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ČASOPIS NEMCOV NA SLOVENSKU | ZEITSCHRIFT DER DEUTSCHEN IN DER SLOWAKEI 05 28. Jahrgang Mai 2019 Karpatenblatt 25 Jahre Evangelisches Johann Amos Comenius -Gymnasium in Kaschau Frühlingstreffen in den karpatendeutschen Regionen Neuer Vorsitzender der Region Pressburg

Karpatenblatt · Im Zentrum Majel Rovás auf der Alžbetina ulica/Elisabeth-Straße 42 stellen vom 30. April bis 30. Mai 2019 renommierte ostslowaki-sche Künstler ihre Werke aus

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Page 1: Karpatenblatt · Im Zentrum Majel Rovás auf der Alžbetina ulica/Elisabeth-Straße 42 stellen vom 30. April bis 30. Mai 2019 renommierte ostslowaki-sche Künstler ihre Werke aus

ČASOPIS NEMCOV NA SLOVENSKU | ZEITSCHRIFT DER DEUTSCHEN IN DER SLOWAKEI

0528. JahrgangMai 2019

Karpatenblatt

25 Jahre Evangelisches Johann Amos Comenius-Gymnasium in Kaschau

Frühlingstreffen in den karpatendeutschen Regionen

Neuer Vorsitzender der Region Pressburg

Page 2: Karpatenblatt · Im Zentrum Majel Rovás auf der Alžbetina ulica/Elisabeth-Straße 42 stellen vom 30. April bis 30. Mai 2019 renommierte ostslowaki-sche Künstler ihre Werke aus

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Museale StickkunstUnser Titelbild im Monat Mai ziert eine farbenfrohe Stickerei. Sie ist auf einer Trachten-haube im Museum der Kultur der Karpatendeutschen in Bratislava/Pressburg zu finden. Das Museum verfügt über eine reiche Sammlung an Trachten und Stickereien aus der gan-zen Slowakei.

Inhalt

Infoservice

Merkel-Besuch bei Deutschen in Rumänien 3 Ausstellung „Freiheit und Identität“

Aus den Regionen

Jahresversammlung der Region Pressburg 4

Muttertag in Pressburg 5

Jahresversammmlung und Muttertagsfeier in Schmiedshau 6

Frühlingshafte Aktivitäten der Grundschüler in Schmiedshau 7

Die erste Regionalsitzung 2019 im Hauerland 8

Kultur

Zum sprachlichen Selbstverständnis 9 der jungen Generation der Karpatendeutschen

Einladung zum Kultur- und Begegnungsfest in Kesmark 10

Deutsche Sprache

Redewendungen auf den Zahn gefühlt 11

Paul Tischler erinnert an die „Letzten Fünf“ 12

Berühmte Zipser

Der Politiker János Ludvigh (1812-1870) 13

Kolumne

Schmidts Kater Lojzl 14

Gedanken zur Zeit

Gedanken, Gedenken und Verweise 15

Monatsgruß von Thomas Herwing 16 Im Strom der Zeit: Menhard 17 Maiandacht in der Kirche in Nehre

Nachrichten aus Heim und Familie

Wir gratulieren 18-19 In stiller Trauer

Kaleidoskop

Editorial 20 Einladung zu den Tagen der deutschen Kultur der Zipserdeutschen

Impressum

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Im Zentrum Majel Rovás auf der Alžbetina ulica/Elisabeth-Straße 42 stellen vom 30. April bis 30. Mai 2019 renommierte ostslowaki-sche Künstler ihre Werke aus – der Maler und Grafiker ungarischer Herkunft Otto Szabó, der ruthenische Maler Andrej Smolák, der Ma-ler und Multigenrekünstler deutscher Herkunft Helmut Bistika und der Fotograf René Fabini. Partner der Ausstellung sind die deutsche Botschaft in Bratislava/Pressburg und der Künstlerverein Rovás.

Eröffnung durch Botschafter Bleicker„Nach dem Fall der Berliner Mauer und des Eisernen Vorhangs kam es in der Slowakei zu einer Emanzipation der nationalen Minderhei-ten und uns interessiert, wie sich dies im Schaffen der renommierten Künstler widergespiegelt hat“, erklärte der Botschafter der Bundes-republik Deutschland in der Slowakei Joachim Bleicker, der die Aus-stellung persönlich eröffnete. Jeder der ausstellenden Künstler sei zwar Angehöriger einer anderen Minderheit, in ihren Werken seien allerdings gemeinsame Elemente zu finden – die Sehnsucht nach Meinungsfreiheit und die Rückkehr zur Substanz ihrer Ethnie. Blei-cker zufolge sei diese Substanz oft der „Glaube an Gott, der während des Sozialismus verboten war.“

25 Jahre Majel RovásDie Ausstellung präsentiert Werke, die unmittelbar nach dem Fall des Eisernen Vorhangs entstanden, Werke mit einem politischen oder religiösen Motiv, Zeitrafferfotos der Roma sowie aktuelle Werke der Künstler aus der Ostslowakei. Die Direktorin des Zentrums Majel Ro-vás Ágnes Kovács betonte, dass der Künstlerverein mit dieser einzig-artigen Ausstellung sein 25. Gründungsjubiläum feiere und meinte: „Wir freuen uns, dass wir verschiedene Künstler und ihre Werke in verschiedenen Zeitperioden vorstellen.“

Die Ausstellung überrascht die Besucher nicht nur mit ausgefal-lenen Werken, sondern auch mit Zitaten der Künstler zum Fall des Eisernen Vorhangs und anderen Raritäten. „Der Maler ruthenischer Herkunft Andrej Smolák ist zum Beispiel der einzige Maler aus der ehemaligen Tschechoslowakei, der seine Malerei 1990 direkt an der Berliner Mauer verewigte“, erläuterte die Projektmanagerin und Ku-ratorin der Ausstellung Daniela Capcarová. Smolák beteiligte sich an der längsten Galerie direkt an der Berliner Mauer, die bis heute ein Anziehungspunkt für Touristen und Berlin-Besucher ist.

DBP/Red

In ihrer Ansprache meinte die Kanzlerin: „Immer wieder gibt es Pha-sen, in denen Demokratien auch großem Druck ausgesetzt sind. Aber Sie stehen zu diesen demokratischen Werten. Sie wehren sich, wenn es notwendig ist.“ Dies werde mit Sorge verfolgt und man versuche mit aller Kraft, darauf Wert zu legen, dass in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union Rechtsstaatlichkeit, Fairness, Schutz von Minderheiten, die kulturelle Vielfalt das sei, was „uns ausmacht und bereichert“.

Wo notwendig, erhebe die Europäische Kommission auch das Wort: „Deshalb dürfen Sie davon ausgehen, dass wir Ihre Verbünde-ten sind, wenn man Sie beleidigt, wenn man Sie beschuldigt.“ Das gelte laut Merkel natürlich auch für andere Minderheiten.

Vor dem Besuch bei der deutschen Minderheit waren am 9. Mai die europäischen Staats- und Regierungschefs zusammengekom-men, um über die Zukunft der Europäischen Union zu beraten.

Red

Infoservice

Ausstellung „Freiheit und Identität“

Merkel-Besuch bei Deutschen in Rumänien

Minderheitenkünstler stellen anlässlich des 30. Jahrestags des Falls des Eisernen Vorhangs von 30. April bis 30. Mai 2019 ihre Werke im Zentrum Majel Rovás in Košice/Kaschau aus.

Am Rande des EU-Gipfels im rumänischen Hermannstadt besuchte Bundeskanzlerin Angela Merkel gemeinsam mit dem rumänischen Staatspräsidenten Klaus Johannis auch das Demokra-tische Forum der Deutschen in Rumänien, den Dachverband der dortigen deutschen Minderheit.

Musikalische Untermalung durfte bei der Vernissage nicht fehlen.

Botschafter Bleicker eröffnete die Ausstellung persönlich.

Im Anschluss an den informellen EU-Gipfel traf sich die Bundeskanzlerin auch mit Vertretern der deutschen Minderheit.

©Bundesregierung/Denzel

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Jahresversammlung der Region PressburgAm 26. April 2019 wurde um 17 Uhr im Rahmen der traditionellen Veranstaltung „Pressburg ges-tern und heute“ im Haus der Begegnung in Pressburg/Bratislava auch die Jahresversammlung der Region abgehalten. Der Beginn der Veranstaltung wurde letztlich um eine halbe Stunde ver-schoben, um den auswärtigen Besuchern eine ungekürzte Teilnahme zu ermöglichen. Es kamen viele, um ihren Mitgliedsbeitrag zu begleichen, ja es gab sogar einige Neuanmeldungen.

Den Hauptanteil der Teilnehmer bildeten aber unsere Mitglieder, die uns schon seit Jahren vertraut sind. Im voll besetzten Saal der Be-gegnungsstätte konnte dann unsere lang gediente Ortsgruppenlei-terin in Pressburg Rosi Stolár die treuesten Mitglieder und Freunde begrüßen, wobei sie betonte, dass diese Veranstaltung richtungswei-send für die kommenden Jahre unserer Tätigkeit sein wird.

Leider mussten wir wegen der Abwesenheit des Landesvorsitzen-den Dr. Ondrej Pöss auf seine Begrüßungsansprache verzichten. So musste unsere unermüdliche Rosi Stolár im Programm fortfahren und wir hörten einen Vortrag über die Gründung und Geschichte des Kar-patendeutschen Vereins in der Slowakei sowie die fast dreißigjährige Tätigkeit des KDVs Pressburg.

Rück- und AusblickDarauf folgte ein ausführlicher Bericht zu den Veranstaltungen im ver-gangenen Jahr und der Rechnungsbericht 2018. Anschließend leite-te Julius Bruckner eine Gedenkminute für unsere im Jahr 2018 und 2019 verstorbenen Mitglieder ein. Unsere geplanten diesjährigen Veranstaltungen wurden von Frau Ing. Judita Kubincová vorgestellt, wobei sie auf Bedingungen und Anmeldungen zu diesen hinwies.

Weiter gingen wir zu den Wahlen der Ortsgruppenleitung in Press-burg über. Das nachfolgende Programm übernahm die durch Akkla-mation zusammengesetzte Wahlkommission, deren Vorsitzender Juli-us Bruckner wurde. Die Wahl bestätigten als Ortsgruppenleiterin Ing. Judita Kubincová, als Stellvertreterin und Buchhalterin Rosi Stolárová sowie weitere Mitglieder des Vorstandes: Kassiererin Anna Hrotková,

Hausverwalter Julius Bruckner, die Mitarbeiter im Haus der Begeg-nung Andreas Wagner und Herbert Gewissler, die Schulbeauftragte Marcela Smolková, die Kulturbeauftragten Henriette Markusová und Maria Engel sowie Archivar und Dokumentarist Marian Markus.

Wahl eines neuen Vorsitzenden der RegionNachfolgend wurde die Wahl des neuen Regionsvorsitzenden durch-geführt, der langjährige Vorsitzende der Region Pressburg Prof. Otto Sobek war im Herbst 2018 verstorben. Nach vielen vorangegange-nen Diskussionen waren alle Mitglieder der Region schriftlich infor-miert und gebeten worden, bis zum 21. März 2019 mögliche Kandi-daten vorzuschlagen.

Darauf wurden sie eingeladen, sich in dieser außerordentlichen Jahresversammlung für einen neuen Regionsvorsitzenden zu ent-scheiden. Zur Wahl des Regionsvorsitzenden wurden zwei Kandida-ten genannt: RNDr. Michael Stolár und Mgr. Stanislav Žlnay. Nach der Wahl wurde vom Vorsitzenden der Wahlkommission Julius Bruck-ner das Ergebnis bekannt gegeben: Michael Stolár erhielt 84,6 Pro-zent und Stanislav Žlnay 15,4 Prozent der gültigen, abgegebenen Stimmen.

Der neue Regionsvorsitzende bedankte sich für das Vertrauen und sprach über die Pläne und Visionen in naher Zukunft. Bei einer kleinen Bewirtung konnten die Mitglieder noch eine Weile diskutieren und dann zufrieden nach Hause gehen.

(st)Fotos: Marian Markus, Michal Stolár

Rosi Stolár begrüßte die Anwesenden herzlich.

Das Haus der Begegnung war ziemlich voll.

Bei der Stimmabgabe.

Dem neuen KDV-Vorsitzenden der Region Pressburg Michael Stolár gratulierte unter anderen Julius Bruckner.

Aus den Regionen

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Aus den Regionen

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Das bescherte uns so manche, oft heftige Debatten, die sich einige Monate hinzogen. Aber wir hoffen, dass sich die Wogen nun glätten werden und unser Betrieb reibungslos weiter gehen kann.

Veranstaltung mit HerzEine das Herz erwärmende Veranstaltung war daher der Nachmittag, der unseren Müttern und Omas gewidmet war. Trotz des schlechten Wetters kamen unsere „Treuesten“. Die Kinder der Grundschule „Za kasárnou“ kamen diesmal auch mit ihren Eltern und brachten mit ih-

rem Gesang Freude und gute Laune ins Haus. Den Lehrerinnen sei für ihre Mühe herzlichst gedankt. Jede Mutti und Oma bekam von den Kindern ein selbst angefertigtes Herz mit einer Widmung.

Als sich dann auch die Sonne zeigte, konnten die Kinder eine Weile in unserem schönen Garten herumtollen. Unser Chefkoch Andi sorgte wie immer für eine gute Bewirtung. Nach einigen hektischen Tagen empfanden wir diesen Nachmittag als beruhigenden Pol, der zur Festigung unserer langjährigen Gemeinschaft beitragen soll.

