt. Der Vergleichstest bestä-tigt: Extruder Großgetriebe geschmiert mit dem Polygly-kol Spezialöl Klübersynth GH 6-220 laufen länger undkostengünstiger als mit dem bisher üblichen Mineralöl.

Beteiligte Unternehmen:

Thielenhaus Technologies GmbH, Wuppertal; Business Unit Köllmann Gear, ein führender deutscherHersteller von Einschnecken Extrudergetrieben;

Kiefel Extrusion GmbH, Worms, ein führender deutscherProduzent von Kunststoff Verarbeitungstechnologie, spe-ziell von Blasfolienanlagen.

Versuchsbeschreibung

❚ 7 Schicht Blasfolienanlage mit insgesamt sieben Extru-dern

❚ Zwei Extruder ausgestattet mit baugleichen Getrieben,max. Leistung 56 KW

❚ Ein Getriebe befüllt mit dem bisher üblichen Mineralöl

❚ Zweites Getriebe vorbereitet mit Polyglykol beständigenMaterialien (Innenlack und Dichtung), befüllt mit Klüber-synth GH 6-220 (Polyglykol)

❚ Messung der Ölsumpftemperaturen bei identischer Bela-stung beider Getriebe. Niedrigere Ölsumpftemperaturensind ein Indikator für weniger Reibungswärme im Getrie-be. Über das FVA Rechenprogramm WTPlus können mitdiesen Messungen Wirkungsgradaussagen berechnetwerden. Über die Ölsumpftemperaturen können auchLebensdaueraussagen auf Basis von Praxiserfahrungen

abgeleitet werden. Die Messungenwerden mit einem eigens kalibriertenMessfühler (Messunsicherheit 0,14°C)durchgeführt.

❚ Abgleich der Ölsumpftemperatur mitder Umgebungstemperatur der ein-zelnen Getriebe

Ergebnisse

Die Ölsumpftemperatur im mit Poly-glykol geschmierten Getriebe lag imBetriebspunkt um 2,8°C niedriger alsim mineralölgefüllten Getriebe. Umeinen direkten Schluss auf den Wir-kungsgrad zu erhalten, wurde der Wir-kungsgrad unter Vollastbedingungenermittelt (FVA RechenprogrammWTPlus). Der errechnete Wirkungs-gradvorteil für Klübersynth GH 6-220lag mit 97,168% bei 0,434% im Ver-gleich zum Mineralöl.

Vorteil: Kostensenkung

Für Mineralöle in Extrudergetriebenwird ein Ölwechsel alle 6000 Betriebs-stunden empfohlen. Aufgrund der imTest gemessenen Ölsumpftemperatu-ren lautet die Empfehlung von KlüberLubrication für Klübersynth GH 6: DasÖlwechselintervall kann auf bis zu20.000 Betriebsstunden verlängertwerden.

Bei Getrieben, die unter Teillastbe-dingungen laufen, ist dies bereits eingroßer Vorteil durch Einsparungen beiÖlanschaffungskosten, Bevorratungund Wartung. Bei Getrieben, die unterVolllast laufen, werden zusätzlich dieEnergiekosten gesenkt.

Für das Testgetriebe beispielsweisekann pro Jahr ein Kostenvorteil von ca.500 € entstehen. Bezogen auf alleGetriebe dieser Blasfolienanlage isteine Einsparung von bis zu 3.000 € proJahr möglich, in fünf Jahren aufsum-miert auf bis zu 15.000 €.

Aus der Praxis für die Praxis

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Lautes Quietschen, hohe Reibungsverluste und Verschleiß – diese Probleme kennen Sie, wenn Sie

mit stark beanspruchten Kunststoffteilen arbeiten. Aber so muß das nicht sein. Die Klübertop-Gleit-

lacke bieten Ihnen die saubere, zuverlässige und variable Alternative zu traditioneller Schmierung.

Selbst bei Bauteilen, bei denen regelmäßiges Nachschmieren nnicht möglich oder zweckmäßig ist,

wird die Reibung stark reduziert, Partikelemissionen begrenzt und somit die Lebensdauer signifikant

erhöht. Soft-feel Effekt, Modifizierbarkeit der Oberflächenstruktur und individuelle Farbgebung sor-

gen außerdem für vollständige ästhetische Gestaltungsfreiheit. Damit auch die Planung und Durchführung

Ihrer individuellen Lösung wie geschmiert laufen, stehen Ihnen unsere Experten natürlich mit

Rat und Tat zur Seite. Rufen Sie uns an und sorgen wir gemeinsam für eine längere Lebensdauer

mit Klüber Gleitlacken.

Siehe auch Artikel auf Seite 10

Längere Lebensdauer mit Klüber Gleitlacken.

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trockene Schmierung mittels Gleitlacken bietet hier einewertvolle Ergänzung und eine noch nicht in allen Möglichkei-ten ausgeschöpfte Alternative zu den beiden genanntenMethoden der Reibungs- und Verschleißminimierung anKunststoffbauteilen.

Reibung und Verschleiß minimieren

Eine Bewertung der Möglichkeiten einer Gleitlackbe-schichtung von Kunststoffbauteilen im Vergleich zu inkorpo-rierter und traditioneller Schmierung lässt sich anhand derÜbersichtstabelle vornehmen (Abb. 1).

Der Einbau schmierwirksamer Sub-stanzen in Polymerwerkstoffe ist heuteStand der Technik. Neben Fest-schmierstoffen wie MoS2, Wachs,PTFE-Fasern, Pulver oder anderenschmierwirksamen Polymerpartikelnlassen sich auch Öle als flüssigeSchmierstoffe nutzen. Nach wie vorverwendet man Fette und Öle zurnachträglichen Minimierung des Rei-bungs-, Verschleiß- oder Geräusch-verhaltens von Kunststoffbauteilen. Die

Gleitlack-Beschichtungskonzepte verbessern Reibungs- und Verschleißverhalten von Kunststoffbauteilen

Kosten sparen – Leistung erhöhen –Probleme lösen

Tribologisch beanspruchteBauteile aus Kunststoff

erfreuen sich zunehmen-der Beliebtheit, zum Bei-spiel in der Automobilin-

dustrie. Damit steigenauch die Anforderungen

an das Reibungs- und Ver-schleißverhalten dieser

Werkstoffe. Eine Möglich-keit der Funktionsoptimie-

rung ist die Einarbeitungschmierwirksamer Sub-

stanzen in den Kunststoff.Auch die traditionelle

Schmierung mit Fettenoder Ölen hat sicherlich ineiner Vielzahl von Anwen-dungen immer noch ihreBerechtigung. Eine alter-native Methode stellt die

Beschichtung des Kunst-stoffbauteils mit reibungs-und verschleißminimieren-

den Gleitlacken dar. DieVorteile und Möglichkei-

ten, die sich für denAnwender durch eine der-artige Gleitlackbeschich-

tung ergeben, sollennachfolgend aufgezeigt

werden.

Schmierwirksame Lösung

1) Integrierte Schmierung

2) Nachträgliche Schmierungdurch Fett, Öl etc.

3) Trockene Schmierung mitGleitlack

Sauberkeit

++

--

++

Wartung

++

--

++

Werkstoff-Beeinträch-

tigung

-

-/o

++

Funktionalität,Lebensdauer-schmierung

+

+

+

Anpassbarkeitan Problem-

stellung

+

++

++

Aufwand

+

++

-

Abbildung 1

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Die Vorteile einer Gleitlackbeschichtung sind klarersichtlich. Neben einer sauberen und wartungsarmenSchmierung steht die individuelle Produktauswahl fürdie jeweilige Anwendung im Vordergrund. Gerade beikurzfristig auftretenden Problemen wie erhöhter Ver-schleiß oder Knarz- und Quietschgeräusche bei ungüns-tigen Materialpaarungen kann ein Gleitlack eine schnelleund unkomplizierte Lösung darstellen. Die Verwendungeines Gleitlackes empfiehlt sich dann, wenn eine trockeneSchmierung bei niedrigem bis mittlerem Beanspru-chungskollektiv gefordert wird, und/oder eine schnelleProblemlösung mit dem aktuell verwendeten Kunststoffgewünscht wird.

Aufbau und Funktionalität von Gleitlacken

Die Auswahl des Bindemittels steuert die Performancehinsichtlich der chemischen Belastbarkeit eines Gleit-lackes. Stand der Technik sind hier beispielsweisephysikalisch härtende Harze, hochvernetzte Ein- oderMehrkomponenten-Harze auf Basis Polyurethan, Acry-lat oder Phenol/Epoxid. Als Vernetzer kommen Isocy-anate, Melamine oder Silane zum Einsatz. ElastischeBauteile verformen sich unter mechanischer Beanspru-chung. Daher muss das verwendete Bindemittel eineentsprechende Elastizität aufweisen. Kurzkettige undharte Bindemittelsysteme können unter Belastung bre-chen und zu frühzeitigem Verschleiß führen. Um opti-male schmierwirksame Eigenschaften zu erzielen, ver-wendet man Festschmierstoffe wie Polytetra-fluorethylen (PTFE), MoS2, Graphit und Wachse alleinoder in Kombination.

Eine flüssige Konsistenz des Gleitlackes ergibt sichmit organischen Lösungsmitteln oder Wasser. Ver-schärfte Umweltauflagen und Abluftregulierungen fürdie Verarbeitung von Lacken und chemischen Stoffenresultieren seitens der Anwender in einer deutlichenTendenz in Richtung wassermischbarer Gleitlacke.

Auswahlkriterien

Nicht nur die gewünschte Funktionalität bestimmt dieWahl des geeigneten Gleitlackes. Bei der Beschichtungvon Polymerwerkstoffen muss auch die Temperaturbe-ständigkeit des Werkstoffes berücksichtigt werden. Solassen sich z. B. temperaturempfindliche Werkstoffewie ABS oder POM ausschließlich mit Gleitlacksyste-men beschichten, welche eine niedrige Aushärtungs-temperatur aufweisen. Bei temperaturstabileren Poly-merwerkstoffen wie PPS oder PEEK steht dagegen eineweitaus größere Anzahl an hochleistungsfähigen hitze-härtenden Gleitlackkonzepten zur Auswahl.

