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ORLEANS DIE VON JUNGFRAU

JUNGFRAU VON ORLEANS · Karl der Siebente SASCHA TUXHORN Königin Isabeau, seine Mutter ANNETTE BÜSCHELBERGER Agnes Sorel, seine Geliebte SITHEMBILE MENCK Philipp der Gute, Herzog

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ORLEANSDIE

VONJUNGFRAU

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IHR KÖNIGE UND HERRSCHER! FURCHTET DIE ZWIETRACHT! WECKET NICHT DEN STREIT AUS SEINER HOHLE WO ER SCHLÄFT, DENN EINMAL ER-WACHT BEZAHMT ER SPAT SICH WIEDER!

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Karl der Siebente SASCHA TUXHORNKönigin Isabeau, seine Mutter ANNETTE BÜSCHELBERGERAgnes Sorel, seine Geliebte SITHEMBILE MENCKPhilipp der Gute, Herzog von Burgund JANNEK PETRIGraf Dunois, Bastard von Orleans HEISAM ABBASLa Hire, ein königlicher Offizier JENS KOCHTalbot, Feldherr der Engländer LUIS QUINTANA Lionel, ein englischer Anführer MEIK VAN SEVERENJohanna PAULA SKORUPA

Regie JULIANE KANNBühne VINZENZ GERTLERKostüme JOSEPHIN THOMASMusik DANIEL FREITAGLicht JOACHIM GRÜSSINGERDramaturgie MARLIES KINKTheaterpädagogik VERENA LANY

DIE JUNGFRAU VON ORLEANSRomantische Tragödie von Friedrich Schiller

PREMIERE 1.6.17 KLEINES HAUSAufführungsdauer 2 Stunden, keine Pause

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Regieassistenz DANIEL KOZIAN Bühnenbildassistenz SOOJIN OH Kostümassistenz ADÉ-LE LAVILLEAUROY Soufflage HANS-PETER SCHENCK Inspizienz JOCHEN BAAB Regie-hospitanz DESISLAVA PYALOVA

Technische Direktion HARALD FASSLRINNER, RALF HASLINGER Bühne Kleines Haus HENDRIK BRÜGGEMANN, EDGAR LUGMAIER Leiter der Beleuchtungsabteilung STEFAN WOINKE Leiter der Tonabteilung STEFAN RAEBEL Ton JAN FUCHS, TILL MEILER, DIETER SCHMIDT Leiter der Requisite WOLFGANG FEGER Requisite CLEMENS WIDMANN Werkstättenleiter GUIDO SCHNEITZ Konstrukteur EDUARD MOSER Malsaalvorstand GIUSEPPE VIVA Leiter der Theaterplastiker LADISLAUS ZABAN Schreinerei ROUVEN BITSCH Schlosserei MARIO WEIMAR Polster- und Dekoabteilung UTE WIENBERG Kostümdirektorin CHRISTINE HALLER Gewandmeister/in Herren PETRA ANNETTE SCHREIBER, ROBERT HARTER Gewandmeisterinnen Damen TATJANA GRAF, KARIN WÖRNER, ANNETTE GROPP Waffenmeister MICHAEL PAOLONE, HARALD HEUSINGER Schuhmacherei THOMAS MAHLER, VALENTIN KAUFMANN, NICOLE EYSSELE Modis-terei DIANA FERRARA, JEANETTE HARDY Chefmaskenbildner RAIMUND OSTERTAG Maske RENATE SCHÖNER, LILLA SLOMKA-SEEBER, HATEY YALCIN, MARINA ZIEBOLD

Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind.

WAS FÜR EIN HIRNVER-RUCKENDER PLANET VERWIRRT EUCH ALSO DIE GESUNDEN SINNE?

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3Paula Skorupa, Jens Koch, Sascha Tuxhorn, Meik van Severen, Sithembile Menck

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4 Paula Skorupa

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Mitten in Frankreich tobt der Krieg. Die Engländer sind in das Land eingefallen und machen ihre Ansprüche auf den französischen Thron geltend: Zahlreiche Schlachten haben sie schon gewonnen und Heinrich V. in Paris zum König der Franzosen gekrönt. Nun belagern sie die Stadt Orléans. An der Seite des erfolgrei-chen Feldherrn Talbot und des englischen Anführers Lionel kämpft auf englischer Seite auch die ehemalige französische Königin Isabeau. Sie hegt Rachegelüste gegen ihren Sohn, den Franzosenkönig Karl VII. Dieser hat sie vom Hof verbannt, da sie seinen Vater – ihren Gemahl –, der unter einer Geisteskrankheit litt, betrogen hat. Auch der Herzog von Burgund hat sich dem Bündnis wider Frankreich ange-schlossen – sein Vater wurde von einem französischen Edelmann umgebracht, weshalb er diesem und seiner Familie Blutrache schwor.

Die Stimmung am französischen Königshof ist verzweifelt: König Karl VII. sieht sich nicht in der Lage, Frankreich im Krieg zu führen, sondern flüchtet sich in Minne und Gesang. Seine treuen Gefolgsmänner Graf Dunois, der Bastard von Orléans, und La Hire versuchen den König zu stützen. Auch Agnes Sorel, die Geliebte des Königs, steht fest an dessen Seite. Doch eine schlechte Nachricht nach der anderen trifft ein: Es ist kein Gold in Frankreichs Kasse mehr vorhanden, den Truppen kann kein Sold mehr gezahlt werden. Aus diesem Grund zieht auch Graf Douglas, der bis jetzt auf der Seite der Franzosen gekämpft hat, sein Heer zurück. Philipp von Burgund schlägt die ihm angebotene Versöhnung aus. Der junge Karl weiß keinen Ausweg mehr. Er ist bereit, den Engländern den Sieg zuzugestehen, die Stadt Orléans und auch seine Krone aufzugeben und sich hinter die Loire zurückzuziehen.

