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Bauindustrie / aktuell Juli / August / September // 2010 Schwerpunktthema Kraftwerksbau – ein Markt für die deutsche Bauindustrie Initiative „Pößneck kommt zurück!“ gestartet Dipl.-oec. Andreas Schmieg bleibt NRW-Bauindustriepräsident Moderne Kraftwerke für Deutschland

Juli /August /September // 2010 Bauindustrie · Andreas Schmieg bleibt ... Konditionen Spezialtiefbau gestrafft BFA Eisenbahnoberbau: ... ne sich die erneuerbaren Energien schön,

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Bauindustrie /aktuell

Juli / August / September // 2010

Schwerpunktthema Kraftwerksbau –

ein Markt für die deutsche Bauindustrie

Initiative „Pößneck kommt zurück!“

gestartet

Dipl.-oec. Andreas Schmieg bleibt

NRW-Bauindustriepräsident

Moderne Kraftwerke für Deutschland

Daten zur Baukonjunktur

finden Sie auf der Seite 23

Inhalt

/ Anzeige /

/ GASTBEITRAG 3Kraftwerke im Investitionsstau – wohin steuert die deutsche Energiepolitik? Dr. Johannes F. Lambertz, Vorstandsvorsitzender RWE Power AG

/ MODERNE KRAFTWERKE FÜR DEUTSCHLAND 4Gemeinschaftsveranstaltung zu „Moderne Kraftwerke für Deutschland“ von Hauptverband und BBS: Bauindustriepräsident Bodner: Zukunft gehört denerneuerbaren Energien, aber hohe Investitionen erforderlich ■ Modernisierung des Kraftwerksbestandes in Deutschland ■ Mehr Energie mit weniger Aufwand: Jörn M. Fetköter, Vorsitzender der BFA Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutz, Geschäftsführer der KAEFER Isoliertechnik GmbH & Co. KG, gibt im Interview einen Überblick über das Innovationspotenzial der Branche für den Energiesektor. ■ Kraftwerksbau und Energieeffizienz

/ ÖFFENTLICH PRIVATE PARTNERSCHAFTEN 123. Workshop „Erfolgsfaktoren für ÖPP-Projekte“: Entscheidende Grundlagen werden in der Frühphase gelegt

/ TECHNIK & NORMUNG 13Meine Meinung: Prof. Dr.-Ing. E. h. Manfred Nußbaumer, Vizepräsident Technik des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie: Geänderte Grundwasser-verordnung erfüllt Hauptforderung der deutschen Industrie ■ Kleine Baudatenkarte 2010 erschienen ■ Neues über ELVIRA

/ VERBANDSINFORMATIONEN 14Treffen mit der SPD-Bundestagsfraktion ■ Korrekturen zur VOB 2009 ■ Verein zur Förderung fairer Bedingungen am Bau: Konditionen Spezialtiefbau gestrafft ■ BFA Eisenbahnoberbau: Wandel bestätigt ■ Auslobung des Deutschen Fassadenpreises 2011 für VHF gestartet ■ Merkblatt: Prüfungen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit

/ LÄNDERSPIEGEL 16Nordrhein-Westfalen: Andreas Schmieg bleibt Bauindustriepräsident ■ Nordrhein-Westfalen: Ehrenring an Senator Dirk Grünewald verliehen ■ Hessen-Thüringen: Initiative „Pößneck kommt zurück!“ gestartet ■ Baden-Württemberg: Bauwirtschaft kritisiert Zersplitterung des Vergabewesens ■ Buchtipp ■ Bayern: 100. Geburtstag des Regensburger Westhafens – Verkehrsinfrastruktur weiter ausbauen ■ Bayern: Technik-Begeisterung der Kleinsten im Bau-industrie-Zentrum München-Stockdorf ausgezeichnet ■ Bayern: Thomas Bauer: Jetzt einen neuen Südwest-Nordost TEN-Korridor bauen ■ Hamburg: 7. Hamburger Bautag an der TUHH – Preise verliehen ■ Hamburg und Schleswig-Holstein: Gerald Seher in den Ruhestand verabschiedet ■ Saarland: Karl Hannig für Verdienste gewürdigt ■ Personalien aktuell ■ IMPRESSUM

Highlights:

Eine nachhaltige Energieversorgung muss in gleichem Maße wirtschaftlich, sicher, um-welt- und klimaverträglich sowie von derÖffentlichkeit akzeptiert sein. Sowohl dieErreichung der Klimaziele als auch dieNotwendigkeit zur Schonung der Ressourcenerfordern einen erheblichen Umbau auch des konventionellen Kraftwerksparks inDeutschland. Doch aktuell ist kein neuerBauboom erkennbar; vielmehr werden ange-kündigte Projekte reihenweise wieder abge-sagt. Dabei erreichen bestehende Anlagenzunehmend das Ende ihrer erwarteten tech-nischen Lebensdauer; obwohl Deutschlandmit der Effizienz seines Kraftwerksparksweltweit eine führende Position einnimmt,könnten durch den Neubau von Kraftwerkender neuesten Generation technisch bereitsmögliche, weitere CO2-Minderungspotenzialeerschlossen werden. Warum aber wird den-noch nicht investiert?

1. Mit dem Ausbau der erneuerbaren Ener-gien werden Kraftwerke mit hohen varia-blen Kosten, vor allem Gas- und Steinkohle-kraftwerke, aus dem Markt gedrängt. In Zeiten, in denen zum Beispiel viel Wind-energie eingespeist wird oder eine hohe Solarproduktion herrscht, erwirtschaften diese Kraftwerke keinen Deckungsbeitrag. Bei Flaute und Bewölkung fehlt aber dieEinspeisung der Erneuerbaren und muss durch andere Technologien ausgeglichen werden. Dazu stehen Speicher, vor allem Pumpspeicherkraftwerke, zur Verfügung. Allerdings müsste in Deutschland ein See von der Größe des Bodensees 800 Meter nach oben verlegt und zum Pumpspeichergemacht werden, um die zukünftige Vola-tilität der Erneuerbaren ausgleichen zu können. Die benötigte Speicherkapazität, bei einem Ausbau der Erneuerbaren wie von der Bundesregierung geplant, entsprä-che dem 70-fachen dessen, was zurzeit in

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Deutschland installiert ist. Kurzfristig müssen deshalb die aus dem Markt ge-drängten Kraftwerke als Kapazitätsreserve erhalten bleiben, um mit ihnen die Versor-gungssicherheit auch bei Ausfall der Er-neuerbaren zu gewährleisten. Allerdings stellt sich hier die Frage, ob dann das Marktmodell mit einem reinen Arbeits-preis zur Kostendeckung noch ausreicht.

2. Stark gestiegene Anlagenpreise bremsen hierzulande die Investitionsbereitschaft. Da vor allem in den Schwellenländern ungeachtet der Finanzmarktkrise weiter erheblich in neue Anlagen investiert wird,liegen die Preise für neue Kohle- und GuD-Kraftwerke weiterhin deutlich über dem langfristigen Trend. Für ein investi-tionsfreundlicheres Klima müsste sich die Preiskurve stabilisieren und auf den alten Trendpfad zurückkehren.

3. Die Qualität der alten Anlagen ist deutlich besser, ihr Verschleiß geringer als erwartet. Damit können die Betreiber mit Nachrüs-tungen und Austausch von Verschleißteilen die technische Lebensdauer der bestehen-den Anlagen verlängern und Ersatzinves-titionen vorerst noch verschieben.

4. Die politischen Vorgaben für den Erzeu-gungsmarkt schränken die Marktkräfte, die Anreize für Neuinvestitionen setzen könnten, erheblich ein. Mit der Vorrang-regelung für Strom aus erneuerbaren Ener-gien und aus Kraft-Wärme-Kopplung wird der liberalisierte Markt zunehmend klei-ner. Gelingt die Umsetzung des Energie-konzepts wie vorgesehen, geht mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien auf einen Anteil von 80 Prozent an der Strom-versorgung im Jahr 2050, so ewi/prognos/gws in den Energieszenarien, der Anteil derfossilen Energieträger drastisch zurück. Ohne das gesetzliche Regelwerk für Carbon Capture and Storage (CCS), die Abschei-

Kraftwerke im Investitionsstau – wohin steuert die deutsche Energiepolitik?

/ Dr. Johannes F. Lambertz

dung und Speicherung von CO2, fällt denInvestoren zudem die Einschätzung schwer,ob diese Technologie zukünftig nutzbar ist, um die CO2-Emissionen der Anlagen zu reduzieren. Schließlich liegen dank der ab 2013 im europäischen Emissionshandels-system vorgesehenen Vollversteigerung der Emissionszertifikate die Vollkosten neuer Anlagen weiter über dem Forward-Preis-niveau für Strom.

Fazit: Die Neubauindikatoren stehen derzeitauf „hold“. Statt neu zu bauen, werden beste-hende Kraftwerke optimiert und für einigeJahre längerer Laufzeit fit gemacht. Deshalbund dank der Laufzeitverlängerung der Kern-kraftwerke geht kurzfristig auch das Risikofür die Versorgungssicherheit zurück. So wirddie von der Dena für 2020 prognostizierteKapazitätslücke von über 14.000 Megawattvorübergehend deutlich verringert. Nach 2020stellt sich das Problem aber erneut.

Das Energiekonzept und seine Zielvorgabenverbessert die Perspektiven für Kraftwerks-investoren nicht grundsätzlich. Geht derStromverbrauch, wie darin angestrebt, bis2050 um 25 Prozent zurück und deckenzudem Stromimporte bis zu einem Drittelder heimischen Nachfrage, gehen davonkeine Anreize zum Bau neuer konventionellerKraftwerke aus.

Zwar hält der Ausbau erneuerbarer Energienan, dank Einspeisevorrang und -vergütun-gen. Doch die erneuerbaren Energien brau-chen verstärkt flexible Kraftwerke als Partner,zusätzliche Speichermöglichkeiten zur Be-reitstellung von Kapazitätsreserve, einenstarken Netzausbau und ergänzend Maßnah-men zum Lastmanagement. Ohne entspre-chende Anreize drohen notwendige Inves-titionen auszubleiben. Sollen die Ziele desEnergiekonzepts erreicht werden, besteht hierdringender Handlungsbedarf. ■

Vorstandsvorsitzender RWE Power AG

Gemeinschaftsveranstaltung zu „Moderne Kraftwerke für Deutschland“ von Hauptverband und BBS:

Bodner: Zukunft gehört den erneuerbaren Energien –aber hohe Investitionen erforderlich„Die Zukunft gehört den erneuerbaren Ener-gien. Wir möchten die Bundesregierung aufihrem Weg ins Zeitalter der erneuerbarenEnergien unterstützen.“ Dies erklärte Dipl.-Ing. Herbert Bodner, Präsident des Haupt-verbandes, zum Auftakt der Gemeinschafts-veranstaltung mit dem BundesverbandBaustoffe – Steine Erden (BBS) am 10. Sep-tember in Berlin. Bodner weiter: „Das Zielder Bundesregierung, bis 2030 einen Anteilvon 50 Prozent der erneuerbaren Energienam Stromverbrauch zu erreichen, erforderthohe Investitionen und ist ohne den Zubaubeziehungsweise die Modernisierung vonkonventionellen Kraftwerken nicht zu errei-chen.“ Er bekräftigte damit die Aussagen deszur Veranstaltung vorgelegten Gutachtens desInstituts der Deutschen Wirtschaft (IW), dasvon einem Investitionsbedarf bei konventio-

nellen Kraftwerken zwischen 35 und 42Milliarden Euro bis 2030 ausgeht, umDeutschlands Energieversorgung bei einemUmstieg auf erneuerbare Energien zu sichern.