Gleitlacke haben viel zu bieten

Gleitlacke sind in der Lage, die Funktionalität des Poly-merwerkstoffes signifikant zu verbessern. Einige Beispielesollen dies näher erläutern.

A) Verbessertes Reibungsverhalten

Gleitlacke reduzieren die Streuung der Reibwerte und sen-ken die Reibung des Kunststoffes nachhaltig um bis zu 70 %(Abb. 2). Gleichzeitig wird der unerwünschte Stick-Slip-Effekt minimiert.

Abbildung 2: Vergleich des Reibungsverhaltens eines unbeschichtetenund beschichteten Kunststoffs, ermittelt auf dem UTI-Reibungs- undVerschleiß-Prüfstand (siehe Abb. 7a). Referenz: PA 66 40 % GF unbe-schichtet /H1/, Gleitlack beschichtet /H2/

Abbildung 3: Reibungsverhalten verschiedener Gleitlackkonzepte beiRaumtemperatur (RT) und 100 °C /H3/, ermittelt auf dem UTI-Rei-bungs- und Verschleiß-Prüfstand; Hert'zsche Pressung (-) 186 N/mm

2

PA 66 40% GF unbeschichtet

beschichtet mit Gleitlack

Gleitlack A

Gleitlack B

Gleitlack C

Gleitlack D

PA 66 40%GF

Testdauer (h)

f Rei

bun

gsz

ahl

f ReibungszahlRT 100°C

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Das Reibungsverhalten des Gleitlackes kann sich beiunterschiedlichen Temperaturen sowohl positiv als auchnegativ verändern (Abb. 3). Entscheidende Faktoren hierbeisind der Erweichungsbereich der verwendeten Bindemittel-matrix, deren Grundhärte sowie die Auswahl des Fest-schmierstoffes.

Gleitlacke sind in der Lage, das Reibungsverhalten vonKunststoffen positiv zu beeinflussen und sogar den Rei-bungskoeffizienten entsprechend der Vorgabe anzupassen.Als entscheidende Faktoren erweisen sich die Festschmier-stoffart und dessen Anteil.

Das Reibungsverhalten eines Gleitlackes ist relativ unab-hängig von der Modifizierung der einzelnen Kunststofftypen.Gleitlacke können daher nicht nur die Reibung reduzieren,sondern auch das Reibungsverhalten verschiedener Kunst-stofftypen standardisieren (Abb. 4).

B) Verschleißreduzierung am Gegenpartner

Besonders bei faserverstärkten Kunststoffen kann esunter Reibungsbeanspruchung zum Verschleiß des Gegen-partners kommen. Durch eine Gleitlackbeschichtung lässtsich dieser ungewollte Effekt eliminieren (Abb. 5).

C) Längere Lebensdauer

Unter hoher dynamischer Beanspruchung kann der Gleit-lack als “Opfer”-Schicht für den Polymerwerkstoff fungierenund somit den Bauteilverschleiß signifikant verzögern (Abb. 6).Die entscheidenden Faktoren für die Verschleißfestigkeit einesGleitlackes sind Binderart und Festschmierstofftyp, dazu trittdie so genannte PVK (Pigment-Volumenkonzentration).

Der UTI-Prüfstand (Abb. 7a) wie auch der OGP-Prüfstand(Abb. 7b) dienen zur Untersuchung des Reibungs- und Ver-schleißverhaltens von oszillierenden Gleitpaarungen.

In beiden Fällen oszilliert der auf der Lauffläche fixierte flacheKörper gegen einen feststehenden Gegenpartner. Währendder UTI-Prüfstand /H5/ mit einem kleinen Hub von 5 mmarbeitet und eine Kugel als Gegenpartner vorsieht, ist die Geo-metrie des Gegenpartners beim oszillierenden Gleitplatten-Prüfstand OGP variabel. Es können sowohl Kugel-, Linien-oder Flächen-Geometrien verwendet werden. Der Gleitwegfällt bei einem Hub von 50 mm ebenfalls deutlich länger aus.

D) Oberflächenrauhigkeit nach Maß

Durch gezielte Füllstoffauswahl im Gleitlack lässt sich dieOberflächenstruktur eines Kunststoffes mit einer Gleitlack-beschichtung verändern (Abb. 8). Auf diese Art kann mannicht nur Haptik und Optik des Bauteils beeinflussen, son-dern auch sein tribologisches Verhalten.

Abbildung 4: Reibungsverhalten verschiedener Kunststofftypen mitund ohne Gleitlackbeschichtung (Referenz: H4)

Abbildung 5: Verschleiß am Gegenpartner, ermittelt auf dem UTI-Rei-bungs- und Verschleiß-Prüfstand (Referenz: H5)

Abbildung 6: Verschleißprüfung auf dem OGP-Prüfstand (siehe Abb.7b) – Die Gleitlackbeschichtung führt zur Verbesserung der Verschleiß-festigkeit und damit zur Verlängerung der Lebensdauer (Referenz: K1)

3. + Gleitlack

2. + Gleitlack

1. + Gleitlack

3. PA 66 40% CF

2. PA 66 40% GF

1. PA 66 unverstärkt

PA 66 40% GFbeschichtet mitPTFE-Gleitlack

PA 66 40% GF

Kugelabrieb mm3 x 10-3

f ReibungszahlRT 100°C

PPS + Gleitlack

PPSunbeschichtet

Weg (m)

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Einflüsse auf die Gleitlackperformance

Neben dem chemischen Aufbau eines Gleitlackes gibt esweitere Faktoren, welche einen großen Einfluss auf seine Per-formance ausüben. Die Oberflächenpolarität bzw. die Energievon Polymerwerkstoffen spielt sowohl bei der Untergrundbe-netzung als auch bei der Haftung des Gleitlackes eine bedeu-tende Rolle. Je größer die Oberflächenenergie eines Kunst-stoffes ist, desto besser lässt er sich beschichten (Abb. 9).

Eine Plasmavorbehandlung erhöht die Oberflächenener-gie des Kunststoffes durch Einlagerung von Sauerstoffmole-külen und schafft somit eine wesentliche Voraussetzung füreine gute Adhäsion des Gleitlackes. Dabei gilt: Je besser dieAdhäsion des Gleitlackes zum Polymerwerkstoff ist, destohöher ist auch die zu erwartende Performance unter dyna-mischer Beanspruchung (Abb. 10).

Bei bereits gleitmodifizierten Kunststoffen sollte einezusätzliche Beschichtung unterbleiben, da die Haftung desGleitlackes in der Regel unzureichend ist. Ein weiterer wich-tiger Parameter zur Erzielung einer optimalen Gleitoberflä-che findet sich in der Verfahrenstechnik zur Aufbringung desGleitlackes. Stand der Technik ist bei größeren BauteilenSpritzverarbeitung mittels Druckluft-, E-statik- oder HVLP(High Volume Low Pressure)-Sprühpistolen und bei kleinenMasseteilen die Applikation mittels Sprühtrommel oderTauch-Zentrifuge. Die Auswahl des geeigneten Applika-tionsverfahrens wird primär durch das Anforderungsprofil,die Wirtschaftlichkeit sowie die Bauteilgeometrie und -größe bestimmt. Die Beschichtung des Gleitlackes kanndurch so genannte Lohnveredeler bzw. Lohnbeschichtererfolgen.

Abbildung 8: Unterschiedliche Oberflächenrauhigkeiten (Referenz: K2)

PP

ABSPOM

PEEK

PBTPPS

PET

PEPC

PETP

PA

PMMA

Abbildung 9: Oberflächenenergien unterschiedlicher Kunststoffe.Je größer die Oberflächenenergie eines Kunststoffes, desto besser istseine Beschichtbarkeit

Abbildung 7a: UTI Prüfstand /H5/

Abbildung 7b: OGP-Prüfstand /K1/

Gleitlack D

Gleitlack C

Gleitlack B

Gleitlack A

PA 66 40% GF

Rauhigkeit RA

Beschichtbarkeitkritischunkritisch

Ob

erflä

chen

ener

gie

ó (m

N/m

)

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Zusammenfassung

Gleitlacke bieten nicht nur eine schnelle und saubereLösung für ein tribologisches Problem, welches sich häufigerst im Serieneinsatz zeigt, sondern zeigen auch neue Mög-lichkeiten der Oberflächenmodifizierung eines Kunststoff-bauteils auf. Um die optimale Leistungsfähigkeit eines Gleit-lackes zu erzielen, spielt neben den funktionsbezogenenAnforderungen an den Gleitlack auch die Haftung zumUntergrund sowie die Applikationstechnik eine bedeutendeRolle. Aus dem umfangreichen Rohstoffangebot und denentsprechenden Gleitlackkonzepten von Klüber Lubricationkann der Anwender von Kunststoffbauteilen die passendeKombination auswählen, um die Funktion seines Bauteils zuverbessern. Außerdem eröffnet sich hierdurch dem Lohn-veredeler ein neues und attraktives Geschäftsfeld.