ZUM INHALT

KANN ES NOCH

GEBEN?WUNDER

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Doch plötzlich wendet sich das Schicksal wie durch ein Wunder. Bei einer Schlacht taucht eine Jungfrau auf dem Felde auf und führt das französische Heer zum Sieg. Johanna nennt sich die Schäferin aus dem lothringischen Dorf Domrémy. Im Gespräch mit Karl, zu dessen Königshof sie gezogen ist, erklärt sie diesem, dass sie unter einer alten Eiche die Stimme der heiligen Maria gehört habe. Diese habe ihr aufgetragen, nach Reims zu ziehen, für Karl zu kämpfen und ihn zum französischen König zu krönen. Verbunden ist der Auftrag mit einem Liebesverbot. Nur wenn Jo-hanna der irdischen Liebe zu einem Mann widerstehe, wird sie zum Ziel gelangen.

Der französische Thronfolger traut erst seinen Augen und Ohren nicht, doch schließlich muss auch er das Wunderbare dieses Mädchens anerkennen und stellt sie an die Spitze seines Heeres. Unter ihrer Führung erringen die Franzosen in mehreren Schlachten den Sieg, wie eine Amazone kämpft sie auf dem Schlachtfeld und tötet viele Engländer. Einzig vor Philipp von Burgund macht sie halt, denn franzö-sisches Blut soll nicht fließen. Sie schafft, was keiner vor ihr vollbracht hat: Der Herzog versöhnt sich mit Karl und vergibt dem Mörder seines Vaters.

In Feierlaune möchte Karl auch ihr etwas Gutes tun, erhebt sie in den Adelsstand und bietet ihr an, sich einen Mann zu erwählen. Dunois und La Hire sehen ihre Stunde gekommen und werben um die Hand Johannas. Doch ihr steht der Sinn nicht danach, sich ein Leben am Hofe einzurichten, sondern es drängt sie ihren Auftrag zu vollenden. Die junge Frau möch-te erst aufhören zu kämpfen, wenn Karl gekrönt ist. Wieder ziehen die Franzosen unter Johannas Führung in die Schlacht

und wieder sind sie erfolgreich. Die Jungfrau tötet Talbot, den Heerführer der Engländer. Doch dann tritt ihr ein Ritter mit schwarzem Visier entgegen, der sie warnt nicht weiterzukämpfen. Plötzlich steht ihr in der Schlacht der Engländer Lionel gegenüber. Als sie in dessen Augen blickt, ist es um Johanna geschehen. Sie kann ihn nicht töten und bittet ihn zu fliehen. Lionel ergeht es ebenso, er kann Johanna nicht verletzen und möchte sie bald wiederse-hen. Als Dunois und La Hire sich nähern, reißt er sich los. Johanna kehrt mit ihnen zurück nach Reims, doch sie ist zutiefst aufgewühlt, weiß nicht mehr, wer sie ist und was sie tun soll.

Die Krönung Karls zum König steht bevor und Johanna soll die Ehre zuteil werden, die Fahne zu tragen. Sie aber sieht sich dazu nicht mehr in der Lage. Alle Annähe-rungsversuche sowie Freundschafts- und Liebesbezeugungen von Agnes Sorel, Dunois und La Hire wehrt sie ab.

Bei der Krönungszeremonie von Karl VII wird sie angeklagt, nicht im Namen Gottes, sondern im Namen des Teufels und der Hölle gehandelt und allen etwas vorge-spielt zu haben. Zeitgleich erschallt ein heftiges Donnern. Sich selbst unsicher, weil sie den Feind im Herzen trägt, kann Johanna nichts erwidern. Sie verstummt. In den anderen werden Zweifel an ihr stärker, immer drängender reden sie auf Johanna ein. Erst in der Öde, ganz auf sich gestellt, findet sie wieder zu sich und inne-rem Frieden. Und wieder bricht der Krieg los – um sie, um die Heimat, um den Besitz – und jeder ist sich selbst der Nächste.

WUNDER

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1339 bricht der Hundertjährige Krieg zwischen England und Frankreich aus. Die Auseinandersetzung um die Vorherrschaft in Mitteleuropa soll bis zum Jahr 1453 andauern. Auslöser ist der Tod von Karl IV. im Jahr 1328. Mit ihm ist die direkte Linie des Herrscherhauses der Karpe-tinger ausgestorben. Die Königswürde übernimmt Philipp VI. Herzog von Burgund aus dem Haus Valois, einer Nebenlinie des bisherigen Königsgeschlechts. Doch auch König Edward III. von England beansprucht den französischen Thron: Er ist der Sohn von Edward II. und Isabella, der Schwester des verstorbenen Karl IV. 1346 gelingt den Engländern ein erster entscheidender Sieg bei Crécy. Im Frieden von Bretigny (1360) tritt das französische Königsgeschlecht Calais und Südwestfrankreich an England ab, Edward III. verzichtet dafür auf die französische Krone.

Zu einer weiteren vernichtenden Niederla-ge der Franzosen kommt es 1415 bei Azin-

court. Frankreich ist zu diesem Zeitpunkt stark geschwächt, da bei König Karl VI. 1392 eine Geisteskrankheit ausgebrochen war. Nur ein Jahr später wurde er ent-mündigt und seine Frau, Königin Isabeau, musste die Regentschaft gemeinsam mit einem Regentschaftsrat übernehmen. Diesem gehörten die Herzöge von Or-léans und Burgund an. Bald entbrannte ein Machtkampf zwischen den Parteien, was zu einem Bürgerkrieg in Frankreich führte und den Engländern das erneute Vordringen erleichterte. 1416 erkennt Herzog Johann Ohnefurcht von Burgund in einem geheimen Vertrag die Thronrechte des englischen Königs an und erobert 1418 Paris. 1419 wird er von Anhängern des französischen Thronfolgers umge-bracht und sein Sohn Philipp der Gute wird Herzog von Burgund. Er schließt sich den Engländern an.

