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SCHUTZ & HILFE www.bundesheer.at Nummer 2 | 2012 Jägerbataillon 18 – Professionell und innovativ Erscheinungsort St. Michael i. O. • Verlagspostamt 8770 • P . b.b. – GZ 02Z033156 M Kampfgeist

Kampfgeist - Bundesheer · nen weiteren Eckpunkt für unser Jahresthema „Fort- ... und seid ein tolles Team! ... Übung wird im Vorfeld ein „Drehbuch“ benötigt, welches den

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SCHUTZ& HILFEwww.bundesheer.at

Nummer 2 | 2012

Jägerbataillon 18 – Professionell und innovativErscheinungsort St. Michael i. O. • Verlagspostamt 8770 • P. b.b. – GZ 02Z033156 M

Kampfgeist

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DAS OBERLAND • Nr. 3 | 2011

Andere sehen hier junge Menschen.Wir einen wichtigen Teil unserer Zukunft.

Wir fordern und fördern junge Menschen und bieten ihnen die Chancen

und Herausforderungen, die sie brauchen. Dabei setzen wir auf gegenseitigen

Respekt und Zusammenarbeit, denn die Ausbildung endet bei uns nicht mit

dem Berufseintritt. Persönliche Weiterentwicklung, Karrierechancen und

lebenslanges Lernen machen uns als Arbeitgeber ebenso attraktiv wie die

Orientierung am Erfolg.

www.voestalpine.com

Studentsujet A 4abf 08.07.2008 10:03 Uhr Seite 1

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Nicht unbegründet haben wir das Schlagwort Kampfgeist auf die Titelseite unserer aktuellen

Ausgabe des Oberlandes abgedruckt, beschäftigt sie sich doch in vielen Varianten mit dem gezeigten Leis-tungswillen unserer Soldaten. Egal ob als einzelner Wettkämpfer bei den Bereichsmeisterschaften Win-ter, als Kollektiv im Einsatz oder während der Ge-fechtsausbildung. Jeder hat sein Scherflein zum Gelingen des jeweiligen Unternehmens beigetragen und dabei seinen ganz persönlichen Kampfgeist gezeigt.

Attachébesuch

Am 18.04.2012 besuchte das in Österreich akkre-ditierte Militärattachékorps das Streitkräfteführungs-kommando. Wir hatten schon zum zweiten Mal in Folge die große Ehre, eine Gefechtsvorführung für den erlauchten Zuschauerkreis zu gestalten. Diese Vorführung im scharfen Schuss wurde nach äußerst kurzer Vorbereitung durch die Kadereingreifkräfte des Bataillons bestritten. Für viele Teilnehmer war dies, so wie ich glaube, ein praktischer Ausblick auf die mittelfristige Zukunft des Bundesheeres ohne Wehrpflicht. Zu diesem Thema möge sich jeder seine eigenen Gedanken machen. Fakt ist aber, dass ein professionelles Training des Kaderpersonals bis zu einem hohen Grad auch ohne Rekruten möglich ist. Das Gefechtsschießen für das Attachékorps stellt ei-nen weiteren Eckpunkt für unser Jahresthema „Fort- und Weiterbildung des Kaders“ dar und bildet die Grundlage für das im Dezember geplante Kompanie-angriffsschiessen der Kadereingreifkompanie des Jägerbataillons 18.

Nicht nur mit diesem Highlight konnten die Solda-ten unseres Verbandes ihre Qualitäten unter Beweis stellen. Auch im Rahmen des Wissenstransfers der 7. Jägerbrigade in Allentsteig, wo wir unser Know How bei der Zusammenarbeit mit Kampfpanzern im

Jeder hat sein Scherflein zum Gelingen des jeweiligen Unternehmens beigetragen und dabei seinen ganz persönlichen Kampfgeist gezeigt.

urbanen Gebiet an alle anderen Verbände weiterge-ben konnten, zeigten wir uner Können.

KampfgeistKampfgeist bedeutet gemäß Duden … „Die unbe-

dingte Bereitschaft zum Einsatz; kämpferische Hal-tung“ und beschreibt also ureigenste soldatische Tugenden. Nicht umsonst ist aber die Kampfgemein-schaft das im Duden unmittelbar danach angeführte Wort, da der Kampfgeist des Einzelnen ohne die Kampfgemeinschaft der Anderen weitaus weniger Wirkung zeigen kann. Als Folgerung könnte also be-hauptet werden, dass Soldaten in Kampfgemein-schaften mit besonderem Kampfgeist für ihre ge-meinsame Sache eintreten. Meine Hoffnung ist es, dass nicht nur die Soldaten unseres Verbandes, de-ren Kampfgeist ich kenne und schätze, sondern auch alle Anderen, auch Entscheidungsbefugte, für eine gemeinsame Sache einstehen. In ungewissen Zeiten ist jeder Einzelne aufgefordert, seine ganz persönli-chen Nehmerqualitäten im positiven Sinn zu zeigen, um zum Fortbestand der Armee, in welcher Form auch immer, beizutragen.

Innerhalb des Verbandes, so glaube ich, setzen wir Schritte in eine gute Richtung. Die Geschwindigkeit werden wir gleichmäßig steigern, aber nicht um den Anschluss zu halten, sondern um die Führung zu übernehmen.

Die Dinge befinden sich im Fluss. Wer nicht schwimmt, der ertrinkt!

Geschätzte Leserinnen und Leser!

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Ihr Oberstleutnant Karl-Heinz Tatschl, Bataillonskommandant JgB18

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Während der letzten sechs Einsatz-Monate des bereits 25. österreichischen Kontingentes im Ko-sovo war es als Kommandant der Stabskompanie unter anderem meine Aufgabe, zusammen mit meinen Soldaten die Schließung des Camps Casablanca (CCB) vorzubereiten und teilweise auch schon durchzuführen. Die Gründe für die Campschließung liegen einerseits sicherlich im Rahmenplan der Kosovo Force (KFOR) begründet, welcher eine schrittweise Reduktion der gesamten militärischen Kräfte im Land und eine Schließung von mehreren Camps vorsieht. Andererseits spielt hier sicherlich auch die Notwendigkeit zu sparen eine wichtige Rolle. Da bereits heuer Anfang März die letzte im Einsatzraum verbleibende Jägerkom-panie aus unserem Camp nach Pec ins Camp der Italienern umgezogen ist, beherbergte das CCB zu diesem Zeitpunkt nur noch den Stab der nationalen Führung, die Stabskompanie, die gemischte Trans-portkompanie (halb österreichisch, halb schweize-risch) sowie das ausgelagerte österreichisches Gerät. Dass sich somit ein „riesiges“ Camp, das von seiner Größe für die Unterbringung eines ge-

Eine Ära geht zu EndeDie Schließung des Camps Casablanca im Kosovo

HauptmannRoché Fruhmann

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samten Jägerbataillons mit drei Jägerkompanien geeignet ist, nicht mehr rechnet, erscheint wohl jedem klar.

