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7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
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7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
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7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 3/68
Zahlen sprechen
eine
nüchterne,
aber
dafür
um
so
ein-
deutigere
Sprache.
Sie spiegeln
die
T atsaehen
ltnbestech-
lich
tuider,
und
d,arum
ist
es
manchmal
gut,
sich einige
Zahlen
anzusehen;
besonilers
dann,
roenn
man
die
Enttoicklung
unserer
Republik
betrachtet
unil
dabei
auch
geneigt
ist, Vergleiche
zu ziehen.
Für
sich
allein betrachlet,
ist eine
sotche
Zahl
ott tot,
und,
so rnancher
usird nichts
d.amit
anzulongen
uuissen,
u)enn
er
liest,
da 3
die industrielle
Bruttoproduktion
des Jahres
1957
51
MiLiarden
248
Millionen
DM
betrug.
Hanter
dieser
ZohI aber steckt all das, u:as f ost 2,g Mit-
lionen
Arbeiter
in mehi
als 17 500
Ind,ustriebetrieben
an
industriellen
Erzeugnissen
in einem
Jahr
produziert
haben.
Darunter
die
f
ast,33 Mitliar(ten
Kitousottstund.en
Elektroenergie,
mehr
als 272
Millionen
Tonnen
Braun:
kohle,
1,6
Millionen
Tonnen
Roheisen,
93000
Motor-
räder,
130
000
Mopeds,
183000
Schreibmaschinen,
last
519
Mil l ionen
Quadratmeter
Geuebe
auer Art
und oiele
tausend
andere
Produkte,
So interessont
aber
itie
Zahlen
eines
Jahres
auch
sein
rnögen,
ihre
usirkliche
Bedeutung
kann
man
erst
ermessen,
TDenn
mon
ein-
mal
Vergleiche
anstellt.
rnit
anderen
Johren.
Um
den
Zahlenwald
nicht
noch
mehr
zu ueilichten,
sei hier
nur die
gesamte
industrielle
Bruttoproduktion
1)er-
glichen:
In
den letzten
sieben
Jahren
hat
sie
si.chau l
ueit mehr als d.as Doppelte erhölt t . Sie st ieg uon Be-
ginn
unseres
ersten Fünfjahrplans
bis zum
Jahre
jgST
auf
217 Prozent
an .
Dank
der
geualtigen
Leistu.ngen
auer
Werktötigplt,.clie
eine
solche
Steigerung
der
Industrieproduktion
errnög1-
liclrten,
ist unsere
Republik
in
die Reihe
d,er
stijrksten
Industrienxiichte
Europas
aufgerückt.
Bercchnet
naclt
der
absoluten
Proilulction,
nimmt
sie
dabei
den
fünlten
'Platz
ein
und, tt:ird
nur noclt
übertrofien
uon
derlJd,SSR,
England,
Frankreich
und
W
estdeutschland,,
Bernerkens-
wert
dobei
ist , dalS
uir
beuölkerungsmälJig
bedeutencl
größere
Länd.er
uie Italien
und
hochindustrialislerte
Länder
uie Belgien
hinter
uns
gelassen
haben.
In
dem
Mdße,
uie unsere
produkt ion
anst ieg,
wuchs
auch
die
internationale
Anerkennung,
die unsere
Repu-
blik rnit ihren Erzeugnissen in d.er ganzen WeIt findet.
Zurückzuführen
ist
das
nicht zutetzt
aul
die ausgezeich-
Zur,zrYeitelt
Umschlogs6ite
i
Einer
der wirtschoftlidren
Scfiwer,punkte
der
DDR
ist
die Brounkohlenförderunq.
tn
den
Togebouen
setzen
die
Arbeiter
ollJihre Xroft
ein,
um
die.
Großgeröte
einsotzbereit
zu
holten
und durch
Ausnutzung
oller Reserven
den
Plon
zu überbicten.
Sie leisten
domit
einen werlvollen
Beitrog
zum
Sieg
des Sozio-
lismus und zur Festigung unserer Republik, für
die
sie
qT
16,
November
ihre
St imme
geben
werden. (Foto:
Tobbert|
v o l { t t { g . w E R I E R C U n T H
nete
Qualität,
unserer
Produkte.
In mehr
ols 100
Län-
dern
aller
Erdteile
sind, DDR-Erzeugnisse
in
ilen
Ietzten
Jahren
zu
einem
festen
Begriff
geworilen,
Maschinen
aller
Art,
besonders
Werkzeug-
und
Tertit-
maschinen,
Schifie,
optische
Gerd.te;
Büromaschtnen
und Erzeugnisse
der Leichtind,ustrie
lielern uir
heute
tr,icht
nur
an die sozialistischen
Ltiniter
unil
die
un-
obhöngigen
Nationalstaaten
Asiens
und
Afrikas,
son-
dern
auch
in
piele
hochinilustrialisierte
kdpitalistische
Länder.
Es
äst
ein
sehr
eind,eutiges
Zeichen
ür
d.ie
Qualität d,er in unserer Ind,ustrie geleisteten Arbeit,
uenn
sich
der
AulSenhanilelsumsotz
rtnserer Repubtik
uon
etuds
über
2
Mil l iarden
DM
im
Jahre IgS0
aul
1952
1953
1954
1955 7956
1067
Das
ll'aehstumstcmpo
der industriellen
Bruttoproduktron,
die
eindeutlgste
Kennziffer
tilr
die
Entwlcklung ater
Wirtschaft,
zelgt
sehr klar dle troßen Erlolge, dle unterFtihrung von Partel und negierung
ln
den letzten
Jalrren
von den
Arbeitern
in
unserer
Republlk
errüngen
wurden.
rnehr
als
7 Milliorilen
DM
im
Jahre
1gS7
erhöhte.
Daran
sind
ilie
sozialistischen
Länder
mit
S,S
Mtt-
Iiarden
DM
und,
die kapitatistischen
Länder
einschtieß-
Lich
Westd,eutschland
mit
mehr
als
,Z.Miltiarden
DM
be-
teiligt.
Nicht
nur
einzelne
Maschinei
und.
Gerijte
sind
es,
d,ie
wir liefern,
uiele
kompt?fte
Fabriken
und,
andere
GrolSanlagen
künden
in
allen
Teiten
der
WeIt
uon den
Aufbauerfolgen
lrnserer
jungen
Repubtik.
Ein
Wirtschaftswunder
-
aber
wo?
In
Bonn
gibt
es einen
Wirtschaltsminister
mit NamenErhard. f)ieser Mann nimmt
für
sich in
Anspruch,
der
Scltöpf r
eines
Wunders
zu sein,
rtnd,
posauni
es i i
aIIe
Welt
hinaus,
tui,e
uunderbar
sich
itie
westd,eutsche
Wirtsdntt
entu: ickelt
habe,
uie
krisenlest
sie sei
und,
toie
herrliclt
es d.och
den
Menschen
in diesem
Londe
625
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 4/68
Sehr wesentlldr erhöhte sich
die
Erzeugungvon
Elektro-
energle. Mlt f869
kwh Energieerzeugung
pro
l{dpt
der
Bevölkerung lm Jahr 195?
w&r der Stand
Westdeutsch'
lands weit llberholt.
ginge..Kui,urn
es, st
alles
ein einziges
,,Wirtschofts-
üuniter",
Dieqe
Tdtsache
allein
wdre
ei.gentlich
kaum
erwöhnenstsett.
dbnn
es hdt in d.er deutschen
Ver-
gangenheii
schon
so
manchen Minister
gegeben,
er
on
einer etwds reichlich übersteigerten
Einbildungskratl
litt. Bedauerlich,an ler ganzenAngelegenheit st nur,
ilaB
es imntet noch Menschen
gibt
-
auch in
unserer
nepublik
-+,
ilie,d,iesesGerede als
Wahrheit betrachten
und ehrfurchtsuöU,
ul
d.asblicken, was
sich oul wirt-
s
chal tlich
e
n
Geö
et
j
ens
eit
s uns
er
er S aot
s
g
enz
e er
ei
g
net.
Natürlich
gibt:
es
clort
Drfolge,
ilenn ilie
Arbeiter,
lngenieure
uhd'
Wissenschaftler im
Westen unserer
Heimat
sinil dobh keineslalls Dummköpfe, Wir
brau-
chen auch
,dr
niaht, darüber
zu'iliskutieren, dau in
Westileußehla,nd,
eute noch ntehr f
amilien einen
Kühlschrant|,be.sit|en dls
bei uns
-
ein
uielzitierter
,,Beweis".,b$,jist
auct
eine Tatsache, daB
ilort mehr
Autos
tahriilats
bei,
uns. Es wird. auch
keiner bestrei-
Ien,
doß in:Westdeutschland,
ntehr Lederschuhe
je
Einwohner
Derkouft userilen als bei
uns,
lst all da& aber ein Beu:eis für d.asangeblicheWirt-
schaltswunder?
Wer
ilas
glaubt,
dem
geht
es
uie einern
oberflächlichen
Köufer, det oor lauter leuchtend.er
arbe
nicht d.as
an-
gerostete
Eisen sieh.t,d.assich dahinter uerbirgt.
626
Beim Eisen
drückt
man
den
Wert in
ganz
konkreten
Zahlen iler Festigkeit a)us,und
iliese sind nun einmal
beim angerosteten
Eisen
geringer.
-
Eine Tatsache,
d,ie
eder
Lehrling weiß. Kehren uir aloch
bei d.er Wirt-
schalt ouch
einmal
uleder zu
solchen
ganz
korikreten
Zohlen zurück,
denn
ouch
beim Vergleich der Wirt-
schalt zweier.Staaten
gibt
es solch,e nbestechlichen
Wertmesser, oenn
rnan dos Entwicklungsternpo
gegen-
überstellt,
Da läßt sich nichts
mlt
noch
so schöner
Farbe uerkleistern. ,
ln den letzten
siebenJahren erhöhte
sich lie Inilustrie-
pröduktion
in der DDR, wie bercits
festgestellt
ruurile,
auf 217Prozent. m
gleichen
Zeitraum
erhöhte sich die
IndustrLeproduktion
in Westileutschlanil
nur
aul
204
Prozent.
In einern Jahr
erhöhte
sich
also bei
uns
die Produktion
urn ilurchschnittlich
76,7
Prozent,
in
We$tdeutsdtland,
ber nqr
urn
74,8Prozent.
Noch deut-
licher wi'fil iler
Untersdtied, sichlbar,
wenn
rnon ilas
Jahr 1957
etrachtet,wo
einenTwestileutschen
Zuwachs
uon 77
Prozent
bei uns sogar 75 Prozent
gegenüber'
stehen, Für diejenigen,
die ila
sagen, was sini l
denn
schon 2,3 od.er 4
Prozent Unteßchied,
sei erlöutert,
aloß
1
Prozent Produktionssteigerung
mmerhin
einem
GegenrDert n Waren aon rnehr ols
rls
Milliord,e Mark
entspricht.
Eigentlich
sprechen
liese
Zahlen
eine
schon
recht ileut-
Ii.che
Spraehe.
Dobei mulj
rnan dann
auch noch
berück'
stchtigen, il.aß
uir
eine solche Prod.ukti,onssteigerung
erreidtten, obwohl uir
uns
erst
eine eigene
Grund-
stofrinitustrie
aus d,em Nichts
aufbauen mußten
und.
ilap die
westdeutsche Wirtschaft
aul
eine
umfangreiche
Grundstofr
nilustrie
zurückgrei,fen konnte.
ßeim
W
achstumsternpo,
der entsch.eitlenilen
Kennziff
e
är
ilie inilustrielle
Entwicklung,
ist also
rnit denx
W rt schaf swund.erb
g
fi nicht
Diel anzuf
angen.
In Westdeutschlanil?
Nun
gibt
es aber
auch noeh
Leute,
di;
sagen, laß
es ,
wenn auch
nicht
so
schnell, doch immer
obsolut aut'
wärtsgehe
und ilemzulolge
ja
ouch. eine absolute
Kris
entestigkeit
Dorhand,en ei.
Greifen usir uns d,eshalb
ei:nigeabsolute Produktions-
zahlen
aus
den
olfiziellen
Statistlken
heraus.
Kohle, bed,eutendste
nergiegrunillo.ge
d,er,
gesomten
Industüe, u:urde
in Westileutschlanil 7957annöhernd
1,5
Millionen
Tonnen
ueniger
gef
ötilett
als
1956.
(Heute
liegen,
obgleich
die Förderung weiter
gedrosselt
wurde, bereits
mehr
als 72
Millionen
Tonnen Kohle
und Koks aut den
Halden.
-
Das ist mehr als in ilen
schlimmsten
Kriseniahren
d"er zwanziger
Jahre.) In
unEerer Republik aber stieg ilie Kohlenförderung
(umgerechnet
in Steinkohleneinheiten)
im
gleichen
Zeitraum
un.
fast
2,5 Millionen
Tonnen. Ein
onderes
Beispiel
ist
balzinierte Sod,a,
ein wichtiger chemischer
Rohstoff. Sank
in
Westdeutschtand
ie Erzeugung uon
1956 u
1957wn
mehr als 6000
Tonnen,
so stieg sie bei
uns um
fost
30000
Tonnen, Schließ lich noch
ilie Pro-
duktion eines sehr
begehrten
Beilarfsortikels: Motor'
röiler.
Von 1956
u 1957
tieg
sie bei uns oon
79 000
aut
93 000unil sank
im
gleichen
Zeitraum in Westdeutsch-
lanil
oon
92 000
auf 50
000.
Offenstchtlich
haut es also
mit ilem
,,Wuniler"
auch
auf diesem Gebiet nicht
mehr
ganz
hin, unil wenn
lnan
einmal
die.Statistiken
ilieses Jahrgs
niteino.nd.er
Der'
gleichen wiril, werden die Krisenzeichen noch ueit
ileutlicher
sichtbar w
erd,en.
Um das,
,Wunder"
komplett zu
rnachen,sei noch
die
Entroicklungstendenzder Lebenshaltungskosten
uer-
glichen
-
und d.ie
Tenilenz
ist ilabei Toeitaus
ent-
I
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 5/68
, l
/ l
F I
*-
i t
t i l
r1l
t l
l l
Während
ln
westdeutschland
di e
Kohlenförderung
selt 1956 ständig
zu -
rückgeht,
steigt
dle Braunkohlenförde-
rung ln unserer
Republik sprunghaft
an und beträgt heute weit mehr a ls
da s
Doppelte von dem,
was
1.936 m Gebiet
der DDR
gelördert
wurde.
scheidender
als
jeder
absoLute TeiI -
uergleich. Bei
gleichem
Wohnraum,
gleichen
Anschafi ung
en
und
gleichem
Lebensmit teluerbrauch
zü eier F ami-
l ien
sanken diese Kosten
in der DDR
Don
700 im
Jahre 1950
auJ 61,3
im
, lahre 1958 und st iegen
in
West-
deutschland im
gleichen
Zeitraum
uon 100auf 119.
Gibt
es naclt dl l diesen konkreten
Zahlenbeueisen
-
die bei u:ei tem
noch nicht uol lständig sind.
-
nctch
eine Frage, TL)omo.n xon einem,
Wirt-
schaltswunder sprechen kann? I'tt
Westdeutschlanrl keineslal ls,
bei-
ueitem
ober
schon in unserer l )eut-
schen Demoltrat ischen ReDubl ik.
Was
versprochen
wurde,
wird
gehalten.
Die Erlolge
in
unsererRepubl ik beim
tuirtschaJt l ic l ten
Aulbuu und der
Verbesserung
des
Lebensstanclards
sind
eindeutigl.
Die
Entwicklung
ging
so xor s ich,
tuie
es in den uon der
Partei der
Arbeiter lc lasse, i ier
Sozial ist ischen
Einheitspartei Deutschlands, uor-
geschloglenen
Plö.nen rorgesehen
uor:
f
olgericht ig und stet igl .Das, u:as
die Partei
'rersproch,
tt:urde
auch
eingehalten, und so ent$tai lden
dort ,
7Doeinst Kielernu:üIder, Sunpt
oder
Felder
u:oren, neue Industr iegigan-
te
n, u orn ehmliclt
d,e
S chu
erind,u stri e,
denn
ihre Entwicklung
war
die Vor-
aussetzuttg dalür,
daf i auclL n al lelr
anderert
lndustr iezueioen und der
Landuirtschalt
die Proclul t t fun
i1,
steigert
userden
konnte. Dalni t dber
L'erbesserte sich
uan Jahr zu Jahr
die Lebenslage der
werkt t i t . igen
IJe-
uöIkentng u,nriererRepubl ik. lmtner
mehr erarbeitetes
GeId
konnte
für
die
Verbesserultg
1)orz
Volksbi ldunq
und
Klrltur,
ür
die BetreutLng
der
Alten und Kranken,
Jür
d,enBau aon
W<thnungen
und sr:zialen Einrich-
tungen
ausgegeben
ttetd.en. Jeder
Mensch
in
unserer
Republ ik
l&t
heute uncl
lür
aI Ie Zei l . eine
ge-
sicherte Perspekt iue. Jeder u:ei J,
dalJ
bei
uns das Leben
mit
jedem
Tau
besser und l ichter uird,
u;ei |
unsere
PIüne
real
sind.
Dieser Aulst ieg aus
lI ' r i immern,
uon
ungünstiger Au
sganglsbasis aus, il)ar
mögl ich, urei l die befrei te Arbeit .er-
k losse die
Macht,
n
Staat hat, üeit
die Betr iebe denr,
Vol l<e
oelü)rcn
u.nrJ
damit die Ftsrderung,
ür
t l ie
die
t testen Söhne unseres
Volkcs berei ls
l:i?-<
-
','j'.
'A
:;l:l}P""*;
Eine sehr deutliehe Sprache filr
die
Qualität
unserer
Erzeugnisse
spricht
die
Entwlcklung
unseres
Außenhandelliumsatzes.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 6/68
Dor 40 Jehren, in
der Nouemberreuolution
des
Jahres
1918, kiimpften,
Warklichkeit
gerDorden
ist. Weil
die Menschen uissen, daß
sie
f
ür sich selber
arbeiten, deshalb konnten die Ziele,
die
Portei und
Regierung
in den Plänen stel l ten,
eneicht userden.
Die
uichtigste Produktixkralt
ist
der Mensch.
Und
diese
kann nur im Sozidl ismus
uol l zur Entf
al tung
kornmen.
Neue Aufgaben
sind
gestellt.
Wenige Monate,erEt ist es her, d,at3der V. Partei tag
der Sozialistischen
Einheitspartei
Deutschlands
neue,
grotJe
Aulgaben
stel l te.
Bis
zum Jahre 7967
soII
West-
deutschland int
Pro-Kopl
-V
erbrau.ch aller Lebensmittel
und üicht igen Gebrauchsgüter überf lügelt
sein. Es
ist
klar, da 3 das kein
,,Spaziergang"
isl. Es uird üon
jedem
große
Anstrengungen
fordern,
dieses ZieI zu
erreichen. Es
steht
aber
genauso
eindeutig
fest,
d,oß
das
ZieI
zu erreichen
ist,
denn die Grundlagen
d.ofür
uurilen in den
pergangenen
Jahren
geschafien.
Modernste technologische Verlahren userden in
der
lndustrie dngeuendet,
um d,ie Prod,uktion uon
Ge-
brauchsgütern
zu
steigern. lm
Wohnungsbau heilJt das
Ziel, 100000
Wohnungen
jdhrl ich.
Der
grötJte
Tei l oon
ihnen
a*ird in
industr iel ler Bauweise
ef i ichtet uerden.
Neue Großobjekte üurden berci ts mit dem Rostocker
Hochseehalen
und
den beiilen Binnenkanälen
in Angrifr
genotnmen.
Eine ErdöIleitung
urird
gebout,
durch die
das kostbare
ÖI
aus
der
Sou:jetunion
zu uns
flielJen
wird.
Dazu uird, d,ann
ein
grolJes
Erdölvefarbeitungs-
kombinot
errichtet. Die
Kopazitöt
der
chemischen
In-
dustrie
wird durch
d,en
Ausbau
der
uorhandenen unil
die Errichtung
neuer Werke uesentlich
erweitert.
So
lietJe sich die Reihe der
Bei,spiele
noch üeiter
fort-
setzen. Sie
alle
zeigen
abelr,
welche
große
Aulgabe,
ober auch uselche grol3e Perspekliue uor
uns steht.
In Westdeutschland,
gibt
es
auclt
einen Plan
mit der
Zielstellung
lür
1961:
Bis
zu diesenl
Zeitpunkt soll die
Ausrüstung der Bonner NATO-Armee
mit Atomuoffen
abgeschlossen
sein.
So stehen
sich
zuei Pläne
gegen-
über. In unserern
PIdn
f inden
wir Zahlen,
die besagen,,
da 3 sich d,ie Produktion
uon
Woll-, Baumusoll-
und
P erlons eide
ng
e
us b
en o
on
243
M illio
ne
n
Quadr
atm e e n
im
Jahre 1957
au,f 358 Millionen
Quadratmeter
im
Jahre 7961erhöhen
u.tird,
ilaß die Erzeugung
uon
Fern-
sehemplärigern
uon 100
000
aul
400
000
Stück erueitert
wird, d,oß
an
Stelle oon 28
000 Kühlschrdnken
130000
hergestellt
userd,en
und
oieles andere,
das
alles
dauon
lcünd,et,
wie sich
das Leben
in unsbrer
Republik
uer-
bessern uird.
Bonn
kann
dem nur
Zahlen
uon
Atombornben
und
-
eingeplanten
At
omkrie
g
stoten
entgeg
ensetzen,
Unser
Plan
gibt
den
Menschen
ein
Z ie l ,
e r
ze ig t
den
Weg zu
e i nem
glücklichen
Leben
in
Frieilen.
Mi t
seiner
Veruirklichung
hetlen
ui r
auch
d,en Menschen
in Westaleutsch-
Iand,
zu
erkennen,
dolJ
(tie
Zukunlt
dern Sozialismus
gehört.
Zahlen
sprechen
eine
nüchterne, aber
eindeutige
Sprache,
und,
diese
Sprache
spricht
für
uns,
ür
unsere
Deutsche
Demokratische Republik, f ür unsere
Partei,
lür
d.en
Sozialismus,
f
ür
un
s
er
e
Ar beite
r-und- B
au ern-
Re
gie-
rung,
die
in
mehr
als neunjöh.riger
Arbeit
beuiesen
hat,
ila 3
ihre
poti-
tik
d,em
Wohle iles
ganzen
deutschen
Volkes
d. ient .
Deshalb
kunn
es am
76.
Nooember,
bei
d,en Wahlen
zur
neuen
Volkskammer,
f
ür
jeden
ehr-
Iiclten
und. sachlich
denkenden
Men-
schen
nur
eine klare
Entscheiduna
lür
die Kandidqten
der Nat ionalen
I 'ront
geben,
Jür
die Vol lendungl
des
soz io l i s f i sc l t en
u baus in
uns e r e r
Republ ik.
A":,
$i
{'
i
i
Dle
E zeugung
vd
WolF,
EauEwoll- und
i
Perlon-
BeldengctreDen
wlü
ttch bts
1961
lnsgeiamt
f.*ü luf
dag
Etnelnb&lbtsdre
elbqhen.
13000O a$halisrühl.
schränke
üerden lm
Jahr
1961
Eebaut
werden.
vervlerfachen
wlral
slcü auch
alleProduktion
von
I'emseh-
empfängern.
i
.
1961
ii
ß00a0
i
I
1957
28 00
1961
40a
00
1957
100
00
lilf lililll
62E
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A*
K A R L M E I { I } L ,
A N . C H I T I | ( I
"?nfu
starken Einfluß ausübt, auf
unser
Bewußtsein, unsere
Gesundheit
und auf
unsere
Lebensweise.
Es ist früh
'am
Morgen.
Wir
sind
eben
erwacht und
stehen nun am
offenen
Fenster. Es
kann
sein,
daß
das
Haus, in dem wir wohnen,
sich
inmitten
von
Grün-
anlagen beflndet. Oftmals wird aber
der
Blick auf
nahe
Häuserfronten fallen,
oder auf Brandgiebel, auf
Fabrikgebäude, auf Ruinen oder abgeräumte Trüm-
merflächen.
Vielleicht
führt auch
die
Eisenbahn oder
die Straßenbahn
oder eine
belebte Verkehrsstraße
unterm F
enster
vorüber. Wir haben uns
gewiß
an all
das
gewöhnt,
doch
gelegentlich
wird einem
bewußt
geworden
sein,
daß
solche Wohnverhältnisse
mangel-
haft sind.
Auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule benutzen
wir eines der städtischen Massenverkehrsmittel. Zu
dieser
Tageszeit sind sie
immer
überfüllt, und nur
selten wird ein
Sitzplatz frei seirr. Die Fahrt
geht
an
schönen neuen Wohngebieten
vorüber,
vielfach aber
auch noch durch ältere
rvVohnstätten.
Schmalbrüstige
Häuser in
engen Straßen wechseln
dort mit
Fabriken und
Lagerplätzen
ab. Mischgebiete nennt
man solche Stadtteile, in
denen
noch immer
viele
Menschen beengt und oft auch
,unhygienisch
ieben
müssen.
Unseren
Arbeitsplatz
haben wir vielleicht
in einem
neuen volkseigenen Werk
mit seinen
vorbildlichen
sozialen,
hygienischen
und kulturellen Einrichtungen,
oft aber auch noch in
alten,
düsteren Werkstätten oder
Fabrikgebäuden, die sich inmitten der Wohnstätten
bef inden und mit Lärm und Ruß die umwohnenden
Menschen empffndl ich stören.
Nach
Feierabend fahren wir v iel leicht auf dem Fahrrad
durch die Stadt. Lebhafter
Autoverkehr
gefährdet
uns,
Fast
tägl ich
ist in der Zeitung zu lesen,
daß wieder
eine Anzahl
Wohnungen, eine
neue
Schule
oder eine
Sportanlage
geschaffen
worden
ist,
daß weitere Bau-
vorhaben
geplant
oder
begonnen
werden.
Haben wir
aber schon einmal
darüber
nachgedacht,
daß
alle
diese
Baumaßnahmen
unsere Stadt ständig
verändern
und
daß sie eines Tages
ganz
anders
aussehen wird? Diese
Veränderungen sind nicht zufäl l ig.
Planmäßig werden
die zahlreichen Bauvorhaben
durchgeführt, denn
unsere Stadt sol l sch<iner werden als s ie es heute
noch ist.
Wollen wir doch
einmal
den
Versuch wagen,
unserö
Stadt eincn Tag
lang be wußt zu erleben; diese Stadt,
in
dcr wir wohnen und arbciten
und die aul uns eincn
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7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
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wohingegen wir selbst
ale
fußganger
gefährden,.die
den Fahrdamm überschreiten wollen, oder
Kinder,
die
auf der Straße spielen, weil sie noch
keinen
anderen
Spielplatz
haben.
So
mangelhaft
sieht
unsere Stadt also
heute noch
aus,
wenn wir sie einmal richtig betrachten. Aber sie hat
auch ihre angenehmen Seiten. Da
gibt
es
kulturelle
Einrichtungen der verschiedensten
Art
und
zahlreiche
Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung, auch viele
Einrichtungen der sanitären Betreuung.
Wenn wir
uns fragen, warum wir eigentlidr in dieser
großen
Stadt
leben, dann würde wohl die
Antwort
lauten,
weil wir hier aufgewadrsen sind,
hier Woh-
nung und Arbeitsstätte, Freunde
und Bekannte haben,
kurz: die Stadt
ist unsere Heimat Aber
genauge-
nommen wohnen wir
in
der Stadt ihrer
vielfältigen
Vorteile wegen,
die sich aus all dem
ergeben,
was
der Stadt erst ihren Charakter verleiht:
gemeinschaft-
Iich€,
politische,
ökonomische und kulturelle Einrich-
tungen aller Art Das
sind die
typischen
Eigenschaf-
ten
jeder
Stadt von
jeher
Dazu schnell
einen Blidr in die Vergangenheit:
Überall
in der Welt entstanden Städte
immer dann, wenn die
menschliche Gesellschaft eine bestimmte
Entwicklungs-
stufe erreicht hatte, wenn mit der Arbeitsteilung ei n
Zustand erreicht worden war,
wo nidrt mehr
jeder
für
sictr alles
herstellte, wessen er bedurfte,
sondern
einzelne Güter mehr
erzeugte,
als für
den
'eigenen
Lebensunterhalt
nötig
waren und so,der Warenaus-
tausdr, der
Handel sich entwickelte. Das erforderte
zunädrsJ die regeimäßige
Zusammenkunft
der
Men-
schen an
einem
günstig gelegenen
Ort,
später aber
ihre ständige Anwesenheit in einer Ansiedlung.
Damit war diese
Ansiedlung
noch keine
Stadt.
Es
mußte
gleichzeitig
noch ein
zweites hinzukommen: Die
Menschen
mußten
sictr zu
einem
politischen
und kultu-
rellen,
also zu
einem
gesellschaftlidlen
Leben zusam-
menffnden, weil sie
ja
auch
gemeinsame
Interessen
hatten, Sie wareh nun nicht mehr voneinander ge -
trennt
lebende Einzelwesen,
sondern bildeten eine
Gemeinsclraft. Und
so bauten
sie
sich zu ihren Woh-
nungen
und
Werkstätten
vor allem
einen
großen
Platz,
auf
dem
gehandelt
wurde, bauten Rathäuser, Zunft-
häuser
und manches
andere
Gebäude, in dem sie
zu
Beratungen,
zu
geselligen
Stunden
und
dergleichen
zusammenkamen.
Waren
die
Städte
ursprüngiictr noch
recht
formlos
gehaut
und das Leben
in
ihnen schleclt
organisiert,
so wurden sie
schon bald bewußt,
gut
und
zweckmäßig
gestaltet.
In
unseren
mittelalterlichen Städten,
so
schön
und versdriedenartig
sie auch sein mochten,
waren immer die sdrönsten und
größten
Gebäude
diejenigen, die der Gesellschaft dienten. Sie standen
immer
im
Zentrum, waren
um
einen Platz
gruppiert
und bestimmten
mit
ihren Türmen die Siihouette
der
Stadt.
Wir wissen nun, warum es Städte
gibt
und wie sie
entstanden.
Wir wissen
auch, daß
schon
vor
Jahr-
hunderten
sehr schöne
Städte
gebaut
worden
waren.
und
gerade
deshalb f ragen
wir uns, warum
unsere
Stadt so viele
Mängel
aufweist,
wie wir.
sie
anfangs
erlebt
haben.
Welches
sind die Gründe.
die unsere
Stadt so ünvollkommen
machen, obwohl die Geschichte
an vielen
guten.
städtebaulichen Erfahrungen reich
ist?
-Betrachten
wir eine ältere
Karte, in
der ein
Teil
der Stadt
im Grundriß
abgebildet
ist, so flnden wir,
daß ein TeiI der
darauf
eingezeichneten
Linien stär-
ker, der andere sdrwächer gezeichnet ist. .Sehr richtig
ist die Vermutung, daß die stärker
gezeichneten
Linien
wohl
die
wichtigeren
sein müssen. Besser
gesagt,
sie
waren es bis vor kurzer Zeit. Die stärkeren
T,inien
geben
nämlich
die
Eigentumsgrenzen an,
die
schwäche-
ren hingegen die Häuser, Straßen und Plätze, die
Flüsse, Eisenbahnen und Brüd<en. Das
private
Eigen-
tum an Grund
und Boden
wurde also
wichtiger
ge-
nommen
als
alles
andere. So
hat denn auch
das
Privat-
eigentum das Antlitz der Städte bis auf den heutigen
Tag
außerordentlich
stark
geprägt.
Die starken Linien auf der Karte sind in der Wirk-
lichkeit die Zäune,
Mauern
und
Brandgiebel,
die
unser
Stadtbild so häßlich
machen.
Sie
sind kaum sinnvoll
einander zugeordnet, denn
jeder
Eigentümer konnte
sein Grundstücl<
nutzen
wie er wollte:
zum Wohnen,
als Fabrikations- oder Lagerplatz oder sonstwie, Das
Eigentum an Grund und Boden
gab
dem
Besitzer fast
unbeschränkte Rechte, aber wenig Pflidlten. Grund
iüff1
-.---3
I ä l
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F
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630
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http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 9/68
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I5,=*jJ_
'
+-1 L.:
-'3w
.
.1#'alf
+-+-
und ljoden
waren aber auch Ware wie
jeder
andere
Gegenstand; er wurde
gekauft
oder verkauft.
Damit
war der Boden unserer
Stadt
ein Spekulationsobjekt.
Die Stadt mußte
sich
gegen
den
ungehemmten Miß-
brauch
des Grund
und
Bodens
schützen, und so schuf
man
Bauordnungen,
die ohne nennenswerte Einschrän-
kungen
der
privaten
Eigentumsrechte
eine
gewisse
Ordnung
gewährleisten
sollte, aber
wenig Erfolg
hatten.
Die Abgrenzung
privaten
Eigentums
durch
Zäune, Mauern und
Brandgiebel, die
übermäßige
Ausnutzung des Grund ünd Bod€ns, der Ware war und
einen
höchstmöglichen
Proflt
in der Nutzung
oder durdr
Grundstücksspekulation
erbringen
sollte,
das waren
Kennzeichen
der
kapitalistischen
Gesellschaft, die
nicht in der
Lage war,
Ordnung zu sdrafren.
Vielmehr
führte
das sich
gegenseitig
störende Nebeneinander
der versdriedensten
Einrichtungen
in bedrängter
Enge
zum
städtebaulichen
Chaos.
Noch etwas ist für
die heutige
Stadt
kennzeichnend:
Sie verändert
sich
nur
langsam und
enthält viele Ein-
richtungen
früherer Zeit,
die heute nur noch schlecht
ihre
Aufgaben
erfüllen können. Früher
befanden sich
Gewerbe, Handel
und
Wohnung unter
einem Dach,
und
noch heute
gibt
es viele
Grundstücke,
auf
denen
Kleingewerbe, Läden
und
Mietwohnungen
vereinigt
sind, obwohl inzwischen große Industriekomplexe und
Handelszentren
entstanden
sind,
die der
gesellschaft-
iichen
Entwicklung
entsprechen.
-
Oder
die Straßen:
Früher
wurden sie nur
von Fußgängern,
Sänften
und
Pferdefuhrwerken
benutzt,
heute hingegen
müssen
sie
den regen
Autoverkehr
und
die
städtischen
Verkehrs-
mittei
aufnehmen.
Alles
das
sind
Widersprüche
zwischen
überholten
Einrichtungen
und
einem
neuen
gesellschaftlichen
Leben
mit
seiner schnellen
tech-
nischen Entwickiung.
Daraus
ergibt
sich die Beantwortung
einer
weiteren
Frage
fast von
selbst:
Müssen
wir
uns
mit all
den
Unzuträglichkeiten
abfinden?
Wir müssen
die
Stadt
verändernl
Unsere sozialistische
Gesellschaft
gestaltet
als<l planmäßig und entsprec'hend den wachsenden
materieilen
und kulturellen
Bedürfnissen
der Bevöike-
rung
unsere
Städte neu. Das
kann
aber nur durch
eine
städtebauliche
Planung
erfolgen,
die
das Leben in der
Stadt auf
Jahrzehnte
im
Voraus
berücksic 'ht iet .Werden
-4
S.rrr
I't'r
r
wir das
schaffen? Jawohl, denn
die fortschreitende
technische Entwicklung
gibt
uns
die
Möglichkeiten
dazu. Die Industrialisierung
im
Bauwesen,
die
den
Übergang
von der mühsamen
handwerklichen
Einzel-
fertigung
zur industriellen
Massenproduktion
der
Bau-
werke im
Hochbau
wie im Tiefbau
vollzieht, ist
di e
wichtigste
Grundlage.
An dieser
Stelle läßt
es sich nicht umgehen,
des
besseren
Verständnisses
wegen über einige
theore-
tisdle Begriffe
des sozialistisdlen
Städtebaues zu
sprechen.
Jede
Stadt hat
eine
gesellsdraftliche
Aufgabe zu
er-
fültren, die ihr
erst ihre Existenzberechtigung
verleiht,
Zumeist
ist
es
die
industrielle
Produktion von Gütern
über den Bedarf
der
Stadt hinaus, für Berlin
sind
es
zudem
die Aufgaben
der Hauptstadt,
für Leipzig die
der Messe, für
Rostock
der Warenumsdrlag
des über-
seehafens
usw. Für
diese Aufgaben, die
der Stadtplaner
,,Überörtlidre
Tätigkeit"
nennt,
wird die ökonomische
Perspektive, die
Struktur
der entsprecheriden
Ein-
richtungen
und schließlich
die Anzahl
der erforder-
lichen
Arbeitspiätze
ermittelt,
die etwa 30 Prozent
de r
Gesamtbevölkerung
der
Stadt betralen
soll.
Daneben
bedarf die
Stadt für ihre eigenen
Bedürfnisse
Ein-
richtungen
zur Versorgung,
für
Kultur und Bildung;gesundheitliche
Betreuung,
Dienstleistung
aller
Ar t
und für
den Verkehr.
Sie
werden
,,örtliche
Tätigkeit,,
genannt,
für die
als Arbeitskräfte
etwa
20 Prozent
der
Einwohner notwendig
sind. Die
restlichen
b0
pro-
zent
sind nicht
berufstätig;
es sind Kinder,
Jugendliche
in der
Ausbildung, Hausfrauen,
Alte und
Kranke.
-
Damit
ist die
Arbeitsstruktur
der
Stadt
im wesent-
lidren bestimmt.
Gleichzeitig
damit
wird auch
die
Griiße
der
Stadt festgelegt,
w€il nui soviel
Arbeits-
plätze
angeboten
werden,
wie
geplant
sind.
Die
Stadt
kann
nicht mehr
ins
UnermeßIiche,wachsen.
wie es
bisher zu
ihren und
ihrer
Einwohner
Schaden
geschah.
Ebenso
widrtig
wie
die Arbeitsstruktur
ist die künftige
Bevölkerungsstruktur,
.die
heben
der ökonomischen
Zielsetzung dte wichtigste Grundlage Iür die städte-
bauliche
Planung
darstellt.
Die Bevölkerungsstruktur
wird in
einem
sogenannten
Lebensbaum
dargestellt;
auf
der einen
Seite die männl iche,
auf
der anderen
Seitc
der Achse
die
weibliche
Bcviilkerung,
von
unten
\
I
I
63r
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 10/68
aufbauend
die
verschiedenen
Altersgruppen.
Aus
dem Lebensbaum
Berlins
ist zu
ersehen.
daß
er
zwei-
mal
starke
Einbuchtungen
und
eine
schmalere Män-
nerseite
hat.
Das sind
die
Folgen
der beiden
mörde-
rischen Weltkriege.
Die nächste
Aufgabe
des Stadtplaners
besteht
darin,
Art
und
wirtsctiaftlidre
Größe
nebst
Flächenbedarf
aller Einridrtungen
zu bestimmen,
die zur
Arbeit,
zum
Wohnen, für
die
gesellscttaftlidlen
Bedürfnisse, zuiVersorgung,
als Grünflächen
und
für den
Verkehr
notwendig
sind.
Der
Stadtplaher
muß
dabei ein
Zu-
kunftsbild
entwerfen können,
denn
er schafrt
ja
vor-
wiegend
für
die Zukunft.
So
nimmt
er beispielsweisi
die obligatorische
Zehnklassenschule
für
alle
Kinder
schon
vorweg
und
berücl(sidrtigt
sie.
Diese Arbeit
nennt man
die
städtebaulidre
Bilanzierung.
Ebenso
wichtig
ist
die
rictrtige
Zuordnung
aller
Ein-
richtungen
zu
einem
mehr
oder
weniger
großen
Stadt-
gebiet
und
audr untereinander.
Natürliche
Gegeben-
heiten
wie Baugrund,
Grundwasser.
Klima.
aber auch
Berge,
Wälder
und Cewässer
müssen
dabei
berücl<-
sichtigt
werden.
Diese
Planungsergebnisse
werden
in
einem
Flächennutzungsplan
und
einem
Stadtbebau-
ungsplan festgelegt. Und weil die Bedürfnisse der
Stadt
an deren
Grenze
nicht haltmactren,
sondern
weit
in
die
Umgebung
hinausgreifen,
wird
auctr
noch
ei n
Stadtrandzonenplan
entwickelt,
in
dem
die Bedürfnisse
der
Stadt hinsichtlich
der
Versorgung
mit
landwirt-
sdraftlidren
Produkten,
aber
auch
der
Erholungs-
gebiete,
der vielfältigen
Formen
der
Abfallwirtschaft
usw. ihren
Niedersctrlag
flnden.
Die
sozialistisch'e
Stadt
soll darüber
hinaus
eine
ein-
heitliche
städtebauliche
Gestaltung
erfahren.
Dennoch
soll
sie nidrt
etwa
gleidr
ein
gleichJörmiges
Aussehen
erhalten,
sondern
gemäß
der unterschiedlichen
gesell-
sdraftlichen
Bedeutung
der
einzelnen
Einrichtungen
versdrieden
sein.
Repräsentativ
wird
das
Zentrum
sein,
in
dem
die Organe der Staatsmacht und Volks-
vertretung
ihren
Sitz
haben.
Wo
vorwiegend
indivi-
duelle
Bedürfnisse
befriedigt
werden,
wirä
das
Stadt-
bild
einfach
und intim
gestaltet.
Dafür
entwickelt
de r
Stadtplaner
einen
Kompositionsplan.
Für
alles das
hat unsere
Regierung
mit
dem
Aufbau-
gesetz
im
Jahre
lg50
die 16
Grundsätze
des
Städtebaues
als wichtigste
ArbeiJsgrundlage
für
den
Stadtplaner
festgelegt.
