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788 CQ DL 11-2007 D as zum Gerät mitgelieferte Zu- behör enthält alles, was zum Be- trieb notwendig ist, so unter an- derem das Handmikrofon mit integrierter DTMF-Tastatur, DC- und GPS-Kabel und verschiedene Halterungen. Das mitgelie- ferte Handbuch zeigt nur die ersten Schritte für die Geräteinstallation und die Grundeinstellungen. Ausführlichere Be- dienungsanleitungen zu weiteren Be- triebsmodi finden sich als PDF-Dateien auf der mitgelieferten CD-ROM. Das Anschließen des Trx an die Antenne (N- Buchse) und Stromversorgung geht un- problematisch, sodass die ersten Erpro- bungen schnell erfolgen können. Die Mi- krofonbuchse befindet sich auf der linken Geräteseite. Ergonomie des Gerätes Der TM-D710E misst ohne Bedienfront 140 mm × 158 mm × 44 mm (B × L × H), das abgesetzte Bedienteil ist 156 mm breit. Letzteres fällt durch das recht große Punktmatrix-LC-Display auf, welches nicht nur alle gängigen Parameter, son- dern auch die Tastenbelegung anzeigt. Es lassen sich zwei Hintergrundfarben ein- stellen (grün und orange). Eine Negativ- Darstellung ist ebenfalls möglich. Auf dem Display sind alle angezeigten Werte gut ablesbar, besonders die Fre- quenz wird mit etwa 8 mm großen Zif- fern abgebildet, was besonders im Fahr- zeug nützlich ist. Das S-Meter wird relativ mit sieben Balken dargestellt, lässt also nur eine etwaige Aussage empfangener Signalstärken zu, was allerdings für Mo- bilgeräte nicht so relevant ist. Insgesamt finden sich 13 mehrfach beleg- te Tasten und drei Stellknöpfe (Abstim- mung, zweimal Lautstärke und Squelch) auf dem Bedienteil, mit dem alle Funktio- nen einstellbar sind. Weitere sind links und rechts neben dem Display angeord- net. Alle Tasten – auch die des Mikrofons – sind groß genug, um auch von kräftigen Fingern bedient werden zu können. Sie besitzen fühlbare Druckpunkte und sind im Dunkeln durch die Beleuchtung gut erkennbar. Auf der Geräterückseite befinden sich die Anschlüsse für die Antenne, zwei Daten- und Lautsprecherbuchsen sowie die für die Stromversorgung. Den Rest füllt ein kleiner Lüfter aus, der innerseitig die Kühlrippen auf der Unterseite anbläst. Mit Hilfe der Mobilhalterung lässt sich das Gerät problemlos in ein Fahrzeug ein- bauen. Da das Bedienteil sowieso abge- setzt zu betreiben ist, kann man es mithil- fe der Basisplatte nach seinem Gusto dort anbringen, wo beste Sicht auf das Teil ge- geben ist. Die Verbindung zum Trx ge- schieht über das 8-polige so genannte Modularkabel, das etwa 4 m lang ist. P1 GERÄTETEST Kenwood TM-D710E Neuer Dual-Bander mit vielen Möglichkeiten Dipl.-Ing. Jürgen Mothes, DL7UJM (Messungen) Stefan Hüpper, DH5FFL, Jörg Wernicke, DL7UJW (Praxistest und Text) Auf der HAM RADIO von Neugierigen umringt war Kenwoods neuer Dualbander, der sich schon äußerlich von seinem Vorgänger TM-D700 abhebt. Was er an Know-how in sich birgt und wie sich das Gerät in der Praxis schlägt, zeigt der folgende Testbericht. Bild 1: Abgesetztes Bedienteil mit grüner Hintergrund- beleuchtung und aufgerufenem Hauptmenü, befestigt auf der Halteplatte Bild 2: Die einzelnen Darstellungsmöglichkeiten der LC-Anzeige