Bodner bezeichnete das Tempo der Umstel-lung als anspruchsvoll. Allein die geplanten40 Offshore-Windparks in Nord- und Ostseestünden für ein Investitionsvolumen von 75 Milliarden Euro, davon 20 bis 30 Milliar-den Euro Bauinvestitionen für die Gründung.Gleichzeitig müssten zusätzliche Stromspei-cherkapazitäten geschaffen werden. Diesgehe nur über den Bau neuer Pumpspei-cherkraftwerke und die Entwicklung soge-nannter Smart Grids – intelligente Netze –,die den Strom nicht nur weiterleiten, sondern auch sammeln und steuern. Gleich-zeitig müsse der Ausbau der Übertragungs-

netze in Angriff genommen werden. Derrechtzeitige Aufbau eines deutschlandweitenNetzes von „Stromautobahnen“ sei eine zen-trale Voraussetzung für die Umstellung derStromversorgung auf erneuerbare Energien.Für die Bauindustrie sieht Bodner dieAufgabe vor allem in der Entwicklung und Erstellung von Fundamenten für dieHochsee-Windräder. Das umfasse ein Bau-volumen, das 30 bis 40 Prozent des gesamtenInvestitionsvolumens für Offshore-Wind-parks ausmachen könne.

Für die mittelständische Bauindustrie erge-ben sich neue Marktchancen in Zusam-menhang mit dem Netzausbau. Das gilt vorallem dann, wenn sich die Versorgungs-unternehmen – trotz der vergleichsweisehohen Kosten – mit Rücksicht auf die Bürger

Dipl.-Ing. Herbert Bodner, Präsident Haupt-verband, sieht in der Offshore-Windkraftneuen Markt für die Bauindustrie

Das Energiekonzept der Bundesregierung stand im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion. Dr. Johannes F. Lambertz, RWE Power AG, Stephan Kohler, Deutsche Energie-Agentur GmbH, Andreas Jung, MdB, CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Klaus Stratmann (Moderator),Handelsblatt, Dr. Hubertus Bardt, IW Köln, Dr. Jochen Keysberg, Bilfinger Berger Ingenieurbau, Andreas Kern, Präsident BBS (v. l.)

Andreas Kern, Präsident BBS, warnte vorweiteren Belastungen für die Baustoff-branche

Jochen Homann, Staatssekretär im Bundes-wirtschaftsministerium, stellte das Energie-konzept vor

MODERNE KRAFTWERKE FÜR DEUTSCHLAND /5

für eine erdverlegte Anbindung der Offshore-Projekte entscheiden sollten. Die deutscheLeitungsbauindustrie stellt sich diesenHerausforderungen bereits heute in vierPilotprojekten zur unterirdischen Verlegungvon „380 kV-Kabeln“. 2011 soll eine ersteBilanz gezogen werden.

Energielücke schließenBodner verwies zudem darauf, dass trotz derVerlängerung der Laufzeiten von Atomkraft-werken allein aufgrund der altersbedingtenAbgänge aus dem heutigen Bestand der kon-ventionellen Kraftwerke eine Energielückevon rund 22.000 Megawatt geschlossen wer-den müsse. Dahinter stünde – konservativgeschätzt – ein Rohbauvolumen von drei bisvier Milliarden Euro. Zusätzlich erwartetBodner für die Bauindustrie Impulse, wennältere Kraftwerke mit niedrigen Wirkungs-graden mit dem Ziel der CO2-Einsparungbereits vor dem Ende ihrer technischenNutzungsdauer aus dem Markt genommen werden müssten. Das Bundesumweltminis-terium habe hier Mindestwirkungsgrade von 34 Prozent für Steinkohlekraftwerke und 32 Prozent für Braunkohlekraftwerke insGespräch gebracht. Darüber hinaus sei miteinem hohen Nachrüstungsbedarf für diebestehenden Kernkraftwerke aufgrund derVerlängerung der Laufzeiten zu rechnen.

Mehr MittelJochen Homann, Staatssekretär im Bundes-wirtschaftsministerium, bestätigte, dass dasEnergiekonzept der Bundesregierung erheb-liche Modernisierungsinvestitionen in dennächsten Jahren erfordert. Dafür sollen ab2011 zusätzliche Mittel bereitgestellt werden,die mittelfristig auf bis zu 2,5 MilliardenEuro aufwachsen und für erneuerbare Ener-gien, Energieeffizienz, Forschung in diesenBereichen, nationalen Klimaschutz sowie

weitere Handlungsfelder des Energiekon-zepts eingesetzt werden sollen.

Grundlage der Finanzierung seien insbeson-dere die Mehreinnahmen aus der Abschöp-fung von Zusatzgewinnen aus der Laufzeit-verlängerung von Atomkraftwerken sowie ab2013 Mehreinnahmen aus der Versteigerungder Emissionszertifikate. Die zuletzt genann-ten Mittel würden zur Finanzierung vonMaßnahmen zu erneuerbaren Energien,Energieeffizienz, Forschung in diesen Berei-chen, nationalem Klimaschutz sowie interna-tionalem Klima- und Umweltschutz einge-setzt.

Für den Ausbau der Windenergie, insbeson-dere der Offshore-Windparks, hält Homannein Kreditprogramm der KfW für möglich.Insgesamt verteidigte er die Verlängerung derLaufzeiten von Atomkraftwerken als „gut fürdie regenerativen Energien“.

Weniger KostenDer Präsident des BBS, Andreas Kern, warntedavor, die energieintensiven Grundstoffin-dustrien, darunter vor allem die Baustoff-branche, mit weiteren Kosten zu belasten. DieBaustoffindustrie benötige einen ausgewoge-nen Energiemix. Der Energieverbrauch unddie CO2-Emissionen müssten dort gesenktwerden, wo dies am kosteneffizientestenmöglich ist.

Kern: „Wer anspruchsvollen Klimaschutz mitder Industrie – und nicht gegen sie – realisie-ren will, muss auf machbare und kosteneffi-ziente Lösungen setzen. Wir können die not-wendigen Investitionen nur stemmen, wenndie Kosten nicht aus dem Ruder laufen.“

Dr. Johannes F. Lambertz, Vorstandsvorsit-zender der RWE Power AG, stellte die Vor-

und Nachteile des Energiekonzepts der Bun-desregierung für die Versorger dar. Er lobte,dass nunmehr Klarheit über das Ziel der Bun-desregierung bestehe, bis 2050 rund 80 Pro-zent der Stromerzeugung aus erneuerbarenEnergien zu speisen. Dies bedeute jedochauch einen deutlichen Rückgang der fossilenStromerzeugung, insbesondere der Braun-kohle, begünstigt durch die Vorrangregelungfür erneuerbare Energien und Kraft-Wärme-Koppelung. Die Bedeutung der heimischenBraunkohle als Energieträger werde nichtgewürdigt. Gleichzeitig würden aber hoheStromimporte akzeptiert, trotz der Risikenfür die Versorgungssicherheit. Lambertz kri-tisierte weiter, dass die Speicherkapazitätenund auch die Leitungsinfrastruktur bislangnicht ausreichend seien; hohe Investitionenseien hier erforderlich.

Der Vorsitzende der Geschäftsführung derDeutschen Energie-Agentur (Dena), StephanKohler, gab in der anschließenden Podiums-diskussion Lambertz teilweise recht, wiesaber den Vorwurf, die Bundesregierung rech-ne sich die erneuerbaren Energien schön,zurück. Gefragt seien intelligente Strategien,die das System als Ganzes im Blick hätten:von der Ausschöpfung der vorhandenenEffizienzpotenziale beim Energieverbrauchüber den Ausbau erneuerbarer Energien undderen Netzintegration bis hin zur effizientenVernetzung aller am Energiesystem beteilig-ten Akteure.

Abschließend wies Dr. Jochen Keysberg, Bil-finger Berger Ingenieurbau, nochmals aufden Bauanteil von 40 Prozent bei den Off-shore-Windenergieanlagen hin. Er bedauerte,dass Deutschland auf diesem Feld noch nichtso weit gekommen sei wie die skandinavi-schen Länder. ■

Dr. Johannes F. Lambertz, Vorstandsvorsit-zender der RWE Power AG, sieht Vor- undNachteile im Energiekonzept

Dr. Jochen Keysberg, Bilfinger BergerIngenieurbau, wies auf den hohen Bau-anteil bei Offshore-Windparks hin

Dr. Hubertus Bardt, IW Köln, stellte dieStudie vor

Ergebnisse der IW-Studie. BI aktuell zitiert: Die verschiedenen Szenarien (siehe Tabelle)ergeben einen Zubaubedarf beginnend inden Jahren ab 2015. Besonders hoch ist dieserbei einer unveränderten Fortführung desAtomausstiegs. Hier wird es einen Zubau-bedarf in einem mittleren Szenario mit kon-stanter Stromnachfrage ab dem Jahr 2016geben. 2020 wird dieser bereits bei 13.000MW gesicherter Leistung liegen, 2030 werdenes 26.000 MW sein. Eine Verlängerung derLaufzeit von Kernkraftwerken um 28 Jahrekann bei konstanter Stromnachfrage denZubaubedarf auf die Zeit ab 2022 verschie-ben und auf 7.500 MW gesicherter Leistungim Jahr 2030 begrenzen. Dabei müssen dieentsprechenden Kraftwerke in den genanntenJahren am Netz sein – Planung, Genehmi-gung und Bau müssen bis dahin abgeschlos-sen sein. Die gegenwärtigen Bauvorhabenkönnen den Zubaubedarf bis 2020 nur teil-weise decken. So sollen bis zum Jahr 2013Kraftwerke mit einer installierten Leistungvon insgesamt 13.000 MW ans Netz gehen,die derzeit im Bau befindlich sind. Die gesi-cherte Leistung dieser Kraftwerke beläuft

sich auf 11.500 MW. Damit lässt sich derminimale Zubaubedarf bis 2020 nur danndecken, sofern entweder ein Rückgang derStromnachfrage eintritt oder eine Verlänge-rung der Laufzeiten von Kernkraftwerken beileichtem Nachfragerückgang erfolgt.

Auch der Ausbau erneuerbarer Energien wirddie gesicherte installierte Leistung nicht inausreichendem Maße decken können. Diesgilt insbesondere auch für die Photovoltaik,die derzeit in großem Umfang ausgebautwird. Eine Alternative zum Bau modernerfossiler Kraftwerke läge in der Verlängerungder Laufzeit bestehender Kraftwerke. Dieskönnen entweder Kernkraftwerke oder be-stehende fossile Kraftwerke sein. Die Weiter-führung alter fossiler Kraftwerke wäre abersowohl ökonomisch als auch unter Klima-schutzgesichtspunkten nachteilig.

