4
Karate Schon einige Male war ich Zeuge für erstaunliche körperliche Leistungen der Karatekämpfer. Auf dem Flug nach Abu Simbel in Oberägypten blockierte eine überproportionierte Griechin beim Einsteigen in die Maschine die Gangway. Die Stewardeß ließ sie nicht passieren, weil die Griechin keine Bordkarte hatte. So faßte die resolute Dame die beiden Geländer und ließ niemand an Bord gehen. Ein neben mir stehender schmächtiger Mann kam der Stewardeß zu Hilfe. Er drückte der schwergewichtigen Dame auf bestimmte Muskelpartien, so daß diese den Weg freigab. Die inzwischen eingetroffene Polizei führte dann die Dame ab. Ich fragte den kleinen Fluggast: „Wo haben Sie diese Geschicklich- keit her?“ Er antwortete: „Karate.“ B 161 Ein andermal sah ich dem Vizeweltmeister in Karate zu. Er ließ sich ein Brett von etwa 4 cm Stärke geben, konzentrierte sich eine Sekunde auf dieses Material und hieb es dann mit einem Kantenschlag seiner rechten Hand auseinander. Er fügte gleich noch ein zweites Experiment hinzu. Auf einen massiven Schemel wurden drei Mauersteine der Maße 7 X 12 X 24 übereinander ge- legt. Ein einziger Kantenschlag der Hand, und die Steine brachen alle drei auseinander. Eine erstaunliche Leistung des menschli- chen Körpers. Die Arme und Beine der Karatekämpfer sind mör- derische Waffen. Ein flacher Kantenschlag auf die Nasenwurzel eines Gegners, und er ist tot. Kenner der asiatischen Kampfarten erklären, daß Karate schon 3000 Jahre geübt wird und in Indien entstanden ist. In Europa gab es im alten Griechenland bei den olympischen Festspielen ähnliche Sportarten, nur in einer einfacheren Form. Bei den Wettkämpfen war nach dem Stil, Pankratium genannt, alles außer Beißen und Würgen erlaubt. Krateo, griechisch, heißt stark sein. Die Vorsilbe pan bedeutet alles. Pankratium kann also „alles beherrschend“ übersetzt werden. Das Pankratium ist die Vorstufe des heutigen Freistilringens. Karate nahm dann im ersten Jahrhundert vor Christus eine Wendung ins Metaphysische durch seine Verschmelzung mit dem Zen-Buddhismus. Die Vereinigung zwischen dem Körpertraining Karate und dem mystischen Hintergrund des Zen war so intensiv, daß in den Beschreibungen die Gleichsetzung auftaucht: Karate ist Zen, Zen ist Karate. Welche Vorstellungen hat Karate vom Zen-Buddhismus über- nommen? Zunächst einmal das Grundprinzip der Einheit von Geist und Körper, sogar mit der Überordnung des Geistes über

Karate - Okkultismus: Bibel- und Schriftenmission Dr. Kurt ... · PDF fileKarate Schon einige Male war ich Zeuge für erstaunliche körperliche Leistungen der Karatekämpfer. Auf dem

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Karate - Okkultismus: Bibel- und Schriftenmission Dr. Kurt ... · PDF fileKarate Schon einige Male war ich Zeuge für erstaunliche körperliche Leistungen der Karatekämpfer. Auf dem

KarateSchon einige Male war ich Zeuge für erstaunliche körperliche

Leistungen der Karatekämpfer. Auf dem Flug nach Abu Simbel in Oberägypten blockierte eine überproportionierte Griechin beim Einsteigen in die Maschine die Gangway. Die Stewardeß ließ sie nicht passieren, weil die Griechin keine Bordkarte hatte. So faßte die resolute Dame die beiden Geländer und ließ niemand an Bord gehen. Ein neben mir stehender schmächtiger Mann kam der Stewardeß zu Hilfe. Er drückte der schwergewichtigen Dame auf bestimmte Muskelpartien, so daß diese den Weg freigab. Die inzwischen eingetroffene Polizei führte dann die Dame ab. Ich fragte den kleinen Fluggast: „Wo haben Sie diese Geschicklich-keit her?“ Er antwortete: „Karate.“

B 161 Ein andermal sah ich dem Vizeweltmeister in Karate zu. Er ließ sich ein Brett von etwa 4 cm Stärke geben, konzentrierte sich eine Sekunde auf dieses Material und hieb es dann mit einem Kantenschlag seiner rechten Hand auseinander. Er fügte gleich noch ein zweites Experiment hinzu. Auf einen massiven Schemel wurden drei Mauersteine der Maße 7 X 12 X 24 übereinander ge-legt. Ein einziger Kantenschlag der Hand, und die Steine brachen alle drei auseinander. Eine erstaunliche Leistung des menschli-chen Körpers. Die Arme und Beine der Karatekämpfer sind mör-derische Waffen. Ein flacher Kantenschlag auf die Nasenwurzel eines Gegners, und er ist tot.

Kenner der asiatischen Kampfarten erklären, daß Karate schon 3000 Jahre geübt wird und in Indien entstanden ist.