Kenwood TM-D710E Neuer Dual-Bander mit vielen Möglichkeiten fileCQ DL 11-2007 789 GERÄTETEST Als Antennenanschluss hat Kenwood ei-ne einzige N-Buchse gewählt, d.h., ein Duplexfilter

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788 CQ DL 11-2007

D as zum Gerät mitgelieferte Zu-behör enthält alles, was zum Be-trieb notwendig ist, so unter an-

derem das Handmikrofon mit integrierterDTMF-Tastatur, DC- und GPS-Kabel undverschiedene Halterungen. Das mitgelie-ferte Handbuch zeigt nur die erstenSchritte für die Geräteinstallation und dieGrundeinstellungen. Ausführlichere Be-dienungsanleitungen zu weiteren Be-triebsmodi finden sich als PDF-Dateienauf der mitgelieferten CD-ROM. DasAnschließen des Trx an die Antenne (N-Buchse) und Stromversorgung geht un-problematisch, sodass die ersten Erpro-bungen schnell erfolgen können. Die Mi-krofonbuchse befindet sich auf der linkenGeräteseite.

Ergonomie des GerätesDer TM-D710E misst ohne Bedienfront140 mm × 158 mm × 44 mm (B × L ×

H), das abgesetzte Bedienteil ist 156 mmbreit. Letzteres fällt durch das recht großePunktmatrix-LC-Display auf, welchesnicht nur alle gängigen Parameter, son-dern auch die Tastenbelegung anzeigt. Eslassen sich zwei Hintergrundfarben ein-stellen (grün und orange). Eine Negativ-Darstellung ist ebenfalls möglich.Auf dem Display sind alle angezeigtenWerte gut ablesbar, besonders die Fre-quenz wird mit etwa 8 mm großen Zif-fern abgebildet, was besonders im Fahr-zeug nützlich ist. Das S-Meter wird relativmit sieben Balken dargestellt, lässt alsonur eine etwaige Aussage empfangenerSignalstärken zu, was allerdings für Mo-bilgeräte nicht so relevant ist.Insgesamt finden sich 13 mehrfach beleg-te Tasten und drei Stellknöpfe (Abstim-mung, zweimal Lautstärke und Squelch)auf dem Bedienteil, mit dem alle Funktio-nen einstellbar sind. Weitere sind links

und rechts neben dem Display angeord-net. Alle Tasten – auch die des Mikrofons– sind groß genug, um auch von kräftigenFingern bedient werden zu können. Siebesitzen fühlbare Druckpunkte und sindim Dunkeln durch die Beleuchtung guterkennbar.Auf der Geräterückseite befinden sich dieAnschlüsse für die Antenne, zwei Daten-und Lautsprecherbuchsen sowie die fürdie Stromversorgung. Den Rest füllt einkleiner Lüfter aus, der innerseitig dieKühlrippen auf der Unterseite anbläst.Mit Hilfe der Mobilhalterung lässt sichdas Gerät problemlos in ein Fahrzeug ein-bauen. Da das Bedienteil sowieso abge-setzt zu betreiben ist, kann man es mithil-fe der Basisplatte nach seinem Gusto dortanbringen, wo beste Sicht auf das Teil ge-geben ist. Die Verbindung zum Trx ge-schieht über das 8-polige so genannteModularkabel, das etwa 4 m lang ist.

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G E R Ä T E T E S T

Kenwood TM-D710E

Neuer Dual-Bander mit vielen Möglichkeiten

Dipl.-Ing. Jürgen Mothes, DL7UJM (Messungen)Stefan Hüpper, DH5FFL, Jörg Wernicke, DL7UJW(Praxistest und Text)

Auf der HAM RADIO von Neugierigen umringt warKenwoods neuer Dualbander, der sich schon äußerlich von seinem Vorgänger TM-D700 abhebt. Was er an Know-how in sich birgt und wie sich das Gerät in der Praxis schlägt, zeigt der folgende Testbericht.