(st)

Der Muttertag ist der Tag, an dem man der liebsten Mama „Dan-ke“ sagt. Nach einer schönen Ansprache der Vorsitzenden der OG Mgr. Edita Grossová haben die Kinder des Kindergartens in Zeche, die Schüler der Grundschule und Gäste mit einem Violinspiel ein schönes Programm gestaltet.

Alle im Saal haben sich gut unterhalten. Wie immer waren auch diesmal die Tische schön geschmückt und der Raum mit Bildern de-koriert. Nach dem Programm gab es etwas Erfrischung. Es wurde zu-sammen geplaudert, wir genossen bei Musik und guter Laune einen schönen Nachmittag. Mgr. Edita Grossová

Muttertag in Pressburg

Die OG Zeche feierte Muttertag

Der Jahresbeginn stellte uns in der Region Pressburg vor Probleme, deren Lösung für einen reibungslosen Ablauf der geplanten Veranstaltungen notwendig war. Der Generationswechsel brachte viele unersetzliche Lücken in den Reihen unserer aktiven Mitarbeiter und stellte uns auch vor die Aufgabe, einen neuen Regionsvorsitzenden zu wählen, aber auch jüngere Helfer in der Ortsgruppe zu finden.

Der erste Sonntag im Mai war der Feiertag für unsere Mütter und Großmütter. Der Vorstand der Ortsgruppe des Karpatendeutschen Vereins in Malinová/Zeche organisierte am 5. Mai 2019 im Kulturhaus eine Muttertagsfeier.

Die Gäste freuten sich über das abwechslungsreiche Programm…

Die Kinder spielten für ihre Mütter auf den Violinen. …an dem sich auch die Jüngsten beteiligten.

Aus den Regionen

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Jahresversammmlung und Muttertagsfeier in Schmiedshau

Muttertag(von Anna Kohútová)

Die jährliche Mitgliederversammlung des Karpatendeutschen Vereins fand am 1. Mai in Tužina/Schmiedshau statt und war mit einer Muttertagsfeier verbunden.

Die Vorsitzende des örtlichen Karpatendeutschen Vereins in Tužina, Frau Matilda Ďuricová, eröffnete die Tagung der jährlichen Mitglie-derversammlung mit einer herzlichen Begrüßung der Gäste: des Ge-meindevorstehers der Gemeinde Tužina, Herrn Miroslav Dzina, der im Programm mitwirkenden Kinder und aller sonstigen Mitglieder.

In erster Reihe widmete sie ihre Aufmerksamkeit den Arbeitsan-gelegenheiten, aber es war auch wichtig, zuerst an die verstorbene Frau Anna Kohútová zu erinnern, deren Arbeit im Verein für alle Mit-glieder in Schmiedshau ein großer Beitrag war. Sie verließ uns für immer im Mai vor einem Jahr und wir erwiesen ihr mit einer Schwei-geminute die Ehre.

Rück- und AusblickDen Plan der Aktivitäten für das Jahr 2018 bewertete Frau Matilda Ďuricová und machte die Mitglieder auch mit dem Plan der Aktivitäten für das Jahr 2019 bekannt. Frau Júlia Rendeková machte uns mit dem Bericht über die Finanzmittelbewirtschaftung des Karpatendeut-schen Vereins in Schmiedshau bekannt.

In der Diskussion hat der Gemeindevorsteher Herr Dzina die Ak-tivitäten und Auftritte des Chores Schmiedshauer hervorgehoben. Außerdem betonte er die Arbeit von Kornélia Richterová, die sich um das örtliche Museum kümmert und zusammen mit Miriam Ranušová verschiedene Aktivitäten mit Kindern entwickelt. Er gratulierte allen anwesenden Müttern zu ihrem schönen Feiertag.

Feierliches MuttertagsprogrammIm zweiten Teil, der festlich war, traten die Kinder der Mitglieder des Karpatendeutschen Vereins in Schmiedshau mit ihrem Programm auf, in dem auch das Gedicht „Muttertag“ ertönte, das von der ver-storbenen Anna Kohútová stammt.

In einer geselligen Debatte, bei gemeinsamem Gesang und einer kleinen Erfrischung verbrachten wir einen schönen festlichen und fei-erlichen Mai-Nachmittag.

Matilda Ďuricová

Akkordeonmusik sorgte für gute Stimmung.

Auch die Jüngsten beteiligten sich am Programm.

Bei der Jahresversammlung wurde 2018 ausgewertet und die Pläne für 2019 vorgestellt.

Aus den Regionen

Meine liebe Mutter,

ich will dir Blumen schenken.

Was ich dir sagen will dazu,

das kannst du dir schon denken:

Ich wünsch dir Glück und Fröhlichkeit.

Die Sonne soll dir scheinen,

ich will dir Freude machen.

Denn Muttertag ist nicht alle Tage,

ich hab dich lieb das ganze Jahr,

das wollte ich dir sagen.

Ah, liebe Mutter, ich weiß es ja,

du hast mich lieb das ganze Jahr.

Öfters wollte ich danken dir!

Ich tu´ es jetzt und glaube mir,

dass jede Blume, die du hier siehst,

dir sagen soll, wie lieb du mir bist.

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Die Bibliothekarin Frau Teresia Grossová lädt nicht nur die Erwach-senen, sondern auch die Kinder der Grundschulklassen 1 bis 4 und die Kindergartenkinder in Schmiedshau zum Ausleihen der Bücher ein. Es gibt die Möglichkeit slowakische, deutsche und tschechische Bücher auszuleihen.

Um die Freude am Lesen bei den Kindern zu unterstützen, sind die Besuche der Kinder in Begleitung der Lehrerinnen in der Biblio-thek sehr sinnvoll. Beim Besuch in der Bibliothek hat Frau Grossová die Kinder darüber informiert, wie und wann sie Bücher ausleihen können und an welchen Tagen sie sie wieder zurückgeben können. Die Kinder konnten sich die Bücher anschauen und Fragen zu den Büchern stellen. Die Kinder hatten viel Freude daran. Vielleicht wer-den doch einige Kinder regelmäßig die Bibliothek besuchen, so wie es schon öfters in der Vergangenheit war.

Neues Museum in SchmiedshauAm 8. September 2018 fand die feierliche Eröffnung des Museums in Schmiedshau statt. Kornelia Richterová, die Mitglied des Karpaten-deutschen Vereins in Schmiedshau ist, kümmert sich vorbildlich um das Museum. Die Kinder der Grundschule haben zusammen mit den Lehrerinnen das Museum besucht. Frau Richterová hat die Kinder mit den Gegenständen vertraut gemacht und erklärt, wie und wofür sie in früheren Zeiten – in den Zeiten ihrer Urgroßeltern – gebraucht wurden.

Im Schuljahr 2018/2019 hat sich zum ersten Mal Teo Mendel ge-meldet. Er ist ein ehemaliger Bewohner von Schmiedshau und Lek-tor des deutschen Dialekts, der in Schmiedshau gesprochen wurde. Es besteht die Gefahr, dass dieser Dialekt im Laufe der Zeit in Ver-

gessenheit gerät und so begrüßen wir seine Initiative. Herr Mendel besucht zwei Mal im Monat die Schule außerhalb des regulären Un-terrichts. Beim Basteln und Spielen beispielsweise bringt er den Kin-dern Dialektwörter bei und sie singen gemeinsam Lieder im Dialekt.

Folklore aus der Oberen Neutra-RegionDie Folklore-Tanz- und Singgruppe der Kinder aus „Horná Nitra“, der Region Obere Neutra, präsentierte am 30. März im Kulturhaus in Schmiedshau ein wunderbares Programm. Es ist sehr erfreulich, dass die jungen Leute Interesse an solchen Aktivitäten zeigen. Or-ganisiert wurde die Veranstaltung vom Regionalen Kulturzentrum in Prievidza/Priwitz in Zusammenarbeit mit dem Vorsitzenden des Bür-gervereins Horná Nitra sowie mit dem Bürgermeister von Schmieds-hau Miroslav Dzina.

Die Kindergartenkinder, die Grundschulkinder und die Singgrup-pe Schmiedshauer wurden zur Jahresversammlung des Slowaki-schen Bundes der behinderten Menschen eingeladen, wo sie ein ausgezeichnetes Programm vorführten und mit großartigem Applaus belohnt wurden.

Ostern im MuseumIn der Zeit vor Ostern hatten die Grundschulkinder die Möglichkeit, im Museum zu erfahren, wie man Ostereier herstellt. Unter der An-leitung von Kornelia Richterová und Miriam Ranušová konnten sie beispielsweise Eier bemalen, bekleben und mit Bändern oder Wachs verzieren. Den Kindern hat es viel Spaß gemacht und sie freuten sich darauf die „kúpači“ damit zu beschenken.

Matilda Ďuricová

In Schmiedshau hatten Jung und Alt in letzter Zeit einige Gelegenheiten, um an Veranstaltungen der karpatendeutschen Ortsgruppe teilzunehmen.

Frühlingshafte Aktivitäten der Grundschüler in Schmiedshau

Teo Mendel bringt den Schülern Wörter des Schmiedshauer Dialektes bei.

Die Kinder konnten selbst alte Handwerkstechniken ausprobieren. Bei der Aufführung im Kulturhaus Schmiedshau.

Vor Ostern wurden gemeinsam Ostereier verziert.

Aus den Regionen

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Aus den Regionen

Die Sitzung genoss eine festliche Eröffnung, denn mehrere Mitglie-der des Vorstandes hatten seit der letzten Regionalsitzung im No-vember ihren Geburtstag gefeiert. Bei der Gratulation bekamen sie als symbolische Anerkennung für den Einsatz im Rahmen unseres Vereines wunderschöne Blumensträuße.

Dann herrschte eifrige Arbeitsstimmung. Hilda Steinhübl, Vorsit-zende des KDVs im Hauerland, eröffnete die Sitzung, begrüßte die anwesenden Vorsitzenden der OG aus dieser Region, stellte einzelne Punkte des Programmes vor und wünschte allen eine erfolgreiche Tagung.

Im ersten Teil der Sitzung kam nach der Information über den Stand der Dinge nach der Ratsitzung am 4. April 2019 in Košice/Kaschau ein wichtiges Thema, nämlich die Wahlen. Frau Steinhübl informierte über die kommenden Wahlen des/der Regionalvorsitzenden, welche im Herbst 2019 organisiert werden sollen. Da man mit der jetzigen Regionalvorsitzenden zufrieden ist und von den Vorsitzenden der OG kein anderer Kandidat vorgeschlagen wurde, entschlossen sich die Mitglieder des Regionalvorstandes, die Wahlen gleich abzuhalten. Frau Steinhübl wurde einstimmig für die nächste Wahlperiode zur Re-gionalvorsitzenden gewählt. Die Mitglieder des Regionalvorstandes gratulierten der Regionalvorsitzenden zum Wahlergebnis und freuen sich auf die Fortsetzung der guten Zusammenarbeit.

Bewertung der Projekte Dann setzte man mit dem Programm fort und es kam zur Auswer-tung der Projekte: Die Vorsitzenden der einzelnen Ortsgemeinschaf-ten berichteten über Veranstaltungen, die in ihren Ortschaften seit der letzten Regionalsitzung stattfanden. Zu diesen zählten vor allem der Nikolaustag und Treffen der Mitglieder anlässlich Weihnachtens/des Jahresendes. Für die ersten Monate des Jahres 2019 wurden drei Veranstaltungen zusammengefasst: die Aufführung der Filmes „Sprechen Sie Karpatendeutsch?“, welche am 18. Januar 2019 in Kľačno/Gaidel stattfand, der Faschingsball, der am 16. Februar 2019 in Handlová/Krickerhau veranstaltet wurde, und Súzvuky, eine Veranstaltung, bei der sich in Kľačno/Gaidel am 3. März 2019 Sing-gruppen aus dem Probnertal präsentierten.

Danach wurden vorzubereitende Aktivitäten besprochen. Frau Steinhübl informierte über die Teilnahme der Hauerländer Singgrup-pen am Kultur- und Begegnungsfest in Kežmarok/Käsmark und am Tag der Zipserdeutschen Kultur in Chmeľnica/Hopgarten sowie bei der Veranstaltung im Juli in Medzev/Metzenseifen. Die einzelnen Vor-sitzenden schlossen sich an und berichteten über künftige Veranstal-tungen in ihren Ortsgemeinschaften, hauptsächlich über Muttertag, Kindertag und Treffen der Mitglieder. Die Teilnehmer setzten sich auch mit dem Hauerlandfest 2019 auseinander, welches dieses Jahr im Kremnitzer Tal ausgetragen wird.

Der Vorschlag von Herrn Neuschl, dem Vorsitzenden der OG Ku-nešov/Kuneschhau, wurde mit Beifall besprochen und man einigte

sich, die Veranstaltung „Tag der Gemeinden des Probner Tales“, wel-che im September in Nitrianske Pravno/Deutsch-Proben stattfindet, mit dem Besuch der Heimatstube in Tužina/Schmiedshau zu verbin-den.

Jugend und die deutsche SpracheIm nächsten Teil der Sitzung setzte man sich mit dem Thema Jugend und Sprachbindungsmaßnahmen auseinander. In diesem Zusammen-hang ist vor allem das Kinderlager zu erwähnen, welches dieses Jahr unter dem Namen Kindercamp in Nitrianske Pravno/Deutsch-Proben stattfindet. Die Einzelheiten werden innerhalb der Ortsgemeinschaft vorbereitet. Man ist sehr froh, mit der Veranstaltung, die voriges Jahr ins Leben gerufen wurde, fortsetzen zu dürfen und das dortige Haus der Begegnung und den erneuerten Garten zu nutzen.