Hierin
werden
die Ziele
des sozialistischen
Städtebaus
überzeugend
dargestellt.
Diese.
wenigen
und
sehr
überschläglichen
theore-
tischen
Ausführungen
mögen
genügen.
Doch
nun
wollen
wir noch
einmal
einen
Tag
lang unsere
Stadt
betrachten,
aber
so, wie
sie
neu
geordnet
und
gebaut
sein wird.
Wieder
stbhen
wir morgens
am ofrenen
Fenster.
Der
Blick
fällt
auf neuerbaute
moderne
Wohnhäuser,
die
vier,
acht oCer
zwölf
Stockwerke
hoch
sind
und
auf-
gelockert
in
parkähnlicher
Umgebung
liegen.
Luft
und
Sonne'haben
ungehindert
Zutritt.
Nur
von fern und
sehr leise
vernehmen
wir den
städtischen
Verkehr.
der
nicht mehr
durch
die
Wohngebiete
führt.
Die Kinder
gehen
zur
Schule
oder
in den
Kindergarten,
ganz
in der
Nähe
der
Wohnungen.
Unbesorgt können
wir
sein, denp. sie
erreichen
auf
Fußwegen
ihr
Ziel
und
werden rü,iht
durch
irgendwelche
Verkehrsmittel
gefährdet.
AhnFche
Wege
führen zum
Ladenkombinat,
in
dem alles fiit
den
täglidlen
Bedarf
zu haben
ist-
Eisenbahn
und städtische
Verliehrsmittel,
sei
es
die
S- oder U-Bahn, die Straßenbahn, der Autobus oder
der.
Obus, s ind modernis iert .
-bequem
eingerichtet ,
laufen
mit
dichter
Wagenfolge
und
mit
höherer
Ge-
schwindigkeit.
Die
Trassen
führen
nicht
mehr zwischen
engen Gebäudeschlu<'htcn
hindurch:
sie
sincl
clurc,h
632
o
Grünanlagen
on
den Wohnkomplexen
etrennt,
so
daß
es keine
Lärmbelästigung
mehr
für
die
Bewohner
gibt.
Wohngebiete
und Industriegebiete
sind
ebenfalls
durch
Giün- ünd
Sportanlagen
voneinander
abgeschie-
den
und nidrt
wie
bisher durcheinander
gebaut.
Viele werktätige
Mensdren
werden
eigene
Kraftwagen
besitzen, für
die nahe
der
Wohngebäude
große
Gara-
genplätze
eingerichtet
sind. über
eine
Wohnsammel-
straße, in die alle zu den Wohnkomplexen führenden
Wohnstraßen
einmünden,
kommen
sie zum
Schnell-
verkehrsnetz
der
Radial-
und
Ringstraßen,
auf
denen
sie ihr Ziel schnell
und.sidrer
erreichen.
Da
die
Arbeitszeit
wesentlich
kürzer
als
heute sein
wird, steht
mehr freie
Zeit zur
Verfügurig.
Und da
eine
echte Demokratie
die ständige
Mitarbeit
eines
jeden
einzelnen
erforderlidr
macht,
wird
ein
Teil der
verlängertön
Freizeit
den
gesellschaftlichen
Aufgaben
gewidmet
sein.
Dennoch
bleibt mehr
Zeit
für
dds
Familienleben.
In
den Klubhäusern
der einzelnen
Wohnbezirke
ffnden
wir obendrein
vielerlei
Möelich-
keiten zum
geselligen
Beisammensein,
zur
Entlpan-
nung
od'er zur
Weiterbildung,
zum
künsilerischen
Ge-
nuß oder
auch zur künstlerischen Betätigung. Be i
Spaziergängen
oder
Fahrten
mit
dem
Rad braucht
sich
niemand
mehr
besorgt
durch
den motorisiert€n
Stra-
ßenverkehr
zu
schlängeln,
denn
Fußwege
und
Radwege
sind
von
den Fahrstraßen
getrennt
und kreuzen
diese
so selten
wie möglich.
Für
'
die sportliche
Betätigung
sind
den
Wohn-
komplexen
Sportanlagen
zugeordnet,
in
schattigen
Parks
gelegen.
Die
Ufer der
durch
die
Stadt führenden
Wasserstraßen
sind
nidrt mehr
mit
häßlichen
Ge-
bäudefronten
gesäumt.
An
den
Ufern
der Flüsse
und
Seen
führen
Promenaden
entlang.
Das
gesellschaftlidre
Leben
unserer
Stadt
spielt
sich,
wie
schon
immer,
im Zentrum
ab.
Hier
stehen
die
schönsten
und repräsentativsten Gebäude. Zusammen
mit den
historischen
Bauwörken
vereinen
sie
sich zum
wohlgestalteten
Mittelpunkt
und
bestimmen
die Sil-
houette
der Stadt.
Hier im
Zentrum
befinden
sich
auch
die repräsentativsten
Theater
und Kinos.
Hotels und
Gaststätten.
Gleichfalls
die Einkaufszentren
für
solche
Gebrauchsgüter,
die nicht zum
täglichen
Bedarf
ge-
hören
und
daher
in den Läden
der
Wohngebiete
nicht
angeboten
zu
werden
brauchen.
Nur
Fußgängerprome-
naden führen
durdr
das Zentrum;
für die
Kraftiahr-
zeuge
gibt
es
ringsum
Parkplätze,
von
denen
aus
dennoch
Theater
.oder
Hotels
oder
Einkaufsstätten
bequem
zu
erreichen
sind. Dem
Zentrum
angegliedert
ist
ein
großer
Kulturpark,
die
schönste
Grünanlage
der
Stadt. Kulturelle
Einrichtungen
und
Gaststätten,
ein Vergnügungspark, aber auch stille Winkel und
prächtige
Blumengärten
laden
hier
nactr
des
Tages
Arbeit
zum
Verweilen ein.
-
Die
großen
Feiertage und
Feste
des
Volkes
vereinen
uns ebenfallq
im
Zentrum.
Auf dem
größten
Platz
versammeln
wir uns
zu
Kund-
gebungen
und
geben
unserer
Meinung
Ausdruck.
Hier
stehen
die
Gebäude,
in denen
die
gewählten
Vertreter
des
Volkes unsere
Reehte und
Interessen
wahrnehmen
und
das
Gemeinschaftsleben
der
Stadt lenken.
Wi r
finden
also
neben.Stätten
der
Repräsentation
auch
idyllische
C)rte der
stillen
Einkehr
und
Ruhe.
Ehe aber unsere
sozialistisctre
Stadt
dieses Anilitz
trägt,
bedarf
es
noch
großer
Anstrengungen,
Noch
lange
Zeit
werden
neue Stadtgebiete
sich mit
alten
Stadt-.
teilen mischen.
Der
Neuaufbau a6'är ist unser allerAnliegen,
denn
wir selbst
richten
uns
ja
unser künfti-
ges
Leben
ein. Das
kann man
nicht
allein
den Stadt-
planern
überlassen.
Es kommt
vielmehr
auf
jeden
einzelnen
an,
wils er
dazu beiträgt,
damit
die
Zukunfts-
pläne
bald
lebendige
Gegenwart
werden.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 11/68
berichtet
on
der
Leipzisererbstmesse'
958
Fü.r die
Leipziger Messe
ztL uerben
hiel3e
Eulen
ndch Athen zu
tro.gen.Zu bekannt
ist dazu
die
Leipziger
Messe, ist doch hier seit
Jahren der Tref lpunkt der Handelsleute aus al ler WeIt . Nicht zu-
Ietzt ste\ I t aber auch die
Leipziger Messe
den
Mit t ler
zuiscl 'Len
Ost und West
dar, indem sie
zt t r
Brücke
u: ird. ,
über die die Han-
delsuer bindung en de
s
ozial ist ischen und kopital ist i schen
Lcinder
einander begegnen,
Es usdre
mütJig,
an dieser Stel le
Zahlen auf-
zuzt ihlen
und die
Nz"men d.er
an
dieser Herbstmesse betei l igten
Li ir tder
zu
nenlten. Fest steht, dau Lei pzig in diesem
Herbst
u- ' iederurn
die
ausländischen
Handelsleute und,
die Verf ieter des
&innenhdl ldels
r iet und ot le, aI Ie kamen.
Bemerkensuert
uar
a^ohl
für
jeden
Besucher der diesj i ihr igen
Leipziger Herbstmesse der stauttenswerte
ueitere
Anst ieg des
Konsumgüterangebots.
Wir u<t l len
uns
irn nachlolgenden
Bericht
harLptsächl ich
auJ dieses Angebot beschri inken, da
die
ouslt indi-
schen
Ausstel ler
überuiegend, mit repräsento. t iuen Erpondten
duJtro. ten,
die
tair
in ihrer BedclLtsdmkeit bereits in unserem
aus-
lührl ichen Bericht über die Leipziger Frühjahrsmesse dieses Jahres
geuürdigt
haben. Wir
greiJen
die
Konsumgüterprodt lkt ion
nicht
ron
ungelähr heraus,
sondern
u:ei l
u: r
toissen,
da 3
etzt
unmit tel-
bar
nach
AbschlulS des V. Partei tages derüt ige Erzeugnisse
atn
meistet t
interessieren,
und
a*ei l u; i r meinen, d.a.ß
s
gut
ist , s ic/r
auch an Hand, der
quol i tätsmäl3ig
hertorragenden
Fabrikate
unserer tolkseigenen Ind ustr ie zu
erinnern, @*olür
uir zu den
Vo lks tah len
unsere
St imme abgeben.
\-K
*r"
Luxi3
heißt die neue Fotoblltrz-
Iileinstleuchte
vom \r'EB Elgawa.
Sie
ist
geeignet
tür Blitzlampen
bis
zu
einem Durchmesser
von 32 mm, Als
Balterie wird
eine
22,5-V-llörbatterie
benutzt.
DasPolystyrolgehäuse
mlt
ein-
gebauter
l(ondensatorzilndung besitzt
einen
Steckfuß
zur
Befestigung
an
de r
Kamera,
.Panni"
und
.Berva(
heißen die
beiden Mopeds, die das ungarische
Außenhandelsunternehmen
Pannonia
auf der Herbstmesse vorstellte.. Beide
Fahrzeuge
sind
mit
einem
4g-cm3-Zwei-
taktmotor
vo|t
1,8 PS Leistung
be i
5400
U/min
ausgerüstet. während
,,Panni'
der Kleinroller mit Handzug-
starter und zo"-Bereifung ausgerüstet
ist, hat
,Berva"
einen Pedalkickstarter
und 23er Reifen aufzuweisen.
Unter
dem
Namen
,,Säaleck"
stellte der
VEB Funkwerk Halle
seine Rundfunk-
und Sprachübertragungsanlage für
Großraumfahrzeuge
vor,
Sie besteht
aus dem Empfan8steil mit vier
Stations-Drucktasten, dem Steuerteil
mit fünf Tasten zum Schalten der
ge -
wünschten
Fmktionen. dem Netzteil
mit Gegentakt-Endstufe l0
W,
de m
IUikrophon mit
Vorrangtaste
und
sieben
Flachlautsprechern.
i
$s
i,.t':','
-
.*',;
;;::
'
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,f
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.: ßi&&.i{iiiti,wrti;r.,i r}C*rr;yrr4r4ii t#,i--
t
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 12/68
t
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*ffi
I
:
$
it
W
t
*
fi
[ry
-EO
Motorradfahren
im
guten
Anzug
ist
wohl
keln
problem
metrr,
wenn man
über derartige
Spritzschutzbleche
ver-
fügt,
D€r
VEB Motorradwerke
Zschopau
liefert
diese
Bleche
für selne ES-Typen,
Itechtzeitig
zum
Beginn der
Schlechtwetterperiode
werden sie für etwa
100 DM
im
Handel
zu erhalten
sein.
Der 'Omega"
Indust r ies taubsauger
is t a ls
nückent rage-
gerät gebaut. Er besitzt einen g Liter fassenden Staut|-
raum
und die
Beinigung dcs Staubfilters
wird durch
eine
im
Cerät eingebaute
Klopfeinrichtung vorgenommen,
De r
400-W-Allstrommotor
erzeugt einen
Unterdruck voll
800
mm
WS;
die Luftmenge
beträgt 90 mj'/h.
,,Seepferdcben(
heißt
das Anbaugetriebe, das
der VEB
Maschinen- unal
Zahnräderfabrik cotha
jetzt
heraus-
brachte.
Flanschlagerung und Lagerbock
werden elnmalig
am Bootsspiegel montiert,
so daß das Getriebe bei Bedarf
mit einem
Handgriff eingehängt
werden
kann.
1 ' * . . Y
Nur 30 kg
wiegt
das 3-m-nuder-
alingi,
das
de r
\/EB Yachtwerft
Berlin herstellt.
zstat
ist
da s
Fahrzeug vor
allem
als
Beiboot
gedacht,
mit Be-
segelung kann es
aber
sicher auch
das
geeignete
Ge -
fährt ftir Wochen-
end und Camping
se in .
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
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I
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{ r r
kt l ,ai t : lch
-
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1';
ir
,.,,fi-,..
Zum
Jugendz immer, ,Dor is , . ,
das
wi r bere i ts
im
l le f t
6 /58
vorstellten,
lrat
der
VEB
Ostthüringer
Möbelwerke
jelzt
diesen
kleinen
Schreibtisch
entwickelt.
Mit
seinem
in
blaßblauer
Plastikfolie gehaltenen
Schubfachtüren
stimmt
er
völlig
mit
den
übrigen
Teilen überein.
Jugendlich
un d
modern
wie seine
Benutzer
wirkt
dieses
Zimmer,
Mitte:
,,Supernova,,
heißt
die neue
italienische ,,tlunder_nähmaschine,. der Firma
Necchi.
Mit
ihr
kann
man nicht
nur
die
gewohnten
Näh- und
Stopfarbeiten
ausführen,
sie
näht
auch Iinöpfe
an, stellt
automatisch
Knopflöcher
her,
macht
unslchtbare
Nähte,
Kräuselarbeiten
un d
St ickere ien
a l ler
Ar t .
Er re icht
wi rd
das a l les
durch
e ine
kurvengesteuerte
Automatik.
Auch
sonst
besitzt
di e
Maschine
noch
einige
Raffinessen,
so
daß man
mit
ih r
ein Kleidungsstück
herstellen
kann,
ohne
eine
einzige
Naht
mit
der Hand
zu
nähen.
In
neuem
Gewand
und
mit neuem
Namen
stellt
sich
di e
Nachfolgerin
der
Waschmaschine
,,Kombi
II,,
ats
..Bella,,
vor.
Sie besitzt
jetzt
eine Zeitschaltuhr,
für
die Einsteuung
der
gewünschten
Waschzeiten
und
ein
eingebautes
Thermometer
zur
Kontrolle
der Wassertemperatur.
ttl.nryr"nrironr.
larnlfrcrmometer
unü
cf
j[f'te'r'
s
o
Mit
einem
Drehkran
kann
jetzt
di e
bekannte, ,D iese lameise, , ausgerüste t
werden.
Der
Itran
hat
eine Tragfähig-
keit
von
500 kg.
Mit
ssinem
beid-
seitigen
Schwenkbereich
von
je
90,,
wird
dieses
kleine
Fahrzeug
für
de n
innerbetrieblichen
Transport
sicher
gu te
Dienste
le is ten,
o
s.^
a l - ' .
' ' . \
r - a , i
&'1.
l.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 15/68
f
' r
ll:
zwei
Röhren,
fünf Transistoren.
Wellenbereichsumschal-
tung durch
Drucktasten
für
Kurz-, Mittel- und Langwelle,
Netzanschluß
und selbstaufladbarer
Akku sind die
charakteristischen
l{ennzeichen des
.,Stern
I&.
De r
moderne
Kofferempfänger
wird vom VEB Stern-Radio
Rochlitz
hergestellt.
Im modernster
Raumkultur
entsprechenden
Standgerät
zeigt
sich
hier der
,,Heli
3000... Von der Firma Gerätebau
Hempel
wurde
dieser lo-Röhren-Super vorgestellt, der
mit
drei Lautsprechern,
Gehäusedipol und
selbsteichbarer
Skala ausgerilstet ist. Als Besonderheit kann man die
seitl ich
gelagerte
Schatulle
ansehen,
in der man einen
Plattenspieler
oder
ein
Tonbandkolfergerät unterbringen
kann.
'{gh5si;;i;tl?ll'
tr
s|*.,q::
--.*---
1 d
--v
)
Der
jetzt
mlt staatlicher Be teiligung arbeitende Betrieb
Ing. Karl
Weiß bringt ein neues automatisches
Farb-
kopiergerät
.Kopimat-Cotor6
heraus. Das Gerät arbeitet
mit additiver Farbsteuerung und besitzt eine elngebaut€
elektronische Belichtungsuhr
mit
42
Zeitwerten
zwlschen
0,7 und
t0 Sek.
Ein besonderer
vorteil besteht
darin, daß
alle Einrichtungen so
gehalten
sind, daß
auch ang€lernte
Kräfte
das Gerät
bedienen könn€n,
*".
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 16/68
Kle inb i ldpro jektor
im Taschenformat
möchte
man den
neuen,Aspec-
tar 150"
nennen, denn
seine Abmessungen
sind
nicht
größer
als die einer
Damenhandtasche
und sein cewicht
beträgt nur 2,5 kg.
Trotzdem
ist dieses
kleine
cerät äußerst leistungsstark.
Die
150-W-Lampe
erglbt ein bril lantes
Schirmbild,
Dafür
sorgen der
eingebaute Dreifachkondensor
und das
Meyer-Otjektiv Diaplan
L:3,5/t0
mm. Zur ausgezeictrneten
Form kommt
noch
eine neuar t ige Diawechsele inr ichtung
hinzu,
so daß der . f ranspor t
( le r
Dias ur rs lchrbar
b le ib t -
Die
,.Strickfeer.
wird
sicher bäld zu den
begehrtesten
ceräten
jeder
strick-
freudigen
Hausfrau
gehören.
Die
au f
der
diesjährigen Messe
gezeigte
ver-
besserte
Form macht
das
Stricken aber
auch
wirklich
kinderleicht,
In atlen
gewihxschten
Mustern,
ein- und mehr-
farbig,
können
auf ihr alle
Strick-
erzeugnisse
hergestellt
werden,
Nicht
einmal
250
g
wiegt
die neue
Taschenkämera
,,Orix3.
vom
VE B
Welta-Kamera-Werke
Freital. Ein
goldeloxiertes
cehäuse
gibt
ihr das
äußere cepräge.
Die
tichtstarke
Optik
l:3.5
hat 30 mm
Brennweite
und der
verschluß
ist auf
r/r0,
1, ,r
und
,/1r-,
Sek.
einstellbar.
Bei
einem
Aufnahme-
format von 18X24 mm können 24 Auf-
nahmen mit
einem
Film
gemecht
wer-
den.
Selbstverständlich
besitzt die
Kamera
auch
einen Schnellaufzug
mi t
Doppelbelichtun
gssperre.
Ein
neuer Ifelfer für die
Hausfrau
wird bald die
vom
VEB
Döblina
ent-
wickelte
moderne
Vielzweckhaushalts-
nr tsch ine. .L ibeue"
werden. An das
schlvenkbar
gelagerle
Crundgerät, mit
dem
in drei Drehzahlstufen
schall-
baren Motor lassen sich Mixbecher,
Fleischwolf, I 'ruchrpresse,
l 'lachreibe,
Schlagmühle und
Teichkneter
an -
bauen,
Gut durchdacht
ist die t(on-
struktion auch insofern,
daß sich alle
bisherigcn
Z|Jsatzgeräte
des Betriebes
an diese ilIaschine
anbauen lassen.
&
:
f " q
r.6,
rfil
'r.'a
-
**
*'
-ffit
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f,,
ß ,
r l
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 17/68
t
Dicses
Leichtze l t
vom VEB
lvasser-
spor t -
und
Campingbedär f
Pouch be-
stetrt aus
einem
Unter-
und
einem
Überzelt.
Es
bietet
somit drei
ttis
vier
Personen
cinen
umfassenden
lvitte-
rLrngsschutz.
\vie däs
Foto
zeigt' känn
däs 14
ke
schwere
Zel t bequem
aul
e inem
l l loped
t ranspor t ier t
werden.
";,+'*;r'
Präkt isches
und
dabei
formschönes
; {* . : '
Campinggeschi r r
zu bes i tzen,
is t wohl
der lvunsch
jedes
Zel t le rs '
Der
VEB
Prellwerk
Tambäch-Dietharz
beginnt
je tz t
mi t
der Hers te l lung
dieses Ser-
vices,
in
dessen
I(anne
man
die
bei-
den Tassen
mit Untertassen,
de n
zuckernapf
und
den
] ti lchgießer
unterbringen
kann.
:t*,
y't
'.:'f
iit',
'/ '
,l
ffi
1
$
$
pi t
In Kirschbaum
gebeizt
und
mi t
schwarzen
Stützen stellt sich
diese
variable Schrankwand
vor. Wer
nicht
s'eiß, wo
er
mit seinen
vielen Büchern
hin soll, und eine
freie
wand
modern
gestälten
s'i l l,
für den ist
dieses
Er -
zeugnis des v I iR
Ört l iche
Indust r ie-
1 \ .erks tä t ten
Gre i fswald
das
r icht ige.
vom vEB
Stanzwerk
Zwinschöna
kommt die neue elektrische Kaffee-
masctrine aus
eloxiertern
Aluminiurn.
Sie arbeitet
nach dem
2-Behälter-
Prinz-ip und
hat ein
Fassungsvermögen
von 6
Tassen. Bei dem
?s0-w-Ileiz-
körper
werden
für L Tasse 3
Minuten
und für 6
'rassen
9 Minuten
benötigt'
" ; *
5'
mi'
i
iii
rqqpsnF
l
ffir
-iryrß
%
ryn
639
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
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Den klangvollen
Namen
,,Friteuse,.
erhielt
das
Fettback-
gerät
des
VEB DlektrowArme
Sörriewitz.
Nacheinander
kann man im Rleichen Fett, Fisch, Fleisch, pommes frites
oder
Pfannkuchen
backen.
denn
das
Fett
nimmt
keinen
Geschmack
an. Die
öltemperatur
kann
stufentos zwischen
1000
und
2000 eingestellt
werden.
Der
Heizkörper
hat
eine
Leistung
von
1600
W.
Links
oben:
Mit Magnettongerät
,,Sma-
ragd"
oder Plattenspieler
ausgerüstet
ist
der
wertvolle
Musikschrank
,Lohengrin
II,.. Das
formschöne
Gerät,
das mit
vier Breitbandlautsprechern
versehen
wurde. wird vom
VEB
Stern-
Radio
Staßfurt
gefertigt.
Was
uns mi t
e in igem
Erstäunen
er -
füUte,
ist,
daß
der Betrieb
nur noch
dunkle Hochglanzgehäuse fertigt, wäh-
rend
usere
Möbelindustrie
glück-
licherweise
endlich zu
hellen Hölzern
übergegangen
ist.
srh*üd
" . r w * € r , r ,
h;i;*r ,
-
-ssb6F.F.
Zur
weiteren
Mechanisierung
der
Büroarbeiten
ent-
wickelte
der
VEB
Astra
eine
automatische
Elnzugs-
vorrlchtung
fllr
Buchungsautomaten
der l{lasse
lA0-120.
Dieses
Zusatzgerät
ersetzt
zeitraubende
Handarbeit:
indem
es die
Kontokarten
nach
Einwurf
in einen
Autnahme-
schlitz
durch einen
Hebeldruck
vorsteckt,
Ohne
Wasser köeht
man
mit"der
lleißtuftküche
des Hand-
werksbetriebes
it'ebrend
aus
Bertin.
Direkt
am
Tisch
wer-
den die Eier in 6'bis t Minuten gekocht oder Bockwürste
gewärmt,
die
ihren
unverfälschten
ceschmack
behalten
sollen.
Selbstverständlich
kann
man
mit dem
Gerät auch
Brotschelben
rösten
und
andere
I(ochvorgänge
austtihren,
zu
denen
kein
Wasser
gebraucht
wird.
Die Anschluß-
leistung
beträgt
450
w.
6{0
l r
ll
t l
b
,-Y***
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 19/68
iti
In moderner
Linienfilhrung
zeigte
sich
aus Stahl,
Aluminium und clasder Ausstellungspavlllon
aler
Sow.ietunion.
Im
Vordergrund
links
das l(ino
für 1000
Personen.
Einen
derartigen
ständigen
Besucherstrom
hatte
kaum ein
anderer
Pavillon auf
der
Weltausstellung
zu verzeichnen.
Kein
Wunder,
waren doch
im sowjetischen
Pavillon
die
naturgetreuen
ModeIIe
von
Sputnlk
I und z
ausgestellt
und
benutzte
doch
jeder
,,westliche
Besucher.
die
Gelegenhelt,
sich einmal
ein eigenes
Urteil
tiber
die
Sowjetunion
bilalen
zu
[önnen,
In Brüssel uar nicht alles so, lvie es
sein
sollte.
Das
i09-Millionen-Volk
der
Chinesen
unal
das
fünftgrößte
Industrieland.
Europas,
die
Deutsche
Demokratische
Republik,
uafen
in
Brüssel
nicht
oertreten;
weil
es
immer
noch
einige
politische
Dumm-
köpfe
Sibt,
die
deren Existenz
nicltt
wohrhaben
wollen,
Aus
protest
über
die Nichtteilnahrne
der Volks-
republik
China
ist
auch
ilas
grqpe
Volk
der
.
lnder
Brüssel
fern-
geblieben.
Dafür
sind
iler
Maltheser
Ritterorden,
N
caragua,
d.ie
Domini-
kanische Republik und, die Fürsten-
tümer
Liechtenstein
und,
Monako
de r
V ollstönd.igkeit
halber
dabeigeuesen.
Dos
und.
.
ilie
Totsache,
iloß
die
Bund,esrepublik
Deutschland.
sich a|s
die
Repräsentantin
ganz
Deutsch-
landß
ausgab
und,
mit
den
StaatJ*
grenzen
oon
7937
uor
aller
Welt
ihre
Zukunftsobsichten
dokumentierte,
schränkt
iloch
d.en
Begrifr
Wett-
ousstellung
stark
ein
und.
zeigt
erneut
die aggressive
politik
der
kap,talistischen
Staaten
gegenüber
dem
sozialistischen
Lager.
Trotz
allem toar natürtich itie
sagenannte
,,Erpo
5E"
eine
hensonagend,e
tech-
nische
Schau.
Es
oeßteht
sich
dobei
t:on
selbst,
daS
alle
ausstellenden
Länder
ihre
hen)orragendsten
Er_
zeugnisse
d,arboten
und,
so
dem
Be-
sucher
eine oielläItige
lnforrnations_
quelle
gegeben
zoar.
Das
W ahrzeichen
d,erW
eltausstelluno
ist
das
AtomiunT.
Es
stellt
die
EtJ-
nxentarzelle
eines
Alpha-Eisen_
kristalls
dar
und,
ruht
auf
einer
seiner
Ecken.
Es
ist
102
m hoch
und
bildet die l\|rnaüioritenfache Ver_
größerung
(Ies
Naturkristalts.
Es
ist
eine
Schöpfung
belgischer
Firmen.
Jed,e
Kugel
hat
einen
Außenilurch-
lnesser
oon
7E
m,
iler
Durchmesser
iler
Verbindungsrohre
betrögt
J
m,
die
Entfernung
der
Kugeln
unter-
einander,
uon
der
Kante
ites
Würf
els
gemessen,
betrögt
29 m,
Die
Lönge
der
Seitepuei.bindungen
22 m.
Der
runde
Empfangspouillon,
suf
dem
die
unterste
Kugel
zu
ruhen
scheint.
hat
einen
Durchntesser
oon
30 rn.
Die
Pglone sinil
g0
tn tsoneinander
enttertut.
lhre Fü 3e
sind
72
m breit,
und
jeder
Pglon ist
30
m hctch.
Der
Rund,gang
d.irch
die in
d,en
Kugeln
untergebrachten
technischen
Aus-
slellungen
wiril den
Besuchern
d.urch
041
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 20/68
l: V*#ffiffiü
^'
ine
Reihe üon Rolltreppen er'
leichtert,
Ein ueiteres
grand.ioses
Bouüerk ist
die
Hochstrupe,
auch Laufbrücke
ge-
nannt, ilie die austöndischen Sek-
tianen
übeßpannt.
Sie
ist ein
orchi-
tektonlsclt sehön
gelöstes
Bou.utetk
oon 450 n Lönge und 25 m Breite.
Gleidtzeitig errnöglicht ein Sessel,-
litt,
mi.t einer Gesorntlönge aon
4200
n, mit 165
zuetsltzigen Gon-
deln, den ruhigen,
aber nicht
ganz
billtgen
Besuclt iler
öu$eren Anlogen
dieser
Ausstellung,
Da ist zunöchst
der Pauillon
iler
UdSSR. Er hat
ilie Forrn
eines
Parallelepiped.ons
oon 22
m Höhe
und
750 n
Lönge bei
72 m Breite,
Er ist
aus
Stahl, Aluminium
unil
Glas er-
richtet,
Eine
Besonclerheit
ist
das in
Anwenilung d,er Traktion enichtete
Dach,
D:ie
AuBentoönde
hängen
ge-
wissermogen
an
Kabeln,
die an
8 stöhle?nen
Trägerpaaren
befestigt
sintl.
An einer
Eclce
iles Pauillons
befi,ndet
sieh
iin Kinosaal
tür
7000'
Personen.
Nicht
nTinder
inter-
usant
fut
bautich auch
iler Pauillon
d,er
USA. ßr i.st
einer
iler
gröpten
Rund.bauten
der
Welt.
Mit 364
m
Unfang,
104
,n Durchrnesser
unil
30
m
in d,er Höhe
entsprechen
seine
Dimensionen
ungefähr
ilenen
iles
Kolosseums
in Rom.
Zu ilen bed,eutenilsten
Attraktionen
der Ausstellungserponate gehörten
zuei,fellos
d.ie
im
sowjetischen
Po-
üillon
eusgestellten
Sputniks.
Es
hanilelt
sich hierbei
um
Sputnik
l
und,2,
lie uon einem
ununterbroche-
nen
Besucherstrotn
umbrondet
wur-
den.
Um eine
Gegenüberstellung
ur
U
SA-Exposition zu bringen,
so
d,ürfte
d.ort
anl intetessontesten
das Cin-
cetamo
geuesen
sein,
ein
neuartiges
Rund.projektionskino,
bei
ilern
d,ie
Rund,projektion
im
geschlossenen
Kreis oon 360' erfolgt, irn Gegensatz
zum
Cineroma,
das
sich auf
180.be-
schränkt.
Im Filmsaol
des sowjeti-
schen
Pavillons
f
onilen
Cinerama,
dlso Halbrund,uorführungen
statt,
wobei
sich
die sowjetische
Cineroma-
Vorführung
ilän
amerikanischen
SAstemen
überlegen
zeigte.
So
blieb also
die
:,,Weltausstellung',
bis
in
ihren
ldt|ien
Ziptel
eine
Schau
der
Supe,il,atiae.
In ilen
Erponaten
iter
kapitalistischen
Lijn-
i l e r
raar angebl ich
d ,asGrö f te ,
S c h n e l l s t e u n d B e s t e z u r
Schau
gestellt.
Dennoch
d.ürften
ilie
Ausslellungen der
Sowjetunion, d.er
aSR unil iler Volksrepublik
lJngarn
d i e r n e i s t e n B e s u c h e r
s e h a b t
haben,
642
Nicht zuletzt fanalen
auch
dle
sowJetlscllen
Fahrzeuge
allgemelne
Anerkennung. Hlcr
der
siebensitzige
PIlW
fyp,Moskwa6,dessen
Motor elne Lelstung
von
200
PS
abgtbt.
Der
Wagen
erreicht
eine Geschwlndigkelt
von
l?5
km/h und
ist mit automatischer
Kupplung versehen.
Von der Hochstraße
her
blickt man
lrler
auf die Konstruktibn
des
ranzösisehenAus-
stellungsbaus. Dlese
Ganzmetallbauweise
war tectrnisch
sehr
in-
teressant,
wirkte aber
in
ihrer Arcltitektur
recht
unruhig.
Vor dem Pavillon der
Tschechoslowa-
kischen volksrepu-
blik legten
Laufrad
und Welle einer
Kaplan
-
Turbine
be-
redtes zeugnis von
der Leistungsfähig-
keit
ales
tscheclroslo-
wakischen SchlYer-
maschinenbaus
ab .
*
w
';P#
t
F,*.
tL
,r
ff
F'
Schmidtchen
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 21/68
P ' .
-,.
>P , .
ry."*,11j,{*;
)äs
Wahrzcichen
dcr
Brüssctor
lvclt-
äusstellung
ist
das
Atomium,
das ins-
gesämt
102
m
hoch ist.
Im
Vordcrgrund
ist
dic Schwebebalrn
gut
zu
erkennen,
di(f
mit
ihrcn Sesscllifts
einen angeneh-
men,
wOnn
auch
sehr
kostspieligen
Besueh
des Ausstc l lungsgeländcs
e r-
möslichte.
Unter r :
S( :hn i t tdars te l luns
des
t t0 nr
lrohen Atomiums, dem Wahrzeichen
der
Brüsseler
Weltaussteltung.
Kuge
durchnce:rer
I t ,
L re t c - l '
Reich
mit
Aluminium
bestückt
war
die Fassade
de s
ungarischen
Ausstellungspavlllons.
Ein
Blick
in den
UsA-pavillon,
dessen
Rundbau
eine
Deckenöflnung
besaß.
Im
Vordergrund
ein hyper-
modernes
Spezialfahrzeug
für die
Binnenffscherei.
Man
erkennt
einen
der beiden
Außenbordmotore
unter
einerPlexiglashaube
und
den
breltenBilatschirm
der
Badaranlage,
die
zum
Erkunden
von
Fisch-
schwärmen
dient.
;'la
. 1 * , .
F\;
*r{i;
*
Geeantg,ewi.cht:
1
200
lollllen
AussicJ: tsp1r: t t io:n
ilil
ä
o
g
il.e
tauren
l;
ss lch ts
__-.*-*J
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 22/68
I
t :
Zum 40.
Jahrestäg
des Leninschen ,
Kommunistischen
Jugendverbandes
"der
Sowjetunion
Jährllch
besuchen viele tausQnd. Menschen aus all€n
Teilen der. Sowjetunlon
und dem Ausland
den
berilhmten
Panzerkreuzer
,aurora"
im
llalen von Lenlngrad.
SeiD.
Name
lst untrennbar
mit den historlsclren
Ereignlssen
des
7. November
tgtz rierbunden
sen'de
Arbeiterjungen
zu
'den
Roten
Truppen,'
um
entspr,echerrd
des
Len'inschen
Planqs
der
revolutior
nänen Erhebung
zur
gegebenen
Z€it alle
wichtigen
Punkte
zu besetzen.
. .An
27. Oktober
erhiel ten
wir
i len BeJeht, .uns
Dor
dem
Winterpalais, dem
Sitz
der
ilarnaligen
prouisorl-
schen
Regierung,
zurn Sturm
bereitzustellen.
Die Soloe
der
,Auroro'
war
für
uns das
Zelchen zum Stum,
Wir roten Arbeiter stürtnten oon der KLiseite, oon der
Newa, ilos Winteipalais,
in dem
heute ilie
üeatbekonnte
,Ennitage'
mit ihren
Kunstschätzen
Anziehungspunkt
lür
uiele
hunderttausenil
Besucher
ist. Schnell
über'
uand,en roir deo
Widerstand',
und die
prouisotische
Regierung wurile
uon
den
reDolutionören
Matrosen
terh.aftet.
Danach
uerkündete
Lenin
lm
SmolnA
die
re Dolutionör e
M acht d,er
Arb eiter
und,
.B
auern."
Über
5000 Jugendliche,
vor
allem
junge
drbeiter
und
Studenten.
stüLrrhtdn
dama.ls
das Winterpalais.
Auch
in
Moskau war
es ähnlich,
knapp die
Hälfte der
dortrigen
Rotgardist€n
war€n
Jug€ndliche.
Am 29. Oktober 1918
fand
in Moskau
der 1. Allrussische
Kongreß der
Jugendverbände
statt.'Er beschloß
die
Bildung des russische:r kommunistisdlen Jugendver-
bandes.
Lenin sprielt
Von G'run'd auf
bekam
das
Leben
der Sowjetjugend
durch die Große
Sozialisüisdre
Oktoberrevolution
einen
IIIEIUNGEGARIIE
Von
l[erner
Haltinnerr
lllitrarbeiter
im Zentralrat iler
FDJ
Vor
wenigen
Tagen,
am
29. Oktober
1958,
begingen
die
19
Millionen
Mitglieder
des
Komsomol
und mit
ihn€n
Millionen
Mädchen
und
Jungen
des
großen
Sowjetlandes
festlich
ihren
40.
Jahrestag.
Irn
diesen
40 Jahren
,hat
sich der
Leninsche
Kommunistische
Jugendverband
der Sowjetunion
und mi't
ihm
di e
ganze
Sowjetjugend
mit
goldenen
L€ttern in
das
große
Buch des schweren, aber erfolgreichen Kampfes um
den Sozialismus
und
Kommunismus
eing€tragen.
Davon
korurten
sich
zehn
rüberglückliche
Mitglieder
ein€r
Arbeit€{rju
genddelegation ruuer€s sozialistischen
Jugendverbandes
überzangen,
als sie
im vergangenen
Jaihr
die
Möglichkeit
erhielten,
das
Leben
und die
Erfahrungen
des
Komsomol
kennenzulernen
und aus
ihnen
für
unseten
Karnpf,
für den
Sieg
des
Sozialismus
zu lernen.
Sie
sind
ihnen
bege'gnet,
den
drei
Genera-
tionen
des Sowjetvolkes
seit der
Großen
Sozialistischen
Oktoberrevolution.
Die Salven
der
,,Aurora"
Wie
war
das
doch 191?/18'
n
jener
Zeit'
als
dePKom'
somol €ntstand?
Der
Krieg sog wie
eine riesige Krake am BIut der
russisdren
Völker.
Das Elend
und
die Unterdr'ücku'ng
waren
unibeschreiblich,
aber
di e Bol,sdlewiki
bereiteten
unter der
Führung
L,enins
die
Revolution
vor.'Sie
rüttelten
das Volk
wach
und
zeigten
ihm den Weg
aus
der
zaris'tischen
Knectltschaft.
In
diesen
Jahrert
entstanden
ün
Rußland auctr
'die
ersten sozia[stisctLen
Jugendorgani,sati
onen.
Im Panzenkreuzer,,Aurora",
d,eren
Geschützdonner
die
Sozialistische
Oktoberrevolution
verkündete,
saßen
wir
m'it alten
Kämpfern
der
Oktober-Revolution
zusammen.
1903 wurde
'das
123 m
lange
Sdriff
mit eine'r Wasser-
verd,rängung
von
6700
t in den
Dienst
d'er zaristischen
Flotüe
gestellt.
Die
sedrs Geschütztürme
mit einer
B€-
sttickung von' 15,2-cm-Rof,ren sowie 24 Rohre mit
einem
Kali'ber
von
?,5 cm
gläben
in
jener
denkwündigen
Nacht des
2?.
Oktober
1917
das in
aller
Welt wider-
hallende
Signal
vom
Beginn
eines neuen
zeitalters.
191?
lag
'die
,;Aurora"
in
Petersburg
und
hatte
enge
Verbindung
mit der
revolutionären
Bewegung.
Am
28.
Fe ruar
hißte
die
B€satzung
'di€
rote
Flagge
zur
Februärrevolution.
Von
den 558
Mann
der Besatzung
gab
es irn
April
1917 nur
48 Bolschewiki,
die aber
eine
hervorragende
politische
Tätigkeit
für die Vorbe 'eitung
des revolution{iien
Aufstand€s
leist€ten.
Im Auftrag
von Genossen:'$werdow
verließ
der
Kreuzer
am
24. Oktober
seiriän
Ankenplatz
und
€rmöglichte
unter
dem Schutz
seiner
Gesdrützrohre
die
Brückenverbin-
dung
d€r
revolutionären
Arbeiter
und Soldaüen
zum
W,interpalais. Gegen 21.45 Urh'r des 27. Oktobers schoß
die
'Aurora"
ihre Salve als
Signal
zum Sturm
'des
'Winterpalais.
Einer
d,er
Teilnehmer
an
der
Eroberung des
Winter-
palais
'er:zählte,
daß
er damals
19
Jahre alt war,
Arb,eiüer
in
einem
Rohrwerk.
Gleich
ihm
gingen
Tau-
644
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 23/68
,
n'euen
Inhalt.
Die Jugend
erhielt
durch
die
Arbeiter-
und-Baucrn-Macht
alle
politischen
Rechte
und das
Recht a,uf Arbeit,
Erholung
und Bildung.
Unüer
großen
Opfern erkämpft,
beschritt
die
Sowjetjugend
nun
er -
folgreich
den Weg
des friedlichen
Aufbaues.
Das
pro-
grämm
dazu erhielr
sie in der
historischen
Rede
Lemns
auf
d€m IlL
Komsomolkongreß.
Hiervon
berichtete
uns
Gencsse
Schusehpanoff,
der
am
2.
Oktober
1920
als
Delegierter
aus l-eningra.d
Teilnehmer
am Kongreßu,ra,r:
,,Die
Lage
u:ar
ilamals
Ende
1920
so schuer.
itaß u:iitr
uns
für
mehrere
Tage
aus Leningrad
d.te
Vei:rpflä{tung
mitnahrnen.
