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Ju-Jutsu-Beispielprüfungsprogramm zum 4.Kyu (Orangegurt) Zusammengestellt von Heiko Koenig, letzte Änderung 24.03.2013 Die aufgeführten Techniken sollen eine Hilfe sein für diejenigen, die überhaupt nicht wissen, was sie in welchen Prüfungsfächern zeigen sollen. Jeder sollte sie durch Techniken/Kombinationen ersetzen, die ihm mehr liegen bzw. die er beherrscht! Wichtig ist, rechtzeitig vor der Prüfung ein Prüfungsprogramm zu haben, welches man dann noch ausreichend üben kann! Denn nur das, was man oft geübt hat, sieht in der Prüfung dann auch gut aus! Macht Action in der Prüfung: Werdet laut! Schreien, Körperspannung und sich bewegen sind erlaubt !!!!! Bei den Kombinationen (die Punkte Abwehrtechniken bis Wurftechniken) ist vorher anzusagen welche Technik ihr zeigen wollt (korrekter Name dazu siehe Ju-Jutsu 1x1). Es wird immer nur die Technik bewertet, die ihr zeigen wollt/müsst. Das „Drumherum“ kann die Wertung nur verschlechtern! Daher einfache Kombinationen wählen, die man auch beherrscht! Ausserdem sollte eine Kombination grundsätzlich aus mindestens 3 aufeinanderfolgenden Ju-Jutsu-Techniken bestehen! Jeder hat die Möglichkeit eine „versemmelte“ Technik zu wiederholen! Dabei aber nicht einfach mitten in der Technikabfolge aufhören – das kann man in einer realen Situation auch nicht! Einfach weitermachen, bis der Angreifer unter Kontrolle ist und erst dann den Prüfer fragen, ob man die Technik nochmal zeigen kann! Bewegungsformen Die geforderten Techniken mit Körperspannung ausführen! Die Deckung nicht vernachlässigen! Sich evtl. einen gedachten Angreifer vorstellen, um die Bewegung realistisch erscheinen zu lassen, evtl. sogar einen Konter darauf zeigen! Falltechniken Erst nach der geforderten Fallübung Deckungshaltung einnehmen! Bodentechniken Der Partner soll die jeweilige Befreiung zulassen! Befreiung aus seitlicher Position → Zum Angreifer drehen und Hosenbein fassen → zurück drehen, dabei in die Brücke und Angreifer über den Oberkörper auf die andere Seite bewegen → selber in seitlicher Position halten Befreiung aus Kreuzposition (von rechts) → linken Arm befreien, damit den Kopf Richtung Beine drücken → linkes Bein über den Hals des Angreifers legen, linken Arm des A. Fixieren → linkes Bein strecken und nach links Rollen Befreiung auf Reitposition (Annahme Kopf befindet sich rechts vom eigenen Kopf) → rechtsn Arm des Angreifers binden → rechtes Bein befreien, aufstellen → nach links drehen Komplexaufgabe Demonstration von Fausttechniken an einem sich bewegenden, sonst aber passiven Partner in mehreren Wiederholungen Auf richtige Distanz achten, eigene Deckung nicht vernachlässigen, möglichst nicht auf die Deckung schlagen! Partner sollte nicht „dichtmachen“, sondern Trefferfläche anbieten! Abwehrtechniken 2 aktive Abwehrtechniken mit dem Unterarm: Schwinger rechts → Unterarmblock links nach aussen Handballenstoß zum Gesicht → Beinstellen → Festlegen/Aufheben/Zerstören Rückhandschlag rechts → Unteramblock links nach innen zum Ellenbogen, Griff mit rechts zum Handgelenk → Armstreckhebel zu Boden und am Boden

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Ju-Jutsu-Beispielprüfungsprogramm zum 4.Kyu (Orangegurt)Zusammengestellt von Heiko Koenig, letzte Änderung 24.03.2013

Die aufgeführten Techniken sollen eine Hilfe sein für diejenigen, die überhaupt nicht wissen, was sie in welchen Prüfungsfächern zeigen sollen. Jeder sollte sie durch Techniken/Kombinationen ersetzen, die ihm mehr liegen bzw. die er beherrscht!

Wichtig ist, rechtzeitig vor der Prüfung ein Prüfungsprogramm zu haben, welches man dann noch ausreichend üben kann! Denn nur das, was man oft geübt hat, sieht in der Prüfung dann auch gut aus! Macht Action in der Prüfung: Werdet laut! Schreien, Körperspannung und sich bewegen sind erlaubt !!!!!