Abbildung 10: Reibkraft- und Verschleißverläufe eines Gleitlackes mit und ohne Plasma-

vorbehandlung (Referenz: K1)

Vorteile für Ihre Anwendung

❚ Längere Lebensdauer der Bauteile

❚ Geräuschminimierung durch Vermeidung von Stick-Slip

❚ Höhere Prozesssicherheit

❚ Geringerer Wartungsaufwand

❚ Einfache Veränderung der Ober-flächenbeschaffenheit

❚ Farbgebung oder UV-Farb-dodierung von Bauteilen

Marion Karden-Ott

Produktmanagerin Gleitlacke fürGummi und KunststoffKlüber Lubrication München KG

[email protected]

Referenzen

/H1/ - /H5/ HSG-IMAT, Stuttgart, Arbeitskreis Gleitlacke/K1/ Klüber Lubrication München KG, OGP-Prüfstand /K2/ Klüber Lubrication München KG, Interne Untersuchung

9. Einheiten

f Reibungszahl[ N ] EinpresskraftT Temperatur °Ct Zeit h

Ohne VorbehandlungABS + Gleitlack

Reibkraftverläufe

Weg (m)

Weg (m)

Weg (m)

Weg (m)

Test 1

Test 2

Test 3

Test 4

Test 1

Test 2

Test 3

Reibkraftverläufe

Verschleisswegverläufe

Vers

chle

isst

iefe

(µm

)

Vers

chle

isst

iefe

(µm

)

µ µ

Verschl. 1

Verschl. 2

Verschl. 3

Verschl. 4

Verschl. 1

Verschl. 2

Verschl. 3

Verschleisswegverläufe

Plasma VorbehandlungABS + Gleitlack

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Freudenberg Simrit und Klüber Lubrication, weltweit füh-rende Hersteller von Simmerring Radialwellendichtungen,bzw. Spezialschmierstoffen, haben mit „Lube & Seal“ dasjeweils spezifische Know-how zu einer umfassenden Tech-nologiekompetenz zusammengeführt. Auf diese Weise bie-ten beide Unternehmen mit Lube & Seal der Antriebstechnikeine Entwicklungspartnerschaft, mit dem Ziel: Tribo-Kom-plettlösungen mit optimal aufeinander abgestimmten Sim-merring-Schmierstoff-Kombinationen aus einer Hand. Durch„Lube & Seal“ werden wesentliche Verbesserungen für dieZuverlässigkeit und Lebensdauer von Maschinen undAggregaten erreicht. Außerdem haben Konstrukteure undEntwickler mit dem Lube & Seal Team nur noch einen ver-antwortlichen Ansprechpartner, mit dem sie eine geprüfteHigh-End-Lösung erarbeiten.

Die zuverlässige radiale Abdichtung von Wellen (Abb. 1)ist eine Schlüsselstelle für viele Industriegetriebe - hier ent-scheiden sich Langlebigkeit, Maschinenverfügbarkeit, War-tungsaufwand sowie Qualität und somit das Image desMaschinenlieferanten beim Betreiber. Die technischen Anfor-derungen an den Simmerring sind klar definiert: Er muss

natürlich zuverlässig über lange Zeitdicht sein, obwohl es sich hier um einphysikalisch, tribologisch oder auchchemisch extrem hoch beanspruchtesBauteil handelt. Eine entscheidendeGröße für eine möglichst lange Funk-tionsfähigkeit ist dabei das Zusammen-spiel von Simmerring und Schmier-stoff, das bisher wenig Beachtung beider Entwicklung von Getrieben undGetriebeölen fand.

Seit 2004 berücksichtigt die DIN51517 die Wichtigkeit des Zusammen-spieles dieser beiden chemischen Welten. In der Spezifikation dieser DINwird seit neuem eine Verträglichkeits-untersuchung des ReferenzelastomersNBR 28 mit dem entsprechendenSchmierstoff gefordert. Leider ent-spricht diese Forderung jedoch nichtder Praxis und bietet daher keine sinn-

Schmierstoff und Simmerring aus einer Hand

Lube & Seal, das zuverlässige Funktions-Tandem für die Antriebstechnik

Die Abdichtung vonIndustriegetrieben mitSimmerring

®Radial-

wellendichtringen bil-den ein sehr komplexes tribologisches System.Der Einfluss desSchmierstoffes auf dasElastomer und dieDichtlippe ist erfah-rungsgemäß eine sehrwichtige Frage. Niedri-ge Reibung, weniger Verschleiß und guteVerträglichkeit der zwei- chemisch betrachtet -verschiedenen Weltenvon Elastomer undSchmierstoff sind hoheAnforderungen.Jedoch haben beideKomponenten für Ent-wicklung und Beschaf-fung in der Antriebs-technik lediglichC-Teile-Charakter. Dennoch ist die Funk-tionssicherheit diesesTribosystems für dieGesamtfunktion undLebensdauer vonAggregaten die ent-scheidende Größe: dieC-Teile des Tribosy-stems haben hochkarä-tige A-Funktion!

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Ein Simmerring (Abb. 2) funktioniert – vereinfacht ausge-drückt – wie eine mikroskopisch kleine Pumpe, die Schmier-stoffe oder Gase unter die Dichtkante und wieder zurück inden Ölraum transportiert. Diese Minipumpfunktion des Sim-merrings sorgt für eine ausreichende Schmierung zwischenWelle und Dichtlippe und vermeidet so Abrieb und Ver-schleiß. Die Funktionsfähigkeit dieses Systems ist allerdingsvon der zuverlässigen Verträglichkeit von Schmierstoff undDichtlippenelastomer abhängig. Würde dies unbeachtetbleiben, könnte eine Unverträglichkeit zwischen Schmier-stoff und Elastomer zu einer raschen Zersetzung oder Ver-härtung der Dichtlippe, beispielsweise durch Depolymerisa-tion oder Ölkohlebildung, führen.

Um Reibung und Verschleiß auf ein Minimum reduzierenund so die Lebensdauer maximieren zu können, müssenSimmerring und Schmierstoff optimal aufeinander abge-stimmt sein. Gleichzeitig muss das tribologische System soaufgebaut sein, dass auch Einlaufschäden an der Welle(Abb. 3) vermieden werden.

Für den Schmierstoff ergeben sich zudem weitere vielfälti-ge Anforderungen: Er muss so gewählt sein, dass er einentrennenden Schmierfilm im Lager, an der Verzahnung und ander Dichtlippe aufbaut, um den Verschleiß an den unter-schiedlichsten Materialien der Reibpartner zu reduzieren DerSchmierstoff soll zur Verringerung der Reibung beitragen unddamit den Wirkungsgrad des Getriebes erhöhen. Zudem sollder Schmierstoff die Wärmeabfuhr verbessern und nichtzuletzt einen Korrosionsschutz bilden. Unter Berücksichtigungdieser Parameter steigert ein Hochleistungsschmierstoff dieLebensdauer und den Wirkungsgrad von Antriebsaggregatennachhaltig.

C-Teile sichern A-Funktion

Welche Bedeutung eine umfassende Feinabstimmungdes Tribosystems hat, zeigt die Analyse der Kostenvertei-lung. Sowohl Dichtring wie auch Schmierstoff haben jeweilssehr geringe Stück-Kostenanteile bei der Herstellung vonAntriebsaggregaten. Die Analyse der Beanstandungen am

volle Unterstützung bei der Auslegungder Dichtungssituation. Die eingesetz-ten Elastomere unterscheiden sichzumeist erheblich von dem in derNorm geforderten Referenzelastomer.Aus diesem Grund sind die nach DINgetesteten und freigegebenen Getrie-beöle nicht unbedingt auch für die Pra-xis an der Dichtung geeignet. Zusätz-lich sind rein statische Betrachtungennicht ausreichend. Dynamische Unter-suchungen sind für eine optimale kon-struktive Auslegung anzuraten. DieAntwort auf diesen Misstand bietet dasHaus Freudenberg mit der Dienstleis-tung Lube & Seal.

Abbildung 1: Lube & Seal berücksichtigt die drei Tribosysteme imGetriebe: Verzahnung, Lagerung und Dichtlippe

Abbildung 2: Ein Simmerring funktioniert wie eine mikroskopisch kleinePumpe. Schmierstoffe oder Gase werden unter die Dichtkante undwieder zurück in den Ölraum transportiert. Diese Minipumpfunktionsorgt für eine ausreichende Schmierung zwischen Welle und Dichtlippeund vermeidet Abrieb und Verschleiß.

+

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Beispiel von Getrieben hingegen zeigt, dass eine nicht funk-tionsgerechte Auslegung zu einer weit überproportionalenZahl der Ausfälle führt. Ein nicht optimiertes Tribosystembedeutet Leckage oder gar ein Totalversagen einer Antriebs-einheit – oder auf einen Nenner gebracht: Diese klassischenC-Teile haben eindeutig A-Funktion! Konstrukteure sind zwarLebensdauerauslegungen, wie sie beispielsweise für Lage-rungen existieren, gewohnt; für die Auslegung der Dichtungkann der Konstrukteur jedoch höchstens auf eigene subjek-tive Erfahrung zurückgreifen. Das Risiko, das ein Anwenderbei unabgestimmter Komponentenwahl an dieser wichtigenStelle eingeht, kann beträchtliche Folgen für Garantie-ansprüche und das Image haben.

Mit Lube & Seal können Entwickler und Konstrukteure vonAntriebstechnik sowie die Einkäufer dieser Unternehmen nunerstmals auf ein fein abgestimmtes und geprüftes Systemaus Simmerring und Spezialschmierstoff zugreifen. In einemgemeinsamen Team ist das Know-how der Simmerring-Spe-zialisten von Simrit und das der Schmierstoffexperten vonKlüber Lubrication zusammengeführt worden. Dieses Lube &Seal Team bietet einen Komplettservice rund um das hochkomplexe tribologische System und liefert Radialwellendicht-ring und Schmierstoff aus einer Hand. Hier übernehmen dieExperten die ganzheitliche Betrachtung des Systems, dasaus den drei einzelnen Tribosystemen

❚ Getriebeverzahnung – Schmierstoff,

❚ Lagerung – Schmierstoff und

❚ Dichtlippe – Welle – Schmierstoff

besteht. Ziel dieses ganzheitlichen Lube & Seal Lösungs-ansatzes ist es, die Fehlerrate in Relation zur Lebensdauerso zu minimieren, dass es nur noch dann zu Ausfällen kom-men kann, wenn eindeutig die definierte Verschleißgrenzeoder die Alterungsgrenze des Schmierstoffs erreicht sind.Ziel ist, die bekannte „Badewannenkurve“ der Fehlerrate(Abb. 4) über der Lebensdauer durch Lube & Seal wesent-lich zu verbreitern.