In Moskau
uohnten
die
Delegieit'en
zum
Lenln sprlclrt auf dem IrI. II.oDgreß des Komsomol (nach
elnem
cemälde
des
VolkskilnsUers
der
UdSSR
D. Johan-
sonl.
KongrelJ
in
einem
geistlichen
Seminor.
Wenige
Toge
zuoor
erfuhren
uir aul
einer
Aktiutogung,
itap
Lenin
am
KongreB
teilnimmt.
Aben(Is
honnten
tair
lange
nicht schlafen
und
besprachen
diese
Neuigkeit
imn"Ler
u;ieder.
Am
2.
Oktober
begann
der
Kongre 3
in
jetzigen
Thedter
iles Leninschen
Komsom.ol.
Die
400Delegierten
begannen
zwar
ntit
ihrer
.Arbeit,
doch
im stillen
wor-
teten
alle
auf Lenin
und
sahen immer
toieiler
zur Tür
auf
der rechten
Seite
iles Saales. Endlich u)ar es sou)en,alle sprongen aul
unil rielen
,Lenin,.
Sein
Erscheinen
üar
fü.r
uns,
obwohl
roir alle
ihn
erwarteten,
eine
Uberraschung.
Er
uar
froh
gestimmt,
und
freuie
sich
auf
das Treffen
mit
der
Jugend.
Lenin
,.erklärte uns
die Aufggben
beim
Aufbau
ites
Sozialismus
und
betonte,
d,aß die
uichtigste
Arbeit
d,es
Komsomol
darin
bestehe,
ilie
Jugenil
zu
Erbauern
d.es
Kornmunismus
zu erziehen
Nach
einer
kurzen
Pause
antuJortete
er, d,icht
oon
uns
umdröngt,
aul
unsere
Fragen.
Ein
kleiner,
eßt 74
oder
15 Jahre
alter
Delegierter
aus
Woronesh
konnte
sich
nicht recht
nach oorn
drängen
unal
war traurig.
Lenin
sah
ilies unil
forderte
d.ie Delegierten
ouf,
ihn itoch
nach uorn zu lassen. Der Junge usar sehr aufgeregt,
und Lenin
fragte
i,hn,
u)as er
denn
ouf alern
Herzen
habe.
,Ist
es uahr,
Genosse Lenin,
da 3
ich auch
itit.
Kornmunismus
leben
uerde?.
Lenin
hatte
nömlich
datson
gesprochen,
da[3
die heute
ünlzehnjährigen
Jugend,lichen
noch
im Kommunismus
leben
würden.
Lenin
antuortete,
er
werile
unbedingt
noch
in
der
kommunislischen
G esellschal
t
leben.
Lenin riel
dalnals
zum
Lernen
lür
den
Sozialismus
a,uf
Altch
für
mich
toaren
d,as oerpfl,ichtend.e
Worte.
Seit
1929
gehöre
ich
d,er
partei
an, lernte
und
studierte
unermüdliclt,
errang
d,en
Crad,
eines
,Kandidaten
de r
Wissenscltaften,
und,
unterrichte
heute
als Dozent an
einem Inst i tut ."
Junge Erbauer
des Kommunismus
Bei.rn
Kampf
um
den
Sieg
d,es
Sozialisrnus
wuchs und
entwickelte.
sich
die zweite
Generation
von
Jueend-
lichen. Wir
lernten
sie kennen,
als
wir uns
im
-Mos-
In alen J8brcn d€s ersten Fltnfjahrptanes
ln
der
Sowret-
unlon
nahmen
über
Z(x)
00 l(omsomotzen
entschiedenen
Anteil
am
Wederaufbau.
So waren
allein
60
proz€nt
aler
am Aufbau
deg
Magnitogorsker
Metallkombinat€s
Beteillg-
ten
Jugendlldre.
kauer
Werk
,,Roter
Proletarier,,
mit
Komsomolzen
der
jetzigen
Generätion
unterhielten.
Der
Meister
in der
Dreherei
war
ein
ehemaliger
Komsomolze.
Seine
ganze
Sorge und
Liebe
gilt
der
Jugend.
Fragen
wir
doch
einmal
unsere
Meister,
ob
sie sich
auch immer
so
gut
urn
das
Leben
der
jungen
Arbeiter
kümmern
und den
FDJ-Gruppen
in
der
Produktion
bei der
Erfüllu,ng
ihrer
Aufgaben
helfen.
In Gesprächen rnit jungen Arbeitern stellten wir fest.'
daß
sie ausgezeid)n€t
über
unsere
DDR und
über das
I-ebsn
unserer
Jugend
Bescheid
wußten,
Als
wir uns
bei einem
siebzehn
j
ähri
gen,Dreher
erkundi
gten,
woher
er diese
Kenntnisse
habe,
meinte
er, daß
er viele
Vor-
träge
über
Deutschland
besuch,e
und
sich
au߀rdem
regelmäßig
in
der Zeiturig
informiere,
weil
es ihn
interessiere,
wie
'die
deutsdre
Jugend
f,ür
den Fried,en
kärnpft.
Eirn
anderer
junger
Arbeit€r
antwortete
uns
auf
die Frage,
welches
seine
wichtigste
pensönliche
Aufgabe
sei, daß
err in
kurzer
tzett
€tr.
guter
Fach-
arbeit€r
werden
wolle und
sich
vornehme,
regelmäßig
seine Norm
überzuerfüllen.
Hervornagende
Beispiele
von
Arbeitstaten
jung€rr
Sowjetmeruchen
erfuhren
wir im
Donbass,
einem
der
größten Zentren des sowjetrischen Bergbaues. In der
Ukraine
hat
der Komsomol
die
patenschaft
über
den
Bau
von 34 neuen
Schächten
übsrnommen.
Das
ist ein
konkrreter
B'eitrag
de,r
Jugend in
der
Ukraine, um
die
UsA-Pro-Kopf-Produktion
in kurzer
Zejt
zu überhoien.
Bei
uns€rer
Studienreise
I€rnten
wir zwei solche
645
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 24/68
Die
Ukr&lnlschen
l(omsomolzen
verpfllchteten
slctr rum
Bau
neuer
Kohlengruben
lm Donezbecken.
m dle lrohle-
förderung
bedeutend
zu
stelgern.
Wle
viele andere
haben
auclr
die
aut dem
Eild
gezeigten
llomsomotzen
den
Wunsch
geäußert,
welterhin
eul der
neuen
Grube
zu
arbelten.
Schäctrte,
den Donez-Komsomol-'sctracht
Nr.
I und 2,
kennen.
Jede
Gebietsorlganisation
des Komsomol
der
Ukraine ,hat die .PatenschaJt über ein oder zwei
Schä&te.
Aus
aillen
Teilen
dieses
.Gebietes
kamen
'Iausende
ju'nger
Arbeiter
auf
die Baustellen.
die
mitten
in
den
Steppen
oder
arn
Rande
von
Berg-
arbeiterrstädten
erridrtet
waren,
Unter
schwierigen
Be.
dingungen
begann
im
Winter
der Bau.
Ungeeignete
Räume
und Waggons
di€nten
oft
genug
nur
äls
euar-
tiere. Trotzdern
wurden in
der Rekordzeit
von
weni,ger
al,s einern
Jahr
alle
diese
Schächte
von
d€r Ju,gend
gebaut.
Die rund
500
Komsomolzen
und
jung€n
Arbeiter
auf
d€n Bausüellen
erfüllten
da,bei
aber zugleich
zwei
Auf-
gaben;
sie waren Bauarbeiüer
und
qualiffzierüen
sich
/
gleichzeitig
abends
für ihre
späterre
Tätigkeit
als Berg-
arbeiter. So sind im Schacht Nr, 1, der bei unsenem
Besuch
schon
einen
Monat in
Betr,ieb
wa.r, etwa
drei-
viertel
der Belegsdraft
Jugendliche,
die
vpm
ersren
Ta,ge
an ihre
Norm
übererf,üIlton.
Hier
lernten.
wir
auch
die
,,Pionierkombine,.
kennen,
die
durdr
eine
große
Schrottsammlung
der Jungen
nioni€re
flnanziert
wurde Inegesa'mt
waren
rund B0
000
MädeI
und Jungen
am Bau der
Sdräüte
beteiugt.
Für
diese hervorragende
Tat vrurde
der
Komsomol
der
Ukraine
mit
dem
Lenin-
Orden ausgezeichnet.
Besonders
beekdruckt
waren
wir von
der
großen
Gastfreundsdraft
der
Jugend
d€s Donbas6.
An
einem
Sonntrag
fa'nd
eirr F,reundsctnfts,treffen
in Sdanow
stattn
da6
mit einer
g.roßen
überrasdrung
für une
a,uf dern
Nachhauseq/eg
nadr
Stalinow
endbte.
Da
es flnster
war.
merkten wir zunäctrst gar nicht, daß unser Autobus
nlcht auf
der
Strrraße,
sondern
auf einem
einfachen
Weg
durdr
die
Steppe
fuhr. Schließliclr
hielten
wir
nitten in
einer
riesigen
Obstkolchose
mit
Zehntausen-
den
Apfelbäumen.
Alle
nur. mäglichen
Behälter,
unsere
Aktentacchen,
aber
auch die
Hosen-
und Jackettaschen
wurden
geleert
und
mit Apfeln
getüllt.
Einige
Freunde
von uns
hatten
zum
Sdrluß
eine
r€gelrechte
,,panzer-
weste"
aus Apfeln.
Es
i,st
gar
ni{$
rnöglich,
alle
die
uielen
Erlebnisse
niederzusdureitidn;
So besichtigten
wir Sanatorien
d€r
Bergarbeiter,
ftrhren mit
dern Dampfer
auf dern
Asowsdren
Meer
und ler,nten
den
Hüttengiganten
.
,,Asowstahl"
mit seinen
großen
Hocböfen
und
Schloten
kennen. Hier wurde kürelidr der zweite Komsomol-
hochofen, von
insgesarnt
sieben,
in Betrieb
g€nommen,
drie der Komsomol
in diesem
Jahr
in
der Sowjetunion
errichtet.
2000
Jugendlictre
stellten
ihn
vorfristig
fertig.
Diese
Ölen
sind
'nach
den neuesten
wissensctraftlichen
Erk€nntnissen
gebaut.
Für
die Steuerung
und Kontrolle
646
des technisdren
Prozesses
werden
z.
B, radioaktive
Isotope verwendet.
Kontrollposten
In einer
Schuhfabrik
in Leningrad
lernten
wir eine
For'm d€r
Kontrollpostenarbeit
dqs
Komsomol
kennen:
die
sogenannten,,Komsornolspemen,..
An verschiedenen
Arbeits.plätzen
der langen
Fließbänder
zum
Bearbeiten
der Einz€It€ile für Damen- und Kinderschuhe lrraren
rote
Wimpel
angebracht.
Von
einer
j,ungen
Meisterln
erfuhren
wir, daß
hier
Komsomolkontrollposten
arbeiten,
die
am
Fließband
Qualität
und
Ausführung
der
Arbeit
kontrolLi€ren.
Hat
jemarld
schlecht
ge-
arbeitet,
so
geben
die Kontrollposten
das Einzelteil
an
die
betreffende
Kolleg'in
zurrück.
Auf
disse
Weise
wird
verhindert,.
daß
man
unsachgemä߀
Arbeit
und
schlechte
Qualität
oder
gar
Ausschuß
erst
in der Güte-
kontrolle
feststellt.
Solche
Komsomolsperren
trafen
wir
auch in
anderen
Werken,
vor
allsm in
Betnieben
der Leichtind,ustrie.
Unsere
Kontrollposten
d€r FDJ
sollten
sich tiberlegen,
wie
sie diese Erfahrungen
i,m Kampf
um
sine hohe
Qualität
zur
besseren
Erfüllung
unserer
ökonomischen
Hatapüaufgabennutzen können. Unil noch etwas landen
r,\rir,
vor allem
in
den Betrieben
der Leichtindustrie:
helle,
sdrön
ausgestaltete
Betr.iebsabteilung€n
mit
.Blumsndehorationen,
Grünpflanzen
und
ggschmack-
votrlen
Stofrbespannungen.
Diese
freundlichen
Betriebs-
abteilungen,
in denen
drie
Arbeit
mehr Freude
maclrt,
schufen
die Komsomolzen
in
fireiwiliger
Arbeit.
tlnseren
jungein
Ar.beiterinnen
sei'dies
auci
zur Nach-
a'hmung
empfohlen.
Prelsausschrelben
Junger
ßatlonalisatoren
Im
Charkowea
Traktorenwerk
und
in
l*ningrad
ver-
rrittelten
uns die
Kmnsomolzen
ihre
Erfahrungen
im
Kampl
und
den
wissenschaftlich-technisclrern
Fort-
schritt. Sie f'ühren regelmäßige Wettbewerbe undPreisaussch,neiben unger
Rationalisatoren
und
Erfloder
durch.
Im
Maschinenbauwerk
,,Lenin..
gab
es vor
diesem
Wettbewerb
von
2000
Jugenrdlictren
nur
?0
Vor-
schläge;
mdt dem
Preisaussdrreiben
wurden
jedoch
325Vorschläge
von
ihnen einrgereicht,
die
einen
Nutzen
von rund
2 Millionen
Rubel
brachten.
Im
Charkower
Trqktorenwerk
w,urden über
200
Brigad€n
aus
Meistern,
Einrichtern,
Tedrnologen
und
Bestarbeitern gebildet,
die
:mit
der Jugend
über neus
Vorsdrläge
zur
Klein-
medradsieru,ng
sowie
Verbesserunge,n
des
Arbeits-
a'blaufes
sprecüen
und
sie zur
übernahme
von
Ver-
pflichturrgen
aufforderten.
In diesem
Werk
b,raehte
die
Jugen'd
l??8
Vors&läge
ein, wovon
449
mit
einern
ökonomischen
Nutzer
von
2 0?8
000 Rubet
sofort
ver-
würkliidrt werden konnten.
Neue
interessante
Formen
und
Methoden
der
Komso-
molarbeit
entstehen
in
den
,,Räten
d€r
Altst€n",
in
denen
die Veteranen
der Jugend
ihre
Erfahrungen
des
Kampfes
u,nd Lebens
überrnittoln.
Sie sorgen
somit
da,ffir, daß
i,hre
guten
Erfahrungen
nicht
vedoren-
ge'trcn.
Die
,,Räte
der Altesten,.
und
die
Komsomol-
g.mppen
orgarxisieren
auch
die sogenannten
,,Trefferr
dreier
Generationen'.,
in
denen
die erste
und
zwe{te
Generation
.der
sozialistischen
Revolution
der heutigen
Jugend
B€tr'ater,
Erzieher
und Freund
ist.
Auetr.d,ie
FDJ-Lsitungen
unser€r
Betriebe
sollten
solche
Räte
bilden
und
'damit
die
Erfuhrungen
urieerer
partei-
u,nd
Gewerkschaltsveteranen
für
die Erziehung
der
Jugend
rlutzgn.
So lernten wir aus dem Leben des Komsomol. dessen
Gast wir
für einige
Woctren
wa.rren.
Unsere
Freund-
sdnft
vertiefte
sictr noch
mehr
und
gibt
u,ns
Kraft zu
neuen
großen
Ta,ten
für den Kampf
0m den
Sieg
des
Sozialisrnus
in
unserer
Deutschen
Demokratischen
Republik.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 25/68
Reize; gerade
großen
weißen
Ferienhotels verlassen,
liegt
einsam und ohne
Bade-
gäste
der Strand;
dodr das Leben an der
Küste, das
geht
weiter
seinen Lruf. Im wohlklingenden
und
sehr
bestimmten
Rhythmus.
Gelade
jetzt
um diese Zeit
wird das ofrensichtlich.
Eügens Besonderheiten
Binz,
Sellin, Göhren, Baabe,
Juliusruh und wie sie
alle heißen mögen
-
wer kennt
sie
nicht,
die
sdrmucken Ostseebäder,
in denen sich
die arbeitenden
Menschen
unserer
Republik den Sommer über
ein
Stelldidrein
geben.
Dann
ist der Name
Rügen in
aller
Munde. Aber die
Ferienzeit
allein charakterisiert nodl
nicht die Insel, obwohl
das in manchem
uralten Reise-
führer so stehen mag. Das,
was
ein
Herr Baedeker
in seinen
Reisehandbüchern
wohlweislich verschwie-
gen
hat, ist das eigentliche
Leben
der
etwa
90 000
Mensdren
auf der fast 1000
Quadratkilomdter
großen
Insel, deren von
Buchten und Meerengen
und
Seen
durchbrodrene Küsten nicht
weniger als
5?3 Kilometer
lang
sind.
Eine Insel,
größer
in ihrer
Fläche
als
Groß-
Berlin; und so komisdr
es klingen mag:
von
den 58
rügensdten
Gemeinden
haben nur neun keinen
An -
sdrluß an die
See- oder Boddenküste.
Diese
Eigen-
art bestimmte wohl
von
jeher
mit
das Leben der
Inselbewohner.
Wollte
man sie
streng
untergliedern
nadl Bauern und
Fisdrer,
vielleicht auch in Söhiffbauer
und Fahrensleute, man würde wahrhaftig Schifrbruch
erleiden.
Rügen ist nämlich keine
,,Fischerinsel"
und audt
keine
,,Bauerninsel",
wenn man diese
Formulierungen ein-
mal
gebrauchen
will. Vielmehr ist
für den
Rügener
typisch, daß er
die Ackerbaugeräte
gleich gut
hand-
habenokann-wie
das Fanggesdrirr
auf dem Fischkutter.
Jedenfalls war
es bis vor
gar
nicht allzulanger
Zeit
für den Inselbewohner
bittere Notwendigkeit,
beides
?u
können.
Aus Not und Armut
geboren,
entstand
dieser
Doppelberuf.
Scftlägt man in
den Chroniken nach,
ist
zu
erfahren,
dal3
bis zum
Ende des
18. Jahrhunderts
das Ackerland
der
Insel unter
etwa
500 Gutsherren aufgeteilt
war.
Den Juqkern waren
15 000 Menschen,
?5 Prozent
der
damaligen. BevöIkerung, mehr au-f Verderb denn auf
Gedeih ausgeliefert.
Denn für
den Gutsherren war
ein
Leibeigener
nichts
weiter als ein
billiges Stück Ar-
beitsvieh, das er nach Herzenslus.t
schlagen, hungern
lassen oder
an
den Narhbarn
verkaufen konnte. Auch
die 1806
durch
den
Diuck
der ökonomischen
Entwick-
vo 1 {
JAN
f
URG. lA l t l t
ER
lung herbeigeführte Aufhebung der Leibeigenschaft
änderte nicht
viel am Schicksal
der Bevölkerung.
Wohl
waren
sie
jetzt
keine
Leibeigenert
mehr,
dafür aber
rechtlose Lohnsklaven
und Tagelöhner,
die der
Groß-
gqundbesitzer
nach wie vor unter.
seiner
wirtsdraJt-
lichen
Knute
hielt.
Was Wunder,
daß Männer und
Frauen
sich
die
nahe
See oder
den Bodden
zunutze
machten
und
dann, wenn sie
nicht auf den
Feldern
schwitzen mußten,
auf
dem Wasser
waren, um dem
kärglichen
Leben
mit einem
Netz voller
Fisctre ein
wenig auf die
Beine
zu helfen. Ahnfid
erging es
dem
Teil der
Bevölkerung,
der sictr zwar
nicht als Tage-
löhner
zu
verdingen brauctrte,
weil er einen
Streifen
Länd,
der nidlt
vom Gütsbesitz
verschluckt
worden
war, sein eigen
nennen konnte.
Außer dem
Stück
Ackerland zählten dann meist Boot und Netz zum Be-
sitztum
des,,rügensdlen
Fischerbauern".
Wo Landwirtschaft
betrieben
wird, wjrd natürlich
auch
geerntet.
Dodl
Rügen ist
ja
eine Insel,
ist vom
Festländ
getrennt.
Doch
zum
Festland mußte das
Ge-
treide, mußten
die Kartoffeln.
Den Rügendamm
aber
gab
es
noch
nidrt, blieb folglich
nur
der Seeweg.
So
wird
verständlich,
daß ein
Teil der Rügener
sich dem
Sdrifrbau und der
Seefahrt versctrrieb.
Dcch
wer die
See so dicht
vor
der
Nase
hat. besdrränkt
sich natürlidt
nicht auf
Schuten, die man
halbwegs
dicht unter der
Küste
dähinsdlippern
könnte.
Es lockte
die Fernei
und bereits
im 16. und
l?. Jahrhundert
wurden darum
seetüdrtige Barken,
Briggs,
Schoner
und
Galeassen
auf Kiel gelegt. Zwar war die ,,Klippschifrahrt,, (also
der
Seeverkehr und freie
Handel
solcher Häfen,
die
kein
Stadtrecht
besaßen)
den
großen
Hansestädten
ar g
zuwider und
versuchten
die Hanseaten
ihre
Konkur-
renz
zu verdrängen,
doch scherten
sidr die
auf Rügen
nidrt
um die
erlassenen Dekrete.
Sie
bauten
weifer,
und ihre
,,Kauffahrteyschiffe"
segelten sogar
üb€rr d€n
Atlantik.
Und wie
gebaut
wurde Wintertags,r
wenn
die Eis-
sehollen die
See für
Fisdrfang uhd Handelsfahrt
un-
passierbar
ma*chten,
wenn der
Sc$neg auch
die Feld-
arbeit
versagte,
zogen die Mänher
rnit
Axten
und
Pferdesdrlitten
in die
stattlichen
Wälder. Ausgesudrte
Baumriesen
'tnußten
sich
dem klingenden
Stahl beu-
gen,
um später
2u
Schiffsbalken
und Planken
ver-
arbeitet zu werden.
Sind wir nun
mal bei
den Erinnerungen
an
,,die
gute
alte Zeit",
gleich.nodr
einige Worte
zur Fischerei.
Es
ist durchaus
nidrt
so, daß
Fisctrereigenossenschaften
etwas Neues
für die
Rügener
.
sind.
Gerade in
,der
Hochblüte
des
deutschen
Kapitalismus,
in den
Jahren
6{?
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 26/68
um 1930
sdrlossen
sidl
die
rügenschen Fischer in den
versdriedenen
Orten
genossensctraftlidr
zusammen.
Diese Gemeinsamkeit
galt
vor allem der Wehr
gegen
die Fisdrgroßhändldr,
die nadr
Gutdünken die Auf-
kaufpreise drücl<en wollten und die Fisdrer zu über-
vorteilen
gedachten,
urn daraus
ihre Proflte
zu,
sdrlagen.
Das war der eine Grund. Der andere ist bei
der
Art
des Fanges zu sudren. Verlangte schon das seit dem
13. Jahrhundert
betriebene Fischen mit dem
..Großen
Garn", einem mächtigen
Sdrleppnetz
zum
Fang von
Flundern und
Aalen.
daß verschiedene Fischer mit
ihren Fahrzeugen zu
gemeinsamer
Fangfahrt ausliefen,
so
bedingte
der etwa 1820
bei den
rügensdlen
Fisdrers-
leuten aufgekommene
Reusenfang erst redrt die
ge-
meinschaftlidre
Arbeit.
Waren
sehon
Ansdraffung und
Unterhaltuhg
eines soldr
großen
I'anggerätes
dem
einzelnen Fischer unmöglich, dann erst
recht
seine
Handhabung.
Bereits im
19. Jahrhundert sdrlossen
sidr
die Fischer
darum zu sogenannten
,,Kommünen"
oder
,,Rüsen-
Kompanien" zusarunen, in
denen
jeder
gleiche
Rechte
und
gleiche
Pflidrten hatte und audr anteilmäßig am
Fang beteiligt wurde. Und der war nictrt
gering,
denn
mehr als einhundert
dieser Reusen durchzogen
bald
die Bodden und Wieken, versperrten den Aalen und
Heringssdrwärmen den
Weg und lieferten
mehr
als
die
Hälfte des auf Rügen angelandeten Fisches.
So
war
das
Leben der
Inselbewohner
in
der feudalisti-
schen und
kapitalistischen
Zeit eine verfludlte Zwick-
müNe, aus der
es
kein Entrinnen
gab.
-
Wie anders
heute
Stippvisite
in
Saßnitz
Ganz recht,
wie anders heute:
Nachdem die
Sowjetarmee 1945 wie
ein
reinigendes
Gewitter übers Land gekomrnen war und die Fas&i-
sten
davongejagt hatte, bradr auch für Rügen eine
bessere Zeit arr, Das Ackerland der zahlreichen
Güter
wurde
unter denen aufgeteilt,
die es seit eh
und
je
im
Sdrweiße ihres
Angesidrtes
bearbeitet hatten: 4500
ehe-
malige Landarbeiter und
landarme Bauern der
Insel
erhielten durdr
dib
Bodenreform 48
000
Hektar ehe-
maligen
Großgrundbesitz
zur
ständigen Nutzung.
Und
da
genossenschaftliche
Arbeit infolge
jahrzehnteilanger
Gemeinsdraftsflsdrerei
in den
Reusen-Kompanien
nidrts absolut
Neues
war, fanden
die Bauern dann
audr ziemlidr
rasch
zur
sozialistisdren
Großflädren-
bearbeitung
in den
landwintsdraftlichen Produktions-
genossensctraf
ten zusamrnen,
Die
jahrhundertealte
Fischerei erhielt ebenfalls
neuen
Auftrieb. Neben den
etwa 900 Fisdrern in den Ge.'
nossensdraften
zogen
vom Saßnitzer Hafen
aus bald
,,die
volkseigenen"
mit
hinaus zum Fang. Eine statt-
liche tr'lotte von etwa 200
Kuttern wurde in Saßnitz
stationiert,
von wo aus die l?-m-Kutter im
Ostsee-
gebiet, die stählernen 24-m-Kutter sogar in der Nord-
see eingesetzt werden.
-
Niclrt allein der Fangb€trieb,
audr
die Fischverarbeitung
erhielt mit
einem modern
eingeridrteten
,
volkseigenen Kombinat
ein neues
Zu-
hause. Fischfang und
industrielle Verarbeitung
gaben
der
Stadt, die bis zum zweiten
Weltkrieg nicht mehr
als 5000 Einwohner zählte,
heute
jedoch
auf
15 000 an-
gewachsen
ist, ein ihr
eigentümlidres Gepräge.
Noch eine. andere Eigenart kann
Saßnitz
aufweisen:
Die
von der eigenen und
der
Industrie
vieler Länder
so begehrte
Schlämmkreide wird in den
volkseigenen
Kreidebrüchen nahe
der Stadt
gewonnen.
Der
Fremde,
der nadr Saßnitz kommt, übersieht
angesichts
des
Fisdrereibetriebes diesen Industriezwei.g zumeist,
und
dodr hat
die rügensche Kreide
so
viele Beri.ihrungs-
punkte mit seinem Leben. Malerfarben und Tapeten,
Linoleum und Poliermittela
Zahnpasta und
Puder,
Kopfschmerztabletten, Foto- und KunstdrucLpapiere,
audr das feine Zigarettenpapigr,
all das
enthäIt
Sctrlämmkreide. Die Industrie
bräuctrt sie bei der Her-
stellung
von Glas und Steingutgeschirr,
auctr für
die
Anfertigung
von Schweißelektroden,
für
das
Färben
und Bedrucken von
Stoffen. In den
Gummiwerken
wird
sie ebenso benötigt wie
in den Kabelwerken;
ganz
abgesehen
davon, daß
der Schulanfänger rnit
ihr
die
ersten
Budrstaben
an die Wandtafel malt.
Saßnitz ist also
der
industrielle
Mittelpuhkt
der Insel;
und
so braucht man sich
nidrt zu wundern,
daß
ein
reger Güterverkehr
von dort zum Festland
besteht.
Tag und Nacht brummen sdrwere LKW über die Stra-
ßen,
erreidren
den
Rügendamm, kommen
auf ihm
ohne
viel
Umstände hinüber zum Festland.
Früher,
noch
vor wenig mehr als dreißig
Jahren,
war
das
nidrt
so .
Seit Jahrhunderten
gab
es nur
eine
Verkehrsverbin-
dung über die Fähre zwischen
Stralsund und Altefähr.
Erst
1883
wurde die Trajektfähre
gesdraffen,
die
Eisen-
bahnwaggons über
den Sund
sdraukelte.
Sie
war letzt-
lich
audr die Voraussetzung,
daß
1909 die deutsch-
sdrwedische Eisenbahnf
ährverbindung
zwischen
Trelle-
borg
und
Saßnitz
aufgenommen
werden konnte.
Doch
es
war
eine Sdrande:
Seit l9l0
stritten
sidr
di e
DEI
T{EUE
MITTELTRAWTTn
I
M BAUI
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 27/68
Beamten
und
Greisenhäupter der
verschiedensten Be-
hörden
herum, ob es angebradrt
und nützlich sei,
zwischen Festland
und Insel einen
Dammbau
zu
errichten. Man stritt
noch immer, als
die Kalender
bereits
das Jahr 1930 anzeigten; man
stritt,
während
allein in einem Jahre fast 200 000 Reisende die
Eisen-
bahnfähre über den Sund benutzten
und diese
täglich
neunzigmal hin und her.
pendeln
mußte, Dann
ent-
schloß man sich dodr zum Bau; nicht zuletzt, weil auch
die hohen Militärs - und das war für die Faschisten
sdlon 1933
widrtig
-
ein
ernstes
Wort mitgesprodren
hatten, indem sie
erinnerten, daß
Brücke
und
Damm
audr
gepanzerte
Kettenfahrzeuge
tragen
müßten und
außerdem in
den
Pfeilern Sprengkammern vorgesehen
werden sollten.
Kurzum,
der
Bau begann.
1200Arbeiter und
Ingenieure
leisteten 600 000 Tagewerke,
verbauten
12 000
t Stahl
und 50 000 m:l Beton.
Drei Jahre
später.
im
Oktober
1936,
konnte
die
Eisenbahnbrücke
dem Verkehr
über-
geben
werden, der Straßendamm
wenige
Monate
da-
nadl. Selbst den überheblichen Amerikanern
blieb
ob
dieser Leistung der deutschen
Brückenbauer die
Spucke weg, denn der Rügendamm verfügte über die
größte
ganzgeschweißte
Brückenkonstruktion der Welt(Trotz
allem
damaligen
Jubelgeschrei mit
Marsch-
musik: Die Sprengkammern waren eingebaut worden,
was
sidt die Faschisten noch in
der
Nadrt zum 1. Mai
1945
zunutze
machten. Der
Rügendamm, aus 26
Millio-
nen Mark Steuergeldern erbaut,
war
in
jener
Nacht
dazu
auserkoren worden, in
die
Luft
gesprengt
zu
werden, um die
,,planmäßigen
taktischen Absetzbewe-
gungen"
zu decken )
Am
Strelasund
Sind wir einmal darangegangen, 'erschi€denen
Be-
sonderheiten nachzugehen, ist
es angebracht, am Ufer
des 2,5 km breiten
Strelasunds,
der
Rügen
vom
Fest-
land
trennt,
nodr ein wenig
zu
verweilen. Die
Stadt
dort, bei deren Namensgebung der Sund Pate stand,
birgt
ebenfalls ihre,,Geheimnisse".
Alt ist Stralsund
und vor
mehr
als 700 Jahren aus
einem
Fährdorf entstanden. Bedeutend ist ihre Ge-
schichte, denn durch
den Halen erblühte schon im
13. Jahrhundert der
Seehandel
mit den
skandinavisdren
und flandrischen
Häfen, mit Rußland, England, Frank-
reich und
Spanien. Vor allem waren Getreide und
Bier
begehrte Händelsware, für
die die Schiffe eng-
lisdre
Tuche,
französisdre
Weine und
russisdre Pelze
anlandeten, Allerdings
besiegelte die ausgangs des
15. Jahrhunderts aufgekommene spanisdre, flandrische
und
englische Schifiahrt, die
moderne
Segelfahrzeuge
ihr eigen nennen konnte,
das
Söhicl<sal
der
geschäfts-
und
gewinnsüchtigen
Reeder,
der Handelsleute und
Kauffahrteifischer der Hansestadt.
Eine rückläufige
Entwicklung setzte ein,
irnmer mehr verlor der Hafen
an Bedeutung, und
gleidrzeitig
damit
ging
auch der
in
der
Stadt betri.ebene
Schifibau
zurück.
Redrt betrachtet.
fand diese
Rückentwicklung eigentlich erst im Jahre
194B hr Ende. Zwar wurde Stralsund nun nidrt wieder
eine
unserer bedeutenden Hafenstädte,
dazu
war
di e
Lage
von Stadt und Hafen zu ungünstig,
doctr
sollten
von
jetzt
an die
Stralsunder wieder
mit
ihrem
Schi-ff-
bau
von sich reden machen,
Zehn Jahre ist
es
gerade
erst
her, man schrieb den
10. Juni 1948,als
der Oberkommandierende
der SMAD
den Befehl
103 erließ, der auch den Neubau
einer
Großwerft in Stralsund
beinhaltete.
Wie
höhnten
und
spotteten
da die kapitalistischen
Großmäuler der west-
lichen Welt, wie
geiferten
sie mit ihren Lügen und
Verleumdungen
und faselten
davon, daß dieses Vor-
haben von vornherein
zum Scheitern
verurteilt
sei.
Doch
sdron Tage
später hatte
.sich
das
Sumpfgelände
am Strelasund in einen riesigen Bauplatz verwandelt
und
gingen
an
die 6000 Arbeiter
bei Tag und
Nacht
daran, die
Volkswerft zu
erridrten.
Genau 18 Tage
nach
Verkündung des
Vorhabens
stieß
die
erste
Ramme
den ersten meterlangen
Holzpfahl in den
Morast.
Vierzehn Monate
danach waren
es 8000
Pfähle,
die
eine sichere Grundierung
für die auf
ihnen
zu
erridrtenden
Werftanlagen
bildeten,
Neben
der
150
m
Iangen
und
50
m
breiten
Schiffbauhalle entstanden als
Hauptbauten
vier
Werkhallen,
eine
Montagehalle mit
Taktbahn
sowie eine
Querslipanlage.
Es wurde auch
davon
gesprochen,
daß dieser Werftneubau
von
Anfang
an
gleich
auf Serienfertigung
eingerichtet
werden
sollte. Es sollte
geradezu
eine
Schifrsfabrik sein, in
der
größere
Fischereifahrzeuge
gewissermaßen
am
Fließband - Taktstraße sagen die Techniker dazu -
produziert
wurden.
Kaum
waren
die
Werfthallen
den
Schiffbauern übergeben
und
waren wieder einige
Monate ins
Land
gegangen,
meldeten
die
Stralsunder
Werltwerker
am ?. November
1949, daß ihr
erstef
Logger
vom Stapel
lief. Man
bedenke:
28
Monate
nachdem
der erste
Pfahl in
den
sumpfigen Boden
ge.
rammt
worden war
Und
nun
ging
es Schlag
auf Schlag. Bis zum
Ende des
1.
Fünfjahrplanes waren
neben
Trawlern, Kuttcirn
und
Spezialfahrzeugen
bereits
320
dieser
Logger
zu
Sektion
um
Sektion wird
aul den
Taktwagen
gebaut,
um
schließUch zum
kompletten
Schiftskörper
zusammenge-
schweiBt zu rperden.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 28/68
Wasser
gelassen
worden,
und
am 10. September
1957
konnte der
500.
abgeliefert
werden.
Interessant
ist,
wie die
Sclriffsrümpfe
im
sogenannten
Taktverfahren
entstehen.
Ihr Bau
geschieht
aus-
schließIidr
in der
Halle,
und
zwar so'
daß
jede
einzelne
Sektion für sich auf einem Taktwagen erbaut'wird'
Dadurdr
erspart
rnan sdtwere
Kräne. Sind
die Sektio-
nen
fertiggestellt,
fahren die
Wagen
aneinander,
so daß
nunmehr
die einzelnen
Teilstücke
zu einem
kompletten
Schiffskörper
zusammengesctrweißt
werden
können. Ist
das
gesctrehen, fährt der
Taktwagenzug
den bisher
nackten
stählernen
Sdriffskörper
vor die
'Ilalle,
wo
er
zu einem
kompletten
Sdriff ausgerüstet,
ein-
gerichtet,
mit
den erforderlidren
Bauten
versehen
und
endlich
über
die
Querslipanlage
dem
nassen
Element
anvertraut
wird.
-
Einmalig
in
der
Welt ist
dieses
ScIiff
bau-Taktverf
ahren.
Daß die
Stralsunder
gute
Arbeit
leisten,
bezeugt
wohl
am
ehesten
die Tatsadre,
daß bisher
weder
Trawler
noch Logger trotz ihres langjähngen Einsatzes in den
nördlichen-
.
Gewässern
verlorengegangen
sind.
Mit
Recbt
hat daher
auch der 350'
Logger, der
1956
auf
der
Internationalen
Fisdrereirnesse
in Kopenhagen
ausgestellt
war, einlges
Aufsehen
erregt'
wobei
der
vollgeschweißte
Sdliff
skörper,
die moderne
Ausrüstung
und
komfortable
Einrichtung,
wie audl
die
hohe Pro-
duktionsziffir
de.r
Werft
unter den
Fadrleuten
die
grö8te
Überraschung
auslösten'
Natürlicl
waren
weder
der
Bau der
Werft
noctr die
Leistungen
der.Werftwerker
in deri
vergangenen
zehn
Jahren
ein
O$tprspaziergang.
Doctr
immer
wieder
war
es die
P&tei
der Arbeiterklasse,
die,
wenn
Sctrwierigkeitenilnd
Sorgen
bei
der
Erreictrung
der
Planziele überhäridnehmen wollten, neuen Mut
gab.
Die
Partei
mobilisierte
die sctröpferisehen
Kräfte der
Arbeiter,
Techniker
und
Ingen'ieure
und
erweckte
imn€r
wieder
neue Initiativen'
So,.und
nur
so
ist es
zu
verstehen,
daß im sdricksalhaften
Jahr
1958,
n
dem
die für das
gesamte
deutsc'he
Volk
entscheidenden
Beratungen
des V.
Parteitages
stattfanden, auch in
der
Voll$wsrft
Stralsund
noch
grandiosere Pläne für die
kommenden'Jahre
gemacht
werden konnt€n,
Bekannt ist,
daß
unsere volkseigene Fischereiflotte
schon
in
nächster Zeit ihre Fangergebnisse
wesentlich
erhöhen, daß
sie
jährlich
bis
zu 25000
Tonnen Fisch
mehr anlanden
und damit
?5 Prozent
des Fischbedarfs
der
Bevölkerung
aus
eigenem
Aufkommen
decken
wird. Mit den bisher in Stralsund
gebauten
Kuttern
und
Loggern werden
jedoch die dazu notwendigen
Fangreisen
zu weiter
entfernt
liegenden Fangpläizen
kaum durchführbar
sein. Und
da
außerdem auch auf
dem
Weltmarkt
größere
Sdtifistypen
gefragt
sind, ent-
schloß sidr
die
Werft. die Loggerproduktion
auslaufen
zu lassen und
mit
dem
Bau
neuer Typen zu beginnen.
59
werden
noch in diesem Jahr 20
Mitteltrawler
dje
Taktstraße
vedassen,
denen
sidr bis
f960 weitere
150
hinzugeseUe$
sollen.
Ein schmuches
Schifr
ist dieser
Mitteltrawler, der
speziell für
den Hochseeflsdrfang eingesetzt
wird und
die
Möglichkeit
bietet,
drei verschiedene
l'angarten
zu
betreiben. Außer dem
bisher
von
unseren Fischern
gepflegten
Schleppnetzfang
auf Tiefseefisdre
und
Treibnetzfang auf Heringe soll vom Mitteltrawler aus
mit Hilfe
motorisierter Spezialboote
nodt der
so-
genannte
RingiwadenJang
äuf Sardellen
und
der-
gleichen
ausgeübt
werden. Dadurdr
kann
das Fahrzeug
stets für eine
der der
Jahreszeit
entsprechenden
wirtscha'ftlichsten
tr'angmethoden
eingesetzt
werden.
Neben
dem
Bau
der Mitteltrawler
und verschiedener
Seezeichen-Kontrollboote
gehen
noch im zweiten
Plan-
jahrfünft
die
Vorbereitungsarbeiten
ftir die
Kiellegung
weiterer
neuer Fahrzeuge
forclert
voran.
Moderne
Gefriersdriffe
soUen im dritten
Fünfjahrplan
aul der
Stralsunder
Werft
gebaut
werden, 80
größere
Mittel-
trawler
mit 1300-PS-Antriebsmasctrinen,
82 Stüdr
l5-t-Sctrwimmkräne
und
vor allem die
,,Tropiks".
Das
sind 2500-t-Fahrzeugevon ?9 m Länge, 12,50m Breite,
eiaer
Besatzung von 62
Mann
und
einer Ladefäh@keit
von 380 t.
Die
zwei
650-PS-Antriebsdiesel
werden
solch
ein Schi.ff hinunter
in die tropischen
Gewässer
bringen,
um dort
die
Jagd auJ
Thunffsche aufzuneh-
men. Ein
großer
TeiI der 62köpfigen
Besatzung
wird
an
Bord in der Fischfabrik tätig
sein und
den
ein-
gebrachten
Fang
gleidr
verarbeiten,
zumal ein
Aufent-
halt unter tropisdrem
Himmel das'längere
Lagern
von
Fridchflsdr
unmöglich
macht.