Schrittweiser AbbauDeshalb erschien bereits im Dezember des vori-

gen Jahres eine Kommission der Streitkräfte und leitete die Intensivplanungsphase der Campschlie-ßung ein. Die Eckpunkte der Schließung sowie die hiezu notwendigen Arbeiten wurden während mei-nes Einsatzes eingeleitet und großteils bereits ab-geschlossen. Diese wären zum Beispiel der Ankauf eines bereits bestehenden Container-Unterkunfts-gebäudes auf dem Gelände des Hauptquartiers der Kosovo Force in der Hauptstadt Pristina, der Um-bau und Adaptierung der neu erworbenen Contai-ner-Unterkunftsgebäude, die Anmietung und Vor-bereitung der Unterkünfte, Gefechtsstände und Lagermöglichkeiten für eine gesamte Jägerkompa-nie bei den italienischen Kräften im Camp Villagio Italia in Pec usw. Somit kann gesagt werden, dass es langsam aber sicher „leer“ wird im CCB.

Schweizer Kameraden ziehen umAuch die Schweizer Kameraden waren während

den letzten Monaten nicht müßig. Große Teile der Schweizer Unterkünfte wurden bereits abgebaut und an die neuen Schweizer Standorte in Prizren und Pristina verbracht. Bis zur Schließung verblei-ben lediglich ein Schweizer Zug der Jägerkompa-nie als Wachzug, die Militärpolizei sowie einige

Pionierkräfte im Lager. Für alle Veteranen des Ko-sovo-Einsatzes und Genießer der schweizerischen Küche sei hier jedoch ein kleiner Trost angemerkt: In Zukunft gibt es im Kosovo zwei Orte, an denen man die Schweizer Küche genießen kann.

Viel Arbeit für das 26. KontingentAuch das jetzige Kontingent hat noch einiges an

Arbeit vor sich. So muss der neue Luftumschlag-punkt am Flughafen in Pristina errichtet werden, weil der bisherig genutzte Militärflugplatz ge-schlossen wird. Die gesamte Transportkompanie wird in den nächsten Wochen nach Prizren um-ziehen.

Ein großer Umzug für die Stabskompanie, näm-lich der Umzug des Ersatzteillagers mit insgesamt 12.000 Ersatzteilen, steht auch noch bevor. Und weitere Aufgaben sind zu bewältigen, bis die Um-gliederung und Unterbringung der österreichi-schen Soldaten im Einsatzraum abgeschlossen ist.

Für mich als Kommandant der Stabskompanie war es sicherlich eine erlebnisreiche, lehrreiche und aufregende Zeit, fielen doch auch Aufgaben,wie die Versorgung der Jägerkompanie und der Reser-ve-Kräfte während der letzten Unruhen ebenfalls in meine „Amtszeit“ als Kompaniekommandant. Alle an die Kompanie gestellten Aufgaben und Aufträge wurden jedoch professionell abgearbeitet, deshalb gebührt hier auch ein großer Dank meinen Zugs-kommandanten und meinen Soldaten. Ihr ward und seid ein tolles Team!

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Schießsimulator für InfanteriewaffenDie Landwehrkaserne in St. Michael in Oberstei-

ermark wird, so hoffen wir Angehörige des Jäger-bataillons 18, in naher Zukunft einen von insge-samt sieben Schießsimulatoren für Infanteriewaf-fen erhalten, welche das Österreichische Bundes-heer beschaffen wird.

Dies ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft der Schießausbildung. Der Schießsimulator für Infan-teriewaffen, abgekürzt „SSim/InfWa“, wird näm-lich nicht ausschließlich den Soldaten der Land-wehrkaserne in St. Michael zur Verfügung stehen, sondern zukünftig auch von anderen Verbänden im Einzugsbereich zur Verbesserung der Schießaus-bildung und zur Einsatzvorbereitung genutzt wer-den können.

Zweck und zukünftige StandorteDer Schießsimulator für Infanteriewaffen dient

zur Vermittlung der Schießgrundschule und zur Aufzeichnung und Auswertung von Schießergeb-nissen. Neben sämtlichen Schulschießübungen und Einzelgefechtschießübungen sollen auch er-weiterte Szenarien mit verschiedenen Schwierig-keitsgraden eingespielt werden können. Der Schießsimulator für Infanteriewaffen wird zukünf-tig ein wichtiger Faktor für die Vorbereitung auf das Scharfschießen sein (Munitionsersparnis), er wird jedoch nicht das Scharfschießen ersetzen! Das Arbeiten mit dem Schießsimulator wird für einzelne Soldaten möglich sein, es werden aber auch Übungen mit bis zu 8 Teilnehmern durchge-führt werden können.

VizeleutnantAndreas Farkas

Schießausbildungder Zukunftbeim Jägerbataillon 18

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Die weiteren zukünftigen Standorte in Österreich werden die Benedek-kaserne in Bruckneudorf, die Wall-nerkaserne in Saalfelden, die Liech-tensteinkaserne in Allentsteig, die Jansakaserne in Großmittel, die Zehnerkaserne in Ried im Innkreis und die Laudonkaserne in Klagenfurt sein.

Ausstattung des SchießsimulatorsÜber ein Traversensystem wird mit sechs Pro-

jektoren ein dreidimensionales Geländemodell mit realitätsnahen Zielen und Szenarien auf eine Lein-wand (2,30m x 4,60m) eingespielt. Die teilneh-menden Schützen können über eine Anschlusspa-neele mit einem Scharfschützengewehr 69, Ma-schinengewehr 74, Panzerabwehrrohr 66/79, Feld-stecher, Wärmebildgerät „Sophie“, Nachtsichtge-rät „Lucie“ oder dem Nachsichtfernglas 87 ver-bunden werden. Über Funk können zusätzlich acht Stück Sturmgewehr 77 und acht Stück Pistole 80 eingespeist werden. Die Vorwärts- und Rückwärts-bewegung wird durch eine Bewegungssteuerung simuliert, welche ein wenig gewöhnungsbedürftig, jedoch mit ein wenig Übung durchaus erlernbar ist.

Verschiedene Übungsszenarien stehen zur Verfügung

Zu den bereits gespeicherten Schulschießübun-gen und Einzelgefechtschießübungen lassen sich individuelle Übungen programmieren. Für diesen Zweck stehen verschiedene Datenbasen (Gelände-modelle) wie zum Beispiel ein bewaldetes Gebiet, eine Kleinstadt oder ein Flughafen zur Verfügung. Man kann auch jedes Geländemodell mit unter-schiedlichen Uhrzeiten (automatische Verände-rung des Tageslichts) versehen, oder verschiedene Jahreszeiten und Umweltbedingungen (Wolken, Wind, Nebel, usw.) einspielen.

In diese Geländemodelle können je nach Lage aus einem Objektkatalog Fahrzeuge, Menschen, Hubschrau-ber und noch vieles mehr ausge-sucht und in das Szenario eingefügt

werden. Den meisten „Objekten“ kön-nen Aufträge erteilt werden. Zum Be-

spiel kann ein gegnerischer Schütze so programmiert werden, dass er bis zu einem

vordefinierten Zeitpunkt in seiner Stellung bleibt und danach erst das Feuer eröffnet. Durch die große Auswahl an verschiedenen Personen im Objektkatalog besteht eine gute Möglichkeit Freund/Feind-Kennung zu trainieren.

