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REVIEW 2013

KG GB 13 RZ def WV Mont - SLH · litätsstandards auf EFQM-Basis (European Foundation for Quality Management) entwi-ckelt, die laufend überprüft und bei Bedarf angepasst werden

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REVIEW2013

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KLINIK GUT REVIEW 2013 03

INHALTEDITORIAL VON FELIX AMMANN 05JAHRESBERICHT DER KLINIKLEITUNG 06EINBLICK IN DAS QUALITÄTSMANAGEMENT 08NEUBAU DER KLINIK GUT IN FLÄSCH 10ERFOLGSRECHNUNG 12LEISTUNGSZAHLEN 14IM GESPRÄCH MIT DR. MED. FILIPPO SIMONA 16IM GESPRÄCH MIT DR. MED. ALEXANDER DELVENDAHL 18IM GESPRÄCH MIT DR. MED. ANDREAS GRÜNENFELDER 20IM GESPRÄCH MIT DR. MED. ERNESTO WEIDMANN & DR. MED. MARTIN REESE 22AUSSERORDENTLICHE LEISTUNGEN DER MITARBEITENDEN 26ORGANISATION 29AKKREDITIERTE ÄRZTE 30ADVISORY BOARD 33

INTROWIR SIND ANDERS… FLEXIBILITÄT IST BEI UNS STANDARD.WIR ZEIGEN PROFIL.WIR SIND EINEN SCHRITT VORAUS.WIR SCHAFFEN EIN KLIMA ZUR FÖRDERUNG VON SELBSTÄNDIGKEIT UND EIGENVERANTWORTUNG.WIR BEGEGNEN UNSEREN KUNDEN INDIVIDUELL, PERSÖNLICH UND CHARMANT.WIR BEGLEITEN UNSERE KUNDEN ÜBER DIE DIAGNOSE HINAUS… UND NOCH WEITER.WIR SIND EIN TEAM.WIR SIND DIE KLINIK GUT UND DESHALB BESSER.

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KLINIK GUT REVIEW 2013 05

EDITORIALVON FELIX AMMANN, PRÄSIDENT DES VERWALTUNGSRATES

aber notwendigen Qualitätskriterien, die wir

zu erfüllen versuchen – zum Glück meist mit

Erfolg. An dieser Stelle sei ein grosses Dan-

keschön an die Ärztinnen und Ärzte sowie an

alle Mitarbeitenden der Klinik Gut St. Moritz/

Chur ausgesprochen. Es sind sie, die den Un-

terschied machen.

Wir wünschen Ihnen viel Spass bei der Lektü-

re des vorliegenden Jahresberichtes.

Felix Ammann, Präsident des Verwaltungsrates

gangenen Jahrzehnten die diesbezüglichen

Behandlungsmethoden immer mehr speziali-

siert und auf einzelne Körperteile fokussiert

(z.B. Hüfte, Knie, Schulter, Hand und Fuss)

wurden, müssen auch die Ärzte ihr fachliches

Know-how entsprechend weiter entwickeln

können. Ohne eine minimale Anzahl von Pati-

entenbehandlungen ist dies unmöglich. Ge-

nau deshalb hat sich die Klinik Gut für den

Bau einer neuen Klinik westlich von Chur ent-

schieden und kann somit ihr Einzugsgebiet in

Nordbünden signifikant vergrössern (unter

anderem auf das Fürstentum Lichtenstein

sowie das St. Galler Rheintal).

Mit dieser Vorwärtsstrategie leistet unsere

Klinik einen wesentlichen und wichtigen Bei-

trag für eine patientenfreundliche und qua-

litativ hochstehende Versorgung in der Süd-

ostschweiz. Regierungsrat Christian Rathgeb

hat dies anlässlich eines Besuches in St. Mo-

ritz im letzten Herbst speziell vermerkt und

verdankt.

Lernen Sie ausserdem auf den nächsten Sei-

ten drei unserer Ärzte im Interview kennen

und erfahren Sie von den ausserordentlichen

Leistungen 2013 der Klinik Gut Mitarbeiter.

Der Bericht über unser Qualitätsmanage-

ment gibt Aufschluss über die zwar strengen,

Liebe Leserin, lieber Leser

Auch im vergangenen Jahr hat sich die ver-

sorgungspolitische Bedeutung unserer Klinik

für den Kanton Graubünden bestätigt. Insge-

samt wurden in unseren beiden Kliniken in St.

Moritz und Chur total 2‘100 Patienten statio-

när operativ und weitere 660 Patienten ambu-

lant operativ behandelt. Ein erfreulicher Ver-

trauensbeweis sowohl der betroffenen Pati-

entinnen und Patienten wie auch aller zuwei-

senden Ärzte, auf welche wir stolz sind und

wofür wir uns herzlich bedanken.

Das Jahr 2013 war für die Klinik Gut auch aus

strategischer Sicht von besonderer Bedeu-

tung. Nach aufwändigen und umfassenden

Abklärungen haben wir uns für die Gemeinde

Fläsch als zukünftigen Standort für unse-

re neue Klinik in Nordbünden entschieden.

Diese, auf den ersten Blick überraschende

Standortwahl basiert auf einer klaren Strate-

gie, welche die Klinik schon seit vielen Jah-

ren konsequent verfolgt: Das Leistungsan-

gebot unserer beiden Kliniken konzentriert

sich auf die umfassende orthopädische und

traumatologische Versorgung von Patienten

mit den jeweiligen Problemen und Verletzun-

gen des Bewegungsapparates. Da in den ver-

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JAHRESBERICHT 2013 VON DR. MED. ADRIAN URFER, CEO UND DELEGIERTER DES VERWALTUNGSRATES

06 KLINIK GUT REVIEW 2013

Idee des Gesundheitszentrums doch noch in

nützlicher Frist realisieren zu können.

In der Zwischenzeit kämpfen wir weiter mit

Platz- und Effizienzproblemen, die mit ge-

zielten Notmassnahmen etwas gemildert

werden. Es gelang mit grossem Einsatz von

Planern und Handwerkern und der sehr

positiven Unterstützung der Gemeindebe-

hörden innert kürzester Zeit, eine separate

Tagesklinik mit vier Betten zu realisieren.

Trotz dieser Massnahme stellt es für unsere

Mitarbeiter eine enorme Herausforderung

dar, mit der bestehenden, engen Infrastruk-

tur die hohe Qualität der Dienstleistung, die

von den Patienten und Gästen geschätzt

wird, zu erhalten.

Dafür danke ich dem sehr motivierten und

servicebewussten Team herzlich. Sie haben

wiederum ermöglicht, dass die Patienten die

Klinik mit gutem Resultat zufrieden verlas-

sen haben und wir erneut von einem sehr

positiven Geschäftsgang berichten können.