Nach dem Tod des englischen und des französischen Königs im Jahr 1422 wird

ZUR HISTORIE

ACH,

Heisam Abbas, Jannek Petri

MEHR!KEINE WUNDER

ES GESCHEHEN

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ES GESCHEHEN

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Heinrich VI. von den Engländern zum König von Frankreich ausgerufen. Gleichzeitig erklärt sich der französische Thronfolger – ohne gekrönt worden zu sein – zu Karl VII. Doch verliert er immer mehr Gebiete an die Engländer, die einzige noch von ihm kontrollierte Stadt ist Orléans. Mit ihrer Belagerung scheint die Krone für ihn verloren.

Die Wende bringt das Auftauchen von Jeanne d'Arc. Sie ist 1412 im Dorf Dom-rémy in Lothringen als viertes Kind von Landleuten geboren und hat 1425 das erste Mal die Stimmen des Heiligen Michael sowie der Heiligen Katharina und Mar-garete gehört. Diese trugen ihr auf, zum französischen Thronfolger zu gehen, für ihn gegen die Engländer in den Krieg zu ziehen und ihn in Reims zum König zu krö-nen. Nach eingehender Prüfung erkennt Karl VII. sie als von Gott gesandte Botin an. Unter ihrem Banner kann das französi-sche Heer schnell die dringend benötigten Siege erlangen und Karl endlich zum König gekrönt werden. Zum Dank verleiht er Jeanne d'Arcs Familie den erblichen Adel. 1430 kommt sie jedoch in burgundische Gefangenschaft, wird an die Engländer

ausgeliefert und in Rouen von einem kirch-lichen Gericht der Hexerei und Ketzerei in einem Schauprozess angeklagt und schuldig gesprochen. Der französische Hof unternimmt nichts, um ihre Freilassung zu erwirken. Im Mai 1431 wird Jeanne d'Arc auf dem Marktplatz von Rouen bei lebendi-gem Leibe als Hexe auf dem Scheiterhau-fen verbrannt.

Im Dezember 1431 wird Heinrich VI. von England in Paris zum König gekrönt. 1435 kommt es zum Friedensschluss zwischen Karl VII. und Philipp dem Guten von Bur-gund und Karl VII. kann Paris im Jahr 1437 zurückgewinnen. Ab 1442 wird der König stark von Agnes Sorel beeinflusst, die seine Geliebte wird. Der Hundertjährige Krieg en-det 1453 mit dem Tod des englischen Feld-herrn Talbot bei der Schlacht in Castillon.

Karl VII. bemüht sich ab 1450 um einen Rehabilitierungsprozess für Jeanne d'Arc. 1456 wird das Urteil gegen sie durch eine von Papst Kalixt III. eingesetzte Kom-mission widerrufen. 1894 spricht Papst Leo XIII. sie selig und 1920 wird Johanna schließlich durch Papst Benedikt XV. heilig gesprochen.

NICHT IHREN WUNDERN, IHREM ANBLICK GLAUB ICH, DER REINEN UNSCHULD IHRES ANGESICHTS

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11Luis Quintana, Jannek Petri

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12 Sithembile Menck, Sascha Tuxhorn, Heisam Abbas

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Schiller geht es in seiner "romantischen Tragödie" nicht um die möglichst genaue Abbildung der geschichtlichen Ereignisse. In einem Brief an Goethe im Herbst 1800 schreibt er: „Das Historische ist überwun-den, und doch soviel ich urteilen kann, in seinem möglichsten Umfang benutzt, die Motive sind alle poetisch und größtenteils von der naiven Gattung.“ Um die drama-tische Spannung zu vergrößern, nimmt er entscheidende Veränderungen bei den Figuren vor, zieht geschichtliche Ereignis-se zeitlich zusammen und erfindet fiktive Handlungsstränge, so zum Beispiel das Johanna von der Jungfrau Maria auferleg-te Liebesverbot sowie die Figur des Lionel und der durch ihn entstehende Konflikt in der Jungfrau.

Im Gegensatz zu der Johanna von Schil-ler, die sowohl als Friedensbringern als auch als kriegerische Amazone zu sehen ist, hat die historische Jeanne d'Arc nie selbst gekämpft, sondern hat das franzö-

sische Heer nur unter ihrem Banner in die Schlacht geführt.Weder hat Jeanne d'Arc die Versöhnung mit Burgund erreicht, noch hat sie Talbot umgebracht. Beide Ereignis-se fanden erst nach ihrem Tod statt, sind aber entscheidende Punkte, die Frankreich zum Sieg führten.

Was verhandelt Schiller in seinem Stück? Warum wendet er sich dieser Figur zu? Die wichtigsten literarischen Vorlagen für die Jungfrau stellen Shakespeares Historien-drama King Henry the Sixth und Voltaires La Pucelle d'Orleans dar. Das 1762 erschienene satirische Epos des französi-schen Philosophen und Schriftstellers war wegen seines frivolen Umgangs mit Johan-nas Jungfräulichkeit bekannt und sehr be-liebt. Mit seinem 1802 – zuerst unter dem Titel Voltaires Pücelle und die Jungfrau von Orleans erschienenen Gedicht Das Mädchen von Orleans macht Schiller das Verhältnis seines romantischen Trauer-spiels zu dem Werk Voltaires klar: Ihn reizt

ZUM STÜCK

FURIEHEILIGE

ODER

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DAS MÄDCHEN VON ORLEANS

DAS EDLE BILD DER MENSCHHEIT ZU VERHÖHNEN,IM TIEFSTEN STAUBE WÄLZTE DICH DER SPOTT,KRIEG FÜHRT DER WITZ AUF EWIG MIT DEM SCHÖNEN,ER GLAUBT NICHT AN DEN ENGEL UND DEN GOTT,DEM HERZEN WILL ER SEINE SCHÄTZE RAUBEN,DEN WAHN BEKRIEGT ER UND VERLETZT DEN GLAUBEN.