Für Schulschießen und Einzelgefechtschießen, welche das Schießprogramm vorsieht sind zur Vorbereitung das Installieren der Waffen und da-nach das Zuordnen der einzelnen Schützen zu den jeweiligen Waffen nötig. Diese Tätigkeiten nehmen wenig Zeit in Anspruch. Bei einer selbst kreierten Übung wird im Vorfeld ein „Drehbuch“ benötigt, welches den taktischen Ablauf beschreibt. Je nach Komplexität der Übung dauert die Ausarbeitung ein paar Tage. Dies müssen jene Kommandanten, welche den Simulator in Anspruch nehmen wollen, berücksichtigen.

Nachbesprechung einer Übung und Trefferauswertung

Dank eines Ballistiktrainingsprogrammes wird es möglich sein, für jeden Schützen eine optimale Trefferauswertung durchzuführen und Schützen-fehler bzw. Handhabungsfehler über das Simulati-onssystem unter Beisein eines Schießausbilders zu erkennen und auszubessern.

Erstinbetriebnahme für 2012 geplantDer erste Schießsimulator für Infanteriewaffen

wird gerade von der Herstellerfirma e.sigma in Betrieb genommen und überprüft. Nach Beheben der „Kinderkrankheiten“ sollen sämtliche Simula-toren in Österreich an die jeweiligen Standorte

übergeben werden können. Wir, das Jägerbataillon 18, hof-fen, dass die Inbetrieb-nahme in der Land-wehrkaserne in der zweiten Jahreshälfte 2012 vollzogen wer-

den kann. Wir sehen den Schießsimulator für Infanteriewaffen als große Chance für die Zukunft der Schießausbildung und freuen uns auf die Zusammenar-beit mit jenen Ein-heiten die zu uns kommen und mit dem Schießsimula-tor ihre Schießaus-bildung intensivie-ren werden.

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Winteralpinausbildung des schweren Granatwerferzugs

Stabswachtmeister Markus Könighofer

Im September 2011 erhielt das Jägerbataillon 18 vom Militärkommando Steiermark den Auftrag, einen Lawineneinsatzzug zu formieren, für Einsät-ze auszubilden und im Zeitraum von Anfang No-vember 2011 bis Mitte April 2012 bereitzuhalten. Aufgrund der Verfügbarkeit und personellen Stär-ke des Granatwerferzuges, der sich ausschließlich aus Berufssoldaten zusammensetzt, erhielt die 1. Jägerkompanie in Folge den Auftrag, den Lawi-neneinsatzzug, gegliedert in einen Zugtrupp und drei Suchgruppen, aufzustellen. Die Spezialgruppe wurde durch das alpinqualifizierte Kaderpersonal des Bataillons, mit Masse aus der 2. Jägerkompa-nie, gebildet.

Ausbildung bei winterlichen VerhältnissenDas „frühlingshafte“ Wetter Anfang Dezember

und die Teilnahme an der Verbandsübung „Decisi-ve Engagment“ gaben Anlass, den Beginn der Ausbildung in den Jänner zu verschieben. Einen Temperatursturz und 50cm Schneefall später be-gannen wir am 10. Jänner mit der Alpinausbildung unter der fachkundigen Anleitung von Heeresberg-führern und Heeresbergführergehilfen der 2. Jä-gerkompanie.

Da die meisten Angehörigen des Zuges alpin-technisch als „unbedarft“ einzustufen waren, star-tete die Ausbildung nach dem Ausfassen der Aus-rüstung mit allgemeinen Unterrichten. Drei Tage lang erlernten wir den Umgang mit der Alpinaus-

rüstung, Verschüttetensuche und -bergung, den Bau von Rettungsgeräten und das Bewegen im Schnee. Die erste Abfahrt mit Heeresschi und dem Kampfschuh „Hochgebirge“ bildete den Höhe-punkt der ersten Woche. Vorläufig abgeschlossen wurde die Ausbildung durch eine Lawineneinsatz-übung in der Eisenerzer Ramsau.

Touren und BiwakZur Erhaltung der so gewonnenen Fähigkeiten

folgten nun mehrere Touren in unterschiedlichem Gelände. Erwähnenswert sind in diesem Zusam-menhang die Tour auf die Häuslalm im Hoch-schwab ge biet, die unter widrigsten Wetterbedin-gungen durchgeführt wurde, und die Tour auf die Mugl, wo Steigeisen sicherlich gewisse Vorteile gegenüber unseren Schiern gebracht hätten.

Der interessanteste und sicherlich intensivste Abschnitt der Ausbildung ereilte uns am 28. Febru-ar am Truppenübungsplatz Seetaler Alpe. Nach dem Aufstieg in den Raum Hohe Rannach errich-teten wir ein planmäßiges Biwak im Schnee. Ob-wohl das Wetter während des Aufstieges vielver-sprechend war, wandte sich das Wetterglück von uns ab und brachte starken Wind und Schneefall. Derart motiviert fiel es vielen aber leichter, sich tief in den Schnee zu graben. Errichtet wurden sechs Schneehöhlen für jeweils sechs Mann. Bereits in den Abendstunden waren alle Biwaks mehr oder weniger errichtet und die Mannschaft konnte sich,

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Winteralpinausbildung des schweren Granatwerferzugs

bis auf die obligatorische Sicherung, ein wenig Ruhe gönnen. Am folgenden Morgen fuhren wir über den Brandriegel ab. Im Zuge der Abfahrt wur-de der Abtransport eines Verletzten mit der Univer-saltrage geübt.

Abschließend betrachtet hat der Zug und jeder einzelne Soldat von der Einteilung profitiert, da die

Überlebensfähigkeit und Beweglichkeit im alpinen Gelände maßgeblich verbessert wurde und einige ihre Liebe zum Berg(-sport) entdeckten.

Ein Einsatz zur Lebensrettung war aufgrund der Schnee und Lawinensituation im Winter 2011/2012 glücklicherweise nicht notwendig.

Berg Heil!

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Mit einem Wissen, das nicht zwischen Wirts-haus schlägereien, Fußballausschreitungen, Kampfsportarten und dem militärischen Nahkampf unterscheidet, begann für mich und fünf weitere Soldaten des Jägerbataillons 18 in der zweiten Märzwoche der sogenannte Nahkampfinstruktor-kurs. Die ersten Unterrichte umfassten die Berei-che unbeabsichtigter Schusswaffengebrauch, la-gebedingter Erstickungstod, militärischer Nah-kampf im Allgemeinen sowie Nahkampf und die dazugehörigen Techniken. Nachdem wir unser theoretisches Wissen mit den Grundlagen erwei-tert hatten gingen wir zu den ersten praktischen Ausbildungsabschnitten über.

Praktische AusbildungDiese Aufgaben waren gleichsam interessant

und herausfordernd. So lernten wir, diverse gegne-rische Angriffe mit der Waffe abzublocken, um danach mittels Folgetechniken zum Gegenangriff überzugehen. Das große Wissen unserer Ausbilder half uns sehr schnell beim Erlernen der anstren-genden und teilweise komplett gegenteilig zur normalen Bewegung auszuführenden Übungen. Es stellte sich schnell heraus, dass unter uns sechs so mancher „Bewegungsspezialist“ war. Die aufei-nander aufbauenden Bewegungsabläufe wurden uns von kompetenter Ausbilderseite Schritt für Schritt näher gebracht. Als dann die ersten „Geg-ner“ durch die Luft flogen, zeigte sich wie wirksam der militärische Nahkampf sein kann.

