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Jugend und Technik / 1958/11

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Zahlen sprechen

eine

nüchterne,

aber

dafür

um

so

ein-

deutigere

Sprache.

Sie spiegeln

die

T atsaehen

ltnbestech-

lich

tuider,

und

d,arum

ist

es

manchmal

gut,

sich einige

Zahlen

anzusehen;

besonilers

dann,

roenn

man

die

Enttoicklung

unserer

Republik

betrachtet

unil

dabei

auch

geneigt

ist, Vergleiche

zu ziehen.

Für

sich

allein betrachlet,

ist eine

sotche

Zahl

ott tot,

und,

so rnancher

usird nichts

d.amit

anzulongen

uuissen,

u)enn

er

liest,

da 3

die industrielle

Bruttoproduktion

des Jahres

1957

51

MiLiarden

248

Millionen

DM

betrug.

Hanter

dieser

ZohI aber steckt all das, u:as f ost 2,g Mit-

lionen

Arbeiter

in mehi

als 17 500

Ind,ustriebetrieben

an

industriellen

Erzeugnissen

in einem

Jahr

produziert

haben.

Darunter

die

f

ast,33 Mitliar(ten

Kitousottstund.en

Elektroenergie,

mehr

als 272

Millionen

Tonnen

Braun:

kohle,

1,6

Millionen

Tonnen

Roheisen,

93000

Motor-

räder,

130

000

Mopeds,

183000

Schreibmaschinen,

last

519

Mil l ionen

Quadratmeter

Geuebe

auer Art

und oiele

tausend

andere

Produkte,

So interessont

aber

itie

Zahlen

eines

Jahres

auch

sein

rnögen,

ihre

usirkliche

Bedeutung

kann

man

erst

ermessen,

TDenn

mon

ein-

mal

Vergleiche

anstellt.

rnit

anderen

Johren.

Um

den

Zahlenwald

nicht

noch

mehr

zu ueilichten,

sei hier

nur die

gesamte

industrielle

Bruttoproduktion

1)er-

glichen:

In

den letzten

sieben

Jahren

hat

sie

si.chau l

ueit mehr als d.as Doppelte erhölt t . Sie st ieg uon Be-

ginn

unseres

ersten Fünfjahrplans

bis zum

Jahre

jgST

auf

217 Prozent

an .

Dank

der

geualtigen

Leistu.ngen

auer

Werktötigplt,.clie

eine

solche

Steigerung

der

Industrieproduktion

errnög1-

liclrten,

ist unsere

Republik

in

die Reihe

d,er

stijrksten

Industrienxiichte

Europas

aufgerückt.

Bercchnet

naclt

der

absoluten

Proilulction,

nimmt

sie

dabei

den

fünlten

'Platz

ein

und, tt:ird

nur noclt

übertrofien

uon

derlJd,SSR,

England,

Frankreich

und

W

estdeutschland,,

Bernerkens-

wert

dobei

ist , dalS

uir

beuölkerungsmälJig

bedeutencl

größere

Länd.er

uie Italien

und

hochindustrialislerte

Länder

uie Belgien

hinter

uns

gelassen

haben.

In

dem

Mdße,

uie unsere

produkt ion

anst ieg,

wuchs

auch

die

internationale

Anerkennung,

die unsere

Repu-

blik rnit ihren Erzeugnissen in d.er ganzen WeIt findet.

Zurückzuführen

ist

das

nicht zutetzt

aul

die ausgezeich-

Zur,zrYeitelt

Umschlogs6ite

i

Einer

der wirtschoftlidren

Scfiwer,punkte

der

DDR

ist

die Brounkohlenförderunq.

tn

den

Togebouen

setzen

die

Arbeiter

ollJihre Xroft

ein,

um

die.

Großgeröte

einsotzbereit

zu

holten

und durch

Ausnutzung

oller Reserven

den

Plon

zu überbicten.

Sie leisten

domit

einen werlvollen

Beitrog

zum

Sieg

des Sozio-

lismus und zur Festigung unserer Republik, für

die

sie

qT

16,

November

ihre

St imme

geben

werden. (Foto:

Tobbert|

v o l { t t { g . w E R I E R C U n T H

nete

Qualität,

unserer

Produkte.

In mehr

ols 100

Län-

dern

aller

Erdteile

sind, DDR-Erzeugnisse

in

ilen

Ietzten

Jahren

zu

einem

festen

Begriff

geworilen,

Maschinen

aller

Art,

besonders

Werkzeug-

und

Tertit-

maschinen,

Schifie,

optische

Gerd.te;

Büromaschtnen

und Erzeugnisse

der Leichtind,ustrie

lielern uir

heute

tr,icht

nur

an die sozialistischen

Ltiniter

unil

die

un-

obhöngigen

Nationalstaaten

Asiens

und

Afrikas,

son-

dern

auch

in

piele

hochinilustrialisierte

kdpitalistische

Länder.

Es

äst

ein

sehr

eind,eutiges

Zeichen

ür

d.ie

Qualität d,er in unserer Ind,ustrie geleisteten Arbeit,

uenn

sich

der

AulSenhanilelsumsotz

rtnserer Repubtik

uon

etuds

über

2

Mil l iarden

DM

im

Jahre IgS0

aul

1952

1953

1954

1955 7956

1067

Das

ll'aehstumstcmpo

der industriellen

Bruttoproduktron,

die

eindeutlgste

Kennziffer

tilr

die

Entwlcklung ater

Wirtschaft,

zelgt

sehr klar dle troßen Erlolge, dle unterFtihrung von Partel und negierung

ln

den letzten

Jalrren

von den

Arbeitern

in

unserer

Republlk

errüngen

wurden.

rnehr

als

7 Milliorilen

DM

im

Jahre

1gS7

erhöhte.

Daran

sind

ilie

sozialistischen

Länder

mit

S,S

Mtt-

Iiarden

DM

und,

die kapitatistischen

Länder

einschtieß-

Lich

Westd,eutschland

mit

mehr

als

,Z.Miltiarden

DM

be-

teiligt.

Nicht

nur

einzelne

Maschinei

und.

Gerijte

sind

es,

d,ie

wir liefern,

uiele

kompt?fte

Fabriken

und,

andere

GrolSanlagen

künden

in

allen

Teiten

der

WeIt

uon den

Aufbauerfolgen

lrnserer

jungen

Repubtik.

Ein

Wirtschaftswunder

-

aber

wo?

In

Bonn

gibt

es einen

Wirtschaltsminister

mit NamenErhard. f)ieser Mann nimmt

für

sich in

Anspruch,

der

Scltöpf r

eines

Wunders

zu sein,

rtnd,

posauni

es i i

aIIe

Welt

hinaus,

tui,e

uunderbar

sich

itie

westd,eutsche

Wirtsdntt

entu: ickelt

habe,

uie

krisenlest

sie sei

und,

toie

herrliclt

es d.och

den

Menschen

in diesem

Londe

625

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Sehr wesentlldr erhöhte sich

die

Erzeugungvon

Elektro-

energle. Mlt f869

kwh Energieerzeugung

pro

l{dpt

der

Bevölkerung lm Jahr 195?

w&r der Stand

Westdeutsch'

lands weit llberholt.

ginge..Kui,urn

es, st

alles

ein einziges

,,Wirtschofts-

üuniter",

Dieqe

Tdtsache

allein

wdre

ei.gentlich

kaum

erwöhnenstsett.

dbnn

es hdt in d.er deutschen

Ver-

gangenheii

schon

so

manchen Minister

gegeben,

er

on

einer etwds reichlich übersteigerten

Einbildungskratl

litt. Bedauerlich,an ler ganzenAngelegenheit st nur,

ilaB

es imntet noch Menschen

gibt

-

auch in

unserer

nepublik

-+,

ilie,d,iesesGerede als

Wahrheit betrachten

und ehrfurchtsuöU,

ul

d.asblicken, was

sich oul wirt-

s

chal tlich

e

n

Geö

et

j

ens

eit

s uns

er

er S aot

s

g

enz

e er

ei

g

net.

Natürlich

gibt:

es

clort

Drfolge,

ilenn ilie

Arbeiter,

lngenieure

uhd'

Wissenschaftler im

Westen unserer

Heimat

sinil dobh keineslalls Dummköpfe, Wir

brau-

chen auch

,dr

niaht, darüber

zu'iliskutieren, dau in

Westileußehla,nd,

eute noch ntehr f

amilien einen

Kühlschrant|,be.sit|en dls

bei uns

-

ein

uielzitierter

,,Beweis".,b$,jist

auct

eine Tatsache, daB

ilort mehr

Autos

tahriilats

bei,

uns. Es wird. auch

keiner bestrei-

Ien,

doß in:Westdeutschland,

ntehr Lederschuhe

je

Einwohner

Derkouft userilen als bei

uns,

lst all da& aber ein Beu:eis für d.asangeblicheWirt-

schaltswunder?

Wer

ilas

glaubt,

dem

geht

es

uie einern

oberflächlichen

Köufer, det oor lauter leuchtend.er

arbe

nicht d.as

an-

gerostete

Eisen sieh.t,d.assich dahinter uerbirgt.

626

Beim Eisen

drückt

man

den

Wert in

ganz

konkreten

Zahlen iler Festigkeit a)us,und

iliese sind nun einmal

beim angerosteten

Eisen

geringer.

-

Eine Tatsache,

d,ie

eder

Lehrling weiß. Kehren uir aloch

bei d.er Wirt-

schalt ouch

einmal

uleder zu

solchen

ganz

korikreten

Zohlen zurück,

denn

ouch

beim Vergleich der Wirt-

schalt zweier.Staaten

gibt

es solch,e nbestechlichen

Wertmesser, oenn

rnan dos Entwicklungsternpo

gegen-

überstellt,

Da läßt sich nichts

mlt

noch

so schöner

Farbe uerkleistern. ,

ln den letzten

siebenJahren erhöhte

sich lie Inilustrie-

pröduktion

in der DDR, wie bercits

festgestellt

ruurile,

auf 217Prozent. m

gleichen

Zeitraum

erhöhte sich die

IndustrLeproduktion

in Westileutschlanil

nur

aul

204

Prozent.

In einern Jahr

erhöhte

sich

also bei

uns

die Produktion

urn ilurchschnittlich

76,7

Prozent,

in

We$tdeutsdtland,

ber nqr

urn

74,8Prozent.

Noch deut-

licher wi'fil iler

Untersdtied, sichlbar,

wenn

rnon ilas

Jahr 1957

etrachtet,wo

einenTwestileutschen

Zuwachs

uon 77

Prozent

bei uns sogar 75 Prozent

gegenüber'

stehen, Für diejenigen,

die ila

sagen, was sini l

denn

schon 2,3 od.er 4

Prozent Unteßchied,

sei erlöutert,

aloß

1

Prozent Produktionssteigerung

mmerhin

einem

GegenrDert n Waren aon rnehr ols

rls

Milliord,e Mark

entspricht.

Eigentlich

sprechen

liese

Zahlen

eine

schon

recht ileut-

Ii.che

Spraehe.

Dobei mulj

rnan dann

auch noch

berück'

stchtigen, il.aß

uir

eine solche Prod.ukti,onssteigerung

erreidtten, obwohl uir

uns

erst

eine eigene

Grund-

stofrinitustrie

aus d,em Nichts

aufbauen mußten

und.

ilap die

westdeutsche Wirtschaft

aul

eine

umfangreiche

Grundstofr

nilustrie

zurückgrei,fen konnte.

ßeim

W

achstumsternpo,

der entsch.eitlenilen

Kennziff

e

är

ilie inilustrielle

Entwicklung,

ist also

rnit denx

W rt schaf swund.erb

g

fi nicht

Diel anzuf

angen.

In Westdeutschlanil?

Nun

gibt

es aber

auch noeh

Leute,

di;

sagen, laß

es ,

wenn auch

nicht

so

schnell, doch immer

obsolut aut'

wärtsgehe

und ilemzulolge

ja

ouch. eine absolute

Kris

entestigkeit

Dorhand,en ei.

Greifen usir uns d,eshalb

ei:nigeabsolute Produktions-

zahlen

aus

den

olfiziellen

Statistlken

heraus.

Kohle, bed,eutendste

nergiegrunillo.ge

d,er,

gesomten

Industüe, u:urde

in Westileutschlanil 7957annöhernd

1,5

Millionen

Tonnen

ueniger

gef

ötilett

als

1956.

(Heute

liegen,

obgleich

die Förderung weiter

gedrosselt

wurde, bereits

mehr

als 72

Millionen

Tonnen Kohle

und Koks aut den

Halden.

-

Das ist mehr als in ilen

schlimmsten

Kriseniahren

d"er zwanziger

Jahre.) In

unEerer Republik aber stieg ilie Kohlenförderung

(umgerechnet

in Steinkohleneinheiten)

im

gleichen

Zeitraum

un.

fast

2,5 Millionen

Tonnen. Ein

onderes

Beispiel

ist

balzinierte Sod,a,

ein wichtiger chemischer

Rohstoff. Sank

in

Westdeutschtand

ie Erzeugung uon

1956 u

1957wn

mehr als 6000

Tonnen,

so stieg sie bei

uns um

fost

30000

Tonnen, Schließ lich noch

ilie Pro-

duktion eines sehr

begehrten

Beilarfsortikels: Motor'

röiler.

Von 1956

u 1957

tieg

sie bei uns oon

79 000

aut

93 000unil sank

im

gleichen

Zeitraum in Westdeutsch-

lanil

oon

92 000

auf 50

000.

Offenstchtlich

haut es also

mit ilem

,,Wuniler"

auch

auf diesem Gebiet nicht

mehr

ganz

hin, unil wenn

lnan

einmal

die.Statistiken

ilieses Jahrgs

niteino.nd.er

Der'

gleichen wiril, werden die Krisenzeichen noch ueit

ileutlicher

sichtbar w

erd,en.

Um das,

,Wunder"

komplett zu

rnachen,sei noch

die

Entroicklungstendenzder Lebenshaltungskosten

uer-

glichen

-

und d.ie

Tenilenz

ist ilabei Toeitaus

ent-

I

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, l

/ l

F I

*-

i t

t i l

r1l

t l

l l

Während

ln

westdeutschland

di e

Kohlenförderung

selt 1956 ständig

zu -

rückgeht,

steigt

dle Braunkohlenförde-

rung ln unserer

Republik sprunghaft

an und beträgt heute weit mehr a ls

da s

Doppelte von dem,

was

1.936 m Gebiet

der DDR

gelördert

wurde.

scheidender

als

jeder

absoLute TeiI -

uergleich. Bei

gleichem

Wohnraum,

gleichen

Anschafi ung

en

und

gleichem

Lebensmit teluerbrauch

zü eier F ami-

l ien

sanken diese Kosten

in der DDR

Don

700 im

Jahre 1950

auJ 61,3

im

, lahre 1958 und st iegen

in

West-

deutschland im

gleichen

Zeitraum

uon 100auf 119.

Gibt

es naclt dl l diesen konkreten

Zahlenbeueisen

-

die bei u:ei tem

noch nicht uol lständig sind.

-

nctch

eine Frage, TL)omo.n xon einem,

Wirt-

schaltswunder sprechen kann? I'tt

Westdeutschlanrl keineslal ls,

bei-

ueitem

ober

schon in unserer l )eut-

schen Demoltrat ischen ReDubl ik.

Was

versprochen

wurde,

wird

gehalten.

Die Erlolge

in

unsererRepubl ik beim

tuirtschaJt l ic l ten

Aulbuu und der

Verbesserung

des

Lebensstanclards

sind

eindeutigl.

Die

Entwicklung

ging

so xor s ich,

tuie

es in den uon der

Partei der

Arbeiter lc lasse, i ier

Sozial ist ischen

Einheitspartei Deutschlands, uor-

geschloglenen

Plö.nen rorgesehen

uor:

f

olgericht ig und stet igl .Das, u:as

die Partei

'rersproch,

tt:urde

auch

eingehalten, und so ent$tai lden

dort ,

7Doeinst Kielernu:üIder, Sunpt

oder

Felder

u:oren, neue Industr iegigan-

te

n, u orn ehmliclt

d,e

S chu

erind,u stri e,

denn

ihre Entwicklung

war

die Vor-

aussetzuttg dalür,

daf i auclL n al lelr

anderert

lndustr iezueioen und der

Landuirtschalt

die Proclul t t fun

i1,

steigert

userden

konnte. Dalni t dber

L'erbesserte sich

uan Jahr zu Jahr

die Lebenslage der

werkt t i t . igen

IJe-

uöIkentng u,nriererRepubl ik. lmtner

mehr erarbeitetes

GeId

konnte

für

die

Verbesserultg

1)orz

Volksbi ldunq

und

Klrltur,

ür

die BetreutLng

der

Alten und Kranken,

Jür

d,enBau aon

W<thnungen

und sr:zialen Einrich-

tungen

ausgegeben

ttetd.en. Jeder

Mensch

in

unserer

Republ ik

l&t

heute uncl

lür

aI Ie Zei l . eine

ge-

sicherte Perspekt iue. Jeder u:ei J,

dalJ

bei

uns das Leben

mit

jedem

Tau

besser und l ichter uird,

u;ei |

unsere

PIüne

real

sind.

Dieser Aulst ieg aus

lI ' r i immern,

uon

ungünstiger Au

sganglsbasis aus, il)ar

mögl ich, urei l die befrei te Arbeit .er-

k losse die

Macht,

n

Staat hat, üeit

die Betr iebe denr,

Vol l<e

oelü)rcn

u.nrJ

damit die Ftsrderung,

ür

t l ie

die

t testen Söhne unseres

Volkcs berei ls

l:i?-<

-

','j'.

'A

:;l:l}P""*;

Eine sehr deutliehe Sprache filr

die

Qualität

unserer

Erzeugnisse

spricht

die

Entwlcklung

unseres

Außenhandelliumsatzes.

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Dor 40 Jehren, in

der Nouemberreuolution

des

Jahres

1918, kiimpften,

Warklichkeit

gerDorden

ist. Weil

die Menschen uissen, daß

sie

f

ür sich selber

arbeiten, deshalb konnten die Ziele,

die

Portei und

Regierung

in den Plänen stel l ten,

eneicht userden.

Die

uichtigste Produktixkralt

ist

der Mensch.

Und

diese

kann nur im Sozidl ismus

uol l zur Entf

al tung

kornmen.

Neue Aufgaben

sind

gestellt.

Wenige Monate,erEt ist es her, d,at3der V. Partei tag

der Sozialistischen

Einheitspartei

Deutschlands

neue,

grotJe

Aulgaben

stel l te.

Bis

zum Jahre 7967

soII

West-

deutschland int

Pro-Kopl

-V

erbrau.ch aller Lebensmittel

und üicht igen Gebrauchsgüter überf lügelt

sein. Es

ist

klar, da 3 das kein

,,Spaziergang"

isl. Es uird üon

jedem

große

Anstrengungen

fordern,

dieses ZieI zu

erreichen. Es

steht

aber

genauso

eindeutig

fest,

d,oß

das

ZieI

zu erreichen

ist,

denn die Grundlagen

d.ofür

uurilen in den

pergangenen

Jahren

geschafien.

Modernste technologische Verlahren userden in

der

lndustrie dngeuendet,

um d,ie Prod,uktion uon

Ge-

brauchsgütern

zu

steigern. lm

Wohnungsbau heilJt das

Ziel, 100000

Wohnungen

jdhrl ich.

Der

grötJte

Tei l oon

ihnen

a*ird in

industr iel ler Bauweise

ef i ichtet uerden.

Neue Großobjekte üurden berci ts mit dem Rostocker

Hochseehalen

und

den beiilen Binnenkanälen

in Angrifr

genotnmen.

Eine ErdöIleitung

urird

gebout,

durch die

das kostbare

ÖI

aus

der

Sou:jetunion

zu uns

flielJen

wird.

Dazu uird, d,ann

ein

grolJes

Erdölvefarbeitungs-

kombinot

errichtet. Die

Kopazitöt

der

chemischen

In-

dustrie

wird durch

d,en

Ausbau

der

uorhandenen unil

die Errichtung

neuer Werke uesentlich

erweitert.

So

lietJe sich die Reihe der

Bei,spiele

noch üeiter

fort-

setzen. Sie

alle

zeigen

abelr,

welche

große

Aulgabe,

ober auch uselche grol3e Perspekliue uor

uns steht.

In Westdeutschland,

gibt

es

auclt

einen Plan

mit der

Zielstellung

lür

1961:

Bis

zu diesenl

Zeitpunkt soll die

Ausrüstung der Bonner NATO-Armee

mit Atomuoffen

abgeschlossen

sein.

So stehen

sich

zuei Pläne

gegen-

über. In unserern

PIdn

f inden

wir Zahlen,

die besagen,,

da 3 sich d,ie Produktion

uon

Woll-, Baumusoll-

und

P erlons eide

ng

e

us b

en o

on

243

M illio

ne

n

Quadr

atm e e n

im

Jahre 1957

au,f 358 Millionen

Quadratmeter

im

Jahre 7961erhöhen

u.tird,

ilaß die Erzeugung

uon

Fern-

sehemplärigern

uon 100

000

aul

400

000

Stück erueitert

wird, d,oß

an

Stelle oon 28

000 Kühlschrdnken

130000

hergestellt

userd,en

und

oieles andere,

das

alles

dauon

lcünd,et,

wie sich

das Leben

in unsbrer

Republik

uer-

bessern uird.

Bonn

kann

dem nur

Zahlen

uon

Atombornben

und

-

eingeplanten

At

omkrie

g

stoten

entgeg

ensetzen,

Unser

Plan

gibt

den

Menschen

ein

Z ie l ,

e r

ze ig t

den

Weg zu

e i nem

glücklichen

Leben

in

Frieilen.

Mi t

seiner

Veruirklichung

hetlen

ui r

auch

d,en Menschen

in Westaleutsch-

Iand,

zu

erkennen,

dolJ

(tie

Zukunlt

dern Sozialismus

gehört.

Zahlen

sprechen

eine

nüchterne, aber

eindeutige

Sprache,

und,

diese

Sprache

spricht

für

uns,

ür

unsere

Deutsche

Demokratische Republik, f ür unsere

Partei,

lür

d.en

Sozialismus,

f

ür

un

s

er

e

Ar beite

r-und- B

au ern-

Re

gie-

rung,

die

in

mehr

als neunjöh.riger

Arbeit

beuiesen

hat,

ila 3

ihre

poti-

tik

d,em

Wohle iles

ganzen

deutschen

Volkes

d. ient .

Deshalb

kunn

es am

76.

Nooember,

bei

d,en Wahlen

zur

neuen

Volkskammer,

f

ür

jeden

ehr-

Iiclten

und. sachlich

denkenden

Men-

schen

nur

eine klare

Entscheiduna

lür

die Kandidqten

der Nat ionalen

I 'ront

geben,

Jür

die Vol lendungl

des

soz io l i s f i sc l t en

u baus in

uns e r e r

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62E

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K A R L M E I { I } L ,

A N . C H I T I | ( I

"?nfu

starken Einfluß ausübt, auf

unser

Bewußtsein, unsere

Gesundheit

und auf

unsere

Lebensweise.

Es ist früh

'am

Morgen.

Wir

sind

eben

erwacht und

stehen nun am

offenen

Fenster. Es

kann

sein,

daß

das

Haus, in dem wir wohnen,

sich

inmitten

von

Grün-

anlagen beflndet. Oftmals wird aber

der

Blick auf

nahe

Häuserfronten fallen,

oder auf Brandgiebel, auf

Fabrikgebäude, auf Ruinen oder abgeräumte Trüm-

merflächen.

Vielleicht

führt auch

die

Eisenbahn oder

die Straßenbahn

oder eine

belebte Verkehrsstraße

unterm F

enster

vorüber. Wir haben uns

gewiß

an all

das

gewöhnt,

doch

gelegentlich

wird einem

bewußt

geworden

sein,

daß

solche Wohnverhältnisse

mangel-

haft sind.

Auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule benutzen

wir eines der städtischen Massenverkehrsmittel. Zu

dieser

Tageszeit sind sie

immer

überfüllt, und nur

selten wird ein

Sitzplatz frei seirr. Die Fahrt

geht

an

schönen neuen Wohngebieten

vorüber,

vielfach aber

auch noch durch ältere

rvVohnstätten.

Schmalbrüstige

Häuser in

engen Straßen wechseln

dort mit

Fabriken und

Lagerplätzen

ab. Mischgebiete nennt

man solche Stadtteile, in

denen

noch immer

viele

Menschen beengt und oft auch

,unhygienisch

ieben

müssen.

Unseren

Arbeitsplatz

haben wir vielleicht

in einem

neuen volkseigenen Werk

mit seinen

vorbildlichen

sozialen,

hygienischen

und kulturellen Einrichtungen,

oft aber auch noch in

alten,

düsteren Werkstätten oder

Fabrikgebäuden, die sich inmitten der Wohnstätten

bef inden und mit Lärm und Ruß die umwohnenden

Menschen empffndl ich stören.

Nach

Feierabend fahren wir v iel leicht auf dem Fahrrad

durch die Stadt. Lebhafter

Autoverkehr

gefährdet

uns,

Fast

tägl ich

ist in der Zeitung zu lesen,

daß wieder

eine Anzahl

Wohnungen, eine

neue

Schule

oder eine

Sportanlage

geschaffen

worden

ist,

daß weitere Bau-

vorhaben

geplant

oder

begonnen

werden.

Haben wir

aber schon einmal

darüber

nachgedacht,

daß

alle

diese

Baumaßnahmen

unsere Stadt ständig

verändern

und

daß sie eines Tages

ganz

anders

aussehen wird? Diese

Veränderungen sind nicht zufäl l ig.

Planmäßig werden

die zahlreichen Bauvorhaben

durchgeführt, denn

unsere Stadt sol l sch<iner werden als s ie es heute

noch ist.

Wollen wir doch

einmal

den

Versuch wagen,

unserö

Stadt eincn Tag

lang be wußt zu erleben; diese Stadt,

in

dcr wir wohnen und arbciten

und die aul uns eincn

629

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wohingegen wir selbst

ale

fußganger

gefährden,.die

den Fahrdamm überschreiten wollen, oder

Kinder,

die

auf der Straße spielen, weil sie noch

keinen

anderen

Spielplatz

haben.

So

mangelhaft

sieht

unsere Stadt also

heute noch

aus,

wenn wir sie einmal richtig betrachten. Aber sie hat

auch ihre angenehmen Seiten. Da

gibt

es

kulturelle

Einrichtungen der verschiedensten

Art

und

zahlreiche

Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung, auch viele

Einrichtungen der sanitären Betreuung.

Wenn wir

uns fragen, warum wir eigentlidr in dieser

großen

Stadt

leben, dann würde wohl die

Antwort

lauten,

weil wir hier aufgewadrsen sind,

hier Woh-

nung und Arbeitsstätte, Freunde

und Bekannte haben,

kurz: die Stadt

ist unsere Heimat Aber

genauge-

nommen wohnen wir

in

der Stadt ihrer

vielfältigen

Vorteile wegen,

die sich aus all dem

ergeben,

was

der Stadt erst ihren Charakter verleiht:

gemeinschaft-

Iich€,

politische,

ökonomische und kulturelle Einrich-

tungen aller Art Das

sind die

typischen

Eigenschaf-

ten

jeder

Stadt von

jeher

Dazu schnell

einen Blidr in die Vergangenheit:

Überall

in der Welt entstanden Städte

immer dann, wenn die

menschliche Gesellschaft eine bestimmte

Entwicklungs-

stufe erreicht hatte, wenn mit der Arbeitsteilung ei n

Zustand erreicht worden war,

wo nidrt mehr

jeder

für

sictr alles

herstellte, wessen er bedurfte,

sondern

einzelne Güter mehr

erzeugte,

als für

den

'eigenen

Lebensunterhalt

nötig

waren und so,der Warenaus-

tausdr, der

Handel sich entwickelte. Das erforderte

zunädrsJ die regeimäßige

Zusammenkunft

der

Men-

schen an

einem

günstig gelegenen

Ort,

später aber

ihre ständige Anwesenheit in einer Ansiedlung.

Damit war diese

Ansiedlung

noch keine

Stadt.

Es

mußte

gleichzeitig

noch ein

zweites hinzukommen: Die

Menschen

mußten

sictr zu

einem

politischen

und kultu-

rellen,

also zu

einem

gesellschaftlidlen

Leben zusam-

menffnden, weil sie

ja

auch

gemeinsame

Interessen

hatten, Sie wareh nun nicht mehr voneinander ge -

trennt

lebende Einzelwesen,

sondern bildeten eine

Gemeinsclraft. Und

so bauten

sie

sich zu ihren Woh-

nungen

und

Werkstätten

vor allem

einen

großen

Platz,

auf

dem

gehandelt

wurde, bauten Rathäuser, Zunft-

häuser

und manches

andere

Gebäude, in dem sie

zu

Beratungen,

zu

geselligen

Stunden

und

dergleichen

zusammenkamen.

Waren

die

Städte

ursprüngiictr noch

recht

formlos

gehaut

und das Leben

in

ihnen schleclt

organisiert,

so wurden sie

schon bald bewußt,

gut

und

zweckmäßig

gestaltet.

In

unseren

mittelalterlichen Städten,

so

schön

und versdriedenartig

sie auch sein mochten,

waren immer die sdrönsten und

größten

Gebäude

diejenigen, die der Gesellschaft dienten. Sie standen

immer

im

Zentrum, waren

um

einen Platz

gruppiert

und bestimmten

mit

ihren Türmen die Siihouette

der

Stadt.

Wir wissen nun, warum es Städte

gibt

und wie sie

entstanden.

Wir wissen

auch, daß

schon

vor

Jahr-

hunderten

sehr schöne

Städte

gebaut

worden

waren.

und

gerade

deshalb f ragen

wir uns, warum

unsere

Stadt so viele

Mängel

aufweist,

wie wir.

sie

anfangs

erlebt

haben.

Welches

sind die Gründe.

die unsere

Stadt so ünvollkommen

machen, obwohl die Geschichte

an vielen

guten.

städtebaulichen Erfahrungen reich

ist?

-Betrachten

wir eine ältere

Karte, in

der ein

Teil

der Stadt

im Grundriß

abgebildet

ist, so flnden wir,

daß ein TeiI der

darauf

eingezeichneten

Linien stär-

ker, der andere sdrwächer gezeichnet ist. .Sehr richtig

ist die Vermutung, daß die stärker

gezeichneten

Linien

wohl

die

wichtigeren

sein müssen. Besser

gesagt,

sie

waren es bis vor kurzer Zeit. Die stärkeren

T,inien

geben

nämlich

die

Eigentumsgrenzen an,

die

schwäche-

ren hingegen die Häuser, Straßen und Plätze, die

Flüsse, Eisenbahnen und Brüd<en. Das

private

Eigen-

tum an Grund

und Boden

wurde also

wichtiger

ge-

nommen

als

alles

andere. So

hat denn auch

das

Privat-

eigentum das Antlitz der Städte bis auf den heutigen

Tag

außerordentlich

stark

geprägt.

Die starken Linien auf der Karte sind in der Wirk-

lichkeit die Zäune,

Mauern

und

Brandgiebel,

die

unser

Stadtbild so häßlich

machen.

Sie

sind kaum sinnvoll

einander zugeordnet, denn

jeder

Eigentümer konnte

sein Grundstücl<

nutzen

wie er wollte:

zum Wohnen,

als Fabrikations- oder Lagerplatz oder sonstwie, Das

Eigentum an Grund und Boden

gab

dem

Besitzer fast

unbeschränkte Rechte, aber wenig Pflidlten. Grund

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und ljoden

waren aber auch Ware wie

jeder

andere

Gegenstand; er wurde

gekauft

oder verkauft.

Damit

war der Boden unserer

Stadt

ein Spekulationsobjekt.

Die Stadt mußte

sich

gegen

den

ungehemmten Miß-

brauch

des Grund

und

Bodens

schützen, und so schuf

man

Bauordnungen,

die ohne nennenswerte Einschrän-

kungen

der

privaten

Eigentumsrechte

eine

gewisse

Ordnung

gewährleisten

sollte, aber

wenig Erfolg

hatten.

Die Abgrenzung

privaten

Eigentums

durch

Zäune, Mauern und

Brandgiebel, die

übermäßige

Ausnutzung des Grund ünd Bod€ns, der Ware war und

einen

höchstmöglichen

Proflt

in der Nutzung

oder durdr

Grundstücksspekulation

erbringen

sollte,

das waren

Kennzeichen

der

kapitalistischen

Gesellschaft, die

nicht in der

Lage war,

Ordnung zu sdrafren.

Vielmehr

führte

das sich

gegenseitig

störende Nebeneinander

der versdriedensten

Einrichtungen

in bedrängter

Enge

zum

städtebaulichen

Chaos.

Noch etwas ist für

die heutige

Stadt

kennzeichnend:

Sie verändert

sich

nur

langsam und

enthält viele Ein-

richtungen

früherer Zeit,

die heute nur noch schlecht

ihre

Aufgaben

erfüllen können. Früher

befanden sich

Gewerbe, Handel

und

Wohnung unter

einem Dach,

und

noch heute

gibt

es viele

Grundstücke,

auf

denen

Kleingewerbe, Läden

und

Mietwohnungen

vereinigt

sind, obwohl inzwischen große Industriekomplexe und

Handelszentren

entstanden

sind,

die der

gesellschaft-

iichen

Entwicklung

entsprechen.

-

Oder

die Straßen:

Früher

wurden sie nur

von Fußgängern,

Sänften

und

Pferdefuhrwerken

benutzt,

heute hingegen

müssen

sie

den regen

Autoverkehr

und

die

städtischen

Verkehrs-

mittei

aufnehmen.

Alles

das

sind

Widersprüche

zwischen

überholten

Einrichtungen

und

einem

neuen

gesellschaftlichen

Leben

mit

seiner schnellen

tech-

nischen Entwickiung.

Daraus

ergibt

sich die Beantwortung

einer

weiteren

Frage

fast von

selbst:

Müssen

wir

uns

mit all

den

Unzuträglichkeiten

abfinden?

Wir müssen

die

Stadt

verändernl

Unsere sozialistische

Gesellschaft

gestaltet

als<l planmäßig und entsprec'hend den wachsenden

materieilen

und kulturellen

Bedürfnissen

der Bevöike-

rung

unsere

Städte neu. Das

kann

aber nur durch

eine

städtebauliche

Planung

erfolgen,

die

das Leben in der

Stadt auf

Jahrzehnte

im

Voraus

berücksic 'ht iet .Werden

-4

S.rrr

I't'r

r

wir das

schaffen? Jawohl, denn

die fortschreitende

technische Entwicklung

gibt

uns

die

Möglichkeiten

dazu. Die Industrialisierung

im

Bauwesen,

die

den

Übergang

von der mühsamen

handwerklichen

Einzel-

fertigung

zur industriellen

Massenproduktion

der

Bau-

werke im

Hochbau

wie im Tiefbau

vollzieht, ist

di e

wichtigste

Grundlage.

An dieser

Stelle läßt

es sich nicht umgehen,

des

besseren

Verständnisses

wegen über einige

theore-

tisdle Begriffe

des sozialistisdlen

Städtebaues zu

sprechen.

Jede

Stadt hat

eine

gesellsdraftliche

Aufgabe zu

er-

fültren, die ihr

erst ihre Existenzberechtigung

verleiht,

Zumeist

ist

es

die

industrielle

Produktion von Gütern

über den Bedarf

der

Stadt hinaus, für Berlin

sind

es

zudem

die Aufgaben

der Hauptstadt,

für Leipzig die

der Messe, für

Rostock

der Warenumsdrlag

des über-

seehafens

usw. Für

diese Aufgaben, die

der Stadtplaner

,,Überörtlidre

Tätigkeit"

nennt,

wird die ökonomische

Perspektive, die

Struktur

der entsprecheriden

Ein-

richtungen

und schließlich

die Anzahl

der erforder-

lichen

Arbeitspiätze

ermittelt,

die etwa 30 Prozent

de r

Gesamtbevölkerung

der

Stadt betralen

soll.

Daneben

bedarf die

Stadt für ihre eigenen

Bedürfnisse

Ein-

richtungen

zur Versorgung,

für

Kultur und Bildung;gesundheitliche

Betreuung,

Dienstleistung

aller

Ar t

und für

den Verkehr.

Sie

werden

,,örtliche

Tätigkeit,,

genannt,

für die

als Arbeitskräfte

etwa

20 Prozent

der

Einwohner notwendig

sind. Die

restlichen

b0

pro-

zent

sind nicht

berufstätig;

es sind Kinder,

Jugendliche

in der

Ausbildung, Hausfrauen,

Alte und

Kranke.

-

Damit

ist die

Arbeitsstruktur

der

Stadt

im wesent-

lidren bestimmt.

Gleichzeitig

damit

wird auch

die

Griiße

der

Stadt festgelegt,

w€il nui soviel

Arbeits-

plätze

angeboten

werden,

wie

geplant

sind.

Die

Stadt

kann

nicht mehr

ins

UnermeßIiche,wachsen.

wie es

bisher zu

ihren und

ihrer

Einwohner

Schaden

geschah.

Ebenso

widrtig

wie

die Arbeitsstruktur

ist die künftige

Bevölkerungsstruktur,

.die

heben

der ökonomischen

Zielsetzung dte wichtigste Grundlage Iür die städte-

bauliche

Planung

darstellt.

Die Bevölkerungsstruktur

wird in

einem

sogenannten

Lebensbaum

dargestellt;

auf

der einen

Seite die männl iche,

auf

der anderen

Seitc

der Achse

die

weibliche

Bcviilkerung,

von

unten

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I

I

63r

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aufbauend

die

verschiedenen

Altersgruppen.

Aus

dem Lebensbaum

Berlins

ist zu

ersehen.

daß

er

zwei-

mal

starke

Einbuchtungen

und

eine

schmalere Män-

nerseite

hat.

Das sind

die

Folgen

der beiden

mörde-

rischen Weltkriege.

Die nächste

Aufgabe

des Stadtplaners

besteht

darin,

Art

und

wirtsctiaftlidre

Größe

nebst

Flächenbedarf

aller Einridrtungen

zu bestimmen,

die zur

Arbeit,

zum

Wohnen, für

die

gesellscttaftlidlen

Bedürfnisse, zuiVersorgung,

als Grünflächen

und

für den

Verkehr

notwendig

sind.

Der

Stadtplaher

muß

dabei ein

Zu-

kunftsbild

entwerfen können,

denn

er schafrt

ja

vor-

wiegend

für

die Zukunft.

So

nimmt

er beispielsweisi

die obligatorische

Zehnklassenschule

für

alle

Kinder

schon

vorweg

und

berücl(sidrtigt

sie.

Diese Arbeit

nennt man

die

städtebaulidre

Bilanzierung.

Ebenso

wichtig

ist

die

rictrtige

Zuordnung

aller

Ein-

richtungen

zu

einem

mehr

oder

weniger

großen

Stadt-

gebiet

und

audr untereinander.

Natürliche

Gegeben-

heiten

wie Baugrund,

Grundwasser.

Klima.

aber auch

Berge,

Wälder

und Cewässer

müssen

dabei

berücl<-

sichtigt

werden.

Diese

Planungsergebnisse

werden

in

einem

Flächennutzungsplan

und

einem

Stadtbebau-

ungsplan festgelegt. Und weil die Bedürfnisse der

Stadt

an deren

Grenze

nicht haltmactren,

sondern

weit

in

die

Umgebung

hinausgreifen,

wird

auctr

noch

ei n

Stadtrandzonenplan

entwickelt,

in

dem

die Bedürfnisse

der

Stadt hinsichtlich

der

Versorgung

mit

landwirt-

sdraftlidren

Produkten,

aber

auch

der

Erholungs-

gebiete,

der vielfältigen

Formen

der

Abfallwirtschaft

usw. ihren

Niedersctrlag

flnden.

Die

sozialistisch'e

Stadt

soll darüber

hinaus

eine

ein-

heitliche

städtebauliche

Gestaltung

erfahren.

Dennoch

soll

sie nidrt

etwa

gleidr

ein

gleichJörmiges

Aussehen

erhalten,

sondern

gemäß

der unterschiedlichen

gesell-

sdraftlichen

Bedeutung

der

einzelnen

Einrichtungen

versdrieden

sein.

Repräsentativ

wird

das

Zentrum

sein,

in

dem

die Organe der Staatsmacht und Volks-

vertretung

ihren

Sitz

haben.

Wo

vorwiegend

indivi-

duelle

Bedürfnisse

befriedigt

werden,

wirä

das

Stadt-

bild

einfach

und intim

gestaltet.

Dafür

entwickelt

de r

Stadtplaner

einen

Kompositionsplan.

Für

alles das

hat unsere

Regierung

mit

dem

Aufbau-

gesetz

im

Jahre

lg50

die 16

Grundsätze

des

Städtebaues

als wichtigste

ArbeiJsgrundlage

für

den

Stadtplaner

festgelegt.

Hierin

werden

die Ziele

des sozialistischen

Städtebaus

überzeugend

dargestellt.

Diese.

wenigen

und

sehr

überschläglichen

theore-

tischen

Ausführungen

mögen

genügen.

Doch

nun

wollen

wir noch

einmal

einen

Tag

lang unsere

Stadt

betrachten,

aber

so, wie

sie

neu

geordnet

und

gebaut

sein wird.

Wieder

stbhen

wir morgens

am ofrenen

Fenster.