Bild 1: Abgesetztes

Bedienteil mit grüner

Hintergrund-beleuchtung und

aufgerufenemHauptmenü,

befestigt auf der Halteplatte

Bild 2: Die einzelnen Darstellungsmöglichkeiten der LC-Anzeige

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G E R Ä T E T E S T

Als Antennenanschluss hat Kenwood ei-ne einzige N-Buchse gewählt, d.h., einDuplexfilter ist bereits eingebaut.

Empfänger in der PraxisDer NF-Anschluss für die Lautsprecher ge-schieht über zwei 3,5-mm-Klinkenbuch-sen, sodass es möglich ist, jedem VFO sei-nen eigenen Kanal zuzuordnen oder be-stimmte individuelle NF-Kombinationenzu wählen. Selbstverständlich besitzt dasGerät auch einen internen Lautsprecher.Schaltet man das Gerät ein, erscheint einekurze Begrüßung (Power-On-Text), woman entweder die letzte Zeile ändernoder auf Wunsch alles abschalten kann. Istdie Option Einschaltpasswort aktiv, mussder entsprechende Code eingegeben wer-den; entsprechend dem gewählten Bandist dann die Lautstärke des Empfangssig-nals und die Rauschsperre mit einem derEinstellregler A oder B einzustellen.Die Frequenzen beider Bänder sind gutlesbar am Display abzulesen. Durch eineneinzigen Tastendruck auf den BAND SEL-Regler lassen sie sich schnell umschalten.Das entsprechende Frequenzband – ins-gesamt sechs – wählt man durch Druckauf die Tasten F und BAND SEL. Der zuempfangene Bereich erstreckt sich von118–1299 MHz, wobei er nicht lücken-los ist. Funkamateure dürfte das nichtstören, zumindest hat man empfangs-mäßig Zugriff auf das 23-cm-Band.

Das Einstellen der gewünschten Fre-quenz geht einfach mit dem Tuning-knopf. Entsprechend dem vorgewähltenKanalraster kann mit dem Abstimmknopfdie QRG eingestellt werden (drückt manselbigen, ist ein schneller Sprung imMHz-Bereich möglich). Das TM-D710Ebesitzt alle gängigen Kanalraster: Es las-sen sich 5/6,25/8,33 (nur im Flugfunk-bereich)/10/12,5/15/20/25/30/50oder 100 kHz einstellen. Ab Werk sind inder europäischen Version die üblichenRaster für 2 m und 70 cm voreingestellt,sodass man beim ersten Mal nicht langeim Manual suchen muss.Durch die Tastenvielfalt am Mikrofon lässt sich eine QRG alternativ direkt ein-geben, sofern man eine der variabel be-legbaren Funktionstasten am Mikro(„PF1–PF4“ entspricht MikrofontastenA–D, Konfiguration per Menü-Nr. 509)mit der Funktion „Enter“ belegt hat. ImÜbrigen stehen zwei frei programmierba-re Tasten („PF1“ und „PF2“, Menü-Nr.507) am Transceiver selbst zur Verfüfung.Gut gelöst ist zudem die Möglichkeit, denVFO-Bereich einschränken zu können.Besonders bei manueller Abstimmunglässt sich der gewünschte Bereich einstel-len, und man dreht nicht versehentlichaußerhalb der Afu-Bänder weiter. Es istauch möglich, den im Display angezeig-ten Frequenzen von VFO A und B nur ei-nem einzigen Band zuzuordnen, sodass

man beispielsweise zwei verschiedeneKanäle im 2-m- oder auch 70-cm-Bandbeobachten kann.