Zum Abschluss der Sitzung wurden Aufgaben und Termine zusam-mengefasst. Beim Mittagessen fand die Sitzung einen leckeren Aus-klang. Danach nahm man Abschied voneinander und freut sich schon jetzt auf künftige Begegnungen.

Im Auftrag des Regionalvorstandes HauerlandMUDr. Viliam Elischer

Aus den Regionen

Am Samstag, den 6. April 2019, fand in Malinová/Zeche die erste Regionalsitzung 2019 im Hauerland statt. Dabei wurden die Projekte der ersten Monate des Jahres besprochen, aber auch ein Blick auf die künftigen Vorhaben der Ortsgruppen in der Region geworfen.

Die erste Regionalsitzung 2019 im Hauerland

Im April fand in Zeche die erste Hauerländer Regionalsitzung des Jahres statt.

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Kultur

Wie sieht die junge Generation der deutschen Minderheit in der Slowakei ihr sprachliches Selbst-verständnis und was können wir daraus lernen?

Zum sprachlichen Selbstverständnis der jungen Generation der Karpatendeutschen

Auf diese Frage gibt die DVD „Schaufenster Enkelgeneration“ eine erste anschauliche Antwort. Das vom Goethe-Institut Bratislava/Press-burg schon 2013 initiierte und herausgegebene Projekt wurde im Juni 2014 im Rahmen des Käsmarker Kultur- und Begegnungsfestes des KDVs vorgestellt.

Zwei junge Slowaken, Michaela Schürger (geb. 1987) aus Metzen-seifen (Unterzips/Bodwatal) und William Richter (geb. 1992) aus Ze-che (Hauerland) bekennen sich zur deutschsprachigen Minderheit in der Slowakei und geben als Vertreter der „Enkelgeneration“ Einblicke in ihr sprachliches Selbstverständnis als karpatendeutsche Nachkom-men. Es wird recht eindrucksvoll das Nebeneinander von Mundart und Standarddeutsch sowie die generationsübergreifende Bedeutung der deutschen Sprache für ihre Identität porträtiert.

Denkanstöße für zukunftsweisende GesprächeIn dem 2015 erschienenen Buch über Hopgarten lesen wir am Schluss: „(...) unsere einmalige Mundart, die heute kaum jemand mehr spricht und zu schätzen weiß, geht unter. Wir schließen mit Wörtern des Chronisten ab. ‘Wie geht es wohl weiter?“

Darauf antworte ich: Die Zukunft ist offen! Es liegt an uns, wie wir die Zukunft sehen. Nach der Erlebnisgeneration wird es weiterge-hen, auch dann, wenn die deutsche Sprache als Muttersprache und identitätsstiftendes Merkmal bei der karpatendeutschen jüngeren Ge-neration nicht mehr hinreichend möglich ist, denn sie ist weitgehend assimiliert. Ist damit das Ende der deutschen Kultur in der Slowakei gekommen?

1998 konnte Gertrud Greser, damals Landesvorsitzende des Kar-patendeutschen Vereins, sagen, dass der Verein mit zunehmendem Alter jünger wird: Neben der Erlebnisgeneration meldet sich die jünge-re Generation zu Wort und ergreift in deutscher Sprache bemerkens-werte Initiativen.

Und heute?In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass ich nach meiner

Emeritierung (1997) bald den Weg in mein Zipser Heimatdorf Schwed-ler (jetzt Švedlár) fand. Die OG Schwedler des KDVs führte über fünf Jahre einwöchige Kultur- und Bildungsseminare mit 25 Schülern aus Grundschulen der Region Unterzips durch. Zusammen mit Deutschleh-rern der Grundschulen und Zeitzeugen wurden die heimatbezogenen Seminare erlebnisreich gestaltet, an denen die Kinder mit Freude und Gewinn teilnahmen.

Und ich erinnere an meine Tätigkeit an Universitäten. Als Gastpro-fessor des DAAD und der deutschen Hochschulrektorenkonferenz wirkte ich mit vollem Stundendeputat: 2000 bis 2001 an der Evan-gelisch-Theologischen Fakultät der Comenius-Universität Bratislava/Pressburg, 2001 bis 2002 am Lehrstuhl für Fremdsprachen an der Pädagogischen Fakultät der Philosoph Konstantin-Universität Nitra/Neutra und von 2003 bis 2005 am Lehrstuhl für Heilpädagogik und Lehrstuhl für Logopädie an der Pädagogischen Fakultät der Comeni-us-Universität Bratislava. Ich führte alle Vorlesungen und Seminare in deutscher Sprache durch, ebenso die obligatorischen Prüfungen. Und heute? Ohne Dolmetscher ist eine Veranstaltung in deutscher Sprache nicht möglich.

Was ist geschehen?Ich denke und hoffe, ein Weiterschreiten ist möglich und frage: Finden sich nicht junge Menschen der Slowakei in der „Karpatendeutschen Jugend“ im vereinten Europa zusammen und gestalten sie nicht auf ihre Art und Weise die Idee der Karpatendeutschen weiter? Hat die Erlebnisgeneration für die jüngere Generation schon hinreichend ein-ladende Rahmenbedingungen geschaffen? Als KDV-Mitglied frage ich ganz bewusst: Bietet der KDV in den Regio-nen schon gut vorbereitete Kultur-, Sprach- und Erinnerungsseminare in deutscher Sprache an, auch in Kooperation mit dem Goethe-Institut, den Deutschlehrern an Schulen und Gymnasien sowie dem Verband der Deutschlehrer und Germanisten der Slowakei, der Mitglied des Internationalen Deutschlehrerverbandes ist? Nach meinen Wahrneh-mungen würden diese einladenden Angebote dem Interesse vieler jun-ger Menschen entsprechen.

Könnten nicht im deutschsprachig mitgeprägten Europa die in der Slowakei lebenden jungen Menschen einen kulturellen Beitrag für das sich entwickelnde vereinte Europa leisten und dabei die Kultur der Karpatendeutschen achten? Zu dieser Erinnerungsarbeit laden auch die kulturellen Schätze der Stiftung Karpatendeutsches Kulturerbe in Karlsruhe und des Museums der Kultur der Karpatendeutschen in Pressburg ein.

Diese Aufgabe kann die Erlebnisgeneration der heute 80- bis über 90-jährigen Karpatendeutschen nicht leisten. Gefragt sind jüngere Menschen, die jenseits ihrer Profession, Position und Herkunft die einst belebende deutsche Kultur in der Slowakei nun auf ihre Weise pflegen - nicht in Worten, sondern in Taten. Erst das Tun zeigt, was sie wirklich wollen.

Offene Fragen regen zum Nachdenken und Handeln an Wie können wir das sprachliche Selbstverständnis der karpatendeut-schen Nachkommen in der Slowakei verstehen? Da es meines Wis-sens keine Erhebungen zu dieser Frage gibt, ist eine gültige Antwort nicht möglich. Können wir nur mit einzelnen Beispielen auf diese Frage antworten? Wie kann die deutsche Sprache in der Slowakei weiter be-lebt und das kulturhistorische Erbe der Karpatendeutschen nachhaltig und zukunftsfähig gestaltet werden?

Prof. Dr. Ferdinand KleinDie Videos von „Schaufenster Enkelgeneration“ kamen

auch auf einer DVD heraus.

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Das ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) engagiert sich weltweit für ein friedliches und bereicherndes Zusammenleben von Menschen und Kulturen. Seine Programme verfolgen fünf Kernthemen: Kunst- & Kulturaustausch, Dialog der Zivilgesellschaften, Flucht & Migra-tion, Kultur & Konflikt und Europa. Das ifa fördert den Kunst- und Kulturaustausch in Ausstellungs-, Dialog- und Konferenzprogrammen und agiert als Kompetenzzentrum der Auswärtigen Kultur- und Bil-dungspolitik. Es ist weltweit vernetzt und setzt auf langfristige, part-nerschaftliche Zusammenarbeit. Der Bereich Integration und Medien unterstützt die deutschen Minderheiten im östlichen Europa und den Staaten der GUS dabei, als zivilgesellschaftliche Akteure und Brü-ckenbauer zu wirken und sich professionell zu positionieren.

Im Rahmen seines Entsendeprogramms unterstützen Kulturma-nager/-innen sowie Redakteure/-innen die Kultur-, Presse-, Jugend- und Bildungsarbeit der Organisationen vor Ort.

Für den Karpatendeutschen Verein in der Slo-wakei sucht die Abteilung Dialoge zum 1. Sep-tember 2019 einen Kulturmanager (m/w/d) be-fristet in Vollzeit (100%).

Ihre Aufgaben: • Entwicklung von Jugend- und Kinderprojekten im Bereich Medien

und Zivilgesellschaft • Unterstützung in der Netzwerkarbeit • Weiterentwicklung und Ausbau des Online- und Social Media-Auf-

tritts

Ihr Profil: • Abgeschlossenes Hochschulstudium (z.B. Sprach-, Kultur-, Geis-

tes- oder Sozialwissenschaften möglichst mit Bezug zu Mittel- und Osteuropa)

• Erfahrungen in der Jugend- und Projektarbeit • Erfahrungen im Bereich Online und Social Media • Bereitschaft zu Dienstreisen in die Regionen • Slowakische Sprachkenntnisse wünschenswert • Ein hohes Maß an Selbstständigkeit, Teamfähigkeit • Kreativität und Eigeninitiative

Unser Angebot: • Eine verantwortungsvolle, interessante und abwechslungsreiche

Tätigkeit • Gestaltungsfreiraum und Eigenverantwortung in einem spannen-

dem Arbeitsumfeld • Persönliche und fachliche Weiterentwicklung • Begleitung des Einsatzes durch das ifa (u.a. Einführungsseminar,

Regionaltreffen, Bilanzierungsgespräche) • Sozialversicherungspflichtige Tätigkeit, einmalige Übersiedlungs-

pauschale, monatlicher Mietkostenzuschuss sowie Übernahme der Unfall- und Berufshaftpflichtversicherung

Die Stelle ist aus haushaltsrechtlichen Gründen bis zum 31.08.2020 befristet, angestrebt wird eine Verlängerung um weitere zwei Jahre. Einsatzort ist Bratislava in der Slowakei. Die Entsendung erfolgt vor-behaltlich der Bewilligung auf die Zuwendung des Auswärtigen Am-tes aus dem Bundeshaushaltsjahr 2019. Das Institut für Auslandsbe-ziehungen e.V. ist privatrechtlich organisiert und damit ein privater Arbeitgeber. Bitte bewerben Sie sich mit Lebenslauf, Motivations-schreiben und Zeugnissen ausschließlich online über die Webseite des Instituts für Auslandsbeziehungen www.ifa.de bis zum 9. Juni 2019. Die Auswahlgespräche finden voraussichtlich in der 26./27. KW statt. Ihre Bewerbungsunterlagen werden nach Abschluss des Auswahlverfahrens vernichtet. Für Fragen steht Ihnen Frau Margarete Walo – walo(at)ifa.de – zur Verfügung.

KDV sucht VerstärkungV-2019V-2019 Journal der Karpatendeutschen Jugend in der Slowakei

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25 Jahre Evangelisches Johann Amos Comenius-Gymnasium in Kaschau

II

Vor 25 Jahren wurde das Evangelische Johann Amos Comenius-Gymnasium in Kaschau/Košice gegründet. Die Schule feierte mit Vorträgen, Musik und Diskussionen. Auch eine Ausstellung über die Karpatendeutschen konnte man besuchen.

Aus dem feierlichen Anlass wurden an der Schule am 29. April 2019 hohe Gäste begrüßt: unter anderen der Botschafter der Bundesre-publik Deutschland Joachim Bleicker, der Ho-norarkonsul Deutschlands in Kaschau Juraj Banský, der Botschafter der Französischen Republik Christophe Léonzi, der Honorarkon-sul der Französischen Republik in Kaschau David Mortreux, der Bischof des Ostdistriktes der Evangelischen Kirche A.B. Slavomir Sabol, die Vertreter des Karpatendeutschen Vereins unter der Leitung des Landesvorsitzenden Dr. Ondrej Pöss sowie Vertreter der Partnerschule August-Hermann-Francke-Schule aus Detmold in Deutschland.

Eiche als GedenkbaumTeil der ganzen Feierlichkeit war eine Ausstel-lung des Karpatendeutschen Museums. Außer-dem wurde auf dem Schulhof zur Erinnerung an diesen Besuch zu dem Schuljubiläum eine Eiche gepflanzt.

Nach einem wunderschönen vierstimmi-gen Auftritt des Chorus Comenianus, begrüßte Schuldirektor Jozef Krištan alle Gäste und ent-führte die Anwesenden mit seiner Ansprache in die 25-jährige Geschichte des Gymnasiums.

Nach der Ansprache der beiden Exzellen-zen begrüßte der Landesvorsitzende des Kar-patendeutschen Vereins Dr. Ondrej Pöss die Anwesenden, eröffnete die Ausstellung und lieferte eine Einführung in die Geschichte, Gegenwart und die Tätigkeit der Karpatendeut-schen in der Slowakei.

Multilinguale SchuleDie Veranstaltung dolmetschte Mgr. Lenka Dzugasová, die ehemalige Kulturreferentin des KDVs, die zurzeit an dem Gymnasium in Kaschau unterrichtet. Das Gymnasium ist bilin-gual: slowakisch-englisch. Der Unterricht findet aber auch in der deutschen, französischen und russischen Sprache statt.