DOCH, WIE DU SELBST, AUS KINDLICHEM GESCHLECHTE,SELBST EINE FROMME SCHÄFERIN WIE DU,REICHT DIR DIE DICHTKUNST GÖTTERRECHTE,SCHWINGT SICH MIT DIR DEN EWGEN STERNEN ZU,MIT EINER GLORIE HAT SIE DICH UMGEBEN,DICH SCHUF DAS HERZ, DU WIRST UNSTERBLICH LEBEN.

ES LIEB DIE WELT, DAS STRAHLENDE ZU SCHWÄRZENUND DAS ERHABNE IN DEN STAUB ZU ZIEHN,DOCH FÜRCHTE NICHT! ES GIBT NOCH SCHÖNE HERZEN,DIE FÜR DAS HOHE, HERRLICHE ENTGLÜHN,DEN LAUTEN MARK MAG MOMUS* UNTERHALTEN,EIN EDLER SINN LIEBT EDLERE GESTALTEN.

*Personifikation des Spottes und Tadels. Anm. d. Verf.

Friedrich Schiller

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die Figur der Johanna - er möchte sie in all ihren Facetten zeigen, ihre Erhabenheit herausstellen und mit einem anderen Bild, dem von Spott überschatteten, übermalen.

Mit Johanna schafft Schiller seine wider-sprüchlichste Bühnenfigur. In fast jeder Szene erscheint sie in einem anderen Licht: Sie ist unschuldiges, reines Mäd-chen, Kriegerin, Amazone, Verzweifelte und Gläubige. Auch die anderen Figuren sehen in ihr die unterschiedlichsten Dinge. Für die einen ist sie eine Heilige, für die anderen eine Zauberin und Gaukelspie-lerin. Nur eines eint die Figuren und ihre Sicht auf Johanna: Sie projizieren alle etwas in sie, es ist etwas Besonderes an und um dieses Mädchen.

Ebensowenig wie die Figuren in dem Stück werden sich auch die Interpre-ten der Jungfrau nicht einig über deren Bedeutung. Schon die Benennung des Werkes als „romantische Tragödie“ führt zu Unsicherheiten. Wollte Schiller damit sein Arbeiten mit dem Märchenhaften rechtfertigen? Oder wollte er sich gar der Strömung der Romantik nähern? Einen Grundkonsens über prinzipielle Deutungen des Stückes gibt es, aber einen übergrei-fenden Konsens sucht man vergebens. Die einen bedienen sich der theoretischen Schriften Schillers und suchen eine zent-rale Idee, die er vermitteln wollte. Andere stellen den Aspekt der poetischen Gestal-tung und Struktur in den Mittelpunkt und verweisen auf den besonderen Charakter des Stückes als theatralisches Experi-ment. Die Nächsten rücken das Drama vor den historischen Hintergrund im Jahre 1801 und sehen in der Figur der Johanna ein Vorbild für nationale Befreiung und in dem Stück den Versuch das Publikum anzufeuern, Widerstand gegen den Erobe-

rer Napoleon zu leisten. Wieder Andere fokussieren unter feministischer Sicht auf die Rolle der Frau in der Tragödie.

Karl Siegfried Guthke schreibt, in der Jungfrau vereinen sich ein blutrünsti-ger Patriotismus und Wille zur Macht mit Gottergebenheit und Gläubigkeit. Im Verlauf des Stücks kämpft sie mit den verschiedenen Bestrebungen, die ihr inne wohnen. Johanna selbst ist ihre krie-gerische Rolle nicht ganz geheuer, und dennoch sieht sie sich nicht in der Lage, ihr zu entkommen. Fraglich ist, ob Schillers Protagonistin tatsächlich von Gott gesandt ist. Der Dichter verbindet in ihrer Sendung und in Johannas Verortung heidnische Motive mit christlichen. So hört sie die Stimme von Maria unter einer alten Eiche, die abwechselnd als heiliger Baum oder als Druiden- und Zauberbaum bezeichnet wird. Auch wer Johanna sendet, bleibt unklar, mal ist es „die Götterstimme“, dann die Jungfrau Maria und später „der Schlachtengott“. Die Figur Agnes Sorel sagt in der Tragödie über Johanna, sie verhalte sich wie „die strenge Pallas“, also Pallas Athene, die griechische Göttin der Weisheit, der Strategie und des Kampfes. Und das Titelkupfer der Erstausgabe zeigt auf Wunsch von Schiller Minerva, die rö-mischen Kriegsgöttin und zugleich Hüterin der Weisheit, denn seiner Meinung nach, „passt nichts so sehr als sie“ zur Jungfrau. De facto tötet sie im Verlauf des Stückes Montgomery, einen englischen Krieger und dann Talbot, den Heerführer, ohne mit der Wimper zu zucken. Erst bei Lionel hält sie inne und kann ihn, da sie ihm ins Auge blickt, nicht töten, sondern bittet ihn zu fliehen. Sie zweifelt an sich selbst, glaubt sie sei schuldig geworden. Doch ist sie schuldig, weil sie das ihr auferlegte Lie-besverbot übertreten hat oder vielmehr,

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weil sie Menschen auf dem Schlachtfeld umgebracht hat?

Gegenstand ihrer Selbstbefragung ist nicht nur das Abweichen von ihrer Sendung sondern die Sendung selbst. Denn ob der Auftrag von Gott nun real ist oder nicht, Johanna selbst glaubt daran, dass sie auserwählt ist und der Anweisung folgen muss. In ihrem Monolog thematisiert sie ihr Sendungsbewusstsein, er mündet in dem verzweifelten Ausruf: „Es war nicht meine Wahl“. Guthke geht sogar soweit zu sagen, dass Johanna selbst erkennt, dass rabiater Nationalismus und brutaler Taten-drang sie um ihre Menschlichkeit bringt.

Andere Forscher sehen den Weg des Mädchens, das aufbricht um einen Auftrag zu erfüllen und von ihrer Schäfertrift an den Königshof kommt, auf dem Schlacht-feld kämpft und – indem sie sich selbst in einem Mann erkennt – zur Frau wird, als ei-nen von einer märchenhaften arkadischen Idylle hin zum himmlischen Elysium, dem Reich der Seligen.