Abbildung 4: Abgestimmtes tribologisches System an der Dichtlippe / Welle

Geprüfte Komplettlösung bietethohe Zuverlässigkeit

Um dies zuverlässig von der Bera-tung über die Entwicklung bis zur Lie-ferung herstellen zu können, hat dasLube & Seal Team den Zugriff auf inno-vative Spezialschmierstoffe von KlüberLubrication sowie auf innovative Sim-merring-Lösungen mit den neuestenBauformen und optimierten Werkstof-fen von Simrit. Die Funktionsprüfungfür eine spezifische Kombinationerfolgt im Prüflabor oder am Aggregatdes Auftraggebers. Diese Prüfungenumfassen dynamische Standardtestsebenso wie hinsichtlich Dauer, Tempe-ratur und Wellengeschwindigkeiten aufdas jeweilige Aggregat spezifisch aus-gerichtete dynamische Tests. Hier kön-nen auch 240 h DIN Test, Kälteprüfun-

Abbildung 3: nicht abgestimmtes tribologische System an der Dichtlippe / Welle

=

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18 T R I B O J O U R N A L 2 / 2 0 0 6

gen, Drehmomentermittlungen unter Kälteeinwirkung, Rei-bungsmessungen oder eine Temperaturmessung direkt ander Dichtlippe durchgeführt werden. Natürlich wird die Dauervon Langzeittests auf die jeweiligen Anforderungen abge-stimmt, und es werden entsprechende Zustandsanalysendes Schmierstoffes vorgenommen.

So wird sichergestellt, dass eine geprüfte Lösung realisiertwird, die dem Anwender der Antriebe ein Höchstmaß anZuverlässigkeit und Langlebigkeit bietet. Darüber hinausführt der ganzheitliche Ansatz zu einer Reduzierung der Ent-wicklungszeiten und damit zu einem Wettbewerbsvorteil fürden Hersteller von Antriebssystemen. Zudem ermöglicht ihmdie Systemlösung eine wesentlich bessere Abschätzung vonGarantiezusagen.

Praxiserfahrung

Beispielsweise konnte in einem Kundenprojekt die Lebens-dauer eines Simmerringes (Elastomer 75 FKM 170055) inKombination mit Klübersynth GH 6-220 (Polyglykolöl) repro-duzierbar auf 20.000 Bh ausgeweitet werden. Hierbei handel-te es sich um ein Schneckengetriebebaureihe mit einerUmfangsgeschwindigkeit der Antriebswelle von max. 1750U/min.

Summa summarum bedeutet Lube & Seal für die Anwen-der von Antriebssystemen mehr Zuverlässigkeit durch längereFunktions- und Lebensdauer und eine Verringerung der Aus-fälle und für die Hersteller eine höhere Qualität ihrer Antriebs-systeme. Besonders wenn es um High End Lösungen fürhohe Drehzahlen, hohe Umfangsgeschwindigkeit, langeLebensdauer oder besondere Umgebungseinflüsse geht, bie-tet Lube & Seal Unterstützung durch eine Entwicklungspart-nerschaft, um die hohen Entwicklungsziele der Getriebeher-steller erreichbar zu machen.

Abbildung 4: Ziel des ganzheitlichen Lube & Seal Lösungsansatzes istes, die Fehlerrate in Relation zur Lebensdauer so zu minimieren, dasses nur noch dann zu Ausfällen kommen kann, wenn eindeutig die defi-nierte Verschleißgrenze oder die Alterungsgrenze des Schmierstoffserreicht sind. Diese bekannte „Badewannenkurve“ der Fehlerrate giltes über der Lebensdauer durch Lube & Seal wesentlich zu verbreitern.

Ihr Vorteil:

❚ Zuverlässige Funktion des Gesamtsystems durch optimal auf den Dichtring und das Antriebssystemabgestimmten Schmierstoff

❚ Längere Lebensdauer der Komponenten durch geringe Reibung und niedrigen Verschleiß

❚ Wettbewerbsvorteil und Kosteneinsparungen durchreduzierte Entwicklungszeiten

❚ Exaktere Abschätzung von Garantiezusagen

Dipl.-Ing. (FH) Sebastian Homborg

Industriegruppenmanager Gummi-und Kunststoffindustrie

Klüber Lubrication München KG

[email protected]

Erich Prem

Produktentwicklung allgemeine Industrie

Freudenberg Simrit KG,

[email protected]

Frühausfälle Gelegentliche Ausfälle Ausfälle aufgrundVerschleiß/Alterung

IST = heute

Ziel

Lebensdauer

Fehlerrate

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PFPE-Schmierstoffe sind schnellohne ökonomisch sinnvolle Alternative,wenn lange Laufzeiten unter extremenoder stark schwankenden Betriebsbe-dingungen, Chemikalieneinfluss oderwechselnden Drücken zu realisierensind. Die hierbei erzielten Laufzeitver-längerungen und reduzierten War-tungsintervalle wiegen die höherenMaterialkosten mehr als auf.

Der Textkasten auf Seite 21 fasst dieVorteile von PFPE-Schmierstoffenzusammen.

Schneller, höher, weiter - PFPE-Schmierstoffe verändern Leistungsgrenzen

Hochleistung im Extrembereich

„Nur stetige Produktivi-tätssteigerungen undInnovationen sichernden Geschäftserfolgund erhalten die Wett-bewerbsfähigkeit imglobalen Markt.“ So oder ähnlich startenviele Beiträge, die sichmit dem ökonomischenUmfeld des modernenMaschinenbaus befas-sen. Für Lager undFührungen ergibt sichdaraus die Forderungnach höheren Lasten,Drehzahlen, Betriebs-temperaturen und ver-längerten Wartungs-intervallen. Parallel dazuwachsen die Anforde-rungen an die Schmier-stoffe. Im Bereichextremer Betriebsbe-dingungen bietenSchmierstoffe auf Basisvon perfluorierten Poly-ethern (PFPE) oft dieökonomisch und tech-nisch beste Lösung: Sieleisten einen effektivenBeitrag, den steigendenAnforderungen anGeschwindigkeit undProduktivität gerecht zuwerden. Erste Orientie-rung zur Auswahlgeben bereits einigewenige Parameter.

PFPE-Öle kommen im Gegensatz zu allen anderen voll-synthetischen Schmierstoffen ohne Kohlenstoff-WasserstoffBindungen aus. Fehlen diese Bindungen, werden die meis-ten bekannten chemischen Alterungsprozesse unterbun-den. Deshalb bleiben Produkte auf PFPE-Basis in Bezug aufihre chemische und Temperatur-Stabilität von anderenSchmierstoffen unerreicht. PFPE-Fette und -Öle deckenVerwendungsbereiche von unter -80°C bis weit über 300 °Cab. Extreme Umweltbedingungen und Kontakt zu aggressi-ven Medien wirken sich in der Regel nicht auf die Perfor-mance der PFPE-Schmierstoffe aus. Speziell bei hohenTemperaturen zeigen PFPE-Schmierstoffe gegenüber „klas-sischen“ Produkten in vielen Fällen eine deutlich erhöhteLebensdauer.

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Der Siegeszug der PFPE-Produktebegann vor rund vier Jahrzehnten mitEinführung der Marke BARRIERTA

®.

Diese neue Produktklasse erlaubte esplötzlich, Langzeitschmierungen beiTemperaturen von weit über 200 °C zurealisieren. In manchen Prozessen wiezum Beispiel der Wellpappfertigungwaren die Vorteile so überzeugend,dass bei den Riffelwalzenlagern mitihrer aufwändigen Ölumlaufschmie-rung eine konstruktive Änderung mög-lich wurde. Heute laufen die meistenRiffelwalzen in Wellpappenanlagen beiTemperaturen bis 200 °C mit PFPE-Fett geschmierten Lagern. Seit kurzemsind PFPE-Schmierstoffe auch mit

NSF-H1 Zulassung für den Lebensmittelbereich erhältlich.Dieser Schritt bildet die Basis, um in der Lebensmittelindu-strie ein neues und innovatives Anlagendesign zu realisieren.

Welchen PFPE-Schmierstoff für welche Anforderung?

Das Angebot an PFPE-Schmierstoffen, speziell an PFPE-Fetten, ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen.Standen früher nur eine begrenzte Zahl an weitgehend stan-dardisierten Multi Purpose Produkten zur Verfügung, könnenOEMs und Betreiber heute auf eine kaum überschaubare Viel-zahl von PFPE-Fetten mit den unterschiedlichsten Merkmal-profilen zugreifen. Doch welche Unterscheidungsmerkmalehelfen dem Anwender, den Überblick zu bewahren und ver-schiedene Produkte miteinander zu vergleichen? Drei Krite-rien bieten sich hierzu neben den Herstellerempfehlungen fürdie verschiedenen Anwendungsgebiete an: die Ölart und -viskosität, der Verdickertyp und die zusätzliche Additivierung.

Einfluss von Grundöl und -Viskosität

In PFPE-Fetten nutzt man, je nach Anwendungsfall,Grundöltypen unterschiedlicher Viskositätslagen sowieViskositätsindizes. Der Viskositätsindex beschreibt dieAbhängigkeit der Viskositätsabnahme von Flüssigkeiten beisteigender Temperatur. Zur Orientierung gibt Klüber Lubrica-tion die Viskositätslagen ihrer Fette bei 40 °C und 100 °C an.Das erleichtert den Vergleich verschiedener Produkte. BeiAnwendungen mit sehr hohen Dauertemperaturen sollte derAnwender nach einer Faustregel vor allem Fette in Betrachtziehen, deren Viskositätslage bei 100 °C nicht unter 20mm

2/s liegt. Dieser Wert reduziert übermäßige Verdamp-

fungsverluste des Öls, sorgt damit für einen ausreichend

Typische Fettgebrauchsdauern von PFPE-Fetten im Vergleich zu anderen Fettklassen, basierend auf typischen L10-Lauf-zeiten aus FAG-FE9 und SKF-R0F-Prüfmaschinen.