Alle Anwesenden hatten die Möglichkeit, die Ausstellung der Karpatendeutschen zu besich-tigen. Die Schüler haben außerdem mit dem deutschen und dem französischen Botschafter über die Zukunft Europas und die Europawahl diskutiert.

Am Schluss gingen alle auf den Schulhof, um eine Eiche zu pflanzen – den Nationalbaum Deutschlands. Bei dieser Gelegenheit führten die Gäste Diskussionen mit den Medien und mit den Schülern.

Die Zusammenarbeit mit allen Institutionen ist für den Karpatendeutschen Verein sehr wichtig, allen geht es um eines – die Pflege der deutschen Sprache und die Publizität der deut-sche Minderheit in der Slowakei.

Erika KönigVorsitzende der Region Unterzips

Der Vorsitzende des Karpatendeutschen Vereins in der Slowakei Ondrej Pöss lieferte eine Einführung in die Geschichte und Gegenwart der deutschen Minderheit.

Eine Eiche als Zeichen für die deutsch-slowakischen Beziehungen: Botschafter Joachim Bleicker pflanzte im Schulhof einen Gedenkbaum.

Botschafter Bleicker hielt eine Ansprache anlässlich des 25. Geburtstages des Evangelischen Johann Amos Comenius-Gymnasiums.

Jugendblatt

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Um diese Kreativität und das Treffen mit der deutschen Sprache küm-merte sich der Künstler Helmut Bistika, der sich jedes Mal ein neues Thema für die Kinderwerkstatt ausdenkt. Dieses Mal lautete es „Mein Traumberuf“. Wir haben also sehr viel über Berufe gehört und ge-sprochen. Und über vieles Anderes!

Traumberuf als PosterDie Reise in die Kinderwerkstatt beginnt immer am Sonntagnachmit-tag, wenn wir uns von unseren Familien verabschieden und unsere Fahrt beginnen. Nach dem Ankommen packen wir unsere Sachen aus den Koffern aus und wir lernen die anderen Teilnehmer der Kin-derwerkstatt kennen. Dann kommt die Nacht und wir gehen schlafen. Am nächsten Morgen haben die Kinder ein Poster mit ihrem Traum-beruf hergestellt. Sie mussten auf Deutsch begründen, warum diese Arbeit für sie interessant ist. Am Nachmittag haben wir unseren ers-ten Ausflug nach Poprad/Deutschendorf gemacht. Da haben wir das Kino in einem Einkaufszentrum besucht und schöne Märchen ange-schaut. Am Abend haben wir begonnen, Theaterstücke einzuüben.

Kreatives Gestalten und lehrreiche AusflügeIn den nächsten Tagen haben wir mit den verschiedenen Aufgaben zum Thema weitergemacht. Die Schüler haben Stoff- und Holzpup-pen, eine Ansichtskarte für die Eltern und ein weiteres Poster her-gestellt. Am Nachmittag haben wir weitere Ausflüge nach Poprad, Käsmark/Kežmarok und Tatranská Lomnica/Tatralomnitz absolviert. In Käsmark haben wir das Burgmuseum besucht. Da haben wir sehr viel über die Geschichte der Stadt gelernt. Außerdem haben die Kin-der Fragen für die Bewohner der Stadt bekommen und mussten die Antworten auf die Fragen herausfinden. Die Fragen hat sich Helmut für die Kinder ausgedacht. In Tatranská Lomnica haben wir ein Spiel-zeug- und ein Skimuseum besucht.

Beide Museen waren sehr schön und informationsreich. Das Spielzeugmuseum war für das Thema auch sehr gut geeignet, weil es Lernstationen zu verschiedenen Berufen hatte. Immer am Abend haben die Kinder die Theaterstücke verbessert, die sie am letzten Abend aufgeführt haben. Am Freitagmorgen haben wir uns von den anderen Absolventen der Kinderwerkstatt verabschiedet und sind mit neuen Erlebnissen und Freundschaften nach Hause gefahren.

Mgr. Martina Kamenská

IIIKB 05/2019

„Mein Traumberuf“ - Kinderwerkstatt mit Helmut BistikaIn der Woche vom 31. März bis 5. April fand der zweite Frühlingsjahrgang der Kinderwerkstatt statt. Organisiert hat die Kinderwerkstatt für die Schüler der Minderheitenschulen in Veľká Lom-nica/Großlomnitz wieder der Karpatendeutsche Verein. Die ganze Kinderwerkstatt ist kreativ gestaltet und wird in deutscher Sprache geleitet.

Von Tierarzt, über Fußballspieler bis Fallschirmspringer – die Berufswünsche der Kinder sind sehr vielfältig.

Die Teilnehmer der Kinderwerkstatt mit dem Leiter Helmut Bistika. Beim Gestalten von Karten tobten sich die Schüler kreativ aus.

Ausflüge standen auch auf dem Programm.

Jugendblatt

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IV

Im Fokus: Die deutsche Minderheit in PolenWir stellen Ihnen das ganze Jahr über einmal pro Monat eine andere deutsche Minderheit vor. Dabei blicken wir über den Tellerrand in andere Länder. Dieses Mal werfen wir einen Blick ins Nachbarland Polen.

Bereits im 12. Jahrhundert siedelten sich Deutsche innerhalb Polens an. Schnell bildeten sie dort bedeutende Minderheiten und in einigen Städten, wie zum Beispiel in Krakau sogar eine Mehrheit. Während es im Laufe der Zeit in den östlichen Teilen Polens weitgehend zur Assi-milierung der deutschen Bevölkerungsgruppe kam, behielten Deutsche in den Regionen Pommern, Preußen und Schlesien über Jahrhunderte eine deutliche Mehrheit. Ende 1944 zählte sie noch bis zu zehn Millio-nen Menschen.

Die deutsche Minderheit heuteSeit 2011 verzeichnet die ethnische Minderheit nur noch 148.000 Ange-hörige und nimmt damit 0,38 Prozent der polnischen Bevölkerung ein. Nicht nur in ihrer Gesamtzahl ist die Minderheit stark gesunken, auch geben nur 45.000 der Verbliebenen an, sich ausschließlich mit ihrer deutschen Abstammung zu identifizieren.

Trotz sinkender Zahlen ist die deutsche die größte nationale Minder-heit Polens. In über 500 Begegnungsstätten kommen die Deutschen zusammen und vor allem über den Verband der deutschen sozial-kultu-rellen Gesellschaften (VdG) sind sämtliche Organisationen miteinander verknüpft. Der Verband setzt sich intensiv für Kultur, Medien und Bil-dungsarbeit ein und engagiert sich darüber hinaus auch in der Politik.

Als politische Organisation einer nationalen Minderheit stellt das Wahlkomitee der deutschen Minderheit seit 1991 durchgängig einen Vertreter im polnischen Parlament. Auch auf Kreis- und Gemeindeebene stellt sie mehrere Repräsentanten. In Gemeinden mit mehr als 20 Pro-zent Bewohnern der deutschen Minderheit, findet man zumeist zweispra-chige Ortsschilder und die Deutschen könnten ihre Angelegenheiten auf den Ämtern in ihrer Muttersprache besprechen. Dies ist beispielsweise in der Stadt Proskau der Fall.

Verhältnis zu DeutschlandDie historischen Spannungen zwischen Polen und Deutschland er-schwerten lange das Leben der deutschen Minderheit. Nach dem Zwei-ten Weltkrieg durfte sich diese noch bis 1989 nicht mehr als solche zusammenfinden oder im öffentlichen Raum Deutsch sprechen. Vie-le flohen, wurden vertrieben oder ausgesiedelt. Nur etwa eine Million Deutsche blieben als sogenannte Autochthone zurück und unterlagen zumeist einem radikalen Assimilierungsdruck.

Erst mit dem Abschluss des deutsch-polnischen Nachbarschaftsver-trags 1991 wurde die Lage für die polnische Minderheit wieder besser. Seit 2005 dürfen sie sich über eines der besten Minderheitengesetze in ganz Europa freuen.

So bieten einige polnische Schulen und Kindergärten Deutsch nicht nur als Fremdsprache an, sondern auch als Sprache einer nationalen Minderheit. In Letzterer erhalten derzeit etwa 52.000 Kinder drei zusätz-liche Unterrichtsstunden pro Woche. Auch die zahlreichen Miro Deut-schen Fußballschulen fördern in Kooperation mit dem Goethe-Institut

Krakau die Auseinandersetzung mit der deutschen Identität und Sprache auf spielerische Weise.

Die Frage der IdentitätWie auch in der Slowakei bangt die Minderheit um das Fortbestehen ihrer Identität. Die „verlorene Generation“, also die Eltern deutscher Jugend-licher haben diskriminierungsbedingt ihre deutschen Wurzeln weitestge-hend verworfen. Auch nehmen einige nach wie vor eine anti-deutsche Gesinnung im Land wahr. Die Jugendlichen selbst sehen ihr Deutschsein inzwischen weitgehend pragmatisch und nicht ideologisch-motiviert.

Der Vorstandsvorsitzende des VdG Bernard Gaida hingegen betont: „Das Aufwachsen in zwei Kulturen und am besten auch in zwei Sprachen ist immer von Vorteil. Es bereichert sowohl die Minderheit, als auch die Mehrheit.“ Das macht kulturelle Verbindungspunkte zwischen deutschen und polnischen Bürgern noch bedeutsamer. Einen solchen Verbindungs-punkt findet man beispielsweise im Oberschlesischen Eichendorff-Kul-tur- und Begegnungszentrum in Lobuwitz. Das für beide Nationalitäten bedeutsame Kulturerbe dieses Ortes umfasst unter anderem das Grab des Dichters Joseph von Eichendorff und dessen Ehefrau Neisse.

Auch das Kulturfestival Breslau, das als eines der größten kulturel-len Ereignisse der deutschen Minderheit in Polen alle drei Jahre in der Jahrhunderthalle stattfindet, fördert mit rund 7.000 Besuchern nicht nur die Identität der deutschen Minderheit, sondern auch den deutsch-pol-nischen Austausch.

Patricia von MellenthinQuellen: fr.de, bundestag.de, mdr.de, auslandsdienst.pl

Das zweisprachige Ortsschild von Leschnitz. In der Jahrhunderthalle in Breslau findet alle drei Jahre das Kulturfestival statt.

Miroslav Klose zu Besuch bei den Kindern der Miro Deutschen Fußballschule.

Jugendblatt

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©Marie Baumgarten/wochenblatt.pl

©wikipedia/Taxiarchos228

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Viele Menschen allerdings, die ganz selbstverständlich Redewendun-gen nutzen, kennen ihre tiefere Bedeutung nicht, denn viele sind schon vor langer Zeit entstanden. Somit sind Redewendungen ein wichtiger Teil und Ausdruck unseres kulturellen Erbes. Wir stellen regelmäßig im Karpatenblatt die Bedeutung und Herkunft einiger Redewendungen al-phabetisch vor. Fallen Ihnen auch interessante Redewendungen ein? Schreiben Sie uns!

CEinen Gang nach Canossa machenWenn jemand unter demütigenden Bedingungen Abbitte leistet, sagt man auch, er macht einen Gang nach Canossa. Diese Redewendung geht auf den Investiturstreit zurück. Dabei ging es darum, ob der Papst oder der König die Bischöfe ernennen darf. Im Zuge dessen musste Kö-nig Heinrich IV. Papst Gregor VII. um Verzeihung bitten. Er reiste im Jahre 1077 ins italienische Canossa (in der Nähe von Bologna), um dort vom Papst die Aufhebung des Kirchenbannes zu erbitten.

Ein Casanova zu seinEin Casanova zu sein, bedeutet viel mehr, als eine Frau zu verführen. Diese Redewendung steht vor allem dafür, dass jemand Charme und Charisma hat. Giacomo Casanova (1725 bis 1798) war ein italienischer Abenteurer, der in seinen Memoiren von seinen zahllosen Liebschaften erzählte. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er auf dem Schloss Dux/Duchcov in Nordböhmen.

Jeden Cent zweimal umdrehenWer sparsam ist, dreht jeden Cent zweimal um. Die Währung, die benützt wird, hinterlässt auch in der Sprache ihre Spuren. So sprach man etwa in vergangenen Zeiten davon, jeden Pfennig zweimal umzudrehen oder jeden Groschen zweimal umzudrehen.

Et Cetera (Abk. etc.)Wird zur Abkürzung einer Aufzählung verwendet und bedeutet wörtlich „und die übrigen“. Der Ursprung von „Et cetera“ ist im Lateinischen.

Ein wahres Chamäleon seinWenn jemand sich schnell verändert, wandelbar und flexibel ist sowie sich der Umgebung anpasst, dann wird häufig der Vergleich mit diesem Reptil herangezogen. Denn das Chamäleon passt sich farblich an seine Umgebung an.

Die Chemie stimmt Eine Beziehung ist harmonisch, zwei Menschen passen gut zusammen, kurz gesagt: Die Chemie stimmt. Unser Körper schüttet Hormone und Neurotransmitter aus, was dazu beiträgt, dass wir uns zu einem Men-schen hingezogen fühlen. Viele Redewendungen tragen viel Wahrheit und Weisheit in sich.

