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Jugend und Technik / 1961/12

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Umfong hot unsereZeitschriftm nöchsten ohr.

A u s

d e m n e u e n l n h o

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j e d e n

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W i s s e n -

DDR.

i n W o r t u n d B i l d - d i e i n t e r n o t i o n o e nG e g e n ü b e r -

s t e l l u n g e no u f o l l e n G e b i e t e n d e r T e c h n i k .

w ie d e rg e g e b e n

-

Re p o r t o g e n o u s d e m L e b e n u n se re r

V o lk

so

m

ee .

u n d ü b e r s i c h t l i c h , d i e

p o l y t e c h n i s c h e

r t i k e l r e i h e

ü b e r W e r k z e u g m o s c h i n e n

g e s t o l t e t

-

E r l e b n i sb e r i ch t e

on

den

Grä ßb o u s t e l l e n

d e s S o z i o l i s m u s .

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B e i t rö g e

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Ne u e re r

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S e i t e n

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K lu b s Ju n g e r

Te ch n l ke ru n d

B o s t e l f r e u n d e ,

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ohnt

sich.NeuerPreis

M

r20

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

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i** l,

Ein

Progromm

geht

um

die Welt

-

dos

Progromm des

Kom'

munismus,

Einit ols Gespenst

verlocht

und

verhöhnt, wurde

die ldee des

Kommunismus

ur moter ie l len

Gewdlt , wei l s ie

die Mossen

ergriff'

Als

größte

Modrt der

Gegenwort

setzt

heute der

Kommu-

nismus

zum endgül t igen

Sieg

über

Kr ieg, Hunger ,

Armut,

Unterdrückung,

Ungle ichhei t ,

E lend und

unwissenhei t

on '

,,Den

Sieg",

sagte

Lenin

bereits

1917

voralls'

',werden

die Ausgebeuteten

davontragen,

denn

auf

ihrer

Seite

ist das

Leben,

die

Stärke

der Zahl,

die

Stärke

der

Masse, die Macht der unerschöpflidlen Quellen alles

Selbstlosen,

Ideellen,

Ehrlichen,

Vorwärtsstrebenden'

alles

zum

Aufbau

des Neuen

Erwadrend,e4,

des

ganzen

gewaltigen

Vorrats

an

Energie

und

Talenten

des

sogenannten

,einfachen

Volkes',

der

Arbeiter

und

Bauern. Ihrer

ist der

Sieg."

Das

kommunistische

Manifest

des

zwanzigsten

Jahr-

hunderts

-

auf dem XXIL

Parteitag

der

KPdSU

be-

schlossen

rüd(t

diesen

endgültigen

Sieg

in

greifbare

Nähe. Eingedenk

der

Tatsache,

daß

es weder.

angeht,

Entwicklungsstufen

zu

überspringen,

noch beim

Er-

reichten

stehenzubleiben

und den

Vormarsch

auf-

zuhaiten,

werden

die

Aufgaben

des

kommunistischen

Aufbaus entsprechend

den

materiellen

und

geistigen

Voraussetzungenkontinuierlich in mehreren Etappen

geIöst.

Die Kommunistische

Partei

der Sowjetunion

richtet

sich

bei der

Formulierung

der Hauptaufgaben

nach

der

genialen

Formel

Lenins:

,,Kommunisrnus

st Sowjet-

macht

plus

Elektrifizierung."

So

ist es

nicht

von

ungefähr,

daß

das

gegenwärtig

8rößte

Wasserkraft-

'*'erk

der

Welt

anläßIich

tles

XXII.

Parteitages

der

KPdSU vollständig

in

Betrieb

g€nommen

wurde und

heute den

Namen

eben dieses

historisdt

so bedeutungs-

vollen Parteitages

trägt.

Das ist.mehr

als ein

Symbol.

Es ist der Ausdrucl< eines

hohen

materiell-technischen

Entwicklungsstandes,

der es

heute erlaubt,

den

Aufbau

'Eine

bemonnte

Weltroumkopsel

om

Brems.

schiim

wöhrenddes

Londemonövers

eigt unser

'

Dezembertitel.

esenSie

öozu

ouf Seite

3,

Ubcr

den W6g

zqm

Kommunlsmug

infor.

miart sicft

hier

did

Brigode

'XXll.

Portei'

tag'

des

VEB Sölelfmosdtinenwcrk

Karl-Morr-Stodi.

lii

li,'

i . . l

: , , l l u

der

kommunistischen

Gesellschaft

auf die Tagesord-

nung zu setzen.

AIs der Leninsche

GOELRO-PIan zur Elektrifizier ung

Rußlands eine Steigerung

der

Stromerzeugung

au f

8,8 Milliarden kWh

vorsah, wurde er von vielen

als

Lrtopie abgetan, weil die Stromerzeugung

RußIands

1913 weniger als

2 Milliarden kWh und zu,r

Zeit

der Ausarbeitung

des GOELRO-Planes

im Jahre

1920

sogar

nur 0,5

Miliiarden

kWh betrug. Wenn

das Pro-

gramm

zum Aufbau der

kommunistischen Gesellschaft

bis 1980 eine

Strorne,rzeugung

von

2700 bis 2800 Mil-

liarden kWh vorsier-t, so wisserr wir auf Grund der

Erfüllun,g aller

bisherigen

Programme der

Kommuni-

sten, daß diese

Steigerung durchaus

real

ist

(ugl.

auch

s.

I8).

Wir

wissen auch, daß

die Elektrifizierung

das Rück-

glat

des

wirtschaftlichen

Aufbaus der

kommunistischen

Gesellschaft

ist. Auf

ihrer Grundlage

werden

Technik,

Tedrnologie

und Organisation

der

gesellschaftlichen

Produhtion in Industrie

und Landwirtschaft

vervoll-

kommnet sowie

die Produktionsprozesse

vollmechani-

siert

bzw. immer

vollständiger

automatisiert.

Ja,

auch

die

Automatisierung

bildet'eine

wesentliche

Energiequelle

zur

Steigerung

der

Arbeitsproduktivität'

die

ja

in

letzter

Instanz das

Allerwichtigste,

das Aus-

schlaggebende für den Sieg der neuen Gesellschafts-

ordnung

ist.

Schon

die

Teilautomatisierung,

der Ersatz

der

ein-

factren

Maschine

durctr

eine automatisdre,

erhöht

die

Arbeitsleistung

auf das

Mehrfache.

Durch

automatische

Taktstraßen

kann sie

ohne

weiteres

verzehn-

ffieffi

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facht

werden,

Die

umJassende

Automatisierüng ganzer

Betriebe

aber,

beispielsweise

großer

Wasserkraftwerke

mit

fernsteuerung,

räumt

die

Möglichkeit

ein,

das

Personäl

auf

ein

Fünfzehntel

oder

noch

mehr

zu redu-

zieren,

So

waren

big

l94l'im

großen

Dnepr-Kraftwerk

290

Personen

je

Schicht bescträftigt,

während

heute

nur

nodr

6 Arbeitskräfte

in einer

Schicht

Dienst

tun.

Dieses

Beispiel

sowle

der

laufende

Siebenjahrplan

der

Sowjetünion

zeigen,

welch

großzügiges

programm

zur

Automatisierung und zur umfassenden

Elektrifizierung

gegenwärtig

schon

verwirklicht

wird.

Der

Maschinenbau

soll

zum

Bei,spiel.

bis l96b

die

Inbetriebnahme

von

mindestens

1300

Tai<tstraßen gewährleisten,

wodurclr

Voraussetzungen

für

den

bevorstehenden

Bau

voll-

automatischer

Fabriken

geschaffen

werden.

Dodr

die

rasdre

Steigerung

der

Arbeitsproduktivität

ist

nur

eine Seite,

die

Erfolge

der

Automation

erlauben

es,

den

Arbeitstag

ohne

Lohnabbau

zu

kürzen

und

auf

diese

Weise

die

Menschen

in

noch

größerem

Aus-

maß

der

I'reuden

der

schöpferischen.Arbeit

sowohl

in

der

Sphäre

der

materiellen

produktion

als

auch

auf den Gebieten von Wissenschaft, Technik und

Kunst

teilhaftig

werden zu

lassen.

Befreit

von

ge-

wohnheitsmäßigen,

schablonenhaften

Funktionen,

er-

hält

di€ Arbeit

einen

neuen

Charakter.

Die

manuelle

Arbeit

wind

sidr

mit

der

geistigen

vereinen.

Rasfloses

Sctröpfertum

wird

zu

einem

wesenilichen

Merkmal.

Die

Automation

wird

somit

zur

wichtigsten

Vorausset-

zung

ftir

die allseitige

Entwichlung

der

Fähigkeiten

des

Menschen

und

der

Produktivkräfte.

Innerhalb

der nächsten

zwei

Jahrzehnte

wird

in der

Sowjetunion

entsprechend

dem

auf

dem

XXII.

partei-.

tag

der KPdSU

beschlossenen

programm

eine

Voll-

automatisierung

größten

Umfangs

stattfinden,

wobei

immer mehr Abteilungen und ganze Fabriken auf

vollautomatischen

Betrieb

umgestellt

werden.

Doctr

alle

diese Ziele,

die das

programm

für

den Auf-

bau

der kommunistischen

Gesellsctraft

stellt,

erfüllen

sich

nictrt

im

Selbstlauf,

sind.kein

Gnadengeschenk

des

Himmels.

Getreu

der

Lehre

des Marxismus-Leninismus

appeliiert

deshalb

das

Programm

an die

Aktivität,

an

'die

Sdröpferkraft

aller

Werktätigen.

Und

in

Wort und

Tat

erhielt

der XXU.

parteitag

bereits

Antwort

auf

Antwort.

Durctr

baldige

Inbetriebnahme

von

neuen

Schactrt-

anlagen

für.die

Kohlegewinnung

im

Wasserdrudrver-

fahreir mit 3. . , 4,8 Millionen t Kapaiität wollen zum

Beispietr

die Kumpel

im

Donezbechen,

im Kusnezker

Kohlenrevier

sowie

im Gebiet

Rostow

mithelfen.

die

großen

Ziele

des

Programms

zu

verwirklichen.

die

bezüglich

der

Kohleförderung

von

bl3

Millionen

t

im

Jahre

lg60

auf

1,2,

Milliarden

t im Jahre

lg80

gestellt

werden.

Die sowjetischen

physiker

werden

für

Forschungs-

arbeiten.auf

dem

Gebiete

der

Teilchen

hoher

Energien

in

den nächsten

Jahren

mehrere

neue

Beschleuniger

für

Energien

von

t.

, , ?0

Milliarden

Elektronenvolt

erhalten.

Zut

Zeit

wird unter

Leitung von Akademie-mitglied Abram

Alichanow

und

Dr,

Wassili

Wlaali-

mirski

ein Protonenbesctrleuniger

für

50. .

. ?0 Milliar-

den

Elektronenvolt

errichtet.

Die

Gesamilänge

seiner

Arbeitsstrecke

beträgt

3,S

km, Der

Magnet

des

Be-

'

schleunigers

wird 20

000

t. schwer

sein,

Einen

neuen

Zweimetefspiegel

übergaben

anläßlictr

aes

XXT.r.

Parteitages

zehn

Tage vorfristig

die

Arbei-

ter,

Techniker

und

Wissenschafüer

des

VEB

Schott

&

Gen.

an

den VEB

Carl

Zeiss

Jena,

dessen

neues

Spiegelteleskop

für ein

sowjetisdres

Observatorium

bestimmt

ist,

Es ist der

erste

Spiegel aus

Jenaer

Hart-

glas

mit

dem Namen

,,Tempax,,,

der mit

einer

Genauig-

keit von 0,1 . .0,0l mm vorgeschliffen ist. '

Derartige

Leistungen

gibt

es viele.

Nicht

nur,

wie

unter.

anderem das Jenaer

Beispiel zeigt,

in

der

So-

wjetunion,

sondern

in

allen

sozialistisdren

Ländern,

IJas

ist nictrt

verwunderlictr,

denn

die

perspektive

der

Sowjetunion

bis 1980

st die

Perspektive

aller sozia-

listiiEdren

Länder.

Ihre Entwtchlung

im

Rahmen des

einheitlichen

Weltsystems

des

Sozialismus,

die

Aus-

nutzung

der

Gesetzmäßigkeiten

und

Vorteile dieses

Systems

ermöglidren

es

ihnen nämlich,

die Fristen

des

sozialistisdren

Aufbaus

abzukürzen,

und eröffnen

ihnen

die Perspektive

ihres

mehr oder

weniger

gleich-

zeitigen

Übergangq

zum

Kommunismus

innerhalb

der-

selben gesctri&tlidren Epodre. Wie

die Erfahrungen

der Sowjetunion

beim Aufbau

des Sozialismus

für

alle sozialistisdten

Länder

bereits

eine

große

I{ilfe

waren, erleidrtert.

und beschleunigt

der Aufbau

der

kommunistisdlen

Gesellschaft

in

der

Sowjetunion

den

Vormarsdr

des

ganzen

sozialistisdren

Weltsystems zum

Kommunismus,.

Unter

diesem

Aspekt

gewinnen

der XXII.

Parteitag

der

KPdSU

und das von den

Delegierten. beschlössene

Programm

auch

für uns eine besondere

Bedeutung,

Unter

diesem Aspekt

ist

jdde

vorbildlidre

Leistung im

Produktionsaufgebot

der

Arbeiterklasse in der

DDR

ein unmittelbarer Beitrag auf dem.lVege in die lichte

Zukunft,

wie

sie

das Programm

zum Aufbau der

komrnunistischen

Gesdllsdraft weist.

7ll0m Lünge

ml8t dlc

Mcsölnanholle

des

Wolgc-Wosserkrofwc*r

,XXll,

Porteltqg

d.r

KPdSU'.

Er wlrd dor

größto sclne; Art

auf d€r Woll,

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Z U M TITE

LBILD

-C,andung

aus

dem

AU

Immer wiedsr erreichen u,nsLeserbriefe, ür den€n nädr

der

Funktion

der

Bremsvorrichtungen

und der

Art

des

Landemanövers

eines

Weltraumschifres

gefragt

wird.

Wie

sic*r unser

Zeichner

dieses

Landemanöver

vor-

stellt, zeigt das

Titelbild

des

vorliegenden

l{eftes.

Dodr diese

zeictrnungi

kann nur

eine

einzige Phase

wiedergeben,

Däs

Landemanöver selbst

ist

wesentlidr

komplizierter

Zunädrst

gilt

es,

die kinetische

Energie

eines

umlau-

tenden

Satelliten

zu

vermindern,

um

den

Abstiegs-

vorgang einzuleiten.

Dabei

Sibt

es zwei

extreme

Lösun-

gen,

zwisctren dengn

die

wahre und beste

Methode

zu

ermittefut ist:

l. Von

der Kreisbahngrischwindigkeit

in ktirzester

Zeit

auf die Gesdrwindigkeit NUU herunt€rzugeher.'

2,

Die Gesdrwindigkeit

nur

ganz

geringfügig

zu

ver-

mindern,

Der erste Fall

bedeutef eine

plötzlidte

Abbremsung

und darnit

einen

ganz

steilen

Abstieg zur Erdober-

fläctre. Er läßt sidr

daher nur

durdr

einen Raketen-

treibsatz verwirklichen,

Der

Arbeitsstrahl

muß

in

Bewegungsridrtung

ausgestoßen

wenlen.

Zu diesem

Zwecke

kann ein

sdtwenkbarer

oder ein

starrer

An-

trieb

eingesetzt sein,

Im letzteren

Falle muß

der

Raumflugkörper

im Raume

orientiert werden. Diese

Orientierung erfolgt

mit Hilfe eines

Kreiselsystems,

das

die Lage

im Raum

anzeigt, Die

tlbereinstimmung

zrvisctren dem

geforderten

Lagewert und dem

tatsädt-

lidren läßt sidr mit einem verhältnisrhäßig geringen

Energieaufwand

bewerkstelligen, es

genügen

bereits

einige Preßgasdüsen,

Der Rückstoßefrekt

ausströmen-

der Preßluft

vermag auctr einen

Körper mit

einigen

Tonnen Masse

n die ridrtige,

geforderte

Lage

zu

brrn-

gen,

Die Stihke des

Bremssatzes

bestimmt dann

den

Bremsweg:

Mit

starker

Bremsladung ist d€r Abstiegs-

weg steil

und kufz,

aber dle dazu

erlorderlidre

Brems-

stolfmasse ist nat,ürlich

sehr hodt. Außerdem belastet

der

Bremsandruck*die negative

Beschleuntgung-

den'

Piloten

außerordentliclr, mehr noclr

als

beim

Aufstieg,

bei

dem

sictr der Prozeß

tiber einen

längeren Zeitraum

erstreckt.

Andererseits vermindert ein

möglic*rst

kurzer

Abstregsweg

natürlidr die auftretende

Redbungswärme,

also

muß zwisctretr den

genannten

Vor-

und Nadrteilen

ein

günstiger

Kompromiß

gesudrt

werde*

Bel

qen

Flügen Gagarins und Titows mit der ,,Wostoko' sah

dieser Kompromiß so

aus, daß

sidr

der

Abstiegsw€g

über

etwa

8000

km

erstredrte, d. h., die

Abbremsung

begann nodr

vor der

Küste

Afrikas,

Deir zweite FalI

-

die

sehr

geringfügige

Abbremsung

aus der

Kreisbahngesdlwindrgkeit

*

ergibt

einen sehr

langen

Bremsweg.

Iliet ist

der Extremfall

in der

nattirlidren Abbremsung

zu

sehen; die durdr

den

'

Reibungswiderstand

entsteht,

den die

hodtverdügnte

Atmosphäre

in

jener

Höhe

bietet, in der

sidr die

Satel-

litei bewegen. Der

Abstiegsweg besteht

dann

in elner

langen,

nur

allmählich enger werdenden

Spirale'

Der

natürlidre Abstieg

aller Satelliten

lst ein Beispiel

für

die

Folgen:.Durch

den langen

Bremsweg

innerhalb

der Atmosphäre sind die auftretenden Mengen an

Reibungswärme

sehr

groß,

sie

lassen

den

künstlichen;

unbemannten

Satelliten

verglühen'

Das ist

also

in

jedem

Falle

-

sowohl

beim

steilen

Abstieg

als

auctr bei

der

Bückkehr auf

einer

langen

Spirale

*

das

zweite

Problem: Die

Verkraftung

der

auftretenden

Wärmemengen.

Die

Methode,

die sidt bei

der Lösung dieses

Problems

bisher am besten

bewährt

hat, ist die

sogenannte

Sdrmelzkühlung' Eine

sdüedtt

wärmeleitende

Schidtt aus

Kunststofr,

eventuell

mit

besonderen

Zwisdrenschichten,

nimmt

die

Wärme-

mengen auf

und

schmilzt

unter

ihrem Einfluß

nactt

und nach

ab.

Es

kommt

bei

der

Auswahl

des

Stofres'

vorwiegend

darauf

.an,

mit

möglidtst

geringem

Massenaufwand möglichst große' Wärmemengen un-

scträdlidr

zu

mactren.

Wahrscheinlich

verwendet

man

für

diese

ZwecLe

Kunststofre

aul

Opoxydharz-Basis.

Für die

,,Wostok"

war

als

extremster

Fall

mit

der

Möglichkeit

eines Versagens

der

Bremstrlebwerke

gerechnet

worden

und daher

mit der

Möglidtkeit einer

Rüchführung

des Raumschiffes

auf

dem.natürlidlen

Wege

der

allmählichen

Abbremsung.

Für

diesen

extiemsten

Fall

mußte clie

Dicke der

Absdrmelzsclticht

ausgelegt

sein. Vermutlic}

aus diesem

Grunde waren

auch Sauerstoff,

Nahrungsmittel

und

Trinkvorräte

für

etwa

10

Tage an

Bord.

In der

ersten Phase

des

Abstiegs

ffndet

die

Abbrem-

sung

noch mit

Hilfe der

Raket€n-Bremsaggregate

statt'

ein Verfahren, wie man es bei Landungen auf Gestir-

nen ohne

Atmosphäre

eines

Tages

prinzipiell

anwen-

den

muß

(Mond),

das sic;l.

aber sehr'

ungtinstig

in der

Massebilanz

auswirkt.

In der rtädrsten

Phase

folgt

im

allgemeinen

eine

aerodynamisdre

Bremsung

durch

sogenannte

Bremsklappen,

die

am Heck

des

Flug-

köipers herausgeklappt

werden

und

-

so

unsdlelnbar

sie sind

-

stark

zur Geschwindigkeitsverminderung

des

Flugkörpers

beitragen'

Erst

in

relativ

geringer

Höhe

werden

ein

oder mehrere,

Fallsdtirme

nach-

einander

ausgeklinkt,

die

dann die

Gesdrwindigkeit

bis auf

wenige

Meter

je

Sekunde

vermindern.

Filr

alle Fälle war in

der

,,Wostok"

audt

noctr

eine

Käta-

pultvorridrtung

eingebaut,

die

den,Kosmonauten

gege-

benenfalls aus dem Raumsctriff heraussdrleuderte und

ebenfalls an

einem

Fallsdrirm

niedergehen

ließ,

wie

sie von Germari

Titow

erprobt

wurde.

.Alle

Vorrich'

tungen

-

bis

auf die

letzte

*

arbeiteten

automatisdr

bzw. waren sowohl

von

der Bodenstation

aus als

auch

vom Kosmonauten

selbst zu

bedienen.

W:H.

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ä

.'i..1

WAGGON

MIT DRESDN RKN FF

Von Prof,

Dr.-lng.

GERHARD HAUPT

Der

Kampf um die

Erfüllung der Transportpläne

zwingt

zur Anbendung

m,ec}anisdrer

Uml.adeverfah-

ren,

also

zum

Einsatz von llebezeugen

und

anderen

maschinellen Einrichtungen bei der Be- und Entladung

von

Schütt- oder'Stückgut.

Durch die Mechanisierung

will

man den

Menschen

von schwerer körperlicher

Arbeit

befreien

und eine

ganz

wesentliche

Verkürzung

des Güterumschlages

erreichen.

Als

im Jahre 1956

die Waggonbauer

in Niesky

vom

Technischen

Zentralamt

d'er Deutsdren

Reichsbahnbe-

auftragt

wurden,

einen Mehrzweckgüterwagenzu

,ent-

wickeln,

der sowohl

als

offener

als audt

als

gedeckter

Güterwagen

zu verwenden

ist,

lagen bereits einige

Konstruktionsvorschläge,

Patentsctrriften

usw. des In-

und

Ausland,es

vor, Bei ihnen

wurde

eine BeschicJ<ung

des

Güterwagens

von

oben durch

Krananlagen

dadurdr

zu erreichen

versudrt, indem

der

Wagen mit beweg-

lichem Dach ausgerüstet wurde.

Bei

der westdeutschen Konstruktion

eines

Hubschiebe-

daches

ging

man,.von

dem Prinzip aus, das in

der

Quermittelebene

des Güterwagens

g€teilte

Dach wech-

selseitig

übereinanderzuschieben

und damit

jeweils

die

Grundrißflädre

.des

Güterwagens

freizulegen.

Be i

aller'Würdigung

der Vorteile

einer

solchenKonstruk-

tion

darf man

jedoch

m

Interess.e

iner Weiterentwick-

lung die Nachteile nidrt übersehen, die derartigen

Güterwagen

anhafteq.

Zunädrst

liegt

nur eine Hälfte

der

Grundrißfläche

des

Wagens

frei,

und bei der

Be-

und

Entladung

mit

dem Kran

werden

$ich Beschädi-

gungen

kaum vermeiden

lassen,

In

.der

Schw,eiz st

eine Konstruktion

bekannt

gewor-

den,

bei der das Dadl

als Sdral,e

ausgebildet,

n der

Längsmittelebene

geteilt,

an die

Seitenwände

ab-

geklappt

wird. Auch

dieser Vorsdrlag

st,ellt eine

be-

achtliche

Lösung

der

öffnung von

gedeckten

Güter-

wagen

dar. Der Nachteil

ist in der

überschreitung

,des

Umgrenzungsprofiles

der Bahn

zu

erblicken. so daß

es nidrt möglich

ist, den

Güterwagen

im

geöffneten

Zustande

zu bewegen

oder

an die, Verladerampe

her-

anzufahr,en. mmerhin besitzt der Güterwagen bereits

einen

Gewidrtsausgleich,

der die

öffnungs-

und

Schließbewegung

erleichtert.

Schließlich

sei

nodr

eine

sowjetische Konstrukt,ion

gonannt,.bei

der das

Dach

in

der Längsmitt€lebene

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

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geteitt,

jedoch

ohno Gewichtsatxgleich

abgeschwenkt

wird. Die DachhäIften

werden mit

Hilfe

eines Getrie-

bes

nach

uriten

bzw. nach

oben

bedegt.

Als

der

VEB

Waggonbau

Niesky

sich

1956

an den

Lehrstuhl

Technisctre

Mechanik

und

Festigkeitslehre

der Hodrsdrule

f{ir

Verkehrswesen

Dresden wandte,

iag von mir bereits eine Dissertation mit dem Thema

,,Über

das

Gleidigewidtt

zwisdlen

konstanten

und

elastischen Kräfüen"

vor, In dieser

Arbeit

wurde

ge-

zei,gt,

daß die Bewegung

von Massen

im Schwerefeld

der

Erde

auf Kreisbahnen oder

audt

in einer verti-

kalen Ebene mit

Hilfe elastisdter Gli,eder

ohn€

zusätz-

Der

WogEon lonn ouch

llbcr die

Puttor

antlodon

w.t-

den.

Ubcr der holbgeöffnetcn

Stirnwondhloppc'bcflnden

sldr

Fedarkastcn

und Lenknredrqnismug.

Bei den Urn'

fdng

dor bls

t965 im Auftrog

gegcbenen

WogEonr

wlrd

sldr cin

iöhrlidrer

Nuttan von

ll Mllllon.n

DM

.tg.ben.

lidre Arbeit

mögl,ich

ist,

Das war das Grundprinzip,

welches

für

die

Bewegung

des in der Längsmittelebene

geteilten

Daches

n Frage

kam. Daß

'dieses

Ausgleidts-

prinzip

auch auf

vietren

ander,en

Gebieten der

Technik

Eingang finden wird,

beweist

seinen besonderen

Wert.

Die Konstrukteure des VEB Waggonbau Niesky er-

kannten

sofort

die Bed,eutung

der

inzwischen

als

Wi,rtschaftspatent

gesdrützten

Ausgleichsanordnung.

Eine sozialistische

ArbeitsgemeinsdraJt

der

Konstruk-

Fure

von

Niesky und

der

Wissensdtaftler

'd,er

Hodt-

sctrule für Verkehrswesen

sdruf

in der

verhältnismäßig

kurzen Zeit

von

zwei

Jahlen

di,e

Voraussetzungen

für

einen zweiacJrsigen

Gtiterwagen

mit

beweglichem,

zur

Seite abklappbarem

Dach.

Folgende außerordentlich

harüe'Bedingungen

der

Reichsbahn

konnüen erfüllt

werden:

1. Der

Güterwagen

läßt sidr

in der

ganzen

Größe

der

Grundrißfläche

freilegen.

Dadurch kann

er

durch

einen Kran beladen werden,

2.

Die Bewegu,ng einer

Dachhälfte

mit

,einer

Masse

von 550. .

.

600

kg erfolgt

mit

ganz geringen

manu-

ellen Kräften

durdr zwei

Bedienungsleute

in sehr

kurzer Zeit.

3. Die äußere

Kante d,er

DachhäIfte

überschreitet auch

während

der Öffnungsbewegung

nidtt

die Umgren-

zungslinien

der DR.

4. Der

Güterwagen läßt sidl

bei

Bunkene,nUeerung,

trotz der

an der Stirnseite

vorhan/d,enen

Aus-

gleicheranordnung,

audr über

die Puffer entleeren.

Zwei

Versudrsgüterwagen

haben in elner nahezr.r

drei-

jährigen Probezeit im robusten Betriebsablauf ihre

Tauglidrkeit-bewiesen.

Di'e

Urteile

der

verladenden

Indus,trib

sind ermutigend.

Die

Hauptverwaltung der

Wagenwirtschaft

stellt

eine

Erhöhung d€r

Arbeits-

.produktivität

bis

zu 90 Prozent fest.

Der

Güter-

wagen

ist

an

allen

Orten stets

eiqsatzbereit.

Dos

yon

y'rof.

Houpi

cnlwictelte

Prlnzip, €cgongowidrt.

,

drrrdr

Fodcm

ru G.,tolzen'--crmögtldr

s,

doc rdrwrrc

Itroggondodr'

ohnc

groBcn

Krottoltfwottf

qbtuklogpcn.

Noö

wonltcn Sekundcn

sl

dcr Wcggon

völtlg

ottGn'.

Dlg Dqähölften

llegnnr

dldrt

sn

dta Wöndea

ah.

lm

Wokwcrh Eury'doucrtc

dos

V-cilodcn

deq

ncuen

Wog'

gons

mit cincm

lfton nu.

12 bit

15 Minutcn,

wühre4d

.ln

Gütcrwsgon,

nonuell

belodcn,

drci bii

vlcr Stun'

den in Anrpruö

noh4.

Durdr

gdrncllc

Bc- und

Ent'

toduhg

rrglbr rldr

pro

Fohrt oinc

Elncporulg

von

101,55

M. ;

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196112 8/88

21.

September

961

Auf dem

Gelände

cies

VEB

Wasser-

wirtschaft

Rostocir

herrscht

berelts

reger

Betrieb.

Die letzten

Vor;berei-

tungen für ein in

der DDR erstmali-

ges

Unternehmen

werden

getroffen.

Plötzlich

erscheint

mit

starkem

Motorenlärm

ein Hubsdrrauber

der

Deutschen Lutthansa

in der Luft.

Über der War'now einen leichten

Bogen fliegend,

erreicht

er das

Werkgelände

von

der

Wasserseite

her. Unter

seinem Rumpf hängt

ein

25 m langes

Stahlseil. Der

Hub-

schrauber steht

jetzt

unbeweglich

in

der Lutt.

Auf der Erde

si.nd

geübte

Händ,e

dabei, das Stahlseil

an

einer

vor,bereiteten

Last,

einem

großen

Stahlteil,

zu befestigen.

Alles muß

blitzschnell

gehen.

Zeit

ist Kraft,

und

darauf kommt

es

für

die

Besat-

zung des Hubschraubers besonders

an.

Langsam

steigend, wird die

Lasi

angehoben.

Durch Funk

einge'wiesen, fliegt der

Pilot mit

größter

Vorsicht einen

kleinen

Platz an. Er liegt nur

30

m

entfernt.

Vorsichtig wird hier die

Last

abgesetzt.

Noch einmal

erfolgt

das

gleiche

Manöver

mit

einem

zwei-

ten Stahlteil, dann landet

der Hub-

schrauber.

Während das technische Personal

das 25-m-Sei1

durch ein

l0-m-Seil

er -

setzt,

führt dis

Besatzung

mit dem

Funl<einweiser und den lliltskräften

die letzte Besprechung durch.

850 kg

am

llaken

Um was

geht

es

bei

diesem Unter-

nehmen?

Auf dem Gelände des VEB

Wasserwirtschaft

Rostock entstanden

im Rahmen

eines umfangreichen

Bauprogramms

zwei Faulschlamm-

behälter

mit

einem

Fassungsver-

mögen

von

je

2900 m3. Nach

ihrer

Fertigstellung

rpenden in ihnen

die

festen

Bestandt.lle def städtischen

Entwässerung

vergoren. Das dabei

trel

werdende Methangas wird zur

industriellen Nutzung ftir Heizungs-

zwecke

abgeführt.

Den Abschluß

dieser Behälter,

die bei

einem

Durchmesser von 15 m eine Höhe

von 20 m haben, bilden sogenannte

:&

ev

&1

.#

,.

d**tu'

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Gasdome.

Diese Stahlbauteile wie-

gen

je

850 kg. Mit

einem

Durdr-

messer

von 2,20m

passen

sie

genau

auf

die Flansche der öffnungen der

kuppelförmigen

Oberteile

der

impo-

santen

Stahlbetonbauten.

Eine

Montage nach den bisher üb-

Iidren Methoden wäre sehr kompli-

ziert

geworden.

Nach

dem Zerschnei-

den der Stahlteile in dr'ei StücJre

sollten

diese

einzeln

nach

oben

ge-

bracht

und dort wieder zusammen-

geschweißt

werden. Doch man fand

eine

bessere Lösung. Der Hub-

schrauber ais fliegender Kran hatte

sidr

bereits

.

n vielen Ländern be-

währt.

Warum

sollte es

nidrt

audr

bei uns durc:führbar sein?

Die

Kranfluganlage wird an den

Streben bzw.

Ansehlußpunkten

des

Fahrwerkes befestigt. Zwei

Stahl-

seile sind am Bugfahrwerk, zwei

weitere

am

Hauptfahrwerk an-

gebracht.

Sie laufen unter dem

Sdrwerpunkt

des

Hubschraubers

in

der

Halterung

eines

elektromagne-

tischen

Sdrlosses zusammen. In

di'eses Schloß wird ein kurzes Seil-

stüdr ei'ngehängt, dessen Kara-

binerhaken durch

ein

Kugellager

drehbar

ist, um

Verdrehungen

des

Trageseiles durch Drehungen der

Last

zu verhindern.

An

dieses Seil-

fllegcnde

Kron obet

llt tu

n6uan lol6n

berslt,

Nadr

dem vertikalen Start

steuert

der Pilot den Hubschrauber in un-

mittelbare Nähe

der Gasdome.Nun

beginnt einer der kompliziertesten

Arbeitsabschnitte:

das Aufnehmen

der

Last nach

den

Weisungen

des

Bordmechanikers.

Der Pilot kann

ja

weder

die Last

noch den

Aufnahme-

bzvt. Absetzplatz sehen. Er

muß

den Hubschrauber Meter für Meter

nadr

den Korrekturen des Bord-

meclranikers

bzw.

des Funkein-

weisers. d.er

sich

am Boden un-

mittelbar

neben der Last authäit.

heranführen.

auf

etwa

35

m. Mit

geringster

Ge-

schwindigkeit nähert er sich den

noch of

enen

Fautrschlammbehältern.

Jede

Steuerbewegung

muß sorgsam

abgewogen

werden, um ein Auf-

sctlaukeln

der

sehr

geringen

Pende-

stüd< wird dann die erforderliche

,,Noch

zwei

Meter.,,

_

,,Stop,

das war

Seillänge angehängt.

Derr AbwurJ

zuviel..,

,,Etwas

zurüä<.,.

*

,,Gut

so,

des Seiles erfolgt

vom Piloten über

jetzt

noch etwas

tiefer.,.

-

Entspre-

ein elektromagneti.sches

elais.

chencl den Weisungen

,cles

Börd-

mechanikers korrigiert der Pilot d ie

Lage

des

Hubsdrraubers,

damit die

Arbeiter

den

Karabinerhaken

des

Trageseils in

die

Last

ein'hängen

können.

Audr beim

Abheben

kannsidr der Pilot nur nach den Wei-

Gcsdrafitl

Der

Gosdom

onn

sungen des Bordmechanikers

riÖhten.

nun faltigmonti€rt

wcrden;dar Jetzt steigt der Hubsdrrauber bis

lungen

der Last

zu

verihindern.Über

dem ersten

BehäIter übernimmt der

Bei den Versuchen

wurden 1s51st1

Bordmechaniker wieder das

Ein-

mit verschiedenen

ormen und

einer

weisen.

Erforderliche Korrekturen

Masse

zwischen 100und 1200

e 5"i

der Höhe,

'die

der

Funkeinweiser

Längen desTrageseilsvon 3. . .40 m vorn Behälter aus genauer bestim-

in horizontaler und

vertikaler

Laee

men kann,

präzisieren

die Arbeit.

aufgenommen,

über kürzere strek-

Drei Halteseile,

die

an

der

Last be-

ken

transportiert

und *iu6".

u6-

festigt sind,

-

ermöglichen

_eine-r

gesetzt.

1000 kg schwere

Spann-

Haltemannschaft,

die auf dem

Lauf-

betonmasten

setzte

der

Hubsc-hrau_

steg des Behälters steht, das

lre-

ber

in vorgebohrte

Erdlöcherund zog

le:

de:-u-asqomes

n üre errorcrer-

sie

wieder

heraus.

erre diese

ve.:

li-"l" -Montagestellung

sowie

ein

suche randen

iedoch

auf

;; il-

lü 1"-1-u*

nicht

gänzlich

zu ver-

boden

statt, d.

h.,

das

eun.u""

f,--.

mei'dendenPendelungen'

Absetzen der Lasten erfolste

nicht

aur Bauwerku.r.

oiese

-sä*i"riJ"

Pilot leistete

Maßarbeit

Ersteersucrrenscrröneferd ffts3ff"JXlT'*ä?|el #:ä:-

y#

*Tr::äälgs.Tl:;$äu:ä:l

mit der erforderlidren Genauigkeit

zur

gtelcnen

zelt, als

srcn ole Kot-

legen

des

vEB

lJfasserwirtschaft

Das

seil

wird verkürzt

von etwa l0 cm abzusetzen'

sind

beim ersten

Gasdom fünf Minuten

Rostoch darüber Gedanken.machten,

Der

erste

Teil dei Arbeit

ist

ge-

erforderlich.

Drei versuche

schlagen

:THrräi"jn*f:l::"it]"9*1"-"

r.r'"tri.

nrit Hilreeines

ängerenei-

1gh1, eim vierren

klappt es. Beim

schönererd xrantt,rgverlrrä"":ltji;

t^::^t:u,i]: stählernen Gasdome

"t"

"*eitu"

dasdom

veringert

sich

die

,

-;-:,,'_

;;-';

einem hindernisreichen

Gebiet aus-

Montagezeit auf drei

Minuten. Hier

$ln HuDscnrauoer des

-:nt- äl

geflogen.

Der neue Lagerplatz

er-

klappf es

.

schon

beim dritten

wurde auf seine

Eigeruchaften

beim

.:-:_;':'.':

:

Flug mit Auß,enlasten

C;;ä.

*"'

'laubt

die

T,astaufnahme

mit

einerrf

Versuch'

Def,

Mi_4

ist

ein

Mehrzweck-Hub_

lO-m-Seil.

Diese Länge

ist auch ftir

Gesdrafft.

-

Die Bauar,beiter

grü-

schrauber,

ausgeri.i,stet

äit-'"i^"ä

die

Montagearbeit

günstig,

da d.ie

ßen

winkend

'die

Hubsehrauber-

14-Zyl.-Doppelsternmotoräö.h-üw:

Schwingungen d,er

Last durch

aus-

besatzung, als

wollten sie ihren

Hel-

Di,e

Sta,rtleistgng beträgt bei

gleichende

Steuerung des

IIub-

fern im blauen Dreß

der Deutschen

2600

min-, l?00

pS:

Die Runipflänge

schraubers

gering

btreiben

müssen,

Lufttransa zurufen: Gut

gemacht,

beträgt 16,?9m, der Rotordur.ch-is- zugleich aber der Abstand zwischen Jungs Zweifellos wir'd sich der

ser 21 m.

Die

zulässige maximale

Last

und Hubschrauber

so

groß

gedr

Hubschrauber

ais

fliegender Kran

Außenläst darf 1300kg niöt

über-

muß, daß der

starke Luftwirbel

der

nach dieser

Premiere

in

Rostock in

sctrreit,en.Die Besatzung besteht aus

Tragsctr,raube

nicht die

Montage-

kurzer Zeit auch in den übrigen Be-

ilem Kommamdanlern,dÄm 2. Piloten

manrmctraft

auf dem Behälter

ge-

zirken

unsererRepublik

durdtsetzen.

und dem Bordmechaniker.

fährdet.

Günter

Krönert

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

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Dos Fohrrod

in der

Tosöe

irt einc Neuheit,

dia hier der Fohrreug.

bau dar CSSR vorstellt. Dos kloino

Gaföhrt, dos ridr In

jedem

Winkel deg Houces oder

gor

im Kofferroum

sines

Plw

untsrbring.n

lüBt, wlrd sldrer bold vicls Frcundc finden.

Göplotrte

Wosserrohre

gahören

ru den unerfreulichen

Ersdrei.

nungen der kolten

Johre:zeil,

Erfolgverspreöende

Vorbeugung

ohne viel

Aufwond

bietal

ci n

toudrsied€röhnliöes

Gcröt,

do s

mit rwel

Schlcudrbindern kurz

hinter dar Wosseruhr

sn frost.

göflihrdete

Sleigleitungcn sn.

gesdrloJrsn

wird,

Der Flughofen von Luton.Englond

wurdc mit

neuortigen

GleitwcAonreigern

ousgerüstet,

dic

mi t

flochen forblgen

Lidttbündeln orbeiten und

dem

Piloten

bel Nochtlondungen

den ridrtigcn

Londe.

weg onreigen, Jedar der mit vier 200-W.Glühlompen bestüctten, lm Winket von 30 nodr oben

gerichtoten

Scheinwerfcr

licfeil

cinen dünncn zwcifcrbigen

Strohl,

die

obgre Hölfte weiB und

dia untore rot.

Siehl

der

onkommendo Pilot vorn und hinten weißes

Lidrt, 50

ist sein

Flugrcug

ru hoch

(tl,

sieht rr dogcgen on bsiden Stsllen rot.s Liör,

30 ist Gl tu nledrig

(3f.

Erst wenn

dia vordcren

Bsken weiß und die hinteren rot erkcnnbor

sind, licgt dis Mosöine

ouf

de m

ridrtlgen

Londeweg

(2 ,

a.t,|

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t*iri{itäi

Dlercr oul

der öSSR rtonmondc,

l@

I lossondc

Glosbehülter ltt

tllr

dlc drcmisöc lndugtrie

von

Bedru.

lung.

Er

konn lllr

dos

Erhlhen, Küh.

lcn

und

Mlsdren öemlsöcr

Sub.

slohrcn

im ffllsslgen

Zustond

ein.

gcaltzt

w€rd6n. Et irt

tilr dlosc

Auf-

gqbcn

mit olncr Rühr- und Micö-

cnlogr eowle

dner

Hcirvorrlclrlung

vct €han.

Rcöts oben: Ein basondersklelncr

Turboprop-Tricbwcrkvon 60 PSeLci-

rtung wsrdr

ieht

tllr dan

Einbou ln

Sportflugzcugc

honstrul.rt.

Dst

lrlcbwcrk,

dessan

Masss nut 107

kg

bat.üEt, soll

ohno Varündcrung

dcr

Flugzcugecllc in

diG

meist n ln

Englond benuktrn

Sporttlugrougr

clngebout wardan

künnan.

Wi. .ln g.sPi*tGr Hos6 höngt die.

s.a

nPrlnr

' on dllnnen Süohlscitcn

lm

Wlndkonol. Untersudrungcn

ol.

öer

Art

gchörcn

rur Entwld(lung

clnc

modornon

Aulomobilt, dcnn

dlc

rtrömungsgllnrtlg.

Form

rt

h.ut

tutqg.

nld{

nur fllr

sdrncllc Flug.

r.ug. wldtllg,

Nördlldr

dcr

Stadt

Bcrnburg.cnl.

stcht

gegonwödlg

dor

gr88te

und

modarnslG

Zrmcntwerk

Europos.

Mlt olnor Jqhlesploduktion von

95 0@ Z.mcnt

whd 6r im Oklober

nödrrl.n Johrcr

sclnen Bel.i.b

aut-

nchmcn, Doc

Bild zcigl,

dqB von

dan

Insg.srmt drel

Drchrohröfen

bar.ltr

zf,cl kurr

yol

dcr

Fertigrtcl.

lung

3trh.n.

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Müde?

-

Elno Fohrt mlt

dcri farbenfrohen

mo.

dernen

Masserrpreß

löBr dlc Mlidlgkcit

JChn.ll vsfg.33cn.

berichtet

on der

lll. nternotionolen

Messe

UnserMitorbeiter

W. Richter

tellte est:

Die diesjährige Schau der Welttechnik des

Maschinenbaus,

die

vom 10.

bi.s 24.

September in

Brno

stattfand, zeigte

eine konsequente,

gruppen-

mäßige

Aufglioderung.

Gerade

diese

systematischc

Gegenüberstellung

st

ein

wesentliches

Charakteristi-

kum

der

Internationalen

Messe Brno. Durch

eine

Reihe

von internationalen

wissensdraftlich-techni-

schen

Symposien

und

Fachtagungen

ergänzt,

wird

Brno von

Jahr zu

Jahr

ein

bedeutungsvolleres

Forum

internationaler

Verständigung

und Zusammenarbeit

auf

dem Gebiet der Technik

und Wissenschaft.

So

konnte

die

diesjährige

Messe

bereits einige Ergebnisse

zeigen,

die der Spezialisierung

der

Produktions-

progtamme

zwischen

den

Mitgliedstaaten

des Rates

für Gegenseitige Wirtschaftshilfe zu verdanken sind.

Das

kam

arn deutlichsten im Pavillon

der

Armaturen

zum

Ausdruck, rvonach

die Sowjetunion

angesichts

ihres

großen

Bedarfs

das

gesamte

Armaturen-Ferti-

gungsprogramm

bestreitet.

Ungarn, Polen,

die DDR

und die

CSSR

haben ihre Programme

aufeinander

eibgestimmt

und führten

in

Brno

die aus

der Spezia-

Iisierung

und Kooperation resultierenden

Ergebnisse

der internationalen

sozialistischen

Zu,sammenarbeit

vor.

,,Ich

bin überzeugt",

sagte der Minister

für Außen-

handel

der

CSSR, Frantisek Krajöir,

auf einer inter-

nationalen

Pressekonferenz,

,,daß

die

sich ver-

tielende

Spezialisierung

und Kooperation

der

Mitgliedstaaten de€ Rates für Gegenseitige Wirt-

schaftshilfe auf

den Messen von

Brno in

Zukunft

immer

ausdrucksvoller

zutage

treten wird..,

(Die

Bilder

zeigen Ausschnitte

aus

den tschecho-

slowakischen

Expositionen.)

10

B

Durö

selne Fernbsdienung

wlrd dar Dioprojektor,,Adior",

in desscn

Mcgorin 30

Dios untrrgebrodrt

werdtn können,

ollcn AnforderungGn

on

sin roldt63

Gcrlit

gG.ocht.

For.

m o t o r 2 , { X 3 , 6 c m , l X { c m u n d l X 5 c r n .

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Um Atlo

höher

liegt

die teistung

das

neucn

tsöcdro-

rlowqklsdron

Sdrwci8urnformers

K

600

gegcnübcr

der ru

orsetr.nden

Gluc{eld-SdrwelBnosdrlnc

progo

5@. Die

Mossc

liogt mit Rildcidrt

ouf

dle rwoipollge

Ausflihrung

um 17,5c/6

nicdrlger.

Gcd;ucttc

söoltung,

eingeboutc

Fcrrilorlennc,

acdtt

Trdnslsloren

und

6inc

Gcrmonlumdlodc

mlt

cinrr laistung

yon

70

mW

sowiG

cine

mod€rna

Forn

rcldrncn

dcn

Tdsö.nlronristorencrnpfünger

,Doril

oul"

Die Mosse

bc.

trügt {50

g.