Bei den Kombinationen (die Punkte Abwehrtechniken bis Wurftechniken) ist vorher anzusagen welche Technik ihr zeigen wollt (korrekter Name dazu siehe Ju-Jutsu 1x1). Es wird immer nur die Technik bewertet, die ihr zeigen wollt/müsst. Das „Drumherum“ kann die Wertung nur verschlechtern! Daher einfache Kombinationen wählen, die man auch beherrscht! Ausserdem sollte eine Kombination grundsätzlich aus mindestens 3 aufeinanderfolgenden Ju-Jutsu-Techniken bestehen!

Jeder hat die Möglichkeit eine „versemmelte“ Technik zu wiederholen! Dabei aber nicht einfach mitten in der Technikabfolge aufhören – das kann man in einer realen Situation auch nicht! Einfach weitermachen, bis der Angreifer unter Kontrolle ist und erst dann den Prüfer fragen, ob man die Technik nochmal zeigen kann!

Bewegungsformen Die geforderten Techniken mit Körperspannung ausführen! Die Deckung nicht vernachlässigen! Sich evtl. einen gedachten Angreifer vorstellen, um die Bewegung realistisch erscheinen zu lassen, evtl. sogar einen Konter darauf zeigen!

Falltechniken Erst nach der geforderten Fallübung Deckungshaltung einnehmen!

Bodentechniken Der Partner soll die jeweilige Befreiung zulassen!

• Befreiung aus seitlicher Position → Zum Angreifer drehen und Hosenbein fassen → zurück drehen, dabei in die Brücke und Angreifer über den Oberkörper auf die andere Seite bewegen → selber in seitlicher Position halten

• Befreiung aus Kreuzposition (von rechts) → linken Arm befreien, damit den Kopf Richtung Beine drücken → linkes Bein über den Hals des Angreifers legen, linken Arm des A. Fixieren → linkes Bein strecken und nach links Rollen

• Befreiung auf Reitposition (Annahme Kopf befindet sich rechts vom eigenen Kopf) → rechtsn Arm des Angreifers binden → rechtes Bein befreien, aufstellen → nach links drehen

Komplexaufgabe Demonstration von Fausttechniken an einem sich bewegenden, sonst aber passiven Partner in mehreren Wiederholungen

Auf richtige Distanz achten, eigene Deckung nicht vernachlässigen, möglichst nicht auf die Deckung schlagen! Partner sollte nicht „dichtmachen“, sondern Trefferfläche anbieten!

Abwehrtechniken 2 aktive Abwehrtechniken mit dem Unterarm:

• Schwinger rechts → Unterarmblock links nach aussen → Handballenstoß zum Gesicht → Beinstellen → Festlegen/Aufheben/Zerstören

• Rückhandschlag rechts → Unteramblock links nach innen zum Ellenbogen, Griff mit rechts zum Handgelenk → Armstreckhebel zu Boden und am Boden

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Atemitechniken Den Kiai oder zumindest ein hörbares Ausatmen beim Atemi, sowie Körperspannung nicht vergessen!! Das Zurückziehen der ausführenden Extremität nicht vergessen!

Fußtechnik vorwärts• Griff beidseitig ins Handgelenk → Griff lösen durch → Schritt nach

hinten + Fußstoß vorwärts

Fausttoß• Schwinger rechts → Abtauchen (mit rechts abknien) dabei block mit

linken Unterarm nach oben + Fausttoß rechts zum Bauch → Schulterbeinzug

2 Faustschläge• Würgen mit beiden Händen von vorn → mit links die linke Hand fixieren

→ Faustschlag aufwärts (Haken) zum Gesicht mit rechts → Mit rechts das linke Handgelenkt des Angreifers fassen → Handseithebel → Fußtritt zum Gesicht

• Griff gleichseitig ins Handgelenk links→ Handgelenk des Angreifers mit rechts fassen → mit links einen Auffallschritt nach hinten machen → Schrittdrehung um das hintere Bein um 90 Grad rückwärts (Griff wird gelöst) → Rückhandschlag mit links zum Gesicht → Armstreckhebel zu Boden un dam Boden

Hebeltechniken Hebeltechniken funktionieren nur, wenn der Gegner vorher durch Schock oder Bewegung/Zug/Druck in ein Ungleichgewicht gebracht wurde!