Cherchez la femme Dieser Ausdruck stammt aus dem Französischen und soll ausdrücken, dass eine Frau dahinter steckt. „Cherchez la femme“ gelangte im 19. Jahrhundert in die gehobene deutsche Sprache, als Französisch Bil-dungssprache war. Meyers Enzyklopädie von 1888 schreibt, dass es sich um einen Ausspruch französischer Kriminalisten handelt, wonach man bei einem schlauen verbrecherischen Anschlag nach der Frau su-chen muss, die dahinter steckt.

Corpus DelictiBeweisstück oder Gegenstand, mit welchem eine Straftat oder ein Scha-den begangen wurde. Der Ausdruck wurde direkt aus dem Lateinischen übernommen und trägt dort die gleiche Bedeutung. Historisch stammt die Lehre vom Corpus Delicti aus der Beweislehre des kanonisch-italie-nischen Inquisitionsprozesses des 13. Jahrhunderts, die im Rahmen der Rezeption in das deutsche Strafverfahrensrecht vordrang.

Die Chuzpe haben Bedeutet die Frechheit haben, etwas zu tun. Der Ausdruck stammt aus dem Jiddischen, Chuzpe bedeutet Frechheit oder Unverfrorenheit.

Redewendungen auf den Zahn gefühltRedewendungen sind ein fester Bestandteil der deutschen Sprache und finden auch heute noch Verwendung in unserem Alltag. In passenden Situationen bringen sie häufig eine Sache genau auf den Punkt, wo sonst eine umständliche und wortreiche Umschreibung nötig wäre.

Das Chamäleon wird gerne als Vergleich herangezogen.

Wer jeden Cent zweimal umdreht, passt genau auf, für was er sein Geld ausgibt.

Deutsche Sprache

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Deutsche Sprache

Tischler charakterisiert Leben und Werk der „Letzten Fünf“, wobei er stets im Auge behält, dass diese Schriftsteller sowohl ihrem Her-kunftsland – den Wurzeln – als auch ihrem späteren Heimatland – der Krone – angehören. „Die Wurzeln und die Krone eines mensch-lichen Baumes sind [...] für den Stamm von gleicher Wichtigkeit.“

Von Pressburg nach PalästinaDas erste Porträt gilt Alice Schwarz-Gardos (1916–2007), die 1939/40 auf abenteuerlichen Wegen aus Pressburg/Bratislava nach Palästina gelangt war und später eine der bekanntesten Jour-nalistinnen Israels wurde. Arnold Zweig und Max Brod ermutigten sie zum Schreiben. Schwarz-Gardos verfasste Romane und Novellen, Essays und Memoiren, Reportagen und Sachbücher, trat aber auch als Kinder- und Jugendbuchautorin hervor und gab interessante An-thologien wie „Heimat ist anderswo. Deutsche Schriftsteller in Israel“ (1979) oder „Hügel des Frühlings“ (1984) heraus. Tischlers Kurz-beschreibungen ihrer Bücher machen Lust auf deren Lektüre. Das gilt auch für Kapitel zwei, das dem 1924 geborenen Tuvia Rübner gewidmet ist, der durch sein umfangreiches lyrisches Werk (u. a. Granatapfel, 1995; Lichtschatten, 2011), aber auch durch die Au-tobiografie „Von Pressburg nach Merchavia“ (2004) bekannt ist. Der Dichter, dessen gesamte Familie in Auschwitz ermordet wur-de, schreibt in hebräischer und in deutscher Sprache, „hermetisch und vielschichtig“, wie Tischler bemerkt – gewiss eher ein „Dichter für Dichter“ denn ein Autor fürs große Publikum: „Rübners Gedich-te sind Texte eines Intellektuellen“.

Poesie par excellenceSehr kurz – zu kurz – ist der Abschnitt über die in Pressburg ge-borene, in Tel Aviv lebende Erzählerin Eva Kovac geraten, die ihren Lesern aus jüdisch-weiblicher Perspektive die Kriegs- und Nachkriegsjahre in ihrer Geburtsstadt so nahe bringe, „wie wir sie bisher von keinem aus der Slowakei stammenden deutsch-sprachigen Autor kennen“. Vom gleichen Jahrgang ist die in deutscher wie spanischer Sprache schreibende Poetin, Über-setzerin und Malerin Erika Blumgrund (1924–2016), deren Ge-dicht „In einer bitt’ren Stunde“ so beginnt:

„Von lichterlohem Feuer / blieb graue Asche nur zurück. / Das Herz das einst in Glut versengte / Stück für Stück, / ist kalt.“ Paul Tischler stellt ihre Gedanken-, Natur- und Liebesly-rik ebenso eindringlich vor wie ihre Verse über das Judentum und den Holocaust – und betont, dass ihr Band Acordes „das schmalste und beste Buch der Slowakeideutschen“ sei, „hohe Kunst, reine Lyrik, Poesie par excellence“.

Düstere Texte mit gewisser SchönheitDas fünfte Porträt würdigt die ebenfalls im Jahr 1924 in Un-ter-Kubin/Dolný Kubín geborene christlich-jüdische Autorin

Anna Krommer, die dank Siglinde Bolbecher, Konstantin Kaiser und anderen Exilforschern heute vor allem in Österreich bekannt ist, und das nicht nur als enge Freundin von Theodor Kramer. Mit Lyrik und Prosa ist die lange Jahre in Washington D.C. lebende Dichterin in ungefähr vierzig Anthologien vertreten, aber auch in Zeitschriften wie "Aufbau", "Literatur und Kritik" oder „Mit der Ziehharmonika“ (wie die Zwischenwelt früher hieß). „Melancholie und Trauer sind die Grund-Wesenszüge ihrer Dichtung, düstere Texte, die jedoch trotz-dem einer gewissen Schönheit nicht entbehren“.

Ein Büchlein für Spezialisten, sicherlich, und leider nicht ohne ärgerliche Wiederholungen, doch mit enormer Sachkenntnis ge-schrieben und von inniger Liebe zu seinem Gegenstand getragen. Insgesamt ein bemerkenswertes Opusculum für Liebhaber und Ger-manisten, die auch den in staunenswerter jahrzehntelanger Arbeit entstandenen reichhaltigen Anmerkungsteil studieren sollten.

Klaus Hübner

... blieb graue Asche nur zurück - Paul Tischler erinnert an die „Letzten Fünf“Bald werde es keine „deutschjüdischen Autoren“ aus der Slowakei mehr geben und ihre Lite-ratur werde unwiderruflich der Vergangenheit angehören, stellt der renommierte Exilforscher Guy Stern im Vorwort fest. Umso verdienstvoller ist es, dass sich der 1946 unweit der ostslo-wakischen Metropole Kaschau/Košice, nämlich in Metzenseifen/Medzev in der Zips geborene Münchner Autor Paul Tischler, der als origineller Schriftsteller (unter anderem Grasgott, 2001), kenntnisreicher Literaturhistoriker und unermüdlicher Fürsprecher der karpatendeutschen Dich-tung bekannt ist, dieses Themas angenommen hat.

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Berühmte Zipser

Die Nachricht vom Tod des János Ludvigh erschien nicht nur in der IGAZMONDÓ (Wahrhaftigkeit) ganz oben auf der Titelsei-te, wie andere Zeitungen widmete sie die ganze Seite für die Würdigung des Verstor-benen. Mór Jókai, vom Tod Ludvighs stark betroffen, schreibt sinngemäß: „Wo die Gefühle stark sind, reichen die Worte nicht aus. Mit dem Verstorbenen hat die Heimat einen treuen Anhänger, die Gesellschaft ei-nen guten Bürger, die Öffentlichkeit einen Wissenschaftler, die Familie einen unver-gesslichen Vater, sein Land einen wie eine Säule standhaft Arbeitenden und die Freun-de einen treuen Freund verloren. Ruhe in Frieden im Heimatland, dessen Haupt sich in Gedenken an die Verdienste und an die Wertschätzung des Landes verneigt.“

Aus der Zips in den LandtagIm kirchlichen Geburtsregister von Zipser Bela finden wir, dass Johannes Josephus Ludvig als Sohn von Tobias Ludvig und Maria Duchonin am 12. Mai 1812 geboren wurde. In der ungarischen Form seines Namens benutzt er die Schreibweise Lud-vigh János. Dem Besuch der Schulen in Kesmark/Kežmarok, Eperjes/Prešov und Sárospatak folgt das Jurastudium.

Das nächste bekannte Datum ist das Jahr 1835, in dem er in seiner Geburtsstadt Bela eine Anstellung als Notar und bereits ein Jahr später als Obernotar findet. Hier macht er sich um das Verteidigen der Rech-te der Stadt gegenüber dem Zipser Komit-at verdient. Diese Rechte dokumentiert er in dem Buch „A Szepességi XVI városok pragmaticai torténete és állományvázlata” (Pragmatische Geschichte und Umriss der 16 Zipser Städte).

Ludvigh wird 1844 Provinznotar, man sendet ihn zudem als Abgesandten des Ko-mitats in den Pressburger Landtag. Auch 1848 ist er Abgeordneter und Notar des Landtages.

Für ein selbständiges UngarnDer sehr kalte Winter 1847/48, auch als Hungerwinter bezeichnet, vergrößerte die Not im Land und die Bemühungen der Un-garn um Selbständigkeit gegenüber Öster-reich. Ludvigh schloss sich diesen Bestre-bungen an. Am 3. März 1848 hielt Lajos Kossuth auf dem Pressburger Landtag eine flammende Rede, in der er mehr Souveräni-tät für Ungarn forderte. Dies war eines der auslosenden Ereignisse für das Bilden einer eigenständigen ungarischen Regierung, zu-nächst unter Führung von Lajos Batthyány. Ludvigh wurde nun Regierungskommissar, ebenso wie Görgei Artúr aus Topportz/Toporecs, der unter Kossuth später auch Kriegsminister war.

In Abwesenheit zum Tode verurteilt Die sich in der ganzen Habsburger Mo-narchie ausbreitende Revolution wurde bereits 1849 niedergeschlagen, der öster-reichische Kaiser Ferdinand I. durch seinen Neffen Franz Joseph I. abgelöst. Dieser schlug mit Hilfe russischer Truppen den un-garischen Widerstand nieder. Kossuth floh ins Ausland, Ludvigh entkam zunächst nach Hamburg und von dort nach Brüssel.

In seiner Heimat wurde Ludvigh wie vie-le der führenden Aufständischen zum Tode verurteilt. Allein am 6. Oktober 1849 richte-te man in Arad 12 ungarische Generäle hin,

am selben Tag in Budapest auch Lajos Bat-thyány. Da man Ludvigh nicht fassen konn-te, wurde das Urteil symbolisch vollstreckt (in effigie).

Auch Händler und Schriftsteller Um seine Existenz zu sichern, muss Ludvigh in Brüssel ein Handelsgeschäft betreiben. Politisch ist er weiterhin aktiv, berichtet in Zeitungen über die Lage in Ungarn, schreibt zu wirtschaftlichen Themen und verfasst schöngeistige Literatur. Mit Kossuth bleibt er in Kontakt. In seinem Auftrag unternimmt er riskante und seine Gesundheit schwä-chende Reisen in die Donau-Fürstentümer.

Begnadigung und HeimkehrDie ungarischen Rebellen werden 1857 von Kaiser Franz Joseph I. begnadigt. Erst der österreichisch-ungarische Ausgleich von 1867 lässt Ludvigh an eine Rückkehr aus dem Exil denken. Die wiederhergestellte Verfassung von 1848 macht den Landtag wieder zum Reichstag und der Kesmarker Bezirk wählt Ludvigh 1869 zu ihrem Vertre-ter. Dieser kehrt zurück, sein Einzug in Zip-ser Bela wird zu einem Triumphzug. Einer der Begrüßungsredner ist Samuel Weber (vgl. KB 3/2019).

Ludvigh stürzt sich trotz seiner Krankheit gleich in die Arbeit, reist nach Pest. Er braucht jedoch Pflege. Am Morgen des 11. Juli 1870, vor 6 Uhr, bittet er, dass man ihn zu seinem Schreibtisch führt. Dort findet man ihn etwas später, friedlich für immer eingeschlafen.

In Pest wird seiner mit einer Leichenfeier gedacht. Das Begräbnis erfolgt in der Ge-burtsstadt Bela unter einer “ungeheuren Theilname der Stadt und der ganzen Ge-gend”, wie in der Presse zu lesen war.

Dr. Heinz Schleusener

Wenn Mór Jókai in der von ihm von 1867 bis 1879 herausgegebenen und sonntags erschei-nenden Wochenzeitung IGAZMONDÓ am 17. Juli 1870 einen Nachruf schreibt, dann muss es sich um eine bedeutsame Person handeln. Der Nachruf betraf János Ludvigh, geboren in Zipser Bela/Spisská Belá, der als Politiker, Jurist und Publizist bekannt wurde.

Der Politiker János Ludvigh (1812-1870)

Der Nachruf von Mór Jókai.

János Ludvigh's Einzug in Bela.

János Ludvigh (1812-1870).

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Aus den Regionen

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Ostern war ein Heidenspaß. Über-all in meiner Wohnung lagen in

Behältnissen aller Art Eier. Die habe ich vorher färben müssen. Die Eier, nicht die Behältnisse. Zugege-ben, ich hatte mehr die Aufsicht, damit dieses für mich völlig neue Experi-

ment auch ordentlich von-stattengeht. Mein Butler hat

aber seinen eigenen Kopf. Ob-wohl ich ihm die Gebrauchsanwei-

sung für das Eierfärben dreimal vorgelesen habe, hat er es nicht vorschriftsmäßig gemacht.