Eino

nouo Rciha

(AFf

von

Drehstronmoloren

in

rwci-, vier",

sadrs-

und

cchtpoligcr

Ausführung

kommt

nldrt

nur der

Forderung

noch

hoher

Wirtsdtoftliökoit

nqdt,

Sis bl.tGt

ebcnfclle

elne

Stsndsrdisiarung

der AnboumoBe,

groBe

Betriabssldterheit

wie

oudr eine

univercclle

Verwendbsrteit

unter

yarschledenen

Arbaitsbedlngungen.

Die

hydroulirche

Poketierpress€

CPA 400-4,

on derett

Enl.

widrlung,

Konstruktion

und Herstellung

dic Erportbetricbe

Stodq Pkafi

und

töAS

betciligt

sind,

pra8t

Meiclkchrott

In

Polele

von

60

X 60

cm

k

t

,. , t,f

m

mlt

elncm

Druck

in

d€n

cinralnön

Ridrtungen

yon

2t5. . ,

320 Mp.

",rr,, , , : ,

A Zylindcr

dcr

L

Stule

B

Zyllndcr

dcr

2. StulG

C Lufit0hler

D Olfiltcr

E Wlndlccrcl

F

Motordrch"

zohlreglcr

G Rcaal-

Srrugvöntll

H Sidrcrheits-

Yöntil

Als Zweigbetrieb dcr bekannlen tkodcwerkc enbtand do3

Werk,,Atmos',

dess€n

typisle|la

fchrbore

Verdidrtcroggro.

g{te

mit

Laistungcn

von

180, 260,

360

und

600

ni/h

in-mei

Stulen oibeiten,

Zsisdren

der erltcn

uhd

d€r zweitcn

Stule

ist cln Zwisö€nlilhler

aingobout,

dcucn

Kühlmrdlum

cbcn.

folls

Luft irt,

I I I l l f I

1t

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Der

neue

Lostwogen,,fotro

i38-Si"

mit

einör

Motorl.istund

von l 0

PS

und

ein€r Trogföhigkcit

von

12 Tonnen

ouf dci

StroBG lst

.ine

dc.

in

Srno

goraigten

Ncshcilcn

our

de n

Totro.Wcrlen.

Mit

dem explosionsgcsdrütlton

Dios.lmotorskodo

3Sll0

vo n

30 PS

b€i t000

hin-l ist

di€

universelle

Grubcnlolomotivc

BND

30

ousgarilstet.

Di.

Oescfiwindigkcitcn

det dreistufigen

meöonisdren

Getrlcbcs

sind

von 4,4

, . , ,{

b:w.

bb

ll

k|n/h obgcatuft.

In

dcn verröicdensten

IndüslfisrwGigan

tindet

der

lm

Wcrk

CKD Proho

neu

entwid(elt.

Sclbafohrkron

SMC

Ver-

wcndung.

Trogkroft:

5 Mp.

12

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Dic Sönallsölußkloppe

für Wosser-

kroflwerke

mit ainer

Ncnnliötwait€

Yon 2600mm und

cincr Mosse

von

t5 000 kg ist mit

dar V.rsölu8linrs

ro konitruiert,

do8 ihre

Absperrung

sclbsttötig

durdr den

Wosserdrud

eltolgl.

-

Links donaben

das

Modell

eine. Horirontql-Peltonturbine'

tyPa

CKD.P

2.

ldeol

rur Besiötigung,

rum Schnoi.

dcn,

rum

Klebon wlG ouö

zum Um-

spulan

dcs

8-mm-Films

ist diese

MontogGgornilur,

untar

der.n

PJo.

iaktioniwond

rich

dia

Klebcprcsra

betind.t.

,,AM

E'

ist eln

neuer

Projektionropporot

für

'mm'Sömol'

f i lm

mit

relbtttötigcm

Filmeinlegen

und

eincr Mo33e

vo n

5,t kg.

Mit dem

on dor

Tonbondgeröt

ongesölorsanan

synöronisotor 5M E konn et mechonisch und cleklrlsdl Yer'

bundcn

wsrder.

&

1. . ,

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q'

1y: qm

-

d

Die

Wasserversorgung

st für

Chinas

trockene

Gebiet

gelegenen

Wüste

Gobi,

in

der

ständig neue

;1 1

Oasen

entstehen.

Um in

absehbarer

Zeit

diese

trockene

iif;;:.r

, i . Z o n e m i tw a s s e r z u v e rs o r g e n ' w u r d e nz w e i r i e s i g e

lijr

.

..Forschungsprojekte

entwickelt.

Das

,eine

sieht

die

Alleitung

der

Wassermassen

des

Jangtse

in

den Gel-

'.1.1

ben

Fluß

vor. Das

andere

Projekt

besteht

darin,

die

in 'diesem

Gebiet

gelegenen

alpinen

Gletscher. .zum

Schmelzen

zu

bringen;

ij

China

hat

wahrscheinlich

mehr

alpine

Gletscher

al s

*.'.:;..irgendein

anderes

Land

der Weit.

Die

meisten

davon

r' l

i+.f,i.;.befinden

sich in

W.est-

und

Nordwestchina,

wo so

gewaltige

Cebirgsketten

wie

das

Tienschan-,

das

Tschilien- und viele andere Gepirge liegen. Allein im

Gebiet

des

Tschiiien-Gebirges

bedeöken

die

Gletscher

:j

eine

Fläche

von

mehr

als

1000

uadratkilometern.

Die

l.

Gletscher

des

Tienschan-Gebirges,

er

wesiliche

TeiI

des

Kunlun

und

der

Karakorum

sind

sogar noch

grö-

:

ßer

-

der

gröf3te

Talgletsctrer

im

chinesischen

Teil

l: ;

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des

Tiensdran:Getdrges

ist

zum

Beispiel

34

Kilomerer

lang

und

mehr

als

100

Meüer

dich.

Dle

Erforsehung

der

Gleischer

Nictrt

säm,tliche

alpinen

Cl,etscher

sind

von

gloich

großer

ökonomischer

Bedeutung

wie

diese

Gletscher

in

China.

Nur

in

diesen

trockenen

Zonen

wie

im

Nordwesten

Chinas,

wo

das

Schm,elzwasser

der Glet-

s-cher_eine

ständige

Wasserquelle

für

die

angrenzen_

den Flüsse darsüdlt, ergibt sich diese wirtsciafflictre

Bedeutung

vori

selbst.

Hier

wtrd

das

Schmelzwasser

dieser

Gletsdrer

zu

Bewässerungszweel(€n

aufgefan-

geq

und

entlang

den

Gletscher"vuasser

ührend,en

Flüssen

sind

zahlreictre

Oasen

jm

Hosi-Korridor,

in

den

Becken

von. Tsaidam,

Tarim,

d,er

Dsunrgarei

und

anderen

Gegenden

der

Wüste

Gobi

entstandän.

Aller_

dlngs

wunde

di,e

Untersuctrung

und Eriorschung

dies,es

Gebiets

in

China

bis

l95B

vollständig

vernacülässigt.

Der

große

Sprung

nach

vorn

in Ind,ustrie

und Land_

wirtsdraft

sowie

die

geplante

Umgestaltung

der

Wüste

Gobi

_rnactrten

hing,egen

elne intensivere

-Ausnutzung

der

Gletscherwasserquellen

dringend

erforderlich.

In der

Mitte

des

Monats

Juni

1958

stellten

das Institut

für Geographie und das Institut tUr Geoptrysik der

Chinesischen

Akademi,e

der Wissenschaftsn

in

Zusam_

m,enarbeit

mit

an{eren

lloc}rsc}rulm

und

den

staat_

lidren

Behörden

für Wasserwirtschaft

und

Meteoro-

logi,e

der

Provinzen

Tjinghai

und

Ganssu

eine

ge-

meinsame

Expedition

zur Erforschunrg

der

Gletsctrer

zusammen,

Unterteilt

in

sieben Einzelgruppen,

wähl_

ten

sie

,sich

zuerst

das

Tsctrilien-Gebirge

zum

Gegen-

stand

ihrer

wissenschaftlidrm

Untersuchungen.

Die

Bezwingung

der

Gletseher

mit

ihren

zahlr,eictren

Gletscherspalten,

mi,t

den. trügerisctren

Abhängen

der

eis-

und

sdrneebedeclrten

Berge

war

,eine

schwierige

Aufgarbe.

Die

großen

Wetterunterschiede

und

der

Mangel

an

Erfahrung

erhöhüen

die

Sctrwierigkeitennodr.

Das

Tschilim-Gebirge

besteht

aus

acht

Bergkett,en,

die

,sictr

in

einer

Entfernung

von

bis

zu

gOb

Kito_

metern

in

d.ie Provinzen.Ganssu

und

Tjinghat

hinein

erstrecken,

Der

höctrste

Gipfel liegt

6800

m über

dem

Meenesspiegel.

Abgesehen

von

seinen

neichen

Boden-

schätzen,

zu

denen

Eisen,

Kupfer,

Bl6i,

Zink,

Kohle,

Erddl

.und

Salz

gehören,

-hat

das

fscifitien_'Cebirge

zahlr'eidre

breite

Canons,.,ilie

in

einer

Höhe

von z?00

bis

3100

Metern

tiber

dem

lVleeresspiegel

iegen.

und

.tld,

tUr

den

Anbau

von

Weizen,

Reis,

Kaitoffeln,

Gerste

oder

Raps

eignen.

Das

Sdrmelzwasser

der Gletscheroberfläctre

im

Tschi_

lien*Gebirge

fließt

zum

Teil

in das

Tsaidam-Becken,

aber

größtenteils

in

den Hosi-Koridor,

Hier gibt esüber 20 Flüsse, die alle im Tschilien-Gebirgi

ent_

springen,

und

in

diese

Flilsse

fließt

da.s

Gletscher_

wasser

ab.

Weil

dle

alpinen

Gl,etscher

im

Winter

durch

neu

hinzukommendle

Eis-

und

Sctrneemassen

wachsen

und

im

Sommer

schmelzen,

slnd

die

Gebiete

der

Flußoberläufe

im

Winter

trocken und

im

Sommer

übersdrwemmt,

Aber

sogar

im

Somm,€r

gibt

es bei

diesen

Flüssen

im Laufe

eines

einzigen

-T.ges

eine

Art

Ebbe

und

Flut.

Das

Wasser

steigt

gegeri

Vtittag,

wenn

das

Wetter

sdrön

ist,

an

,und

geht

Äm

Morgen

sowi'e

am Abend,

wenn

es friert,

wied€r

zurück.

Von

jeher

ist das

Tauen

dieser

Gletschei

im

Aschilien-

Gebirge

von

.den

Wetterbedingungen

abhängig

ge_

wesen.

Der

hohe

Wasserbedarf

im

Acherbaugebiet

d,es

Hosi-Korridors im Monat Mai konnte ,beispielsweise

ni&t

befriedigt

werden,

wenn

zur

gleichen

Zeit.in_

folge

der

im

Tschilien-Gebirge

herrschenden

nied-

ri.gen

Temperaturen

eine

Verzögerung

im Tauprozeß

eintrat,

Wenn

dagegen

das

Wettef,

im Juli

und

Äugust

warm

ist,

strömt

eine

Wasserflut

von

den

Gl,etschern.

die

den

unmittelbaren

Bedarf

der

landwirtsctrafttictren

Gebiete

bei

weitem

übersteigt.

Infolgedessen

fließt

das

Wasser

von

der

schmelzenden

Gletictreroberfläche

größtenteils

ungenutzt

ab.

Das

Eis

zöhmen

Die

lVissenschaftler

versuchen

nun,

Zeit

und

Tempo

des Sdrmelzens unter ihre Kontrolle zu bekommen:

Sie

wollen

zunädrst

erreichen,

daß

die

Gletsctrer

zwei

bis

drei

Wochen

frtiher

als üblich

sctrmelzen.

um

ausreichende

Wassermengen

ftir

die

Landstrictre

des

Hosi-Korridors

im

Monat

Mai

zu

bekommen.

Zum

anderen

soll'der

Strom

des

Gletscherwassers

entspre-

chend

den

Bedürfnissen

der Landwirtschaft

in

diesen

15

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Gebieten in die in der Umgebung

gelegenen

Flüsse

abgeleitet

werden.

Mitglieder der Forsdrungsexped.ition erkundeten in

der Zeit

von Juni bis

September 1958

unter schwie-

rigsten Bedingungen

den

größten

Teil des Tsdlilien-

Gebirges

und führten eine

vollständige

Gletsctrerver-

messung durdr.

Sie ergri.indeten,

wie

die

vorhandenen

Gletscher itn T.sdrilien-Gebüge verteilt

sind,

ihre

verschiedenen

Aiüen und die vorhandenen Wasser-

reserven. Sie beobadrteten auch das Anwachsen und

das

Sctrwellen

der

Gletsdrer uhd verfolgten, wie die

Flüsse

dieser Gegend vom Gletsdrerwasser

gespeist

werden.

Gestützt

auf die

Erfahrungen. der

Bewohner

diesos Gebiets,

prüften

sie die Möglichkeit, Eis und

Schnee mit künstlidlen Mitteln ztr schmelzen, um die

Quelle

des natürlidren Wasservorrats besser

auszu-

nutzen. Die Ergebnisse dieser

,Expedition

sollen als

Grundlage für weitere

glaziologisdre

Untersudrungen

dienen.

Die

Arbeiten der Forschungsexpedition

haben er-

geben,

daß

die

meisten

Gletscher in den westlichen

und

mittleren

Abschnitten des Tschilien-Gebirges

ie -

gen. In diesem Gebiet beläuft sich die ZahI der

Gletscher

wahrscheinlich

auf

tausend

und me'hr. Ihre

Dicke liegt zwischen

'einigen

Metern

und mehr als

100

Metern.

Ihr

gesamter

Wasservorrat

wird auf un-

gefähr

40 Milliarden Kubikmeter

geschätzt.

Das

Schmelzwasser, das von

der

Oberfläche einig€r

Gletscher

des

Tschilien-Gebirges

abfließt, kann dazu

benutzt

werden.

das

trockene

Land des Tsaidam-

Beckens

und des Hosi-Korridors zu

bewässern. Im

Tang-Tal

im westlichen Teil des Hosi-Korridors

um-

faßt das

gesamt€

von

Gletschern

bedeckte

Gebiet

mehr

als

100

Quadratkilömeter.

Augenblicldich

be-

wässert

der Tang-Fluß

über 200000 Mu Land im

Baumwollanbaugebriet

vo,n Tunhuang.

Da

es

jedoch

nicht gentiLgendWasser gibt, liegt noch elne weitere

Ackerfläche

von 500000 Mu brach. Bei

richtiger Aus-.

nutzung

des Gletscherwassers im Tang-Tal

läßt

sich

auf

di'esem

,,Brachland"

bedeutend

m,ehr

Baumwolle

anpflanzen und

somit

.die

Entwickiung.

der Landwi,rt-

schaft

und der

Textilindustrie

in

diesem Gebiet

voranbringen.

Der Höhenzug des

,,Kalten

Drachens',

und das

dazugehörige Gebi.et zwischen W,aijuan

und

Wuwei hat 116 Gletscher,

die über

einen

Wasser-

vorrat

von mehr als 3,2

Milliarden

Kubikmetern

ver-

fügen.

Dieses

Gletsdrerwasser wird den Wasser-

bedarf von Industrie und Landwirtschaft in den

Gebieten

von Jungtschang,

Wuwei uind

Kulang voll-

ständig

befriedigen.

Im

Winter

sind

sämtliche Gletscher vollständig

ge-

froren. Im Somm,er ist

jedoch

die Intensität des

Sdrmelzprozesses

der unterhalb der

Sdrneegrenze

liegenden

Gletsch'erzunge ziemlich hoch.

In

'der

Mittagszeit

taut auch ein bestimmter Teil

des Firns

oberhaib der.

Schneelinie.

Der Sommer im Tschilien-

Gebirge

ist auch die

Jahreszeit

starker

Schnöefälle,

wobei Cer Schnee

jedoch

sofort taut.

Entsprechend

den

in

15 Bezirken während

der Monate J,uli, August

und September des Jahres 1958

gesamrnelten

Angaben

beträgt hier

das,durchschnittliche

Gletscherwasser-

volumen I Kubikmeter pro Sekunde auf jeweils

10

Quadratkilometer

Gletsdrerfläche.

,,Schwarzer"

Schnee

Die versuchsweise benutzten

Mittel zur Beschleuni-

gung

des Tauens

'der

Gletscheroberfläche

bestehen

im wesentlichen darin,

die Reflexwirkung

der

Sonnenstrahlung

im

Tschilien-Gebirge

einzu-

schränken,

indem man

schwarze

Substanzen auJ die

Schnee- bzw. Eisoberfläche

str'eut. Diese

Methode

wurde

im

Grunde

genommen

schon

während

der

Tjing-Dynastie

von

den

.

Bewohnern

des Hosi-

Gebirges dazu benutzt, die Dürre zu

;bekämpfen.

Nach

der Befreiung schickten die Bauern von Tunhuangjeweils während

der Monate

April und Mai,

in denen

es

wenig Wass'er

gibt,

mehr

als hundert Mann

in

das

e;i{.i

' . " .

Dic

Wosserversorgung

und Energle-

etzeugung

slnd filr

Chlno ein

gro8ec

Problem.

Unser

Bild

zeigt die Abrlage-

lung

des Gelbcn Flusses

on

dsr Llukio-

Sdrlucht

in Nordwestclrino. Hier

wurde

vor

elnsm Johr eln 6E3 m longer

un d

1l m

brelt€r Entlortrungskonol

gebout.

AuBerdem wurde aul Sond und Stel-

ncn ein 80 m

longer Fongdomm

errlclr-

tgt,

-

Dos Projekt on dcr Llukio-

Sdrludtt, dle

etwo

t(F km

sildwestlicft

von Lontsdrou

llegt,

gehört

ru

oiner

Relhc

großer

Wosreibouprojekte

zur

Bezwlngung

des

Gelben

Flusscs.

.Nodt

vor 1962

beginnt

der

Bou

elnes Wosser.

krofturerkes

on der Liuklo-Sdrluöt,

der-

ren

projektlerte

Lelstung

elne Mllllon

Kilowott

betrögt

Am Bou

neuer Dömme betelllgt sldr

Jung

und

olt,

gi l t

as dodr, mlt

de r

Arbeit vor

,

dcr FrtlhJohrtbbstellung

f€rtlg zu

werden,'Dlc Bouern

dcs Krel.

tar Hsl-tidlong In der Provlnz Srctrdtuon

bouen ous Bombur

und Steln€n elrien

Domm

ftlr

.den

Zugong

des

Hsl-li.

Bcwösserungrkono

r,

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200 Kilometer

entfernüe

Gtretschergebiet,

wo

dann

Kuhdung,

verwelktes

Gras. und

Blätter

gesammelt,

zu Asdre verbrannt

und auf die

Gletsdterflächen

ge-

streut wurrden.

Im

Jahre 1958 wurden

von den ört-

lichen Volkskommunen

160

Fersonen däzu bestimmt,

die

Gletscherfläche

in

einem

Gebiet

von I

Quadrat-

kilometern zu

,,schwärzen".

Auf diese Wedse

wurde,

die Schmelzwassermenge

verdoppelt.

Im Jahre 1958

ftihrtö dle

Forschungsexpedition

der

Chinesischen

Akatlem.ie

der Wissenschaften

auf

der

Grun'dlage der Erfahrung der ortsansässigen Bauern

mehrere Experimente an

Gletschern und Schnee'

bergen in einer

Höhe von

4500 Metern tiber

'd,em

M,eeresspiegel

durch,

Pulverisierte

llolzkohle und

Lößstaub wurden

aul

einem

kleinen

eis-

'und

schnee-

bededrten

Gebiet

zerstäubt.

Die ErgebnisSe

dieses

Versuchs zetglen,

daß

jeder

Quadratkil,ometer

,,ge-

schwätzter"

Gletscheroberfläche

zusätzlich 100000

Kubikmetetr

Wasser innerhalb von

24 Stunden

freigab;

daß feiner

das

ktinstliche

,,Schwärzen",

'das

zur

Beschleunigung

des

Schm'elzprozesses

dient

möglich

ist, wenn

.die

Lufttemperatur

nicht unter

-5

Grad

sinkt oder

die

Temperatur

der

Eisoberfläche

nlcht

niedriger ist als

-8

Grad.

Die

Wissenschaftler

kamen

zu dein Schluß, daß es durchaus möglich sei, den

Zeitpunkt

des

BeEiinns de.r

Gletsctremschmelze

urn

zwei

Wodren

vorzuverlegen.

13

MlUlonen

Kublkmeter

Schmelzwaseer

im

vergangenen

Jahr wurde

der Bezirk

Tschangje

zum

wichtiSsten

Versudrsgebiet

im

llosi-Korridor

ausg€wählt.

Ilier wurden

Schnee

und

Eis unter

Ver-

wendung

von

Sprengs,toffen,

der

Methode des

,,Schwärzens"

und des,,Eisbrechens"

geschmolzen.

Bis Encle

Juni

gelang

es

den

Bauern

der Gebiete

zwischen

Wuwei

und -Tu.nhuang,

mit

denselben

MeJhoden in

Zusammenanbeit

mit

den

Wissenschaft-

lern 13 Millionen Kublkrneter Gletsch'erschmelz-

was,ser

zu

gewinnen,

Bevor

Jedoch

die Versuche

lm

großen

Maßstab

durehgeführt werden

könnep,

müssen noch

einige

Schwierigkeiten überwunden

werden.

Zurn,,Schwär-

zen" eines einzigen

Quadratkil,ometer,s

Gletscher-

oberfläche

braucht

man viele

Dutzend Tonneh

,mt-

sprechenden

Materials,

Di,e sehr

niedxigen Tempera-

turen

und das steile

Terraln der

Gletscherflächen

behindern den

Transport d,ieses

Materials bebächt-

lich,

Auch

bei der

,gleichmäßigen

Streuung

der

Schmelzmittel

von

tr'hrgzeugen

aus

gibt

es noch

gewisse technische Schwierigkeiten. Weiter muß man

bedenhen, daß

der

ständige

Schneelall

in

der

Sommerzeit di,e

ausgestreuten

llli-ttel verdeckt,

bevor

sie

überhaupt

zu wirken

beginnen.

Unit

c6hließlich

gibt

es

bedeutende

Wasserverluste in

den unterhalb

der

Gletscherzone

getregenen

Flußläufen;

während

der

Eis- und

Schneeschmelzperiode

mtissen

dieee

Verluste vermieden

werden.

Die Untersuchung

des

Eis-

und

Schneeschmelzprozesses

unter

unterschied-

lichen Bedingungen

wird..weitergeftihrt.

Neben der Erlorschung

der GleGcher

im

Tschitibn-

Gebirge

wurden

im

vergangenen

Jahr auch

ver-

schiedene

forschungsgruppen

ausgesa,ndt,

um

die

Gletscher

im-

Tieaschan-Gebirge

des

Ui,ghurischen

Autonomen Gebiets Ssindjaüg zu verm€ssen. In.einer

Höhe. von

4000Metcrn tiber

dem Meeresspiegel

wurde

eine Forschungsstation

nrm Studium.

der

Gesetze

der

Hydrologie

und

der

Meteorologie

am

Oberlauf

des

Flusses

Urumtschi

errichtet.

Es

ist

geplant,

die wich-

tigsten Gletscher

in

Nordwestchina

und

im Hochland

von

Tibet

zu erforschen

sowie

weitere

Beobachtungs-

stationen

im

Tschili€n-,

TieaschFn-

und

Kunlun-

Gebirge

..zu

schaffen,

um

die

Mögtichkeiten

des

Gletscherschm€lzens

noch

umfassender

zu erkunden.

Damit

leisten

.die

Wissenschaftler

der

industriellen

und landwirtschaftlichen

Entwicklung

im

nordwest-

lißhen

und westlichen

Tett

Chinas einen

guten

Dienst'

VorL Wang

Wel

. A11s

,Pekino

Reoiew" (Peking)'Nr.9

l7

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Stromschnellen,

unzugängliche

Felsen

unrd

Urwald

fanden sie

ursprünglidr

vor,'die

Bauschaffenden

des

Bratsker Wasserlsaftwerkes

(nördlich

von

lrkutsk),

dieam

29. Septern'ber

1961

die beiden

Ufer

der

Angara

miteinander

verbunden

haben.

Alle

sechs

Wehre

des

betonierten

Stau'damrnes,

der slch

als ein

Baudenkmal

von

seltener

Schönheit

erhebt,

erhielten

im

gleidren

Monat ihre

stählernen

Verschlüsse.

Ein neues sibi-

riscihea

Meer

-

das

Wasserkraftreservoir

des

Bratsker

Kraftwerkes

-

füllt

die

nunmehr

gdbän'digte

Angara

mit

ifrem

Wa'sger.

Dieser neue

Gigant

der

Angara;

an der'eine

ganze

Kaskade

von

sechs

Wasserkrdft-

werken mit einer

Gesamtkapazität

von

l3

000

bis

14000 MW und einer jährlichen Stromerzeugung von

?0 Milliarden

kWh

erridrtet

werden soll,

ist

ein be-

deutender

Teil der

größten

Energiebasis der Sowjet-

union,

zu

dem

Sibirien entsprechend

den

Beschlüssen

des XXI.

Parteitages

der KPdSU verwandelt

wird.

Die

Angara ist

hierzu der

ideale Strorn,

was

ihr audt

das Attribut

,,Strom

der

Etrektrizität" verlieh.

Ihre

Gesamtvorräte

an Wasserenergie

übertreffen die

Vor-

räte

solch

großer

Strtime

wie

Wolga, Kama, Don

und

Dnepr

zusammen.

Das Bratsker Wasserkraftwerk

wird eine

Kapazität

von

4500MW

erhalten. Das ist bedeutend

mehr,

als

vom

XXI. Parteitag der KFdSU

vorgesehen war.

Der Jahresdurcbsctrnitt der Stromerzeugung (etwa

22 Milliarden kWh)

wird dem

d.er Stromerzeugung

des

Kuibysctrewer und

'des

z: Z.

größten

Wasserkraft-

wer,kes der

Welt, des

Wolga-Wasserkraftwerkes

,,XXII.

Parteitag

der KPdSU" bei

Wolgagrad,

ent:

sprechen. Diese

Leistung

ist etwa viermal so

groß

wie die aller

Kraltwerke des

zaristischen Rußland

zusammengenommen.

Die im Programm der KPdSU

ge,nannte

ZahI

der

Stromerzeugung

von 2700bis 3000

Milliarden kWh be-

deutet, daß

die

Sowjetunion i.m Jahre 1980das

rund

Anderthalbtausendfache der

Stromerzeugung von 1913

erreichen

wird.

Im Jahre 1960wurden

von

allen

Kraft-

werken 'der ganzen Erde insgesdmt 2100 Mil-

liarden kWh erzeugt.

Das

Wasserkraftwerk von Bratsk wir'd mit 20

Tur-

binen

mit

je

225

MW

Leistung

ausgerüstet,

von

denen

vier

Aggregate

bereits in diesem Jahre den

ersten

Strom

liefern. 1963 soll dieses Kraftwerk

bei voller

Kapazitätsaurslastung nithelf

en, dis Ilauptbasis.wärme-

und

energieintensiver Produktionen,

insbesondere

die

Produktionsstätten für Aluminium, Magnesium

und

Titan,

sowie die

Elektrometallurgie, die Kohlechemie

und

die Elektrochemie mit Strom zu versorgen.

Die

Partei hat bei

der

Planung dieser

Standortverteilung

der

Produktivkräfte in

'der

Sowjetunion berücksidrtigt,

daß in den östlichen Gebleten des Landes bis zu

?5

Prozent aller

in

der UdSSR

vorhandenen Kohlen-

vorräte

und bis zu 80

Prozent

der

Wasserenergie,

ier

Ftinftel des Waldreichtums, die Hauptvomäte

an

Bunt-

metallen und seltenen Elementen,

riesige Vorräte

an

ctremischen Gruradstoffen, Eisenerz, Baumaterial usw.

konzentriert sind.

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ln

dleccm

Xrcltrra*gebüude,

ln dcsron Baugrubc

cul

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dia letzten Montagetrrb€itqn

cutgcflih:t wer.

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bereits der ersta

Slrom

ous Brqlsk.

Sdrwctßarbolän dm

Wosr.robtluBrohr.

Alle

ßeserven

werden

eufgebol€n

,,Unter

den

heutigen Bedingungen*,

ehrte

N. S.

Chru-

schtsdrow

.die

Bauschaffenden

von Bratsk,

,,gilt

es vor

allem,

Zeit zu

.gewinnen,

die Bau.fristen

z,u

verkürzen

und bei möglidrst

geringem

Aufwand

möglichst

viel

Strom zu

erzeugen." Diese

Weisung

wurde zum

Leit-

spruch

der

ganzen

Belegsdraft.

Dank

gründlidrem

Studium der

örtlictren

Bedi,ngungeq

und

sparsamstem

Aufwand haben

die

Projektanten und Bauschaffenden

den Umfang.der

Erdarbeiten fast

auf

die Hälfte

gegen-

über dem

ursprünglidren

Plan hera'bgesetzt

und

.den

Umfang

der Beton-

und Stahtrbetonarbeiten

um

Z MiI-

lionen

m3 verringert.

Die

Baukosten

des

Bratsker

Wasserkraftwerkes

blieben um 25 Prozent

unter

dem

Voranschlag,

so

daß es bei wesentlich

höherer Lei-

stung weniger

kostet

als das Lenin-Wasserkraftwerk

bei Kuibyschew.

Obgleich

der Staudamrn

des Bratsker

Wasserkraftwerkes

zweieinhalbmal

so hodr ist

wie der

an def

Iffolga,

wurden.

dodt

ibedeutend

geringere

Betonmengen

verbraucht.

Die beiden

Wasserkraft-

werke bei Kuibyschew

und Woltagrad

an der Wolga

erforderten über 12 Millionen

m3 Beton, währen,d

das

Bratsker Wasserkraftwerk mit 5 Millionen m3 aus.

kommt.

Jugenil

mlü schöpferlschem

Wagemut

Hier,

.an

.den

Ufern der Angara, leisten

i.iiber

15000

junge

Mensdren

beiderlei

Geschlechts heidenhafte

Arbeit.

Unter

sctrwierigen Bedingungen

durchläuft

auf

dieser

Großbaustelie des

Kommunismus

die Jugend

des

Landes

eine

hervorragende

Sctrule des Lebens,

sie

reift heran

und sammelt reiche

Erfahrungen.

So setzen

sich el ftausend Bauschaffende

und Monteure

für

die

Erlangung des

Ehrentitels von

Kollektiven

der

kcmmunistisdre'n Arbeit ein. Dreißig Arbeitsgemein-

schaften wurde

dieser Titel

,bereits

verliehen.

Auf

die

Frage

eines

Reporters, ob

es

denn

.auf

dieser

Baustelle

abseits

jedes

Großstadtlebens

nicht lang-

weilig

sei,

antwortete

der

junge

Bauarbeiter

Nikolai

Toporow:

,,Unsere

Generation hat keine Zeit, Wir

afbeiten, machen

uns

mit mehreren

Fach' enufen

ver-

traut, lernen im Tecbnikum

oder in einem Hodrsdrul-

institut.

Die Vorarbeiter Iwail

Kowanow

und Juri

Fedotow

sind zum Beispiel Fernstudenten.

Freie Zeit?

-

Freie Zeit

ist bei allen knapp.

Wer aber

sein

ZieI ereichen will, der nähert

sich ihm Schritt

um Schritt '3

Und Sdritt um Sdrritt geht .die Sowjetunion dem

Kommunismu.s

entgegpn. Heute

ist zum Beispiel noch

beiWolgagrad

das

größte

Wasserkraftwerk der Welt,

morgen wird

es

bei Bratsk

vollendet sein und über-

morgen.

.

Ja, audr Bratsk

wind

diese A'uszeichn'ung

nicht lange

für sich in Anspruch nehmen

können. denn

sdron

sind die

Projektanten

dabei, das widrtigste Ketten-

glied

bei

der

Ersdrließung der

Reidrtümer Sibiriens

hydroenergetisch

auszunutzen. Der Jenilssei ist

ein

mächtiger: Recke, d,er nicht

weiß, wohin mit seiner

Kräft und Jugend.

An

seinen Ufern wird

eine

gigan-

tische

Kraftwerkkaskade

gebaut,

'deren Erstling

bei

Krasnojarsk alles bisher Dagewosem"e nd Geplante

in den Sdratten

stellen

v/ird. 10

gewaltige

Turbo.

generatoren

mit einer

Leisiung von

je

500MW werden

Krasnojarsl< nicht nur zum

größten,

sondern

auch zum

rentabelsten

Wasserkraftwerk

madren;

Es soll

voli-

automatisdr

betrieben werden.

uori

20

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K A E I B I S C I I E S

M E E R

Curacoo lliedcrl.)

htcrto

Cabelh

die Erdölunternehmen

die

Gruppdn;

die

die

vollstän-

digste

und

uneingeschränkteste

Herrgdraft

im

Lande

auiüben.

Andere

Rohstoffe

-

und

der

Boden

des

Landes

ist sehr

'reich

daran

-

werden

ebenfalls

von

ausländisctreri Gesellschaften ausgebeutet, aber keiner

dieser

Rohstoffe

erreicht

in

der

Förderung

die

holÖs-

salen Mengen

des Erdöles,

des sdrwarzen

Goldes

des

Landes.

Es ist

ein

märdrenhafter

Quell,

der

vene-

zuela

in das

freigebigste

koloniale

Reservoir

der

Ver-

einigten

Staaten, der

größten

herrschenden

Macht

Lateinamerikas,

verwandelt

hat.

lrinido

, $rrtJ

Erd

V O N

A t I L A M E D A

Hunderte

toldrc.

Bohrtlltmc

atehen

lm

Norden

Venezuelor

vertcilt.

\renezuela

st

ein typisches

Beispiel

für

das,

was

man

mit

Recht

als

ein abhängiges

oder

einseitig

produzie-

rendes

Land

bezeichnet,

d. h.

ein

Land

mit

einer

halbfeudalen Struktur,

das

vom

Imperialismus

unter-

tlrückt

und ausgebeutet

wird und dessen ganzes wirt-

schaftliches

Leben

dem

gewaltigen

System

der PIün-

derung

und

Shlaverei

der

großen

internationalen

Monopole

unterworfen

ist.

Die eigiebigste

Quelle

des Reichtums

ist

hier ein Roh-

stofi von

sehr

hohem

Wert:

das

Erdöl,

Deshalb

sind

' t

t l

tl

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Die beiden

mächtigsten

Erdölunternehmen

in Vene-

zuela

sind die

Standard

Oil

Company,

der allmäctrtige

Trust

der

Familie

Rockefeller,

und

die

Royal

Dutch

Shell,

mit

englisdrem

und

holländischem

Kapital,

die

hier

unter

der

einfadten

B'önennung

,,La

Creole.,

und

,,La

Shell" bekannt

sind.

Diese

beiden

Unternehmen

führen

ungefähr

91

Prozent

der

Gesamtproduktion

dieses

Rohstoffes

aus.

Wenn

man

in

Betracht

zieht,

daß

der

Umfang

der Jahresproduktion

eine

Milliarde

Fässer

Erdöl überschreitet,

dann

kann

man

daran

den

traumhaften Gewinn errnessen, den diese Trusts in

jedem

Jahr

in

der

Republik

Venezuela

erzielen.

Geschichte

des venezolanischen

Erdöles

Sdron

sehr

lange

weiß

man

von

dem

\rorhandensein

cles

Erdöles

in Venezuela.

Schon

vor fünf

Jahrhunder-

ten

benutzten'die

Ureinwohner

des Landes

das

natür-

liche

Erdöl

als elernentanen

Brennstofl,

zum Abdichtel

ihrer

Baumkähne

und

auöh

zu medizinischen

Zwecken.

Während

seiner

Reise

im Jahre

f8p0 hatte

der

große

deutsche

Gelehrte

Alexander

von

Humboldt

die Ge-

legenheit,

einige

der Erdölvorkommen

des Landes zu

sehen

und

zu

studieren.

Seine Erfahrungen

legte er in

seinem

großen

Werk

über

Venezuela

nieder.

Am Ende des vergangenen Jahrhunderts gründete eine

kleine

Gruppe

venezolanischer

Industrieiler

eine Ge-

sellschaft

zur

Ausbeutung

des

Erdöles

im

Gebiet

der

venezolanischen

Anden,

die

anKolumbien grenzen.

Das

geschah

n

den Jahren

lB00

bis

lgg4.

In

dieser

Epoche

begann

in

den'V€reinigten

Staaten

ein Mann

seine

Tätigkeit,

der

später

in

der

ganzen

Welt

bekannr

wurde

und

das

reidrste

Erdölmonopol

äer

Welt erriclr_

teidl

John

D.

Rockefeller.

Es

ist

klar.

daß

das beschei-

dene

venezolanische

Unternehmen

nictrt

den

grandio-

sen

Erfolg

wie

Rockefeller

verzeichnen

konnte,

Im

Jahre

191.2

,berschritt

das

geförderte

Erdöl

nictrt

die

Menge

von

1500

Fässern

monatlich,

wenn

es hoch

kam,

waren

es 50

Fässer

täglich.

Im Jahre 1912 beginnt die monopolistische Durch_

dringung

in

Venezuela,

die das

gierige

ZieI

hatte,

das

Land

auszuplündern.

Es

war

der

Trust

von

Deter_

ding

-

der

unheilvolle

und

gefräßige

Magnat,

der

später

den

faschistisctren

Banden

Hiilers

so-umiang_

reiche

Hilfe

zuteil

werden

ließ

-,

der

als erster

seine

Klauen

nach

dem

j,ungfräulichen

brdölreichtum

Vene-

zuelas

ausstreckte.

Dieser

Tru,st,

od,er

clie

Royal

Dutch

Shell

Gesellsdraft,

erhielt

von

dem

Tyrannen

G6mez

das

Frivileg,

die

großen

Gebiete

des

Staat€s

Zulia

auszubeuten,

die

mehr

als eine

Million

Hektar

umfassen.

In

übereinstimmung

mit

dem

abgesctllosse-

nen

Vertrag

erhielt

die

venezolanische

Regierung

30

-Centavos

(vom

Dollar)

für

jeden

ausgebeuteten

Hektar-und

das

Doppelte

di.eser

Summe

für

jäde

Tonne

des

gefördmten

Minerats.

Der.

ersf,e

Weltkrieg (f914-1919)

offenbarte

gleich

zu

Beginn

des

Konfliktes

die

außerordentliche

Bödeutung

des

Erdöles

bei

allen

Aktionen

der

r

kapitalistischen

Welt.

Das

war

der Hauptgrund,

der

Venezuela

_

ein

Land,

das bis

dahin

nur

Kaffee,

Kakao,

Mais und

ändere

weniger

bedeutüngsvolle

Erzeugnisse

aufzu-

weisen

hatte

-

bald in ein großes Gebiet der.Erdöl-förderung verwandelte.

Schon

191?

wurden

jährlich

121000

Fässer

gefördert.

l0 Jahre

später

erreichte

die

Jahr,esproduktion

die Zahl

von

100000

000

Fässern.

Im

Jahre

1932 ag

Venezuela

schon

an

zweiter

Stelle

in

der Erdölförderung

in

der

Welt.

Die

Vereinigten

Staaten

nahmen

den

ersten

platz

ein,

Gegenwärtig

hält

Venezuela

noch

immer

diesen

platz,

Aber

es

isf sehr

wahrscheinlich,

daß es

noch in

diesem

Jahr

von der

Sowjetunion

überholt

wird, die bald

in

der Lage

sein

wird,

jährliah

mehr

als

160Mi[ionen

Kubikmeter

Erd-

öl zu fördern.

Ruin

der

venezolanischen

Wirtschaft

Wir erwähnten

schon,

daß Venezuela

vor 1914rr über-wiegendem Maße ein Agrarland gewesen st, und

doch

mußte

es Fleisdr,

Milch,

Mais,

Reis usw.

importieren.

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Das ist für

ein Land, dessen

Landwirtschaft trdtz

der

primitiven

Arbeitsmethoden

bis

weit in dieses

Jahr-

hundert hinein

genügend

lieferte,

um die

inneren Be-

dürlnisse

zu befriedigen und

andere Märkte des Konti-

nents zu

versorgen,

etwas

Ungewöhnliches.

1956

erbractrte

die

Erdölproduktion

eine

Menge

von

mehr als

eine Milliarde

Fässern. Auf

'mehr

als

12 Mitliarden stieg

die Steuersumme,

die die ll[onopole

für

die

Förderung so

großer

Mengen Öl an

die Repu-

blik zahlten.

Die

Lebenshaltungskosten

sind aber

fünf- oder sechs-

mal höher

geworden.

Deshalb ist

es

auch nicht verwunderlich, daß

gegen-

wärtig fast 94 Prozent der

gesamten

Exporte

des Lan-

des

auf

das

Erdöl entfallen, das

aueh mehr als

60 Prozent der Einkünfte des

Landes ausmacht.

Wenn man von der Veränderung spricht,

die sidr in

der

venezolanischen

Wirtschaft

auf Grund der

plötz-

lichen und

gigantischen

Ausbeutung ihrer

kolossalen

Erdölvorkommen

vollzogen hat,

so

könnte

man an-

nehmen, daß die

Republik

von einem Land mit

einer

halbfeudalen landwirtsdraftlichen Struktur zu einem

Land moderner und practrtvoller Industrien geworden

sei, wie es sehr häufig von der hodrtrabenden und

blendenden

Propaganda behauptet

wird,

Das wäre

nicht

unmöglidl

gewesen,

da der Verkauf

des reidr-

sten

und im

Überfluß

vorhandenen

Minerals

für

Venezuela

grandiose

Gewinne

gebradrt

hat. Von

1918

bis 1960 übersdrritten die Erdöl-Dividenden

vielleidtt

die Summe von

30

Milliarden

Dollar. Dieser

ungeheure

Reichtum,

über den der Staat

verfügte, hätte aus-

gereicht,

um ein

Land mit einem

ausgedehnten und

fruchtbaren

Territorium

von ungefähr I

Million km2

und einer Bevölkerungszahl

von fast 6 Millionen

zu

industrialisleren.

Es

geschah

aber das Gegenteil. Dem Erdöl

gelang

es

z$'ar mit seinem schäumenden Überfluß.

Venezuela zu

rütteln und es aus

seiner alten feudalen Starrheit

zu reißen,

aber sehr bald hatte

es

das

ganze

Land in

seiner

überwältigenden

und erdrückenden Welle unter-

gehen

lassen,Das bedeutete n

erster Linie den Ruin,

ja

mehr noctr, es

bedeutete die

plötzlidte

Vernidttung

der landwirtschaftlichen

Bezugsquellen

des Landes.

Man

kann das sehr

leicht an den Exporten

von Kaffee,

I(akao

und

Vieh

einsdrätzen.

Zu diesem Ruin

kam noch ein nicht weniger unheil-

voller

hinzu: der Zusammenbruchdes Binnenmarktes.

Da die rückständigen Fabrikanten mit noch feudalen

Methoden und

Werkzeugen arbeiteten,

konnten sie

Jc rsel

Krqnkc

in

dcn Bctt.n dcs Hospltols.- ro dokumcn-

tlert 3idl

dcs Elend der Volkes

(Mlltcf.

Hungcrndc Kindcr,

wir

hlcr

im

Elld

llnls,

wdrlon oul dsr

Egscn dar

rogenonnlcn Wohltötigkeltrvcrelnc.

Dem Luxus dogegen sind

keinc

Gran on

gesckt,

wlo cr

do,

ertroyogqnte

Hotcl

(2500

m NNI bow€irt.

Eine

Sellbohn

brlngt dia dollqrsdrwercn Güstc

rur Erholung hin.

Elendrglcdlung on Stodlrsnd von Corocos (llnk3 unt.nl.

Frledliö

getornt

od61 kriegsmö8ig

-

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GerldrtcFunkte

slnd clna

Frogc des Gerdrüftas.

(Aus

"dle

goldene

wogc")

,,.]:::li

ti.':.:-l;::;,ll;i'.ili

i,:,ilif

:

natürlich nicht

mit

den

Erzeugnissen wetteifern,

mit

denen die

großen

imperialistischen Monopole

das Land

überschwemmten.

Die Landwirtschaft und

das kleine

Flandwerk wurden

ruiniert. Durch

diesen doppelten

Zusammenbruch konnte

der Mensch

des neuen Vene-

zuela, sowohl der aus der

Stadt als audt

der vom

Land, nur

noch von der Wirtschaft

leben,

die auf dem

Erdöl aufbaute.

Im Jahre

1940 war dieser

Prozeß

der

gefräßigen

Sklaverei

und

Absorption ab-

geschlossen.

Wie

wir schon

erwähnten,

nimmt

Venezuela

itt

de r

Weltproduktion

des

Erdöles den zweiten Platz ein.

Den

ersten

Platz nimmt

es als exportierenrles Land

ein. Diese Menge stellt dem Anschein nach ein außer-

ordentliches

Privileg dar, Auf

Grurid seiner ErdöI-

verkäufe

konnte Venezuela einen fast märdrenhaften

Lebensstandard

haben.

Die

folgende Zusammen-

stellung, die die

Jahresproduktion in Millionen m3

vo n

den

bedeutendsten

Erdölproduzenten

aufzeigt, bringt

n

l'

23

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das besser

mentar:

zum Ausdrud(

als

jeder

andere

Kom-

Vereinigte

Staaten

von Amerika

3?4

V e n e z u e l a

. . . . . . , . .

1 4 5

$ o w j e t u n i o n

: . . , . .

. . . . . , .

1 3 0

Kuweit

70

Saudi-Arabien

54

Iran

..

46

Irak .

Kanada

Indonesien

18

Mexiko

R u m ä n i e n

. . . . . . . . . 1 1

an

ihr verdienen.

Eine

einfache

Zahl macht

uns das

klar:

In

den

ersten

neun

Monaten

des

Jahres

1960

erzielte

die

,,Creole

Petroleum

Corporation,,

einen

Gewinn

von

153590

000 Dollar,

Die

Gewinne

des

Jahres

1960

sind

sogar noctr

höher.

Bei

den

Gewinnen

der

Monopole

werden

aber

nur

die

Ilruttornengen

des exportierten

Erdöles

in

Betracht

gezogen.

Andere

umfangreiche

Gewinne

werden

nlcht

rnit

einbegriffen:

die

Verarbeitung

eines

großen

Teiles

dieses

Erdöles,

aus

dem

sie

mehr

als

500

verschiedene

Erzeugnisse

herstellen, die sie an alle Märkte derWelt weiterverkaufen.

Aul

Grund

der

Statisiiken

der

Monopole

ist

es

trotz

der Verfälsdrung

möglidr,

ein mehr

oder

weniger

objektives

Bild über

die.

wirkliche

Ausbeutung

des

Erdöles

in Venezuela

zu entwerfen.

So

übersctrritten

die

Gewinne

der

Gesellschajten

von

l94B

bis 198?

die

Summe

von 5

Milliarden

Dollar,

Keine Industri.e

in

der WeIt

gewährleistet

soldre

märdrenhaften

Divi-

denden, Danaus

geht

henvor,

daß Venezuela

heute

die

Kolonie

ist,

die im

g€samten

mperialistischen

Welt-

System

am meisten

ausgebeutet

wird

und

die am

wertvollsten

ist.

Das

i,st keineswegs

eine übertreibung.

Die In'iesti-

tionen

des amerikanischen

mperialismus

in Venezuela

betragen 600/e des gesamten Kapitals, das er . in

Lateinamerika

investiert

hat.