Es
soll
für heute
gentigen,
was wir an Besonderheiten
aus der Werft am Strelasund erfahren konnten. Die
Leistungen
und Taten der Werftwerker selbst werden
in nächster Zeit
der Gesdrichte unseres Staates
nodt
mandres
gewidrtige
Blatt hinzufügerL
Nicht nur die
Werftwerkdr werden
das,
die
Genossenschaftsbauern
auf RügerL die
Arbeiter
in
den Kreidewerken,. die
I'isdrer
in der vdlkseigenen Saßnitzer Kutterflotte, d,ie
in den l'ischereigenossenschaften
der
Inseldörfer wer-
den es ebenfalls; denn sie alle
haben es im eigenen
Leben hart
genug
erfahren müssen, was es heißt,
unter der Knute
der
Kapitalisten zu leben
und wie
'
lictlt die Zukunft,
um
wieviel sdröner
mit
Jedem
Tag
'
das Leben in unserem
sozialistisdren
Staate ist
und
noch werden wird.
Bei der Ausarbeltung dieses B€itrages dienten das
Heimat-
buc*r
,,Die
hsel
Rtlgen" von
wolfgang
Rudolph
und
dle
werkslnformatlon
,10
Jehre Volkswerft
Stralsund"
als
Quellenmaterlal.
650
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
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oen
Es ist in
den letzten
Jahren.zu
einer
guten
Gepflogen-
heit
geworden,
während
der Leipziger
Messen
neue
Bekanntschaften
zu machen;
gleich,
ob
zur Frühjahrs-
oder
zur Herbstmesse.
Erinnern
wir uns,
welche
Begeg-
nungen
wir mit
neuen
Erzeugnissen
unserer.Rundfunk-
technik
hatten: Frühjahrsmesse
195?
-
Tonbandgerät
KB
100 als Neuentwicklung,
im
Herbst
des
gleichen
Jahres, war es das Fernsehtischgerät ,,Weißensee,,,
im
Frühjahr
1958versprach
der
,,Alex,,
ein
sogenannter
Knüller
zu werden,
wohingegen
der
,,Spatz
iB,,
zu
den
letzten
Herbstmes-setag€n
zwar
nicht mit
großem
Brimbcrium
angekündigt
wurde,
aber.
. .
Sehen
Sie, da
haben wir
es schon,
das vermaledeite
Wörtchen
,,aber".
Wir
werden ohne
es
wohl nicht
aus-
kommen
-
Und heute
gilt
es
sogar in doppeiter
Be-
deutung:
Die
Frühjahrsmesse
ließ
bei uns den
Entschluß
reifen,
in
diesem
Heft den von
uns
auf
seine Leistungsfähig-
keit
getesteten,,Alex"
vorzustel len,
a b
er
-
das Her-
stellerwerk
vertröstete
von Monat
zu Monat und
war
bis
heute
nicht wi.llens,
das Gerät
mehr als nur
aus
zwei Meter Entfernung ansehen zu lassen.
Harren
und hoffen
wir
also weiter,
daß das Versprechen
vom
VEB
Stern-Radio
Berlin
irgendwann
doch
noch
eingelöst
wird.
Eines
allerdings
dürfte der Betrieb
(und
nicht nur
dieser)
sich angewöhnen:
Neuentwick-
Iungen
soliten
nur
dann
der
öfienttichkeit
vorgestellt
werden,
wenn
sie
produktionsreif
dind
und
auch ge-
handelt
werden können
Wir
fühlen
uns
gezwungen,
das zu
sagen,
denn die Leipziger
Messe
ist
eine Han-
delsmesse
und
keine
Schau
noch nicht
vollendeter
Konstrukt ionen.
Soviel zu unserem ersten ,,aber,,. Nun zum zweiten:
,,Spatz
58", ein
Kofiersuper
vom
VEB
(K)
Elektro-
akustik
Hartmannsdorf,
stellte
sich der
öffenilichkeit
zwar
erst während
der
Herbstmessetage
lgbg
als Neu-
entwicklung
vor,
er fiel unter
der Vielzahl
der Exponate
nicht
besonders
auf, a
b e r
-
er
steht heute
schon
auf
unserem
Tisch
und
hat
es in
kurzer
Zeit fertigge-
bracht,
sich viele
Sympathien
zu
erobern.
Genug der
Vorrede,
die
-
unter
Abwandlung
ernes
bekannten
Sprichwortes
-
nichts airderes
zum Aus-
druck
bringen
sollte
als:
,,Der
,Spatz,
in der Hand ist
besser
als der
,Alex,
im
Panzerschrank ,,
Heiter
kl ingt 's,
ernst
ist 's
gemeint .
Sehr ernst
sogar
*
Sympathien
hin;
Sympathien
her,
jetzt
haben
Reali-
täten zu
gelten:
Von
einem
Gerät,
das
bei Reisen,
Sport und
Wande-
rung
begleiten
soll,
miichte
man zuerst
natürlich
651
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 30/68
Körpergröße,
Ta.illenweite,
Gewicht
und noch so
einiges
wissen. Also Zollstock und Waage heran;
gemessen, gewogen
und
im
Steckbrief notiert: Ge-
häusehöhe
(einschließlich
Bedienungsknöpfen) 20
cm,
größte
Breite 29 cm, Tiefe l0 cm. Gewicht
(einschl,ieß-
lich Batterien) etwa
3,4
kg. Das
Gehäuse selbst ist als
ein hölzerner und mit Kunstleder
verkleideter Kasten-
rahmen
gearbeitet,
dem vorn
(fest
angebracht) und
hinten (abnehmbar) Preßstoffwände angesetzt worden
sind.
Diese
wiederum
sind durchbrodren, die
groß-
flächigen Öffnungen
stoffbespannt
und
mit einem
Metallgerippe
(sogenanntem
Schaumgold) abgedeckt.
Ein abknöpfbarer Trageriemen
gestattet
den
Trans-
port
des Gerätes in
der Hand oder umgehängt.
Jetzt einen
Röntgenblick, denn ein
guter
Freund
is t
nicht an d.er Kleidung, son'dern
am Herzen
zu erkennen.
Und
,,viel
Herz" hat unser
,,Spatz".
Das Chassis ist
stehend ausgebildet, nimmt also die
gesamte
Breite und Höhe des
Gerätes
ein.
An Röh-
ren sind vorhanden die DK
96,
DF
96,
DAF
96, DL 94;
außerdem Anodengleichrichter
2\'/r B 100/80 0,06 und
Heizgleichrichter B 20115
0,3. Vom Lautsprecher ist
zu sagen,
daß
es sich um
einen 2 W
permanent-dyna-
mischen handelt, der immerhin über eine Größe von
l0X6 cm verfügt.
Und
demzufolge
auch ein
klangvoller
Ton
Wäre weiter zu erwähnen,
daß
das
Gerät über
sechs
Kreise verfügt, davon zwei abstimmbar. Der Strom-
verbraucli
beträgt etwa 7 W. Betreiben läßt sich der
,,Spatz"
durch
Batterie,
aber
audr durdr'Wedlselstrom
mit einer Netzspannung
von 125 V oder 220
V
be i
50
Hz, wobei das
Umschalten
von
einer
zur anderen
Spannung lediglidr durch Umsted<en
der Sidrerung
in die
jewei.ls
gekennzeidrnete
Halterung auf
dem
Sicherungstableau erfolgt.
Waren das
die
allgemeinen Daten, nun die
Besonder-
heiten, deren
es
nicht
wenige
gibt.
Ohne
zu
übertreiben,
kann davon
gesprochen
werden,
daß
der
,,Spatz"
nicht nur ein
gefälliges
Kleid
(worin
er sich von seinem
gefiederten
Namensvetter auffäUig
unterscheidet),
sondern auch
ein modernes und
kom-
fortables Gesicht hat. Sämtliche Bedienungsteile
(wie
da sind
Drehknopf
für
Lautstärkeregelung, Drehknopf
zur Senderwahl und außerdem fünf Drucktasten)
wurden
gefällig
um die Skala angeordnet und ragen
nicht
irgendwie störend über die Gehäuseoberfläche
hinaus.
Gleidr einiges
zu
den
Drucktasten und
zur
Bedienung des
Gerätes. Die äußere
linke
Taste dient
dem Ein-
und Ausschalten, wobei
gleichzeitig
auch
die
Langwelle
(150
bis 410 kHz) eingeschaltet ist. Die
nächste
Taste,
zusätzlich eingedrücJ<t,
bewirkt
(natür-
Iich
nur
bei
Netzanschluß), daß
die
Langwelle aus-
geschaltet
wird und
der
Netzstrom
jetzt
nur
zum Auf-
laden des eingebauten NC-Sammlers dient.
Dem
Empfang im
Mittelwellenbereich
1
(510
bis
900
kHz)
und Mittelwellenbereich 2
(890
bis
1630 kHz) dienen
die nächsten
beiden Drucktasten,
wohingegen
die
letzte
die Möglichkeit
einräumt,
auf Kurzwelle
(49
m, 41
m,
3l m) zu empfangen.
Daß das Gerät
nicht
nur auf Batterie,
sondern
auch
am Stromnetz angeschlossen und
gespielt
werden
kann,
wurde bereits erwähnt, doch
sind
noch einlge
Worte
darüber
zu verlieren.
Zum
Batteriebetrieb
dienen
die
8s-V-Anodenbatterie
und
der zur
t{eizung
notwendige
gasdichte
Nc-Sammler, der
mit
einer Monozelle
paral,lelgesdraltet
ist. Beträgt die Betriebsdauer
der
Andde etwa 50 Stunden, so
lassen der fest eingebaute,
allerdings aufladbare Heizsammler
(1,2
V,
2 Ah) und
die 1,5-V-Monozelle bei
täglictr vierstündigem Spiel-
betrieb des Gerätes eine Betriebsdauer von 24 Stunden
zu.
Alsdann mactrt
sidr eine Aufladung erforderlidr,
oder
-
wenn hierzu
die
Möglidkeit
fehlt
-
das
Ein-
setzen einer neuen Monozelle. Kann das Gerät jedoctr
-am
Wechselstromnetz angesdrlossen
werden,
genügen
nach
vollständiger Entladung de s'sammlers 16 Stun-
den,
bis
er wieder
voll
aufgeladen ist. Empfehlenswert
ist allerdings, daß der
,,Spatz"
nicht ständig auf Batte-
rie,
sondern zwisdrendurch
auf Netz
betrieben
wird,
wodurch sich ein Nadrladen des
Sammlers nicht
so
schnell erforderlich macht.
Die Betriebsartenumsdraltung wurde ebenfalls
glücli-
lidt.
gelöst.
Sie erfolgt automatisch durdr den Netz-
stecker. Beflndet
er sich
in
den Steckbuchsen des Ge-
rätes, ist auf Batteriebetrieb
geschaltet;
wird
er ent-
fernt,
gesdrieht
dadurch schon die
Umsdraltung
auf
Netzbetrieb. Wäre dazu nodr erwähnenswert,
daß bei
Netzbetrieb und auch beirn Laden unter der Skala
eine Kontrollampe
aufleuchtet und damit die Betriebs-
art angezeigft wird.
Audt
die
Frage nach
der Antenne ist nicht schwer
zu
beantworten.
,,Spatz"
verfügt
über eine eingebaute
Ferritantenne,
deren
Ausmaß
(20
cm lang, I
cm
Durch-
messer) sdron
auf
leistungsstarken
Empfang
schließen
läßt.
Eine
zusätzliche Außenantenne
(für
die am Be-
dienungsteil
eine
Buchse vorgesehen ist)
macht
sich
nur beim Empfang von Kurzwellensendern
erforder-
lich, doch ist sie auch für
den
Lang-
und die Mittel-
wellenbereiche
wirksam. Selbstverständlich
ist, daß
ein Erdanschluß über
die Erdbuchse vor
allem
beim
Batteriebetrieb
die Empfangseigenschaften
wesentlich
verbessert,
*
So, an technischen Einzel- und Besonderheiten
wäre
das Wichtigste
gesagt.
Ebenso
wichtig ist
natürlich,
was
,,Spätzchen"
hergibt und wie
er sich bewährt.
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7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
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,,8oul
rchncllei
bqrlor und
billigpr,
Unter dieser Losung fand
am
6.
und
?.
September 1958
in
Dresden
eine
Konferenz
junger
Bauarbeiter
statt.
Im Mittelpunkt
der
Beratungen
stand die Zi€lstellung
des V.
Partei-
tages der SED für
das
Bauwesen
und die Frage, wie die gesamte
Bauarbeiterjugend unter der
Füh-
rung
ihres sozialistisdren Jugend-
verbandes in
den
Kampf um
die
Verwirklidrung
der Beschlüsse
des
V. Parteitages
einbezogen
werden
kann.
Die Teilnehmer der Arbeits-
gruppe
,,Neue
Arbeitsmethoden"
stellten sidr
das
Ziel, in der
ge-
samten DDR bei
der
Einführung
der mechanischen
Mörtelförderung
und
des
gerüstlosen
Innenputzes im
Putzspritzanwurfverfahren aktiv
mitzuarbeiten. Wie
es
zur Einfüh-
rung
dieser
neuen
Tedrnik
kam,
was
dabei bisher versäumt wurde und
was weiterhin schnellstens
zu
tun
ist;
soll
in
den
folgenden Zeilen
ge-
sagt werden:
Blsher mit Schubkarre und
Schaufel
Bis 1956war es in
den meisten Bau-
betrieben
üblich,
den für die Errich-
tung
eines Rohbaues
erforderlichen
Mauermörtel
im vorgemisdrten
Zu-
stand in Schubkarren
zu laden
und
diese
mit
dem
Bauaufzug in die
jeweilige
Etage
zu fahren. Entweder
konnte der
Mauermörtel
gleidt
in
den am Arbeitsplatz stehenden
Kasten
gekippt
werden
oder wurde
in die auf
der
Zwischenrüstung
stehenden
Kalkkästen hochgeschau-
felt. Der
gleictre
Vorgang
spielte sich
bei dem Transport des
Putzmörtels
für Innenputz und
in nodr ersdrwer-
terer Form
für
den
Außenputz ab.
Eine Medranisierung
dieser Mörtel-
förderung wurde bis zu dieser Zeit
in
einigen
Großbetrieben
in
Form
der
pneumatischen
Mörtelförderung
(System
Günther) eingeführt.
Im
Frühjahr 1956wurden einige Ver-
suchsmuster der von den Berliner
Kollegen Proska und
Mielke
ent-
wickelten
Membranmörtelpumpe
verschiedenen Baubetrieben zur Ver-
fügung
gestellt.
Dieses
Gerät
fand
sehr schnell
dort
Anerkennung,
wo
mit einem
geschmeidigen
und
gleit-
fähigen Mörtel
gearbeitet
wrrrde.
Damit war
eine
Entwicklung an-
gebahnt, '
d ier
. in
verhältnismäßig
kurzer Zeit zuifiner
grundlegenden
Veränderung
dbr
bisher
üblichen
Putztechnik
füHren konnte.
Wie bei der
Feuerwehr
So war es im VEB Bau (St) Dresden
die Brigade Wallrabe,
die bei der
Errichtung
.eines
Rohbaueb erstmalig
den Mauermörtel
mit einer Mörtel-
membranpumpe
bis in
den KaIk-
654
s€id Richtmciiter
dc3
Soriolirmusl,,
Mlt
Eintach- oder Doppelalilse
werden
beim
gerilstlosen
Put en
Deck€n unal
Wänale mit Mörtel
angesprltzt
. . .
. . , und
mit
der Leichtmetall-
stielkarüitsche
vom Fugboden
aus
verzogen.
kasten
drückte. Mit
der Einführung
Wie reagierten nun
aber das
Ministe-
des Innenputzes
begann die
Brigade
rium für Bauwesen,
der Zentral-
den Putzinörtel
gleictr
aus
der för-
vorstand
der IG Bau,
Holz,
das DDR-
derleitung an die Decken
und Wände
Neuerer-Kollektiü und speziell
di e
zu spritzen. Dabei wurde der Mörtel Berliner Baubetriebe auf diese neue
in einer am
Förderschlauchende
an-
Arbeitsweise? Man nahm trotz vieler
gebradlten
Düse
unter Bei-fügung
,Hinweise
nur
ganz
am Rande. von
von
Druckluft zerstäubt, wozu
neben
dieser im Bezirk Dresden
sieh
durch-
der Membranpumpe
die Bereitstel- setzenden neuen Arbeitstechnik
Iung
eines Kompressors zur Druck- Kenntnis,
denn
man
verfolgte
eine
lufterzeugung
bis 6 atü und
60 m3
andere Zielstellung. Durch das
Stundenleistung erforderlidr
war.
Ministefum
wurde mit viel
Diese
Anspritztechnik
war bereits in
Energie
die Erprobung und
Ein-
Form
des
pneumatisdren
Druck-
und
führung westd,eutscher Anwurf-
Spritzgerätes
(System
Cünther) be-
und Schleudergeräte betrieben.
Da-
kannt, sie
wurde hier aber erstmals
bei muß allerdings hinzugefügt wer-
in einer neuen
Kombination unter den,
daß
die
in Berlin
durch-
Anwendung einer Mörtelmembran-
geführten
Versuche in der
zuvor
förderpumpe und Druckluftzerstäu- beschriebenen Art zu keinen braudr-
bung angewandt. Vom Herbst 1956 baren Erfolgen geführt hatten.
an wurde
diese Förder- und
Spritz-
So bestanden also
zwei
Entwick-
technik mit.aller
Energie im Betrieb
lungsridrtungen, die bisher zu fol-
vorangetrieben
und
eine Brigade genden
Ergebnissen
führten:
nadr
der
anderen damit
vertraut
Im
Bezirk
Dresden
putzen
zur Zeit
gemacht.
42
Brigaden im Membranpump-
Warum in die
Ferne
schweifon ...?
Putzspritzanwurfverfahren im
In-
Dies
ging
verständlicherweise
nicht
nen- und Außeniutz, d'
h',
daß in
so
glatt,
wie dies in wenigen
sätzen
jedem
Kreisbaubetrieb wenigstens
hier
geschildert
ist. Danlider
guten
eine Brigade
nach dieser
Arbeits-
kollektiven
Zusammenarbeit
der
weise arbeitet. Allein im
VEB Bau
Neuerer
des Bezirkes untereinander
(St)
Dresden
arbeiten zur Zeit
elf
gelang
es
jedoch
bis
zum F.rühjaht
Brigaden im Putz-Spritzanwurf'
1958 mit Unterstützung der
jeweili-
Die
aus
Westdeutschland
ei-ngeführ-
gen Betriebsleiter und Hauptmecha- ten Lübecher Putzwerfer stehen da-
niker, diese
neue Technik
weit-
gegen
bis auf wenige Ausnahmen
gehend
in
den
volkseig€nen
Baube- ungenützt in
den
Werkstätten
der
trieben
des Bezirkes Dresd€n
Baubetriebe. Erst vor wenigen Wo-
durchzusetzen
dren hat
sich
nun
endlictr bei
den
l
l
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 33/68
verantwortlichen
Stellen
die Er-
kenntnis durchgesetzt,
daß der
im
Bezirk Dresd€n beschritiene
Weg de-s
medranisierten
Putzanwurfes der
erfolgversprechendste
ist,
da die
Möglichkeit
besteht, auf
Grund der
Lieferkapazitäten
der Hersteller'-
betriebe
Mörtelpumpen
und
Kom-
pressoren
in
der
notwendigen
Stück-
zahl bereitzustellen,
Gerüstloses
Putzen
Diesem ersten
Erfolg folgte
nun
der
zweite.
Im
Frühjahr
1957
erschien in
der, ,Bauzeitung"
ein
Bi ldberict t t
,,Junge
Bauarbeiter besuchen
Volks-
polen".
Darin war eine
Abbildung,
wonach
in Polen ebenfalls
Spritzputz
ausgöführt
wird,
je<ioctr
ohne die
Anwendung
der bisher
bei uns üb-
lichen Putzerrüstung.
Das
Verziehen
des Mörtels
an der
Decke erfolgte
dabei
mit
Stielkartätschen.
Nach
Durchsetzung
der
Spritzputztechnik
im VEB Bau (St) Dresden wurde im
März 1958
diese
Anregung
in
der
Bauzeitung wieder aufgegriffen und
fechnoloq.
orle
Nr.l
-
BtallS
l(oslenorlen
461,50
tu1
8tö,00
M
19q60
tA
2lll,00
Dil
mit den Vorbereitungen
begonnen.
Die
gleiche
Zielstellung
wurde
von
einem Kollektiv
der Deutscheh
In-
vestitionsbank
Cottbus
mit einer
Putzbrigade
auf der
Bausteile Lüb-
benau
verwirklicht.. Ein Unterschied
bestand
darin, daß
in Lübbenau
der
gerüstlose
Putz unter Verwen-
dung der
pneumatischen
Druck-
anlage System Günther durchgeführt
wurde. Zw Zeit
findet
dort
eine
Umsteliung
auf die wirtschaftlidtere
Membranpumpen-Putzspritztedtnik
stat t .
In
guter
kollektiver Zusammenarbeit
gelang
es im Bezük
Dresden, die
Einführung
des
gerüstlos€n
Putzens
in allen
19 Baubetrieben innerhalb
von drei Monaten durchzusetzen.
Zur Zeit sind
48 Brigaden mit den
erforderlichen fahrbaren
Putz-
gerüsten
und
Leichtmetallkartät-
schen
ausgerüstet. 42 Brigaden
putzen
zur Zeit
gerüstlos.
Erhöhung
der
Arbeitsprotluktivität
Welchen wirtschaftlichen Vorteil
bietet nun
überhaupt
der Membran-
pumpen-Putzspritzanwurf
und
in der
Weiterentwicklung
die
gerüstlose
Putzausführung
gegenüber
der bis-
her üblichen Handputztedrnik?
Der
Mörteltransport wird medranisiert
und an Stelle von
bisher
drei bis
vier
Arbeitern
jetzt
nur von
einem
Maschinisten ausgeführt,
der
di e
Mischerbeschickung
sowle die Ma-
sdrinenpflege für Membranpumpe
und
Mischer übernimmt. Dazu
kommt der Wegfall des
Handanwur-
fes von Putzmörtel,
da derselbe
jetzt
direkt an das
Mauerwerk
gespritzt
und dann
nur
in üblicher
Art und
Weise
weiterbearbeitet
wird. Die
Einsparung beträgt bei einer
Putz-
brigade von zehn
bis zwölf Kollegen
rund
1000,* DM im Monat.
Durch
die zusätzliche
Anwendung der
gerüstlosen
Putzausführung
werden
die
Vorhaltung
des bisher
erforder-
Iichen Rüstholzes,
der Putzständer
sowie die bisher durch Zimmer-
leute ausgeführten
Rüstarbeiten
mi t
den entsprechenden
Transporten
eingespart.
Dies beläuft
sich im
Monat
pro
Brigade
mindestens auf
weitere 800,-
DM bis
1000,-
DM
Einsparung
Diese wirtschaftlidte
Betrachtung
und
deren
Ergebnis
zeigen
mit aller
Deutlichkeit,
daß
solche
Möglichkeiten,
die
Baukosten
herabzusetzen,
,
mit
aller Energie
vorangetrieben
werden
müssen.
Neben
den kostenmäßigen
Vorteilen
ist vor allem
eine
wesentliche
Ent-
lastung des
körperlidren
Aufwandes
bei den Transport- und Putzarbeiten
gegeben.
Die Arbeitsproduktivität
erhöhte
sich
und
führte
gleichzeitig
zur
Qualitätsverbesserung
des Wand-
putzes
und
zur Mörteleinsparung.
{
vEg
aAU
St)
DRESDEN
'tIö
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-
/t4m
b
o
n
p
u
m
pen
fö
nde
-
u.Sprilzverfoh
en
nit anteilige E-lbmpresson
lrlörlelförderung
it
Schubkorre
ber
Aufzuq,
lnsloßen .Hondonwuff
40n2
"
lng
n,55
rt1
ot D
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,Abteilung
ür
die
Montage
er
Wandp{atten
Presse
Ktppvonlchtung
MTA
L%BHTTBN=
dJaustoft von
e%orgon
Eigentl ich timmtschondie Uberschrift
icht,Wolzbeton
ist nicht
etwos
Zukünfti.ges,
ondsrner
wird heuteschon
erzeugt.
4orgen
ober wird seine breiteAnwendungon
vielen Orten der Sow jetunion,
o
iicher in oller
Welt
erfolgen.
Wer kom ober überhouptouf die ldee,
Stohl-
beton
zu wolzen?
Nun,
der sowjetische
rbeite.r ikoloi
Koslow und dqr
Ing.Bolschokow berlegten,wie mon
die
industriel löi
Verwendung von Beton erweitern
könnte.
Koslowihotte sich
sein Leben long mit Beton
befoßt.
Er wußte,
doß
die Betonfertigteile selbst
be i
fobrikmößigerHerstellungnoch relotiv euer sind. Bis
sie
hörten, vergehenouch bei
Vgrwendung
künstl icher
Bedompfungsonlogen
och
mehr
ols
10Stunden.
Außer-
dem
ist ihre Obe,rflöche
ouh,
und
die
Abmessungen
sind oft n icht
gonz
genou,
656
Wos wqr
olso
zu
tun, um
den
Ausstoß
der longsom
hörtenden
Betonteile u
beschleunigen nd moßholtige
Tei le
zu
bekommen?
Bekonntl ich
wird der Beton zur
Zeit
wie Metoll
in For-
men
gegossen.
Wie wö're
es,
wenn mon
Beton ouch
so
wie Metoll wolzen würde? In
den
letzten
Johren
sind
spezielleWolzonlogen
entwickelt
worden,
ouf denen
dos worme Metoll
so beorbeitet
wird,
doß
es ouf ein-
mol
die endgültige Form erhölt. So müßte mon ouch
den Beton behondeln Von dieser dee bis zum prok-
tischenVersuchwor nur
ein
kurzer
Schritt,
An einer
olten sti l len Stroße
n Moskou,dem früheren
Mo,rienwold,hotte
bold ein
riesiges Wolzwerk
die
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
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I
: i
,
: ' , ;
" 1 ' r
). "
, ' .
Produktionvon
Großplotten
noch
dem
Wolzverfohren
oufgenommen.
Der
gesomteArbeitszyklus
etrögt hier
nur zwei Stunden,
wöhrender
in
den
übrigen
Betrieben
im
Durchschnitt
inen
Tog
douert.
Der Houptteil
des
gesomten
Werkes.wird von
der
Förderbondonloge
ebildet, die von
wenigen
Men-
schenbedient
wird. Die
Arbeit besteht
dorin,
om An-
fong
des
Bondes
ein
leichtes
Eisengeflecht
ufzugeben,
dos donn
mit Beton
ousgegossen
wird.
Noch
zwei
Stunden
hebt
ein
Kron
die
lertigen
Teile hoch, um
sie
zum Loger
zu
befördern.
Zwischen
iesenbeiden
Vorgöngen
wird der
Beton
mit
dem
Bewehrungsstohl
wischen
glotten Druckwolzen
gewolzt
und dobei
verdichtet.
Die
glotte
Oberflöche
des zu
fertigenden
Teiles wkd
von
einem dorüber-
loufenden
Gummibond
erzeugt,
wöhrend
die Rippen
on der Unterseite on einem Metollbondgeformt wer-
den,
Es
,besteht
ous
einzelnen
,,Schuppen",
ie
on
Ketten befestig t sind'
Dos
Wolzgut beweg.t
sich
un-
unterbrochen
weiter,
und wöhrenddessen
örtet der
Beton.
Die fertigen Plotten hoben seh r
genoue
Moße und
eine
gerodezu
deole
Oberflöche.
Die Wonddickebe-
trögt
10
bis
40 mm mit 60
mm hohen Rippen,
die
in
Abstönden on 30
mn
stehen.
EineWondbouplotte, ie
ous zwei derortigenRippenteilen usommengesetztst,
is t
6X3
m
groß.
Als
dos erste
Wolzwerk
ür
Betonteilevor einem Johr
seinen
Betrieboufnohm,
gob
es
nochviele Zweifler,
ie
wurden
schon domols
vom Vorteil des Betonwolzens
überzeugt. Inzwischen
sind
die Anloge
und
deren
Technologie
och
erheblich
erbessert orden,
Auch
die
Hörtemethodewurde veröndert. n Stelle
der
bisherigenstufenweisen
Erwörmqng,bei
Temperoturen
von 40
bis
60
Grod
im Verlouf
von
6 bis 8 Stunden
wirci
der Beton
etzt
durch
Dompf
schnell
uf e twq 100
Grod
erwölmt.
Die neue
Schnellenvörmungsmethode
rochte
nochweit bessereErgebnisse.
Noch klingt zwor dos
Wort
,,wolzen"
in wenig fremd,
doch
bold wird es
zum
olltöglichen Sprochgebrouch
gehören,
657
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Über
ilie
Innenmeehanisierung
im sozialistischen
Großbetrieb
Landwirlschaftliche
Kleinanlagen und Ki€ingeräte
werden immer mehr durch Großaggregate verdrängt,
Das betrifft sowohl die Feldbaugeräte
als auch die
Anlag€n für die Viehhaltung und
-aufzucht.
Solche
Aggregate sind
zwar sehr teuer, lassen
jedoch
ein-
deutig erkerrnen,
.daß
alles andere
nur
Stücl<werk war.
WohI kann
sich der Mittelbauef,
u;m
nur ein Beispiel
zu
nennen,
eine Melkmaschine
anschaffen. Unter Um-
ständen wi,rd
sie
sich sogar
,rentieren.
Aber niemals
wir.d derselbe
Bauer in der Lage sein, sich
ein voil-
mechanisiertes Futterha'us einrichten
zu lassen. Ein
anderer wind sich vielleicht einen
Mähbinder an-
schaffen,
jedoch
keinen Mähdrr€scher.
Selbst
wenn er
das G,eid dazu hätte,
würden sich
diese
Anlagen uni
Maschinen in seinem
B,etrieb niemals rentieren. So
ist der Einzelgänger nach wie vor immer gezwungen,
viele
Arbeiten
mit
der Hand
zu verrichten.
U,nd der Großbetrieb in kapitalistischen
Ländern?
Auch in ihm
wird es derart kostspielige
Aggregate
nicht
geben,
denn nach
wie vor ist der Landarbeiter
für den
Großgrundbesitzer
eine viel biiligere Arrbeits-
kraf,t
So
gibt
es
nur
einen Weg
zur
Technisierung
der Land-
wirtschaft,
der
dem Wohle
der
werktäLigen
Menschen
dient; un'd der lührt zur
sozia,listischen Großraum-
wirtsdraft,
wie wir sie in den LPG verwirklichen. Wo
rman
diesen Weg nidrt
geht,
wird
die Landwirtschaft
in
ihrer
Entwickiung unweigerlich hinter der Industrie
zurückbleiben
(das
beste Beispiel
dafür
ist
Westdeutsch-
land)
oder arber der Bauer
wird, wi€ in den USA und
Kanada, verschulden.
Der
Wirtscfiaftshof
Die Innenmechanisierung
beginnt
bereits bei der Bau-
planung.
Ein moderner Schweinemaststall wird in seinern
Gnundriß bereits so
proj€ktieü't,
daß ein Hoftraktor
für die Stallarbeiten eingesetzt
werden kann. Mit
wenigen
Handg,riffen
sollen sich beispielsweise
die
trenn€nde,n Zwischenwände
(Rundholzgatter)
beiseite
räumen lassenj
r
so daß eine rechteckige,
geräumige
Fläche
entstehti
Der
als Geräteträger
gebaut€
Hof-
traktor
,,R,s
09'i
kann
nun zum Entmisten
eingesetzt
werden, nachdem
der
Fahrer
das
,,Schiebeschild"
mit
nachfolg€ind€m Kehrrbesen angebracht hat. So fährt er
in den
Stall hinein und schiebt den Mist
vor
sich
her
(Abb.
1). Ist
das
geschehen,
wird
das Fahrzeug
binnen
weniger Minuten in einen Kombi- oder Parallelia'der
oder
auch in
einen
Schwenkkran
mit
austauschbaren
658
:{-o
vrrl
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Greife':relementnn
(Abb,2)
verwandelt. Für welches d,er
drei Anbaugeräte man
sich zum Fortschafiel
des Mistes
entscheidet,
richüet sich nach den örtlichen
Verhält-
nissen.
Auch
das Fütt€rn i.ibernimmt
.der
Ho{traktor,
wenn
def
Schweinestall
entsprechend
gebaut
wurde: Der
Parallellader faßt
die
Futtermittel,.
schwenkt zurück
und bildet
auf diese Art einen
Tisch. Außen am
Stall
angebrachte
ninschüttöffnungen
gestatten
ein
schnelles
und müheloses Füttern (Abb. 3). Das Einbringen neuer
Streu in den
Stall wird mit
dem
Geräteträger
sdrneli
und mühelos
erledigt.
-
So wird die schwere
Hand-
arbeit
fast vollständig
verdrängt. Nidrts beweist
diese
Behauptung besser als die Ta.tsache,
daß
nur
eine
Ar-
beitskraft in der Lage ist, 1000
Mastschweine zu
be-
treuen.
Nicht viel anders
sieht es in den Schwein€dörfern
aus.
das
Vieh in dem
luftigen,
nach
der Südseite offenen
Stall umherlaufen und auch
den
Winter
über. dort
bleiben
soll. Langjährige
Versuche haben
jedoch
be-
wiesen, daß diese
Haltungsweise nicht nur die ratio-
nellste
ist, sondern daß eine
*
wohlgemerkt sach-
gemäße
*
O{fenstallhaltung
die
Tiere weit w€niger
krankheitsanfjillig
macht und daß obendr,ein Frucht-
barkeit
und Milchleistung
steigen.
Auch dsr
Ofienstall ist auf weitgehende Mechanisierung
aller Arbeiten eingestellt. Betradlten wir das Grund-
rißschema
(Abb.
5): Heubergeraum und Fahrsilos sind
so
ge,halten,
daß eine
mechanisdre
Entladung des
Futters möglich
ist, indem die
Traktoren sarnt
An-
hänger hindurchfahren
und
Sctnvenkkräne
,das
Ab-
laden übernehmen.
Verstellbare
Freßgitter, die
täglich
weitergerückt
werden,
ermöglictren, daß
sich das Vieh
,,selbst
bedient". Schüttfutter,
gehäckseltes
Gri.lnfutter
wo die Zudrtti€r€
zumeist in Hütten
gehalten
werd€n.
Bei sadrgemäßer
Bauweise kann der Hoftraktor
sowohl
das Reinigen der Ausläufe
als äuch das Ftittern über-
nehmen.
Ftir die
Aufbereitung des Sdrweinefutters
gibt
es
ebenfalls moderne und
weitgehend mechanisierte
Futterhäuser.
So läßt
sidr
die
Aufbereitungsanlage
vom
VEB Dämpferbau Lommatsch fast als automatisiert
ansprechen:
Das Futter fä111 om Fahrzeug in eine Waschmasdrine,
läuft von
dort
über eine Föndersehnecke zum Futter.
qu€tscher
oder
-reißer
(bei
Grünfutter), d'anadr
zum
Mischer. Das Stallpersonal hat nichts weiber zu tun,
als mit
dem
Hoftraktor
unter den
Mischer
zu
fahren,
aufzuladen
und danach das
fe.,rtige
Futter
zu
verteilen.
Neu sind auch die
,Großdämpfa,nlagen
(bis
zu
1,8
t
Stundenleistung ) mit Reinigungsförderband, auf dem
die Kartofieln
selbsttätig vom anhaftenden
Schmutz
befreit werden, ehe si€ in den Dämpfer
gelangen,
Selbstverständlich
wirrd
ein modernes Futterhaus a'uch
über
einen Wasserspeicher verfügen, der ständig
sauberes urnd heißes Wasser lie,fert.
Der Offenstall
s,etzt
sich immer stärker bei der Rinderhaltung durch.
Es
mag anf,angs
etwas ungewöhnlich erscheinen,
daß
un'd
dergleichen kann
auf dieselbe Art verabfolgt wer-
den,
wie es
beim
Schweinestall
erfolgt.
,Für
den
ge-
samt€n Anbeitsanfall beim
Füttern
rechnet man
p,ro
Kuh 2 Minuten
Das
Stroh wird
gerissen
oder
gehäckselt
auf
die Liege-
stätte
gestreut.
Das karxn sogar
mit
einem
schwenk-
baren Gebläse erfolg€n.
Die
Reinigung
der Liegeplätze
und Ausläufe
e,rfoigt ebenfalls mit Hilfe des Hof-
trakto.rs, wobei für
je
10 Kühe
der
Bedarf
an Arbeits-
zeit
etwa 30
Minuten
beträgt.
Die elektrische Melkeinridrtung
ist aus
keinem
modernen
Rinderstall mehr fortzudenken. Wir kennen
sie
als eingebaute Anlage im Massivstall oder fahrbar
für Weidebetriebe. Die neueste
Pntwichlung ist
jedoch
der
Fischgrätenmelkstand
(Abb.
6).
r
Die
Tiere werden
in
den sogerjannten
,,Vo,rhof"
ge-
trieben und komm€n danach
gruppenweise
in den
Melkstand,
der mit
jeweils
a'cht'Melkzeugen aus-
genüstet
ist. Nach
dem
Abmeikein
werden sie
im Nadr-
hof
gesamrnelt,
um
wieder
zum
Stall zurüd<gebracht
zu
'werden.
Fast alle acht Minuten verlassen acht
gemolkene
Ktirhe den
Fischgrätenmelkstand
In
einem
derart
mechanisierten
Offenstall ist
es
mög-
lich, daß
eine
Person 30
bis 50 Tiere
betreut. Das
bedeutet
gegenüber
der
sonstigen
Arbeitsweise
eine
659
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'ad1
Arbeitszeiteinsparuing
von 50 Prozent.
Doch d,iese
Vorr-
teile
tr,eten erst
in Erscheinung,
wenn ein
großer
Rinderbestand
vorhanden
ist,
also in der
genossen-
schattlichen
Vieh'traltung.
Selbstverständlich
wird d.er Massivstall
nicht
vötlig
verdrängt
werden.
Und so hat
die Industrie
auch für
diese
Stallungil\
mechanische
Anlagen
geschaffen.
Da
wäre vor
allern
iCie
vom VEB Mascbinenbau
Güstrow
geschaffene
einf{che und
billige
Entmistungsanlage
zu
n'enn€n:
Eine
als
endloses
Band
gehaltene
Kratzerkette
Iäuft hinter
den
Ständen
entlang, reinigt
die Kotplätze
und verlädt gleichzeitig den Dung (Abb. 7). Der Kraft-
bedarf beträgt
bei
einer Stallkapazität
von 100
bi s
150
Rindern
je
Entmistung
nur
3 kWh
Mechanisierung
überall
Es ist in
diesem
Rahmen un-
möglich
alles anzuführen,
was auf der
diesjährigen
Landwirtschaftsausstellung
in Markl<leeberg
gezeigt
660
Abb.
5 SchematischeF
crundriß
eines Olfen-
stallkomplexes
mit Melk-
anlage.
Abb.6 Der
Fischgräten-
melkstand.
Abb,
7 Modell einer
Bandkratzerentkotanlage
mit
glelchzeltiger
l(ot-
verladung,
wobel
sieh
die
Ladebühne außerhalb des
Massivstalles
{hier
durch
Glaswände
dargestellt)
befindet.
'L-...
, ,-,
wurde. Da läßt
sich der
,,Om,ega"-Staubsauger
bei-
spielsweise mit zwei
Handgrifien in
ein Viehputzg€rät
oder in
einen Zerstäuber
für die
Stalldesinfektion
ver-
wandeln;
Futterautornaten
gibt
es
nicht
nur für
Geflügel,
sondern
auch für
die
Schweineaufzucht.
Unsere volkseigene
Industrie
wartete mit Saatgut-
trocknungs-
und
Aufbereitungsanlagen
auf,
wie sie
großzügiger nicht sein können. Die Futter-, Schrot- und
Mischanlage
vom
VEB
,,Fanal",
die
eine
Stunden-
leistung
von ,5 t
hat und
bei
einem
Schweinebestand
über 800
Stück eingesetzt
werden
soll, besorgt alle
Arbeiten, vom
Einschütten
des
Getr,eides
bis zum
fertig
gemischtem
Futter, vollautoma.tisiert.
Zum
sozialistischen
Dorf
gehört
aber
auch das Dorfwrrt-
schaftshaus.
Dort
gibt
die
Genossenschaftsbäuerin
di e
Schmutzwä,sche
ab und erhäIt
sie
gegen
€inen
g,ering,en
Unkostenbeitrag
schrankfertig
zurück. Neben
der
Groß-
wäscherei
mit alle{n
Nebenanlagen
besitzt
das Dorfwirt-
schafts,haus
natürlich
auch Bäder
und Duschanlagen,
ebenfalls
Näh-
und Reparaturstuben
für Kleidung
und
Schuhwerk.
Das Leben im
genossenschaftlichen
Dorf
wi'rd schöner mnd leichter d{rrch eine allumfassende
Innenmechanisierung.
Und: Großzügigkeit,
das ist das
Merkmal
der sozialistischen
Landwirtschaft.
Wer aber
alleingeht;
db,r
bleibt unweigerlich
hinter den anderen
zurück,
dbr muß
sich nach
wie
vor
schinden
und ab-
racKern.
A ,
H u . 9 ( a u r
Versetzbare
Auslauf
ll,gchatten
i i
*
-d
A
V
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1 ,
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7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 39/68
ls einzLges Forschungsinstitut in
unserer
Republik
belaßt sich ilie
Versuchsstrecke Freiberg
n'Lit
U
ntersuchung
s- und Prül
arb eiten
zur
Erforschung
und
Bekämptung
iler Erplosions-
und,
Brandgelahren
im
Bergbau und in iler Industrie.
Während dieses
lnstitut in
Fach-
kreisen des
In- und
Auslandes wohl'
bekannt ist, useiß die Allgemeinheit
iedoch
nur uenig
rson
seinem Be-
stehen.