Wir danken den treuen, zuweisenden Ärzten

aus dem Kanton Graubünden und aus an-

deren Regionen, die uns viel Goodwill und

Verständnis entgegenbringen. Dank gebührt

unseren Patienten, die uns ihr Vertrauen

schenken und uns mit ihrer Anerkennung

ermutigen, unsere Arbeit in hoher Qualität

fortzusetzen. Unser Dank geht auch an Be-

hörden, Freunde und alle, die unser Unter-

nehmen tatkräftig unterstützen.

Ich wünsche Ihnen eine abwechslungsreiche

und interessante Lektüre des Geschäftsbe-

richtes.

Dr. med. Adrian Urfer, CEO und

Delegierter des Verwaltungsrates

Kaum eine Woche vergeht, in der nicht eine

Veranstaltung stattfindet, bei der über die

Zukunft, das Potenzial und die Entwick-

lungsmöglichkeiten von St. Moritz diskutiert

wird. Auch die Presse hat sich in gebühren-

dem Mass dieser Thematik angenommen.

Genussvoll wird aufgezeigt und ausge-

schmückt, dass St. Moritz seine Probleme

hat. Es muss in der Zwischenzeit praktisch

jedermann aufgefallen sein, dass St. Moritz

wieder einmal seine Identität sucht. Grund-

sätzlich kann eine derartige Diskussion

positiv und gewinnbringend sein. Es sollte

aber nicht beim Aufdecken der Schattensei-

ten und einer Diskussion bleiben. Ich glaube,

dass durch die oben beschriebene Auslege-

ordnung die Stärken und Schwächen von

St. Moritz hinlänglich bekannt sind. Hieraus

sollte eine zukunftsweisende Strategie er-

arbeitet werden, die gemeinsam umgesetzt

wird. Ich bin der Ansicht, dass dem Wort

„gemeinsam in die Zukunft“ sehr viel Bedeu-

tung zukommt. Nur gemeinsam können wir

die Probleme angehen und Ideen umsetzen.

Prominent wurde St. Moritz einstmals we-

gen der heilklimatischen Wirkung seines

Wassers und seiner reinen Bergluft, wo-

durch sich der Ort das Prädikat „Weltkurort“

damals erworben hat. Das Wiedererlangen

der Gesundheit stand bei einer Reise nach

St. Moritz lange Zeit im Zentrum. Seit den

olympischen Winterspielen 1928 dominiert

der Sport das Selbstbild von St. Moritz. Un-

versehrte Gesundheit ist aber inzwischen

ein gesellschaftlich wieder hoch geschätz-

tes Gut. Dieser Aspekt wurde in St. Moritz in

den letzten Jahrzehnten vernachlässigt. Für

die Bewahrung und Herstellung von Gesund-

heit bietet gerade das Engadin die besten

Voraussetzungen.

Der Mensch im heute stressvollen und hek-

tischen Alltag sucht Ruhe und Erholung in

schöner und gesunder Natur. Zugegeben, in

der Hochsaison kann man St. Moritz nicht

unbedingt als ruhig und erholsam bezeich-

nen. Abseits des Ortes finden sich jedoch in

kurzer Distanz viele unvergleichliche, unbe-

rührte Plätze und Landschaften. Wir können

mit vielen Tagen Sonnenschein, unserer

reinen Luft und sauberem Wasser aufwar-

ten. Dies sowohl in der lebhaften Hoch- als

auch in der ruhigen Zwischensaison. Viele,

mit dem Engadin nicht vergleichbare Regio-

nen, haben es geschafft, sich erfolgreich im

Marktsegment „Gesundheit“ zu etablieren.

Warum sollte dies St. Moritz nicht zusam-

men mit dem Engadin erreichen?

Es ist hinlänglich bekannt, dass sich die Kli-

nik Gut schon seit langem für das Segment

Gesundheit stark macht. Die Idee eines

Gesundheitszentrums mit orthopädischer

Klinik, Permanence, Rehabilitation und me-

dizinischer Wellness haben wir seit Jahren

propagiert. Die orthopädische Klinik mit

stationärer Einheit kann die Probleme des

Bewegungsapparates der älter werdenden

Bevölkerung gezielt behandeln und damit

die Lebensqualität verbessern. Eine gut

programmierte und gezielte Rehabilitation

kann den Verlauf nach einer Operation ent-

scheidend verbessern und beschleunigen,

durch prophylaktische Medizin und medizi-

nische Wellness werden viele Probleme ver-

mieden oder zumindest hinausgezögert. Es

versteht sich von selbst, dass ein derartiges

Zentrum an einem schönen und erholsamen

Ort realisiert werden muss, an dem der an-

gestrebte Nutzen und der gesundheitliche

Erfolg noch potenziert werden können. Das

war der Grund, warum sich die Klinik Gut

und das Heilbadzentrum entschlossen ha-

ben, diese Idee nicht am Standort San Gian

zu verwirklichen. Wir wären mit anderen,

eher städtischen Tourismusorten vergleich-

bar geworden und hätten unseren Standort-

vorteil in keiner Weise ausschöpfen können.

Die an anderen Standorten anvisierten Al-

ternativen werden jetzt vertieft diskutiert,

sodass wir Anlass zur Hoffnung haben, die

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08 KLINIK GUT REVIEW 2013

Patientenzufriedenheit (MECON)

Die Zufriedenheit der Patienten nach einem

stationären oder ambulanten Aufenthalt ge-

hört zu den wichtigsten Ergebniskennzahlen

für Spitäler und Kliniken. Die Swiss Leading

Hospitals arbeiten mit der MECON measure

& consult GmbH, dem Marktleader für Zufrie-

denheitsmessungen in der Schweiz zusam-

men. Das MECON-Befragungssystem wurde

Swiss Leading Hospitals (SLH)

Die Klinik Gut ist Gründungsmitglied von

SLH und erfüllt somit seit dem Jahr 2000

die stetig strenger werdenden Qualitätskri-

terien. Dank des konsequenten Qualitäts-

managements stehen die Gütesiegel von

Swiss Leading Hospitals heute für höchste

Qualität, individuelle Betreuung und fami-

liäre Atmosphäre. Es wurden eigens Qua-

litätsstandards auf EFQM-Basis (European

Foundation for Quality Management) entwi-

ckelt, die laufend überprüft und bei Bedarf

angepasst werden. Über einhundert Kriteri-

en umfasst der Katalog, darunter Messungen

zur Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit,

CIRS (CIR-NET: „Lernen aus Zwischenfällen“)

und Belegarztzufriedenheit. Alle drei Jahre

findet mit einem externen Audit eine Requa-

lifikation statt.