Die Kampfbahn verlangt alles abDas Gelernte mussten wir dann am Ende dieser

Woche auf einer Kampfbahn unter Stress, Unge-wissheit und teilweise sogar Angst anwenden. Bei diesem Parcours waren über die ganze Länge di-verse Stationen vorbereitet, bei denen durch das Ausbildungskader verschiedene Angriffe auf uns durchgeführt wurden und wir diese abwehren mussten. Zusätzlich zu den Gegnern mussten wir

uns in finsteren Kellern orientieren und diverse Fassaden erklimmen. Es zeigte sich, dass wir alle die „Grundstruktur“ des militärischen Nahkampfes verstanden hatten. Eine Woche ist zum Erlernen eines so komplexen Themas etwas wenig, den-noch mussten wir unser theoretisches Wissen und das praktische Können bei einer Überprüfung un-ter Beweis stellen. Mit dieser Begutachtung durch die Ausbilder war die erste Woche abgeschlossen und am Wochenende hatten wir ein wenig Zeit, unsere „Wunden“ zu lecken, denn blaue Flecken gab es genug.

Die zweite Woche beginntDie zweite Woche begann wieder mit Unterricht,

allerdings waren wir nicht diejenigen, die zuhörten, sondern abwechselnd auch die Vortragenden. Man muss als Nahkampfinstruktor auch theoretisches Wissen vermitteln können. Im Laufe dieser Woche bekamen wir noch den Feinschliff in der richtigen Anwendung und den speziellen Ausbilderblick, um Fehler unserer zukünftigen Schützlinge zu erken-nen und zu korrigieren.

Generell erfuhren wir im zweiten Abschnitt wich-tige Techniken für die Ausbildung, welche die kompletten Abwehrübungen in möglichst leicht zu lernende, annähernd natürliche Bewegungen auf-teilt. Das war sicher notwendig, weil einige von uns in absehbarer Zeit selbst als Ausbilder für di-verse Nahkampfthemen in den jeweiligen Kompa-nien herangezogen werden.

Am Ende des Kurses wurde uns vom Bataillons-kommandant feierlich das Abzeichen und die Ur-kunde verliehen und somit dürfen wir uns alle Nahkampfinstruktor nennen. Abschließend möchte ich mich für die gute und fundierte Ausbildung bei unseren Mentoren bedanken und mich für entstan-denen blauen Flecken und „Spotzn“ bei meinen Kurskameraden entschuldigen, beziehungsweise es ihnen nachsehen, dass auch sie mir einige be-schert haben.

Nahkampfausbildung beim Jägerbataillon 18

WachtmeisterDaniel Brandner

„…blaue Flecken gab es genug.“

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Vom 16. bis zum 20. April 2012 fand die jährli-che Kaderfortbildung des Jägerbataillons 18 statt. Gestartet wurde die Kaderfortbildung mit der Stun-de des Bataillonskommandanten. Bei den darauf folgenden allgemeinen Belehrungen handelte es sich in erster Linie um Themen, welche die militä-rische Sicherheit betreffen. Der theoretische Teil im Lehrsaal dauerte zum Glück der Betroffenen nur einen Tag. Am Dienstag wurde die Theorie durch die Praxis abgelöst und mit der Ausbildung in der Handhabung und im Einsatz des Pfeffersprays und der im Jägerbataillon 18 verfügbaren Simulations-systeme fortgesetzt.

Angriffsschießen Den Höhepunkt der Kaderfortbildung stellte aber

das Angriffsschießen des Kadereingreifzuges - ein Jägerzug, welcher aus Kadersoldaten des Batail-lons ohne Grundwehrdiener gebildet wird – im Zusammenwirken mit dem schweren Granatwer-ferzug und den Luftstreitkräften dar. Geübt wurde das angriffsweise Vorgehen der Infanterie mit Feuerunterstützung durch den Granatwerferzug und durch Flächenflugzeuge vom Typ PC7, welche mit einem überschweren Maschinengewehr be-waffnet sind. Der Kadereingreifzug musste sich unter Feuer und Bewegung an einen gegnerischen Kontrollpunkt heranarbeiten und das besetzte Ge-lände in Besitz nehmen. Um den Gegner so real als möglich wirken zu lassen, wurde das Vorgehen des Kadereingreifzuges durch gegnerisches „Feu-er“, dessen Wirkung durch Pyrotechnik-Sprengun-gen im Nahbereich des angreifenden Zuges darge-stellt wurde, behindert. Als eigene Gegenmaßnah-me wurde durch den schweren Granatwerferzug,

gestellt durch Teile der Kaderpräsenzeinheit des Jägerbataillons 18, das Feuerkommando „Zer-schlagen“ geschossen. Damit war es dem angrei-fendem Kadereingreifzug möglich, den gegneri-schen Kon trollpunkt in Besitz zu nehmen.

Der Gegner greift anGegnerische Kräfte in Zugsstärke setzten darauf-

hin zum Gegenangriff an. Der Kommandant ent-schied sich, diesen Gegenangriff durch den Einsatz von Luftnahunterstützung zu zerschlagen. Da kein Feuerleitoffizier für die Luftstreitkräfte zur Verfü-gung stand, kam das Hilfsverfahren zum Einsatz. Dabei wurde das Feuer der überschweren Maschi-nengewehre der Flächenflugzeuge durch den Be-obachter des Granatwerferzuges ins Ziel gebracht. Das Zusammenwirken von Infanterie, Steilfeuer und Luftstreitkräfte stellte in diesem Szenario die größte Herausforderung dar, weil sich Granaten und Flieger nicht gleichzeitig im selben Raum be-finden dürfen. Abschließend wurde ein eingespiel-ter Verwundeter mittels Hubschrauber und Winde geborgen und der Sanitätsversorgung zugeführt.

Militärattachés als kritische ZuseherDieses Scharfschießen wurde von den in Öster-

reich akkreditierten Militärattachés, welche bei den jeweiligen Botschaften und diplomatischen Vertre-tungen in Österreich ihren Dienst versehen, beob-achtet und durchwegs kritischen Fragen unterwor-fen. In einem Punkt mussten wir die Attachés aber enttäuschen. Das Scharfschießen wurde durch unsere Soldaten nicht, wie von den Attachés ver-mutet, tagelang vorgeübt, sondern ein Durchgang am Vormittag war ausreichend.

KaderfortbildungKadereingreifkräfte im Scharfen Schuss

Hauptmann Gernot Schaunitzer

„Das Zusammenwirken

von Infanterie, Steilfeuer und Luftstreitkräfte

stellte in diesem Szenario die größte

Herausforderung dar…“

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Starkes Teilnehmerfeld mit internationaler Beteiligung

Von 31. Januar bis 2. Februar 2012 fanden die diesjährigen Bereichsmeisterschaften Ost Skilauf am Truppenübungsplatz Seetaler Alpe statt. Das Jägerbataillon 18 bestritt die Bewerbe Biathlon, Biathlon-Staffel und Patrouillenlauf mit insgesamt 23 Soldaten, davon vier „Dreifach-Starter“, teil.