Der

Blick

fällt

auf neuerbaute

moderne

Wohnhäuser,

die

vier,

acht oCer

zwölf

Stockwerke

hoch

sind

und

auf-

gelockert

in

parkähnlicher

Umgebung

liegen.

Luft

und

Sonne'haben

ungehindert

Zutritt.

Nur

von fern und

sehr leise

vernehmen

wir den

städtischen

Verkehr.

der

nicht mehr

durch

die

Wohngebiete

führt.

Die Kinder

gehen

zur

Schule

oder

in den

Kindergarten,

ganz

in der

Nähe

der

Wohnungen.

Unbesorgt können

wir

sein, denp. sie

erreichen

auf

Fußwegen

ihr

Ziel

und

werden rü,iht

durch

irgendwelche

Verkehrsmittel

gefährdet.

AhnFche

Wege

führen zum

Ladenkombinat,

in

dem alles fiit

den

täglidlen

Bedarf

zu haben

ist-

Eisenbahn

und städtische

Verliehrsmittel,

sei

es

die

S- oder U-Bahn, die Straßenbahn, der Autobus oder

der.

Obus, s ind modernis iert .

-bequem

eingerichtet ,

laufen

mit

dichter

Wagenfolge

und

mit

höherer

Ge-

schwindigkeit.

Die

Trassen

führen

nicht

mehr zwischen

engen Gebäudeschlu<'htcn

hindurch:

sie

sincl

clurc,h

632

o

Grünanlagen

on

den Wohnkomplexen

etrennt,

so

daß

es keine

Lärmbelästigung

mehr

für

die

Bewohner

gibt.

Wohngebiete

und Industriegebiete

sind

ebenfalls

durch

Giün- ünd

Sportanlagen

voneinander

abgeschie-

den

und nidrt

wie

bisher durcheinander

gebaut.

Viele werktätige

Mensdren

werden

eigene

Kraftwagen

besitzen, für

die nahe

der

Wohngebäude

große

Gara-

genplätze

eingerichtet

sind. über

eine

Wohnsammel-

straße, in die alle zu den Wohnkomplexen führenden

Wohnstraßen

einmünden,

kommen

sie zum

Schnell-

verkehrsnetz

der

Radial-

und

Ringstraßen,

auf

denen

sie ihr Ziel schnell

und.sidrer

erreichen.

Da

die

Arbeitszeit

wesentlich

kürzer

als

heute sein

wird, steht

mehr freie

Zeit zur

Verfügurig.

Und da

eine

echte Demokratie

die ständige

Mitarbeit

eines

jeden

einzelnen

erforderlidr

macht,

wird

ein

Teil der

verlängertön

Freizeit

den

gesellschaftlichen

Aufgaben

gewidmet

sein.

Dennoch

bleibt mehr

Zeit

für

dds

Familienleben.

In

den Klubhäusern

der einzelnen

Wohnbezirke

ffnden

wir obendrein

vielerlei

Möelich-

keiten zum

geselligen

Beisammensein,

zur

Entlpan-

nung

od'er zur

Weiterbildung,

zum

künsilerischen

Ge-

nuß oder

auch zur künstlerischen Betätigung. Be i

Spaziergängen

oder

Fahrten

mit

dem

Rad braucht

sich

niemand

mehr

besorgt

durch

den motorisiert€n

Stra-

ßenverkehr

zu

schlängeln,

denn

Fußwege

und

Radwege

sind

von

den Fahrstraßen

getrennt

und kreuzen

diese

so selten

wie möglich.

Für

'

die sportliche

Betätigung

sind

den

Wohn-

komplexen

Sportanlagen

zugeordnet,

in

schattigen

Parks

gelegen.

Die

Ufer der

durch

die

Stadt führenden

Wasserstraßen

sind

nidrt mehr

mit

häßlichen

Ge-

bäudefronten

gesäumt.

An

den

Ufern

der Flüsse

und

Seen

führen

Promenaden

entlang.

Das

gesellschaftlidre

Leben

unserer

Stadt

spielt

sich,

wie

schon

immer,

im Zentrum

ab.

Hier

stehen

die

schönsten

und repräsentativsten Gebäude. Zusammen

mit den

historischen

Bauwörken

vereinen

sie

sich zum

wohlgestalteten

Mittelpunkt

und

bestimmen

die Sil-

houette

der Stadt.

Hier im

Zentrum

befinden

sich

auch

die repräsentativsten

Theater

und Kinos.

Hotels und

Gaststätten.

Gleichfalls

die Einkaufszentren

für

solche

Gebrauchsgüter,

die nicht zum

täglichen

Bedarf

ge-

hören

und

daher

in den Läden

der

Wohngebiete

nicht

angeboten

zu

werden

brauchen.

Nur

Fußgängerprome-

naden führen

durdr

das Zentrum;

für die

Kraftiahr-

zeuge

gibt

es

ringsum

Parkplätze,

von

denen

aus

dennoch

Theater

.oder

Hotels

oder

Einkaufsstätten

bequem

zu

erreichen

sind. Dem

Zentrum

angegliedert

ist

ein

großer

Kulturpark,

die

schönste

Grünanlage

der

Stadt. Kulturelle

Einrichtungen

und

Gaststätten,

ein Vergnügungspark, aber auch stille Winkel und

prächtige

Blumengärten

laden

hier

nactr

des

Tages

Arbeit

zum

Verweilen ein.

-

Die

großen

Feiertage und

Feste

des

Volkes

vereinen

uns ebenfallq

im

Zentrum.

Auf dem

größten

Platz

versammeln

wir uns

zu

Kund-

gebungen

und

geben

unserer

Meinung

Ausdruck.

Hier

stehen

die

Gebäude,

in denen

die

gewählten

Vertreter

des

Volkes unsere

Reehte und

Interessen

wahrnehmen

und

das

Gemeinschaftsleben

der

Stadt lenken.

Wi r

finden

also

neben.Stätten

der

Repräsentation

auch

idyllische

C)rte der

stillen

Einkehr

und

Ruhe.

Ehe aber unsere

sozialistisctre

Stadt

dieses Anilitz

trägt,

bedarf

es

noch

großer

Anstrengungen,

Noch

lange

Zeit

werden

neue Stadtgebiete

sich mit

alten

Stadt-.

teilen mischen.

Der

Neuaufbau a6'är ist unser allerAnliegen,

denn

wir selbst

richten

uns

ja

unser künfti-

ges

Leben

ein. Das

kann man

nicht

allein

den Stadt-

planern

überlassen.

Es kommt

vielmehr

auf

jeden

einzelnen

an,

wils er

dazu beiträgt,

damit

die

Zukunfts-

pläne

bald

lebendige

Gegenwart

werden.

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berichtet

on

der

Leipzisererbstmesse'

958

Fü.r die

Leipziger Messe

ztL uerben

hiel3e

Eulen

ndch Athen zu

tro.gen.Zu bekannt

ist dazu

die

Leipziger

Messe, ist doch hier seit

Jahren der Tref lpunkt der Handelsleute aus al ler WeIt . Nicht zu-

Ietzt ste\ I t aber auch die

Leipziger Messe

den

Mit t ler

zuiscl 'Len

Ost und West

dar, indem sie

zt t r

Brücke

u: ird. ,

über die die Han-

delsuer bindung en de

s

ozial ist ischen und kopital ist i schen

Lcinder

einander begegnen,

Es usdre

mütJig,

an dieser Stel le

Zahlen auf-

zuzt ihlen

und die

Nz"men d.er

an

dieser Herbstmesse betei l igten

Li ir tder

zu

nenlten. Fest steht, dau Lei pzig in diesem

Herbst

u- ' iederurn

die

ausländischen

Handelsleute und,

die Verf ieter des

&innenhdl ldels

r iet und ot le, aI Ie kamen.

Bemerkensuert

uar

a^ohl

für

jeden

Besucher der diesj i ihr igen

Leipziger Herbstmesse der stauttenswerte

ueitere

Anst ieg des

Konsumgüterangebots.

Wir u<t l len

uns

irn nachlolgenden

Bericht

harLptsächl ich

auJ dieses Angebot beschri inken, da

die

ouslt indi-

schen

Ausstel ler

überuiegend, mit repräsento. t iuen Erpondten

duJtro. ten,

die

tair

in ihrer BedclLtsdmkeit bereits in unserem

aus-

lührl ichen Bericht über die Leipziger Frühjahrsmesse dieses Jahres

geuürdigt

haben. Wir

greiJen

die

Konsumgüterprodt lkt ion

nicht

ron

ungelähr heraus,

sondern

u:ei l

u: r

toissen,

da 3

etzt

unmit tel-

bar

nach

AbschlulS des V. Partei tages derüt ige Erzeugnisse

atn

meistet t

interessieren,

und

a*ei l u; i r meinen, d.a.ß

s

gut

ist , s ic/r

auch an Hand, der

quol i tätsmäl3ig

hertorragenden

Fabrikate

unserer tolkseigenen Ind ustr ie zu

erinnern, @*olür

uir zu den

Vo lks tah len

unsere

St imme abgeben.

\-K

*r"

Luxi3

heißt die neue Fotoblltrz-

Iileinstleuchte

vom \r'EB Elgawa.

Sie

ist

geeignet

tür Blitzlampen

bis

zu

einem Durchmesser

von 32 mm, Als

Balterie wird

eine

22,5-V-llörbatterie

benutzt.

DasPolystyrolgehäuse

mlt

ein-

gebauter

l(ondensatorzilndung besitzt

einen

Steckfuß

zur

Befestigung

an

de r

Kamera,

.Panni"

und

.Berva(

heißen die

beiden Mopeds, die das ungarische

Außenhandelsunternehmen

Pannonia

auf der Herbstmesse vorstellte.. Beide

Fahrzeuge

sind

mit

einem

4g-cm3-Zwei-

taktmotor

vo|t

1,8 PS Leistung

be i

5400

U/min

ausgerüstet. während

,,Panni'

der Kleinroller mit Handzug-

starter und zo"-Bereifung ausgerüstet

ist, hat

,Berva"

einen Pedalkickstarter

und 23er Reifen aufzuweisen.

Unter

dem

Namen

,,Säaleck"

stellte der

VEB Funkwerk Halle

seine Rundfunk-

und Sprachübertragungsanlage für

Großraumfahrzeuge

vor,

Sie besteht

aus dem Empfan8steil mit vier

Stations-Drucktasten, dem Steuerteil

mit fünf Tasten zum Schalten der

ge -

wünschten

Fmktionen. dem Netzteil

mit Gegentakt-Endstufe l0

W,

de m

IUikrophon mit

Vorrangtaste

und

sieben

Flachlautsprechern.

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-EO

Motorradfahren

im

guten

Anzug

ist

wohl

keln

problem

metrr,

wenn man

über derartige

Spritzschutzbleche

ver-

fügt,

D€r

VEB Motorradwerke

Zschopau

liefert

diese

Bleche

für selne ES-Typen,

Itechtzeitig

zum

Beginn der

Schlechtwetterperiode

werden sie für etwa

100 DM

im

Handel

zu erhalten

sein.

Der 'Omega"

Indust r ies taubsauger

is t a ls

nückent rage-

gerät gebaut. Er besitzt einen g Liter fassenden Staut|-

raum

und die

Beinigung dcs Staubfilters

wird durch

eine

im

Cerät eingebaute

Klopfeinrichtung vorgenommen,

De r

400-W-Allstrommotor

erzeugt einen

Unterdruck voll

800

mm

WS;

die Luftmenge

beträgt 90 mj'/h.

,,Seepferdcben(

heißt

das Anbaugetriebe, das

der VEB

Maschinen- unal

Zahnräderfabrik cotha

jetzt

heraus-

brachte.

Flanschlagerung und Lagerbock

werden elnmalig

am Bootsspiegel montiert,

so daß das Getriebe bei Bedarf

mit einem

Handgriff eingehängt

werden

kann.

1 ' * . . Y

Nur 30 kg

wiegt

das 3-m-nuder-

alingi,

das

de r

\/EB Yachtwerft

Berlin herstellt.

zstat

ist

da s

Fahrzeug vor

allem

als

Beiboot

gedacht,

mit Be-

segelung kann es

aber

sicher auch

das

geeignete

Ge -

fährt ftir Wochen-

end und Camping

se in .

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Zum

Jugendz immer, ,Dor is , . ,

das

wi r bere i ts

im

l le f t

6 /58

vorstellten,

lrat

der

VEB

Ostthüringer

Möbelwerke

jelzt

diesen

kleinen

Schreibtisch

entwickelt.

Mit

seinem

in

blaßblauer

Plastikfolie gehaltenen

Schubfachtüren

stimmt

er

völlig

mit

den

übrigen

Teilen überein.

Jugendlich

un d

modern

wie seine

Benutzer

wirkt

dieses

Zimmer,

Mitte:

,,Supernova,,

heißt

die neue

italienische ,,tlunder_nähmaschine,. der Firma

Necchi.

Mit

ihr

kann

man nicht

nur

die

gewohnten

Näh- und

Stopfarbeiten

ausführen,

sie

näht

auch Iinöpfe

an, stellt

automatisch

Knopflöcher

her,

macht

unslchtbare

Nähte,

Kräuselarbeiten

un d

St ickere ien

a l ler

Ar t .

Er re icht

wi rd

das a l les

durch

e ine

kurvengesteuerte

Automatik.

Auch

sonst

besitzt

di e

Maschine

noch

einige

Raffinessen,

so

daß man

mit

ih r

ein Kleidungsstück

herstellen

kann,

ohne

eine

einzige

Naht

mit

der Hand

zu

nähen.

In

neuem

Gewand

und

mit neuem

Namen

stellt

sich

di e

Nachfolgerin

der

Waschmaschine

,,Kombi

II,,

ats

..Bella,,

vor.

Sie besitzt

jetzt

eine Zeitschaltuhr,

für

die Einsteuung

der

gewünschten

Waschzeiten

und

ein

eingebautes

Thermometer

zur

Kontrolle

der Wassertemperatur.

ttl.nryr"nrironr.

larnlfrcrmometer

unü

cf

j[f'te'r'

s

o

Mit

einem

Drehkran

kann

jetzt

di e

bekannte, ,D iese lameise, , ausgerüste t

werden.

Der

Itran

hat

eine Tragfähig-

keit

von

500 kg.

Mit

ssinem

beid-

seitigen

Schwenkbereich

von

je

90,,

wird

dieses

kleine

Fahrzeug

für

de n

innerbetrieblichen

Transport

sicher

gu te

Dienste

le is ten,

o

s.^

a l - ' .

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r - a , i

&'1.

l.

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f

' r

ll:

zwei

Röhren,

fünf Transistoren.

Wellenbereichsumschal-

tung durch

Drucktasten

für

Kurz-, Mittel- und Langwelle,

Netzanschluß

und selbstaufladbarer

Akku sind die

charakteristischen

l{ennzeichen des

.,Stern

I&.

De r

moderne

Kofferempfänger

wird vom VEB Stern-Radio

Rochlitz

hergestellt.

Im modernster

Raumkultur

entsprechenden

Standgerät

zeigt

sich

hier der

,,Heli

3000... Von der Firma Gerätebau

Hempel

wurde

dieser lo-Röhren-Super vorgestellt, der

mit

drei Lautsprechern,

Gehäusedipol und

selbsteichbarer

Skala ausgerilstet ist. Als Besonderheit kann man die

seitl ich

gelagerte

Schatulle

ansehen,

in der man einen

Plattenspieler

oder

ein

Tonbandkolfergerät unterbringen

kann.

'{gh5si;;i;tl?ll'

tr

s|*.,q::

--.*---

1 d

--v

)

Der

jetzt

mlt staatlicher Be teiligung arbeitende Betrieb

Ing. Karl

Weiß bringt ein neues automatisches

Farb-

kopiergerät

.Kopimat-Cotor6

heraus. Das Gerät arbeitet

mit additiver Farbsteuerung und besitzt eine elngebaut€

elektronische Belichtungsuhr

mit

42

Zeitwerten

zwlschen

0,7 und

t0 Sek.

Ein besonderer

vorteil besteht

darin, daß

alle Einrichtungen so

gehalten

sind, daß

auch ang€lernte

Kräfte

das Gerät

bedienen könn€n,

*".

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Kle inb i ldpro jektor

im Taschenformat

möchte

man den

neuen,Aspec-

tar 150"

nennen, denn

seine Abmessungen

sind

nicht

größer

als die einer

Damenhandtasche

und sein cewicht

beträgt nur 2,5 kg.

Trotzdem

ist dieses

kleine

cerät äußerst leistungsstark.

Die

150-W-Lampe

erglbt ein bril lantes

Schirmbild,

Dafür

sorgen der

eingebaute Dreifachkondensor

und das

Meyer-Otjektiv Diaplan

L:3,5/t0

mm. Zur ausgezeictrneten

Form kommt

noch

eine neuar t ige Diawechsele inr ichtung

hinzu,

so daß der . f ranspor t

( le r

Dias ur rs lchrbar

b le ib t -

Die

,.Strickfeer.

wird

sicher bäld zu den

begehrtesten

ceräten

jeder

strick-

freudigen

Hausfrau

gehören.

Die

au f

der

diesjährigen Messe

gezeigte

ver-

besserte

Form macht

das

Stricken aber

auch

wirklich

kinderleicht,

In atlen

gewihxschten

Mustern,

ein- und mehr-

farbig,

können

auf ihr alle

Strick-

erzeugnisse

hergestellt

werden,

Nicht

einmal

250

g

wiegt

die neue

Taschenkämera

,,Orix3.

vom

VE B

Welta-Kamera-Werke

Freital. Ein

goldeloxiertes

cehäuse

gibt

ihr das

äußere cepräge.

Die

tichtstarke

Optik

l:3.5

hat 30 mm

Brennweite

und der

verschluß

ist auf

r/r0,

1, ,r

und

,/1r-,

Sek.

einstellbar.

Bei

einem

Aufnahme-

format von 18X24 mm können 24 Auf-

nahmen mit

einem

Film

gemecht

wer-

den.

Selbstverständlich

besitzt die

Kamera

auch

einen Schnellaufzug

mi t

Doppelbelichtun

gssperre.

Ein

neuer Ifelfer für die

Hausfrau

wird bald die

vom

VEB

Döblina

ent-

wickelte

moderne

Vielzweckhaushalts-

nr tsch ine. .L ibeue"

werden. An das

schlvenkbar

gelagerle

Crundgerät, mit

dem

in drei Drehzahlstufen

schall-

baren Motor lassen sich Mixbecher,

Fleischwolf, I 'ruchrpresse,

l 'lachreibe,

Schlagmühle und

Teichkneter

an -

bauen,

Gut durchdacht

ist die t(on-

struktion auch insofern,

daß sich alle

bisherigcn

Z|Jsatzgeräte

des Betriebes

an diese ilIaschine

anbauen lassen.

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t

Dicses

Leichtze l t

vom VEB

lvasser-

spor t -

und

Campingbedär f

Pouch be-

stetrt aus

einem

Unter-

und

einem

Überzelt.

Es

bietet

somit drei

ttis

vier

Personen

cinen

umfassenden

lvitte-

rLrngsschutz.

\vie däs

Foto

zeigt' känn

däs 14

ke

schwere

Zel t bequem

aul

e inem

l l loped

t ranspor t ier t

werden.

";,+'*;r'

Präkt isches

und

dabei

formschönes

; {* . : '

Campinggeschi r r

zu bes i tzen,

is t wohl

der lvunsch

jedes

Zel t le rs '

Der

VEB

Prellwerk

Tambäch-Dietharz

beginnt

je tz t

mi t

der Hers te l lung

dieses Ser-

vices,

in

dessen

I(anne

man

die

bei-

den Tassen

mit Untertassen,

de n

zuckernapf

und

den

] ti lchgießer

unterbringen

kann.

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pi t

In Kirschbaum

gebeizt

und

mi t

schwarzen

Stützen stellt sich

diese

variable Schrankwand

vor. Wer

nicht

s'eiß, wo

er

mit seinen

vielen Büchern

hin soll, und eine

freie

wand

modern

gestälten

s'i l l,

für den ist

dieses

Er -

zeugnis des v I iR

Ört l iche

Indust r ie-

1 \ .erks tä t ten

Gre i fswald

das

r icht ige.

vom vEB

Stanzwerk

Zwinschöna

kommt die neue elektrische Kaffee-

masctrine aus

eloxiertern

Aluminiurn.

Sie arbeitet

nach dem

2-Behälter-

Prinz-ip und

hat ein

Fassungsvermögen

von 6

Tassen. Bei dem

?s0-w-Ileiz-

körper

werden

für L Tasse 3

Minuten

und für 6

'rassen

9 Minuten

benötigt'

" ; *

5'

mi'

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Den klangvollen

Namen

,,Friteuse,.

erhielt

das

Fettback-

gerät

des

VEB DlektrowArme

Sörriewitz.

Nacheinander

kann man im Rleichen Fett, Fisch, Fleisch, pommes frites

oder

Pfannkuchen

backen.

denn

das

Fett

nimmt

keinen

Geschmack

an. Die

öltemperatur

kann

stufentos zwischen

1000

und

2000 eingestellt

werden.

Der

Heizkörper

hat

eine

Leistung

von

1600

W.

Links

oben:

Mit Magnettongerät

,,Sma-

ragd"

oder Plattenspieler

ausgerüstet

ist

der

wertvolle

Musikschrank

,Lohengrin

II,.. Das

formschöne

Gerät,

das mit

vier Breitbandlautsprechern

versehen

wurde. wird vom

VEB

Stern-

Radio

Staßfurt

gefertigt.

Was

uns mi t

e in igem

Erstäunen

er -

füUte,

ist,

daß

der Betrieb

nur noch

dunkle Hochglanzgehäuse fertigt, wäh-

rend

usere

Möbelindustrie

glück-

licherweise

endlich zu

hellen Hölzern

übergegangen

ist.

srh*üd

" . r w * € r , r ,

h;i;*r ,

-

-ssb6F.F.

Zur

weiteren

Mechanisierung

der

Büroarbeiten

ent-

wickelte

der

VEB

Astra

eine

automatische

Elnzugs-

vorrlchtung

fllr

Buchungsautomaten

der l{lasse

lA0-120.

Dieses

Zusatzgerät

ersetzt

zeitraubende

Handarbeit:

indem

es die

Kontokarten

nach

Einwurf

in einen

Autnahme-

schlitz

durch einen

Hebeldruck

vorsteckt,

Ohne

Wasser köeht

man

mit"der

lleißtuftküche

des Hand-

werksbetriebes

it'ebrend

aus

Bertin.

Direkt

am

Tisch

wer-

den die Eier in 6'bis t Minuten gekocht oder Bockwürste

gewärmt,

die

ihren

unverfälschten

ceschmack

behalten

sollen.

Selbstverständlich

kann

man

mit dem

Gerät auch

Brotschelben

rösten

und

andere

I(ochvorgänge

austtihren,

zu

denen

kein

Wasser

gebraucht

wird.

Die Anschluß-

leistung

beträgt

450

w.

6{0

l r

ll

t l

b

,-Y***

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iti

In moderner

Linienfilhrung

zeigte

sich

aus Stahl,

Aluminium und clasder Ausstellungspavlllon

aler

Sow.ietunion.

Im

Vordergrund

links

das l(ino

für 1000

Personen.

Einen

derartigen

ständigen

Besucherstrom

hatte

kaum ein

anderer

Pavillon auf

der

Weltausstellung

zu verzeichnen.

Kein

Wunder,

waren doch

im sowjetischen

Pavillon

die

naturgetreuen

ModeIIe

von

Sputnlk

I und z

ausgestellt

und

benutzte

doch

jeder

,,westliche

Besucher.

die

Gelegenhelt,

sich einmal

ein eigenes

Urteil

tiber

die

Sowjetunion

bilalen

zu

[önnen,

In Brüssel uar nicht alles so, lvie es

sein

sollte.

Das

i09-Millionen-Volk

der

Chinesen

unal

das

fünftgrößte

Industrieland.

Europas,

die

Deutsche

Demokratische

Republik,

uafen

in

Brüssel

nicht

oertreten;

weil

es

immer

noch

einige

politische

Dumm-

köpfe

Sibt,

die

deren Existenz

nicltt

wohrhaben

wollen,

Aus

protest

über

die Nichtteilnahrne

der Volks-

republik

China

ist

auch

ilas

grqpe

Volk

der

.

lnder

Brüssel

fern-

geblieben.

Dafür

sind

iler

Maltheser

Ritterorden,

N

caragua,

d.ie

Domini-

kanische Republik und, die Fürsten-

tümer

Liechtenstein

und,

Monako

de r

V ollstönd.igkeit

halber

dabeigeuesen.

Dos

und.

.

ilie

Totsache,

iloß

die

Bund,esrepublik

Deutschland.

sich a|s

die

Repräsentantin

ganz

Deutsch-

landß

ausgab

und,

mit

den

StaatJ*

grenzen

oon

7937

uor

aller

Welt

ihre

Zukunftsobsichten

dokumentierte,

schränkt

iloch

d.en

Begrifr

Wett-

ousstellung

stark

ein

und.

zeigt

erneut

die aggressive

politik

der

kap,talistischen

Staaten

gegenüber

dem

sozialistischen

Lager.

Trotz

allem toar natürtich itie

sagenannte

,,Erpo

5E"

eine

hensonagend,e

tech-

nische

Schau.

Es

oeßteht

sich

dobei

t:on

selbst,

daS

alle

ausstellenden

Länder

ihre

hen)orragendsten

Er_

zeugnisse

d,arboten

und,

so

dem

Be-

sucher

eine oielläItige

lnforrnations_

quelle

gegeben

zoar.

Das

W ahrzeichen

d,erW

eltausstelluno

ist

das

AtomiunT.

Es

stellt

die

EtJ-

nxentarzelle

eines

Alpha-Eisen_

kristalls

dar

und,

ruht

auf

einer

seiner

Ecken.

Es

ist

102

m hoch

und

bildet die l\|rnaüioritenfache Ver_

größerung

(Ies

Naturkristalts.

Es

ist

eine

Schöpfung

belgischer

Firmen.

Jed,e

Kugel

hat

einen

Außenilurch-

lnesser

oon

7E

m,

iler

Durchmesser

iler

Verbindungsrohre

betrögt

J

m,

die

Entfernung

der

Kugeln

unter-

einander,

uon

der

Kante

ites

Würf

els

gemessen,

betrögt

29 m,

Die

Lönge

der

Seitepuei.bindungen

22 m.

Der

runde

Empfangspouillon,

suf

dem

die

unterste

Kugel

zu

ruhen

scheint.

hat

einen

Durchntesser

oon

30 rn.

Die

Pglone sinil

g0

tn tsoneinander

enttertut.

lhre Fü 3e

sind

72

m breit,

und

jeder

Pglon ist

30

m hctch.

Der

Rund,gang

d.irch

die in

d,en

Kugeln

untergebrachten

technischen

Aus-

slellungen

wiril den

Besuchern

d.urch

041

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l: V*#ffiffiü

^'

ine

Reihe üon Rolltreppen er'

leichtert,

Ein ueiteres

grand.ioses

Bouüerk ist

die

Hochstrupe,

auch Laufbrücke

ge-

nannt, ilie die austöndischen Sek-

tianen

übeßpannt.

Sie

ist ein

orchi-

tektonlsclt sehön

gelöstes

Bou.utetk

oon 450 n Lönge und 25 m Breite.

Gleidtzeitig errnöglicht ein Sessel,-

litt,

mi.t einer Gesorntlönge aon

4200

n, mit 165

zuetsltzigen Gon-

deln, den ruhigen,

aber nicht

ganz

billtgen

Besuclt iler

öu$eren Anlogen

dieser

Ausstellung,

Da ist zunöchst

der Pauillon

iler

UdSSR. Er hat

ilie Forrn

eines

Parallelepiped.ons

oon 22

m Höhe

und

750 n

Lönge bei

72 m Breite,

Er ist

aus

Stahl, Aluminium

unil

Glas er-

richtet,

Eine

Besonclerheit

ist

das in

Anwenilung d,er Traktion enichtete

Dach,

D:ie

AuBentoönde

hängen

ge-

wissermogen

an

Kabeln,

die an

8 stöhle?nen

Trägerpaaren

befestigt

sintl.

An einer

Eclce

iles Pauillons

befi,ndet

sieh

iin Kinosaal

tür

7000'

Personen.

Nicht

nTinder

inter-

usant

fut

bautich auch

iler Pauillon

d,er

USA. ßr i.st

einer

iler

gröpten

Rund.bauten

der

Welt.

Mit 364

m

Unfang,

104

,n Durchrnesser

unil

30

m

in d,er Höhe

entsprechen

seine

Dimensionen

ungefähr

ilenen

iles

Kolosseums

in Rom.

Zu ilen bed,eutenilsten

Attraktionen

der Ausstellungserponate gehörten

zuei,fellos

d.ie

im

sowjetischen

Po-

üillon

eusgestellten

Sputniks.

Es

hanilelt

sich hierbei

um

Sputnik

l

und,2,

lie uon einem

ununterbroche-

nen

Besucherstrotn

umbrondet

wur-

den.

Um eine

Gegenüberstellung

ur

U

SA-Exposition zu bringen,

so

d,ürfte

d.ort

anl intetessontesten

das Cin-

cetamo

geuesen

sein,

ein

neuartiges

Rund.projektionskino,

bei

ilern

d,ie

Rund,projektion

im

geschlossenen

Kreis oon 360' erfolgt, irn Gegensatz

zum

Cineroma,

das

sich auf

180.be-

schränkt.

Im Filmsaol

des sowjeti-

schen

Pavillons

f

onilen

Cinerama,

dlso Halbrund,uorführungen

statt,

wobei

sich

die sowjetische

Cineroma-

Vorführung

ilän

amerikanischen

SAstemen

überlegen

zeigte.

So

blieb also

die

:,,Weltausstellung',

bis

in

ihren

ldt|ien

Ziptel

eine

Schau

der

Supe,il,atiae.

In ilen

Erponaten

iter

kapitalistischen

Lijn-

i l e r

raar angebl ich

d ,asGrö f te ,

S c h n e l l s t e u n d B e s t e z u r

Schau

gestellt.

Dennoch

d.ürften

ilie

Ausslellungen der

Sowjetunion, d.er

aSR unil iler Volksrepublik

lJngarn

d i e r n e i s t e n B e s u c h e r

s e h a b t

haben,

642

Nicht zuletzt fanalen

auch

dle

sowJetlscllen

Fahrzeuge

allgemelne

Anerkennung. Hlcr

der

siebensitzige

PIlW

fyp,Moskwa6,dessen

Motor elne Lelstung

von

200

PS

abgtbt.

Der

Wagen

erreicht

eine Geschwlndigkelt

von

l?5

km/h und

ist mit automatischer

Kupplung versehen.

Von der Hochstraße

her

blickt man

lrler

auf die Konstruktibn

des

ranzösisehenAus-

stellungsbaus. Dlese

Ganzmetallbauweise

war tectrnisch

sehr

in-

teressant,

wirkte aber

in

ihrer Arcltitektur

recht

unruhig.

Vor dem Pavillon der

Tschechoslowa-

kischen volksrepu-

blik legten

Laufrad

und Welle einer

Kaplan

-

Turbine

be-

redtes zeugnis von

der Leistungsfähig-

keit

ales

tscheclroslo-

wakischen SchlYer-

maschinenbaus

ab .

*

w

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t

F,*.

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ff

F'

Schmidtchen

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P ' .

-,.

>P , .

ry."*,11j,{*;

)äs

Wahrzcichen

dcr

Brüssctor

lvclt-

äusstellung

ist

das

Atomium,

das ins-

gesämt

102

m

hoch ist.

Im

Vordcrgrund

ist

dic Schwebebalrn

gut

zu

erkennen,

di(f

mit

ihrcn Sesscllifts

einen angeneh-

men,

wOnn

auch

sehr

kostspieligen

Besueh

des Ausstc l lungsgeländcs

e r-

möslichte.

Unter r :

S( :hn i t tdars te l luns

des

t t0 nr

lrohen Atomiums, dem Wahrzeichen

der

Brüsseler

Weltaussteltung.

Kuge

durchnce:rer

I t ,

L re t c - l '

Reich

mit

Aluminium

bestückt

war

die Fassade

de s

ungarischen

Ausstellungspavlllons.

Ein

Blick

in den

UsA-pavillon,

dessen

Rundbau

eine

Deckenöflnung

besaß.

Im

Vordergrund

ein hyper-

modernes

Spezialfahrzeug

für die

Binnenffscherei.

Man

erkennt

einen

der beiden

Außenbordmotore

unter

einerPlexiglashaube

und

den

breltenBilatschirm

der

Badaranlage,

die

zum

Erkunden

von

Fisch-

schwärmen

dient.

;'la

. 1 * , .

F\;

*r{i;

*

Geeantg,ewi.cht:

1

200

lollllen

AussicJ: tsp1r: t t io:n

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I

t :

Zum 40.

Jahrestäg

des Leninschen ,

Kommunistischen

Jugendverbandes

"der

Sowjetunion

Jährllch

besuchen viele tausQnd. Menschen aus all€n

Teilen der. Sowjetunlon

und dem Ausland

den

berilhmten

Panzerkreuzer

,aurora"

im

llalen von Lenlngrad.

SeiD.

Name

lst untrennbar

mit den historlsclren

Ereignlssen

des

7. November

tgtz rierbunden

sen'de

Arbeiterjungen

zu

'den

Roten

Truppen,'

um

entspr,echerrd

des

Len'inschen

Planqs

der

revolutior

nänen Erhebung

zur

gegebenen

Z€it alle

wichtigen

Punkte

zu besetzen.

. .An

27. Oktober

erhiel ten

wir

i len BeJeht, .uns

Dor

dem

Winterpalais, dem

Sitz

der

ilarnaligen

prouisorl-

schen

Regierung,

zurn Sturm

bereitzustellen.

Die Soloe

der

,Auroro'

war

für

uns das

Zelchen zum Stum,

Wir roten Arbeiter stürtnten oon der KLiseite, oon der

Newa, ilos Winteipalais,

in dem

heute ilie

üeatbekonnte

,Ennitage'

mit ihren

Kunstschätzen

Anziehungspunkt

lür

uiele

hunderttausenil

Besucher

ist. Schnell

über'

uand,en roir deo

Widerstand',

und die

prouisotische

Regierung wurile

uon

den

reDolutionören

Matrosen

terh.aftet.

Danach

uerkündete

Lenin

lm

SmolnA

die

re Dolutionör e

M acht d,er

Arb eiter

und,

.B

auern."

Über

5000 Jugendliche,

vor

allem

junge

drbeiter

und

Studenten.

stüLrrhtdn

dama.ls

das Winterpalais.

Auch

in

Moskau war

es ähnlich,

knapp die

Hälfte der

dortrigen

Rotgardist€n

war€n

Jug€ndliche.

Am 29. Oktober 1918

fand

in Moskau

der 1. Allrussische

Kongreß der

Jugendverbände

statt.'Er beschloß

die

Bildung des russische:r kommunistisdlen Jugendver-

bandes.

Lenin sprielt

Von G'run'd auf

bekam

das

Leben

der Sowjetjugend

durch die Große

Sozialisüisdre

Oktoberrevolution

einen

IIIEIUNGEGARIIE

Von

l[erner

Haltinnerr

lllitrarbeiter

im Zentralrat iler

FDJ

Vor

wenigen

Tagen,

am

29. Oktober

1958,

begingen

die

19

Millionen

Mitglieder

des

Komsomol

und mit

ihn€n

Millionen

Mädchen

und

Jungen

des

großen

Sowjetlandes

festlich

ihren

40.

Jahrestag.

Irn

diesen

40 Jahren

,hat

sich der

Leninsche

Kommunistische

Jugendverband

der Sowjetunion

und mi't

ihm

di e

ganze

Sowjetjugend

mit

goldenen

L€ttern in

das

große

Buch des schweren, aber erfolgreichen Kampfes um

den Sozialismus

und

Kommunismus

eing€tragen.

Davon

korurten

sich

zehn

rüberglückliche

Mitglieder

ein€r

Arbeit€{rju

genddelegation ruuer€s sozialistischen

Jugendverbandes

überzangen,

als sie

im vergangenen

Jaihr

die

Möglichkeit

erhielten,

das

Leben

und die

Erfahrungen

des

Komsomol

kennenzulernen

und aus

ihnen

für

unseten

Karnpf,

für den

Sieg

des

Sozialismus

zu lernen.

Sie

sind

ihnen

bege'gnet,

den

drei

Genera-

tionen

des Sowjetvolkes

seit der

Großen

Sozialistischen

Oktoberrevolution.

Die Salven

der

,,Aurora"

Wie

war

das

doch 191?/18'

n

jener

Zeit'

als

dePKom'

somol €ntstand?

Der

Krieg sog wie

eine riesige Krake am BIut der

russisdren

Völker.

Das Elend

und

die Unterdr'ücku'ng

waren

unibeschreiblich,

aber

di e Bol,sdlewiki

bereiteten

unter der

Führung

L,enins

die

Revolution

vor.'Sie

rüttelten

das Volk

wach

und

zeigten

ihm den Weg

aus

der

zaris'tischen

Knectltschaft.

In

diesen

Jahrert

entstanden

ün

Rußland auctr

'die

ersten sozia[stisctLen

Jugendorgani,sati

onen.

Im Panzenkreuzer,,Aurora",

d,eren

Geschützdonner

die

Sozialistische

Oktoberrevolution

verkündete,

saßen

wir

m'it alten

Kämpfern

der

Oktober-Revolution

zusammen.

1903 wurde

'das

123 m

lange

Sdriff

mit eine'r Wasser-

verd,rängung

von

6700

t in den

Dienst

d'er zaristischen

Flotüe

gestellt.

Die

sedrs Geschütztürme

mit einer

B€-

sttickung von' 15,2-cm-Rof,ren sowie 24 Rohre mit

einem

Kali'ber

von

?,5 cm

gläben

in

jener

denkwündigen

Nacht des

2?.

Oktober

1917

das in

aller

Welt wider-

hallende

Signal

vom

Beginn

eines neuen

zeitalters.

191?

lag

'die

,;Aurora"

in

Petersburg

und

hatte

enge

Verbindung

mit der

revolutionären

Bewegung.

Am

28.

Fe ruar

hißte

die

B€satzung

'di€

rote

Flagge

zur

Februärrevolution.

Von

den 558

Mann

der Besatzung

gab

es irn

April

1917 nur

48 Bolschewiki,

die aber

eine

hervorragende

politische

Tätigkeit

für die Vorbe 'eitung

des revolution{iien

Aufstand€s

leist€ten.

Im Auftrag

von Genossen:'$werdow

verließ

der

Kreuzer

am

24. Oktober

seiriän

Ankenplatz

und

€rmöglichte

unter

dem Schutz

seiner

Gesdrützrohre

die

Brückenverbin-

dung

d€r

revolutionären

Arbeiter

und Soldaüen

zum

W,interpalais. Gegen 21.45 Urh'r des 27. Oktobers schoß

die

'Aurora"

ihre Salve als

Signal

zum Sturm

'des

'Winterpalais.

Einer

d,er

Teilnehmer

an

der

Eroberung des

Winter-

palais

'er:zählte,

daß

er damals

19

Jahre alt war,

Arb,eiüer

in

einem

Rohrwerk.

Gleich

ihm

gingen

Tau-

644

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11

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,

n'euen

Inhalt.

Die Jugend

erhielt

durch

die

Arbeiter-

und-Baucrn-Macht

alle

politischen

Rechte

und das

Recht a,uf Arbeit,

Erholung

und Bildung.

Unüer

großen

Opfern erkämpft,

beschritt

die

Sowjetjugend

nun

er -

folgreich

den Weg

des friedlichen

Aufbaues.

Das

pro-

grämm

dazu erhielr

sie in der

historischen

Rede

Lemns

auf

d€m IlL

Komsomolkongreß.

Hiervon

berichtete

uns

Gencsse

Schusehpanoff,

der

am

2.

Oktober

1920

als

Delegierter

aus l-eningra.d

Teilnehmer

am Kongreßu,ra,r:

,,Die

Lage

u:ar

ilamals

Ende

1920

so schuer.

itaß u:iitr

uns

für

mehrere

Tage

aus Leningrad

d.te

Vei:rpflä{tung

mitnahrnen.

In Moskau

uohnten

die

Delegieit'en

zum

Lenln sprlclrt auf dem IrI. II.oDgreß des Komsomol (nach

elnem

cemälde

des

VolkskilnsUers

der

UdSSR

D. Johan-

sonl.

KongrelJ

in

einem

geistlichen

Seminor.

Wenige

Toge

zuoor

erfuhren

uir aul

einer

Aktiutogung,

itap

Lenin

am

KongreB

teilnimmt.

Aben(Is

honnten

tair

lange

nicht schlafen

und

besprachen

diese

Neuigkeit

imn"Ler

u;ieder.

Am

2.

Oktober

begann

der

Kongre 3

in

jetzigen

Thedter

iles Leninschen

Komsom.ol.

Die

400Delegierten

begannen

zwar

ntit

ihrer

.Arbeit,

doch

im stillen

wor-

teten

alle

auf Lenin

und

sahen immer

toieiler

zur Tür

auf

der rechten

Seite

iles Saales. Endlich u)ar es sou)en,alle sprongen aul

unil rielen

,Lenin,.

Sein

Erscheinen

üar

fü.r

uns,

obwohl

roir alle

ihn

erwarteten,

eine

Uberraschung.

Er

uar

froh

gestimmt,

und

freuie

sich

auf

das Treffen

mit

der

Jugend.