Von der Bergbaustadt
Freiberg
führt
unser Weg zur
,,Reichen
Zeche",
Auf der Haide dieses alten
Schach-
tes sind neben
anderen Anlagen
die
Gebäude und
Versuchsstände der
Versuchsstfecke Freiberg
unter-
gebracht.
In
einem
Gespräch mit
Direktor
Hanel erfahren
wir, daß
dieses Institut
Ende der zwanziger
Jahre mit bescheidenen
Mitteln
er -
richtet
wurde und nach 1945
dank
der
großzügigeri
Unterstützung
unserer Regierung
einen bedeuten-
den Aufschwung
nahm.
Zunächst
befaßte
es
sich
überwiegend mit
den
Explosions-
und Brandgefahren
in
Bergbaubetrieben
über
und unter
Tage.
Die stürmische
Entwicklung
der Kunststof f industr ie
in unserer
Republik
hatte
jedoch
zur Folge,
daß
sich die
Versuchsstrecke
Frei-
berg in verstärktem
Maße
mit den
Explosigns-
und Brandgefahren
be i
der Herstellung
und Verwendung
von Kunststoffen
beschäftigen
mußte.
Immer
mehr Betriebe
der
chemischen Industr ie und anderer
Industriezweige
nahmen
ihre
Mit-
arbeit
in
Anspruch,
so daß die
Ver-
suchsstrecke
Freiberg
im Jahre
1956
auf
Anordnung
des Ministeriums
für
Kohle
und Energie
zum
,,Zentral-
institut
für Explosions-
und Brand,
bekämpfung
im
Bergbau und in der
Industrie"
erklärt
wurde.
Der Beschluß
des V. Parteitages
der
SED,
die Förderung
von Rohbraun-
kohle
als
Hauptenergie-
und Roh-
stoffbasis
sowie die Produktion
von
Briketts
zu. steigern
und den
Sdrwerpunkt
der Entwicklung
der
chemischen Industrie auf das Ge-
biet
der Kunststoffe und
vollsynthe-
tischen
Fasern zu legen, stellen
dem
Institut
große
Aufgaben;
deren Lö-
sung mit
zum Sieg des Sozialismus
in
der DDR beitragen
wird.
Für die Erforschung
der Explosions-
gefahren
verfügt
die Versuchs-
strecke Freiberg über Einrichtungen,
in denen
absiahtlich
Staub- oder
Gasexplosionen hervorgerufen
wer-
den. Aus
ihrem Verlauf
ermittelt
man
den Zusammenhang.der
Explo-
sionsvorgänge,
wobei die
gewonne-
nen Erkenntnisse zur
Erarbeitung
von Explosionsverhütungs- und Be-
kämpfungsmaßnahmen
führen. Als
Explosionsversuchsstand
lernen wir
die sogenannte
Schießstrecke ken-
nen, die
bergbaulichen Strecken
'abb.
2
Scibießatrecl(e
mit
Exdlogions-
schwailelr nsclr
ertolgt?r' Kohlsn-
staub?xploston;
,
unfranßn ilryn,
. EinBesudr
n
derYersudrsstredte
reiberg
unter
Tage nachgebildet
ist. Eine
der
beiden
je
25 m
langen Schieß-
strecken
besteht
aus
dicken Holz-
bohlen,
welche
durch
starke
Eisen-
armierung
zusammengehalten
wer-
den. Sie verfügt über einen ovalen
Querschnitt
von 2
m2 bei
einer lich-
ten
größten
Höhe
von 1,83
m und
einer Breite
von 1,32
m; ihr
Raum-
inhalt
umfaßt
50
m:,. Diese
Schieß-
strecke ist
an einem
Ende durch
einen
starken Mauerblock
ab-
geschlossen.
Von einem
hölzernen
Umbau umgeben,
liegt sie
in einer
schwingungsdämpfenden
Asche-
bettung
und ist mit einer
Anzahl
von Druckentlastungs-Essen
sowie
l4 Streckenfenstern
aus
zweiein-
halb Zentimeter
starkem Glas
ve,rse-
hen.
Durch
diese
Fenster
können von
außen
die Explosionsvorgänge
im
Streckeninneren
beobachtet
werden.
Die zweite
Schießstrecke
besteht
aus 6. mm
starkem
Stahlbiech.
Sie
hat einen kreisrunden Querschnitt
und zeigt
ähnliche
Abmessungen
wie die eben
beschriebene
Strecke.
In
diesen
Schießstrecken
bestimmt
man
die Zünd-
und
Explosions-
gefährlichkeit
von
Kohlen-,
Koks-,
Kunststof f - ,
anderen'organisdlen
und auch Metallstäuben
sowie
von
Gasen und Dämpfen.
Die Explo-
sionsfähigkeit
eines
in der
Luft
schwebenden
Staubes
wird an Hand
der
geringsten
Staubmenge
in einem
Kubikmeter Luft
ermittelt,
bei der
sich eine
Explosion
gerade
noch in
abb. I
Koblenstaub-
exploslon.ln
der
Sdtleßsffecke
bel
Nacht.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
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i q {
".:ääft
diesem Staub-Luft-Gemisch
fort-
pflanzt.
'Wie
geht
nun ein derartiger
Explo-
sionsversuch
in der Schießstrecke
vor
sich? Da werden beispielsweise
10 kg Kohlenstaub
gleichmäßig
über
die
ganze
Streckenlänge
ausgestreut.
Dann bringt man in
einem
Schieß-
mörser,
der in den
Mauerblock
am
Streckenanfang eingelassen ist,
500
g
Gesteinssprengstoff
zur Deto-
nation.
Die Druckwelle wirbelt de n
Staub in der Strecke auf, und
die
Sprengstoffflamme
fährt in das
Staub-.Luft-Gemisch
hinein. Ist
die-
ses explosionsgefährlich,
dann ent-
zündet sich das von den Sprengstoff-
flammen
getrotfene
Staub-Luft-
Gemisch
an der Berührungssteile,
und
die
Zündung
pflanzt
sich durch
das
ganze
Gemisch
zum offenen
Streckenende, dem
Mundloch,
hin
fort.
Die Fortpflanzungsgeschwin-
digkeit der Explosion kann
be i
Kohlenstäuben am Ende der 25 m
langen
Schießstrecke 10 bis 20 mr's
betragen. Bei entsprechender
Ge-
fährlichkeit und Konzentration des
Staubes in der Luft schlagen die
Flammen bis zu 12
Meter
weit
aus
dem Mundloch
heraus.
(Vgl.
hier-
zu die Abb. 1, 2
und 3.) Diese
Versuche lassen
erkennen,
wie
ge-
fährlich Staub-Luft-Gemische
sein
können, wenn
sie zündfähig
sind
und mit heißen Flammen
oder ande-
ren Zündquellen
in Berührung
kommen.
Von den Kohlenstäuben
sind
die Braunkohlenstäube im all-
gemeinen wesentlich gefährlicher
als die Steinkohlenstäube.
Die Schießsirecken dienen ferner
zrJr Prüfung
von Bekämpfungs-
mitteln
und
-verfahren
gegen
Kohlenstaub-
und Gasexplosionen,
z. B. von Gesteinsstaub-
und
Wassertrogsperren.
Bei den Ge-
steinsstaubsperren
wird der auf
ihnen lagernde
Gesteinsstaub wäh-
rend
der
Explosion
gleichfalls
auf-
gewirbelt.
Die
Explosionsflammen,
die
in
ein
Gesteinsstaub-Luft-
Cemisch eindringen,
geben
an den
. Gesteinsstaub so viel Wärme ab, daß
sie infolge der
starken Abkühlung
erlöschen. Weiterhin findet in den
Schießstrecken die Prüfung von
Sprengstoffen
und
Zündmitteln
statt. Die-'se werden nur dann für
den Vertrieb an die Sprengmittel-
verbruucher
zugelassen,
wenn sie
von
der Versuchsstrecke Freiberg
auf
ihre
Eignung
untersucht
wurden.
Auch die Typenprüfung
von elektri-
schen Betriebsmitteln,
Geräten
und
Anlagen auf Explosicns-
und. Schlag-
wettersichörheit wird
in der DDR
nur von der Fr'eiberger
Versuchs-
strecke als einzig anerkannter Prüf-
steile durchgeführt.
Wegen
de r
Wichtigkeit
dieser Untersuchungen
werden
die
elektrischen
Einrichtun-
gcn
durc'h dcn Ncubau
einer
gro{Jen
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
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clektrischen Versuchsstation
mi t
einer
Reihe
von
Explosionsständen
erweitert.
I ) ie Forschungsarbeiten,
die auf
d ie
Erhöhung
der
Sicherheit
in
den
kohlenstaub-
und brandgefährde-
ten Braunkohlen-Brikettfabriken,
Schwelereien
usw. abzielen,
werden
seit
der
Ubernahme einer kleinen,
stillgelegten Braunkohlentiefbau-
grube
mit Brikettfabrik
in Ragewitz
bei Grimma in betriebsmäßigem
Umfänge
durchgeführt. Sie besitzen
große praktische
Bedeutung, da sich
das
Verhalten
des
Braunkohlen-
staubes in der
Grube nur durch ent-
sprechende
Großversuche feststellen
Iäßt. So
wil l
man
in Ragewitz z. B.
untersuchen,
wie lange Braunkohlen
in
den Trocknern bei
verschieden
hohen Dampftemperaturen
und
I)ampfdrücken
lagern können,
ehe
sie
in Brand
geraten,
Durch andere
Versuche
soli ermittelt
werddn.
wie
Braunkohlenstaubverpuffungen in
Transportschnecken
gefahrlos
auf-
gehalten
werden
können. Wieder
andere Versuche sollen
feststellen,
wie Wasserdampf
gegen
Braun-
kohlenstaubverpuffungen
wirkt.
Besondere
Versuchsstände in Frei-
berg
sind dazu
bestimmt, die
Eignung
von Explosionsklappen und
-folien
für die
Druckentlastung bei
Explosionen
in Kesseln
und Bun-
kern zu
untersuchen
sowie
Tank-
sicherungen für
Tanks,
die
brenn-
bare FIüssigkeiten
enthalten,
zv
prü fen
(Äbb.4) .
Wichtig
sind
auch die
Arbeiten
des
Zentralinstituts
aul dem
Gebiet der
Brandbekämpfung.
So
wurden
Feuerlöschmittel,
Netzmittel
und
Löschgeräte
besonders
zur Be-
kämpfung von Kohlenstaub- und
Grubenbränden
sowie Flammen-
schutzanzüge
und
Imprägniermittel
zum F ammenschutz
auf ihre
Elg-
nung untersucht
(Äbb.5).
In den
Laboratorien
der Versuchsstrecke
untersucht
man Kohlen und l(ohlen-
stäube
auf ihre
chemischen und
physikhlischen
Eigenschaften.
Wei-
terhin
werden dort die Zündgefähr-
lichkeit
von schwebenden und
lagernden
Stäuben und ihre Selbst-
entzündlichkeit
festgestellt.
Auch
die Erforschung der
Grubenwetter,
Brand- und Schwelgase sind ein
weites Arbeitsfeld. Hierbei kommt
besondere Bedeutung dem Nachweis
von
Kohlenoxyd
zu,
das bereits in
sehr
geringen
Mengen für den Men-
c . h a n d i f t i d i c f
Die Untersuchungen
werden vielfach
in Verbindung
mit
der
Praxis in
betriebsmäßigem
Umfange durch-
geführt.
Sie erfolgen aber nicht
nur
für die Industriewerke,
für Dienst-
stellen
und Behörden; zum
großen
Teil wird üielmehr
die Versuchs-
strecke
Freibergt alljährlich von'der
Regierung mit Forschungsaufträgen
auf dem
Gebiet des Explosions-
und
Brandschutzes
beauftragt.
Die
wis-
senschaftlichen
und technischen
Er -
kenntnisse,
die durch
diese Arbeiten
gewonnen
werden,
belähigen
das
Institut,
alle interessierten
Betriebe
und Dienststellen mit seinen reichen
Frfahrungen
zu
beraten. Vorträge
und Vorführungen
zeigen
den Werk-
tätigen
des
Bergbaues
und der ein-
schlägigen
Betriebe,
was alles..
ge-
schehen
kann.
wenn die Betriebs-
vorschrif ten und
Schutzvorrichtungen
nicht beachtet
werden. Mitarbeiter
der Versuchsstrecke
wirken
auch
in
vielen Arbeitsgremien
der
verschie-
denen
Industriezweige
in Fragen
de r
Explosions-
und Biandgefahren
mit.
Die
Versuchsstrecke
Freiberg,
die
mit
den entsprechenden
Instituten
besonders
der Volksdemokratien
zu-
sammenarbeitet, trägt also wesent-
iich dazu
bei,
diese
Gefahren
im
Bergbau und in
steigendem Maße
auch in anderen Industriezweigen
redrtzeitig zu
erkennen und erfolg-
reich
zu
bekämpfen. Damit
leisten
die
dort arbeitenden
Wissenschaftler
und Techniker
einen
wertvollen
Beitrag.zum
Schutze unseres
Volks-
eigentums
und des
Lebens
de r
Werktätigen.
Karl-H
einz S aumsie
g
el
ü.
ous
PVA-Kunststoff
H
ofler
Noch vor
Johren wöre
der Gedonke, einen
lritl leiten und
lugenlosen
FuBbodin
durö aine
Kunststoffmossa
nit dem
Spddrtcl oufzuriehen,
ols obsurd hingastellt
worden,
Jedoö in der
ungestümon Entwid(lung der
Tedtnit,
gerode
in Verbindung
mit der
Verwertung
der
y€rJdri.denrten
KunsGtoft€,
ist betonntliö
nidrts
unmögliö' Wcnn
birher die
groBc
Mangcn Holz
vGrschlingcndc Dielung
den
ersßon
Rong
einnohm und
qndcre
FuBbodenorten
glcicherno8en üblictr wcren, wie z. 3. der Linolcum. oder Gummibalog, dcr Portett
oder
Steinhol{uBboden,
so ilt neuerdings
dem Kunitstott
ein umwökcnder
Einbrudr in
die louwirBdrolt
gelung6n,
Ausgegcngen
vom 8emühen, den tehr knoppen
Bqustolf Hok
einrurporen, wurdc ncdr
johrelonger
Vereucfis-
srbeit die Mitglidtkeit getunden,
r, 8.
ouf
Mossivdedren
im
Alt. und Noubou,
einen mehrrdridrtigen
spoötel.
belog ouizuriehen,
der eine völlig glotta,
lugenlose Flödre
erEibt,
Als
(unsbtoflgrundlogc
hol
sidr dofür PVA
:
Polyvinylo€etot in
Dispersionslorm
heruorrogend
bewöhrt. Diases
Folymerisdtionsprodutt,
kombinied mit
geeign€ten
Zurölogstoflen, hodrwartigan
Weidrmodrern
uiw.,
bietot für
soldte PVA-Spodtl€lfuBböden
gonr
ou3gereiönete
Voroursctrungen:
Widerrtondsföhigteit,
EloJtiritöt, f.itt-
f6rtigk.it,
Abricb-
und Wotserfettigteit,
Rutsdrsiclrerhelt,
FuBwörme
usw.
Ein
soldrcr Spoötelbod.n
ist
prcltisdr
nidrt cntllcmmbcr,
lougantert, bedingi
söurefest und Jehr leicht ru roinigen.
Dic Verlcgung
dierer
PVA-Spodrtelnq3rcn kqnn
nqtürlidr nur
cuf ousgetrodlnctdm,
festem,
unnochgicbigem
Untcrbodcn
yom
geübten
Foömsnn
vorgenomnen werden,
denn ein
gaspaötelter
Kunrtstolf-FuBboden
ergibt 3iö
erst
ous
ein.m
mehrsdridrtigen Aufbou
(riehe
grophisdre
Dorstellüng),,
Dcngdr wird
obo d6r
Unterboden
erst itoliert,
und der doroul folgendo
Spodrtelqufbou, nit
Dömm- oder
Grundspocütel,
Porcnfüller
und Feinspodrtel und dem loölolcn
Ubenug,
ergibt
eine
Söiötdicte von
I bzw,
8
mm.
\
Dic zur Vcrlcgung bcnötigte ZGit riclrtot sich ngdr der Grö8e de3 ObJctts. Sie liegt jcdodr nidtt unter
3 Togen. Dic volle Stroporierlöhigkeit c.reidrt d6r B6log €two
3
Tog€ nodr
AbrdrluB
d.r Verl€g.rorb.itcn.
(J€
nodr Witterung
und Rounlempcrotur)
Dic
Spodrtelmstgen
können in dcn
versöicdansten
Fqrbtönen,
oudr
mehrforbig,
vcrl.gl
wcrdcn.
Sic cigncn
sidr filr
Wohn- und
Beprösentulionsröume,
Lodengesdrölte,
Koufhöuser,
8üro. und Fobrikröumo,
Konrcrt-
und
Kulturrölc, Xrcntenhöuser
u w,, niöt
ober
für Au8cnfläöen,
z, 8. Bollon:;
Die Entrid(lung und Fobrikotion diescr
nauortigen
Kunsbtotfmorscn
et{olgt
in
dcn
Chenrtcön,
Wcrlcn
Böhmc & Miöoel in Oberliötennou,
Bcrirk KorFMqn-Stodt,
die b€reitr
gont_
crhebliöa Mcngcn
dicrcr
Spochlelmossen der
Bouwirt3choft rur Erfüllung
ihrer groBen
Aufgcben
rur Verfügung
slellcn
lonntcn.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
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Wer
kennt
nicht die
TU 104, die seit
geraumer
Zeit im ständigen
Linien-
einsatz
der sowjetischen
und der
tschedroslowakischen
Luftverkehrs-
gesellschaft
steht. Auch
bei ihren Landungen
auf
Flugplätzen des
kapi-
talistisdren Auslandes hat dieser Flugzeugtyp großes Interesse .etregt
und uneingesdrränkte
Anerkennung
effahren. Unter
dem
gleichen
Kon-
strukteur,
nämlidr Andrei Tupolew,
arbeitete das Kollektiv
der
Flug-
zeügkonstrukteure
aber nicht
nur, um die
TU 104 zu entwickeln,
son-
dern um wenig
später
guch
mit der
TU ll4 an die Öffenttidrkeit
zu
treten.
Dieses Flugzeug
ist zur Zeit das
größte
Passagierflugzeug
der Welt
und
wird auctr
in
bezug auf seine
Ladefähigkeit
und Gesdtwindigkeit
von
keinem anderen
Passagierflugzeug erreicht.
Was ist
nun das Besondere
an
diesem
Flugzeugtyp? Die
'IU
ll4, die
den
Namen
,,Rossija"
erhielt,
ist
ein
freitragender
Tiefdecker, der von vier
Propellerturbinen
angetrieben wird.
Leider sind uns
noch
keine
Lei-
stungsangaben über diese
mit
gegenläufigen
Luftschrauben arbeitenden
PTl-Triebwerke bekannt.
Jedodr vermitteln
sie dem Flugzeug eine
Geschwindigkeit
von etwa 1000
km/h. Der
gigantische
Flugzeugrumpf der
TU ll4 ist in zwei Stockwerke
eingeteilt.
Während
im
unteren
Stockwerk
die
Küche und
die Frachträume liegen,
sind im oberen Stockwerk die
Räumlidrkeiten vorhanden, die
man normalerweise von
Langstrecken-
verkehrsflugzeugen
gewohnt
ist. So flndet
man
den Raum
für die Flug-
zeugbesatzung,
die
Passagierkabinen,
einen
großzügig
angelegten Speise-
raum
und drei Abteile mit insgesamt
12 Bettplätzen. Auch für die
Kinder
der
Fluggäste wurde eine spezielle
Räumlichkeit vorgesehen
(s.
4.
U.-S.).
Das Fahrwerk der
TU
114
setzt
sich
aus dem
Hauptfahrwerk
und
dem
Bugfahrwerk
zusammen, wobei
insgesamt l0Räder die Last der Masctrine
am Boden
tragen.
Es
versteht
sich, daß dieser Lultgigant mit den
modernsten Geräten zur Flugüberwadrung
ausgerüstet
ist, so daß durctr
die automatische
Kurssteuerung,
das Rundsidrtradar und andere neu-
artige Instrumente die höchste Sicherheit der Flugreisenden erreicht
wird. Während der
Normaltyp
der'neuen
TU Platz
für 170
Fluggäste
bietet, ist für interkontinentale FIüge eine Kabineneinrichtung für 120
und für ,,Kurzflüge" eine solche für 220 Passagiere vorgesehen. Die Be-
satzung
setzt sich aus
dem Piloten
(Kommandant),
dem Kopiloten, dem
Navigator,
dem Funker, drei Stewardessen und
zwei Köchen zusammen.
In
jüngster
Vergangenheit
hat
nun eine TU
114 der Bauserie
D
durch
einen
Langstreckenflug dieWelt aufhorchen
lassen. Mit nur drei Zwisdren-
landungen
wurden
in 7?
Stunden
34
000 Flugkilometer
zurückgelegt. Bei
einer reinen Flugzeit von 48:30:00
Stunden wurde
eine
mittlere Fluggesdrwindigkeit
von
?10 km/h und
eine
Verkehrshöhe von
10
000 bis 12 000 Metern eingehalten.
Wie
die Karte zeigt,
wurden bei dem Rekordflug
d_er
TU ll4 D sämtliche Hauptstädte der
einzelnen
Unions-
republiken
der
Sowjetunion überflogen und in Wladi-
wostok,
Taschkent und in Minsk
Zwischenlandungen
vorgenommen.
Besser als viele
Worte
beweist allein
dieser
Flug den hohen Stand der
sowjetischen
Luft-
fahrtindustrie. einer Industrie, die nicht nur dieses
größte
Verkehrsflugzeug baut, sondern bekanntlich
auch
die
sdrnellsten
Jäger und die weitreichendsten
Raketenwaffen
erzeugt.
Dle
Flugroute
der TU 104
D,
die
über alle
Hauptstädte der Unlonsrepubliken filhrte'
Oben:
In
dlesen
bequemen Betten llegend'
können
die neisenden
ln l0 000m
Hölre ihrem
ternen
ziel zustreben.
Passagierabteil der
TU
u4.
verglelchen Sle'dazu
auclr die
Sctrnittdar-
stellung
auf
der vlerte UmscNagseite.
RlGA
, ,
t"1o
)g
-
zwrscHENtaNDUNGEN
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
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Von
Ing.
G.
Nothnage
Abb.
1
Spannungsreihe
der
Metalle
(Ruhepotentiale
in volt
gegen
di e
normale
Wasserstoffelektrode
t
0) ,
l-.1
euiß
ist
dem einen oder
anderen,
ilet sich
im
I
Freien
umsieht, schon aufgefal len,
daf i Der'
1I
schiedene Gegenstiinde
aus
Metall
(2.
B. ülte
eiserne
Gartenzäune,
LaternenpJöhle
aus
Metall, Zink-
b e
chdaclrinne n
usto.)
me hr
oder t-o ni'ger
unans ehnliclt
bzw. schon teilüeise
zerstört
lDaren,
An diesenl Undn-
s
el rnli chtu
e ile
n
e n strn aI s
blank
et M
e
oll
ob er
l.
d che
n
i s
im atlgemeinen
iler
Beginn
der Korrosion
zu
erkennen,
Doch
so useit
darJ es
gar
nicht
erst
kommen,
und des-
hotb milJt
man
dem uorbeugenclen
Korrosionsschutz
die
gröfite
Bed,eutung
zu, d'enn
d,urch
ihn
ist
es möglich'
grolJe
Werte uor
der Zerstörung
z1t
schützen.
Deshalb
ist es auch uerstdndliclt, dafl man bei uns in der DDR
d.enx Korrosionspr
oblem
gr
o
)e
ße
deutung
beilni
ßt .
Einiges
über die
Korrosion
selbst
Wie
wir
vielleicht
aus
dem Chemieunterricht
in der
Schule
noch
wissen,
haben
viele
Metalle
zum
Sauer-
s'toff
eine
mehr oder
weniger
große
ch'emische
Ver-
wandtschalt.
Auf
Grund dieser
Verwandtschaft
neigen
die Metalle
dazu,
sich
mit dem
Sauerstoff
zu
verbin'den
oder,
besser
gesagt,
zu oxydieren.
Man
hat
nun die
MetaIIe
in
'der
sogenannten
Spannungsreihe
der Me-
talle
(Äbb.
-1)
zusarnmengefaßt
und sie
ihrer chemi-
schen
Verwandtschaft
zufolge
eingeordnet.
So
stehen
die leicht oxyd,ierbaren Metalle links vom Wasserstoff
und die
Metalle,
die schwer
bzw.
nicht oxydieren,
nechts
vom Wasserstoff.
Alle MetaIIe
besitzen
gegenüber
dem
Wasserstoff
einen
Spannungsunterschied,
'der je
nach
der Seite,
auf
welcher sie
eingeordnet
sind,
positiven
od€r
n€gativen
Charakter
trägt. Man
spricht
hierbei
vom Potcntial.
Als Beispiel
qrollen
wir
uns einmal
Aluminium
und
GoId
betrachten..
Aluminium
steht
in der Spannungs-
reihe auf
der linken
S€ite, und
ein,e
frische
Schnitt-
fläche
des
Metalles überzieht
sich in
ku,rzer Zeit
mit
einer
,dünnen,
g,rau€n
Schicht; das
Mef.all
oxydiert.
Gold
dagegen steht
auf
der rechten Seite
der Span-
nungsreihe und bleibt,
wie wir
von r,ein€n Goldgegen-
ständen wissen,
blank;
es oxydiert
nicht, Man kann
also aus.der
Steliung eines
Metalles
in deir Spannungs-
reihe ,schon
gewisse
Schiüsse
,über
sein Verhalten
in
bezug
auf
die Oxydatign
ziehen. D'iese Oxydation
kann
sich bei verschiedenen
Metallen
nur
auf
die Oberfläche
beschränken
und vermag unter Umständen das unter
der
gebildeten
Oxydschicht befindliche
Metall vor einem
weiteren
Angriff zu schützen. Sie
lfann aber auch auf
das
ganz€
Metall übergehen
und in besonders starken
Fällen zur Vollkommenen Zerstörung des
Metailes
führen. AlIe Vorgänge, den Angriff
des Sauerstoffs auf
das
betreflende Metall sowie
den Angriff der
Metalle
d,urch verschiedene Medien, wie Gase, Flüssigkeiten
und dergleichen,
bezeichnet man als
Korrosion.
Arten der Korrosion
Die äußeren Anzeichen
d'er Korrosion sind
in
den
m'eisten Fällen Aufrauhung, örtliche Anfressungen,
Rißbildungen
und Oxydanhäufungen, ohne
daß die aber
stets zugleich auch als
Maßstab für clie Ma(erialschädi-
gung
ausgew€rtet
werden können. AIle
Korrosions-
arten hier
aufzufütrren, würde weit über den
Rahm,en
dieses Beitrages hinausgehen. Deshalb sollen
hier zwei
der wichtigsten bzw.
der häuflgsten Art,en der
I(orro-
sion
kurz besprochen werden.
Da ist zum B,eispiel die Selbstkorrosion. Dieser Vor-
gang
wird
insbesondere durch die Außenatmosphäre,
d.
h. Regenwasser,
Staub,
Luftsauerstoff und Rauch-
gase,
auch
den Handschweiß, Nahrungsmittel usw., ver-
ursacht.
Eine
weitere
und
weitaus
gefährlichere
Korrosionsart
ist der Lochfraß, da
er mitunter tief in das betreffende
Metall
eindringt.
Diese Korrosionsart
.
wird
du'rch
Lokalelementbildungen
hervorgerufen und,ist
beson-
ders
im
Schifrsbau sehr
gefürchtet,.
da si,e hier
zu
schwenwiegenden
Zerstörungen'fühien
kann. Diese
Art der Korrosion ist leicht.zu erk'ennen. da die O;ber-
flädre
des korrodierten Materials mit einer
Vielzahl
von Löch'ern und Vertiefungen bedeckt ist
(t:Sl.
Abb. 2). Schon
bei
der
Konstruktion
von
Apparaten
und
anderen
Bauteilen muß die Lokalelementbildung
in Beüracht
gezogen
werden. So
darf man zum Beispiel
Kupferteile nicht
mit
Hilfe
von
Eisennieten verbinden,
weil hierbei
ein
Lokaielement EisenlKupfer
entstehen
Ablr, Z Die
Ober-
fläche eines
korro-
dierten Metallteils
is t
mit vielen
Löchern
und vertiefungen
be -
deckt
(Lokalelement-
bildung).
665
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
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ie
(-a,+4v)
Cu{ ,9 , j5y ,
flektrolyL
CUP
.35'
kann, bei welchem das
Eisen
gelöst
wird,
da es in der
Spannungsreihe
links vom Wasserstoff
steht und somit
unedler als Kupfer ist.
Nach längerer Zeit werden
di e
Eisennieten teilweise
zerstört s€in
(Äbb.
3) .
Wir sehen also,
daß die Arten der Korrosion sehr ver-
schieden sind
und demnach die Mittel des
Korrosions-
und
Oberflächenschutzes,
die ruir
nun
besprechen
wollen,
verschieden
sein
müssen, und zwar in ihrer
Art,
ihrer
Anwendung und
ihrem Verhalten.
Verhinderung
der Korrosion
Fast alle Maßnahmen, die
man
trifft,
um einen
Werk-
stoff
bzw, Gegenstand vor
Korrosion zu schützen,
gehen
dahinaus, daß
man versucht, diesen mit €inem
korrosionsbeständigen,
gut
hafüenden
und
porenfrei€n
Überzug aus Metail, anorganischem
oder
organischem
Material zu überziehen.
Je besser die eben angeführten
Eigenschaften
des
üb'erzugsmate{igls
sind, um so b€sser oder
um
so
länger
ist
ein
Korrobionsschutz
gewährloistet.
Abbildung 4
zeigt
einen Ctltomniederschlag
direkt auf Stahl, der
wegen falscher Stromverhältnisse
bei der Galvani-
sierung an der Kante des Werkstückes a;bblättert.
Die irn folgenden beschriebenen
Verfahren werd,en
auch oIt
in den verschiedensten Kombinationen an-
gewandt,
was
jedoch
von dem zu erwartenden Korro-
sionsangriff abhängig ist, und lassen sich v"'ie
folgt in
drei
g'roße
Hauptg,ruppen aufgli€dern:
Galvanotectrnik
Uberziehen
des zu
schützenden
Materiols mit
e'Lner
metallischen oider nichtmetallischen
S chutzschicht
au l
e e kt
rochem
scltem W e
g
e,
Die-s.es Gebiet des Korrosionsschutzes
b€zeichn€t
man
als
..Galvanotechnik".
Die Galvanotechnik ist also
ein
Gebiet der
techniscben Elektrochemie, und die
Ver-
fah,ren beruhen darauf, daß, wie aus Äbb. 5 ersichtlich
ist,
auf die im
galvanisdren
Bad
befindlichen Gegen-
ständ€ mit Hilfe des elektrisch€n Stromes eine Schicht
aus
Metall
abgeschieden
bzw. umgelagert wird.
Als Elektrolyte
in
den
galvanischen
Bädern verwendet
man hauptsächlich
Metallsalzlösungen
des abzuschei-
denden Metalles. Die vor Korrosion zu sch'ützenden
Werkstüd<e werden
hier
teils
in ruhenden Bädern,
teils in Trommel- und Glockengalvanisierungsappara-
ten mit einem Überzug, der entw€der aus Kupfer,
Nickel, Kadmium,
Zink,
Zinn, Chrom,
BIei usw. be-
steht,
überzogen. Oftmals werden aber
auch Kombina-
tionen angewandt. Verschiedene Gegenstände
w€rden
zum
Beispiel zuerst verkupfert,
dann
vernickelt und
anschließend mit einer dünnen Chromsdricht über-
zogen, die besonders
gegen
.das
Anlaufen sch,ützt.
Die Verfahren dieser Gruppe wend€t man hauptsäch-
lich
dann
an, wenn
neben einem sehr
guten
Korro-
sionsschutz
noch
Wert auf ein
gutes
dekorativgs Aus-
sehen
des Gögenstandes
gelegt
wird.
Dies trifft zum
B€ispiel für Beschläge in dm
Kraftfahrzougind'ustrie,
Dinge des
täglichen Bedarfes
usw. zu.
Die
Wahl
des
Schutzüberzuges
richtet sich nadr seinem
Schutzwert
und s€iner Eignung.
Bledrdosen für Nahrungsmittel
d,ürfen
zum Beispiel nicht verzinkt werden, da Zink
von verschiedenen
Nä,hrungsmitt€ln
angegriffen wird.
Man versieht dieses Blech also
m{t'einem Zinnüberzug.
Die Schichtstärken,
mit welchen
'die
Metalle
galvanisch
aufgetragen
wer.den, richten sich ebenfalls
einmal nach
dem Verwendungszweck, zum anderen nach dem
Schutzwert, den
das betreffende Metall in Hinblick
auf die
Korrosion besitzt. Am
,häufigsten
liegen die
Schidrtstärken
in
den
Bereich€n von 0,00?bis 0,025mm
In Au,snahmefäIlen
mitunter auch
höher.
Man ist
also
bei diesen
Verfahren in
'd'er
Lage, einen
nelativ minderwertigen
Werkstoff du,rch Überziehen
mit einem
€dleren M€tall vor
Korrosion zu schützen,
Nun soll noch
kurz auf die Erzeugung von
Sdrutz-
schichten
auf
Aluminium und seinen Legierungen ein-
gegangen
werden. Bei diesen
Werkstofien
werden
in
der Hauptsache
keine Schichten eines
anderen Metalles
aufgetragen, sondern
die Schicht'bildet sich aus dem
Grundmaterial
selbst. Die verschiedenen Verfahren
beruhen darauf, daß zum Beispiel beim Aluminium
eine dünne
Schicht
Aluminiumoxyd künstlich
gebildet
wiod, die
dann das Material
gegen
weitere
Korrosion
sch,ützt. Diese Schicht
hat
im
Durchschnitt eine Stärke
von
etwa 0,015 mm,
läßt sich aber durch verschieden
lange
Behandlungszeiten
variieren. Bei di€sen Ver-
fahren hängt
das zu behandelnde
Werkstück
als
Anode
im Bad
(im
Gegensatz
zu den'Verfahren de'r Metall-
abscheidung),
und deshalb
bezeichnet man
das
Ver-
fahren als
,,Anodische
Oxydation" des
Aluminiums.
Die Abb. 6
zeigt
Aluminium, das
nieht
künstlich
ge-
schützt wurde
und durch Einwirkung
von
chemisdlen
Dämpfen un.d
Luftfeuchtigkeit
stark korrodiert ist.
Chemische Schutzschichten
Überziehen
des zu schützenden
Nlaterials
mit
einer
Schutzsch.icht, die
in den meisten Fdllen oom
zu
schützenilen Material mit
HiIl e bestimmter Chernikalien
selbst heruorgebracht wird,
also auf chemischem
Wege.
666
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 45/68
Diese Schichten
bestehen zum Beispiel
aus Phosphaten
des Zinks oder
Mangans
beim
Phosphatier€n,
aus
Oxyden
beim Brünieren
usw.
Diese
Verfah,ren
gewähr-
leisten
in den
meisten Fällen allein koinen
einwand-
freien
und ausr€ichenden
Korrosionsschutz,
so daß sie
in Ver,bindung
mit den im nächsten
Abschnitt
geschil-
derten Verfahren
oftmals Anwendung flnden.
Dies ist
zum
Beispiel olt beim LackieGn
von Kraftfahrzeug-
teilen der Fall. Diese Teile werden zuerst phosphatiert
und
anschließend lackiert.
Hierbei stellt
die auf d,er
Werkstückoberfläctre
befindliche Phosphatschicht
ein-
mal doch einen
gewissen
Korrosionsschutz
dan,
z,um
anderen schafft
sie eine Fläche, die
infolge ihrer
Oberr-
flächenrau,higkeit
ein idealer
Haftgrund für
das nac'h-
trägliche Lackieren
ist.
Metalliscie
und nic*ltmetallische
Schutzschichten
Überziehen des
zu
schützeni len
Materials
mit einer
metallis
chen o ler
auch nichtmetalli
schen S chicht itur ch
Aul
spritzen,
T auchen,
A.nstreichen
usl.;o.
Am
häufigsten
d.n
dieser
Gruppe ist
wohl das An-
streichen
bzw. das
Sp::itzen
von Farben und Lacken
ve,rbreitet. Es flndet u. a. Anwendung bei großen
Flächen und
Teilen,
wie zum Beispiel
Stahltoren,
Brücken
und sonstrigen
Konstruktionen.
Auch das
Metall-
spritzen
findet immer
mehr
Anwendung
zum
Zwecke
des
Korrosionsschutzes,x)
Unter
den Schutzverfahren,
bei
denen
durch
Tauchen
metallische
Überzüge
au{gebracht werden, nimmt
das
Feuerverzinken
den
größten
Raum €in. Nach
W. Machu
werden von
der
gesamten
Zinkproduktion
der WeIt
rund
60 Prozent
für das
Verzinken
gebraucht,
wovon
wiede,r
90 Prozent
auf
das Feuerverzinken
entfallen.
In
diese Gruppe
gehört
auch noch
die Emaillierung,
die hauptsächlich
für
Gegenstände
des
täglichen
Be-
darfs und die lndustrie
Anwendung
findet,
wo alle
Arte,n
von Behältern und
dergleichen mit
Emaille zum
Schutz gegen Korrosion ausgel<leidet werden.
ökonomischer
Nutzen
Nicht
besondeirs besprochen
wurden in
den bisherigen
Ausführungen
die Arten des
Korrosionsschutzes,
be i
denen
zurn Be'ispiel
durch den
elektrischen
Strom
selbst
eine
Schutzwirkung hervorgerufen
wird, indem
man
zum
Beispiel
den vor Korrosion
zu schützenden
Gegen-
stand
negativ
auflädt und
als
positiven
PoI eine
so-
genannte
,,Opferanode"
einbaut, die sich zugunsten
des zu schützenden
Gegenstandes
,,opfert,,
und diesen
dadurch
vor Korrosion
schützt.
Wie
nun schon
eingangs
erwähnt
wurde, entsteht
unserer
Volkswirtschaft
durch die Korrosionsschäden
*)
Vgl. hierzu
auch
den Beitrag
über däs
Thema
,,Metall-
spritzen"
in Heft
91195?
nserer
Zeitschrift.
Abb.
6 Nlcht
gesdrtitztc
Alumlnlumoberfläche,
dle
ilürch
Einwirkung
von chemischen
Dämpfen
und
Luftteuchtigkeit
stark korroaliert
lst.
Abb. 5 Schematische
Darstellung der ln
einem
t&l-
vsnl3chen
Bad
ablaufenden
elektroch€miscben
Vorgilnge.
f
'
E
E
ek
troly
(Ni
cke sulfotlöscrng)
B.
Badgeföß
alljährlich ein
großer
finanzieller
Schaden,
und diesen
gilt
€s, auf
jeden
Fall zu
verringefrn.
Wie dies in
ge-
ringem
Umfang schon
geschehen
kann,
sei in nach-
f olgendem Beispi
eI angegeben.
In
einem chemischen
Großbetrieb
unser€r
Republik
werden 21 Wärmeaustauscher
oder Heißwasserbereiter
zum
T,eil seit zwei Jahren
kathodisch
durch Fr,emd-
stromeinspeisung
gegen
Lochfraß
mit
Erfolg
geschützt.
Bishe'r mußten die von Niederdruckdampf durch-
strömten, etwa 5 m
lartgen
Heizschlangen
im Jahr
durchschnittlich
dreimal
ausgebaut und an den
durch-
Iöcherten
SteIIen wieder
dichtgeschweißt werden.
S'eit
EinJührung
des kathodischen
Schutzes ist diese Maß-
nahme
nicht
mehr notwendig,
und es ist theoretisch
begründ€t, daß viele Jahre
derartige
Reparaturarb€i-
ten nicht mehr
notwendig
sein werden. In diesem Falle
läßt sich
als.o
folgende
konkrete
Wirtschaftlichkeits-
rechnung aufmachen:
Bisher 3
Beparaturen/Jahr zu insgesamt
45
Stunden
je
6,- DM
Materlalverbrauch
je
3 Reparaturen
Für 21 Wärmeaustauscher
daher
Ausgaben
für dle Einrichtung
des
kath. Schutzes:
1
Gleichrichter 22016
V und
0.5 A
Herstellung
des Ilastens
und Einbau
de r
Widerstandslampen
mit
2 cll lhlampen
6 V / 3 W
Montage der
elektrischen
Leitungen
etwa
20 m
Einbau und
l{osten
der Opferanode
1 6 m m O
Prüfung
der Sicherh€it
Stromverbrauch
?2
Wh,Tag
270,- DM
30,- DM
6300,-
DM
Jahr
16,- DM
35,-
DM
100,- DM
10,-
DM
17,-
DM
Pfennige
l7t,-
DM
H,iernach
belaufen
sich di'e
Anschafiungskosten
für die
Einrichtung
des kathodischen
Schutzes
je
Wärme-
austauscher auf 1?8,- DM od,er für 2l Stück in diesem
Falle
auf
3738,-
DM.
Für diesen Fall
machen
sich
wohl
weitere
Ausführungen
überflüssig,
denn
es ist teicht
zu ersehen,
daß
sich unter
Umständen
große
Erspar-
nisse
durch die
Anwendung
eines
geeigneten
Korro-
sionsschutzes
erzielen
lassen.
Dieser
Beitrag
erhebt
kein
Recht auf
Vollständiskeit.
d'enn
die Verfahren
und
Möglichkeiten
des Korrosrons-
und
Oberflächenschutzes,
die
wir
heute
kennen,
füllen
Bände
von L€hrbücherg
und Zeitschriften,
und
so
soll
dieser
Artikel die Leserinnen
und Leser
der
Zeitschrift
,,Jug'en
und Technik"
anregen,
sich mit den
problemen
der
Korrosion
und
des Korrosionsschutzes
vertraut zu
rnachen.
