4
Hausmusik ist nur etwas für Leute, die ein Inst- rument gut oder sehr gut beherrschen oder eine engelsgleiche Singstimme besitzen? Nein! Haus- musik kann jeder, sagen wir. Mit „Heimvorteil – Tag der niedersächsischen Hausmusik“ wollen wir beweisen, dass Hausmusik wirklich allen offen- steht. Deshalb haben wir uns für Sie auf die Suche nach den idealen Einsteigerinstrumenten gemacht und sind mit Kazoo, Maultrommel, Nasenflöte und Schüttelei fündig geworden. In diesem kleinen Faltblatt beschreiben wir die vier Instrumente und stellen ihre Spielweise vor – damit Sie bei Ihren ersten Versuchen nicht völlig im Regen stehen. Viel Spaß beim gemeinsamen Musizieren wünscht das Team der Musikland Niedersachsen gGmbH. Und nicht vergessen: Am 22. November ist Tag der niedersächsichen Hausmusik! Kazoo Beschreibung Das Kazoo ist ein kleines Musikinstrument, das aus Kunststoff, Metall oder Holz gefertigt wird. Es gehört zu den Membranophonen, genauer gesagt zu den Ansingtrommeln. Klingt komisch, sagt aber ziemlich genau, wie das Kazoo funktioniert. Es ist nämlich nicht, wie man vielleicht denken könnte, ein Blasinstrument, sondern die menschliche Stimme ist der eigentliche Klangerzeuger, der durch eine im Kazoo liegende Membran, die so zum Schwingen gebracht wird, lediglich verändert wird. Das Kazoo hat seinen Zenit lei- der schon hinter sich (es gab in den 1920er-Jahren ganze Ka- zoo-Orchester), aber als Einsteigerinstrument ist es eine tolle Sache und lädt zum Experimentieren mit der eigenen Stimme ein. Besonders eignet es sich zur Nachahmung von Blasinst- rumenten. Das Kazoo ist übrigens verwandt mit dem „Auf-dem-Kamm-bla- sen“, im Prinzip ein selbstgebaseltes Kazoo aus einem Kamm mit schmalen Zinken und einem Pergamentpapier (oder Alufolie), das straff um den Kamm gespannt wird. Spielanleitung Das Kazoo wird mit einer oder beiden Händen gehalten und mit dem breiten Ende ca. 1 cm weit in den Mund gesteckt. Es wird nicht mit den Zähnen, sondern lediglich mit den Lippen umschlossen. Die Lippen sollten dabei locker sein. Dann wird in das Kazoo gesprochen oder gesungen, zu Beginn am besten in einer ganz na- türlichen Tonlage. Auf einem einzelnen Ton kann man dann prima den Variantenreichtum im Klang des Kazoos ausprobieren. Wird beispielsweise die Öffnung des Kazoos zugehalten, wird der Ton höher, aber auch leiser. Wird der Kopf bewegt, verstärkt sich die Schwingung des Tons und wird die Zunge zum Anstoßen an den Gau- men benutzt, kann man Akzente setzen. Starter-Kit Hausmusik 4 Instrumente für Jedermann

Kazoo - Musikland Niedersachsen · zoo-Orchester), aber als Einsteigerinstrument ist es eine tolle ... um Enten anzulocken. Musik im Einklang mit der Natur. ... 30159 Hannover, Kontakt:

  • Upload
    hathuy

  • View
    215

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Hausmusik ist nur etwas für Leute, die ein Inst-rument gut oder sehr gut beherrschen oder eine engelsgleiche Singstimme besitzen? Nein! Haus-musik kann jeder, sagen wir. Mit „Heimvorteil – Tag der niedersächsischen Hausmusik“ wollen wir beweisen, dass Hausmusik wirklich allen offen-steht. Deshalb haben wir uns für Sie auf die Suche nach den idealen Einsteigerinstrumenten gemacht und sind mit Kazoo, Maultrommel, Nasenflöte und Schüttelei fündig geworden. In diesem kleinen Faltblatt beschreiben wir die vier Instrumente und stellen ihre Spielweise vor – damit Sie bei Ihren ersten Versuchen nicht völlig im Regen stehen. Viel Spaß beim gemeinsamen Musizieren wünscht das Team der Musikland Niedersachsen gGmbH. Und nicht vergessen: Am 22. November ist Tag der niedersächsichen Hausmusik!