Lenin

,.erklärte uns

die Aufggben

beim

Aufbau

ites

Sozialismus

und

betonte,

d,aß die

uichtigste

Arbeit

d,es

Komsomol

darin

bestehe,

ilie

Jugenil

zu

Erbauern

d.es

Kornmunismus

zu erziehen

Nach

einer

kurzen

Pause

antuJortete

er, d,icht

oon

uns

umdröngt,

aul

unsere

Fragen.

Ein

kleiner,

eßt 74

oder

15 Jahre

alter

Delegierter

aus

Woronesh

konnte

sich

nicht recht

nach oorn

drängen

unal

war traurig.

Lenin

sah

ilies unil

forderte

d.ie Delegierten

ouf,

ihn itoch

nach uorn zu lassen. Der Junge usar sehr aufgeregt,

und Lenin

fragte

i,hn,

u)as er

denn

ouf alern

Herzen

habe.

,Ist

es uahr,

Genosse Lenin,

da 3

ich auch

itit.

Kornmunismus

leben

uerde?.

Lenin

hatte

nömlich

datson

gesprochen,

da[3

die heute

ünlzehnjährigen

Jugend,lichen

noch

im Kommunismus

leben

würden.

Lenin

antuortete,

er

werile

unbedingt

noch

in

der

kommunislischen

G esellschal

t

leben.

Lenin riel

dalnals

zum

Lernen

lür

den

Sozialismus

a,uf

Altch

für

mich

toaren

d,as oerpfl,ichtend.e

Worte.

Seit

1929

gehöre

ich

d,er

partei

an, lernte

und

studierte

unermüdliclt,

errang

d,en

Crad,

eines

,Kandidaten

de r

Wissenscltaften,

und,

unterrichte

heute

als Dozent an

einem Inst i tut ."

Junge Erbauer

des Kommunismus

Bei.rn

Kampf

um

den

Sieg

d,es

Sozialisrnus

wuchs und

entwickelte.

sich

die zweite

Generation

von

Jueend-

lichen. Wir

lernten

sie kennen,

als

wir uns

im

-Mos-

In alen J8brcn d€s ersten Fltnfjahrptanes

ln

der

Sowret-

unlon

nahmen

über

Z(x)

00 l(omsomotzen

entschiedenen

Anteil

am

Wederaufbau.

So waren

allein

60

proz€nt

aler

am Aufbau

deg

Magnitogorsker

Metallkombinat€s

Beteillg-

ten

Jugendlldre.

kauer

Werk

,,Roter

Proletarier,,

mit

Komsomolzen

der

jetzigen

Generätion

unterhielten.

Der

Meister

in der

Dreherei

war

ein

ehemaliger

Komsomolze.

Seine

ganze

Sorge und

Liebe

gilt

der

Jugend.

Fragen

wir

doch

einmal

unsere

Meister,

ob

sie sich

auch immer

so

gut

urn

das

Leben

der

jungen

Arbeiter

kümmern

und den

FDJ-Gruppen

in

der

Produktion

bei der

Erfüllu,ng

ihrer

Aufgaben

helfen.

In Gesprächen rnit jungen Arbeitern stellten wir fest.'

daß

sie ausgezeid)n€t

über

unsere

DDR und

über das

I-ebsn

unserer

Jugend

Bescheid

wußten,

Als

wir uns

bei einem

siebzehn

j

ähri

gen,Dreher

erkundi

gten,

woher

er diese

Kenntnisse

habe,

meinte

er, daß

er viele

Vor-

träge

über

Deutschland

besuch,e

und

sich

au߀rdem

regelmäßig

in

der Zeiturig

informiere,

weil

es ihn

interessiere,

wie

'die

deutsdre

Jugend

f,ür

den Fried,en

kärnpft.

Eirn

anderer

junger

Arbeit€r

antwortete

uns

auf

die Frage,

welches

seine

wichtigste

pensönliche

Aufgabe

sei, daß

err in

kurzer

tzett

€tr.

guter

Fach-

arbeit€r

werden

wolle und

sich

vornehme,

regelmäßig

seine Norm

überzuerfüllen.

Hervornagende

Beispiele

von

Arbeitstaten

jung€rr

Sowjetmeruchen

erfuhren

wir im

Donbass,

einem

der

größten Zentren des sowjetrischen Bergbaues. In der

Ukraine

hat

der Komsomol

die

patenschaft

über

den

Bau

von 34 neuen

Schächten

übsrnommen.

Das

ist ein

konkrreter

B'eitrag

de,r

Jugend in

der

Ukraine, um

die

UsA-Pro-Kopf-Produktion

in kurzer

Zejt

zu überhoien.

Bei

uns€rer

Studienreise

I€rnten

wir zwei solche

645

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11

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Die

Ukr&lnlschen

l(omsomolzen

verpfllchteten

slctr rum

Bau

neuer

Kohlengruben

lm Donezbecken.

m dle lrohle-

förderung

bedeutend

zu

stelgern.

Wle

viele andere

haben

auclr

die

aut dem

Eild

gezeigten

llomsomotzen

den

Wunsch

geäußert,

welterhin

eul der

neuen

Grube

zu

arbelten.

Schäctrte,

den Donez-Komsomol-'sctracht

Nr.

I und 2,

kennen.

Jede

Gebietsorlganisation

des Komsomol

der

Ukraine ,hat die .PatenschaJt über ein oder zwei

Schä&te.

Aus

aillen

Teilen

dieses

.Gebietes

kamen

'Iausende

ju'nger

Arbeiter

auf

die Baustellen.

die

mitten

in

den

Steppen

oder

arn

Rande

von

Berg-

arbeiterrstädten

erridrtet

waren,

Unter

schwierigen

Be.

dingungen

begann

im

Winter

der Bau.

Ungeeignete

Räume

und Waggons

di€nten

oft

genug

nur

äls

euar-

tiere. Trotzdern

wurden in

der Rekordzeit

von

weni,ger

al,s einern

Jahr

alle

diese

Schächte

von

d€r Ju,gend

gebaut.

Die rund

500

Komsomolzen

und

jung€n

Arbeiter

auf

d€n Bausüellen

erfüllten

da,bei

aber zugleich

zwei

Auf-

gaben;

sie waren Bauarbeiüer

und

qualiffzierüen

sich

/

gleichzeitig

abends

für ihre

späterre

Tätigkeit

als Berg-

arbeiter. So sind im Schacht Nr, 1, der bei unsenem

Besuch

schon

einen

Monat in

Betr,ieb

wa.r, etwa

drei-

viertel

der Belegsdraft

Jugendliche,

die

vpm

ersren

Ta,ge

an ihre

Norm

übererf,üIlton.

Hier

lernten.

wir

auch

die

,,Pionierkombine,.

kennen,

die

durdr

eine

große

Schrottsammlung

der Jungen

nioni€re

flnanziert

wurde Inegesa'mt

waren

rund B0

000

MädeI

und Jungen

am Bau der

Sdräüte

beteiugt.

Für

diese hervorragende

Tat vrurde

der

Komsomol

der

Ukraine

mit

dem

Lenin-

Orden ausgezeichnet.

Besonders

beekdruckt

waren

wir von

der

großen

Gastfreundsdraft

der

Jugend

d€s Donbas6.

An

einem

Sonntrag

fa'nd

eirr F,reundsctnfts,treffen

in Sdanow

stattn

da6

mit einer

g.roßen

überrasdrung

für une

a,uf dern

Nachhauseq/eg

nadr

Stalinow

endbte.

Da

es flnster

war.

merkten wir zunäctrst gar nicht, daß unser Autobus

nlcht auf

der

Strrraße,

sondern

auf einem

einfachen

Weg

durdr

die

Steppe

fuhr. Schließliclr

hielten

wir

nitten in

einer

riesigen

Obstkolchose

mit

Zehntausen-

den

Apfelbäumen.

Alle

nur. mäglichen

Behälter,

unsere

Aktentacchen,

aber

auch die

Hosen-

und Jackettaschen

wurden

geleert

und

mit Apfeln

getüllt.

Einige

Freunde

von uns

hatten

zum

Sdrluß

eine

r€gelrechte

,,panzer-

weste"

aus Apfeln.

Es

i,st

gar

ni{$

rnöglich,

alle

die

uielen

Erlebnisse

niederzusdureitidn;

So besichtigten

wir Sanatorien

d€r

Bergarbeiter,

ftrhren mit

dern Dampfer

auf dern

Asowsdren

Meer

und ler,nten

den

Hüttengiganten

.

,,Asowstahl"

mit seinen

großen

Hocböfen

und

Schloten

kennen. Hier wurde kürelidr der zweite Komsomol-

hochofen, von

insgesarnt

sieben,

in Betrieb

g€nommen,

drie der Komsomol

in diesem

Jahr

in

der Sowjetunion

errichtet.

2000

Jugendlictre

stellten

ihn

vorfristig

fertig.

Diese

Ölen

sind

'nach

den neuesten

wissensctraftlichen

Erk€nntnissen

gebaut.

Für

die Steuerung

und Kontrolle

646

des technisdren

Prozesses

werden

z.

B, radioaktive

Isotope verwendet.

Kontrollposten

In einer

Schuhfabrik

in Leningrad

lernten

wir eine

For'm d€r

Kontrollpostenarbeit

dqs

Komsomol

kennen:

die

sogenannten,,Komsornolspemen,..

An verschiedenen

Arbeits.plätzen

der langen

Fließbänder

zum

Bearbeiten

der Einz€It€ile für Damen- und Kinderschuhe lrraren

rote

Wimpel

angebracht.

Von

einer

j,ungen

Meisterln

erfuhren

wir, daß

hier

Komsomolkontrollposten

arbeiten,

die

am

Fließband

Qualität

und

Ausführung

der

Arbeit

kontrolLi€ren.

Hat

jemarld

schlecht

ge-

arbeitet,

so

geben

die Kontrollposten

das Einzelteil

an

die

betreffende

Kolleg'in

zurrück.

Auf

disse

Weise

wird

verhindert,.

daß

man

unsachgemä߀

Arbeit

und

schlechte

Qualität

oder

gar

Ausschuß

erst

in der Güte-

kontrolle

feststellt.

Solche

Komsomolsperren

trafen

wir

auch in

anderen

Werken,

vor

allsm in

Betnieben

der Leichtind,ustrie.

Unsere

Kontrollposten

d€r FDJ

sollten

sich tiberlegen,

wie

sie diese Erfahrungen

i,m Kampf

um

sine hohe

Qualität

zur

besseren

Erfüllung

unserer

ökonomischen

Hatapüaufgabennutzen können. Unil noch etwas landen

r,\rir,

vor allem

in

den Betrieben

der Leichtindustrie:

helle,

sdrön

ausgestaltete

Betr.iebsabteilung€n

mit

.Blumsndehorationen,

Grünpflanzen

und

ggschmack-

votrlen

Stofrbespannungen.

Diese

freundlichen

Betriebs-

abteilungen,

in denen

drie

Arbeit

mehr Freude

maclrt,

schufen

die Komsomolzen

in

fireiwiliger

Arbeit.

tlnseren

jungein

Ar.beiterinnen

sei'dies

auci

zur Nach-

a'hmung

empfohlen.

Prelsausschrelben

Junger

ßatlonalisatoren

Im

Charkowea

Traktorenwerk

und

in

l*ningrad

ver-

rrittelten

uns die

Kmnsomolzen

ihre

Erfahrungen

im

Kampl

und

den

wissenschaftlich-technisclrern

Fort-

schritt. Sie f'ühren regelmäßige Wettbewerbe undPreisaussch,neiben unger

Rationalisatoren

und

Erfloder

durch.

Im

Maschinenbauwerk

,,Lenin..

gab

es vor

diesem

Wettbewerb

von

2000

Jugenrdlictren

nur

?0

Vor-

schläge;

mdt dem

Preisaussdrreiben

wurden

jedoch

325Vorschläge

von

ihnen einrgereicht,

die

einen

Nutzen

von rund

2 Millionen

Rubel

brachten.

Im

Charkower

Trqktorenwerk

w,urden über

200

Brigad€n

aus

Meistern,

Einrichtern,

Tedrnologen

und

Bestarbeitern gebildet,

die

:mit

der Jugend

über neus

Vorsdrläge

zur

Klein-

medradsieru,ng

sowie

Verbesserunge,n

des

Arbeits-

a'blaufes

sprecüen

und

sie zur

übernahme

von

Ver-

pflichturrgen

aufforderten.

In diesem

Werk

b,raehte

die

Jugen'd

l??8

Vors&läge

ein, wovon

449

mit

einern

ökonomischen

Nutzer

von

2 0?8

000 Rubet

sofort

ver-

würkliidrt werden konnten.

Neue

interessante

Formen

und

Methoden

der

Komso-

molarbeit

entstehen

in

den

,,Räten

d€r

Altst€n",

in

denen

die Veteranen

der Jugend

ihre

Erfahrungen

des

Kampfes

u,nd Lebens

überrnittoln.

Sie sorgen

somit

da,ffir, daß

i,hre

guten

Erfahrungen

nicht

vedoren-

ge'trcn.

Die

,,Räte

der Altesten,.

und

die

Komsomol-

g.mppen

orgarxisieren

auch

die sogenannten

,,Trefferr

dreier

Generationen'.,

in

denen

die erste

und

zwe{te

Generation

.der

sozialistischen

Revolution

der heutigen

Jugend

B€tr'ater,

Erzieher

und Freund

ist.

Auetr.d,ie

FDJ-Lsitungen

unser€r

Betriebe

sollten

solche

Räte

bilden

und

'damit

die

Erfuhrungen

urieerer

partei-

u,nd

Gewerkschaltsveteranen

für

die Erziehung

der

Jugend

rlutzgn.

So lernten wir aus dem Leben des Komsomol. dessen

Gast wir

für einige

Woctren

wa.rren.

Unsere

Freund-

sdnft

vertiefte

sictr noch

mehr

und

gibt

u,ns

Kraft zu

neuen

großen

Ta,ten

für den Kampf

0m den

Sieg

des

Sozialisrnus

in

unserer

Deutschen

Demokratischen

Republik.

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11

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Reize; gerade

großen

weißen

Ferienhotels verlassen,

liegt

einsam und ohne

Bade-

gäste

der Strand;

dodr das Leben an der

Küste, das

geht

weiter

seinen Lruf. Im wohlklingenden

und

sehr

bestimmten

Rhythmus.

Gelade

jetzt

um diese Zeit

wird das ofrensichtlich.

Eügens Besonderheiten

Binz,

Sellin, Göhren, Baabe,

Juliusruh und wie sie

alle heißen mögen

-

wer kennt

sie

nicht,

die

sdrmucken Ostseebäder,

in denen sich

die arbeitenden

Menschen

unserer

Republik den Sommer über

ein

Stelldidrein

geben.

Dann

ist der Name

Rügen in

aller

Munde. Aber die

Ferienzeit

allein charakterisiert nodl

nicht die Insel, obwohl

das in manchem

uralten Reise-

führer so stehen mag. Das,

was

ein

Herr Baedeker

in seinen

Reisehandbüchern

wohlweislich verschwie-

gen

hat, ist das eigentliche

Leben

der

etwa

90 000

Mensdren

auf der fast 1000

Quadratkilomdter

großen

Insel, deren von

Buchten und Meerengen

und

Seen

durchbrodrene Küsten nicht

weniger als

5?3 Kilometer

lang

sind.

Eine Insel,

größer

in ihrer

Fläche

als

Groß-

Berlin; und so komisdr

es klingen mag:

von

den 58

rügensdten

Gemeinden

haben nur neun keinen

An -

sdrluß an die

See- oder Boddenküste.

Diese

Eigen-

art bestimmte wohl

von

jeher

mit

das Leben der

Inselbewohner.

Wollte

man sie

streng

untergliedern

nadl Bauern und

Fisdrer,

vielleicht auch in Söhiffbauer

und Fahrensleute, man würde wahrhaftig Schifrbruch

erleiden.

Rügen ist nämlich keine

,,Fischerinsel"

und audt

keine

,,Bauerninsel",

wenn man diese

Formulierungen ein-

mal

gebrauchen

will. Vielmehr ist

für den

Rügener

typisch, daß er

die Ackerbaugeräte

gleich gut

hand-

habenokann-wie

das Fanggesdrirr

auf dem Fischkutter.

Jedenfalls war

es bis vor

gar

nicht allzulanger

Zeit

für den Inselbewohner

bittere Notwendigkeit,

beides

?u

können.

Aus Not und Armut

geboren,

entstand

dieser

Doppelberuf.

Scftlägt man in

den Chroniken nach,

ist

zu

erfahren,

dal3

bis zum

Ende des

18. Jahrhunderts

das Ackerland

der

Insel unter

etwa

500 Gutsherren aufgeteilt

war.

Den Juqkern waren

15 000 Menschen,

?5 Prozent

der

damaligen. BevöIkerung, mehr au-f Verderb denn auf

Gedeih ausgeliefert.

Denn für

den Gutsherren war

ein

Leibeigener

nichts

weiter als ein

billiges Stück Ar-

beitsvieh, das er nach Herzenslus.t

schlagen, hungern

lassen oder

an

den Narhbarn

verkaufen konnte. Auch

die 1806

durch

den

Diuck

der ökonomischen

Entwick-

vo 1 {

JAN

f

URG. lA l t l t

ER

lung herbeigeführte Aufhebung der Leibeigenschaft

änderte nicht

viel am Schicksal

der Bevölkerung.

Wohl

waren

sie

jetzt

keine

Leibeigenert

mehr,

dafür aber

rechtlose Lohnsklaven

und Tagelöhner,

die der

Groß-

gqundbesitzer

nach wie vor unter.

seiner

wirtsdraJt-

lichen

Knute

hielt.

Was Wunder,

daß Männer und

Frauen

sich

die

nahe

See oder

den Bodden

zunutze

machten

und

dann, wenn sie

nicht auf den

Feldern

schwitzen mußten,

auf

dem Wasser

waren, um dem

kärglichen

Leben

mit einem

Netz voller

Fisctre ein

wenig auf die

Beine

zu helfen. Ahnfid

erging es

dem

Teil der

Bevölkerung,

der sictr zwar

nicht als Tage-

löhner

zu

verdingen brauctrte,

weil er einen

Streifen

Länd,

der nidlt

vom Gütsbesitz

verschluckt

worden

war, sein eigen

nennen konnte.

Außer dem

Stück

Ackerland zählten dann meist Boot und Netz zum Be-

sitztum

des,,rügensdlen

Fischerbauern".

Wo Landwirtschaft

betrieben

wird, wjrd natürlich

auch

geerntet.

Dodl

Rügen ist

ja

eine Insel,

ist vom

Festländ

getrennt.

Doch

zum

Festland mußte das

Ge-

treide, mußten

die Kartoffeln.

Den Rügendamm

aber

gab

es

noch

nidrt, blieb folglich

nur

der Seeweg.

So

wird

verständlich,

daß ein

Teil der Rügener

sich dem

Sdrifrbau und der

Seefahrt versctrrieb.

Dcch

wer die

See so dicht

vor

der

Nase

hat. besdrränkt

sich natürlidt

nicht auf

Schuten, die man

halbwegs

dicht unter der

Küste

dähinsdlippern

könnte.

Es lockte

die Fernei

und bereits

im 16. und

l?. Jahrhundert

wurden darum

seetüdrtige Barken,

Briggs,

Schoner

und

Galeassen

auf Kiel gelegt. Zwar war die ,,Klippschifrahrt,, (also

der

Seeverkehr und freie

Handel

solcher Häfen,

die

kein

Stadtrecht

besaßen)

den

großen

Hansestädten

ar g

zuwider und

versuchten

die Hanseaten

ihre

Konkur-

renz

zu verdrängen,

doch scherten

sidr die

auf Rügen

nidrt

um die

erlassenen Dekrete.

Sie

bauten

weifer,

und ihre

,,Kauffahrteyschiffe"

segelten sogar

üb€rr d€n

Atlantik.

Und wie

gebaut

wurde Wintertags,r

wenn

die Eis-

sehollen die

See für

Fisdrfang uhd Handelsfahrt

un-

passierbar

ma*chten,

wenn der

Sc$neg auch

die Feld-

arbeit

versagte,

zogen die Mänher

rnit

Axten

und

Pferdesdrlitten

in die

stattlichen

Wälder. Ausgesudrte

Baumriesen

'tnußten

sich

dem klingenden

Stahl beu-

gen,

um später

2u

Schiffsbalken

und Planken

ver-

arbeitet zu werden.

Sind wir nun

mal bei

den Erinnerungen

an

,,die

gute

alte Zeit",

gleich.nodr

einige Worte

zur Fischerei.

Es

ist durchaus

nidrt

so, daß

Fisctrereigenossenschaften

etwas Neues

für die

Rügener

.

sind.

Gerade in

,der

Hochblüte

des

deutschen

Kapitalismus,

in den

Jahren

6{?

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um 1930

sdrlossen

sidl

die

rügenschen Fischer in den

versdriedenen

Orten

genossensctraftlidr

zusammen.

Diese Gemeinsamkeit

galt

vor allem der Wehr

gegen

die Fisdrgroßhändldr,

die nadr

Gutdünken die Auf-

kaufpreise drücl<en wollten und die Fisdrer zu über-

vorteilen

gedachten,

urn daraus

ihre Proflte

zu,

sdrlagen.

Das war der eine Grund. Der andere ist bei

der

Art

des Fanges zu sudren. Verlangte schon das seit dem

13. Jahrhundert

betriebene Fischen mit dem

..Großen

Garn", einem mächtigen

Sdrleppnetz

zum

Fang von

Flundern und

Aalen.

daß verschiedene Fischer mit

ihren Fahrzeugen zu

gemeinsamer

Fangfahrt ausliefen,

so

bedingte

der etwa 1820

bei den

rügensdlen

Fisdrers-

leuten aufgekommene

Reusenfang erst redrt die

ge-

meinschaftlidre

Arbeit.

Waren

sehon

Ansdraffung und

Unterhaltuhg

eines soldr

großen

I'anggerätes

dem

einzelnen Fischer unmöglich, dann erst

recht

seine

Handhabung.

Bereits im

19. Jahrhundert sdrlossen

sidr

die Fischer

darum zu sogenannten

,,Kommünen"

oder

,,Rüsen-

Kompanien" zusarunen, in

denen

jeder

gleiche

Rechte

und

gleiche

Pflidrten hatte und audr anteilmäßig am

Fang beteiligt wurde. Und der war nictrt

gering,

denn

mehr als einhundert

dieser Reusen durchzogen

bald

die Bodden und Wieken, versperrten den Aalen und

Heringssdrwärmen den

Weg und lieferten

mehr

als

die

Hälfte des auf Rügen angelandeten Fisches.

So

war

das

Leben der

Inselbewohner

in

der feudalisti-

schen und

kapitalistischen

Zeit eine verfludlte Zwick-

müNe, aus der

es

kein Entrinnen

gab.

-

Wie anders

heute

Stippvisite

in

Saßnitz

Ganz recht,

wie anders heute:

Nachdem die

Sowjetarmee 1945 wie

ein

reinigendes

Gewitter übers Land gekomrnen war und die Fas&i-

sten

davongejagt hatte, bradr auch für Rügen eine

bessere Zeit arr, Das Ackerland der zahlreichen

Güter

wurde

unter denen aufgeteilt,

die es seit eh

und

je

im

Sdrweiße ihres

Angesidrtes

bearbeitet hatten: 4500

ehe-

malige Landarbeiter und

landarme Bauern der

Insel

erhielten durdr

dib

Bodenreform 48

000

Hektar ehe-

maligen

Großgrundbesitz

zur

ständigen Nutzung.

Und

da

genossenschaftliche

Arbeit infolge

jahrzehnteilanger

Gemeinsdraftsflsdrerei

in den

Reusen-Kompanien

nidrts absolut

Neues

war, fanden

die Bauern dann

audr ziemlidr

rasch

zur

sozialistisdren

Großflädren-

bearbeitung

in den

landwintsdraftlichen Produktions-

genossensctraf

ten zusamrnen,

Die

jahrhundertealte

Fischerei erhielt ebenfalls

neuen

Auftrieb. Neben den

etwa 900 Fisdrern in den Ge.'

nossensdraften

zogen

vom Saßnitzer Hafen

aus bald

,,die

volkseigenen"

mit

hinaus zum Fang. Eine statt-

liche tr'lotte von etwa 200

Kuttern wurde in Saßnitz

stationiert,

von wo aus die l?-m-Kutter im

Ostsee-

gebiet, die stählernen 24-m-Kutter sogar in der Nord-

see eingesetzt werden.

-

Niclrt allein der Fangb€trieb,

audr

die Fischverarbeitung

erhielt mit

einem modern

eingeridrteten

,

volkseigenen Kombinat

ein neues

Zu-

hause. Fischfang und

industrielle Verarbeitung

gaben

der

Stadt, die bis zum zweiten

Weltkrieg nicht mehr

als 5000 Einwohner zählte,

heute

jedoch

auf

15 000 an-

gewachsen

ist, ein ihr

eigentümlidres Gepräge.

Noch eine. andere Eigenart kann

Saßnitz

aufweisen:

Die

von der eigenen und

der

Industrie

vieler Länder

so begehrte

Schlämmkreide wird in den

volkseigenen

Kreidebrüchen nahe

der Stadt

gewonnen.

Der

Fremde,

der nadr Saßnitz kommt, übersieht

angesichts

des

Fisdrereibetriebes diesen Industriezwei.g zumeist,

und

dodr hat

die rügensche Kreide

so

viele Beri.ihrungs-

punkte mit seinem Leben. Malerfarben und Tapeten,

Linoleum und Poliermittela

Zahnpasta und

Puder,

Kopfschmerztabletten, Foto- und KunstdrucLpapiere,

audr das feine Zigarettenpapigr,

all das

enthäIt

Sctrlämmkreide. Die Industrie

bräuctrt sie bei der Her-

stellung

von Glas und Steingutgeschirr,

auctr für

die

Anfertigung

von Schweißelektroden,

für

das

Färben

und Bedrucken von

Stoffen. In den

Gummiwerken

wird

sie ebenso benötigt wie

in den Kabelwerken;

ganz

abgesehen

davon, daß

der Schulanfänger rnit

ihr

die

ersten

Budrstaben

an die Wandtafel malt.

Saßnitz ist also

der

industrielle

Mittelpuhkt

der Insel;

und

so braucht man sich

nidrt zu wundern,

daß

ein

reger Güterverkehr

von dort zum Festland

besteht.

Tag und Nacht brummen sdrwere LKW über die Stra-

ßen,

erreidren

den

Rügendamm, kommen

auf ihm

ohne

viel

Umstände hinüber zum Festland.

Früher,

noch

vor wenig mehr als dreißig

Jahren,

war

das

nidrt

so .

Seit Jahrhunderten

gab

es nur

eine

Verkehrsverbin-

dung über die Fähre zwischen

Stralsund und Altefähr.

Erst

1883

wurde die Trajektfähre

gesdraffen,

die

Eisen-

bahnwaggons über

den Sund

sdraukelte.

Sie

war letzt-

lich

audr die Voraussetzung,

daß

1909 die deutsch-

sdrwedische Eisenbahnf

ährverbindung

zwischen

Trelle-

borg

und

Saßnitz

aufgenommen

werden konnte.

Doch

es

war

eine Sdrande:

Seit l9l0

stritten

sidr

di e

DEI

T{EUE

MITTELTRAWTTn

I

M BAUI

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Beamten

und

Greisenhäupter der

verschiedensten Be-

hörden

herum, ob es angebradrt

und nützlich sei,

zwischen Festland

und Insel einen

Dammbau

zu

errichten. Man stritt

noch immer, als

die Kalender

bereits

das Jahr 1930 anzeigten; man

stritt,

während

allein in einem Jahre fast 200 000 Reisende die

Eisen-

bahnfähre über den Sund benutzten

und diese

täglich

neunzigmal hin und her.

pendeln

mußte, Dann

ent-

schloß man sich dodr zum Bau; nicht zuletzt, weil auch

die hohen Militärs - und das war für die Faschisten

sdlon 1933

widrtig

-

ein

ernstes

Wort mitgesprodren

hatten, indem sie

erinnerten, daß

Brücke

und

Damm

audr

gepanzerte

Kettenfahrzeuge

tragen

müßten und

außerdem in

den

Pfeilern Sprengkammern vorgesehen

werden sollten.

Kurzum,

der

Bau begann.

1200Arbeiter und

Ingenieure

leisteten 600 000 Tagewerke,

verbauten

12 000

t Stahl

und 50 000 m:l Beton.

Drei Jahre

später.

im

Oktober

1936,

konnte

die

Eisenbahnbrücke

dem Verkehr

über-

geben

werden, der Straßendamm

wenige

Monate

da-

nadl. Selbst den überheblichen Amerikanern

blieb

ob

dieser Leistung der deutschen

Brückenbauer die

Spucke weg, denn der Rügendamm verfügte über die

größte

ganzgeschweißte

Brückenkonstruktion der Welt(Trotz

allem

damaligen

Jubelgeschrei mit

Marsch-

musik: Die Sprengkammern waren eingebaut worden,

was

sidt die Faschisten noch in

der

Nadrt zum 1. Mai

1945

zunutze

machten. Der

Rügendamm, aus 26

Millio-

nen Mark Steuergeldern erbaut,

war

in

jener

Nacht

dazu

auserkoren worden, in

die

Luft

gesprengt

zu

werden, um die

,,planmäßigen

taktischen Absetzbewe-

gungen"

zu decken )

Am

Strelasund

Sind wir einmal darangegangen, 'erschi€denen

Be-

sonderheiten nachzugehen, ist

es angebracht, am Ufer

des 2,5 km breiten

Strelasunds,

der

Rügen

vom

Fest-

land

trennt,

nodr ein wenig

zu

verweilen. Die

Stadt

dort, bei deren Namensgebung der Sund Pate stand,

birgt

ebenfalls ihre,,Geheimnisse".

Alt ist Stralsund

und vor

mehr

als 700 Jahren aus

einem

Fährdorf entstanden. Bedeutend ist ihre Ge-

schichte, denn durch

den Halen erblühte schon im

13. Jahrhundert der

Seehandel

mit den

skandinavisdren

und flandrischen

Häfen, mit Rußland, England, Frank-

reich und

Spanien. Vor allem waren Getreide und

Bier

begehrte Händelsware, für

die die Schiffe eng-

lisdre

Tuche,

französisdre

Weine und

russisdre Pelze

anlandeten, Allerdings

besiegelte die ausgangs des

15. Jahrhunderts aufgekommene spanisdre, flandrische

und

englische Schifiahrt, die

moderne

Segelfahrzeuge

ihr eigen nennen konnte,

das

Söhicl<sal

der

geschäfts-

und

gewinnsüchtigen

Reeder,

der Handelsleute und

Kauffahrteifischer der Hansestadt.

Eine rückläufige

Entwicklung setzte ein,

irnmer mehr verlor der Hafen

an Bedeutung, und

gleidrzeitig

damit

ging

auch der

in

der

Stadt betri.ebene

Schifibau

zurück.

Redrt betrachtet.

fand diese

Rückentwicklung eigentlich erst im Jahre

194B hr Ende. Zwar wurde Stralsund nun nidrt wieder

eine

unserer bedeutenden Hafenstädte,

dazu

war

di e

Lage

von Stadt und Hafen zu ungünstig,

doctr

sollten

von

jetzt

an die

Stralsunder wieder

mit

ihrem

Schi-ff-

bau

von sich reden machen,

Zehn Jahre ist

es

gerade

erst

her, man schrieb den

10. Juni 1948,als

der Oberkommandierende

der SMAD

den Befehl

103 erließ, der auch den Neubau

einer

Großwerft in Stralsund

beinhaltete.

Wie

höhnten

und

spotteten

da die kapitalistischen

Großmäuler der west-

lichen Welt, wie

geiferten

sie mit ihren Lügen und

Verleumdungen

und faselten

davon, daß dieses Vor-

haben von vornherein

zum Scheitern

verurteilt

sei.

Doch

sdron Tage

später hatte

.sich

das

Sumpfgelände

am Strelasund in einen riesigen Bauplatz verwandelt

und

gingen

an

die 6000 Arbeiter

bei Tag und

Nacht

daran, die

Volkswerft zu

erridrten.

Genau 18 Tage

nach

Verkündung des

Vorhabens

stieß

die

erste

Ramme

den ersten meterlangen

Holzpfahl in den

Morast.

Vierzehn Monate

danach waren

es 8000

Pfähle,

die

eine sichere Grundierung

für die auf

ihnen

zu

erridrtenden

Werftanlagen

bildeten,

Neben

der

150

m

Iangen

und

50

m

breiten

Schiffbauhalle entstanden als

Hauptbauten

vier

Werkhallen,

eine

Montagehalle mit

Taktbahn

sowie eine

Querslipanlage.

Es wurde auch

davon

gesprochen,

daß dieser Werftneubau

von

Anfang

an

gleich

auf Serienfertigung

eingerichtet

werden

sollte. Es sollte

geradezu

eine

Schifrsfabrik sein, in

der

größere

Fischereifahrzeuge

gewissermaßen

am

Fließband - Taktstraße sagen die Techniker dazu -

produziert

wurden.

Kaum

waren

die

Werfthallen

den

Schiffbauern übergeben

und

waren wieder einige

Monate ins

Land

gegangen,

meldeten

die

Stralsunder

Werltwerker

am ?. November

1949, daß ihr

erstef

Logger

vom Stapel

lief. Man

bedenke:

28

Monate

nachdem

der erste

Pfahl in

den

sumpfigen Boden

ge.

rammt

worden war

Und

nun

ging

es Schlag

auf Schlag. Bis zum

Ende des

1.

Fünfjahrplanes waren

neben

Trawlern, Kuttcirn

und

Spezialfahrzeugen

bereits

320

dieser

Logger

zu

Sektion

um

Sektion wird

aul den

Taktwagen

gebaut,

um

schließUch zum

kompletten

Schiftskörper

zusammenge-

schweiBt zu rperden.

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Wasser

gelassen

worden,

und

am 10. September

1957

konnte der

500.

abgeliefert

werden.

Interessant

ist,

wie die

Sclriffsrümpfe

im

sogenannten

Taktverfahren

entstehen.

Ihr Bau

geschieht

aus-

schließIidr

in der

Halle,

und

zwar so'

daß

jede

einzelne

Sektion für sich auf einem Taktwagen erbaut'wird'

Dadurdr

erspart

rnan sdtwere

Kräne. Sind

die Sektio-

nen

fertiggestellt,

fahren die

Wagen

aneinander,

so daß

nunmehr

die einzelnen

Teilstücke

zu einem

kompletten

Schiffskörper

zusammengesctrweißt

werden

können. Ist

das

gesctrehen, fährt der

Taktwagenzug

den bisher

nackten

stählernen

Sdriffskörper

vor die

'Ilalle,

wo

er

zu einem

kompletten

Sdriff ausgerüstet,

ein-

gerichtet,

mit

den erforderlidren

Bauten

versehen

und

endlich

über

die

Querslipanlage

dem

nassen

Element

anvertraut

wird.

-

Einmalig

in

der

Welt ist

dieses

ScIiff

bau-Taktverf

ahren.

Daß die

Stralsunder

gute

Arbeit

leisten,

bezeugt

wohl

am

ehesten

die Tatsadre,

daß bisher

weder

Trawler

noch Logger trotz ihres langjähngen Einsatzes in den

nördlichen-

.

Gewässern

verlorengegangen

sind.

Mit

Recbt

hat daher

auch der 350'

Logger, der

1956

auf

der

Internationalen

Fisdrereirnesse

in Kopenhagen

ausgestellt

war, einlges

Aufsehen

erregt'

wobei

der

vollgeschweißte

Sdliff

skörper,

die moderne

Ausrüstung

und

komfortable

Einrichtung,

wie audl

die

hohe Pro-

duktionsziffir

de.r

Werft

unter den

Fadrleuten

die

grö8te

Überraschung

auslösten'

Natürlicl

waren

weder

der

Bau der

Werft

noctr die

Leistungen

der.Werftwerker

in deri

vergangenen

zehn

Jahren

ein

O$tprspaziergang.

Doctr

immer

wieder

war

es die

P&tei

der Arbeiterklasse,

die,

wenn

Sctrwierigkeitenilnd

Sorgen

bei

der

Erreictrung

der

Planziele überhäridnehmen wollten, neuen Mut

gab.

Die

Partei

mobilisierte

die sctröpferisehen

Kräfte der

Arbeiter,

Techniker

und

Ingen'ieure

und

erweckte

imn€r

wieder

neue Initiativen'

So,.und

nur

so

ist es

zu

verstehen,

daß im sdricksalhaften

Jahr

1958,

n

dem

die für das

gesamte

deutsc'he

Volk

entscheidenden

Beratungen

des V.

Parteitages

stattfanden, auch in

der

Voll$wsrft

Stralsund

noch

grandiosere Pläne für die

kommenden'Jahre

gemacht

werden konnt€n,

Bekannt ist,

daß

unsere volkseigene Fischereiflotte

schon

in

nächster Zeit ihre Fangergebnisse

wesentlich

erhöhen, daß

sie

jährlich

bis

zu 25000

Tonnen Fisch

mehr anlanden

und damit

?5 Prozent

des Fischbedarfs

der

Bevölkerung

aus

eigenem

Aufkommen

decken

wird. Mit den bisher in Stralsund

gebauten

Kuttern

und

Loggern werden

jedoch die dazu notwendigen

Fangreisen

zu weiter

entfernt

liegenden Fangpläizen

kaum durchführbar

sein. Und

da

außerdem auch auf

dem

Weltmarkt

größere

Sdtifistypen

gefragt

sind, ent-

schloß sidr

die

Werft. die Loggerproduktion

auslaufen

zu lassen und

mit

dem

Bau

neuer Typen zu beginnen.

59

werden

noch in diesem Jahr 20

Mitteltrawler

dje

Taktstraße

vedassen,

denen

sidr bis

f960 weitere

150

hinzugeseUe$

sollen.

Ein schmuches

Schifr

ist dieser

Mitteltrawler, der

speziell für

den Hochseeflsdrfang eingesetzt

wird und

die

Möglichkeit

bietet,

drei verschiedene

l'angarten

zu

betreiben. Außer dem

bisher

von

unseren Fischern

gepflegten

Schleppnetzfang

auf Tiefseefisdre

und

Treibnetzfang auf Heringe soll vom Mitteltrawler aus

mit Hilfe

motorisierter Spezialboote

nodt der

so-

genannte

RingiwadenJang

äuf Sardellen

und

der-

gleichen

ausgeübt

werden. Dadurdr

kann

das Fahrzeug

stets für eine

der der

Jahreszeit

entsprechenden

wirtscha'ftlichsten

tr'angmethoden

eingesetzt

werden.

Neben

dem

Bau

der Mitteltrawler

und verschiedener

Seezeichen-Kontrollboote

gehen

noch im zweiten

Plan-

jahrfünft

die

Vorbereitungsarbeiten

ftir die

Kiellegung

weiterer

neuer Fahrzeuge

forclert

voran.

Moderne

Gefriersdriffe

soUen im dritten

Fünfjahrplan

aul der

Stralsunder

Werft

gebaut

werden, 80

größere

Mittel-

trawler

mit 1300-PS-Antriebsmasctrinen,

82 Stüdr

l5-t-Sctrwimmkräne

und

vor allem die

,,Tropiks".

Das

sind 2500-t-Fahrzeugevon ?9 m Länge, 12,50m Breite,

eiaer

Besatzung von 62

Mann

und

einer Ladefäh@keit

von 380 t.

Die

zwei

650-PS-Antriebsdiesel

werden

solch

ein Schi.ff hinunter

in die tropischen

Gewässer

bringen,

um dort

die

Jagd auJ

Thunffsche aufzuneh-

men. Ein

großer

TeiI der 62köpfigen

Besatzung

wird

an

Bord in der Fischfabrik tätig

sein und

den

ein-

gebrachten

Fang

gleidr

verarbeiten,

zumal ein

Aufent-

halt unter tropisdrem

Himmel das'längere

Lagern

von

Fridchflsdr

unmöglich

macht.

Es

soll

für heute

gentigen,

was wir an Besonderheiten

aus der Werft am Strelasund erfahren konnten. Die

Leistungen

und Taten der Werftwerker selbst werden

in nächster Zeit

der Gesdrichte unseres Staates

nodt

mandres

gewidrtige

Blatt hinzufügerL

Nicht nur die

Werftwerkdr werden

das,

die

Genossenschaftsbauern

auf RügerL die

Arbeiter

in

den Kreidewerken,. die

I'isdrer

in der vdlkseigenen Saßnitzer Kutterflotte, d,ie

in den l'ischereigenossenschaften

der

Inseldörfer wer-

den es ebenfalls; denn sie alle

haben es im eigenen

Leben hart

genug

erfahren müssen, was es heißt,

unter der Knute

der

Kapitalisten zu leben

und wie

'

lictlt die Zukunft,

um

wieviel sdröner

mit

Jedem

Tag

'

das Leben in unserem

sozialistisdren

Staate ist

und

noch werden wird.

Bei der Ausarbeltung dieses B€itrages dienten das

Heimat-

buc*r

,,Die

hsel

Rtlgen" von

wolfgang

Rudolph

und

dle

werkslnformatlon

,10

Jehre Volkswerft

Stralsund"

als

Quellenmaterlal.

650

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oen

Es ist in

den letzten

Jahren.zu

einer

guten

Gepflogen-

heit

geworden,

während

der Leipziger

Messen

neue

Bekanntschaften

zu machen;

gleich,

ob

zur Frühjahrs-

oder

zur Herbstmesse.