EINBLICK IN DAS QUALITÄTSMANAGEMENTEFFIZIENT UND ERFOLGREICH DURCH KONTINUIERLICHE VERBESSERUNGEN

„Wer aufhört, besser sein zu wollen, hat auf-

gehört, gut zu sein“, sagte schon der engli-

sche Staatsmann Oliver Cromwell Ende des

16. Jahrhunderts. Dass das Zitat noch nie so

aktuell war wie heute, weiss auch die Klinik

Gut und arbeitet seit gut dreizehn Jahren mit

einem Qualitätsmanagementsystem. Denise

Bundi (COO) und Sibylle Diserens (Marketing

& QM) sind für das erfolgreiche Erfüllen der

strengen Qualitätskriterien verantwortlich –

mit Erfolg. 2013 hat die Klinik Gut im Bereich

Pflege als beste Klinik abgeschnitten.

Im Gesundheitswesen ist Qualitätsmanage-

ment eine elementar wichtige Kernaufgabe

des Managements. Seit ihrer Mitgliedschaft

bei Swiss Leading Hospitals (SLH) arbeitet die

Klinik Gut mit einem Qualitätsmanagement-

system. Im Folgenden soll erstmals erläutert

werden, nach welchem Konzept vorgegangen

wird. Auswertungen und Resultate werden

dort angefügt, wo sie eine signifikante Aussa-

ge machen.

Komplexe Daten

Die interessierte Öffentlichkeit verlangt in

heutiger Zeit zunehmend einen gewissen

Qualitätsnachweis. Jedoch bleibt die Ver-

öffentlichung und somit Transparenz von

detaillierten QM-Daten umstritten, da Laien

die komplexen Zahlen nur schwierig deuten

können. Zudem ist fraglich, ob der Patient

tatsächlich QM-Daten als Entscheidungskrite-

rium für die Wahl eines Spitals nutzt. Die Klinik

Gut setzt die Qualitätsanforderungen von The

Swiss Leading Hospitals um, obschon sie bis-

her noch keine Resultate veröffentlicht hat.

Kernaufgabe Qualitätsmanagement

Patientenzufriedenheit MECON 2013 – Best Practice

Bereich / Kriterium Wert für Ihr Spital Best Practice UZ-Index UZ-Index Spital / Klinik

Bereich Ärzte 7.2 5.9 Klinik Pyramide

Kriterium Kompetenz 3.7 2.5 Klinik Pyramide

Kriterium Information 14.5 11.5 Clinique Génerale Beaulieu

Kriterium Menschlichkeit 5.4 4.7 Klinik Pyramide

Bereich Pflege 9.1 9.1 Klinik Gut

Kriterium Kompetenz 6.9 6.9 Klinik Gut

Kriterium Information 13.2 11.9 Klinik Pyramide

Kriterium Menschlichkeit 8.5 8.5 Klinik Gut

Bereich Organisation 11.7 9.5 Klinik Pyramide

Bereich Hotellerie 12.1 7.2 Klinik Pyramide

Kriterium Essen 11.0 7.1 Klinik Pyramide

Kriterium Wohnen 13.1 7.2 Klinik Pyramide

Bereich Öffentliche Infrastruktur 16.3 9.7 Clinique La Source

gewichtetes Mittel über alle 5 Bereiche 9.9 8.1 Klinik Pyramide

unter Beteiligung von Patienten entwickelt,

deren Bedürfnisse und Anliegen im Hinblick

auf Untersuchungen und Behandlungen ein-

geflossen sind. Die Auswertungen der Mes-

sungen resultierten in einem umfassenden

Benchmarking für die teilnehmenden Kran-

kenhäuser, da erst im externen Vergleich

die Ergebnisse wirklich aussagekräftig sind.

Die Standorte St. Moritz und Chur werden

getrennt ausgewertet, mit einem Längsver-

gleich über das gesamte Jahr sowie quartals-

weise.

Best Practice

Im 2013 hat die Klinik Gut im gesamten Be-

reich der Pflege als beste aller SLH-Spitäler

abgeschlossen. Dies insbesondere in den Ka-

tegorien ‚Kompetenz‘ und ‚Menschlichkeit‘.

> Die Klinik Gut St. Moritz AG ist 2013

mit der REKOLE-Zertifizierung für das

betriebliche Rechnungswesen aus-

gezeichnet worden – als eine der ers-

ten drei Gesundheitsinstitutionen im

Kanton Graubünden und 29 schweiz-

weit. Für die Klinik Gut bedeutet die

Zertifizierung eine Bestätigung für

die Transparenz des eigenen betrieb-

lichen Rechnungswesens.

Besser als der Durchschnitt

In den vergangenen Jahren wie auch 2013 war

der Gesamtwert der Klinik Gut besser als der

Durchschnitt aller SLH Spitäler. Die Messungen

werden anhand des sogenannten „Unzufrie-

denheits-Indexes“ ausgewertet. So liegt der

Unzufriedenheits-Index zum Beispiel für das

Kriterium „Kompetenz“ im Bereich Pflege 1.7 %

unter dem Mittelwert. Das heisst, dass die Pati-

enten 1.7 % zufriedener sind mit der Kompetenz

der Pflege in der Klinik Gut als in allen anderen

teilnehmenden Spitälern. Je niedriger der ei-

gene Index im Vergleich zum Mittelwert, desto

besser.

Lediglich die Bereiche „Wohnen“ und „Öffent-

liche Infrastruktur“ liegen weit über dem Mit-

telwert. Sie schneiden im Vergleich zu anderen

SLH-Spitälern nur mässig ab.

Interner Patienten-Fragebogen

Ergänzend zur Patientenzufriedenheitsmes-

sung MECON führt die Klinik Gut eine intern

ausgewertete Befragung anhand eines einfa-

chen Feedbackbogens durch, auf dem Patien-

ten ihren Kommentar zum Aufenthalt notieren

können. Die Tendenz der quartalsweise durch-

geführten Patientenumfragen bestätigt sich

jeweils auch in den Feedback-Bemerkungen. Sie

geben konkrete und sehr wichtige Hinweise und

waren 2013 zu einem sehr grossen Teil positiv:

„Ich bin sehr zufrieden mit dem Aufenthalt in

Chur. Es war eine liebevolle kompetente Pfle-

ge. Rücksichtsvoll und familiär geht’s hier zu

und her. Man wird ernst genommen mit klei-

nen und grossen Sorgen.“

„Fühlte mich aussergewöhnlich gut aufgeho-

ben. Sehr gute Erfahrung und als Beispiel für

vielen Kliniken.“

Negativkommentare beziehen sich grössten-

teils auf die Infrastruktur:

„Platzverhältnisse etwas eng, speziell sanitär

(das hat mich aber nicht erheblich gestört).

Parkplätze für Besucher.“

„Kleiner Schönheitsfehler: Gebäude ent-

spricht nicht den heutigen Anforderungen. Ich

hoffe für Sie, dass bald eine Lösung für einen

Neubau gefunden werden kann. St. Moritz und

die Region müsste an einer schnellen und gu-

ten Lösung interessiert sein. Wie kann man Sie

unterstützen?“

Hohe Mitarbeiter- und Belegarztzufrieden-

heit

Ebenfalls wird die Mitarbeiterzufriedenheit

anhand einer ausführlichen Umfrage im Drei-

Jahres-Zyklus gemessen (zuletzt im Jahr 2012).