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Tabelle 1E1 Rauschmaß145 MHz 7 dB435 MHz 8 dBE2 Empfindlichkeit (12 dB SINAD)118 MHz 0,27 µV145 MHz 0,14 µV435 MHz 0,20 µV1240 MHz 2,13 µVE3 Bandbreite145 MHz 12,5 kHz (6 dB)

22,8 kHz (60 dB)435 MHz 13 kHz (6 dB)

22,6 kHz (60 dB)E4 S-Meterkeine S-Meter-Anzeige, sondern Balken)

145 MHz 435 MHz1 Balken 0,33 µV 0,39 µV2 Balken 0,53 µV 0,52 µV3 Balken 0,83 µV 0,81 µV4 Balken 1,19 µV 1,28 µV5 Balken 1,6 µV 1,7 µV6 Balken 2,49 µV 2,41 µV7 Balken 3,95 µV 3,82 µVE5 IPE3 (Störsignal in 25 kHz Abstand)145 MHz –2,65 dBm435 MHz –6,55 dBmE6 Blockingabstand (Störsignal in 25kHz Abstand)145 MHz 68 dB435 MHz 61 dBE8 Ansprechschwelle Rauschsperre145 MHz 0,09 µV435 MHz 0,18 µVE9 NF-Ausgangsleistung2,2 W bei 8 � LastE10 Stromaufnahmeausgeschaltet 12 mAEmpfang Rauschsperre geschlossen 0,75 AEmpfang größte Lautstärke 0,85 A Rx-

Messergebnisse

Technische DatenHF Ausgangsleistung:hoch (VHF/UHF) 50/50 Wmittel etwa 10 Wniedrig etwa 5 WTx-Bereich: VHF 144–146 MHzTx-Bereich: UHF 430–440 MHzRx-Bereich: VHF 118–524 MHzRx-Bereich: UHF 800–1300 MHzBetriebsart: F1D, F2D, F3EBetriebsspannung: 13,8 VAntennenimpedanz: 50 �Mikrofonimpedanz: 600 �Nebenaussendungen: besser –60 dBModulationsarten: F1D, F2D, F3ESendermodulation: variable ReaktanzModulationsverzerrung: <3 %Empfängerschaltung: Doppelsuper-ÜberlagerungsempfängerRx-Squelch-Empfindlichkeit: besser 0,1 µVFrequenztoleranz: ±5 ppm (–10 °C bis +50 °C)Gewicht: etwa 1,5 kg

Bild 3: Mittels der Programmiersoftware MCP-2A lassen sich alle wichtigenFunktionen komfortabel am PC editieren

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Bei aktivierter Mute-Funktion wird beimSenden der jeweils andere VFO stummgeschaltet. Mit eingeschalteter Hang-up-Time im Menü Nr. 107 lässt sich die Mu-te-Zeit nach Loslassen der PTT im Bereichvon 125 bis 1000 ms erhöhen.

Sender in der PraxisIn QSOs wurde den Testern eine ver-ständliche Modulation bestätigt, aller-dings mit geringerem Maß höherer NF-Frequenzanteile, deren Bewertung stetsvon der Subjektivität des QSO-Partnersabhängt. Im Menü 102 lässt sich die Mo-dulation von FM auf NFM umschalten –bei FM wurde sie als sehr kräftig bewer-tet. In der Stellung NFM erfolgt sendesei-tig eine Hubreduzierung, bei der die NF-Übertragung naturgemäß etwasschwächer ausfällt. Die empfangsseitigeEinengung der Bandbreite hat eine erhöh-te Empfindlichkeit zur Folge.Beim Druck auf die Sendetaste springtunmittelbar der rückseitige Lüfter an, umfrühzeitig der Geräteerwärmung entge-gen zu wirken. Nach dem Sendedurch-gang läuft der Lüfter noch eine gewisseZeit nach. Sein Laufgeräusch beschränktsich auf ein leises gleichmäßiges Rau-

schen. Laut Bedienungsanleitung verfügtder Trx über eine Thermo-Schutzschal-tung, die im Falle einer Überhitzung vonhoher auf eine geringere Sendeleistungs-stufe zurückschaltet.Das thermale Design hat den Testern gutgefallen: Bei einem fünfminütigem Sen-dedurchgang an einer Dummyload er-wärmte sich das Gerät nur mäßig.