Er hat die Eier nämlich vorher nicht hart gekocht, weil er keine hart gekochten Eier mag. Das Eiweiß muss bei ihm fest sein, das Eigelb aber weich. Dazu kocht er die Eier nicht etwa acht Minuten, sondern fünf Minuten und 18 Sekunden. Normalerweise. Vor Ostern hat er die Dinger aber schon nach exakt fünf Minuten abgeschreckt. Sie müssten ja schließlich noch ein paar Minuten in dem 70 Grad war-men Wasser mit der jeweiligen Farbe liegen. Da könnten sie am Ende nachgaren und würden steinhart, fürchtete er.

Was soll ich Ihnen sagen, die Eier waren genau richtig. Mein Butler hat behauptet, dass in der Nacht auf den Ostersamstag ein Häschen in unserer Wohnung gewesen sei, um die fertigen Eier überall zu ver-teilen. Da hat er geflunkert. Häschen riechen anders als wir Katzen, und ich hätte es sofort bemerkt, wenn sich eine fremde Fellnase in meinem Revier zu schaffen gemacht hätte. Und ich weiß jetzt ein-

mal mehr, dass die Zweibeiner auch nicht immer die Wahrheit sagen, wenn sie den Mund aufmachen.

Das mit dem Flunkern gilt besonders für die Zweibeiner aus der Poli-tik. Die waren in den vergangenen Wochen wieder besonders aktiv. Vor allem diejenigen, die bei der Wahl ins Europa-Parlament gewählt werden wollen. Herr Schmidt hat mir erklärt, dass nicht nur die Men-schen in der Slowakei oder in Deutschland eigene Regierungen und Parlamente haben, die bestimmen, wo es langgehen soll. Sondern dass es ganz viele Gesetze und Regelungen gibt, die für alle Länder in Europa gelten. Und die werden vom Europaparlament vorgeschla-gen, diskutiert und abgestimmt. Deshalb sei die Wahl zum Europa-parlament auch sehr viel wichtiger als viele Zweibeiner dächten. Und das sei auch der Grund, weshalb sich sehr viel mehr Menschen an der Wahl beteiligen sollten als vor fünf Jahren.

Außerdem gehe es bei dieser Wahl darum, dass nicht die Populisten mehr Einfluss auf das Geschehen in Europa bekommen. Populisten ist ein schweres Wort. Dabei machen es sich die Populisten ganz leicht. Sie haben auch für die kompliziertesten Probleme angeblich eine ganz einfache Lösung. Als junger, doch nicht blöder Kater, weiß ich, dass es keine einfachen Lösungen gibt. Sonst würde ja beispiels-weise mein Butler nachts schon längst auf dem Fußboden schlafen und ich in seinem Bett. Katzen, die derlei vorschlagen, fänden zwar Beifall aller Katzen dieser Welt. Aber die Belegung des Betts ist eben komplizierter, als es scheint. Und so wie im Bett ist es meistens auch im richtigen politischen Leben. Čauky mňauky!

Schmidts Kater Lojzl und sein Butler Hans-Jörg Schmidt

Kolumne: Schmidts Kater LojzlČauky, mňauky, ich bin’s wieder, Schmidts Kater Lojzl. Ich musste in den vergangenen Tagen erst einmal ein bisschen durchschnaufen. Ich habe nämlich die Wahlen verfolgt. Das war ganz schön spannend. Außerdem waren das die ersten Wahlen der Zweibeiner, die ich erlebt habe.

Kolumne

Ende Mai entscheidet sich, wer künftig hier sitzen wird: im Europäischen Parlament.

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Gedanken, Gedenken und VerweiseSo viele aufeinander prallende Ereignisse geschichtlicher und gegenwärtiger Art bringen einen zum Nachdenken. Die Rede ist von Ostern einerseits und dem tragischen Brand des Sinnbildes europäischer christlicher Tradition – der Kathedrale Notre-Dame - andererseits. Zugleich wird immer lauter das Pochen ans Tor der Zeit hinsichtlich des Jubiläums des Endes des Zweiten Weltkrieges, das als Zeichen des Neuanfangs zu verstehen ist.

Gedanken zur Zeit

Leistungen des geistigen Schaffens sind statistisch schwerer fassbar als solche materieller Art. Und trotzdem sind sie wirksam. Für Zeitun-gen zu schreiben gehört zum Beispiel dazu.

Es ist oft genug davon gesprochen worden, dass die Völker Eu-ropas nicht nur an ihr traditionelles vom Christentum stark geprägtes Gedankengut erinnern, sondern zugleich an jahrhundertealte Kultur, die sowohl verteidigt als auch neugestaltet werden muss.

Das Christentum ist eben keine passive Religion, sondern ein dy-namischer Prozess des Entdeckens und Erfüllens.

Grausames Mahnmal des SchreckensDie brennende und lodernde Kathedrale Notre-Dame in Paris ist ein grausames Mahnmal des Schreckens. Solche Ohrfeigen physischer Art rütteln jedoch alle traditionellen und grundlegenden Kräfte wach, wobei sich ein vernünftiges Vermischen von neuem und traditionel-lem Gedankengut anbahnt und zusammenwächst, so dass Europa sicherlich nicht aus den Fugen fliegen wird.

Der ungeheure wirtschaftliche und soziale Aufstieg Europas seit 1945 hatte auch seine geistigen Ursachen. Er ging aus von einer im Weltanschaulichen begründeten seelischen Umgestaltung der Bewohner des freigebliebenen Teils unseres Kontinents, nämlich seines Empfindens und damit geprägtem Handeln, wodurch die freie Welt in eine Bahn gelenkt wurde, die uns erst diese bis dahin noch nicht dagewesene Entfaltung auch einzelner nationaler Kräfte gestat-tete. Dies folgte Schritt für Schritt und Hand in Hand in einem stets enger werdenden und fortdauernden Kooperationsvorgang einzelner Völker und Menschen des alten Kontinents. Und war eine Hoffnungs-fackel für die Europäer hinterm Eisernen Vorhang, der schließlich mit dem Niederreißen der Berliner Mauer auch dieser üblen Unfreiheits-epoche ein Ende setzte. Nur ein kurzsichtiger Beobachter ohne Ge-schichtssinn kann diese Zusammenhänge übersehen.

Man drehe die Sache, wie man will, es wird immer wieder die Erkenntnis hervorspringen, dass der Brand in Paris Sinnbild für den Gipfel eines beispiellosen Krisenbündels ist, das für alle Beteiligten und sogar Nichtbeteiligten das Rätsel aller Rätsel ist und es deshalb in der Hauptsache darauf ankommt, ihm mit der Bestimmtheit des Charakters und der Festigkeit des Herzens entgegenzutreten, um zur rettenden Umformung von Werten zu gelangen.

Glaubensfähigkeit in KrisenEs kommt hier darauf an, ein möglichst klares Bild der allgemeinen Lage zu vermitteln. Die Glaubensfähigkeit eines jeden Menschen löst ungeheure seelische und auch materielle Kräfte aus. Und es ist des-halb ein großer Irrtum anzunehmen, man könne in Krisensituationen ohne sie auskommen, da sowieso nur Geld und Macht das entschei-dende Wort sprächen.

Wir haben im geschichtlichen wie auch gegenwärtigen Lebensrin-gen Leute und Gemeinschaften zusammenbrechen sehen, die zwar Geld und Macht in Hülle und Fülle besaßen, aber nicht über die Kraft der Herzen verfügten, die ihnen den Gebrauch der Waffen als not-wendig und unabweisbar erscheinen ließ.

Andererseits gab es in weit oder nah zurückliegender Zeit auch Zielsetzungen reformatorischer Art, wovon die Geschichte aus allen Ecken und Wänden klare Beweise liefert.

Also was gehört dazu? Nun: Mut, Charakter, Zivilcourage und tiefste Einsicht in geschicht-liche Gegebenheiten und Möglichkeiten. Es kommt darauf an, wie man seinen konkreten Beitrag leisten kann, indem man die Gegeben-heiten und Möglichkeiten erkennt und mit entsprechender Zivilcoura-ge auch in Wort und Schrift entsprechenden Ausdruck gibt.

Hier will etwas angeführt, erkannt und tatsächlich auch neu erlernt werden. Das wurde am Beispiel der folgenden Worte des Dichter-

fürsten der Unterzipser Heimat, des Pfarrers Franz Ratzenberger, die im Karpatenblatt vom März 2019 zum Vorschein kamen, vorgestellt und bewusst gemacht:

„O unsere Väter waren ja LeuteGar fest in Glauben wie Eisen.

Wollten doch wir alle, alle heute,Den gleichen Mut beweisen!

Dann würde es anders um uns stehen,Wir hätten Glück und Segen,

Nicht bräuchten wir durchs Leben gehenAuf holprigen steinigen Wegen!“

Und wie der Verfasser dieses Artikels, unser Schwedler Landsmann Prof. Dr. Ferdinand Klein am Ende eine hervorragende Schlussfol-gerung, aber auch eine hohe Anzahl aufgeworfener Fragen hergibt, indem er klar und deutlich schreibt: „Verlangt die Pflege der Erinne-rungskultur das Wahrnehmen und Meditieren dieser Worte, ebenso eine erweiterte und vertiefte aktuelle Interpretation dieser Kunst.“

Ich glaube, dass dadurch vieles angedeutet worden ist: Interpre-tation heißt nämlich auch Inhalt dieser in Worte gefassten Wahrheiten neu ins Leben umzusetzen. Dies ist der Verweis unserer Vorfahren, der vom Verfasser des angeführten Artikels wiederum so kernig und vielsagend uns alle auf unsere Aufgaben freundlich aber klar und deutlich ermahnt.

Oswald LiptákSchwedler

Das Bild der brennenden Kathedrale Notre-Dame erschütterte Menschen auf der ganzen Welt.

©wikipedia/Milliped

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Gedanken zur Zeit

„Unser lieber Herrgott“, so höre ich immer wieder Menschen von Gott reden. Bei dieser Anrede schwingt immer so etwas mit wie: „Unser lieber Gott schaut mit Wohlwollen auf uns Menschen-kindern herab und lässt auch gerne mal Fünfe gerade sein“. Zu oft wird davon ausgegangen, dass es Gott ja nicht so ernst nehmen würde mit unseren Verfehlungen.

Dabei ist das Ganze eine Karikatur des Gottes, wie ihn die Bibel prä-sentiert. So heißt es zum Beispiel im Brief an die Römer: „Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen“ (Röm 1,18). Gott ist heilig und deshalb reagiert er auf Gottlosigkeit, auf Ungerechtigkeit und Sünde in unserem Leben mit Zorn. Ein Zorn, der laut Bibel Ewigkeitscha-rakter haben kann, das heißt: Wer in dieser Lebensweise verharrt, wird in Ewigkeit von Gott getrennt bleiben. Die Bibel nennt diesen Ort Hölle.

Damit der Zorn Gottes über uns Menschen abgewendet werden kann, hat Gott – in seiner Liebe – einen einzigartigen Plan kreiert. Er hat seinen Sohn Jesus als Sühneopfer am Kreuz leiden lassen, sprich: Der Zorn, der uns gilt, wird auf den Gekreuzigten abgelei-tet, wenn wir unser Leben diesem Christus anvertrauen. Er wurde zur Sünde gemacht, obwohl er selber keine Sünde tat. Er hat die schrecklichen Qualen am Kreuz erlitten – mehr noch: Er hat die Got-tesferne am eigenen Leib gespürt, als er ausrief: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen“. Gott musste Abstand nehmen, musste sich entfernen von seinem eigenen Sohn, da Jesus - vom Zorn Gottes getroffen - zum Verfluchten wurde an unserer statt.

Wenn Sie Vergebung von Gott haben wollen, dann seien Sie sich darüber im Klaren, dass dies nur durch Blutvergießen möglich ist. So sagt es unser Bibelwort. Und so ist es auch. Gott schaut nicht leicht-fertig über die ganzen dunklen Abgründe unserer Seele und unseres Lebens hinweg und „lässt mal Fünfe gerade sein“. Nein, es musste dafür ein Leben geopfert werden, Blut musste fließen – das, seines geliebten Sohnes Jesus Christus.

Gott hat das schon im Alten Testament deutlich gemacht. Die Israeli-ten mussten sich beschneiden lassen. Der Sinn hinter diesem Ritus war: Das alte Fleisch und damit der alte Mensch wird abgeschnitten und in den Tod gegeben, Blut wird vergossen und der neue Mensch soll für Gott leben. So wurde auch bei den Tieropfern des Volkes Is-rael Blut vergossen, um so auf den zukünftigen blutigen Opfertod des Lammes Gottes - Jesus Christus – hinzuweisen, der allein Sünden vergeben kann. Daher sagt uns auch der Apostel Petrus in seinem ersten Brief an Mitchristen: „Ihr seid nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, losgekauft worden … sondern mit dem kost-baren Blut des Christus, als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes“ (1.Petr 1,18f).