Vielleicht
findet
auch der eine
oder
andere
Interesse
fü,r
dies,es
,Gebiet
und
versucht,
als
Galva-
niseur oder aber auch als Chemiker die Gefahren und
Schäden
der Korrosion zu
beseitisen
bzw. zu
ver-
ringern.
;ir-
t '
' . kL
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 46/68
2
-
:
N
J
U|
o
t
||l
I
z
o
nd(
Die
Sache
hatte
einen Haken.
Hatte,
sage ich
deshalb,
weil sie
heute keinen
mehr
hat,
Der
Haken
war der,
daß mein
Freund Franz
viel unterwegs
ist, besonders
auf dem
Lande
und
speziell
in Mecl<lenburg.
Für den
Eingeweihten,
der
wie
ich dieses
Stück unserer
Hei-
mat
liebgewonnen
hat,
ergibt sich
daraus,
daß
jetzt
unweigeriich
einiges
über
schlechte
Straßen
gesagt
wird.
Dem
ist nicht
ganz
so. Fest steht nur, daß besagterFreund
zwar
sehr erfreut
über
jeden
Meter
Straßen-
neubau
ist
-
und
es
sind in
den letzten
Jahren
viele
Meter
mecklenburgischer
Straßen
neu
gebaut
wor-
den
-,
daß ihm
aber
die
restlichen
Meter
sehr
viel
Kummer
machen.
Kummer
deshalb;
weil er
so
zwangs-
weise
eingefleischter
Motorradfahrer
wurde.
Franz
hätte
bei
seinen Fahrten
aber
doch
so
gern
ein Dach
überm
Kopf und
trockene
Füße
gehabt.
Das
Richtige
wäre
eben
ein Pkw für
ihn
gewesen.
Resignierend
winkte
er
aber
immer
ab,
wenn
ich das
Gespräch
darauf
brachte.
,,Das
ist alles
nichts
für
die Wege,
die ich
fahren:
muß",
war
seine ständige
Redensart.
,,Robust
müßteb[
sein,
meinetwegen
ruhig etwas
hoch-
beinig",
fuhr
ef
dann meist fort,
,,damit
iih
nictrt
gleich an der nächsten Kartoffelfurche hängenbleibe
Kurz und
gut,
idl
muß
mir
wahrscheinlieh
einen
Wagen nach
Maß
machen
lassen.
denn
das.
was ich
brauche,
gibt's
wohl
gar
nichil,,
Gibt
es nicht?
Oho,
da hatte
sich der
gute
Franz
aber
gewaltig
,,verfranzt,,.
Derartige
Wagen
gibt
es
ja
668
, . i
;.lii
schon
seit langem
in der
Sowjetunion.
Daß
sie
nun
auch in
unsere
Republik
eingeführt
werden,
haben
wir vor
allem unseren
Arbeitern
zu
danken,
die
so
hochwertige
Exportgüter
herstellen,
daß
ger4de
in
letzler
Zeit
auch unsere
Importwarenliste
erheblich
erweitert
werden konnte,
Was wir
dabei
an
pkws
aus der
Sowjetunion
einführen,
sind die
Typen
,,Mos-
kwitsch
402" und
,,407".
Da
bside
Modelle
trotz vieler
äußerer
Übereinstimmungen
wesentliche
Unterschiede
aufweisen, hat es keinen Zweck, eine gemeinsame
Bespredrung
vornehmen
zg
wollen.
Sei deshalb
der
Wagen zunächst
besprochen,
der auch zuerst
eingeführt
wurde.
Der
,,Moskwitsch
402" ist von
den
Automobilwerken
Moskau
hergestellt.
Die
viertürige,
vierfenstrige
Limousine
besitzt
eine Ganzmetallkarosserie
in selbst-
tragendem
Aufbau. Entsprechend
den
internationalen
Tendenzen
im Fahrzeugbau
hat
der
,,M
402,, eine
Pontonform,.
die bekanntlich entsprechend
ihren
äußeren
Abmessungen
den
größten
Innenraum
zuläßt.
Übrigens
Innenraum
-
eigentlich
bin ich
da
gar
nictrt
verwöhnt.
Ich
gehe
mit
dem
Sitz sowieso
immer
gern
nahe
an das Lenkrad
heran.
Nodl nie
hat
sictr darüber
ein Beifahrer beklagt. Na, und hinten . . . ? Da sind
ja
viele
der Ansicht,
daß
die eigenen
Kinder dor.t
immer
Platz
genug
haben,
die
eigenen Verwandten
aber
gar
nicht
so viel Platz
brauchten,
sonst
wollten
sie zu
oft mitgenommen
werden.
Wie
dem
auch sei.
im
,,Moskwitsch"
sitzt man
bequem.
Da liegen
nicht
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 47/68
E I N I G E T E C H N I S C H E D A T E N
Motor
}Iubraum
}Iub/Bohrung
Veralichtung
Leistung
Getriebe
tlbersetzungs-
verhältnis
Federung vorn
Federung
hinten
Dämpfung
Bremsen
Leergewicht
Zulässlges
Gesamtgewiaht
Fadstand
Länge
Breite
Höhe
Bereifung
Tankinhalt
Iiraf tstof f
verbrauclt
Vierzylinder-Viertakt
1?20 cml
75.:?2 mm
. 7? L
35 PS
bei 4200
U/rmin
Dreigang,
?., 3.
G.
synchronis.
l. Gang
z.
Gang
3.
Gang
R-Ging
: 3,53
:
1,74
: 1
:
4,61
.
einzeln
an Dreieckslenkern
IIalbelliptikfedein
Teleskotrrstoßdämp{er
öldnick,
Vierrad
995
kg
1280
kg
23?0
mm
4055mm
1540mm
1560mm
5,6(F15
35
'
6*'9
1/100
km'
komfort" bezeichnet. Da ist zunächst
das Zweispeii:heri-
lenkrad zu
nennen. Zweispeichenlenkräder
haben
ja
den
Vorteil, daß sie die
meisten
Varianten
an Hand-
haltungen
zulassen.
Das Lenkrad des
,,402"
ermöglicht
eine
sehr
bequeme
Sitzhaitung, wobei der linke Ellen-
bogen wie von allein während
der Fahrt auf der an
der
Innenseite der
linken Vordertür
befindlichen
Armlehne aufliegt.
Unterhalb des
Lenkrades
befindet
sich der Signalring,
der
demzufolge audr nicht mit
dem Lenkrad mitdreht. Das ist ganz
[ut
so, denn die
Lenkung hat eine verhältnismäßig
große
Übersetzung.
Man
muß
also
.bei
engeren Kurven
ziemlidr viel
kurbeln,
und a ist es angenehm,
wenn der Signalring
nicht mal oben,
mal rechts, linksoder unten
ist. Übrigens
habe ictt dieses Kurbeln durchaus
nicht als
unangenehm
empfunden
*
im Gegenteil
-
das
selbsttätige Zurück-
laufen
der Lenkung nach
einer Kurve macht
das bei
weitem
wieder
wett.
Entgegen
der bei uns üblichen
Anbringung des Blinkerhebels
liegt dieser
beim
,,M
402" mitten
auf der Lenksäule.
Aüch dieser
Blinker-
hebel wird, nebenbei
gesagt,
selbsttätig zurückgeführt.
Das
Armaturenbrett mit Amperemeter,
Kraftstoffvor-
ratsanzeiger, Tachometer,
Kühlwasserthermometer
und Öldruckmesser ist modern. Bemerkenswert der
serienmäßig
eingebaute
Rundfunkempfänger mit zwei
Wellenbereichen,
recht nett der verriegelbare Hand-
sdruhkasten. Der aus
dem Instrumentenbrett
aus-
schwenkbare Asdrenbecher
liegt mir etwas zu
weit
rechts,
und
ein Zigarrenanzünder
hätte
auch
nichts
geschadet.
Übrigens
Aschenbechera
Von
ihnen
hängt zwar
wahrlich nicht
der
Wert eines
Kraft-
wagens ab, aber einen zweiten
Aschenbecher
für
di e
hintere Sitzbank sollte man
doctr als allgemeinen
'standard
betrachten. Die
.rectrts
von der Lenksäule
über dem Fußraum
gelegene
Krückstock-Handbremse
ist
sehr
praktisch.
Weil
wir
gerade
beim Praktischen
sind
-
da muß man unbedingt
den Kofferraum
erwähnen.
Er
ist von außen zugänglich
und
sehr
ge-
räumig. In ihm ist auf der recttten Seite stehend das
Reserverad und auf
dem
Boden
festgeschnallt
der
Wagenheber
untergebracht.
Durch die Außenwand des
Kofferraumes
läuft der Einfüllstutzen
des Kraftstoff-
tanks. Dabei ist das
hintäre Kennzeichen
so
klappbar
angeordnet,
daß
es den
Tankdeckel
gegen
unbefugten
Hacken und Gesäß
in
einer Höhe,
und
auch der Hinter-
mann fühlt
nicht
gleich
mit seinen Knien
jede
Kör-
perbewegung,
die man macht.
Wie
gesagt,
ich bin
da
nicht verwöhnt, doch an
das
Gute
gewöhnt
man sich
ja
sehr schnell. Es
gibt
beim
,,Moskwitsch"
einige Dinge,
an die man sictr sehr schnell gewöhnen kann. Zum
besseren Verständnis
ist
es aber sidrer von Vorteil,
einmal diese Dinge
etwas
geordnet
wiederzugeben.
Bleiben
wir
gleich
einmäl bei den
Sitzen, oder besser
gesagt,
der vorderen Sitzbank. Sie hat
eine
geteilte
Rückenlehne. Vorteil Nummer 1: Man kann die Einzel-
lehnen der individuellen
Sitzhaltung
von Fahrer und Beifahrer anpassen,
Vorteil Nummer
2: Die Einzellehnen
kann
man zurückklappen,
so daß
eine Liegestatt ftlr
zwei
bis
drei
Per-
sonen entsteht.
Durch das
alleinige
Zurückklappen
der Beifahrerrücl<en-
lehne
ist
ferner
die
Möglichkeit
ge-
geben, daß aüf längeren Stredren
immer ein Mann
schlafen kann, der-
weil
der
andere fährt.
Eine An-
gelegenheit,
die sidr in der
Heimat
des,,Moskwitsch"
bestimmt tausend-
fach
bewährt hat.
Die Lehnenverstellung
ist übrigens
so einfach
und
praktisdr,
daß
man
sidl nur immer
wieder wundern
kann,
warum
unsere Fahrzeuge
nicht
audl serienmäßig mit
solchen
Dingern
ausgerüstet
werden,
'Ein
gleiches
Lob kann ich
allerdings für
die Sitzbankverstellung
des
,,M
402"
nicht spenden. Die ist
überholt, zwar
sehr robust mit ihren beiden Flügel-
schrauben.
aber eben doch überholt.
Was nicht
überholt ist, das
wäre so
ziemlich
alles das,
was
man
ge-
wöhnlich mit dem
Begriff
,,Fahr-
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 48/68
Zugrifr
verschließt.
In
diesem Zusammenhang
muß
audr noch etwas über die Beleudrtung gesagt werden.
Es ist
gut
überlegt, daß
die hintere Kennzeichen-
beleudrtung zugleich der
Ausleuchtung
des
Koffer-
raumes dient.
Cefallen hat
mir äuch die Abstufungs-
möglidlkeit der Instrumentenbeleuchtung.
Mehr.
al s
zufriedenstellend
ist
das Sdleinwerferlicht.
Was
fehlte, war
das Vorhandensein
einer
Blinkerkontroll-
lampe.
Übrigens
sind die vorderen Blinkerlampen
des
,,Moskwitsch"
weiß und
von der Seite nidrt zu er-
kennen. Das muß
noch
geändert
werden, denn
be i
uns
ist seitlidt
erkennbares, orangefarbiges
Licht
vor-
gesdrrieben.
Mag das für
die allgemeine
Vorstellung
des
,,402,'
ge-
nügen.
Lassen
Sie mictr anschließend noch
etwas über
den Fahreindruck sagen. Vorausschid<en möchte ictr,
daß lch mit dem
,,Moskwitsch"
n,icht
meinen Frreun'd
Franz
besudrte. Wer aber die weitercumgebung
Ber-
Iins kennt,
weiß, daß es
auch dort
Geländestrec:ken
gibt,
die nidrts
zu wünschen
übriglassen.
Damit
gleich
vorweggenommen,
sei
gesagt,
daß
sidr
.der
Wagen
nictrt nur
als
,,nach
Maß" für
besagten
Freund
erwiesen
hat, sondern
wohl
allgemein
einen
guten
Eindruck
hinterläßt.
Nun zum
einzelnen:
Der Schlüssel,
mit dem man
das
Türschloß
absdrließt,
dient auch
als Zündsdrlüssel.
So
modern
wie d$,
ist, ist leider
der
Starter
nidrt.
Da
ist
nodr der vori..llters
her
gewohnte
Fußstarter. Etwas
unbequem
dabef daß
er hoctr über
dem
Gaspedal liegt,
so daß man beirir
gleictrzeitigen
Gasgeben und
Starten
beide Füße in Tätigkeit setzen muß. Ein Fußdruck
genügt
übrigens,
um den
Motor anzuwerfen.
Er
lief
dann
so ruhig und
leise, daß
er im Leerlauf
filr ein
ungeübtes Ohr
kaum wahrnehmbar
ist. Zum
Einbau
kam
ein
Vierzylinder-Viertaktmotor,
der bei einer
Bohrung
von 72 mm
einen
Hub von
?5 mm aufweist.
670
So ergibt sich
ein Hubraum
von
insgesamt
1220
cm3,
und
es
werden
35
PS
bei
4200
U/min
auf
die Räder
gebracht.
Der Motor
ist
übrigens
wassergeküNt.
Der
,,M
402"
ist mit einem
Dreiganggetriebe
ausgerüstet,
wobei
zweiter
und dritter
Gang
syndrronisiert
sind.
Die
Lenkrad-, besser
gesagt
I-enkstocksclraltung
wird
nach dem Prinzip
der H-Sdlaltung
geschaltet.
Eine
Feder
häIt dabei
in
Null-Lage
den
Schalthebel
in Höhe
des zweiten und dritten Ganges, die ja bekanntlidr am
meisten
gebraucht
werden. Zum
Anfahren
muß
man
also den
Schalthebel
etwas
auf
das Lenkrad
zuziehen,
um ihn dann
abwärts
auf
den
ersten Gang
zu
schalten.
Beim
Gasgeben
mit
dem an
sidr recht
bequemen
pedal
hat man
zuüächst
etwas
Sdrwierigkeiten,
denn der
beim
,,M
402"
erforderliche stärkere
Fußdruck
ist
doctr
recht
ungewohnt.
Die
Sictrt nach
allenSeiten, besonders
durdr die
gewölbten
Sctreiben von
Front-
und
Rüch-
.seite,
ist
ausgez€ichn€t.
Was ich
vermißte,
war die
serienmäßige
Ausrüstung
mit
einem
Außenspiedel.
Ansonsten
gestatten
die
vorderen
Ausstellfenster
wie
audr die
auJ der Motorhaube
ausfahrbare
Lüftungs-
klappe
eine
angenehme
Belüftung
des Innenraumes.
Die
Fahreigensdtaften
kann
man als ansehnüch be-zeidrnen,
wenn
man
vor allem
auf Federung
und
Stoß-
dämpfung
wie
audr auf die
Straßenlage
allgemein
eingeht.
Weniger
gut
hat mir
die Besdtleunigung
ge-
fallen,
Namentlich
im
dritten
Gang könnte
sie
etwas
besser
sein. Dodr
hier
die
gestoppten
Werte:
l.
Gang
0
bis
t5 krdh durchsdrnitülch
4
s
1. bis
2.
Gang 0
bis
40 km/h durchschnlttlich
11 s
l. bis
3.
Gang
0 bis t0 km/h alurchschnittllch
3? s
Sie sehen
also,
daß ein
wenig mehr Temperament
durdraus nictrts
sdraden könnte. Allerdings
wird man
in
der
Sowjetunion
vom
Benutzerkreis
dieses Wagens,
der in allen Teilen des Landes, bei
polarer
Kälte und
tropischer Hltze
gefahren
wird,
kaum
Wert
auf
sogenanntes
sportlidres
Fahren legen. Worauf man
Wert legt, das wird
sidrer das Verhalten
in
sdrwie-
rigem
Gelände
sein.
Bei
meiner
Fahrt bekam ich audt
in dieser Beziehung
eine kleine
Kostprobe mit. Man
kann
ja
mit Autos so
allerhand machen.
Wasdtbrett-
chausseen, ausgefahrene
Feldwege und
Sdrlaglöcher
sind das Gebräuchliche, um
Federungs- und
Fahr-
eigenschaften
zu
prüfen.
Ein
übungsgelände
der Volks-
armee
ist
aber einmal
etwas Neues. Dodl
selbst
die
hier
vorhandenen Sandkuhlen
und ähnliche
Martern
gingen
dem
,,Moskwitsch"
nicht
so an die Ni,eren
Worauf
man
in der Sowjetunion
noctr Wert legt,
das
scheinen audr die Bremsen zu
sein. Der
,1402"
st
ja
mi t
einem hydraulischen Bremssystem ausgerüstet. Dabei
ist es
bemerkenswert, wie
sich das Fußbremspedal sehr
weich und
man
möchte
fast
sägen spielend leidrt
betäti-
gen
läßt,
dabei aberdochBremsungen
zustande kommen,
die
meines
Eradrtens
weit über
den bei unseren Fahr-
zeugen
gebräuchlichen
liegen. Einen
Bremsmesser
hatte ich
leider nidrt zqr Verfügung,
aber bei einer
ausgesprochenen
Gefahibremsung
merkt man
doctr
sehr
sctrnell,
daß
die Bremsbelagsbreiten
reidrliclr
dimensioniert
zu sein
scheinen.
Diese Beobachtungen,
-die
man
bei der Fahrt
mit dem
,,Moskwitsch"
machen kann,
wie auch die Robustheit
der
Gesamtausführung
des Wagens
rechtfertigen
wohl
das Urteil, daß mit dem
,,M
402" ein anlehnlicher
Ge-
brauchswagen in unsere Republik eingeführt wurde.
Er hat zwar
einige
kleine
Mängel,
aber die sollen
ja
beim
Modell
,,407",
das
wir
Ihnen
demnächst
vorstellen
werden, bereits
restlos
beseitigt sein.
Übrigens: Franz
ist
jetzt
zufriedener
Besitzer
eines
,,402"
und
spricht
jetzt
von
,,Maßkonfektion".
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 49/68
Ä
m
2e.
Oktober schloß
die MESSE
DER MEISTER.
11 von MoRGEN
ihrePforten.Eswar
eineSchau
mi t
dem bisher
größten
Awmaß.
Wer
die
drei Etagen
des
Messehauses
durchschritt,
dem wurde.
klar, welche
enormen
Leistungen
die
Fheunde der Klubs
voll-
bracht
haben.
Wenn
diese Kräfte
mit eingesetzt wer-
'
den, derr
Aufga,ben
zu
dienen,
die
der
gesamt-
deutschen Bevölkerung
,auf
'dem
V. Parteita'g
der
Sozialistisdren Einheitspartei Deutsctrlands, beim
Aulbau
der Deutschen
Demokratischen
Republik mit-
zuhelfen,
g€stellt
wulden,
dann werden
wir schneller
vorankommen,
das
gesteckte
Ziel zu erreichen.
Dar-
um wer.den die Klubs
auch nicht abseits
süehert und
noch m.ehr
als
bisher solche
Arbeiten übenrehmen.
Die
grundsätzllche
Aufgabe ist:
W i r u n t e r s t ü t z e n
d e n s o z i a l i s t i s c h e n
A u f b a u
J€der
in seinem
Faatlgebiet wird eine
Reihe von
Problemen
finden, die mit Hilfe
des Klubs
gelöst
werden
können. Dazu
einige Beispiele:
Wir unterstützen die
\
Produktion unseres
Betriebes
S
udium
unil
Einl ührung
ntod,erier Arb e t srnethoden
Beispiel:
Die Freunde vom VEB
Berlin-Chemie
anbeiteten
das Verfahren der
Halb-Mikro-Analyse
weiter aus und stellten
ihre Erfahrungen dern
Betrieb
zur Verfügung.
EntlDicklung
o on V erb esserung en und,
N eue ung en
Bei.spi,el:
Der Mechanikerzi,rkel
von der Betriebs-
berufssdrule
,,Josef
Ries"
des VEB Optima Erfurt
entwickelte eine Vorrichtung zum Schneiden von
Holzsohraubengewinden
auf der Drshmaschine,
eine
verstellbare Schutzvorrichtung
für Fräsmaschinen
und
einen Atemdruckregler für Taudrgeräte.
Übernahme
tson
Forschungsaulgaben
für
den Betfieb
Beispiel:
Ein Zirkel des VEB F€ihlberg-List,
Magde-
burg, bekam vom
Betrieb mehrere Entwicklungs.
aufträge fi.ir
pharmazeutische,
Erzeugnisse.
Durchlührung uon
Versuchsreihen
für
den Betrieb
Beispiel:-Qqg
Klub der Allgem-einen
Berufsschule
Hoyerswerda führrte eine Reihe von Arrstrichversuchen
bei der Fertigstellung von Betonwerk
zur Abdeckung
von ölflecken durch.
V orschldge
lür
Materialeinsparungen
Beispiel:
Die
Freunde
vom VEB Sachsenring, Zwickau,
bauten ein Ztsatzgerät für Drehmaschinen zum Spitz.
gewindewirbdln,
wodurch die spa.nabhebende Form-
gebung
fortfiel.
Bou
uon Modellen
für
Ausstellungen
des Betriebes
Beispiel:
In der Betriebsberufsohule des
Görlitzer
Masdrinenbau wunden
die
Modelle
einer Herons-Dreh-
ku,lel
und einer atmosphärischen Dampfmaschine
g€-
baut und
außerdem eine Bildreihe unter d€m Tit€l
,,Von
der Darrlpfkanone zur Dampfmaschine" her-
gestellt.
Anfertigungen Don Modellen lür das technische
Kabinett
Beispiel: D6r Zirkel Junger Historiker von der Be-
triebsberufssahule
,,Josef
Ries" des
VEB
Optima Er-
furt
stellte eine. Dokum.entensammlung
und
eine
Biogiraphie ü,ber
Josef Ries zusammen,
futi
o,hiuteifß
Die kUnftigen
ufgoben
der
Klubs unger echniker
Wir unterstützen
die Produk-
O
tion
von
Massenbedarfs-
artikeln
Entwicklung
uon Vorcchlögen
ür
die Prod.uktion uon
M as
s
enbed, rf
sart k e
n
Beispiel:
Im
Klub
der Betriebsberufsschule
.des
Sturr-nlaternenwerks
Beierfeld
vrurde ein Scheu,er-
eimer
mit Wring€inrichtung
gebaut.
Vorschläge
ür
die
Verbesserung
der Massenbed,arfs-
artikeL
Beispiel: Im Klub
der Gewerblichen
Berufsschule
Apolda wurde
ein Bootswagen
gebaut,
der v€rwandel-
bar
ist. Er isJ zu benutzen
als Wagen, als Stuhl
und
als Bootssitz.
Bau
uon Mustern uon
Massenbedarlsortikeln
Beispiel: Die
Freunde von der Betriebsberufsschule
,,Wilhelm Pieck" Waggonbau Ammendorf bauten eine
neuartige
Holzkreissäge
Vorschlöge
für
ilie Verwertung uon
Materialabldllen
als
Massenbedarf artikel
Beispiel: Im Klub
der Betriebsberufsschul,e
des
Sturmlaternenwerks
B,eierfeld wurde ein Krampen-
verschlußapparat
entwickelt, mit
dem Krampen aus
Materialabfällen eingeschlagen
werden
köhnen.
^-, Wir
helfen bei der
llt
aufklärung
der Bevölkerung
Anlertigung uon Wandzeitungen
mit technischen
Ein-
fichtungen (Leuchtbild,er, outomatische Steuerung,
Wechsel-Dias
u. a.)
für
die Propagierung
politischer
und,
ökonomisdter
Probleme in
unserer Republik
Beispiel: Als
Muster für
die Arbeit der
Klübs aul
diesem Gebiet
wurde vom
Zentralen Kabinett
für
die
Klubs
Junger
Techniker eine
DDR-Karte
mit den
eingezeichneten Industri€zweigschwerpunkten
gezeigt,
bei
denen
.die
Industriezweige
über ein Schaltlauf'
werk
'durch
das Aufl€uchten
von. Gli.ihlampen
gekenn-
zeichnet werden.
'
,
....,..
:
Aulbau
einer.
Ausstellung über
d:ie
Überlegenheit
der
I'echnik
im
Sozialismus
gegenüber
der
int Kapi'
talismus
Beispiel: Unter vi€l€n anderen
wurde bei,der
Ostsee-
woche in Rostock das Modell des Rostocker Hafens
gezeigt,
welches eine Kollektivarbeit
des Maurer-
und
Malerzirkels
der
Bsrufsschule II Rostock
war.
Anfertigung
oon Fotos, Dias und Filmen
über die
Probleme des sozialistische4 Aulbaus
in unserer.
Republik
6?l
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 50/68
Beispiel:
Die Klubs der Betriebsberulssottulen
der
Bau-Unionen Rostock
.und
Dessau zeigten eine n€ihe
von
guten
,Großfotos
un'd Dias von dem Baugeschehen
in ihren Städten.
^
Wir verbessern
die
tY
Berufsausbildung
Anfertigung
rson
Mod,ellen,
Lehr-
und
Anschauungs-
mit teln
zur
Verbesserung
des Unterr ichls
Beispiel:
Die Freunde des
Klubs der Betriebsberufs-
schule im VEB Schmiedewerk ..H'ermann
Matern"
bauten u.
a.
das
Funktionsmodell einer Spreizbacken-
bremse.
Enttoicklung neuer
Einrichtungen in
der
Berufs-
ausbi ldung
Beispiel: Viele
Klubs
bauten
Lichtschreibgeräte,
Maniperm,h.afttafeln
und Spezialwandtafeln,
Mithitle bei iler.
Ausgestaltung der Betriebsberufs-
schulen und
Berulsschulen
B€ispiel: Vom Klub der Gewerblichen Berufsschule
Doberlug-Kirchhain wurde ein neuartiger Kabinett-
schrank entwickelt und rnehrere Unterrichtskabinette
eingerichtet.
Wir
helfen
bei der
poly-
tedrnischen Bildung
und
Erziehung
AnJertigung
uon Mod,ellen,
Lehr-
und, Anschauungs-
mitteln
zur
Verbesserung der
polytechnischen
Bild.ung
und Eniehung in d.en Grund-,
Mittet- und
Oberschulen
Beispiel:
Für
eine
Potsdamer Oberschule s0ellien die
Freunde vom Klub des VEB
Fahlberg-List,
Magdd-
burg, Anschauungstai€ln über technologische Abläufe
und sogenannüe Fließbilder der Erzeugnisse des B€-
triebes
her.
Herstellung
von
Einrlrhtungen
für
d,ie
polgtechnische
Bildung
und
Erziehung
Beispiel:
Im Klub des
Lokomotivbaues
,,Karl
Marx",
Potsdam-Babelsberg,
wurde eine
10-PS-Diesel-Lok als
Pionier-Lokomotive konstnuiert und
gebaut.
Zusommenkünfte
mit Schülern und Aussprachen über
den Berul
soutie
Durchtührung
l)on Vorträgen, Orya-
nisierung uon
Ausstellungen
u.
a,
Beispiel:
Die Freunde vom Indiustriewerk in Karl-
Marx-Stadt
gestalteten
eine Ausstellung unter dem
Thema:
,,Geschichte
der
Luftfahrt",
in der sie mehr
als 20 Modelle von Luftfa,hrzeugen, angefangen beim
Heißluftballon
von Montgolfier bis zum Sputnik
zeigten.
Wir fördern eine
gute
Freizeitgestaltung
Anfertigung
ugn Einrichtungen
lür
Lehrlingswohn-
heirne,
F erienlbqer und Jug endklubröume
Beispiel: Im K$rrb
der
Betriebsberufsschule des Auto-
mobilwerkes Eisenach wurde ein verb€sserter
Pionier-Rennwa
gen
mit
Verbrennungsmotor
gebaut.
Unterstützung d,er Freizeitgestoltung
in den
Wohn-
gruppen durch Vo?fiäge, FilmDorlührungen, tech-
nische Unterhaltungsabenite u.
o,
In .
Beispiel:
Die Freunde vom KIub des VEB Stickstoff-
werk Piesteritz zeigten Bildserien, wie
,,ünsere
Klub-
arbeit",
,,Der
schaffende Mensch"
und
,,Unsere
Kinder-
fer ienlager" , mit .
großem
Erfolg. . '
612
Wir organisieren die
Tech-
nisdre
Propaganda
unter der
Jugend
Durchlührung
oon Voftrdgen
und, anderen Veranstal-
tungen
Iür
ilie Jugend.
des
.Betriebes
od.er
für
olle
W erktätig en ile sselb en
Populari.sierung rnoderner Arbeitsmethoilen
im Be-
trieb
Gestaltung
einer Wanilzeitung
Probleme
über technische
Unterbreitung
uon Vorschlägen
ür
ilie Verbesserung
itrer
Organisation im.
Betrieb
Auch'f,tir d{ese Thernengruppe ließen
sich eine FülIe
von Bei,spielen anführen, die
unsere Klubs
mit
gt-rtem
Erfolg angewendet haben.
An d:iesen vielfältigen Aufgaben und
'den
bereits aus-
geführten
Arbeiten
ist zu erkennen,
'daß
es
j'edem
KIub möglich ist, sich an
der .
Erfüllung
de,r Ziele
seines
Betrie es oder seiner Schule zu beteili,gen.
llunderte
von
Beispielen
ließen sidr
nodt anführen,
dodr es sei den Mitgliedern in den Klubs selbst über-
lassen,
pass,ende
Aufgaben
hera,uszufinden. Darum
seien zum Schluß. an alle Mädel unrd Jungen noch
einige
Ftagen
gestellt:
\ilas hat
euch an der
MESSE DER
MEISTER
,
VON MORGEN
gefallen?
Was habt
ihr vermißt?
Was
sollte noch neu
in
die
Vorschlägeder Aufgaben-
stellung aufgenommen
werden?
Besprecht diese Fragen in euren Klubs und Grund-
einheiten, in den Lehrwerkstätten
und
Berufssdlul-
klassen
Schreibt
eure Anregungen
an
das Zentrale Kabinett
oder
an unserreZeitschnift. Ihr verhelft damit unserer
gemeinsamen
Sache, den Aufbau des Sozialismus zuverwirklichen. schneller zum Zi€le. :
o
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 51/68
Ein
proktisches
leucht
pult
Wie oft kommt es vor, daß von
einer
Zeichnung oder von einem Bauplan
eine Anzahl Kopien angefertigt.wer-
den müssen,
Um dieses
zu erleich-
tern,
baut
man sich ein Leuchtpult
( A b b . 1 ) .
S T
ÜC
K T IS IE
I Grundbrett
Sperrholz
41X59X1 cm
I Pultrücken Sperrholz 10\59
cm
2 Seitenbretter
Sperrholz 41X10
cm
1 Pultfläche Sperrholz 43X60
cm
1 Brettchen
(b€Uebig)
57x6
cm
1 Mattscheibe
(bel iebig)
Abb.1
(b)
2 Scharniere
1 Schalter
1 Birnenlassung
und 2 m Leitungs-
draht
An der Grundplatte
(g)
befestigen
wi r
den Pult rücl<en
(c),
nachdem wi.r vor-
her einige Luftlöcher für den
Abzug
der Warmluft in
ihn
gebohrt
haben
(i).
Die Seitenbr'etter
(m)
sind
unschwer zu errechnen
(Abb.
2) .
Etwas
schwieriger
ist die Montage
des Brettchens
(h).
Es.muß
nämlich
etwas schräg -ach vorn
geneigt
sein,
denn die Lamp.e, die daran befestigt
wird, muß genau die Richtung auf
den
spitzen
Winkel zu erhalten. Es
wird auf belden Seiten des Kastens
auf
zwei
Schi'enen
geschoben,
die wir
mit
Hilfe von
je
zwei Leistchen
(1)
an
der
Innenseite
der Seitenbretter
herstellen. In der Mitte des Brett-
chens (h) bef€stigen- wir die Birnen-
fassung und schrauben die
Birne ein.
Die Entfernung des Brettchens vom
spitzen Winkel ergibt sich zwangs-
läufig
(ungefähr
16 cm).
Die
Innen-
ein'richtung ist
aus Abb. 3 ersichtlich.
Nachdem wir an einem der Seiten-
bretter einen Schaite,r
(s)
an-
gebracht
haben, können wir s ie an
das Grundbrett ansohrauben.
In die
Pultplatte
lassen wir ein
Matt-
oder
Opalglas ein und befestigen sie
mittels
Scharnieren am Pultrücken.
Die
Art der Glasscheibe
ist vom
Zweck abhängig. Das Ganze be-
kommt noch
einen
Lackanstrich. Für
diesen Zweck kann
man
auch einen
Tisch umbauen,
wenn
größere
For-
mate
kopiert
worden
sollen, Es ist
Abb,
Abb.
3
dann alier,lings erf orderlich, daß
mehrere Lampen zur
gl,eichmäßigen
Ausleuchtung verwendet werden.
Um sich den
Entwurf mancher
Z,eichnungen zu erleichtern (2. B.
Schaltpläne),
Ieistet ein untergelegtes
transparent€s
Millimct€rpapier
gute
Dienste.
Horst
Schuster, Sibiu
(Rumäniert)
Riemen undmochen
Wenn
ein
Riemen
ous
quodrotischem
Querschnitt einen
runden bekommen
soll
(Schnürriemen
für
Modellontrieb),
donn bohre
mon
mit e inem schor fen
Bohrer
ein Loch mit
dem
gewünschten
Riemendurch-
messär in
e in S tück Mess ingb lech und z iehe den vor '
her
etwos zugespitzten Riemen durch
die
Bohrung.
Mon erhö l t
so den
gewünschten
Durchmessermi t e iner
g le ichmöß igen
Rundung. Dos Mess ingb lech
sponnt
mon
zum
besseren Holt in einen
Schroubstock.
Lederr iemen
schneiden
Wer schmole Leder r iemenous e inem bre i t en schne iden
w i l l ,
der t re ibe
e in
schor fes Messer m i t der
Sp i t ze
i n
ein storkes Bret t
(ol te
Tischplot te
oder
öhnl. )
und ziehe
den R iemen
i n de r
gewünschten
Br e i t e
on der s tehen-
den K l inge vorbe i ,
E . -G.K.
v -
,tltnda
nnal;
W
O LG A
Im Heft 10/58unserer
Zeitschrift
,,Jugenrd
nd Technik"
berichteten wir in einem
ku'rzen Beitrag, in einer
Sdtnittzeidrnung auf
der vierten
Umschlagseite
und in
dem beiliegenden Typenblatt von dem n€uen sowjeti-
schen
Personenwagen
,,Wolga".
Da uns als Unterlagen
sowohl ein Exportkatalog
äus der Sowjetunion als
audr
eir Fahrzeugtest aus der
DDR
zur Verfügung
standen,
ist es leider zu
gegensätzlidren
Angaben
g€kommen,
Der
Exportkatalog betraf nämlich das neue Wolga-
Modell, das
mit. automatisdrer Kupplung ausgerüßtet
ist und dessen Import für die
DDR
noch nicht
vo,r-
gesehen
wurde. Auf dies€s lVlodell beziehen sich alle
Angab'en auf der vierten Umschlagseite unseres Heftes
1058. Die
technisd.ren
Datenr'im'Typenblatt und im
B€richt
,,Roter
Stern
mit ?0 PS"
auf
den
Seiten
596
bis 597
fußen
auf
Ermittlungen, die in €inem
Fahrtest
seitens unse,rer Republik
gemacht
wunden.
Abweidrende Angaben sind vor all€m festzustellen im
Verdichtungsverhältnis, im Leergewicht
und
im
Kraft-
stolfverbraudr. Damit
ist
zugleidr
gesagt,
daß das
neue
Modell des
,,Wolga"
sdron
.wieder
einen erfreulichen
Forlsüritt
gegenüber
dem
von
uns
bisher
importierten
Modell
aufweist.
673
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 52/68
ry
Auch
ein
Fot
Wer
seinen
Wanderstock
schnell
in
ein
Fotostativ umwandeln
wil1,
de r
benötiet
dazu
nur
ein Kugelgelenk
Soozierstock
mit Schraube.
2 Stützen
aus
Leieht-
metall, 2
Scharniere
und
etwas
Ge-
schick.
Die Stützen
werden
der Rundung
des
Stockes
entsprechend
gebogen, damit
sie
gut
anliegen,
und mit
Sdrarnieren
an den Stock
geschraubt.
Damit
sie
nicht
zu weit
aufklappen,
befestigt
man dicht
oberhalb
der Scharniere
noch einen
Anschlag.
Wenn
man
die
Stützen
anklappt,
dann schiebt
man
sie
hint'er'
eine an
den Stock
an-
geschraubte
Klemme,
wie
sie zum
Festhalten
für
Kinderwageuräder
be-
nutzt werden.
An der
Krücke
wird
dann
nodr das
Kugeigelenk
befestigt,
und
schon
ist
das Wanderstativ
fer-
tig.
Wo das
Kugelgelenk
genau
hin-
kommt, probiert man am besten aus,
weil
die
Kameras
verschieden
schwer
sind. Alles
andere
ist aus dem
Foto
und
den Skizzen
zu
ersehen.
Tronsistorenn der
Anwendung
ür
den
Rundfu
nkqmoteur
Es ist das
Bestreben
vieler
Amateure,
mit
möglidtst
geringem
Aulwand
einen
Rundfunkempfang
zu
er -
zielen.
Hinzu
kommt, daß
die
Empfangsgeräte
verhält-
nismäßig
kleib; sein
sol len'
In mehreren
Beiträgen
dieser Zeitscht'iit.wurde
über den
tsau
derartiger
Ge -
räte berichtet.
$ierbei
halfen uns die
neu entwickelten
Transistoren.
Im folgenden
werden
einige
Anwendungsbeispiele
ge-
geben, .die beides in sich vereinigen. Ausgehend von
der Detektorschaltung
mit Kopfhörer
bis
zum Betrieb
mit einem
Lautsprecher bietet die
Verwendung
von
Transistoren
viele
Möglichkeiten.
V orbemerkung en üb er
den
U mg
ang'
mit
T ransistoren:
Jedem, der s ich erstmal ig
mit der 'Anw'endung
von
874
Transistoren
beschäftigen
will,
sei dringend
geraten,
folgende Ratschläge
zu beherzigen,
die ihn
vor der
Zerstörung
seiner
Transistoren
bewahren,
Die Tran-
sistoren besitzen,
vorschriftsmäßig
eingebaut
und
elektrisch
richtig
dimensioniert,
eine theoretisch
un-
begrenzte
Lebensdauer.
Um
so anfälliger
sind
sie
jedoch gegen
elektrische
Überlastungen,
übermäßige
Hitze usw.
Man
sollte
sidr
daher folgende
RatscNäge
beim
Einbau von
Transistoren
stets zu
Herzen nehmen:
Die drei
Ansdrlußdrähtchen
sind
möglichst nicht
zu
verkürzen
und
beim Einlöten
dicht über
der Lötstelle
mit einer
Flachzange zu
umfassen, um
die beim Löt-
vorgang
auftretende
Wärme abzuleiten
und
vom
Transistor
fernzuhalten.
Außerdem sollte
das Chassis,
auf
dem sich
die Bauteile
befinden,
stets
von
jedweder
Erdleitung
getrennt
sein.
Die
Spannungsquellen
schaltet man selbstverständlich
ebenfalls ab, da das
Auslöten eines
Transistors die elektrischen Verhält-
nisse unter Umständen
so stören könnte,
daß
andere
Transistoien zerstört werden.
Weiterhin sollte
man
versuchen, die Transistoren
mit einem
möglichst
hei-
ßen Lötkolben, der stets
gut
verzinnt
ist, einzulöten,
um so einen kurzzeitigen Lötvorgang zu erreichen.
Dabei ist es besonders empfehlenswert,
den
Kolben
für diese kurze
Zeitspanne vom Netz
zu trennen,
weil
Kriechströme innerhalb
des Kolbens
dem Transistor
ebenfalls Schaden
zufügen
können. Bei Versuchen
mit
Transistoren, die
in verschiedenen
Schaltungen
unter-
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 53/68
sucht werden
sollen,
ist es
ratsam, diese auf Pertimax-
brettchen mit Lotosen oder Buchsen zu befestigen, um
so ein öfteres
direktes
Erhitzen der eigentlichen
An-
sdrlußdrähtdren zu umgehen. Sofern es sich dabei
um
orientierende
Versudre
handelt, empffehlt
es sich
außerdem
zumindest in die Emitter- und Kollek-
torleitungen ein empflndlidres Milliamperemeter
zu
Iegen,
um so eine strommäßige Überlastung der
Tran-
sistoren von vornherein zu vermeiden. Hier kann sdron
ein
geringes
,,Zuviel"
zur vollständigen Zerstörung
führen. Nach
derartig umfangreictren, aber durchaus
notwendigen Vorbemerkungen nun
zu
den eigentlichen
Sdraltungen, bei denen die
Flächentransistoren der
Typen
OC 810 und OC 8fl,
hergestellt vom Werk
{ü r
Bauelemente
der Nachrichtentechnik
"Qarl
von
Ossietzky"
in Teltow bei Berlin, verwendet wurden.