Hierbei schneidet die Klinik Gut immer deut-

lich besser ab, als der Durchschnitt des SHL-

Benchmarks. Des Weiteren wird eine jährliche

Belegarztumfrage durchgeführt, deren Aus-

wertung ebenfalls analysiert und intern kom-

muniziert wird. 2013 bewerteten knapp 90

Prozent der Belegärzte ihre Gesamtzufrieden-

heit in der Klinik Gut auf einer Bewertungsska-

la von 1 (sehr unzufrieden) bis 10 (sehr zufrie-

den) mit 8 bis 10 Punkten.

ANQ

Seit zwei Jahren verpflichtet der Kanton

Graubünden die Kliniken und Spitäler mit ei-

nem Leistungsauftrag, an den schweizweiten

Qualitätsmessungen des ANQ (Nationaler Ver-

ein für Qualitätsentwicklung in Spitälern und

Kliniken) teilzunehmen. Der ANQ-Messplan für

Akutspitäler wird jährlich ausgewertet und

umfasst unter anderem Messungen zur Re-

hospitalisations- und Reoperationsrate, zur

Patientenzufriedenheit, Prävalenzmessungen

Dekubitus und Sturz, zur postoperativen

Wundinfektionen (mit SWISSNOSO) und zum

Implantatregister SIRIS. Gerade letztere Mes-

sungen – SWISSNOSO und SIRIS – sind äusserst

sinnvoll und nachhaltig.

Die Klinik Gut hat es sich zum Ziel gesetzt, ihre

Wettbewerbsfähigkeit mit kontinuierlichen

Verbesserungen auszubauen. Mittelmass war

eben noch nie ihre Stärke.

Patientenzufriedenheit MECON 2013 – Mittelwert

Bereich / Kriterium Wert für Ihr Spital Mittelwert Differenz Unzufriedenheits-Index aller Sp. in Auswertung zum Mittelwert

Bereich Ärzte 7.2 7.6 -0.4

Kriterium Kompetenz 3.7 4.6 -0.9

Kriterium Information 14.5 13.8 0.7

Kriterium Menschlichkeit 5.4 6.1 -0.7

Bereich Pflege 9.1 10.7 -1.6

Kriterium Kompetenz 6.9 8.6 -1.7

Kriterium Information 13.2 13.6 -0.4

Kriterium Menschlichkeit 8.5 10.9 -2.4

Bereich Organisation 11.7 12.3 -0.6

Bereich Hotellerie 12.1 11.1 1.0

Kriterium Essen 11.0 11.2 -0.3

Kriterium Wohnen 13.1 10.9 2.2

Bereich Öffentliche Infrastruktur 16.3 13.3 2.9

gewichtetes Mittel über alle 5 Bereiche 9.9 10.2 -0.3

KLINIK GUT REVIEW 2013 09

QM REKOLE ZERTIFIZIERUNGCOO der Klinik Gut, Denise Bundi freut sich über das offizielle Zertifikat, überreicht durch H+ Direktor, Dr. Bernhard Wegmüller.

(v.l. Klinik Gut: Elvira Geronimi, Ariane Bieler, Denise Bundi, H+: Dr. Bernhard Wegmüller, Karin Alexandra Salzmann)

IN DEN KATEGORIEN „KOMPETENZ“ UND „MENSCHLICHKEIT“ SCHNEIDET DIE PFLEGE DER KLINIK GUT REGELMÄSSIG ALS BESTE AB.

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10 KLINIK GUT REVIEW 2013

Im kleinen Dorf Fläsch in der Bündner Herr-

schaft beginnen diesen Herbst die Bauarbei-

ten zum neuesten Projekt der Klinik Gut: eine

neue Klinik für Orthopädie entsteht, welche

das medizinische Angebot der bestehenden

Klinik Gut in Chur zum Teil ergänzen, zum Teil

ablösen wird. Die neue Klinik in Fläsch bietet

Patienten aus und jenseits der Region mo-

dernste Infrastruktur und beste medizinische

Betreuung in einem persönlichen Umfeld. Die

Eröffnung ist für 2016 vorgesehen.

Die heutige Klinik Gut in Chur platzt aus allen

Nähten. Ein Wachstum oder eine Ausdehnung

des Behandlungsspektrums sind hier nicht

mehr möglich. Auf der Suche nach einem ge-

eigneten Standort für einen neuen Klinikbau

ist man im Sommer 2013 fündig geworden:

Fläsch im Rheintal mit 600 Einwohnern ist

von Chur aus in nur zwanzig Minuten erreich-

bar und spricht die interessierte Bevölkerung

aus dem Nordteil Graubündens, aus grenzna-

hen Gebieten des Kantons St. Gallen und aus

dem Fürstentum Liechtenstein an.

Zimmer für 26 Patienten und Tagesklinik

Am 25. November 2013 hat die Gemeinde

Fläsch mit 88 zu einer Stimme deutlich „Ja“

zum Baurechtsvertrag gesagt. Entstehen soll

ein Neubau mit Zimmern für 26 Patienten,

zwei Operationssälen, einer Tagesklinik, Be-

handlungsräumen für Therapien und einem

gemütlichen Klinikrestaurant. Rund sechzig

Mitarbeitende werden hier ihren Arbeitsplatz

haben. Die Projektarbeiten der Architekten,

Fachplaner und Ingenieure sind in vollem

Gang.

Kompakter Bau im Einklang mit der Natur

Das kleine Weinbaudorf Fläsch erhielt 2010

für seine innovative Ortsplanung den Wak-

kerpreis des Schweizer Heimatschutzes

(SHS). Die Dorfstruktur ist intakt und die

charakteristischen Wein- und Obstgärten im

Dorfkern sind erhalten. Zudem stärken gelun-

gene Neubauten das Ortsbild. Mit der Klinik

Gut Fläsch entsteht ein kompakter Bau, der

NEUBAU DER KLINIK GUT IN FLÄSCHMODERNSTE INFRASTRUKTUR UND BESTE BETREUUNG IM PERSÖNLICHEN UMFELD

Medizin inmitten von Weinreben – Neubau der Klinik Gut in Fläsch

...

...

sich an den hohen Standards des „Wakker-

Dorfes“ orientiert und über ein wirksames

Zubringerkonzept verfügt. Im Inneren soll

sich zum einen das familiäre Flair der Klinik

Gut, zum anderen die schöne Rheintaler Na-

tur widerspiegeln. Ein hoher Stellenwert wird

der Nachhaltigkeit beigemessen, so wird zum

Beispiel die Wärme durch die örtliche Schnit-

zelheizung bezogen.