Aus dem errechneten minimalen Ausbau-bedarf ergibt sich ein beim Bau von aus heu-tiger Sicht durchschnittlichen typischenKraftwerken bei konstantem Strombedarf ein Investitionsvolumen von bis zu 34,7Milliarden Euro bis 2030 (in heutigen Prei-

Szenarien „Investitionen in fossile Kraftwerke bis 2030“ (Ergebnisse der IW-Studie)

Gesicherte Investitions- Rohbau- Zubau-Leistung volumen volumen in bedarf abin MW** in Mrd. Euro Mrd. Euro

Szenario „Sicherheit“Ausstieg 32.700 43,2 5,2 20158 Jahre LZV* 31.400 41,6 5,0 201815 Jahre LZV 21.600 28,5 3,4 201828 Jahre LZV 13.800 18,3 2,2 2019Szenario „Konstanter Strombedarf“Ausstieg 26.200 34,7 4,2 20168 Jahre LZV 25.000 33,0 4,0 201915 Jahre LZV 15.100 20,0 2,4 202128 Jahre LZV 7.300 9,7 1,2 2022Szenario „Sinkender Strombedarf“Ausstieg 16.700 22,1 2,7 20178 Jahre LZV 15.400 20,4 2,5 202315 Jahre LZV 5.600 7,3 0,9 202728 Jahre LZV - - - -

* LVZ = Laufzeitverlängerung

** Entscheidend für die Bewertung des Kraftwerkbestandes ist die „gesicherte Leistung“, das heißt die Leistung, die jederzeit abgerufen werden kann.

sen), bei einer höheren Sicherheitsmarge,einer geringeren gesicherten Leistung derWindenergie und einem steigenden Strom-bedarf sind es bis zu 43,2 Milliarden Euro.Hiervon können die Bau- und Baustoffwirt-schaft profitieren. Insgesamt können diebetrachteten Branchen der Bau- und Bau-stoffindustrie mit Aufträgen in Höhe von biszu 5,2 Milliarden Euro rechnen, bis zu 2,8Milliarden Euro davon bis 2020, wobei derStahlbau aufgrund von Abgrenzungsschwie-rigkeiten nicht umfassend berücksichtig ist.In den genannten Summen enthalten sindjedoch die Kraftwerke, die bereits im Bausind. Ein Teil der Bauleistungen ist bereitserbracht, ein Teil der Baustoffe bereits verar-beitet worden. Dieser Anteil kann bis zu 2 Milliarden Euro betragen. Umgekehrt sindaber für die Jahre nach 2030 benötigteKraftwerke nicht berücksichtigt, die schonEnde der zwanziger Jahre zu weiteren Aufträ-gen führen können. Dieser Bedarf hängtjedoch wesentlich von den längerfristigenEinsatzmöglichkeiten fossiler Kraftwerke ab.

Das abgebildete Szenario einer Laufzeitver-längerung von Kernkraftwerken nähert sichden aktuellen Vorhaben der Bundesregierungan (BMU/BMWi, 2010). Geht man von einerLaufzeitverlängerung um 15 Jahre (was einergeringeren Laufzeitverlängerung mit fixierterReststrommenge entsprechen kann) aus,wird mit einem Investitionsvolumen von biszu 25,5 Milliarden Euro zu rechnen sein,wovon auf die Bau- und Baustoffindustrie inder hier verwendeten Abgrenzung ein Anteilvon bis zu 3,4 Milliarden Euro entfällt.

Aus Klimaschutzgesichtspunkten wäreeine Beschleunigung der Kraftwerks-erneuerung hilfreich, da so Kraftwerkemit höheren Wirkungsgraden und niedri-geren Investitionen in den Markt kommenwürden. Ein solches Programm würdeden Baubedarf in nennenswertem Um-fang steigern. Aber auch eine Moderni-sierung von bestehenden Kraftwerkenwürde sich positiv auf die Bau- undBaustoffwirtschaft auswirken, vermutlichaber in sehr viel geringerem Umfang alsein entsprechender Neubau. ■

Modernisierung des Kraftwerksbestandes in Deutschlandvon Dr. Hubertus Bardt, Leiter der Forschungsstelle Umwelt- und Energieökonomik am Institut der deutschen Wirtschaft Köln

Der Kraftwerkspark in Deutsch-land muss dringend modernisiertwerden. Welchen Beitrag kanndie Industrieisolierung leisten,um neue Kraftwerksgenerationennoch leistungsfähiger zu machen?

Nicht nur die Modernisierungen und derErsatz von veralteten Kraftwerken stehen an,sondern auch der wachsende neue Bedarfmuss gedeckt werden. Bis 2020 benötigen wirin Europa nach Berechnungen des VerbandsVGB PowerTech rund 300.000 Megawatt anzusätzlicher Kapazität, um sowohl den Er-satz- als auch zusätzlichen Bedarf abdeckenzu können. Das entspricht der Leistung von330 Steinkohlekraftwerken. Die Industrieiso-lierung leistet einen entscheidenden Beitragzur Erhöhung der Effizienz neuer und beste-hender Kraftwerke. Durch moderne Isolier-lösungen werden Wärme- und Energiever-luste reduziert und so die Wirkungsgradegesteigert – und das sogar mit dem Einsatzvon deutlich weniger Rohstoffen. Danebenhaben übrigens auch die Bereiche Brand-schutz und Schallschutz erheblich an Bedeu-tung gewonnen.

Können Sie ein konkretes Beispielnennen?

Der neue Steinkohlekraftwerksblock „Wal-sum 10“ in Duisburg verfügt über einenWirkungsgrad von 45 Prozent. Der Durch-schnitt in Deutschland beträgt 38 Prozent,weltweit nur 30 Prozent. KAEFER hat dort im

Rahmen der Arbeitsgemeinschaft tripowerunter anderem den Kessel und rund 450Kilometer Rohrleitungen isoliert. Neue Mate-rialien und spezielles Know-how auch in derIsolierung ermöglichen nun den Einsatz von extrem heißem Dampf – über 600 GradCelsius warmen Dampf im Frischdampf-temperaturbereich. Auch beim Schallschutzfür Kühltürme haben wir mit unseren Kulis-sen in Walsum neue Maßstäbe gesetzt.

In der Öffentlichkeit ist kaum bekannt, dass Industrieisolierungeinen erheblichen Beitrag zurEnergieeffizienz leistet. Was kannIhre Branche tun, damit dasdeutlicher wird?

Auf unsere Initiative wurde im vergangenenJahr gemeinsam mit elf weiteren Mitgliedernder Branche die European Industrial Insu-lation Foundation (EiiF) gegründet. Ziel die-ser Organisation ist es, die Beiträge der Iso-lierung zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeitund zum Klimaschutz stärker in den öffent-lichen Fokus zu rücken. Viel Aufmerksam-keit lässt sich auch durch spannende Projektegenerieren. Ein Beispiel dafür ist das Deser-tec-Projekt, in dessen Rahmen im NordenAfrikas große Mengen von Solar- und Wind-energie gewonnen werden sollen.

Was können Kraftwerksbauerund -betreiber in Zukunft nochan Innovationen durch dieIndustrieisolierung erwarten?

Gemeinsam mit den Energieversorgern ent-wickeln wir zurzeit Lösungen, um die Wir-kungsgrade der Kraftwerke auf mehr als 50 Prozent zu erhöhen und auch für die hier-für erforderlichen Prozessparameter die rich-tigen Isolierlösungen parat zu haben. Einweiteres interessantes Feld ist die sogenannteCCS-Technologie. Dabei wird Kohlendioxidim Kraftwerk abgeschieden und gespeichert,um den Klimawandel zu bremsen.

Muss auch mit veränderten politischen Rahmenbedingungengerechnet werden?

Auf jeden Fall. Im Jahr 2013 beginnt der freieHandel der CO2-Zertifikate in der EU. Kraft-werksbetreiber haben dann noch größerewirtschaftliche Vorteile durch den Einsatzmoderner Isolierlösungen. In den kommen-den Jahren ist auch mit einer starken interna-tionalen Angleichung der Normen zu rech-nen. In einigen Bereichen werden sichdadurch die Anforderungen erhöhen, bei-spielsweise im Brandschutz. Da haben dieEngländer schon jetzt strengere Regelungenals wir. Es ist sinnvoll, sich frühzeitig auf diekommenden Änderungen einzustellen undaktiv an den Entwicklungen neuer, umwelt-schonender und nachhaltiger Technologienmitzuwirken. ■

»Industrieisolierungen leisteneinen entscheidenden Beitrag zur Wirtschaftlichkeit vonKraftwerken und zum Klima-schutz.«

Mehr Energie mit weniger AufwandJörn M. Fetköter, Vorsitzender der BFA Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutz, Geschäftsführer der KAEFER Isoliertechnik GmbH & Co. KG, gibt im Interview einen Überblick über das Innovationspotenzial der Branche für den Energiesektor.

MODERNE KRAFTWERKE FÜR DEUTSCHLAND /7

Biogasanlage Fredrikstad, NorwegenKAEFER Isoliertechnik

Kraftwerksbau und EnergieeffizienzZahlreiche Beispiele aus dem In- und Aus-land belegen, dass die deutsche Bauindustrieim Bereich Kraftwerksbau über große Er-fahrung verfügt. Dies gilt nicht nur für den

Bau und die Modernisierung von Kraftwer-ken für die konventionelle Energieerzeugung,sondern auch für die alternativen Energien.Die bauliche Kompetenz reicht dabei von auf-

wendigen Isolierungen über den Bau vonAnlagen für die Montage von Offshore-Wind-kraftanlagen bis hin zur Instandsetzung vonWasserkraftwerken. Hier ein kleiner Auszug:

Steinkohlekraftwerk Maasvlakte Rotterdam, NiederlandeEd. Züblin AG

EnergieartAufgrund der kontinuierlichen Verfügbarkeit (grundlastfähig) und der Spei-cherbarkeit (spitzenlastfähig) eignet sich die Bioenergie und damit auch derBioenergieträger Biogas im Energiemix der erneuerbaren Energieträger zumAusgleich kurzfristiger Schwankungen im Stromangebot der Wind- und Son-nenenergie. Bisher werden die meisten Biogasanlagen kontinuierlich, also alsGrundlastkraftwerk, betrieben. In Deutschland produzieren derzeit mehr als5.000 Biogasanlagen erneuerbaren Strom und Wärme aus Biogas. Die pro Jahr indiesen Anlagen produzierte Strommenge reicht bereits aus, um zehn Prozent derdeutschen Privathaushalte rund um die Uhr mit Ökostrom zu versorgen. In 2020werden es schon 20 Prozent der ca. 40 Millionen Haushalte in Deutschland sein.

Details zum BauDie Anlage, die 2008 in Betrieb ging, verarbeitet zwischen 45.000 und 66.000Tonnen Biogas pro Jahr. Dabei entstehen ca. 175 GWh für Wasserdampf, Fern-wärme und Elektrizität. Die Isolierung der Heizungskessel, Vorwärmer und Lüf-tungskanäle spielt bei der Verbesserung der Energieeffizienz eine zentrale Rolle.

Energieart99 Prozent der inländischen Vorkommen an Energierohstoffen sind Kohle-vorkommen, der größere Teil davon Steinkohle. Durch die erneuerbarenEnergien ist der Energiemix zwar erweitert worden, doch die heimischeKohle sichert noch immer 56 Prozent der deutschen Primärenergiegewin-nung (davon 40 Prozent Braunkohle, 16 Prozent Steinkohle) und 33 Prozentder inländischen Stromerzeugung.

Details zum BauDurch die im Steinkohlekraftwerk Maasvlakte Power Plant 3 (MPP3) zum Ein-satz kommende Technologie wird eine Energieeffizienz von 46 Prozent erreicht.Das bedeutet eine Reduktion des CO2-Ausstoßes von 20 Prozent je Kilowatt-stunde. Die neue Anlage, deren Bau 2008 begonnen wurde, hat eine Bruttokapa-zität von 1.100 Megawatt. Das entspricht ca. sieben Prozent des Stromverbrauchsder Niederlande. Die Anlage wird im Laufe des Jahres 2012 betriebsbereit sein.Wie auch bei anderen, bereits bestehenden Anlagen gibt es die Möglichkeit,Biomasse zu verbrennen. Zudem ist das Kraftwerk derart ausgestattet, dass esWärme an die Industrie- und Wohngebiete in der Gegend liefern kann.