Ein

Land

mit weniger

ais ? Millionen

Einwoh_nern

bringt

dem

Imperialismus

mehr

Einkünfte

als

die restlidren

19

Republiken

des

Kontinentes,

deren

Bevölkerungszahl

170

Millionen

übersdrreitet.

Wie

war

es

möglictr,

daß

die Erdölindustrie

in

Vene-

zuela

eine

so überragende

Entwicklung

erreichön

konnte?

Außer

dem

großen

natürlidren

Reichtum an

Bodenschätzen,

n erster Linie

an

ErdöI, hat

die

Aus-

(Aus

,,dle

goldenc

woge")

a

Das

war die

Gesamtproduktion

dieser

Staaten

im

Jahre

1959.

Auctr 1960

blieb

die Reihenfolge

fast

die

gleiche,

es

gibt'nur

ein Land,

dessen

Fortschritt

in

der

Erdölförderung

jetzt

dieses Bild

ändert:

die.

So-

wj€tunion,

Sclron 1959

zeigte

die

UdSSR ein

Gesamt-

ergebnis von

12800000

m3. Die

Vereinigten

Staaten

konnten.ihre

Produktion'fiur

um 4 800000

m3 erhöhen,

Das

Erdöl

und dle venezolanische

Wirklictrkeit

Wie

in dem

großen

Roman

Balzacs,

so bietet

däs

Venezuela

des

Erdöles

tatsäc'hlich

ein

Bild

des

Glanzes

und des Elends, das.durch seine ungewöhnlictrenKon-traste beeindruckt.

Als

prgebnis

einer ungeheuren

ausländischen

Erpressung

gehört

das

Einkommen

aus

dem

Erd'öl.innerhalb

des

Landes

zu

der begehrtesten

Beute.

Um es vollkommen

auszunutzen,

wird

geraubt,

vorsklavt

und

getötet.

Die Gesctrichte

der

Vengzola-

nischen Erdölindustrie

sdrließt

ein€ riesengr.oße

Zahl

von

Verbreetren

und ftinchterlidren

Ungerechtigkelton

ein,,

dernen

die unglückliche

und

ausgebeutete

Masse

des

Volkes zum

Opfer fiel.

Venezuela

ist

ein halbfeudales

Land.

Ohne

die Aus-

wüchse

und bedauerlichen

Ext'r:e.me

er.

rückständigen

Tyranneien

des

Mittleren

Ostens zu

brreichen,

be-

wahren

sidr'

jedoch

hier

Bräuche,' Gesetze

und

Äus-

.beütungsformen,

die dem

Feudalismus

eigen

sind.

Millionen von Bauern werden von großen und para-

sitären

Oligarchien,

die mehr

als

800/o es

Bodens be-

sitzen, beraubt

und

unterdrtickt.

Diese

Oligarchien,

diese

monströsen

Kasten,

die von

der

Gesch,ichte

un-

berührt

zu leben

scheinen,

dienen

dem Imperialismus

als

unverbesserliche

Gendarmen,

und deshalb

wird

ihre

Madrt

aufrechterhalten,

damit

sie das

Volk versklaven.

Wenn

schon

die

Gewinne,

die

die venezolanische

Regierung

aus

der

,Erdölindustrie

zieht,

groß

sind,

dann

kann

man

sich vorstellen,

wieviel

die

Monopole

John

D. Rodcfrllcr

-

dh Olrplnnc.

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l:eutung

der

Arbeiter

diesen ri,esengroßen

ndustriellen

Reichtum

gesdlaffen.

Bis

1936 haben

die Gesellschaf-

ten

keine der

Forderungen

des

Proletariats

der Erdöl-

industrie

erfüllt. Man zahlte

den

.Arbeitern

elende

Löhne und

gewährte

ihnen

keinerlei

soziale Unter-

stützung.

Sie waren in Wirklichkeit

einfadre Sklaven

eines

allmäctrtigen Unterdrückers.

\ron 1936

an sahen sidr die Gesellsdraften

gezwun-

gen,

versdriedene

Rechte der

Arbeiter

anzuerkennen,

die sidr in kampffähigen und

gutorganisierten

Ge-

werkschaften zusammenschlossen.Um di€se Verlustewieder

auszugleichen, führte der

Imperialismus neue

Tedrniken zur Ausbeutung ein.

Die

Maschinen wurden

vervollkommnet,

um

sie einer

kürzeren

Arbeitszeit

-

actrt

Stunden

ain Tag

-

anzupaisen, und es wurden

andere Maßnahmen ergrifren,

deren

unnittelbare

Folge

eine

noch

größere

Erhöhung der Förderung der

Bodedschätze und eine

intensivere Ausbeutung

der

Arbeiter war. Die bessere Tedrnik der Maschinen

verminderte die Zahl der

Arbeiter,

und

folglidr waren

sie

gezwungen,

in weniger

Zeit

mehr

zu

produzieren.

Di6 folgenden Zahlen

bewgisen

in

einer sehr klaren

Art und Weise diese Tatsache:

1948besdäftigte die

Erdölindustrie 61

000 Arbeiter.

Höute

sind es nidrt ein-

mal mehr 45 000. Die Zahl der Beschäftigten

ging

um250,3 urüdr. Aber zur gleichen Zeit erhöhte sidr die

Pro-Kopf-Produktion

in diesem Zeitraum

von 70 auf

145 m3

pro

Jahr.

Die

Gewinne

stiegen

im

Verhältni$

zu

diesen

Zahlen, aber die Löhne der

Arbeiter nicht;

sie blieben ziemlidr

konstant. Deshalb

versteht

ma$

auch, daß die

Monopolherren

von 42000bid

45

000 Ar:

beitern

Venezuelas

jährlich

eine.Menge

Erdöl förderp

lassen, für die

sie in

den

Vereinigten

Staaten mehi

als 500000

Arbeiter benötigen, Der

Proletarier

der

Erdölindustrie

Venezuelas bringt

für

die Gesell-

schaften und

die Regierung,

die

als

anderer Aus-

beuter aul

die

gleiche

Stufe

gestellt

werden muß,

einen Gewinn

von

40

000 Dollar

jährlidt.

Dagegen

er-

reictrt

der

durchsdrnittlidre

Jahreslohn

kaum 2000Dol-

lar. Kein anderer Arbeiter der WeIt sdrafit einen so

großen

Mehrwert.

Die Gewinne aus

dem Erdöl werden

in

Venezuela vop

einer sehr

kleinen

Gruppe

von Großgrundbesitzer4,

Importeuren, Handelsmännern

und

parasitären

Kauf:

leuten, von der

hohen Geistlidtkeit

und

von Btlro:

kraten, die von dem Regime

begünstigt

sind, ein-

gestedrt.

Der

Rest

der Bevölkerung

lebt in

der

Welt

des.Hungers.

Die

Positlon Venezuelcs

in der kapitallstlsdren Welt

Innerhalb

des

kapitalistischen

Systems

ist

Venezuela

eine besondere Kolonie, Es

gibt

keiüe andere Kolonie

ihresgleictren,

sei es

nun in Lateinamerika, in Afrika

oder Asien.Theoretisdr gehören die Erdölquellen zwar

äer Nation, aber in Wirklichkeit sind

sie

Eigentum

der

amerikanisdren

und englisdren Trusts. Diese sind

absolute

Besitzer

vorf

mehr als 6 Millionen

Hektar "

Land, wo ausschlleßlidt

Erdölquellen sind; das

ist

ein

Gebiet, das der landwirtschaftlidr

genutzten

Fläche

in

der Deutsdren Dernokratisdren Republik

entspridtt,

-

Von diesem

gesamten

Gebiet

werden nur 6%

(das

sind

weniger

als

400

000

Hektar) ausgebe,utet,

und der Rest

wird in Reserve

gehalten,

Aber trotz

der

gewa'ltigen

Mengen,

die diese Vor-

kommen beherbergen, lst

der

Ausbeutung

eine Grenze

gesetzt,

die nidrt

mehr weit ist; Man schätzt,

daß der

venezolanisdre Boden ungefähr

15 Milliarden

Fässer

Erdöl birgt. Die

gegenwärtige

Ausbeute beFägt

täg-

lidr

tast 3 Millionen

Fässer.

Bei

dem

gegenwärtigen

Tempo

der Förderung hätte

Venezuela hoctr

für

15

Jahre ErdöI,

Das

Erdöl

ist, fuie wir wissen,

für

die

moäerne Industrie ein

grundlegender

Rohstofi.

Es

ist

aber noch

bedöutender,

wenn diese

Industrie.

versudrt,

wie es im Imperialismus der Fall

ist, die

Welt in einen Knieg zu stilrzen.

Deshalb

stellt Vene-

zuela

Jilr die imperialistische

Räaktlon

und

besonders

ftir..

die

amerikanisdre

Reaktion

eine

der wertvollsten

und entsdreidendsten Bastionen dar. Ohne das vene-

zolanische

Erdöl

würden die Vorbereiter eines

neuen

Krieges

eine

wertvolle_

Stütze entbehren

müssen.

Früher

legten

die

Monopole nach ihrem

Belieben

die

l'reise

filr

die Waren fest, heute kann

der

Imperialis-

mus

das

nicht

mehr. Eine.

große

Zahl von uhter-

entwickelten.,

Ländern,

die ihre Unabhängigkeit er-

rungen

haben, verttigt

jetzt

tiber ein ausgezeichnetes

Mittel, um den Angrifien des

Imperialismus aus-

zuweichen:

das

sozialistische Lager,

Sogar

btirgerlictre

Länder und mäctrtige kapitalistische

Gesellschaften, die

sich

der weitreidrenden Vormundsdlaft

der

großen

Trusts entziehen. wollen, nutzen die Vorteile,

die

dieses

Lager; bletet, und vereinbaren

mit ihm

gün-

stige

Abkommen,

Alle diese Fäktoren, zu denen nodr der wachsende

Protest

und

Kampf

der Arbeiterklasse in den imperia-

listisdren

Ländern

hinzukommt,

werfen lange Schatten

auf

die Zukunft der unterdrücktön Nationen'und auf

die

Zukunft des Imperialismus,

Dle

gegenwärtige

Regierung

Venezuelas kann und will

keine

Anderung

dieser

Lage

herbeiführen. Siö

glaubt,

daß

sie

sich vor dem unvermeidlichen Zusammen-

sturz

retten kann, wenn

sie

sidl an

den

Rod(schößen

des

Onkel Sam

festhält.

Es ist deshalb verständlidr,

daß diese Widersprüdre

zwischen

totalem Elend und

totbJem Uberflu8

eine

rgvolutionäre

Situation

geschafien

haben, die sictl

jetzt

in

Massenaktionen

von

außerordentlidrer Tragweite

äußert. Diese Aktionen, die schon mehrere llale das

ganze

Land lahmgelegt

haben,

werden

von

Parteien

mit einer bewunderaswerten Kampfkralt, einer be-

wundernswerten Disziplin und ideologisdren Festig-

kett

geleitet:

diese sind die Kommunistisctre Partei

Venezuelas

und die

Revolutionäre

Bewägung

der

Linken, Dlese Partelen

sind

die Gewähr dalür, da8

Venezuela

eines

Tages

den

Weg Kubas

geht.

(Slehe

auclt Helt 3161

,Venezuela

-

Land' des

Gl,anzesMd d,es

Elends")

26

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Dipl,. lng.

J .

S Z A C T K O W S K T

Dipl. . lng.

T .

PRECH TKO

Polnischechill

in

ullerWelt

er außerordentlich

schnelle

Auf-

bau der

polnisdren

Sdriffsbau-

industrie

versetzte

viele auf-

merksame Beobachter

in Er-

staunen.

Ein Land,

das

im

letzten

Weltkrieg

zum

Schlachtfeld

gemacht

wurde,

dessen Städie

und Industrie

zerstört

waren,

hat

in wenigen Jah-

ren

eine Schiff

sba'uindustrie ent-

wickelt,

die heute

an

zehnter

Stelle

in der

Weltliste

der Schiffsbau-

Iänder

erscheint.

Jahre zielgerichteter

Auf'bauarbeit

der

polnischen

Arbeiter

und Techni-

ker verwandelten

dieWerftreste und

Trümmerfelder

in

leistungsfähige

Werftanlagen.

Es

entstan'den die

Werften in Gdansk, Gdynia und

Szczecin. Diese

Werften bildeten zu-

nächst

die Grundlage lilr

die ent-

stehende

Schiffsbauindustrie.

Jede

Werft spezialisierte

sich

auf be-

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stimmte

Typen

und Größen

der

Sdrifle, in ihrer Gesamthelt waren

sie

in der

Lage, allen Bedürlnissen

geredrt

zu werden.

Aus einer

kleinen

Gruppe

.

von

$iplomingenieuren

der Fa&ridrtun-

gen

Sdrlflsbau, Sdriflsmaschinen-

bau und Sdrlffselektrotedrnik er-

wudrsen Konstnuktionsbtlros,

For-

schungslnstitute,

Lehrkörper, tech-

nische

Mittel,schulen

und Arbeiter-

schulen. Die Maschinenbauindu-

strie reihte

sich an. Die Werften

wurden erweitert, und es

ent-

standen Reparaüur-, Fischerei-,

Jacht-

und

Bootswerften.

Sdron in den

vierziger

Jahren

kristallisierte sidt der besondere

Charakter'der

polnischen

Sdriffsbau-

industrie

heraus,

der

spezlfiscb und

unverändert bis

heute

anhält und

für

weitere Jahre

stabilisiert ist.

Dieae Besonderheit ist der Serlen-

bau von bestimmten S&iffstypen

be.i

grundsätzlidrer

Ablehnung

der

Einzelfertigunä.

Diese fortsdritt-

Iidre

Methode verdankt

die

polnisdre

Sdrifisbauindustrie

den Grtrndsätzen

der

sozialistisdren

Planwirtsdraft

und den damit verbundenen

großen

langjährlgen

Aulträgen

der UdfiSR.

Im Jahre 194?begann die

Arbeit an

einem ersten

Hodrseesdriff. Eg war

ein Erz-Kohle-Frachter

von

2600

dw

Traglähigkeit, für den Export pol-

nischer Kohle

auf den

europäisdlen

Markt

und

lilr'den Import der Erze

ftir

die Htitten Sdrlesiens bestimmt.

Die Kiellegung am 3.

April 1948

wurde zur

Grundsteinlegung

der

polnlsdren

Sdriffsbauindustrie,

Die

drei. ersüen Sdrifle dieses

Typs

waren filr die

eigene

Flotte, bereits

das

vierte

Schiff war

lür

den

Export

bestimmt.

Nadr

der

ersten Serie

der Erz-

Kohle-Fraclrter

entstand

.der

neue

Typ

(Abb.

9). Er war ein

5000-t-

Schiff, das bereits in großem Um-

lang

geschweißt

wurde. Von diesem

Typ haben bereits

bis Ende 1958

57 Sdriffe die

Werft verlassen.

Eine

äußerst

moderne Linienfürhrung

der

Aufbauten,

Zweibeinmasten,

Stahl-

lukendeckel, Innenausstattung

mit

Plastikstoffen,

Zwisdtendeck, Öl-

feuerung

und

vieles andere stellten

diesen

Typ

in

die Reihe

modernster

S&iffe

mit Kolbendampfantrieb.

Der Stapellauf

des

ersten B 31 am

l?. September

1951war

ein

weite'rer

M€ilenstein in der

Entwicklung

des

polnisdren Sdtitfsbaus,

Dle

Konstruktionsarbelten

im

S'dtitts-

bau

wurden vorausschauend

durch-

geführt,

wobei clen

Fischereifarhr-

zeugen

besondere

Aufmerksamkeit

gewidmet

wurde. Es entstand

eine

Reihe von Fischerbooten

mit

1?

und

24 m

Länge,

'die

ftir die Ost- und

Nordsee

bestimmt

waren,

wie auch

einri

Gruppe

von

größeren

Booten.

In

'das

Batrprogramm

wurde

der

4$-t-Tlawler

autgenommen

und

in

großer

Anzahl

exportiert, bie

im

Jahre 19ä?der 6ü)-t-Trawler mit Öl-

6

Abb.

Typc

Trqg- Lüngo

löhlgkdt llbrr cllor

Br.lt

tdw bzw. Bllt n

HEho

Dl.nrt

Aktlonr- Mordrlnrn-

tum Thfgong

godwlrd.

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Houptdrdr

ln

tm li3r

I

2

3

4

5

6

Llnlan.Motorrchlff

Llnlcn-Motorsdrlff

Motorto,nkcr

t0

20 0

5

15 0

19

qX'

153,00

1U,10

r75,90

123,88

114,20

96,4

8,3it

6,37

8,85

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6,35

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16,5

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It l,5

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19,/|0 9,50

16,5{1 6,85

21,90

11,90

16,70 8,40

11,m 6,@

12500

7 600

9 000

5 000

17000

9

100

6000 rt50o

9 0 o

i l t 6 0

s76

I 800

Motorudrlff llr Holztrsnrpon 5 900

Llnlcn.Motorudrltf

4

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27

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.,'%:.-.ixr.

leuerung als Neuentwicklung zur

t f ^ - a i l ^ , , - - ^ + ^ - r

v c r r u E u r r S

r a r r u .

Die

sich

ständig entwickelnde Werft

, ,Par iser

Kommune"

in

Gdynia

ging

von

den anfänglichen Reparatur*

arbeiten

auf

Umbauten

großer

Schiffe über und begann 1952,

Küstenmotorschiff e in Großserien zu

bauen.

Die Werf t

Liste der

sch i f fe

im

stand ein

Schiffstyp

von 3200 .

i n S z n z c n i n o i n o i n d i o

Werften für Hochsee-

Jahre 1952 ein.

Es

ent-

leicht zu. trimmender

mit

einef Tragfähigkeit

Bis 1956 beherrschten die Dampf-

schiffe das Bauprogramm.

Die

Ent-

wick lungen

gingen

dann

zu

großen

Motorschif fen

über,

und bere i ts

in

den

Jahren 1952 bis 1954 wurde eine

kieine Serie von 4000-t-Motor-

f rachtern

auf

Stapel

gelegt.

AuI

diese Erfahrungen

gestützt,

g ing

das Zentrale Konstruktions,bür o in

Gdansk an die

Pro jekt ierung

eines

Lin ienf rachters von 10 000

t

Trag-

fähigkeit. Bereits im Jahre 1956 ver-

I ieß das

erste

Schi f mi t der Be-

ze ichnung B 54 d ie Wef i t

(Abb.1).

Bis

Ende des Jahres 1958 wurden

schon zehn d ieser Schi f fe in

Dienst

gestelIt.

Das

Jahresende 1959 und das Jahr

1960

waren

von besonderer Wicht ig-

keit . Ende 1959

rvurde

näml ich

d ie

erste Mi l l ion tdw

im

polnischen

Schiffsbau

erreicht.

Die in der Wir tschaf tsgeschichte

Polens

unbekannle

geu 'a l t ige

Ent-

wicklung des

Schiff sbaus in

der

Nachkr iegszei t wird es unseren

Werften

erlauben,

in den Jahren

1961 bis 1965 et$'a 2

200

000

tdw

zu

bauen,

darunter Tanker

mit 40 000

und 19

000

tdw.

Dies

bedeutet,

daß die Produkt ion

der

poln ischen

Schi f fsbauindust r ie

im

Jahre

1965 im Verhältnis zum

Jahre 1958

um

mehr a ls das Doppel te

r n c t o i o o n r x r i r r l

Das

Bauprogramm

der

Schi f fs-

werf ten in Zahlen umfaßt folsende

Reihe:

Kohlen-Elz-Schi ffe 5000 tdw

Trampschiffe mit 3200,

5000,12 500

bi s

14 000 tdw

Stückgutfrachter

mit 1600 bis

10

300 dw

Kohlentransportsc hiffe mit 3200 tdw

Küsten'rnotorirachter mit

820

sowie

660

tdw

Trawler 550 dw

sowie

Hochseelogger

110

dw

Trawler mit Fischverarbeitunes-

anlagen

1250

dw

Tanker

Im Rahmen des

gegenrvärt igen

Fünfjahrplanes 1956 bis 1960 wurde

mit

dem Serienbau

von

Linien-

frachtern

für Stückguttransport

10

000 bis 11 000

tdw

sowie 6000 tdw.

2E

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von

Fischereieinheiten

neuen

Typs den

Bau

von 35

000-

bis

40 000-tdw-

wie Mutterschiffen

9300 tdw

für

Tankern vor.

Außerdem

ist

im

Fünf-

Fischfang in

weit entfernten

Fang-

jahrplan

der

Bau

von über 10 ver-

gründen,

Fischtrawlern

mit

Ver-

schiedenen

Frachtschiffen von 1000

arbeitungseinrichtungen

an

Bord

bis

13000 tdw..Tragfähigkeit

vor'

mit 1250 dw,

modernisierten

Fisch-

gesehen.

trarvlern 500

tdw sowie

kleineren

,

Was die

Fischfangschiffe

anbelangt,

Motortrawlern

begonnen.

Der

Bau

werden

Fischverarbeitungs-Trawler

von Tankern

mit

l8

000 tdw

und

und

Kühltrawler von 1000

bis

35000 tdw

sowie

Holztransport- 1200 dw und Trawler

von 200 bis

schiffen 5900 tdw

wurde ebenfalls

600

tdw

gebaut.

Alle Sctriffe

wer-

in Angriff genommen. den mit elektrischer Ausrtrstung ttir

Der

Perspektivplan

sieht bis

1965

Wechselstrom

vorgesehen.

Außer-

dem

wird

viel

Leichtmaterial ver-

wendet,

vor allern Aluminium

und

Kunststoffe

für Isolation, technische

Ausrilsüung

und Dekoration,

Die Hauptabnehmer

'der

polnischen

Schiffseinheiien

sind

.die

UdSSR,

weiter China,

Brasilien,

Agypten,

Albanien. Frankreich

un'd andere

Länder.

Der weitere

Perspektiv-

plan

erlaubt

die

Annahme, daß die

polnische

Schiffsbauindustrie

bald

die führenden Länder eingeholt

ha,benwird.

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2S

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lwrrycAr{üih

nrtodrrnrnafun

Die

Städte in der

&umänischen

Volksrepublik

werden

von

Tag zu

Tag sdröner

und malerischer.

In

ihren

Straßen wactrsdn

neue

Gebäude

und neue

Viertel,

und

die Veränderungen.sind

so

groß,

daß rnan manctte

Straßen nadr Monaten

nltht

mehr

wiedererkennt.

Diese

radikalen

Veränderungen

sind

ein Ausdruck

der

den InteresS-en

er. \üerktätigen

entsprechenden

Politik

der Rumänischen

Arbeiterpartei.

Zum

ersten-

mal

in

'der

Gesdrichte

hres Landes

konnten

die

rumä-

nischen Architekten nach 1945 neue Wege 2ur Ent-wi cklung einer sozialistischen

Archit'ektur

beschreiten.

In

den

zahlreichen.

Neuba.uten

widerspi,egeln

sich

die

ktihnen Ideen

des

vorwärtsdrängenden

Nachw,udrses.

Im Einverhehmen

mit

den Vorhaben

d,es

ökonomischen

Sechsjahrplans

wenden in

der

RVR bis 1965

nsgesamt

300

000

Wohnungen

errichtet; dreimal

mehr

als in

den

vorangegang.enen

sechs Jahr.en.

Das kommt

einer

Oberfläche von neun Millionen

Quadraitmetern

gleich,

Darauf

haben

zehn Städte von

der

Größe des heuti-

gen

Ploiesti

Platz.

Die

Veränderungen

in den Städten

widerspiegeln

sich

jedo&

nicht nur in

den neuen

Wohnblocks,

sondern

audr in den

Bauten der

gesellschaftlidr-kulturellen,

sanitären ..und Handelseinrictrtungen, wie Sdiulen,

Kluhs, Kindergärten

und

Krippen, Theater

und

r.icht-

spielhalrDer',Kränkenhäuser

und

.Kliniken.

Sie bewir-\

ken

auch eine Anderung

der Lebensweise

ihrer

Be-\

wohner,

.denn

deren

gesellsctraftlictr-kultureile

Be.'

treuung wir'd

neu organisiert

und ihre

techirische

Betreuung

ivesentiidr

verbessert,

Ein

treffendes

Beispiel dafür

bildet

die im Krieg

schwer

zerstörte

Stadt Galati.

Das

große

Eisenhütten-

kombinat,

weldres

irn der Nähe

der Stadt

entsteht,

braucht

Arbeitskräfte.

So wird sirh die

Bevölkerung

von Galati fast verdoppeln, Die neuen Wohnungen

für

diese

Mensdren können

jedoch

innerhalb

der

gegenwärtigen

Stadtgrenzen

aus Platzmangel

nidrt

gebau,t

werden.

Die Stadt muß

sich also

ausbreiten,

und

neue

Viertel werden

entstehen. Die

beabsichtigte

Vergrößerung

soll

jedoch

nicht zu

einer Vernach-

lässigung d€r

jetzt

bestehenden

Stadt

führen,

sondern

ganz

im Gegenteil,

diese wird in den

gewaltigen

Wiederaufttauprozeß

miteinrbezogen.

In

der.

ganzen

Stadt werden Wohnungen

sowie

gesellschaftlid-kultu-

relle Einridrtungen

gesdraffen.

Neue Hauptstraßen

sollen entstehen, und man

wird das Netz der

Ver-

sorgunlseinrichtungen überprüfen

und verbessern.

Dieser'Aufbau

ist

nicht

vom

Zufall

diktiert

oder das

Ergebnis eines momentanen Einfalls, sondern stützt

sich.auf

einen

wohlüberlegten

Plan, den

sogenann-

l

I

80

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N V O L K S R E P U B L I K

? . t

üen

Systematlsderungsplan

der Staclt.

DieselHldet

den,allgemeinen

Rahmen,

in

dem

alle Bau-

und Ver-

sorgungaarbetten

ttlr

einen

Zeltabsc[rnitt

von

16 bis

20

Jahnen

ltir

dtese Stadt

enthatten

sinrd.

Der

Sy,sterratisierungsplan

soll

dle harmonische

Ent-

wieJ<lung

der Stadt

sidrern

und die

,besten

Arbeits-

. beding'ungen, dle Möglidrkeiten zur Drholtrng und

ftlr das

gesellschaftlich4<ulüurelle

Leben

der Ein-

wohner

schatt€n.

Er

umfaßt lol,glich

alle

pläne,

die

di'e

Stadt

betreffen,

z. B.

die

VJrhaben

im

Hinbliel

auf

dle EntwicklunE

des Verkehrs

sowle die

Termine

ttlr

dle

Erriütung

der

bedeutenden

geeellsclraJilich.

kulturellen

Einridrtungen

in

der Stadt,

wie

Schüteo,

Kranl<enhäuser,

kulturelle

Bauten

und Handelshäuser.

Dte

richtige

Lage dieser

bU1"xt"

ist fitr

das Leben

der

Eiowohner

der

Stadt von

großer

Bedeutung,.denn

nul

so

kann dte Zusammen'ballung

der BwöIierung

an

bgotlmmten

Funkten

der Stadt

vermieden

werden.

Die

Ertahrungen

der sozialistisclren

Länder

und vorrallem

die

der ttdSSR haben

geeeigt,

daß es am ,becten ist,

wenn

man

dte

Stadt in

lhrer

Struktur

in organi,sche

Etnhelten

mit

komplexen

Funktionen,

genannt

Kleinst-

krelse

(Mikrorayon),

aufteilt.

Das

System

ist tolgen-

desl

Mehrere Wohngruppen

mit

kleinen

Läden

bilden

einenKleihstkreis. Dieser

wiederum

verftlgt

tlber Restaurationen,

.Im-

bißstuben,

Lebensmittelverkaufs-

stellen,

Werkstätten zur Versorgung

der

Bevölkerung und

gesellsctralt-

lidr-kulturelle

Objekte, wie Grund-

schulen, Kindergärten

und

-krippen.

Mehrere

Kleinst-

.

kreise zusammen

bilden einen Wohnbezirk.

Die Bevöl-

kerungszahl der

Kleln'stkreise

sdrwankt, entsprechend

der örtllchen Lage,

zwisdren 5000

und 10000E[nwohner.

*.Die Systematisierungspläne

enthalten

jedoch

nur dle

allgemeinen

Entwicklungsvorhaben

der Stadt.

Filr

den

. Bau selbst werden dann detaillierte Pläne autgeste[t.

lm

Anhang des

detailllerten

Systematisierungsplans

belinden

sich neben

änderen

Unterlagen

auch

solclre,

in

denen

dle

Gestaltung

und

iLie Höhe

der

.Gebäude

Iestgelegt

sind.

Auf diese Weise

iit die

Ardritektur

der Stadt

das Ergebnis

einer allgemeinen

Geaamt-

konaeptiorf,

die

das hauptsädrlidrste

Merknral

der

Archltektur der

sozlalistisctren,stäöte

darstellt.

Spl&e

detaillierten Projekte

bildeten

die

Grundlage

aller

großen

Bauvorhaben,

d{e in

de'n letzten

Jahren

in

den

Städten

der

RVR

durdrgeführt

wurden,

Sle

stützten

sich auf das

Prinzip

der

Verrkn{ipfung

der

Neugestaltung

zentraler

Teile

der Stadt

mit

der Be-

bauung der innerhalb der Stadt gelegenen freten

Flädren.

A,uf diese

Weise

entstanden

die zentralen

Baugruppen

dn

den Städten

Gatgti,

ploiesti,

Bacäu,

Oradea

und Craiova

und

dte neuen

Wohnviertel

ln

Bukarest,

Suceava

und lasi.

.

'

8r

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Dct

neue Zontrum Yon

Goldtl.

In

Ploiesti hat

man, nachdem

nan

die dureh.denKrieg

verursadrten Zerstörungen

beseitigt hat,

einen neuen

und

schönen zentralen Platz

geschaffen.

Im

gegen-

wärtigen Augenblich wird

der

detaillierte

Systemati-

sierungsplan zum Bau

einer

großen

A,nzahl

von Wohn-

blocks

im

Nordwesten

der Stadt auf

einer

freien

i

FIäche vollendet.

Dank der Entwicklung einer äußerst starken indu-

strlellen

Basis

in seiner

Nähe

ist audr Craiova, die

alte

Stadt der Region Oltenia, zu neuem Leben

erweckt

worden.

Das

in

'den

Jahren

des bourgeois-junker-

lidren

Regimes

-draotisctr

entwickelte

Zentrum

hat

durch die massive Errichtung von Wohnbauten, durdr

Plätze und freundlidr aussehende Bauten ein

völlig

neues Atrssehen erhalten, Auch

hier ist,

genau

wie in

Ploi€sti, die

Wohnbautätigkeiit auf

zwei Zonen kon*

zentriert:

die Zone

im

Zentrum und die

Zone.

die

in

Verrbindung

mit dem sich im

Bau

,befindlictren

bedeu-

tenden

Industriekomplex

steht.

Die Stadt lasi, die

während

des

Krieges ebenfalls

große

Zerstörungen erlitten hat, verändert ihr Aus-

sehq\ sowohl durch die Nzugestaltung des

Zentrums

al,s audr durch die

Erri&tung bedeutender wohnblocks

auf

den

unbebauten

Flädren.

In

kurzer

Zeit

wind

hier

äer

neue

,,Platz

der

Einheit"

zu

sehen

sein. Die Höhe

seiner Wohnblocks i.ibertrifft

den

gewohnten

Durcb-

e2

schnitt d,er

anderen Häuser der

Stadt beträdrtlidr.

Auch in

der

,,Straße

dles 23. August,,

wurden

neun

Stockwerk hohe Bauten

errichtet, die'der

Sträße

ein

besonderesGepräge

geben,

Beispiele

dieser Art

gibt

es

sehr viele.

Städte wie

Cluj, Baia

Mare,

Brasov,

Sibiu" Pitesti,

Constanta

haben. in ihren

Zentren

gewaltige

Veränderungen

erfahren,

iund

in

jeder

dieser

.sind

neue Wohnviertel

mit

Hunderten von Wohnungen

entstanden. Die

Straßen haben ein völlig neues Gesidrt erhalten.

Die

sprechendsten Beispiele tür

die

Schaffung von

neue. architektonischen

Einheiten mit Proportionen,

die

wir

bisher

noch

nicht kannten,

findet man

jedoch

in bukarest. Auch

ün der Hauptstadt

der RVR

um-

faßte

der Neuaufbau

den

zentralen

Teil

.der

Stadt

und die trridrtung

von

neuen

Wohnvierteln

a'uf den

noch

freien Flächen.

Das Ensemble

,des

,,Platzes

der

Repu,blik"

mit dem

,,Palast

der

RVR"

ist

der Ausdruck

jener

neuen, hohon Stute in

der

D:twicklung

der

Architektur der

Rumänisdren

Volksräpublik.

Einen

nicht

geringeren

Eindruck

vefmittbln

die neuen

Bauten Bukarests

an

der

Gara dö Nord

(Nordbahn-

hof), Grivita Atel'iere, Pieptänari und die nordsüd-

lidte

Arterie der

Stadt.

Die

Realisierung dieser

drei

großen

Bauensembles stützte sich zumeist

auf die

Anwendung von

neuen Methoden der ündustrialisier-

ten Bauweise,

und

zwar der Großplattenmontage.

Besondere Erwähnung verdient

noch der

Bau von

großen

Wohnblöcken

auf

den

freien

Flädten innei-

halb Bukarests, wie Floreasca, Balta Albä und

Giulesti.

Ein

ctrarakteristiiches Merkmal der sozialiitisctren

Architektur

ist au{

das Auftäudren von neuen

Städ-

ten

in Verbindung mit bedeutenden industriellen

Komplexen. Hderberkonnten

die

neuesten Gr.undsätze

fiir den Städtebau und d,ie neuesten Baumethoden

zur Anwendung

gelangen..Aut

diese

rvVeise

wurden

die

neuen Städte Onesti, Uricani, Victoria, der neue

Teil

der

Stadt

Hunedopra,

deren Bevölkerung in den

trotzten10 bis

12

Jahren auf ein

Ftinffaches

ihres

frühe-

ren Bestandes angewadlsen ist, erridrtet.

Nach

den

modernsten Gesidltspunkten wurde auch die

neue

Stadt

,

Cälam Strei

gebaut,

in der die

Arbeiter aus

den nahe

gelegenen

Eisenhüttenbetrieben wohnen.

Ei-n

besonderes

Kapitel in der neuen Architektw der

RVR

bilden

die

Bauten, die

in

den letzten Jahren

an der

Küste des Schwarzen

Meeres erridrtet wurden.

Hier nahmen nicht wie in den

Städten die Wohn-

btrocks

den

größten

Umfang der Bauvo,rhaben

ein,

sondern die Erholungshäuser, die Hotels, die Gast-

stätten

,und

d.ie

Kantirien. Dennoch wur'de audt

hier

nicht weniger

darauf

geadltet,

daß diese

Bauten dem

Charakter

der,sozialistischen

Ardtitektur in den neuen

Erholungsstätten von

Mangalia, Va$ile

Roaitä und

Eforie

entspredren,

Diä neueste Baueinheit,

die sich

j.etzt

in

Mamaia

im

Bau befindet,

verleiht

dem Gesamtbild

eine neue

Note durch

ihre Kühnheit

in der ardtitektoni,sdten

Konzeption, die ihren

Niedersdrlag

in der Höhe der'

Blocks

und der

Geräumigkeit

findet.

In den folgenden

Jahren wird sich bei

uns noch mbhr

verändern.

Die

Verwirklichung

der Vorha,ben

des

. Sedisjahrplans auf di€sem Gebiet wird dazu führen,

daß die

Städte

der

Rumänrischen

Volksrepuiblik

noctt

schöner

aussehen und

das Leben der

Mehschen an-

genehm.er

wird,

entsprechend der

Größe der

Epoche,

in der

wir leben.

I

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lilHllltgüililI

Es war zu.

tseginn der dreißiger

Jahre. Die

Welt

wtrr'de

von

einem Ereignis in Aufregung

versetzt,

das

bisher

in

der Geschichte

der Wissenschaft

einmalig

war. Ein

Mensch war bis

zu einer

Höhe

von

l7

km

in

die Stratosphäre vorgedrungen

Zuvor hatte man

nur kleine,

mit Meßgeräten ausgerüstete

Pilotballons

in

den Ozeander Luft

geschickt.

Jetzt

tru,g

ein

großer

Stratosphärenballon

ktihne

Gelehrte dorthin,

In

einer

engen

Kugelgondel

schwebten die

Gelehrten

August Piccard und sein Ass'istentCosynseinige Stun-

den übef

den.Wolken.

Schon

als Kind begeisterte

sich der

künftige

Gelehrte

leidenschaftlich

für die Luftschiffahrt.

Gleioh2eitig

mit

seinem

Ingenieur-Diplom

erwarb

er sich

die

Rechte

eines

Ballonführers.

Piccard

unternahm

wiederholt

Aufstiege.

Aber nicht die Flüge in

Erd-

nähe lockten

den Forscher, ihn zog viel,niehr

die

Stratosphäre an.

So tru,g

ihn

schließlich

ein

giganti-

scher

Stratosphärenballon in

einer

Metallkugel

mit

der

Aufschrift

,,FNRS

1" in

große

Höhen. 1? Jahre

später

ließ

er

sich

in

einer anderen Metallkugel, mit

der

,,FNRS

2", ins

Meer,hinab.

Der Kampf Piccardsgalt jetzt einem.anderenElement,

dem Meer. Das

Meer war die

zweite

un'd ebenfalls

alte Lei'denschaft

des

Forschers.

Jahrzehntelang

hatte

er

sich mit dem Gedanken

getragen,

die Tiefen

des

Meeres

zu bezwingen. Hierbei

kamen ihm

seine Er-

fahrungen

als Ballonfahrer

zugute.

Die berühmte

Tauchkugel

Piccards'ähndlte

einem Luftschiff.

Plccsrd in dcr

Kugelkabinc dor

,Triasta',

Luft und Wasser

Es

mag seltsam

erscheinen: Wasser

und Luft, was

haben

diese so

verschiedenartigen

Elemente

gemein-

sam?

Das Wasser

ist

nämlich

800mal

dichter als die

Luft, und aus diesem

Grunde sind beide

Schiffe auch

nidrt

gleich.

Das

eine, das in die Höhen vordringt,

gelangt

praktisch

in

einen

leeren Raum.

Außerhalb

der Gondelwände

beträgt der Druck nur

den Bruch-

teil einer

Atmosphäre,

Das andere, das in

die

Tiefen

d.es

Meeres

taucht. hat dem Druck von mehreren

hundert Atmosphäreri

standzuhalten. Beide

beruhen

jedoch auf dem gleichen Prinzip - dem Auftrieb.

Das Bafhyscaph kann man

mit einem Fessdlballon

vergl,eichen.

SelbSt dann,

wehn

man

es

vom

Seil löst

und zum Auftauchen zwingt,

wird es unlerlkbar sein,

genau

wie

der Luftballon

ein Spielzeug

der Winde ist.

Wo

aber ist der

Ausweg?

Pi'ccard fand

ihn

im

LuJt-

schiff. Die Luftschiffe

sind noch nicht i.iberlebt, ob-

wohl

das

in

der Epoche der.Düsenflugzeuge

und der

ungeheuren Geschwindigkeiten als Anachronismus

errscheinen mag. Diese ungefügen, langsamen Flug-

körper

m,ußten

den

pfeilschnellän

Metaltvögeln

weichen.

In den

großen

Tiefen des Meeres ist

jedoch

vorerst keine Schnelligkeit erforderlich. Im Gegenteil,

je

langsamer man

sich

bewegt, um so mehr kann

man sehen, aufzeichnen und filmen. Ein lenkbares

Tauchboot

I

welche

großartige

Idee Wie

aber sollte

man

es

bauen?

Der

Stratonaut sagte

dem

Tiefseeforscher Piccard:

,,In

der Luft wird die

Gondel von

einem

mit

leichtem

Gas

.gefüllten

Ballon

gehalten.

Versuche etwas Ahn-

liches

zum Bewegen iT

Wasser

zu. konstxuieren.'j

33

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lhbd und hlagict

Eall$rEil.

Seltoncnsldrt

dü lcthytopbrn.

,,Aber

Wasser

iit kein

Gas,,,

antwortete

der Tiefsee-

forscher.

,,Genügt

es, wenn

man

nur

eine Flüssigkeit

nim,mt,

'die

leichter

ist

ai3

Wasser?

Beispielsweise

Benzin

Nun,

nehmen

wir

also

an Stelle

eines Ballons

rnit

Gas einen

Sdrwlmmkörper

mit

Benzin.

Somit

'ist

der erste Teil der Aufgabe gelöst.,,

Der

Stratonaut

fuhr fort:

.,,Ich reguliere

die Höhe

mtt

llilfe

.eines

Ballasres.

Weißt

du, worauf

ich hinaus

will?,'

,,Natürlidr",

erwog der

Tiefseeforscher,

,,m'uß

man die

Tiefe

ebenfalls

mit

einern Ballast

regulieren.

Sagen

wix

mit

elnem Brudrteil

dessen,

d,as

man

aus den

Kammern

abwirft, um

in die Luft

zu

steigen.

Läßt

man

nun in

die

Zisternen

Wasser hineinfließen,

dürfte

es nicht

schwierig

sein,

sich

zu

belasten

und zu

tauchen."

,,Nunmehr",

sagte der'Stratonaut,

,,braüchst

du nur

noch

einen Motor

anzubringen,

genau

wie beim lenk-

baren Aerostaten,

belm Luftschiff.

und

es wird dir

auch möglich sein, dich unter Wasser fortzubewo

gen

. .

.

Weldre

Antriebskraft

in Frage komrnt,

wirst

du

am besten

erlahren, wenn du dir

die

gewöhnlichen

Unterseebote

ansiehst.

,,Ja",

schlußfolgerte

der Tiefseeforscher

weiter,

,,man

muß

einen Elektromotor

nehmen.

denn

er allein ist

lilr

Unterwasserfahrten

geeignet.

Dieselmotoren,

wie

sie

bei

Schiffen

im allgemeinen

verwendet

werden,

sind

nicht

erforderlich,

denn

auf dem Wasser

kann

das Tauchboot

von

einem

Schiff ins

Schlepptau

genommen

werden.

,,Vergiß

aber

nicht

das Kabel,

das

Tau.

das den

Stoß beim Landen

abschwächt",

ergänzte

der

Stratonaut.

,,Ausgezeichnet", bemerkte abschließendder Tiefsee-

förscher,

,,z'uerst

wird sich das Stahlkabel

auf

den

Meeresgrund

senken,

und

gleich

danach

wlrd

.das

Tbuchboot

selbst aufsetzen. Ich

werde

es

,Bathy-

scaph',

Schiff

der Tiefe, nennen.,.

Nach derDevise

desKapitäns des,,Nautilus.,,

emo,

aus

einem

Roman von

Jules

Verne,

,,Beweglidr

im

Beweg-

lichen",

fand der Stratonau,t

unä Tiefseeforsdrer

Pic-

card elne

einzigarti,rge

Methodg

mit

der er das Bathy-

scaph frei

bewegen konnte.

Der

Gelehrte

entfernte

das Kabel von

dem

Bathy-

scaph, verband

e,s statt de€€en

mit

einem Sctrwimm-

kthpen und

s,tattete

es mit

einem Motor und

mit

Ballastkammern

aus, So

entstand im

Grunde,

ge-

nommen ein kleines Tauchboot mit einer Außen-gondel

in Form

elner Kugel, Zum

Unterschieo

von

unseren

gewöhnlichen

Unterseebooten

wird dieses

Tauchboot

sogar bis

auf

.

den Grund

des

Ozeans

gelangen

können Das Benzin

wir.d dem

Wasserdruck

standhalten.

Je

stärker das Wasser

drückt,

urn

so

größer

wird der

Widerstand

sein.

den

das

Benzin

ihm

entgegensetzt.

Deshalb.

benötigt

,man

auch

keine

34

dicken

Wände

für

den Schwimmköiper.

Dafür

kann

man

Jetzt

d,ie

Wände'des

Bathyscaphg

gemeint

ls t

die

Gondel, etwas

stärker

machen.

Eine

hinreichend

haltbare

Stahlkugel

herzustellen

ist für

die

modrirne

Technik

kein

Problem.

Sie

wird

auch nicht

außergewöhnlich

schwer

sein.

Ein

10

Kilometer

langes

.

Kabel

wilrde

unvergleichllch

mehr wiegen.

Piccard

sieht bereits

das fertige

Tiefseeschltf

in

Gedanken

vor sich. Der

Schwimmkörper

besteht.

aus

einzelnen

Kammern

und.ist

-

im Gelensatz

zu

einem

gewöhnlichen

Schiff

-

unbemannt.

Statt dessen

öe-

flnden

sich

in ihm

mehrere

tausend

Liter

Benzln.

Mitten

durch

'diese

schwimmende

Zisterne

ltihrt

von

oben

bis unten

ein

Schacht,

der mit

der Gondel

ver,-

bunden

ist. Durch

den

Schacht

kann

.man

in

das

Innere

der dickwandigen

Stahlkugel

gelangen

und

sich

sicher

darin einschließen,

Das

Bathyscaph

wird

ins

Wasser

gelassen

und strebt nach

unten. Es

ver-

geht

die

vorausberechnete

Zeit,

und das

Kabel bertihrt

'den

Meeresboden,

. Dann

wird die

an der

Kette

angehängte

Last, der zusätzliche Ballast, ausgelöst,Das Unterwasserschiff steigt

nach

oben.

Und wleder

erscheint

das

stählerne

Ungeheuer

an der

Oberfläche,

genau

wie

ein

Walfisch,

der

tief

untergetaucht

war.

Im

Reiehe Neptuns

So

gut

der

Gedanke

auch

war, so war es

doch

nicht

leicht,

ihn in die

Tat umzusetzen.

Im Jahre

1948

wurde

der

Bau

beendet.

Die

erste Probe: Piccard

unä

Cosyns lassen

sich 25

Meter tief

hinab. Das

ls t

nicht

allzu viel,

aber

es

galt

erst

einmal,

selne

Schöpfung,

das ungaröhnlichste

Tauchschifl,

das

je

ein Schllfsbauer

könstruiert

hatte,

auszuprobleren.

Unter

dem Surren

der'.Filmapparaturen

steigt

Piccand

aus der Gondel des er:stenBathyscaphs der Welt.

Dann

wurde

beschlossen. es

tiefer hinabzulassen.

jedoch

unbemannt.

Ein Automat

wird nach

einer

festgelegten

Zeit Last

abwerfen,

und das Schiff

kehrt

dann

an

die

Oberfläche zurilch.

Alles ist

,berectrnet

und

tlberprüft,

es

kann

scheinbar

nichts

sclriefgehen.

Das Bathyscaph

taudtt

gehorsam

in

die Tiefe

des

Meeres

und erreicht nahezu

100Meter.

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Aber

o.weh Nicht in der Tiefe, sondern

an

der

Ober-

fläche

lauerte die Gefahr. Das Unterwasserboot

war

nicht

in

der Lage, im Wasser zu sphwimmen. Als

es

sich

erneut

an Deck

des Muttgrschiffes befand, bot

es €inen

entsetd'ichen Anblicl<: Der Körper war

be-

schädigt,

der

Motor

hätte

gelitt€n,

die

Radaranlage

war

defekt. Das wär:e den

Insassen

sch'lecht

be-

kommen,

Aber

der

Mißerfolg entmutigte Piccard

nicht. Nach-

dem fünf Jahre vergangen waren, baute der hart-

näckige

Physlkprofessor

in

Triest das zweite

Bathy-

scaph,

die

,,Trieste".