Regionale Partner

Das Bauprojekt wird von den einheimischen

Architekten Bearth & Deplazes entworfen, die

in Fläsch unter anderem bereits ein privates

Wohnhaus und das Weingut Gantenbein ge-

plant haben. Mit dieser Vergabe unterstreicht

die Klinik Gut ihre Verbundenheit mit der Re-

gion und ihre Absicht, in Fläsch auch archi-

tektonisch eine wertvolle Investition zu täti-

gen. Für die Spital-Fachplanung wurde Lead

Consultants AG aus Zürich verpflichtet. Das

Baumanagement obliegt dem Churer Walter

Dietsche. Als Investor für den Bau wurde das

Ingenieurunternehmen ITW aus Balzers (LI)

gewonnen.

Dr. med. Beat Schmid übernimmt ärztliche

Leitung

Dr. med. Beat Schmid übernimmt ab 2016 die

ärztliche Leitung für Nordbünden mit den

beiden Standorten Fläsch und Chur. Der be-

kannte Bündner Orthopäde und Unfallchirurg

wird die Klinik Gut Fläsch während der Ent-

wicklungs- und Bauphase begleiten und sie

vom Tag der Eröffnung an als Chefarzt und

medizinischer Leiter, zusammen mit Chefarzt

Martin Reese, führen.

Spatenstich im Herbst 2014

Im Frühjahr 2014 wurde das Baugesuch ein-

gereicht. Je nach Ablauf des Bewilligungs-

verfahrens können die Bauarbeiten im Herbst

2014 beginnen. Federführend beim Neubau

ist das Kernprojektteam mit Adrian Urfer,

Felix Ammann und Carmen Reidt. Das er-

weiterte Projektteam um Denise Bundi, Beat

Schmid, Martin Reese und Andi Grünenfelder

beschäftigt sich mit der Nutzerplanung und

Funktionalität. Weitere Subgruppen ergänzen

die Planung mit ihren spezifischen fachlichen

Kompetenzen. Ein Ideenwettbewerb für alle

Mitarbeiter soll weiteren wertvollen Input

liefern.

Künftiges Angebot der Klinik Gut Chur

Die Klinik Gut in Chur bleibt als Praxisstand-

ort und für ambulante Eingriffe erhalten. Die

Patienten werden nach wie vor in die Sprech-

stunde nach Chur kommen können – genauso

wie für Kontrollen nach operativen Eingriffen

oder für andere Behandlungen. Stationäre

Behandlungen werden voraussichtlich aus-

schliesslich in der Klinik Gut Fläsch angebo-

ten. Die Physio Chur mit Gregor Fürer bleibt

selbstverständlich in Chur erhalten. Sie ist

ein eigenständiges Unternehmen mit einem

KLINIK GUT REVIEW 2013 11

> Willkommen in Fläsch

Nur zwanzig Kilometer von Chur ent-

fernt liegt das malerische Weinbau-

dorf Fläsch mit 600 Einwohnern. Es ist

die nördlichste Gemeinde der Bündner

Herrschaft und grenzt an den Kanton

St. Gallen und das Fürstentum Liech-

tenstein. Der Schweizer Heimatschutz

(SHS) zeichnete Fläsch 2010 mit dem

Wakkerpreis für seine innovative

Ortsplanung aus. Die ursprüngliche

Dorfstruktur ist intakt und gelungene

Neubauten stärken das Ortsbild. Bald

auch die neue Klinik Gut Fläsch.

fixen Standort an derselben Adresse und

wichtiger Klinik Gut-Partner rund um physio-

therapeutische Belange.

Neue Perspektiven

Die Klinik Gut entwickelt sich stetig weiter.

Neben dem Neubau in Fläsch eröffnen sich

auch für den Standort Chur neue Möglichkei-

ten, und auch in Südbünden nimmt man ver-

schiedene Varianten ins Visier. Grundsätzlich

bleibt die Devise für alle: „Wir vergrössern

uns nicht, wir verfeinern uns.“

DAS WEINBAUDORF FLÄSCH LIEGT IN DER BÜNDNER HERRSCHAFT AM FUSSE DES FLÄSCHER BERGS(Foto Ralph Feiner, www.feinerfotografie.ch)

DIE BAUARBEITEN SOLLEN IM HERBST 2014 BEGINNEN.

DER DORFKERN IST NOCH INTAKT.

GELUNGENE SYMBIOSE AUS ALT UND NEU (Foto Ralph Feiner, www.feinerfotografie.ch)

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12 KLINIK GUT REVIEW 2013

ERFOLGSRECHNUNGJANUAR – DEZEMBER 2013

2013 2012 SGF

CHF CHF

Erträge aus Lieferungen und Leistungen 33‘529‘623.14 30‘617‘361.64

Betriebsertrag 33‘529‘623.14 30‘617‘361.64

Personalaufwand 15‘655‘829.95 13‘059‘696.69

Sachaufwand 15‘138‘778.79 14‘731‘384.59

Abschreibungen auf Sachanlagen (ohne Wertberechtigung) 575‘854.00 361‘072.30

Betriebsaufwand 31‘370‘462.74 28‘152‘153.58

Betriebliches Ergebnis 2‘159‘160.40 2‘465‘208.06

Finanzertrag 110‘339.74 97‘643.40

Finanzaufwand 123‘033.35 101‘746.25

Finanzergebnis -12‘693.61 -4‘102.85

Verwendung aus zweckgebundenen Fonds (kurz- u. langfristig) 80.00 –

Zuweisung an zweckgebundene Fonds (kurz- und langfristig) 9.87 –

Fondsergebnis zweckgebundene Fonds 70.13 –

Ordentliches Ergebnis 2‘146‘536.92 2‘461‘105.21

Betriebsfremder Ertrag 1‘570‘488.46 1‘405‘484.04

Betriebsfremder Aufwand 1‘240‘552.52 1‘143‘394.97

Betriebsfremdes Ergebnis 329‘935.94 262‘089.07

Ausserordentlicher Ertrag 21‘246.87 297‘062.17

Ausserordentlicher Aufwand 872‘652.12 24‘312.50

Ausserordentliches Ergebnis -851‘405.25 272‘749.67

Ertragssteuern 244‘922.44 542‘703.50

Jahresergebnis 1‘380‘145.17 2‘453‘240.45

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KLINIK GUT REVIEW 2013 1514 KLINIK GUT REVIEW 2013