Neben der besonderen Figurenzeichnung von Johanna erkennt man in der Tragödie

auch den Versuch, unterschiedliche Geis-teshaltungen und -strömungen aufzuzei-gen. Schiller zeichnet eine Gesellschaft, in der sich jeder selbst der Nächste ist, und jeweils an seinen Vorstellungen scheitert. Der Thronfolger Karl möchte ein guter Monarch sein, ein gerechter Herrscher, daher ist auch sein erstes Wort nach der Krönung „Gnade“. Doch kann er die Rolle des Königs im Krieg nicht ausfüllen, sondern flieht sich lieber in die Kunst und in höfische Feste. Die Sorel unterstützt ihren König und Geliebten wo es nur geht, gibt sich aber selbst auf in der Liebe. Auch Dunois und La Hire stellen ihr Wohl unter das des Königs. Der Herzog von Burgund stellt sich immer auf die Seite, von der er sich den Sieg erhofft, wird von Johanna aber doch im Herzen getroffen. Talbot, der Nihilist, wird auf dem Schlachtfeld von Johanna getötet und seine Überreste wer-den in Frankreich begraben. Und Isabeau, die Furie, die sich an ihrem Sohn rächen will, schafft erst ein Bündnis zwischen den Engländern Talbot und Lionel und dem Herzog von Burgund, um im Anschluss von den dreien vom Schlachtfeld geschickt zu werden. Wohin sonst kann so eine Kons-tellation führen als ins Chaos?

DOCH TÖDLICH ISTS, DER JUNGFRAU ZU BEGEGNEN.DENN DEM GEISTERREICH, DEM STRENGEN, UNVERLETZLICHEN, VERPFLICHTET MICH DER FURCHTBAR BINDENDE VERTRAG.

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19Sithembile Menck, Sascha Tuxhorn, Heisam Abbas, Jens Koch

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Johann Christoph Friedrich Schiller wird am 10. November 1759 in Marbach als Sohn eines Wundarztes und Werbeoffi-ziers und einer Gastwirtstochter geboren. Er besucht ab 1767 als Vorbereitung auf das von ihm angestrebte Theologiestu-dium eine Lateinschule. Doch sein Weg verläuft anders als geplant, denn Herzog Karl Eugen kommandiert ihn 1773 auf die Militär-Pflanzschule, die hohe Karlsschu-le, auf Schloss Solitude bei Stuttgart. Schiller beginnt dort ein juristisches Stu-dium, wechselt aber nach zwei Jahren zur Medizin. Jakob Friedrich Abel, einer sei-ner Lehrer, weckt im jungen Schiller das Interesse für die Dichtkunst und die Phi-losophie. Nach erfolgreich absolviertem Studium tritt dieser 1781 eine Stelle als Regimentsarzt in Stuttgart an. Im gleichen Jahr veröffentlicht er im Selbstverlag anonym Die Räuber, sein erstes dramati-sches Werk, welches er bereits während seiner Studienzeit geschrieben hat. Die Uraufführung in Mannheim im Januar 1782 wird vom Publikum begeistert aufgenom-men. Doch der grandiose Bühnenerfolg trägt dem jungen Dichter ein Verbot der nichtmedizinischen Schriftstellerei ein,

weshalb er mit seinem Musikerfreund Andreas Streicher aus Stuttgart flieht.

Im Juli 1783 wird Die Verschwörung des Fiesco zu Genua in Bonn uraufgeführt, und im September erhält Schiller eine Anstellung als Theaterdichter am Nati-onaltheater Mannheim. Er schreibt am bürgerlichen Trauerspiel Luise Millerin, das er später in Kabale und Liebe umbe-nennt. Da er seine Stücke immer wieder nicht zum vereinbarten Zeitpunkt abgibt, entlässt von Dalberg, der Intendant des Nationaltheaters, Schiller schließlich im August 1784.

Schiller befindet sich ab diesem Zeitpunkt in finanziellen Schwierigkeiten und stürzt sich in publizistische Arbeiten, um sich über Wasser zu halten. Mit vertiefenden Geschichtsstudien zu Don Karlos widmet sich Schiller bis 1792 vor allem histori-schen und philosophischen Studien. 1787 unternimmt er seine erste Reise nach Weimar. Goethe aber sollte er erst später kennenlernen, denn dieser befindet sich zu jener Zeit auf seiner ersten Italienreise. 1789 tritt Schiller eine unbezahlte Profes-

ZUM AUTOR

ZWISCHEN

ROMANTIKUNDKLASSIK

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sorenstelle an der Universität Jena an und hält seine vielbeachtete Antrittsvorlesung Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte? Er siedelt nach Jena über, lernt Charlotte von Lengefeld kennen und heiratet sie. Schiller veröf-fentlicht in dieser Zeit unter anderem die Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande von der spanischen Regie-rung und Die Geschichte des Dreißigjäh-rigen Krieges. Insbesondere die Ausei-nandersetzung mit Kant gewinnt große Bedeutung für sein weiteres Schaffen. Die Abhandlung Über Naive und Sentimen-talische Dichtung im Jahr 1795/96 bildet den Abschluss seiner philosophischen Schriften.

1794 lernt Schiller Goethe endlich persön-lich kennen. Obwohl die beiden Dichter sehr unterschiedlich sind, verbindet sie ab diesem Zeitpunkt eine enge Freundschaft. Schiller zieht mit seiner Frau nach Weimar und arbeitet gemeinsam mit Goethe am dortigen Nationaltheater. In schneller Abfolge schreibt Schiller, der seit 1790 an einem Lungenleiden erkrankt ist und den immer wieder Krankheitsschübe ereilen, ein Drama nach dem nächsten: 1788/89 arbeitet er an der Wallenstein Trilogie, 1800 kann er Maria Stuart beenden.