Diverse Funktionen• SpeicherfunktionenMit 1000 Speichern ist das Gerät gut füralle Anwendungen bestückt, wobei diewichtigsten Daten wie Sende- und Emp-fangsfrequenz, Abstimmraster und CT-CSS-Töne mit abgespeichert werden.Weitere zehn Speicher sind für spezielleSuchlauffunktionen reserviert.Jeder Speicher kann mit bis zu acht alpha-numerischen Zeichen belegt werden, so-dass sich Rufzeichen beispielsweise vonRelais bequem ablesen lassen. Die Einga-be ist auch recht simpel gelöst – entwederüber den Abstimmknopf oder man be-nutzt die DTMF-Tastatur des Mikrofons.Noch bequemer ist der Einsatz der Pro-grammiersoftware MCP-2A (Bild 3), dieman kostenlos von [3] herunter ladenkann. Allerdings muss man sich dafür dasspezielle Kabel PG-5G besorgen, und soft-wareseitig ist das .NET-Paket von Micro-soft erforderlich, das kostenlos von derMS-Webseite herunter geladen werdenkann.

• SuchlaufFür das Durchsuchen der Speicher kannder Bediener unter den üblichen Modiwählen. Im VFO-Modus sucht der Emp-fänger nach Druck auf den Abstimm-knopf alle Frequenzen des gewähltenBandes ab. Durch Druck auf die Up/Down-Taste lässt sich die Richtung festle-

gen. Im Speichersuchlauf werden alleprogrammierten Kanäle abgefragt.Weitere Möglichkeiten sind unter ande-ren der Gruppensuchlauf, der definierteKanäle durchsucht oder der MHz-Such-lauf, der Frequenzen innerhalb einesMHz-Bereiches durchläuft. Da die 1000Speicher in zehn Bänke unterteilt sind, istauch ein Speicherbanksuchlauf möglich.Ähnlich eines Spektrum-Displays lässtsich am Gerät der so genannte „VisualScan“-Modus aktivieren, welche dieNötigkeit der Punktmatrix des Displaysunterstreicht: Während des Empfangs tas-tet das Gerät das eingestellte Band mit ei-ner Breite von wahlweise 31/61/91/181 Kanälen (Menü-Nr. 515) ab undzeichnet im Empfangsfall von Signalenentsprechende Strichbalken aufs Display.Verändert man die QRG, kann man sichihnen mit Hilfe eines blinkenden Cursorsnähern. In den Weitempfangsbereichenist entweder nur Empfang oder VisualScan möglich.

• Packet RadioDieser Transceiver besitzt einen einge-bauten TNC nach AX.25-Protokoll (Bild4). Übertragungen lassen sich mit 1200bzw. 9600 bps realisieren. Für den Be-trieb mit dem PC benötigt man nur nochein optionales Kabel, das auch selbst her-gestellt werden kann, da im Handbuchdie Belegung der Transceiverbuchsen ver-öffentlicht ist. Zum Test bedienten wiruns des seriellen Kabels aus dem Satz PG-5A und schlossen es rückseitig am Dis-play an der Buchse „COM“ an. Ein 9k6-Connect gelang auf Anhieb. Allerdingssollte man beachten, dass wie beim Vor-gänger TM-D700 der interne TNC mitüblicher PR-Software im KISS-Modus an-sprechbar ist. Eckart Moltrecht, DJ4UF,gibt dazu auf seinen Webseiten unter [1,2] eine detaillierte Anleitung. Der Packet-Betrieb lässt sich ferner im Menü Nr. 529für den VFO A oder B einstellen. Eben-falls möglich ist beispielsweise Rx aufVFO A und Tx auf VFO B, womit theore-tisch Splitbetrieb denkbar wäre.