Mineralöl-Fett

(h)

(°C

)

Ester-Fett PFPE-Fett

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Korrosionsschutz durch Additivierung

PFPE-Schmierstoffe verfügen allge-mein über ein gutes Lasttragevermö-gen. Durch Zugabe von entsprechen-den Additiven werden zudem guteKorrosionsschutzmerkmale möglich.Aber nicht alle PFPE-Schmierstoffesind auf gute Korrosionsschutzmerk-male ausgelegt. Bei Anwendungen, indenen sich Korrosion förderndeUmweltbedingungen wie Feuchtigkeitnicht vermeiden lassen, sollte derAnwender auf entsprechend additivier-te Produkte zurückgreifen.

Zusammenfassung

Vor der Entscheidung für ein PFPE-Fett sollte man zunächst prüfen, obnicht ein speziell auf den gegebenenAnwendungsfall zugeschnittenes Spe-zialprodukt im Vergleich zu standardi-sierten Multi Purpose PFPE-Fetteneinen zusätzlichen Mehrwert ver-spricht. Durch die grobe Einschätzungdes Produktkonzeptes nach dengenannten Kriterien sowie eine Prü-fung der Fettkenndaten gelingt esleicht, eine erste Wahl zu treffen.Außerdem lohnt es sich, eine anwen-dungsspezifische Beratung bei derProduktauswahl in Anspruch zu neh-men. Klüber Lubrication bietet darüberhinaus praktische Unterstützung vorOrt bei Erprobung und Einführung desSchmierstoffes an. Mit einer auf die-sem Weg abgesicherten Produktaus-wahl lassen sich die geplanten Ein-spar- und Effizienzziele rasch undzuverlässig erreichen.

dicken Schmierfilm im Betrieb und verhindert vorzeitigenVerschleiß. Ist das geschmierte Bauteil regelmäßig auchniedrigen Temperaturen ausgesetzt oder ist mit erhöhtenGeschwindigkeiten zu rechnen, empfiehlt es sich in derRegel, die Viskositätslage entsprechend zu reduzieren und200 mm

2/s bei 40 °C nicht zu überschreiten. Klüber Lubri-

cation gibt für seine Produkte hier jeweils eine spezifischeIndikation zur Orientierung an.

Der Verdickertyp entscheidet mit

Die meisten PFPE-Fette sind mit PTFE (Polytetrafluorethy-len) verdickt. Dieser Konsistenzgeber harmoniert ausge-zeichnet mit den hochwertigen Ölen und weist auch selbstgute Schmiermerkmale auf. PTFE ist jedoch nicht gleichPTFE. Mit Hilfe unterschiedlicher Mahlgrade und differieren-der Kettenlängen lassen sich die vielfältigsten Produktmerk-male realisieren. PFPE/PTFE Fette erfüllen daher je nachZusammensetzung und Produktionsverfahren unterschiedli-che Anforderungsprofile und kommen in schnell laufendenLagern von Elektromotoren ebenso zur Verwendung wie inAbsperrventilen von Chemikaliencontainern. Verträglich-keitsprobleme mit Dichtungen oder sensiblen Materialientreten äußerst selten auf. Zudem besitzen einigePFPE/PTFE-Fette die Zulassung für die Verwendung imLebensmittelbereich.

Bei Dauertemperaturen über 260 °C sollte man minerali-schen Konsistenzgebern wie Aerosil oder anorganischenFestschmierstoffen den Vorzug geben. Die Temperaturgren-ze von PTFE-Verdickern wird dann überschritten. Mit Metall-seifen verdickte PFPE Fette finden sich hingegen wenigerhäufig, nicht zuletzt aufgrund der im Vergleich eingeschränk-ten Temperaturhärte. Manche Produkte, die mit Metallseifenverdickt wurden, lassen sich allerdings oftmals leichter mitkonventionellen Reinigern von verschmutzten Oberflächenentfernen, was bei Lackierprozessen geschätzt wird.

Dr. Wolfgang Sammer

Produktmanager für fluorierteSchmierstoffeKlüber Lubrication München KG

[email protected]

Vorteile von PFPE SchmierstoffenLange Betriebsintervalle

❚ bei hohen Betriebstemperaturen bis über 300 °C

❚ bei großen Temperaturschwankungen im Bereich über200 °C

❚ bei Anwesenheit aggressiver Medien

Flexible Verwendungsmöglichkeiten

❚ durch sehr gute Materialverträglichkeit

❚ durch sehr gute Dichtungsverträglichkeit

Hohe Verarbeitungssicherheit

❚ da keine toxischen Inhaltsstoffe

❚ da nicht entflammbar

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Heiße Sache Hochtemperaturfett bietet neue Möglichkeiten im Lebensmittelbereich

Wo gebacken wird, geht’s heiß her – im Haushalt wie beider industriellen Herstellung. Dass sich ein Ofen bequemund reibungslos bedienen lässt, daran ist auch der Schmier-stoff maßgeblich beteiligt. Zum Beispiel in Kugel- und Rol-lenlagern oder Linearführungen, die bei Backblechauszügenfür Beweglichkeit sorgen.

Mit Klüberalfa HPX 93-1202 steht jetzt ein neues Spezial-fett mit der NSF H1-Zulassung für Anwendungen in derLebensmittelindustrie zur Verfügung. Betriebstemperaturenbis 300 °C werden spielend bewältigt, und das dauerhaft.Mit den bisher üblichen Schmierfetten mussten im Laufe derZeit häufig Performanceverluste durch Mangelschmierunghingenommen werden. Bei Klüberalfa HPX 93-1202 sorgtein Grundöl mit ausgesprochen niedriger Verdampfungsratedafür, dass das Fett außerordentlich lange schmieraktiv ander Reibstelle verbleibt. Damit können Ofenführungen auchlangfristig ruhig und gedämpft laufen. Eine Performance-steigerung, die Herstellern und Zulieferern von Haushalts-oder Industrieöfen usw. zu einer längeren Lebensdauer ihrerKomponenten und Geräte verhilft.

Ausführliche Informationen können Sie über den Leser-dienst auf Seite 29 abrufen.

siehe auch Artikel auf Seite 28

Page 23: JOURNAL - klueber.com · sächlich Radialwellendichtringe aus den Elastomeren NBR Abb. 3 – Praxiserfahrung – Lebensdauererhöhung Getriebedaten Leistung Input 750 kW Umdrehungen

23

Eine große Herausforderung bei derSchmierung von Kältekompressorenist der intensive Kontakt zwischen demAmmoniak und dem Schmieröl. Dieungesättigten Kohlenwasserstoffe undSchwefelverbindungen im Mineralölkönnen mit dem anwesenden undaggressiven Kältemittel Ammoniak rea-gieren. Als Folge dieser chemischenReaktion färbt sich das Öl immer dunk-ler und wird schließlich schwarz. Die imÖl unlöslichen Reaktionsprodukte kön-nen sich als Rückstände oderSchlamm im Kompressor und im Käl-tekreislauf – hier speziell Verdampferund Kondensator - ablagern. DieseAblagerungen können sowohl den Wir-kungsgrad der Kälteanlage vermindern(durch den verschlechterten Wärme-übergang in den Wärmetauschern) alsauch die Zuverlässigkeit im Betriebspürbar senken. Praxiserfahrungenzeigen, dass speziell durch die Anwe-senheit von Luft und Wasser im Kälte-kreislauf (bis zu 3 % Wasser möglich)die Schwarzfärbung und Versäuerungdes Öles beschleunigt werden kann.Doch damit nicht genug: Der soge-nannte abrasive Verschleiß, hervorge-rufen durch den Schlamm im Öl, kannverschiedene Bauteile des Kompres-sors direkt angreifen. Auch Ölfilter und-abscheider werden stärker belastetund setzen sich schneller zu. Alle dieseEffekte äußern sich in einer sinkendenLebensdauer der betroffenen Kompo-nenten und steigenden Kosten imBetrieb.

„Gereinigtes“ Öl vermeidetSchlammbildung

Abhilfe kann hier entweder durchwasserstoffbehandelte Mineralöle oderdie Verwendung von synthetischenSchmierölen geschaffen werden. Denersten Weg ist Klüber Lubrication bei

Zuverlässige Minusgrade

Ob es um Kälteanlage inder Brauerei, im Eissta-dion oder für die Klima-anlage geht: Die Kom-pressorenschmierungkann die Zuverlässigkeitund den Wirkungsgradder kompletten Kältean-lage beeinflussen. Dengängigen meist naph-tenbasischen Mineral-ölen gelingt es nichtimmer, den gestiegenenAnforderungen Rech-nung zu tragen: DasKompressorenöl ist beireduzierten Füllmengenhöheren Temperaturen,Drücken und Umlauf-zahlen ausgesetzt.Zudem streben dieAnlagenbetreiber ver-längerte Wartungsinter-valle an, um die Kostenzu senken. Speziell ent-wickelte Kältekompres-sorenöle sorgen fürzuverlässige Funktionvon Ammoniak-Kälte-kompressoren und tragen dazu bei, dieBetriebskosten zu sen-ken. Mit Hilfe von fun-dierter Beratung, Ölana-lysen und praktischerUnterstützung gehtauch die Ölumstellungreibungslos von statten.

Klüber Summit RHT-68 gegangen, einem Schmieröl aufBasis eines paraffinbasischen, wasserstoffbehandeltenMineralöles für Ammoniak-Kälteanlagen mit Verdampfertem-peraturen bis –35 °C. Durch die Wasserstoffbehandlung desGrundöles (auch „hydrotreating“ genannt) werden ungesät-tigte Verbindungen sowie Schwefelverbindungen aus demÖl entfernt. Das Öl wird sozusagen „gereinigt“ und istdadurch weniger reaktiv mit Ammoniak. Das Öl kann pro-blemlos zur Umstellung gebrauchter Kompressoren einge-setzt werden, die bislang mit naphtenbasischen Mineralölengeschmiert wurden.