Das mißlungene Experiment

,war

nicht

umsonst

gewesen.

Jetzt schreckte die Grenze

Meer

-

Luft

nicht

metrr, das Tauchboot wur'de

gleidt-

zeitig auch zu einem Überwasserschiff.

Man

konnte

damit

ohne Befürchtungen selbst

bei

stürmischem

Wetter manövrieren. Piccard war

vom

Erfolg üper-

zeugt. Acht Meter, vierzig und schließlich

eintausend-

einhundert.

Allerdings endete die

Reise in eintausend Meter

Tiete

mit

einer Katastrophe. Das Bathyscaph

stieß

heftig

auf

den Meeresgrund und

wirbelte

eine

schmut:zige Schlammwolke

auf.

Der Meeresboden war

zwar erreicht, aber zu sehen war von ihm nichts.

Man mußte

sich

damit befassen. behutsam

auf den

Meeresboden aufzusetzen.

So folgt€ dem an-fafugs

mißglückten

A rfstieg ein

mißglüokter Tauchversuch.

I*t das Vorhaben etwa

eine

Sünde? Oder

läßt es sich nidrt

in die

Tat

um-

setzen?

,,Nein",

sagte d.er

Gelehrte,

,,die

Mathema-

tik

irrt sich niemals ,

.

.

Was hätte

uns sohon

pas-

sieren

können?

Erdbeben,

Meteoriten,

Sturm. '.

Nichts davon känn

zu uns in'die

WeIt

des

Schwei-

gens

dringen.

Meeresungeheuer?

Ich

glaube

nicht

daran."

So antwortete

Piccard

auf

die Fragen,

die man

ihm

stellte, als er aus der Tiefe von über 3 Kilometern

auftauchte. Er

zählte

.damals

fast 70 Jahre

Nicht

vön

ungefä,hr.

wird er der

große

Pfadfinder des

Meeres

genannt.

.

.

Er selbst

aber hält sich

vor

allem

für einen Konsti'ukteur

und Experimentator.

Sein

Ziel war

es,

ein

Schiff zu konstruieren , mit

dem man

überall

sicher

fahren und das

gesamte

Weltmeer von

oben

bis unten

bezwingen

kann. Deshal'bwar.er audt

nicht von den

Eindrücken

der Tauchfahrt begeistert.

Hier zeigte sich der

Ingenieur Piccard,

den nicht die

erstaunlichen Lebewesen

hinter

dem Fenster. sondern

das Verhalten

des

Glases

in

der

Wasser'dichte,nicht

die

.Fische

tief

unten im

Wassgr,

sondern

die Netze,

die

Sicherheitsvoniohtungen.

der

Ba[ast

und andere

technisc*re

Dinge interessi€ften.

t

An dem Tag,

als Professor

August Piccand

in

den

Ruhestand

trat und

vor den

Studenten

seine letzte

Vorlesung.hielt,.

vermittelte er

den Eroberern

des

Blagen.Kontinents

einen neuen nützlichen

Gedanken.

Wieder

hat

der Flieger

dem Taucher

geholfen.

Dieses

Mal

suehte

Piccard

nach Wegen zur Erschließung

der mittleren Meerestiefen - der Zone, in die unsere

Tauchboöte

nicht mehr

gelangen

können und

noch

kein

Bathyscaph,

der

.

Erkunder

großer

Tiefen,

er-

forderlidr.ist,

Jedem das Seine:

Mögen die

Bathy-

scaphen

die

tiefsten

Stellen

im

Meer

stürmen und

die Schätze des Ozeangrundes

ausfindig machen.

Mögen

di€

friedlichen Tauchboote

dazu beitragen,

die

Gewohnheiten

der

Fischzüge

.zu

erkennefi.

Den

Zwlschenraurn

zwischen

digsen beiden aber

wird

das Mesoscaph,

das Sdriff derr

mittleren Tiefen,

beherrschen.

Wenn

es

ein

Unterwasser-Luttsdriff

girbt,

warum

sollte es

nicllt

auch

eiheh

UnterwassB-Hubsctrrauber

geben?

Piccard zeichnet

das Schema mit Kreide

auf.

Die Gondel _ st nicht .so schwer wie bei dem 'Bathy-

scaph. Eins Stoßschraube

zwingt das Schiff zum

Tauchen.

Steht die Schraube

still, dann steigt das

Schiff wieder langsam

an die Wasseroberfläche.Da-

neben

gibt

es

Schrauber, die das

Sctriff

in

horizontaler

Ri&tung

bewegen. Nattirlich

.

st auch Ballast wie

bei

jedem

Tiefseeboot vorhanden.

Der Professor

erzählt

so

bbgeistert

von seinem Plan,

als hätte

er

nicht

die

mit Kreide entworfene

Skizze,

sondern,sctron

as

fertige Mesoscaph

or sich.

Er

sieht,

wie die Unterwasser-Hubsdrrauber un'd

die

Unter-

wasser-Luftschiffe der

großen

Sadre, der Bezwin-

gung

der

Tiefen,

dienen und wie

der

ganze

Ozean

vori,r Menschen beherrscht

wird. , .

lmmer tiefer

,;Mein

Sohn

hilft mir

.

. ." Dieser Satz Piccards sagr

nidrt

alles, Der Sohn des Professors,Jacques Pieqard,

nahm den Platz neben ihm

ein.

Gemeinsam tauctr-

ten sie

an

der

Westküste ltaliens bis zu einer Tiefe

von 3000 Metern und stellten damit-einen Rekor.d

auf. Und dann

ging

die Stafette der

Rekorde

gänzlidl

vom

Vater auf den Sohn

über. Bedeutende

Daten

und

Ziffern

sind: November

1959

-

56?0 Meterl Januar

1960

7300

Meter; und

sdrließlich der letztg absolute

Rekord vom 23. Jaouar des

gleidren

Jahres

Elner dcr bciden

Bollostsilos

mlt dcm

ArlslqufrtuE.n.

Diasc

beldcn

$Flilgel-Sdroubcn

werdcn

von

klclnen Motoren

ongetrlcbcn.

3t

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Elnrotroit.

Dor

uAbrthg'

b.glnnt.

I

10919 Meter.

Das Bathyscaph erreidrte

den

Marianen-

,

graber4

die

größte

Tiefe des Weltmeeres. Der Kom-

I

,mandeur

der Besatzung

war

Jacques

Piccard.

Bevor

wir

jedoclr

vbn diesem

hervorragenden Ereig-

nis

beridrten

wFrden, wollen

wir

kurz noch etwas

anderes,

etwad Interessantes und Lehrreidres

erwähnen.

Von derrn Bathyscaph,

das

genauso

bezeidrnet

wurde

wie Piccards Stratostal ,blieb nadr dem mißglüchten

Auftaudren nur die

Gondel unversehrt, Ungeachtet

dessen

gab

Professor

Piccar.d

jedoch

niüt auf. Auch

die anderen

Enthusiasten der Tiefseeforschung ließen

sidldurdr

di.eses

Ereignis nictrt zurückhalten.

Als

Piccand in Ttiest

ein

nzues

Bathyscaph baute, ent-

stand in den

Doclrs von Toulon u,nd Dakar der Vor-

lätrfer

des

m,ißglückten

,,FNRS

3". Das

französisdre

Bathyscaph hat zwar die

Bezeidtnung, nidlt aber die

Fehler

seines

Vorläufers übernommen.

Die

Geschichte

dieses

Sieges

enthält

keine

Sensatio-

nen

und

Abenteuer.

Alles ist

aUtägli&

und einfach

bei diesen

Ingenieuren:

die

Zeldrnungen,

die Spezi-

fikationen, die technischen Antworten und d,ie

büro-

kratische Masdtine des Marineministeriums, Aber

hinter

ihnen

liegen

zwei Jahre angestrengter Arbeit,

Aufregungen,

Hoffnungen, Enttäusdrungen, und

stän-

dig,

wenn audr langsam,

kam man dem

Ziele

näher,

Das Ziel

-

4000Meter

-

war

zu

einer

fixen Idee der

Off.iziere Houot u,nd

Willm

geworden.

Sie lebten nur

noch dieser trdeeund waren

mit Leib und Seele dabei.

Ungewöhnlictr klar und deutlich

decht

die Geschidrte

der

Arbeit Houots und Willms

die Rolle

der

Kleinig-

keiten auf, Ja, mandtmal ist

eine Kleinigkeit für den

Erfolg

einer

großen

Sache entscheidend.

Die Arbeit

vieler

menschlidrer

Hände, die

Mühen eines Werkes,

das ununterbrochene

angestrengte

Denken, die sdtlaf-

losen Nächte,die teuflische

Anspannung der

Nerven

-

das alles kann zum Teufel gehen, wenn es an einer

Kleinigkeit

mangelt.

Manchmal waren auctr die

menschlidten

Sdtwächen

schuld

an den Zwischenfällen, bald $'ar

es ein ver-

gessener

Lappen im Schadrt, bald Sdrmutz, der,durdt

Scn-uhsohlen

verursadrt

wurde,

dann

wieder war der

Mangel an Sdrrot

die Ursadre, daß das

Taudrboot

nidrt

zum

Tauchen

am.. ,

In der

Tiefe erlisdrt

plötzlidr

der Scheinwerfer.

Die

Benzin-

und Wasserstandsanzeiger

funktionieren

nicht,

sie

stehen beständig auf

N,ull. Die Strom-

zuluhr

ist

unterbrodten.

Das Echolot streikt

plötzlich,

Die Ursachen

aber sin'd

nur in Kleinigkeiten zu

suchen. Das war wahrhaftig

nidtt allein

eine

Prüfung

des Tiefseebootes, sondern au :h eine Geduldsprobe

seiner. Er,bauer

Alles

hat

jedodr

einmal

ein Ende, auch die

Tyrannei

der

Kleinigkeiten.

Das Bathyscaph

bereitete sich aul

das

vor, wofür viele

Menschen,

vom Kommandeur

Flouot und

Ingenieur

WiIIm bis zum

Anstreicher,

arbeiteten.

Bevor die Besatzung

die Gondel besteigt

'und

der

Abstieg

beginnt, wird

'das

Sdriff eine

Zeitlang un-

bemannt

in der

Tiefe

verweilen. Es ist nidtf

leicht,

die

Gefühle zu besdrreiben,

mit denen Houot und

Willm, die an Dech

des schwimmenden

Muttersdtif-

fes stehen.

ihr Werk

auf seinem

Weg verfolgen.

Ei,nerseits sind sle

überzeugt:

Es kann und wird

nichts

Unvorhergesehenes eintreten Alles, was man nur

überprüfen

konnte,

wurde überprüft.

Wiederholt

hatte

man Probefahrten

durdrgefüLhrt,

und trotzdem sdlägt

das Herz unruhig.

Houot beruhigt sich

erst wieder,

als

er

von

dem

Patrouillenflugzeug

einen Funkspruch

erhält,

wonadr seine

Schöpfung

wohlbehalten

wieder

an die

Oberfläche

gelangt

ist.

1F':

ffiffi';'**-

Wrlßc

Strlbn

mqrklercn nodt

mlnut.nlont

drn

Toudrvorgong.

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Jetzt kommt der

,,eigentlldre"

Abstieg. Dutzende

Augenpaare bliclcen

auf den roten

Körper,

auf den

,,Kiosk",

der aus dem

Wasser

ragt.

Erst als

sie sidr unter

Wasser befanden,

atm,eten die

Mitglieder der

Besatzung befreit

auf. Dort

gibt

es

zumindest kein Sctrlingern.

Die üblidren Bilder

ziehen

a.m Schiffsfenster

vor-

über:

.der

Fanbenwechsel

des

Wassers, Sdtwärme

kleinster

Meerestiere,

rote

Carnelen

mit ihren langen

Bartfäden. In einer halben Stunde wurden drei Kilo-

meter

zurückgelegt.

Dann

komnaen

Tiefen, in die

bisher

nodr

kein

Mensdr

vorgeclrungen war.

Noch ein

Stück

tiefer,

und das

Edtolot

läßt erkennen, daß sie

nru noch

200

Meter vom

Meeresgrund entfernt sind.

Ein

Teil des

Ballastes {'ird

abgeworfen,

und

'das

Bathyscaph verlangsamt

seine

Fahrt. Der

Höhepunkt

beginnt.

,,Idr

sehe den

Grund "

ruJt Willm.

Nacheinander

schauten

Houot

und

Willm durch das

Sctriffsfenster.

Sie

beobachteten

auf

dem Sand

den

/Meeressdrwamm,

der einer

Tulpe

gleidlt,

die Behau-

sungen

irgendwelcher

Lebewesen und. .

. einen

Hai-

fisch,

ihren

ständigen Begleiter,

nur eine

neue

Art.

Plötzlich ist ein Geräusch zu vernehmen. Die ver-

fluchte Schutzvorrichtung

Das Bathyscaph ist eigen-

mächig

in-die

Höhe

gesdrnellt.

Die Magneten

haben

versagt, die

Batlastbatterien,

die an

der Außenwand

befestigt

war'en, sind

abgefallen

und

blieben als

ein

Geschenk an

Neptun

auf dem

Meeresgrund

zurück.

So verlief

das

Tauchen,

das

einen neuen

Rekord

von

4050Metern

erbradtte.

Die

Bezwingung

des

,,Everest

des

Meeresl'

Zwei, drei,

ja

sogar

vier Kilometer

Tiefe

waren

nach

dem

Tauchen

der

,,FNRS

3"

nichts Besonderes

mehr.

Etwa 30

Tauchversuche

haben

die

Gelehrten

mit die-

sern

Forschungsschiff

unte.rnommen.

Iü'zt

Ealt

es,

das

begonnene Werk fortzuführen und zu beweisen, daß

der Ozean

selbst

im

Gebiet

des

,,Everest

des

Mperes"

zusänelich

ist.

wie

Frofessor

August

Piccard

den

'ueitilräten

Märianengraben,

die

größte

Tiefe des

Weltmeeres.

nannte.

August

und

Jacques

Piccänd

benötigten

sectrs

Jahre

flir

die

Vorbereitung

der

,,Trieste",

udn

damit

den

Marianengraben

zu

bezwingen.

Drei

Tage

brauchten

sie, um

ihn

zu

finden.

Die

Angaben

des

Ecttolots

wichen voneinander

ab

-

bald

zeigte

es etwas

über,

bald

etwas

unter

11000

Meter.

Wie

sich

dann

am

Tauchort

härausstellte,

betrug

die

tatsächlidte

Ent-

fernung

zwischen

dem

Meeresgrund

und

der'Wasser-

oberflädre

10

990

Meter.

Nachdem die .letzte Schalltiefenmessung erfolgt war,

bringt

ein

Boot Jacques

Piccard

und

seinen

Begleiter'

den amerikanischen

Seemann

Don

Walsh,

zur

,,Trieste".

Bereits

nach

,einigen

Minuten

hatten sie

die

Luke

der Gondel

fest verschlossen;

das

Wasser

strömte

in

den Schacht

und

in die

Ballaitkammern,

und

nach

kurzer

Zeit

versank

das Bathyscaph

ins Meer.

.

. . Bald

gerieten

Piccand

und

Walsh

in eine

undurch-

dringliche

Finsternis.

Ihnen bot

sidr ein

,,Sternen-

h,immel",

hervorgerufen

durch

Unmengen

leuchtender

Mikroorganismen.

Es

ga'b

keinerlei

Zwischenfälle'

lediglich

die

Verbindr.rng

mit dem

Muttersdriff

war

vorübergehend

unterbrodten,

Außerdem sdlien

sich

der Oze$n

diesmal

besonders

gegen

das

Einrdringen

der Menschen zu wehren. In den verschiedenen Tiefen

erwarteten

sie

große

Temperatursctrwankungen.

Das

,

Benzin

im

Sdrwimmer

veränderte

sein

Volumen,

und

das

Bathyscaph stieg

widerspenstig

in die

Höhe. Vier-

mal

wurde die

Fahrt

unfreiwillig unterbrodlen

Erst

nachdem

ein

Teil des

Benzins

geopfett

worden

war,

konnte die Tauchfahrt wieder

fortgesetzt werden, Drei'

Kilometer unter

Weisser wurde

flötzlici

einer

der

Ausgänge, die

von

außen

zu detr Geräten führten,

ledr. Nadr eineinhalb Kilometern

hatte

sich

das Leck

rvieder

geschlossen:

Der Druck hatte sich erhöht, und

selbst die

kleinsten Risse waren verscttwunden.

?200 Meter Der

frtihere Rekord erwies sidr als

ge-

broehen.

Noch tiefer. . . Und

plötzlidr

.

.

.

In

der StiIIe

war ein

seltsames Geräusdr besonders

laut zu hören: Das Glars d,es Sctriffsfensters war

ge-

sprungen.

Zum Glück ohne

gefährlictre Folgen. Neun

Kilometer

unter der Wasseroberfläche

ist so etwas

jedoch

nicht besonders angenehm,..

Die Apparatur

bekam

Launen: Sie wollte

durchaus

nidlt zeigen,

wieviel

Meter noch bis

zum Ziel

zurüdrzulegen waren.

,,Jacqr.les

ragte mich ärgerlich,

wann wir de,nn

meiner

Meinung

nach am Meeresgrund

vorbeifahren

würden",

erinnerte sidr

Walsh

später.

Bef,rug dodt die

Tiefe

bereits über

l0 Kilometerl

Schließlich kam

die Appa-

ratur

wieder zu

sich. Piccard erblichte

einen

grauen

Fleck

-

ein Stüclschen

d€s Meeresbodens.

Es war

nicht

mehr

weit, das

Tau

streifte

bereits

den Meef,esboden,

und dann ließ sich

das Bathyscaph

selbst sanft

hinab.

Minute um Minute verging, durch das Fenster war

jedodr

nichts

zu

sehenl

der aufgewühlte Sdtlamm

ver-

hinderte. die Sicht.

600 Sekun'den

des Wartens

sdrie-

nen sich wie

eine

Ewigkeit

auszudehnen

Und

siehe

da

-

'der

heißersehnte

Meeresboden.

Er

war

gelblich,

und

dicht über ihm... ein

unbekannter

fiacher

Fisch,

Alle

Fotos

slnd,

d,em Buch

,,Reisen

n un-

gewöhnliche

Räume"

etutnonTmen,

tras

Dom

Verlag Neues

Leben,

Berlin,

herausgegeben

tuurde.

der

zum Teil einer

kleinen Scholle

ähnelte, Und eine

Garnele.

Unwahrscheinlich

Ist dodt

hier

jeder

Qua-

dratzentimeter

einem

Drud<

von 1000 Tonnen

aus-

gesetzt.

Die

,,Trieste"

hattä

einem

Druck von

150

00 t

standzuhaltenl

Aber

auch hier,

in diesem Abgrund,

ist

Leben,

allgegenwärtiges

Leben.

Insgesamt

20 Minuten bli.eb

.die

,,Trieste"

an der

tiefsten Stelle der

Erde. Bei

längerem, Verweilen

hätten ihr

sicherlich

audl

noch andere

Bewohner des

Meeresgrundes.einen

Besudr abgestattet.

Das heißt,

auch

hierher, in

diese Finsüernis,

in diese

Tiefe,

ge-

langt

Sauerstoff,

ohne

den

ja

kein Leben existieren

kann.

Das bedeutet

also,

daß

die

Strömung

das

ge-

samte Wasser des Ozeans vermischt. Als Professor

Piccard

über den von

Jacques

gesidlteten

Fisch

spricht,

bemerkt

er richtig:

,,Das

beweist,

daß

es

sehr

gefä,hrlich

ist,

radioaküive

Abfälle

in.die

Tiefe

zu

versenken,

weil

sie von hier

aus

wieder an die

Ober-

fläctre

gelangen

können"

(diese

Methode,

radioaktives

Gift

ins

Meer zu werfen,

wurde von einigen

ameri-

kanischen

Spezialisten

vordeschlagen).

Die

Venbindung war

wieder

hergestellt,

und aus

der

Tiefe kam dreimal

däs

Signal:

,,Nu11",

,Null",

,,Null".

Das bedeutete: .,Ever€st"

bezwungenl

Die vielen Sprilnge

lm Fensterglas

veranlaßte

die

Besatäung

jedoch,

schnellstens

zurüclzukehren'

Der

Ballast

wurde

abgeworfen,

und

das

Sdtiff begann

aufzutaucheo. Nach gut drei Stunden erblickten Pic-

card upd

Walsh

wieder das

Sonnenlidlt.

So

haben

sich die

unzugänglidren

Tiefen

'des

Ozeans

dem

Menschen

ergeben.

Heute betrachtet

sie

der

Mensch

mit

den

Augen des

Sie-gers,

der

bald

das.

ganze

nasse

Element

bezwungen

haben wird.

E?

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Noch vor wenigen

Jahren wurden dle

Tielen

der

Weltmeere

von Forschungsschiffen ilber eine

Ent-

iernung

von

mehr als vler bis

filnf Kilometern

,,ab-

getastetr'.

Ileute

stehen

den Wiss,enschaftlern

zahl-

reiche

Geräte und Apparate zur Verfli,gung,

mlt denen

man auch die

größten

Meerestiefen erforschen

kann,

Unter

diesen Geräten ist zweifellos

das

Bathyscaph

von

größtem

Interesse.

Ausländischen Wissenschaft-

lern ist es mit Hilfe des

Bathyscaphs

gelungen,

die

größten Tiefen der Weltmeere zu erreichen.

Ein nreuesModell eines

Bathyscaphs

wurde

unlängst

von

den

jungen

L€ningrader Ingenieuren M. Diomi-

dow u,nd A. Dmitrijew

konstruient. Ihr Appa.rat

kann

bis

auf

eine

Tiefe von

11.5

Kilometetrn t€uchen.

Y

Dlcrcr

Bottryrcoph

konn blr

zu

clncr

Tlsh

wn

11,5

m touchcn.

Für

zwcl Pcrroncn

glbt

dlo Kommer

Plotr.

Wie ist

das

Bathyscaph

konstruiert? Seinem Aussehen

nadl erlnnert eo

an ein

lenkbares Luftsdtifi. Es be.

i

eteht aus

zwet

Hauptteilen: oben

ein

l,eichter

'

schwimmkörper

und

darunter

eine leste kugel-

förmige Kammer

(die

Länge des

Schwimmkörpers

beträgt

1? Meter

und

der Durchm,esser'd,er

Kammer

zwei Meter).

Dodr

das ist allee, was

das Bathyscaph

mit

einem

lenkbaren Luftschiff

gemeinsam

hat.

Während das lenkbare Luftschiff ständig elnem Luft-

'druck

von

einer Atmosphäre

ausgesetzt

ist tlbt

das

Wasser einen

unterschiedlichen

Druck auf den

Rumpf

des

Bathyscaphs aus

-

von

einer

bis

zu

metr

als tausend

Atmosphären.

Das erfordert

äußerste

Stabilität

der

Kammer. Daher

weist die aus

leglerten

Dcrs

sowietische

BATHYSC

PH

;{\

\

, )

'1

J

)

or..t"l,

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Stählen

gebaute

Wand

der Kammer

eine Stärke bis

zu

15

Zentimetern

auf. Was

dagegen den

Schwimm-

körper

betrifft, braucht man

sich i.iber

die

Stabilität

seines

zigarrenförmigen

Rumpfes

keine

Sorgen zu

machen,

weil sich nämlich

ein Teil. d,er Zellen

des

Schwimmkörpers

beim

Tauchen

mit Wasser

füllt,

während

die anderen Benzin enthalten,

das leichter

als das

Wasser ist. Dadufch

erhöht

sich die

Schwimmfähigkeit..

Das Benzin wir.d vom

Wasser

getragen. Dadurch unterliegt der Schwirnmkörper so-

wohl

innen

wie außen

einem ständig

gleichbleibenden

Druck.

Auf

diese Weise

kann

der

Apparat

nicht zer-

drückt werden.

Deshalb kann

man die

Verkleidung

aus

leichten

Aluminium-Magnesium-liegierungen

her-

stellen.

Das

Bathyscaph

wird von

zwei

kleinen,

im

Schwimmkörper

eingebauten

Elektrom,otoren

ge-

trieben und kann

sich selbständig

fortbewegen.

Wie

jedes

andere Wasserfahrzeug

st der Appärat mit

den

feinsten

Geräten für

'die

Schiffssteuerung

und die

Verbindung

ausgestattet, Er besitzt

ein Echolot,

einen

Kreiselkompaß und

ein

Log, das

d,ie Geschwin-

digkeit.der horizontalen

und

vertikalen

Fortbewegung

mißt. Die Tauchtiefe wird mit einem Spezial-

manometer

festgestellt,

.

dessen

Skala auf Meter

geeicht

ist.

Das sowjetische

Bathyscaph

ist

ein Laboratorium,

da"s

zahlreiche

wissenschattlicle

Forschungsgeräte

beherbergt.

Die Forschungen

erfolgen'durch

visuelle

B'eobachtung,

Foto-

und

Filmaufnahmen

können

durch.die

Bullaugen

geschossen

werden,

vor

denen

mächtige

Schweinwerfer

installiert

sind. Fiü

die

Ver,bindu'ng

mit dem

Schiff

ist die

Anlage

eines

Ultraschalltelegraphen

vorg,esehen.

In

der Gondel

stehen Flaschen

mit

komprimiertem

Sauerstoff, der ständig in den Raum dringt, Die von

den

Menschen

ausgeatmete

Kohlensäure

wird von

einem

elektrischen

Ventilator

durch

chemische

Ab--

sorber

entfernt.

Um in

großen

Tiefen

innerhalb

des

Apparates

die notwendige

Temperatur

einzuhalten,

wird

ein

kleines

elektrisches

Heizgerät

eingeschaltet.

Das von

den Mitarbeitern

des wissenschaftlichen

Forschungsinstituts,,Giprorybflot,,

konstruierte

Ba-

thyscaph

wird

in vieler

Hinsicht

vollkommener

sein

als

die ausländischen.

Die

sowjeti,schen

Ingenieure

beabsichtigen,

ein bequemeres

und billigeres Tauch-

system,

drehbare Triebschrauben

für die

vertikale

Fortbewegung

des Bathyscaphs,

neues Material

zur

Abdichturig der Kabel u,nd der durch die Gondelwand

führenden

Leitungen

sowie

vieles andere

anzu-

wenden.

I n g .

N ,

B o l , g a r o u

Yon den Weltmeeren

6tMWwrse

öe+We#tee

o

urolt wie

der Troum

des

Menschen,

zu

fliegen,

st

ouch sein

Bemühen,

n die

Tielen des Meeres vorzustoßen.Es ist ein

longer Weg

von

den

römischen Perlen.

touöern

bis zu den

ersten konstruktiven

ldeen des Mittelalters, mit

Hilfe von

Touchglocken

den Meeresgrund

oufzusuchen.

o

wie

dos letzte holbe

Johrhundert

ober

die

Verwirklichung

es menschlichen

Fluges

brochte, wurden

in dieser

Zeit ouch

geeignete

Konstruktionen gerchoflen,

um in

die

Tiefsee

yorzu.

dringen.

Viele

Nomen

umfoßt

schon

die

Liste

derjenigen,

die

Forscherleist

und ingenieurtechnisches

önnen zur Er.

kundung

der

Meereswett

vereinten.

Der

eigentliche

Vorstoß in die nochtschworzenTiefen führt von der

Touchkugel

Boilons

über

dos Bolhiscoph

Piccords

bis

zu

dem Projekt

eipes

sowjeti3chen Touchbootes,

dos

für

eine

Touchtiefe

yon

11 500 m konstruiert

st. lmmer

umfossender wurde

dos menschliche

Wissen

über dos

Leben n

'der

Tiefsee

durch diese Toten

mutiger

Mönner.

Nicht vergessen

seien ober

ouch on dieser

Stelle die

zohlreichenForschungsschiffe,ie von der Sowjetunion

und onderen Lönderri

ousgesondt,

mit Hilfe von Echo.

loten,

Echogrofen,

rundnelzen

und

onderen

Ausrüstun.

gen

den menschlichen

orschärgeist

n

die

Tiefe

trdgen.'

Nicht

selten liefertedieseForschungsorbeit

ensotionelle

Entdeckungen.

o

wurden

ous

3000 bis.t0000 m T iefe

Lebewesen

wie z. B.

die Noplschnecke

und onderes

Meeresgetier

on die

Oberflöche

gebrocht,

von

denen

mon

bisher nur Versteinerungen

konn'te

udd onnehmen

mußte,

doß sie

seit

Johrmillionen niclt

mehr

existierten.

Kein

Zweifel,

doß

mit

diesen

Entdeckungen

der

Menschheit wesentlicher ufschlußüber die Entstehung

des

Lebens

ouf der Erde

gegeben

wurde.

Die umstehende

grofische

Dorstellung

soll einmol

einen

Uberblick über

die bedeutendsten Touchfohrten

und dos bi sher entdechte

Meeresgetier geben.

39

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1

J.r **

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Kleinelypensomm

I

Luklahrzeuga

I

S.r.

Q

Fokker

,,Friendshipn

Die

niederlöndischen

Fokkerwerke

brochten

bereits

vor

Jqhren

ihren

Typ F-27 herous, der den Bernomen

, ,Fr iendship"

erh ie l t . Es

ist e in

let -

stungsföhiges

Verkehrsflugzeug,

do s

sich im

europöisöen

Mittelstrecken-

einsqtz

berei ts bestens.bewöhrte.

E i n i g e

t e c h n i s c h e ' D o t e n :

Triebwerk

PTL Rolls

Royce-

Dort

511

L e i s t u n g , . . . . . . . . . ,

2 X

1 7 4 4 k p

S p o n n w e i t e

. . . . . .

"

2 9 , 0m

L ö n g e

. . . . . , . . . . . . .

2 3 , 1 0

H ö h e

. . . . , , . . . . . . . ,

8 , 3 9

m

Leermosse

10 333 kg

Flugmosse

17018

kg

Reisegeschwindigk,

432km/h

Londegeschwindigk.

137 km/h

Dienstg ipfe lhöhe

. . . 61OO

m

R e i c h w e i t e

. . . , . , . . . 2 9 6 5

k m

(13)

318/61 L izenz-Nr .5116

Kleineypensomml

Kleinwogen,,Soporeshez"

lm

Johre 1960

kom dos

sowjetische

Kleinwogenwerk

in

Soporeshe mit

e iner

ousgesprochenen Kle inwogen-

entwicklung.

herous. Es ist

ein lei-

stungssiorkes

Heckmolorfohrzeug,

do s

in Motor- und Fohrleistung speziell

quf

die

sowjetisdren Fohrverhöltnisse

obgest immt wurde.

Der ,Soporeshez

zeichnet sich vor

ollem durch hohe

Robustheit

und weitgehende Wor-

tungsfreiheit

ous.

E i n i g e

t e c h n i s c h e

D o t c n :

M o t o r

. . , . . . . . . . . . . . V i e r z y l i n q e r -

Viertokt

H u b r o u m

. . . . . . . . . . ,

7 4 8

m 3

L e i s t u n g

. . . . . . . . . . .

2 3 P S

b e i

4000

min-

.

V e r d i c h t u n g

. . . . . . . 6 , 5 1

Getrlebe Viergong

Kupplung

Einscheiben.

Trocken

k.

Rodstond

2023 mm

Spurueite

v o r n ,

h i n t c n . . . . . . . 1 1 4 4 1 1 1 6 0m m

L e e r m o s s e

. , . . , . . . 6 0 0 k g

Höchrtgesöwindigk, 90 km/h

Normvcrbrquö

. . . . .

5 ,5

/100 km

13)

318/61

*

Llzanl-Nr.

5 16

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i{tm

Kleine

ypensomml

Mehrzwecklokomotive

Reihe

475.1

der

CSD

Die weltbekonnten

Leninwerke

Pilsen

(vormols Skodo) ste l len sei t lqngem

Lokomotiven

höchster

Guolitöt her.

Eine

der

letzten Dompflokomotiven,

d ie

vor

der

Umste l lung

quf

Diesel -

und El lokbou

hergeste l l t

wurde,

is t

diese

schwere

Mehrzwecklokomoti.re

mi t Zweizyl inder-Tr iebwerk.

Der

Kesse l

besi tzt

e ine Verbrennungskommer .

nd

mechqn ische

Rostbesch ickungson loge.

E i n i g e

t e c h n i s c h e

D q t e n ;

Größte

Geschwindigkei t

. . . , 100km/h

Zy l inderdurdrmesser

53Omm

K o l b e n h u b . . . , . . . . 6 8 0m m

K e s s e l d r u c k . . , . , . .

1 6k o / c m 2

R o s t f l ö c h e

. . . . . . . . . 4 , 3 4m 2

Verdompfheizf löche

2O1,Om,

Gesqmtmossemi t

Tender

. . . . . . .

. . , , . . 160,3

Gesomt lönge

über

P u f f o r

, . . . . . , . . , . . .

2 4 7 9 0

m m

Kleineypensomml

Alfo

Romeo

2000'

Die

i to l ienischen

Fohrzeugwerke

Al {o

Romeo

stel l ten

erstmol ig

im Jqhr

1960

ihren

Typ

2000

der Offentlichkeit

vor.

Es

is t

e in schne l le r

Reisewogen

mi t

sport l icher Note,

der durö

Fohr -

le i s tung und Formgebung best icht ,

Weniger

schön

ersche in t

dos

Kühler

gr i l l ,

be i dem

die

typ ische

Al fo -

Romeo-Lin iegewohrt

b lc iben

so l l t e .

E i n

i g e

t e c h n i s c h e

D o t e n :

M o t o r

. . , . , . . . . . . . . .

V i e r z y l i n d e r -

Vierto kt

Hubroum

1975cm B

L e i s t u n g

. . . . . . . . . .

1 0 5P S

bei 5300 min-r

V e r d i c h t u n g

. . , , , . ,

8 , 2 5 1

Getr iebe' Fünfgong

Kupp lung

Einscheiben-

Trockenk.

R o d s t o n d . . . . , , , . , , , 2 7 2 0 m m

Spurweito vorn, 1400mm

hin ten

. . .

'1370

mm

L c e r m o s s e

. . . . . , . . . 1 3 4 0 g

Höchstgeschwindigk.

160 km/h

N o r m v e r b r o u ö . , . . .

1 1 / 1 0 0 k m

(13)

318/61 L izenz-Nr,5116

(13)

318/61 Lizcnz-Nr.5116

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Chotengu,tnej/it-t

Alä01ßt llele'l

, .

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ft

g= l

T}, .J

S

,iad,

,18

L,^'

  l r t t r t

I I I T I

rrrrarl

/l

Die Tech nik st

schonseit longem

in die

privote.

Sphöredes Menschen,

esier

gesogt

n

den

Hous-

' '

holt,

eingedrungen,Sie begegnet

uns togtöglich

in den Wohnungen

n Form von Lompen,

Bügel.

eisen,

Herden

oderRund{unkgeröten , ie lndustrie

tut

ein

übrigäs,

uns durch Schoffung mmer neuer

Geröte die

Housorbeit zu

erleicttern

und dos

Leben

so

ongenehm

yie

möglich zu mochen.

Die Redoktion

,Jugend

und

Technik"zöhtt

es

zu

ihrem Aufgobenbereich, derort ige Neuerungen

oufzuspüren, zu erproben

und in

Erfohrungs-

berichtenüber

sie

zu

schreiben,Nutznießer

sind

die LÖsei

unserer Zeitschrift,

die nicht

erst selbst

Erfohrungen

ommeln müssen,

ondern on Hond

der

Berichte

ntscheiden önnen,

ob sie dos

eine

oder ondere

Geröt erwerbenwollen.

Zu

dem unmittelborvor

der Tür

stehendenWeih-

noclitsfest

sind der Redoktion wieder

eine Reihe

technischer

Gebrouchsortikel

ur Verfügung ge-

stellt

worden,

Unsere Mitorbeiter

hoben sie

' in

mehrwöchigen

Tests

,,ouf

Herz

und Nieren

ge-

prüft".

Do für

jeden

etwos dobei sein wird, für

,,Sie"

und

,, lhn",

hoffen

wir mit

nochfolgender

u-

sommenstellung

noch

einige Tips

für

den

Ge-

schenktischu

geben.

,,Trobqnt

6"

Die

Auswahl

an Kofferempfängern

in unserer

Repu-

blik

wird

größer,

'das

zeigten

die letzten Leipziger

Frühjahrs- und Herbstmessen, Damit geht' etn lang

gghegter

Wunsch vieler

Campingfreunde in Erfüllung.

. o

Mit diesem Beriüt soll

nun eines

der

neuen

Geräte,

der

,,Trabant

T.

6',

der Firma

,,Rema..,

Wolfram

und

Co. KG., vorgestellt

werden.

Der

,,Trabant

T 6"

ist ein Transistor-Kofferempfänger,

bestückt mit sieben

Transistoren

und zwei

Dioden.

Er ist

für die Wellenbereidre

Kurz, Mittel

und

Lang

ausgelegt. Die TransistorenbestücJ<ung gewährleistet

einen

sehr wirtschaftlichen

Batteriebetrieb

durch zwei.

in

Reihe

gesdraltete

normale

4,5-V-Flachbatterien,

mit

denen idr

eine Betriebszeit

von mehr

als 60

Stunden

erreidrt

habii. Das entspricht

einem

Betriebsstunden-,

preis

von ungefähr 2,1 Pfennigen.

Das trapezförmige

Gehäuse

mit schräg

stehenden

Seitenfläctren

'ist

mit einem

wetterfesten

Kunstleder-

bezug versehen

und daher rectrt

praktisch.

Weniger

gut

ist die an sictr

gefällige

Chromverzierung

an der

Vorderseite

des

Gerätes, da sich

das Ziergitter

leicht

verbiegt.

Die Abstimmscheibe

und Kreisskala

sind

übereinstimmend

mit denen am

,,Stern

I"

und

r

,,Stern

II".

Eine

neue

Formgebung

könnte

hier nidrts

schaden.Die Einstellung des gew.tinschtenSenders er- .

folgt

mittels eines.Planetenantriebs.

Durctr

einen vier-

teiligen

Druchsdlalter

lassen

sidr die drei

Wellen-

bereldre

wählen.

Das Gerät wird eingeschaltet,

wenn

eine

Taste des

Wellenbereidrsctralters

.gedrüd<t

ist,

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d

abgesdraltet. Daß

es

aber nur bei

tiefsteheddär

,,Aus"-Taste

abgesdraltet

ist,

sonst aber

die Batterien

über die

,,Aus"-Taste

weiter enlladen

werden,

ist ungtinstig, wie

idl fest-

etellen

mußte. Es

passlerte

mir nämliclr, daß idt

den

tmpfänger in

Eile ausschaltete

und

nidrt merkte' daß

dle Teste

zurticksprang.

So lief

der Empfänger

dle

Nacht

hindurctr und

verbrauctrte

unnütz

die Batterlen.

Das kann

Jedern

neuen

Besitzer eines

,,Tfabanten"

so

ergehen,

der von

unseren Heimgeräten

her andere

Erfatirungen

hat,

Die Lautstärkeregelung

erfolgt

durdl

einen Knopl

an der rectrten

Gehäuseseite.

Es lst

dabei

zu beacllten, daß die Betriebsdauer des Gerätes von

der eingestellten

Lautstärke

abhängig

ist. Die Batte-

rien werden

mit

normaler Lautstärke

elne Betrlebs-

dauer von etwa

50 Stunden

haben, Der

Zustand

der

Batterlen

kann

Jederzeit

durctr

die an

der

Rückwand

befestigte Gltlhlampe

tiberprüft werden.

Das

Gefät

wird

in den

Farbtönen Hellbreun und Grau

.

gellefert.

Das Gehäuse

ist aus brudlsidrerem Holz

ge-

fertigt,

Die mittleren

Gehäuseabmessungen

betragen

264

X

181

X

84

mm,

die Masse beträgt 1,85 kg.

Ver-

glelctrt

man

diese Angaben

mit denen

anderer Kolter'

-

empfänger

(slehe

Heft 611961, elte

39), so

kann sidt

\

der

.,Trabant"

mit

vielen Geräten

messen.

Damlt habe ich zwar das Außere des ,,T 6" und das

Wesentlichste

der Bestüd(ung

besprochen, aber

nodr

nichts über

die Emplangsleistung

und

die Klang-

qualität

gesagt.

Was

gibt

nun

der

,,Trabant"

her? Vor-,

ausgeschld<t hierzu

sei, daß

nur

ein

Gerät

zur Ver-

Itlgung stqnd

und

der elne oder

andere

Fehler bet

i

anderen

,,Trabanten"

nidlt

auftreteri

muß.

Der Test

mit dem uns

zur Verfugung

gestellten

EmpfänEer

ver-

lief

nidrt so

gut,

wle wir es

erwartet

hatten.

In Berlin

und

der näheren

Umgebung'

wo wir

alle Sender

direkt

vor. der

Hausttlr

haben und

ein

guter

Empfang

ftir

alle Geräte

gewährleistet

lst,

madrte

der

,,Trabant"

kelne Ausnahme,

hier war ein

guter

Empfang

vor-

handen. Veriudre

aber an der

Ostsee,

in Dresden,

der

cSsR, Ungarn, Rumänien

und Bulgarien

ergaben,

daß

der ,,T 6" nur auf der Mittelwelle die Ortssender und

am späten Abend

noe.h

einige

andere Sender des

Jewelllgen

l3andes mlt

genügender

Lautstärke

heran-

brachte.

Im Kurzwellenbereidr,

wo die Emplangs-

verhältnlsee

durqh die

gegenseitigen

Störungen

der

Sender

ohnehin ungenilgend

slnd, konnte auch

bei

ausgezogener Teleskopantenne

kein einwandtreier

Emplang erzielt

werden. Die Langwelle

bradtte in der

Republtk nur ein

oder

zwei

Send€r

und

erwles

sidr

audl hier als ein wenig benutztes

Reqrrislt.

Der medranische Autbau des

Gerätes

ist

gut,

wenn

audr die

gedrud$p

Sdraltung

fehlte,

die aber auf den

Emplang

und diä Klangqualität

keinen Einfluß haL

Insgesamt möchte 'te} das Urtetl dahingehend zu-

sammenlassen, daß der

,rTrabant"

elne willkommene

Bereidlerung dee Angeboti an Kofieremplängern dar-

stellt.

Es könnte

aber nodr elniges zur

Verbesserung

der

.Empfahjslelgtung

getan

werden, um voll den

Pr€ds von 350,- DM zu rechtfertlgen,

Viele

Freunde

hat

sich in

den letzten

Jahren die

klelne,

leictrte

und

immer

eineatzbereite

,,Penti"

er-

worben

(vgl.

,,Jugend

und

Technik",

Heft 11/1959).'Ihre

ji.lingere

Schwester,

die

,,Penti

Il", weist

die

gleiche

mo-

derne

Llnie

auf.

Das

goldeloxierte

Gehäuse

mit seiner

farbigen

Verbrämung,

an

dem es

keine hervorstehen-

den und die Form verunstaltenden Hebel und Knöpte

glbt,

paßt

zu

jedem

Anzug,

zu

Jedem

Kleid,

in

jede

Handtasctre.

Vom

Außeren

her

ist also

auch

dile

,,Penti

II"

elne

rectrt ansprechende

'und

vor allem

-

wegen

ihrer

geringen

Ausmaße

und

einer Masse

von

nur 2?0

g

-

eine

sehr

praktisdte

Karnera.

Es ist

verständltctr,

daß

jeder

ernsthafte

Amateur

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

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angesichts dieser äußeren und

ungewohnten Vorteile

zunäehst

sehr skeptisch

in

bezng auf die Leistung ist.

Das

war auch ich. als idr das uns vom VEB

Kamera-

und I(inowerke Dresden freundlicherwe ise zur

Ver-

fügung

gestellte

Testgerät in die Hand. nahm. l ch

kaufte

einen Karat-Film,

legte

innerhalb

-

man kann

sa€)on

-

weniger Sekunden diLe

Patrone ein

und ....

Die Zeiger im

Sucherleld

machten mich auf die

neu-

artige Belichtungsautomatik, mit

der

die

,,Penti

II" aus-

gestattet ist, aufrnerksam. AIso überprüfte ich die an

einem

Rändelring eingestellte

Filmempfindlichkeit.

Sind die

gewünschte

Zeit und

die Entfernung richtig

eingestellt, kann man sieh

ganz

dem in einem brillan-

ten Leuchtrahmensucher

wiedergegebenen Motiv

widmen. Die richtige Blende wird durch Drehen

des

Blendenringes, bis

sich ilie beiden bereits

genannten

Zeiger

decJren,

gewählt.

Das Ganze ist

verblüfiend ein-

fach. Man

ist

schußbereit, indem

man die Kamera

vo r

das Auge nimmt.

Bereits nach den ersten Aufnahmen hatte ich

mich so

daran

gewöhnt,

daß

dem Druck auf den Auslöser auto-

matisch ein Drud< auf die Filmtaste

folgte.

So

kann

man

ganze

Bildserien schießen,

ohne die Kamera auch

nur

ein

einziges Mal

vom

Auge

zu nehmen. Und bei

alledem kann man ständig kontrollieren, ob die ein-

gestellten

Werte noch den

gegebenen

Lichtverhältnis-

sen

entsprechen,

Das

vertreitet,

und audr mir

ging

es so, zum Knipsen.

Aber was macht2s?

Das

,,Penti"-Negativ

ist

nu r

18X24 mm

groß. .Für

0,85

DM

erhält man einen f i lm

(mit

Patrone) für 24 Negative,

von

denen

jedes

ein-

zelne

unbedingt richtig belichtet

ist. Und selbst wenn

man

sich in der Entfernung

einmal etwas

verschätzt

hat,

so

sorgt

das Meyer-Domiplan*Objektiv

1 : 3,5 mit

einer

Brennweite von nur 30 mm für

einen ausreichend

großen

Schärfentiefenberei ch. Die kurze

Brennweite

des

Objektivs.macht die

Kamera

außerdem

für

Archi-

tekturfotografien,

wie

man sie aus

dem Urlaub

gern

mit

nach

Hause

nimmt,

und

auch für Ziminerauf-

nahmen besonders

geeignet.

Anfangs befürchtete ich,

einig€ Au{nahmen infolge

des reiativ weit in das Gehäuse eingelassenen Aus-

lösers bei

Ver:sdrlußzeiten von 1i30 s zu verwackeln,

da die

Kamera

sehr

leicht in der Hand sitzt. Doch die

Ergebnisse

belehrten

mich eines Besseren.

Offensicht*

lich erfolgte

die

Auslösung

früher, ehe ich die Kamera

vemissen hatte.

Dieser Gefahr

kann man

außerdenr

dadurch aus

dem

Wege

gehen,

daß

man einen Draht-

auslöser

.

anschl ießt .

Ilaß

dieser händliche Fotoapparat

auch mit

Blitzkon-

takt,

Aufsteckschuh für

Blitzlampen, Filmzählwerk,

Stativmutter

und einschraubbarer

Sonnenblende ver-

sehen ist,

sei der Voli;tändigkeit halber

erwähnt. Wie

rvir

sehen,

besitzt

also die äußerlieh formschöne

Kamera

auch ein

reiches

und vidlverspred)end es In-

nenleben, dessen Vorzüge sie mir auf einer Rundreise

durch

die Slowakei offenbarte. Auf dem Sessellift zur

Lomnitzer

Spitze

in der

Hohen

Tatra

gestattete

sie mir

sogar,

sie auch nur mit einer Hand sicher und schnell

zu bedienen. Dabei kostet

die

,,Penti

II" nur 155,- DM.