KazooBeschreibungDas Kazoo ist ein kleines Musikinstrument, das aus Kunststoff, Metall oder Holz gefertigt wird. Es gehört zu den Membranophonen, genauer gesagt zu den Ansingtrommeln. Klingt komisch, sagt aber ziemlich genau, wie

das Kazoo funktioniert. Es ist nämlich nicht, wie man vielleicht denken könnte, ein Blasinstrument, sondern die menschliche Stimme ist der eigentliche Klangerzeuger, der durch eine im Kazoo liegende Membran, die so zum Schwingen gebracht wird, lediglich verändert wird. Das Kazoo hat seinen Zenit lei-der schon hinter sich (es gab in den 1920er-Jahren ganze Ka-zoo-Orchester), aber als Einsteigerinstrument ist es eine tolle Sache und lädt zum Experimentieren mit der eigenen Stimme ein. Besonders eignet es sich zur Nachahmung von Blasinst-rumenten. Das Kazoo ist übrigens verwandt mit dem „Auf-dem-Kamm-bla-sen“, im Prinzip ein selbstgebaseltes Kazoo aus einem Kamm

mit schmalen Zinken und einem Pergamentpapier (oder Alufolie), das straff um den Kamm gespannt wird.

SpielanleitungDas Kazoo wird mit einer oder beiden Händen gehalten und mit dem breiten Ende ca. 1 cm weit in den Mund gesteckt. Es wird nicht mit den Zähnen, sondern lediglich mit den Lippen umschlossen. Die Lippen sollten dabei locker sein. Dann wird in das Kazoo gesprochen oder gesungen, zu Beginn am besten in einer ganz na-türlichen Tonlage. Auf einem einzelnen Ton kann man dann prima den Variantenreichtum im Klang des Kazoos ausprobieren. Wird beispielsweise die Öffnung des Kazoos zugehalten, wird der Ton höher, aber auch leiser. Wird der Kopf bewegt, verstärkt sich die Schwingung des Tons und wird die Zunge zum Anstoßen an den Gau-men benutzt, kann man Akzente setzen.

Starter-Kit Hausmusik

4 Instrumente für Jedermann

Das Kazoo eignet sich perfekt als Melodieinstrument und kann sehr gut in der Gruppe ge-spielt werden, wie diese „vier“ Herren beweisen: www.youtube.com/watch?v=iC65ufGUvKM. Au-ßerdem eignet es sich auch wunderbar, um Enten anzulocken. Musik im Einklang mit der Natur. Ein paar Spieltipps und Anregungen für das Repertoire gibt es hier: www.kazoos.com/pub/index.htm Wem das Kazoo zu einfach ist, der sollte sich vielleicht mal mit der → Nasenflöte beschäftigen.

MaultrommelBeschreibungDie Maultrommel ist ein kleines Musikinstrument mit durch-schlagender Zunge aus der Familie der Zupfidiophone. Es stammt wahrscheinlich aus Asien, hat sich aber auf der gan-zen Welt verbreitet und ist u. a. mit der Mundharmonika ver-wandt. Die Maultrommel war in den letzten 200 Jahren fast vom Aussterben bedroht, was mit ihrem geringen Tonumfang (eintönig, mit variablen Obertönen) zusammenhängt, konnte sich aber zuletzt wieder etwas rehabilitieren und soll durch den Tag der niedersächsischen Hausmusik zu neuen Ehren gelangen.

SpielanleitungDer feste Bügel der Maultrommel, der meistens aus Metall gefertigt ist, wird mit einer Hand so gehalten, dass die elastische Zunge frei schwingen kann. Die beiden länglichen Träger werden an der Kante locker zwischen die obere und die untere Zahnreihe geklemmt und die Lippen locker darüber gelegt. Dann schlägt man mit der noch freien Hand die zwischen den beiden Trägern angebrachte, elastische Zunge sanft an. Diese schwingt durch die geöffneten Zahnreihen in den Mundraum und erzeugt einen schnarrenden Ton. Um die Obertöne und Klangfarben zu variieren, lohnt es sich ein bisschen auszuprobieren. Man kann versuchen den Hohlraum des Mundes weiter zu öffnen, beim Anschlagen der Zunge aus- oder einatmen und seine eigene Zunge im Mund bewegen (aber Vorsicht, man klemmt sich leicht die eigene Zunge zwischen die Zunge der Maultrommel).

Das variantenreiche Schnarren der Maultrommel kann spannend zur perkussiven Begleitung von Gesang oder zur Meditation sein. Und handlich ist sie, die Maultrommel! Video-Tutorials zum Spiel der Maultrommel gibt es auf YouTube: www.youtube.com/watch?v=hAaqa9dd0a8 und www.youtube.com/watch?v=73IcKO3TZvY

Wenn aber die Maultrommel doch nicht das richtige Instrument sein sollte, probieren Sie es doch mal mit dem → Kazoo.