• EcholinkKenwood hat dem Interesse der Funkama-teure an Echolink Rechnung getragen unddem TM-D710E entsprechende Funktio-nen spendiert. Wird es über den KabelsatzPG-5H mit dem PC verbunden, auf demdie Echolink-Software läuft, kann das Gerätleicht als Echolink-Gateway im Sysop-Mo-dus genutzt werden, sodass man über dasInternet mit anderen Funkamateuren welt-weit kommunizieren kann.

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Tabelle 2S1 Senderleistung145 MHz LOW 4,4 W

MID 10,4 WHI 49,2 W

435 MHz LOW 3,9 WMID 9,6 WHI 48,9 W

S2 StromaufnahmeLOW 4 AMID 5 AHI 10 AS3 Spitzenhub4,4 kHzS8 SenderspektrumOberwellenunterdrückung145 MHz 58 dBc435 MHz 55 dBc

Tx-Messergebnisse

Bild 4:Einschaltmeldung

des internen TNCs mittels

HyperTerminal von Windows

Bild 5: Anschlüsse auf der Rückseite des TM-D710E. Rechts obenauf der Platine der Anschluss für die Sprach-/Speicher-EinheitVGS-1. Das Innenleben erinnert stark an den TM-V71E

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In unserem Test gelang das wesentlicheSysop-Stationssetup innerhalb von fünfMinuten (konfigurierter Echolink-PC undAccount vorausgesetzt) wie folgt: Kabel-satz PG-5H hinten am Trx sowie an derPC-COM-Schnittstelle und Soundkarteeinstecken, Echolink starten, am Trx dieTastenkombination PF2 und Power Onzur Aktivierung des Sysop-Modesdrücken, fertig.Im Falle des reinen Nutzerbetriebes hatKenwood eigens zehn DTMF-Speicherfür Echolink reserviert. In ihnen lassensich bevorzugte Nodenummern ablegenund mit einem Textfeld namentlich kenn-zeichnen. Beim Funkbetrieb genügt einSpeicheraufruf, und der Trx sendet dieDTMF-Tonfolge zur Anwahl des Zielsaus. Treten Dekodierungsprobleme derDTMF-Töne bei der empfangenden Echo-linkstation auf, kann man am TM-D710Edie Sendegeschwindigkeit der Tonfolgeim Menü Nr. 205 verlangsamen.

• Sprach/Speicher-EinheitOptional kann man das Modul VGS-1erwerben und in das Gerät einbauen.Es sitzt neben dem Lautsprecher (Bild5). Dadurch ist es möglich, drei ver-schiedene Ansagen je 30 s Länge aufzu-zeichnen, die man dann in einemMenü aufrufen und aussenden kann.Besonders für Whitesticker ist dieFunktion der automatischen Ansagevon Frequenz, Memorykanal, oderauch HF-Leistungsstufe interessant, diein Englisch oder Japanisch erfolgt.Lautstärke und Sprachgeschwindigkeitlassen sich variabel einstellen.

• APRS-FunktionDie Funktion Automatic Packet PositionReporting System (APRS) des Transcei-vers ist vergleichsweise umfangreich,weshalb wir uns an dieser Stelle nur mitden Grundzügen befasst haben.Kenwood hat eine spezielle Firmwareentwickelt, die ein Betrieb ohne PC er-möglicht. Im einfachsten Fall der Em-pfang: Im Menü 601 die HF-Baudrate auf1200 eingestellt, auf die QRG des nächst-liegenden APRS-Digis gewechselt, den in-ternen TNC mit der gleichnamigen Tasterechts neben dem Display aktiviert, undschon füllt sich die Liste im MenüpunktLIST mit empfangenen Stationen. Zurbesseren Übersicht lassen sich die Ergeb-nisse z.B. nach Digipeatern, Wetter- oderMobilstationen filtern. APRS ist insbeson-dere eine Betriebsart, die den Testern dieNotwenigkeit des großen Punktmatrix-Displays unterstrich.