Eintritte/Fälle stationär

1.600

1.400

1.200

1.000

800

600

400

200

0

2012 St. Moritz 2013 St. Moritz 2012 Chur 2013 Chur

1’417 1’540

676 673

Eintritte/Fälle ambulant

10.000

8.000

6.000

4.000

2.000

0

2012 St. Moritz 2013 St. Moritz 2012 Chur 2013 Chur

9’036 9’502

2’049 2’129

Eingriffe stationär operativ

3.500

3.000

2.500

2.000

1.500

1.000

500

0

2012 St. Moritz 2013 St. Moritz 2012 Chur 2013 Chur

2’6783’226

1’183 1’324

Versicherungsmix

120 %

100 %

90 %

80 %

70 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

10 %

0 %

2012 St. Moritz 2013 St. Moritz 2012 Chur 2013 Chur

Privat

Halbprivat

Allgemein

12 %

19 %

69 %

29 %

20 %

51 %

12 %

21 %

67 %

LEISTUNGSZAHLENJAHRESBERICHT

Pfl egetage neue Regelung (Nächte)

6.000

5.000

4.000

3.000

2.000

1.000

0

2012 St. Moritz 2013 St. Moritz 2012 Chur 2013 Chur

4‘097 4‘883

2‘462 2‘575

Ø Aufenthaltsdauer

6 Tage

5 Tage

4 Tage

3 Tage

2 Tage

1 Tag

0 Tage

2012 St. Moritz 2013 St. Moritz 2012 Chur 2013 Chur

3.89 4.17 4.64 4.83

Übersicht Patientenzahlen

St. Moritz Chur

Kennzahl 2012 2013 Differenz 2012 2013 Differenz

Pfl egetage neue Regelung (Nächte) 4‘097 4‘883 786 2‘462 2‘575 113

Pfl egetage alte Regelung (Tage) 5‘514 6‘423 909 3‘138 3‘248 110

Ø Aufenthaltsdauer 3.89 Tage 4.17 Tage 0.28 Tage 4.64 Tage 4.83 Tage 0.19 Tage

Eintritte/Fälle stationär 1‘417 1‘540 123 676 673 -3

Eintritte/Fälle ambulant 9‘036 9‘502 466 2‘049 2‘129 80

Eingriffe stationär operativ 2‘678 3‘226 548 1‘183 1‘324 141

Eingriffe ambulant operativ 354 235 -119 621 834 213

Versicherungsmix 2012 2013 Differenz 2012 2013 Differenz

Allgemein 48% 51% 3% 67% 69% 2%

Halbprivat 21% 20% -1% 21% 19% -2%

Privat 31% 29% -2% 12% 12% 0%

31 %

48 %

21 %

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16 KLINIK GUT REVIEW 2013 KLINIK GUT REVIEW 2013 17

Familiäre Atmosphäre und Hightech-Prä-

zision

Nach einer dreissigminütigen Pause um die

Mittagszeit mit Kuchen vom Locarneser Bä-

cker folgen nochmals zwei bis drei Stunden

im OP-Saal. Dass auch bei der Nachbetreu-

ung keine Wünsche offen gelassen werden,

freut Filippo Simona jedes Mal: „Es gibt nicht

nur für den Patienten Kaffee und Brötchen,

sondern auch für den Operateur.“ Das klingt

vielleicht normal, ist es aber nicht. Der Au-

genchirurg weiss das ganz genau: „An gros-

sen Häusern sind sowohl Patient wie auch

Operateur leider zu oft nur eine Zahl. Hier in

der Klinik Gut ist die Atmosphäre viel persönli-

cher, die Räume sind übersichtlicher, weniger

anonym, die Gänge kürzer und es herrschen

kaum Wartezeiten. Die Klinik ist wirklich ein

kleines Schmuckstück, das man organisieren

kann wie man möchte – ohne all zu viele admi-

nistrative Schritte.“ Gerade wegen dieses fa-

miliären Ambientes verweilt er nach getaner

Arbeit noch gerne etwas länger in Chur, bevor

er wieder in Richtung Süden fährt, um auf den

Grund des Lago Maggiore zu tauchen oder

sich seiner Leidenschaft, der Literatur zu wid-

men und den Duft seiner vielen Bücher ein-

zuatmen. Vielleicht geht es auch ins Engadin,

nach Bever, zum Skifahren und Bergsteigen.

Wie auch immer. Filippo Simona resümiert:

„Natürlich bin ich hier der Südländer der gan-

zen Truppe. Aber ein bisschen bin ich auch ein

Churer geworden.“

mene Abwechslung, die perfekt funktioniert.

„Ich fahre jeweils schon am Dienstagabend

nach Chur und übernachte in einem Loft direkt

im Klinikgebäude. Mein Badezimmer hat sogar

Marmorwände. Die habe ich nicht mal zu Hau-

se“, schmunzelt Filippo Simona charmant. Die-

se vorbildliche Bündner Gastfreundschaft setzt

sich am nächsten Morgen fort. Mit Finken geht

er hinunter in die Klinikküche, wo sein Früh-

stück schon bereit steht.

Spezialisierung auf Grauer Star-Operationen

Die erste OP beginnt um 7.45 Uhr. Neben Ope-

rateur Filippo Simona agieren noch sieben

weitere Personen im Operationssaal: Anäs-

thesist, Anästhesiepfleger, OP-Schwester und

Schwesternhilfe, Sterilisateur und zwei weite-

re Schwestern für die direkte Nachbetreuung.

Manchmal gesellt sich auch Dr. Gerhard Payer

dazu und hilft mit. Operiert werden ausschliess-

lich Patienten mit grauem Star, der häufigsten

Augenerkrankung überhaupt. Hierbei beginnt

sich in den meisten Fällen die Augenlinse ab

dem sechzigsten Altersjahr zu trüben, und ein

grauer Schleier legt sich über das wahrgenom-

mene Bild.

Filigranes Arbeiten wie ein Uhrmacher

Die einzige Behandlungsmethode ist die soge-

nannte Katarakt-OP, bei der die getrübte Linse

mit Ultraschall zerkleinert, abgespült und durch

eine künstliche ersetzt wird. Die Operation wird

in lokaler Anästhesie in Form von Tropfen durch-

geführt und dauert in der Regel nicht länger

als dreissig Minuten. „Das Auge ist zwar sehr

robust“, erklärt Filippo Simona, „dennoch muss

der Augenchirurg das Fingerspitzengefühl

eines Uhrmachers besitzen. Wir arbeiten am

Mikroskop oftmals stundenlang im kleinsten

Bereich von wenigen Zentimetern. Unsere Ins-

trumente, wie beispielsweise das Diamantmes-

ser, sind nur wenige Millimeter breit, die Fäden

äusserst fein.“ Anästhesist und Schwestern

verfolgen das Geschehen dank einer auf dem

Mikroskop angebrachten Videokamera.