Be i
den nun folgenden Schaltungen
ist zu berücl<sichtigen,
dafj,
wie
auctr
schon
in
,,Radio
und
Fernsehen" hin-
gewiesen
wurde,
es
sich
bei den zur Zeit
zum Verkauf
gelangenden
Transistoren um
Exemplare
handelt,
die
auf Grund des
Fertigungsprozesses mehr oder minder
in den
vom Hersteller angegebenen Werten streuen,
die angegebenen Widerstandswerte
also zum
Teil
nur
Richtwerte darstellen, wobei die optimalsten Werte
empirisch zu
ermitteln sind.
Einl a che T
r
an
sistor- M ikr
ophonD er
st
örker
:
Zu ersten orientierenden
Versuchen
ist
es
günstig,
mit dem Flächentransistor OC 810
eine
ganz
einfache
Verstärkerschaltung aufzubauen
(Abb.
l),
Diese
Schal-
tung wird auch im Prinzip
weiterverwendet.
Der Tran-
sistor wird in der Emitterschaltung betrieben,
d.
h., der
Emitter wird
geerdet,
wobei allerdings
zu beachten
i t, daß
bei den beschriebenen
Schaltungen stets
Cer
Pluspol
geerdet
wird Die
günstigste
Einstelluttg
des
Transistors erfolgt
in
einfacher
Weise durch den
Vor-
widerstand,
der zwischen
Basis und dem negativen
Pol
der Batterie liegt.
Hierbei ist
gleidr
ersichtlich,
daß man im Untersdried zu einer fast leistuigslos zu
steuernden Röhre zur Steuerung
eines
Trasistors stets
einen Strom benötigt.
Die
durch
die
Transistortechnik
bedingten
hohen Kapazitätswerte
mögen
im ersten
Augenblick
gewalfig
erscheinen, durch Verwendung
von Elektrolyt-Kondensatoren
(Kleinst-Elektrolyt-
Kondensatoren des VEB
Tonmechanik Weißensee)
lässen
sich
jedoch
die Abmessungen sehr
gering
halten,
da
die
Betriebsspannungen 4,5 Volt
nicht
übersdrreiten.
Eine Übersicht
über die
verwendeten Einzelteile zeigt
das Photo, das erkennen läßt, daß
diese Kondensatoren
etwa bleistiftstark sind.
-
Verwendet
man als Aus-
und Eingang
je
einen Kopfhörer
von etwa 2 kJ? Innen-
widerstand, so erhält man bei einer angelegten Span-
nung einer Monozelle eine
Verstärkung, die
etwa der
Leistung eines Kohlemikrophons entspricht.
Der
Ko l lek to rs t rom bet räg t dabe i e twa 1 . . . zmA,
und
eine
weitere Spannungserhöhung
bringt keinen wesent-
Iichen
Leistungsgewinn mehr.
Will
man die Schaltung zur
Aussteuerung eines dyna-
mischen
Mikrophons benutzen, um anschließend einen
Röhrenverstärker
auszusteuern,
so
ersetzt
man den
Kopfhörer
im Ausgangskreis durch einen Widerstand
von 3 .
.
5
kJ2 und riegelt d en Ausgang durdr einen
Kondensator ab
(Abb.2).
Hierbei
ist erstaunlich,
daß
sogar
noch
eine Verstärkung festzustellen ist, wenn
man an Stelle der Monozelle als
Spannungsquelle
eine
,,galvanische
Batterie'l benutzt, die man sich aus einer
Ziftor.e herstellt,
in die als Elektroden ein Stückdren
Kupfer (*) und Zink (-) gesteckt werden. Selbst bei
der
dabei auftretenden Spannung von etwa 0,3
Volt
ist
noch eine Verstärkung festzustel len
DetektorempJ
itnger
mit
Transiston)erstörker
:
In der Erweiterung
dbr eben erwähnten
Schaltung
läßt diese sich
dazu
verwenden,
eine
Detektorschaltung
wesentlich
zu verbessern
(Abb.3).
Die
Abbildung zeigt
eine übliche Detektorschaltung
mit
einer Diode, deren
Ausgangsspannung
auf den einstufigen
Transistor-
verstärker
gegeben
wird. Hierbei
erhöht sich die Aus-
gangsleistung
gegenüber
der
einfachen
Detektorschal-
tung
bei einer
Betriebsspannung
von ebenfalls 1,5
Volt
beträchtlich.
In der
Ausgangsleitung liegt
wiederum
ein Kopfhörer
Führt mah den Transistorverstärker zweistufig aus, so
läßt sich dieser mit zwei
Transistoren
der Type
OC
810
wie
folgt dimensionieren
(Abb.4).
Vor-
und
Endver-
stärker werden
beide in
Emitterschaltung
betrieben,
die
der
Batterie
entnommene Leistung
beträgt bei
1,5
Volt nur
5 mA, also ?,5 mW.
Eine derartige
An-
ordnung
wurde
probeweise
einem Dauerbetrieb
von
100
Stunden
unterworfen,
ohne daß die Batterie
dabei
anschließend einen
wesentlichen
Zerfall zeigte,
sie
is t
praktisch
bis zum
vollständigen Zerfall
des Zink-
bechers
zu verwenden. Die
Schaltung
brgibt eine etwa
l0Ofache Verstärkung
der
gleidrgerichteten
HF-Span-
nung, wobei
die Ausgangsspannung
ausreichte,
einen
an
Stelle des Kopfhörers
eingeschalteten
permanent-
dynamischen
Lautsprecher
in einem ruhigen
Zimmerauszusteuern.
Bei
der endgültigen
Schaltung wurde
zur
Rednzierung
des
Raumbedapfes
der
Ausgang ztJ
Buchsen
geführt
und der
Kondensator
Cr durch
einen
Festkondensator
von
250
pF
ersetzt,
wobei dann
di e
Veränderung
des
Schwingkreises
induktiv
durctr
Ver-
drehen
des
Spulenkernes
erfolgte. Die Monozelle
-
es
lassen
sich auch zwei
verwenden
-
wurde
direkt
in
die
Schaltung eingelötet
und mittels einer
im
Chassis
verlöteten M
3-Mutter
durch Andrehen
einer
Schraube
Abb. I
Transistor-Miltro-
plrouverslärke,'r.
Abb. z
Desgl. tilr
ansdrlle-
ßend€
W€lterverstllrkung.
to'
I
0c
10
8pF
#
0 f
L
I
t,
500pF
'snr
l''"^*
+ -
ebt.
t
petextorsütrrsrtring.
itt
erfriiin'gerü-
v"rsterter.
L
=
etwa
?5
^fdg,H '
:
Litze auf
etnem
stiefelkern.
0c8t0
'Abb.
4 zweistufli€r
verEtllhcr.
+ ' -
A1
I
0c
=b
0c
8t0
0t
810
^2
l
L
:
etwa ?5 Wdg;
ltrFrlitze auf
einern
Stiefelkcrn,
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 54/68
Vielfqch-Kle
nbild-
Kopiergeröt
von Ladwig
Das Gerät hat den Zweck,
Dia-Positiv-Bänder und
Kleinbild-Papierkontaktstreifen von Kleinbild-Negativ.
streifen audr mit unterschiedlicher
Deckung in kür-
zesler Zeit anzufertigen. Für die
gesamte
Belichtungs-
arbeit eines Kleinbild-Diapositivstreifens benötigt man
bei Verwendung
des Gerätes
je
nach Deckung des
Negativstreifens
2 bis 10 Minuten.
Bauanleitung
An Hand
der Stückliste besorgen wir uns die an-
geführten
Materialien und
fertigen Einzelteile. Die
Glasscheiben lassen wir bei einem
Glasermeister
schneiden
(Preis
etwa 2,50 DM). Die
Soffltten-Lampen
erhalten wir
in
fast
jedem
Elektrogesdräft
(Stück
3,80 DM). Den
Regulierwiderstand
(2,21
DM) und
den
Schaltdraht erhalten
wir in
einem Radiogeschäft.
Wir beginnen zuerst mit dem Bau des Lichtkastens,
indem wir die Teile
I bis 14 nadr
Zeichnung
und Stück-
&
Iiste
an-fertigen. Für
das Gerät
is t
ein Bildabstand
von
1,6 mm, wie
er sidt bei Gebrauch
des Foto-
apparates
,,Praktica
FX II" ergibt,
zugrtrrrde
gelegt.
Da die Mögliükeit
von Abweichungen im
Bildabstand
bei Verwendung
anderer
Fotoappa-
rate besfeht,
prüfen
wir mit einem
vorhandenen Negativstreifen
unse-
res
eigenen Fotoapparates
den BiId-
abstand.
SoUte er
von 1,6 mm
abweiclen,
so
haben
wir
die
Abwei-
chung bei
den Längenmaßen
de r
Teile (1 bis l5) zu berücksichtigen.
Die Teile,
die
wir auf Fertigmaß
gebracht
haben,
prüfen
wir vor dem
endgüItigen
Zusammenbau, ob
sie
auch
alle
gut
zusammen
passen.
Is t
die Kontroile
zufriedenstellend aus-
gefallen,
so zeichnen
wir
nach Zeich-
nung auf
die
Mitte der Leiste
(9
und 7)
genau
die Mittelpunkte der
Bohrungen tür die Aufnahme der
Führungsstifte
(16)
an, körnen mit
einem
Körner leicht an und bohren
mit
einem
Wendelbohrer 1,4
mm
@
so, daß
die
Führungsstifte
(16)
stramm in die Löcher hineingehen.
Diese Arbeit ist besonders sorgfäl t ig
auszuführen.
Man kann
das
Auf-
zeichnen und Körnen
der
Lochmitte
durdr Auflegen
eines alten
Negativ-
streifens
erleichtern
und
kontrol-
lieren. Wenn
die Leiste
(9)
genau
gebohrt
ist, dann
legen
wir diese
auf
die Leiste
(8),
spannen beide
leicht zusammen
und bohren
di e
Lödler
genau
senkrecht
auf
di e
Leiste
(8)
ab.
Nachdem wir
die angeführten
Ein-
zelteile
angefertigt
haben, erfolgt
der Zusammenbau.
Zuerst leimen
und nageln wir die Teile (2 und 3)
zu einem
rechteckigen
Rahmen zu-
sammen. Die Leisten
(4
und 5)
wer-
den ebenfalls
zusammengeleimt
und
leicht
genagelt,
wobei auf
Einhaltung
der Abstandsmaße
geadttet
werden
muß. Die
geleimten
Leisten
(4und5),
die Abded<platten
(6)
und die
Ab-
sdrlußleisten
(13)
werden danach
auf
den Grundrahmen
geleimt
und
ieicht
genagelt.
Die Leisten
(?
und
10)
werden
auf die
Leisten
(6)
ge -
Ieimt. Dabei
kontrollieren wir,
ob
die
Opalglasscheibe
(25)
leidtt
zwi-
schen die Leisten
(?) gelegt
werden
kann. Die Anschläge (12a) leimen
wir mit 6 mm Abstand
zum
Ende
mit t ig auf die Schieber
(12).
Nu n
schieben wir
die Schieber
(12)
zwi-
schen
die mit den
l 'ührungsst i f ten
versehenen Leisten
(8
und 9) und
kontrollieren die Leictrtgängigkeit
der Schieber.
Die
Leiste
(8)
leimen
wir auf die
vordere Leiste
(5).
In
die Abstandsleisten
(7)
sdrlagen
wi r
insgesamt adrt
Auflagestifte
(17)
derart, daß die auf den
Köpfen auf-
gelegten
Klarglassdreiben
mit
den
Leisten
(9
und
l0) fludlten.
Die Führungsleisten
(11)
befestigen
wir mit insgesamt zehn Holzsdrrau-
ben (vorbohren ). Fi.ir die Befesti-
gung
der vorderen Leiste
(1f)
verwenden
wir Senkholzsdrrauben
f,5
X
f6 mm, die
genau
hinter die
Führungsstifte
gesetzt
werden
müs-
sen. Mit zwei
Sdrarnieren
befestigen
wir den Deckel. Damit er nidrt zu
weit zurüdrsdrlagen
kann, setzen
wir auf die Leiste
(4)
einen An-
schlagklotz. Auf die Mitte der
Innen-
fläche des Deckels
(15)
leimen wir
zum
Schluß den Sdraumgummi-
streifen.
D ie e lek t r i sche lns ta l la t ion
Nadrdem
die bisher beschriebene
Arbeit ausgeführt
ist, erfolgt die
elektrisdre Installation.
Dazu ferti-
gen
wir zuerst
je
sechs Schellen
(19)
l i
:', l
t+
gegen
den Batterie-Pluspol.ein
Miniäturschalter
her-
gestellt.
Die Größe
des
gesamten
Gerlites betrug
dann
80
X
60
X
15
Millimeter.
In
d-iesem
Zusammenhang ist
es vielleictrt noch inter-
essänt, darauf hinzuweisen, daß man mit einer End-
röhre eine Sprechleistung von 0,3 Watt nur bei
ver-
hältnismäßig
hoher Anodenspannung
bei einem
Wirkungsgrad
von l0
Prozent
erzeugdn kann, während
man mit
einem
Transistorverstärker eine derärtige
Leistung schon
bei
6 Volt
mit
einem Wirkungsgrad
von
6?6
50
Prozent
erzeugen
kann. Allerdings.beflnden
sich der-
artige spezielle
Leistungstransistoren
bei
uns noch in
der.Entwicklung,
so daß
dies
nur als
interessante
'
Perspektive
gelten
möge. Immerhin
ist es
auch
mi t
den zur Zeit zur Verfügung stehenden Transistoren
sehr
reizvoll. im'Hinblick auf
deren
Kleinheit und die
niedrigen zur Anwendung
kommenden
Spannungen'
Experimente.
zu
untefnehmen.
Es sollte der Sinn'
dieses
Artikels seirL
hierzu einige Anregungen
zu
'
-,.
geben.
R.
Albrecht
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 55/68
und
Winkelschellen
(20).
Mit
Hilfe
der
Schellen
und
der entsprechenden
Schrauben
und
Muttern
befestigen
i''"'ir
nach Zeichnung
die
Soffittenlampen
auf dem
Grundbrett
(1)
und
stellen zugleich
die Schaltung
nach
Plan her.
Für den
Regulierungswi.derstand
fertigen
wir
eine
entsprechende
Halterung.
Durch
Verschieben
der
Anschlußschelle
auf der Wide,r-
standswicklung
können
wir
alle
gewihschten
Licht-
stärken und damit Belichtungszeiten einstellen (2. B.
durchschnittlich
4 Sekunden
bei Verwendung
von
Ver-
größerungspapier).
Durch
eine
seitliche Bohrung
des
Lichtkastens
führen
wir ein
mit
Stecker
versehenes
Anschlußkabel.
Die
letzten Arbeitelr
Zum
Schluß
putzen
wir
al le Holztei le
gut
mif
Schmir-
gelpapier
ab,
entstauben
und
lackieren
das
Gerät mit
schwarzem
Nitrolack.
Die
Arbeitsweise
mit
dem
Gerät
erfotrgt
allgemein
wie
mit
€inem
einfach,en
Kopiergerät.
Bei unterschiedlich€r
Deckung
.der
Negative
werden
die
schon
ausreichend
belichteten
Negative
mit
den
Schiebern
abgedeckt
und
die restlichen N,egative nachbelichtet.
Den
Netzstecker
nur
bei
geschlossenem
Lichtkasten
in
die
Steckdose
bzw.
Belichtungsuhr
einstecken
STUCKLISTE
Tell
Bezeichnung
Stücfr
I
Grundbrett
1
2
Seitenbrett
z
3 Endbrett
2
4
Haltelelste
2
5 llalteleiste
2
6 Abdeckplatte
z
7 Abstendsleiste
z
8 Abstandslelste I
I
Abstandsleiste
I
10
Abstendsleiste
1
l1 Filhrungslelste
2
12
Abdeckschieber
18
12a
Anschlag
'lilr
schleber
t8
13
Abschlu8plntte
?
14
Fährungsklotz
2
15
Deckel
I
16
Ftlhrungsstlft
3E
17 Auflagestift
f8
Scharnier
1t Schelle
20
Winkelsehelle
2l Zylinderkopf-
sclrraube
22
Unterlcgscheibe
2t Mutter
24 Soffitten-Lamp€n
Abmessung€n
1 0 x i 0 0 x E o o
r 0 x 1 0 0 x 8 2 0
1 0 x 1 0 0 x 1 0 0
1 0 x 3 0 x 6 8 0
r 0 x 2 u x 6 8 0
1 0 x 6 5 X l ? 0
4 X ? X 6 6 0
4 X 1 0 X 6 t 0
2 X rox
680
9 , 2 X 1 0 X 6 8 0
5 x ? 2 , 4 x 6 1 0
2 X 3 G X 9 5
I X S X ? 6
5 X 3 { , 2 X r 2 0
1t,5'x
35 X 65
1 0 x r 0 x 6 9 0
1,5
0
auf
I mm
Länge
abkneifen
1,00
1,5 mm dick
1,5 hm
aticlr
M 4 X 1 2
für
M{
M 4
{0.
w, 220
v,
mattlert
{'x
{5
x 680
r X i l X 3 4 O
Material
Kieler
Iüefer
Kieler
Kiefer
Kieter
Kiefer
ß,iefer
Iiiefer
Kefer
Itiefer
riiet"r
Sperrholz
Sperrholt
Sperrholz
Itlefer
I(lefer
Nägel
NägeI
Aluminium
Aluminium
Stahl
Stahl
Staht
.:.s,,:
i
Opäl-clas
Klar-Glas
Sctreibe
I
scheibe
2
Ilegulier-
Widerstand
t
Dichtungsstreifen
I
Anscblagklotz
I
Holzschraubc
div.
Isoli€rband
Duosan
oder Agol
Nitrolack,
schwarz
ladrige
Lltze
2edrige
Litze
Stecxer
I
I
2
6
6
6
6
6
3
25
26
21
zt
29
r k(J 0,5 A
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32 X ??0
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10 X 2{
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Schnitt -8
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Schallury
wn Soffllil und REelvidqstafu
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 56/68
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Folisch
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Kul{kerren der
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Die
Ver.
dopplung
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Stondlü8e
beruht
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einer Spicge-
lung I
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Dome Lederhoss'
sdruh mit
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7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 57/68
] tAl |S. f OACHItr l
H A R T U T g
EIZäHLTr
hinter
dle Magdeburger
Dienststelle des
AZKW
das erste inforrnierende Fernsctrreiben
mit
den
Aus-
sagen
eires
gewissen
Furrer, Textilkaufmann
aus
Krefeld, bekommen
hatte und
ihm
sein Dienststellen-
'leiter
die
.Bbarbeitung det,,Sir6e. Baumkudren"
über-
tragen
hatte.
Mittlerweile'war
Ehlbergs llandakte über
diesen
Fall
erheblich angewachsen, ohne
daß er
jedodr
zu einem
brauchbaren
Resultat'kömmerr
i<onnte.
-
Es war
zum
Verrüchtwerden
Ehlberg
blätterte
seine Notizen
durdt:
Da
waren
die
Hinweise
der Paketkontrollstelle.
die ihm
Zollober-
assistent Haverland
täglich
zukommen
ließ. Unter den
zahlreichen
Paketen und
Päckdren, die aus dem
ganzen
tsezirk in der Paketkontrollstelle
zusammenkamen,
waren am ersten
Tage
gleich
elf
g€wesen,
die
jeweils
zwei Kilogramm Baumkuchen enthielten.
Untersuchung
des Kuchens mit Hilfe
von
Sonden
ergab nidrts;
es
waren
ganz
normale Sendungen, die laut
der
im
August
1954erlassenen
,,Verordnung
über den Geschenkpaket-
und
-päckchenverkehr
auf dem Postwege"
.mit
West-
deutschland, Westberlin und dem
Auslano
startnart
waren. Keines der Pakete beinhaltete etwas anderes
als Baumkuchen,
und keines überschritt die statthafte.
Menge. Die Absender
wa.ren
,,natürliche
Personen",
wre es
juristisch
heißt, also Bürger der Republik,
die
wohl
ihren Bekannten oder
Verwandten in West-
deutschland diese Pakete sandten. Keine
strafbare
Handlungl
Auch waren
die
Sendungen von elf
ver-
sc'hiedenen
Absendern an elf versdriedene Empfänger
in verschiedenen Orten der Bundesrepublik
aufgegeben.
Also auch nichts
Verdächtiges
Daß der Baumkuchen
immer in
gleichartigen
Kartons
verpackt
war, nun, das
konnte zwar etwas,
mußte aber nichts bedeuten.
Die
Papier-
und Kartonagenfabriken
brachten schließlich
typisierte
Behältnisse
auf
den
Marktl
Den
zweiten
Tag waren es nur vier derar'tige
Sen-
dungen gewesen, den dritten jedoch dreizehn, den
vierten Tag sogar einundzwanzig. Das war
auffäUig
Sorglos
betrachtet mußte eine wahre Baumkuchen-
epedemie
ausgebrochen
sein, denn Hinz
und
Kunz
schickte diese
Backware hinüber
in den anderen Teil
l)eutschlands.
Oberflächlich
betrachtet konnte das mit
der
langsam beginnenden
Vorweihnachtszeit zusammen
hängen.
-
Aber
das konnte ihm, dem
Zollsekretär
Ehlberg, niemand
weismachen; zumal nidrt,
da er eine
Handakte
auf dem Tisch
liegen und eine
noch rätsel-
haftere
Sache
zu bearbeiten
hatte, die
unter dem
Stichwort,,Baumkuchen" lief. Irgendeine Sdturkerei
ging
hier
vor
Ehlberg
grifi
zum Telefon, ließ
sidr
mit
dem Genossen
Haverland von der Paketkontrollstelle
verbinden
und
bat,
in
den näctrsten Tagen
einmal die
angegebenen
Absender
und
Empfänger
mit
genauen
Ansctrriften
registrieren zu lassen.
Drei
Täg€ danach
sah
das Bild
sdron anders aus. Neun-
zehn
Baumkuchen-Pakete
waren zwar
,,nur"
registriert
worden,
aber von ihnen
wurden sechzeirn in
Salzwedel
und
Umgebung
aufgegeben. Fünf
davon waren an
irgendweldre
Empfänger
in KöIn adressiert,
allerdings
keines
an einen
Konditormeister
namens
Möller-
heim, wie
Furrer
seinen
,,Geschäftsfreund,,
bei der
Vernehmung
angegeben
hatte.
Trotzdem
-
die Spur
schi€n endlich an den Bau
des Fuchses
zu führen
Ehlberg
ließ sich das Brandren-Adrellbuch
des Bezirks
kommen,
stellte
jedodr
fest, daß es allein
in Salz-
wedel fünf
Konditoreien
gab,
die Baumkuchen
her-
stellen.
-
Der
ZöIlner mußte sich eingestehen,
daß
er allein
es nicht schaffen konnte,
die Ermittlungen
weiterzuführen;
und
so
wurden
ihrn noch zwei
Ge-
nossen
der Abteilung
Untersuchung
beigeordnet.
Einer
'setzte
sich
sogleictr
mit den Außenhandelsorganen
in Berlin
in
Verbindung und erfuhr dort, daß
Baum-
kuchen
eine
auch im Ausland beliebte
und begehrte
Spezialität
sei und die zahlreich eingegangenen An-
fragen
gar
nicht alle befriediAt
werden konnten. Zwei
der
Salzwedeler Firmen
waren auch
mit
Expoltaut-
trägen eingedeckt, während die anderen drei eine An-
frage
mit dem Hinweis
abgelehnt hätten,
daß
ihre
Kapazität
kaum
ausreidre, den eigenen Bedarf zu
decken.
Die
Ermittlungen des anderen Mitarbeiters
ergaben
be i
der Verkehrspolizei,
daß von den fünf Baumkudren-
bäckern in Salzwedel vier einen
,,tJ[ärtburg'
besaßen.
Falls einer dieser Konditoren
i4
,Frage
kam,
welcher
konnte es
sein?
Unterdessen mußte
der, ,Baumkuchenmann"
wieder
zu einerlr
Streic'h
angesetzt haben. denn
binnen
48 Stunden
wurden über
vierzig Pakete
registriert
Jed€s mit dem
gleichen
Inhalt
im
gleichen
Karton,
aber mit
verschiedenem
Papier und Bindfaden
ver-
packt
und mit
verschiedencn
Adressen verschiedener
Handschrif ten versehen.
Etwas
wär
jedoch
auffällig:
Einer der Absender,
ein
gewisser
Wilhelm
MeiIJne.r
aus S:rlzwedel, hatte
in
diesen
zwei
Tzrgen neun
Sendungen aufgegeben,
neun
Sendungen
an
nur zwei Adrcssenl
l l ier konnte
zu -
gegri f ren
werden
el
thf
I
6?0
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 58/68
Es
dunkelte
bereits,
als der braune
EMW
der Abteilung
Untersuchung
von der
Magdeburger
Dienststelle
des
AZKW
in die Marktgasse
von
Salzwedel
einbog.
Schmalbrüstige
Häuschen,
denefr
man ihr
Alter
von
weitem ansah,
drängten
dicht aneinander.
Auch das
Haus
Nummer Neunzehn
unterschied
sidr kaum
von
ihnen. Im
ersten
Stock,
dort
wo Meißner
wohnen
sollte, warf
eine
altmodische
Lampe
trübes
Licht gegen ungeputzte kleine Fensterscheiben.
,,Wie
bei einem
Großschieber
sieht es hier
nicht
gerade
aus", konnte
sich Ehibergs
Begleiter
einen Kom-
mentar
nicht
versagen,
während
sie das dunkle
und
mufiig
riechende
Treppenhaus
betraten.
Dann
standen
sie Meißner
gegenüber,
einem
Mann
weit
über die Sechzig,
der
sich
ohne Krückstock
nur
schlecht
fortbewegen
konnte.
Meißner
glubschte
mi t
argwöhnischen
Augen
die fremden
Besucher
an, die
sich aufmerksam
im
Zimmer
umsahen
und
auch ihn
verstohien
musterten.
Was sie
bloß wollten?
Ob
sie von
der
Sozialfürsorge
kamen?
Ob
etwas mit
seiner
Rente
war?
Oder sollte
seinem
Willi was
geschehen
sein?
BIoß
das nicht
-
,,Von der Marine kommen Sie also ,, br.ammelte er die
Besucher
an.
,,Von
der Marine,
so. Aiso
sagen
Sie
es
nur
gleich,
was mit
Willi ist.,,
,,Wer
ist
denn
WiIIi?" entgegnete
Ehtberg.
,,Ich
denke
Sie heißen
so?"
,,AIso
der Willi,
das ist
mein Jüngster.
Die
anderen,
den
Otto
und den PauI,
die
hat der
Krieg
nicht
wieder
hergegeben.
Willi ist
jetzt
Zweiundzwanzig
und
sitzt
auf'm
Handelsschiff.
-
Also,
ich
sehe
schon.
Sie kom-
men
nicht
von
der Marine.
Gott
sei Dank,
dann rst
auch
nichts mit
WilU. ,,
,,Wir
kommen
vom
Zo11 "
warf Ehlbergs
Begleiter
ein,
um Meißners
Familiengeschichte
nicht länger
anhören
zu müssen.
,,Wir
kommen
auch nicht
wegen
Ihrem
Willi, wir kommen
zu
Ihnen
wegen der
Pakete
nach
Westdeutschland
"
,,Zu
m.it? Meine
Paketchen?
Ich habe
keine ,,
Das
Gesicht des
Alten verschloß
sidr und
wurde finster.
Dann
stöhnte
der
Mann
auf:
,,Also
mein Brot
wollt
ihr
mir nehmen
und meine
Semmein
So welctre
seid
ihr "
Ohne das ,,also" konnte Meißner wohl nicht aus-
kommen,
stellte Ehlbergs
Begleiter
fest.
Doch.
blieb
keine
Zeit
zu derartigen
Betrachtungen,
denn
nicht
deshalb
waren
sie
hergekomm,en.
-
Und
überhaupt,
was
war das
eben
mit
dem Brot
und
den
Semmeln?
Was hatten
sie damit
zu
tun?
Ehlberg begrifi
schneiier und hakte
ein.
Meißner
aber
blieb
auf alle Fragen
verstockt
oder
gab
einsilbige
Antworten'
Jedoch ließ
Ehlberg
nicht
nach; er
hatte
schon
ganz
andere
Vernehmungen
geführt
Da wurde
die viele Fragerei
dem
Alten
zu bunt.
Er
sprang
auf, schob
auf die
beiden
Besucher
zu und
lauchte
sie an:
,,Also
einen
Rentner
sdrikanieren
wol-
len
Sie? Mir
die Ruhe nehmen,
also . . .,.
,,Niemand
wiII Ihre
Ruhe rauben
oder Sie schikanieren.Sie sind es,
der sidr
gewissenlos
ausnutzen
Iäßt
und
strafbare
Handlungen
begeht ,.
Das
saß
und brachte
den Alten
um
sei.ne
Selbst-
beherrschung.
Er
ließ sidr
schwer
in
seinen
Stuhl
fallen
und
begann
stockend
zu erzählen.
Die
ZöIlner
hörten
interessiert
zu.
Da
gab
es in Salzwedel den
Konditormeister
Kraus-
haar. Meißners
jüngster
Sohn hatte
bei
ihm
gelernt.
Seitdem kannten
sie
sich. Kraushaar
hatte
vor
ei n
oder zwei
Jahren den alten
Meißner
gebeten,
er
möge
ihm ein
paar
kleine Pakete
mit
zur Post
nehmen,
weil
er, Kraushaar,
schlecht aus
der Backstube
weg
könne.
Meißner
wiuigte ein,
weil sein
Junge
bei
dem Bäcker
Eiue
Geschenk-
sendung,
I(uchen
alarin.
-
Harm-
los?
Durchaus
nicht.
Mlt
einer
Sonde
alen t{u-
chen
durctr-
stochenr
maclrte
aul
einen tr'remd-
körper dariu
a,ul-
merksam. Und als
er aülgeschnitten
ururde
. .
..
kam eür Glasröhr-
chen ans
Tages-
licht.
D4rln wle-
derum:
zelrn
Fünfzigmark-
scbeinq.
-
De.
visenvergetren
nennt
man
80
et-
was,
denn dio
Banknoten
der
Deutschen
Noten-
btnl( waren
von
Berlln-West aus
auf die Relse ge-
schickt
worden'
;i
, 1
"ii
{t
%
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 59/68
gelernt
hatte und
er sich
deshalb
zu
Dank verpflichtet
fühlte.
Seitdem
machte er
diesen
kleinen
Botengftng
zur Post
regelmäßig
und bekam
dalür sein
Brot
und
seine Semmeln
kostenlos.
Gewissermaßen
aus
GefäIligkeit.
Kraushaar
hatte
immer.
wenn
Meißner
kam,
die Kuchenpakete
an seine
Verwandten
in Westdeutsdlland
bereits
fertig,
hatte
auch schon
die
Adressen
mit Schreibmasdrine
auf die
Aufkleber und Paketkarten
geschrieben
und
dabei
-
weil
der AIte sie
zur
Post bradrte
und
aufgab
-
ihn
als Absender
angegeben.
Natüriich bekam
er auch
das
Portogeid.
-
Meißner
sah es als
eine Großzügigkeit
von Kraushaar
an, daß
der ihm ein
Brot,
manchmal
auch einige Semmeln
schenkte
oder
er das
übrige
Portogeld behalten
durfte. Und
merkte
nicht, wie
er
für unrechte Dinge ausgenutzt
wurde
Kraushaar
dienerte
beflissen,
als
er sich
'unverhofft
den vier Uniformierten
gegenübersah.
-
Was
wollten
sie von
ihm?
War
etwas schiefgegangen?
Und
er
schrak
zusammen,
als
einer der beiden
VP-An-
gehörigen,
die mit den
Zöllnern
gekommen
waren,
den richterlichen
Haussuchungsbefehl
vorwies.
-
Doch
sogleich
hatte er
sich
gefangen.
Mochten
sie seine
Wohnung und die Backstube durchschnüffeln, finden
würden
sie nichts.
Da mußten sie schon
mit anderen
Wassern
gewaschen
sein, um ihm an
den
Kragen zu
koinmen
Bereitwillig
schritt
Kraushaar'
voraus,
riß vor
den
ZöIlnern die
Backstubentür
auf, öffnete
selbst alle
Kästen
und
Laden,
führte sie auch
zum Lager,
wo die
Backzutaten
gestapelt
waren und
holte übereifrig
alle
Rechnungen
für
die en
gros
eingekaufte Ware
sowie
die Geschäftsbücher
herbei. Sollten sie
nur alles
durchstöbern
In Gedanken
bat
Kraushaar
seiner
Frau die Pedanterie
ab,
die
sie
an
den
Tag
gelegt
und die
ihn manchmal
zur Weiß-
glut
gebracht
hatte.
Heute
erwied sictr, wie
recht sie
hatte.
Er woilte
Kartons
und Pacl<papier
natürlich
auch
auf Vorrat
kaufen, damit
sie nicht
immer zu
Iaufen
braudrten,
wenn
die Päckdlen
fertig
gemacht
wurden.
Die Frau war
dagegen
gewesen
und
hatte es
durchgesetzt,
daß nur
immer für
ein oder
zwei Tage
Verpackung
gehoit
wurde.
Wie
klug sie doch. . .
,,Welche
Zutäten
benötigen
Sie eigentlich
für zwei
Kilogramm Baumkuchen?"
Die Frage des
Zollsekretärs
zerriß Kraushaars
Ge-
dankengang.
,,Daß
ich
Ihnen die Rezeptur
nicht offen-
bare, sehen
Sie wohi
ein",
erwiderte
er.
,,Ist
nämiich
ein altes Familiengeheimnis
und wird von
Generation
zu Generation vererbt.
Aber
die Menge der
Zutaten
können Sie
natürlich
wissen, obwohl
jeder
Baum-
kuchenspezialist
eine andere
Zusammensetzung
hat.
Ich
braudre
für zwei
Kilogramm
jedenlalls
24 Eier, ein
Pfund
Butter, ebensoviel Zucker
und
Weizenpuder,
ein
Viertelliter
Milch
und noch
so
einige andere
Kleinig-
keiten."
Ehlberg
gab
sidr
mit der
Antwort zttfrieden.
Nicht
zufrieden
war
er
hingegen mit dem Ergebnis
ihrer
Durchsuchung. In der Backstube war
nichts Ver-
dächtiges gefunden worden, in der Wohnung des Kon-
ditors und in
seinen
Geschäftsunterlagen
ebenfalls
nichts. Sollten sie
wirklich unverrichteter
Dinge ab-
ziehen müssen?
-
Im Gesicht
des Konditors
stand
beißender Hohn, als er dem
Blicl< des Zöllners
be-
gegnete.
Noch
gab
Ehlberg nicht
auf. Er erinnerte sich der
eigenartigen
Aufstellung, die die Genossen vom
Grenz-
kontrollamt Drewitz in dem
getarnten
Benzinkanister
von Furrers Wagen
gefunden
hatten.
,,Gibt
es diese
eine Abrechnung über ausgeführte Lieferungen,
muß
es auch noch mehr
geben",
kreisten seine Überlegun-
Ein Glas
Blutwurst
in
einer
'Geschenk-
sendun8",
Der Sonde
des l(ontrolleurs
blieb
die
elgenartige,Einlager'
nicht verborgen,
un d
eine der vielen
Agentenz,entralen
in West-
deutschland hatte
sich wieder einmal
geirrt'
wenn
sie
glaubte,
lhren lvlittelsmann
in
der
DDn
aul
diesem
Wege ausrüsten
zu k6nnen:
Ein Vw-Lieferwagen
zur Kontrotle
am Grenz-
kontrollamt. Harmlos? Die zöllner ließeit
sich nicht täuschen.
. .
,.. und entdeckten
unterm Doppelboden
tlber
hundert
Flasc.hen spirituosen,
die
einen,un-
rechtmäßigen Weg
gehen
sollten,
Die Srclre
mlt
dem Sehmuggel-
versteck lm B€n-
zln-Kanlster, . wo-
von
in
unserer
Erzä.hlung
die
nede ist, wurale
nicht erfunden.
wie dlese Abbil-
dung
,.9lgt,
Zwei
AK
t, vi€r
tr'elalstecher und
Filmmaterl4l
konnten
von den
Zöllnern
sicher-
gestellt
werden.
Der Schieber
hat
nun
Zeit
un d
Muße, darüber
nachzudenken.
was es helßt, die
Volkswirtschaft
zu
schädigen
und
sich
persönllch
bereichern
zrt
wollen.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 60/68
gen.
-
,,Wer
wohnt
noch im Haus?" erkundigte
sich
der Zollsekretär schließlich.
,,Oben
in der Mansarde
der Altgeselle.
Weiter
nie-
mand " war die
gleichmütige
Antwort.
Dann
standen
sie in
der Kammer. der Geselle
neben
ihnen. Er machte einen etwas verstörten Eindruck,
aber das mußte nichts besagen,
denn
wenn
ein Mensch
erstmalig in
seinem
Leben eine Haussuchung über sich
e r g e h e n l a s s e n . . .
,,Was
befindet
sich dort
hinter
der I'apetentür?"
Die
Frage des
VP-Angehörigen, der mit kundigem Auge
den schmalen
und unscheinbaren Sdrlitz in der ab-
geschrägten
Wand entdeckt hatte, sdrlug wie ein
Blitz
e in .
,,Das
ist
-
dort
habe
ich meine
Sdruhe
und
anderen
alten Kram. Ist
nur so
'ne
Abstellkammer,"
-
Immer
unruhiger
wurde der
Altgeselle.
..Öffnen
Sie bitte "
Ehlberg zwängte
sidr
durch die enge Tür, stieß mit
dem Kopf
gegen
Dadrsparren,
ließ den Lichtkegel sei-
ner Stablampe durch den kaum einen Met€r'hohen
fensterlosen Raum
gleiten,
der nadr hinten immer
niedriger
wurde. An einigen Pappkartons verweilte
der zittrige Lichtsdrein.
-
,,Was
ist da drin?"
,,Gehört
dem Meister." Unwirsdr
die
Antwort des Ge-
sellen.
,,Seltsam
Gehört
dem
Meister und
steht
in
der Abstellkammer
des Gesellen?"
Dann
'Far
es
geschehen.
Als die Kartons hervorge-
holt und
geöffnet
wurden, wußte Ehlberg Bescheid.
Der
darin enthaltene Kakao und K affee, auch die Ziga-
retten und
die Schokolade, ailesWesterzeugnisse,hatten
die
gleiche
Verpackung
wie die, die im
getarnten
Benzinkanister
von Furrers
Wagen
gefunden
worden
waren.
Auch eine
Stahlkassette kam zum
Vorschein
Wohl oder übel mußte Kraushaar nach verdächtig
langem
Suchen den Schlüssel
dazu
heranholen.
-
Zwei
Sparbüdrer einer Kölner Ban k
mit
einem
ge-
buchten Bestand
von 9000
Westmark
befanden
sidr
darin,
auf Kraushaar
ausgestellt. Und dann die
,,Ge-
schäftspapiere",
Aufstellungen
über Baumkuchen-'
lieferungen, die
der Kölner Konditormeister
MöIIer-
heim über versdriedene
Absender
in der DDR und
versdriedene
Empfänger
in der Bundesrepublik
er -
halten
hatte.
Sogar ein
genaues
Adressenverzeichnis
der Absender
und
Empfänger
barg die Kassette.
\ , +
t i
.
: : l
Das Schiebernesft onnte ausgehoben, Haftbefehl
er -
lassen werden.
jUnd
die Handakte
des Zollsekretärs
Ehlberg, die nactr angwierigen Ermittlungen einen be-
achtlichen
Umfang angenommenhatte und
endlidr ab-
gescfrlossen
werden konnte,
wanderte samt
Ver-
nehmungsprotokoll
des Tg<tilkaufmanns Furrer
aus
Krefeld
auf den Richtertisch.
682
N a c h u s o r t
d e s
A u t o r s :
Die oorliegende Erzählung uturd,e nach
Unterlogen-
materiol iles AZKW
trei
gestaltet,
sämtliche Namen
frei
erfunden. Aber d.as besagt nicht, daB es solche
,,Ktausha.ars",
die unserer RepublLk
grofien
wirtschaft-
liehen
Schad,en
zufügen unil
d,ie Ernährung iler
Be-
tölkerung sabotieren,
um
sich
persönlich
zu bereichern,
nicht
gibt.
Es
soII
auch niemand ilenken, ilap
es über-
trieben uäte,
,,uegen
ein
paar
Kuchenpaketchen ein
Geschrei anzustimmen". Wir' stirnmen kein Geschrei
an, sondern schlagen zu, uo und, uenn es notwenilig ist.
tlnd:
,,ein
paar
B:aumkuchenpaketchen" sumrnieren
sich,
Das AZKW wurde aulmerksam und
griff
zu.
Nicht er-
lunden
wurde der
Natne
Stackmann, ehemaliger
Baurn-
kuchenkonditor in Salzweilel. Seit zrDei Jahren oer-
sandte
er durch Mittelsleute monotlich etusa 200 Pakete
im
Nettogeüicht
uon
je
2 kg
nach
Westdeutschland.
Dos uaren
rund
4800 Sendungen
mit
9600 kg lnholt.
An
jeder
Sendung hatte
Stackmank
einen
Reingewinn
Don
6 DM,
insgesarnt
29
000
DM, Der Volksuirtschaft
entzogen usurilen
708
000 Eier,
45
Zentner Bctter,
45 Zentner Weäzenpuder,62 Zentner
Puilerzucker, mehr
als
1100Liter Milch.