Für diesen Zweck bietet sich auch Klüber Summit RPA-68 an, ein vollsynthetisches Schmieröl auf Basis Polyalpha-olefin und Alkylbenzol. Dieses Öl ist speziell für niedrige Ver-dampfertemperaturen bis zu –53 °C entwickelt worden,wenn Mineralöle aufgrund des Pourpoints bereits nicht mehrfließfähig sind. Klüber Summit R-200 schließlich erweist sichnicht nur für Ammoniak, sondern auch für CO2, Propan oderButan als geeignet. Durch das vollsynthetische Schmierölauf Basis Polyalphaolefin hat das Öl eine NSF-Freigabe für

Neue Generation von Kältekompressorenölen sorgt für sinkende Betriebskosten der gesamten Kälteanlage

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Öles bei der jeweiligen Verdichtungsendtemperatur (teilweisebis deutlich über 100 °C). Ein hoher Ölwurf, ausgelöst durchdie vergleichsweise starke Verdampfung des naphtenbasi-schen Mineralöls, ist hauptverantwortlich für den hohenÖlverbrauch und den vermehrten Wartungsaufwand durchNachfüllen. Beide Punkte lassen die Kosten für den Betrei-ber anwachsen. Auch in diesem Fall bieten wasserstoffbe-handelte bzw. vollsynthetische Öle eine Lösung an. Dashochausraffinierte, chemisch stabile Grundöl reduziert denÖlwurf im Vergleich zu herkömmlichen Mineralölen deutlich,was zu einem verminderten Ölverbrauch des Kompressorsbeiträgt. Mögliche Einsparpotenziale belegt ein Beispiel ausder Praxis. Ein Kältekompressor mit einer Füllmenge von200 l Mineralöl absolvierte im Jahr rund 7.000 Betriebsstun-den. Dabei hatte der Betreiber etwa 300 l Öl pro Jahr nach-zufüllen, also die 1,5fache Füllmenge des Gerätes. BeimUmstieg auf ein wasserstoffbehandeltes Mineralöl ergab sicheine Ölersparnis von bis zu 70 %.

Verwendung in der Lebensmittelindus-trie und kann für Verdampfertempera-turen bis –50 °C angewendet werden.

Beiden synthetischen Produktengemein ist das chemisch besondersstabile Grundöl. Die hohe Beständig-keit gegenüber Reaktionen mit Ammo-niak vermeidet die bei herkömmlichenMineralölen auftretende Schwarzfär-bung sowie die schädlichen Ablage-rungen im Kältekreislauf. Durch denniedrigen Pourpoint werden auch dieoft bekannten wachsartigen Ablage-rungen im Verdampfer vermieden, wasungeplante Stillstände vermeidet undden Wirkungsgrad der gesamten Käl-teanlage erhöht.

Ölverbrauch senken

Die aus dem Verdichtungsraum inden Kältekreislauf mitgerisseneÖlmenge, der sogenannte Ölwurf,hängt unter anderem ab von der Ver-dampfungsneigung (Dampfdruck) des

Ablagerungen können den Wirkungsgrad der Kälteanlage vermindern

Bild: Grasso GmbH RT, Berlin

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Ölwechselintervalle verlängern

Da die niedermolekularen Bestandteile des Mineralöls imVerdichtungsraum des Kompressors anteilmäßig am stärks-ten verdampfen, steigt mit der Zeit die Viskosität des Ölesdeutlich an. Neben dem Viskositätsanstieg kann natürlichauch die Schwarzfärbung des Öles und die damit verbun-dene Schlamm- und Rückstandsbildung Grund für eineübermäßige Ölalterung sein. Häufige Ölwechsel, die dennormalen Betrieb unterbrechen und Geld kosten, sind dieunausweichliche Folge.

Da speziell ausraffinierte und formulierte Mineralöle undsynthetische Öle diese leichtflüchtigen Ölanteile nicht enthal-ten, bleibt die Viskosität des Öles über lange Zeit stabil.Dadurch können Ölwechselintervalle oftmals bis auf dasVier- oder Fünffache ausgeweitet werden. So ermittelte einBetreiber eines Kältekompressors, der mit naphtenbasi-schem Öl geschmiert wurde (ISO VG 68), nach nur 2.000Betriebsstunden einen Viskositätsanstieg von 68 auf 105mm

2/s. Der Umstieg auf ein synthetisches Öl brachte ihm

mehr als die 6-fache Lebensdauer im Vergleich zu einer Fül-lung mit Mineralöl.

Ölumstellung ohne Verluste

Trotz der bemerkenswerten Vorteile synthetischer Öleherrscht in der Industrie vielfach Unsicherheit bei der Umstel-lung und dem Ölwechsel. Welchen Effekt hat die Ölumstel-lung auf die Dichtungsmaterialien? Oftmals haben naphten-basische Mineralöle auf Dichtungen eine quellende Wirkung,während einige synthetische Öle, speziell PAO (Polyalpha-

olefin), genau das Gegenteil bewirken:Die Dichtung schrumpft. Speziell beiden in Ammoniak-Kältekompressorenoft verwendeten Neoprendichtungenkönnen undichte Stellen entstehen,wenn man nach dem Betrieb mit naph-tenischen Mineralölen direkt auf einPAO wechselt. Aus diesem Grund offe-riert Klüber Lubrication ein Spezialöl,welches die Umstellung vereinfacht.Dieses PAO wird mit Alkylbenzolgemischt, die schrumpfende Wirkungdes einen Bestandteils gleicht die quel-lende Wirkung des anderen aus, sodass man in der Summe ein neutralesDichtungsverhalten erzielt.

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Bei der Umstellung von naphtenba-sischen Ölen auf ein reines PAO mitschrumpfender Wirkung ist dagegenetwas mehr Aufmerksamkeit erforder-lich. Reine PAO-Grundöle wie zum Bei-spiel bei Klüber Summit R 200 könnendie durch das naphtenbasische Ölgequollene Dichtung wieder schrump-fen, was an den O-Ringen im Gehäuseoder den Gleitringdichtungen / Wellen-dichtringen zu Leckagen führen kann.Möchte man also auf Klüber Summit R200 umstellen – der Grund dafür könn-te zum Beispiel die NSF Freigabe fürdie Lebensmittelindustrie sein - wirdangeraten, vor dem Umstieg die O-Ringe bzw. Gleitringdichtungen/Wel-lendichtringe zu erneuern.

Praktische Unterstützung

Klüber Lubrication bietet nicht nurspeziell für Kältekompressoren ent-wickelte Schmierstoffe, sondern hilftauf Wunsch auch bei der Umstellung.Das beginnt bei einer detaillierten Öl-analyse des momentan verwendetenÖles, die den aktuellen Zustand derKälteanlage widerspiegelt und auch„versteckte“ Probleme offen legt. Istdie für den Kunden geeignetste

Vorteile für Betreiber von Kälteanlagen

❚ Geringer Ölbedarf durch verdampfungsstabile Spezialöle – gegenüber naphtenbasischen Mineralölenkann der Ölverbrauch um 50 bis 90% gesenkt werden

❚ Bis zu 5fach längere Ölwechselintervalle durch konstante Viskosität

❚ Zuverlässiger Betrieb und hoher Wirkungsgrad des Kältekompressors, da keine Reaktion mit Ammoniakerfolgt und somit Rückstands- und Schlammbildungvermieden wird

Dipl.-Ing. (FH) Holger Körber

Industriegruppenmanager Kompressoren u.a.

Klüber Lubrication München KG

[email protected]

Lösung gefunden, begleitet ein Serviceteam den Umstel-lungsprozess vor Ort. Dessen Ablauf richtet sich insbeson-dere nach dem Verschmutzungsgrad des Öles bzw. desKompressors. Im Normalfall reicht es aus, das Öl abzulas-sen, Filter sowie Ölabscheider zu erneuern und das Restölaus Rohrleitungen, Gehäusen und Filtern zu entfernen. Dar-aufhin kann sofort mit der Neubefüllung begonnen werden.Bei starker Verschmutzung eines Schraubenkompressorskann auf ein ölbasiertes Reinigungskonzentrat zurückgegrif-fen werden, das man dem Öl 60 Stunden vor dem geplantenWechsel zugibt. Während dieser Zeit läuft der Kompressorweiter, Ablagerungen und Rückstände werden während desBetriebes gelöst. Ein Zerlegen des Gerätes zur Reinigung istnicht erforderlich.

Auch nach dem Umstieg auf ein neues Öl bietet KlüberLubrication Hilfe an. Zusammen mit dem Kunden begutach-ten die Schmierstoffspezialisten in regelmäßigen Abständendie Gebrauchtölproben. Bei Problemen im Betrieb wird dieLage untersucht und sofort Gegenmaßnahmen eingeleitet -mit dem Ziel niedriger Wartungskosten und bestmöglicherVerfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Kälteanlage.

Resümee

Die vielfältigen Vorteile beim Umstieg von naphtenbasi-schen Mineralölen auf die neue Ölgeneration der wasser-stoffbehandelten Mineralöle und der vollsynthetischen Ölekönnen sich sehen lassen. Diese Schmierstoffe ermöglichenoft den ungestörten und zuverlässigen Betrieb des Kälte-kompressors ohne häufige Unterbrechungen durch unum-gängliche Reinigungsarbeiten oder Wartungen. Verschleiß-teile müssen viel seltener ausgetauscht werden und auch dieFilterkosten reduzieren sich. Dagegen verlängern sich dieÖlwechselintervalle spürbar um bis zum 6-fachen und derÖlverbrauch sinkt um bis zu 70 %. Nicht zu vergessen istder durch die fehlenden ölbedingten Ablagerungen insge-samt verbesserte Wirkungsgrad der Kälteanlage. Ein erfolg-reicher Umstieg erfordert einiges an Erfahrung und Know-how. Daher bietet Klüber Lubrication den Kundenumfassende Beratung, eine maßgeschneiderte Lösung undwährend des gesamten Umstiegs intensive Begleitung.

