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Kaffee in Mexiko
Aktuelle Daten• Gegenwärtig ist México der weltweit viertgrößte
Kaffeproduzent: fast 5 Millionen Sack á 60kg.
• Es gibt 282.000 ProduzentInnen, die auf einer
Fläche von 760.000 ha eine durchschnittliche Produktion von 276.000 Tonnen/Jahr.
• 97% café arábigo und 3% café robusta.
• 92% der ProduzentInnen sind minifundistas, also Kleinstbauern/bäuerinnen mit weniger als 5 ha Land.
Gabriel Gómez, Cultivo y Beneficio del Café; México; Publicaciones Camacho, 1998; Originalausgabe
1894
About 14,000 migrant workers travel through this road every year from San Marcos, Guatemala, to Union Juarez in Mexico.
© Marco Antonio Cruz
A family of migrant workers harvesting coffee.© Marco Antonio Cruz
Anbaugebiete
Anbaugebiete
Anbaugebiete
Das 19. Jahrhundert: Kaffee und Nationsbildung
• Unabhängigkeit 1821 im Geiste der bürgerlichen Französischen Revolution: nach einem europäischen Modernisierungsideal wird eine zwangsintegrierende „nationalstaatliche“ Identität wird geschaffen:– Guillermo Bonfil Batalla: México profundo. Una
civilización negada, Mexiko: Grijalbo 1990
• Landwirtschaftlich weiterrohstoffexportorientiert: Peripherie im Weltsystem
Loading A Coffee Launch, Champerico, Guatemala, 1877. http://www.nosaracoffee.com/etchings_01.html
Das 19. Jahrhundert: Kaffee und Nationsbildung
• Inneres „Zivilisierungsprojekt“, u. a. durch Förderung von Großplantagen durch Landvergabe.
• Ehemalige Rückzugsgebiete bzw. Kommunalland oder kleinbäuerliche Subsistenzeinheiten wurden zusehends von der um sich greifenden Einverleibung in Großgrundbesitz bedrängt.
• Arbeit ohne Lohn.
• Unternehmer/innen immigrieren aus Europa: Deutsche in Südmexiko und Guatemala
Die Mexikanische Revolution1910-1920
• Nach der Diktatur von Porfirio Díaz (1876-1911) folgen im Verlauf mehrerer Fraktionskriege, Regierungen bzw. Regimes aufeinander
• Ideologischer Konflikt zwischen der südlichen, agrarreformerischen Revolutionsbewegung um Emiliano Zapata einerseits und den bürgerlich-konstitutionellen Gruppen um Obregón und Carranza:
Zapata unterliegt.
Zapata
http://cled.free.fr/fonds-d-ecran/modeles/
Die Folgen der Revolution: Halbe Agrarreform und Zentralstaat
• 1917 Verfassung mit Konzessionen an eine Agrarreform: Das darin grundgelegte ejido-System führt über Jahrzehnte zu enormer Landumverteilung
• Verstärkter Reformschub während der Präsidentschaft von Lázaro Cárdenas (1934-1940): jedoch nicht überall wirksam (Chiapas)
• Nach WW II – el milagro mexicano: Industrialisierung und wirtschaftliche Konsolidierung, jedoch unter agrarischer Importabhängigkeit
Mexikanischer Kaffe und der Weltmarkt
• Verschiedene Internationale Kaffeeabkommen regeln seit 1962 den Weltmarkt– Unterschiedlich starke Kontrolle, abnehmend angesichts
neoliberaler Handelsstrukturen– Gründung der ICO 1963: http://www.ico.org/
• In Mexiko INMECAFE bis 1993 (Weltbank interveniert). Zur gleichen Zeit (Präs. Salinas) auch kein Beitritt zur AAPC aus Rücksicht auf Freihandelsbeziehungen mit den USA (NAFTA)
Kaffee und Widerstand• Fordisierung der Plantagenwirtschaft destabilisiert ländliche
Strukturen weiter
• 1974 Congreso Indígena in San Cristóbal
• 1982 Marcha por la dignidad indígena, Anfänge der EZLN
• Landbesetzungsbewegung
• 1984 Programa de Rehabilitación Agraria als Vermittlungsangebot der Regierung
Kaffe und Widerstand• Tätigkeit der von linken Intelektuellen mitgegründeten
Bauern/Bäuerinnenorganisation Unión de Uniones mit wechselhafter Bedeutung
• 1.1.1994 Aufstand der EZLN unter anderem aus folgenden „unmittelbaren“ Gründen
– Repressionserfahrung der 80er Jahre– Kaffeepreiskrise– NAFTA-Beitritt und damit verbundene Privatisierung der
Landwirtschaft
• Vermehrte Organisation von Kooperativen parallel zu fortbestehendem Großgrundbesitz und oligarchisch dominiertem Welthandel
Kaffee in Mexiko