Noch ein zueiter Solzweileler Baurnkuchenschiebör
uurile zur Strecke gebracht. Frau Kruse hat im Zucht-
haus
genügend
Zeit, darüber
nochzudenken,
was es
heift,
unserer
BeuöIkerung
30 000 Eiei,
72 Zentner
Buttet,
45 Zentner
Zucker,
12 Zentner
Weizenpuder
und, 1500 Liter Milch
für
ihre schmutzigen
Geschdfte
zu entziehen.
Nach der
gleiehen
,,Masche"
uersuchte
auch ein
Kondi-
tor
aus Schönebeck
(EIbe)
zu spekulieren und sein
Schälchen ins trockene
zu bringen. Ihm konnte nach-
getoiesen
uerden,
d.aß
er uns rnit
seinen
Boutnkuchen-
schiebereien um 72 000 Eier, 28 Zentner Butter,72 Zent-
tr,erZucker,36 Zentner
Puilerzucker,28 Zentner Weizen-
pud,er
und, 12
Zentner Trockenmilch betrog.
Diese Zahlen sprechen
für
sich.
Und
über clie Not-
utendigkeit einer
präzisen
Kontrolltätigkeit
des AZKW
besteht wohl
auch
kein
Zweilel
rnehr. Denn es
gibt
nicht nur Baumltuchenspezialisten,
ilie
,,ihren
be-
sonderen
Job"
haben und,
die
glauben,
dalJ unsere
Gesetze
nicht
lür
sie
geltei .
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
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Dos l legole
Gebietskomitee
orbeitet
A, Fiodoro*
Dielr Verlog, Eerlla
1958, PrctsDM
8,5O
Dieses
Buch is t
e in
Er lebn isber icht
us
dem
Großen Voterlöndischen
Krieg der
Sowjet.
un ion. Er lößt noch
einmol d ie Ze i t woch
werdän,
do foschistische
Truppen
di e
l0 Toge,
die die
Welt erschütterten
Von John Reed
Dtetz Verlog,
Eotltd 1958:
520 Sotren,
Laderclnbond;
Pteis:
7,5O
DM
Nur. ren ige
Bücher
hoben in
kurzer
Zei t
e ine d erqr t ige Verbre i tung gefunden
wie
dos des omer ikon ischen
Journo l is ten
John
Reed. Der
Verfosser
schildert
in einer
Repartoge
den mutigen
Kompf
und den
gewoltigen
Sieg der Bolschewiki
in den
l0
Oktobertogen 1917. Diese
,,10
Toge, die
die
Welt
erschütterten"
bildeten
die Grund-
loge
für den
Aufbou
einer neuen
Gesel l -
schoftsordnung.
Dieses
Buch ist nicht nur
om
Schreibtisch
enstonden; John Reed wor übero l l dobei ,
er
wor
selbst der Revolutionör. Es enthölt
keine Aufzöhlung von
Er6ignissen, .es ist
ein
Stücl
miterlebie
Geschichte. John
Reed
stqnd neben
dem
Arbeiter
ouf der
Borri-
kode, er sprqch selbst mit
den Genossen
in
den Schützengrtiben. Aus vielen
einzelnel
Ere ign issen usommengetrogen ib t
es dern
Leser e in onschoul iches
Bi ld über
.den
größten
Sieg
in
der Geschiöte der
Menschhei t .
ln
dem Vorwort
zur omerikonischen Aus-
gobe
schreibt
Lenin 1920 zu
diesem
Buch:
".
. . Es gibt
eine wohrheitsgetreue und
öußerst lebendige
Dorste l lung
der Ere ig-
n isse, d ie für dos Vers tönd is der pro le to-
r ischen
Revolu t ion
und
der D ik to tur des
Pro le lor io tsvon größter
Bedeutungs ind, . . "
Diese
Reportoge
über ein
Stück Geschichte
sollte
jeder
gelesen
hoben,
Hcrpel
Ukro ine über f ie len und scheinbor koum
nennenswärten Widerstond
fonden. Der
p lonmößig
orgqnis ier te
Widers tond,
bevo r
d ie
Eindr ing l inge
komen, h ieß
ober
Por t i -
sonenkompf
und
lühr te ,
wie wi r w issen,
zum
Sieg über den
Foschismus.
A. Fjodo-
row,
der
Auto.
des Buches, der im Rüden
des Feindes diesen Kompf on
entscheiden-
der Ste l le
lc i te te , wurde
zweimol
o ls
Held
der
Sowjetunion ousgezeiönet. Er ist wohl
berufen, mi t
d iesem 8uö
ol len Por t isonen,
d ie so moßgebl ichen Ante i l on der Zer-
schlogung des Foschismus
hotten, ein Denk-
mol zu
setzen.
Diese Würd igung
des
Por t isonenkompfes
is t
o l le rd ings nur d ie
e ine Sei te des 'Er leb-
nisbedötes.
Die ondere, von
der
ersten
nicht zu
trennende
Seite
wird wohl
schon
durch den
Ti te l
ousgedrüdt . Dos i l lego le
Gebietskomitee
der KPdSU
orbeitet. ouch
wöhrend
der Zeit der Besetzung.
,Fremde
Truppen veruüston
dos
Sowjetlond, ober
die
Portei lebt.
Sie
lebt
ous Siöerheits-
gründen
zwor i n
der
l l lego l i tö t ,
obe r s ie
tri lt offen
ouf, und die
Sowjetmenschen
hoben
nie dqs Ver t rouen
zu
ihrer
Por ie i
verloren.
lmmer teullisdrere
Methoden
ent-
s innen
die Fosdr is ten,
um
jede
pot r io t ische
Regung zu unterdrücken, Die Bevölkerung
ober befö lg t t ro tz
q l lem
die Weisungen
der
iqr te i ,
denn d iese is t
jo
e in Te i l ih rer
sg lbst . So is t
d ie
moro l ische
Einhei t von
Front und Hin ter lond
in
der Sowjetun ion
rte:s vo.honden gewesen.
Diese Woffe,
di e
dq Einheit heißt, von
der Portei
de r
Arbeiterklosse
geschmiedet,
sölö9t letzt-
end l ich ouf den- Gegner .
Dos is t
dos Foz i t
dieses Buches, dos mon gerode
in diesen
Togen z iehen muß.
So .
Der Unsichtbore
mit dem rolen Huf
Vctlog
lü Noaionolo V.rteldlCudt,
Bailln
1958 26O Sclrcn, Prcis: 5,60
DM
Do wird
uns
vom
Verlog für Notionole Ver-
te id igung
ein Büchle in übergeben, sö l iö t
in se iner Aufmochung,
doch mi t
e inem
vie l -
versprechenden
Tilelr
"Der
Unsichtbore
mi t
dem roten Hut" l
Helmut Houptmonn,
e in
noch
junger
Schriflsteller,
durch
seine
lite-
r o r i s c h e n
A r b e i t e n , , D o s
G e h e i m n i s
v o n
Soso" und
,,Donoufohrt
ru dritt"
de t
Jugend
gewiß
nicht
unbekonnt , führ te d ie
Feder. Der 1945 gerode
siebzehniöhrige
Arbe i ter junge,
der
mi t
brennendem HoB
gegen den Kr ieg ous dem Kr iege he im-
kehrte,
hotte
in
jenen
Togen ein für
sein
weiteres Leben
entscheidendes
Erlebnis, Er
erfuhr durch
eine der ersten Rundfunk-
sendungen,
d ie
endl ich noch
johre longen
Goebbels-Lügen
die
Wohrhe i t
verbfe i ten
konnten,
d ie Tqtsoöen
und
Hintergründe
des Reichstogsbrondes
m
Jqhre '1933.Hör te
von
Georgi Dimitroff,
der
von
den
Nozis
der
Brqndst i f tung
beschuld ig t
und vor
d ie
Schronken des Reichsgeric htshofes
n
Leipzig
gestellt
wurde. vernohm
mit immer
störkerer
Ante i lnohme, wie ,
ous dem Angek logten
der Anklöger wurde, der unerschrocken di e
Wohrheit
in
die teuflische
'Frotze
de s
Foschismus
schleuderte.
Do wurde in
HouDtmonn
der Wunsch
woö,
dos Leben
dieses stondhoften und
mut ;gen
bulgor ischen Monnes
kennenzu-
lernen,
Und o ls Houptmonn
spöler zu
schre iben begonn, g ere i f t
und
mi t gon-
zem
Herzen
dem soziolistischen Aufbou
unserer
Heimot
ergeben, wurde
ous dem
Wunsch
dos Vorhoben.
des Genossen Dimi-
troffs
Leben
für
die deutsche
Jugend oufru-
re ichnen.
Dos Wunder ,
doß se ine Reisen
noch Bulgor ien,
dos Kennenlernen
von
Geo.g is Heimot ,
d ie Begegnung
mi t
dessen
Kompfgeföhrten,
doß oll dieses
Erleben
seinem
Vorhoben
diente.
-
Viel
hotten ihm
die bulgorischen Genossen zu berichten
und zu
erröhlen, ongefongen
in der Zeit,
do Dimitroff ols Lehrling
die
erste
Zeitung
herousgob,
ols
er spöter ols Eerufsrevo-
lutionör
die Streiks
gegen
kopitolistische
Ausbeutung
und füf die Rechte
de r
Arbeiterschoft
orgonisierte,
sein Volk wodr-
rü t te l te ,
ihm den
o,gonis ier ten Kompf
lehrte
und desholb von
der Polizei gejogt,
verfolgt
und
eingesperrt und
durch
di e
Mossenoroteste
der Arbeiterschoft
doch
wieder
freigelossen
werden
mußte.
Un d
monches
5önippchen wußte
Dimitroff
seinen Höschern
ru schlogen.
so doß mon
ihn bold
ehrfürchtig
den Unsichtboren mrt
dem
roten
Hut nonnte.
Es ist olso
biogrophisches Moteriol,
do s
Helmut Houptmonn seinem Buch zugrunde
legte,
ober es ist keine
trodene oder
go r
longweilende
Schilderung. Einzelne Episo-
den ous Dimitrofts Leben
in der Zeit
vo n
1883
bis 1923 hot
der Autor
podend
d.omo.
tisdr und
wirklichkeitsgetreu nocherröhlt.
So
ersteht
vor dem Lesdr
ein lebendiges Eild
vom
Kompf
desr bulgorischen
Proletoriots,
ein
Stüd
Geschiöte
rinternotionoler
Arbeiterbewegung,
Einzelne
Episoden
sind
es nur,
doö
jede
ein sponendes und er-
greifendes
Erlebnis
für
sich, Und es ist
durchous kein
Mongel,
doß dos Buch
keinen geschlossenen
oder
vollkommenen
LebensobriR
herkömmlicher
Art beinholtet;
o l le in
d ie wenigen
Schi lderungen qrmi t te ln
so viel,
dqR ein Volkshbld
vor dem Leser
ersteht, der ihn durdr Houptmonn3 lnter-
pretotion
oufrüttelt und
mitreißt
ouf
de m
Weg
zum
Soriolismus,
den
wir
in der DDR
ebenso beschreiten
wie
dos Volk Dimitroffs.
Jönner
683
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 62/68
'Kann
ntan
r.nit Ultrascltall
tete-
Ionieren?" f
ragte Günter
Müller
uus Berlin
Die Ultraschalltelefonie
ist
mehr
eine
Ortungstechnik,
d. h., man
kann
mit Hilfe von
Ultraschallwellen
(etwa
25
k}Jz)
Gegenstände,
vor
allem solche
metallischer
Art, in
er -
heblichen
Wassertiefen
orten
und
ihre
Position
genau
bestimmen.
Die-
ser Technik bedienen sich die
Wracksucher,
die Fischerei
bei
de r
Ortung von
Fischschwärmen
und
selbstverständlich
auch
die
Marine
für die U-Boot-Ortung.
Die
Ultraschallwellen
werden
von
einem
magnetostriktiven
Schwin-
ger,
das
ist eine
Metallmembrane,
die durch
ein
Ültraschallfeld
erregt
wird,
dem
Wasser
zugeführt.
Sie
pflanzen
sich
dann
fort und
werden,
wenn
sie ein
Ortüngsobjekt
treffen'
von diesem
reflektiert.
Der
gleiche
Schwinger
nimmt
die
Reflektions-
signale auf und führt sie über einen
Verstärker
einem
Sidrtgerät
zu.
Es
ist
selbstverständlich,
daß
man
auf
ähniiche
Art
mit
den
gleichen
Ge-
räten auch
eine Unterwasserschall-
telegrafie
durchführen
kann.
Hier-
bei
werden
die
Ultraschallsignale
nicht
reflektiert,
sondern
unmittel-
bar
von
einem
zweiten
Fahrtzeug
aufgenommen.
Ohne
Zweifel
kann
man
auf
kürzere
Entfernungen
auch
eine
Art
Unterwasserschalltelefonie
durchführen.
Da
die
Schallsignale
verhältnismäßig
langsam
laufen,
hat die lJnterwasserschalltelefonie
(ausgenommen
für
militärische
Zwecke)
noch
keinen
offiziellen
Eingang
gefunden.
Eine
Kurzwellentelefonie
oder
gar
Uitrakurzwellentelefonie
unter
Was-
ser
ist
überhaupt
nicht
möglich,
da
sich
im
Wasser
nur
verhältnis-
mäßig
iange
Wellen
fortPflanzen.
H. Köppen
.fr<
*
die
Luft
zur
Erzeugung
eines tragfähigen
Schmierfilmes
mit einem
Überdrudr
angeführt.
Letztere
Maßnahme
eli-
schließt
dem
luftgeschmierten
GIeit-
lager
Anwertdungsmöglichkeiten
von
der
Drehzahl
nuII
bis
zu
den
höch-
sten
Werten
(über
1
000
000 U/min).
Da
die
Viskosität
der Luft
gegen-
über
der
der
Schmieröle
mindestens
800-
bis
1000fach
geringer
ist,
l<ann
aucb
besonders
bei
kleinen
Gleit-
geschwindigl<eilen
ein
entsprechend
verminderter
Reibwert
(Größert-
ordnung
0,00001
is
0,000001)
rhalten
werden. Durch den relativ hohen
Energieaufwand
zur
Erzeugung
der
Druckluft
erhöht
sich
allerdings
der
Gesamtenergiebedarf
der
Lagerung
nicht
unwesentlich'
Die
geringe
Vis-
hosität
dcs
zugeführten
Gases
(es
wird,
wie
bei
Ultrazentrifugen
oder
Kreisel,
auch
Wasserstoff
ver-
wendet)
führt zwangsläufig
zu dün-
neren Sdrmierfilmen
und damit
auch
zu
geringen
spezifischen
Tragfähig-
keiten.
Für
aerodynamisdre
Gleit-
lager ergibt
sich
für eine
Drehzahl
von
3000
U/min
eine
zulässige
spezi-
fische
Belastung
von
etwa
0,3 kg/cmz
(bei 5000 U/min entsPrechend
0,5
kglcm2),
während
hydrostatisdte
Gleitlagerungen
ungefähr
mit
t/a
bis
l/s
d€s
zugeführten
Gasdruckes
be-
Iastet werden
können.
Die
versudrs-
mäßig
erreictrten
Werte
liegen
z.
B.
bei
etwa.
I bis
2 kg/cm2.
Da
bei aerostatischen
Lagerungen
bereits
vor
Einsetzen
der
Gleit-
bewegung
durch
die
Druckluft
ein
Trennen
der
Gleitflächen
erfolgt,
braucht
die
Wahl
der
Werkstoffe
nicht
auf
die
Gleiteigenschaften
ab-
gestimmt zu werden.
Stöße
erfahren
gegenüber ölgeschmierten Lagern
entsprechend
der
niedrigeren
Zä}rig'
keit
vermutlich
eine
geringere
Dämpfung.
Die Vorteile
d€r a'erostätischen
Lage-
rungen
sind
folgende:
1.
Es läßt
sich die
relativ
große
Rei-
bung
der
Ruhe
(Haft-
oder
Halt-
reibung)
ausschalten'
2. Der
Reibungswiderstand
und
da-
mit
cie
Wärmeentwicklung
irir
Lager
ist
äul jerst
gering.
3. Wie
bei
allen
Lagern
mi t
Schwimmreibung
ist
unterhalb
der zulässigen
Belastung
kein
Verschleiß
bzw.
eine
Praktisch
unendliche
Lebensdauer
zu er-
lparten.
Da
der tragfähige
Schmierfilm
bereits
vor
Einsetzen
der Gleit-
bewegung
aufgebaut
wird,
ist die
belastungsbedingte
Verlagerung
der Welie
äußerst
gering.
Die
Laufruhe
wird
nur beim
Durch-
fahren
höherer
Drehzahlen
durch
Resonanzschwingungen
der Welle
zwischenzeitlich
unterbrochen'
Für
die luftgeschmierten
Lage-
rungen
entfallen
die
sonst
üb -
lichen Schmiermittelkosten.
Die
freie
Werkstoffwahl
ermög-
licht
die
Erfüllung
von
Sonder-
bedingLlngen.
Das
aerostatische
Gleitlager
ergänzt
also
im Bereich
niedriger
spezifi-
scher
Belastungen
die ölgeschmier-
ten
Lager
und
gestattet dort
insbesondere
die
Beherrschung
extremer
Bedingungen
sowohl
hin-
sichtlich
Gleitgeschwindigkeit'
Tem-
peratur,
Werkdtoffeinsatz,
Reibung'
Verschleiß
und
Lebensdauer.
Der
konstruktive
und
fertigungstech-
nische Aufwand zür
Erreichung
de r
Betr iebssicherheit
ist aber
bei luf t -
geschnrierten Gleitlagern
infolge
der
geringeren
Schmierfilmstärken
im
allgemeinen
größer
und
nicht
zu
unterschätzen.
Llans
Peter
Ring
möchte
eilriges
über Preßlultschmierung
7Dßsen.
So
wie
ölgesdrmierte
Gleitlager
al s
hydrodynamische
oder
hYdrosta-
tische Lagel
betrieben
werden
kön-
nen,
f inden
auch,, luf tgeschmierte"
GleiUager
als
aerostatische
oder
aerodynamischP;
Lager
Praktische
Anwendung.
\Alährend
ein
aero-
dynamisches
GlFitlager
sein
Schmier-
mittel
der
Umgebungslutt
entnimmt,
indem z. B. die rotierende Welle in -
folge
Haftung
und
Zähigkeit
.der
Luft
diese
in den
Lagerspalt
hinein-
saugt,
wird
beim
aerostatischen
Lager,
welches
man
auch
als
Preß-
luft-
oder
druckluftgeschmiertes
684
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 63/68
Bekannte
Anwendungsbeispiele
aerostatischer
Lagerungen sind
Spindeln in Präzisionswerkzeug-
maschinen
(Spindelzentrierung
audr
bei n
:
0 U/min); schleichend oder
hin- und
hergehend
bewegte Lager-
elemente. Maschinen-.
Geräte- und
Meßschlitten, Führungen,
Bolzen,
Bänder, Schleifspindeln, Kreisel-
.lager,
Gebläselager, Lager in Ultra-
schallsirenen und
Ultrazentrifugen.
Weitere Entwickiungen
werden
in
der Regel- und
Steuerungstechnik,
Feinwerk-
und Kerntechnik be-
sondere Lagerungsprobleme
Iösen
helfen.
Dipl.-Ing. GeritFleischer
Was uersteht nxan unter
Licht-
druck?
Wenn elektromagnetisdle
Strahlung
auf di€ Oberfläche eines Körpers
trifft, so übt. sie einen Druck
aus. Dieser Lichtdruck
örgab
sich
aus der Maxwellschen Theorie
der
Elektrizität und des Magnetismus
und wurde
1901 zuerst von Lebedew
experimentell
nachgewiesen. Ein
Lichtquant
überträgt bei
Absorption
in einer schwarzen
Fläche den
Impuls
2 h
y
lc.
Darin bedeuten:
h
Plancksches
Wirkungsquantum,
r'
Frequenz
des Lichtquants,
c Licht-
geschwindigkeit.
Die Sonnenstrah-
Iung
z. B. übt auf einen Spiegel
an
der
Erdoberfläche
einen Druck aus
von 01001Pond
pro
m2,
Am ein-
drucksvollsten
ist seine
Wirkung
auf kleine Gas-
und
.Staubpartikel,
die ein
Komet
unter
Einwirkung
der Sonnenhitze
verliert.
Darum
is t
der Kometenschweif
stets von
der
Sonne weggerichtet.
Rodelt
Wie kommt die Supralei t fähigkeit
einiger Metal le zustande?
f
ragte
Wollgang Kleinslueck
aus
Mersch'
tuil,z.
Der elektrische
Widerstand aller
Metalle wird
b€i Abkühlung alimäh-
lich kleiner
(s.
Bitd).
Wenn
man bis
zu
sehr tiefen
Temperatur€n
(unter
-250'
C)
abkühlt, also
nahe bis zum
absoluten
Nullpunkt,
der
be i
-
273,2" C liegt, so wird
bei einigen
Metallen der
Widerstand sprunghaft
unmeßbar klein. Die Temperatur,
be i
der diese
plötzliohe
Widerstands-
abnahme
erfolgt,
wird
Sprungtempe-
ratur
genannt.
Bei Blei z. B.
beträgt
der Widerstand
unterhal.b
seines
Sprungp'unktes
weniger als 1&12
(ein
Billionstel) seines
Wertes bei
Zimmertemperatur. Die Metalle, bei
denen bisher Supraleitung
fest-
gestellt
w<.rrden
ist, sind in der
Tabelle
aufge{ührt. Die
sehr
guten
Leiter wie
Kupfer oder Si lber s ind
auffallenderweisc
nicht dabei. Auch
bei
einigen
Verbindungen ist
Supra-
leiüung festgestellt worden.
Wenn man in einer
solchen stark
unterkühltbn Drahtschleife
einen
Strom induziert,
so kreist er stunden-
lang
in unverminderter
Stärke.
.Es
entsteht ein
sogenannter
Dauerstrom.
Die Ohmschen Reibungswiderstände
sind offenbar
ganz
versdrwumden, so
daß keine elektiische Energie
in
Stromwärme
umgewandelt wird.
Es ist außerdem
noch f€stgesteUt
worden,
daß durch ein äußeres
Magnetfeld
der
Sprungpunkt
nach
ti€feren
Temperaturen.
verschoben
wird,
Einfache
innere Zusammen-
hänge der Sup,raleitung
mit anderen
physikalischen
Eigenschaften
der
Leiter sind bisher
nicht
bekannt.
Darum ist die
theoretische
Deutung
schwierig,
und
eine befriodigende
Theorie
wunde
bisher noch
nicht
ge -
schaffen. Die Supraleitung ist offen-
bar keine
Atom-
oder Molekül-
eigensohaft, sondern
eine
Eigenschaft
des Kristaltrbaus. Dafür
spricht u.
a.
die
Beobachtung,
daß die Permeabili-
tät*) bei
Eintritt der
Supraleitung
verschwindet
(Meißner-Effekt),
und
zwar
um
so
mehr,
je
reiner und bes-
se,r kristallisiert
die Metallprobe ist.
Nach
'den
Vorstellungen
des Physi-
kers Max Born
ist die Supraleitung
ein Bindungseffekt
der Elektronen
an.das
Kristallgitter und tritt
dem-
nach bei chemisch
mehrwertigen
Leitern
auf.
Dies stimmt
gut
mit der
Erfahrung überein, denn
tatsächlich
findet
man bei
keinem der einwerti-
gen
Metalle
(die
Alkalimetalle:
Li -
thium, Natrium.
Kalium usw.)
Supralei tung.
Tabelle
Bisher ais supraleitend ermittelte
Me-
talie
mit Angäbe der
Sprungtemperatur
Niobium
-
264.0
C: 9,2
o
absol.
B l e i
- 2 6 5 , 9 o C :
? . 3 o a b s o l .
Tantal
-
268,8 C:
4,4
o
absol.
Vanadium
-268,8
o
C
:
4.4' ' absol.
Quecksi lber
-269,1
oC:
4,1 absol.
z i n n
- 2 6 9 , 5 o C :
3 , 7 o a b s o l .
I nd ium
-269.8
oC:
3 ,4 abso l .
Thal l ium - 2?0,8 c: 2,4o absol.
*)
Dle Permeabi l i tüt ist eine
phyi iXa-
lisdre
cröße,
die angibt, wievielmal
sich die
magnetische
Erregung durch
einen Stoff
ver'ändert,
wenn er in
€in
magnctisches Feld
gebradlt
wird.
Wie
können Anseuggeröusche
ge-
mindert rDerd.dn?
lragte
unser'
Leser
Peter
Schmidt.
Neuzeitliche
'Sohalldämpfef
v€t-
mindern die Auspuffgeräusche der
Motorräder
sehr stark, so daß sioh
jetzt
die Ansauggeräusche störend
bemerkbar machen. Um d,iese Ge-
räusche aufzufangen, d.
h. zu dämp-
fen,
wurden
für
die Ansaugluft be-
sondere Führungssysteme ent-
wickelt. Das bekannteste System ist
die
Luftzuführung durch den Fahr-
zeugrahmen
(NSU),
aber auch
andere
Systeme haben sich
bewährt.
Zum
Beispiel
wurde
de'r Vergaser am
Motor des Mopeds SR
2 sowie d,er
Cz-Motorräder vollkommen
mi t
Bledr verkleidet.
Diese Konstruktion
hat nicht nur für d,ie äußere
Form
B€deutung, son'dern
ihr
Vorzug
Iiegt
darin, daß der Vergaser vor Ver-
uruieinigungen
geschützt
ist und
die Ansauggeräusche beträchtlich
dämpft.
Auch die
neue
1?5 cm3
Jawa
hat eine Vergaserabdeckung, du,rch
die
die Ansauggeräusche wesentlich
gedämpft
werden.
Ein
anderes System ist
z. B. bei der
Zündapp-Elastic 250 zu finden, das
unter autklappbaren,
zweckmäßig
geformten
Blechdeckeln
unter-
gebracht
ist. Das Syst€m besteht a,us
einem
luftpfeifenähnlichen
Hohl-
körper
rnit fünf Durchlässen,
die in
ihrer
Länge
genau
aufeinander ab-
gestimmt
sind. Dieser Ansaug-
geräuschdämpfer
ist
mit dem Luft-
filter
verbunden,
so
daß
beide den
fünffachen
Rauminhalt
des Hub-
volumens haben. In diesem so ent-
standenen
Hohlraum verliert
die an-
gesaugte
Luft nach dem Du,rch-
strömen der Durchlässe
ihr'e hohe
Geschwindigkeit und strömt
dann
gleichmäßig
in das Luftfilter.
Hieraus
ist unschwer zu erkennen,
daß zur
Dämpfung der
Ansauggeräusche die
angesaugte Luf t gleichmäßig
zum
Vergaser strömen
inuß,
d.
h. , dem
Vergaser
muß
j,berühigte"
Luft
zu-
geführt
werden.
'ür
die
Selbst-
anfertigung
ist zu
sagen,
daß die ein-
lachste
Form die
Vergaserabdeckung
ist, die entsprechend der Vergaser-
größe
und Rahmenform angefertigt
wird, so
daß auch hier dem Vergaser
keine
verwirbelte, sondern
,,b€-
rühigte" Luft
zugeführt
wird.
Alt lgr imnt
Titan
Thorium
Gallium
Aluminium
Rhenium
zlnk
Zirkonium
Kadmium
.
Hafnium
- 2 ? 1 , 4
0
q :
- 2 1 1 , 8 o c :
- 2 7 2 . 7
a
C :
- 2 7 2 , r
a
C :
-
272,250Q:
-
272,41oC:
- 2 1 2 . 5
0
C :
- 2 7 2 , 6
o
C
:
- 2 7 2 , 9
0
C :
1,8
o
absol.
1,4
o
absol.
1,1
o
absol.
1 ,1
o
absol .
0,95c absol.
0,8
o
absol.
0,?
o
absol.
0,6
o
absol.
0,3
o
absol.
Radel t
685
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 64/68
fl948E1ä968
ln diesem ohrzehnt chufen 0 OOO ochqrbeiler
und
lngenieure
die hochentwickelte
EGFC
Rundfunk-
nd
Fernseh
Technik
, Nochrichten- nd Mess-Technikowie
Bquelemente
und
Vqkuumtechnik
qlsifBeitrqg
zum
Aufbqu
des Soziql irrnui
in der DeufschenDemokrqtischen Republik
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 65/68
Rätselpyramide
2
Geometrie
eines
,,Alpinisten"
(verbundene
magische
Quadrate)
Die
Wörter der magischen
Quadrate
haben folgende
Bedeutung:
l. Nützlidres Insekt
-
Getreideart, Futterpflanze
-
Bergwerk
-
Huf-
tier;
2. Nährmutter
-
Mundöffnung
der
Tiere
-
Verbandsstofr
-
altes
Längenmaß;
3. Weinernte
-
männliches Haustier
-
verdrillte
Stahllitzen
- Laubbaum; 4. Signalgerät für Kraftfahrzeuge - dremisdres Element
-
Stimme eines Musikwerkes,
Anteil
-
Schwimmvogel; 5. Hast
-
rech-
ter
Nebenfluß
der Donau
-
Blätter der Holzgewächse
-
Eigentümer
eines
Nachlasses;
6. unverfälscht
-
mehrstimmiger
Gesang
-
indo-
nesisdres
Volk
auf
Madagaskar
-
Gangart
der
Pferde.
Die folgenden
Buchstaben
dienen
zur Kontrolle: A-A-A-A-A-A-
A_A_A_B-B_B_B_C-C_E-E-E_E_E_E_E_E_E-E_E_E_E
-E_E-E_E-H*H_H_H_I_I-I_I_I-I-L-L-L*L_L_L_M-M
-M_M_M-M-M-M-N-N-N_O-O_P_P_R_R_R_R_R_R_R
-R-S-S-S-S-S-T-T*T-T-U-U-U-U-U-W
.
Aus Silben
gebaut
Aus nactrstehenden
58
Silben
sind 2l Wörter zu
bilden, deren
erste und
fünfte Buchstaben, von oben nactr unten gelesen, einen Ausspruch von
Heinridr
Heine
ergeben.
a
-
aa
-
an
-
an
-
boh
-
blett
-
cei
-
cha
-
chen
.-
dä
-
di
-dikt-
e
-
fahr
-
fen
-
f i
-
ga
-
gel
-
gen
-
he
-
i
-
ig
-
in
-
jo
-
kü
-
lam
-
le
-
lin
-
ma
-
ma
-
mon
-
ne
-
ne
- ne -
ne r
*
n i
-
no
-
no
-
pe - pe
-
rad
-
r an
-
r e
-
re
-
ren
-
rer
-
rie
-
rin€
-
sa
*
saf
-
spar
-
stan
-
ta
-
ta
-
ten
-
tref
*
ve
-
zie.
Bedeutung der Wörter:
1. Böser
Geist, 2. Stadt im Rheinland,
3. feines Leder, 4.
Gemüse, 5.
Stadt im Rheinland, 6. Fischart, 7. Beleuchtungskörper, 8. nicht
beadrten,
übersehen,
9.
Handpflege, 10.
Gewürz,
ll. Insel
an der Ostküste der
Sowjetunion,
12.
begegnen, 13. Erlaß, Verordnung, 14. Dieb,
Gauner, i5.
Frauenname, 16. Fahrzeug, 17. Handwerkef, 18.
Ureinwohner Amerikas,
19. Cemüse, 20. Auftragebrett, 21. Empfangsvorrichtung für elektrische
Wellen.
Das
Wort mit:
,,u"
geschrieben
-
ist's überall
schön
rund.
bei
,,e"
hat's oben
€ine Spit?,e,
un'd
auf dem
,,o"
gibt
sich die Ferne
kund,
'
wenn ich als Kraxler oben sitze.
p6oy 'pbay 'p6ny
Auflösungen
aus Heft r0/r958
Rösselsprung:
Ein
Esel, wer
nictrt kommt
zum
lEntschluß
cleswegen,
well
Für
und Wlder
er nicht kann
aufs
[Lot
abwägen.
Rilckert
15 Meter:
l ' Ohmmeter;
2.
Selsmometer;
3.
Ml -
krometei;
4.
Barometer;
5. Ikonometer;
6,
Ombrometer;
7. Ev&porimeter;
8.
Kurvlmeter;
9. Photometer;
10.
Atmo-
meter; 11. Thermometer;
12.
Aktino-
meter;
13. Oleometer;
1{, Cfrronometer.
Lösung:
M i k r o b
a r o m
e t e r
Vom
Leben:
1. Sabine; 2. Einsiealler; g.
Haltestelle;
4.
Norden;
5. Safe;
6. Ukas:
?.
Cello:
8.
Hagel;
9. Trabrenneni
10. Zement;
ll. unendlich;
12.
Lansarde;
13.
Logger;
14. Imperialismus;
15. Cambridge;
16 .
Heroisdr;
1?. Tante.
Sehnsucht
zum Llcht
des Lebens
cebot
.
Rätselschlange:
vom
Kopf zum
Schwanz:
Ei
-
Rah
-
Tinol
-
Fett
-
Labat
-
Sahne
-
Tara
-
Malta
-
Nabe
-
Seil
-
Feige
-
Ren
-
Natal
-
Oktan
-
Esse
-
Milbe
-
fsmir
-
Kette
-
tapidar.
Vom
Schwanz
zum Kopf:
Radi
-
pa -
lette
-
Krim
-
Sieb
-
Limes
-
Se-
nat
-
Kola
-
Tanne
-
Regie
-
Fliese
- Banat - Lama - Raten - Hast -
Abart
-
Teflon
-
Ith
-
Arie.
Die Bezwingung
es GelbenFlusses
Dic Votkrrcpublil
Chlno
hot
3iö
di.
troB.
Arilgobc
Aortcllt,
dcn
Huongh. ru
bcrwingrn.
Dlcscr
gröBtc
Stroni Nordöinor
{at00
tml, ob Gclb.' Flul b.lonnt,
wlrd
von
d.r
öin..
ritöan
Bcvöllcrung w€gcn
aolncr
datlgan
Ubcrröwcmmungon ouö
,Kummcr
Chinor'
g.nonnt.
Un
niöt weilcrhin Millionon von Manröcn th: Hob und
Out roui. dlc
F 0öt
ihnr
Arbelt rtöndig von dcn
verniölcnden
Woltcrmo:lcn
b.droht ru tohan, wurdcn
bci
'bi.h.rigen
Rcgulierungrorbciten clloln
on dl,rrcm Strom übor
t@ Mlllioncn
m3 Erd.
baü€gt, 2 Million.n ml Msuemcrk h.rg.d.llt
und dl. t 00 hn longcn Houptdünm.
um
l,t
bis 2,5 n höher
gobout,
olr dcr
jemolr
fcstgcrtelltc
hödr3t Woß.nlond.
S.ll ttl5.
itt dl6er wossaili.tröoftliöo Rlcecnprciatt im ou, dor dcn g.romtcn FluB undlrolnr
Ncbsnormi
um{qgt.
Dor ZI.l di.sct Arbeit wird
oul vicr n.u.n
ölno3irch.o
Portr.rtrcichcn
ollcr Wch rur
l(cnntnit
gebrödrt.
Die Mo*en rclgca
ievcllr
ouf da llnton
Bltdbötftc
rin
gbldt.
bleibcndcr
Symbol
von
Fcldtrilötan
und doncbcn oul dcn &Frn.Wcrtraldrcn.ntu.d.r
aln.
topogrophi3drr
l(sia
das
gcromt.n
Flußg.biat
r
odcr
ain Eild libcr dic
Nutrbonnadrung
ds
Wosscrkräftc
tür di. ElGktriliricrung,
ouf
dcr
&Frn.lrlorlc
ant?Gd.r
Abblldungcn
llbrr
dia
Flu8rchit{ohrt
oder
die
Bcwörcrung
dcr Londcr.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-195811 66/68
Die E in führung moderner
techno log ischer
Methoden
im Produkt ionsprozeß
bi ldet
einen
entscheidenden
Foktor
für die Erfül lung ol ler Tei le des
Volkswirtschofts-
plones.
Der Verwendung von Verlode- und Tronsport-
mosch inen
kommt
dobe i s tönd ig s te igende
Bedeutung
zu,
do
sie den
Güterumschlog
erhöhen,
Arbeitskröf te
für
ondere
Produkt ionsprozesse
gewinnen, wie
ouch
überhoupt den Menschen von schwerer körperl icher
A r be i t f r e i
mochen. Desho lb so l len
nochfo lgend
e in ige
moderne
Ver lodemosch inen, o l lgemein
unter dem
Begri f f
Krone und Hubvorr ichtungen
bekonnt,
bespro-
chen
werden.
Der
Gobel- oder Hubstopler
{Abb.
t} wird vor ol lem
für Logerorbe i ten
nnerho lb von Be t r ieben
verwondt .
Eisenbohndrehkrone
{Abb.
2f wie ouch
Autodrehkrone
(Abb,
3l f inden
vor ol lem bei
Verlodeorbeiten sperr iger
Güter meist zwischen zwei Verkehrströgern
Verwen-
dung.
So
w er den
s ie
zum
Umloden
vom Sch i { f
zu r
E isenbohn
ode r v on de r
E isenbohn zum
Kro f twoqen
eingesetzt .
Mostenkrone
(Derricks) (Abb,
4l werden
meist zur
Mon-
toge zusommensetzborer
Konstrukt ionen verwendet.
Sie hoben den Vortei l
großer
Trogkrof t ,
können
leicht
mont iert werden
und
erfordern
nur wenig Plotz
zur
Au{s te l lu g .
Bockkrone (Abb.
5l dogegen
werden vorwiegend
zu r
Bed ienung o f fener Lo ger en t long
von
Eisenbohn-
g le isen
er r i ch te t .
J(rana und
Turmdrehk rone (Abb.
6 l s ind o l lgemein
gut
von
den
Großboustel len
unserer
soziol ist ischen Betr iebe wie
ouc h
von den Wohnboukomolexen
bekonnt , l h re Höhe
is t
bed ing t durch d ie Bouhöhe der
zu
er r i ch tenden
A n l o g e n .
Kobelkrononlogen
(Abb.
7)
dürf ten
weniger
bekonnt
se in ,
d ie vor o l lem be i unseren vo lkse igenen
Wer f ten
verwondt werden. Be i d iesen Kronen lou fen d ie
Hebevor r i ch tungen
on
Loufko tzen
ent long der
T rog-
se i le .
M i t e iner deror t igen An loge
können desho lb
mehrere
He l l i nge
zug le ich
bed ien t
werden.
D ie
e in fochs ten
Los tou fnohmemi t te l f ü r
Stückgüter
sind
die
Losthoken
(Abb.
81, wöhrend
mon zur
Förde-
rung
.von
Beton
Kloppkübel
(Abb.
9) und
für dos
Ver-
loden
oder Umloden
von Koh le sogenonnte
Koh l en '
greifer (Abb.
10|
verwendet.
6.
Johrgang
.
November
195E
Heft 11
Jnholt
Zahlen
von Leben erlül l t
(Curth)
. . . . . .
Vom
neuen
Gesicht
u.nserer Städte
(Menzel) ...
.
,,Jugend
und Technik"
berichtet
von der
Leipziger
H€rbstmesse 1958
. ..
Weltausstel lung
1958
Die
Junge G^rde
(Holtinner) .. .
Geheimnisse am Strelasund (Jönner)
Sympathien für
,,Spatz"
(Hartung)
Mit
Spritze
und Kartätsche
(Schäf
er )
Walzbeton
:
Baustofr von morgen
Helfer dcr Landwirtschaf t
(Dietrich)
Gasexplosionen unter dbr Lupe
(Sournsiegel)
..
T U - 1 1 4 - R i € s e u n te r d e n . G r o ß e n. .
. . - . . - . . . . - . : . . . . .
Korrosionsschutz
(Nothnagel)
....
Ein
Wagen nach
Spß
(Salzmann)
: .
. . .
.
. .
Für
den Bastelfre$rd
. .:
.
. .. . .
Die, ,Sache
Baumkt ic 'hen"
(Hart : .ng).
Das Buch
für Sie .
A n d i e R c d a k t i o n . . . : . . . .
Kuntertiunt
J.)aswußtcn
Sic noch nicht?
.
Bei lage: Typenblat t
625
629
633
o{t
644
647
651
654
bJ o
658
661
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665
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drs
683
684
687
688
Red&ktionskolleglum I
W. Curtb
(Chefredakteur),
U. Herpel,
H.
Ihoblich,
M.
Ißähn,
W. Haltinner,
Dr.
If.
Wolfrgramm
,Jugend
und Technik"
erscheint
lm
Verlag
Junge Welt
monatllch
zum
Preis von l,-
DM, Anschrift
Redaktlon
, ,,Jugend
und Techniks,
Berlln W
6'
Kronenstr.
30131, ernspreclrcr3
20
0{ 61.
Der
Verlag
behält slch alle
nec.bte
an
dcn
veröffentlichten
Artikeln und
Blldern vor. Auszilge und
Besprechun-
gen
nur mlt voller
Quellen4ngabe.
Herausgeber: Zentrahat
der FDJ;
I
Druck:
(13)
BerUner
Druckerel.
Ver-
'
öffentlicht
unter Llzenznummer
suo
I
des Minlslerlums
filr
Kultur, Hsupt-
verwaltung Verlagswesen,
der Deut-
sc,hen Demokretlschen Republik.
cestrltung des
l{e{tes: Frltz Bachlnger.
'
Tltelblld: Hans näde
l
I
enzeigenannahme: Verlag
Junge
Welt,
I
Berlln lV t,
I(ronenstr.
3031
-
Fernrul:
:
20
04 61, Apparat 320. Zur Zeit
gültig:
,
AnzeigenpreislisteNr.2
7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
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7/21/2019 Jugend und Technik / 1958/11
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