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MODERNE KRAFTWERKE FÜR DEUTSCHLAND /9

Wasserkraftanlage Cleuson-Dixence, Bieudron, SchweizBilfinger Berger

Biomassekraftwerk Rodenhuize, BelgienBilfinger Berger

EnergieartAls Bioenergie bezeichnet man die aus Biomasse gewonnene Energie. Unterden Begriff Biomasse fallen dabei alle Stoffe organischer Herkunft. In derenergetischen Verwertung werden feste Biomasse (zum Beispiel Holz, Strohoder Pflanzenabfälle), Pflanzenöle (zum Beispiel aus Raps oder Sonnenblu-men) sowie Biogas aus der Vergärung organischer Stoffe und biogene Abfälleeingesetzt. Da der Atmosphäre bei der Bildung von Biomasse durch Fotosyn-these genauso viel Kohlendioxid entzogen wird wie später bei der Verbren-nung oder Verrottung wieder freigesetzt wird, fungiert Biomasse letztlich alsklimaneutraler Speicher für Sonnenenergie. Insgesamt stellt die Bioenergiemit rund 70 Prozent den größten Anteil an erneuerbarer Energie in Deutsch-land.

Details zum BauDas in der Nähe des belgischen Gent gelegene Kraftwerk Rodenhuize wirdderzeit als Kohlekraftwerk betrieben. Es soll nunmehr auf 100 Prozent Holz-staubverbrennung umgebaut werden. Danach wird das Kraftwerk 560 Mega-watt thermische Feuerungswärmeleistung erzielen. Das entspricht einemDurchsatz an Holzpellets von etwa 125 Tonnen je Stunde. Die Verbrennungvon Biomasse ist CO2-neutral und trägt durch ihren Einsatz zur nachhaltigenEntlastung der Umwelt bei. Neben der Verbrennung von Biomasse wirdHochofengas aus dem benachbarten Stahlwerk energetisch genutzt. DieserUmbau ist ein Novum, da erstmalig ein konventionelles Kraftwerk mit dieserLeistung auf Biomasse umgestellt wird.

EnergieartWasserkraft deckt 17 Prozent des weltweiten Strombedarfs und ist damit die bedeutendste erneuerbare Energiequelle für die Stromerzeugung. Ihregroßen Vorteile: Wasser lässt sich speichern, die Energiegewinnung ist schad-stofffrei, die Technik wartungsarm und der Wirkungsgrad liegt bei über 90 Prozent. In Deutschland macht die Wasserkraft dennoch nur knapp vierProzent der Stromproduktion aus, und voraussichtlich wird der Anteil kaumwachsen. Denn fast alle geeigneten Gewässerstrecken sind erschlossen. In Österreich und der Schweiz sind die geografischen Voraussetzungen bes-ser. 50 bis 60 Prozent des Stroms werden dort mit Wasserkraft erzeugt.

Details zum BauNach dem Bruch der Druckleitung im Jahr 2000 – ein Stahlrohr mit mehr alsdrei Metern Durchmesser, das Wasser aus dem Stausee zum knapp 1.900Meter tiefer im Tal gelegenen Kraftwerk leitet – mussten 400 neue Rohre ver-legt werden, und zwar in die alten Rohre hinein. Dazu waren die bis zu 12 Meter langen und 80 Millimeter starken, speziell angefertigten Rohre aufden Berg zu bringen, zum Teil mit der Seilbahn. Mittels eigens dafür konstru-ierter Geräte wurde die exakte Zentrierung der Rohre beim Ablassen durchdie bestehende Leitung ermöglicht. Hinzu kam die Umbauung der geborste-nen Leitung, die den Fels erheblich beschädigt hatte.

Gichtgasanlage Gent, BelgienLindner Isoliertechnik GmbH

Windpark Bard Offshore I, Hubinsel „Thor“Hochtief AG Energieart

Die Bundesregierung geht in ihrer Offshore-Strategie davon aus, dass bis zumJahr 2030 25.000 Megawatt Windkraftleistung im Meer realisiert werden kön-nen. Zusammen mit den Windparks an Land könnten dann 25 Prozent desStroms in Deutschland allein durch Windkraft entstehen. Für ganz Europahat die EU-Kommission das Offshore-Wind-Gesamtpotenzial auf ca. 140.000Megawatt geschätzt. Die in Deutschland für Offshore-Windkraft infrage kom-menden Flächen liegen in der Regel 30 Kilometer von der Küste entfernt. Indiesen Meeresbereichen muss mit einer Wassertiefe von mehr als 25 Meterngerechnet werden. Derzeit sind bereits mehr als 30 Windparks beantragt.

Details zum BauMit zwei eigenen Hubinseln unterstützt Hochtief den Bau von Windenergie-parks auf See. Die Plattformen werden für die Montage von Anlagen, aberauch für Pfahlgründungen von groß angelegten Brücken eingesetzt. Im Mai2010 wurde die zweite Hubinsel getauft: Die „Thor“ ist die größere der beidenund kann in Gewässern mit einer Tiefe von 50 Metern agieren. Die Plattformist eine der größten Hubinseln für die Montage von Windenergieanlagen aufSee. Da die Hubinsel sich aus dem Wasser hebt, ist es möglich auch bei einerWassertiefe von 50 Metern noch festen Boden unter den Füßen zu haben.Realisiert wurde das gesamte Projekt in einer Werft in Danzig, die Bauzeitbetrug 13 Monate. Zurzeit ist „Thor“ beim Bau des Windparks Bard Offshore I100 Kilometer nordwestlich von Borkum im Einsatz. Bard Offshore I wird mit einer Leistung von 400 Megawatt mehr als sechsmal so groß sein wie„alpha ventus“.

EnergieartGichtgas – eine Mischung aus Stickstoff, Kohlenstoffmonoxid, CO2 undWasserstoff – ist ein Abfallprodukt bei der Stahlherstellung. In vielen Stahl-werken – etwa in Osteuropa – wird dieses Hochofengas nach wie vor abge-fackelt. Moderne Technik ermöglicht es, dieses Gas nach Ableitung undReinigung als brennbares Gas zur Stromerzeugung zu nutzen. Dies schontRessourcen und stellt einen Beitrag zum Umweltschutz dar. Im Gegensatz zurSteinkohle- oder Braunkohleverbrennung enthält das Gichtgas keine Stäube,eine Rauchgasreinigung ist daher nicht erforderlich.

Details zum BauNach Duisburg-Hamborn und dem chinesischen Baoshan ist mit der Anlagein Gent die dritte ihrer Art in Betrieb gegangen. Rund 80 Millionen Eurobeträgt das Investitionsvolumen für den Großdampferzeuger, insgesamt 300Millionen Euro investiert der Energieversorger Electrabel in den Bau desKraftwerks, das von einem Konsortium unter der Federführung von Siemenserrichtet wird. Die Aufgabe von Lindner bestand dabei in der Ausführung derWärme- und Schallisolation auf 30.000 Quadratmetern in 1- bis 3-lagigerAusführung in dem 90 Meter hohen Kraftwerksblock.

MODERNE KRAFTWERKE FÜR DEUTSCHLAND /11

Braunkohlekraftwerk BoxbergEd. Züblin AG

Solarthermisches Kraftwerk Solnova, AndalusienBilfinger Berger

EnergieartSonnenenergie lässt sich vielfältig nutzen. Photovoltaikanlagen wandelnSonnenlicht direkt in elektrischen Strom um. Solarthermische Anlagen eig-nen sich zur Erwärmung von Trinkwasser und zur Aufbereitung von heißemWasser für die Heizungsanlage. Solarthermische Kraftwerke sind ideal, ummit Solarstrom eine sichere Leistung zu erzeugen. Diese Kraftwerke nutzenSpiegel, um Sonnenlicht zu bündeln, in Hitze zu verwandeln und damitDampfturbinen anzutreiben. Wärmespeicher (zum Beispiel Flüssigsalztanksoder Betonspeicher) können am Tage gewonnene Wärme aufnehmen und dieDampfturbinen nachts antreiben oder bei Nachfragespitzen zusätzlichenDampf erzeugen. Bei länger anhaltendem schlechtem Wetter kann eineZusatzfeuerung durch Öl, Erdgas oder Biomasse die Versorgungssicherheitgewährleisten, ohne dass man teure Ersatzkraftwerke bereithalten muss.Interessante Nebeneffekte (und damit ein großer Nutzen für die regionalansässige Bevölkerung) können die Entsalzung von Meerwasser und dieErzeugung von Kälte mittels der bei der Stromproduktion anfallendenAbwärme sein (Kraft-Wärme-Kopplung).

Details zum BauDas neue Kraftwerk Solnova in Andalusien besteht aus vier Blöcken mit einerLeistung von je 50 Megawatt, jedes Solarfeld erstreckt sich über eine Fläche sogroß wie 70 Fußballplätze. Die dazugehörigen Leistungsnetze summierensich auf über zehn Kilometer. Jedes Rohr muss sorgfältig mit Glaswolle einge-packt und anschließend mit Aluminium ummantelt werden, denn in ihnenfließt das Thermo-Öl, das bei 400 Grad Celsius seine Energie über einenWärmetauscher an einen Wasserdampfkreislauf abgibt. Dieser wiederumtreibt über eine Turbine einen Generator zur Stromgewinnung an.

EnergieartDer durchschnittliche Wirkungsgrad von Kohlekraftwerken beträgt weltweitrund 30 Prozent, in Europa 36 Prozent. In Deutschland erzielen Anlagendurchschnittliche Wirkungsgrade von 38 Prozent und zählen damit zur Welt-spitze. In der Technik von Kohlekraftwerken steckt noch erhebliches Entwick-lungspotenzial zur Senkung von Kohleverbrauch und CO2-Emissionen. DieWeiterentwicklung zielt in den nächsten zehn Jahren auf einen Wirkungsgradvon 55 Prozent.

Details zum BauDurch ein spezielles Verfahren werden die Rauchgase des braunkohlegefeuer-ten 670 Megawatt-Kraftwerkblocks Boxberg R vor dem Eintritt in die Rauch-gasentschwefelungsanlage mit korrosionsfesten Wärmetauschern von 169 GradCelsius auf 134 Grad Celsius abgekühlt. Die genutzte Wärme von 35 Megawattwird über einen Wasserkreislauf an die Kondensatseite übertragen und er-setzt den herkömmlich eingesetzten Dampf für die Kondensatvorwärmung.Dieser Dampf kann jetzt zusätzlich in der Turbine entspannt werden undelektrische Mehrleistung ohne zusätzlichen Primärenergieverbrauch generie-ren, sogenannte „Grüne Megawatt“.

/ ÖFFENTLICH PRIVATE PARTNERSCHAFTEN

3. Workshop „Erfolgsfaktoren für ÖPP-Projekte“:

Entscheidende Grundlagen werdenin der Frühphase gelegtEine intensive Frühphasenberatung, dieumfassende Einbindung von Entscheidungs-trägern, eine proaktive Informationsstrate-gie und eine optimierte Projektorganisationsind die wichtigsten Erfolgsfaktoren fürÖPP-Projekte. Das ist das Ergebnis des drit-ten Workshops „Erfolgsfaktoren für ÖPP-Projekte“ im Rahmen der Veranstaltungs-serie „Praxisdialog – ÖPP im öffentlichenHochbau“, der am 10. Juni in Kooperationmit der Deka Kommunal Consult (DKC) inBerlin stattfand.

Zur Einstimmung in die Diskussion stellteHans-Joachim Wegner, Geschäftsführer derDKC, die Ergebnisse der Studie „Gründe undMotive für das Nichtzustandekommen undScheitern von PPP-Vorhaben der öffent-lichen Hand“ vor, die DKC im Auftrag derInitiativgruppe Partnerschaften Deutsch-land der Initiative Finanzstandort Deutsch-land erstellt hat. „Entscheidende Grundlageneines erfolgreichen ÖPP-Prozesses werden inder Frühphase gelegt“, betonte Wegner undlegte weitere Empfehlungen für die Vor-bereitung und Gestaltung zukünftiger ÖPP-Projekte dar.