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17. – 20. Januar 2007New Delhi, Indien

SAMULEGNO8. - 12. Februar 2007Pordenone, Italien

19. - 25. Februar 2007Barcelona, Spanien

2. - 5. März 2007Padova/Italien

6. – 8. März 2007Rennes, Frankreich

MAINTENANCE28. – 29. März 2007Antwerpen, Belgien

16. – 20. April 2007Hannover, Deutschland

2. – 5. Mai 2007Buenos Aires, Argentina

7. - 10. May 2007Mailand, Italien

Mai 2007São Paulo, SP - Brazil

5. - 8. Juni 2007 Tokyo, Japan

Windpower3. -6. Juni 2007Los Angeles, CA

August 2007Florianópolis, SC - Brazil

September 2007Sertãozinho, SP - Brazil

ExposibramSeptember 2007Belo Horizonte, MG - Brazil

10. – 14. September 2007Arequipa, Perú

OIL & GAS22. – 25. Oktober 2007 Buenos Aires, Argentina

13. – 20. September 2007München, Deutschland

Nutzen Sie die Gelegenheit zum persönlichen Gespräch: Wir freuen uns auf Ihren Besuch am Messestand! Zum Beispiel auf der

Kontaktplattform Messe

17. – 22. September 2007Hannover, Deutschland

7. - 10. Oktober 2007Orlando, FL

Process Expo15. -17. Oktober 2007Las Vegas, NV

Worldwide Food Expo24. -27. Oktober 2007Chicago, IL

24. – 31. Oktober 2007Düsseldorf, Deutschland

TOKYO MOTOR SHOW26. Oktober - 11. November 2007Chiba, Japan

SAENovember 2007São Paulo, SP - Brazil

SEMICON JAPAN5. - 7. Dezember 2007Chiba, Japan

Den aktuellen Gesamtüberblick über Klüber Messebeteiligungen weltweit finden Sie unter www.klueber.com / News / Messen und mehr– klicken Sie sich doch mal 'rein!

Texmac

Fispal

FOOMA JAPAN

Expoman

Fenasucro

EXTEMIN

Graphispag

VenMec

CFIA

Hannover Messe Industrie

ARMINERA

EWEC

InternationalBaking Industry Exposition (IBIE)

K 2007

ITMA

EMO

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In der Lebensmittelindustrie hat die Schmierung Auswir-kungen nicht nur auf die Betriebskosten und die Produktivität,sondern auch auf die Lebensmittelsicherheit. Eine Heraus-forderung für die Betriebe in dieser Branche stellen vielfachdie von Gesetzgeber und zuständigen Behörden eingeführ-ten zusätzlichen Verfahren zur Erhöhung der Lebensmittel-sicherheit dar. Die internationale ISO-Norm 22000 „Manage-mentsysteme für die Lebensmittelsicherheit“ zum Beispieldefiniert Anforderungen, aufgrund derer eine Organisation inder Lage sein soll, die Lebensmittelsicherheit auf allen Stufender Lebensmittelkette bis zum Endverbrauch zu gewähr-leisten. Es müssen vermehrt Mitarbeiterschulungen, Auditsund so genannte PRP (Prerequisite Programmes, vorge-schriebene Programme) durchgeführt sowie eine gute Her-stellungspraxis (GMP = Good Manufacturing Practice) nach-gewiesen werden.

Mit KLASS, dem Klüber Lubrication Asset Support Ser-vice, bietet Klüber Lubrication ein komplettes Schmierstoff-und Servicepaket für Betriebe in der Lebensmittel-, Geträn-ke- und Pharmaindustrie, um sie bei einer Vielzahl von Auf-gaben und Anforderungen zu unterstützen. Risikoanalysenin Schmierungsaudits beispielsweise identifizieren alle kriti-schen Kontrollpunkte (HACCP = Hazard Analysis and Criti-cal Control Points). Workshops zum Thema Schmierungführen die Mitarbeiter in die gesamte Schmierstoff-Thematikein und schärfen das Bewusstsein für die Bedeutung derrichtigen Schmierung. Schließlich kann KLASS einen erheb-lichen Beitrag zur Produktivitätssteigerung wie auch zur Sen-kung von Energie- und Betriebskosten leisten.

Die einzelnen Bausteine von KLASSkönnen ganz nach individuellemBedarf genutzt werden:

• Schmierstoff-Anwendungsbera-tung zur Auswahl des passendenSchmierstoffs

• Unterstützung bei der HACCP-Analyse (HACCP = Hazard Analy-sis and Critical Control Points) fürgesetzeskonforme Produktionzum Schutz des Verbrauchers

• Reibstelleninspektion durch Ser-vice-Ingenieure und tribologischeAnalysen für optimierte Schmier-stoffauswahl und Nachschmier-intervalle

• Unterstützung bei der Lagerhal-tung und Dokumentation im Rah-men von Best Practice

• Schmierstellenmanagement-Soft-ware Klüber Maintenance Systemfür effektives Instandhaltungsma-nagement

• Maßgeschneiderte Trainingspro-gramme und Seminare vor Ort

• Komplettprogramm an NSF H1Spezialschmierstoffen für jedeAnwendung

Produkt- und Servicepaket für die Lebensmittelindustrie

Maßgeschneidert

Einer der wesent-lichen Bausteine

des KLASS-Pakets:praktische Unter-

stützung durch Service-Ingenieure

vor Ort

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Bitte senden Sie mir die deutsche englische spanische französische Ausgabe.

Der angekreuzte Artikel interessiert mich, bitte schicken Sie mir Informationen über

entsprechende Klüber Spezialschmierstoffe bzw. Serviceangebote zu:

Einfach kopieren, ausfüllen und faxen an

Fax +49 (0)89-78 76 90504oder elektronisch bestellen aufwww.klueber.com > Service > Broschürenbestellung

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❚❚ Kosten sparen – Leistung erhöhen

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❚❚ Lube & Seal, das zuverlässige Funktions-

Tandem für die Antriebstechnik

❚❚ Hochleistung im Extrembereich

❚❚ Heiße Sache

❚❚ Zuverlässige Minusgrade

❚❚ Produkt- und Servicepaket für die

Lebensmittelindustrie

❚❚ Broschüre „Die Schmierung großer Zahnkranz-

antriebe

❚❚ Broschüre „Zu Hause auf allen Meeren“

❚❚ Seminare

❚❚ Fit für die Zukunft

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Hintergründe und viele praxisbezogeneAusführungen finden Sie in der neu aufgeleg-ten Broschüre „Die Schmierung großer Zahn-kranzantriebe“. Neben bewährten Informatio-nen der Vorgängerversion stellt sie erstmalskomplette Lösungen für alle Betriebszuständezweier unterschiedlicher Schmierungskonzeptevor: sowohl für die Schmierung mit graphithalti-gen, ‚schwarzen’ Produkten als auch für dieSchmierung mit transparenten Produkten ohneGraphit. Mit der 72 Seiten starken Broschüre gibtKlüber Lubrication all denjenigen einen Tribologie-Leitfaden an die Hand, die sich mit der Zuverlässig-keit und Betriebssicherheit großer Zahnkranzantriebebefassen.

Um Schmierstoff-Lösungen für die maritime und Offshore-Industrie geht es in der neuen Broschüre „Zu Hause auf allenMeeren“. Ob Schiffsuntersetzungsgetriebe, Antriebe an Win-

den, Prozessgaskompressoren oder Twist-Locks: Alle in derBranche relevanten Aggregate und Bauteile werden unterschmierungstechnischen Gesichtspunkten beleuchtet. Auf28 Seiten erfahren Sie, welche Spezialschmierstoffe die hochbelasteten Komponenten brauchen, um zuverlässig zu funk-tionieren – und wie Sie die Betriebskosten senken können.

Klüber Know-howschwarz auf weiß

Neue Broschüren

Kundenweiterbildung nach Klüber Art

Tricks und Tipps vom Profi

Wie finde ich den Schmierstoff, den meine Maschinebraucht? Kann ich meine Konstruktion durch einen Spezial-schmierstoff optimieren? Wie kann ich mit richtiger Schmie-rung Kosten sparen? Fragen wie diese finden Antworten: Inein- bis zweitägigen Seminaren zu unterschiedlichen The-

menschwerpunkten erklären Experten von Klüber Lubrica-tion ihren Kunden alles rund um die Schmierstoffwelt, zeigendie aktuellsten Entwicklungen auf und geben Insiderwissenweiter. Dabei reicht das Seminarangebot von Grundlagender Tribologie über neueste Trends in der Instandhaltung bis hin zu unterschiedlichen Anwendungsbereichen fürSchmierstoffe.

Sonderwünsche sind willkommen: Auf Anfrage führt Klüber Lubrication individuell zugeschnittene Seminare beimKunden vor Ort durch. Wie zum Beispiel bei einem bedeu-tenden OEM von Schmieranlagen, bei dem es Ende Sep-tember um Trends und Tendenzen in der Schmierung großerZahnkranz-Ritzel-Antriebe ging. Oder bei einem weltweitführenden Lager-OEM, der Entwicklungsingenieure im Rah-men eines Tech Days zu verschiedenen Schmierstoffkon-zepten schulen ließ.

Das Angebot setzt sich nicht nur inhaltlich über Grenzenhinweg: Klüber Seminare werden überall dort angeboten,wo Klüber Kunden sind – mit anderen Worten: weltweit.

Nutzen Sie unseren Leserservice auf Seite 29, um weitereInformationen zum Thema „Seminare“ zu erhalten.