Dietrich Bonhoeffer spricht bei diesem Thema von der billigen und der teuren Gnade Gottes. Er sagt: „Billige Gnade heißt Gnade als Schleuderware, verschleuderte Vergebung, verschleuderten Trost, verschleudertes Sakrament; Gnade als unerschöpfliche Vorratskam-mer der Kirche, aus der mit leichtfertigen Händen bedenkenlos und grenzenlos ausgeschüttet wird; Gnade ohne Preis, ohne Kos-ten … Billige Gnade ist Predigt der Vergebung ohne Buße, ist Taufe ohne Gemeindezucht, ist Abendmahl ohne Bekenntnis der Sünden, ist Absolution ohne persönliche Beichte. Billige Gnade ist Gnade ohne Nachfolge, Gnade ohne Kreuz, Gnade ohne den lebendigen, mensch gewordenen Jesus Christus.“ Teure Gnade hingegen „ist der

verborgene Schatz im Acker, um dessentwillen der Mensch hingeht und mit Freuden alles verkauft, was er hatte; die köstliche Perle, für deren Preis der Kaufmann alle seine Güter hingibt (…) der Ruf Jesu Christi, auf den hin der Jünger seine Netze verlässt und nachfolgt (…) Teuer ist die Gnade vor allem darum, weil sie Gott teuer gewesen ist, weil sie Gott das Leben seines Sohnes gekostet hat - `ihr seid teuer erkauft´ -, und weil uns nicht billig sein kann, was Gott teuer ist. Gnade ist sie vor allem darum, weil Gott sein Sohn nicht zu teuer war für unser Leben, sondern ihn für uns hingab“.

Monatsgruß von Thomas Herwing

Dietrich-Bonheoffer-Denkmal von Fritz Fleer bei Sankt Petri in Hamburg.

©wikipedia/Membeth

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Die erste schriftliche Erwähnung über die Gemeinde stellt eine Urkunde aus dem Jahr 1251 von dem ungarischen König Belo IV. dar, die die Grenzen von Kesmark beschrieb. Hier wird die Gemeinde als „Wer-bew“ erwähnt. Bereits 1268 erscheint der Name „Villa Menardi“. Der ursprünglich slawische Ort wurde im späten 13. Jahrhundert von den deutschen Siedlern besiedelt.

Villa MeynhardiIm Jahre 1317 wird Menhard als „Villa Meynhardi quae Virbo appelatur“ (Menhardsdorf, das Virbo genannt wird) erwähnt und die Gemeide er-hielt die Stadtrechte. Die Bewohner der Zips schufen im 13. Jahrhundert eine eigene geistliche Organisation, die Bruderschaft der 24 königlichen Pfarrer, und parallel dazu die politische Organisation Bund der 24 Zipser Städte, zu denen auch Menhard gehörte. Der Bund der 24 Zipser Städte wurde 1412 aufgelöst, als König Sigismund von Luxemburg aus finan-ziellen Gründen – einer Kreditaufnahme für den Krieg gegen Venedig/Benátky – 13 dieser Städte, darunter auch Menhard, an Polen verpfän-dete. Die verpfändeten Städte bildeten von 1412 bis 1772 den Bund der 13 Zipser Städte. Die Zips wurde ab 1778 formal als die Provinz der

16 Zipser Städte organisiert. Mit deren Auflösung 1876 erlosch auch das Stadtrecht Menhards.

Pfarrkirche St. ServatiusZu den bedeutenden Baudenkmälern der Gemeinde gehört die Pfarrkir-che. Die Kirche St. Servatius, die wahrscheinlich 1222 erbaut wurde, wurde im 15. Jahrhundert in spätgotischem Stil umgebaut. In der Nach-barschaft der Kirche steht ein Renaissanceglockenturm, der im Jahre 1644 erbaut wurde. Der niedrige prismenförmige Turm ist mit der typi-schen Zipser Renaissance-Schild-Attika abgeschlossen. Ähnliche Glo-ckentürme befinden sich in mehreren Zipser Städten. Gleich nebenan befindet sich die barocke Mariensäule aus dem Anfang des 18. Jahrhun-derts. Auch die evangelischen Gläubigen konnten sich im Jahre 1784 anstatt der alten Holzkirche aus dem Jahre 1694, die zu klein geworden war, eine neue Kirche bauen.

Im Jahre 1880 lebten in Menhard 789 Personen, davon 736 Deut-sche. 1930 waren es 374 von 827 Einwohnern. Bei der Volkszählung 2011 haben sich von 1 390 Einwohnern nur 2 Personen zur deutschen Nationalität bekannt. Rastislav Fiľo

Mit unseren Anwohnern hatten wir stets ein sehr gutes Verhältnis. Sie waren uns immer liebe, verträgliche, jederzeit hilfsbereite Nachbarn. Als Nachbarkinder waren wir immer viel zusammen, wir spielten miteinander und gingen auch zusammen an den warmen Abenden im Marienmonat zur Maiandacht in die katholische Kirche.

Beeindruckende AtmosphäreAus dem kleinen, kapellenartigen Vorraum der kleinen gotischen Kirche trat man in den zwei Stufen tieferen Kirchenraum hinab. Gleich an der rechten Seite des Einganges, im Innern der Kirche, hing der Weihwas-serkessel an der Wand, in den man beim Eintreten die Fingerspitzen ein-tauchte und sich bekreuzigte. Die Stille, das dämmerige Licht, die Kühle in der Kirche und die ganze Atmosphäre machten auf mich einen ganz besonderen Eindruck.

Nachdem sich die Bankreihen schon ziemlich gefüllt hatten, betete die Vorbeterin Anna Pawlitschko den Rosenkranz laut vor, und die Frauen unter ihren Kopftüchern murmelten die Gebete und Antworten in stiller Andacht vor sich hin. Unter anderen Gebeten wurde auch das „Gegrüßet seist du, Maria ...“ gebetet, ein katholisches Gebet, das mir als evangeli-schem Christen bis heute in angenehmer Erinnerung geblieben ist. „Sei gegrüßt, Maria!“ - diese Worte des Erzengels Gabriel an Maria stehen im Lukas-Evangelium, Kapitel 1, Vers 28. Daher wird es auch „Englischer Gruß“ genannt.

Bleibende ErinnerungenWenn man dann in der Dämmerung aus der Kirche kam, war die Luft so lau, und es duftete nach Blüten und frischem Grün, nach Holunder und Jasmin. Die Leute saßen vor den Häusern auf ihrer Bank und hielten Feierabend. Die Maikäfer schwirrten in dichten Scharen durch die Luft, und nicht selten stießen sie in vollem Flug an unsere Köpfe. Diese fried-liche Stimmung und die stille Einkehr in der Kirche gehörten zusammen, sie sind in meinem Gedächtnis bis zum heutigen Tage haften geblieben.

Von solchen Erinnerungen erfüllt, interessierte ich mich nach Jahren auch für den lateinischen Text des „Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gna-de ...“, den mir dann auch unser Landsmann Wanhoff freundlicherweise besorgte und den ich auswendig lernte: „Ave, Maria, gratia plena ...!“

Karl Schlesinger (1993)

Im Strom der Zeit: Menhard

Maiandacht in der Kirche in Nehre

Die Gemeinde Menhard/Vrbov befindet sich im südöstlichen Teil des Beckens Podtatranská kot-lina, in den Leutschauer Bergen. Sie liegt am Bach Vrbovský potok, sechs Kilometer südlich von Kesmark.

Mit dieser Betrachtung will ich der schönen, unvergesslichen Abende der Maiandacht in der Neh-rer Dorfkirche gedenken, die mir seit meiner Kindheit in angenehmer Erinnerung geblieben sind.

Gedanken zur Zeit

Menhard, in der Mitte der Turm der Pfarrkirche und rechts ein Teil von der evangelischen Kirche im Jahre 1911... ... und 2018.

Die St. Anna-Kirche in Nehre/Strážky

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Aus den Regionen

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Region I. Pressburggratuliert Robert Benkovits zum 46., Kami-la Baníková zum 73., Lucia Dubravay zum 35., Elisabeth Gillányiová zum 81., Ing. Vla-dimír Hrnčiar zum 49., Vlasta Margočová zum 42., Mgr. Anna Pritz zum 78., Marga-rete Šuranová zum 83., Ján Wechter zum 48., Andreas Wagner zum 72. und Ger-truda Žvachová zum 86. Geburtstag. Von ganzem Herzen wünschen wir alles Gute, Gesundheit, Gottes Segen im Kreise Ihrer Liebsten.

Region II. Hauerland• Die OG des KDVs in Tužina/Schmieds-hau gratuliert Alžbeta Vnučková zum 82., Lýdia Krasková zum 70., Vladimír Polevka zum 68., Gizela Grmanová zum 67., Mária Slávičková zum 64., Zuzana Henzelová zum 49. Geburtstag und Alexandra Kuric zum 31. Geburtstag. Wir wünschen alles Gute, viel Gesundheit und Freude im Kreise Ihrer Familien!• Die OG des KDVs in Horná Štubňa/Ober-stuben gratuliert Alfred Greschner zum 77.,Etela Hamorová zum 75., Ing. Janeta Hantabalová (Pressburg) zum 49., Oto Herčut zum 63., Walter Hirschner zum 66., Mária Hirschnerová zum 65., Anna Hoghová zum 80., Anna Kaděrková zum 71., Emília Kapitančíková (Martin) zum 65., Helena Kapustová (Martin) zum 93., Slávka Mrváňová zum 46. und Jarmila Striczová zum 58. Geburtstag. Alles Gute, viel Glück, Gesundheit und Gottes Segen im Kreise der Liebsten.• Die OG des KDVs in Handlová/Kricker-hau gratuliert Mária Vidová zum 86., Anežka Daubnerová zum 85., Anton Ďuriš zum 80.,Viera Klimešová zum 79., Valéria Padyšáková zum 76., Margita Jakabová zum 76., Joze fí na Lacenová zum 75., An-ton Schubada zum 70., Božena Kováčikovázum 69., Jozef Oswald zum 69. und Ing. Jo zef Paluš zum 53., Geburtstag. Wir wün-schen von ganzem Herzen alles Beste, Gesundheit und Gottes Segen in den kom-menden Jahren! • Die OG des KDVs in Kľačno/Gaidel gra-tuliert Vilma Vráblová zum 89., Hans Miko zum 67. und Renata Leitmanová zum 48.

Geburtstag. Wandelt froh, gesund und lange Euren Lebenspfad dahin, pflückt auf Euren Lebensgängen alle Freuden die da blühn. Von ganzem Herzen wünschen wir alles Gute!• Die OG des KDVs in Turček/Oberturz gratuliert Jozef Pittner zum 65., Ján Gajdoš zum 61., Nora Šipková zum 46., Margita Rusnáková zum 73. und Marcela Kováčovázum 36. Geburtstag. Wir wünschen viel Glück bei bester Gesundheit und Zufrie-denheit mit Gottes Segen in den weiteren Lebensjahren.• Die OG des KDVs in Malinová/Zeche gratuliert Miroslav Luprich zum 67., Jarmila Luprichová zum 63., Rozita Marková zum63., Jolana Pediačová zum 62., Lýdia Richterová zum 62., Mária Richterová zum 60., Marta Stiffelová zum 58., Lýdia Maurerová zum 52., Dana Hegedüšová zum 49., Jozef Dudáš zum 33. und Michal Filkorn zum 27. Geburtstag. Wir wünschen viel Glück, gute Gesundheit und Zufrieden-heit in den weiteren Jahren.• Die OG des KDVs in Kunešov/Ku-neschhau gratuliert Emília Balážová zum 80., Ján Ihring zum 65. und Branislav Schmidt zum 67. Geburtstag. Wir wün-schen viel Gesundheit und Glück im Kreise der Liebsten!• Die OG des KDVs in Nitrianske Pravno/Deutsch-Proben gratuliert Erich Diera zum 85., Edita Šovčíková zum 73. und Thomas Antol zum 44. Geburtstag. Viel Gesundheit, Glück und Spaß im Kreise der Familie!• Die OG des KDVs in Janova Lehota/Drex-lerhau gratuliert Jan Klajban zum 53., Peter Legin zum 37., Zdenko Manik zum 33. und Ludmila Petrikova zum 23. Geburtstag. Al-les Gute, viel Glück und Gottes Segen in den weiteren Jahren.• Die OG des KDVs in Krahule/Blaufuss gratuliert Anna Príhodová zum 92. und Hilda Pittnerová zum 62. Geburtstag. Wir wünschen von ganzem Herzen alles Gute, Gesundheit und Gottes Segen im Kreise ihrer Liebsten.

Region III. Oberzips• Die OG des KDVs in Spišská Nová Ves/Zipser Neudorf gratuliert Juliana Hönischo-vá zum 68. Geburtstag. Wir wünschen Ge-

sundheit und Zufriedenheit im Kreise der Lieben.• Die OG des KDVs in Poprad/Deutschen-dorf gratuliert Marta Klein zum 83., Silvia Roth zum 82., Ing. Jozef Pritz zum 78., Brigitte König zum 76. und Zorica Stojanovičová zum 28. Geburtstag. Wir wünschen alles Gute, viel Gesundheit, Glück und Gottes Segen und noch viele schöne Tage im Kreise der Familie. • Die OG des KDVs in Kežmarok/Kesmark gratuliert Jolana Jurská zum 96., Jozef Tretina zum 65., Lívia Dlugošová zum 64., Ing. Ernest Abt zum 64., und Ivo Imrich zum 55. Geburtstag. Zum Geburtstag wün-schen wir viel Gesundheit, Glück und Le-bensmut für die weiteren Jahren.• Die OG des KDVs in Chmeľnica/Hopgar-ten gratuliert Emil Cebula zum 75., Josef Faltičko zum 73., Stefan Kormanský zum 69., Johann Zavacký zum 69., Ján Julenyizum 55., Viliam Klimko zum 54., Paul Majerčák zum 49., Rastislav Smrek zum 44., Andrea Smrek zum 38., Mathias Kravčíkzum 39., Ingrid Lang zum 39., Edith Pleštinská zum 34. und Eva Lompart zum 33. Geburtstag. Was du heute auch immer tust, tue es ganz! Die Menschen um dich herum werden begeistert sein.