Den Konstrukteuren und

Produzenten im VEB

Kamera- und Kinowerke Dresden

gebührt

unser l)ank.

ständig

und überall zu

rasieren.

Das

Rasieren ist

nun

aber eine Prozedur, die nictrt selten mit Blutvergießen

verbunden ist, Sdlön

ist

das

natürlich

nidrt..Wer

hätte

schließlidr Interesse daran, mit Sdrrammen und

Schmarren

im

Gesicht einherzulaufen.

Und überhaupt,

die tägliche Arbeit mit Wasser,

Pinsel,

Seiie und

Klinge ist

wirklictr nicht

Jedermanns

Sactre und vielen

ZufäUigkeiten unterworfen, Da ist einmal kein warmes

Wasser zur

Hand,

oder aber die

Rasierklingen

sind

ausgegangen.

Es

geht

nätürlich auch.anders. Man kann

diversen Arger sparen, wenn

man

sidr

in

die Gruppe

defjerrigEin

eh,reiht,.

die einen ?rockenrasierer be-

nutzen.

Das Trockenrasieren

kennt kein

Verletzen

der

Haut, und billiger als die Naßrasur wird es schließlich

auch.

So

ist es'nicht verwunderlich, wenn einerseits

die Zahl

derjenigen ständig,wäöhst,

die zum Troclten-

rasierapparat

greifen,

und andererseits

das Angebot an

derartigen Erzeugnissen. im'mer größer wird. Doch

zu welchem Apparat ,soll

man

greifen?

Das ist die

Kernfrage.

Man steht

zunädlst

als

ehemaliger

,,Normaliasierer"

der Typenauswahl,

die unser Handel

zu bieten hat, stirnrunzelnd und verzweifelt

gegen-

über,

Ein Bart gilt allgemein als männliche, Ä*trrbtlt. f.

gibt

viele Länder, in

denen er.

von.sein€n

?rägefn

::.

.gehegt

und

gepflegt

wird. Sieht inan'einmal

.von

den

Campingfreunden ab,

,so.

ist diese Sitte,

jedoch

bei

.'uns als

übeiholt

zu betrachten. Allgemein

lieben

wir

das,glaltlaFierte

Kltrn, was andererseits bedeUtet;,

gidr:

Eq würde

.nidrts

ausmactren an dieser

Stelle dle ver-

schiedenartigsten Troikenrasierer

ztJ

beschreiben.

Dennoch

bin ictr

der Meinung, daß das

unnötig

wäre,

da

sie

sich alle nui in

der Art der Sdrerköpfe unter-

.sctreid€n

und ansonsten.für

110 bzw,

220

V Netz-

spannung eingerichtet sind.,Bis

auf einen

-

und

dieser

eine, der Trochenrasierei

TR

?, ist.

das

neueste llr-

zeugnis,.das der VEB Elektrogerätewerk Suhl kürzlich

in den Handel

bracfite.

Es ist ein Batterietrocken-

rasierer, deir mit einer Normalbatterie

(Monozelle

1,5.V)

auskommt,

In unserer

heutigen Zeit, die viel-

fadr mit.

Reisen

im Ztg,

Auto oder Flugzeug aus-

gefüllt

ist und die

nicht

selten den

Urlaub

auf

den,

Ä

'.

l i.

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' . ' . . l

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T o c h n l t c h .

D d t . n :

Strornortr

Wadrt.lstrom 50

Hr

N.lraponnungr 22OV

Lclrtungrcufnohmcl

cq' 1t0

VA

Empfongrbcrcldr:

l0Fcmrchkonülc

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62 ,

Slldwrdrrlr

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Bildg?8t.r

270 X lt5 mm

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Röhrcn:

tt

+

I S.lcngl.lörldrtcr

*

|

ocrmonlumdlodea

,,Stort

"

..:.::.

,i:

Zeltblatz:veflegt, tgt das

seht wichtig..Endllch lst man

:,'r:von

der Steckdose losgekommen,

die

oftmals

gerade

'..''dann fehlte, wenn. eine Rasur.6esondeis notwendig

r,.,,gewesen

wäre. Der Bstterietrodrenrasierer

TR

? wird

.:

,

von

6inem

robusten Kleinspantlungsmotor

angetrieben.

r

i

Seln

hodlelagtisdres

Sdrerblatt hat runde

Sieblöder

I

. und Kammschlitze, die

zusammengenommen

.

eine

:

optimale

Scherleistung

ergeben. Die

mit etwa

50fi mln-t

lm Sdrerkopf

rotierenden Messer sind so

i

angeordnet,

daß sie.slch während des Rasierens selbst

nadrsdrärfen. Damit

ist

dieses cerät also

weitgehend

wartungsfrei.

Was nodr zu tun bletbt, ist das. ein-

,

tadre

Ölen des Suhler

Erzeugnisses,

das im

viertel-

.. ährlidren Abstand notwendig'ist.

-

Was

man

be-

mängeln könnte, wäre

der verhältnismäßig kleine

Sdrerkopl. Idr habe aber das Gerät seit etwa einem

Monat ln Gebrauch

und bin

trotz

allern sehr

zufrieden.

"

,Eine

alurdlsdrnittlidrc

Rasu|,

bel der man den

?R7

langsam

in kreisei'rden Bewegungen

über die Haut

gleiten

läßt, dauert etwa

5-6 Minuten

Mit einer

Batterieladung

können

laut

Werksangabe

l5 bis 20 Ra-

suren erfolgen.

Die Ergebnisse,

$ie

i& festgestellt

habe,

waren

mit einer handelstlbiictren

Bälfa-Mono-

zelle 1,5 V

(EtT)

l?

Rasuren

und

mit der öbenfalls

bei

uns

im

Handel

beftndlidren Mgnozelle aus

der

l'olks-

republtk

Polen ?2 Racuren.

Redrnet

man nun

nodl,

.daß'ein

Element 0,47

DM kostet, so

liegt die

einzelne

1

Ragur

mlt dem TR ?

nodr unter

0,03 DM.

Das ist

zwar

etwas

teurer

als bei den

netzabhängigen

Ge äten,

,rwesentlich billiger'aber als eine Naßrasur, die Je

,

nach Bart und Klinge

bei

etwa

0'11 DM

lieSen

dllrfte'

Bliebe

mir abschließend

nur

noclr festzustellen, daß idt

selt Inbetriebnahme

des

TR ? immer und

zu

Jeder

Zeit

rglattrasiert

bin udd

lhnen

dieses Gerät, das

zu

einem

Prele von

43,- DM erhältlidt

ist, nur

empfehlen kann.

eder neue Fernsehapparat

bringt neue Sorgen", orakelt

'der

Volksmund. Nicht nur.

daß das 'ernsdhen viele

nette

Unterhaltungen

äh

verbietet, auch

jeder

Ausfall trägt Mißstimmung

und

Verärgerung i,ns Haus. Trotzdem ist das Fern-

sehen heute berEits zu einer unentbehrlidren

Informationsquelle

geworden,

die keiner, der

ein-

mal

aus ihr schöpfte,

mehr missen möchte.

Das

mir vom VEB Rafena-lVerke

Radeberg zur

Verfügung

gestellte

neue

Fernsehtischgerät

,,Start

1" schien diese Volksweisheit

auf Anhieb

bestätlgen

zu

wollen.

Nach kaum

,sechs

Stunclen

Betriebsdauer

ward es

duster und nur noch

gehört.

Dieses

Spielchenwiederholte sich

nach

der

Reparatur (Austausch eines Kondensators und

einer Röhre)

noch einmal, und

'dann

war der

,,Start

1"

startbereit

zum

Langlauf tiber die

Test-

zeil,

Seither

gibt

er

Abend für .dbend

sein Stelldich-

ein.

Sein

.

leuchtkräftiges,

kontrastreiches und

klares

Bild

setzte

schon manchen

Besucher, der

45

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

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der monat l iche

Umsatz

icher

geht

die Zahl der

Schallplattenfreunde in unse-

rer

Republik in die I'Iundert-

tausende.

Mir

s ind

zwar d ie

Absatzzahlen

von

Amiga und

Eterna

nicht bekannt, aber

der schwarzen Scheiben dürfte

*

.rtJ

benfalls recht

beträchtlich

sein.

Nun hat

sich

gerade

auf

diesem

Gebiet i n den letzten Jahren eine Wand-

lung vollzogen. Man ist weitgehend von den alt-

bekannten

Piatten

von 30 cm

@

a,bgekommen, die

mit

78 min-l

kre is ten. An

deren

Ste] le is t d ie Mikro-

rillen-Platte

von 25 cm

@

getreten,

die nur noch 45

bzrv.

33tr/r

min-r

macht. Da die Umsteliung bei

de r

Wiedergabe nicht

qualitätsmindernd

bemerkbar

wird,

bei sidr zu Hause einen anderen

Apparat

in Betrieb

hat,

in Erstaunen.

Das ist gewisserma{Jen der erste

Eindruck. Hinzu

kommt

ein modernes Gehäuse.

das auf

Gruad

der

43-cm-Bildröhre

in 1100 Abienktechnik

sehr

günstige

Abmessungen

ha1.

Es ist

,nur

38

cm

tief, 5S cm breit

und

45 cm hoch.

Ehe man aber

ein

solches elektrisches Gerät kauft

und anschließt,

muß

man

natürlich wissen,

daß der

Fernsehempfänger

,,Start

1" ei,n

seriengeheiztes

Wechselstromgerät

ist

und nur an 220-V-Wechsel-

strom

angeschlossen

werden

känn. Sotl der

Empfänger

mit

110-

oder

12?-V-Wechselstrom

betrieben werden,

so muß

ein

Transformator, der

,die

Netespannung

au f

224

V transformiert, vorgeschaltet

werden. Die

Leistung dieses.

Transformators mufJ mindestens

200 VA betragen.

Da

nicht iirberäll in unserer Republi k

der

Empfang

so

gut

ist wie in Berlin,

so

daß bereits

eine

Zimmer-

antenne ausrÖicht, empfiehlt

es

sich auch, vom Fach-

mann

eine

Hochantenne sachgemäß montieren zu

lassen.

Das Ableitungskabel der Antenne soll

z40-Ohm-Bandkabel sein. Die vorhandenen Antennen-

buchsen für VEF- und UHF-Antennen sowie der Um-

schalter von dem bisher üblichen Fernsehen

(VHF)

auf das zweite

Programm

(UHF)

iassen erkennen,

daß der ..Start 1"

lür

UHF bereits

vorbereitet ist.

.Der

hierfür

noch fehlende

Empfangsteil kann nach-

träglich

.ongebaut

werden.

Allein diese Daten .deuten bereits darauf hin, da8

es sich bei diesem Rafena-Ger ät

um eine beachtliche

Neuentwicklung handelt. Standardisierte

Baugruppen

und

gedruckte

Schaltungen

unterstreichen diese

Fest-

stellung. Und

gerade

diese

Tatsache i st os auch,

die

nicht nur die Herzen der

RFT-Kundendienstler wegen

der

größeren

Ü,bersichtlichkeit

und leichteren

Zvgäng'

{6

Platten echsler,,Ziphon

"

clie Mikroplatten aber

überdjes den

Vorteil haben.

nicht

zu zerbrechen, so ist

es klar,

daß ihnen die

Zukunft

gehört.

Sieht man einmal davon

ab, daß

die

Freunde

von

Konzerten

oder Opernmusik

ottmats

nach Platten

größeren

Durchmessers

greifen,

dann

kann man voraussetzen,

daß die Masse

der Platten-

lidkeit zu einzelnen

Teilen im

Inneren

des Gerätes

höher

schiagen läßt, sondern

auch dem

Kunden eine

Gewähr für den Einbau nur erprobter und bewährter

Baugruppen

bietet. Der

Kunde verlangt

ein

licht-

$tarkes, kontrastreiches

und

kiares

Bitrd.

Bitte schön:

,,Start

1" besitzt eine automatische

Kontrastregeiung,

die Feldstä:rkeschwankungen

oder Feldstärkeänderun-

gen

des Senders

wirkungsvoll ausregelt

und die

mi t

Hiife des Kontrastreglers

einmal

eingestellte Schwarz-

Grau-lveiß-Tönung

konstant

hält. Dieser

Regler

brauchte

während der Testzeit

so

gut

wie nie nach-

gestellt

zu werden. Nur wenig Veränderung

erforderte

auch

.der

Klarzeichner, mit

dessen

Hilfe

,,weiche",

,,normale"

und

,,scharfe"

Bilder eingesteilt

werden

können,

da das

Fernsehbild konstant

von einer Ent-

fernung aus betrachtet wurde. Die

Bildhelligkeit

dagegen mußte oft der Grundhelligkeit der Aufnahme

im

Studio, die teilweise recht unterschiedlich ist,

angepaßX werden. Doch dies ist keinesw egs

ein

Minus

für das Gerät. Im Gegenteil, die

gebotenen

Möglich-

keiten

wurden,nur zu einem Rruchteil

beansprucht.

Der am häufigsten

zu

betätigende Knopf

war zweifellos

der

Horizontaltrequenzregler. Er

mußte die vor

aliem

bei Direktsendung außerhalb

des Studios auftreten-

den schrägen,

flackernden Streifen wieder ins rechte

Bil'd setzen, was

er

auch zu meiner Zu friedenheit tat.

Doch

der

manchmal etwas

häufige Ausfall

der

Zeilen-

frequenz, was sich in eben

diesem Flackern äußert,

ließ immer wieder den

Wunsch aufkommen, einen

Fernregler

vom

VEB Stern-Radio Staßfurt,

tür den

ein Anschluß vorhanden ist, anzuschließen. Doch

rtamit

kann

man

ja

äuch

nur'die Bildhelligkeit und die

Lautstärke

nachregeln.

Der

Vertikalfrequenzregler,

der ein Wegiaufen des

Bildes

nach oben

oder

unten

verhindert, wurde kaum

beansprucht"

Alles

in allem:

Die

Ausgabe

von 1600

DM

lohnt sich

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spleler die

klelnen

45er Platten ,benutzt.

Eine

45er

Normalplatte

(1

Musikstück)

hat

nun knapp

3 Minu-

ten Laufzeit,

eine

gleictr

große

Langspielplatte

(2

Musikstücke)

etwa 6 Mlnuten

Spieldauer.

Das

b

deutet

aber, daß

der

Mustkliebhaber

gezwungen

isl

alle

3 oder

6 Minuten die

Schallplatte

zu

wechseln.

.

Dae

let, namentlich

bei Gesellschaften,

kein

reines

Vergntlgen. Wer

es erst

einmal längere Zeit

miterlebt

hat, kommt zwangsläufig auf den Gedanken, das

Plattenwechseln

automatisch vornehmen

zu

lassen.

Dlese

Möglichkett

gibt

es, sie wurcle

vom

VEB Funk-

werk Zittau

mit

dem Plattenwechsler

,,Zlphona,.

geschallen

D,er--Plattenwechs,ler,

der

die

Typenbezeichnung

,,W

22/2S rbesitzt

(W

22

-

Einbaugerät,

W 2A

-

mii

verkleidetem

Chassis),

steht

mir

seit

einigen Monaten

zur

Verfilgung.

Es

ist ein

weitgehend

narrensicheres

Gerät,

das

das Absplelen

von

12 Schallplatte4

erlaubt.

Dle

ununterbrochene

Spieldauer

wind

damit

aut

36

MJnuten

(Normalplatten)

bi6 ?2

Minuten

(Langspiel-

platten)

erhöht.

Ein

unbestreitbarer

Vorteil,

denn

jeder

kann

sich vorstellen,

wieviel

Spaß

es'rhacht,

eigene,,Non-stop-Programrne,, der,,schlagerparailen,i

zusämmenzustellen.

Die Bedienung

des

automatischen

\üechslers

ist

zudem äußerst

einfach,

denn man

braüctrt

'

nach

Anschluß

an

ein Rundfunkgerät

und

an

das

Stromnetz

nlchts

weiter

zu

tun, als 12

beliebtg

zu-

eammengestellte

45er

Flatten

auf die

Stapelachse

aut-

zuschieben

und

den Einschalter

zu

betätigen.

Der

,Zlphona..

spielt

sodann

.den

gesamten

plattenstapel

ab und ,schaltet

sich arn Ende

automatisch

aus. Duich

Drticken

welterer

Schalter

kann

man

das .dbspielen

an

J6der

beliebigen

Stelle

unterbrechen

oder wieder-

holen.

Nun

noch etwss

über die

technische

Seite

der

Angelegenheit.,Der

Plattenwechsler,,Ziphona.,

besitzt

einen

selbstanlaufenden

Asynchronmotor

ll0/220 V50 Hz, mit eineh Plattentellerdrehzahl von

45 niin-r

t

2,20/s,

Der

Tonabnehmer

besitzt

ein magnetisches

Abtastsystem

mit-

nachgeschaltetem

übertiager

bei

einem

Frequenzberelch

von 30

bis

lb 000

Hz. Dle

Abmessungen

der Grundplatte

betragen

249X21?

mm,

und

dle

Masse

liegt

bei 3

kg.

Bliebe

rnlr

abschlleßend

nur

noch

festzustellen,

daß

ich

mit

dem

,,Ziphona,,

nur

gute

Erfahrungen

sammeln

konnte.

Vielleicht

noch

ein

Hinweis

an itas

Werk.

Mir

stand

dle

Type

W

28,

also

mlt

yerkleidetem

Chassls,

zur

Verfügung.

Es

ist

klar, daß man

ein

der-

artiges

Gerät

an

passender

Stelle,

älso

beisplelswelse

in

elnem

Regal

aufstellt,

Da

es dann

aber

stänaüg

dem Staub

ausgesetzt

ist, wäre

es vorteilhaft.

wenn

der W 23 eine Abdeckhaube erhalten wilr,cte, die,

wenn

sie aus

durchsichttgem

Kunststoff

gefertlgt

wäre,

noch

das

gute

Aussehen

des.Gerätes

irhöhen

könnte,

Alles

ln ailem,

eine

nette Sacträ

ilr

215.-

DM.

sich

mlt

den

wachen

Augen

einer Hausfrau

in

der

Wohnung

umsieht,

daß

llberall,

nicht

nur

auf Fuß-

böden und Polstermöbeln,.Staub vorhanden ist. Es muß

nat{lrllch

etwas

.dagegen

getan

werden,

und

dieses

,etwas"

ist

gewöhnlich

rnit

der Anschaffung

ei.nes

Staubsaugers

verbunden.

Welchen

aber

soll man

wäh-

len,

denn

das

Ang€bot

in

den Verkaufsstellen

ist

nidlt

gerade

klein

ztr nennen.

Ich

weiß

nicht, ob

eg

Ihnen

audr

so

geht,

aber

idr ffnde.

daß

auctr

bel

techniechen

Geräten

.das

Auge

mitkauft.

So

dauertö

ee

nicht

langg

daß

ich

unter

all

den verschiedenen

Modellen

aul

den

neuen

Handstaubsauger

,,Omega,.

vom

VEB Elektrowärme

Altenburg

stieß.

Dieser

,,Omegat,

st

wirklich

etwas

Neu€s.

sowohl

in

der

Formgebung

als

auch

in

der Ausstattung,

Z;ur

Formgebung,

obwohl

sie

zunächst

bei

mir

den Aus-

schlag gab, .wlll tch an dieser Stelle nlchts weiter

sagen,

denn

sle

geht

am

besten

aus

dem

Foto

hep

vor.

Um

so mehr

muß

aber

über

die

Ausrilstung

berichtet

werden,

denn

sie ist

auch

das Entsctreidende.

Da

igt

zunächst

daß Gehäuse

zu

nennen, das.ganz

aus

Kunststofl

hergestellt

lst. Es besteht

aus zwei

Teilen.

von

denen

der

elne

den

Motor

enthält.

während

in

den

anderen

der

Staubbeutel

eingesetzt'wird.

Sei

an

,,oMEGA,'

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,dieser

Stelle

gleich

vermerkt,

daß

das Gerät einen

funkentstörten

Allstrommotor

für

den

Anschiuß an

das

220l125-V-Netz,besitzt

und selbstveiständlich

schutzisoliert

ist. Damit

wird

eine Saugleistun

von

etwa

500 mm WS Unterdruck

erreicht

und

ungefähr

eine Luftmenge von

50 m37h

gefördert.

Sicher

lagen

Ihnen

.diese

Angaben

nicht viel.

Wenn man

aber

sieht,

daß

das Saugrohr'd'es

,,Omega"

einen verän'derlichen

Reglerschlitz

enthält, um beim

Saugen leichter

Ge-

webe die Saugleistung herabsetzen zu können, so gibt

das

wohl am

besten die

Leistungsfähigkeit

des

Gerätes

wieder.

Wenden wir

uns

jedoch

noch

dem

zweiten

Gehäuseteil

zu.

Diesr

StaubbehäIter

nimmt

das

übliche

Staubfilter

auf, das

jedoch

einen Kunst-

stoffkorb

enthält. Die

dilnnen Stä.be

dieses Konbes

flößten.

mir zunächst

kein

großes

Vertrau,en

ein.

Ihre

Belastung

ist

jedoch

nicht

groß,

und sie blieben

auch

nach

mehrmonatiger

Benutzung heil.

Dieser Filterkorb

hat

nun seine besondere Aufgabe.

Man kann

nämlich

beim

Reinigen

des

Filters

rfach Entfernen

des

Korbes

den

Filterbeutel im

Staubbehälter

ausschütteln und

dann

diesen Behälter

ohne Schwierigkeiten

im Mült-

eimer

entleeren; Noch

schöner wäre es allerdings,

wenn man in Altenburg auch bal'd dazu käme, Papier-

fiter

in den

Korb einzusetzen,

die man

dann zusam-

men mit

dem Staub

fortwirft,

und lediglidr

einen

neuen

Papierbeutel

einsetzt.

In

dieser Riehtung

soll aber

wdhl

schon

etwas in Entwicklung

sein.

Die

übrige

Ausstattung

des Gerätes

soll hier

nur

der

Vollständigkeit

halber aufgezählt

wenden.

Sie besteht

aus

einem

geraden

Saugrohr,

einem Anschlußrohr

mit

Luftregulierung,

einem

gebogenen

Griffrohr

sowie

den

verschiedenen Düsen,

als da sind

Gelenkdüse

mit

Aufsteckbürste,

Polsterdüse,

Fugendüse

und

Möbelpinsel. Obwohl die Gelenkdüse ein,egute Konj

struktion

mit Fadenaufnehmer

darstellt.

so

erlebte

ioh

rbei hr

die

einzige

Enttäuschung.

Sie kam irgend-

wann

einmal mit einem harten

Gegenstand

in Be-

rührung

und

riß an der Aufstecköffnung

ein.

Daß

der

aufgeklebte Namenszug

,,Omega,,

schon

nach mehr-

maliger

Benutzung

des

Gerätes abfiel,

hat mich nicht

gestört,

dürfte

aber

kaum im

Interesse.des

Herstellers

liegen.

Soweit

zur Beschreibung

des Gerätes.

ch rnuß

iagen,

'daß

ich mit

diesern'neuen Handstaubsauger

einen

wirklieh

guten

,,Fang"

gemacht

ha.be.

Seitdem fällt

es mir noch leichter,

als Familienoberhaupt

im

Haus-

halt

einzugreifen.

Das formschöne,

leistungsfähige

Gerät zum Preis von 145.DM wird sicherlich auch

Ihnen

gefallen,

,,PE TINA"

sehr

erfreut über

diese neue,

moderne

einäugige

Spiegelreflexkamere

mit fest

eingebautem

prismen-

sucher;

das beweisen.

uns die

vielen

Briefe.

die wir

seit

der ersten Veröffentlichung

erhalten

haben. Auctr

im

Urlaub oder

wo ich sonst

die

Kamera

in Aktion

hatte,

fanden sich

immer Interessenten

für

die

,,Pentina'(.

Die meisüen

Freunde fand

die

,,Pentina.,

durch die eingebaute Belichtungsautomatik. Deshalb

möehte

ich,

ehe.ich auf

die Kamera

und meine

Er-

fahrungen

damit.eingeh€, noch

einiges

zur Fotografie

sagen. Es

gibt

heute

Millionen

von

Menschen,

die

Freude

und Entspann{rng

durch

die Fotografle flnden,

läßt

sie uns doch alles, was wir

mit

der Kamera

ein-

fangen, immer

wieder sehen

und

schenkt uns

so

schöne Stunden

'der

Erinnerung.

Die Fotoindustrie

uns'er.erRepublik ist

nun

laufend

bemüht,

neue,

tech-

nisch vervollkommnete

Geräte herzustellen

und

auf

den Markt

zu bringen. Der Lebensstandard

n unserer

Repurblik

läßi

es

an'dererseitszu,

daß irnmer mehr

Menschen

eine

gute

Kamera kaufen

wolien. Es

gibt

nun viele

Menschen, d.ie

glauben,

daß

eine teure

Kamera mit einer glänzen'denKonstruktion von allein

gute

Bilder bringt. Das ist

ein.

großer

lrrtum.

'das

Foto

Uängt

in

erster

Linie. von

den Fähigkeiten

des

Besitzers eines solchen Apparates

ab.

Der Apparat

wird stets nur

das reproduzieren, was

wir

.einstellen

und worauf

.

wir diesen einstellen. Aueh

eine

Belichtungsautomatik,

wie sie

die

,,Pentina"

besitzt,

Kleinbildkc,mero

An der

Unterseite der

Komero

sind

(v.

L n.

r. )

Rilckspulkurbel,

Einstel-

ler der Filmempfindllch-

keit,

Stotivmutter, Rück-

rpulouslösknopf und

Filmmerkschelbe

zu er;

konnen.

elichtungsautomatik

im

Vor-

marsch"

überschrieben wir

unseren

Bericht

über die

'.

neuestenEntwiiklungen

unse-

rer

Fotoindustrie

im

Heft 1/61. Wir freuen

uns. daß

wir

durch

das

Verständnis

und Entgegenkommen

des

VEB Kamera- und Kinowerke Dresden zwei dieser

von

uns schon

gezeigten

Kameras

näher beschreiben

können.

Die

,,Pentina"

ist eine Kamera

mit Belichtungs-

autotnatik

und

trägt den Forderungen

der Käufer nach

einem

fgrmschönen

Karneratyp Rechnung.

Sie vertritt

die

neue Linie

im

Kamerarbau.

Die Fotofreunde

sind

48

" ]

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a -

kann uns

nicht

davon

entbinden,

das

Motiv

gut

zu

erfassen

un'd

,die

Kämera richtig

zu

handhaben'

Es

können

mit

rbillilen,

doch

optisch

einwandfreien

Appar.aten oft die gleictren Ergebnisse erzielt werden

wie bei den

teuren

und

hochwertigen

Typen'

Nun

zur Kamera

selbst,

Erwähnt

hatte

ich schon,

daß

die

,,Pentina"

eine

einäugige

Spiegelreflexkamera

mit

einem

fest eingebauten

Prismensucher

ist.

Die

Belichtungsautomatik

arbeitet

rnit

Lichtwert

und

Kombisteller

und

soll

die

Belichtung

.einwandfrei

lösen,

was mein

Testgerät

'leider

nicht

immer

tat.

Die Finstellung

des

jeweils gültigen

Lichtwertes,

d. h.

der

je\ileils

gültigen

Blen'de

und.

Belichtungszeit,

wird durch

einfaches

Betätigen

eines

Nachführzeigers

ermittelt

und

eirngestellt.

Ein Kombisteller

gibt

jedem

Fotofreund

die

Möglichkeit,

die

Aufnahmedaten

individuell zu bestimmen. Selbstverständlich

muß die

Filmempfindlichkeit

vorher

berücksichtigt

werden,

die an der.unteren

Seite

'der

Kamera eingestellt

wlr'd'

Die.

,,Pentlna"

ist

darüber

hinaus mit

einem

Zentral-

verschluß

Prestor

00 nerlex

ausgestattet,

der Belich-

tungszeiten

von 1

s

bis

1[6e

s

und

B

ermöglicht'

Da

die..Kamera

vollsynchronisiert

ist, erlaubt

sie

aüch

Elektronenblitzaufnahmen mit kürzester Belichtungs-

zeit. Mir stand

für

Blitzaufnahmen

das

Elektronen-

blitzgerät,,Elgatron"

zur

Verfügung.

Der

Schnellaufzug

der

,,Pentina"

ist

mit dem

Fiim-

transport

und

Verschluß

gekuppelt.

Eine

eingebaute

Sicherung

verhindert

eine

Doppelbelichtung

und

Leerbilder.

Aufpassen.muß

der Besitzer

einer

soldten

Kamera

in der ersten

Zeit beim

Einlegen

eines

neuen

i'ilmes..

Das Filmzählwerk

muß

vorher

in die

Aus-

gangsstellung

gebracht

werden.

Ein

Bildzählwerk,

eine

Rückspuleinrichtung

mit

Kurbel

an der

Unter-

seite

der Kamera,

ein Steckschuh,

Stativanschluß'

Filmempfindlichkeitseinstellung

für 9o

bis 33o

DIN'

Leitzahlrechner

für

Blitzlicht

und eine

Filmmerk-

scheibe vervollständigen diese moderne und zweck-

mäßige

Kamera,

die zum

Preis

von

?90 DM

ztr

haben ist.

die Redoktion

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Besondere

Schieneniahrzeuge,

große

Bahnhöte,

Viadukte

u,

ä. hintedassen

bei

den

Rels€nden stets

einen

großen

Eindruck.

Anlagen

des G{lterverkehrs,

z.

B,

einer

Güterabfertigung,

oder eines

Rangier-

bahnhotes, ßnden

dag€gen selteor Interesse.

Und,doclr

sind

gerade

diese Anlagen

filr

unsere Volkgwlrtschalt

von

größter

Bedeutung, denn die Etgenbahn

befördert

vor

allem Gi.iter,

Während

im

Reiseverkehr

die

Wagenztige vom

Anfangs-

bis

zum Endbahnhof

nicht

getrennt

werden,

liegen lm Gtitervetrkehr a,ndere Bedlngungen vor.

Der

größte

Teil

der Gtlterwagen, die mit Sttlck-

oder

Massengut

beladen

6lnd,

werden auf

dea

kleineren

Bahnhöfen den Nahgüüerztlgen beigestellt, 'dte dlese

Wagen

zum nächstgelegenen

Rangierbahnhol

bringen.

Dort

erfolgt

eine Umetällung

der

Wagen zu elnem

Zug, ln clem

alle Wagen lilr eine Richtung

gssammelt

werden.

Das

llauptaugenmerk

dl,er

Ranglertechnik

gtlt

be-

sonders

den

Rangierbahnhöfen.

Es

kommt draraut

an,

dle

Zugbildung und

daqrit

die

Wagenumlaulzeit

(Zeit

von elner

Beladung bis zur

nächsteü)

zu ver-

kürzen,

dle

Sicherheit ltlr

Personal,

Lafung und

Gtlüerwagen zu erhöhen

und'dle

Kosüen zu

genken.

Niaht

umsonst

wirat

beheuptet

daß

dle

Eteenbahn

zwar

billig

fährt,

aber teuetr

ranglert.

Als erste

Eisenbahn ttlhrte

berette lm Jahre 1848die

Sächsische Eisenbahn aut ttrem Behnbot Dreoden-

Neustadt ein

lRengierv€rtahren

ein,

welches auch

heute nodr,

nadr llbe,r

100 Jabren"

sut tllen

großen

Rangierbahnhöldn

der

TVelt

praktlztert

wltd, nämlidt

der freie Ablaul

der Waien vop elnem

8€netgt€n

Gleis,

aller.dings unter Verwendung

..

von

Welchen-

ö0

straßen. Anfangs wurden

anstetgende

Streckengleise,

später'clafllr

gebaute

Ausziehgleise

benutzt.

Von der mödernen

Ranglertechnlk

sls Wissengchaft

kann.erst ab

1985

gesprochen

werden.

In

dlesem

Jahre

erlolgte dle

Inbetriebnahme

der medranlsler-

ten

Ablaufanlago

Hvw aul

dem

Rangterbahnhol

Hamm

(Westfden).

Erstmalig in

der

Welt waren

aut

diesem Bahnhof

gewlchtsautorriatlsche

Balken-

bremsen"

von

Ernst Frölich,

dem

Plonler

der

mod۟nen

Rangiertechnik

entwickelt,

etngebaut

wor-

den, Außerdem waren alle Grundcätze ftlr dle Ge-

etaltung elner

rnodernen Ablaufanlage:

Stellrampe,

Talbremsg

gebtischelte

Weichenzone

Unal

Ablauf-

speicherst۟lwerk, verwirklicht wonden

Beim Rangieren sind

drei verschiedene Vertahren zu

unterscheiden:

'das

Umsetzerl das Abstoßen und das

Ablaulen. Während der

Umsetzbewegung bleibt die

Lokomotive ständig mit

den

zu

ranglerenden

Wagen

verbunden, clamlt ist ein€

größtmögliche

Sicherhett

gewährlelstet,

Dieses Verlahren findet ileshalb vor

allem im ReiseverkehF

Anwendung, wo dlö Wagen

mit

Person€n besetat

slnd.

Aber auch

im

Gtlter-

verkehr

wird

es

beim Rangieren.

von

Wggen

mlt

teuergefäbrlichen oder

explosiven'Gegenetänden,

Schwedasttransporten und

allgemeln bei den

Wagen

angewandt,

die nicht

über den Ablaulberg laufen und

nicht

abgestoßen

werden dürfen.

Dae

Umeetu-

vertahren ist jedoch recht zeitraubend und unwlrt.

schaltlich.

Ist eine

größere

Anzahl

von

Wageur

zu

tangieren;

so wird d,as AbstoSen angewandt.

Dle Lokomotive

erteilt'schlebend

den bereits abgekuppelten

WaSen

eine bestimmte

Geschwindigkeit,

brernst ab

und

läßt

dle Wagen

zu ihrem Ztel im

jeweiligen

Glele laulen..

Die Geschwindigkeit

des

Wagens

verringert

sich

durch

die

im

Glels

ufid

am

Fahrzeug auftretenden

Widerstände,

bis

.der

Wagen

zum

Halten

kommt. Soll

der Wagen

früher

halten, so kann diee durch

Br€rnsmittcü,

wie

Handb,re.me€n und He{nmsdtuhe,

geschehen.

Das

wlrkchaftllchste

und

leistungetähigete Ver-

tahren stellt das Ablaufen dar. Dem zu ranglerenden

Wagen

wird eine

poteptielle

Dnergie

erteilt,

d. h, als

beschl,eunigende

Kraft wirkt

die

Schwerkraft'

Von

einem

höber

gelegenep

Zerlegegleis

läutt der.Wagen

tiber

ei.ne Rampe

in ein

tiefer

liegendes Rlchtungs-

oder

.OrdnungsEl€is.

Im Gefällebahnhol

wtrd

dabel

der

Höhenunterschied

zwischen

den einzelnen Glels-

gruppen

ausgenutzt.

Aul

elnem. B,anglerbahnhof

laulqn

ständig zwei

teehnologische

Prozesse

ab:

die

Zugzerlegung

und

d,te Zugtüldung.

Der von d,er

Sbecke kommende

Gllterzug

tährt tn

die Einfahrgruppe,

Dort ertolgt

dte wagentechnlsche

Untersuchung,

die

der Ermttt-

lung

von Schadwagen

dient,

Dlege

Wagen'lauten

beim

Ablaut ln eln besonderes Schadwagenglelru Ferner

werden,

um

die Wagen

am

Ablaufberg

entkuppeln

zu können,

clte

Kupplungen

lang

geschraubt,

die

Lult-

schläuche

getrennt

und

die Drucklufübremsen

der

Wagen

enttUttet.

Ein

Zettetschrelber

tertlgt elnen

Ranglerzettel

an,

auö dem

alle am Ablaut

betetllgten

'.

r :

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Spitze

Eisenbahner ersehen

können,

in welches Richtungs.

gleis

die Wagen

laufen sollen, ob es

sich um lgere

oder

beladene

Wagen

handelt, welche Wagen Hand-

biemsen

besitzen und

ob

sie

bedient welden. sollen,

Nach der

technologißch

notwendigen

Behandlungszeit

des Zuges in der

Einfahrgruppe

kann

die

Zug-

zerlegung beginnen,

Die Wagen

werden von einer

Lokomotive {iber

den

Ablaufberg

gedrückt,

der

bei

mittler'en

Bahnhöfen

in einem

besonderen

Auszieh-

gleis

und.

auf den

groß.en

Rangierbahnhöfen

zwischen

der Einfahr- und Richtungsgruppe liegt, Am Ablauf-

berg

wer'den die

Wagen

entkuppelt und rollen

über

die

Steilrampe

durch die

Weichenzone

n

das

Gleis,

in dem

alle Wagen

für eine

Richtung

gesammelt

werden, Diese Gleisgrüppe wird

auch als Richtungs-

giuppe

bezeichnet. Die

Wagen

füot

die

Nahgüterzüge

müssen noch einmal

nachsqrtiert

werden ent-

sprechend der Reihenfolge,

wi.e diese

Gruppen auf

den Unterwegsbahnhöfen

abgesetzt werden,

tr,ür die

Nachsortierung tst die Stationsgruppe

vorgösehen,

Hat

Sich

eine

genügend

große

Anzahl von

Wagen für

einen Zug im Richtungsgleis

angesammelt,

sg werden

die

Wagen

in die

Ausfahrgruppe übergeführt.

Hier

werden

sie

noch

einmal untersucht,

die Luftschläuche

verbunden

und

die

Kupplungen so

kurz

gedreht,

bis

sich die Püffer leibht berühren. Sehr viele Rangier-

bahnhöfe besitzen

keine

besondere

Ausfahrgruppe,

dann

werden

die

Züge in der Richtungsgruppe

mit

gebildet.

Sowohl im Gefälle-

als auch im

Flachbahnhof lautet

demnach

die

Anordnung der Gleisgruppen:

Einfahr-

gruppe,

Richtungsgruppe, Stationsgruppe

und

Aus-

fahrgruppe, bzw. die Rictrtungsgruppe

ist zugleictt

Ausfahrgruppe.

Die

Gefällebahnhöfe

besitzen

von der Einfahrgruppe

oder einer

besonders

angelegten

Zerlegegruppe

bis

i,n die Ausfahrgruppe

ein

durchgehendes

Gefälle,

welches

größer

ist als der spezifische

Laufwi'derstand

der Gtiterwagen.

Auf diesen Bahnhöfen erfolgt

die

Zugzerlegung und die Zugbildung nur mit Hilfe der

Schwerkraft.

In

der

DDR sind die

Rangierbahnhöfe

Dresden-Friedrichstädt,

Karl-Marx-Stadt,

Hilbersdorf

und

Zwickau

Gefällebahnhöfe,

In Dresden-tr'ried-

richstadt liegt'die Einfahrgruppe

in etwa

gleicher

Höhe wie die

Ausfahrgruppe,

die zu zerlegendeh

Züge werden tiber

ein Schleppgleis

in

die hoch-

liegende

Zerlegegruppe

geschleppt (Abb,

1), Dagegen

fahren

im

Rangj.erbahnhof

Zwickau

die

Zilge

gleich

in die hodr

gelegene

Einfahrgruppe.

Unser€ anderen

Rangierbahnhöfe

sind

Flachbahnhöfe,

auf denen sämtliche

Bewegungen, außer dem

freien

Ablauf

vom

Bergscheitel bis

in die Richtungsgruppd,

unüer der Mithil-{e von

Lokomotiven

erfolgen

(Abb.2).

Die'Gleise der Flachanlagen verlaufen waagerecht

bzw. ihre

Neigung

liegt

unter. dem

Laufwiderstand

der

Wagen.

Bei den Flachbahnhöfen

muß zwischen

einseitigen

und

zweiseitigen

Rangierbahnhöfen

unterschi.eden

werden.

Der

zweisgitige

Rangier-

bahnhof besteht aus

zwei in

entgegengesetzter

Rich-

.tung

arbeitenden

Flachbahnhöfen.

Diese

Bahnhöfe

wunden

früher

gebaut,

wenn die

Leistungsgrenze

eines

einseitigen

Rangierbahnhofs

erreicht

war.

Die

zweiseitigen Rangierbahnhöfe

sind aber

,sehr

kost-

spielig,

Bei den

meisten Rangierbahnhöfen

ist

die Ablauf-

anlage

der leistungsbestimmende

Teil'

Durch

eine

sorgfältige

konstruktive

Gestaltung

kann

deren

Leistu,ngsfähigkeit

beträchtlich

erhöht

werd,en'

Die

Höhe des Ablaufberges muß so bemessen werden,

daß auch ein'

sehr

schlecht

laufender Wagen

(Schlechtläufer)

bei

ungünctigsten

Witterungsbedin

gun-

gen,

d, h.

bei

tiefer

Temperatur

und

Gegenwind,

sein

Ziel

im

Richtungsgleis

erreicht'.

Da der Unterschied

Handgd//"

Abb. a Bilsging-Herimsdruhbremse,

der

Laufwiderstände von einem

gut

und

schlecbt

laufenden Ifagen nicht unerheblich ist, besteht die

Gefahr,

,daß,

beim Rangieren der Gutläuler

den

Schlechtläufer einholt.

Aus diesem Grund erhält

die

Ablau.frampe ein sehr steiles

Gefälle von

40 bis

65 Prozent.

Die

automatische

Ablaufspeicherung

im

Ablauf-

stellwerk eines

g4oßen

Rangierbahnhofs

gestattet,

den

Ablauf eines

Zuges

vorher festzulegen,

wie es im

Rangierzettel

angegeben

ist. Damit ist

gewährleistet,

daß

trotz

dichter Wagenfolge

und mehrerer

sich

gleichzeitig

in ier Ablaufzone

bewegender

Wagen

die

Weichen stets

richtig

gestellt

sind,

Die

Weichen

werden dabei

von

'dem

ablaufenden

Wagen

durch

Abb.5 Dolobcrldsc-Hemmsdruhbr.mre.

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das

Befahren von

isolierten

Schienen automatigch

umgestellt,

Fehlt

ein

automatischer

Ablautspelcher,

so mtissen

je

nach

Größe der Ablautanlage mehfere

hleinere

Stbllwerksbezirke eingerichtet werden, da

ein Wärter

im dichten Ablaufbetrieb nur eine

gerlnge

Anzahl

von Weichen bedienen

kann.

Es wur'de bereits erwähnt, daß die Höhe'des Ablauf-

berges

filr den Schlechtläuter berechnet wir.d, Für

den

Gutläufer

bedeutet das eine erhöhüe

potentielle

Energle,

.die

sich beim Ablauf in kinetische'um-

wandelt. Aufgabe

der

vcrschiedenen Bremsmittel

ist

es,

die

Wagen

so

auf

Abstand zu

bremsen, daß ketne

Berührung eintritt, & nur

etwa

20 Prozent aller

Güterwagen

eine

Handbremse

besitzen, kommen

diese

für

die Abbremsung der

einzeln

ablaufenden

.Wagen

kaum

in 'rage. Nur bei ablauJenden Wagen-

gruppen

werden

die

Handbremsen

bedient.

Demnach mtissen von äüßen auf de4 Wagen wirkende

Bremsmittel eingesetzt werden,

Das

.einfachste

Bromsmittel

ist

d€r

Hemmschuh

(Abb,3),

Der zu

bremsende Wagen läuft mit einem Rad auf die Sohleund nimmt den Hemmschuh nach Berilhren der

Kappe mit. Der Hemmschuh

eignet sich sowohl tür

eine Haltbrem'sung als auch

filr

eine

Zwischen-

bre.msung

zur

Verminderung der

Geschwindigkeit

des

Wagens. Bei der Zwischenbremsung wird

der

Hemmschuh

durch eine

herzsttickartige

Schienen-

unterbrechung

unter

dem Rad abgezogen, wie

z.

B.

n

bei der Büssingbremse

(Abb.4).

Da die Arbeit

des

Hemmschuhlegers sehr

gelährlich

ist, wurde

ver-

sucht,

den Rücktransport

und das Auflegen' des

Ilemmschuhs

zu mechanisieren

und

zu.

automati-

sieren.

.In

jüngster

Zeit wurde

von Dolaberidse in

Charkow eine automatische llgmmschuhbremse

ent-

wickelt, die

sich

auch

dm

betriebUchen

Eineatz

bewährte.

Der Hemmschuh

ist an einem Schlitten

befestigt,

'der

auf

einem

Führungsbalken

gleitet

(Abb.

s),

Werden

größere

Bremskräfte benötigt, so kommt dle

Balkenbremse

zum

Einsatz. Dle Bremskratt der

Balkenbremse wird dadurch erzeugt, daß waagerecht

liegende

Bremsbalken

an die sich drehenden Räder

des

Wagens

gepreßt

werden

(Abb,6).

Zur modernen Steuerung der Balkenbremsen

gehören

Radaranlagen und

elektronische

Rechenmaschinen,

In die Rechenmaschine

werden automatisch

der

Lauf-

widerstand

und

die Last des Wagens

sowie

die Clei6-

füllung des

jeweiligen

Richtungsgleises. ein-

gespeichert,

Die Rechenmaschine

errechnet nun

die

erforderliche Soll-Auslaufgeschwind igkeit des

Wagens

aus

der

Balkenbremse. Eine Radaranlage

ermittelt

während der Bremsung

die Istgeschwindigkeit

des

Wagens.

Stimmen Soll-

und Istgeschwindigkeit tiber-

ein, so

gibt

die Rechenmaschin'e den Befehl zum

Lösen der Bremse. Der Wagen beginnt wieder frei

zu

laufen.

i

Da in

Deutschland,

bedingt durch das unterschied-

liche Wagenmaterial,

die

'

Laufeigenschaften der

Wagen

aich

wesentlich unterscheiden, sind

damlt

der

Laufzielbrem,sung

gewisse

Grenzen

gesetzt.

Nach

einem

Vorschlag

von Graßmann

werden

die

Wagen

im

Richtungsgleis

von

einer

Gleisbremsenkette

er-

faßt. Diese Gleisbremsenkeite

besteht aw einer

Vorbremse

und meh.reren hintereinandergesdtalte-

ten

leichten

Balken- oder

Hemmschubbremsen.

Die

Richtungsgleise wei,sen

im Bereich der Bremsenkette

ein Gefälle von

etwa ?

Prozent

auf.

Es ist also höher

als der Laufwiderstand

der Wagen. Der

in

ein Gleis

laulende Wagen erhält durch diese Bremsanordnung

keine

größere

Geschwindigkeit

als die höchstzulässige

Auflaufgeschwindigkeit,

clie bel

der DR

bei

1,5 m/s

Liegt.

Da

die

Mechanisierung und Automatisierung

große

Investitionen erfordert

ist es in Zukunft unbedingt

notwendig,

.die

Rangierarbeit

auf einige

wenigö,

gut

ausgerüstete

Rangierbahnhöfe

zu konzentrie'ren.

9te

lrami>e

Achszähler

Schi

Zwigchenrompe

6cvticplssfukn-

g€öer

-

h/eichenzone

t

e

irlro,rlulrrrl"

stellwerk

Radaronhnne

Jstgeschrin-

dtgkeil

lQeinslbrcmsen

SolQucl'uindigkeil

Kehen-

age

Abb.

t

Sdr.ma

rlnrr

gulomotlrdrin

Ablculonlo'r.