Die Bereichsmeisterschaften zeichneten sich durch ein starkes Teilnehmerfeld mit ausländischer Beteiligung aus Deutschland, Ungarn und Sloweni-en sowie eine straffe Organisation aus. Auch das Wetter zeigte sich eher von der „straffen“ Seite. War doch die kälteste Woche des Winters mit Tiefstwerten um die -18° Celsius, gemessen um 0800 Uhr, angebrochen.

Sportlicher WettstreitJägerbataillon 18 stellt erfolgreiche Mannschaften bei Winterwettkämpfen

HauptmannAlexander Kroboth

Erfolge für das Jägerbataillon 18Am ersten Tag der Bewerbe konnte sich das

Jägerbataillon 18 im Biathlon-Einzel-Bewerb mit Zugführer Grabmayr Markus den Sieg mit 23 Se-kunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten si-chern. Die Staffel des Jägerbataillons 18 konnte am zweiten Tag mit einer hervorragenden Leistung den zweiten Platz mit einem beruhigenden Res-pektabstand von acht Sekunden vor der drittplat-zierten Staffel des Fliegerabwehrbataillons 2 aus Zeltweg behaupten. Vor allem der Schlussläufer des Jägerbataillons 18, Stabswachtmeister Krempl Martin, dürfte den Atem seines Verfolgers die ge-samte Runde im Nacken gespürt haben. Zitat: „I bin no nie sooo vor jemanden davon’glaufen!“

Der Patrouillenlauf als KönigsdisziplinAm dritten Tag der Bewerbe stand die Königsdis-

ziplin auf dem Programm: der Patrouillenlauf. Programmgemäß waren die Temperaturen wieder auf „Gefriertruhenniveau“ und die Starter mussten sich Gedanken um ihre Laufadjustierung machen.

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Kampfanzugjacke leicht versus Thermojacke hieß das Match, welches bei so ziemlich allen Patrouil-len von der Kampfanzugjacke leicht gewonnen wurde. „Durch schnelleres Lauftempo lassen sich niedrige Temperaturen locker ausgleichen“, so der Tenor der Teilnehmer. Im Minutentakt starteten die Mannschaften und schon am ersten Anstieg ließen sich die ambitionierten Mannschaften von denen unterscheiden, bei welchen nur der olympische Gedanke zählte.

Nach Bezwingen des Anstieges folgten eine Ab-fahrt und ein kurzer Anstieg zur Station Schießen. Drei mal drei Schuss sollten den Weg in das Ziel finden. Die Schießleistung ist einer der Knack-punkte dieses Bewerbes, denn pro Fehlschuss werden eine Minute zur Gesamtlaufzeit hinzuge-rechnet. Nach einem kurzen Anstieg und einer weiteren Abfahrt folgte das Handgranatenwerfen, welches den zweiten Knackpunkt darstellt. Vier

Handgranaten müssen in einen Zielkreis geworfen werden und auch hierbei gilt: pro Fehlwurf eine Strafminute. Ein weiterer kurzer Anstieg und die Abfahrt ins Ziel beendeten den Bewerb. Die Mann-schaften des Jägerbataillons 18 zeigten allesamt eine couragierte Leistung, konnten aber durch ei-nige Fehlschüsse und Fehlwürfe leider keine Top-Platzierung erreichen.

Es bleibt auf jeden Fall die Erinnerung an einen tollen Bewerb und das Versprechen nächstes Jahr den Osten Österreichs erneut zu fordern!

„I bin no nie sooo vor jemanden davon’glaufen!“

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Seite 14 DAS OBERLAND • Nr. 2 | 2012

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Nach zwei Jahrzehnten im kaiserlichen Heer konnte Dominik Eder mit dem Erreichten zufrieden sein. Der demokratische Geist in diesem Korps, in welchem unabhängig von der Herkunft nur die Tat oder das Recht den Rang gab, hatte seinen militärischen und sozialen Aufstieg begünstigt. Seit August 1863 Kom-mandant der 9. Feldkompanie des k.k. Infanterie-Re-giments König der Belgier No 27, verfügte der Haupt-mann 1. Klasse nunmehr über ein Einkommen, das auch die Gründung einer Familie nicht mehr aus-schloss.

Sein Leben verlief in geordneten Bahnen, als politi-sche Ereignisse im Norden Europas für eine unerwar-tete Wendung sorgten. Im Zuge einer Militäraktion des Deutschen Bundes sollte ein aus Preußen und Österreichern bestehendes Expeditionskorps gegen die Annexion des norddeutschen Herzogtums Schles-wig durch Dänemark vorgehen. Im Verband des ös-terreichischen Kontingents bildeten das 9. Jägerba-taillon und das 27. Infanterieregiment (Steirer) ge-meinsam mit dem 14. Infanterieregiment (Oberöster-reicher) die „schwarz-gelbe“ Brigade Nostitz, so be-nannt nach ihren Aufschlagfarben. Auf dem unge-wohnten Kriegsschauplatz übernahm Hauptmann Eder Anfang Februar 1864 den Befehl über die aus der 9. und 10. Kompanie bestehende 5. Division sei-nes Regiments.

Nach ersten Zusammenstößen räumten die Dänen rasch vor der Übermacht der Verbündeten ihre Hauptstellung bei Schleswig. Zur Verfolgung be-

Ein obersteirisches Soldatenschicksal aus dem 19. Jahrhundert Teil 2

Der tapf’re Hauptmann Eder

HauptmannMartin Parth

Das k.k. Infanterie­Regiment König der Belgier Nr. 27 rückt in der Schlacht von Oeversee zum Sturm vor

stimmte der österreichische Befehlshaber Feldmar-schallleutnant Gablenz die Brigade Nostitz, obwohl diese drei Nächte bei großer Kälte im Freien biwakiert und seit 24 Stunden keine warme Verpflegung erhal-ten hatte. Nach sechsstündigem Marsch im Schnee-sturm wurde am 6. Februar 1864 bei Oeversee, knapp südlich von Flensburg, die dänische Nachhut-brigade zum Kampf gestellt und wegen der fortge-schrittenen Tageszeit sogleich aus der Bewegung heraus frontal angegriffen. Das Abwehrfeuer der dä-nischen Kerntruppen und erbitterte Nahkämpfe ver-ursachten hohe Verluste unter den entlang der Straße vorrückenden Neunerjägern, deren Gewehre infolge des feuchten Pulvers häufig versagten. Erst dem nachfolgenden 1. Bataillon König der Belgier gelang es, westlich der Straße bis zum Sankelmarker See vorzudringen. Nachdem Teile auch die östlich davon gelegene Höhe erstürmt hatten, konnten die 27er vereint mit den Jägern den Gegner aus dem Sankel-marker Wald drängen (Abb. 1).