„ÖPP ist eine innovative Möglichkeit derBedarfsdeckung für die Bundeswehr“, zudem Ergebnis kam Dr. Jürgen Valentin,Leiter der Abteilung Infrastruktur und Um-weltschutz im Bundesamt für Wehrverwal-tung, der gemeinsam mit Sandra Arendt,

Vorsitzende der Geschäftsleitung, Nieder-lassung Öffentlicher Hochbau Deutschlandder Hochtief PPP Solutions GmbH, dieErfolgsfaktoren für das erste Bundesprojektim öffentlichen Hochbau – die Fürst-Wrede-Kaserne in München – vorstellte.

Danach wurde das Thema „Erfolgsfaktorenfür ÖPP-Vorhaben mit hohen Fördermittel-und Denkmalschutzanforderungen“ anhanddes Landratsamts in Pirna diskutiert. „ÖPPist kein Hindernis für die Nutzung vonFördermitteln, das Bewilligungs- und Prü-fungsverfahren muss jedoch entsprechendangepasst werden.“ Das waren die Erfah-rungen von Michael Jumel, AbteilungsleiterFinanzen des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, der das Projekt aus Sicht desöffentlichen Auftraggebers vorstellte.

„Akzeptanz und Partnerschaft sowie eineausgewogene Vertragsgestaltung sind wich-tige Erfolgsfaktoren für ÖPP-Projekte“, soBenno Rösch, Kaufmännischer Geschäfts-leiter der d&b Bau GmbH, der das Themaaus Sicht des Mittelstandes beleuchtete unddas Schulprojekt in Eppelheim vorstellte. DieEinbindung des Mittelstandes als direkteAuftragnehmer von ÖPP-Projekten sei bis-her sehr gut gelungen. Zudem zeige eineStudie des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg, dass die Zufriedenheit dermittelständischen Nachunternehmen beiÖPP-Projekten höher ist als bei der konven-tionellen Realisierung. Insbesondere dieBeurteilung der Zahlungsmoral fiele beiÖPP-Projekten besser aus, betonte Rösch.

In der Diskussionsrunde bestätigten Dr.Christian Glock, Leiter der NiederlassungProject Development der Bilfinger BergerHochbau GmbH, und Karl-Heinz Heller,Direktor der ÖPP Deutschland AG, die ge-wonnenen Erkenntnisse. ■

Diskussion über Erfolgsfaktoren bei Bundesprojekten. Hans-Joachim Wegner, Sandra Arendt, Dr. Jürgen Valentin und Karl-Heinz Heller (v. l.)

Die Einbindung des Mittelstandes in ÖPP-Projekte ist gut gelungen. Christian Glock,Michael Jumel, Benno Rösch und Hans-Joachim Wegner (v. l.)

TECHNIK & NORMUNG /13

Meine Meinung: Prof. Dr.-Ing. E. h. Manfred Nußbaumer, Vizepräsident Technik des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie:

Geänderte Grundwasserverordnung erfüllt Hauptforderung der deutschen Industrie

Kleine Baudatenkarte 2010 erschienen

Die neue, grundlegend geänderte Grundwas-serverordnung ist überraschenderweise vomBundeskabinett am 4. August mitten in derSommerpause verabschiedet worden. Dasfederführende Bundesumweltministeriumhatte jedoch bereits vor der Kabinettsbefas-sung angekündigt, nach der Sommerpause anden früheren Entwürfen weiter arbeiten zu

Die aktuelle Ausgabe der Baudatenkarte isterschienen und kann seit Mitte Septemberbeim Hauptverband bestellt werden. Sie ent-hält die wichtigsten Baudaten und gibt einenschnellen Überblick über die Baukonjunk-tur 2009 und die Struktur der Branche. Dieneue Ausgabe wurde auf das Wesentlichereduziert und ist nun noch handlicher. Impraktischen Kleinformat passt sie in jedeJackentasche und sollte aber auch auf kei-nem Schreibtisch und bei keiner Sitzung feh-len. Bestellung über: www.bauindustrie.de ➔ Publikationen ■

Neues über ELVIRADer Hauptverband bietet in regelmäßigenAbständen ELVIRA-Schulungen an. Hiererhält der Nutzer einen Überblick über dieInhalte der Baustatistischen Online-Daten-bank und wird in die Handhabung derSoftware und der Web-Version eingewiesen.Dabei werden auch nützliche Tipps undTricks, die das Arbeiten mit Konjunktur-und Strukturstatistiken vereinfachen, ver-mittelt. Der Nutzer wird auch darüber infor-miert, wie man mit ELVIRA die Erstellungvon individuellen Konjunkturübersichtenautomatisieren kann. Bei Interesse E-Mailan: [email protected]. Die Nut-zung der Datenbank ist für Mitgliedsunter-nehmen kostenlos. Informationen rund umELVIRA auf www.bauindustrie.de ➔Zahlen & Fakten ➔ ELVIRA Datenbank ■

wollen, um diese dann im Herbst erneut insparlamentarische Verfahren einzubringen.

Dies wäre sehr bedauerlich, denn die soebenverabschiedete Grundwasserverordnung er-füllt weitgehend die Hauptforderung derdeutschen Industrie, die europäische Grund-wasserrichtlinie 1:1 umzusetzen und auf dasnationale „Sahnehäubchen“ zu verzichten.Der Streichung zum Opfer gefallen sind ins-besondere die von der Industrie heftig kri-tisierten Geringfügigkeitsschwellenwerte.Während in den bisherigen Entwürfen 46Schwellenwerte zur Beurteilung des Grund-wasserzustandes – gleichzeitig aber auch zurBeurteilung der Umweltverträglichkeit vonNeu- und Ersatzbaustoffen – festgelegt wa-ren, von denen viele sogar weit strenger alsdie Vorgaben der Trinkwasserverordnungausgefallen sind, wurde im nun verabschie-deten Kabinettsentwurf lediglich der euro-päisch vorgeschlagene Mindestumfang vonacht Schwellenwerten fixiert. Würde es beidieser Fassung der Grundwasserverordnungbleiben, müsste die Bauindustrie nicht be-fürchten, Millionen Tonnen verwertbarerErsatzbaustoffe künftig wegen überzogener

Medienschutzanforderungen deponieren zumüssen. Auch bewährte Bauweisen mit „Neu“-Baustoffen wie Beton müssten keine unan-gemessenen Einschränkungen hinnehmen.

Dass das Bundesumweltministerium den-noch bei vier Schwellenwerten eine natio-nale „Leckerei“ aufgesattelt hat, wäre zu verschmerzen. Zwar entbehren die vorge-nommenen Verschärfungen einer fachlichenGrundlage und widersprechen zudem dermehrfachen Aussage von Bundesumwelt-minister Dr. Norbert Röttgen, keine schärfe-ren Werte als die der Trinkwasserverord-nung festlegen zu wollen, doch hält sich derdamit verbundene Schaden für die meistenvon der Verordnung Betroffenen in über-schaubaren Grenzen.

Im Fall der Grundwasserverordnung hofftdie Bauindustrie daher gemeinsam mit an-deren Zweigen der deutschen Industrie, dassaus dem diesjährigen Sommertheater einedauerhafte Überzeugung der Parlamentarierwird, die die angekündigte neuerliche Be-fassung mit früheren Entwürfen der Grund-wasserverordnung überflüssig macht. ■

Prof. Dr.-Ing. E. h. Manfred Nußbaumer,Vizepräsident Technik des Hauptverbandesder Deutschen Bauindustrie

Treffen mit der SPD-Bundestagsfraktion Zu einem Meinungsaustausch kamen Dipl.-Ing. Herbert Bodner, Präsident des Haupt-verbandes, und weitere Vertreter des Präsi-diums des Hauptverbandes am 15. Juni imBundestag in Berlin mit der Führung derSPD-Bundestagsfraktion zusammen. Im Mittelpunkt des Gesprächs, an dem aufseitender SPD unter anderem der Fraktionsvorsit-zende Dr. Frank-Walter Steinmeier und des-sen Stellvertreter Hubertus Heil teilnahmen,

stand die Frage, wie angesichts der hohenStaatsverschuldung und der notwendigenKonsolidierung der öffentlichen Haushalteein angemessenes Niveau der Infrastruktur-investitionen gesichert werden kann. Bodnerwarb in diesem Zusammenhang dafür, überneue Wege in der Verkehrswegefinanzierungnachzudenken. Einig waren sich beide Seitendarin, die Gespräche fortzuführen. ■

Prof. Dr.-Ing. E. h. Manfred Nußbaumer, Vizepräsident Technik des Hauptverbandes, Dr. Frank-Walter Steinmeier, Fraktionsvorsitzender SPD, Dipl.-Ing. Herbert Bodner, Bauindustriepräsident,Hubertus Heil, MdB, stellv. Fraktionsvorsitzender SPD, Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, Vize-präsident Wirtschaft des Hauptverbandes, RA Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer des Haupt-verbandes, Christian Lange, MdB, Parlamentarischer Geschäftsführer SPD (v. l.)

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Verein zur Förderung fairer Bedingungen am Bau:

Konditionen Spezialtiefbau gestrafftNach Gesprächen mit dem Bundeskartellamthat der vom Hauptverband geschäftsführendbetreute Verein zur Förderung fairer Bedin-gungen am Bau (Konditionenverein Spezial-tiefbau) am 2. September in Berlin seineKonditionenbedingungen neu gefasst. Durchdie Konzentration auf wesentliche Punktesowie eine bessere Lesbarkeit will der VereinAuftraggebern und Bauunternehmen einanwendungsfreundliches Dokument an dieHand geben, mit dem Ziel, ausgewogeneVertragsbedingungen im Spezialtiefbau zuerreichen. Die Änderungen berücksichtigenauch ein im Mai 2010 vorgelegtes Gutachtenvon Prof. Dr. Gerd Motzke, ehemals Vor-sitzender Richter am OberlandesgerichtMünchen, zu den einheitlichen Angebots-und Vertragsbedingungen im deutschenSpezialtiefbau. Bestätigt wurde dabei – ana-log zur VOB – eine ausgewogene Risikover-teilung

■ bei der Einholung von Genehmigungen,■ bei der Rechtzeitigkeit, Richtigkeit und

Vollständigkeit der Unterlagen,■ beim Baugrund,■ bei den im Baugrund vorhandenen Lei-

tungssparten,■ bei vorgegebenen Bauverfahren, Bau-

geräten und Bauablauf.

Alle Mitglieder des Vereins haben sich dazuverpflichtet, die faire Risikoverteilung in dengenannten Bereichen zu unterstützen. RAMichael Knipper, Hauptgeschäftsführer desHauptverbandes, hat die Einigung desVereins auf gestraffte Konditionenbedin-gungen als wichtigen und konstruktivenSchritt begrüßt und die bisherige Arbeit desVereins gewürdigt. Als Pilotprojekt undModell für allgemeine Konditionen Wirt-schaftsbau verbinde sich damit die Hoff-nung, den Qualitätswettbewerb auf der Basisverlässlicher Vertragsbedingungen in denMittelpunkt zu stellen.

Konditionenbedingungen Spezialtiefbau im Internet: www.bauindustrie.de ➔ Downloads

Korrekturen zur VOB 2009Das Verfahren zur Er-arbeitung und Heraus-gabe der VOB-Gesamt-ausgabe ist komplex,und viele Akteure aufverschiedenen (auch

politischen) Ebenen sind darin eingebun-den. Die formalen Voraussetzungen, dieerfüllt sein müssen, damit die VOB-Gesamtausgabe Gültigkeit erlangen kann,basieren auf Vorgängen, deren Zeitverlaufmitunter nicht genau vorhersagbar ist. Dieskann bei der verlagstechnischen Vorberei-tung der Gesamtausgabe zu Problemen füh-ren.