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

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Die

Korrosion

Von Dr.

TEHMANN

Das Wort ,,korrodieren" Ieitet sidr aus dem T,atei-

nischen

ab und wurde

aus con

(zr.lsammen)

und

rodere

(na ;en) gebildet.

Wörtlich übersetzt

heißt

es

demnach

,,zusammennagen"

un'd in

weiterem Sinne

nach

Vorschlag von

Schiekorr

,,zersetzen".

Ein

Werk-

sioff

wird korrodiert,

Die

Korrosion

ist mit

einer Erkrankung

dcis Werk-

stoffes zu

vergleichen.

Nach

DIN 50

900 vom Novem-

ber 1960

st der Begriff der Korrosion

fol,gendermaßen

festgelegt:

Zerstörung

von

Werkstoff durch.chemische

oder

elektrochemische

Reaktion mit

seiner Umgebung.

Der'Unterschied

zwischen

der chemischen

und

der

elektrochemischen

Reaktion

des Werkstoffes

mit

seiner

Umgebung ist

deshalb

gemacht

worden, weil

unter chemischer Reaktion stets eine unmittelbare

Einwirkung

des angreifenden

Stoffes

(Medium)

auf

den Werkstoff

verstanden wird, während

bei

elektro-

chemischer

Reaktion immer

die Mitwirkung

von

Wasser

notwendig ist. Beispielsw€ise

tritt

bei

Ein-

wirkung

trockenen Chlorgases auf Eisen

von

etwa

270

oC

an

,eiqe

chemischeKorrosion

ein. Das

ge,bildete

Eisenchlori'd

wird bei dieser

Temperatur flüchtig,

dadurch

wird bisher nicht

angegriffenes

Eisen frei-

gelegt,

und die Reaktion

setzt von neuem

ein.

Ahnliche

Vorgänge bilden

sich bei dgr Einwirkung

von

geschmolzenem

Schwefel auf Blei,

von Hexa-

chlorkohlenstoff auf Aluminium,

von Brom

auf

Kupfer,

von Sauerstoff

auf

viele Werkstoffe

usw.

Die

elektrochemische&eaktion eines Werkstoffes.

vor

allem ein'es Metalis, wird dadurch hervorgerufen,

daß

sidr

in der umgebenden

wäßrigen

Flüssigkeit

Bestandteile

ösen

können. Der

schwedischeForscher

Arrhonius konnte nachweisen. daß

die in Wasser

löslichen

Bestandteile den elektrischen

Strom zu

leiten vermög€'n,

Er

gab

diesen Verbindungen die

Bezeichnung

,Ion".

Sie ist dem

Griechischen

'ent-

nommen und

bedeutet

,,Wandernde".

Die

Ionen

wan'dern

nämlich in der wäßri,gen

Lösung in

ganz

bestimmter

Richtung, wenn

durch diese Lösung

elektrischer Gleichstrom

geschickt

wird. Die nach

dei Anode

wandennden

Teilchen werden

,,Anionen"

und die nach der Kathode wandernden

Teilchen wer-

den

,,Kationen"

genannt.

Die Erklärung

dieser

Er-

scheiirung ist einfach. Die Atome bestehen bekannt-

lich

aus einem'elektrisch

positiv geladenen

Kern, um

den in

bestimmten Abständen

elehtrisdr

negaüive Teil-

dten,

die sog'enannten Elektronen, kreisen.

Jedes

Atom

ist nach außen elektrisdr

neutral,

weil

irrn Kern

irnmer

so

viel

positive

Ladungen

enthalten

.sind,

daß

sie den

außen

umkreisenden Elektronen die

Wqage

halt'en

(Abb.

1) .

Wenn

beispielsweise

'ein

Stück Natriurndraht

in

\üasser

getaucht

wird, dann

.spalten

die

in der

Außenhaut

befindlichen Natriumatome ihre in

der

äußersten Elektronenschale

befindlicherr Elektronen

ab, und die nun

posifiv g,eladenen

Natriumionen

gehen

in Lösung, werden von. Wassermolekeln

umhüllt-

Taucht

man einen

Metallstab

?us

Zink

ins Wasser,

dann

geht"

ein bestimmten Teil

der

in

der äußersten

Stabschicht befindlichen Zinkatome

in Gestalt von

Zinkionen

in Lösung. Die

dabei

tnei

werdenden

Elektronen sammeln sich

auf dem

Zinkstab

an

und

\ / \

\ - 6 - - /

lhutralcs

Chloroton

, t

- u -

- a

a

/e

" . ' -e----a .

t \ .

 

i,''ä':

:

tt.

\urt'r-*

"' y'J

,l

" -

- - t - -

, " '

- ' - 6 -

-

'

lwiliv

qlodcncs

Notriunoton

Ncgoliv

gotad.ChMaton

=

I'lotriunion

=Chlorion

(gcsiriabn lk*odcr lh)

(gerchricban

Cl.-

oderCl')

Abb,

Atomund

lon.

Normalpotentlale von

Metallen,

bezogen

aul die NormalwNmtoflelektrode

bei lgoc

I

Ncmetpotenrtel

I

r nv

Vorgng

Abb.2 Elcttrolytlsdr.

ponnurg3r.lhe.

.laden

ihn elektrisch negativ

auf.

Daher

bildet sich

zwischen

.

dem Zinkstab und d.er ihn umgebenden,'

Zinkionen

entlraltendern

Wassermenge

ein elektrischer

Spannungsunterschied

äus. Bei anderen Metallen bil-

deh

sich

ebenfalls Spannungsunterschiede aus, die

jedoch

unterschiedlich. sind. Die

charakteristische

elektrische

Spannung eines Metalls

gegenüber

seinen

in

wäßriger

T.ösung

bedindlichen

Iönen wird

als

,,Elektrolytisches

Lösungspotentiali'

.beieichnet,

In

d€r

nachstehenden

abelle

(Abb.2)

sind

d,ieseelektrisehen

Spannungen in

VoIt

angegeben.

Nach der vo.rstehenden Erklärung erscheint es un-

verstäindlich, wieso

z. B. GoId

gegenüber

seinem

Ion

ein

positives

Potential aufweist, Die

Erklärung ist

rasch

gegeben.

Man hat früher willkürlich

festgesetzt,

daO

Wasserstoff

gegenüber

dem Wasserstoffion eine

Spannung

von

t

0 Volt

aufweist.

Hiernach

gliederte

NomnlPtentirl

i\

-

0,1,ß

--

0,130

-

0,04

+

0,00

+ 0,05

+

0,345

+ 0,80

+

0,85

+

0,86

+

1,50

- - € - :

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Mg >Mi"

Al

,,>Al"'

zn-

>7a"

Ct > Ct"

Fe

>Fe"

cd

>cd-

N i

>Ni "

-

3,02

*

2,98

-

2,92

*

1,8?

-

1,34

-

0,76

-

0,58

-

0,{{

-

0,40

-

0,2t

S n

. > S n "

Pb

>Pb"

l'e

-

>

Fe-'

}Ir

i>*H'

sn <-Sn"'

öu

<--Cu"

Ag +-Ag'

Hg <--Hg"

Pt

<-.Pt*'

Au

<-Au'

6t

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

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Abb.

Donlrll.

ll.nrant.

Zn

Ocsltiglc

Zn

SOa-

Lts,

gesö'ltiglc

CuSO{Lss

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sich

tiscndc in*bncn

-

Cu sich

üsahoidcndes

upfer

*->

Wondcrungsrichlung

er Eh*honenn

Vcrbindungtdroht

W v i l

t

t

Anioncn

n dcr

ösung

-..-

u

l

q

lbfioa,ca:

t t,

man die anderen

Metalle, obwohl

es

theor.etisch lar

ist, daß

sich

GoId

negativ-aufladen

muß,

Wenn

nun

zwei verschiedene

Metalle, z, B. Zink

und

Kupfer

(Daniell-Element),

ohne sich

gegenseitig

zu

bertlhren, zusammen

in

Wasser

tauchen,

mtissen

sich

sogenannte Potentialunterschiede ergeben, die sich

aus der,,Elektrolytischen

Spannungsreihe.,

ernmhnen

lassen. Werden die zwei

Metalle mit

einem Metall-

draht

.elektrisch

leitend ver,bunden,

danq

muß zwangs-

läufig

ein

Elektronenfluß

von

dem Metall mit der

höheren Elektronenaufladung

(Zink)

nach

dem Metall

mit

der

niedrigeren

Elektronenaufladung

(Kupfer)

vor sich

gehen.

Hierbei wird

das Metall

mlt der höhe-

ren

Elektronenaufladung

allmählich

in Lösung

gehen,

korrodiert werden,

weil durch das

Abfließen der

Elektronen

ständig die Neubildung

von

lonen er-

möglicht

wird, Das elektronenabgebende

lVletall

wtrd

als

'das

unedlere,

das

andere,

von elektronen-

schluckenden

Ionen umgebene

aJs

das edlere

bezeichnet (Abb.3). Die Flußrichtung des el,ektri-

schen Stromes ist demnach

die Flußrichtung

der

Elektronen.

Da

die

Elektronen

negativ

gelad,en

sind,

fließt

der elektrische

Glelchstrom durch

den Ver-

bindungsdraht vom Zink

-

also von,dem

negatlven

Pol

-

zum Kupfer und

nicht

umgekehrt. In der Tech-

nik wird

jedoch

auch heute noch

so argumentiert, als

ob der Gleichstrom vom

Kupler

nach dem Zlnk

fließt.

Rein formal

spielt eine derartige Deutung

keine Rolle. Trotzdem

erscheint es

wichtig, auf den

wahren Sachverhalt hinzuweisen,

Die

Korrosion tritt in

etwa

l5 versdriedenen

Ersdrel-

nungsformen

auf,

vori

denen

die zur ZeIt am meisten

vorkommenden nachstehend kurz

erläutert werden

sollen. Das ist die

Kontakt-Korrosion, die durchZusammenfilgen von verschiedenen Metallerr ver-

ursacht wira

1aba.4),

Eine

große

RoIIe spielt dle

Korroslon durch Bildung von

Lokalelementen

(.4bb.5).

Ferner kommt

'die

Korngrenzen-

oder

tnterkristalline

Korrosion

häufig vor,

wobei dle

Korngrenzensubstanz

infolge andersartiger

Zusammensetzung wie

die

Substanz des Kornes

selbst

zerstört

wind

(Abb,6),

Weiterhin tritt

die

Spannungsriß-

oder intrakristal-

line

Korroslon häufig

äuf.

Hier verläuft die

Riß-

bildung nidrt entlang

den

Ko,rnng.renzen,

ndern

qu.er

durch die Körner hindurch

(Abb,7).

Mechanische

Spannung

und elektrochemischer

Angrilf slnd Voraus-

setzung

zur Auslösung

dieser Erscheinung,

Schließlidt

ist die

selektive

Korroslon zu

erwähnen,

dle besonders

bei Grauguß und Messing häulig vorkommt. In

Äbb. 8 ist die

sogenannte

Entzinkung von Turbirnen-

Kondensatorrohren aus Messing

dargestellt.

Es

gehört

zur Aufgabe

des Chemikers und

des

Ingenieurs, d€rartigen

Schädqr rechtzettig zu begeg-

ö{

_ xtrd

-

.o

Ealtllüe

^

o-

'

-o

--:

o

'nt-

-

Sarrnaür

-

' a o

o

a

Cu

t

k"

-udt

lihciör

*ldtidt

tl

Abb.5 Lolol-El.m.nt.

-

+Wbr*rtpritlrlug

ü?

tkttal

a in lhi.l/ll

Eu"

' il

t kiw,. in

dr

lös.N

+

dülbt*,ffihder

lö.ne

Abb.

l Korngrrnrcn-

dor IntrrkrlrtolllneXororlon

lm.tollogrs.

llrörr Söllllblldt.

nen.

Ein wichtiges Hilfsmittel sind

die in Buchform

gesammelten

Erfahruhgen,

z. B, die bekannten

Kor-

rosionstabellen von Ritter, die

Angaben in

den

Budrbänden von Bauer,

Masing und Ilröhnke,

im

Tödt,

und

seit der

neu,esten

Zeit

die Ausarbeitungen

der Deutschen Gesellschaft für

chemischen Apparaüe-

bau, die

sogenannten

Dechema-Korrosionstabellen,

die alphabetisch nach

den angteifenden

Stoflen

geordnet

sind.

In

diesen Tabellen wird

die Korrosion

entweder als

analytisches

Maß durch Gewichts-

aborahme

r

g/-,

Tag

oden als lfurea.reKorrosions-

geschwindigkeit

-

vorausgesetzt,

daß eilx

ebenmäßlger

Angriff erfolgt - in der Dickenabnahme in mmpehr

angegeben.

Nadr

Wiederholt ist

die

in

Äbb.9 ent-

wickelte

Zusammenstellung

sehr

praxisnahe,

In den

Dedrernatabellen s{nd folgende Bewstungsg,rade

maßgebend:

Zhltl.cll

Zn-

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+

:

praktis&

beständig

(*)

:

ziemlidr beständig

(-)

:

nicht besonders

beständig

-

:

nicht brauchbai

Wenn diese

Angaben nicht

ausreichen, well sie sicjlr

doch

jeweils

nur

auf

ganz

bestimmte Reinheitsgrade

des Mediums,

auf

bestimmte

Temperaturen und

Drücke

lbeziehen,

werden oftmals

Korrosionsversuche

notwendig,

die entweder

betrieblich oder laborato-

riumsmäßig durchgeftihrt werden, Dabei werden

Probel

genau

definierter Abmessungen

den Be-

anspruchungen äusgesetzt,

und es

wird versucht, aus

den Masseverlusten

die- oben

genannten

Zahlen-

werte

zu ermittelni

Welctre

Maßnahmen sind

nun zu eigreifen,

um vor

allegr Metalle,vor

Korrosion zu

.sdtützen?

Hierzu

gibt

es

zwei Möglichkeiten:

die Anwenalung des aktiven

oder die Anw.endung

des

passiven

Korrosio.nssdtutzes.

Der

aktive

Korrosionssclrutz

st verhältnismäßig

jung

und'wird daher nocli

in

viel

zu

geringem

Ausmaß

angervandt. Es handelt{ sidr hierrbei um

die An-

wendung des

kathodisctrenSctrutzes, m den Einsatz

von sogenannten.

nhibitoren und

um

die Passivie-

rung. Der

kathodisdre Sdrutz ist leidrt erklärt,.Hier

wird dem vor .der Zerstörung zu sctrützenden Metall

ein'die Ionenbildung

verhirtdernder Elektronen-

überschuß aufgezwungen,

sei es durch einen Gleich-

strom,

sei es durdr

,elektrisch

leitende Verbindung

mit

einem un€dleren,

sich

opfernden Metall. Die

Wirkung

d,er

Inhibitoren

ist

lange. bekannt

und wird

z, B,

beim Beizerx von

Metallen seit vielen Jahr-

zehnten angewandt,

.Eine

Erklärung

'dieser

Erschei-

nung

ist bisher

jedoch

nicht

gelungen,

Es sind

viele

Stoffe bekannt,

die sich als

Inhibitoren b,ewähren,

z,8., Ilexamethylentetramin,

Butindiol,

Propargyl-

alkohol und

viele andere.

Sie

verhindern

jeweils

zu

einem

hohen Prozentsatz

den llbergang

von. Elek-

tronen der Metallatome

zu den WasserstoJfionen.

Die Passivität d,er Metalle ist eine bereits weit-

gehend

geklärte

Erscheinung. Beispielsweise mtißte

sich

Aluminium unter

den herrschenden Umwelt-

bedingungen sogleidr

in Alurninirumoxyd und

-hy-

droxyd verwändeln

und dadurch

seinen metallischen

Charakter

verlieren; aber es

schützt

sidr

geradezu

wie ein Lebewesen vor

dieser Umwandlung,

indem

es sich augenblicklich mit

einer unbegreiflich dünnen,

aber dichten, als Sdtutzschicht

wirkenden

Aluminium-

oxydschicht

UeaeOrt.

Was den

passiven

Korrosionsschutzanlangt, so

gibt

es

sehr viele

eigentlich als

Notbehelf anzusehendeMaß-

nahmen. Gegen

'das

.Verrost'en

von Stahlkonstruk-

tionen sind

ein doppelter Grundanstrich

von BIei-

mennigeölf arbe und zwei nadrf olgend,eDecJrans{ridr .

mit Bleiweiß-Graphit

oder Bleiweiß-Eisenglimirer-

Ölfarbe erfolgreich

angewandt

worden. Derartige An-

striche

sind

wenigstens 16

Jahre wirksam und schüt-

zen den Stahl, wenn

nicht

ganz

rauhe Bedingungen

vorherrschen,

Diese Farben hdben

jedoch

eine

lange'

Abb.7 SponnungrrlB.

der int€rlrist€llin..

(orroslon n elnrm

Sdrrqubenbolzen.

Abb.8 Selcktlvc

Korrorlon, Enulnkung von Kondensotorrohren

elner Dompfturblne.

Abb, I

Eewertungr.

grodc

von

Korrosloncn.

8ast6n-

cliglritE-

ttud:

Bc*ertutg:

Attrqung

-ftm

tmlhlrl

1o

1b

lc

2

3

4

5

ktrag,iot'dost

honostmbcsl&tdig

sehrgpl tt+r'+tbe

hcrrtsicntbcdd/rrdit

,st

wcaclöer

1enüfld

dtub

tcrarrd&f

uatig

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Witgt

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unbedönaiq

bun vss*dbr

uttötslättclig

uhtMfuu

<

qoo,

qüt-4c,

0,0t q1

0,,

1,0

to

-3,0

1o-lo,o

tqo-$0,0

Trochenzeit. Deshalb we{rden in

.großem

Umfang die

schnelltrocknenden Phthalatharz-ÖIfarben oder die

physikalisch

trocknenden Chlorbuna-, Vinoflex- und

Bitumenfarbet ängewendet. In neuerer Zeit

,werden

für besondershohe Beanspruchungen, vor allem durctrTreibstoffe,

Mineralöle usw. Epoxydharzlacke und

andere Zweikomponenten-Ladre eingesetzt.

In der

chemisdr'en Industrie werden audr

'die

sogenannten

Formaldehyd*Phenolharzlacke, die eirigebrannt wer-

den, verwendet.

Andere Verfahren, um

vor

allem Stahl

gegen

Korro-

sion zu sctrützen, i'nd das weitverbreitete

Emaillieren.

das Verzinnen nnd

Verzinken,

das Aufsi:ritzen von

gesehmolzenem

Aluminium, das Vernidreln und Ver-

chromen,

das

Inkromieren, In den

letzten

Jahren ist

das Bedecken der zu sdrützenden Flädren

mit Kunst*

stoffen, z.

B.

Flammspritzen von Polyvinylchlorld-

Weichpaste

oder

Polyäthylen und das Wirbelsintern

mit Polyamid oder Polyäthylen, Auskleiden mit

Kunststoff-Folien usw., aufgekommen. Lange bekannt

und

angewendet ist

das Hartgumrnieren. Schließlich

werden Reaktionskessel

mit

keramisctren

Platten

ausgekleidet,

wo die

Beansprudrungstemperaturen

über 100

oC

liegen.

Wenn

dun die

genannten

Schutzmaßnahmen

wege4

zu hoher Temperatur

oder

zu

starker chemisdrer

Ein-

wirkung nidrt

angewendet

wenden können, dann muß

unter

den Metallen und

ihren Legierungen

Umschau

gehalten

wer.den, Hier sind dib sdhr

widerstands-

fähigen, hodrprozentigen

18i8-Chrom-Nickel-Stähle zu

erwähnen, ferner die Chromptähle, d,ie

Kupfer-Nidrel-

Legierungen,

die Bronzen

(Kupfer

-

Zinn), Messing

{Kupfer

-".z'inkl, Reinnid<et, Aluminium und

seine

Legierurigen oder Silber, Platin und Tantal, Für

starke Beanspruchungen

-

vor allem

gegen

Salz-

säure

-

kommen

audr

nidrtrnetallische Werkstoffe

in

Betracht

wie Glas, Steinzeug,

Polzellan

und

Elektro-

grraphit

getränkt

mit Formaldehyd-Phenolharz

(Koro-

bon).

ö6

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SprltrguSncrdrlnr

Ku

ASY 100

tnll Sön.d..nvorplorllfi

rlorung.

ITZAUTOMATEN

FÜR THERMOPTASTE

Thermoplaste, z. B, Polystldol, Polyäthylen, Polyamid

usw.,

werden

von

der

dremisdren

Industrie

ln Granu-

latform für

den Spritzgußverarbeiter

geliefert.

Die

Wissensdraft kennt

bei

Thermoplasten

drei Zustands-

bereidte, deren

Grenzen

durdt die

jeweils

zugeord-

neten

Temperaturen

gnarkiert

sind,

.den

harten

Be-

reidl

bei Normaltemperatur,

den

elastlsdten Bereich

bis

etwa l40o

C und den

plastisclren

Bereidr tiber 1400

C,

Spanabhebende

Bearbeitung,

wie

Drehen,

l'räsen,

Hobeln,

an Thermoplasten wird

selbstverständlidr

im

harten Bereiclr

durctrgeführt.

Im

elastischen Bereich

liegen

die Verarbeitungsverfahren

wle

Vakuumfor-

men,

Tiefziehen

usw, Die Spritzgußverarbeitung,

von

der hier

die Rede

sein

soll. arbeitet

aussdrlie8l dr im

plastisehen Bereictr,

Eine

l...ritzgußmaschine

besteht

aus Sctrließ- und

Spritzseite

(Abb.

1). Dte

Sdrließseite

stellt eine

lie-

gende

.Presse

.dar,

Im

geschlossenen

Zustand

wird

das

Werkzeug

vom Spritzaggregat

geftillt.

Aul der Spritzseite

(Abb.2)

wird

das Granulat in den

lvlaterialtridrter

pingesetzt

und lällt durdr einen

Schieber auf

die

Sdtneche.

Dlese

Sdr,nedre wird von

einem

Motor über

ein Untersetzungsgetriebe

in Rota-

tion versetzt,

Abb.3 zeigt, wie

durdr

die rotierende

Sdr,necke das

Granulat

in

den

beheizten Sdrned<en-

zylinder

gefördert

und

dort

beim Durchlaul

plasti-

fiziert

wird. Durdr die Fönderbewegung

der

,schneche

lagert

sldr

plastisctres

Material

vor dem

Sdrnecken-

ende ab. Infolge der stetigen Materialförderung "- die

Dilse

ist noch

gesdrlossen

-

entsteht vor

'der

Schned<e

ein Drudr,

der sie

nadr

hinten

sdtiebt. Die Menge

des

plastisdren

Materials

kann

durdr einen End-

sctralter,

der als

llubbegrenzung

wlrkt,

eingestellt

60

werden r{bb, 2. Durdt diesen Endschalter wird gleich-

zeitig

bewirkt, daß die Drehbewegung

der Sdrnecke

aussetzt.

Sie

kann

somit als Kol.ben wirken.

der

vom

hydraulisdren Spritzkolben

aus nach vorn bewegt

wer.den

kann. Dadurdr füIlt

sidr nadr Anfahr'en des

Spritzaggregates an die Werkzeugplatte

das

inzwi-

schen

gescttlossene

Werkzeug. Die

Düse

gibt

dabei

den

Weg

vom

Sdrneckenzylinder zum

Werkzeug

frei.

Sehr zähe

plastisctre

Massen können mit einer

offenen

Düse

verqrbeitet werden. Bei der Verarbeitung

von

Polyamid

verwendet

man

vorzugsweise

druckabhän-

gige, gesteuerte

Dilsen.

Da clas

plastische

Material

qnter

hohem Druck

in

das Werkzeug

gespritzt

werden

muß,

besteht die Mögliclkeit, daß dünn{lüssige

Plaste

in den Sdrneckengängen zurücl<wander'n,Um dies auf

ein Minimum zu

redugieren,

werden

sogenannte Rück-

stromsperren

eihgesetzt, Sie arbeiten wie ein Rück-

schlagventil

und

lassen bei

der

Förderung

Material

durchtreten,

speren aber beim Einspritzen,

Bei der Drehbewegung

der

SchnecLe,

die einmal zur

Förd,erung

und zur Durdrmischung

dient,

entsteht

durdr

Umwandlung von

mechanischer

in

thermische

Energie

eine innere

Aufheizung

.

des Materials. Die

äußere Beheizung des Zylinders ist auf

bestimmte

Temperaturen

einstellbar und

hält

sidr selbst kon-

stant.

Der Anteil

der

inneren Au{heizung ist

unter

anderem von der Zähigkeit des Materials

und von

der

Drehzahl

abhängig. Das Vorhandertsein dieser

beiden

Energiequellen muß bei der.,Plastifizierung sdlwer

verarbeitbarer Thermoplaste berilcksichtlgt werden:

Sol&e Stoffe haben

nämlich die Eigenart, daß

,ihre

Zersetzung,

die

sidr

durdr unerwünsdrte Abspaltung

dremischer

Gruppen bemerkbar macht,

sehr eng am

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

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nnnn

Abb. t Au6ou

dcr Sölle8seilo urid Sprltselt

ouf

dan

Rohmln.

tlstbiirdal

Abb,5

Auc Thcrmoplosten

horg.Etcllta

8€hültcr. Radrrt

dos lörnlgc

Oronulot.

Mortltuttgeg*t&

wudü

r=1m

I tNs

ffi,,

liH I

"m

,qw

'6p

*w

Abb.3, Arbcltsrylindcr dcr Söned.e

(Fördcrung

-

hlntcro

Stcllung der Sönecke und

Aucwcdcn dcs Fertlgtciles

-

Fllllcn der Forml.

ttdfauhard*n

aum

Matum

d$

DusP

Abb.2 Auslllhrung .r Sprltsseltc.

plastischen

Berd& liegt.

Die innere Aufheizung

(Friktionswärme)

der

Thermoplaste muß also durch

Anderung der

Drehzahl beeinflußbar sein.

Dieses Verfahren

bezeidrnet

man als Schnecken-

plastifizierung.

Außer dem Prinzip der Schned<enplastifizierung

kennt man unter anderem als

Abwandlung die so-

genannte

Scbneckenvorplastifizlerung

(Äbb.4).

Hier

dient

die

Sdrneclre

nur zur

Flastifizierung und Förde-

rung, das

Einspritzen in die

gesctrlossene

Form über-

nimrnt ein separat angeordneter

Kolben.

Die

Sdtnedre

ist also in ihrer

Lage axial nicht versdtiebbar.

Das sidt

vor

ihr ablagernde

plastische

Material drüc}t

den

Einspritzkolben in die Ausgangsstellung zurücls.

Dieser

Kolben übernimmt dann

das Formfüllen. Das

letztgenannte

Prinzip wird z. Z. vorzugsweise

für

große

Maschinen angewendet.

Eine solche Maschine

tles VEB Pressenw,erk

Freital zeigt Abb. links oben.

Die Maschine

gestattei

es,

Spritzgußteile

mit einer

Masse bis

1000 herzustellen.

Das Verfahren der Vorplastifizierung

hat

gegenüber

der Schnedrenplastifizierung

den Nachteil, daß

Thermoplaste, die

leidrt zur

Zersetzung neigen, nur

mit

großen

Schwi€rigkeiten

verarbeitet werden

kön-

nen. Obwohl soldre

Masdrinen

z. Z. völlig dem Stand

der

Tedrnik

entspredten,

sollen.

m VEB Pressenwerk

Freital alle

Spritzgußautomaten

auf

SchnecJrenplasti-

fizierung umgestellt werden. Im Moment werden

mit

Sdrneckenplastifizierung

zwei Masdrinentypen aus-

gerüstet,

dagegen

ist

vorgesehen,

bis 1965 nsgesamt

fünf Typen zu

fertig€n.

Ing. Walter

Kresse

Dipl,-Ing.

Ti;lo

Markert

ö7

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

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Angeregt durdr

rqhlreidre [e-

rerzusdrriflen, rogte

lugcnd

und

Tedrnik" m

Heft

9it96l

in einem

kdtirchen Artikel:

,,Wo

bleiben

unsere

odernen

Autosuper?"

Ing.VolkmorHeise,Weimqr:

Ihr Artikel

,,Wo

blei'ben

moderne Autosuper?" ist mir

ganz

aus

dem

Herzen

geschrieben.

Es ist

ein

völlig

unhaltbarer

Zustand.

daß es bel uns

keine modernen

Autosuper

gibt.

Ein modernes Gerät müßte

auf

alle

Fälle

einen

eingebauten

UKW-Teil besitzen, eine

geringe

Stromaufnahme

haben,

jederzeit

ausbaubar

und

als

eine

Art

Kofferradio verw,endrbar sein.

Ein

obengenannten

Eigenschaften

entsprechendes Auto-

radio würde

ich mir

sofort

kaulen

-

und rnit mir

noch.viele

meiner Freunde:,

aber niemals ein Gerät

der derzeitigen

Produktion.

Ich

bitte Sie

höflichst,

dieses Problem

von

Ihrer vi.elleicht recht wirkungs-

vollen

Seite

weiterzuverf olgen.

MortinSchuster,

Kolkwitz

ei

Cottbus:

Die Problematik

Ihres oben angefilhrten

Artikels

ist

derartig aktuell und

von herzerfrischender

Offenheit,

'daß

ich mich sofort

damit

beschäftigen

mußte. Als

örtlicher Volhsvertreter,

tätig

auch in

einer sich mit

Verkehrsfragen

beschäftigenden

Kommission,

habe ich

versucht, den

Artikel

rnit möglichst

vielen

Kraft'

fahr,ern

zu

diskuti€ren.

Jeder,

dem ich lhren

Artikel

zur Kenntnis

brachte,

freute

,sich

dartlber

und

gab

seiner Meinung

Ausdruck, daß

doch endlich

mal einer

das Thema aufgreift, worüber die Öffentlichkeit schon

seit Jahren spricht.

Eine

ganze

Anzahl von

Kraft-

fahrern sagte

mir,

daß

sie sofort

ilrren

,,alt'en" ,,Schön-

bung"

hinauswerfen

.

würden,

wenn edn

sparsamer

UKW-Super

auf

den Markt

kommt.

Der

neue

Auto-

super

,,Berlin",

der

auch kein

UKW

hat, wird

nicht

als Lösung

der

Bedarfsfrage

angesehen.

Warum

über-

haupt die lange

Welle?

Auch

von lhnen

ist in

Ihrem

Artikel der

tatsächliche

stückzahlmäßige

Bedarf

noch

stark unterschätzt

v/or-

den, denn

rnan kann

nicht

nur von

den neuen

Auto-

käufern ausgehen.

Wie

viele

Wagedbesitzer

mit

einem

,,Schönburg"

würden

diesen

gern

ins

Museum

bringen,

sofern die

Möelichkeit

bestünd'e,

einen sparsamen

UKW-Super zu erwerben.

'

K.H.

Junke, olzwedel:

Mit

gro߀m

Int'eresse

haben

meine

Kollegen

und ich

Ihfen

Artikel

,,Wo

bleiben

die

modernen

Autosuper?"

58

Autoportuhlmi

gelesen.

Hier

wird uns

aus dem Herzen

gesprochen.

Wanri wi,rd es endlich soweit sein? 10 Apparate

moderner Art mit UKW nehmen meine Koltregen der

HO

sofort ab. UKW ist

jedoch

Pflicht

Gerne

würden

wir

unsere sch.mucken

,,Trabanten"

durch einen

modernen

Autosuper

vervollständi

gen.

VEBStern-Rodio

erlin

Scheuermonn,

erklelter;Koltwosser, ntw.-Leiter:

Wir

finclen

es

lobenswert, wenn sich Ihre Redaktion

mit dem Problem Autosuper befaßt,

dann

jedoch

-

und

darum möchten wir bittern

-

unter

lleachtung

der notwendigen Sachkenntnis, Der ehemalige Auto-

super

,,Schönbu,rg"

st

nämlich dundt

den Halbtransi-

stor-Autosupe,r

,,Sdrönburg

T"

abgelöst

worden. Außer-

dem

sind

gewisse

ökonomisdre Bedin€ungen

gegeben,

die

win

nicht außer

adrt lassen

können. wenn wir eine

Entwick-lung oder

Weitere,ntwicklung

vornehmen.

So

blei,bt

Ihr Artikel

,ein

Stückwerk

und

diffamiert

unbe-

rechtigterweiso

unsere

Produktion,

thre

techni,schen

For.derungen, die ohne weiteres

berechtigt sind bezüglich UKW

und

Suchautomatik,

sind doch

eng verbunden

mit dem Transistoren-

aufkommen

in der DDR, Es

ist Ihnen sicherlich be-

kannt, daß UKW-Transistoren

aus eigenem

Auf-

kommen

aur

Zeit nicht vorhanden sind,

Was

hätte es

genufzt, wenn wir mit Importtransistoren ein solches

Gerät

entwiokelt

hätten? Ein

röhr'en'bestücktes

Gerät

an

dieser

Stelle

ist

jedoch

unrnodern,

und

wir können

auf Grund

dessen nur

das bauen, was bauelemente'

seitig abge.sichert

ist.'

UKW scheidet

also

für 1961

und 1962

ür transistorbestücküe

Autosuper

aus.

Ftir

1962

edoch

wird

zur

Produktion ein

Gerät

vorbereitet,

das

im

Verwerndu'ngszweck

demjenigen

entspricht,

welches auf

Ihrer Fotografie

gezeigt

wird. Die

Be-

reiche

dieses

Empfängers sind

selbstverständlich

wie-

der Mittel- und

Langwelle,

obwohl

parallel

ztr

der

augenblicklichen

Entwicklung

auch die

Voraussetzun-

gen

für

UKW

geschaffen

werderr,

Es ist

'durchaus

zutreffend,

daß

rnan

glaubte,

von

einem Automatik-Autosuper nur 3000bis 5000 Stück

absetzen

zu können.

Daß

sich eine"Serie

damit nicht

lohnt und

daß eine

Umdisponierung

des F- und

E-Planes 1960

vorgenornmen

wurde,

dtirfte

allgemein

verständlich

sein. Damit

hängt auch

der Hinweis

zu-

sammen,

solche

Geräte

aus

der ÖSSR

zu irnportieren.

erhieltAntwort:

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

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:

Ansölußmöglidrleitcn

lllr

dl.

Aulobottoric

gowlc

Talcrkop odcr Autosnl6nne

b.3it

t

d€r n.ue Trqnrl:tor.

Kofferupar,Sta?n

ilr

vom VEB

Stern-Rqdlo

Rodrlitr.

UKUI

b1963

Der

Ausdruck

,,geistiger

Stolperakt,,,

bezogen

auf den

Autosuper ,nBerlin", sei Ihnen großzti,gig verziehen.

Einen

Kompromiß

jedoch

stellt dieser

Autosuper

in

keiner

Weise

clar. Es

ist ein

Gerät, wie

es

allgemein

auf

dem

Weltmarkt

zu finden

ist.

VVB

Rundfunk

nd

Fernsehen

Heinze,Houptdirektor:

Über

die Entwicklung

und Produktion

rnoderner

Auto-

super werden

seit Jahren

sowohl

technisch-wissen-

schaftliche

als

auch

handelspolitische

Streitgespräche

und

Auseinandersetzungen

geführt.

So wie irq Artikel dargestellt, gab es zwischen allen

Beteiligten,

d, h. Entwieklung, Produktion

und

dem

Handel,

nicht immer einheitliche

Auffassungen,

so

daß

die

in

Ihrem Artikel

geführte

Kritik

an

dem

Handel

völlig

berechtigt

war.

Zunäch,st muß

festgestellt

wer'den,

daß der Autosuper

,,Schönburg"

vom

ehemaligen VEB Funkwerk Halle

mit

Röhrenbestückung und

Zerhacker.

nicht der zu-

letzt

produzierte

Autosuper war,

sondern

eine Weiter-

entwicklung rnit Transistoren erfolgte und mit einer

Sttiakzahl

von über 30

000

und

wesentlich verringerter

Masse bis

Snde April

1961

prbduziert

wurde. D. h.,

die Geräteindustrie hatüe

gegenüber

dem

oben-

genannten

Autosuper,,Schönburg"

eine

Weiter-

entwicklung durchgeführt, die, was zumindest die

Masse und die Einführung der

Transistorentedrnik

an-

betrifft, ein wesentlicher

Fortschritt war.

Ausgehend von der

2. Industriezweigkonferenz der

VVB RundJunk

und

Fernsehen wurden die

Entwid<-

lungsri_chtungen, so

auch für Autosuper

festgelegt,

Es

stimmt,

'daß

im Entwicklungsprogramm

,drei

Auto-

super,

die deri einzelnen

Erfordernissen

entsprechen,

Aufnahm,e

gefunden

haben,

wobei heute

gesagt

wer-

den kann,

daß

der erste

moderne volltr4nsistorisierte

Autosuper auf der Basis der

Technologie

gedruckter

Sdraltung als

ein

hodrproduktives

technologisdtes

Ver-

lahren in

der

Entwicklung abgeschlossen

und in

die

Produktion

des VEB Stern-Radio

Berlin überführt

wurde. Dieser Autosuper

,,Berlin"

ist ein Autosup€r,

der besonders wegen seiner Kleinheit

und

Leistungs-

fähigkeit

entwickelt

und

produziert

wird

für

die Be-

sitzer

eines

,,trabanten"

u. ä. Kraftfahrzeuge.

Auf

einen

UKW-Bereich wunde bewußt

verzichtet,

da dafür

im Jahre 1961nodl nieht di'e erfor'derlidren

?ransistoren

vom VEB'Halbleiterwerk

Frankfurt

(Oder)

zur

Ver-

fügung stehen und di,e Geräteindustrie bestrebt ist,

ihre Erzeugnisse

störfrei zu

produzieren,

Die For.derung

auf UKW-.A,utosuper ist

seit Jahren

bekannt,

kann

aber

von

der Geräteindustrie

gegen-

wärtig

nicht

erfüllt wer'den,

da, wie bereits

gesagt,

die

entsprechenden

UKW-Transistoren weder in

Quantität

noch in

Qualität

z. Z, zrr Verfügung stehen.

Im

Entwickiungs-

und

Produktionsprogramrn'L982/63

sind

Autosuper mit UKw-Bereichen

enthalten.

Vom

VEB Halbleiterwerk Frankfurt

(Oder)

liegt

für diesen

Zeitraum die Zusicherung vor, so daß

mit der Produk-

tion von UKW-Autosupern im Jahre 1963 est

gerech-

net

werden

kann. Die'Forderung nach drei

Autosuper-

typen filr die

einzelnen Fahrzeugklassen hat

sich

nicht

als richtig erwies€n, und alrs diesem Grunde hat die

Geräteindustrie von einer Entwiaklung

und Produk-

tion

mehrerer

Autosupertypen für das Jahr 1961/62

abgesehen.

Da der

Bedarf

an

Autosupern

mit Automatik als

sehr

gering

vom Handel eingeschätzt

wird, wurde

vor-

gesdrlagen,

den

benötigtenBedarf anAutomatiksupern

aus der befreundeten ÖSSR

im

Austausdt mit anderen

Autosupern für

Kleinstfahrzeuge

zu beziehen.

Damit

wäre eine

volle Befriedigung aller

Bedarfswünsche,

was festeingebaute

Autosuper

betrifft,

möglich.

Die Entwicklung im

internationalen

Maßstab hat

ge-

zeigt,

da13 n immer

größerem

Umfang

Autoportables

entwickelt und

produzief,t

werden und die

Autosuper

im l(raftfahrzeu.g ers€,tzen.Unter Autoportables sind

Koffer-Autosuper

zu

verstehen, wie .sie

in

,,Jugend

und Technik",

Heft 9/1961,

Seite

2, abgebildet sind.

Es handelt

sich

um

Geräte,

die

als Autosuper

und als

Kofferemplänger

betrieben

werden

können.

Die VVB

Rundfunk

und

Fernsehen

hat deshalb

veranlaßt,

daß

an Stelle

der drei

Ausführungen

zunächst nur

die

eine'

Autosupertype

kurzfristig

zum

Abschluß

gebracht

wurde, mit dem

Ziel,

im 1.

Halbjahr

1962

derartige

Kofferautosuper

zu

produzieren,

üm die

Bedarfs-

wünsche

zu erfüllen.

In der

Weiteräntwicklung

werden

diese

Au'toportables

ab

1963auctr

mit, UKW

produziert.

Die vVB Rundfunk

und

Fernsehen ist

davon über-

zeugt,

daß dieser Entwicklungsweg

der richtige

ist.

Aus diesem Grunde wurden auch die Festlegungen der

2.

InCustriezweigkonfere'nz

1959verändert.

Abschließend\.sei

zum Ausdruck

gebracht,

daß i.i,ber

diese

Entwicklungs-

und

ProduktionsperspeJrtiven

Klarheit besteht

mit den

lländelsorganen,

die diesen

Stdndpunkt der

WB

Rundfunk

un'd Ferns€hen.ein-

deutig biIIigen.

59

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

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K

Abb. 1

geze$e

senkrechte Parallelkoordinatensystem

verwendet.

(Für

die Lösung räumllchetr Problerne

be-

nutzt man ein

entsprechendes

äumlidres Koordinaten-

system,

s.

Abb, 2.)

Unsere

erste Frage

soU lauter: Wo

liegen alle Punkte,

die von

der

y-Adrse

den Abstand

f

t haben?

Sie erkennen

gewiß,

daß wir nach einer

Bestimmungs-

Iinie fragen,

Es handelt sidr

also

um eine

geometrische

Aufgabenstellung.

Sie können die tr'rage beantworten:Alle gezuchten Punkte liegen amf

der

Parallelen

zur

y-Adxe,

die

auf

der x-Achse

den

Ab'sdtnitt

*

I

ab-

sdrneidet

(Abb.3),

Deshalb

ordnen

wir dieser Parallelen

die

Gleidrung x

:

*l

zu.

x

-

+1

tst

also die

Glei-

drung für

die oben

gesuchte

Bastimmungslinie.

Die

zweite Frage:

Wo liegen

alle Punkte.

die von der

x-Adrse

den Abstand

*

3 haben?

In

diesem. Falle

ist also

die

Parallele

zur

x-Achse

im

Abstand

f

3

gemeiht

(Abb,

3), Da

diese Parallel'e auf

der

y-Achse

den

Abschnitt

*

3

abbchneidet.

ordnenwir

ihr die Gleichung

y

:

+

3 zu.

Der Schnittpunkt

S

der

beiden Parallelen

liegt

sowohl

auf der

ersten

als

auch

auf

der zweiten Parallelen,

Für ihn

gilt.

die

Gleictrung

x: * I und audr die Glei&ung y:'+ 3. Wir schreiben

deshalb

g (x:f1; y:+3)

oder noch kürzer

S

(*

1;

*

3)

und

w.issen. daß auf

diese Weise dem

Zahlenpaar

(*l;

*3)

eindeutig

ein

Punkt

der

Eben€

zugeordnet ist.

(Den

x-Wert nennen

wir

Abszisse,

den

y-Wert

Ordinate

des Punktes S.)

Die dritte Frage,

die wir

beantworten wollen, wird so

ge$t€llt:

Wo

liegen alle

Punkte, ftlr die

der

x-Wert

gleidr

dem

y-Wert

ist?

Abb.4 zeigt, däß

es

sich

um die Winkelhalbierende

des

I. und

III.

Quadranten

der durdr das Koordinaten-

system

gevierteilten

Ebene

handelt,

Die Gleichung

dieser

B€stimmungslinie

autet:

y:

y.

Die vierte Frage schließt

sich an die im H€ft I

im Zu-

sammenhang mit dem Weg-Zeit-Diagramm gernadlten

Hinweise an:

Wie lautet die Glei&ung füi alle Punkte,

die zusammen mit dem Punkt Pr

(2;

3)

aruf ein

und

derselben Geraden liegen, die

parallel

zur Geraden

y:x

verläuft

(Abb.5)?

Aus der Zeichnung

erkennen

Sie sofort, daß

gegenüber

der

Geraden

y:

x

alle

y*Werfe

um sine

Einheit

gtößer

sein

müssen. Die

ge-

suchteGleictrung autet:

y:

x

+

1.

Filnfte

Frage: Wo liegen alle PUnkte,

filr

die

das Ver-

häiltnis vom

y-Wert

zuxh x-Wert 2 : 3

ist?

Wir können die Gleichung

dleser

Bestimmungslinie

unmi t te lbar au fschre iben:

:x :2:3

oder

y :+x .

Die

gesuchten

Punkte liegen

alle auf einer

g*"äun

Linie. Dieser geraden Linie gehören z. B. die folgen-

den Punkte an: Pr

(+

3;

*

2)

Pz

(*

6;

*

4) P3

-

3i

-

2,

usw.

(.{bb.

6).

NIK

,rRechnende"

Geometrie

VON

WERNERKUNZE

Dem heutigen letzten

Abschnitt

der

mathematisch€lr:

Reihe in diesem Jahr

sEi die

Lösung

der

?.

Übung

vor-

angestellt.

Der einzige von A,

B und C

gleidr

weit ent-

fernte

Punkt M liegt

im Sdrnittpunkt

der drei

Mittel-

senkredrten der Streel<en

AB,

BC

und CA, Seine Ent-

fermrng

von A, B und C

beträet

ffi

:

8fr

-

dM

:

33

bis 34 mm,

In den

Heften

10

und

11/1961

hatten

wir

einiges über

das

Lösen einfadrerr

geometrischer

Aufgaben kennen-

gelernt.

Sie

werdm dab,ei

festgestellt

haben, daß

die

zu ermittelnden'Ergebnisse

durch

eine

konstruktiv-

zeidrnerische Bearbeitung der Aufgabe nidrt immer

völlig exakt erhalten

werden können, da

eine

jede

Konstnrktion

mit

gewissen

Ungenauigkeiten

verbun-

den

ist, Diese

Tatsache

hatte u. a. die Mathematiker

in

den vergangenen Jahrhunderten

bewogen, eine

Methode auszuarbeiten,

rnit deren Hille

georretrisdte

Aufgaben mit

größerer

Exaktheit

gelöst

wenden

können.

Das

ist

die Methode der

,,rechnenden"

Georne-

trie, oder, wie wir heute sagen, die Methode der

analy-

tisdlen

Geometrie.

Um

redrnen zu können, brauchen

wir

aber

Zahlen-

werte. Das erste

grundlegende

Problem heißt al,so: Es

muß

ein

Bezugssystem

gefhnden

werden, mit dessen

Hille

eine

eindeutigie Zuordnung von

geornetrischen

Gebilden und Zahlenangaben möglich wird. In der

niederen

und auch

noch

bei der

Einfi,ihrung

in

die

höhere

Mathematik

wird dabei

arn

häufigsten das

in

00

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

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Sechste

Frage: Wie

lautet die Gleichung

für

alle

Rrnkte,

die mit dem Punkt

Po

(*

6;

*

1)

auf

jener

Geraden hegen, die

zur Geraden

":

f

.*

parallel

verläuft?

Aus der Zeichnung entnehmen

Sie, daß die Gleichung

9

dieser

Parallelen

y:

i

*-3 heißen muß.

Die

Antwort

auf

die siebente Frage soll uns zur

GIei-

drung einer anderen Art von Bestimmungslinienführen: Wo liegen alle Punkte, did vom Koordinaten-

nullpunkt

(Koordinatenursprung)

die

gleiche

Ent-

fernung

5 haben?