Als die dänischen Reserven eben zum Gegenangriff schritten, erreichte das 2. Bataillon der „Belgier“ im Eilmarsch das Schlachtfeld und formierte sich, ohne die Tornister abzulegen, sofort mit zwei Divisionen in der Front, einer weiteren als Reserve, zum Sturm. Im heftigen Feuer wies Regimentsadjutant Oberlieute-nant Josef Guggenberger an der Spitze der 5. Divisi-on dem Kommandanten Hauptmann Eder den Weg auf die entscheidende Höhe rechts der Straße (Titel-bild, Abb. 2). Während seine Männer in einem über-

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raschenden, wuchtigen Gegenstoß zwei feindliche Bataillone zum Stehen brachten, wurde Eder das Pferd unter dem Leib erschossen. Ehe die Dänen sich erneut sammeln konnten, wurden sie ein zweites Mal geworfen. Im gut gezielten Feuer, das sie sodann aus rückwärtigen Positionen eröffneten, mehrten sich die Verluste der im deckungsarmen Gelände ausharren-den Steirer, deren von Kälte und Nässe beeinträchtig-te Munition eine wirksame Gegenwehr verhinderte.

Angesichts der unhaltbaren Lage führte Haupt-mann Eder, zu Fuß mit gezogenem Säbel voran, seine Division zum dritten Mal zum Angriff. Kugeln durch-löcherten seinen Mantel, mehrere 27er blieben tot oder verwundet liegen, bevor der Gegner endgültig zurückwich. Die Eroberung von Bilschau, wo das Gros der dänischen Truppen zusammengedrängt war, durch die nun freiwerdenden österreichischen Kräfte beendete das Gefecht. An eine Verfolgung war wegen der allgemeinen Erschöpfung und der eintre-tenden Dunkelheit nicht zu denken. Das taktische Ziel war erreicht, wenn auch um einen sehr hohen Preis. Der Weg nach Flensburg war frei, der Gegner befand sich in beschleunigtem Rückzug.

Einzelheiten der Kämpfe wurden von Beteiligten, Journalisten und Schriftstellern in überreicher Fülle festgehalten. Die patriotische Leserschaft erbaute sich an den Taten des manipulierenden Feldwebels (Rechnungsunteroffizier) Hauptmann Eders, Carl Pilz aus St. Peter bei Graz, der seine von der Kälte abge-lösten Zehennägel durch Wachs ersetzte und wie der Cadet-Feldwebel Ernst Schüssler als Zugskomman-dant drei Bajonettangriffe in der Kette der 5. Division mitmachte, oder des Feldwebels Franz Kügerl der 10. Kompanie aus Wildon, der, wiewohl schwer verwun-det, seinen zu Hilfe geeilten Bruder unter Verweis auf die beschworene Pflicht in die Einteilung zurück-schickte (Abb. 3, 4, 5). Alle drei erreichten den Offi-ziersrang, Beispiele für die tüchtige Ausbildung und Selbständigkeit der Unteroffiziere, die den Platz ihrer gefallenen Vorgesetzten eingenommen hatten.

Abb. 4: Lieutenant Ernst Schüssler

Abb. 3: LieutenantCarl Pilz

Abb. 2: Oberlieutenant Josef Guggenberger

Abb. 5: Lieutenant Franz Kügerl

Abb. 7: Verbandsplatz im Oeversee­Krug

Abb. 6: Regimentsarzt Dr. Carl Köstler

Abb. 1: Lage am 6. Februar 1864 gegen 16 Uhr (blau: Österreicher; rot: Dänen)

Einschließlich der ihren Verletzungen Erlegenen beklagte das Regiment König der Belgier 82 Tote und 170 Verwundete, davon 67 dauerhaft Dienstuntaugli-che. Viele hatten im Nahkampf Bajonettstiche und Kolbenhiebe davongetragen. Da die Sanitätsabteilun-gen im raschen Vormarsch zurückgeblieben waren, durchkämmten die erschöpften 27er selbst bei Nacht das verschneite Gefechtsfeld nach Überlebenden. Im „Historischen Krug“ zu Oeversee, wo Regimentsarzt Dr. Carl Köstler und seine Kollegen mit bescheidens-ten Mitteln die vielen Opfer beider Seiten versorgten, genießen heute Gäste in stilvollem Ambiente Gastro-nomie und Wellness (Abb. 6, 7). Die Säle des Hotels bergen zahlreiche wertvolle Erinnerungsstücke, dar-unter die Photographien Dominik Eders und seiner Kameraden.

Der unter widrigen Umständen erfochtene Sieg hob nicht nur das Selbstbewusstsein der beteiligten Truppen. In den Augen der europäischen Politik, die den Konflikt in Schleswig-Holstein mit Aufmerksam-keit verfolgte, hatte Österreich nach der Niederlage von 1859 seinen Großmachtanspruch bekräftigt. Freudig griff die Tagespresse im In- und Ausland die Leistungen der „schwarz-gelben“ Brigade auf dem exotischen Kriegsschauplatz auf und verstärkte die Woge patriotischer Begeisterung in der Heimat. Hauptmann Eder, den der Tag von Oeversee schlag-artig ins Blickfeld der Aufmerksamkeit gerückt hatte, wurde von General Gablenz mit einer besonders eh-renvollen Mission betraut. Hauptmann MMag. Martin Parth

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Jedes Jahr ehren das Jäger-bataillon 18 sowie die anderen

kleinen Verbände der 7. Jägerbri-gade aus ihren Reihen Sol-daten, die sich im vorausge-

gangenen Jahr durch be-sondere Leistungen oder Verdienste ausgezeich-net bzw. hervorgetan haben. Zur Anerken-nung dieser herausra-genden Leistungen wird die besondere

A u s z e i c h n u n g „Soldat des Jah-res“ verliehen. Soldat des Jahres 2011 ist Stabs-

wach tme is t e r Markus König-

hofer.

Soldat des Jahres

Soldat des JahresStabswachtmeister Markus Könighofer

Stabswachtmeister Könighofer ist seit vielen Jah-ren Berufsunteroffizier im Jägerbataillon 18 und hat sich in zahlreichen Dienstjahren besonders auf den Gebieten des Granatwerfers und des Steilfeu-ers exzellente Kenntnisse und großes Fachwissen angeeignet. Dieses Fachwissen, aber auch seine Kompetenzen in der Führung der ihm anvertrauten Untergebenen, stellt er seit einigen Jahren als stellvertretender Zugskommandant des schweren Granatwerferzuges, der als Kaderpräsenzzug aus-schließlich aus Berufssoldaten besteht, jeden Tag eindeutig unter Beweis.

Durch seine ruhige, überlegte Art ist er seinen Kommandanten in allen Belangen eine große Un-terstützung und auf Grund seines kameradschaftli-chen Umgangs mit seinen Soldaten das Herz des Zuges. Stets loyal seinen Vorgesetzten gegenüber hat er doch immer ein offenes Ohr für seine Solda-ten und Kameraden und kümmert sich verlässlich um alle Aufgaben, die seine verantwortungsvolle Tätigkeit als stellvertretender Zugskommandant erfordern.