In Europa gab es im alten Griechenland bei den olympischen Festspielen ähnliche Sportarten, nur in einer einfacheren Form. Bei den Wettkämpfen war nach dem Stil, Pankratium genannt, alles außer Beißen und Würgen erlaubt. Krateo, griechisch, heißt stark sein. Die Vorsilbe pan bedeutet alles. Pankratium kann also „alles beherrschend“ übersetzt werden. Das Pankratium ist die Vorstufe des heutigen Freistilringens.

Karate nahm dann im ersten Jahrhundert vor Christus eine Wendung ins Metaphysische durch seine Verschmelzung mit dem Zen-Buddhismus. Die Vereinigung zwischen dem Körpertraining Karate und dem mystischen Hintergrund des Zen war so intensiv, daß in den Beschreibungen die Gleichsetzung auftaucht: Karate ist Zen, Zen ist Karate.

Welche Vorstellungen hat Karate vom Zen-Buddhismus über-nommen? Zunächst einmal das Grundprinzip der Einheit von Geist und Körper, sogar mit der Überordnung des Geistes über

Page 2: Karate - Okkultismus: Bibel- und Schriftenmission Dr. Kurt ... · PDF fileKarate Schon einige Male war ich Zeuge für erstaunliche körperliche Leistungen der Karatekämpfer. Auf dem

das Materielle. Hier klingen Begriffe an, die sich in der moder-nen Medizin in der Psychosomatik wiederfinden. Die totale Ver-einigung und Verschmelzung von Geist und Körper wird durch Meditation erreicht.

Aus diesem Grunde spielen die Meditationsübungen in den Karate-Trainingszentren eine große Rolle. Die Ausbildung wird an jedem Tag mit einer vollen Stunde Zen-Meditation eingeleitet. Ob wir Christen dazu fähig sind, jeden Tag zu Beginn eine ganze Stunde der Bibel und dem Gebet zu widmen?

In dem Karate-Unterricht werden dann z. B. 1000 Punkte des menschlichen Körpers gelehrt, wo ein kleiner Druck schmerzli-che oder sogar schwerwiegende Reaktionen auslösen kann. Erin-nern wir uns nochmals an den Vorfall in Ägypten. Mit der voll-kommenen Kenntnis der Anatomie des Körpers erschöpft sich der Unterricht noch lange nicht.

Das Wesentliche und Unheimliche am Karate ist der Kontakt des Kämpfers mit dem Metaphysischen. Der Zen-Buddhismus lehrt, daß das menschliche Bewußtsein mit dem universalen Weltbewußtsein eine Einheit bildet. Der menschliche Geist ist ein Teil des großen kosmischen Geistes. Der Hauptteil des Karate-Trainings besteht in der Stärkung des Kontaktes zur übersinnli-chen Welt. In einem Zen-Lehrbuch heißt es: „Zen also creates the conditions in which man can surpass the limitations of the flesh and enter a realm that is more nearly divine.“ Das heißt: Zen schafft eine Kondition, in der der Mensch die Grenzen des Leibes überschreitet und einen Bereich betritt, der beinahe als göttlich bezeichnet werden kann.

Wir befinden uns hier im Zentrum der Karateschulung. Der Kämpfer muß in seiner langjährigen Ausbildung, die 20 Jahre oder länger dauern kann, psychische, metaphysische, mediale Kräfte entwickeln.

Fast alle asiatischen Kampfstilarten haben außer dem Körper-training eine mediale Seite. Erwähnt seien: das chinesische Kung Fu oder Kempo, das japanische Jiu-Jitsu oder Aikedo. In „Rea-ders Digest“ kam im Juni 1983 der Bericht eines australischen Journalisten über den japanischen Ringkampf Sumo. Er schrieb: „Erst später ging mir auf, daß die alten religiösen Riten, die dem Sport zugrunde liegen und ihn mit einer Aura des Geheimnisvol-len umgeben, nicht minder interessant sind als der Kampf selbst.“ Hier hat also ein Zeitungsmann, nicht ein Theologe oder Missio-nar, gemerkt, daß es Sportarten mit religiösem Faktor gibt.

Aufgrund der Tatsache, daß hinter Karate mediale Zusammen-hänge und damit okkulte Kräfte stehen, wurde ich schon manch-mal gefragt, ob ein Christ sich in Karate ausbilden lassen darf.

Page 3: Karate - Okkultismus: Bibel- und Schriftenmission Dr. Kurt ... · PDF fileKarate Schon einige Male war ich Zeuge für erstaunliche körperliche Leistungen der Karatekämpfer. Auf dem

Manche denken ähnlich wie die zivilisierten Jogi des Westens, man könne ja die Körperschulung mitmachen, ohne sich auf den metaphysischen Hintergrund einzulassen. Das Einströmen supra-naturaler Mächte ist aber das Wesentliche, wenn Karate Erfolg haben soll. Allerdings muß zugestanden werden, daß Karateschu-lungen im Westen und im Osten verschieden sind. Dennoch brau-chen Christen eine Antwort auf die gestellte Frage.