1 Armstreckhebel Stand • Schwinger → Schock + Armstreckhebel über die Schulter →

Schwertwurf → fixieren am Boden durch Armstreckhebel über dem Kopf

1 Armstreckhebel bei Bodenlage des Gegners • Schwinger rechts → Block + Schock → Große Aussensichel →

Seitstreckhebel am Boden → Spannwürger zum aufstehen

1 Armbeugehebel im Stand• Rückhandschlag → Unterarmblock und Greifen des Handgelenks →

Verriegelter Armbeugehebel vom Stand zu Boden → im Hebel bleiben und damit auf den Rücken drehen (Kreuzfesselgriff) → aufheben

1 Armbeugehebel bei Bodenlage des Gegners• Schwinger rechts → Beinstellen → Gegner auf den Bauch drehen →

Arm auf den Rücken in Armbeugehebel drehen → linke Ferse hinter Ellenbogen stellen und mit rechts zwischen linker Schulter und Hals abknien.

Wurftechniken Wurftechniken funktionieren nur, wenn der Gegner vorher durch Schock oder Bewegung/Zug/Druck in ein Ungleichgewicht gebracht wurde!

• Würgen von der Seite → Ellenbogenstoß zum Bauch + Hüftwurf oder Ellenbogenschlag zum Kopf + Hüftrad → Zerstören

• Schwinger rechts → Block + Ellenbogenschlag mit rechts zum Hals → Große Aussensichel → Umdrehen und mit Kreuzfesselgriff aufheben

Weiterführungstechniken Übergang von Armstreck- zu Armbeugehebel rechts und links.

Der Angreifer streckt bzw. beugt den Arm!! Der Verteidiger hat nur darauf zu reagieren bzw. die Bewegung aufzunehmen! Auf Beinarbeit achten (Doppelschrittdrehungen)!

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Gegentechniken Der Wurf muss zumindest erkennbar sein, bevor eine Gegenreaktion erfolgt! Der Wurf muss so angesetzt werden, dass er bei keiner Reaktion des Partners auch durchgeführt werden könnte!

Verhindern eines Wurfes nach vorn durch

• aussteigen in Bewegungsrichtung: Hüftwurf → mitdrehen, sodass man seitlich steht → evtl. Angreifer mit Körperabbiegen zu Boden bringen

• aussteigen entgegen der Bewegungsrichtung: Schulterwurf → Angreifer unter dem eigenen fixierten Arm durchschieben → evtl. mit Schwitzkasten von der Seite halten

• Blockieren: Hüftrad → absenken des Körperschwerpunktes → evtl. Kontern mit Talfallzug oder Ausheber

• Blockieren: Hüftwurf → Hüfte nach vorn schieben → evtl. mit Seitenrad kontern

Freie Selbstverteidigung ACHTUNG! Es soll hier nicht Duo-Wettkampf gezeigt werden! Das Prüfungsfach ist „freie Selbstverteidigung“! Es ist hier lediglich „freie Selbstverteidigung“ gegen die vorgegebenen Angriffe der Duoserie A zu zeigen!D.h. Realismus, Eigensicherung & Co. geht hier vor Show!

1. Handgelenk mit beiden Händen fassen → Griff des eigenen Daumens → Raushebeln + Fußstoß zum Bauch

2. Einhändiger Griff diagonal ins Revers → Hand mit links an der Daumenmaus fassen → Schritt m. Rechts zürück + Handballenstoß m. Rechts zur Nase → Doppelschritt + Kipphandhebel → Handbeugehebel zum aufheben

3. Würgen von vorn → Griff von unten nach oben sprengen → Griff in Nacken + Kniestoß-/stöße zum Bauch → Genickdrehhebel zu Boden

4. Würgen von der Seite → Ellenbogenstoß zum Magen → Hüftwurf → Umdrehen → aufheben

5. Griff an die Jacke im linken Schulterbereich von der Seite→ Hand mit rechts greifen + 180Grad Drehung links + Knieschlag-/schläge rechts → Handdrehbeugehebel zu Boden → aufheben

Freie Anwendungsform Bodenrandori

Möglichst locker bleiben, Halte-/Hebeltechniken zulassen, sowie Befreiungen. Das Ganze sollte nicht statisch wirken, mehr wie ein Showkampf!!

Kombination/Vielfältigkeit Einfache sinnvolle Kombinationen wählen! Es wird nur die geforderte Technik bewertet! Das Drumherum kann die Bewertung nur verschlechtern!

Sicherungstechniken Sich bei den Sicherungstechniken nicht auf eine bestimmte Kombination versteifen. Besser aus dem Bauch entscheiden: Wenn der Partner bei einer Kombination in einer „guten“ Position ist, entsprechende Festlege-/Transporttechnik ausführen!

Partnerverhalten Als Partner locker sein und mitspielen! Die Prüfung ist eine Demonstration, ob man die Prinzipien der Techniken verstanden hat und kein Wettkampf! Daher sollte man zulassen, dass der Partner dies auch zeigen kann! Alles Andere wird negativ bewertet!