Erinnern

wir uns,

welche

Begeg-

nungen

wir mit

neuen

Erzeugnissen

unserer.Rundfunk-

technik

hatten: Frühjahrsmesse

195?

-

Tonbandgerät

KB

100 als Neuentwicklung,

im

Herbst

des

gleichen

Jahres, war es das Fernsehtischgerät ,,Weißensee,,,

im

Frühjahr

1958versprach

der

,,Alex,,

ein

sogenannter

Knüller

zu werden,

wohingegen

der

,,Spatz

iB,,

zu

den

letzten

Herbstmes-setag€n

zwar

nicht mit

großem

Brimbcrium

angekündigt

wurde,

aber.

. .

Sehen

Sie, da

haben wir

es schon,

das vermaledeite

Wörtchen

,,aber".

Wir

werden ohne

es

wohl nicht

aus-

kommen

-

Und heute

gilt

es

sogar in doppeiter

Be-

deutung:

Die

Frühjahrsmesse

ließ

bei uns den

Entschluß

reifen,

in

diesem

Heft den von

uns

auf

seine Leistungsfähig-

keit

getesteten,,Alex"

vorzustel len,

a b

er

-

das Her-

stellerwerk

vertröstete

von Monat

zu Monat und

war

bis

heute

nicht wi.llens,

das Gerät

mehr als nur

aus

zwei Meter Entfernung ansehen zu lassen.

Harren

und hoffen

wir

also weiter,

daß das Versprechen

vom

VEB

Stern-Radio

Berlin

irgendwann

doch

noch

eingelöst

wird.

Eines

allerdings

dürfte der Betrieb

(und

nicht nur

dieser)

sich angewöhnen:

Neuentwick-

Iungen

soliten

nur

dann

der

öfienttichkeit

vorgestellt

werden,

wenn

sie

produktionsreif

dind

und

auch ge-

handelt

werden können

Wir

fühlen

uns

gezwungen,

das zu

sagen,

denn die Leipziger

Messe

ist

eine Han-

delsmesse

und

keine

Schau

noch nicht

vollendeter

Konstrukt ionen.

Soviel zu unserem ersten ,,aber,,. Nun zum zweiten:

,,Spatz

58", ein

Kofiersuper

vom

VEB

(K)

Elektro-

akustik

Hartmannsdorf,

stellte

sich der

öffenilichkeit

zwar

erst während

der

Herbstmessetage

lgbg

als Neu-

entwicklung

vor,

er fiel unter

der Vielzahl

der Exponate

nicht

besonders

auf, a

b e r

-

er

steht heute

schon

auf

unserem

Tisch

und

hat

es in

kurzer

Zeit fertigge-

bracht,

sich viele

Sympathien

zu

erobern.

Genug der

Vorrede,

die

-

unter

Abwandlung

ernes

bekannten

Sprichwortes

-

nichts airderes

zum Aus-

druck

bringen

sollte

als:

,,Der

,Spatz,

in der Hand ist

besser

als der

,Alex,

im

Panzerschrank ,,

Heiter

kl ingt 's,

ernst

ist 's

gemeint .

Sehr ernst

sogar

*

Sympathien

hin;

Sympathien

her,

jetzt

haben

Reali-

täten zu

gelten:

Von

einem

Gerät,

das

bei Reisen,

Sport und

Wande-

rung

begleiten

soll,

miichte

man zuerst

natürlich

651

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Körpergröße,

Ta.illenweite,

Gewicht

und noch so

einiges

wissen. Also Zollstock und Waage heran;

gemessen, gewogen

und

im

Steckbrief notiert: Ge-

häusehöhe

(einschließlich

Bedienungsknöpfen) 20

cm,

größte

Breite 29 cm, Tiefe l0 cm. Gewicht

(einschl,ieß-

lich Batterien) etwa

3,4

kg. Das

Gehäuse selbst ist als

ein hölzerner und mit Kunstleder

verkleideter Kasten-

rahmen

gearbeitet,

dem vorn

(fest

angebracht) und

hinten (abnehmbar) Preßstoffwände angesetzt worden

sind.

Diese

wiederum

sind durchbrodren, die

groß-

flächigen Öffnungen

stoffbespannt

und

mit einem

Metallgerippe

(sogenanntem

Schaumgold) abgedeckt.

Ein abknöpfbarer Trageriemen

gestattet

den

Trans-

port

des Gerätes in

der Hand oder umgehängt.

Jetzt einen

Röntgenblick, denn ein

guter

Freund

is t

nicht an d.er Kleidung, son'dern

am Herzen

zu erkennen.

Und

,,viel

Herz" hat unser

,,Spatz".

Das Chassis ist

stehend ausgebildet, nimmt also die

gesamte

Breite und Höhe des

Gerätes

ein.

An Röh-

ren sind vorhanden die DK

96,

DF

96,

DAF

96, DL 94;

außerdem Anodengleichrichter

2\'/r B 100/80 0,06 und

Heizgleichrichter B 20115

0,3. Vom Lautsprecher ist

zu sagen,

daß

es sich um

einen 2 W

permanent-dyna-

mischen handelt, der immerhin über eine Größe von

l0X6 cm verfügt.

Und

demzufolge

auch ein

klangvoller

Ton

Wäre weiter zu erwähnen,

daß

das

Gerät über

sechs

Kreise verfügt, davon zwei abstimmbar. Der Strom-

verbraucli

beträgt etwa 7 W. Betreiben läßt sich der

,,Spatz"

durch

Batterie,

aber

audr durdr'Wedlselstrom

mit einer Netzspannung

von 125 V oder 220

V

be i

50

Hz, wobei das

Umschalten

von

einer

zur anderen

Spannung lediglidr durch Umsted<en

der Sidrerung

in die

jewei.ls

gekennzeidrnete

Halterung auf

dem

Sicherungstableau erfolgt.

Waren das

die

allgemeinen Daten, nun die

Besonder-

heiten, deren

es

nicht

wenige

gibt.

Ohne

zu

übertreiben,

kann davon

gesprochen

werden,

daß

der

,,Spatz"

nicht nur ein

gefälliges

Kleid

(worin

er sich von seinem

gefiederten

Namensvetter auffäUig

unterscheidet),

sondern auch

ein modernes und

kom-

fortables Gesicht hat. Sämtliche Bedienungsteile

(wie

da sind

Drehknopf

für

Lautstärkeregelung, Drehknopf

zur Senderwahl und außerdem fünf Drucktasten)

wurden

gefällig

um die Skala angeordnet und ragen

nicht

irgendwie störend über die Gehäuseoberfläche

hinaus.

Gleidr einiges

zu

den

Drucktasten und

zur

Bedienung des

Gerätes. Die äußere

linke

Taste dient

dem Ein-

und Ausschalten, wobei

gleichzeitig

auch

die

Langwelle

(150

bis 410 kHz) eingeschaltet ist. Die

nächste

Taste,

zusätzlich eingedrücJ<t,

bewirkt

(natür-

Iich

nur

bei

Netzanschluß), daß

die

Langwelle aus-

geschaltet

wird und

der

Netzstrom

jetzt

nur

zum Auf-

laden des eingebauten NC-Sammlers dient.

Dem

Empfang im

Mittelwellenbereich

1

(510

bis

900

kHz)

und Mittelwellenbereich 2

(890

bis

1630 kHz) dienen

die nächsten

beiden Drucktasten,

wohingegen

die

letzte

die Möglichkeit

einräumt,

auf Kurzwelle

(49

m, 41

m,

3l m) zu empfangen.

Daß das Gerät

nicht

nur auf Batterie,

sondern

auch

am Stromnetz angeschlossen und

gespielt

werden

kann,

wurde bereits erwähnt, doch

sind

noch einlge

Worte

darüber

zu verlieren.

Zum

Batteriebetrieb

dienen

die

8s-V-Anodenbatterie

und

der zur

t{eizung

notwendige

gasdichte

Nc-Sammler, der

mit

einer Monozelle

paral,lelgesdraltet

ist. Beträgt die Betriebsdauer

der

Andde etwa 50 Stunden, so

lassen der fest eingebaute,

allerdings aufladbare Heizsammler

(1,2

V,

2 Ah) und

die 1,5-V-Monozelle bei

täglictr vierstündigem Spiel-

betrieb des Gerätes eine Betriebsdauer von 24 Stunden

zu.

Alsdann mactrt

sidr eine Aufladung erforderlidr,

oder

-

wenn hierzu

die

Möglidkeit

fehlt

-

das

Ein-

setzen einer neuen Monozelle. Kann das Gerät jedoctr

-am

Wechselstromnetz angesdrlossen

werden,

genügen

nach

vollständiger Entladung de s'sammlers 16 Stun-

den,

bis

er wieder

voll

aufgeladen ist. Empfehlenswert

ist allerdings, daß der

,,Spatz"

nicht ständig auf Batte-

rie,

sondern zwisdrendurch

auf Netz

betrieben

wird,

wodurch sich ein Nadrladen des

Sammlers nicht

so

schnell erforderlich macht.

Die Betriebsartenumsdraltung wurde ebenfalls

glücli-

lidt.

gelöst.

Sie erfolgt automatisch durdr den Netz-

stecker. Beflndet

er sich

in

den Steckbuchsen des Ge-

rätes, ist auf Batteriebetrieb

geschaltet;

wird

er ent-

fernt,

gesdrieht

dadurch schon die

Umsdraltung

auf

Netzbetrieb. Wäre dazu nodr erwähnenswert,

daß bei

Netzbetrieb und auch beirn Laden unter der Skala

eine Kontrollampe

aufleuchtet und damit die Betriebs-

art angezeigft wird.

Audt

die

Frage nach

der Antenne ist nicht schwer

zu

beantworten.

,,Spatz"

verfügt

über eine eingebaute

Ferritantenne,

deren

Ausmaß

(20

cm lang, I

cm

Durch-

messer) sdron

auf

leistungsstarken

Empfang

schließen

läßt.

Eine

zusätzliche Außenantenne

(für

die am Be-

dienungsteil

eine

Buchse vorgesehen ist)

macht

sich

nur beim Empfang von Kurzwellensendern

erforder-

lich, doch ist sie auch für

den

Lang-

und die Mittel-

wellenbereiche

wirksam. Selbstverständlich

ist, daß

ein Erdanschluß über

die Erdbuchse vor

allem

beim

Batteriebetrieb

die Empfangseigenschaften

wesentlich

verbessert,

*

So, an technischen Einzel- und Besonderheiten

wäre

das Wichtigste

gesagt.

Ebenso

wichtig ist

natürlich,

was

,,Spätzchen"

hergibt und wie

er sich bewährt.

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,,8oul

rchncllei

bqrlor und

billigpr,

Unter dieser Losung fand

am

6.

und

?.

September 1958

in

Dresden

eine

Konferenz

junger

Bauarbeiter

statt.

Im Mittelpunkt

der

Beratungen

stand die Zi€lstellung

des V.

Partei-

tages der SED für

das

Bauwesen

und die Frage, wie die gesamte

Bauarbeiterjugend unter der

Füh-

rung

ihres sozialistisdren Jugend-

verbandes in

den

Kampf um

die

Verwirklidrung

der Beschlüsse

des

V. Parteitages

einbezogen

werden

kann.

Die Teilnehmer der Arbeits-

gruppe

,,Neue

Arbeitsmethoden"

stellten sidr

das

Ziel, in der

ge-

samten DDR bei

der

Einführung

der mechanischen

Mörtelförderung

und

des

gerüstlosen

Innenputzes im

Putzspritzanwurfverfahren aktiv

mitzuarbeiten. Wie

es

zur Einfüh-

rung

dieser

neuen

Tedrnik

kam,

was

dabei bisher versäumt wurde und

was weiterhin schnellstens

zu

tun

ist;

soll

in

den

folgenden Zeilen

ge-

sagt werden:

Blsher mit Schubkarre und

Schaufel

Bis 1956war es in

den meisten Bau-

betrieben

üblich,

den für die Errich-

tung

eines Rohbaues

erforderlichen

Mauermörtel

im vorgemisdrten

Zu-

stand in Schubkarren

zu laden

und

diese

mit

dem

Bauaufzug in die

jeweilige

Etage

zu fahren. Entweder

konnte der

Mauermörtel

gleidt

in

den am Arbeitsplatz stehenden

Kasten

gekippt

werden

oder wurde

in die auf

der

Zwischenrüstung

stehenden

Kalkkästen hochgeschau-

felt. Der

gleictre

Vorgang

spielte sich

bei dem Transport des

Putzmörtels

für Innenputz und

in nodr ersdrwer-

terer Form

für

den

Außenputz ab.

Eine Medranisierung

dieser Mörtel-

förderung wurde bis zu dieser Zeit

in

einigen

Großbetrieben

in

Form

der

pneumatischen

Mörtelförderung

(System

Günther) eingeführt.

Im

Frühjahr 1956wurden einige Ver-

suchsmuster der von den Berliner

Kollegen Proska und

Mielke

ent-

wickelten

Membranmörtelpumpe

verschiedenen Baubetrieben zur Ver-

fügung

gestellt.

Dieses

Gerät

fand

sehr schnell

dort

Anerkennung,

wo

mit einem

geschmeidigen

und

gleit-

fähigen Mörtel

gearbeitet

wrrrde.

Damit war

eine

Entwicklung an-

gebahnt, '

d ier

. in

verhältnismäßig

kurzer Zeit zuifiner

grundlegenden

Veränderung

dbr

bisher

üblichen

Putztechnik

füHren konnte.

Wie bei der

Feuerwehr

So war es im VEB Bau (St) Dresden

die Brigade Wallrabe,

die bei der

Errichtung

.eines

Rohbaueb erstmalig

den Mauermörtel

mit einer Mörtel-

membranpumpe

bis in

den KaIk-

654

s€id Richtmciiter

dc3

Soriolirmusl,,

Mlt

Eintach- oder Doppelalilse

werden

beim

gerilstlosen

Put en

Deck€n unal

Wänale mit Mörtel

angesprltzt

. . .

. . , und

mit

der Leichtmetall-

stielkarüitsche

vom Fugboden

aus

verzogen.

kasten

drückte. Mit

der Einführung

Wie reagierten nun

aber das

Ministe-

des Innenputzes

begann die

Brigade

rium für Bauwesen,

der Zentral-

den Putzinörtel

gleictr

aus

der för-

vorstand

der IG Bau,

Holz,

das DDR-

derleitung an die Decken

und Wände

Neuerer-Kollektiü und speziell

di e

zu spritzen. Dabei wurde der Mörtel Berliner Baubetriebe auf diese neue

in einer am

Förderschlauchende

an-

Arbeitsweise? Man nahm trotz vieler

gebradlten

Düse

unter Bei-fügung

,Hinweise

nur

ganz

am Rande. von

von

Druckluft zerstäubt, wozu

neben

dieser im Bezirk Dresden

sieh

durch-

der Membranpumpe

die Bereitstel- setzenden neuen Arbeitstechnik

Iung

eines Kompressors zur Druck- Kenntnis,

denn

man

verfolgte

eine

lufterzeugung

bis 6 atü und

60 m3

andere Zielstellung. Durch das

Stundenleistung erforderlidr

war.

Ministefum

wurde mit viel

Diese

Anspritztechnik

war bereits in

Energie

die Erprobung und

Ein-

Form

des

pneumatisdren

Druck-

und

führung westd,eutscher Anwurf-

Spritzgerätes

(System

Cünther) be-

und Schleudergeräte betrieben.

Da-

kannt, sie

wurde hier aber erstmals

bei muß allerdings hinzugefügt wer-

in einer neuen

Kombination unter den,

daß

die

in Berlin

durch-

Anwendung einer Mörtelmembran-

geführten

Versuche in der

zuvor

förderpumpe und Druckluftzerstäu- beschriebenen Art zu keinen braudr-

bung angewandt. Vom Herbst 1956 baren Erfolgen geführt hatten.

an wurde

diese Förder- und

Spritz-

So bestanden also

zwei

Entwick-

technik mit.aller

Energie im Betrieb

lungsridrtungen, die bisher zu fol-

vorangetrieben

und

eine Brigade genden

Ergebnissen

führten:

nadr

der

anderen damit

vertraut

Im

Bezirk

Dresden

putzen

zur Zeit

gemacht.

42

Brigaden im Membranpump-

Warum in die

Ferne

schweifon ...?

Putzspritzanwurfverfahren im

In-

Dies

ging

verständlicherweise

nicht

nen- und Außeniutz, d'

h',

daß in

so

glatt,

wie dies in wenigen

sätzen

jedem

Kreisbaubetrieb wenigstens

hier

geschildert

ist. Danlider

guten

eine Brigade

nach dieser

Arbeits-

kollektiven

Zusammenarbeit

der

weise arbeitet. Allein im

VEB Bau

Neuerer

des Bezirkes untereinander

(St)

Dresden

arbeiten zur Zeit

elf

gelang

es

jedoch

bis

zum F.rühjaht

Brigaden im Putz-Spritzanwurf'

1958 mit Unterstützung der

jeweili-

Die

aus

Westdeutschland

ei-ngeführ-

gen Betriebsleiter und Hauptmecha- ten Lübecher Putzwerfer stehen da-

niker, diese

neue Technik

weit-

gegen

bis auf wenige Ausnahmen

gehend

in

den

volkseig€nen

Baube- ungenützt in

den

Werkstätten

der

trieben

des Bezirkes Dresd€n

Baubetriebe. Erst vor wenigen Wo-

durchzusetzen

dren hat

sich

nun

endlictr bei

den

l

l

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verantwortlichen

Stellen

die Er-

kenntnis durchgesetzt,

daß der

im

Bezirk Dresd€n beschritiene

Weg de-s

medranisierten

Putzanwurfes der

erfolgversprechendste

ist,

da die

Möglichkeit

besteht, auf

Grund der

Lieferkapazitäten

der Hersteller'-

betriebe

Mörtelpumpen

und

Kom-

pressoren

in

der

notwendigen

Stück-

zahl bereitzustellen,

Gerüstloses

Putzen

Diesem ersten

Erfolg folgte

nun

der

zweite.

Im

Frühjahr

1957

erschien in

der, ,Bauzeitung"

ein

Bi ldberict t t

,,Junge

Bauarbeiter besuchen

Volks-

polen".

Darin war eine

Abbildung,

wonach

in Polen ebenfalls

Spritzputz

ausgöführt

wird,

je<ioctr

ohne die

Anwendung

der bisher

bei uns üb-

lichen Putzerrüstung.

Das

Verziehen

des Mörtels

an der

Decke erfolgte

dabei

mit

Stielkartätschen.

Nach

Durchsetzung

der

Spritzputztechnik

im VEB Bau (St) Dresden wurde im

März 1958

diese

Anregung

in

der

Bauzeitung wieder aufgegriffen und

fechnoloq.

orle

Nr.l

-

BtallS

l(oslenorlen

461,50

tu1

8tö,00

M

19q60

tA

2lll,00

Dil

mit den Vorbereitungen

begonnen.

Die

gleiche

Zielstellung

wurde

von

einem Kollektiv

der Deutscheh

In-

vestitionsbank

Cottbus

mit einer

Putzbrigade

auf der

Bausteile Lüb-

benau

verwirklicht.. Ein Unterschied

bestand

darin, daß

in Lübbenau

der

gerüstlose

Putz unter Verwen-

dung der

pneumatischen

Druck-

anlage System Günther durchgeführt

wurde. Zw Zeit

findet

dort

eine

Umsteliung

auf die wirtschaftlidtere

Membranpumpen-Putzspritztedtnik

stat t .

In

guter

kollektiver Zusammenarbeit

gelang

es im Bezük

Dresden, die

Einführung

des

gerüstlos€n

Putzens

in allen

19 Baubetrieben innerhalb

von drei Monaten durchzusetzen.

Zur Zeit sind

48 Brigaden mit den

erforderlichen fahrbaren

Putz-

gerüsten

und

Leichtmetallkartät-

schen

ausgerüstet. 42 Brigaden

putzen

zur Zeit

gerüstlos.

Erhöhung

der

Arbeitsprotluktivität

Welchen wirtschaftlichen Vorteil

bietet nun

überhaupt

der Membran-

pumpen-Putzspritzanwurf

und

in der

Weiterentwicklung

die

gerüstlose

Putzausführung

gegenüber

der bis-

her üblichen Handputztedrnik?

Der

Mörteltransport wird medranisiert

und an Stelle von

bisher

drei bis

vier

Arbeitern

jetzt

nur von

einem

Maschinisten ausgeführt,

der

di e

Mischerbeschickung

sowle die Ma-

sdrinenpflege für Membranpumpe

und

Mischer übernimmt. Dazu

kommt der Wegfall des

Handanwur-

fes von Putzmörtel,

da derselbe

jetzt

direkt an das

Mauerwerk

gespritzt

und dann

nur

in üblicher

Art und

Weise

weiterbearbeitet

wird. Die

Einsparung beträgt bei einer

Putz-

brigade von zehn

bis zwölf Kollegen

rund

1000,* DM im Monat.

Durch

die zusätzliche

Anwendung der

gerüstlosen

Putzausführung

werden

die

Vorhaltung

des bisher

erforder-

Iichen Rüstholzes,

der Putzständer

sowie die bisher durch Zimmer-

leute ausgeführten

Rüstarbeiten

mi t

den entsprechenden

Transporten

eingespart.

Dies beläuft

sich im

Monat

pro

Brigade

mindestens auf

weitere 800,-

DM bis

1000,-

DM

Einsparung

Diese wirtschaftlidte

Betrachtung

und

deren

Ergebnis

zeigen

mit aller

Deutlichkeit,

daß

solche

Möglichkeiten,

die

Baukosten

herabzusetzen,

,

mit

aller Energie

vorangetrieben

werden

müssen.

Neben

den kostenmäßigen

Vorteilen

ist vor allem

eine

wesentliche

Ent-

lastung des

körperlidren

Aufwandes

bei den Transport- und Putzarbeiten

gegeben.

Die Arbeitsproduktivität

erhöhte

sich

und

führte

gleichzeitig

zur

Qualitätsverbesserung

des Wand-

putzes

und

zur Mörteleinsparung.

{

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lrlörlelförderung

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Aufzuq,

lnsloßen .Hondonwuff

40n2

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11

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,Abteilung

ür

die

Montage

er

Wandp{atten

Presse

Ktppvonlchtung

MTA

L%BHTTBN=

dJaustoft von

e%orgon

Eigentl ich timmtschondie Uberschrift

icht,Wolzbeton

ist nicht

etwos

Zukünfti.ges,

ondsrner

wird heuteschon

erzeugt.

4orgen

ober wird seine breiteAnwendungon

vielen Orten der Sow jetunion,

o

iicher in oller

Welt

erfolgen.

Wer kom ober überhouptouf die ldee,

Stohl-

beton

zu wolzen?

Nun,

der sowjetische

rbeite.r ikoloi

Koslow und dqr

Ing.Bolschokow berlegten,wie mon

die

industriel löi

Verwendung von Beton erweitern

könnte.

Koslowihotte sich

sein Leben long mit Beton

befoßt.

Er wußte,

doß

die Betonfertigteile selbst

be i

fobrikmößigerHerstellungnoch relotiv euer sind. Bis

sie

hörten, vergehenouch bei

Vgrwendung

künstl icher

Bedompfungsonlogen

och

mehr

ols

10Stunden.

Außer-

dem

ist ihre Obe,rflöche

ouh,

und

die

Abmessungen

sind oft n icht

gonz

genou,

656

Wos wqr

olso

zu

tun, um

den

Ausstoß

der longsom

hörtenden

Betonteile u

beschleunigen nd moßholtige

Tei le

zu

bekommen?

Bekonntl ich

wird der Beton zur

Zeit

wie Metoll

in For-

men

gegossen.

Wie wö're

es,

wenn mon

Beton ouch

so

wie Metoll wolzen würde? In

den

letzten

Johren

sind

spezielleWolzonlogen

entwickelt

worden,

ouf denen

dos worme Metoll

so beorbeitet

wird,

doß

es ouf ein-

mol

die endgültige Form erhölt. So müßte mon ouch

den Beton behondeln Von dieser dee bis zum prok-

tischenVersuchwor nur

ein

kurzer

Schritt,

An einer

olten sti l len Stroße

n Moskou,dem früheren

Mo,rienwold,hotte

bold ein

riesiges Wolzwerk

die

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11

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I

: i

,

: ' , ;

" 1 ' r

). "

, ' .

Produktionvon

Großplotten

noch

dem

Wolzverfohren

oufgenommen.

Der

gesomteArbeitszyklus

etrögt hier

nur zwei Stunden,

wöhrender

in

den

übrigen

Betrieben

im

Durchschnitt

inen

Tog

douert.

Der Houptteil

des

gesomten

Werkes.wird von

der

Förderbondonloge

ebildet, die von

wenigen

Men-

schenbedient

wird. Die

Arbeit besteht

dorin,

om An-

fong

des

Bondes

ein

leichtes

Eisengeflecht

ufzugeben,

dos donn

mit Beton

ousgegossen

wird.

Noch

zwei

Stunden

hebt

ein

Kron

die

lertigen

Teile hoch, um

sie

zum Loger

zu

befördern.

Zwischen

iesenbeiden

Vorgöngen

wird der

Beton

mit

dem

Bewehrungsstohl

wischen

glotten Druckwolzen

gewolzt

und dobei

verdichtet.

Die

glotte

Oberflöche

des zu

fertigenden

Teiles wkd

von

einem dorüber-

loufenden

Gummibond

erzeugt,

wöhrend

die Rippen

on der Unterseite on einem Metollbondgeformt wer-

den,

Es

,besteht

ous

einzelnen

,,Schuppen",

ie

on

Ketten befestig t sind'

Dos

Wolzgut beweg.t

sich

un-

unterbrochen

weiter,

und wöhrenddessen

örtet der

Beton.

Die fertigen Plotten hoben seh r

genoue

Moße und

eine

gerodezu

deole

Oberflöche.

Die Wonddickebe-

trögt

10

bis

40 mm mit 60

mm hohen Rippen,

die

in

Abstönden on 30

mn

stehen.

EineWondbouplotte, ie

ous zwei derortigenRippenteilen usommengesetztst,

is t

6X3

m

groß.

Als

dos erste

Wolzwerk

ür

Betonteilevor einem Johr

seinen

Betrieboufnohm,

gob

es

nochviele Zweifler,

ie

wurden

schon domols

vom Vorteil des Betonwolzens

überzeugt. Inzwischen

sind

die Anloge

und

deren

Technologie

och

erheblich

erbessert orden,

Auch

die

Hörtemethodewurde veröndert. n Stelle

der

bisherigenstufenweisen

Erwörmqng,bei

Temperoturen

von 40

bis

60

Grod

im Verlouf

von

6 bis 8 Stunden

wirci

der Beton

etzt

durch

Dompf

schnell

uf e twq 100

Grod

erwölmt.

Die neue

Schnellenvörmungsmethode

rochte

nochweit bessereErgebnisse.

Noch klingt zwor dos

Wort

,,wolzen"

in wenig fremd,

doch

bold wird es

zum

olltöglichen Sprochgebrouch

gehören,

657

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Über

ilie

Innenmeehanisierung

im sozialistischen

Großbetrieb

Landwirlschaftliche

Kleinanlagen und Ki€ingeräte

werden immer mehr durch Großaggregate verdrängt,

Das betrifft sowohl die Feldbaugeräte

als auch die

Anlag€n für die Viehhaltung und

-aufzucht.

Solche

Aggregate sind

zwar sehr teuer, lassen

jedoch

ein-

deutig erkerrnen,

.daß

alles andere

nur

Stücl<werk war.

WohI kann

sich der Mittelbauef,

u;m

nur ein Beispiel

zu

nennen,

eine Melkmaschine

anschaffen. Unter Um-

ständen wi,rd

sie

sich sogar

,rentieren.

Aber niemals

wir.d derselbe

Bauer in der Lage sein, sich

ein voil-

mechanisiertes Futterha'us einrichten

zu lassen. Ein

anderer wind sich vielleicht einen

Mähbinder an-

schaffen,

jedoch

keinen Mähdrr€scher.

Selbst

wenn er

das G,eid dazu hätte,

würden sich

diese

Anlagen uni

Maschinen in seinem

B,etrieb niemals rentieren. So

ist der Einzelgänger nach wie vor immer gezwungen,

viele

Arbeiten

mit

der Hand

zu verrichten.

U,nd der Großbetrieb in kapitalistischen

Ländern?

Auch in ihm

wird es derart kostspielige

Aggregate

nicht

geben,

denn nach

wie vor ist der Landarbeiter

für den

Großgrundbesitzer

eine viel biiligere Arrbeits-

kraf,t

So

gibt

es

nur

einen Weg

zur

Technisierung

der Land-

wirtschaft,

der

dem Wohle

der

werktäLigen

Menschen

dient; un'd der lührt zur

sozia,listischen Großraum-

wirtsdraft,

wie wir sie in den LPG verwirklichen. Wo

rman

diesen Weg nidrt

geht,

wird

die Landwirtschaft

in

ihrer

Entwickiung unweigerlich hinter der Industrie

zurückbleiben

(das

beste Beispiel

dafür

ist

Westdeutsch-

land)

oder arber der Bauer

wird, wi€ in den USA und

Kanada, verschulden.

Der

Wirtscfiaftshof

Die Innenmechanisierung

beginnt

bereits bei der Bau-

planung.

Ein moderner Schweinemaststall wird in seinern

Gnundriß bereits so

proj€ktieü't,

daß ein Hoftraktor

für die Stallarbeiten eingesetzt

werden kann. Mit

wenigen

Handg,riffen

sollen sich beispielsweise

die

trenn€nde,n Zwischenwände

(Rundholzgatter)

beiseite

räumen lassenj

r

so daß eine rechteckige,

geräumige

Fläche

entstehti

Der

als Geräteträger

gebaut€

Hof-

traktor

,,R,s

09'i

kann

nun zum Entmisten

eingesetzt

werden, nachdem

der

Fahrer

das

,,Schiebeschild"

mit

nachfolg€ind€m Kehrrbesen angebracht hat. So fährt er

in den

Stall hinein und schiebt den Mist

vor

sich

her

(Abb.

1). Ist

das

geschehen,

wird

das Fahrzeug

binnen

weniger Minuten in einen Kombi- oder Parallelia'der

oder

auch in

einen

Schwenkkran

mit

austauschbaren

658

:{-o

vrrl

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Greife':relementnn

(Abb,2)

verwandelt. Für welches d,er

drei Anbaugeräte man

sich zum Fortschafiel

des Mistes

entscheidet,

richüet sich nach den örtlichen

Verhält-

nissen.

Auch

das Fütt€rn i.ibernimmt

.der

Ho{traktor,

wenn

def

Schweinestall

entsprechend

gebaut

wurde: Der

Parallellader faßt

die

Futtermittel,.

schwenkt zurück

und bildet

auf diese Art einen

Tisch. Außen am

Stall

angebrachte

ninschüttöffnungen

gestatten

ein

schnelles

und müheloses Füttern (Abb. 3). Das Einbringen neuer

Streu in den

Stall wird mit

dem

Geräteträger

sdrneli

und mühelos

erledigt.

-

So wird die schwere

Hand-

arbeit

fast vollständig

verdrängt. Nidrts beweist

diese

Behauptung besser als die Ta.tsache,

daß

nur

eine

Ar-

beitskraft in der Lage ist, 1000

Mastschweine zu

be-

treuen.

Nicht viel anders

sieht es in den Schwein€dörfern

aus.

das

Vieh in dem

luftigen,

nach

der Südseite offenen

Stall umherlaufen und auch

den

Winter

über. dort

bleiben

soll. Langjährige

Versuche haben

jedoch

be-

wiesen, daß diese

Haltungsweise nicht nur die ratio-

nellste

ist, sondern daß eine

*

wohlgemerkt sach-

gemäße

*

O{fenstallhaltung

die

Tiere weit w€niger

krankheitsanfjillig

macht und daß obendr,ein Frucht-

barkeit

und Milchleistung

steigen.

Auch dsr

Ofienstall ist auf weitgehende Mechanisierung

aller Arbeiten eingestellt. Betradlten wir das Grund-

rißschema

(Abb.

5): Heubergeraum und Fahrsilos sind

so

ge,halten,

daß eine

mechanisdre

Entladung des

Futters möglich

ist, indem die

Traktoren sarnt

An-

hänger hindurchfahren

und

Sctnvenkkräne

,das

Ab-

laden übernehmen.

Verstellbare

Freßgitter, die

täglich

weitergerückt

werden,

ermöglictren, daß

sich das Vieh

,,selbst

bedient". Schüttfutter,

gehäckseltes

Gri.lnfutter

wo die Zudrtti€r€

zumeist in Hütten

gehalten

werd€n.

Bei sadrgemäßer

Bauweise kann der Hoftraktor

sowohl

das Reinigen der Ausläufe

als äuch das Ftittern über-

nehmen.

Ftir die

Aufbereitung des Sdrweinefutters

gibt

es

ebenfalls moderne und

weitgehend mechanisierte

Futterhäuser.

So läßt

sidr

die

Aufbereitungsanlage

vom

VEB Dämpferbau Lommatsch fast als automatisiert

ansprechen:

Das Futter fä111 om Fahrzeug in eine Waschmasdrine,

läuft von

dort

über eine Föndersehnecke zum Futter.

qu€tscher

oder

-reißer

(bei

Grünfutter), d'anadr

zum

Mischer. Das Stallpersonal hat nichts weiber zu tun,

als mit

dem

Hoftraktor

unter den

Mischer

zu

fahren,

aufzuladen

und danach das

fe.,rtige

Futter

zu

verteilen.

Neu sind auch die

,Großdämpfa,nlagen

(bis

zu

1,8

t

Stundenleistung ) mit Reinigungsförderband, auf dem

die Kartofieln

selbsttätig vom anhaftenden

Schmutz

befreit werden, ehe si€ in den Dämpfer

gelangen,

Selbstverständlich

wirrd

ein modernes Futterhaus a'uch

über

einen Wasserspeicher verfügen, der ständig

sauberes urnd heißes Wasser lie,fert.

Der Offenstall

s,etzt

sich immer stärker bei der Rinderhaltung durch.

Es

mag anf,angs

etwas ungewöhnlich erscheinen,

daß

un'd

dergleichen kann

auf dieselbe Art verabfolgt wer-

den,

wie es

beim

Schweinestall

erfolgt.

,Für

den

ge-

samt€n Anbeitsanfall beim

Füttern

rechnet man

p,ro

Kuh 2 Minuten

Das

Stroh wird

gerissen

oder

gehäckselt

auf

die Liege-

stätte

gestreut.

Das karxn sogar

mit

einem

schwenk-

baren Gebläse erfolg€n.

Die

Reinigung

der Liegeplätze

und Ausläufe

e,rfoigt ebenfalls mit Hilfe des Hof-

trakto.rs, wobei für

je

10 Kühe

der

Bedarf

an Arbeits-

zeit

etwa 30

Minuten

beträgt.

Die elektrische Melkeinridrtung

ist aus

keinem

modernen

Rinderstall mehr fortzudenken. Wir kennen

sie

als eingebaute Anlage im Massivstall oder fahrbar

für Weidebetriebe. Die neueste

Pntwichlung ist

jedoch

der

Fischgrätenmelkstand

(Abb.

6).

r

Die

Tiere werden

in

den sogerjannten

,,Vo,rhof"

ge-

trieben und komm€n danach

gruppenweise

in den

Melkstand,

der mit

jeweils

a'cht'Melkzeugen aus-

genüstet

ist. Nach

dem

Abmeikein

werden sie

im Nadr-

hof

gesamrnelt,

um

wieder

zum

Stall zurüd<gebracht

zu

'werden.

Fast alle acht Minuten verlassen acht

gemolkene

Ktirhe den

Fischgrätenmelkstand

In

einem

derart

mechanisierten

Offenstall ist

es

mög-

lich, daß

eine

Person 30

bis 50 Tiere

betreut. Das

bedeutet

gegenüber

der

sonstigen

Arbeitsweise

eine

659

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'ad1

Arbeitszeiteinsparuing

von 50 Prozent.

Doch d,iese

Vorr-

teile

tr,eten erst

in Erscheinung,

wenn ein

großer

Rinderbestand

vorhanden

ist,

also in der

genossen-

schattlichen

Vieh'traltung.

Selbstverständlich

wird d.er Massivstall

nicht

vötlig

verdrängt

werden.

Und so hat

die Industrie

auch für

diese

Stallungil\

mechanische

Anlagen

geschaffen.

Da

wäre vor

allern

iCie

vom VEB Mascbinenbau

Güstrow

geschaffene

einf{che und

billige

Entmistungsanlage

zu

n'enn€n:

Eine

als

endloses

Band

gehaltene

Kratzerkette

Iäuft hinter

den

Ständen

entlang, reinigt

die Kotplätze

und verlädt gleichzeitig den Dung (Abb. 7). Der Kraft-

bedarf beträgt

bei

einer Stallkapazität

von 100

bi s

150

Rindern

je

Entmistung

nur

3 kWh

Mechanisierung

überall

Es ist in

diesem

Rahmen un-

möglich

alles anzuführen,

was auf der

diesjährigen

Landwirtschaftsausstellung

in Markl<leeberg

gezeigt

660

Abb.

5 SchematischeF

crundriß

eines Olfen-

stallkomplexes

mit Melk-

anlage.

Abb.6 Der

Fischgräten-

melkstand.

Abb,

7 Modell einer

Bandkratzerentkotanlage

mit

glelchzeltiger

l(ot-

verladung,

wobel

sieh

die

Ladebühne außerhalb des

Massivstalles

{hier

durch

Glaswände

dargestellt)

befindet.

'L-...

, ,-,

wurde. Da läßt

sich der

,,Om,ega"-Staubsauger

bei-

spielsweise mit zwei

Handgrifien in

ein Viehputzg€rät

oder in

einen Zerstäuber

für die

Stalldesinfektion

ver-

wandeln;

Futterautornaten

gibt

es

nicht

nur für

Geflügel,

sondern

auch für

die

Schweineaufzucht.

Unsere volkseigene

Industrie

wartete mit Saatgut-

trocknungs-

und

Aufbereitungsanlagen

auf,

wie sie

großzügiger nicht sein können. Die Futter-, Schrot- und

Mischanlage

vom

VEB

,,Fanal",

die

eine

Stunden-

leistung

von ,5 t

hat und

bei

einem

Schweinebestand

über 800

Stück eingesetzt

werden

soll, besorgt alle

Arbeiten, vom

Einschütten

des

Getr,eides

bis zum

fertig

gemischtem

Futter, vollautoma.tisiert.

Zum

sozialistischen

Dorf

gehört

aber

auch das Dorfwrrt-

schaftshaus.

Dort

gibt

die

Genossenschaftsbäuerin

di e

Schmutzwä,sche

ab und erhäIt

sie

gegen

€inen

g,ering,en

Unkostenbeitrag

schrankfertig

zurück. Neben

der

Groß-

wäscherei

mit alle{n

Nebenanlagen

besitzt

das Dorfwirt-

schafts,haus

natürlich

auch Bäder

und Duschanlagen,

ebenfalls

Näh-

und Reparaturstuben

für Kleidung

und

Schuhwerk.

Das Leben im

genossenschaftlichen

Dorf

wi'rd schöner mnd leichter d{rrch eine allumfassende

Innenmechanisierung.

Und: Großzügigkeit,

das ist das

Merkmal

der sozialistischen

Landwirtschaft.

Wer aber

alleingeht;

db,r

bleibt unweigerlich

hinter den anderen

zurück,

dbr muß

sich nach

wie

vor

schinden

und ab-

racKern.

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Versetzbare

Auslauf

ll,gchatten

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ls einzLges Forschungsinstitut in

unserer

Republik

belaßt sich ilie

Versuchsstrecke Freiberg

n'Lit

U

ntersuchung

s- und Prül

arb eiten

zur

Erforschung

und

Bekämptung

iler Erplosions-

und,

Brandgelahren

im

Bergbau und in iler Industrie.

Während dieses

lnstitut in

Fach-

kreisen des

In- und

Auslandes wohl'

bekannt ist, useiß die Allgemeinheit

iedoch

nur uenig

rson

seinem Be-

stehen.

Von der Bergbaustadt

Freiberg

führt

unser Weg zur

,,Reichen

Zeche",

Auf der Haide dieses alten

Schach-

tes sind neben

anderen Anlagen

die

Gebäude und

Versuchsstände der

Versuchsstfecke Freiberg

unter-

gebracht.

In

einem

Gespräch mit

Direktor

Hanel erfahren

wir, daß

dieses Institut

Ende der zwanziger

Jahre mit bescheidenen

Mitteln

er -

richtet

wurde und nach 1945

dank

der

großzügigeri

Unterstützung

unserer Regierung

einen bedeuten-

den Aufschwung

nahm.

Zunächst

befaßte

es

sich

überwiegend mit

den

Explosions-

und Brandgefahren

in

Bergbaubetrieben

über

und unter

Tage.

Die stürmische

Entwicklung

der Kunststof f industr ie

in unserer

Republik

hatte

jedoch

zur Folge,

daß

sich die

Versuchsstrecke

Frei-

berg in verstärktem

Maße

mit den

Explosigns-

und Brandgefahren

be i

der Herstellung

und Verwendung

von Kunststoffen

beschäftigen

mußte.