Stabswachtmeister Könighofer ist seit mehr als drei Jahren mit seiner Gattin Eva Maria verheiratet und wohnt in Lutschaun. Die Redaktion der Trup-penzeitung des Jägerbataillons 18 bedankt sich für die treue und herausragende Dienstleistung, gratu-liert zur erhaltenen Auszeichnung und wünscht viel Glück und alles Gute für die kommenden Jahre und Herausforderungen. Oberleutnant Markus Wilfinger

ImpressumAmtliche Publikation der Republik Österreich/ Bundesminister für Landes-verteidigung und SportMedieninhaber, Herausgeber und Hersteller: Republik Österreich/Bundes minister für Landesverteidigung und Sport, BMLVS, Rossauer Lände 1, 1090 WienRedaktion: BMLVS, Jägerbataillon 18, Landwehrkaserne, Brunn 13,8770 St. Michael i.O., Tel.: 050201 53-31 500; E-Mail: [email protected]

Redakteure:Chefredakteur: Oberstleutnant MSD Karl-Heinz TatschlRedakteur: Hauptmann Mag.(FH) Christian LacknerErscheinungsjahr: 2012Fotos: siehe FotoquelleLayout: Karl Papst/Universal Druckerei, Gösser Straße 11, 8700 Leoben

Tel. 03842/44776-0, www.universaldruckerei.atDruck: BMLVS/Heeresdruckzentrum

FOTOQUELLEMilitärkommandoSteiermark

Major Manfred Leitner

Hauptmann Rosché Fruhmann

Hauptmann Martin Parth

Vizeleutnant Franz Tösch

Stabswachtmeister Markus Könighofer

Oberwachtmeister Gerald Stiegler

Die Redaktion der Truppenzeitung

„Das Oberland“

wünscht allen Lesern

einen schönen und erholsamen

Urlaub!

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Nr. 2 | 2012 • DAS OBERLAND Seite 17

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Lehrlingsausbildungdie ZweiteLehrlingsausbildung angelaufen

Im September 2012 nimmt das Jägerbataillon 18 voraussichtlich die ersten zwei Lehrlinge im Instandsetzungszug auf. Ausgebildet werden Kfz-

Techniker. In den kommenden Jahren sollte jeweils ein weiterer Lehrling hin-zukommen und auch in weiterer Folge als Kadernachwuchs zur Verfügung stehen. In der letzten Ausgabe des Oberlands wurde bereits ein Artikel zur Lehrlingsausbildung veröffentlicht. Der Artikel war zu dieser Zeit noch etwas theoretisch, aber jetzt gibt es die ersten Erfahrungen dazu.

Erste konkrete ErfahrungenAls ich vor mehr als einem Jahr bei einem informellen Gespräch mit einem

Personalverantwortlichen eines großen, regionalen Industriebetriebes saß – also beim „Kaffeeklatsch“ – wünschte er mir viel Glück bei der Lehrlingssuche. Ich muss zugeben, die Sache ist wesentlich schwieriger als erwartet. Aber warum ist sie schwieriger? Das will ich in den folgenden Zeilen etwas genauer darstellen.

BekanntheitWie bereits oben erwähnt, ist es für das Jägerbataillon 18 neu, Lehrlinge

auszubilden. Dieses Wissen vor allem in den umliegenden Gemeinden zu ver-breiten benötigt Zeit. Das Wissen, eine Lehrstelle beim Jägerbataillon 18 be-kommen zu können, ist aber für den Lehrlingsanwärter von wesentlicher Be-deutung. Berufs- und Ausbildungswünsche müssen ja bereits sehr früh geäu-ßert werden. Informationen über Lehrstellen werden über die externe Kommu-nikation des Bundesministeriums aber auch durch eigene Werbemaßnahmen des Bataillons weitergegeben. Besonders wichtig ist hierbei die persönliche Werbung der eigenen Soldaten. Nur durch die Weitergabe der Information kann der Plan des Bataillons, heuer zwei Lehrlinge aufzunehmen und in den Folgejahren jeweils einen weiteren auszubilden, erfolgreich sein.

Die AnwärterTrotz der oben angeführten Schwierigkeit konnten neue Bewerber gewonnen

werden. Die erste Ernüchterung kam aber bei der ersten Testung. Von sieben gemeldeten Bewerbern waren nur zwei anwesend. Fünf traten nicht zur Tes-tung an und das ohne sich abzumelden oder sich zu entschuldigen. Auf Grund von Nachforschungen konnte dann festgestellt werden, dass ein Anwärter bereits eine Lehrstelle gefunden hatte, der zweite „keine Zeit“ hatte und für die anderen die Testung in Linz „zu weit weg“ war. Also blieben zwei zur Auswahl. Aber auch von denen konnte nur einer den Anforderungen genügen und wie es das Schicksal so will, hat auch dieser eine, seinem Wohnort näher gelegene Lehrstelle bekommen. Somit kam es zu einer Neuausschreibung und einem weiteren Testungstermin. An diesem Termin nahmen zwei Bewerber teil und konnten die Testung auch souverän absolvieren.

Es ist für mich nachvollziehbar, dass eine Fahrt nach Linz für meine Zukunft zu weit sein könnte. Es ist für mich allerdings nicht nachvollziehbar, wie ich für meine Lehrlingstestung keine Zeit haben könnte. Unsere Jugend braucht ver-mutlich doch mehr Unterstützung und Führung als sie selber glaubt zu benö-tigen, vielleicht aber auch mehr als wir Eltern glauben.

Wichtige InformationenAls Lehre aus unseren ersten Erfahrungen stellen wir wichtige Informatio-

nen neuerlich zur Verfügung. Freie Stellen werden über das Bundesministeri-um für Landesverteidigung ausgeschrieben und über die Internethomepage

MajorManfred Leitner

www.bundesheer.gv.at und die Job-Börse des Bun-des veröffentlicht. Die Bewerbungen sind bis zu den angeführten Terminen ausschließlich per E-Mail an [email protected] bzw. am Postweg an das Heerespersonalamt, 6020 Innsbruck, Köl-dererstraße 4, z.H. Herrn Oberst Mag. Josef Parg-ger zu übersenden. Nach eingelangter Bewerbung und erfolgter Vorauswahl ergeht eine Einladung zur Auswahltestung beim Heerespersonalamt in Linz.

Diese eintägige Lehrlingstestung beinhaltet einen Leistungstest zur Erfassung der Schulleistungen. Deutsch, Mathematik und Allgemeinwissen werden geprüft. Weiters werden ein psychologischer Leis-tungstest zur Erfassung allgemeiner geistiger Fä-higkeiten, ein Speedmemory-Test sowie ein prakti-scher Teil und ein Interview durchgeführt. Dieses dient der Ermittlung der Selbsteinschätzung, der Kommunikationsfähigkeit, der Sprache, und der Leistungsmotivation des Bewerbers. In Linz stehen

unentgeltliche Verpflegung und bei Bedarf auch eine Unterkunft zur Verfügung, sollte ein Teilneh-mer bereits am Vortag anreisen

Die KarrieremöglichkeitenMit positivem Abschluss der Ausbildung zum

Kfz-Techniker steht einem Einstieg in den zivilen Arbeitsmarkt nichts mehr im Wege. Andererseits kann bei Eignung auch eine Karriere beim Österrei-chischen Bundesheer in Angriff genommen wer-den. Lehrlinge bekommen bereits während der Lehrzeit Einblicke in den Soldatenalltag und Sport ist bereits von Beginn an Teil des Dienstbetriebes. Erlebnistage sollen für Abwechslung sorgen und den Soldatenberuf näher bringen.