Region IV. Unterzips• Die OG des KDVs in Mníšek nad Hnil-com/Einsiedel an der Göllnitz gratuliert Amalie Müller zum 86., Hildegard Czölder zum 77., Mgr. Ladislav Andor zum 75., Pe-ter Marcinko zum 66., Zdena Tóthová zum 64., Ing. František Slovinský zum 64., Ján Ölschläger zum 58., František Czölder zum 57., Gertrúda Širilová zum 56., Ing. Bronis-lava Ďurdíková zum 42. und Radovan König zum 35. Geburtstag. Alles Gute, Gesund-heit, Liebe, Glück und Gottes Segen immer auf Euren Wegen!• Die OG des KDVs in Dobšiná/Dobschau gratuliert Vladimír Bebčák zum 77., Oľga Wagnerová zum 75., Tibor Lang zum 66., Darina Horváthová zum 57. und Jozef Góč zum 55. Geburtstag. Gottes Segen möge euch auch in den weiteren Jahren beglei-ten!• Die OG des KDVs in Smolnícka Huta/Schmöllnitz Hütte gratuliert Ján Čech

Wir gratulieren

Nachrichten aus Heim und Familie

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Ferdinand Klein wurde am 10. Mai 1934 in Švedlár/Schwedler ge-boren und blieb das ganze Leben lang, trotz allem, was geschehen ist, dieser Gemeinde in der Unterzips treu. Er wurde als 10-Jähriger gezwungen, mit seinen Eltern den Ort zu verlassen.

Prof. Klein ist ein deutscher Universitätsprofessor für Heil- und Sonderpädagogik, lehrte an der Pädagogischen Hochschule Lud-wigsburg, Fakultät für Sonderpädagogik Reutlingen in Verbindung mit der Universität Tübingen. Er war u. a. fünf Jahre Lehrer der ein-klassigen Dorfschule in Pommer (Landkreis Forchheim), studierte Heil- und Sonderpädagogik in München, wirkte zwölf Jahre als Son-derschullehrer bzw. Rektor der Erlanger Lebenshilfe-Schule für Men-schen mit geistiger Behinderung.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit widmete er sich dem Studium der Pädagogik, Psychologie, Neuropädiatrie, Soziologie und Philo-sophie. Nach seiner Promotion (1978) lehrte er an den Universitäten Würzburg, Mainz, Halle-Wittenberg (1992-1994 Aufbaudirektor des Instituts für Rehabilitationspädagogik der Martin-Luther-Universität) und an der Fakultät für Sonderpädagogik Reutlingen.

Als Professor in die SlowakeiNach seiner Emeritierung (1997) war er tätig an der Masaryk-Uni-versität Brno/Brünn (Lehrstuhl für Spezialpädagogik der Pädago-gischen Fakultät), von 2000 bis 2005 als DAAD-Gastprofessor an der Comenius-Universität Bratislava/Pressburg (Evangelische Theo-logische Fakultät, Lehrstuhl für Heilpädagogik der Pädagogischen Fakultät) und der Konstantin-Universität Nitra/Neutra (Lehrstuhl für Fremdsprachen der Pädagogischen Fakultät, hier Aufbau des Stu-

diengangs für Grundschullehrer „Deutsch als Fremdsprache“) und von 2005 bis 2012 an der im Jahre 1900 gegründeten weltweit ältesten Hochschule für Heilpädagogik: der Gusztáv-Bárczi-Fakultät für Heil- und Sonderpädagogik der Eötvös-Loránd-Universität Buda-pest.

Seine ehrenamtliche Tätigkeit konzentriert sich auf die karpaten-deutsche Minderheit in der Slowakei, ihre 900-jährige Geschichte (Tradition, Kultur und Dialekt-Sprache). Mit Ideen, Initiativen und Un-terstützungen wirkt er besonders in seinem Heimatort Schwedler.

Alle Schwedlerer, Mitglieder der OG des KDV in Schwedler und des ganzen KDVs in der Slowakei wünschen alles Gute zu seinem 85. Geburtstag!

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Nachrichten aus Heim und Familie

zum 68., Zlata Andrašová zum 59. Geburts-tag und Petra Krompaská zum 38. Geburts-tag. Geburtstag ist wohl ohne Frage der schönste aller Ehretage. Drum wollen wir keine Zeit verlieren, zum Wiegenfest Euch gratulieren. Seid immer da, wenn wir euch brauchen. Dankeschön wollen wir euch sa-gen. Zum Geburtstag wünschen wir euch das Allerbeste, schaut immer vorwärts, nie zurück, wenig Arbeit recht viel Glück!• Die OG des KDVs in Gelnica/Göllnitz gra-tuliert Margita Müllerová zum 87., Ladislav Müller zum 68., Gabriela Müllerová zum 65. und Gabriela Gembická zum 46. Geburts-tag. Wir wünschen alles Gute, beste Ge-sundheit und Zufriedenheit in den weiteren Jahren.• Die OG des KDVs in Smolník/Schmöll-nitz gratuliert Viliam Fritsch zum 88., Janka Jägerová zum 80. und Marián Ňoch zum 56. Geburtstag. Wir wünschen alles Gute, viel Gesundheit, Gottes Segen und Zufrie-denheit in den weiteren Jahren.• Die OG des KDVs in Švedlár/Schwed-ler gratuliert Ladislav Murzko (Deutsch-land) zum 87., Prof. Dr. Ferdinand Klein (Deutschland) zum 85., Helena Končíková zum 83., Marta Klimašová (Prakendorf) zum 72., Helena Bodiová zum 70., Ing. Gabrie-

la Ivančová zum 59., Mgr. Lenka Patzová Kaľavská zum 38. und Ing. Lukáš Ivančo zum 28. Geburtstag. Zum Geburtstag wün-schen wir ganz viel Glück und Wohlergehen und dass wir uns bald wiedersehen. Ge-sundheit, Glück und Wohlergehen - damit soll es auch im nächsten Lebensjahr gut weitergehen.

Region V. Bodvatal• Die OG des KDVs in Medzev/Metzen-seifen gratuliert Andreas Antl zum 82., Eleo nora Bernath zum 83., Anna Bistika zum 78., Henrieta Bröstl zum 43., Maria Filčak zum 81., Maria Griga zum 44., Mgr. Linda Szalka-Gawron zum 38., Renata Juhas zum 54., PhDr. Gertruda Kovalik zum 66., JUDr. Vladimir Lenďak zum 62, Matilde Meister zum 70., Michal Quallich zum 74., Dominik Schmiedt zum 19., Helene Sorger zum 68., Peter Sorger zum 57. und Zdenka Volko zum 33. Geburtstag. Gesundheit, Glück und ganz viel Spaß an eurem Eh-rentag. Das alles und noch viel mehr, wün-schen wir euch sehr. Alles Gute!• Die OG des KDVs in Vyšný Me dzev/Ober-Metzenseifen gratuliert Erika Cehlarová zum 47., Sabina Fabianová zum 74, Brigita Gedeonová zum 50., Anabe-

la Hoffmanová zum 40., Michal Macorlik zum 62., Eva Plieštiková zum 67., Henrieta Kisliková zum 48., Maria Štarková zum 47. und Martin Špacai zum 44. Geburtstag. Zum Geburtstag alles Gute, ein Glas Sekt zu Ihrem Wohl, dann wird das Jahr auch so toll, ein süßer Kuss gehört dazu und ein Lä-cheln statt Tablette, dann wird die Gesund-heit in Palette.• Die OG des KDVs in Košice/Kaschau gratuliert Viera Adamčová zum 70., Mar-tini Mario Rosenberg zum 69., Adelinda Benderová zum 68. und Peter Kochyt zum 38. Geburtstag. Wir wünschen alles Gute, viel Gesundheit und Zufriedenheit im Kreise der Familien.

Die OG des KDVs in Ober-Metzenseifen verabschiedete sich

von ihrem langjährigen Mitglied, Herrn Martin BALOG,

der uns unerwartet vor seinem nicht erlebten 50. Geburtstag für immer verlas-sen hat. Unsere Herzen sind voller Trauer.

Gott gebe ihm die ewige Ruhe!

In stiller Trauer

Ferdinand Klein feierte 85. GeburtstagVor wenigen Tagen feierte Professor Ferdinand Klein seinen 85. Geburtstag und wir gratulieren ganz herzlich.

Professor Klein im Fachgespräch mit Studierenden.

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Kaleidoskop

KARPATENBLATT, mesačník Nemcov na Slovensku. Realizované s finančnou podporou Fondu na podporu kultúry národnostných menšín.Vydavateľ: Karpatskonemecký spolok na Slovensku, Lichardova 20, 040 01 Košice, IČO 17 083 664 • E-Mail: [email protected]

Roč.: 28. • Číslo: 320 • Uzávierka do 5. každého mesiaca • Dátum vydania: 15.05.2019ISSN - 1336-0736 • Evidenčné číslo: 3095/09 • Náklad: 2000 výtlačkov

Korešpondenčná adresa redakcie: Redakcia Karpatenblatt, Lichardova 20, 040 01 Košice Tel./Fax: +421-55-622 41 45 • E-mail: [email protected] • Web: www.karpatenblatt.sk • IBAN: SK89 1100 0000 0026 2801 6701 • BIC: TATRSKBX

Šéfredaktor: Katrin Litschko M. A. • Predseda redakčnej rady: Dr. Ondrej Pöss, CSc. • Grafika a pre-press: Beki Design, s. r. o., Košice • Nepredajné

Am 1. und 2. Juni finden zum 27. Mal die Tage der deutschen Kul-tur der Zipserdeutschen in Hopgarten/Chmeľnica statt. Los geht es am Samstag. Ab 18 Uhr stehen einheimische Gruppen auf der Bühne und geben ihr Können zum Besten. Am Sonntag beginnt das Programm um 10 Uhr mit einem Umzug der Teilnehmer vom Kul-turhaus zur Kirche, wo ab 10.30 Uhr ein Gottesdienst stattfindet. Um 14 Uhr beginnt das Programm beim Kulturhaus. Dabei treten zahlreiche Folklore-Sing- und Tanzgruppen aus dem In- und Aus-land auf.

Einladung zu den Tagen der deutschen Kultur der Zipserdeutschen am 1. Mai feierte die Slowakei mit weiteren neun Ländern den 15. Jah-

restag ihres Beitrittes zur Europäischen Union. Die Erweiterung der EU von 15 auf 25 Staaten war ein historischer Meilenstein auf dem Weg von einem geteilten Kontinent zum größten gemeinsamen Binnenmarkt der Welt. Viele von uns erinnern sich daran, dass der Weg der Slowakei in die EU nicht einfach war: Die Slowakei galt etwa bis kurz vor dem EU-Beitritt als „politisches Schmuddelkind“ der Kandidatenländer. Als die EU ebenso wie zuvor die NATO drohte, der Slowakei den gleichzeitigen Beitritt mit den Nachbarländern Tschechien, Polen und Ungarn zu ver-weigern, gelang es aber den europabegeisterten slowakischen Bürgern in einer denkwürdigen Parlamentswahl und dem Referendum den Euro-pakurs einzuschlagen. Uns kann nur freuen, dass auch die Karpaten-deutschen mit ihrem Anteil diese Bestrebungen aktiv unterstützt haben.

Erinnern Sie sich noch? Auf der ersten Seite des Karpatenblattes im April 2003 veröffentlichte ich einen Aufruf mit dem Titel „Unsere Stimme für Europa!“. Danach fand am 16. und 17. Mai 2004 das Referendum über den Beitritt der Slowakei zur Europäischen Union statt. Die Frage, auf die man antworten sollte, war ganz einfach: „Sind Sie einverstan-den, dass die Slowakische Republik ein Mitgliedsstaat der Europäischen Union wird?“ Die Position der Karpatendeutschen war damals ganz ein-deutig: Die Karpatendeutschen gehören zu denen, die wissen, dass die Slowakei kein Zuwanderer in das europäische Milieu ist, sondern dass sie nach vierzigjähriger Verbannung wieder zurückkehrt. Dies haben die Karpatendeutschen aus aller Welt auch bei dem famosen Karpatendeut-schen Bundestreffen 1991 in Karlsruhe betont, das unter dem Motto stand „Gemeinsam nach Europa“.

Am 1. Mai 2004 war es so weit: Die Slowakei feierte ihren Beitritt zur EU. Zu den Festtagen am 30. April und 1. Mai wurden von der Deutschen Botschaft auch Repräsentanten der in der Slowakei lebenden Karpaten-deutschen nach Preßburg eingeladen, nämlich die Sängergruppe Grün-wald aus Krickerhau und das Blasorchester aus Stoß. Das war für uns eine große Ehre und ein Zeichen des Vertrauens.

Das Echo auf unsere damaligen Initiativen war an verschiedensten Stellen durchaus positiv. Erinnern wir nur beispielsweise an den feierli-chen Vortrag des damaligen Nationalratspräsidenten Pavol Hrušovský am Vorabend des Beitrittes. Er würdigte uns mit den Worten: „Was wäre

die Slowakei ohne die Karpa-tendeutschen?“ Wenn wir auf die Ereignisse vor 15 Jahren zurückblicken, können wir zufrieden sagen, dass auch wir, die in der Slowakei le-benden Karpatendeutschen, dazu beigetragen haben, dass die Slowakei vom Sor-genkind zum Musterknaben herangewachsen ist.

Ihr Ondrej Pöss

Liebe Leserin, lieber Leser

dietedizuzuwbddgh

Die Titelseite des Karpatenblattes vom April 2003.