Immer

mehr Betriebe

der

chemischen Industr ie und anderer

Industriezweige

nahmen

ihre

Mit-

arbeit

in

Anspruch,

so daß die

Ver-

suchsstrecke

Freiberg

im Jahre

1956

auf

Anordnung

des Ministeriums

für

Kohle

und Energie

zum

,,Zentral-

institut

für Explosions-

und Brand,

bekämpfung

im

Bergbau und in der

Industrie"

erklärt

wurde.

Der Beschluß

des V. Parteitages

der

SED,

die Förderung

von Rohbraun-

kohle

als

Hauptenergie-

und Roh-

stoffbasis

sowie die Produktion

von

Briketts

zu. steigern

und den

Sdrwerpunkt

der Entwicklung

der

chemischen Industrie auf das Ge-

biet

der Kunststoffe und

vollsynthe-

tischen

Fasern zu legen, stellen

dem

Institut

große

Aufgaben;

deren Lö-

sung mit

zum Sieg des Sozialismus

in

der DDR beitragen

wird.

Für die Erforschung

der Explosions-

gefahren

verfügt

die Versuchs-

strecke Freiberg über Einrichtungen,

in denen

absiahtlich

Staub- oder

Gasexplosionen hervorgerufen

wer-

den. Aus

ihrem Verlauf

ermittelt

man

den Zusammenhang.der

Explo-

sionsvorgänge,

wobei die

gewonne-

nen Erkenntnisse zur

Erarbeitung

von Explosionsverhütungs- und Be-

kämpfungsmaßnahmen

führen. Als

Explosionsversuchsstand

lernen wir

die sogenannte

Schießstrecke ken-

nen, die

bergbaulichen Strecken

'abb.

2

Scibießatrecl(e

mit

Exdlogions-

schwailelr nsclr

ertolgt?r' Kohlsn-

staub?xploston;

,

unfranßn ilryn,

. EinBesudr

n

derYersudrsstredte

reiberg

unter

Tage nachgebildet

ist. Eine

der

beiden

je

25 m

langen Schieß-

strecken

besteht

aus

dicken Holz-

bohlen,

welche

durch

starke

Eisen-

armierung

zusammengehalten

wer-

den. Sie verfügt über einen ovalen

Querschnitt

von 2

m2 bei

einer lich-

ten

größten

Höhe

von 1,83

m und

einer Breite

von 1,32

m; ihr

Raum-

inhalt

umfaßt

50

m:,. Diese

Schieß-

strecke ist

an einem

Ende durch

einen

starken Mauerblock

ab-

geschlossen.

Von einem

hölzernen

Umbau umgeben,

liegt sie

in einer

schwingungsdämpfenden

Asche-

bettung

und ist mit einer

Anzahl

von Druckentlastungs-Essen

sowie

l4 Streckenfenstern

aus

zweiein-

halb Zentimeter

starkem Glas

ve,rse-

hen.

Durch

diese

Fenster

können von

außen

die Explosionsvorgänge

im

Streckeninneren

beobachtet

werden.

Die zweite

Schießstrecke

besteht

aus 6. mm

starkem

Stahlbiech.

Sie

hat einen kreisrunden Querschnitt

und zeigt

ähnliche

Abmessungen

wie die eben

beschriebene

Strecke.

In

diesen

Schießstrecken

bestimmt

man

die Zünd-

und

Explosions-

gefährlichkeit

von

Kohlen-,

Koks-,

Kunststof f - ,

anderen'organisdlen

und auch Metallstäuben

sowie

von

Gasen und Dämpfen.

Die Explo-

sionsfähigkeit

eines

in der

Luft

schwebenden

Staubes

wird an Hand

der

geringsten

Staubmenge

in einem

Kubikmeter Luft

ermittelt,

bei der

sich eine

Explosion

gerade

noch in

abb. I

Koblenstaub-

exploslon.ln

der

Sdtleßsffecke

bel

Nacht.

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- ; {A

";

'Y{ ;

:r.:"*

-#

i q {

".:ääft

diesem Staub-Luft-Gemisch

fort-

pflanzt.

'Wie

geht

nun ein derartiger

Explo-

sionsversuch

in der Schießstrecke

vor

sich? Da werden beispielsweise

10 kg Kohlenstaub

gleichmäßig

über

die

ganze

Streckenlänge

ausgestreut.

Dann bringt man in

einem

Schieß-

mörser,

der in den

Mauerblock

am

Streckenanfang eingelassen ist,

500

g

Gesteinssprengstoff

zur Deto-

nation.

Die Druckwelle wirbelt de n

Staub in der Strecke auf, und

die

Sprengstoffflamme

fährt in das

Staub-.Luft-Gemisch

hinein. Ist

die-

ses explosionsgefährlich,

dann ent-

zündet sich das von den Sprengstoff-

flammen

getrotfene

Staub-Luft-

Gemisch

an der Berührungssteile,

und

die

Zündung

pflanzt

sich durch

das

ganze

Gemisch

zum offenen

Streckenende, dem

Mundloch,

hin

fort.

Die Fortpflanzungsgeschwin-

digkeit der Explosion kann

be i

Kohlenstäuben am Ende der 25 m

langen

Schießstrecke 10 bis 20 mr's

betragen. Bei entsprechender

Ge-

fährlichkeit und Konzentration des

Staubes in der Luft schlagen die

Flammen bis zu 12

Meter

weit

aus

dem Mundloch

heraus.

(Vgl.

hier-

zu die Abb. 1, 2

und 3.) Diese

Versuche lassen

erkennen,

wie

ge-

fährlich Staub-Luft-Gemische

sein

können, wenn

sie zündfähig

sind

und mit heißen Flammen

oder ande-

ren Zündquellen

in Berührung

kommen.

Von den Kohlenstäuben

sind

die Braunkohlenstäube im all-

gemeinen wesentlich gefährlicher

als die Steinkohlenstäube.

Die Schießsirecken dienen ferner

zrJr Prüfung

von Bekämpfungs-

mitteln

und

-verfahren

gegen

Kohlenstaub-

und Gasexplosionen,

z. B. von Gesteinsstaub-

und

Wassertrogsperren.

Bei den Ge-

steinsstaubsperren

wird der auf

ihnen lagernde

Gesteinsstaub wäh-

rend

der

Explosion

gleichfalls

auf-

gewirbelt.

Die

Explosionsflammen,

die

in

ein

Gesteinsstaub-Luft-

Cemisch eindringen,

geben

an den

. Gesteinsstaub so viel Wärme ab, daß

sie infolge der

starken Abkühlung

erlöschen. Weiterhin findet in den

Schießstrecken die Prüfung von

Sprengstoffen

und

Zündmitteln

statt. Die-'se werden nur dann für

den Vertrieb an die Sprengmittel-

verbruucher

zugelassen,

wenn sie

von

der Versuchsstrecke Freiberg

auf

ihre

Eignung

untersucht

wurden.

Auch die Typenprüfung

von elektri-

schen Betriebsmitteln,

Geräten

und

Anlagen auf Explosicns-

und. Schlag-

wettersichörheit wird

in der DDR

nur von der Fr'eiberger

Versuchs-

strecke als einzig anerkannter Prüf-

steile durchgeführt.

Wegen

de r

Wichtigkeit

dieser Untersuchungen

werden

die

elektrischen

Einrichtun-

gcn

durc'h dcn Ncubau

einer

gro{Jen

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11

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clektrischen Versuchsstation

mi t

einer

Reihe

von

Explosionsständen

erweitert.

I ) ie Forschungsarbeiten,

die auf

d ie

Erhöhung

der

Sicherheit

in

den

kohlenstaub-

und brandgefährde-

ten Braunkohlen-Brikettfabriken,

Schwelereien

usw. abzielen,

werden

seit

der

Ubernahme einer kleinen,

stillgelegten Braunkohlentiefbau-

grube

mit Brikettfabrik

in Ragewitz

bei Grimma in betriebsmäßigem

Umfänge

durchgeführt. Sie besitzen

große praktische

Bedeutung, da sich

das

Verhalten

des

Braunkohlen-

staubes in der

Grube nur durch ent-

sprechende

Großversuche feststellen

Iäßt. So

wil l

man

in Ragewitz z. B.

untersuchen,

wie lange Braunkohlen

in

den Trocknern bei

verschieden

hohen Dampftemperaturen

und

I)ampfdrücken

lagern können,

ehe

sie

in Brand

geraten,

Durch andere

Versuche

soli ermittelt

werddn.

wie

Braunkohlenstaubverpuffungen in

Transportschnecken

gefahrlos

auf-

gehalten

werden

können. Wieder

andere Versuche sollen

feststellen,

wie Wasserdampf

gegen

Braun-

kohlenstaubverpuffungen

wirkt.

Besondere

Versuchsstände in Frei-

berg

sind dazu

bestimmt, die

Eignung

von Explosionsklappen und

-folien

für die

Druckentlastung bei

Explosionen

in Kesseln

und Bun-

kern zu

untersuchen

sowie

Tank-

sicherungen für

Tanks,

die

brenn-

bare FIüssigkeiten

enthalten,

zv

prü fen

(Äbb.4) .

Wichtig

sind

auch die

Arbeiten

des

Zentralinstituts

aul dem

Gebiet der

Brandbekämpfung.

So

wurden

Feuerlöschmittel,

Netzmittel

und

Löschgeräte

besonders

zur Be-

kämpfung von Kohlenstaub- und

Grubenbränden

sowie Flammen-

schutzanzüge

und

Imprägniermittel

zum F ammenschutz

auf ihre

Elg-

nung untersucht

(Äbb.5).

In den

Laboratorien

der Versuchsstrecke

untersucht

man Kohlen und l(ohlen-

stäube

auf ihre

chemischen und

physikhlischen

Eigenschaften.

Wei-

terhin

werden dort die Zündgefähr-

lichkeit

von schwebenden und

lagernden

Stäuben und ihre Selbst-

entzündlichkeit

festgestellt.

Auch

die Erforschung der

Grubenwetter,

Brand- und Schwelgase sind ein

weites Arbeitsfeld. Hierbei kommt

besondere Bedeutung dem Nachweis

von

Kohlenoxyd

zu,

das bereits in

sehr

geringen

Mengen für den Men-

c . h a n d i f t i d i c f

Die Untersuchungen

werden vielfach

in Verbindung

mit

der

Praxis in

betriebsmäßigem

Umfange durch-

geführt.

Sie erfolgen aber nicht

nur

für die Industriewerke,

für Dienst-

stellen

und Behörden; zum

großen

Teil wird üielmehr

die Versuchs-

strecke

Freibergt alljährlich von'der

Regierung mit Forschungsaufträgen

auf dem

Gebiet des Explosions-

und

Brandschutzes

beauftragt.

Die

wis-

senschaftlichen

und technischen

Er -

kenntnisse,

die durch

diese Arbeiten

gewonnen

werden,

belähigen

das

Institut,

alle interessierten

Betriebe

und Dienststellen mit seinen reichen

Frfahrungen

zu

beraten. Vorträge

und Vorführungen

zeigen

den Werk-

tätigen

des

Bergbaues

und der ein-

schlägigen

Betriebe,

was alles..

ge-

schehen

kann.

wenn die Betriebs-

vorschrif ten und

Schutzvorrichtungen

nicht beachtet

werden. Mitarbeiter

der Versuchsstrecke

wirken

auch

in

vielen Arbeitsgremien

der

verschie-

denen

Industriezweige

in Fragen

de r

Explosions-

und Biandgefahren

mit.

Die

Versuchsstrecke

Freiberg,

die

mit

den entsprechenden

Instituten

besonders

der Volksdemokratien

zu-

sammenarbeitet, trägt also wesent-

iich dazu

bei,

diese

Gefahren

im

Bergbau und in

steigendem Maße

auch in anderen Industriezweigen

redrtzeitig zu

erkennen und erfolg-

reich

zu

bekämpfen. Damit

leisten

die

dort arbeitenden

Wissenschaftler

und Techniker

einen

wertvollen

Beitrag.zum

Schutze unseres

Volks-

eigentums

und des

Lebens

de r

Werktätigen.

Karl-H

einz S aumsie

g

el

ü.

ous

PVA-Kunststoff

H

ofler

Noch vor

Johren wöre

der Gedonke, einen

lritl leiten und

lugenlosen

FuBbodin

durö aine

Kunststoffmossa

nit dem

Spddrtcl oufzuriehen,

ols obsurd hingastellt

worden,

Jedoö in der

ungestümon Entwid(lung der

Tedtnit,

gerode

in Verbindung

mit der

Verwertung

der

y€rJdri.denrten

KunsGtoft€,

ist betonntliö

nidrts

unmögliö' Wcnn

birher die

groBc

Mangcn Holz

vGrschlingcndc Dielung

den

ersßon

Rong

einnohm und

qndcre

FuBbodenorten

glcicherno8en üblictr wcren, wie z. 3. der Linolcum. oder Gummibalog, dcr Portett

oder

Steinhol{uBboden,

so ilt neuerdings

dem Kunitstott

ein umwökcnder

Einbrudr in

die louwirBdrolt

gelung6n,

Ausgegcngen

vom 8emühen, den tehr knoppen

Bqustolf Hok

einrurporen, wurdc ncdr

johrelonger

Vereucfis-

srbeit die Mitglidtkeit getunden,

r, 8.

ouf

Mossivdedren

im

Alt. und Noubou,

einen mehrrdridrtigen

spoötel.

belog ouizuriehen,

der eine völlig glotta,

lugenlose Flödre

erEibt,

Als

(unsbtoflgrundlogc

hol

sidr dofür PVA

:

Polyvinylo€etot in

Dispersionslorm

heruorrogend

bewöhrt. Diases

Folymerisdtionsprodutt,

kombinied mit

geeign€ten

Zurölogstoflen, hodrwartigan

Weidrmodrern

uiw.,

bietot für

soldte PVA-Spodtl€lfuBböden

gonr

ou3gereiönete

Voroursctrungen:

Widerrtondsföhigteit,

EloJtiritöt, f.itt-

f6rtigk.it,

Abricb-

und Wotserfettigteit,

Rutsdrsiclrerhelt,

FuBwörme

usw.

Ein

soldrcr Spoötelbod.n

ist

prcltisdr

nidrt cntllcmmbcr,

lougantert, bedingi

söurefest und Jehr leicht ru roinigen.

Dic Verlcgung

dierer

PVA-Spodrtelnq3rcn kqnn

nqtürlidr nur

cuf ousgetrodlnctdm,

festem,

unnochgicbigem

Untcrbodcn

yom

geübten

Foömsnn

vorgenomnen werden,

denn ein

gaspaötelter

Kunrtstolf-FuBboden

ergibt 3iö

erst

ous

ein.m

mehrsdridrtigen Aufbou

(riehe

grophisdre

Dorstellüng),,

Dcngdr wird

obo d6r

Unterboden

erst itoliert,

und der doroul folgendo

Spodrtelqufbou, nit

Dömm- oder

Grundspocütel,

Porcnfüller

und Feinspodrtel und dem loölolcn

Ubenug,

ergibt

eine

Söiötdicte von

I bzw,

8

mm.

\

Dic zur Vcrlcgung bcnötigte ZGit riclrtot sich ngdr der Grö8e de3 ObJctts. Sie liegt jcdodr nidtt unter

3 Togen. Dic volle Stroporierlöhigkeit c.reidrt d6r B6log €two

3

Tog€ nodr

AbrdrluB

d.r Verl€g.rorb.itcn.

(J€

nodr Witterung

und Rounlempcrotur)

Dic

Spodrtelmstgen

können in dcn

versöicdansten

Fqrbtönen,

oudr

mehrforbig,

vcrl.gl

wcrdcn.

Sic cigncn

sidr filr

Wohn- und

Beprösentulionsröume,

Lodengesdrölte,

Koufhöuser,

8üro. und Fobrikröumo,

Konrcrt-

und

Kulturrölc, Xrcntenhöuser

u w,, niöt

ober

für Au8cnfläöen,

z, 8. Bollon:;

Die Entrid(lung und Fobrikotion diescr

nauortigen

Kunsbtotfmorscn

et{olgt

in

dcn

Chenrtcön,

Wcrlcn

Böhmc & Miöoel in Oberliötennou,

Bcrirk KorFMqn-Stodt,

die b€reitr

gont_

crhebliöa Mcngcn

dicrcr

Spochlelmossen der

Bouwirt3choft rur Erfüllung

ihrer groBen

Aufgcben

rur Verfügung

slellcn

lonntcn.

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Wer

kennt

nicht die

TU 104, die seit

geraumer

Zeit im ständigen

Linien-

einsatz

der sowjetischen

und der

tschedroslowakischen

Luftverkehrs-

gesellschaft

steht. Auch

bei ihren Landungen

auf

Flugplätzen des

kapi-

talistisdren Auslandes hat dieser Flugzeugtyp großes Interesse .etregt

und uneingesdrränkte

Anerkennung

effahren. Unter

dem

gleichen

Kon-

strukteur,

nämlidr Andrei Tupolew,

arbeitete das Kollektiv

der

Flug-

zeügkonstrukteure

aber nicht

nur, um die

TU 104 zu entwickeln,

son-

dern um wenig

später

guch

mit der

TU ll4 an die Öffenttidrkeit

zu

treten.

Dieses Flugzeug

ist zur Zeit das

größte

Passagierflugzeug

der Welt

und

wird auctr

in

bezug auf seine

Ladefähigkeit

und Gesdtwindigkeit

von

keinem anderen

Passagierflugzeug erreicht.

Was ist

nun das Besondere

an

diesem

Flugzeugtyp? Die

'IU

ll4, die

den

Namen

,,Rossija"

erhielt,

ist

ein

freitragender

Tiefdecker, der von vier

Propellerturbinen

angetrieben wird.

Leider sind uns

noch

keine

Lei-

stungsangaben über diese

mit

gegenläufigen

Luftschrauben arbeitenden

PTl-Triebwerke bekannt.

Jedodr vermitteln

sie dem Flugzeug eine

Geschwindigkeit

von etwa 1000

km/h. Der

gigantische

Flugzeugrumpf der

TU ll4 ist in zwei Stockwerke

eingeteilt.

Während

im

unteren

Stockwerk

die

Küche und

die Frachträume liegen,

sind im oberen Stockwerk die

Räumlidrkeiten vorhanden, die

man normalerweise von

Langstrecken-

verkehrsflugzeugen

gewohnt

ist. So flndet

man

den Raum

für die Flug-

zeugbesatzung,

die

Passagierkabinen,

einen

großzügig

angelegten Speise-

raum

und drei Abteile mit insgesamt

12 Bettplätzen. Auch für die

Kinder

der

Fluggäste wurde eine spezielle

Räumlichkeit vorgesehen

(s.

4.

U.-S.).

Das Fahrwerk der

TU

114

setzt

sich

aus dem

Hauptfahrwerk

und

dem

Bugfahrwerk

zusammen, wobei

insgesamt l0Räder die Last der Masctrine

am Boden

tragen.

Es

versteht

sich, daß dieser Lultgigant mit den

modernsten Geräten zur Flugüberwadrung

ausgerüstet

ist, so daß durctr

die automatische

Kurssteuerung,

das Rundsidrtradar und andere neu-

artige Instrumente die höchste Sicherheit der Flugreisenden erreicht

wird. Während der

Normaltyp

der'neuen

TU Platz

für 170

Fluggäste

bietet, ist für interkontinentale FIüge eine Kabineneinrichtung für 120

und für ,,Kurzflüge" eine solche für 220 Passagiere vorgesehen. Die Be-

satzung

setzt sich aus

dem Piloten

(Kommandant),

dem Kopiloten, dem

Navigator,

dem Funker, drei Stewardessen und

zwei Köchen zusammen.

In

jüngster

Vergangenheit

hat

nun eine TU

114 der Bauserie

D

durch

einen

Langstreckenflug dieWelt aufhorchen

lassen. Mit nur drei Zwisdren-

landungen

wurden

in 7?

Stunden

34

000 Flugkilometer

zurückgelegt. Bei

einer reinen Flugzeit von 48:30:00

Stunden wurde

eine

mittlere Fluggesdrwindigkeit

von

?10 km/h und

eine

Verkehrshöhe von

10

000 bis 12 000 Metern eingehalten.

Wie

die Karte zeigt,

wurden bei dem Rekordflug

d_er

TU ll4 D sämtliche Hauptstädte der

einzelnen

Unions-

republiken

der

Sowjetunion überflogen und in Wladi-

wostok,

Taschkent und in Minsk

Zwischenlandungen

vorgenommen.

Besser als viele

Worte

beweist allein

dieser

Flug den hohen Stand der

sowjetischen

Luft-

fahrtindustrie. einer Industrie, die nicht nur dieses

größte

Verkehrsflugzeug baut, sondern bekanntlich

auch

die

sdrnellsten

Jäger und die weitreichendsten

Raketenwaffen

erzeugt.

Dle

Flugroute

der TU 104

D,

die

über alle

Hauptstädte der Unlonsrepubliken filhrte'

Oben:

In

dlesen

bequemen Betten llegend'

können

die neisenden

ln l0 000m

Hölre ihrem

ternen

ziel zustreben.

Passagierabteil der

TU

u4.

verglelchen Sle'dazu

auclr die

Sctrnittdar-

stellung

auf

der vlerte UmscNagseite.

RlGA

, ,

t"1o

)g

-

zwrscHENtaNDUNGEN

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11

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Von

Ing.

G.

Nothnage

Abb.

1

Spannungsreihe

der

Metalle

(Ruhepotentiale

in volt

gegen

di e

normale

Wasserstoffelektrode

t

0) ,

l-.1

euiß

ist

dem einen oder

anderen,

ilet sich

im

I

Freien

umsieht, schon aufgefal len,

daf i Der'

1I

schiedene Gegenstiinde

aus

Metall

(2.

B. ülte

eiserne

Gartenzäune,

LaternenpJöhle

aus

Metall, Zink-

b e

chdaclrinne n

usto.)

me hr

oder t-o ni'ger

unans ehnliclt

bzw. schon teilüeise

zerstört

lDaren,

An diesenl Undn-

s

el rnli chtu

e ile

n

e n strn aI s

blank

et M

e

oll

ob er

l.

d che

n

i s

im atlgemeinen

iler

Beginn

der Korrosion

zu

erkennen,

Doch

so useit

darJ es

gar

nicht

erst

kommen,

und des-

hotb milJt

man

dem uorbeugenclen

Korrosionsschutz

die

gröfite

Bed,eutung

zu, d'enn

d,urch

ihn

ist

es möglich'

grolJe

Werte uor

der Zerstörung

z1t

schützen.

Deshalb

ist es auch uerstdndliclt, dafl man bei uns in der DDR

d.enx Korrosionspr

oblem

gr

o

)e

ße

deutung

beilni

ßt .

Einiges

über die

Korrosion

selbst

Wie

wir

vielleicht

aus

dem Chemieunterricht

in der

Schule

noch

wissen,

haben

viele

Metalle

zum

Sauer-

s'toff

eine

mehr oder

weniger

große

ch'emische

Ver-

wandtschalt.

Auf

Grund dieser

Verwandtschaft

neigen

die Metalle

dazu,

sich

mit dem

Sauerstoff

zu

verbin'den

oder,

besser

gesagt,

zu oxydieren.

Man

hat

nun die

MetaIIe

in

'der

sogenannten

Spannungsreihe

der Me-

talle

(Äbb.

-1)

zusarnmengefaßt

und sie

ihrer chemi-

schen

Verwandtschaft

zufolge

eingeordnet.

So

stehen

die leicht oxyd,ierbaren Metalle links vom Wasserstoff

und die

Metalle,

die schwer

bzw.

nicht oxydieren,

nechts

vom Wasserstoff.

Alle MetaIIe

besitzen

gegenüber

dem

Wasserstoff

einen

Spannungsunterschied,

'der je

nach

der Seite,

auf

welcher sie

eingeordnet

sind,

positiven

od€r

n€gativen

Charakter

trägt. Man

spricht

hierbei

vom Potcntial.

Als Beispiel

qrollen

wir

uns einmal

Aluminium

und

GoId

betrachten..

Aluminium

steht

in der Spannungs-

reihe auf

der linken

S€ite, und

ein,e

frische

Schnitt-

fläche

des

Metalles überzieht

sich in

ku,rzer Zeit

mit

einer

,dünnen,

g,rau€n

Schicht; das

Mef.all

oxydiert.

Gold

dagegen steht

auf

der rechten Seite

der Span-

nungsreihe und bleibt,

wie wir

von r,ein€n Goldgegen-

ständen wissen,

blank;

es oxydiert

nicht, Man kann

also aus.der

Steliung eines

Metalles

in deir Spannungs-

reihe ,schon

gewisse

Schiüsse

,über

sein Verhalten

in

bezug

auf

die Oxydatign

ziehen. D'iese Oxydation

kann

sich bei verschiedenen

Metallen

nur

auf

die Oberfläche

beschränken

und vermag unter Umständen das unter

der

gebildeten

Oxydschicht befindliche

Metall vor einem

weiteren

Angriff zu schützen. Sie

lfann aber auch auf

das

ganz€

Metall übergehen

und in besonders starken

Fällen zur Vollkommenen Zerstörung des

Metailes

führen. AlIe Vorgänge, den Angriff

des Sauerstoffs auf

das

betreflende Metall sowie

den Angriff der

Metalle

d,urch verschiedene Medien, wie Gase, Flüssigkeiten

und dergleichen,

bezeichnet man als

Korrosion.

Arten der Korrosion

Die äußeren Anzeichen

d'er Korrosion sind

in

den

m'eisten Fällen Aufrauhung, örtliche Anfressungen,

Rißbildungen

und Oxydanhäufungen, ohne

daß die aber

stets zugleich auch als

Maßstab für clie Ma(erialschädi-

gung

ausgew€rtet

werden können. AIle

Korrosions-

arten hier

aufzufütrren, würde weit über den

Rahm,en

dieses Beitrages hinausgehen. Deshalb sollen

hier zwei

der wichtigsten bzw.

der häuflgsten Art,en der

I(orro-

sion

kurz besprochen werden.

Da ist zum B,eispiel die Selbstkorrosion. Dieser Vor-

gang

wird

insbesondere durch die Außenatmosphäre,

d.

h. Regenwasser,

Staub,

Luftsauerstoff und Rauch-

gase,

auch

den Handschweiß, Nahrungsmittel usw., ver-

ursacht.

Eine

weitere

und

weitaus

gefährlichere

Korrosionsart

ist der Lochfraß, da

er mitunter tief in das betreffende

Metall

eindringt.

Diese Korrosionsart

.

wird

du'rch

Lokalelementbildungen

hervorgerufen und,ist

beson-

ders

im

Schifrsbau sehr

gefürchtet,.

da si,e hier

zu

schwenwiegenden

Zerstörungen'fühien

kann. Diese

Art der Korrosion ist leicht.zu erk'ennen. da die O;ber-

flädre

des korrodierten Materials mit einer

Vielzahl

von Löch'ern und Vertiefungen bedeckt ist

(t:Sl.

Abb. 2). Schon

bei

der

Konstruktion

von

Apparaten

und

anderen

Bauteilen muß die Lokalelementbildung

in Beüracht

gezogen

werden. So

darf man zum Beispiel

Kupferteile nicht

mit

Hilfe

von

Eisennieten verbinden,

weil hierbei

ein

Lokaielement EisenlKupfer

entstehen

Ablr, Z Die

Ober-

fläche eines

korro-

dierten Metallteils

is t

mit vielen

Löchern

und vertiefungen

be -

deckt

(Lokalelement-

bildung).

665

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ie

(-a,+4v)

Cu{ ,9 , j5y ,

flektrolyL

CUP

.35'

kann, bei welchem das

Eisen

gelöst

wird,

da es in der

Spannungsreihe

links vom Wasserstoff

steht und somit

unedler als Kupfer ist.

Nach längerer Zeit werden

di e

Eisennieten teilweise

zerstört s€in

(Äbb.

3) .

Wir sehen also,

daß die Arten der Korrosion sehr ver-

schieden sind

und demnach die Mittel des

Korrosions-

und

Oberflächenschutzes,

die ruir

nun

besprechen

wollen,

verschieden

sein

müssen, und zwar in ihrer

Art,

ihrer

Anwendung und

ihrem Verhalten.

Verhinderung

der Korrosion

Fast alle Maßnahmen, die

man

trifft,

um einen

Werk-

stoff

bzw, Gegenstand vor

Korrosion zu schützen,

gehen

dahinaus, daß

man versucht, diesen mit €inem

korrosionsbeständigen,

gut

hafüenden

und

porenfrei€n

Überzug aus Metail, anorganischem

oder

organischem

Material zu überziehen.

Je besser die eben angeführten

Eigenschaften

des

üb'erzugsmate{igls

sind, um so b€sser oder

um

so

länger

ist

ein

Korrobionsschutz

gewährloistet.

Abbildung 4

zeigt

einen Ctltomniederschlag

direkt auf Stahl, der

wegen falscher Stromverhältnisse

bei der Galvani-

sierung an der Kante des Werkstückes a;bblättert.

Die irn folgenden beschriebenen

Verfahren werd,en

auch oIt

in den verschiedensten Kombinationen an-

gewandt,

was

jedoch

von dem zu erwartenden Korro-

sionsangriff abhängig ist, und lassen sich v"'ie

folgt in

drei

g'roße

Hauptg,ruppen aufgli€dern:

Galvanotectrnik

Uberziehen

des zu

schützenden

Materiols mit

e'Lner

metallischen oider nichtmetallischen

S chutzschicht

au l

e e kt

rochem

scltem W e

g

e,

Die-s.es Gebiet des Korrosionsschutzes

b€zeichn€t

man

als

..Galvanotechnik".

Die Galvanotechnik ist also

ein

Gebiet der

techniscben Elektrochemie, und die

Ver-

fah,ren beruhen darauf, daß, wie aus Äbb. 5 ersichtlich

ist,

auf die im

galvanisdren

Bad

befindlichen Gegen-

ständ€ mit Hilfe des elektrisch€n Stromes eine Schicht

aus

Metall

abgeschieden

bzw. umgelagert wird.

Als Elektrolyte

in

den

galvanischen

Bädern verwendet

man hauptsächlich

Metallsalzlösungen

des abzuschei-

denden Metalles. Die vor Korrosion zu sch'ützenden

Werkstüd<e werden

hier

teils

in ruhenden Bädern,

teils in Trommel- und Glockengalvanisierungsappara-

ten mit einem Überzug, der entw€der aus Kupfer,

Nickel, Kadmium,

Zink,

Zinn, Chrom,

BIei usw. be-

steht,

überzogen. Oftmals werden aber

auch Kombina-

tionen angewandt. Verschiedene Gegenstände

w€rden

zum

Beispiel zuerst verkupfert,

dann

vernickelt und

anschließend mit einer dünnen Chromsdricht über-

zogen, die besonders

gegen

.das

Anlaufen sch,ützt.

Die Verfahren dieser Gruppe wend€t man hauptsäch-

lich

dann

an, wenn

neben einem sehr

guten

Korro-

sionsschutz

noch

Wert auf ein

gutes

dekorativgs Aus-

sehen

des Gögenstandes

gelegt

wird.

Dies trifft zum

B€ispiel für Beschläge in dm

Kraftfahrzougind'ustrie,

Dinge des

täglichen Bedarfes

usw. zu.

Die

Wahl

des

Schutzüberzuges

richtet sich nadr seinem

Schutzwert

und s€iner Eignung.

Bledrdosen für Nahrungsmittel

d,ürfen

zum Beispiel nicht verzinkt werden, da Zink

von verschiedenen

Nä,hrungsmitt€ln

angegriffen wird.

Man versieht dieses Blech also

m{t'einem Zinnüberzug.

Die Schichtstärken,

mit welchen

'die

Metalle

galvanisch

aufgetragen

wer.den, richten sich ebenfalls

einmal nach

dem Verwendungszweck, zum anderen nach dem

Schutzwert, den

das betreffende Metall in Hinblick

auf die

Korrosion besitzt. Am

,häufigsten

liegen die

Schidrtstärken

in

den

Bereich€n von 0,00?bis 0,025mm

In Au,snahmefäIlen

mitunter auch

höher.

Man ist

also

bei diesen

Verfahren in

'd'er

Lage, einen

nelativ minderwertigen

Werkstoff du,rch Überziehen

mit einem

€dleren M€tall vor

Korrosion zu schützen,

Nun soll noch

kurz auf die Erzeugung von

Sdrutz-

schichten

auf

Aluminium und seinen Legierungen ein-

gegangen

werden. Bei diesen

Werkstofien

werden

in

der Hauptsache

keine Schichten eines

anderen Metalles

aufgetragen, sondern

die Schicht'bildet sich aus dem

Grundmaterial

selbst. Die verschiedenen Verfahren

beruhen darauf, daß zum Beispiel beim Aluminium

eine dünne

Schicht

Aluminiumoxyd künstlich

gebildet

wiod, die

dann das Material

gegen

weitere

Korrosion

sch,ützt. Diese Schicht

hat

im

Durchschnitt eine Stärke

von

etwa 0,015 mm,

läßt sich aber durch verschieden

lange

Behandlungszeiten

variieren. Bei di€sen Ver-

fahren hängt

das zu behandelnde

Werkstück

als

Anode

im Bad

(im

Gegensatz

zu den'Verfahren de'r Metall-

abscheidung),

und deshalb

bezeichnet man

das

Ver-

fahren als

,,Anodische

Oxydation" des

Aluminiums.

Die Abb. 6

zeigt

Aluminium, das

nieht

künstlich

ge-

schützt wurde

und durch Einwirkung

von

chemisdlen

Dämpfen un.d

Luftfeuchtigkeit

stark korrodiert ist.

Chemische Schutzschichten

Überziehen

des zu schützenden

Nlaterials

mit

einer

Schutzsch.icht, die

in den meisten Fdllen oom

zu

schützenilen Material mit

HiIl e bestimmter Chernikalien

selbst heruorgebracht wird,

also auf chemischem

Wege.

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Diese Schichten

bestehen zum Beispiel

aus Phosphaten

des Zinks oder

Mangans

beim

Phosphatier€n,

aus

Oxyden

beim Brünieren

usw.

Diese

Verfah,ren

gewähr-

leisten

in den

meisten Fällen allein koinen

einwand-

freien

und ausr€ichenden

Korrosionsschutz,

so daß sie

in Ver,bindung

mit den im nächsten

Abschnitt

geschil-

derten Verfahren

oftmals Anwendung flnden.

Dies ist

zum

Beispiel olt beim LackieGn

von Kraftfahrzeug-

teilen der Fall. Diese Teile werden zuerst phosphatiert

und

anschließend lackiert.

Hierbei stellt

die auf d,er

Werkstückoberfläctre

befindliche Phosphatschicht

ein-

mal doch einen

gewissen

Korrosionsschutz

dan,

z,um

anderen schafft

sie eine Fläche, die

infolge ihrer

Oberr-

flächenrau,higkeit

ein idealer

Haftgrund für

das nac'h-

trägliche Lackieren

ist.

Metalliscie

und nic*ltmetallische

Schutzschichten

Überziehen des

zu

schützeni len

Materials

mit einer

metallis

chen o ler

auch nichtmetalli

schen S chicht itur ch

Aul

spritzen,

T auchen,

A.nstreichen

usl.;o.

Am

häufigsten

d.n

dieser

Gruppe ist

wohl das An-

streichen

bzw. das

Sp::itzen

von Farben und Lacken

ve,rbreitet. Es flndet u. a. Anwendung bei großen

Flächen und

Teilen,

wie zum Beispiel

Stahltoren,

Brücken

und sonstrigen

Konstruktionen.

Auch das

Metall-

spritzen

findet immer

mehr

Anwendung

zum

Zwecke

des

Korrosionsschutzes,x)

Unter

den Schutzverfahren,

bei

denen

durch

Tauchen

metallische

Überzüge

au{gebracht werden, nimmt

das

Feuerverzinken

den

größten

Raum €in. Nach

W. Machu

werden von

der

gesamten

Zinkproduktion

der WeIt

rund

60 Prozent

für das

Verzinken

gebraucht,

wovon

wiede,r

90 Prozent

auf

das Feuerverzinken

entfallen.

In

diese Gruppe

gehört

auch noch

die Emaillierung,

die hauptsächlich

für

Gegenstände

des

täglichen

Be-

darfs und die lndustrie

Anwendung

findet,

wo alle

Arte,n

von Behältern und

dergleichen mit

Emaille zum

Schutz gegen Korrosion ausgel<leidet werden.

ökonomischer

Nutzen

Nicht

besondeirs besprochen

wurden in

den bisherigen

Ausführungen

die Arten des

Korrosionsschutzes,

be i

denen

zurn Be'ispiel

durch den

elektrischen

Strom

selbst

eine

Schutzwirkung hervorgerufen

wird, indem

man

zum

Beispiel

den vor Korrosion

zu schützenden

Gegen-

stand

negativ

auflädt und

als

positiven

PoI eine

so-

genannte

,,Opferanode"

einbaut, die sich zugunsten

des zu schützenden

Gegenstandes

,,opfert,,

und diesen

dadurch

vor Korrosion

schützt.

Wie

nun schon

eingangs

erwähnt

wurde, entsteht

unserer

Volkswirtschaft

durch die Korrosionsschäden

*)

Vgl. hierzu

auch

den Beitrag

über däs

Thema

,,Metall-

spritzen"

in Heft

91195?

nserer

Zeitschrift.

Abb.

6 Nlcht

gesdrtitztc

Alumlnlumoberfläche,

dle

ilürch

Einwirkung

von chemischen

Dämpfen

und

Luftteuchtigkeit

stark korroaliert

lst.

Abb. 5 Schematische

Darstellung der ln

einem

t&l-

vsnl3chen

Bad

ablaufenden

elektroch€miscben

Vorgilnge.

f

'

E

E

ek

troly

(Ni

cke sulfotlöscrng)

B.

Badgeföß

alljährlich ein

großer

finanzieller

Schaden,

und diesen

gilt

€s, auf

jeden

Fall zu

verringefrn.

Wie dies in

ge-

ringem

Umfang schon

geschehen

kann,

sei in nach-

f olgendem Beispi

eI angegeben.

In

einem chemischen

Großbetrieb

unser€r

Republik

werden 21 Wärmeaustauscher

oder Heißwasserbereiter

zum

T,eil seit zwei Jahren

kathodisch

durch Fr,emd-

stromeinspeisung

gegen

Lochfraß

mit

Erfolg

geschützt.

Bishe'r mußten die von Niederdruckdampf durch-

strömten, etwa 5 m

lartgen

Heizschlangen

im Jahr

durchschnittlich

dreimal

ausgebaut und an den

durch-

Iöcherten

SteIIen wieder

dichtgeschweißt werden.

S'eit

EinJührung

des kathodischen

Schutzes ist diese Maß-

nahme

nicht

mehr notwendig,

und es ist theoretisch

begründ€t, daß viele Jahre

derartige

Reparaturarb€i-

ten nicht mehr

notwendig

sein werden. In diesem Falle

läßt sich

als.o

folgende

konkrete

Wirtschaftlichkeits-

rechnung aufmachen:

Bisher 3

Beparaturen/Jahr zu insgesamt

45

Stunden

je

6,- DM

Materlalverbrauch

je

3 Reparaturen

Für 21 Wärmeaustauscher

daher

Ausgaben

für dle Einrichtung

des

kath. Schutzes:

1

Gleichrichter 22016

V und

0.5 A

Herstellung

des Ilastens

und Einbau

de r

Widerstandslampen

mit

2 cll lhlampen

6 V / 3 W

Montage der

elektrischen

Leitungen

etwa

20 m

Einbau und

l{osten

der Opferanode

1 6 m m O

Prüfung

der Sicherh€it

Stromverbrauch

?2

Wh,Tag

270,- DM

30,- DM

6300,-

DM

Jahr

16,- DM

35,-

DM

100,- DM

10,-

DM

17,-

DM

Pfennige

l7t,-

DM

H,iernach

belaufen

sich di'e

Anschafiungskosten

für die

Einrichtung

des kathodischen

Schutzes

je

Wärme-

austauscher auf 1?8,- DM od,er für 2l Stück in diesem

Falle

auf

3738,-

DM.

Für diesen Fall

machen

sich

wohl

weitere

Ausführungen

überflüssig,

denn

es ist teicht

zu ersehen,

daß

sich unter

Umständen

große

Erspar-

nisse

durch die

Anwendung

eines

geeigneten

Korro-

sionsschutzes

erzielen

lassen.

Dieser

Beitrag

erhebt

kein

Recht auf

Vollständiskeit.

d'enn

die Verfahren

und

Möglichkeiten

des Korrosrons-

und

Oberflächenschutzes,

die

wir

heute

kennen,

füllen

Bände

von L€hrbücherg

und Zeitschriften,

und

so

soll

dieser

Artikel die Leserinnen

und Leser

der

Zeitschrift

,,Jug'en

und Technik"

anregen,

sich mit den

problemen

der

Korrosion

und

des Korrosionsschutzes

vertraut zu

rnachen.

Vielleicht

findet

auch der eine

oder

andere

Interesse

fü,r

dies,es

,Gebiet

und

versucht,

als

Galva-

niseur oder aber auch als Chemiker die Gefahren und

Schäden

der Korrosion zu

beseitisen

bzw. zu

ver-

ringern.

;ir-

t '

' . kL

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2

-

:

N

J

U|

o

t

||l

I

z

o

nd(

Die

Sache

hatte

einen Haken.

Hatte,

sage ich

deshalb,

weil sie

heute keinen

mehr

hat,

Der

Haken

war der,

daß mein

Freund Franz

viel unterwegs

ist, besonders

auf dem

Lande

und

speziell

in Mecl<lenburg.