Im Anschluss wendet er sich der Jungfrau von Orleans zu. Diese „lässt sich in keinen so engen Schnürleib einzwängen, als die Maria Stuart, (aber) poetisch ist der Stoff in vorzüglichem Grade, so nämlich wie ich mir ihn ausgedacht habe, und in hohem Grade rührend.“ Schiller arbeitet mit großer Freude an der neuen Tragödie, er schreibt Körner, einem Freund: „Schon der Stoff erhält mich warm; ich bin mit ganzen Herzen dabei, und es fließt auch mehr aus dem Herzen, als die vorigen Stücke,

wo der Verstand mit dem Stoffe kämpfen musste.“

Im April 1801 ist die "romantische Tra-gödie" vollendet. Wie Schiller berichtet, hält Goethe das Stück für sein bestes Werk. Zur Uraufführung gelangt dieses opernhaft anmutende Bühnenexperiment im September 1801 in Leipzig und wird zum grandiosen Erfolg. Schiller selbst reist zu einer der Vorstellungen und wird mit „Pauken und Trompeten“ empfangen. „Nach dem ersten Akt rief alles zusam-men: Es lebe Friedrich Schiller! und er musste hervortreten und sich bedanken. Als er aus der Comödie ging, nahmen alle die Hüte vor ihm ab und riefen: Vivat, es lebe Schiller, der große Mann!“.

Im Oktober 1801 liegt die romantische Tragödie gedruckt im „Kalender auf das Jahr 1802“ bei Johann Friedrich Unger in Berlin vor. Sowohl enthusiastische Einzel-äußerungen als auch diverse Rezensionen in verschiedenen Zeitschriften belegen die positive Aufnahme des Stücks bei den Zeitgenossen. Junge Leserinnen lernen sogar einzelne Passagen aus der Jungfrau auswendig und Wieland ist begeistert von Schillers Verssprache. Aber auch kriti-sche Stimmen gibt es. Vor allem im Kreis der Romantiker stößt die Behandlung des Wunderbaren in dem Werk auf Ablehnung, Brentano und Schlegel hat die Geschichte der Johanna „gar nicht gerührt“.

In der Folge schreibt Schiller Die Braut von Messina, macht sich an diverse Bühnenbearbeitungen, unter anderem von Shakespeare und Gozzi, veröffentlicht 1804 Wilhelm Tell und beginnt den Deme-trius. Dieses Werk wird er nie vollenden können – im Jahr 1805 stirbt Schiller an den Folgen seines Lungenleidens.

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22 Paula Skorupa, Heisam Abbas

Welchen Zugang findet man zu Schillers Stück und der Figur der Johanna? Popu-lismus und nationalistische Strömungen bedrohen die offene Gesellschaft, vor-geblich religiös motivierte Attentate von islamistischen Terroristen erschüttern ganz Europa. Johanna erscheint als cha-rismatische Heldin aber auch als fanati-sche Gotteskriegerin. Gleichzeitig stößt ihr patriotischer Kampf fürs Vaterland auf. Wer ist diese Johanna, was treibt sie an und wie können wir heute mit dieser Figur umgehen?

Die Inszenierung von Juliane Kann lenkt den Blick genau auf diese Zwiespältigkeit. Johanna steht im Mittelpunkt, mit ihr geht der Zuschauer auf die Reise. Der Abend beginnt mit einem Moment der Reflexion der Protagonistin. Einsam, von einem gol-denen schimmernden Kleid umhüllt, steht sie auf der Bühne. Sie möchte und muss ergründen, wie sie an diesen Punkt ge-langte. Der Raum öffnet sich, und nach und nach kommen die Figuren aus Johannas Vergangenheit auf die Bühne. Noch einmal muss sie die Ereignisse und Situationen

durchspielen, die sie erlebt hat, um sich selbst zu begreifen und zu entscheiden, was sie als nächstes tun wird. Auch Sze-nen, an denen sie nicht beteiligt war, die aber entscheidend für ihren Weg waren, laufen vor Johannas Augen ab, sie kann nicht eingreifen, sondern muss das Ge-schehen stumm ertragen. Die Inszenierung schafft eine hohe Intensität, indem sie die Geschichte auf neun Figuren konzentriert.

Im Sinne Shakespeares, der dem Chor im Prolog seines Dramas Heinrich V. die Worte „ Ein Reich zur Bühne, Prinzen drauf zu spielen, Monarchen, um der Szene Pomp zu schaun! (…) Diese Hahnengrube, fasst sie die Ebnen Frankreichs? Stopft man wohl in dieses O von Holz die Helme nur, wovor bei Azincourt die Luft erbebt?“ in den Mund legt und das Publikum im Londoner Globe auffordert „mit dem Gedanken unsere Mängel“ zu ergänzen, ermöglicht die Setzung der Inszenierung durch schnelle Wechsel einen neuen Ort zu etablieren. Denn man merkt Schiller bei der Jungfrau von Orleans die Shake-speare Lektüre an. Der Dichter hält sich

ZUR INSZENIERUNG

JOHANNANACHDENKEN ÜBER

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nicht an die klassische Einheit von Ort, Zeit und Raum, sondern springt von Domrémy zum Feldlager des Königs, weiter zum Schlachtfeld, in einen Wald und schließlich nach Reims.

Die Bühne von Vinzenz Gertler ist ein Kraftort. Sie vereint die beiden Themen, die das Stück von Anfang bis Ende durch-ziehen: Glaube und Krieg. Eine riesige Glocke hängt über einem Halbrund aus hellen, hölzernen Kirchenbänken. Sie bestimmt den Raum, ist sowohl Zeichen für den Glauben Johannas als auch einen Ver-weis auf das weltliche Geschehen. Denn auch wenn ein Krieg ausbricht, werden die Glocken geläutet. Und wenn kein Geld mehr in den Staatskassen war, um den Krieg weiter zu führen, hat man Glocken eingeschmolzen, um daraus Waffen zu gießen oder das gewonnene Metall als Zahlungsmittel zu nutzen. Die Bühne ist somit zugleich ein Raum der Stille und der Ruhe als auch ein Spielfeld, eine Arena in der die persönlichen und politischen Kämpfe ausgetragen werden.