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Fit für die ZukunftHöchste Lebensdauer für Auto-mobilkomponenten mit neuemSpezialschmierfett

Absolut zuverlässige Performance ist eine Grundvoraus-setzung für alle sicherheitsrelevanten Komponenten imAutomobil. Das betrifft natürlich auch den Schmierstoff.Einen Schmierstoff für Zukunftstechnologien zu entwickelnmit Anforderungen wie 20 Jahre Lebensdauer, Temperatur-beständigkeit bis 180 °C, kurzfristig weit höher, sowie exzel-lentes Druckaufnahmevermögen stellt in einer preissensiblenBranche keine geringe Herausforderung dar. Mit KlübersynthBR 46-82 ist Klüber Lubrication der Spagat gelungen: einleistungsstarkes Tief- und Hochtemperaturfett für Baugrup-pen der Drive-by-wire Technologien im Automobilbereich.

Das silikonfreie Spezialfett schafft Dauertemperaturen bis180 °C mit Spitzen bis 250°C und sorgt für Leichtlauf auchbei Minusgraden. Guter Verschleißschutz in Stahlpaarungen,EPDM-verträglich, mit Bremsflüssigkeiten mischbar sindweitere Merkmale der Neuentwicklung. Damit bietet sichKlübersynth BR 46-82 zur Langzeitschmierung für zahlrei-che Komponenten an wie zum Beispiel Kugelgewindetriebe,Wälzlager, auch senkrecht eingebaute Nadellager undGetriebe. Mehrere Schmierstellen einer Baugruppe wie z.B.der Bremseinheit können so mit einem einzigen Fett fit fürdie Zukunft gemacht werden.

Ausführliche Informationen können Sie über den Leser-dienst auf Seite 29 abrufen.

Tribojournal

Herausgeber und CopyrightKlüber Lubrication München KG Geisenhausenerstraße 7 81379 München – Deutschland Tel. +49 (0)89-78 76- 0 Fax +49 (0)89-78 76 333E-Mail: [email protected]

Nachdruck, auch auszugsweise, beiQuellenangabe und Zusendung einesBelegexemplars nur nach Absprache mitKlüber Lubrication München gestattet.

Die Angaben in diesen Fachartikeln basie-ren auf unseren allgemeinen Erfahrungenund Kenntnissen bei Drucklegung. DieInhalte der Artikel dienen lediglich allge-meinen Informationszwecken und ersetzenkeine fachliche Beratung. Daher überneh-men wir keine Haftung für Schäden, die beider Anwendung/Umsetzung von Informa-tionen aus diesen Fachartikeln entstehen.Eventuell enthaltene Informationen zu Klüber-Produkten beinhalten keine Zusiche-rung von Eigenschaften oder Garantie derEignung des Produkts für den Einzelfall.Wir unterstützen Sie gerne mit schmier-stofftechnischer Beratung durch unserekompetenten Mitarbeiter und stellen aufWunsch und nach Möglichkeit auch gerneProben für Tests zur Verfügung.

Impressum

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GermanyKlüber Lubrication München KGGeisenhausenerstraße 7, 81379 München� +49-89-7876-0, Fax: +49-89-7876-333www.klueber.com

GermanyHeadquarters:Klüber Lubrication Deutschland KGGeisenhausenerstraße 7, 81379 München� +49-89-7876-0, Fax: +49-89-7876-565www.klueber.com

Sales Offices:Verkaufsregion Süd-OstGeisenhausenerstraße 7, 81379 München� +49-89-7876-0, Fax: [email protected]

Verkaufsregion NordKrendelstraße 32, 30916 Isernhagen bei Hannover� +49-511-610170-0, Fax: [email protected]

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Verkaufsregion Süd-WestWeilimdorfer Straße 74/1, 70839 Gerlingen� +49-7156-9400-0, Fax: [email protected]

ArgentinaKlüber Lubrication Argentina S.A.Martin J. Haedo 4301/63, (1602) Florida, Prov. Buenos Aires� +54-11-4709-8400, Fax: [email protected]

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AustriaKlüber Lubrication Austria Ges.m.b.H.Franz-Wolfram-Scherer-Straße 32, Postfach 845028 Salzburg-Kasern� +43-662-452705-0, Fax: [email protected]

BelgiumKlüber Lubrication Benelux S.A./N.V.Rue Cardinal Mercier 100, 7711 Dottignies� +32-56-483311, Fax: [email protected]

BrazilKlüber LubricationLubrificantes Especiais Ltda. & Cia.Rua São Paulo, 345, Distrito Industrial de Alphaville06465-902 Barueri - São Paulo� +55-11-4166-9005, Fax: [email protected]

ChileKlüber Lubrication Chile Ltda.Av. Edo. Frei Montalva 9950, Módulo B1, Cargo ParkQuilicura, Santiago� +56-2-7471188, Fax: [email protected]

China, People’s Rep. ofKlüber Lubrication China Ltd.Room 1012 Shatin Galleria, 18-24 Shan Mei StreetFotan, Shatin, N.T., Hong Kong� +852-26920191/26920329, Fax: [email protected]

Klüber Lubrication (Shanghai) Co. Ltd.Room 1806-1809, Tian An Center, No. 338 Nanjing Road(West), Shanghai 200003� +86-21-63720022, Fax: [email protected]

Beijing Liaison Office:Room 1805, A BuildingChina International Science & Technology Convention CenterYumin Road No.12, Chaoyang District, Beijing 100029� +86-10-82252221, Fax: [email protected]

Chengdu Liaison Office:Room 2306 Zongfu Building, No. 45 Zongfu RoadChengdu, Sichuan 610016� +86-28-8675-2970/8675-2971, Fax: [email protected]

Shenzhen Liaison Office:RM 2904, Huaneng Building, 2068 Shennanzhong Road, Futian District, Shenzhen, Guangdong 518031� +86-755-83680482, Fax: [email protected]

Czech RepublicKlüber Lubrication CZ s.r.o.Prazákova 10, 61900 Brno� +420-5-43424836/43424837, Fax: [email protected]

DenmarkKlüber Lubrication Skandinavien A/SLiterbuen 9, 2740 Skovlunde� +45-70-234277, Fax: [email protected]

FinlandKlüber Lubrication Skandinavien A/SHämeentie 3, 00530 Helsinki� +358-9-8545610, Fax: [email protected]

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MexicoKlüber Lubricación Mexicana, S.A. de C.V.Parque Industrial Querétaro, Avenida de la Montaña No. 109Km. 28.5 Carr. Qro.-S.L.P., Santa Rosa JáureguiQuerétaro 76220� +52-442-22957-00, Fax: [email protected]

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RussiaKlueber Lubrication OOOSkladochnaja ul., dom 2 A, strojenije 1, 127015 Moskau� +7-495-1011707/1011708, Fax: [email protected], [email protected]

Sankt Petersburg Office:Litejny prospekt, d. 22, of. 55, 191028 Sankt Petersburg� +7-812-2724757, Fax: [email protected]

Rostov-na-Donu Office:prospekt Semashko, d. 114, of. 310344010 Rostov-na-Donu� +7-863-2500007, Fax: [email protected]

Samara Office:ul. Uritskogo, d. 19, of. 2, etash 9, 443030 Samara� [email protected]

Kazan Office:ul. Kremljovskaja, d. 13, of. 202/B, 420111 Kazan� [email protected]

Singapore, Republic ofKlüber Lubrication South East Asia Pte Ltd25 International Business Park, # 04-54 German CentreSingapore 128384� +65-6562-9460, Fax: [email protected]

South Africa, Republic ofKlüber Lubrication (Pty) Ltd. P.O. Box 11461, Randhart / Alberton 1457� +27-11-908-2457/908-2458/908-2459, Fax: [email protected]

SpainKlüber Lubrication GmbH Ibérica S. en C.Carretera C-17, Km 15,508150 Parets del Valles (Barcelona)� +34-93-5730711/5730666/5730667, Fax: +34 [email protected]

SwedenKlüber Lubrication Skandinavien A/SBox 601, 194 26 Upplands Väsby� +46-8-59098600, Fax: [email protected]

SwitzerlandKlüber Lubrication AG (SCHWEIZ)Thurgauerstraße 39, 8050 Zürich� +41-44-3086969, Fax: [email protected]

TurkeyKlüber LubricationYAGLAMA ÜRÜNLERI SAN. VE TIC. A.S.Cerkezköy Organize Sanayi BölgesiAtatürk Cad. 10 Sok. No: 7, Cerkezköy/TekirdagPostal address:PK 56, 59500 Cerkezköy/Tekirdag� +90-282-7581530/7581710Fax: +90-282-7582935/7582936/[email protected]

United KingdomKlüber Lubrication Great Britain Ltd.Hough Mills, Northowram, Halifax, HX3 7BN� +44-1422-205115, Fax: [email protected]

United States of AmericaHeadquarters:Klüber Lubrication North America L.P.32 Industrial Drive, Londonderry, NH 03053� +1-603-647-4104, Fax: [email protected]

Midwestern Group Office512 West Burlington Avenue, Suite 208, LaGrange, IL 60525� +1-708-482-9730, Fax: +1-708-482-9407

Southeastern Group Office233 North Main Street, Suite 300 A, Greenville, SC 29601� +1-800-889-4283, Fax: +1-864-467-0740

Western Group Office572 East Green St., Suite 208, Pasadena, CA 91101-2045� +1-626-795-5455, Fax: +1-626-795-6064

Klüber Lubrication Texas, L.P.P.O. Box 131359, Tyler,TX 75713, 9010 CR 2120,Tyler, TX 75707� +1-903- 5348021, Fax: +1-903- [email protected]

Klüber Lubrication ein Unternehmen der Freudenberg-GruppeKlüber Lubrication a member of the Freudenberg groupKlüber Lubrication una empresa del grupo Freudenberg

www.klueber.com

Klüber Lubrication une société appartenant au groupe FreudenbergKlüber Lubrication una società del gruppo FreudenbergKlüber Lubrication uma empresa do Grupo Freudenberg

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