NasenflöteBeschreibungDie Nasenflöte ist ein Blasinstrument aus Südamerika, Süd-ostasien und Ozeanien, das z. B. von Indios als Lockinstru-ment für die Vogeljagd und bei magischen und religiösen Riten verwendet wurde. Der Ton entsteht wie bei einer Blockflöte (am Labium), aber es wird nicht durch den Mund, sondern durch die Nase ausgeatmet, um den Ton zu erzeu-gen. Nasenflöten werden aus Holz, Kunststoff oder anderen Materialien gefertigt.

SpielanleitungDie Nasenflöte wird an den Seiten unten mit Daumen und Zeigefinger gehalten und an die Nase geführt, so-

dass durch die Nase in die Löcher der Nasenflöte ausgeatmet werden kann. Dabei ist der Mund leicht ge-

öffnet und zu einem „O“ geformt. Die Lippen sind leicht nach vorne gewölbt und die Oberlippe berührt die Nasenflöte unten. Dann wird durch die Nase ausgeatmet und ein Ton erklingt. Um den Ton zu vari-ieren, muss man nun den Mund in andere Formen bewegen und die Zunge bewegen. Mit etwas Übung wird man ein super Vogelstimmenimitator und kann mit den Spatzen und Amseln um die Wette pfeifen! Eine gute Kurzanleitung gibt es hier: www.youtube.com/watch?v=GSWCGOc4SFA

Außerdem eignet sich die Nasenflöte hervorragend zum Ensemblespiel, wie das Oberkreuzberger Nasenflöten-orchester unter Beweis stellt: www.youtube.com/watch?v=Cn5xhDiBLWE

Für handwerklich begabte Flötisten lohnt es sich, eine eigene Nasenflöte zu bauen. Das geht z. B. mit einer handelsüblichen Kartoffel. Eine Anleitung für den Bau der Kartofflöte gibt es hier: www.youtube.com/watch?v=7r-LveJuNo8

Wer etwas zu wenig Luft in den Lungen hat oder lieber zur eigenen Instrumentalbegleitung singen möchte, sollte es mal mit dem → Schüttelei probieren.

SchütteleiBeschreibungEs soll ja Sammler geben, die den Inhalt von Überraschungseiern durch Schütteln am Geräusch zu erkennen glauben. Sind hierzu noch entlegenes Expertenwissen und ein hochspezialisiertes Gehör erforderlich, so be-darf es für die Bedienung eines Schütteleis (auch: Egg oder Chicken Shaker) keiner besonderen Fertigkeiten. Ganz im Gegenteil: Das Instrument ist handlich, leicht zu benutzen, preisgünstig und universell einsetzbar. Das perfekte Instrument zum Einstieg!

Sein Prinzip ist weit verbreitet: Ein Hohlkörper wird mit körnigem Material befüllt und durch Schütteln zum Klingen gebracht. Das entstehende Geräusch variiert in Klang und Lautstärke abhängig von Größe und Materi-al. Überraschungseier eignen sich übrigens eher weni-ger für den musikalischen Einsatz. Ihr Innenleben ist zu grob und unbeweglich. Das ohnehin schon dürftige Klackern wird zudem noch vom stanniolumwickelten Schokoladenkörper gedämpft. Professionelle Shaker (so der Oberbegriff) bestehen aus einem harten Korpus und Sand, Linsen, Reis, Granulat oder Metallkugeln als Füllmaterial.

Die bekanntesten Verwandten des Schütteleis sind viel-leicht die lateinamerikanischen Maracas, die aufgrund ihrer Herkunft früher auch „Rumbakugeln“ genannt wurden.

SpielanleitungDer Name sagt’s: Schütteleier werden geschüttelt. Selbstverständlich können sie ebenso gut gedreht oder geschlagen werden. Die besten klanglichen Ergebnisse erzielt man aber durch Hin- und Herschütteln. Dabei hält man das Schüttelei leicht zwischen den Fingerspitzen vor der Brust (Daumen zum Körper) und bewegt es gleichmäßig vor und zurück.

Am Ende einer jeden Bewegungsrichtung (dem Wendepunkt) schlägt das Füllmaterial an die Schale und er-zeugt so einen rhythmischen Akzent. Als Perkussionsinstrument eignet sich das Schüttelei deshalb besonders gut zur Unterstützung des Pulses einer Musik.

Die größere Kraft liegt im Schwung nach außen, vom Körper weg. Mit ihm wird der Pulsschlag dargestellt. Das Zurückholen (die Bewegung nach innen, zum Körper hin) ist in der Regel schwächer und markiert deshalb die leichteren Zwischenschläge. Das sollte sich etwa so anhören: tschi-ke tschi-ke...