In den Kostümen von Josephin Thomas verbinden sich historische Elemente, wie Offizier Reithose und Kummerbund, mit moderner Abendgarderobe. In ihrer Zeitlosigkeit porträtieren sie eine geho-bene Gesellschaft – sei es die am Hof des französischen Königs Karl VII. oder die

der aktuellen Machthaber, die über Krieg und Frieden entscheiden, zum Beispiel bei Staatsbanketts. Nur Johanna gehört dieser Sphäre nicht an. Sie trägt einen Arbeitsanzug, bis die Figuren am Hof sie instrumentalisieren, vereinnahmen und zu einer von sich machen möchten: Sie versuchen, ihr ein goldenes Abendkleid anzuziehen, sie in Gold zu gießen.

Mit verfremdetem Glockengeläut und Nachhall von Schlachtfeldern sind auch in der Musik von Daniel Freitag die beiden dominierenden Themen des Stücks Glaube und Krieg aufgegriffen. Ein treibender Beat wird zu Johannas Leitmotiv, der französische König versucht durch Musik, die richtige Stimmung am Hof aufrecht zu erhalten, und die Krieger setzen sie als Mittel zum Kampf ein.

Johanna wird verehrt, sie wird instrumen-talisiert und dann vergessen. Sie kämpft, sie verzweifelt und findet neue Stärke in sich selbst. Ist sie schuldig oder nicht? Am Ende des Abends wird Johanna wieder alleine auf der Bühne stehen. Die Spieler ihrer Geschichte, verschwinden nach und nach, sie gehen ins Schwarze, in den Krieg. Nur Johanna bleibt zurück. Nun ist sie wieder im Hier und Jetzt. Auch sie entscheidet sich erneut für den Kampf. Der Mensch scheint in einem ewigen Kreislauf gefangen.

EINE GAUKLERIN, DIE DIE GELERNTE ROLLE DER HELDIN SPIELT, SOLL WAHRE HELDEN SCHRECKEN?

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25Meik van Severen

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27Luis Quintana, Heisam Abbas, Sascha Tuxhorn, Jens Koch, Jannek Petri, Paula Skorupa

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JULIANE KANN Regie

Juliane Kann, 1982 in Mecklenburg gebo-ren, studierte szenisches Schreiben an der UdK Berlin und Regie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Seit 2012 arbeitet sie als Regisseurin, unter anderem an den Staatstheatern in Darmstadt und Mainz, am Theater Ober-hausen sowie am Düsseldorfer Schau-spielhaus und regelmäßig am Staatsthea-ter Braunschweig. Mit ihrer Inszenierung Prinz Friedrich von Homburg am Staats-theater Darmstadt wurde sie 2015 zum Festival RADIKAL JUNG eingeladen. Als Autorin schrieb Juliane Kann u. a. Werk-aufträge für das Düsseldorfer Schauspiel-haus sowie das Maxim Gorki Theater und das Hamburger Thalia Theater. Ihr Stück Blutige Heimat wurde beim Stückemarkt des Berliner Theatertreffens 2005 vor-gestellt. Der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft zeichnete sie 2009 mit dem Dramatikerpreis aus.

VINZENZ GERTLER Bühne

Seine ersten Bühnenbilder entwarf Vin-zenz Gertler 1993 am Berliner Ensemble. Seitdem ist er freiberuflicher Bühnen- und Kostümbildner für Theater in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Polen. Er ar-beitet für das Kinder- und Jugendtheater, das Schauspiel und das Musiktheater. Seit 2012 gehört er zum Team von Juliane Kann. So stattete er am Staatstheater Braun-schweig die Produktionen No und ich, Gott des Gemetzels, (Die) Räuber nach Fried-rich Schiller und Das Dschungelbuch aus. Auch mit der Regisseurin Elisabeth Gabriel und den Regisseuren Carlos Manuel und Sebastian Wirnitzer verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit.

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JOSEPHIN THOMAS Kostüme

Josephin Thomas, 1982 in Berlin geboren, beendete 2008 ihr Modedesignstudium an der dortigen HTW. Sie entwirft Bühnen-kostüme sowie Kostüme für Musikvideos und Pressefotos verschiedener Bands. Seit 2011 arbeitet sie regelmäßig mit Juli-ane Kann zusammen, vorrangig in Braun-schweig und jetzt auch am STAATSTHE-ATER. Auch mit Regisseur Tim Tonndorf von Prinzip Gonzo verbindet sie eine enge Zusammenarbeit, für ihn stattete sie unter anderem Projekte am Theater Bielefeld und am Staatstheater Braunschweig aus. Josephin Thomas setzt in ihrem Arbeits-raum in Berlin auch Entwürfe anderer Kos-tümbildner und Künstler um und pendelt so zwischen Kreation und Handwerk.

DANIEL FREITAG Musik

Daniel Freitag wurde in Steinheim, West-falen geboren und studierte Musik- und Medienwissenschaft in Marburg und Berlin. Seit 2009 lebt er in Berlin, wo er an der Schaubühne Musik für Inszenie-rungen von Thomas Ostermeier – z. B. Ein Volksfeind – und Ivo van Hove – z. B. Der Menschenfeind – komponierte. Mit Ivo van Hove arbeitet er auch an der Toneelgroep Amsterdam und den Münchner Kammer-spielen, wo er als Sänger und Gitarrist auf der Bühne zu sehen ist. Ihre aktuelle Zusammenarbeit Antigone, die vom Bar-bican London und dem Theatre de la Ville Luxemburg produziert wurde, ging 2015 auf Welttournee. Mit Juliane Kann verbindet ihn ebenfalls eine langjährige Kollaborati-on, die sie zuletzt in der Spielzeit 2015/16 für die Produktion Der Gott des Gemetzels ans Staatstheater Braunschweig und für Die Odyssee ans Theater Erlangen führte.