Abb. I zeret, daß

ftlr die Funkte Pr

(3;

4),

Pr

(-

3;

*

a),

Fr

(-4;

-B),

Pa

(0;

-5),

P

(x;

y)

die Gleichungen

32

+

42

:

52,

(-

3)'

+

42

:

52,

(-

4)'

+

(-

3)2

:

5 ,

02

+

(-

5)2

52 L

nd

allgernein x2

*

y2 -

52

gelte.rr.

x'*

y3:

25

st

demnadr die Gleichung für

alle

Punkte,

die

auf dem Kreis

(M:0;

r:5)

liegerr.

Wählen

wir

nidrt

einea

speziellen,

sondern einen all-

gemeinen

Radius r,

dann

ergibt

sidr

als

Gleidrung für

den Kreis

(M:0,

r)

x ' *

Yt :

r r

Die achte Frage lautet: In weictren Rinkte'n schneidet

die Gerade

Y:

x

+

3

den

Kreis

x2

+

Y2:

100?

Zuf,

Vorbereitung der Lösung sei festgestellt,

daß.die

beiden Schnittpunkte

sowohl aul der Geraden

als

auctr

auf dem

Kreis liegen müssen, dann müssen

ihre

Ko,ordinaten sowohl die Geradengleichung als

auch

die

Kreisgleidrung erfüllen.

Wenn

wir

die Koordinaten

der

gesuchteal

Schnittpunkte

vorläufig

mit

S

(xs;

ys)

bezeidrnen, dann

erhalten

wir das Gleichungssystem

r

Y s = x s + 3

lI xsr +

Vst

=

100

Die

gestellte

Aufgabe läuft demnach

auf

das

Lösen

die,ses Systerns

von

zwei

Gleichungen mit zwei Un-

bekannten hinaus, Gleidrung I wird in Gleichung 1I

eingesetzt. Aus der

quadratischen

Gleichung

x s t * 3 x " - 4 5 , 5 = 0

ergeben

ich

die beiden

xs-Werte

xr:5,4, x::

-8,4

und

daraus

die

ys-Werte

Yr

t

8,4,

y2:

-5,4.

Das Ergebnis: Die

Gerade

schneidet

den

Kreis

in

den

beiden Punkten $i

(5,4;

*8,4)

und Sz

(-8,4;

-5,4).

Bemerkenswert

bleibt

ttei Anwendung

dieser

Methode,

daß

wir Aussagen tiber

geometrisdr,e

Gebilde

madren,

ohne sie vorher

gezeidrnet,

also ansdraulidr dargeslellt

zu hab,en. Erst

ietzt

wollen wir

die Abbildung I

tle.-

trachten, in

der

der

geometrische

Sachverhalt

dar-

gestellt

ist.

Nun sollen zum Absdrluß noch die Schnittpunkte er-

mitteit werden, n denendie Gerade

y

:

-

0,?5

{

6,25

den

Kreirs

x2

*

y2:

25

schneidet,

,A44,Lnnnnfrr f,

Modrt weiter

solche Aufgobenl

lch finde diese

großortig,

Bornd

Staudtncr, tO Johrc,

Obcrrdrülar

Die

Mothe-Olympiode

sollte ouch in den nädrsten

Johren nidrt

fehlen. Relnhord Hübl€r, t9 Jqhr€, Sürdctrt

lch

wor reöt

erstount, doB

sich die Preisoufgoben

3 und 4 so

sehr

öhnelten.

Sollte mcn nicfit

oudr einmol

,,kniffligere"

Auf-

goben

stellcn?

Klqus

Sdrürer, 17

Johr€. Obersdtülar

Die Aufgoben

sind

gut.

Ein bißchen mehr Denkorbeit

stott des

vielen Rechnens

wöre

ober besser.

Ulriö

Lchmonn,

ti

Jdhrc,

Oberscfilller

Ich finde

es

großortig

von.der

R€doktion, die

sonst,fode Mothe-

motik"

(nicht

meine

Melnung l)

mit in lhre Zeitsörift

oufzunehmen.

E, Berger,2t

Jdhr€, Student

Die Aufgobe wor recht

nett. Weiter

so

ChrlstionMllhlfried,

26

Jahre,

Moöonik.r

Die Lösung hot mir Freude gemocht.

Egon

Wendler,

29

lahte, Offiriei

dcr NVA

ln dcr

jetzlgcn

Perlode

der

stöndigen Modernisiärr;ng der Pro-

duktion

-

beim Aufbou

einer sozlolistischen Gesellschoftsordnung

ist

es notwendig,

eine tedrnisö

gebildete

und domit mit der

Mothemotik vertroute

Jugend zu erziehen, Deine

-

oder besser

unsere

-

Mothemotik-Olympiode

is t

dobei e ine

große

Hi l fe .

.

Horst Mönnchan, 26

Jshr€, Angeltellter

Wie

wöre es

mit

elner

Chemle-,

. , ,

Geogrofle-Olympiode?

Sleflcn Unger, 17 Johr{r, Obersdr:ller

ldr

finde,

mqn sollte

die

Aufgoben

so leicht lossen, donn können

wir Abgönger der

8, Klosse uns ouö dorcn bete i l igen,

Hsrtmut

,ulitr,

t6

,ohre, Mourerlchrllng

Vielleicht könnten Sie in der nöchsten Zeit eine t echnische Auf-

gobe

stellen.

Joodrim

Trolldenier,

l7 Johre,

Stohlformenbouer

Die Angoben müßten etwos

pröziser

sein, Die Fohrer fohren

doch

zu

gle iöer

Ze i t

ob ,

M.

llvettengol,

57 Jsh.e,

Elektrolehrer

Lelder

hobe idr nur

wenig Zeit

ft ir

die Aufgobe

gefunden,

doch

ich wi l l ke ine Folge

ouslossen,

Kurt Feio, 17

Johre,

Mitqrbeitar

im

V€rmessungsdienst

Mein Wunsch: Etwos schwierigere Aufgoben

ous

ollen Gebieten

def

Mothemotikl

Gottlr led

Roscntronz,

t6 Johre, Sdrliler

-r2ry2

.25

Page 68: Jugend und Technik / 1961/12

7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196112 68/88

I

- 2 (

-4

-6

zt$ai-ö

rZ + 4 + 6 +E

T

N

r

Ys

:

-o '75

xs +

6,25

II

x. +

Vs

-

25

Durch Einsetzen von I in II entsteht die folgende qua-

dratische

Gleichung,

aus

der

die

xs-Werte

berechnet

werden

können

x s - 6 x s

*

9 : 0

Es

6rgibt

sich

sowohi

für xr

als auch

für x2

der Wert 3

und dann

für

yr

und

auch für

y:r

de,r

Wert 4. Die

Rech-

nung ergibt

für

den ersten

Schnittpunkt

S1

(3;

4) und

ebenso

für

Sr

(3;

4);

es

gibt

nur

einen

gemeinsamen

Punkt

für

die

gegebene

Gerade

und den

gegebenen

Kreis.

Das

ist der Berührungspunkt

T. Die Gerade

y

:

-

0,?5 x

*

6,25

ist demzufolge

Tangente

an

de n

Kreis

xr

*

yl

:

25.

Allgemein kann

eine solche

Tangentengleich,ung (hier

ohne Beweis

angeführt)

mi t

xT . x + y r . X : r r a n g e g e b e nwe rd e n . Da s h e iß t : D ie

Gerade

xT

.

x

+

Yr

'

y:

r2

ist Tangente

im

Be-

rührungspunkt

T

(x1;Yr)

an den Kre is x2+y2-12.

Ein

nodr der

Preisoufgobe

dei Monots

September

gezeichnete3

Diogromm

ergibt fo lgende

Ergebnisse:

1 . D ie

dre i Rodfohier

beenden dos Tro in i ng

wie Io lg t :

A noch 85 min Gesomtfohrzeit

B nqch 88,5 min

Gesomtfohrzeit

C noch 91

min

Gesomtfqhrze i t

2 . B

überhol t

C

qm

Ende

der 2. Runde

be i S to r t

und

Z ie l

noch

17

min, A überhol t

C in

der

7, Runde

bei Ki lometer

4,8 noo

59 min.

A überhol t

B om Ende

der 8, Runde

bei Stor t und

Z ie l

noc l l 68 ,5 min .

Dcs Los

entsdriedr

1. Pre is

(75,-

DM) ;

Joorh im Helm,28

Johre,

Rohrwolzwerker

2. Preis

(50,-

DM);

Gerhord Hblfmonn,

17 Johre,

Stohlbou-

sch

osser lehr l

ng

3.

Preis

(25,-

DM)r

Christine

Vogel, 23

Johre, med.-techn,

Loboront in

Ehrenpreise

(je

ein Buch) erhielten:

Geotg Rothe.,

35 Johre, Meis ter

der vo lkse igenen

ndustr ie

.liii Prodrdrlo,

12 Johre,

Schüler

(Usti

n.,rl^

-

CSSR)

Ste t f i Sch in te ,24

Johre, Lehrer in

Gerhqrd Röbl i t r , '19

Joh .e ,

Student

Ruth Jöpel ,

23 Johre,

Uhrmocher in

Otmor

Goder , 21 Jqhre, Feinmechoniker ,

bo t uns , d ie Zoh l

c ier

Tei lnehmer

und den

Ante i l der r iqht igen

Ergebnisse zu

veröffentl chen.

B i s h e r

n o h m e n e i l :

Aufgobe 1: 2056Einsendungen,

1873 icht ige Ergebnisse,

Aufgobe 2: 1555Einsendungen,

968 r icht ige

Ergebnisse,

Aufgobe

3; 1868Ein;endungen, 1597 icht ige

Ergebnisse,

Aufgobe 4r

1737Einsendungen,

1508

ich t ige

Ergebnisse.

Als Preise uinken:

l. Freis:

Eine.,,Penti

Il"

2.

Preis: Ein

wertvolles Rei8zeug

3. Preis:

Ein ReclenschiebEr

4.*

8.

Preis: Je

25,-

DM

9.-20. Preis: Je

ein

Budr

Die Preisaufgabe

des

Monats

Es

ist

der Flächeninhalt des wie

foigt

fest-

gelegten

Dreiecl<s zu berechnen:

Die erste

Dreiecksseite wird

gebildet

durch

die

Tangente an den Kreis x2

*

ye:

25

im

Punkt

Tr

(-

4;

-

3) .

Die zweite Dreiecksseite

liegt

auf

der

Tan-

gente. an den Kreis x2 + y2 : 25 im Punkt T:

( 5 ; 0 ) .

Die dritte

Dreieckss.eite

liegt auf der Geraden,

die durctr

den

Punkt Po

(5;

45)

geht

und

parallel

zur Geraden

y:4

.

x ver läuf t .

W

Mathemntik-0lympiad

96l

Stdrtbercchtigtj

AlIe Leser

der Zeitschrift

,,Jugend

und

Tedrnik".

Teil,nahmebeilingung

:

Frankierte Poistkarte

rnit auf-

geklebter

Kontrollmarke

ein-

senden sowie Bs.rlf

und Alter

uns enae)ta,,,,.,

::::;,rugend

und

rech-

nik",

Berlin W I, Kron€n-

stra8e 30/31.

Letzter Absend.etermln.' 31.Dezemben 196l

(Poststempel)

Die

Vorlosung zum

großen

Endaussctreid,

an der alle

richtigpn

Ergebnisse der

,,Jugerd

und Technik"-

Mathematik-Olympiade

1961 teilnehmeo, findet am

10. Januar

1962

statt.

<

fontrollmork

Page 69: Jugend und Technik / 1961/12

7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

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Die

mqgnetisöen

Einheiten

und

Einheiten

er

Photometrie

'

VonDr.

ERNAPADELT

a)

Magnetischer

FIuf

Einheit

des

magnetisdren

Flusses

ist das

Vr'eber

(Wb)

oder.die

Voltsekunde

(Vs).

Das

Weber

oder'die

Volt-

sekunde

ist der magnetische

Fluß,

der

in einer

ihn

umschlingenden

Windung die

elektrische

Spannung

1

V

induziert,

wenn

er während

der

Zeit 1

s.gleich-

mäßig

auf

Null abnirnrnt.

I Wb: I

Vs: 1

m2kgs-2A-r

Außerdem sind zwar alle Einheiten zulässig, die als

Produkt

aus einer zulässigen

Einheit

der

elektrischen

Spannung

und einer

zulässigen

Zeiteinheit

gebiidet

werden,

sie

sind

jedoch

nicht

zu empfehlen.

Die

früher

gern

benutzte

Einheit

Maxwell

(M

oder Mx)

ist

nictrt mehr

zulässig.

Es besteht

die

Beziehung

I M:

l0-8

wb:

10r

vs

b)

Iniluktitsität

Einheit

der

Induktivität

ist das

Henry,

(H),

das alb

Quotient

aus

dem

Weber und dem

Ampere

.gebildet

wi rd '

1H=1

wb/A:1vs/A:1, , 'zL9s- : [ -2

Bevorzugt

werden

benutzt:

pH

und mH.

c)

Magnetische

Inilytktion

(rnagnetische

Flußilichte)

Einheiten für die magnetische Induktion sind das

Weber

je

Quadratmeter

(Wb/m2)

oder

die

Voltsekunde

je

Quadratmeter

(Vs/m2),

neuerdings

häufig

als Tösla

(T)

bezeichnet

(jedoch

nodr nicht

gesetzlictr).

I

Wb,im2:

I

Vsima: I kg s-2A-1

Außerdem

sind

alle Einheiten

zuiässig;

die als

euo-

tient

aus einer

zulässigen

Einheit

des magnetischen

 'lusses

und

einer zulässigen

Flächeneinheit

gebildet

werden;

bevorzugt benutzt

wird

das

Vs/cm , Für

0,0001

Wb/mr

wurde bisher

eine besondere

Einbeit, das

Gauß

(G

oder

Gs) angewandt,

die aber nach

der Tafel

'der

gesetzlichen

Einheiten

nicht mehr

zulässig

ist. Es

besteht

die

Beziehung

r

I

G

+

l0-,twb1m2 l0-avs'm2

l0-8vs'cm2

d) MagnetischeFeldstärke

Einheit

der magnetisdren

Feldstärke

ist

das Ampere,/

Meter

(A/m).

Es sind

audr alle Einheiten

zulässig,

die

als

Quotient

aus einer zulässigen

Einhei_t der elektri-

schen

Stromstärke

und einer zulässigen

Einheit

der

Länge

gebildet

werden;

bevorzugt benutzt

wird

das

Aicm. Die früher

viel benutzte

inkohärente

Einheit

Oersted

(Oe)

ist nicht

mehr zulässig..

Es besteht die

Beziehung

r

oe:

19

.

A. 'm:

19

A'"-

4tt

An

Von

diesem abgeleitet wurde

das Gilbert

(Gb)

als Ein-

heit der

magnetischenSpannung, die ebenfalls nicht

mehr zulässig

ist,

r)s

besteht die Beziehung

1 G b : 1 O e c m : ] q a

4n

Einheiten

iler

Phoüometrle.

Während in Frankreidr und in den

englisdr-amerika-

nischen Staaten di,e

sogenannte

internationale

Kerze

(IK) gaft,

wurde in

Derutschland

und

den

meisten

ande-

ren europäisehen

Sfuaten seit

der Jahrhundertwende

die Hefnerkerze

(HK)

benutzt.

Diese wurde.lg42

von

der

Neuen

Kerze

(NK)

a

gelöst.

Auf

der IX.

General-

konferenz

besdrloß

man,

dieser

den Namen

Ca,ndela

und

das

Kurzzeidren

cd zu

geben.

Die

X. General-

konferenz

bestätigte

diesen

Besdrluß.

a.)Llchtstärke

Einheit

der

Lictrtstärke

ist die

Candela

(cd).

Sie ist

definiert

als die

Lidrtstärke,

mit der ein SchwarzerStrahler bei der Temperatur des beirn Druck einer

physikalischen

Ätmosphäre

erstarrenden

platins

senk-

redrt

zu

seiner

Oberflädle

leuchtet,

wenn

diese

I

6ödi6d

m beträgt.

Als

Schwarzer

Strahlef

werden

solche.

schwarzen

Körper

bezeichnet,

die weder

Lictrt reflektieren

noch

durdrlassen,

Der Erstarrungspunkt

des

.platins'

liegt

bei

2042,5

K

*

3,5

grd.

Zu den vqralteten

Einheiten

bestehen

die folgenden

Ileziehungen:

' c d

1 " d - 1

1

HK

0,903

r rK 1,019

b)

Leuchtdichte

HK

l)ie

Leudrtdidrte

wird

abgeleitet

als

Quotient

aus

Lichtstärke

und Fläctre.

Kohärente Einheit

der Leucht-

dichte

ist

demgemäß

die

Candela/Quadratm,eter

(cd/m2),

definiert

als

der 600

000ste

Teil der Leudrtdichte

eines

Schwarzen

Strahlers bei

der

Temperatur

des beim

Druck

einer

physikalischen

Atmosphäre

erstarrenden

Platins.

.Außerdem

sind alle

Einheiten zulässig,

die

als

Quo-

tient aus

einer zulässigen

Einheit

der Lichtstärke

und

einer

zulässigen

Flächeneinheit

gebildet

werden, be-

vorzugt

wird cdTmr

benutzt.

10000cd/m:: 1 cd,rcme arf auch als Stilb (sb) bezeidr-

net

und

als

selbständige

Einheit

mit eigenem

Namen

gebraucht

werd,en. Die fri.iher

bevorzugte

Einheit Apo-

stilb

(asb)

ist nicht mehr

zulässie.

Es besteht die

Beziehung

l a s b :

1

s b :

l c d ' m 2

l9"n

fi

In

der amerikanischen

Literatur finden

wlr häufig

Angaben

in Lambert

(la),

es

is t

1 n :

I

.

10a d m2:-1-

sb

Jl

1t

c) Lichtstrom

Die Einheit

für den Lichtstrom

ist

das Lumen

(lm).

Da s

Lumen ist

der Lichtstrom,

den eine Lichtquelle der

Lichtstärke I cd gleichmäßig in den Raumwinl<el I sr

aussendet,

a lso

1 lm: I cd sr

d)

Beleuchtungsstärke

Die

Einheit für

die

Beleuchtungsstärke

ist

das Lux

(lx),

Das Lux ist die

Beteüchtungsstärke

einer Fläche,

auf die

senkrecht

je

I

m:

der

Lichtstrom

I lm iäIlt;

a l s o

1 l x : 1 c d s r , / m )

Bisher wurde häufig

noch die Einheit. Phot

(ph)

nutzt, die

jetzt

jedoch

nicht mehr zulässig

ist.

besteht

die Beziehung

I

ph

:

104 x

:

I lm,icm

Eerichtigung

l

Im Heft {t1961,S; 36 (Tabe}le), muß das Kurzzeichen

die

Didrte

im CGS-System ridrtig heißen

g.'dm3.

3. Spalte, 8. Zeile: I .fechnisctre Masseeinheit

9,80665 p s2;m

:

9,80665 g,

Heft

9/1961,S.

.6?,

18.

Zelle:

1 rad

-

.

.

.

6366,198c

636

19,??cc.

;i1

i

,ä;

;;$1'['ffi

i

ö

1K

1,10?

0,981

1

0,8861,128 1

be-

Es

für

63

Page 70: Jugend und Technik / 1961/12

7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196112 70/88

*

93.

.1840

Von

llntr nqdr

r.ötr:

Corl ZrlS

ll 16-18 t.

Dos crllc ZclB.Mlkro:lop

ncdr Bcrcdrnungcn

Yon

Ernrl

Abb. mlt

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3.l.udr.

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VEB

Csrl

Z.l.r

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lHquptwcrk,

(unt

nl.

ERNST BBE

+14.1 .1905

- , : t

t ; ,

' '

" ' f

1 . ,

1948wurde

Carl Zeiß Jena

volkseigen,

und damit

be-

gann

die Entwicklung

züm

sozialistischen

Betrieb.

Unsere Betradltung

führt

uns zurtick

in die Jahre

des

Anfangs,

der Gründung

und

des Werdens.

1846

grfindete

der Unriverrsitätsmechaniketr

Ca,rl

Zeiß

(1816-f

888)eine kleine'

feinmechanisch-optische

Werk-

stätte.in Jena.

Lupen, zuerst

einfache, später

sdton aus

Objektiv und Okular

zusammengesetzte

Mikroskope

wurden u. a. gefertigt. Sie waren.handwerklich recht.

gu.t

hergestellit.

Dodr

Zeiß kam

mit iei,nen

Methoden,

die

auf Erfahrungswerten

basierten,

nidrt weiter,

Nur

wenn er es

durdr Zufall

gut

traf, konnten

einige Feh-

ler,

wie

Venzerrungen

oder farbige

Bildränder,

besei-

tigt

werdgn. Zeiß

stecküe

w'is alle

anderen opüisdlen

Wiedergeburl

er

deutsrhen

ptik

,$ I. Herr Prof. Dr. Abbe tritt in die seit-

her von

Hsrn Carl

Zeiß

allein bgtriebene

mechanische

und optisdre Fabrik

und

Handlung als

Kommanditist mit

der im

nächsten

Paragraph

bestimmten Ver-

mögenslage ein, ohne

daß

jedo&

die bis-

her

gebraudrte

Firma

eine

Anderung

erleidet. ,:"

Die flnanzielle

Einlage

Abbes

betrug

33

356,68

Mark.

Dieser

Vertrag

vom 22. Juli

18?6zemen-

tierte endgültig

die Zusammenarbeit

zweier

Männer,

die neben

ihrer

wissen-

schaftüdren

Tätigkeit

ganz

handfeste

Ge-

schäftsinteressen

besaßen.

Die

ehernalige

Optisdre Werkstätte hat das Leben in

Jena

geprägt

und

geformt.

Zu

den

Jendor

Werken

Carl Zeiß

und Otto

Schoüt

&

Gen,

gehören

heute

die

Fertlgungsstätten

in Saalfeld,

Eisfeld

und Dresden-Reick.

18554

Werksangehörige,

270

000m2

ge-

nutzter Flädrenraum

im

Jahr

19bg

eine

produktions-

kapazität,

die

von den

Planetarien

bis zu

den

Kamera-

typen

der \ryERRA,

von

der

MilinoUnse

bis zum

2-m-Univensal-Spiegelteleskop

reicht

=,

das ist

das

größte

optis&e

Werk

der

rvVelt

-

Carl

Zeiß

Jena.

Ein

Riesenpolyp

der

kapitalistischen

Wirtsctraft

wurde

t94S

durdl

alliierten

Kontrollratsbeschluß

enteignet

(der

Nazikriegsverbredrerkonzern

saß

schon

1g4l in

99, darunter 24 au;ländischen Firmen. Werken und.Gesellsehaften

mit zum

Teil

tiberwiegender

Aktien-

mehrheitn

wie in

der'E.

Busch AG

in

Rathenow. der

Zedß-Ikon

AG

in Dresden

urnd Stuttga,rl

Anschütz

&

Co

Kiel

und der

Optisdren Anstalt

Goerz cmBH

Ber-

lin).

64

Page 71: Jugend und Technik / 1961/12

7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196112 71/88

ii

Unternehmen

Deutschlands

in einer

Sacheasse.

Es

fehlte

eine

auf den

optischen

Grundgesetzen

üfgebaute

wissenschaftliche

Theorie des

Mikroskopbaues.

di,e

wissenschäftliche

Begründung

und Thearie

der Licht-

brechung

in optischen

Linsen..

Ohne diese

Voraus-

setzungen

war an eine

Weiterentwicklung,

eine

Groß-

produktion

auf

dern Gebiet

der

Optik nictrt zu

denken.

In

der fotografischen

und der

teleskopisctren

Optik

war die

rasche EntwicJclung

von Naturwissensctraft

und

Technik

im 19,

Jahrhundert

nicht

ohne Nieder-

schlag

geblieben.

Die

Probleme

der

Mikroskopie

waren

jedoch

nidrt

gelöst.

Zu schwierig

war es,

die

kleinen

Dimensionen

der Linsen zu fertigen

und die Beleuch-

tungsfrage zu lösen. Einige Optiker verneinten eine

möglidre

Weiterentwicklung.

Hinzu kam,

daß

es

seit

Fraunhofer

in

der Optik

merklich still

geworden

war.

Alles

sprach

gegen

das Zeißsche Vorhaben.

Da führüe

ihn

die Bekanntschaft

mit einem

jungen

Privatdozen-

ten dem

ersehnten

Ziel näher. Ernst

Abbe,

geboren

am

23.Januar

1840 n Eisenach,

lr4ar

er Sohn

eines Spinne-

reiarbeiters

und

stammte aus sehr.bescheiclenen

er-

hältnissen

Er hatte

die Volkssdrule und das

Real-

gymnasium

in

Eisenach

besucht

und

ernährte

sidr

während

der

Studienzeit in

Jena hauntsächlich

durch

Erteilung

von Privatstunden.

Abbe interessierte

sich

brennend

für

die

Probleme

des

Mikroskopbaues

und

war häuflg

in der Zeißschen

Wenkstatt

zu flnden.

Nach dem S tudium in Göttingen kehrte er nach Jena

zuirück, Zeiß

gelang

es,

ihm

die wissenschaftlictre

Konstruktion

.und Berechnung der Mikroskope in

seinem Unternehmen

aufzutragen.

1866

nahm

Abbe

das

Angebot, das hohes

physikalisches

und

mathema:

tisches

Wissen,

aber auch weitreichende Kenntnisse

in der

optisdren Fertigung verlangte, an. Fabrikations-

rveise, Prüf-

und Arbeitsmethoden wurden von dem

begabten

jungen

Wissenschaftler

analysiert

und

ver-

bessert,

Axbeitsgänge

rationalisiert

und spezialisiert.

War es überhaupt

möglich, ein B ild eines

beiiebigen

Objektes

durch sinnvolle Anordnungen der

Spiegel

und

Linsen im

Mikroskop naturgetreu

zu

erhalten?

Arberiteürvon

Gauß

und

Listing

.über

die

Gesetze des

Strahlenverlaufs bei der Reflehtion an Spiegeln und

Brechung

durch beliebig

große

Linsen zog Abbe

herän.

Optisdre

Bildfehler versuchte

er durch

ein besonderes

Systeme der

,,Optischen

Invariante.,

voneinander

zu

trennen,

einzeln darzustellen,

um sie

Ieichter

aus-

zumerzen.

Der

Abbesdre

Sinus-Satz,

eine einfache

Beziehung

zwischen

Apertur

(Öffnung

des

Objektivs)

und der

Vergrößerung,

begrtindet

das

Gesetz der

Beugung

und Brechung

des Lichts

beim Linsendurchgaqg.

Diese

1868

aufgestellte

Theorie des

Strahlenverlaufs in

optischen

Linsen

war der Abschluß

der theoretischen

Grundlagen

des Mikroskops.

Es

gelang

ihm als

erstem

rlie vollständige

theoretische Vorausbestimmung

aller

Konstruktionselemente

des Mikroskops. Durchmesser,

Dicke

und Krümmung

der

Linsen,

die Beleucl'ltung, die

Anordnung und

Abmessung der Blende, die richtige

Wahl

des

Linsenglases u. a.

konnten nun mathematisch

errechnet

werden

(Abb.4).

Das war die lang ersehnte, lang entbehrte rvissenschaft-

liche

Grundlage, hier begann

der

Weg der duf Abbes

Porschungen

und Wirken

begründeten

modernen deut-

schen

optischen

Industriel

Die Optische Werkstätte

Carl Zeiß

sollte in der Folgezeit

alle

anderen

optischen

Unternehmen

weit überflügeln. Abbe selbst

schätzte

ehrmal

Ende der 80er

Jahre den Vorsprung von Zeiß

schon

auf

etwa 20 Jähre.

Der

Betrieb

vergrößerte

sich rasch.

Die völlig neu-

artigen, revolutionierenden

wissenschaltlichen

Arbeits-

methoden,

eine

bisher nie

dagewesene Präzisionstedr-

nik und

ein

erstaunlich niedriges Betriebshapital

(nach

Abbe

für 1887

nur wenig

über

600

000 Mark) schufen

entsprechende

Profite,

Mit

geringen

Materialkosten

u'ar man in der Läge,

hochwertige

Fertiggüter

zu erzeugen.

Blieb

Carl

Zeiß zwar der

auf dem Boden

des Handwerklichen

bleibende

Pbinzipal und

Unternehmer,.so

war er

sich

doch darüber klar,

daß

die weitere

Entwicklung

der

.

Werkstätte

in hohem

Maße von

der weiteren

wissen-

sclaftlichen

Arbeit

Abbes abhing.

So führten

Abbes Untersuchungen

der

Bildhelligheit

i. iber

die

Grundgesetze

der Photometrie

schließlich

zu

einer

großartigen

Lösung:

dem Abbeschen

Beleuch-

tLrngsapparat,

der in

.England

den

bezeichnenden

Namen

,,The

Abbe" {ührte (Äbb.

S

und,6).

Neues

Glas

I{emmend

auf die

weitere Entwicklung und Arbeit

wirkte

sich

clie

mangeinde

Güte des

Linsenmaterials,

des

Glases, aus.

Die dadurch

auftretenden

Anomalien

verminderten

entscheidend

die

Qualität

des

Mikro-

skops. Die

Entrvicklung

der

Glasindustl.ie

stägnierte

seit

Jahrzehnten.

Die

Skala

der Glassorten

reictrte

lediglicti

vom Flint-

bis zum Kronglas.

Man mußte

65

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

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neue Glasarten .herstellen,

lidrtstärker

und

optisch

fehlerfreier.

Flüssigkeitslinsen

mit annähernd

gleiüen

optisdlen

Eigenschaften

ivie das

gesudrte

Glas

dienten

den

Zeiß-Leuten

a,ls

Ersatz

fü,r ihre Versuche. .Abbe

meinte

später:

,,Jahrelang

haben wlr

neben

wirklidter

Optik sozusagen

Phantasieoptik

getrieben,

Konstruk-

tionen

in

Erwägung

gezogen

mit hypothetisdtem

Glase'

das

gar

nidrt existierte "

Dri Otto Sc]rott

(1851-1935),

Glasfadtmann

und Besit-

zer einer

Glashiltte

in Witten/Westfalen,

trat

18?9mit

Abbe

in Verbindung,

der

es

meisterhaft

verstand,

ihn

ftir däs

Problem

,,optisches

Glas"

zu interessiieren'

Und Sdrott

machte

mit Er siedelte 1882

nadr Jena

über.

Die

pneußisclre

Regierung

war

aus

bestimmten

Gründen

ebenfalls

stark an

der

Versudts-Glashütte

interbssiert

und stellte etwa

60 000 Mark

zur Ver-

fügung. Aber Abbe

hatte mit Preußen

wenig im Sinn.

Er

grtindete

1884mit S&oüt,

Ze'iß Vater

und Sohn die

Glashütte,,Glastedrnisdres

Laboratorium

Schott

&

Gen."

Nach

einigen

hundert Schmelzversudren r rar

die

Glas-

hütte bald

in der Lage,

neben anderen

Borosilikat-,

Fluorit-, Phosphat- und Zinkgläser zu produzieren

(1886

s&on

44

Glasarten).

In Sdrmelzen

anfangs von

20. . .60

g,

dann sogar bis

l0

kg

und mehr,

wurde

das

so

dringend

benötigte Rohmaterial

zur Fertigung.

von

Linsen,

sonst aus Birmingham

oder Paris

bezogen,

selbst viel

prolitabler

hergestellt,

Daneben wurde eine

ganze

Reihe

anderer'Spezialilasarten

hörgestellt.

Der wissenschaftlictre

Mitarbeiterstamm

in Jena wuctrs.

Zu nennen wären

hier u. a.

für die.fotograflsde

Optik

Dr. P. Rudolph,

in

der allgemeinen Optik

v. Rohr,

Qzapski,

König

und Straubel

soyie für die

Abteilung

Speiialinstrumente

Dr. Pulfrictt.

Aber

auctr

das

Proletariat, die Arbeitersdtaft,

wudts

bedeutend. Und

Abbe erkannte

mit kapitalistisdtem

Weitblid:. daß das Vorhandensein tüctrtiger und seß-

hafter Lohnarbeiter

für die

weitere Entwichlung

des

tTnternehmens

dringend notwendig

war:

,,Auf

den Besitz

einer ständigen,

dem Wechsel

nicht

ausgesetzten Arbeitersdraft

lilr

die feinen

optischen

Arbeiten beruht

aber die tedrnisdre

Leistungsfähigheit

des Betriebes.

,

."

Abbe,

der rastlose

wissensctraftlidre Leiter, schuf

immer

wleder

neue

bahnbredrende Neuerungen.

18?8

konstruierte

er sogenannte

homogene

Immersions-

systeme

(1840

von

dem Italiener Amici

erfunden),

tltissigkeitslinsensysteme

zur Vermeidung

von Un-

schä,rfe, störender

Lichtrefle:re

u.

a.

Es folgten

die

Apochromate

(1886),

Mikroskoplinsen

mit nahezu

völlig

aufgehobener

Farbenabweidtung'

Steigerung der

Apertur und

Beseitigung

der

chroma-

tisdren

und

sphäriscJren

Aberra-tion.

Je stärker

die Ver-

größerung,

desto stärker

mußte

das

Beleuchtungs-

system sein. Richtige

Anordnung

der Beleuchtung

war

entsctreidend

für Bildheltigkeit,

Richtigkeit

und

Bild-

schärfe,

U, a. entstanden

Beleuchtungsapparat,

Stativ und

die

Mikrometerbewegung neu. Das Okular wurde durch

neue

Typen

bereichert

;-

so bildete

das Kompen-

sationsokular

einen

widrtigen

Bestandteil

der

Abbe-

sdren

Mikroskope,

Mit

dem

Mikroskop

in bislang unerreictrter

tedtnischer

Vollkommenheit

schuf

er der

Wissensdraft

und

Tectrnik

ein

unentbehrliches

l{ilfsmittel.

\lllissenschaft

und

Fofschung

haben

es zu

einem

großen

Teil

ihm

zu verdanken,

daß

mit

diesem Gerät

völlig

neue'

wichtige

Aufgabengebiete

ersdtlossen

werden

konnten

(denken

wir

nur an Kochs

Bakteriologie)'

Genial

ahnte

Abbe,

der die Grenzen

der Leistungs-

fähigkeit

seiner

Mikroskope

in seiner

Beugungstheorie

etwa bei

der

3000fachen

Vergrößerung

sah,

die spätere

Entwicklung zum Elektronenmikroskop voraus. Viel-

fältig

wirkten

seine

Arbeiten

in ihren

Anregungen.

Nach

den

von ihm

geschaffenen

theoretischen

Hin-

weisen

der

optischen

Linsenkonstruktion

schufen

Dr.

P;

Rudolph

und

andere

Mitarbeiter

epochalc

Linsen-

systeme,

Fotoobj,ektive

mit

großer

Lidrüstärke,

ge-

ebnetem

Bildfeld

und

großer

Bildschärfe

(Anastig-

mate), wie

1890das

,,Astigmat-Dup1et",

das

,,Protar",

,,Planar"

und

neben

anderen

später

das

,,Tessar"

(190?).

Jenaer

Erzeugnisse,

waren

es

Prismenfernrohre,

Ob-

jektive

oder

Mikroskope,

erlqngten

wegen

ihrer

aus-

gezeictrneten

Präzision

bald

das

Monopol

auf

ihrem

Gebiet.

Corl-Zetß-Stiftung - Soziallsierung?

Bestand

die

Belegsctraft

1850 ediglich aus drei

Hand-

werkern

(Zeiß

miügerechnet),

so zählüe

1900

das

Werk

bereits 1005

Besdräftigte,

und

1914 war die Zahl

der

Betriebsangehörigen

in

der

Optischen'

Werkstätte auf

5300und bei

,,Sdrott

&

Gen."

auf 1300

gestiegen.

Abbe,

Zeiß und Sdrott bra,u,chten

also, um ihre

Zielg

clie absolute

Führung in

der optisdten

Industrie. zu

erringen, neben'Kapital,

Produktionsgeräten

u' a.

vor

allem

eins:

einen

geeigneten,

spezialisierten

und seß-

haften Lohnarbeiterstainm

,,Wir

gedenken",

sagte

Ernst Abbe

einmal,

,,dem

bis

jetzt

erreidrten

festen Zusammenhang

zwisdlen der

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

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Von links nocft rcdrß

Abbo-Rct?aktomct.i

lMod.ll

21 .

ZolE.Lupen.Mlkroslop

von

l {6

tileintüdres

Mlkro-

rlop"f

;

crrter zuscmman.

gerslrlat ZciS-Mlkrorkop

von ll57; b13

195,

gotoillg-

ter Lurtrlgon.

ElaktronGnmlkroskop

Elmi D 2.

Dr. Oito Sdrott

(tt5l-1935r.

Werkstätte und ihrer

Arbeiterschaft mit der Zeit nodr

weitere

Stützen

schaffen zu können durch

Einricltun-

gen,

die

an sich

ganz.anCeren

Zwecken dienen sollen,

von selbst aber diesem

Bestreben kräftig Vorschub

leisten müssen."

In diesem

Zusammenhang muß auch

die Carl-Zeiß-

Stiftung

gesehen

werden,

die

Abbe

mit der Stiftungs-

urkunde vom 19.

5. 1889 begri,indete. Zitieren

wir Abbe

noch einmal:

,,. . . daß nicht etwa der Erfolg das Gegenteil der Ab-

sicht werde und schließlich

nicht doch

aus einer wohl-

sitr.tierten Arbeiterschaft

ein hilfloses

Proletariat

her-

vorgehe. . ."

(Denkschrift

vom

4.

f2.

188?). Felix

Auer-

bach, ein

getreuer

Adiatus der

Zeiß-Betriebsleitung,

schreibt

in

seinem

Werk

,,Ernst

Abbe":

,,.

. . Nun

gibt

es ein

Radikaimittel,

um den

Zins zu beseitigenl

die

Reseitigung

des

persönlichen

Kapitals.

Abbe dachte

viel zu

klar

und

besonnen, als

daß er

diese Konse-

quenz gezogen

und sich

damit auf

den'Standpunkt

der Sozia ldemokrat ie

geste l l t

hätte.. . "

Natürlich, als'Unternehmer

bekämpfte

er l"raßvoll die

Sozialdemokratie

und

versuchte das Proietariat

durch

Schaffung

einer

möglichst breiten Arbeiteraristokratie

zu spalten und es von seinem berechtigten Klassen-

kampf abzuhalten

und zu verwirren.

So schreibt er

im

Zusammenhang

mit seiner

Forderung

nach

einem

.,gesunden

Mittelstand"

Iolgendes:

,,.

.

. Bei uns

gibt

es

keinen Kampf,

sondern

nur ein

Zusammenarbeiten

auf dem

Boden der

friedlichen

Interessenausgleichung

l"

1891 verkaufte Roderich

Zeiß seinen Änteil am

Zeiß-'

Werk

und an

,,Schott

&

Gen.'.' für insgesamt 468 000

Mark

an Abbe, der

selbst zu diesem Zeitpunkt

mi t

etwa 440

000 Mark

am

Zeiß-Werk und mit

?1 000 Mark

an

,,Schott

& Gen."

beteiligt

war.

Abbe übergab

1891 der Stiftung

das Zeiß-Werk

un d

die ihm

gehörende

Hälfte des Glaswerkes

(1919

über-

eignete O. Schott seinen Geschäftsanteil ebenfalls de r

Stiftung,

die

erst zu

diesem Zeitpunkt beide

Werke

voll um,schloß). Die

Frau und

di€ beiden

Töchter Abbes

sollten

je

eine Ablindung

von

mindestens 100 000 Mark

erhalten.

Die Stiftung

stellte sich unter Beachtung der

genann-

ten

Punkte zur

Aufgabe, die mathematisch-wissen-

schaftlichen Studien

in Forschung

und Lehre zu för-

dern, die Universität

Jena finanziell

zu

unterstützen

sowie

mehrere soziale,

arbeitsrechUiche und

lohn-

politische

Einrichtungen

und Bestimmungen

für die

Itelegschaft

d€r

Jenaer Stammwerke und

die Stadt

Jena zu schafren,

WidrtigeErfindungen,

und Entded<ungenbbes

lC6t

Allgemeine, von ollen speziellen Voroussetzungen un,

obhöngige Abbi ldungstheor ie

166E

Einfithrung des

Verlohrens

der

vollständigen theore-

tischen

Vorousbestimmung oller

Konstruktionselemente

des Mikroskops

1t71 Apporat zur Demonitrotion der Beugungstheorie de s

Mikroskopr

1072 Beleudrtungiopparot

(Kondensor)

I 8?2 Neue Wosser-lmmersionssysteme

tt74 Flüssigkeits-Refroktomet€r

t078 Homogene

lmmercionssysteme

lEt6 Apochromote

tEt6 Kompen30tlons-Okulor

It69 Neuer

Dickenmesler

t E9 Anregungen

zum

neuen forogrofischen

Objektii,

189? Krlstoll-Refroktometer

mit Holbkugel

1693 Doppelfeldstecher

mit

prismotischer Bildoufridttung

und vergröBertem

Augenobstqnd

1E9l Fokometer

1901 Linsensystem

mit

Korrsktion

der

Abweichung

sdriefer

Büsdrel

DIETER

SCHULTE

".Der

rechUiche

Sitz'der

Stiftung",

so

heißt

der

Parn-

graph

3 des

Statuts,

,,ist

Jena."

Die

Stiftungsverwaltung

war das Großherzogliche

Sächsischs

Staatsministerium

in Weimar.

Es war d'urch

clen

Stiftungskommissar

mit

der

Betriebsleitung

(Abbe,

Czapski,

Schott,

Fischer)

verbunden.

Bevollmädrtigter

der Stiftung

war Ernst

Abbe

selbst.

In der

Anspraehe

an die Werkmeister, Vorarbeiter und andere anläßlich

der

tlbergabe

an

die

Stiftung

Iäßt er

die

Katze

aus

dem SacJ<:

,,Alles

dieq

hat

keinen

Einfluß

auf die

innere

Ge-

schäftslührung,

vor

allen Dingen

sollen Sie

nidlt

denken, daß

dadurch

das

Unternehmen

den Charakter

eines

Staatsbetriebes

gewonnen

hat.

.

.

Die

Herren'

die wissen,

wie

ich über

persönliche

Selbständigkeit

denke,

und

die

wissen,

daß

ich

nicht

nach

oben

schiele,

werden

trlir

zutrauen,

daß

icb

Vorsorge

ge -

troffen habe,

daß

eine Einmischung

in

die

wirklidre

Geschäftsführung

von

nicht

fachmännischer

Seite

aus-

geschlossen

st,

.

."

Das

Vermögen

der Stiftung

betrug am

1. 10,

1890 etwa

320 000 Mark, stieg bis 1898 auf 4,5 Millionen und wa r

zu Abbes

Tod bis

auf die

enorme

Summe

von

rund

10

Millionen

Mark

angewachsen'

Eine

allseitige

Ein-

schätzung

dEr

Carl-Zeiß-Stiftung

muß

eingehenden

Untersuchungen

vorbehalten

bleiben'

Fest

steht

je -

doch, daß

dürch

die Stiltung

weder

die kapitalistis&e

Entwicklung

des Beür,iebes

geistoppt

noch die

Werke

selbst

gar

sozialisiert

wurden,

wie

von bürgerlicher

Seite oft

behäuptet

wurde.

Die Geschäftsleitung

setzte

unbekümmert

mit allen

Mitteln

die Ausbeutung

der

Arbeiter

und den

Kampf um

Höchstpro.fite

skrupellos

fort.

Der Mann,

dem dieses

Riesenwerk

zu einem

guten

Teil

sein Dasein verdankt,

war

also

gewiß

ailes

andere als

ein Sozialist. Wenn

wir

aber dennoch

heute

Ernst

Abbes gedenken, der an 14. l. 1905 in Jena starb, so

erinnern wir uns

des Mannes

und

Wissensdraftlers,

der

die deutsche

optische Industrie.aus

dem Wirrwarr

der

vielen Sackgassen

herausgeführt und auf

un -

verrüdrbar

feste

wissensdraftlidre

Grundlagen

gestellt

hat.

6?

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elektfisohen

Lä'dung

unterscheidet

man

noch

die Baryonenladung

und

die

Neutrinoladung.

Eines

der Er-

geb,nisse

der

Kernphysik

ist

nun,

daß

jedes

Eleme4tarteilchen

mlt

Ladung

einen

,,Doppelgänger"

be-

sitzt,

der bet Gleichheit

aller übri-

gen

Eigenschaften

dadurch

gekenn-

zeiehnet wind, .daß alle Ladunlen

27 Photon

0 0 0i o

ffi""itt"""tffi"'f:if""r$'f"Tffffiapr.nur-Meson

64o

o o

Antiteilchen.

29 Ko-nuil.eins-

Eih

solehes

Teilchenpaar

ist

bei-

Meson

973

o o o

spielsweise

das Elektron

unrd

das

,,Was

fsü

Antirnatetle?"

lragte

äJrt"äi.*s"ide

haben

die Elek-

30 Ko-null-zwei

unser Leser

TJ. Sonnenburs.

-

;ö;;;;,,i"1.

o". äJr.trä-r,.1'äi"

Meson

e7?

0 0 0

Bei

der Erforschung

der

Welt

69.

elektrische

Ladung

-1,

die

Baryo-

Elementarteilchen

sind in

den letz-.

nenladung

0 und

die Neutrino-

Wir können

uns nun.vorsteilen,

daß

ten Jahren

eine Rgihe

bedeutender,

-ladu1g

+1.

Das

Positron

dagegen

es möglich

wife, äus Antiteilchen

z;

T. überraschender

Entdeckungen

hat

die elektrische

Ladlng

*1.,

die

Atome aufzubanren,

".

B. aus

einem

gemacht

worden.

Die Zahl

d.gr

be-

-pa-ryonenladung

und di,e

Neutrino-

Antiproton und einem

Posi,tron ein

kannten

Elementarteilchen

hät

ri.h

ladrung

-1.

,,Anii"

_

.\üasserstoffatom,

Solche

auttiberS0erhöht.JedesElementar- In folgender Tabelle sind die be- lheoretisch möglichen Antistoffeteilohen

hat

seine bestimmte

Masse

kannten

Teilchen

und

Antiteilohen

können

aber in'*unserer

welt nicht

und

wird vor allem

durch

seine La-

mit

ihrer Mass,e

und

ihrer Ladung

existieren,

weil

gie

sofort

beim

dung

charakterislert.

Neben

der

gegenübergestellt.

Zusammenstoß

mit

normalen

Ato-

men

zerstrahlen

wtlrden. Es sind

Elementorteilöen

(A)

Vermutungen

geäußert

wor'den, daß

im Weltall

ganze

Sternensysteme

frilchcn

Lodung

Nornc

rrror.. n

f

.E

Nr.

dcr

Elckrroncn.

i t t

T.lldr.il

clnheltcri

il

i

t

Elcmcnurlllldrrn'lBt

atrs

Antistoffen aufgebaut sein könn-

Loduns

ten.

Bis

jetzt

sind

jedoch

keinerlei

audr

nur einigermaßen ü'berzeugende

Nr.

Ncmo

dcc

t

ä,g

Tci'|öcnr

f

f

f

gi

E

Antimaterie

?

Antitcilchrn

Nomc

uogr

tn

t

Nr.

dcr Elektroncn.

Tdldrcnr

clnhcitcn

i$

5e

FE

Antraltspunkte

ftir

alie

Existenz sol-

cher

Antiwelten

gefunden

worden.