Bei angeschlossenem GPS-Empfängernach dem NMEA-0183-Standard zeigtdas Display auf Wunsch die aktuellen Po-sitionsdaten einschließlich Richtung undEntfernung an. Diese Daten kann manmit anderen Stationen austauschen bzw.in den PC einlesen, der diese dann mitentsprechender ARPS-Software auf Kar-ten darstellt.Es ist auch möglich, Peet-Bros- oder Da-vis-Wetterstationen an diese Schnittstelleanzuschließen, sodass sich meteorologi-sche Daten wie Temperatur, Luftdruck,Windgeschwindigkeit, Luftfeuchte oderNiederschlagswerte darstellen lassen.

ZubehörWie schon beim Vorgänger TM-D700 bie-tet Kenwood eine Vielzahl von optiona-lem Zubehör an. Wer das Gerät weit ab-gesetzt vom Fahrer betreiben will, musssich den Kabelsatz PG-5F anschaffen, so-dass man den Trx im Kofferraum unter-bringen kann. Man erhält damit auchgleichzeitig eine zusätzliche Verlänge-rung (etwa 4 m) für die Stromversorgung,das Mikrofon sowie Lautsprecher-An-schlüsse.Möchte man die Senderspeicher mittelsPC konfigurieren, muss man sich das Pro-grammierkabel PG-5G besorgen, Echo-link-Anbindung geht – wie schon be-schrieben – mit dem Kabelsatz PG-5H.Natürlich kann auch anderes Zubehörwie Lautsprecher, Mikrofone, Entstörfil-ter usw. erworben werden.

FazitDas TM-D710E dürfte allen heutigen For-derungen nach einem technisch ausge-

reiften Duobander gerecht werden. Be-sonders die Echolink- und ARPS-Funktio-nen werden sicher ihre Zielgruppe an-sprechen.Obwohl der Trend zu abgesetzten Be-dienteilen geht, wäre es schön gewesen,wenn man aus den beiden Komponenteneine Einheit bilden könnte. Aber das istletztendlich Geschmacksache.Hat man sich erst einmal an die gute Be-dienbarkeit und an die Funktionsmöglich-keiten des Geräts über die umfangreichenPDF-Dateien herangearbeitet, ist der Um-gang ziemlich leicht und komfortabel.Nicht nur mobil macht der Duobander ei-nen guten Eindruck, man kann ihn auchals (Zweit-)Gerät zu Hause an einer leis-tungsfähigen Antenne betreiben, um auf2 m oder 70 cm QRV zu sein. Die unverbindliche Preisempfehlung fürdas TM-D710E beträgt 699 €.

Serien-Nr. des Testgeräts ist 9040010

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Bild 6: Modulares Konzept: Der TM-D710E mitgut sichtbarem DTMF-Mikrofon und in

diesem Fall grüner Displaybeleuchtung

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Mikrofon- als auchSeparationskabel(vom Gerät zum Display) benötigenachtpolige 1 : 1-Ka-bel mit Western-stecker. Einfache Verlängerungen haben wir preiswertmit Patchkabeln ausder Netzwerktechnikherstellen können.

Literatur

[1] Webseite von Eckart Moltrecht,DJ4UF, mit der Konfigurationsanlei-tung für PR-Betrieb eines TM-D700.Wechsel in den nötigen KISS-Modus:www.dj4uf.de/funktechnik/hyperterminal/hyperterminal.htm[2] Webseite von Eckart Moltrecht,DJ4UF, mit der Konfigurationsanlei-tung für PR-Betrieb eines TM-D700.Arbeiten mit FlexNet und Paxon:www.dj4uf.de/funktechnik/Flexnet_Paxon/flexnet.htm[3] Kenwood-Webseite mit Download-möglichkeit der Programmiersoftware:www.kenwood.de/support/download/software