Durch das Verändern der Bewegungsgröße, -energie und -richtung können zusätzliche Akzente gesetzt werden. Erproben Sie den Unterschied, wenn nur jede zweite oder dritte Bewegung nach außen („raus“, vom Körper

weg) größer und stärker ausgeführt wird. Unterstützend können die leichteren Bewegungen nach außen in Richtung Boden ausgeführt werden. Das klingt im ersten Fall: tschi-ke-se-ke tschi-ke-se-ke... im zweiten: tschi-ke-se-ke-se-ke tschi-ke-se-ke-se-ke...

Fortgeschrittene variieren Akzente und Geschwindigkeit oder dämpfen das Schüttelei, in dem sie es mit der Hand umschließen. Auf diese Weise lassen sich die vielfältigste Rhythmen erzeugen. Probieren Sie zum Ab-schluss folgenden Rhythmus: tschi-ke-se-tschi tschi-ke-se-tschi... (Achtung! Hier ist ein zusätzlicher Akzent auf einem Schwung zurück zum Körper eingebaut!).

Einige gute Anleitungen zum Spielen von Shakern fi nden sich auch hier:www.youtube.com/watch?v=baiEjwY4GOU

Anregungen zum virtuosen Umgang mit dem Schüttelei fi nden sich hier: www.youtube.com/watch?v=L5R0Bj1QIDQ und www.youtube.com/watch?v=QtZ9myTIkNE

Wer den Rhythmus nicht im Blut hat, fi ndet vielleicht mit → Kazoo, → Maultrommel oder → Nasenfl öte sein Glück.

Dieses Starter-Kit Hausmusik wurde im Rahmen von „Heimvorteil – Tag der niedersächsischen Hausmusik“, der Jahreskampagne 2014 der Musikland Niedersachsen gGmbH entworfen. „Heimvorteil – Tag der nieder-sächsischen Hausmusik“ ist ein Tag voller Musik in ganz Niedersachen, bei Ihnen zuhause.

Alle Niedersachsen, von der Küste bis zum Harz und von der Elbe bis zur Ems sind eingeladen, ihre Türen für selbstgemachte Musik zu öff nen. Ganz Niedersachsen wird ein musikalisches Wohnzimmer. Infos zu weiteren Aktionen und Ideen rund um Heimvorteil fi nden Sie unter heimvorteil-niedersachsen.de. Unseren Newsletter zur Kampagne können Sie mit einer Mail an [email protected] bestellen.

Musikland Niedersachsen steht für eine off ene und vielfältige Musikkultur. Die Geschäft sstelle ist Koordina-tions- und Servicepunkt für Musikveranstalter und dient der professionellen Musikwelt Niedersachsens.

Die Musikland Niedersachsen gGmbH ist eine Gesellschaft der Stift ung Niedersachsen. Hauptförderer sind das Land Niedersachsen und die Niedersächsische Sparkassenstift ung.

© Musikland Niedersachsen gGmbH 2014, Hedwigstraße 13, 30159 Hannover, Kontakt: Ulrike Eberle, Tel. 0511 642 792 04, Mail: [email protected]

Förderer

Einige gute Anleitungen zum Spielen von Shakern fi nden sich auch hier:www.youtube.com/watch?v=baiEjwY4GOU

Anregungen zum virtuosen Umgang mit dem Schüttelei fi nden sich hier: www.youtube.com/watch?v=L5R0Bj1QIDQ und www.youtube.com/watch?v=QtZ9myTIkNE

Wer den Rhythmus nicht im Blut hat, fi ndet vielleicht mit → Kazoo, → Maultrommel oder → Nasenfl öte

Dieses Starter-Kit Hausmusik wurde im Rahmen von „Heimvorteil – Tag der niedersächsischen Hausmusik“, der Jahreskampagne 2014 der Musikland Niedersachsen gGmbH entworfen. „Heimvorteil – Tag der nieder-sächsischen Hausmusik“ ist ein Tag voller Musik in ganz Niedersachen, bei Ihnen zuhause.

Alle Niedersachsen, von der Küste bis zum Harz und von der Elbe bis zur Ems sind eingeladen, ihre Türen für selbstgemachte Musik zu öff nen. Ganz Niedersachsen wird ein musikalisches Wohnzimmer. Infos zu weiteren Aktionen und Ideen rund um Heimvorteil fi nden Sie unter zur Kampagne können Sie mit einer Mail an

© Musikland Niedersachsen gGmbH 2014, Hedwigstraße 13, 30159 Hannover, Kontakt: Ulrike Eberle, Tel. 0511 642 792 04, Mail: [email protected]