Im Zusammenhang

mit Antiteilchen

wird oft 4er Begriff Antimaterie

gebraucht,

Di.ese Bezeichnung

ist

irreftihrenrd,

denn auch bei den

Antiteilchen

handelt

es sich üm

Materie im vollen Sinne des

Wortes,

nictrt um etwas ihr

Entgegengesetz-

tes. Es

ist

deshalb

,

richtig; den

Begriff Antimaterie

nicht zu

ver-

wenden,

sondern, besse'r von Anti-

teilchen

zu

sprechen.

i

Dt, Wolffgrarnm

LGptonan

1

.

Ncutrlno

3

El.ktion

Ma|onan

5 My-plus

7. Pl-pluc

9 Ko-plus

Scryonan

1t Proton

l3

Neutron

l7

Slgms-nul l

19 Slgmo-mlnus

2l

Slgmo-plus

2

Xl-null

25 Xl-mlnur

0

0 + 1

- 1

0 + t

+ 1

0 - r

+ 1

0 0

+ 1

0 0

0

I

2 Antineutrlno

4 Posltron

6 My-minus'

8 Pi-mlnus

10

Ks-mlnus

0

r

0

0 - 1

I

+ 1

o - r

M

- 1

o + 1

2 7 3 - 1

0 0

9 6 7 - 1

0 0

M

n3

967

Hypcroncn

15 Lombdo-null

2162

O +t O

1836

+1 +r

0

r8:t9 0

+1

0

& 6 0 + 1

0

2312

-1

+1

0

z3€s

+r +1

0

?

0 + 1 0

258n

-l

+1

0

Eine clrarakterlstisctre Eigensctiaft

von Teilchen

und Antiteilchen

ist,

daß sie"sich

bei ihrem Zueammen-

treffen

in Photoiren

oder Mesonen

umwandeln,

was mit zwei Teilchen

oder

zwei Antiteilcben

nicht

ein-

treten

kann.

-0s

12 Anttproton

l&36

-t -l

o

Stefeo-TOnabnehmef

44. Antln'utron

18:19

0

-l

o

,,Mürr"nbeimAbnehmerfü;istereo-

lattenspleler

zuei

getrerinte

Sa-

phtre.

torhanilen sein? Meiner An-

t6 Ängtombdo-null

182

O

-1

o

strchtnoch

brducht

n'en ouch

hier

lE

Anttsfgmo-nu

t 2326

O

-1

O

Y

einen,saph'ir?

Nun

toucht ab-er

-

ilie Frage auf, usie soll man die

2C

Antisigmo-minus

34?

+1

-1

O

oetschiäenei'

Tonlogen

trennen

22

Antlsfgmo-plui

23f,g

-l *1

0

bzu.

getrennte

Tonkanille

erhal-

2{

Xf-nult

?

'O

-1 g

ten? SoLlte mon auf etne Platte

26 Xf.mfnus

.

2585

+1

_1

O

..

zuei oerschleil'ene Töntlllen ein-

pressen?

Wle

oerhölt es sich

nun

Nebenenbi,srrerenanntene'- l;*Xi;:;#Xn\ffffi:;:"' "o"'

chen

gibt

ee auch soldre,

die

kein

Antiteilchen

ibesitzen. Bis

jetzt

sind

Stereo-Tonabnehmep

enthalten

nur

viei

solchec wahrhaft

.neutraler

ein Abtastsystem

und

folglich

auch

Teilchen

bekannt. Gemeinsam

ist

nur

einen Saphir. Aller'dings

sind

i,hnen,

daß

sie

keinerlei

Ladüng

be-

auf der modernen

Stereo-Schall-

sitzen.

pl,atte

nicht

zwei unabhängi,ge

Rillen

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

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(für

jedenKanal

eine),

sondern beide

Modulationen

.sind

in einer

Rille

eingesohnitten. Dies

geht

folgender-

maßen vor

sich:

die Modulation

eines Kanals oder

die

Auslenkung mit

'der'

Ruhe

stellung.

*

45o beeinflußt nur ein

System.

Bei der

gewöhnlichen'

d:

I' To.n1Y-

Der

prinzi,pielle

Nachteil

dieser

Art

ralen

(einkanaligen)

:h.q1 11t1"

it"r"-o_Ä"ä;i;[;ülJ;

ffi: i,"

wird bekanntlich die Modulation

i"

a;;;;r;t zur reinen

Seitenschrift

sogenannter seitenschrift

^ ,".t.

aur'-o""uralen schallplatte

-

der

gebracht' d' h'' die N'd']

" lill1l)

i;;;;;;r auch gegenErschütte-

wird im Rhythmus der aufgezeich-

,-"-;;;;-;.;. ;; ;* S.;k";;;ä

net€n Töne seitlich

aus€elenkt'

"ä"ärarr"n

ist, Deshalb

sind

stereo-

(Diese

Auslenkung der

jill"

k":i

;h;;i;ü;;ffi" sehr ernprindlich

If

,S'i,iöä,""fi?' äiäfl

ji:::f-?.;;,*f;*:n;uifi

ö

er stereofonischen Schallnlatte

-.-T-1-----.

werden

die

Aufzeichnung"t

d"t

usw' LaurwerK€' ole slcn zum AIF

beiden Kanäle

jeweils

#;i;;d;

:l]:t^": *".:'l

stereo-schallplatüen

di

senkrchr

genr

h

*, :,,$t::

iliff

i:,T

il

"

r,lil:T

Si:riJiTlrii;

egeneinander

um den Winkel

90'

:-:',

--:;',

verschoben.

asStereoab@;;;t;1,

i'jjfff$ilffi:i?,Ziphona

P10"

entnimmt beide Modulationen auch

wieder

getrennt

aus

der

Rille, d. h,, Ing.

Streng

Siderisdres und

tropisdres

Jahr

,,Was ist

ein

siderisches

ahr? Wel- unserer

Erde vollführt

aber

in

cher

Unterschied

besteht zusischen

25 ?00 Jahren

eine

Kreiselbewegung.

einem

sid,erischen nd einem

tropi-

Da die Dbene

des Erd- und da'mit

schen Jahr?

Welchen Einfl.uß auch des llimmelsäquators

senk-

haben beid,e

ouf

ili.e Zeiteintei-

recht

auf der Erdachse süeht, muß

lung? Warurt ist d.as

Jahr 7900

in

der

Frühlingspunkt in dieser Zeit

tropisches?"

lragte

unser Lesef

eirunal auf der Er'dbahn

herum-

Hans-Jürgen Skod,a aus Siebige-

wandern,

Weil diese

Wanderung

rod'e' entgegengesetzt der scheinbaren

Ein rahr ist.diezeit, n derdie E'd"

l^*i:'.b"Y:i.:19. 1-9: s^"-1t: ^,c-:

.

scnrenl. oraucntr

dte sonne etne

elnmal um dre sonne

Krersr. Lla wrr

,".

""r

a"" ri.tr t"*"öä.; il;

:i:T.T::""

zeit umwieder

durch

berin'den,

ehenwir di;;;;;';;

1T

"'l-t^:l:t'

Diese

Zeit nenntman

:*::i ::: 31t*-*

ä:-"4i:rl*

ä:,;J'i:li' äu'ölä,

ä?ffiä:

Er'ooann)

scnernDar

"o.

-oT. -t":t:f

+e uinuten

und 46

Sekunden. Es

isi

Hintergrund

des Fixste,rnhimmels

;ir;;;; Minuten

und zg

sekunden

herumwa-ndern.

Die Zeit zwischen

:,;-_--- ,

'

zwei

aureinanaerrorgenaän ;;;;;:

Ij11:1 ^1t-t--

"s siderische'

Jahr' Fü*

5tängen

ersonne "

":l::_s

i:ä1"'i:T.:ää:,"älr:#"?#::

stimmten

Stern

heißt,,siderisches

^-_ ;;

rahr.,

rateini

ch,r."i:-F:jlyi

i l"iu#Xlrt"rät"":T:t::,

"#"i"j:

ideris eißt Stern).Das siderische----.:,,:.;- 'rahr hat eine Länge

"";

B;Cä;;;;;

Y^1'-""1t1:1.tänger

ls das tropische

;

-s;,,

d.";

ö

rvri''',r"

""

;:;

ltfl

,il

triläTr*'r T3$"l:?i;

;;;

l1p-"1.äquator

dns.

sto",

*

3;1"",;:ill

j;lyJi:f

:$t:i,;lh

die

Himrnelskugel

projiziert"._Eld-

etwa

8000Jahren

auf

einen Tag

an-

äquator)

isi

gegen

die Erdbahn

g"*äÄr"".

Ihn muß

man

dann

unter

einem

Winkel voh

etwa

[,ggr*rrirr.r.

23,ä

Grad

geneigt.

Er schneidet

lj"

'pi"

"rr.i

"

position

.der

Gestirne

also

an zwei Punkten,

'dem

,,Früh-

muß man

auf €ine

bestimmte

Lage

lingspunkt"

und dern,,Herbstpunkt,,,

des F1ühlingspunlntes

beziehen.

B"is

Man

kann

ein Jahr auch

als die

Zeit

194g

hat man

seine

La,ge

im Jahre

zwischen

zwei Durchgängen

der.

19'99

benutzt.

Bis 1999

bezieht

m.an

schein'bar

auf

der

Ekliptik

wandern-

sish

auf

seine

f,"g. i-

J"ir.;

i5räden Sonne dureh den Frtihlings- Auf, diesen Sachveihalt Uezieht

sicir

punkt

ansehen.

Würde

der

Früh-

offensictrtlictr

die

letzteFrag",

,,W"r-

]ingspunkt

unverrückbar

an

der-

um

ist

das Jahr

1900

in txöis;hes?"

selben

Stelle

der

Erdbahn

bleiben,

Dieses

Jahr

ist

wie

alle

and,eren

seit

käme

man

zu

'demselben

Wert

wie

lbg2

ein

gregorianisches.

bei

dern si'derlschen

Jahr.

Die Achse

Dr,

SeAleü

Liebe Jugond und

Tcdrnlkl

ldt mödrts

Eudr

{lber dlc Gestoltung der

Hefte meln,

Lob our:preöcn

und ouch

einen Vorschlog

vorbrlngen.

Wle

wörc

ec ,

wenn

ein

Romon in Forbetzung

sßchginen

würde? Zum Belsplel utoplschc Romonc.

Relreberchreibungjcn, Lebenslöufc von

Forsdrern

und Wlssenschqftlern,

Künstlern

und

Sportlern?

Lutr

Rohlqnd, Lolprlg N

?

Wlr slnd

der Melnung

-

und

domlt brln-

gen

wir

den Wu,nsch das

grö8ten

Toiler

unserer

Leser zum Ausdruck

:,

doß dle

Veröffentlichung

elnel

Romons In Fort-

setzungen

In

clner

Monsbsdrrift

-

ouch

wenn.sr

no{1

so sponnend lst

-

fehl om

Plotr

iit. Wlr werden

jedoch

bemüht

seln,

bei.

unsenen

Budtbelprechungen

no +

mehr

qls

blsher sponncnde

und

guie

Büöer

zu empfehlon.

Uber

Leben

und

Werk

großer

Forsdrcr und

Wissenschoftler berldrten wir bcreltr, Be-

konnte

KilnstlEr

und

Sportler vorzustellen,

wollen

wir

gern

den

Zelbchriften

un d

Zeitungcn

il,berlossm,

dle

sldr

mlt

Kunst

bzw,

Sport

besdtöftlg€n.

D.

R.

' D .

n .

69

Sdron

mqnche

gute

Anregungcn

konnte lch

in

der

kurzen

Zelt lhren

Heftcn

ent-

nehmen,

Dle

einzelnen

Bcitrögc

slnd

ro

populör geholten,

doß

gla

für

jung

un d

olt

\r€ßtöndlldt

slnd, ober

trotzdem ein

hohes

Niveou

besitzen.

Sehr

posltlv

flnde

lch,

doß

jeder

do3 Recht

hot,

qn

Sie

Frolen

zu

stellen,

dlc dqnn in

den

eln:clnen

Heften

beontwortet

ward.n.

So

trögt lhre

Zeitschrift

dozu

bcl,

dc m

Leser

werwolle

Unterr:ützung

bel

relnem

Studium zu gewöhren,

Msnfrcd El6rtödt,

6orz

(Rügcnt

lhre

Zeltschrlft

itudi6rön

melnc Jungan

und ldr

regelmößlg

mlt

großcm

Inleresse.

Dobel

hqt

jcdcr

seln

besonderer

Inter.

e3s6ngeblet.

Alto

Johrgöngo

werden

Inmer

moI

wieder

durchgeblöttert,

basonders,

rmnn

wlr

übcr

eln

bertimmtes

Problem

Auskqnft

hoben wol len.

Rudolf

Wclner,

Gorc-Langcnberg

Liebe

Redoktionl

Selt dem Johre

1955

bin

ldr sttindigcr

Lecer

lhrer

Zeltrchrlft.

Sle

getöllt

mir

sehr

gut;

besonders

deswegen,

w.i l

si€ filr

jeden

etwos

brlngt, Vor ollem ober Intcrc$leran

mlch

dic Artikel

übcr

Kroftfohrzeug-

un d

Rundfunktechnik,

Sehr

gut

rtqrd ouch

dt e

Beltröge

.leicht

verstöndlldr,,,

Mon

konn

ous lhns

wlc

ous

der

gesomtcn

Zslt.

sdrrift viel

lernen.

Allsrdlngr

geföllt

mi r

nidtt

doß

mon

liber solche

oktusllen

pro-

bleme

wls

die Flügc

Gogorlns

und

Tltows

In dos

Weltoll

in

dieser

Zeitschrlft

sör.ibt.

Dortiber

konn

mon

In den Togerzeltungcn

bestlmmt

genug

lesen.

Dlesa

probleme

können

In

der Zeltsörift

"Jugend

un d

fechnik'

fr ilhesteng

nsch

clnem

Monot

er -

sdreins,

SInd tie do,nn

noch

oktucll?

Egon

Patlnld.,

tttbr

(Mcdrlbg.l

Auch

In Zukunft

werden

wlr

übar

solchc

oktuellen Ereignisre berlchten, do wlr dc r

Meinung

slnd, doB

gerode

diesc

Erfolge

In

der

Eroberung

deä

Kosmor

elnc

rnt-

spredrende

Wilrdigung

verdlenen.

Toges.

zeitungsn

werden

weggeworfen,

unlcre

Zeitschrlft

blel'bt

ober viclcn

Lelcrn,

rowelt

wlr

Informiart

rlnd, e1n

blelbendes

Nodr.

sölogewerk.

Page 76: Jugend und Technik / 1961/12

7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

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*ffi.i{dn;f

ff,rl{

til;F, f

.ii-

U

ü

N

z

ff i@

#-J,##tr"

Ziel

eines

eden,j

ngen,'aufgeschlossenenen-

schen

unserer Zeit

ist

seine Entwicklung zur

Persönlichkeit: urch systematische

llgemein-

bildung und

beruflicheBildung.

Die moderneTechnikbraucht.Menschen

it all-

seitig

guter

Ausbildung.

Gutes

fachliches

7is-

sen st eine unerläßliche oraussetzung.

Eine der

günstigsten

Möglichkeiten

hietzu

bie-

ten

die

jetzt

herausgegebenen

EHRBOGEN*.

In leicht

verständlicher

Weise

unterrichtensie

knapp und treffend über wichtige

Fachgebiete.

Ihr Niveau baut auf dem Grundschulwissenuf

und fördert bis

zum

Facharbeiterwissen

e-

genüber

den

Lehrbüchern

aben

die Lehrbogen

den wesentlichen orzug,

daß siekurzfristig

ent-

wickelt

und überarbeitetwerden

können,

Ihr

Inhalt kann deshalb

tändig

dem neuesten tand

der technisch-ökonomischen

ntwicklung

ent-

sprechen, r

Jeder,

der

unkompliziertes,bequemes

Lernen

bevorzugt nd nachneuestem ehrmaterialAus-

schau hält, sollte

in seinemeigenen

nteresse

die Lehrbogen

benutzen.

Mehr leistendutch

gutes

Vissen

und

Können

Und dadurch

auch mehr

Erfolg im Leben: Er-

füllung

vieler

größerer'S7ünsctre

urch

höheren

Lohn, Anerkbnnung m

Beruf

und

Achtung m

Kollegenkreis.

Die Lehrbogen bieten eine bisher noch nicht

dagewesene

ünstige

Möglichkeit der schnellen

Qualifizierung.

m

VEB Verlag Technik

erschei-

nen

Lehrbogen ber die GebieteMascbinenbau,

Elektrotecbnik

und

Me

13-

nd Re

gelungstecbnik.

$

jl-*l{efirffiLp-,i:*ju$*'i,:

lu-,*T

Einige

grundsätzliche

ehrbogen

Prülen I. Einfübnrng

und

einlacbesFormleltren

(Bestellnumrner

6.01.001)

-

Prülen

II. Ein-

facbes Messen oon Längen und Vinkeln

(26.01.002)

-

Einfübrung

in

d.as Dreben

(26.01.020)

-

Einfübrung

in

die

Stanryräitecb-

nik

(26.02.010)

-

Eint'übrung

n

die

ll

arrn-

formung

(26.02.030)

-

Eint'übrung

n die Ma-

scbinenelemente26.03.000)

-

Einführung

in

die

Montage

(26.03.040)

-

Einfübrung

in

die

Verbrennungskraltmascbinen

(26.

09.

000)

Einlübrung

in d,ie

Werkstoffkande. Eisen und

Stabl

26.12.000)

-

Eint'ührung

n

lia

lVerk-

stoffkunde.

NE-

und

Leicbtrnetalle

26.

12.010).

Wesender Elekni7ität. Wilkungen des elektri-

scben

Stronzes

27.

aI. 001)

-

Elektronragnetis'

tnus

(27.01.010)

-

Grund,lagen

er Elektro-

tecbnik.

Transiormatoren

(27

01.

030).

Grundbegüffe det Autotnatisierungstecbnik

(27.04.020)

LassenSiesichumgehend on

Ihrem

Budrhänd-

ler die Lehrbogenaus dem

VEB Veqlag

Tech-

nik

vodegen

Jeden

Monat erscheinen

*reitere

Lehrbogen.Auslicferung

nur durch den Buch-

handel.

*

Lehrbogen ür die

bettfliche

QuaL

fizierung der 7erktätigen.

Herausgegeben

m Auftrage

des,

Mi-

nisteriums

für volksbildung.

Jeder

.

,

Lehrbogen

umfaßt

16 bis 32 Seiten

und kostet

nur

0,40

bis

0,80

DM. Bild-

liche Darstellungen

sind

z.

T.

z*"i-

farbig ausgeführt.Gesamtübersicht er

im

VEB

Verlag

Technik Bedin etschie'

nenen Lehrbogeo

gero

auf

Anforde-

rung.

?0

Page 77: Jugend und Technik / 1961/12

7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196112 77/88

enn wir von

der

,,Messe

der

Meister

von Morgen" zurüch

in

unsere Betrisbe

kommen,

werden neue Ar,beitspläne

aufgestellt,

die schon

eine

gewisse

Vorbereitung

auf die

nädrste

MMM

beinhalten.

Man könnte also rneinen,

daß wir

nur

ftir

clie

MMM

konstru-

ieren und

enrtwickeln.

In vielen

Klubs ist das auch so, und. aucb wir

bildeten

'bisher

keine Ausnahme.

Würde man

einmal

nachforsdren,

was mit den Exponaten

ges&ie& t,

wenn die Messen zu Ende sind, dann

könnte

man die traurige Bilanz

ziehen,

daß 50 Prozent der

Exponate

in einer Eci<e

verstauben

(ausgenom-

men

davon sind die Ansdrauungs-

mittel). Man muß also einmal unter-

südre_n,

arum das so ist.

Die

,,Messen

der

Meisüer von Mor-

gen"

zeigen allen Besuchern,

zu

wel-

dren Leistungen

die

Jugend fähig

ist. Außerdem

sind sie

polytectt-

Beiloge

tir Xlubr

Jungai

edrniker

und

Bortelfreunde

Nach

er

Messe

n

die

Produktio

nische Lehrsdrauen, die weiter,bilden. Schon aus d,ie-

sem

Grunde sind die

Messen so

wertvoll

geworden.

Soweit scheint

altres

n

Ordnung zu sein.

Wie verhält

sictr nun aber die

Industrie

zu unseren Arbeiten?

Erfreulich

ist,

daß

einige Vertreter

von Betr;iebenuns

schon regelmäßig auf den

Messen besudlen und

Hin-

weise

geben,

wie

wir besser arbeiten

können. Man

zeigt

audr

von dieser Seite

großes

Interesse für

d,ie

Verwirklichung

unserer Arbeiten.

Dabei bleibt

es

aber

in den meisten Fällen.

Idr könnte dazu einige

Beispiele

nennen. Jahrelang

führten

wir

z, B.

einen

umfangtreichen

Sdtriftverkehr

rnit ver,sdliedenen Stellen der

Industrie wegen der

Produktion eines von uns entwidrelten Gerätes, Zum

Sdrluß

standen wir

wieder anr Anfang des Teufels-

kreises, weil sich kein

Betrieb

fand, der diese Geräte

in

größeren

Mengen

fertigen wollte.

Dieser Weg bringt uns

also nicht

voran. Wir haben

uns

.darum

entsdrlossen,

einen

zweirten Weg zu

gehen,

und wollen diese

Methode anderen

Klubs

ernpfehlen.

Mit

dem Büro für

Erfindungs- und Vor-

schlagswesen

(BfE)

unseres

Werkes schlossen wir

einen

Patensdtaftsvertrag

ab, der eine

enge

Zusam-

menarbeit

gewährleisten

soll. Diese Zusammenarbeit

ist

wi&tig, weil das BfE

als

einzige Stelle

,im

Betrieb

dafür verantwortlich

ist, daß Verbesserungen und

Neuerungen realisiert werclon und praktlsche An-

wend,ung finden. Al]e

Arbeiten,

die

wir selbst

ent-

wid<eln,

gehen

von nun an nur nodr über dieses

Büro. Damit wird die Garantie

gegeben,

daß der

Betrieb

genau

im

Bilde

ist über unsere

Entwick-

lungsarbeiten, Da wir unsere

Vorschläge

,selbst

reali-

sieren, bedeutet das eine große Unterstüfzung des

BfE, weil

es bei der

Herstellung

von

Verbesserungen

oft

Produktionssdrwierigkeiten

gibt.

Wir

gehen

noch einen Schritt weiter,

und der

er -

sdteint mir

sehr

wichtig.

Viele

Hinweise von

Arbei-

tern und

Ingenieuren

laufen im BfE zusammen

und

warten

darauf.

realisiert

zu werden. Hier

sdralten

wir uns ein.

Wir

i.ibernehmeneinen Teil dieser Vor-

schläge

und verwirklichen

sie. Jetzt könnte

man

sagen, diese Arbeiten seien

ja

gar

nidlt reine Klub-

arbeiten,

weil

d.ie

Ausgangsideen

von Arbeitern

aus

dem Betrieb

,stammen.

Wer

so

denkt, ist auf

einer

falschen Fährte,

denn

wir haben folgendes dabei

herauseefun$S,

In

manchen Fälllen wurden bei

,der

Ausführung dieser

Anbeiten von unser€n Jungen Vorschläge

gemacht,

wie

man

dieses

oder

jenes

noch verbessern könnte.

Weil

die Zirkel also

auJ

bestimmten

Grundlagen auf-

bauen

konnten, haben wir

die

schöpfer,ischen

Kräfte

unserer Klubmitglied,er

angeregt

'und

zum

Erfolg

g+.

führt. Freilich werden wir dieses oder

jenes

Exponat

nicht

auf

der

,,Messe

der Meister.vori

Morgen"

1961

vorführen

k<innen,

weil

es ein Patent ist und noch

nicht

gezeigt

werden

darf. Das verschm,erzenwir aber,

denn

uns eischeint es

viel wichtiger, der Volkswirt-

schaft

geholfen

zu

haben,

In

unseren Jahresar,beits-

plan

nehmen

wir 20 bis 25 Prozent

dieser Arbeiten

auf.

75

bis

80

Prozent

sind

Arbeiten, die von

uns

s'elibst

onstruiert und realisiert

werden.

Ich möchte bei die,ser

Gelegenheit

nicht versäumen,

noch

eine Angelegenheit

vorzubrirngen,

die filr die

7l

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196112 78/88

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Die Studonten der Bsrgbouingonieursdrule,Georgius

Agricolo"

in Zwidtou boutcn dieres

Modell €inäs nodernen Eohrturmot.

Es hondell sidr um eine

Roloryonloge mit

oinem

Oullivermost.

Re<hts: Eine bedeutenda Arbeitrerleidrterung ermöglidlt dieser

neuontwid.alto Niethomm er ous dem VEE Sdrmiedcwark

,,Hermonn

Molern", Ro8wein

(5o.),

Der

Hommer wird elcltro.

mognetisdr

gestGuert.

Klubarbeit aktuell ist. Nach den

,,Messen

der Meister

von Morgen" bekommen wir immer B riefe

mit den

Bitten, dieses

oder

jenes

Exponat oder die Zeichnung

davon zu liefern. Meistens schrei,ben Angehörige

anderer

Klubs, Kollegen aus

volkseigenen Betrieben

und auch Besitzer

von Privatbetrieben. Viele vcn

den

Briefschreibern erhalten Anregungen durch die

Veröffentlichungen

in

der

Zeitschrift

,,Jugend

und

Technik".

Wir

lreuen

uns, daß so viele unsere so

aktuelle Jugendzeitschr ift studieren, aber alle

Wünsche können wir

doch

nicht erfüIlen. Deshalb

machen

wir allen Freun den den Vor,sch,lag: Wendet

euch

an unser Büro für

trrfindungs-

und Vorschlags-

wesen.

Diese

Kollegen

bekommen

sämtlich,e Unter-

lagen

von uns, und

sie werden helfen können,

Da -

durch, daß unser Klu,b

kein alleini.ger Bestandteil

der Betriebsberufsschule

mehr ist, sondern

,ejn

Klub

des

ganzen

volkseigenen

Betriebes,

gehönen

auch

unsere

Neuerungen

und Vorschläge dem

gesamten

Betrieb, und

.darum

sollte

man für

diese

von uns

vorgeschlagene Regelung Verständnis haben. Viel-

leicht

machen es andere

Klubs.anders,

und es

wäre

erfreulich,

wenn

rnan ab und

zu in

der

,,Jugend

und

Technik"

darüber lesen könnte.

Henze,

Lei.ter des KJT itn

VEB Mefgerrite-

und'

Arrnaturenroerk,,Karl

Marr"

Ma4drcburg

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Einfollsreichc

junge

Tcdrnilcr

orbciten

ouö

im Böhlener

Kombinot,,Otto

Grotewohl",

Dieser

outomoli3dtG

Füllrtonds-

regler

für Kcsselwogon

und

Behölter

orbeitci

pncumotirch.

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V g- Ktrfof/efleget"/ls$

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|

"

r,r",,,,r,,,nn,

Wie mon

Xortoffeln

sdrneller

und

gleidrmößiger

in die Erdc

bringt,

roigt

dieser

Verbesserungsvorschlog

sn

de r

Kortollcllegamoschine

Al95O.

Diese

Neuerung

für unsere

Londwiftsöotl wurde quf der RTS NöbdcniE ousgeknobelt,

Mitter E.Lok-Fohrer

Helmut

Widerc

vom Tqgebou

Sdtleen-

hoin

des Brounkohlenwerkes

Regis überlegte

sidr, wie

er

out

seinem Arbeitsplotz

dle losung

des 12.

plenums

,,Mehr

Kohle für

unsere

Republiks

verwirllichen

lonn. An

einam

Funktionsmodell

demonstfierta

er

seine

Ncuerermethode.

|ii)lk3ni,v,;,;::,,

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Sehr

onsdroulich

demonstficrtan

dic lünftigen

Bou€xperten

der Bou-Union

Leipzig

on ihrem

Stqnd dic

Plottenbouweise

mit

einor Loitenstutc

von 2000kg

und

.inem Ropidkron

il ,

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Ein DreierKollektiv

von FDJlern ous dem VEB Renog in

Reidrenboö

(Vogtlcnd)

enlwickelte

eine neue, Yerbetsarte

Vorderrqdnobe

und eine

Fünf-Gong-Scholtung

füt Rcnn-

röder.

Bei der

Harstellung der neuen Nobe

honn osf wesl-

deuttdre

lmporte verrichlet

werden.

Ergebnis: 100000 DM

Einsporung,

Der Rlub Junger Terhniker des VEB Berlin.ChEmie ent.

wickelle ein Vorfohren, um Notriumletrophenylbordnot, ei n

chemischesPröporot, dos bisher ous dem Auslond importiert

wurde. in der DDR herruJtellen.

Diese

Chemikolie kostel

je

6romm 2,- DM on Devisen, Durch die eigene Herstellung

s inkt

der Bezugspre is

ü r

d ie Kol i indus ir ie ouf

, - DM

der

Deulschen Notenbonk.

(,,tugend

und

Technik" befichtete

dorüber im Hel t

9 / t961.)

Mitte r

Mit diesem Ankerprüfgeröt

-

gebout

von

den

Klub.

mitgliedern des

VTA Leipzig

-

konn

eine

Prüfung

mittels

vier Slfomobnehmern in

6inem Arbeitsgong durchgeführt

werden. Bisher

mußte mqn

dio einrelnen

Teile mit der

Hond

prülen.

Der K.ll der Betriebsberulssdrule des VEB Golvonotechnik

in Leipzig stellt€ einen

Biegeoutomqlen

für 5-Hqken

her.

Diese Htken werden

lür

die

Aufnohmagestelle in

de r

Gdlvqnoleönik

benötigt, Die Hondorbeit

wird

überflüssig

und eine Arbeitskroft eingespqrl.

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Ein

gutes

Beispiel im Produktionsoutgebot

goben

2? Lehrlinge

vom l(lub

Junger

Techniker

der

6ewerblidren

Berulssdrule

Grimma, In ihrer

Frei:eit bouten si€

einen

3.t.Lkw.Anhän9er

mil ncclrönisdrem Kipp.

werk.

Eine DDR"Neuhei t

re ig ten

d ie K lubmi tg t ie "

der

des

RAW

,,Einheit"

Leipzig.

Die von

ihnen cntwickelle

Mörlelpresse

zur

Unter.

holtung

von

Mogsivmouerwerk

loistet 100

pro

Stunde.

Mit ler Die

jungen.

Tedrn i ler

ous den Ei len-

burger Celluloid-Werken

zeigten

on ihrem

Stond, wie

sie im

Produktionsoufgebot

mit-

drbeiten.

Sie wol len u, d. di€ Nitrierreit

verkürzen, die Butonolrückstönde

edrneller

silubern und die Faserstruklur

begser untor.

sudlen.

Mit diesem

Modell eines Dumpers

errong

die

6. Klosse der Polytechnischen

Oberschule

in

Engelsdorl

bei leipzig

ouf dem lV. Pionier-

treften

in Erfurt

die Goldmedaille

und dGn

Gesombieg

der

Arbeitsgemoinschofteh

,,Junger

Bouledrniker

dar DDR".

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KAMERAWERK

OTDEMAR EIER TREITAL

BEZ. RFSDEN

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Dia Mit glieder dec Xlubs Junger Techniker

des

VEB

Stain.

kohlonwerl Oalsnik

(Errgebirget

modrtch

sidr Gedonken,

wic mon bei dcr Produktion Geld sporcn lann. Mit ihr€r

l(eromikbondrollenonloge enielan sie eincn

jöhrlidren

Nutren Yon t00 000 DM.

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Die Mitglieder des Klubs

Jungar Tedrniker ous der

Zcntrolwerlstott Regis dc"

monstrierten on ihrem Slond

die neue

Methode

dc s

Argon-SdrweiSens.

Links Mitte; In den Elektrooppofulewer.

ken in Berlin.Treplow

ent.

wiclelten die Lehrlinge

ein

Prüfgeröl

lür R elo is , dos s ie

s iok

dem Min is te t

lür Vofksbi ldung, ?rot . Dr , Lemmnitr ,

vorlührten.

L inks

unton: Für gonz

Bequeme.

Diosen

Fernsehsossel

bouten

die Mitglieder

de s

Xlubs

JungerTechniker

er Eer l in ef PGH

,,Heimkunst" .

F in

k le incr Druck

mi t dem

Rücken

gegen

die

Lehne,

und schon

kloppt

diese

rurück

und eine Fußitülze

netou3,

ffi'

ffi

i

{ r , ,

GroBes nteresse ond

dcs von

dcn Lehrlingen des Kroft.

tohf zeuginslondsetrungs.

betriebes Neubrondenburg

gebouta

Funktionsmodell

eines EMW-Motors.

Diese naue Gleisraini.

gungsmosöine,

im

Mo8.

stob

l r l0

gebout,

i r t

e ine

Neuenlwicllung der

jungen

Tedrniker des

Kombinotes

Espenhoin.

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my

& t r

Diose

holboutomotisdre

Bohrmoschine

rum

Bohren

vo n

Sördubstoctbocken

stümml

ous

dem

KIT der

vollseiEenen

Knohomo-Werle

in Schmölln.

ie Werkreugmocharlehr.

linge

Jörg Steuer

(linksl

un d

Rudi

Kloge ous

den

EA W

Berlin-Treplow

orbeiten

in

einem

Zirkol ihres

Betrie.

bos, um

die

Klebetechnik

weiterzuentwid(eln.

Bason-

deren

Erfolg hdtten sie boi

elnem

Vorsudr mit

Epolyd-

horr

EGK 19 und

dem Htr-

ter l.

Diese

Misthung

klebt

Aluminium,

Kupler und Slohl

mit oiner

Zugfestigkell

vo n

9 0 , . , 1 0 0 k 9 / c m 4

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Chemie

n Theorieund

Proris

Von

Dr.

Woltcr Sööfcr

Bond | :

Thcorctisöer und

proltisöcs

Wcrlzoug

fllr

dlc dremlröo

A6clt

t,, verbetlcrt und .nveiterla

Aufloga,

f36 S.iten mit

16l

Blldorn,

l2Xlt

cm ,

Hlw,

6,00

DM

Bond 1 l : Anorgcnlsdre

Chamie

 ., verbasserla

und

.rueilert€ Aufloge,

181 Seit€n nit 195 Eildcrn, l2Xtt cm,

Hlw. 7,t0 DM

VEB

Fqöbudrverlag Laiprlg

1961

In

diesem

drel Bönde umf ossenden Werk

(Bond

l l llegt noch nicht

vor)

will der

Autor

dle Anwendungsmöglicfikelten

de r

Chemie in Industrie, Wirtsdroft, Politik und

Gerellschoft zeigen,

So

arltihrt der L€ser

im

erst€n Bond etwqs ilber dlemisöe

Stoffe,

chemische Vorgönge, die Bousteine der

Mqterie, dos

Periodensystem

der

Elemente

u. ö . zur o l lgemeinen

Chemie

gehörende

Kopitel, Der zwelte Bond

behondelt u, o,

Woss6r,

Wosserstoff, Moßonolyse,

Hologene

und Tel le

der Agr iku l turöemle. Die

neuesten Erkenntnisse

und Forschungs-

ergebnisse ouf den Gebieten der Werk-

und Erennstoffe der Roketentechnik

und der

Weikstoffe der Reoktort echnik wurden

in

diesem

Bond vom Autor

berücksichtigt,

Do

dieses ollgemeinverstöndllclre

Werk

Feuerfeste

oustoffe

Von Dr. Thcodor l{oose

o. Plof. on der Bergokodemle Frclbcrg

Bergokodemic Fraiberg, 120

Sclten,

zchlrcldre Abbildungen

.13.

Autlogcl,

.

lclnan

Die Bedeutung der feuerfesten Boustoffe

für

Reoktionen bei

hohen Temperoturen

is t

bekonnt, Ob Stohlveledlung, Gloshep

ste l lung usw., übero l l ls t dos Vorhonden-

s€in von fauerferten Boustoffen die Vorous-

setzung

für

die Durchführung der Reok-

tionen,

Quolifizierte

Boustoffe verlongen

ober

quol i f iz ler te

Arbei ter ,

Es

log

doher

nohe, dem

jungen

Arbeiter,

dem Studie-

renden ein einfoches, lelchtverstöndllches

Büchlein in die Hond zu drücken,

dos

sl e

mit

den Grundprinziplen

v€rtrout mocht.

Di6s ist Hoose

mit seinen

Lehrbriefen filr

dos Fernstudlum

gelüngen,

Okonomie es Studierens

Von

Dr. Johonnes Rledrcrt,

Dresden,

Bergolcdamie Frelbcrg, 221 Seitcn,

5ril0 DM

Welche

hygienischen Moßnohmen können

Leistvngen

steigern? Wie

bekömpft mon

Mi jd lgke i t?

Wle s tud ier t

mqn

o l le ln und

Brigodiers, Meister und Techniker in mecho-

nlsö€n Werkstötten

.beschrelbt der Autor

o l les dos, wos mon

über

d leses

Gebiot

wlssen muß,

Aufmerksomkei t

e ine

Zentro l {unkt ion?

Konn

mon

dos Gedöchtnis troinieren? Vor

solchen

und öhnlichen Frogen

steht

jeder

Geisteu.

orbeiter.

Es is t on

der

Ze i t ,

ouch Iür dos Fernstudlum

elne Pödogogik

iu

entwic*e ln , e ine

be-

gründete

Lehre

mit konkreten Vorschlögen,

die sich ouch

verwirklichen

lqssen. Es

wird

n icht

d ie

Pödogogik

e inzelner

Studlen-

gebiete behondel t , wie der Ma themotik ,

Phys ik

oder Chemie, sondern

es

wird von

ol lgemeinen

pödogoglschen

Grundsötzen

gesproclen

-

dovon, wie der Geistes-

orbei ter mi t

se inem

Honäwerksreug

umgeht,

wie er lernt, wie

er Ord,nung in

sein

geis t iges

Tun br ingt ,

wle er e lne Prüfungs-

orbeit entwirft,

wle er seinen Denkvor-

gong

fruchtbor

mocht,

Iedem

gesunden

Menschen

stehen viele

Mögl i$ke i ten of fen,

se lne Leis tungen zu

verbessern,

Dobei dorf

er ober selnen

Orgonismus

nicht über fordernoder

gor

miß-

hondeln;

e r

muR

sich

v iElmehr

stöndig

mühen, Arbei tsbedingungen

und Arbei ts-

methoden zu f lnden,

d io e in

günst iges

Verhöltnis zwisch6n Arbeitsoufwond und

Arbeitserfolg

gewöhrleisten,

Auch belm

Studieren

sollte mon mit

gerlngstem

Kroft-

oufwond dos

beste Resul to t zu

erz ie len

suchen.Dos konn mon mit

Rechto ls

ökono-

misches

Prinzlp

des StuiJiarens bezeiönen.

(Aus

dem

Vorwort)

DEsFrösen

Bond

)

Nochrichten-

und

Elektrotechnik

HerousEober:

Curt Rint

Verlog Tecftnik

Eerlin

i

Porto Verlog

KG

Mlindrcn

Vier 8önde,

ja

Bond 28,75 DM

Bei dem heut igen

Stond

der Nqturwissen-

schoften und der Technik kommen wir ohne

Nochschlogewerke

über

e inzelne spez ie l le

Fochgebiete nicht mehr

ous.

Sie

werden

vom Fochmonn

ebenso

gebroucht

wie vbn

dem, der mit

dem einzelnen

Geb ie t

nur

te i lwe ise in

Berührung

kommt.

Sowohl in

der Fodrpresse

in d6r eigenen

Sproche ols

oudt

in

der fremdsprochigen

Literotur

tre ten

uns

dobei Fochtermin i

entgegen, d ie

wir

of tmols

schnel l

k lören

müssen. Wo:

wöre

geeigneter

o ls e in Lex i kon. Dos uns

vorliegende zeichnet

sich

noch

besonders

dodurch

ous, doß es n icht nur e in zqver -

löss iger Wegwelser

durch d ie Vi e lzohl

der

technischen Begriffe ist,

sondern

gleich-

ze l t ig ih re

Uberset iüng ins Russ ische,

Englischo und Fronzösische

mlt bietet.

Tronsistorenscholtungen

Von

H.

Jokubosdrk

Aus der

Reihe

,,Der

proktische

Funk.

omdt€ur"

vom Verlog

Sport und Tecfinlk,

Neuenhogen

bei

Berlin

t06

Seltenr

brosöierl,

Prels

1,90 DM

Ein heiterer Fotokurs

für olle-Freunde der

. ;9;or

Geler

(Dritte,

völlig liberorbeltete

Endlich ist

es dq, lönnen

olle Interessenten

Penti,

so

nennt

de. Autor im

Untertitel

sein

und

emäilerte Auftoget

sogen,

Diese Broschüre,

umfoßt in kloref

kleines Fotolehrbuch' Die lteln;fent ,di1

vEB verlog Technik,

B€rlln lt6l

und

sochlicher_Form

die verwendung von

H: :ii':Jl"T,'"i1"::kH::':I"YTlI

,:;i:lirtÄtirrä'"gä''""a

':Tl,';*,:?,

u;,,"',,ff,,IJ*:tä:''",:

strenges, kompliziertes

Lehrbuch wöre hier

sowcihl für

Rodioempfönger

ols ouch für

völli9 fehl om Plstze. Die Froge, ob es Unter Berilcksiötigung des neuesten ondere Möglichkeiten, wie NF-Verstörker,

Werner

Wurst

geglückt

ist,

diese

heitere

Stondes der Technik werden die Konstruk-

Tronsistormikrofone,

Wechselsprechonlogerr,

Note

geschickt

zu wqhren, konn

durchous

tion

der

Fröser,

die Fröserformen und

die Blinklichtgeber,

Stromwondler

u. o. m, Jide

bejoht werden' Auf

joden

Foll verhelfen

verschiedenen Arten

des Frösens behondelt

Scholtung ist

vom

Autor selbst

entwickelt

lustige Vignetten

zu dem Erfolg,

und

(Bond

ll,

,Frösmoschinen

und Zusotzgeröte",

und

erprobt,

Kurz gesogt,

dieset Heft Nr. 20

schließlidr

ouch die ldee, Lehrer

und

Fqchbudrverlog

Leipzig 1956), Für Berufs-

lst eine würdige

Ergönuung der

bekonnten

Schüler sprechen zq lossen, wd.

und

Fochschtller,

Frtser, Fodrorbelter,

Schriftreihe.

bo

keinerlei

chemische Kenntnisse voroussetzt,

wie

in der Lerngemeinschoft?

Muß

dii Ehe

konn es

jeder,

der mit dar

Chemie ots

durch dos studium Schoden tetden? lst

Lexikop

der Hodrfrequgnz-,

Wissenschoft bekonnt

werden will,

ols

Aus-

gongspunkt

wöhlen.

rd.

ldr lerne Mothemqtik

Von Wolter

Röder

Bond ll:

Geom€lric und

Trigonomet.ie

2,,

yerbe3sarte

Aufloge,

beorboitet von

A.

Sonmer

228 Ssiten mit 205 Blldern und 170 Aut-

gsben

nebit

voll3tändlg durögafilhrten

Lösungen, 12X19

cm, Fllw, 4,50 DM

VEB FoöbudrverloE

Lelprig 196l

Der zweite Bond des

kleinen

Mathemqtik-

werkes setzt die lm Bond I vermittelten

Kenntnisse

tiber Arithmetik und Algebro

vorous. Behondelt

werden die Gebiete

Plonimetrie,

Stereometrie und

Trigonometrie

der Ebene, Der Wissensstoff wird durö

v ie lse i t ig

ousgewühl te Aufgoben

und on

Hond umfongrb ichen Bi ldmoter io l s

dor

ges te l l t ,

Durch

die Auf goben, zu denen d ie

Lösungen om Ende des Buches zu find€n

s ind, hot der Leser d ie sk ind ige Kon tro l le

tiber den erreichten Wissensstond. rd.

Die kleine Penti-Söule

Von Werner Wurst

155 Seitön,

mit

rohlreiöen

Fotos, Ab.

bildungen

und

Skizzen,

broschicrt

6,90 DM

VEB

Folohinovcrlog

Holle

(Soolal

?9

Page 86: Jugend und Technik / 1961/12

7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196112 86/88

Methonol

(Formoldehyd-)

ynthese

In der organisch-chemisc hen Industrie werden eine

bedeutende

Zahl

von Zwischenprodukten

erzeugt,

di e

ihrerseits

wieder

Ausgangsstoffe für eine Reihe wei-

terer Chemieproduktd sind.

Zu den

wichtigsten

Zwischenprodukten

gehört

das

Methanal

(HCHO),

Es

ist Ausgangsstoff für die Hersteilung von Pheno-

plasten,

Aminoplasten, Kunstharzen

(2.

B.

L-Harze,

K-Leim),

Arzneimitteln, Farbstofien, Textilhilfsmit teln

und zahlreichen anderen

organischen

Produkten.

Ausgangsstoff ist

Methanol. Das Prinzip des

Verfah-

rens besteht

in einer teilweisen Oxydaticn

des

Methanols dulch Luftsauerstoff iir Gegenwart

eines

Katalysators

(Silber,

Gold

oder

Kupfer):

CH3OH

+

1'2

O:

-

HCH3

+

H2 O

Die Reaktion

ist

stark

exotherm. Sie

verläuft am

besten bei 550 bis 600

oC.

Die technische Durchführung

des Verfahrens

beginnt

mit der Herstellung

eines

Methanol-Lufi-Gemisches

in

Sättigern.

Die Sättiger sind wie eine

Kolonne

äuf-

gebäut.

Methanol wird

oben

in

den

Sättiger

ein-

gegeben.

Durch

Damp{beheizung und

Einblasen von

Luft wird

Methanol verflüchtigt. Das

aus der

Kolonne

austretende

Gasgemisch

enthält

30

bis 40

Volumen-

prozent

Methanol.

Die Lutt muß

vor dem

Eintritt

in

den. Sättiger

sorgfältig

gereinigt

werden, damit der

Kontäkt

nicht vergiftet

wird. Das Gasgemisch

wird

in

den Kontaktofen

geleitet.

Der Katalysator

ist

in Form

von Silbernetzen oder Kontaktschidrten aus losen

Silberkristallen

angeordnet. Zum Anlaufen der Reak-

tion

ist ein elektrisch beheizbares Metallgitter

(Silber)

vorhanden.

Später verläuft

die

Reaktion

ohne

äußere

Wärmezufuhr.

Das

Reaktionsgemisch enthäIt Methanal, Methanol,

Wasserdampf

und

geringe

Mengen

Methansäure

(Ameisensäure).

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von 3O%iger

oder 370,higer Methanal-

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vom

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Methanol abgetrennt.

Das

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vom

Metha-

nol befreit, welches in den Prozeß zurückgeführt wird.

In

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Deutsdren Demokratischen Republik wird

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VEB Chemische Werke

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Ulbricht" und im \rEB

Thüringisches

Kunst-

faserwerk

,,Wilhelm

Pieck" Methanal

synthetisch her-

Dr. Wg.

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9, Johrgong Dezember 1961 Heft 12

Julaoll

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dem AI i

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Fiügeln

(Kröhnert)

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Welt

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Fiießbilderklärung

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(Wolffgrarnm) 80

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Page 87: Jugend und Technik / 1961/12

7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196112 87/88

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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/12

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