Für den

Eingeweihten,

der

wie

ich dieses

Stück unserer

Hei-

mat

liebgewonnen

hat,

ergibt sich

daraus,

daß

jetzt

unweigeriich

einiges

über

schlechte

Straßen

gesagt

wird.

Dem

ist nicht

ganz

so. Fest steht nur, daß besagterFreund

zwar

sehr erfreut

über

jeden

Meter

Straßen-

neubau

ist

-

und

es

sind in

den letzten

Jahren

viele

Meter

mecklenburgischer

Straßen

neu

gebaut

wor-

den

-,

daß ihm

aber

die

restlichen

Meter

sehr

viel

Kummer

machen.

Kummer

deshalb;

weil er

so

zwangs-

weise

eingefleischter

Motorradfahrer

wurde.

Franz

hätte

bei

seinen Fahrten

aber

doch

so

gern

ein Dach

überm

Kopf und

trockene

Füße

gehabt.

Das

Richtige

wäre

eben

ein Pkw für

ihn

gewesen.

Resignierend

winkte

er

aber

immer

ab,

wenn

ich das

Gespräch

darauf

brachte.

,,Das

ist alles

nichts

für

die Wege,

die ich

fahren:

muß",

war

seine ständige

Redensart.

,,Robust

müßteb[

sein,

meinetwegen

ruhig etwas

hoch-

beinig",

fuhr

ef

dann meist fort,

,,damit

iih

nictrt

gleich an der nächsten Kartoffelfurche hängenbleibe

Kurz und

gut,

idl

muß

mir

wahrscheinlieh

einen

Wagen nach

Maß

machen

lassen.

denn

das.

was ich

brauche,

gibt's

wohl

gar

nichil,,

Gibt

es nicht?

Oho,

da hatte

sich der

gute

Franz

aber

gewaltig

,,verfranzt,,.

Derartige

Wagen

gibt

es

ja

668

, . i

;.lii

schon

seit langem

in der

Sowjetunion.

Daß

sie

nun

auch in

unsere

Republik

eingeführt

werden,

haben

wir vor

allem unseren

Arbeitern

zu

danken,

die

so

hochwertige

Exportgüter

herstellen,

daß

ger4de

in

letzler

Zeit

auch unsere

Importwarenliste

erheblich

erweitert

werden konnte,

Was wir

dabei

an

pkws

aus der

Sowjetunion

einführen,

sind die

Typen

,,Mos-

kwitsch

402" und

,,407".

Da

bside

Modelle

trotz vieler

äußerer

Übereinstimmungen

wesentliche

Unterschiede

aufweisen, hat es keinen Zweck, eine gemeinsame

Bespredrung

vornehmen

zg

wollen.

Sei deshalb

der

Wagen zunächst

besprochen,

der auch zuerst

eingeführt

wurde.

Der

,,Moskwitsch

402" ist von

den

Automobilwerken

Moskau

hergestellt.

Die

viertürige,

vierfenstrige

Limousine

besitzt

eine Ganzmetallkarosserie

in selbst-

tragendem

Aufbau. Entsprechend

den

internationalen

Tendenzen

im Fahrzeugbau

hat

der

,,M

402,, eine

Pontonform,.

die bekanntlich entsprechend

ihren

äußeren

Abmessungen

den

größten

Innenraum

zuläßt.

Übrigens

Innenraum

-

eigentlich

bin ich

da

gar

nictrt

verwöhnt.

Ich

gehe

mit

dem

Sitz sowieso

immer

gern

nahe

an das Lenkrad

heran.

Nodl nie

hat

sictr darüber

ein Beifahrer beklagt. Na, und hinten . . . ? Da sind

ja

viele

der Ansicht,

daß

die eigenen

Kinder dor.t

immer

Platz

genug

haben,

die

eigenen Verwandten

aber

gar

nicht

so viel Platz

brauchten,

sonst

wollten

sie zu

oft mitgenommen

werden.

Wie

dem

auch sei.

im

,,Moskwitsch"

sitzt man

bequem.

Da liegen

nicht

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E I N I G E T E C H N I S C H E D A T E N

Motor

}Iubraum

}Iub/Bohrung

Veralichtung

Leistung

Getriebe

tlbersetzungs-

verhältnis

Federung vorn

Federung

hinten

Dämpfung

Bremsen

Leergewicht

Zulässlges

Gesamtgewiaht

Fadstand

Länge

Breite

Höhe

Bereifung

Tankinhalt

Iiraf tstof f

verbrauclt

Vierzylinder-Viertakt

1?20 cml

75.:?2 mm

. 7? L

35 PS

bei 4200

U/rmin

Dreigang,

?., 3.

G.

synchronis.

l. Gang

z.

Gang

3.

Gang

R-Ging

: 3,53

:

1,74

: 1

:

4,61

.

einzeln

an Dreieckslenkern

IIalbelliptikfedein

Teleskotrrstoßdämp{er

öldnick,

Vierrad

995

kg

1280

kg

23?0

mm

4055mm

1540mm

1560mm

5,6(F15

35

'

6*'9

1/100

km'

komfort" bezeichnet. Da ist zunächst

das Zweispeii:heri-

lenkrad zu

nennen. Zweispeichenlenkräder

haben

ja

den

Vorteil, daß sie die

meisten

Varianten

an Hand-

haltungen

zulassen.

Das Lenkrad des

,,402"

ermöglicht

eine

sehr

bequeme

Sitzhaitung, wobei der linke Ellen-

bogen wie von allein während

der Fahrt auf der an

der

Innenseite der

linken Vordertür

befindlichen

Armlehne aufliegt.

Unterhalb des

Lenkrades

befindet

sich der Signalring,

der

demzufolge audr nicht mit

dem Lenkrad mitdreht. Das ist ganz

[ut

so, denn die

Lenkung hat eine verhältnismäßig

große

Übersetzung.

Man

muß

also

.bei

engeren Kurven

ziemlidr viel

kurbeln,

und a ist es angenehm,

wenn der Signalring

nicht mal oben,

mal rechts, linksoder unten

ist. Übrigens

habe ictt dieses Kurbeln durchaus

nicht als

unangenehm

empfunden

*

im Gegenteil

-

das

selbsttätige Zurück-

laufen

der Lenkung nach

einer Kurve macht

das bei

weitem

wieder

wett.

Entgegen

der bei uns üblichen

Anbringung des Blinkerhebels

liegt dieser

beim

,,M

402" mitten

auf der Lenksäule.

Aüch dieser

Blinker-

hebel wird, nebenbei

gesagt,

selbsttätig zurückgeführt.

Das

Armaturenbrett mit Amperemeter,

Kraftstoffvor-

ratsanzeiger, Tachometer,

Kühlwasserthermometer

und Öldruckmesser ist modern. Bemerkenswert der

serienmäßig

eingebaute

Rundfunkempfänger mit zwei

Wellenbereichen,

recht nett der verriegelbare Hand-

sdruhkasten. Der aus

dem Instrumentenbrett

aus-

schwenkbare Asdrenbecher

liegt mir etwas zu

weit

rechts,

und

ein Zigarrenanzünder

hätte

auch

nichts

geschadet.

Übrigens

Aschenbechera

Von

ihnen

hängt zwar

wahrlich nicht

der

Wert eines

Kraft-

wagens ab, aber einen zweiten

Aschenbecher

für

di e

hintere Sitzbank sollte man

doctr als allgemeinen

'standard

betrachten. Die

.rectrts

von der Lenksäule

über dem Fußraum

gelegene

Krückstock-Handbremse

ist

sehr

praktisch.

Weil

wir

gerade

beim Praktischen

sind

-

da muß man unbedingt

den Kofferraum

erwähnen.

Er

ist von außen zugänglich

und

sehr

ge-

räumig. In ihm ist auf der recttten Seite stehend das

Reserverad und auf

dem

Boden

festgeschnallt

der

Wagenheber

untergebracht.

Durch die Außenwand des

Kofferraumes

läuft der Einfüllstutzen

des Kraftstoff-

tanks. Dabei ist das

hintäre Kennzeichen

so

klappbar

angeordnet,

daß

es den

Tankdeckel

gegen

unbefugten

Hacken und Gesäß

in

einer Höhe,

und

auch der Hinter-

mann fühlt

nicht

gleich

mit seinen Knien

jede

Kör-

perbewegung,

die man macht.

Wie

gesagt,

ich bin

da

nicht verwöhnt, doch an

das

Gute

gewöhnt

man sich

ja

sehr schnell. Es

gibt

beim

,,Moskwitsch"

einige Dinge,

an die man sictr sehr schnell gewöhnen kann. Zum

besseren Verständnis

ist

es aber sidrer von Vorteil,

einmal diese Dinge

etwas

geordnet

wiederzugeben.

Bleiben

wir

gleich

einmäl bei den

Sitzen, oder besser

gesagt,

der vorderen Sitzbank. Sie hat

eine

geteilte

Rückenlehne. Vorteil Nummer 1: Man kann die Einzel-

lehnen der individuellen

Sitzhaltung

von Fahrer und Beifahrer anpassen,

Vorteil Nummer

2: Die Einzellehnen

kann

man zurückklappen,

so daß

eine Liegestatt ftlr

zwei

bis

drei

Per-

sonen entsteht.

Durch das

alleinige

Zurückklappen

der Beifahrerrücl<en-

lehne

ist

ferner

die

Möglichkeit

ge-

geben, daß aüf längeren Stredren

immer ein Mann

schlafen kann, der-

weil

der

andere fährt.

Eine An-

gelegenheit,

die sidr in der

Heimat

des,,Moskwitsch"

bestimmt tausend-

fach

bewährt hat.

Die Lehnenverstellung

ist übrigens

so einfach

und

praktisdr,

daß

man

sidl nur immer

wieder wundern

kann,

warum

unsere Fahrzeuge

nicht

audl serienmäßig mit

solchen

Dingern

ausgerüstet

werden,

'Ein

gleiches

Lob kann ich

allerdings für

die Sitzbankverstellung

des

,,M

402"

nicht spenden. Die ist

überholt, zwar

sehr robust mit ihren beiden Flügel-

schrauben.

aber eben doch überholt.

Was nicht

überholt ist, das

wäre so

ziemlich

alles das,

was

man

ge-

wöhnlich mit dem

Begriff

,,Fahr-

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Zugrifr

verschließt.

In

diesem Zusammenhang

muß

audr noch etwas über die Beleudrtung gesagt werden.

Es ist

gut

überlegt, daß

die hintere Kennzeichen-

beleudrtung zugleich der

Ausleuchtung

des

Koffer-

raumes dient.

Cefallen hat

mir äuch die Abstufungs-

möglidlkeit der Instrumentenbeleuchtung.

Mehr.

al s

zufriedenstellend

ist

das Sdleinwerferlicht.

Was

fehlte, war

das Vorhandensein

einer

Blinkerkontroll-

lampe.

Übrigens

sind die vorderen Blinkerlampen

des

,,Moskwitsch"

weiß und

von der Seite nidrt zu er-

kennen. Das muß

noch

geändert

werden, denn

be i

uns

ist seitlidt

erkennbares, orangefarbiges

Licht

vor-

gesdrrieben.

Mag das für

die allgemeine

Vorstellung

des

,,402,'

ge-

nügen.

Lassen

Sie mictr anschließend noch

etwas über

den Fahreindruck sagen. Vorausschid<en möchte ictr,

daß lch mit dem

,,Moskwitsch"

n,icht

meinen Frreun'd

Franz

besudrte. Wer aber die weitercumgebung

Ber-

Iins kennt,

weiß, daß es

auch dort

Geländestrec:ken

gibt,

die nidrts

zu wünschen

übriglassen.

Damit

gleich

vorweggenommen,

sei

gesagt,

daß

sidr

.der

Wagen

nictrt nur

als

,,nach

Maß" für

besagten

Freund

erwiesen

hat, sondern

wohl

allgemein

einen

guten

Eindruck

hinterläßt.

Nun zum

einzelnen:

Der Schlüssel,

mit dem man

das

Türschloß

absdrließt,

dient auch

als Zündsdrlüssel.

So

modern

wie d$,

ist, ist leider

der

Starter

nidrt.

Da

ist

nodr der vori..llters

her

gewohnte

Fußstarter. Etwas

unbequem

dabef daß

er hoctr über

dem

Gaspedal liegt,

so daß man beirir

gleictrzeitigen

Gasgeben und

Starten

beide Füße in Tätigkeit setzen muß. Ein Fußdruck

genügt

übrigens,

um den

Motor anzuwerfen.

Er

lief

dann

so ruhig und

leise, daß

er im Leerlauf

filr ein

ungeübtes Ohr

kaum wahrnehmbar

ist. Zum

Einbau

kam

ein

Vierzylinder-Viertaktmotor,

der bei einer

Bohrung

von 72 mm

einen

Hub von

?5 mm aufweist.

670

So ergibt sich

ein Hubraum

von

insgesamt

1220

cm3,

und

es

werden

35

PS

bei

4200

U/min

auf

die Räder

gebracht.

Der Motor

ist

übrigens

wassergeküNt.

Der

,,M

402"

ist mit einem

Dreiganggetriebe

ausgerüstet,

wobei

zweiter

und dritter

Gang

syndrronisiert

sind.

Die

Lenkrad-, besser

gesagt

I-enkstocksclraltung

wird

nach dem Prinzip

der H-Sdlaltung

geschaltet.

Eine

Feder

häIt dabei

in

Null-Lage

den

Schalthebel

in Höhe

des zweiten und dritten Ganges, die ja bekanntlidr am

meisten

gebraucht

werden. Zum

Anfahren

muß

man

also den

Schalthebel

etwas

auf

das Lenkrad

zuziehen,

um ihn dann

abwärts

auf

den

ersten Gang

zu

schalten.

Beim

Gasgeben

mit

dem an

sidr recht

bequemen

pedal

hat man

zuüächst

etwas

Sdrwierigkeiten,

denn der

beim

,,M

402"

erforderliche stärkere

Fußdruck

ist

doctr

recht

ungewohnt.

Die

Sictrt nach

allenSeiten, besonders

durdr die

gewölbten

Sctreiben von

Front-

und

Rüch-

.seite,

ist

ausgez€ichn€t.

Was ich

vermißte,

war die

serienmäßige

Ausrüstung

mit

einem

Außenspiedel.

Ansonsten

gestatten

die

vorderen

Ausstellfenster

wie

audr die

auJ der Motorhaube

ausfahrbare

Lüftungs-

klappe

eine

angenehme

Belüftung

des Innenraumes.

Die

Fahreigensdtaften

kann

man als ansehnüch be-zeidrnen,

wenn

man

vor allem

auf Federung

und

Stoß-

dämpfung

wie

audr auf die

Straßenlage

allgemein

eingeht.

Weniger

gut

hat mir

die Besdtleunigung

ge-

fallen,

Namentlich

im

dritten

Gang könnte

sie

etwas

besser

sein. Dodr

hier

die

gestoppten

Werte:

l.

Gang

0

bis

t5 krdh durchsdrnitülch

4

s

1. bis

2.

Gang 0

bis

40 km/h durchschnlttlich

11 s

l. bis

3.

Gang

0 bis t0 km/h alurchschnittllch

3? s

Sie sehen

also,

daß ein

wenig mehr Temperament

durdraus nictrts

sdraden könnte. Allerdings

wird man

in

der

Sowjetunion

vom

Benutzerkreis

dieses Wagens,

der in allen Teilen des Landes, bei

polarer

Kälte und

tropischer Hltze

gefahren

wird,

kaum

Wert

auf

sogenanntes

sportlidres

Fahren legen. Worauf man

Wert legt, das wird

sidrer das Verhalten

in

sdrwie-

rigem

Gelände

sein.

Bei

meiner

Fahrt bekam ich audt

in dieser Beziehung

eine kleine

Kostprobe mit. Man

kann

ja

mit Autos so

allerhand machen.

Wasdtbrett-

chausseen, ausgefahrene

Feldwege und

Sdrlaglöcher

sind das Gebräuchliche, um

Federungs- und

Fahr-

eigenschaften

zu

prüfen.

Ein

übungsgelände

der Volks-

armee

ist

aber einmal

etwas Neues. Dodl

selbst

die

hier

vorhandenen Sandkuhlen

und ähnliche

Martern

gingen

dem

,,Moskwitsch"

nicht

so an die Ni,eren

Worauf

man

in der Sowjetunion

noctr Wert legt,

das

scheinen audr die Bremsen zu

sein. Der

,1402"

st

ja

mi t

einem hydraulischen Bremssystem ausgerüstet. Dabei

ist es

bemerkenswert, wie

sich das Fußbremspedal sehr

weich und

man

möchte

fast

sägen spielend leidrt

betäti-

gen

läßt,

dabei aberdochBremsungen

zustande kommen,

die

meines

Eradrtens

weit über

den bei unseren Fahr-

zeugen

gebräuchlichen

liegen. Einen

Bremsmesser

hatte ich

leider nidrt zqr Verfügung,

aber bei einer

ausgesprochenen

Gefahibremsung

merkt man

doctr

sehr

sctrnell,

daß

die Bremsbelagsbreiten

reidrliclr

dimensioniert

zu sein

scheinen.

Diese Beobachtungen,

-die

man

bei der Fahrt

mit dem

,,Moskwitsch"

machen kann,

wie auch die Robustheit

der

Gesamtausführung

des Wagens

rechtfertigen

wohl

das Urteil, daß mit dem

,,M

402" ein anlehnlicher

Ge-

brauchswagen in unsere Republik eingeführt wurde.

Er hat zwar

einige

kleine

Mängel,

aber die sollen

ja

beim

Modell

,,407",

das

wir

Ihnen

demnächst

vorstellen

werden, bereits

restlos

beseitigt sein.

Übrigens: Franz

ist

jetzt

zufriedener

Besitzer

eines

,,402"

und

spricht

jetzt

von

,,Maßkonfektion".

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11

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Ä

m

2e.

Oktober schloß

die MESSE

DER MEISTER.

11 von MoRGEN

ihrePforten.Eswar

eineSchau

mi t

dem bisher

größten

Awmaß.

Wer

die

drei Etagen

des

Messehauses

durchschritt,

dem wurde.

klar, welche

enormen

Leistungen

die

Fheunde der Klubs

voll-

bracht

haben.

Wenn

diese Kräfte

mit eingesetzt wer-

'

den, derr

Aufga,ben

zu

dienen,

die

der

gesamt-

deutschen Bevölkerung

,auf

'dem

V. Parteita'g

der

Sozialistisdren Einheitspartei Deutsctrlands, beim

Aulbau

der Deutschen

Demokratischen

Republik mit-

zuhelfen,

g€stellt

wulden,

dann werden

wir schneller

vorankommen,

das

gesteckte

Ziel zu erreichen.

Dar-

um wer.den die Klubs

auch nicht abseits

süehert und

noch m.ehr

als

bisher solche

Arbeiten übenrehmen.

Die

grundsätzllche

Aufgabe ist:

W i r u n t e r s t ü t z e n

d e n s o z i a l i s t i s c h e n

A u f b a u

J€der

in seinem

Faatlgebiet wird eine

Reihe von

Problemen

finden, die mit Hilfe

des Klubs

gelöst

werden

können. Dazu

einige Beispiele:

Wir unterstützen die

\

Produktion unseres

Betriebes

S

udium

unil

Einl ührung

ntod,erier Arb e t srnethoden

Beispiel:

Die Freunde vom VEB

Berlin-Chemie

anbeiteten

das Verfahren der

Halb-Mikro-Analyse

weiter aus und stellten

ihre Erfahrungen dern

Betrieb

zur Verfügung.

EntlDicklung

o on V erb esserung en und,

N eue ung en

Bei.spi,el:

Der Mechanikerzi,rkel

von der Betriebs-

berufssdrule

,,Josef

Ries"

des VEB Optima Erfurt

entwickelte eine Vorrichtung zum Schneiden von

Holzsohraubengewinden

auf der Drshmaschine,

eine

verstellbare Schutzvorrichtung

für Fräsmaschinen

und

einen Atemdruckregler für Taudrgeräte.

Übernahme

tson

Forschungsaulgaben

für

den Betfieb

Beispiel:

Ein Zirkel des VEB F€ihlberg-List,

Magde-

burg, bekam vom

Betrieb mehrere Entwicklungs.

aufträge fi.ir

pharmazeutische,

Erzeugnisse.

Durchlührung uon

Versuchsreihen

für

den Betrieb

Beispiel:-Qqg

Klub der Allgem-einen

Berufsschule

Hoyerswerda führrte eine Reihe von Arrstrichversuchen

bei der Fertigstellung von Betonwerk

zur Abdeckung

von ölflecken durch.

V orschldge

lür

Materialeinsparungen

Beispiel:

Die

Freunde

vom VEB Sachsenring, Zwickau,

bauten ein Ztsatzgerät für Drehmaschinen zum Spitz.

gewindewirbdln,

wodurch die spa.nabhebende Form-

gebung

fortfiel.

Bou

uon Modellen

für

Ausstellungen

des Betriebes

Beispiel:

In der Betriebsberufsohule des

Görlitzer

Masdrinenbau wunden

die

Modelle

einer Herons-Dreh-

ku,lel

und einer atmosphärischen Dampfmaschine

g€-

baut und

außerdem eine Bildreihe unter d€m Tit€l

,,Von

der Darrlpfkanone zur Dampfmaschine" her-

gestellt.

Anfertigungen Don Modellen lür das technische

Kabinett

Beispiel: D6r Zirkel Junger Historiker von der Be-

triebsberufssahule

,,Josef

Ries" des

VEB

Optima Er-

furt

stellte eine. Dokum.entensammlung

und

eine

Biogiraphie ü,ber

Josef Ries zusammen,

futi

o,hiuteifß

Die kUnftigen

ufgoben

der

Klubs unger echniker

Wir unterstützen

die Produk-

O

tion

von

Massenbedarfs-

artikeln

Entwicklung

uon Vorcchlögen

ür

die Prod.uktion uon

M as

s

enbed, rf

sart k e

n

Beispiel:

Im

Klub

der Betriebsberufsschule

.des

Sturr-nlaternenwerks

Beierfeld

vrurde ein Scheu,er-

eimer

mit Wring€inrichtung

gebaut.

Vorschläge

ür

die

Verbesserung

der Massenbed,arfs-

artikeL

Beispiel: Im Klub

der Gewerblichen

Berufsschule

Apolda wurde

ein Bootswagen

gebaut,

der v€rwandel-

bar

ist. Er isJ zu benutzen

als Wagen, als Stuhl

und

als Bootssitz.

Bau

uon Mustern uon

Massenbedarlsortikeln

Beispiel: Die

Freunde von der Betriebsberufsschule

,,Wilhelm Pieck" Waggonbau Ammendorf bauten eine

neuartige

Holzkreissäge

Vorschlöge

für

ilie Verwertung uon

Materialabldllen

als

Massenbedarf artikel

Beispiel: Im Klub

der Betriebsberufsschul,e

des

Sturmlaternenwerks

B,eierfeld wurde ein Krampen-

verschlußapparat

entwickelt, mit

dem Krampen aus

Materialabfällen eingeschlagen

werden

köhnen.

^-, Wir

helfen bei der

llt

aufklärung

der Bevölkerung

Anlertigung uon Wandzeitungen

mit technischen

Ein-

fichtungen (Leuchtbild,er, outomatische Steuerung,

Wechsel-Dias

u. a.)

für

die Propagierung

politischer

und,

ökonomisdter

Probleme in

unserer Republik

Beispiel: Als

Muster für

die Arbeit der

Klübs aul

diesem Gebiet

wurde vom

Zentralen Kabinett

für

die

Klubs

Junger

Techniker eine

DDR-Karte

mit den

eingezeichneten Industri€zweigschwerpunkten

gezeigt,

bei

denen

.die

Industriezweige

über ein Schaltlauf'

werk

'durch

das Aufl€uchten

von. Gli.ihlampen

gekenn-

zeichnet werden.

'

,

....,..

:

Aulbau

einer.

Ausstellung über

d:ie

Überlegenheit

der

I'echnik

im

Sozialismus

gegenüber

der

int Kapi'

talismus

Beispiel: Unter vi€l€n anderen

wurde bei,der

Ostsee-

woche in Rostock das Modell des Rostocker Hafens

gezeigt,

welches eine Kollektivarbeit

des Maurer-

und

Malerzirkels

der

Bsrufsschule II Rostock

war.

Anfertigung

oon Fotos, Dias und Filmen

über die

Probleme des sozialistische4 Aulbaus

in unserer.

Republik

6?l

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11

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Beispiel:

Die Klubs der Betriebsberulssottulen

der

Bau-Unionen Rostock

.und

Dessau zeigten eine n€ihe

von

guten

,Großfotos

un'd Dias von dem Baugeschehen

in ihren Städten.

^

Wir verbessern

die

tY

Berufsausbildung

Anfertigung

rson

Mod,ellen,

Lehr-

und

Anschauungs-

mit teln

zur

Verbesserung

des Unterr ichls

Beispiel:

Die Freunde des

Klubs der Betriebsberufs-

schule im VEB Schmiedewerk ..H'ermann

Matern"

bauten u.

a.

das

Funktionsmodell einer Spreizbacken-

bremse.

Enttoicklung neuer

Einrichtungen in

der

Berufs-

ausbi ldung

Beispiel: Viele

Klubs

bauten

Lichtschreibgeräte,

Maniperm,h.afttafeln

und Spezialwandtafeln,

Mithitle bei iler.

Ausgestaltung der Betriebsberufs-

schulen und

Berulsschulen

B€ispiel: Vom Klub der Gewerblichen Berufsschule

Doberlug-Kirchhain wurde ein neuartiger Kabinett-

schrank entwickelt und rnehrere Unterrichtskabinette

eingerichtet.

Wir

helfen

bei der

poly-

tedrnischen Bildung

und

Erziehung

AnJertigung

uon Mod,ellen,

Lehr-

und, Anschauungs-

mitteln

zur

Verbesserung der

polytechnischen

Bild.ung

und Eniehung in d.en Grund-,

Mittet- und

Oberschulen

Beispiel:

Für

eine

Potsdamer Oberschule s0ellien die

Freunde vom Klub des VEB

Fahlberg-List,

Magdd-

burg, Anschauungstai€ln über technologische Abläufe

und sogenannüe Fließbilder der Erzeugnisse des B€-

triebes

her.

Herstellung

von

Einrlrhtungen

für

d,ie

polgtechnische

Bildung

und

Erziehung

Beispiel:

Im Klub des

Lokomotivbaues

,,Karl

Marx",

Potsdam-Babelsberg,

wurde eine

10-PS-Diesel-Lok als

Pionier-Lokomotive konstnuiert und

gebaut.

Zusommenkünfte

mit Schülern und Aussprachen über

den Berul

soutie

Durchtührung

l)on Vorträgen, Orya-

nisierung uon

Ausstellungen

u.

a,

Beispiel:

Die Freunde vom Indiustriewerk in Karl-

Marx-Stadt

gestalteten

eine Ausstellung unter dem

Thema:

,,Geschichte

der

Luftfahrt",

in der sie mehr

als 20 Modelle von Luftfa,hrzeugen, angefangen beim

Heißluftballon

von Montgolfier bis zum Sputnik

zeigten.

Wir fördern eine

gute

Freizeitgestaltung

Anfertigung

ugn Einrichtungen

lür

Lehrlingswohn-

heirne,

F erienlbqer und Jug endklubröume

Beispiel: Im K$rrb

der

Betriebsberufsschule des Auto-

mobilwerkes Eisenach wurde ein verb€sserter

Pionier-Rennwa

gen

mit

Verbrennungsmotor

gebaut.

Unterstützung d,er Freizeitgestoltung

in den

Wohn-

gruppen durch Vo?fiäge, FilmDorlührungen, tech-

nische Unterhaltungsabenite u.

o,

In .

Beispiel:

Die Freunde vom KIub des VEB Stickstoff-

werk Piesteritz zeigten Bildserien, wie

,,ünsere

Klub-

arbeit",

,,Der

schaffende Mensch"

und

,,Unsere

Kinder-

fer ienlager" , mit .

großem

Erfolg. . '

612

Wir organisieren die

Tech-

nisdre

Propaganda

unter der

Jugend

Durchlührung

oon Voftrdgen

und, anderen Veranstal-

tungen

Iür

ilie Jugend.

des

.Betriebes

od.er

für

olle

W erktätig en ile sselb en

Populari.sierung rnoderner Arbeitsmethoilen

im Be-

trieb

Gestaltung

einer Wanilzeitung

Probleme

über technische

Unterbreitung

uon Vorschlägen

ür

ilie Verbesserung

itrer

Organisation im.

Betrieb

Auch'f,tir d{ese Thernengruppe ließen

sich eine FülIe

von Bei,spielen anführen, die

unsere Klubs

mit

gt-rtem

Erfolg angewendet haben.

An d:iesen vielfältigen Aufgaben und

'den

bereits aus-

geführten

Arbeiten

ist zu erkennen,

'daß

es

j'edem

KIub möglich ist, sich an

der .

Erfüllung

de,r Ziele

seines

Betrie es oder seiner Schule zu beteili,gen.

llunderte

von

Beispielen

ließen sidr

nodt anführen,

dodr es sei den Mitgliedern in den Klubs selbst über-

lassen,

pass,ende

Aufgaben

hera,uszufinden. Darum

seien zum Schluß. an alle Mädel unrd Jungen noch

einige

Ftagen

gestellt:

\ilas hat

euch an der

MESSE DER

MEISTER

,

VON MORGEN

gefallen?

Was habt

ihr vermißt?

Was

sollte noch neu

in

die

Vorschlägeder Aufgaben-

stellung aufgenommen

werden?

Besprecht diese Fragen in euren Klubs und Grund-

einheiten, in den Lehrwerkstätten

und

Berufssdlul-

klassen

Schreibt

eure Anregungen

an

das Zentrale Kabinett

oder

an unserreZeitschnift. Ihr verhelft damit unserer

gemeinsamen

Sache, den Aufbau des Sozialismus zuverwirklichen. schneller zum Zi€le. :

o

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11

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Ein

proktisches

leucht

pult

Wie oft kommt es vor, daß von

einer

Zeichnung oder von einem Bauplan

eine Anzahl Kopien angefertigt.wer-

den müssen,

Um dieses

zu erleich-

tern,

baut

man sich ein Leuchtpult

( A b b . 1 ) .

S T

ÜC

K T IS IE

I Grundbrett

Sperrholz

41X59X1 cm

I Pultrücken Sperrholz 10\59

cm

2 Seitenbretter

Sperrholz 41X10

cm

1 Pultfläche Sperrholz 43X60

cm

1 Brettchen

(b€Uebig)

57x6

cm

1 Mattscheibe

(bel iebig)

Abb.1

(b)

2 Scharniere

1 Schalter

1 Birnenlassung

und 2 m Leitungs-

draht

An der Grundplatte

(g)

befestigen

wi r

den Pult rücl<en

(c),

nachdem wi.r vor-

her einige Luftlöcher für den

Abzug

der Warmluft in

ihn

gebohrt

haben

(i).

Die Seitenbr'etter

(m)

sind

unschwer zu errechnen

(Abb.

2) .

Etwas

schwieriger

ist die Montage

des Brettchens

(h).

Es.muß

nämlich

etwas schräg -ach vorn

geneigt

sein,

denn die Lamp.e, die daran befestigt

wird, muß genau die Richtung auf

den

spitzen

Winkel zu erhalten. Es

wird auf belden Seiten des Kastens

auf

zwei

Schi'enen

geschoben,

die wir

mit

Hilfe von

je

zwei Leistchen

(1)

an

der

Innenseite

der Seitenbretter

herstellen. In der Mitte des Brett-

chens (h) bef€stigen- wir die Birnen-

fassung und schrauben die

Birne ein.

Die Entfernung des Brettchens vom

spitzen Winkel ergibt sich zwangs-

läufig

(ungefähr

16 cm).

Die

Innen-

ein'richtung ist

aus Abb. 3 ersichtlich.

Nachdem wir an einem der Seiten-

bretter einen Schaite,r

(s)

an-

gebracht

haben, können wir s ie an

das Grundbrett ansohrauben.

In die

Pultplatte

lassen wir ein

Matt-

oder

Opalglas ein und befestigen sie

mittels

Scharnieren am Pultrücken.

Die

Art der Glasscheibe

ist vom

Zweck abhängig. Das Ganze be-

kommt noch

einen

Lackanstrich. Für

diesen Zweck kann

man

auch einen

Tisch umbauen,

wenn

größere

For-

mate

kopiert

worden

sollen, Es ist

Abb,

Abb.

3

dann alier,lings erf orderlich, daß

mehrere Lampen zur

gl,eichmäßigen

Ausleuchtung verwendet werden.

Um sich den

Entwurf mancher

Z,eichnungen zu erleichtern (2. B.

Schaltpläne),

Ieistet ein untergelegtes

transparent€s

Millimct€rpapier

gute

Dienste.

Horst

Schuster, Sibiu

(Rumäniert)

Riemen undmochen

Wenn

ein

Riemen

ous

quodrotischem

Querschnitt einen

runden bekommen

soll

(Schnürriemen

für

Modellontrieb),

donn bohre

mon

mit e inem schor fen

Bohrer

ein Loch mit

dem

gewünschten

Riemendurch-

messär in

e in S tück Mess ingb lech und z iehe den vor '

her

etwos zugespitzten Riemen durch

die

Bohrung.

Mon erhö l t

so den

gewünschten

Durchmessermi t e iner

g le ichmöß igen

Rundung. Dos Mess ingb lech

sponnt

mon

zum

besseren Holt in einen

Schroubstock.

Lederr iemen

schneiden

Wer schmole Leder r iemenous e inem bre i t en schne iden

w i l l ,

der t re ibe

e in

schor fes Messer m i t der

Sp i t ze

i n

ein storkes Bret t

(ol te

Tischplot te

oder

öhnl. )

und ziehe

den R iemen

i n de r

gewünschten

Br e i t e

on der s tehen-

den K l inge vorbe i ,

E . -G.K.

v -

,tltnda

nnal;

W

O LG A

Im Heft 10/58unserer

Zeitschrift

,,Jugenrd

nd Technik"

berichteten wir in einem

ku'rzen Beitrag, in einer

Sdtnittzeidrnung auf

der vierten

Umschlagseite

und in

dem beiliegenden Typenblatt von dem n€uen sowjeti-

schen

Personenwagen

,,Wolga".

Da uns als Unterlagen

sowohl ein Exportkatalog

äus der Sowjetunion als

audr

eir Fahrzeugtest aus der

DDR

zur Verfügung

standen,

ist es leider zu

gegensätzlidren

Angaben

g€kommen,

Der

Exportkatalog betraf nämlich das neue Wolga-

Modell, das

mit. automatisdrer Kupplung ausgerüßtet

ist und dessen Import für die

DDR

noch nicht

vo,r-

gesehen

wurde. Auf dies€s lVlodell beziehen sich alle

Angab'en auf der vierten Umschlagseite unseres Heftes

1058. Die

technisd.ren

Datenr'im'Typenblatt und im

B€richt

,,Roter

Stern

mit ?0 PS"

auf

den

Seiten

596

bis 597

fußen

auf

Ermittlungen, die in €inem

Fahrtest

seitens unse,rer Republik

gemacht

wunden.

Abweidrende Angaben sind vor all€m festzustellen im

Verdichtungsverhältnis, im Leergewicht

und

im

Kraft-

stolfverbraudr. Damit

ist

zugleidr

gesagt,

daß das

neue

Modell des

,,Wolga"

sdron

.wieder

einen erfreulichen

Forlsüritt

gegenüber

dem

von

uns

bisher

importierten

Modell

aufweist.

673

Page 52: Jugend und Technik / 1958/11

7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 52/68

ry

Auch

ein

Fot

Wer

seinen

Wanderstock

schnell

in

ein

Fotostativ umwandeln

wil1,

de r

benötiet

dazu

nur

ein Kugelgelenk

Soozierstock

mit Schraube.

2 Stützen

aus

Leieht-

metall, 2

Scharniere

und

etwas

Ge-

schick.

Die Stützen

werden

der Rundung

des

Stockes

entsprechend

gebogen, damit

sie

gut

anliegen,

und mit

Sdrarnieren

an den Stock

geschraubt.

Damit

sie

nicht

zu weit

aufklappen,

befestigt

man dicht

oberhalb

der Scharniere

noch einen

Anschlag.

Wenn

man

die

Stützen

anklappt,

dann schiebt

man

sie

hint'er'

eine an

den Stock

an-

geschraubte

Klemme,

wie

sie zum

Festhalten

für

Kinderwageuräder

be-

nutzt werden.

An der

Krücke

wird

dann

nodr das

Kugeigelenk

befestigt,

und

schon

ist

das Wanderstativ

fer-

tig.

Wo das

Kugelgelenk

genau

hin-

kommt, probiert man am besten aus,

weil

die

Kameras

verschieden

schwer

sind. Alles

andere

ist aus dem

Foto

und

den Skizzen

zu

ersehen.

Tronsistorenn der

Anwendung

ür

den

Rundfu

nkqmoteur

Es ist das

Bestreben

vieler

Amateure,

mit

möglidtst

geringem

Aulwand

einen

Rundfunkempfang

zu

er -

zielen.

Hinzu

kommt, daß

die

Empfangsgeräte

verhält-

nismäßig

kleib; sein

sol len'

In mehreren

Beiträgen

dieser Zeitscht'iit.wurde

über den

tsau

derartiger

Ge -

räte berichtet.

$ierbei

halfen uns die

neu entwickelten

Transistoren.

Im folgenden

werden

einige

Anwendungsbeispiele

ge-

geben, .die beides in sich vereinigen. Ausgehend von

der Detektorschaltung

mit Kopfhörer

bis

zum Betrieb

mit einem

Lautsprecher bietet die

Verwendung

von

Transistoren

viele

Möglichkeiten.

V orbemerkung en üb er

den

U mg

ang'

mit

T ransistoren:

Jedem, der s ich erstmal ig

mit der 'Anw'endung

von

874

Transistoren

beschäftigen

will,

sei dringend

geraten,

folgende Ratschläge

zu beherzigen,

die ihn

vor der

Zerstörung

seiner

Transistoren

bewahren,

Die Tran-

sistoren besitzen,

vorschriftsmäßig

eingebaut

und

elektrisch

richtig

dimensioniert,

eine theoretisch

un-

begrenzte

Lebensdauer.

Um

so anfälliger

sind

sie

jedoch gegen

elektrische

Überlastungen,

übermäßige

Hitze usw.

Man

sollte

sidr

daher folgende

RatscNäge

beim

Einbau von

Transistoren

stets zu

Herzen nehmen:

Die drei

Ansdrlußdrähtchen

sind

möglichst nicht

zu

verkürzen

und

beim Einlöten

dicht über

der Lötstelle

mit einer

Flachzange zu

umfassen, um

die beim Löt-

vorgang

auftretende

Wärme abzuleiten

und

vom

Transistor

fernzuhalten.

Außerdem sollte

das Chassis,

auf

dem sich

die Bauteile

befinden,

stets

von

jedweder

Erdleitung

getrennt

sein.

Die

Spannungsquellen

schaltet man selbstverständlich

ebenfalls ab, da das

Auslöten eines

Transistors die elektrischen Verhält-

nisse unter Umständen

so stören könnte,

daß

andere

Transistoien zerstört werden.

Weiterhin sollte

man

versuchen, die Transistoren

mit einem

möglichst

hei-

ßen Lötkolben, der stets

gut

verzinnt

ist, einzulöten,

um so einen kurzzeitigen Lötvorgang zu erreichen.

Dabei ist es besonders empfehlenswert,

den

Kolben

für diese kurze

Zeitspanne vom Netz

zu trennen,

weil

Kriechströme innerhalb

des Kolbens

dem Transistor

ebenfalls Schaden

zufügen

können. Bei Versuchen

mit

Transistoren, die

in verschiedenen

Schaltungen

unter-

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11

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sucht werden

sollen,

ist es

ratsam, diese auf Pertimax-

brettchen mit Lotosen oder Buchsen zu befestigen, um

so ein öfteres

direktes

Erhitzen der eigentlichen

An-

sdrlußdrähtdren zu umgehen. Sofern es sich dabei

um

orientierende

Versudre

handelt, empffehlt

es sich

außerdem

zumindest in die Emitter- und Kollek-

torleitungen ein empflndlidres Milliamperemeter

zu

Iegen,

um so eine strommäßige Überlastung der

Tran-

sistoren von vornherein zu vermeiden. Hier kann sdron

ein

geringes

,,Zuviel"

zur vollständigen Zerstörung

führen. Nach

derartig umfangreictren, aber durchaus

notwendigen Vorbemerkungen nun

zu

den eigentlichen

Sdraltungen, bei denen die

Flächentransistoren der

Typen

OC 810 und OC 8fl,

hergestellt vom Werk

{ü r

Bauelemente

der Nachrichtentechnik

"Qarl

von

Ossietzky"

in Teltow bei Berlin, verwendet wurden.

Be i

den nun folgenden Schaltungen

ist zu berücl<sichtigen,

dafj,

wie

auctr

schon

in

,,Radio

und

Fernsehen" hin-

gewiesen

wurde,

es

sich

bei den zur Zeit

zum Verkauf

gelangenden

Transistoren um

Exemplare

handelt,

die

auf Grund des

Fertigungsprozesses mehr oder minder

in den

vom Hersteller angegebenen Werten streuen,

die angegebenen Widerstandswerte

also zum

Teil

nur

Richtwerte darstellen, wobei die optimalsten Werte

empirisch zu

ermitteln sind.