Bei der Gesamtausgabe der VOB 2009 hatdiese Problematik nun Korrekturen in denTeilen A und B erforderlich gemacht, die lei-der erst nach der Herausgabe vorgenommenwerden konnten.

Der Beuth Verlag hat alle Bezieher der VOB2009 schriftlich im Einzelnen auf diese Kor-rekturen hingewiesen.

Im Großen und Ganzen handelt es sich umredaktionelle Lappalien. So wurde zum Bei-spiel allgemein die Schreibweise von „Abs.“auf „Absatz“ geändert. Es wurden aber auchParagrafen, Absätze und Nummern gestrichen,umgestellt, zusammengefasst, sodass einekorrekte Zitierung nur unter Bezug auf dieneue, geänderte Nummerierung erfolgen kann.

Zudem sind die Auswirkungen einer noch sogeringfügigen Änderung nicht abzuschätzen;daher empfiehlt es sich dringend, diese Kor-rekturen nachzuvollziehen. Hierfür hat derBeuth Verlag einen kostenlosen Download unterwww.vob-online.de zur Verfügung gestellt. ■

Lesen Sie mehr zu diesem Thema auf Seite 17.

VOB/aktuell

VERBANDSINFORMATIONEN /15

Hauptamtliche und Ehrenamtliche auf der Delegiertenversammlung der BFA Eisenbahnober-bau in Essen

// BFA EISENBAHNOBERBAU

Wandel bestätigtAuf der Delegiertenversammlung der BFAEisenbahnoberbau, die vom 10. bis 12. Juni in Essen stattfand, wurde Karlheinz Wandel,Trapp Tief- und Gleisbau GmbH, als Vorsit-zender bestätigt. Zu seinen Stellvertreternwurden Hermann Becker, Ernst Becker Bahn-und Tiefbau GmbH, sowie Steffen Knape,Max Knape GmbH & Co. KG, bestimmt. Neuin den Vorstand gewählt wurden Jens Rose,Martin Rose GmbH & Co. KG, Jochen Meister,Georg Reisse Bauunternehmung GmbH & Co.KG und Jürgen Frenzel, Frenzel-Bau GmbH &Co. KG.

Nach seiner Wahl dankte Wandel allen Kan-didaten für ihre Bereitschaft, ehrenamtlichVerantwortung zu übernehmen, und wer-tete die engagierte Wahlbeteiligung alsZeichen einer lebendigen Interessenver-tretung trotz unterschiedlicher Unterneh-mensgrößen und Schwerpunkte. Gleichzei-tig würdigte Wandel die Verdienste der Vorstandsmitglieder Holger Dau, HartmutSander und Dr.-Ing. Martin Werner, die sichnicht mehr zur Wahl gestellt hatten.

Thematische Schwerpunkte bildeten dieHaushalts- und Finanzplanungen des Bundesfür die Schienenwege, die Investitionspla-

nungen der DB AG und die umstritteneSkontoregelung der DB AG sowie die nationa-le und europäische Gleisbaunormung. Gast-vorträge des Vorsitzenden der Geschäftsfüh-rung der DB Projektbau GmbH, Axel-BjörnHüper, zum Thema „Qualitätspotenziale inPlanung, Ausschreibung und Ausführung ausSicht der DB Projektbau“ und von Sven

Schmitt, Leiter Beschaffung Bauliche AnlagenRegion Mitte, Bereich Technik, Systemver-bund und Dienstleistungen Beschaffung,zum Thema „Abmahnverfahren im Fall vonUnregelmäßigkeiten bei der Abwicklung vonBaumaßnahmen“ ergänzten die Delegier-tenversammlung. ■

Auslobung des Deutschen Fassaden-preises 2011 für VHF gestartetDer Startschuss ist gefallen: Die Auslobungdes Deutschen Fassadenpreises 2011 für vor-gehängte hinterlüftete Fassaden (VHF) läuft.Der Preis, dessen Auslober der FachverbandBaustoffe und Bauteile für vorgehängtehinterlüftete Fassaden (FVHF) in Berlin ist,richtet sich an Architekten und Bauingeni-eure, die herausragende Architektur mit vorgehängten hinterlüfteten Fassaden ge-

plant und realisierthaben. Einsende-schluss ist der 1. November 2010.

Eingereicht werdenkönnen Bauwerke,die zwischen dem1. Januar 2008 unddem 31. Oktober

Merkblatt:

Prüfungen derFinanzkontrolleSchwarzarbeit Der Hauptverband der Deutschen Bauindus-trie, der Zentralverband des Deutschen Bau-gewerbes, die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt und die FinanzkontrolleSchwarzarbeit (FKS) der Zollverwaltunghaben im Jahr 2004 ein Bündnis gegenSchwarzarbeit und illegale Beschäftigung inder Bauwirtschaft geschlossen. Ein Ergebnisdieser Arbeit ist ein Merkblatt zu den Prü-fungen der FKS. Es enthält die Kontroll-schwerpunkte und die vorzuhaltenden Un-terlagen bei Prüfungen. Bitte beachten Siedazu die Beilage. ■

2010 in Deutschland fertiggestellt wordensind und die die Kernkompetenzen des FVHF – Gestaltung, Technik und Wirtschaft-lichkeit – in besonderer Weise berücksich-tigen und umfassend darstellen.

Der Jury gehören unter anderem der Chef-redakteur der Fachzeitschrift Detail,Christian Schittich, der Vorstandsvorsitzendeder Bundesstiftung Baukultur, Prof. Dipl.-Ing.Michael Braum, und einer der Preisträger desDeutschen Fassadenpreises 2009, Dipl.-Ing.Karsten Buchner von buchner + wienkearchitekten, an.

Die kompletten Auslobungsdaten, Erläu-terungen und Details finden Sie unterwww.fvhf.de. ■

Senator Dirk Grünewald (Mitte) freut sich über die hohe Auszeichnung, die ihm von Bauin-dustriepräsident Andreas Schmieg (rechts) und Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin desBauindustrieverbandes NRW, verliehen wurde

Hintere Reihe: Wolfgang Schäfers, Vorsitzender des Sozialpolitischen Ausschusses und damitautomatisch Mitglied im Vorstand, Reinhold Johannes Lehde, Michael Rahn, Martin Karnein,Vorsitzender des Fachausschusses Berufsbildung und ebenfalls „geborenes Vorstandsmitglied“,Senator Dirk Grünewald, kooptiertes Vorstandsmitglied (v. l.). Vorne: BauindustriepräsidentAndreas Schmieg, Hauptgeschäftsführerin und Geschäftsführendes Vorstandsmitglied BeateWiemann, Jürgen Kugelberg, Gerd Lübbe und Vizepräsident Klaus Pacher (v. l.)

Senator Dirk Grünewald, Geschäftsführer derHeinrich Grünewald GmbH & Co. KG, Ober-hausen, Vorstandsvorsitzender des Berufs-

förderungswerkes der Bauindustrie NRWund langjähriges Vorstandsmitglied desBauindustrieverbandes NRW, wurde in

Anerkennung seiner herausragenden Ver-dienste um die nordrhein-westfälische Bau-industrie mit dem „Ehrenring des Bauin-dustrieverbandes NRW“ ausgezeichnet. DerEhrenring, der anlässlich der im Jahres-rhythmus stattfindenden Mitgliederver-sammlung von BauindustriepräsidentAndreas Schmieg verliehen wurde, ist diehöchste Auszeichnung, die der nordrhein-westfälische Bauindustrieverband an Persön-lichkeiten vergeben kann, die sich im beson-deren Maße um die Bauindustrie im Landzwischen Rhein und Weser verdient gemachthaben.

„Als Vorsitzender des Fachausschusses fürBerufsbildung und Vorsitzender im Vorstanddes Berufsförderungswerkes ist Grünewaldseit 1992 die Persönlichkeit für dieses Themain der nordrhein-westfälischen Bauindus-trie“, betonte Schmieg in seiner Laudatio.

Für sein großes ehrenamtliches Engagementhat Grünewald im Jahr 2006 den Verdienst-orden des Landes NRW erhalten. „Durchseine weiteren Ehrenämter als Präsident derIHK zu Essen und als Senator der FOM-Hochschule für Ökonomie und Managementin Essen profitiert die Bauindustrie NRWsehr von dieser Persönlichkeit, die auchaußerhalb der Baubranche eine wichtigeStimme hat“, freute sich Schmieg. ■

Nordrhein-Westfalen:

Ehrenring an Senator Dirk Grünewald verliehen

Dipl.-oec. Andreas Schmieg, Vorstandsvorsit-zender der Torkret AG in Essen, ist in seinemAmt als Präsident des Bauindustrieverban-des Nordrhein-Westfalen und Schatzmeisterdes Hauptverbandes bestätigt worden.

Daneben wurde Dipl.-Ing. Klaus Pacher vonder Mitgliederversammlung in seinem Amtals Vizepräsident wiedergewählt. Pacher istTechnischer Direktionsleiter der Ed. ZüblinAG, Direktion NRW in Düsseldorf.

Der neugewählte Vorstand des Bauindus-trieverbandes NRW präsentierte sich ineinem schönen Oldtimer im Meilenwerk inDüsseldorf dem Fotografen. ■

Nordrhein-Westfalen:

Andreas Schmieg bleibt Bauindustriepräsident

BuchtippKlaus Stiglats Aufruf an die Berufs-

kollegen: „Bewahren wir uns doch Selbst-kritik, Selbstironie und ein wenig Beschei-denheit ...!“ Mit seinen Karikaturen hilft eruns dabei in bekannter und geschätzterWeise mit spitzer Feder und Humor, in Wortund Bild, auf die Sprünge. ■

Klaus Stiglat: Apokalypse BauAus dem Alltag eines BauingenieursKarikaturen aus zwei Jahrzehnten2010, 128 Seiten, 19,90 EuroISBN 978-3-433-02964-0

Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt ha-ben als einzige Bundesländer noch nicht dieneue Vergabe- und Vertragsordnung VOB 2009eingeführt und sind damit deutschlandweitSchlusslichter im Vergabewesen. Dies bedeutet,dass die Bauunternehmen im Land ihre Bau-leistungen bei Aufträgen von Kommunen nochnach den veralteten Vorgaben der VOB 2006anbieten und ausführen müssen, bei Baumaß-nahmen des Bundes hingegen nach den neues-ten Standards. Für Klaus Bissinger von derLandesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Würt-temberg ein unhaltbarer Zustand: „Wir habenkein Verständnis dafür, dass Baden-Würt-temberg in dieser Sache nach wie vor untätig istund unseren Betrieben unterschiedliche Ver-gabevorschriften und Ausführungsmodalitätenzumutet. Im Klartext bedeutet das auch: Wirbauen derzeit zum Teil nach veralteten techni-schen Standards.“

Außerdem verweist Bissinger darauf, dass diehiesigen Bauunternehmen bei der Anwen-dung der VOB 2006 bereits im Bieterverfah-ren deutliche Nachteile hätten. Im Gegensatzzur neuen Regelung dürften fehlende Erklä-rungen im Angebot nämlich nicht nachge-reicht werden. Die Betriebe werden in soeinem Fall zwingend vom öffentlichen Wett-bewerb ausgeschlossen. Laut Landesverei-nigung Bauwirtschaft wurde die neue VOB2009, gültig für öffentliche Auftraggeber seit11. Juni 2010, in fast allen Bundesländernzeitnah eingeführt. Der Verband fordert des-halb Baden-Württemberg auf, die Zersplit-terung des Vergabewesens mit seinen un-terschiedlichen Regelungen für öffentlicheAuftraggeber umgehend zu beenden und mitden anderen Ländern gleichzuziehen. ■

Baden-Württemberg:

Bauwirtschaft kritisiertZersplitterung des Vergabewesens

Bei der Enthüllung des Großbanners mit dem Motiv der Initiative an der Fassade der Euro-Schule. A. Dreißel (Wirtschaftsförderer der Stadt Pößneck), M. Modde (Bürgermeister derStadt Pößneck), E. Drosse (Vorstand Stiftung Schloss Ettersburg), C. Lieberknecht (Minister-präsidentin des Freistaates Thüringen), Prof. Dr. Dr. W. Bennert (Vorstand Stiftung SchlossEttersburg), F. Rosner (Landrat des Saale-Orla-Kreises) (v. l.)