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Seite 18 DAS OBERLAND • Nr. 2 | 2012

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Text:OberleutnantMarkus Wilfinger

Am 26. Februar 2012 fand bereits zum dritten Mal ein Crosslauf in der Landwehrkaserne in St. Michael statt. Im Zuge dieser Laufveranstaltung wurden heuer erstmalig die steirischen Meister-schaften im Crosslauf ausgetragen. Zugleich stell-te dieser Bewerb auch das Finale des Crosscups 2011/2012 dar.

An die 200 Läufer und Läuferinnen tummelten sich am Start. Durch das Tauwetter ergaben sich für alle Starter erschwerte Laufbedingungen. Jeder Schritt war aufgrund des weichen Untergrundes doppelt anstrengend. Auch die Streckenführung war heuer sehr abwechslungsreich und selektiv gewählt. Trotz dieser schwierigen Bedingungen bewältigten alle Teilnehmer, von den Kindern ange-fangen, über die Jugendlichen bis zu den Erwach-senen, die verschiedenen Distanzen bravourös und zeigten hervorragende sportliche Leistungen.

Tagessiegerin mit der schnellsten Laufzeit wurde

bei den Damen Stefanie Plieschnig (KLC). Bei den Herren siegte Thomas Rossmann (Kolland TOP Sport) über die Kurzdistanz. Über die lange Stre-cke ließ Dieter Pratscher (Kolland TOP Sport) die Konkurrenz souverän hinter sich. Alle anderen Teilnehmer, die die herausfordernde Strecke hinter sich gebracht hatten, konnten sich bei diesen er-schwerten Laufbedingungen über ihre hervorra-gende sportliche Leistung freuen.

Diese Großveranstaltung des Heeressportverei-nes in der Landwehrkaserne St. Michael verlief mit Unterstützung des Jägerbataillons 18 reibungslos und in bester Stimmung aller Teilnehmer und Zu-seher. Den krönenden Abschluss des Crosslaufes stellte die sehr würdevolle Siegerehrung durch den Kommandanten des Jägerbataillon 18 und Kaser-nenkommandanten der Landwehrkaserne, Herrn Oberstleutnant Karl-Heinz Tatschl, und den Veran-stalter des Crosscups, Herrn Maximilian Erker, dar.

Dritter CrosslaufJägerbataillon 18 unterstützt Crosscup 2011/2012

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Nr. 2 | 2012 • DAS OBERLAND Seite 19

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Einsatz auf vier PfotenPolizei-Hunde üben in der Landwehrkaserne

Der Dienststellenausschuss der Landwehr-Kaserne informiert

Peter PetznerVorsitzender

Alles Gute!Mit 1. März 2012 nahm der stellvertretende Vorsitzende des Dienststellenausschus-

ses, Hauptmann Mag. (FH) Christian Adamer, durch seine Versetzung zum Heerespersonalamt Abschied von der Landwehrkaserne.

Hauptmann Mag. (FH) Adamer war seit der Personalvertretungswahl 2009 im Dienststellenausschuss vertreten und hat durch seine besonders engagierter Weise und sein hervorragendes Fachwissen als Perso-naloffizier des Verbandes zu korrekten und reibungslosen Verhandlungsabläufen mit den Dienstgebervertre-tern bzw. innerhalb des Dienststellenausschusses beigetragen.

Der Dienststellenausschuss der Landwehrkaserne bedankt sich für die ausgezeichnete und kamerad-schaftliche Mitarbeit und wünscht Ihnen, Herr Hauptmann, viel Glück auf Ihren weiteren beruflichen und privaten Wegen.

Als „neuer“ stellvertretender Vorsitzender und Schriftführer des Dienststellenausschusses der Landwehrkaserne konnte der „alte“ wieder gewonnen werden. Der Dienststellenausschuss bedankt sich bei Amtsdirektor Gernot Schweiger für den Entschluss und seine Bereitschaft, wieder im Team des Dienststellenausschusses der Landwehrkaserne mitzuwirken.

Erholsame Ferien wünscht Ihnen und Ihren Angehörigen der Dienststellenausschussder Landwehrkaserne St. Michael.

Am 29. Februar 2012 war die Landwehrkaserne Schauplatz einer besonderen Ausbildung. Zahlrei-che Polizei-Diensthunde mit ihren Hundeführern nutzen die Örtlichkeiten und das Gelände der Ka-serne um verschiedenste Einsatztechniken und Taktiken zu trainieren. Neben zahlreichen österrei-chischen Beamten übten auch Kameraden aus der Schweiz mit ihren Vierbeinern, um so für sicher-heitspolizeiliche Sonderaufgaben bestmöglich ge-rüstet zu sein.

Da wir Soldaten des Jägerbataillon 18 durch unsere eigene Ausbildung wissen, dass nur durch stetes Üben und Training in oder an unterschied-lichsten Orten, Anlagen, Objekten oder Übungs-plätzen ein hohes Ausbildungsniveau gehalten werden kann, freut es uns ganz besonders, auch unsere Kollegen der Polizei unterstützen zu kön-nen.

Für Ihre und unsere Sicherheit!OberleutnantMarkus Wilfinger

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Seite 20 DAS OBERLAND • Nr. 2 | 2012

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Um die Kameradschaft innerhalb des Verbandes zu fördern und das Kader der Kompanien zusam-menwachsen zu lassen, gibt es zahlreiche gute Ideen. Warum aber nicht einmal etwas veranstal-ten, was den gesamten Kader des Bataillons auf gefrorenem Wasser zusammenbringt? Also wurde auf den Spuren einer ehemaligen, aber dennoch nie vergessenen Sektion des Heeressportvereines der Landwehrkaserne St. Michael für alle, die Zeit und Laune hatten sich auf die Kufen zu stellen, ein Eishockeyspiel organisiert.

Am 31. Jänner 2012 fanden sich gut zwanzig Mutige auf dem glatten Eis der Eishalle Leoben wieder. Auch die Zaungäste waren gut vertreten und kamen durch gediegene Unterhaltung auf ihre Kosten.

Vom Ausfassen und Anlegen der Ausrüstung bis zum Spielende hat es allen Beteiligten Spaß ge-macht und fast niemand hat sich verletzt. Für Wiederholungen kann auf alle Fälle gesorgt werden und diese sind auch schon in Planung. Oberstabswachtmeister Michael Lach

Walking on frozen waterKader des Jägerbataillon 18 beim Eishockey

Oberstabswacht­meister Michael Lach

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• Universitätsstadt• Kulturstadt• Kongressstadt• Tourismusstadt• Industriestadt• High Tech Standort• ………

hat so viel zu bieten, dass es auf dieser Seite unmöglich Platz fände.

Deshalb versuchen wir es erst gar nicht.

T.hi

nK. C

reat

ive

/ Leo

ben

www.leoben.at