Einl a che T

r

an

sistor- M ikr

ophonD er

st

örker

:

Zu ersten orientierenden

Versuchen

ist

es

günstig,

mit dem Flächentransistor OC 810

eine

ganz

einfache

Verstärkerschaltung aufzubauen

(Abb.

l),

Diese

Schal-

tung wird auch im Prinzip

weiterverwendet.

Der Tran-

sistor wird in der Emitterschaltung betrieben,

d.

h., der

Emitter wird

geerdet,

wobei allerdings

zu beachten

i t, daß

bei den beschriebenen

Schaltungen stets

Cer

Pluspol

geerdet

wird Die

günstigste

Einstelluttg

des

Transistors erfolgt

in

einfacher

Weise durch den

Vor-

widerstand,

der zwischen

Basis und dem negativen

Pol

der Batterie liegt.

Hierbei ist

gleidr

ersichtlich,

daß man im Untersdried zu einer fast leistuigslos zu

steuernden Röhre zur Steuerung

eines

Trasistors stets

einen Strom benötigt.

Die

durch

die

Transistortechnik

bedingten

hohen Kapazitätswerte

mögen

im ersten

Augenblick

gewalfig

erscheinen, durch Verwendung

von Elektrolyt-Kondensatoren

(Kleinst-Elektrolyt-

Kondensatoren des VEB

Tonmechanik Weißensee)

lässen

sich

jedoch

die Abmessungen sehr

gering

halten,

da

die

Betriebsspannungen 4,5 Volt

nicht

übersdrreiten.

Eine Übersicht

über die

verwendeten Einzelteile zeigt

das Photo, das erkennen läßt, daß

diese Kondensatoren

etwa bleistiftstark sind.

-

Verwendet

man als Aus-

und Eingang

je

einen Kopfhörer

von etwa 2 kJ? Innen-

widerstand, so erhält man bei einer angelegten Span-

nung einer Monozelle eine

Verstärkung, die

etwa der

Leistung eines Kohlemikrophons entspricht.

Der

Ko l lek to rs t rom bet räg t dabe i e twa 1 . . . zmA,

und

eine

weitere Spannungserhöhung

bringt keinen wesent-

Iichen

Leistungsgewinn mehr.

Will

man die Schaltung zur

Aussteuerung eines dyna-

mischen

Mikrophons benutzen, um anschließend einen

Röhrenverstärker

auszusteuern,

so

ersetzt

man den

Kopfhörer

im Ausgangskreis durch einen Widerstand

von 3 .

.

5

kJ2 und riegelt d en Ausgang durdr einen

Kondensator ab

(Abb.2).

Hierbei

ist erstaunlich,

daß

sogar

noch

eine Verstärkung festzustellen ist, wenn

man an Stelle der Monozelle als

Spannungsquelle

eine

,,galvanische

Batterie'l benutzt, die man sich aus einer

Ziftor.e herstellt,

in die als Elektroden ein Stückdren

Kupfer (*) und Zink (-) gesteckt werden. Selbst bei

der

dabei auftretenden Spannung von etwa 0,3

Volt

ist

noch eine Verstärkung festzustel len

DetektorempJ

itnger

mit

Transiston)erstörker

:

In der Erweiterung

dbr eben erwähnten

Schaltung

läßt diese sich

dazu

verwenden,

eine

Detektorschaltung

wesentlich

zu verbessern

(Abb.3).

Die

Abbildung zeigt

eine übliche Detektorschaltung

mit

einer Diode, deren

Ausgangsspannung

auf den einstufigen

Transistor-

verstärker

gegeben

wird. Hierbei

erhöht sich die Aus-

gangsleistung

gegenüber

der

einfachen

Detektorschal-

tung

bei einer

Betriebsspannung

von ebenfalls 1,5

Volt

beträchtlich.

In der

Ausgangsleitung liegt

wiederum

ein Kopfhörer

Führt mah den Transistorverstärker zweistufig aus, so

läßt sich dieser mit zwei

Transistoren

der Type

OC

810

wie

folgt dimensionieren

(Abb.4).

Vor-

und

Endver-

stärker werden

beide in

Emitterschaltung

betrieben,

die

der

Batterie

entnommene Leistung

beträgt bei

1,5

Volt nur

5 mA, also ?,5 mW.

Eine derartige

An-

ordnung

wurde

probeweise

einem Dauerbetrieb

von

100

Stunden

unterworfen,

ohne daß die Batterie

dabei

anschließend einen

wesentlichen

Zerfall zeigte,

sie

is t

praktisch

bis zum

vollständigen Zerfall

des Zink-

bechers

zu verwenden. Die

Schaltung

brgibt eine etwa

l0Ofache Verstärkung

der

gleidrgerichteten

HF-Span-

nung, wobei

die Ausgangsspannung

ausreichte,

einen

an

Stelle des Kopfhörers

eingeschalteten

permanent-

dynamischen

Lautsprecher

in einem ruhigen

Zimmerauszusteuern.

Bei

der endgültigen

Schaltung wurde

zur

Rednzierung

des

Raumbedapfes

der

Ausgang ztJ

Buchsen

geführt

und der

Kondensator

Cr durch

einen

Festkondensator

von

250

pF

ersetzt,

wobei dann

di e

Veränderung

des

Schwingkreises

induktiv

durctr

Ver-

drehen

des

Spulenkernes

erfolgte. Die Monozelle

-

es

lassen

sich auch zwei

verwenden

-

wurde

direkt

in

die

Schaltung eingelötet

und mittels einer

im

Chassis

verlöteten M

3-Mutter

durch Andrehen

einer

Schraube

Abb. I

Transistor-Miltro-

plrouverslärke,'r.

Abb. z

Desgl. tilr

ansdrlle-

ßend€

W€lterverstllrkung.

to'

I

0c

10

8pF

#

0 f

L

I

t,

500pF

'snr

l''"^*

+ -

ebt.

t

petextorsütrrsrtring.

itt

erfriiin'gerü-

v"rsterter.

L

=

etwa

?5

^fdg,H '

:

Litze auf

etnem

stiefelkern.

0c8t0

'Abb.

4 zweistufli€r

verEtllhcr.

+ ' -

A1

I

0c

=b

0c

8t0

0t

810

^2

l

L

:

etwa ?5 Wdg;

ltrFrlitze auf

einern

Stiefelkcrn,

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Vielfqch-Kle

nbild-

Kopiergeröt

von Ladwig

Das Gerät hat den Zweck,

Dia-Positiv-Bänder und

Kleinbild-Papierkontaktstreifen von Kleinbild-Negativ.

streifen audr mit unterschiedlicher

Deckung in kür-

zesler Zeit anzufertigen. Für die

gesamte

Belichtungs-

arbeit eines Kleinbild-Diapositivstreifens benötigt man

bei Verwendung

des Gerätes

je

nach Deckung des

Negativstreifens

2 bis 10 Minuten.

Bauanleitung

An Hand

der Stückliste besorgen wir uns die an-

geführten

Materialien und

fertigen Einzelteile. Die

Glasscheiben lassen wir bei einem

Glasermeister

schneiden

(Preis

etwa 2,50 DM). Die

Soffltten-Lampen

erhalten wir

in

fast

jedem

Elektrogesdräft

(Stück

3,80 DM). Den

Regulierwiderstand

(2,21

DM) und

den

Schaltdraht erhalten

wir in

einem Radiogeschäft.

Wir beginnen zuerst mit dem Bau des Lichtkastens,

indem wir die Teile

I bis 14 nadr

Zeichnung

und Stück-

&

Iiste

an-fertigen. Für

das Gerät

is t

ein Bildabstand

von

1,6 mm, wie

er sidt bei Gebrauch

des Foto-

apparates

,,Praktica

FX II" ergibt,

zugrtrrrde

gelegt.

Da die Mögliükeit

von Abweichungen im

Bildabstand

bei Verwendung

anderer

Fotoappa-

rate besfeht,

prüfen

wir mit einem

vorhandenen Negativstreifen

unse-

res

eigenen Fotoapparates

den BiId-

abstand.

SoUte er

von 1,6 mm

abweiclen,

so

haben

wir

die

Abwei-

chung bei

den Längenmaßen

de r

Teile (1 bis l5) zu berücksichtigen.

Die Teile,

die

wir auf Fertigmaß

gebracht

haben,

prüfen

wir vor dem

endgüItigen

Zusammenbau, ob

sie

auch

alle

gut

zusammen

passen.

Is t

die Kontroile

zufriedenstellend aus-

gefallen,

so zeichnen

wir

nach Zeich-

nung auf

die

Mitte der Leiste

(9

und 7)

genau

die Mittelpunkte der

Bohrungen tür die Aufnahme der

Führungsstifte

(16)

an, körnen mit

einem

Körner leicht an und bohren

mit

einem

Wendelbohrer 1,4

mm

@

so, daß

die

Führungsstifte

(16)

stramm in die Löcher hineingehen.

Diese Arbeit ist besonders sorgfäl t ig

auszuführen.

Man kann

das

Auf-

zeichnen und Körnen

der

Lochmitte

durdr Auflegen

eines alten

Negativ-

streifens

erleichtern

und

kontrol-

lieren. Wenn

die Leiste

(9)

genau

gebohrt

ist, dann

legen

wir diese

auf

die Leiste

(8),

spannen beide

leicht zusammen

und bohren

di e

Lödler

genau

senkrecht

auf

di e

Leiste

(8)

ab.

Nachdem wir

die angeführten

Ein-

zelteile

angefertigt

haben, erfolgt

der Zusammenbau.

Zuerst leimen

und nageln wir die Teile (2 und 3)

zu einem

rechteckigen

Rahmen zu-

sammen. Die Leisten

(4

und 5)

wer-

den ebenfalls

zusammengeleimt

und

leicht

genagelt,

wobei auf

Einhaltung

der Abstandsmaße

geadttet

werden

muß. Die

geleimten

Leisten

(4und5),

die Abded<platten

(6)

und die

Ab-

sdrlußleisten

(13)

werden danach

auf

den Grundrahmen

geleimt

und

ieicht

genagelt.

Die Leisten

(?

und

10)

werden

auf die

Leisten

(6)

ge -

Ieimt. Dabei

kontrollieren wir,

ob

die

Opalglasscheibe

(25)

leidtt

zwi-

schen die Leisten

(?) gelegt

werden

kann. Die Anschläge (12a) leimen

wir mit 6 mm Abstand

zum

Ende

mit t ig auf die Schieber

(12).

Nu n

schieben wir

die Schieber

(12)

zwi-

schen

die mit den

l 'ührungsst i f ten

versehenen Leisten

(8

und 9) und

kontrollieren die Leictrtgängigkeit

der Schieber.

Die

Leiste

(8)

leimen

wir auf die

vordere Leiste

(5).

In

die Abstandsleisten

(7)

sdrlagen

wi r

insgesamt adrt

Auflagestifte

(17)

derart, daß die auf den

Köpfen auf-

gelegten

Klarglassdreiben

mit

den

Leisten

(9

und

l0) fludlten.

Die Führungsleisten

(11)

befestigen

wir mit insgesamt zehn Holzsdrrau-

ben (vorbohren ). Fi.ir die Befesti-

gung

der vorderen Leiste

(1f)

verwenden

wir Senkholzsdrrauben

f,5

X

f6 mm, die

genau

hinter die

Führungsstifte

gesetzt

werden

müs-

sen. Mit zwei

Sdrarnieren

befestigen

wir den Deckel. Damit er nidrt zu

weit zurüdrsdrlagen

kann, setzen

wir auf die Leiste

(4)

einen An-

schlagklotz. Auf die Mitte der

Innen-

fläche des Deckels

(15)

leimen wir

zum

Schluß den Sdraumgummi-

streifen.

D ie e lek t r i sche lns ta l la t ion

Nadrdem

die bisher beschriebene

Arbeit ausgeführt

ist, erfolgt die

elektrisdre Installation.

Dazu ferti-

gen

wir zuerst

je

sechs Schellen

(19)

l i

:', l

t+

gegen

den Batterie-Pluspol.ein

Miniäturschalter

her-

gestellt.

Die Größe

des

gesamten

Gerlites betrug

dann

80

X

60

X

15

Millimeter.

In

d-iesem

Zusammenhang ist

es vielleictrt noch inter-

essänt, darauf hinzuweisen, daß man mit einer End-

röhre eine Sprechleistung von 0,3 Watt nur bei

ver-

hältnismäßig

hoher Anodenspannung

bei einem

Wirkungsgrad

von l0

Prozent

erzeugdn kann, während

man mit

einem

Transistorverstärker eine derärtige

Leistung schon

bei

6 Volt

mit

einem Wirkungsgrad

von

6?6

50

Prozent

erzeugen

kann. Allerdings.beflnden

sich der-

artige spezielle

Leistungstransistoren

bei

uns noch in

der.Entwicklung,

so daß

dies

nur als

interessante

'

Perspektive

gelten

möge. Immerhin

ist es

auch

mi t

den zur Zeit zur Verfügung stehenden Transistoren

sehr

reizvoll. im'Hinblick auf

deren

Kleinheit und die

niedrigen zur Anwendung

kommenden

Spannungen'

Experimente.

zu

untefnehmen.

Es sollte der Sinn'

dieses

Artikels seirL

hierzu einige Anregungen

zu

'

-,.

geben.

R.

Albrecht

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11

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und

Winkelschellen

(20).

Mit

Hilfe

der

Schellen

und

der entsprechenden

Schrauben

und

Muttern

befestigen

i''"'ir

nach Zeichnung

die

Soffittenlampen

auf dem

Grundbrett

(1)

und

stellen zugleich

die Schaltung

nach

Plan her.

Für den

Regulierungswi.derstand

fertigen

wir

eine

entsprechende

Halterung.

Durch

Verschieben

der

Anschlußschelle

auf der Wide,r-

standswicklung

können

wir

alle

gewihschten

Licht-

stärken und damit Belichtungszeiten einstellen (2. B.

durchschnittlich

4 Sekunden

bei Verwendung

von

Ver-

größerungspapier).

Durch

eine

seitliche Bohrung

des

Lichtkastens

führen

wir ein

mit

Stecker

versehenes

Anschlußkabel.

Die

letzten Arbeitelr

Zum

Schluß

putzen

wir

al le Holztei le

gut

mif

Schmir-

gelpapier

ab,

entstauben

und

lackieren

das

Gerät mit

schwarzem

Nitrolack.

Die

Arbeitsweise

mit

dem

Gerät

erfotrgt

allgemein

wie

mit

€inem

einfach,en

Kopiergerät.

Bei unterschiedlich€r

Deckung

.der

Negative

werden

die

schon

ausreichend

belichteten

Negative

mit

den

Schiebern

abgedeckt

und

die restlichen N,egative nachbelichtet.

Den

Netzstecker

nur

bei

geschlossenem

Lichtkasten

in

die

Steckdose

bzw.

Belichtungsuhr

einstecken

STUCKLISTE

Tell

Bezeichnung

Stücfr

I

Grundbrett

1

2

Seitenbrett

z

3 Endbrett

2

4

Haltelelste

2

5 llalteleiste

2

6 Abdeckplatte

z

7 Abstendsleiste

z

8 Abstandslelste I

I

Abstandsleiste

I

10

Abstendsleiste

1

l1 Filhrungslelste

2

12

Abdeckschieber

18

12a

Anschlag

'lilr

schleber

t8

13

Abschlu8plntte

?

14

Fährungsklotz

2

15

Deckel

I

16

Ftlhrungsstlft

3E

17 Auflagestift

f8

Scharnier

1t Schelle

20

Winkelsehelle

2l Zylinderkopf-

sclrraube

22

Unterlcgscheibe

2t Mutter

24 Soffitten-Lamp€n

Abmessung€n

1 0 x i 0 0 x E o o

r 0 x 1 0 0 x 8 2 0

1 0 x 1 0 0 x 1 0 0

1 0 x 3 0 x 6 8 0

r 0 x 2 u x 6 8 0

1 0 x 6 5 X l ? 0

4 X ? X 6 6 0

4 X 1 0 X 6 t 0

2 X rox

680

9 , 2 X 1 0 X 6 8 0

5 x ? 2 , 4 x 6 1 0

2 X 3 G X 9 5

I X S X ? 6

5 X 3 { , 2 X r 2 0

1t,5'x

35 X 65

1 0 x r 0 x 6 9 0

1,5

0

auf

I mm

Länge

abkneifen

1,00

1,5 mm dick

1,5 hm

aticlr

M 4 X 1 2

für

M{

M 4

{0.

w, 220

v,

mattlert

{'x

{5

x 680

r X i l X 3 4 O

Material

Kieler

Iüefer

Kieler

Kiefer

Kieter

Kiefer

ß,iefer

Iiiefer

Kefer

Itiefer

riiet"r

Sperrholz

Sperrholt

Sperrholz

Itlefer

I(lefer

Nägel

NägeI

Aluminium

Aluminium

Stahl

Stahl

Staht

.:.s,,:

i

Opäl-clas

Klar-Glas

Sctreibe

I

scheibe

2

Ilegulier-

Widerstand

t

Dichtungsstreifen

I

Anscblagklotz

I

Holzschraubc

div.

Isoli€rband

Duosan

oder Agol

Nitrolack,

schwarz

ladrige

Lltze

2edrige

Litze

Stecxer

I

I

2

6

6

6

6

6

3

25

26

21

zt

29

r k(J 0,5 A

,Schaurngumml

t

X

32 X ??0

I(iefer

10 X 2{

X 60

l m

1 m

2 m

__

82n

i t'Pi

80

Schnitt -8

7)2612q 578

Schallury

wn Soffllil und REelvidqstafu

Page 56: Jugend und Technik / 1958/11

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Folisch

geformte

Kul{kerren der

ollon

Azteken.

Die

Ver.

dopplung

de r

Stondlü8e

beruht

aul

einer Spicge-

lung I

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rou ä

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der

onspruchsvollen

Dome Lederhoss'

sdruh mit

überhöhter

Hsdcntoppc

und

Tigerlollt{itte'

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11

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] tAl |S. f OACHItr l

H A R T U T g

EIZäHLTr

hinter

dle Magdeburger

Dienststelle des

AZKW

das erste inforrnierende Fernsctrreiben

mit

den

Aus-

sagen

eires

gewissen

Furrer, Textilkaufmann

aus

Krefeld, bekommen

hatte und

ihm

sein Dienststellen-

'leiter

die

.Bbarbeitung det,,Sir6e. Baumkudren"

über-

tragen

hatte.

Mittlerweile'war

Ehlbergs llandakte über

diesen

Fall

erheblich angewachsen, ohne

daß er

jedodr

zu einem

brauchbaren

Resultat'kömmerr

i<onnte.

-

Es war

zum

Verrüchtwerden

Ehlberg

blätterte

seine Notizen

durdt:

Da

waren

die

Hinweise

der Paketkontrollstelle.

die ihm

Zollober-

assistent Haverland

täglich

zukommen

ließ. Unter den

zahlreichen

Paketen und

Päckdren, die aus dem

ganzen

tsezirk in der Paketkontrollstelle

zusammenkamen,

waren am ersten

Tage

gleich

elf

g€wesen,

die

jeweils

zwei Kilogramm Baumkuchen enthielten.

Untersuchung

des Kuchens mit Hilfe

von

Sonden

ergab nidrts;

es

waren

ganz

normale Sendungen, die laut

der

im

August

1954erlassenen

,,Verordnung

über den Geschenkpaket-

und

-päckchenverkehr

auf dem Postwege"

.mit

West-

deutschland, Westberlin und dem

Auslano

startnart

waren. Keines der Pakete beinhaltete etwas anderes

als Baumkuchen,

und keines überschritt die statthafte.

Menge. Die Absender

wa.ren

,,natürliche

Personen",

wre es

juristisch

heißt, also Bürger der Republik,

die

wohl

ihren Bekannten oder

Verwandten in West-

deutschland diese Pakete sandten. Keine

strafbare

Handlungl

Auch waren

die

Sendungen von elf

ver-

sc'hiedenen

Absendern an elf versdriedene Empfänger

in verschiedenen Orten der Bundesrepublik

aufgegeben.

Also auch nichts

Verdächtiges

Daß der Baumkuchen

immer in

gleichartigen

Kartons

verpackt

war, nun, das

konnte zwar etwas,

mußte aber nichts bedeuten.

Die

Papier-

und Kartonagenfabriken

brachten schließlich

typisierte

Behältnisse

auf

den

Marktl

Den

zweiten

Tag waren es nur vier derar'tige

Sen-

dungen gewesen, den dritten jedoch dreizehn, den

vierten Tag sogar einundzwanzig. Das war

auffäUig

Sorglos

betrachtet mußte eine wahre Baumkuchen-

epedemie

ausgebrochen

sein, denn Hinz

und

Kunz

schickte diese

Backware hinüber

in den anderen Teil

l)eutschlands.

Oberflächlich

betrachtet konnte das mit

der

langsam beginnenden

Vorweihnachtszeit zusammen

hängen.

-

Aber

das konnte ihm, dem

Zollsekretär

Ehlberg, niemand

weismachen; zumal nidrt,

da er eine

Handakte

auf dem Tisch

liegen und eine

noch rätsel-

haftere

Sache

zu bearbeiten

hatte, die

unter dem

Stichwort,,Baumkuchen" lief. Irgendeine Sdturkerei

ging

hier

vor

Ehlberg

grifi

zum Telefon, ließ

sidr

mit

dem Genossen

Haverland von der Paketkontrollstelle

verbinden

und

bat,

in

den näctrsten Tagen

einmal die

angegebenen

Absender

und

Empfänger

mit

genauen

Ansctrriften

registrieren zu lassen.

Drei

Täg€ danach

sah

das Bild

sdron anders aus. Neun-

zehn

Baumkuchen-Pakete

waren zwar

,,nur"

registriert

worden,

aber von ihnen

wurden sechzeirn in

Salzwedel

und

Umgebung

aufgegeben. Fünf

davon waren an

irgendweldre

Empfänger

in KöIn adressiert,

allerdings

keines

an einen

Konditormeister

namens

Möller-

heim, wie

Furrer

seinen

,,Geschäftsfreund,,

bei der

Vernehmung

angegeben

hatte.

Trotzdem

-

die Spur

schi€n endlich an den Bau

des Fuchses

zu führen

Ehlberg

ließ sich das Brandren-Adrellbuch

des Bezirks

kommen,

stellte

jedodr

fest, daß es allein

in Salz-

wedel fünf

Konditoreien

gab,

die Baumkuchen

her-

stellen.

-

Der

ZöIlner mußte sich eingestehen,

daß

er allein

es nicht schaffen konnte,

die Ermittlungen

weiterzuführen;

und

so

wurden

ihrn noch zwei

Ge-

nossen

der Abteilung

Untersuchung

beigeordnet.

Einer

'setzte

sich

sogleictr

mit den Außenhandelsorganen

in Berlin

in

Verbindung und erfuhr dort, daß

Baum-

kuchen

eine

auch im Ausland beliebte

und begehrte

Spezialität

sei und die zahlreich eingegangenen An-

fragen

gar

nicht alle befriediAt

werden konnten. Zwei

der

Salzwedeler Firmen

waren auch

mit

Expoltaut-

trägen eingedeckt, während die anderen drei eine An-

frage

mit dem Hinweis

abgelehnt hätten,

daß

ihre

Kapazität

kaum

ausreidre, den eigenen Bedarf zu

decken.

Die

Ermittlungen des anderen Mitarbeiters

ergaben

be i

der Verkehrspolizei,

daß von den fünf Baumkudren-

bäckern in Salzwedel vier einen

,,tJ[ärtburg'

besaßen.

Falls einer dieser Konditoren

i4

,Frage

kam,

welcher

konnte es

sein?

Unterdessen mußte

der, ,Baumkuchenmann"

wieder

zu einerlr

Streic'h

angesetzt haben. denn

binnen

48 Stunden

wurden über

vierzig Pakete

registriert

Jed€s mit dem

gleichen

Inhalt

im

gleichen

Karton,

aber mit

verschiedenem

Papier und Bindfaden

ver-

packt

und mit

verschiedencn

Adressen verschiedener

Handschrif ten versehen.

Etwas

wär

jedoch

auffällig:

Einer der Absender,

ein

gewisser

Wilhelm

MeiIJne.r

aus S:rlzwedel, hatte

in

diesen

zwei

Tzrgen neun

Sendungen aufgegeben,

neun

Sendungen

an

nur zwei Adrcssenl

l l ier konnte

zu -

gegri f ren

werden

el

thf

I

6?0

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Es

dunkelte

bereits,

als der braune

EMW

der Abteilung

Untersuchung

von der

Magdeburger

Dienststelle

des

AZKW

in die Marktgasse

von

Salzwedel

einbog.

Schmalbrüstige

Häuschen,

denefr

man ihr

Alter

von

weitem ansah,

drängten

dicht aneinander.

Auch das

Haus

Nummer Neunzehn

unterschied

sidr kaum

von

ihnen. Im

ersten

Stock,

dort

wo Meißner

wohnen

sollte, warf

eine

altmodische

Lampe

trübes

Licht gegen ungeputzte kleine Fensterscheiben.

,,Wie

bei einem

Großschieber

sieht es hier

nicht

gerade

aus", konnte

sich Ehibergs

Begleiter

einen Kom-

mentar

nicht

versagen,

während

sie das dunkle

und

mufiig

riechende

Treppenhaus

betraten.

Dann

standen

sie Meißner

gegenüber,

einem

Mann

weit

über die Sechzig,

der

sich

ohne Krückstock

nur

schlecht

fortbewegen

konnte.

Meißner

glubschte

mi t

argwöhnischen

Augen

die fremden

Besucher

an, die

sich aufmerksam

im

Zimmer

umsahen

und

auch ihn

verstohien

musterten.

Was sie

bloß wollten?

Ob

sie von

der

Sozialfürsorge

kamen?

Ob

etwas mit

seiner

Rente

war?

Oder sollte

seinem

Willi was

geschehen

sein?

BIoß

das nicht

-

,,Von der Marine kommen Sie also ,, br.ammelte er die

Besucher

an.

,,Von

der Marine,

so. Aiso

sagen

Sie

es

nur

gleich,

was mit

Willi ist.,,

,,Wer

ist

denn

WiIIi?" entgegnete

Ehtberg.

,,Ich

denke

Sie heißen

so?"

,,AIso

der Willi,

das ist

mein Jüngster.

Die

anderen,

den

Otto

und den PauI,

die

hat der

Krieg

nicht

wieder

hergegeben.

Willi ist

jetzt

Zweiundzwanzig

und

sitzt

auf'm

Handelsschiff.

-

Also,

ich

sehe

schon.

Sie kom-

men

nicht

von

der Marine.

Gott

sei Dank,

dann rst

auch

nichts mit

WilU. ,,

,,Wir

kommen

vom

Zo11 "

warf Ehlbergs

Begleiter

ein,

um Meißners

Familiengeschichte

nicht länger

anhören

zu müssen.

,,Wir

kommen

auch nicht

wegen

Ihrem

Willi, wir kommen

zu

Ihnen

wegen der

Pakete

nach

Westdeutschland

"

,,Zu

m.it? Meine

Paketchen?

Ich habe

keine ,,

Das

Gesicht des

Alten verschloß

sidr und

wurde finster.

Dann

stöhnte

der

Mann

auf:

,,Also

mein Brot

wollt

ihr

mir nehmen

und meine

Semmein

So welctre

seid

ihr "

Ohne das ,,also" konnte Meißner wohl nicht aus-

kommen,

stellte Ehlbergs

Begleiter

fest.

Doch.

blieb

keine

Zeit

zu derartigen

Betrachtungen,

denn

nicht

deshalb

waren

sie

hergekomm,en.

-

Und

überhaupt,

was

war das

eben

mit

dem Brot

und

den

Semmeln?

Was hatten

sie damit

zu

tun?

Ehlberg begrifi

schneiier und hakte

ein.

Meißner

aber

blieb

auf alle Fragen

verstockt

oder

gab

einsilbige

Antworten'

Jedoch ließ

Ehlberg

nicht

nach; er

hatte

schon

ganz

andere

Vernehmungen

geführt

Da wurde

die viele Fragerei

dem

Alten

zu bunt.

Er

sprang

auf, schob

auf die

beiden

Besucher

zu und

lauchte

sie an:

,,Also

einen

Rentner

sdrikanieren

wol-

len

Sie? Mir

die Ruhe nehmen,

also . . .,.

,,Niemand

wiII Ihre

Ruhe rauben

oder Sie schikanieren.Sie sind es,

der sidr

gewissenlos

ausnutzen

Iäßt

und

strafbare

Handlungen

begeht ,.

Das

saß

und brachte

den Alten

um

sei.ne

Selbst-

beherrschung.

Er

ließ sidr

schwer

in

seinen

Stuhl

fallen

und

begann

stockend

zu erzählen.

Die

ZöIlner

hörten

interessiert

zu.

Da

gab

es in Salzwedel den

Konditormeister

Kraus-

haar. Meißners

jüngster

Sohn hatte

bei

ihm

gelernt.

Seitdem kannten

sie

sich. Kraushaar

hatte

vor

ei n

oder zwei

Jahren den alten

Meißner

gebeten,

er

möge

ihm ein

paar

kleine Pakete

mit

zur Post

nehmen,

weil

er, Kraushaar,

schlecht aus

der Backstube

weg

könne.

Meißner

wiuigte ein,

weil sein

Junge

bei

dem Bäcker

Eiue

Geschenk-

sendung,

I(uchen

alarin.

-

Harm-

los?

Durchaus

nicht.

Mlt

einer

Sonde

alen t{u-

chen

durctr-

stochenr

maclrte

aul

einen tr'remd-

körper dariu

a,ul-

merksam. Und als

er aülgeschnitten

ururde

. .

..

kam eür Glasröhr-

chen ans

Tages-

licht.

D4rln wle-

derum:

zelrn

Fünfzigmark-

scbeinq.

-

De.

visenvergetren

nennt

man

80

et-

was,

denn dio

Banknoten

der

Deutschen

Noten-

btnl( waren

von

Berlln-West aus

auf die Relse ge-

schickt

worden'

;i

, 1

"ii

{t

%

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gelernt

hatte und

er sich

deshalb

zu

Dank verpflichtet

fühlte.

Seitdem

machte er

diesen

kleinen

Botengftng

zur Post

regelmäßig

und bekam

dalür sein

Brot

und

seine Semmeln

kostenlos.

Gewissermaßen

aus

GefäIligkeit.

Kraushaar

hatte

immer.

wenn

Meißner

kam,

die Kuchenpakete

an seine

Verwandten

in Westdeutsdlland

bereits

fertig,

hatte

auch schon

die

Adressen

mit Schreibmasdrine

auf die

Aufkleber und Paketkarten

geschrieben

und

dabei

-

weil

der AIte sie

zur

Post bradrte

und

aufgab

-

ihn

als Absender

angegeben.

Natüriich bekam

er auch

das

Portogeid.

-

Meißner

sah es als

eine Großzügigkeit

von Kraushaar

an, daß

der ihm ein

Brot,

manchmal

auch einige Semmeln

schenkte

oder

er das

übrige

Portogeld behalten

durfte. Und

merkte

nicht, wie

er

für unrechte Dinge ausgenutzt

wurde

Kraushaar

dienerte

beflissen,

als

er sich

'unverhofft

den vier Uniformierten

gegenübersah.

-

Was

wollten

sie von

ihm?

War

etwas schiefgegangen?

Und

er

schrak

zusammen,

als

einer der beiden

VP-An-

gehörigen,

die mit den

Zöllnern

gekommen

waren,

den richterlichen

Haussuchungsbefehl

vorwies.

-

Doch

sogleich

hatte er

sich

gefangen.

Mochten

sie seine

Wohnung und die Backstube durchschnüffeln, finden

würden

sie nichts.

Da mußten sie schon

mit anderen

Wassern

gewaschen

sein, um ihm an

den

Kragen zu

koinmen

Bereitwillig

schritt

Kraushaar'

voraus,

riß vor

den

ZöIlnern die

Backstubentür

auf, öffnete

selbst alle

Kästen

und

Laden,

führte sie auch

zum Lager,

wo die

Backzutaten

gestapelt

waren und

holte übereifrig

alle

Rechnungen

für

die en

gros

eingekaufte Ware

sowie

die Geschäftsbücher

herbei. Sollten sie

nur alles

durchstöbern

In Gedanken

bat

Kraushaar

seiner

Frau die Pedanterie

ab,

die

sie

an

den

Tag

gelegt

und die

ihn manchmal

zur Weiß-

glut

gebracht

hatte.

Heute

erwied sictr, wie

recht sie

hatte.

Er woilte

Kartons

und Pacl<papier

natürlich

auch

auf Vorrat

kaufen, damit

sie nicht

immer zu

Iaufen

braudrten,

wenn

die Päckdlen

fertig

gemacht

wurden.

Die Frau war

dagegen

gewesen

und

hatte es

durchgesetzt,

daß nur

immer für

ein oder

zwei Tage

Verpackung

gehoit

wurde.

Wie

klug sie doch. . .

,,Welche

Zutäten

benötigen

Sie eigentlich

für zwei

Kilogramm Baumkuchen?"

Die Frage des

Zollsekretärs

zerriß Kraushaars

Ge-

dankengang.

,,Daß

ich

Ihnen die Rezeptur

nicht offen-

bare, sehen

Sie wohi

ein",

erwiderte

er.

,,Ist

nämiich

ein altes Familiengeheimnis

und wird von

Generation

zu Generation vererbt.

Aber

die Menge der

Zutaten

können Sie

natürlich

wissen, obwohl

jeder

Baum-

kuchenspezialist

eine andere

Zusammensetzung

hat.

Ich

braudre

für zwei

Kilogramm

jedenlalls

24 Eier, ein

Pfund

Butter, ebensoviel Zucker

und

Weizenpuder,

ein

Viertelliter

Milch

und noch

so

einige andere

Kleinig-

keiten."

Ehlberg

gab

sidr

mit der

Antwort zttfrieden.

Nicht

zufrieden

war

er

hingegen mit dem Ergebnis

ihrer

Durchsuchung. In der Backstube war

nichts Ver-

dächtiges gefunden worden, in der Wohnung des Kon-

ditors und in

seinen

Geschäftsunterlagen

ebenfalls

nichts. Sollten sie

wirklich unverrichteter

Dinge ab-

ziehen müssen?

-

Im Gesicht

des Konditors

stand

beißender Hohn, als er dem

Blicl< des Zöllners

be-

gegnete.

Noch

gab

Ehlberg nicht

auf. Er erinnerte sich der

eigenartigen

Aufstellung, die die Genossen vom

Grenz-

kontrollamt Drewitz in dem

getarnten

Benzinkanister

von Furrers Wagen

gefunden

hatten.

,,Gibt

es diese

eine Abrechnung über ausgeführte Lieferungen,

muß

es auch noch mehr

geben",

kreisten seine Überlegun-

Ein Glas

Blutwurst

in

einer

'Geschenk-

sendun8",

Der Sonde

des l(ontrolleurs

blieb

die

elgenartige,Einlager'

nicht verborgen,

un d

eine der vielen

Agentenz,entralen

in West-

deutschland hatte

sich wieder einmal

geirrt'

wenn

sie

glaubte,

lhren lvlittelsmann

in

der

DDn

aul

diesem

Wege ausrüsten

zu k6nnen:

Ein Vw-Lieferwagen

zur Kontrotle

am Grenz-

kontrollamt. Harmlos? Die zöllner ließeit

sich nicht täuschen.

. .

,.. und entdeckten

unterm Doppelboden

tlber

hundert

Flasc.hen spirituosen,

die

einen,un-

rechtmäßigen Weg

gehen

sollten,

Die Srclre

mlt

dem Sehmuggel-

versteck lm B€n-

zln-Kanlster, . wo-

von

in

unserer

Erzä.hlung

die

nede ist, wurale

nicht erfunden.

wie dlese Abbil-

dung

,.9lgt,

Zwei

AK

t, vi€r

tr'elalstecher und

Filmmaterl4l

konnten

von den

Zöllnern

sicher-

gestellt

werden.

Der Schieber

hat

nun

Zeit

un d

Muße, darüber

nachzudenken.

was es helßt, die

Volkswirtschaft

zu

schädigen

und

sich

persönllch

bereichern

zrt

wollen.

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gen.

-

,,Wer

wohnt

noch im Haus?" erkundigte

sich

der Zollsekretär schließlich.

,,Oben

in der Mansarde

der Altgeselle.

Weiter

nie-

mand " war die

gleichmütige

Antwort.

Dann

standen

sie in

der Kammer. der Geselle

neben

ihnen. Er machte einen etwas verstörten Eindruck,

aber das mußte nichts besagen,

denn

wenn

ein Mensch

erstmalig in

seinem

Leben eine Haussuchung über sich

e r g e h e n l a s s e n . . .

,,Was

befindet

sich dort

hinter

der I'apetentür?"

Die

Frage des

VP-Angehörigen, der mit kundigem Auge

den schmalen

und unscheinbaren Sdrlitz in der ab-

geschrägten

Wand entdeckt hatte, sdrlug wie ein

Blitz

e in .

,,Das

ist

-

dort

habe

ich meine

Sdruhe

und

anderen

alten Kram. Ist

nur so

'ne

Abstellkammer,"

-

Immer

unruhiger

wurde der

Altgeselle.

..Öffnen

Sie bitte "

Ehlberg zwängte

sidr

durch die enge Tür, stieß mit

dem Kopf

gegen

Dadrsparren,

ließ den Lichtkegel sei-

ner Stablampe durch den kaum einen Met€r'hohen

fensterlosen Raum

gleiten,

der nadr hinten immer

niedriger

wurde. An einigen Pappkartons verweilte

der zittrige Lichtsdrein.

-

,,Was

ist da drin?"

,,Gehört

dem Meister." Unwirsdr

die

Antwort des Ge-

sellen.

,,Seltsam

Gehört

dem

Meister und

steht

in

der Abstellkammer

des Gesellen?"

Dann

'Far

es

geschehen.

Als die Kartons hervorge-

holt und

geöffnet

wurden, wußte Ehlberg Bescheid.

Der

darin enthaltene Kakao und K affee, auch die Ziga-

retten und

die Schokolade, ailesWesterzeugnisse,hatten

die

gleiche

Verpackung

wie die, die im

getarnten

Benzinkanister

von Furrers

Wagen

gefunden

worden

waren.

Auch eine

Stahlkassette kam zum

Vorschein

Wohl oder übel mußte Kraushaar nach verdächtig

langem

Suchen den Schlüssel

dazu

heranholen.

-

Zwei

Sparbüdrer einer Kölner Ban k

mit

einem

ge-

buchten Bestand

von 9000

Westmark

befanden

sidr

darin,

auf Kraushaar

ausgestellt. Und dann die

,,Ge-

schäftspapiere",

Aufstellungen

über Baumkuchen-'

lieferungen, die

der Kölner Konditormeister

MöIIer-

heim über versdriedene

Absender

in der DDR und

versdriedene

Empfänger

in der Bundesrepublik

er -

halten

hatte.

Sogar ein

genaues

Adressenverzeichnis

der Absender

und

Empfänger

barg die Kassette.

\ , +

t i

.

: : l

Das Schiebernesft onnte ausgehoben, Haftbefehl

er -

lassen werden.

jUnd

die Handakte

des Zollsekretärs

Ehlberg, die nactr angwierigen Ermittlungen einen be-

achtlichen

Umfang angenommenhatte und

endlidr ab-

gescfrlossen

werden konnte,

wanderte samt

Ver-

nehmungsprotokoll

des Tg<tilkaufmanns Furrer

aus

Krefeld

auf den Richtertisch.

682

N a c h u s o r t

d e s

A u t o r s :

Die oorliegende Erzählung uturd,e nach

Unterlogen-

materiol iles AZKW

trei

gestaltet,

sämtliche Namen

frei

erfunden. Aber d.as besagt nicht, daB es solche

,,Ktausha.ars",

die unserer RepublLk

grofien

wirtschaft-

liehen

Schad,en

zufügen unil

d,ie Ernährung iler

Be-

tölkerung sabotieren,

um

sich

persönlich

zu bereichern,

nicht

gibt.

Es

soII

auch niemand ilenken, ilap

es über-

trieben uäte,

,,uegen

ein

paar

Kuchenpaketchen ein

Geschrei anzustimmen". Wir' stirnmen kein Geschrei

an, sondern schlagen zu, uo und, uenn es notwenilig ist.

tlnd:

,,ein

paar

B:aumkuchenpaketchen" sumrnieren

sich,

Das AZKW wurde aulmerksam und

griff

zu.

Nicht er-

lunden

wurde der

Natne

Stackmann, ehemaliger

Baurn-

kuchenkonditor in Salzweilel. Seit zrDei Jahren oer-

sandte

er durch Mittelsleute monotlich etusa 200 Pakete

im

Nettogeüicht

uon

je

2 kg

nach

Westdeutschland.

Dos uaren

rund

4800 Sendungen

mit

9600 kg lnholt.

An

jeder

Sendung hatte

Stackmank

einen

Reingewinn

Don

6 DM,

insgesarnt

29

000

DM, Der Volksuirtschaft

entzogen usurilen

708

000 Eier,

45

Zentner Bctter,

45 Zentner Weäzenpuder,62 Zentner

Puilerzucker, mehr

als

1100Liter Milch.