Mit der Initiative „Pößneck kommt zurück!“will die Stadt Pößneck in Thüringen dieAbwanderung stoppen. Das Projekt wird in

Zusammenarbeit mit der Stiftung SchlossEttersburg realisiert.

Beim offiziellen Startschuss der Kampagnelobte Thüringens MinisterpräsidentinChristine Lieberknecht das Erkennungs-motiv der Kampagne. Vor großer Runde im Lehrlingswohnheim der Volkssolidari-tät bescheinigte sie den Initiatoren, das landesweit aktuelle Thema des Bevölke-rungsrückgangs passend aufgenommen zuhaben, und empfahl dieses Beispiel zurNachahmung.

Die Stadt Pößneck hat seit der Wende etwaein Drittel ihrer Einwohnerschaft verloren.Gleichzeitig stieg das Durchschnittsalter derverbleibenden Bevölkerung. In den vergange-nen Jahren hat sich die Entwicklung verlang-samt, zum Stillstand gekommen ist siejedoch nicht. Auf Anregung der StiftungSchloss Ettersburg ist eine Gestaltungsideeerarbeitet worden, um die AttraktivitätPößnecks herauszustellen. Darüber hinaussind verschiedene Baumaßnahmen geplant,um das Wohnumfeld Pößnecks gezielt zu ver-bessern.

Weitere Infos unter www.poessneck-kommt-zurueck.de ■

Hessen-Thüringen:

Initiative „Pößneck kommt zurück!“ gestartet

LÄNDERSPIEGEL /17

Bayern:

100. Geburtstag des Regensburger Westhafens –Verkehrsinfrastruktur weiter ausbauen

Für mehr Wirtschaftswachstum muss weiter investiert werden. Ludwig Höchstetter, Leiter Erzeugnisse Agrar der BayWa AG, Hans Schaidinger,Oberbürgermeister der Stadt Regensburg und Vorsitzender des Bayerischen Städtetages, Moderatorin Ursula Heller, Dr. Andreas Scheuer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister und Koordinator der Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik, Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der bayernhafen-Gruppe und Mitglied des Präsidiums des Bundesverbandes öffentlicher Binnenhäfen,Herbert Bodner, Vorstandsvorsitzender der Bilfinger Berger AG und Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (v. l.)

Für mehr Wirtschaftswachstum muss weiterin Infrastruktur investiert werden. Das wardie einhellige Meinung bei einer von der bayernhafen-Gruppe veranstalteten Exper-tendiskussion anlässlich des 100. Geburts-tages des Regensburger Westhafens am 21. Juli in Regensburg.

Dipl.-Ing. Herbert Bodner, Präsident desHauptverbandes, der unter anderem nebendem bayerischen Finanzminister GeorgFahrenschon und dem ParlamentarischenStaatssekretär im Bundesverkehrsminis-terium, Dr. Andreas Scheuer, teilnahm, er-klärte hierzu: „Angesichts der Sparzwänge im Bundeshaushalt wird die Finanzierungvon Verkehrsinfrastrukturprojekten deutlichschwieriger. Wir müssen künftig mehr be-darfsorientiert investieren. Auch öffentlich-private Partnerschaftsmodelle − nicht nur im Straßenbau, sondern auch im Bahn- undWasserstraßenbereich − sind denkbare Alter-nativen. Bis 2028 wird ein Anstieg der Lkw-Verkehre um 75 Prozent prognostiziert. Daserfordert den Ausbau aller Verkehrsträger.“Dabei verwies Bodner auf brachliegendes Po-tenzial der Binnenwasserstraßen, das von denVerladern stärker genutzt werden könnte.

Regensburg als Logistikdrehscheibe für denbayerischen Wirtschaftsraum habe eine hohe

Bedeutung, betonte Scheuer. „Deutschland istLogistikweltmeister. Diese Stärke müssen wirausbauen, beispielsweise mit innovativenLösungen in der grünen Logistik.“ Dazu solleauch der Masterplan Güterverkehr und Lo-gistik unter Einbindung aller Beteiligten zueinem „Aktionsplan“ ausgebaut werden.

Joachim Zimmermann, Geschäftsführer derbayernhafen-Gruppe und Mitglied im Prä-sidium des Bundesverbandes öffentlicherBinnenhäfen, wies auf die Bedeutung desnationalen Hafenkonzepts als Teil diesesAktionsplans hin. Hierbei müsse die Anbin-dung der See- und Binnenhäfen über Schieneund Wasserstraße oberste Priorität haben.

In Bezug auf Bayern wurde neben dem Donau-ausbau auch die Elektrifizierung der Bahn-strecke Regensburg–Hof thematisiert. Beson-ders diese Verbesserung der Bahnverbindungkönne, so stimmte Regensburgs Oberbürger-meister Hans Schaidinger ein, „für die Güter-ströme zwischen den deutschen Seehäfen unddem Hafen Regensburg eine Menge bewegen“.

Eine Forderung, die im bayerischen Finanz-minister Georg Fahrenschon einen Unter-stützer fand. Er betonte, dass dabei ohneStreckenneubau ein zusätzlicher Korridor ge-schaffen und die Kapazität deutlich erhöht

werden könne, die nicht nur der Region, son-dern letztlich ganz Bayern zugutekäme.„Wenn wir nicht handeln, machen das ande-re“, so Fahrenschon. Das sei immer mit demRisiko verbunden, dass sich Märkte verschie-ben. Fahrenschon sagte zu, sich dafür einzu-setzen, dass die bayernhafen-Gruppe auch inden kommenden Jahren ihre erwirtschafte-ten Mittel nicht an den Staatshaushalt abfüh-ren müsse.

Um solche Investitionen auch zu flankierenund abzusichern, sei das vielfach geforderte„Wohnen und Arbeiten an einem Platz“ ineinem Hafen nicht möglich, betonte Regens-burgs Oberbürgermeister und Präsident desBayerischen Städtetages, Hans Schaidinger.Eine klare Trennung zwischen Wohn- undHafengebieten sei absolut geboten.

Für Massengüter ist der Transport auf derWasserstraße besonders geeignet. „Ein Güter-schiff ersetzt bis zu 100 Lkw-Ladungen“, verdeutlichte Ludwig Höchstetter, Leiter Er-zeugnisse Agrar der BayWa AG. Sein Unter-nehmen ist im Hafen Regensburg mit zweiStandorten vertreten und schlägt hier jähr-lich rund 250.000 Tonnen Getreide und Dünge-mittel um. „Dazu brauchen wir gut ausgebau-te Hafenstrukturen und einen Donauausbau“,so Höchstetter. ■

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LÄNDERSPIEGEL /19

Bayern:

Technik-Begeisterung der Kleinsten imBauindustrieZentrum München-Stockdorf ausgezeichnet

Weit über 200 Kinder erkundeten im BauindustrieZentrum München-Stockdorf desBayerischen Bauindustrieverbandes die Welt der Technik

Bayern:

Thomas Bauer: Jetzt einen neuenSüdwest-Nordost TEN-Korridor bauenDie Bayerische Bauindustrie will bei der EU-Kommission einen eigenen Vorschlag für

TEN-Korridor (neu):Südwest Nordost

Die Mitte vor den Alpen nach Ost-Nord-Europa öffnen

www.bauindustrie-bayern.de

einen neuen TEN-Korridor einbringen. DerKorridor soll West- und Osteuropa besser

miteinander verbinden. Prof. Thomas Bauer,Präsident des Bayerischen Bauindustriever-bandes, erklärte in München: „Wir werden inBrüssel vorschlagen, die derzeitige Liste prio-ritärer Projekte um eine Hochgeschwindig-keits-Bahnverbindung Zürich–München–Prag–Warschau–Baltikum zu ergänzen und dieAutobahnverbindung insbesondere im Mit-telteil nach Nordosten auf dem historischenHandelsweg der B 20 (Salzach–Cham–Prag–Schlesien–Warschau) auszubauen.“

Die Linie der Bundesstraße B 20 aus demBurghauser Raum über Straubing–Cham–Pilsen nach Prag zeige, dass auch Südbayernschon einmal neben den historischen Han-delswegen Frankens nach Prag – Die GoldeneStraße – historisch gewachsene Handelswegein den Nordosten gespurt hatte, so Bauer.

Als weiteres Argument führte Bauer an, dassrund um Bayern herum große Verkehrsinfra-strukturprojekte vorangetrieben würden. Soin Italien, im gesamten Mittelmeerraum, aberauch von Berlin über Dresden und Prag nachBudapest. Bauer sieht dabei die Gefahr, dassBayern umfahren wird: „Wo die Verkehrs-ströme laufen, da entsteht Wachstum undWohlstand. Wer im Abseits bleibt, riskiertden Abstieg.“ ■

Unter dem Motto „Es funktioniert?! – Kinderin der Welt der Technik“ hat das Bildungs-werk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) imRahmen der Initiative „Technik-Zukunft inBayern“ am 16. Juli zum alljährlichen Kin-dergartenwettbewerb mit großer Preisverlei-hung eingeladen. Das BauindustrieZentrumMünchen-Stockdorf hatte dafür seine Pfor-ten geöffnet. Der Kindergartenwettbewerbsoll gezielt die Auseinandersetzung mit tech-nisch-naturwissenschaftlichen Themen för-dern. Begleitet von Erzieher(inne)n entwi-ckeln die Kinder dabei in Projektarbeitaltersgerechte Lösungen zu einer selbstgewählten technischen Frage aus ihremAlltag; der Projektverlauf und die gewonne-nen Erkenntnisse werden von den Erzie-her(inne)n anschaulich dokumentiert.

Die Jury – fünf Pädagogen und Bildungsex-perten aus verschiedenen Bereichen – zeich-

neten von den 50 teilnehmenden Kindergär-ten aus ganz Bayern die drei Erstplatziertenund fünf weitere besonders bemerkenswerteProjekte aus. Die Arbeiten der jeweiligen

Kindergärten wurden im Rahmen einer klei-nen Projektausstellung präsentiert. ■

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Frederik Treuel, Christina Rudolph, Thorben Hamann sowie RA Peter Wagenmann und Dr.-Ing. Friedrich W. Oeser, Präsident des Vorstandes der Stiftung der Bauindustrie Hamburg (v. l.)

Die Stiftung der Bauindustrie Hamburg hatanlässlich des 7. Hamburger Bautages an derTechnischen Universität Hamburg-Harburg(TUHH) Förderpreise in Höhe von insgesamt6.000 Euro an drei Absolventen des Studien-ganges Bauingenieurwesen und Umwelt-technik verliehen.

Christina Rudolph (24), Thorben Hamann(26) und Frederik Treuel (27) wurden für ihreherausragenden Diplomarbeiten belohnt, diesich durch ihre Praxisnähe besonders aus-zeichnen. Alle drei Preisträger sind inzwi-schen als Wissenschaftler in TU-Institutentätig.

Die Preisverleihung erfolgte durch Dr.-Ing.Friedrich W. Oeser, Präsident des Vorstandesder Stiftung der Bauindustrie Hamburg. „Mitder Preisvergabe für diese Arbeiten unter-stützt die Stiftung der Bauindustrie Hamburgdas Ziel der TUHH in besonderem Maße,Anreize für ein hochwertiges und zügigesStudium zu geben“, sagte Oeser.