> Dr. med. Filippo Simona ist seit 2012

Leiter Augenchirurgie an der Klinik

Gut Chur. Nach dem Medizinstudium

in Zürich, Wien und Paris und Statio-

nen in Genf und Bern hat der gebür-

tige Tessiner 1990 eine Privataugen-

arztpraxis in Locarno eröffnet. 1994

gründete er zudem das Refraktive

Augenlaserzentrum Locarno und ist

seit 2007 Leiter der Augenchirurgie

Clinica Santa Chiara Locarno. Er lebt

mit seiner Familie in Locarno.

ist eine orthopädische Klinik, an der alle zwei

Wochen Augen operiert werden. Dies ist mög-

lich dank der exzellenten Zusammenarbeit

zwischen der Augenheilkundepraxis von Dr.

Payer und Dr. Bürge, der Klinik Gut und der

guten Beziehungen zum Kreuzspital.“ Und au-

genzwinkernd bemerkt er: „Wer weiss, etwas

mag der Operateur vielleicht auch daran be-

teiligt sein.“

betreuen. Auf die Frage, ob Filippo Simona

die Operationen vornehmen könne, willigte

dieser ein. Kurz darauf fand man in der Klinik

Gut einen optimalen Partner, um eine ambu-

lante Augenchirurgiestation einzurichten. Seit

März 2012 ist Filippo Simona nun Leiter der

Augenchirurgie an der Klinik Gut Chur. Er fasst

zufrieden zusammen: “Die Klinik Gut in Chur

im Ausland. Seit 1990 praktiziert Filippo Simo-

na in der eigenen Augenarztpraxis in Locarno.

Neue Herausforderung in Chur

Vor zwei Jahren kontaktierte ihn der Churer

Augenarzt Dr. Gerhard Payer, der auf der Su-

che nach einem Operateur war. Gerhard Payer

wollte aus Altersgründen nicht mehr selber

operieren, wohl aber die Patienten weiter

IN GUTEN HÄNDEN – BEI DEN ÄRZTEN DER KLINIK GUT ST. MORITZ UND CHURIM GESPRÄCH MIT DR. MED. FILIPPO SIMONA, LEITER AUGENCHIRURGIE KLINIK GUT IN CHUR

Schon als Junge hat er gerne Schweineaugen

seziert und damit seinen Vater fast verrückt

gemacht. Die ungewöhnliche Leidenschaft

wurde zum Beruf: Vor bald fünfundzwanzig

Jahren eröffnete Filippo Simona seine priva-

te Augenarztpraxis in Locarno. Seit März 2012

leitet der Tessiner Feingeist und dreifache

Familienvater ausserdem die Augenchirurgie

der Klinik Gut in Chur.

Mit vierzehn Jahren besuchte Filippo Simona

zum ersten Mal einen Schlachthof im Tessin

und liess sich Schweineaugen zum Sezieren

geben. Über deren Lagerung im hauseigenen

Kühlschrank war sein Vater zwar wenig er-

freut, begrüsste aber den späteren Entschluss

seines Sohnes, Augenchirurg zu werden. Es

folgten Ausbildungsjahre in der Schweiz und

Operiert werden ausschliess-lich Patienten mit grauem Star, der häufigsten Augenerkran-

kung überhaupt.

„Die Augenheilkunde war für mich Liebe auf den ersten Blick“

Zweimal im Monat Ophthalmologie anstatt

Orthopädie

Jeden zweiten Mittwoch im Monat tauscht Fil-

ippo Simona seinen heimischen Operationssaal

mit dem der Klinik Gut. Dann macht die Ortho-

pädie für einen Tag Pause und die Ophthalmolo-

gie übernimmt. Es ist sowohl für das Klinikteam

als auch den Tessiner Operateur eine willkom-

DR. MED. FILIPPO SIMONALeiter Augenchirurgie Klinik Gut in Chur

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„Man merkt einfach den Un-terschied zu grossen Kranken-häusern. Die Atmosphäre ist angenehmer und familiärer“

KLINIK GUT REVIEW 2013 1918 KLINIK GUT REVIEW 2013

Neben den akuten Sport-Notfällen konsultiert

Alexander Delvendahl auch Patienten mit

chronischen Erkrankungen, die mit Termin in

seine Sprechstunde kommen. Es ist genau die-

se Koordination zwischen Sprechstunde und

Notfällen, die seinen Alltag auszeichnet. Klei-

nere operative Eingriffe, Wunden nähen, Repo-

sitionen und viele Ultraschalluntersuchungen

gehören dabei zu seinem Standard-Repertoire.

Lange Erfahrung im Notfall

Alexander Delvendahl sind die Arbeitspro-

zesse im Notfall bestens vertraut. Die letzten

zweieinhalb Jahre leitete er zusammen mit

dem Chefarzt den Notfall im Spital Savognin.

Davor sammelte er bereits Erfahrungen als

Oberarzt auf der Notfallstation in Liestal und

der Zentralen Notfallaufnahme St. Gallen. Fast

immer mit dabei: seine neuseeländische Frau

Mandy, die auch hier in St. Moritz die Pflege

der Notfallabteilung leitet. Auf die Frage, ob

diese enge Zusammenarbeit denn gut funkti-

oniere, antwortet Alexander Delvendahl ganz

entspannt: „Wir kennen es ja gar nicht anders.

So haben wir uns vor vierzehn Jahren auch

kennengelernt.“ Beide waren damals im Spital

Oberengadin angestellt. Alexander Delvendahl

war direkt nach seinem Medizinstudium von

der Uni Freiburg nach Samedan gekommen.

Bis 2008 arbeitete er sowohl auf der Chirurgie

als auch in der Abteilung für Innere Medizin –

bis auf eine kurze Unterbrechung von einein-

halb Jahren in der Unfallchirurgie im Unispital

Zürich sowie einem Jahr Praxisassistenz in

Silvaplana.

„Ich bin schliesslich in der Schweiz geboren“

„Ein Kommilitone erzählte mir von den Ar-

beitsmöglichkeiten in Samedan. Das Engadin

kannte ich bereits aus Winterurlauben mit

meiner Familie. Ausserdem war es wie ein Wink

des Schicksals: ich bin nämlich in der Schweiz

geboren.“ Seine Eltern lebten damals in Vare-

se, auf die Welt kam er in Sorengo im Tessin.

Doch schon bald ging es zurück ins Breisgau,

in die Nähe von Freiburg, wo er mit seinen drei

Brüdern aufwuchs. Er entschied sich als Erster

in der Familie für eine medizinische Laufbahn,

zwei seiner Brüder machten es ihm später

nach. Während seine Eltern und zwei seiner

Geschwister weiterhin in Deutschland leben,

ist die Schweiz und insbesondere das Engadin

für Alexander Delvendahl und seine eigene

kleine Familie schon längst Heimat geworden.