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HEISAM ABBAS Graf Dunois1986 in Karlsruhe geboren, studierte er von 2008 bis 2012 an der Hoch-schule für Musik und Theater Rostock. Nach einem Erstengagement am Wuppertaler Schauspiel wechselte er ans Düsseldorfer Schauspiel-haus, bevor er 2016 am STAATSTHEATER. Zu sehen ist er als Lars Koch in Terror, St. Just in Dantons Tod und Avril in Kinder des Olymp.

JANNEK PETRI Herzog von BurgundNach dem Studium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin war er erstmals von 2002 bis 2006 in Karlsruhe engagiert. Danach arbeitete er u. a. in Zürich, Braunschweig und am Deutschen Theater Berlin. Seit 2014 ist er wieder festes Ensemblemitglied und spielt in Monty Python’s Spamalot, Kinder des Olymp, Die Goldberg-Variationen und Möglicherweise gab es einen Zwischenfall.

SITHEMBILE MENCK Agnes Sorel1983 bei Hamburg geboren, studierte Sithembile Menck an der Zürcher Hochschule der Künste. Es folgten Gastengagements in München, Heidelberg, Wien sowie Arbeiten in der freien Theaterszene Berlins. Nach einem Festengagement am Volkstheater Rostock wechselte sie zur Spielzeit 2016/17 ans STAATSTHEATER. In Terror ist sie als Staatsanwältin zu sehen, in sterben helfen als Þrúðr.

ANNETTE BÜSCHELBERGER Königin Isabeau Annette Büschelberger studierte Schauspiel in Leipzig. Künstlerisch Station machte sie unter anderem in Dresden, Darmstadt und am Theater Heidelberg. Dort leitete sie von 2001 bis 2011 das Kinder- und Jugendtheater „zwinger3“. 2014 wechselte sie ins Ensemble des STAATSTHEATERS. Derzeit ist sie in Die Troerinnen und sterben helfen zu erleben.

JENS KOCH La HireGeboren 1978, absolvierte er sein Schauspielstudium in Köln. Es folg-ten Engagements in Neuss, Köln, Singen, Trier, Aachen, Heidelberg und Hildesheim. Am STAATSTHEATER ist er in Dylan – The Times They Are A-Changin‘, Monty Python’s Spamalot, Die Goldberg-Variationen und Das Abschiedsdinner zu sehen.

LUIS QUINTANA TalbotLuis Quintana wurde 1988 in Berlin geboren und studierte nach einer handwerklichen Lehre Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock. Seit der Spielzeit 2014/15 ist er fest im Karlsruher Ensemble und spielt unter anderem in Dantons Tod, Small Town Boy, sterben helfen und Antigone.

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MEIK VAN SEVEREN Lionel1992 in Hannover geboren, studierte er Schauspiel an der Universität der Künste Berlin. Während des Studiums spielte er in Potsdam und in Dresden. Seit der Spielzeit 2016/17 ist Meik van Severen fest in Karlsru-he und in Die Goldberg-Variationen, Small Town Boy, Antigone und in der Titelrolle in Der Krüppel von Inishmaan zu sehen.

PAULA SKORUPA JohannaPaula Skorupa wurde 1991 in Dresden geboren. Während ihres Studiums an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin gastierte sie an der Volksbühne Berlin und dem Schauspiel Frankfurt. Anschlie-ßend war sie am Schauspiel Frankfurt und am Staatsschauspiel Dres-den engagiert. Zur Spielzeit 2017/18 kommt sie fest ins Ensemble des STAATSTHEATERS.

SASCHA TUXHORN König KarlSascha Tuxhorn wurde 1984 in Düsseldorf geboren und studierte Schauspiel in Hannover. Von 2010 bis 2015 war er fest am Nationalthe-ater Mannheim engagiert. 2014 erhielt er den Arnold-Petersen-Preis. Seit 2015/16 ist er im Karlsruher Ensemble und unter anderem in Die Troerinnen, Die Goldberg-Variationen, Der Krüppel von Inishmaan und Antigone zu sehen.

MARLIES KINK DramaturgieNach dem Studium der Theaterwissenschaft koordinierte Marlies Kink die Weiterbildung Theater- und Musikmanagement in München. Als freie Produktionsleiterin arbeitete sie u. a. am Bayerischen Staatsschauspiel München. Anschließend war sie am Theater Heidelberg im KBB sowie als Produktionsleiterin engagiert und ist seit 2015/16 als Dramaturgin am STAATSTHEATER engagiert.

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BILDNACHWEISE

UMSCHLAG Felix GrünschloßSZENENFOTOS Felix GrünschloßPORTRÄTS Volker Beinhorn, Felix Grünschloß, Florian Merdes, privat

IMPRESSUM

HERAUSGEBER STAATSTHEATER KARLSRUHE

GENERALINTENDANT Peter Spuhler

KAUFMÄNNISCHER DIREKTORJohannes Graf-Hauber

VERWALTUNGSDIREKTOR Michael Obermeier

SCHAUSPIELDIREKTOR Axel Preuß

CHEFDRAMATURGJan Linders

REDAKTIONMarlies Kink

KONZEPT DOUBLE STANDARDS BERLIN www.doublestandards.net

GESTALTUNG Kristina Schwarz

DRUCK medialogik GmbH, Karlsruhe

BADISCHES STAATSTHEATER KARLSRUHE 2016/17Programmheft Nr. 386www.staatstheater.karlsruhe.de

TEXTNACHWEISE

Friedrich Schiller: Das Mädchen von Orleans. In: Sämtliche Werke. Hrsg. von Gerhard Fricke und Hergbert G. Göpfert. München: Hanser, 1958.

Alle nicht gekennzeichneten Texte sind Originalbeiträge von Marlies Kink für dieses Heft.

WILLST DU DER LIEBE FURST DICH WÜRDIG NENNEN, SO SEI DER TAPFERN TAPFERSTER!

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Paula Skorupa

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SIEGREICH VOLLENDEN WILL ICH MEINE BAHN, UND KAM DIE HOLLE SELBER IN DIE SCHRANKEN, MIR SOLL DER MUT NICHT WEICHEN UND NICHT WANKEN!