Der Hamburger Bautag an der TUHH hatsich zu einem bedeutenden Forum zwischenWissenschaft und Praxis entwickelt, in demZukunftsperspektiven der Bauindustrie so-wie ihre Auswirkungen auf die universitäreAusbildung von Bauingenieuren diskutiert

Der gemeinsame Hauptgeschäftsführer derBauindustrieverbände Hamburg und Schles-wig-Holstein, Assessor Gerald Seher, ist nach

fast 30-jähriger Verbandstätigkeit mit einemFestakt in Anwesenheit von über 250 Gästenaus Wirtschaft und Politik in den Ruhestandverabschiedet worden. Nachfolger von Seherwird RA Frerich Ibelings, der bereits seit1991 für die Nordverbände arbeitet.

Nach seinem Verbandsantritt 1981 wurdeSeher zunächst 1986 zum Geschäftsführerdes schleswig-holsteinischen Verbandes unddort schließlich 1992 zum Hauptgeschäfts-führer berufen. Seit 2001 leitete Seher dieGeschicke der beiden norddeutschen Bau-industrieverbände als gemeinsamer Haupt-geschäftsführer.

Im Rahmen ihrer Festreden stellten sowohlder Vorsitzende des hamburgischen Verban-

des, Dr.-Ing. Friedrich W. Oeser, als auch seinAmtskollege für Schleswig-Holstein, Dipl.-Ing. Hans-Werner Blöcker, die herausragen-den Dienste Sehers für die norddeutscheBauwirtschaft heraus.

Der Hauptgeschäftsführer der DeutschenBauindustrie, RA Michael Knipper, lobte dieStärke Sehers in den Sachfragen und die kon-struktive Zusammenarbeit. Für die bran-chenübergreifende verbandliche Zusammen-arbeit dankte der Hauptgeschäftsführer derUnternehmensvereinigung Nord, MichaelThomas Fröhlich. ■

werden. Den Festvortrag anlässlich des 7. Hamburger Bautages hielt Dipl.-Ing. Mar-

kus Buchhorn, Oberbauleiter, über aktuelleHamburger Schleusenprojekte. ■

Hamburg:

7. Hamburger Bautag an der TUHH – Preise verliehen

Hamburg und Schleswig-Holstein:

Gerald Seher in den Ruhestand verabschiedetTU

HH

Ass. Gerald Seher (l.) und RA Frerich Ibelings (r.)

LÄNDERSPIEGEL /21

Hauptgeschäftsführer RA Michael Knipper würdigte die Verdienste Hannigs (l.),Nachfolger wird RA Claus Weyers (r.)

Saarland:

Karl Hannig für Verdienste gewürdigtFeierlich verabschiedet aus seinem Amt alsHauptgeschäftsführer des Arbeitgeberver-bandes Bau Saar wurde RA Karl Hannig. Als Abschiedsgruß überreichte der Haupt-geschäftsführer des Hauptverbandes, RAMichael Knipper, dem Hobbysegler eineKapitänsmütze, eine Flasche Linie Aquavitsowie eine Albatrosurkunde als Anerken-

nung für seine Dienste um die deutscheBauwirtschaft.

Nachfolger von Hannig wird RA ClausWeyers, der seit 2001 Leiter der Rechtsabtei-lung und stellvertretender Hauptgeschäfts-führer des AGV Bau Saar ist. ■

BRZ-Mittelstands-forum 2010Strategische

Unternehmensentwicklung am 19. und 20. November in Berlin

Nähere Infos unter:

http://forum2010.brz.de

Bitte vormerken:

Bitte vormerken:

Tag der Deutschen Baumaschinentechnik am 26. Oktober 2010 in Meerane/SachsenAnwendungskompetenz Baumaschinentechnik – Erfolgsgarant der Deutschen BauindustrieWeitere Informationen unter www.bauindustrie.de

/ PERSONALIEN

Personalien/aktuell

Dipl.-BetriebswirtThorsten Bode, Vorsitzender der Ge-schäftsführung FirmaH. F. Wiebe GmbH &Co. KG, Achim, istzum neuen Vorsit-zenden des Wirt-schaftspolitischenAusschusses des Bau-

industrieverbandes Niedersachsen-Bremengewählt worden.

Der BundesverbandBaustoffe – Steineund Erden hat aufseiner Mitgliederver-sammlung AndreasKern, Vorstandsmit-glied der Heidel-bergCement AG, zumneuen Präsidentengewählt. Kern löst

damit Dr.-Ing. Gernot Schaefer ab, der seit2004 den Verband führte. Im Jahr 2005wurde Kern bereits zum Präsidenten desBundesverbandes der Deutschen Zement-industrie gewählt. Der Diplom-Kaufmannist seit 1983 bei der HeidelbergCement AGtätig, seit 2000 trägt er Verantwortung im Vorstand des Unternehmens. Hier istKern unter anderem für die Regionen Zen-traleuropa und Zentralasien zuständig.

Dr.-Ing. Friedel Abel, ehemaliger Vorsit-zender des Ausschusses für mitbestimmteUnternehmen und ehemaliges Mitglied desPräsidiums des Hauptverbandes, feierte seinen 65. Geburtstag.

Obering. BrunoKrayl, ehemaligerHauptgeschäftsführerdes Landesverbandesder Bauindustrie fürSachsen-Anhalt, wurde 85 Jahre alt.

Ass. Gerald Seher,ehemaliger Haupt-geschäftsführer derBauindustrieverbändeHamburg undSchleswig-Holstein,feierte seinen 65. Geburtstag.

Reinhold Dellmann,der brandenbur-gische Bauministera. D., wird neuerHauptgeschäftsführerder FachgemeinschaftBau Berlin und Bran-denburg. Er tritt dieNachfolge von WolfBurkhard Wenkel an,

der 2011 in den Ruhestand treten wird.

Die Bundesfach-abteilungen desHauptverbandesbetrauern den Todvon WolfgangRuppe, der im Altervon 70 Jahren ver-starb. Ruppe, ge-schäftsführenderGesellschafter der

MIBAG Baugesellschaft Ruppe & Hunger,war von 1984 bis 2000 Vorsitzender derBFA Kabelleitungstiefbau des Hauptver-bandes. Von 1988 bis 2000 hatte er außer-dem den Vorsitz der Konferenz der Vor-sitzenden der Bundesfachabteilungen(BFA-Konferenz) inne. In dieser Eigen-schaft gehörte er auch dem Präsidium desHauptverbandes an.

Im Alter von 88 Jahren ist Bauing. HeinzBerneburg verstorben. Berneburg warwährend seines aktiven Berufslebens alsUnternehmer eng mit der BFA Straßenbaudes Hauptverbandes verbunden. So war erin der Zeit von 1971 bis 1979 deren Vorsit-zender und bis 1987 Mitglied im Vorstand.Nach seinem Ausscheiden aus dem aktivenBerufsleben war er bis heute Ehrenmitgliedim Vorstand der BFA Straßenbau.

IMPRESSUMHerausgeberHauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V.

RedaktionDipl.-Volkswirt Dr. Heiko Stiepelmann (verantw.)Iris Grundmann, M.A.Dipl.-Volkswirtin Petra Kraus (Daten zur Baukonjunktur)

Kurfürstenstraße 129, 10785 BerlinTel.: 030 21286-0, Fax: 030 21286-189

Nachdruck mit Quellenangabe honorarfrei gestattet. Belegexemplar erbeten.

Gestaltungskonzept, Layout und Realisationconstruktiv GmbH, Agentur für Online + Print + PR, Bremen/Berlin

DruckereiGraphia – Huss, Frankfurt a. M.

BildnachweisTitelbild: Ed. Züblin AG

ISSN 0940-7367

Öffentliche Baunachfrage verliert an KraftBaunachfrage

Auftragseingang1 im Bauhauptgewerbe (in Mio. Euro)Nominal Jan.–Juni 2010Bauart in Mio. Euro in % z. Vj.Wohnungsbau 3.678,2 8,9 Wirtschaftsbau 9.859,9 9,0 Öffentlicher Bau 10.014,6 –1,5

Öffentlicher Hochbau 2.063,3 13,8 Straßenbau 4.456,8 –10,0 Sonstiger Tiefbau 3.494,5 2,8

Insgesamt 23.552,7 4,2

Hochbaugenehmigungen (Neubau)Jan.–Juni 2010

Gebäudeart absolut in % z. Vj.Zahl der genehmigten WohnungenWohn- und Nichtwohngebäude insg.* 84.930 5,2

dar.: Wohngebäude insg. 73.561 5,2dar.: Einfamilienhäuser 35.951 5,1

Zweifamilienhäuser 7.578 7,2 Mehrfamilienhäuser 28.996 4,4

Veranschlagte Baukosten (Mio. Euro) Nichtwohngebäude insgesamt 9.631 –12,2

dar.: Wirtschaftsbauten 6.534 –19,5Öffentliche Gebäude 3.096 8,6

dar.: Büro- und Verwaltungsgeb. 1.417 –34,6Fabrik- und Werkstattgeb. 1.299 –22,1 Handels- und Lagergeb. 2.123 –11,0

*Einschl. Umbauten.

Auftragsbestand im Bauhauptgewerbe (Reichweite in Monaten)Bauart Juli Juni Mai Juli Juni Mai

2010 2010 2010 2009 2009 2009Wohnungsbau 2,3 2,4 2,3 2,0 2,0 1,9Wirtschaftshochbau 2,8 2,7 2,7 2,7 2,8 2,7Öffentlicher Hochbau 2,4 2,3 2,3 2,2 2,3 2,2Straßenbau 2,6 2,6 2,5 2,6 2,4 2,5Sonstiger Tiefbau 2,8 2,8 2,8 2,8 2,6 2,9Insgesamt 2,6 2,6 2,6 2,5 2,5 2,5

Bauleistung

Umsatz im Bauhauptgewerbe (in Mio. Euro)Nominal Jan.–Juni 2010Bauart in Mio. Euro in % z. Vj.Wohnungsbau 10.288,2 –1,8 Wirtschaftsbau 11.675,3 –13,6Öffentlicher Bau 9.822,1 –3,2

Öffentlicher Hochbau 2.623,5 8,4Straßenbau 3.923,7 –9,1Sonstiger Tiefbau 3.274,9 –3,9

Insgesamt 31.785,6 –6,9

Geleistete Arbeitsstunden im Bauhauptgewerbe (in Mio.)Jan.–Juni 2010

Bauart in Mio. Std. in % z. Vj.Wohnungsbau 139,0 –2,8Wirtschaftsbau 115,5 –7,0 Öffentlicher Bau 104,1 0,0

Hochbau 26,5 14,2Straßenbau 41,0 –4,8 Sonstiger Tiefbau 36,7 –3,2

Insgesamt 358,6 –3,4

Arbeitsmarkt

Beschäftigte im Bauhauptgewerbe (Anzahl)Jan.–Juni 2010*

Anzahl in % z. Vj.Insgesamt 686.175 –1,0*Durchschnitt.

Arbeitslose und offene Stellen (Anzahl) im BauhauptgewerbeJuli Juni Juli Juni

2010 2010 2009 2009Offene Stellen für Bauarbeiter 11.236 10.889 8.438 8.304Arbeitslose Bauarbeiter 90.646 96.765 116.532 122.335Offene Stellen für Bauingenieure 1.364 1.376 1.301 1.439Arbeitslose Bauingenieure 3.494 3.528 3.974 4.005

Auftragseingang1 im Bauhauptgewerbe, Januar–Juni 2010, in % zum Vorjahreszeitraum

Wohnungsbau 8,9

Wirtschaftsbau 9,0

Öffentlicher Bau –1,5

Öffentlicher Hochbau 13,8

Straßenbau –10,0

Sonstiger Tiefbau 2,8

Insgesamt 4,21Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten.

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