Ich fand eine solche Antwort in dem Buch des amerikanischen Pfarrers Win Worley mit dem Titel „Battling the Hosts of Hell“ = Kampf den Heerscharen der Hölle. Ich gebe seine Meinung auf den Seiten 228-229 in Kurzform wieder: „Heute wird Ka-rate oft in Verbindung mit der Transzendentalen Meditation und Joga gelehrt, um bei den Anwärtern psychische, mediale Kräfte zu entwickeln. Die Meditation ist das Wesentliche und reiht diese Übungen in die Gruppe der okkulten Religionen ein. Auf Wegen, die wir nicht völlig verstehen, öffnet das Training den Weg für das Eindringen dämonischer Geister, die dann den Trainierenden belasten.“ Ferner sagt Worley: „Da Karate stark mit dem Okkul-ten vermischt ist, geraten die Trainierenden unter einen Fluch, der bis ins dritte und vierte Glied weiterwirken kann.“ Das ist eine unmißverständliche Sprache.

Bei meinen vielen Ostasienreisen kam ich manchmal okkult unterbauten Sportarten oder körperlichen Hochleistungen auf die Spur. Auf Bali kämpfen junge Männer nach langer Meditation mit Dolchen gegeneinander. Die Dolche dringen aber nicht in die Haut ein, sondern verbiegen sich. Die Kämpfer bleiben unver-letzt. Das ist nicht Karate, aber ein Kampfstil, der meditativ und okkult entwickelt ist. Interessant ist folgender Bericht.

B 162 In Australien war ich mehrmals mit Puwantjara, einem Häuptling der Wongai, zusammen. Er berichtete mir Dinge, die er zuvor keinem Weißen anvertraut hatte, wie er mir sagte. Im Wongaistamm wird massive Magie betrieben. Durch magische Kräfte werden manche Männer zu unglaublichen Leistungen be-fähigt. Ein Läufer kann an einem einzigen Tag die Strecke von Kalgorlie nach Kandoorlie, 160 km, zurücklegen. Den Speer oder Bumerang werfen solche okkult befähigten Männer bis zu 200 m, das ist die doppelte Weltbestleistung. Ich fragte den Häuptling: „Warum schickt ihr nicht solche Männer auf die Olympiade?“ Er antwortete: „Wenn man diese Stammesglieder aus dem Verband des Stammes herausnimmt, werden diese ungeheuren Fähigkei-ten gestoppt.“ Mancher mag nun denken, daß der Häuptling hier einem Weißen einen „Bären“ aufgebunden hat. Puwantjara ist Christ geworden und ging dann als Missionar nach Neuseeland

Page 4: Karate - Okkultismus: Bibel- und Schriftenmission Dr. Kurt ... · PDF fileKarate Schon einige Male war ich Zeuge für erstaunliche körperliche Leistungen der Karatekämpfer. Auf dem

zu den Maori. Er hat mir wahrheitsgemäß berichtet.

B 163 Im zivilisierten Westen sind solche Weltbestleistungen äußerst selten, aber doch nicht ganz unbekannt. Dr. Dr. S. aus Konstanz gab mir einen Bericht, daß ein Mädchen, Chr. O. aus Altenmoor, den Beinamen „Sprunggespenst“ habe. Im Weit-sprung leistete sie einmal 11 m und dann einmal 14 m. Auch die Hochsprünge gehen weit über das Weltbestmaß hinaus. Es heißt in dem Brief: „Zur Olympia-Vorauslese in den Landessportver-bänden wird sie nicht zugelassen, da ihre Leistungen nach Ur-teil der Experten nicht natürlich erklärbar sind, sondern auf dem Faktor Psi beruhen. Warum nicht gleich im Klartext ,auf diabo-lischsatanischer Einwirkung?‘ Aber der zuständige Mitwirker ist ja heute verabschiedet. Daher der Faktor Psi.“

Über das „Sprunggespenst“ ist noch einmal in dem Kapitel „Unsichtbarkeit“ berichtet. Jede Sportart kann durch Medialität gesteigert werden. Wer sportliche Wettkämpfe im Fernsehen mit-verfolgt hat, beobachtete vielleicht schon, daß manche Sportler, bevor sie zum Hochsprung oder sonst einer Leistung ansetzen, für eine Sekunde die Augen schließen und den Kopf senken. Die Haltung kann ein Doppeltes bedeuten. Ich kenne drei amerikani-sche Sportler, Teilnehmer der Olympiade, die Christen sind und vorher beten - nicht damit sie gewinnen, wie manche denken mö-gen -, sondern daß keiner der Kameraden und sie selbst verletzt werden. Es gibt aber auch Sportler, darunter die Karatekämpfer, die sich mit diesem „Weihegebet“ an die Macht wenden, der sie ihre Fähigkeiten verdanken. Ein Sportler in Ostasien bekannte mir ganz offen, daß er vorher zum Teufel betet, bevor er seine Kunst zeigt. Diese „Weihe an den Teufel“ kann bewußt und un-bewußt vollzogen werden.

Bei dem „Sprunggespenst von Altenmoor“ ist es aber beides nicht, sondern nur eine ihm selbst unbekannte mediale Kraft.