Noch ein zueiter Solzweileler Baurnkuchenschiebör

uurile zur Strecke gebracht. Frau Kruse hat im Zucht-

haus

genügend

Zeit, darüber

nochzudenken,

was es

heift,

unserer

BeuöIkerung

30 000 Eiei,

72 Zentner

Buttet,

45 Zentner

Zucker,

12 Zentner

Weizenpuder

und, 1500 Liter Milch

für

ihre schmutzigen

Geschdfte

zu entziehen.

Nach der

gleiehen

,,Masche"

uersuchte

auch ein

Kondi-

tor

aus Schönebeck

(EIbe)

zu spekulieren und sein

Schälchen ins trockene

zu bringen. Ihm konnte nach-

getoiesen

uerden,

d.aß

er uns rnit

seinen

Boutnkuchen-

schiebereien um 72 000 Eier, 28 Zentner Butter,72 Zent-

tr,erZucker,36 Zentner

Puilerzucker,28 Zentner Weizen-

pud,er

und, 12

Zentner Trockenmilch betrog.

Diese Zahlen sprechen

für

sich.

Und

über clie Not-

utendigkeit einer

präzisen

Kontrolltätigkeit

des AZKW

besteht wohl

auch

kein

Zweilel

rnehr. Denn es

gibt

nicht nur Baumltuchenspezialisten,

ilie

,,ihren

be-

sonderen

Job"

haben und,

die

glauben,

dalJ unsere

Gesetze

nicht

lür

sie

geltei .

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Dos l legole

Gebietskomitee

orbeitet

A, Fiodoro*

Dielr Verlog, Eerlla

1958, PrctsDM

8,5O

Dieses

Buch is t

e in

Er lebn isber icht

us

dem

Großen Voterlöndischen

Krieg der

Sowjet.

un ion. Er lößt noch

einmol d ie Ze i t woch

werdän,

do foschistische

Truppen

di e

l0 Toge,

die die

Welt erschütterten

Von John Reed

Dtetz Verlog,

Eotltd 1958:

520 Sotren,

Laderclnbond;

Pteis:

7,5O

DM

Nur. ren ige

Bücher

hoben in

kurzer

Zei t

e ine d erqr t ige Verbre i tung gefunden

wie

dos des omer ikon ischen

Journo l is ten

John

Reed. Der

Verfosser

schildert

in einer

Repartoge

den mutigen

Kompf

und den

gewoltigen

Sieg der Bolschewiki

in den

l0

Oktobertogen 1917. Diese

,,10

Toge, die

die

Welt

erschütterten"

bildeten

die Grund-

loge

für den

Aufbou

einer neuen

Gesel l -

schoftsordnung.

Dieses

Buch ist nicht nur

om

Schreibtisch

enstonden; John Reed wor übero l l dobei ,

er

wor

selbst der Revolutionör. Es enthölt

keine Aufzöhlung von

Er6ignissen, .es ist

ein

Stücl

miterlebie

Geschichte. John

Reed

stqnd neben

dem

Arbeiter

ouf der

Borri-

kode, er sprqch selbst mit

den Genossen

in

den Schützengrtiben. Aus vielen

einzelnel

Ere ign issen usommengetrogen ib t

es dern

Leser e in onschoul iches

Bi ld über

.den

größten

Sieg

in

der Geschiöte der

Menschhei t .

ln

dem Vorwort

zur omerikonischen Aus-

gobe

schreibt

Lenin 1920 zu

diesem

Buch:

".

. . Es gibt

eine wohrheitsgetreue und

öußerst lebendige

Dorste l lung

der Ere ig-

n isse, d ie für dos Vers tönd is der pro le to-

r ischen

Revolu t ion

und

der D ik to tur des

Pro le lor io tsvon größter

Bedeutungs ind, . . "

Diese

Reportoge

über ein

Stück Geschichte

sollte

jeder

gelesen

hoben,

Hcrpel

Ukro ine über f ie len und scheinbor koum

nennenswärten Widerstond

fonden. Der

p lonmößig

orgqnis ier te

Widers tond,

bevo r

d ie

Eindr ing l inge

komen, h ieß

ober

Por t i -

sonenkompf

und

lühr te ,

wie wi r w issen,

zum

Sieg über den

Foschismus.

A. Fjodo-

row,

der

Auto.

des Buches, der im Rüden

des Feindes diesen Kompf on

entscheiden-

der Ste l le

lc i te te , wurde

zweimol

o ls

Held

der

Sowjetunion ousgezeiönet. Er ist wohl

berufen, mi t

d iesem 8uö

ol len Por t isonen,

d ie so moßgebl ichen Ante i l on der Zer-

schlogung des Foschismus

hotten, ein Denk-

mol zu

setzen.

Diese Würd igung

des

Por t isonenkompfes

is t

o l le rd ings nur d ie

e ine Sei te des 'Er leb-

nisbedötes.

Die ondere, von

der

ersten

nicht zu

trennende

Seite

wird wohl

schon

durch den

Ti te l

ousgedrüdt . Dos i l lego le

Gebietskomitee

der KPdSU

orbeitet. ouch

wöhrend

der Zeit der Besetzung.

,Fremde

Truppen veruüston

dos

Sowjetlond, ober

die

Portei lebt.

Sie

lebt

ous Siöerheits-

gründen

zwor i n

der

l l lego l i tö t ,

obe r s ie

tri lt offen

ouf, und die

Sowjetmenschen

hoben

nie dqs Ver t rouen

zu

ihrer

Por ie i

verloren.

lmmer teullisdrere

Methoden

ent-

s innen

die Fosdr is ten,

um

jede

pot r io t ische

Regung zu unterdrücken, Die Bevölkerung

ober befö lg t t ro tz

q l lem

die Weisungen

der

iqr te i ,

denn d iese is t

jo

e in Te i l ih rer

sg lbst . So is t

d ie

moro l ische

Einhei t von

Front und Hin ter lond

in

der Sowjetun ion

rte:s vo.honden gewesen.

Diese Woffe,

di e

dq Einheit heißt, von

der Portei

de r

Arbeiterklosse

geschmiedet,

sölö9t letzt-

end l ich ouf den- Gegner .

Dos is t

dos Foz i t

dieses Buches, dos mon gerode

in diesen

Togen z iehen muß.

So .

Der Unsichtbore

mit dem rolen Huf

Vctlog

lü Noaionolo V.rteldlCudt,

Bailln

1958 26O Sclrcn, Prcis: 5,60

DM

Do wird

uns

vom

Verlog für Notionole Ver-

te id igung

ein Büchle in übergeben, sö l iö t

in se iner Aufmochung,

doch mi t

e inem

vie l -

versprechenden

Tilelr

"Der

Unsichtbore

mi t

dem roten Hut" l

Helmut Houptmonn,

e in

noch

junger

Schriflsteller,

durch

seine

lite-

r o r i s c h e n

A r b e i t e n , , D o s

G e h e i m n i s

v o n

Soso" und

,,Donoufohrt

ru dritt"

de t

Jugend

gewiß

nicht

unbekonnt , führ te d ie

Feder. Der 1945 gerode

siebzehniöhrige

Arbe i ter junge,

der

mi t

brennendem HoB

gegen den Kr ieg ous dem Kr iege he im-

kehrte,

hotte

in

jenen

Togen ein für

sein

weiteres Leben

entscheidendes

Erlebnis, Er

erfuhr durch

eine der ersten Rundfunk-

sendungen,

d ie

endl ich noch

johre longen

Goebbels-Lügen

die

Wohrhe i t

verbfe i ten

konnten,

d ie Tqtsoöen

und

Hintergründe

des Reichstogsbrondes

m

Jqhre '1933.Hör te

von

Georgi Dimitroff,

der

von

den

Nozis

der

Brqndst i f tung

beschuld ig t

und vor

d ie

Schronken des Reichsgeric htshofes

n

Leipzig

gestellt

wurde. vernohm

mit immer

störkerer

Ante i lnohme, wie ,

ous dem Angek logten

der Anklöger wurde, der unerschrocken di e

Wohrheit

in

die teuflische

'Frotze

de s

Foschismus

schleuderte.

Do wurde in

HouDtmonn

der Wunsch

woö,

dos Leben

dieses stondhoften und

mut ;gen

bulgor ischen Monnes

kennenzu-

lernen,

Und o ls Houptmonn

spöler zu

schre iben begonn, g ere i f t

und

mi t gon-

zem

Herzen

dem soziolistischen Aufbou

unserer

Heimot

ergeben, wurde

ous dem

Wunsch

dos Vorhoben.

des Genossen Dimi-

troffs

Leben

für

die deutsche

Jugend oufru-

re ichnen.

Dos Wunder ,

doß se ine Reisen

noch Bulgor ien,

dos Kennenlernen

von

Geo.g is Heimot ,

d ie Begegnung

mi t

dessen

Kompfgeföhrten,

doß oll dieses

Erleben

seinem

Vorhoben

diente.

-

Viel

hotten ihm

die bulgorischen Genossen zu berichten

und zu

erröhlen, ongefongen

in der Zeit,

do Dimitroff ols Lehrling

die

erste

Zeitung

herousgob,

ols

er spöter ols Eerufsrevo-

lutionör

die Streiks

gegen

kopitolistische

Ausbeutung

und füf die Rechte

de r

Arbeiterschoft

orgonisierte,

sein Volk wodr-

rü t te l te ,

ihm den

o,gonis ier ten Kompf

lehrte

und desholb von

der Polizei gejogt,

verfolgt

und

eingesperrt und

durch

di e

Mossenoroteste

der Arbeiterschoft

doch

wieder

freigelossen

werden

mußte.

Un d

monches

5önippchen wußte

Dimitroff

seinen Höschern

ru schlogen.

so doß mon

ihn bold

ehrfürchtig

den Unsichtboren mrt

dem

roten

Hut nonnte.

Es ist olso

biogrophisches Moteriol,

do s

Helmut Houptmonn seinem Buch zugrunde

legte,

ober es ist keine

trodene oder

go r

longweilende

Schilderung. Einzelne Episo-

den ous Dimitrofts Leben

in der Zeit

vo n

1883

bis 1923 hot

der Autor

podend

d.omo.

tisdr und

wirklichkeitsgetreu nocherröhlt.

So

ersteht

vor dem Lesdr

ein lebendiges Eild

vom

Kompf

desr bulgorischen

Proletoriots,

ein

Stüd

Geschiöte

rinternotionoler

Arbeiterbewegung,

Einzelne

Episoden

sind

es nur,

doö

jede

ein sponendes und er-

greifendes

Erlebnis

für

sich, Und es ist

durchous kein

Mongel,

doß dos Buch

keinen geschlossenen

oder

vollkommenen

LebensobriR

herkömmlicher

Art beinholtet;

o l le in

d ie wenigen

Schi lderungen qrmi t te ln

so viel,

dqR ein Volkshbld

vor dem Leser

ersteht, der ihn durdr Houptmonn3 lnter-

pretotion

oufrüttelt und

mitreißt

ouf

de m

Weg

zum

Soriolismus,

den

wir

in der DDR

ebenso beschreiten

wie

dos Volk Dimitroffs.

Jönner

683

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'Kann

ntan

r.nit Ultrascltall

tete-

Ionieren?" f

ragte Günter

Müller

uus Berlin

Die Ultraschalltelefonie

ist

mehr

eine

Ortungstechnik,

d. h., man

kann

mit Hilfe von

Ultraschallwellen

(etwa

25

k}Jz)

Gegenstände,

vor

allem solche

metallischer

Art, in

er -

heblichen

Wassertiefen

orten

und

ihre

Position

genau

bestimmen.

Die-

ser Technik bedienen sich die

Wracksucher,

die Fischerei

bei

de r

Ortung von

Fischschwärmen

und

selbstverständlich

auch

die

Marine

für die U-Boot-Ortung.

Die

Ultraschallwellen

werden

von

einem

magnetostriktiven

Schwin-

ger,

das

ist eine

Metallmembrane,

die durch

ein

Ültraschallfeld

erregt

wird,

dem

Wasser

zugeführt.

Sie

pflanzen

sich

dann

fort und

werden,

wenn

sie ein

Ortüngsobjekt

treffen'

von diesem

reflektiert.

Der

gleiche

Schwinger

nimmt

die

Reflektions-

signale auf und führt sie über einen

Verstärker

einem

Sidrtgerät

zu.

Es

ist

selbstverständlich,

daß

man

auf

ähniiche

Art

mit

den

gleichen

Ge-

räten auch

eine Unterwasserschall-

telegrafie

durchführen

kann.

Hier-

bei

werden

die

Ultraschallsignale

nicht

reflektiert,

sondern

unmittel-

bar

von

einem

zweiten

Fahrtzeug

aufgenommen.

Ohne

Zweifel

kann

man

auf

kürzere

Entfernungen

auch

eine

Art

Unterwasserschalltelefonie

durchführen.

Da

die

Schallsignale

verhältnismäßig

langsam

laufen,

hat die lJnterwasserschalltelefonie

(ausgenommen

für

militärische

Zwecke)

noch

keinen

offiziellen

Eingang

gefunden.

Eine

Kurzwellentelefonie

oder

gar

Uitrakurzwellentelefonie

unter

Was-

ser

ist

überhaupt

nicht

möglich,

da

sich

im

Wasser

nur

verhältnis-

mäßig

iange

Wellen

fortPflanzen.

H. Köppen

.fr<

*

die

Luft

zur

Erzeugung

eines tragfähigen

Schmierfilmes

mit einem

Überdrudr

angeführt.

Letztere

Maßnahme

eli-

schließt

dem

luftgeschmierten

GIeit-

lager

Anwertdungsmöglichkeiten

von

der

Drehzahl

nuII

bis

zu

den

höch-

sten

Werten

(über

1

000

000 U/min).

Da

die

Viskosität

der Luft

gegen-

über

der

der

Schmieröle

mindestens

800-

bis

1000fach

geringer

ist,

l<ann

aucb

besonders

bei

kleinen

Gleit-

geschwindigl<eilen

ein

entsprechend

verminderter

Reibwert

(Größert-

ordnung

0,00001

is

0,000001)

rhalten

werden. Durch den relativ hohen

Energieaufwand

zur

Erzeugung

der

Druckluft

erhöht

sich

allerdings

der

Gesamtenergiebedarf

der

Lagerung

nicht

unwesentlich'

Die

geringe

Vis-

hosität

dcs

zugeführten

Gases

(es

wird,

wie

bei

Ultrazentrifugen

oder

Kreisel,

auch

Wasserstoff

ver-

wendet)

führt zwangsläufig

zu dün-

neren Sdrmierfilmen

und damit

auch

zu

geringen

spezifischen

Tragfähig-

keiten.

Für

aerodynamisdre

Gleit-

lager ergibt

sich

für eine

Drehzahl

von

3000

U/min

eine

zulässige

spezi-

fische

Belastung

von

etwa

0,3 kg/cmz

(bei 5000 U/min entsPrechend

0,5

kglcm2),

während

hydrostatisdte

Gleitlagerungen

ungefähr

mit

t/a

bis

l/s

d€s

zugeführten

Gasdruckes

be-

Iastet werden

können.

Die

versudrs-

mäßig

erreictrten

Werte

liegen

z.

B.

bei

etwa.

I bis

2 kg/cm2.

Da

bei aerostatischen

Lagerungen

bereits

vor

Einsetzen

der

Gleit-

bewegung

durch

die

Druckluft

ein

Trennen

der

Gleitflächen

erfolgt,

braucht

die

Wahl

der

Werkstoffe

nicht

auf

die

Gleiteigenschaften

ab-

gestimmt zu werden.

Stöße

erfahren

gegenüber ölgeschmierten Lagern

entsprechend

der

niedrigeren

Zä}rig'

keit

vermutlich

eine

geringere

Dämpfung.

Die Vorteile

d€r a'erostätischen

Lage-

rungen

sind

folgende:

1.

Es läßt

sich die

relativ

große

Rei-

bung

der

Ruhe

(Haft-

oder

Halt-

reibung)

ausschalten'

2. Der

Reibungswiderstand

und

da-

mit

cie

Wärmeentwicklung

irir

Lager

ist

äul jerst

gering.

3. Wie

bei

allen

Lagern

mi t

Schwimmreibung

ist

unterhalb

der zulässigen

Belastung

kein

Verschleiß

bzw.

eine

Praktisch

unendliche

Lebensdauer

zu er-

lparten.

Da

der tragfähige

Schmierfilm

bereits

vor

Einsetzen

der Gleit-

bewegung

aufgebaut

wird,

ist die

belastungsbedingte

Verlagerung

der Welie

äußerst

gering.

Die

Laufruhe

wird

nur beim

Durch-

fahren

höherer

Drehzahlen

durch

Resonanzschwingungen

der Welle

zwischenzeitlich

unterbrochen'

Für

die luftgeschmierten

Lage-

rungen

entfallen

die

sonst

üb -

lichen Schmiermittelkosten.

Die

freie

Werkstoffwahl

ermög-

licht

die

Erfüllung

von

Sonder-

bedingLlngen.

Das

aerostatische

Gleitlager

ergänzt

also

im Bereich

niedriger

spezifi-

scher

Belastungen

die ölgeschmier-

ten

Lager

und

gestattet dort

insbesondere

die

Beherrschung

extremer

Bedingungen

sowohl

hin-

sichtlich

Gleitgeschwindigkeit'

Tem-

peratur,

Werkdtoffeinsatz,

Reibung'

Verschleiß

und

Lebensdauer.

Der

konstruktive

und

fertigungstech-

nische Aufwand zür

Erreichung

de r

Betr iebssicherheit

ist aber

bei luf t -

geschnrierten Gleitlagern

infolge

der

geringeren

Schmierfilmstärken

im

allgemeinen

größer

und

nicht

zu

unterschätzen.

Llans

Peter

Ring

möchte

eilriges

über Preßlultschmierung

7Dßsen.

So

wie

ölgesdrmierte

Gleitlager

al s

hydrodynamische

oder

hYdrosta-

tische Lagel

betrieben

werden

kön-

nen,

f inden

auch,, luf tgeschmierte"

GleiUager

als

aerostatische

oder

aerodynamischP;

Lager

Praktische

Anwendung.

\Alährend

ein

aero-

dynamisches

GlFitlager

sein

Schmier-

mittel

der

Umgebungslutt

entnimmt,

indem z. B. die rotierende Welle in -

folge

Haftung

und

Zähigkeit

.der

Luft

diese

in den

Lagerspalt

hinein-

saugt,

wird

beim

aerostatischen

Lager,

welches

man

auch

als

Preß-

luft-

oder

druckluftgeschmiertes

684

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Bekannte

Anwendungsbeispiele

aerostatischer

Lagerungen sind

Spindeln in Präzisionswerkzeug-

maschinen

(Spindelzentrierung

audr

bei n

:

0 U/min); schleichend oder

hin- und

hergehend

bewegte Lager-

elemente. Maschinen-.

Geräte- und

Meßschlitten, Führungen,

Bolzen,

Bänder, Schleifspindeln, Kreisel-

.lager,

Gebläselager, Lager in Ultra-

schallsirenen und

Ultrazentrifugen.

Weitere Entwickiungen

werden

in

der Regel- und

Steuerungstechnik,

Feinwerk-

und Kerntechnik be-

sondere Lagerungsprobleme

Iösen

helfen.

Dipl.-Ing. GeritFleischer

Was uersteht nxan unter

Licht-

druck?

Wenn elektromagnetisdle

Strahlung

auf di€ Oberfläche eines Körpers

trifft, so übt. sie einen Druck

aus. Dieser Lichtdruck

örgab

sich

aus der Maxwellschen Theorie

der

Elektrizität und des Magnetismus

und wurde

1901 zuerst von Lebedew

experimentell

nachgewiesen. Ein

Lichtquant

überträgt bei

Absorption

in einer schwarzen

Fläche den

Impuls

2 h

y

lc.

Darin bedeuten:

h

Plancksches

Wirkungsquantum,

r'

Frequenz

des Lichtquants,

c Licht-

geschwindigkeit.

Die Sonnenstrah-

Iung

z. B. übt auf einen Spiegel

an

der

Erdoberfläche

einen Druck aus

von 01001Pond

pro

m2,

Am ein-

drucksvollsten

ist seine

Wirkung

auf kleine Gas-

und

.Staubpartikel,

die ein

Komet

unter

Einwirkung

der Sonnenhitze

verliert.

Darum

is t

der Kometenschweif

stets von

der

Sonne weggerichtet.

Rodelt

Wie kommt die Supralei t fähigkeit

einiger Metal le zustande?

f

ragte

Wollgang Kleinslueck

aus

Mersch'

tuil,z.

Der elektrische

Widerstand aller

Metalle wird

b€i Abkühlung alimäh-

lich kleiner

(s.

Bitd).

Wenn

man bis

zu

sehr tiefen

Temperatur€n

(unter

-250'

C)

abkühlt, also

nahe bis zum

absoluten

Nullpunkt,

der

be i

-

273,2" C liegt, so wird

bei einigen

Metallen der

Widerstand sprunghaft

unmeßbar klein. Die Temperatur,

be i

der diese

plötzliohe

Widerstands-

abnahme

erfolgt,

wird

Sprungtempe-

ratur

genannt.

Bei Blei z. B.

beträgt

der Widerstand

unterhal.b

seines

Sprungp'unktes

weniger als 1&12

(ein

Billionstel) seines

Wertes bei

Zimmertemperatur. Die Metalle, bei

denen bisher Supraleitung

fest-

gestellt

w<.rrden

ist, sind in der

Tabelle

aufge{ührt. Die

sehr

guten

Leiter wie

Kupfer oder Si lber s ind

auffallenderweisc

nicht dabei. Auch

bei

einigen

Verbindungen ist

Supra-

leiüung festgestellt worden.

Wenn man in einer

solchen stark

unterkühltbn Drahtschleife

einen

Strom induziert,

so kreist er stunden-

lang

in unverminderter

Stärke.

.Es

entsteht ein

sogenannter

Dauerstrom.

Die Ohmschen Reibungswiderstände

sind offenbar

ganz

versdrwumden, so

daß keine elektiische Energie

in

Stromwärme

umgewandelt wird.

Es ist außerdem

noch f€stgesteUt

worden,

daß durch ein äußeres

Magnetfeld

der

Sprungpunkt

nach

ti€feren

Temperaturen.

verschoben

wird,

Einfache

innere Zusammen-

hänge der Sup,raleitung

mit anderen

physikalischen

Eigenschaften

der

Leiter sind bisher

nicht

bekannt.

Darum ist die

theoretische

Deutung

schwierig,

und

eine befriodigende

Theorie

wunde

bisher noch

nicht

ge -

schaffen. Die Supraleitung ist offen-

bar keine

Atom-

oder Molekül-

eigensohaft, sondern

eine

Eigenschaft

des Kristaltrbaus. Dafür

spricht u.

a.

die

Beobachtung,

daß die Permeabili-

tät*) bei

Eintritt der

Supraleitung

verschwindet

(Meißner-Effekt),

und

zwar

um

so

mehr,

je

reiner und bes-

se,r kristallisiert

die Metallprobe ist.

Nach

'den

Vorstellungen

des Physi-

kers Max Born

ist die Supraleitung

ein Bindungseffekt

der Elektronen

an.das

Kristallgitter und tritt

dem-

nach bei chemisch

mehrwertigen

Leitern

auf.

Dies stimmt

gut

mit der

Erfahrung überein, denn

tatsächlich

findet

man bei

keinem der einwerti-

gen

Metalle

(die

Alkalimetalle:

Li -

thium, Natrium.

Kalium usw.)

Supralei tung.

Tabelle

Bisher ais supraleitend ermittelte

Me-

talie

mit Angäbe der

Sprungtemperatur

Niobium

-

264.0

C: 9,2

o

absol.

B l e i

- 2 6 5 , 9 o C :

? . 3 o a b s o l .

Tantal

-

268,8 C:

4,4

o

absol.

Vanadium

-268,8

o

C

:

4.4' ' absol.

Quecksi lber

-269,1

oC:

4,1 absol.

z i n n

- 2 6 9 , 5 o C :

3 , 7 o a b s o l .

I nd ium

-269.8

oC:

3 ,4 abso l .

Thal l ium - 2?0,8 c: 2,4o absol.

*)

Dle Permeabi l i tüt ist eine

phyi iXa-

lisdre

cröße,

die angibt, wievielmal

sich die

magnetische

Erregung durch

einen Stoff

ver'ändert,

wenn er in

€in

magnctisches Feld

gebradlt

wird.

Wie

können Anseuggeröusche

ge-

mindert rDerd.dn?

lragte

unser'

Leser

Peter

Schmidt.

Neuzeitliche

'Sohalldämpfef

v€t-

mindern die Auspuffgeräusche der

Motorräder

sehr stark, so daß sioh

jetzt

die Ansauggeräusche störend

bemerkbar machen. Um d,iese Ge-

räusche aufzufangen, d.

h. zu dämp-

fen,

wurden

für

die Ansaugluft be-

sondere Führungssysteme ent-

wickelt. Das bekannteste System ist

die

Luftzuführung durch den Fahr-

zeugrahmen

(NSU),

aber auch

andere

Systeme haben sich

bewährt.

Zum

Beispiel

wurde

de'r Vergaser am

Motor des Mopeds SR

2 sowie d,er

Cz-Motorräder vollkommen

mi t

Bledr verkleidet.

Diese Konstruktion

hat nicht nur für d,ie äußere

Form

B€deutung, son'dern

ihr

Vorzug

Iiegt

darin, daß der Vergaser vor Ver-

uruieinigungen

geschützt

ist und

die Ansauggeräusche beträchtlich

dämpft.

Auch die

neue

1?5 cm3

Jawa

hat eine Vergaserabdeckung, du,rch

die

die Ansauggeräusche wesentlich

gedämpft

werden.

Ein

anderes System ist

z. B. bei der

Zündapp-Elastic 250 zu finden, das

unter autklappbaren,

zweckmäßig

geformten

Blechdeckeln

unter-

gebracht

ist. Das Syst€m besteht a,us

einem

luftpfeifenähnlichen

Hohl-

körper

rnit fünf Durchlässen,

die in

ihrer

Länge

genau

aufeinander ab-

gestimmt

sind. Dieser Ansaug-

geräuschdämpfer

ist

mit dem Luft-

filter

verbunden,

so

daß

beide den

fünffachen

Rauminhalt

des Hub-

volumens haben. In diesem so ent-

standenen

Hohlraum verliert

die an-

gesaugte

Luft nach dem Du,rch-

strömen der Durchlässe

ihr'e hohe

Geschwindigkeit und strömt

dann

gleichmäßig

in das Luftfilter.

Hieraus

ist unschwer zu erkennen,

daß zur

Dämpfung der

Ansauggeräusche die

angesaugte Luf t gleichmäßig

zum

Vergaser strömen

inuß,

d.

h. , dem

Vergaser

muß

j,berühigte"

Luft

zu-

geführt

werden.

'ür

die

Selbst-

anfertigung

ist zu

sagen,

daß die ein-

lachste

Form die

Vergaserabdeckung

ist, die entsprechend der Vergaser-

größe

und Rahmenform angefertigt

wird, so

daß auch hier dem Vergaser

keine

verwirbelte, sondern

,,b€-

rühigte" Luft

zugeführt

wird.

Alt lgr imnt

Titan

Thorium

Gallium

Aluminium

Rhenium

zlnk

Zirkonium

Kadmium

.

Hafnium

- 2 ? 1 , 4

0

q :

- 2 1 1 , 8 o c :

- 2 7 2 . 7

a

C :

- 2 7 2 , r

a

C :

-

272,250Q:

-

272,41oC:

- 2 1 2 . 5

0

C :

- 2 7 2 , 6

o

C

:

- 2 7 2 , 9

0

C :

1,8

o

absol.

1,4

o

absol.

1,1

o

absol.

1 ,1

o

absol .

0,95c absol.

0,8

o

absol.

0,?

o

absol.

0,6

o

absol.

0,3

o

absol.

Radel t

685

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fl948E1ä968

ln diesem ohrzehnt chufen 0 OOO ochqrbeiler

und

lngenieure

die hochentwickelte

EGFC

Rundfunk-

nd

Fernseh

Technik

, Nochrichten- nd Mess-Technikowie

Bquelemente

und

Vqkuumtechnik

qlsifBeitrqg

zum

Aufbqu

des Soziql irrnui

in der DeufschenDemokrqtischen Republik

Page 65: Jugend und Technik / 1958/11

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Rätselpyramide

2

Geometrie

eines

,,Alpinisten"

(verbundene

magische

Quadrate)

Die

Wörter der magischen

Quadrate

haben folgende

Bedeutung:

l. Nützlidres Insekt

-

Getreideart, Futterpflanze

-

Bergwerk

-

Huf-

tier;

2. Nährmutter

-

Mundöffnung

der

Tiere

-

Verbandsstofr

-

altes

Längenmaß;

3. Weinernte

-

männliches Haustier

-

verdrillte

Stahllitzen

- Laubbaum; 4. Signalgerät für Kraftfahrzeuge - dremisdres Element

-

Stimme eines Musikwerkes,

Anteil

-

Schwimmvogel; 5. Hast

-

rech-

ter

Nebenfluß

der Donau

-

Blätter der Holzgewächse

-

Eigentümer

eines

Nachlasses;

6. unverfälscht

-

mehrstimmiger

Gesang

-

indo-

nesisdres

Volk

auf

Madagaskar

-

Gangart

der

Pferde.

Die folgenden

Buchstaben

dienen

zur Kontrolle: A-A-A-A-A-A-

A_A_A_B-B_B_B_C-C_E-E-E_E_E_E_E_E_E-E_E_E_E

-E_E-E_E-H*H_H_H_I_I-I_I_I-I-L-L-L*L_L_L_M-M

-M_M_M-M-M-M-N-N-N_O-O_P_P_R_R_R_R_R_R_R

-R-S-S-S-S-S-T-T*T-T-U-U-U-U-U-W

.

Aus Silben

gebaut

Aus nactrstehenden

58

Silben

sind 2l Wörter zu

bilden, deren

erste und

fünfte Buchstaben, von oben nactr unten gelesen, einen Ausspruch von

Heinridr

Heine

ergeben.

a

-

aa

-

an

-

an

-

boh

-

blett

-

cei

-

cha

-

chen

.-

-

di

-dikt-

e

-

fahr

-

fen

-

f i

-

ga

-

gel

-

gen

-

he

-

i

-

ig

-

in

-

jo

-

-

lam

-

le

-

lin

-

ma

-

ma

-

mon

-

ne

-

ne

- ne -

ne r

*

n i

-

no

-

no

-

pe - pe

-

rad

-

r an

-

r e

-

re

-

ren

-

rer

-

rie

-

rin€

-

sa

*

saf

-

spar

-

stan

-

ta

-

ta

-

ten

-

tref

*

ve

-

zie.

Bedeutung der Wörter:

1. Böser

Geist, 2. Stadt im Rheinland,

3. feines Leder, 4.

Gemüse, 5.

Stadt im Rheinland, 6. Fischart, 7. Beleuchtungskörper, 8. nicht

beadrten,

übersehen,

9.

Handpflege, 10.

Gewürz,

ll. Insel

an der Ostküste der

Sowjetunion,

12.

begegnen, 13. Erlaß, Verordnung, 14. Dieb,

Gauner, i5.

Frauenname, 16. Fahrzeug, 17. Handwerkef, 18.

Ureinwohner Amerikas,

19. Cemüse, 20. Auftragebrett, 21. Empfangsvorrichtung für elektrische

Wellen.

Das

Wort mit:

,,u"

geschrieben

-

ist's überall

schön

rund.

bei

,,e"

hat's oben

€ine Spit?,e,

un'd

auf dem

,,o"

gibt

sich die Ferne

kund,

'

wenn ich als Kraxler oben sitze.

p6oy 'pbay 'p6ny

Auflösungen

aus Heft r0/r958

Rösselsprung:

Ein

Esel, wer

nictrt kommt

zum

lEntschluß

cleswegen,

well

Für

und Wlder

er nicht kann

aufs

[Lot

abwägen.

Rilckert

15 Meter:

l ' Ohmmeter;

2.

Selsmometer;

3.

Ml -

krometei;

4.

Barometer;

5. Ikonometer;

6,

Ombrometer;

7. Ev&porimeter;

8.

Kurvlmeter;

9. Photometer;

10.

Atmo-

meter; 11. Thermometer;

12.

Aktino-

meter;

13. Oleometer;

1{, Cfrronometer.

Lösung:

M i k r o b

a r o m

e t e r

Vom

Leben:

1. Sabine; 2. Einsiealler; g.

Haltestelle;

4.

Norden;

5. Safe;

6. Ukas:

?.

Cello:

8.

Hagel;

9. Trabrenneni

10. Zement;

ll. unendlich;

12.

Lansarde;

13.

Logger;

14. Imperialismus;

15. Cambridge;

16 .

Heroisdr;

1?. Tante.

Sehnsucht

zum Llcht

des Lebens

cebot

.

Rätselschlange:

vom

Kopf zum

Schwanz:

Ei

-

Rah

-

Tinol

-

Fett

-

Labat

-

Sahne

-

Tara

-

Malta

-

Nabe

-

Seil

-

Feige

-

Ren

-

Natal

-

Oktan

-

Esse

-

Milbe

-

fsmir

-

Kette

-

tapidar.

Vom

Schwanz

zum Kopf:

Radi

-

pa -

lette

-

Krim

-

Sieb

-

Limes

-

Se-

nat

-

Kola

-

Tanne

-

Regie

-

Fliese

- Banat - Lama - Raten - Hast -

Abart

-

Teflon

-

Ith

-

Arie.

Die Bezwingung

es GelbenFlusses

Dic Votkrrcpublil

Chlno

hot

3iö

di.

troB.

Arilgobc

Aortcllt,

dcn

Huongh. ru

bcrwingrn.

Dlcscr

gröBtc

Stroni Nordöinor

{at00

tml, ob Gclb.' Flul b.lonnt,

wlrd

von

d.r

öin..

ritöan

Bcvöllcrung w€gcn

aolncr

datlgan

Ubcrröwcmmungon ouö

,Kummcr

Chinor'

g.nonnt.

Un

niöt weilcrhin Millionon von Manröcn th: Hob und

Out roui. dlc

F 0öt

ihnr

Arbelt rtöndig von dcn

verniölcnden

Woltcrmo:lcn

b.droht ru tohan, wurdcn

bci

'bi.h.rigen

Rcgulierungrorbciten clloln

on dl,rrcm Strom übor

t@ Mlllioncn

m3 Erd.

baü€gt, 2 Million.n ml Msuemcrk h.rg.d.llt

und dl. t 00 hn longcn Houptdünm.

um

l,t

bis 2,5 n höher

gobout,

olr dcr

jemolr

fcstgcrtelltc

hödr3t Woß.nlond.

S.ll ttl5.

itt dl6er wossaili.tröoftliöo Rlcecnprciatt im ou, dor dcn g.romtcn FluB undlrolnr

Ncbsnormi

um{qgt.

Dor ZI.l di.sct Arbeit wird

oul vicr n.u.n

ölno3irch.o

Portr.rtrcichcn

ollcr Wch rur

l(cnntnit

gebrödrt.

Die Mo*en rclgca

ievcllr

ouf da llnton

Bltdbötftc

rin

gbldt.

bleibcndcr

Symbol

von

Fcldtrilötan

und doncbcn oul dcn &Frn.Wcrtraldrcn.ntu.d.r

aln.

topogrophi3drr

l(sia

das

gcromt.n

Flußg.biat

r

odcr

ain Eild libcr dic

Nutrbonnadrung

ds

Wosscrkräftc

tür di. ElGktriliricrung,

ouf

dcr

&Frn.lrlorlc

ant?Gd.r

Abblldungcn

llbrr

dia

Flu8rchit{ohrt

oder

die

Bcwörcrung

dcr Londcr.

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11

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Die E in führung moderner

techno log ischer

Methoden

im Produkt ionsprozeß

bi ldet

einen

entscheidenden

Foktor

für die Erfül lung ol ler Tei le des

Volkswirtschofts-

plones.

Der Verwendung von Verlode- und Tronsport-

mosch inen

kommt

dobe i s tönd ig s te igende

Bedeutung

zu,

do

sie den

Güterumschlog

erhöhen,

Arbeitskröf te

für

ondere

Produkt ionsprozesse

gewinnen, wie

ouch

überhoupt den Menschen von schwerer körperl icher

A r be i t f r e i

mochen. Desho lb so l len

nochfo lgend

e in ige

moderne

Ver lodemosch inen, o l lgemein

unter dem

Begri f f

Krone und Hubvorr ichtungen

bekonnt,

bespro-

chen

werden.

Der

Gobel- oder Hubstopler

{Abb.

t} wird vor ol lem

für Logerorbe i ten

nnerho lb von Be t r ieben

verwondt .

Eisenbohndrehkrone

{Abb.

2f wie ouch

Autodrehkrone

(Abb,

3l f inden

vor ol lem bei

Verlodeorbeiten sperr iger

Güter meist zwischen zwei Verkehrströgern

Verwen-

dung.

So

w er den

s ie

zum

Umloden

vom Sch i { f

zu r

E isenbohn

ode r v on de r

E isenbohn zum

Kro f twoqen

eingesetzt .

Mostenkrone

(Derricks) (Abb,

4l werden

meist zur

Mon-

toge zusommensetzborer

Konstrukt ionen verwendet.

Sie hoben den Vortei l

großer

Trogkrof t ,

können

leicht

mont iert werden

und

erfordern

nur wenig Plotz

zur

Au{s te l lu g .

Bockkrone (Abb.

5l dogegen

werden vorwiegend

zu r

Bed ienung o f fener Lo ger en t long

von

Eisenbohn-

g le isen

er r i ch te t .

J(rana und

Turmdrehk rone (Abb.

6 l s ind o l lgemein

gut

von

den

Großboustel len

unserer

soziol ist ischen Betr iebe wie

ouc h

von den Wohnboukomolexen

bekonnt , l h re Höhe

is t

bed ing t durch d ie Bouhöhe der

zu

er r i ch tenden

A n l o g e n .

Kobelkrononlogen

(Abb.

7)

dürf ten

weniger

bekonnt

se in ,

d ie vor o l lem be i unseren vo lkse igenen

Wer f ten

verwondt werden. Be i d iesen Kronen lou fen d ie

Hebevor r i ch tungen

on

Loufko tzen

ent long der

T rog-

se i le .

M i t e iner deror t igen An loge

können desho lb

mehrere

He l l i nge

zug le ich

bed ien t

werden.

D ie

e in fochs ten

Los tou fnohmemi t te l f ü r

Stückgüter

sind

die

Losthoken

(Abb.

81, wöhrend

mon zur

Förde-

rung

.von

Beton

Kloppkübel

(Abb.

9) und

für dos

Ver-

loden

oder Umloden

von Koh le sogenonnte

Koh l en '

greifer (Abb.

10|

verwendet.

6.

Johrgang

.

November

195E

Heft 11

Jnholt

Zahlen

von Leben erlül l t

(Curth)

. . . . . .

Vom

neuen

Gesicht

u.nserer Städte

(Menzel) ...

.

,,Jugend

und Technik"

berichtet

von der

Leipziger

H€rbstmesse 1958

. ..

Weltausstel lung

1958

Die

Junge G^rde

(Holtinner) .. .

Geheimnisse am Strelasund (Jönner)

Sympathien für

,,Spatz"

(Hartung)

Mit

Spritze

und Kartätsche

(Schäf

er )

Walzbeton

:

Baustofr von morgen

Helfer dcr Landwirtschaf t

(Dietrich)

Gasexplosionen unter dbr Lupe

(Sournsiegel)

..

T U - 1 1 4 - R i € s e u n te r d e n . G r o ß e n. .

. . - . . - . . . . - . : . . . . .

Korrosionsschutz

(Nothnagel)

....

Ein

Wagen nach

Spß

(Salzmann)

: .

. . .

.

. .

Für

den Bastelfre$rd

. .:

.

. .. . .

Die, ,Sache

Baumkt ic 'hen"

(Hart : .ng).

Das Buch

für Sie .

A n d i e R c d a k t i o n . . . : . . . .

Kuntertiunt

J.)aswußtcn

Sic noch nicht?

.

Bei lage: Typenblat t

625

629

633

o{t

644

647

651

654

bJ o

658

661

DO q

665

668

6? I

drs

683

684

687

688

Red&ktionskolleglum I

W. Curtb

(Chefredakteur),

U. Herpel,

H.

Ihoblich,

M.

Ißähn,

W. Haltinner,

Dr.

If.

Wolfrgramm

,Jugend

und Technik"

erscheint

lm

Verlag

Junge Welt

monatllch

zum

Preis von l,-

DM, Anschrift

Redaktlon

, ,,Jugend

und Techniks,

Berlln W

6'

Kronenstr.

30131, ernspreclrcr3

20

0{ 61.

Der

Verlag

behält slch alle

nec.bte

an

dcn

veröffentlichten

Artikeln und

Blldern vor. Auszilge und

Besprechun-

gen

nur mlt voller

Quellen4ngabe.

Herausgeber: Zentrahat

der FDJ;

I

Druck:

(13)

BerUner

Druckerel.

Ver-

'

öffentlicht

unter Llzenznummer

suo

I

des Minlslerlums

filr

Kultur, Hsupt-

verwaltung Verlagswesen,

der Deut-

sc,hen Demokretlschen Republik.

cestrltung des

l{e{tes: Frltz Bachlnger.

'

Tltelblld: Hans näde

l

I

enzeigenannahme: Verlag

Junge

Welt,

I

Berlln lV t,

I(ronenstr.

3031

-

Fernrul:

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AnzeigenpreislisteNr.2

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