Neues Kapitel Klinik Gut

Mit einer Latte Macchiato auf der Terrasse

seines alten Arbeitgebers in Savognin begann

letztes Jahr das Kapitel Klinik Gut für den

jungen Arzt. Dort fragte ihn Georg Ahlbäumer

(Chefarzt und Orthopäde der Klinik Gut St. Mo-

ritz), der für die Durchführung einer Schulter-

OP ins Spital Savognin gekommen war, ob er

einen Arzt für die vakante Stelle des Medizini-

schen Leiters Notfall empfehlen könne. Ohne

zu zögern antwortete Alexander Delvendahl:

„Ausser mir wüsste ich momentan nieman-

den.“ Und die Geschichte nahm ihren Lauf.

Der erste Arbeitstag am 1. November 2013

verlief ruhig, typisch für die so genannte Ne-

bensaison. Ein idealer Zeitpunkt, um das Haus

kennenzulernen. „Man merkt einfach den

Unterschied zu grossen Krankenhäusern. Die

Atmosphäre ist angenehmer und familiärer“,

resümiert Alexander Delvendahl seine ersten

Monate. Und schmunzelnd fügt er hinzu:“ Ein

weiterer Vorteil: Die Küche der Klinik ist aus-

gezeichnet.“ Alexander Delvendahl ist beruf-

lich angekommen. Neue Wege erkundet er in

Zukunft nur noch in seiner Freizeit auf dem

Rennvelo. > Dr. med. Alexander Delvendahl (38)

ist seit November 2013 ärztlicher

Leiter Notfall an der Klinik Gut St.

Moritz. Er arbeitete von 2001 bis

2008 als Assistenzarzt in Samedan,

im Universitätsspital Zürich und als

Praxisassistent in Silvaplana, bevor

er als Oberarzt an die Notfallstatio-

nen in Liestal und St. Gallen ging. Zu-

letzt war er stellvertretender Chef-

arzt im Spital Savognin. Er lebt mit

seiner Familie in Pontresina.

Alexander Delvendahl ist seit November 2013

neuer ärztlicher Leiter des Notfalls in der Kli-

nik Gut. Um sechsundzwanzig kurvige Kehren

am Julierpass herum ging es von Savognin

nach St. Moritz. Mit im Gepäck seine Frau, die

sechsjährige Tochter, der Lawinenhund und ein

Rennvelo. Eine der leichtesten Übungen für den

sportlichen Deutschen. Schliesslich bedeutet

das Engadin für ihn schon lange Heimat.

Die elektrische Schiebetür zum Notfall gleitet

sanft auf und zu. Immer wieder huscht das

Personal vorbei. Lautlos, zügig und kompetent.

Alexander Delvendahl ist dabei unschwer zu

erkennen: mit seinen schlanken Einmeterneun-

zig überragt er so manchen Patienten. Seine

Stimme ist angenehm und hat sich bereits die

charakteristische Schweizer Sprachmelodie

angeeignet. Er strahlt Ruhe und Gelassenheit

aus. Genau die braucht es in der Notfallstation

in einem der bekanntesten Winterferienorte

der Welt. „Heute geht es hier noch recht ent-

spannt zu“, sagt Alexander Delvendahl im Ge-

spräch. „Aber dreissig Notfälle und mehr am

Tag während der Hauptsaison sind die Regel,

vor allem, wenn gerade Schulferien sind.“ Die

Notfallpatienten kommen selbstständig oder

werden mit der Rettung Oberengadin (REO)

oder per Helikopter (REGA) eingeliefert. Jetzt,

im Februar, hat Alexander Delvendahl es über-

wiegend mit Sportunfällen zu tun, die er und

sein aus drei Assistenzärzten und bis zu sechs

Unterassistenten bestehendes Notfallteam

medizinisch versorgt.

Mix aus Notfällen und Sprechstunde

Brüche und Prellungen kommen am häufigsten

vor. Zu den Top 3 der Notfalldiagnosen zählen

Knieverletzungen, Verdrehungen des Sprung-

gelenkes (OSG-Distorsionen) und Radius-Frak-

turen. „Wir schicken etwa neunzig Prozent der

Notfälle ins Röntgen und MRI. Bei vorhandener

Diagnostik rufen wir bei Bedarf den dienstha-

benden Chefarzt hinzu, der den Patienten gege-

benenfalls auch operieren wird.“ Viel wird am-

bulant behandelt. Weit unter fünfzig Prozent der

Patienten müssen letztendlich operiert werden.

IN GUTEN HÄNDEN – BEI DEN ÄRZTEN DER KLINIK GUT ST. MORITZ UND CHURIM GESPRÄCH MIT DR. MED. ALEXANDER DELVENDAHL, ÄRZTLICHER LEITER NOTFALL

„Im Notfall sind gute Koordination und schnelles Reaktionsvermögen entscheidend“

DR. MED. ALEXANDER DELVENDAHLÄrztlicher Leiter Notfall

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20 KLINIK GUT REVIEW 2013

und ist daher immer informiert. Er fühlt sich

wohl in seinem neuen kleinen Reich. Seit De-

zember 2013 verfügt die Klinik Gut über eine

neue Tagesklinik. Der Anbau mit vier Patien-

tenplätzen und kleinem Büro direkt neben den

Operationssälen war dringend nötig. „Fakt ist:

Wir platzen aus allen Nähten. Eine schnelle

Lösung musste her, um mehr Raum für die

Patientenaufklärung und die Schmerzthera-

pie zu haben.“ Andi Grünenfelder war mass-

geblich an der Konzeption des neuen Anbaus

beteiligt. Im Frühjahr 2013 entstand die Idee

und in nur fünf Wochen Bauzeit während der

Zwischensaison wurde die Tagesklinik rea-

lisiert. Modernste Infrastruktur ermöglicht

dem Team aus Chirurgen, Anästhesisten und

Pflegepersonal, die Patienten vor und nach

operativen Eingriffen noch besser betreuen

zu können.

Boom Schmerztherapie

„Endlich müssen wir nicht mehr nach einem

Plätzchen für unsere Schmerztherapiepatien-

ten suchen, sondern können sie hier in der Ta-

gesklinik behandeln“, sagt Grünenfelder sicht-

lich erleichtert, „die interventionelle Schmerz-

therapie boomt, gerade bei einem Klientel

mit vielen Leistungssportlern.“ Aber auch

bei chronischen Erkrankungen wie etwa dem

Bandscheibenvorfall, kommt es immer wieder

zu lokalen Entzündungsreaktionen, in deren

Nähe man per Nadel einen Mix aus Lokalan-

ästhetikum und Steroid infiltrieren kann. Ur-

sprünglich waren zwei Tage für die Schmerz-

therapie vorgesehen. Mittlerweile wird sie

nahezu täglich praktiziert. „Obwohl wir in der

Peripherie sind, ist unser Niveau ausgespro-

chen hoch. Mein Ziel? Das Niveau, auf dem wir

jetzt unsere Patienten betreuen, beizubehal-

ten. Und weiterhin so viel Spass und Interesse

an meiner Arbeit zu haben.“ Und schon wartet

der nächste Patient auf ihn.

für uns beide sehr befriedigend“. Schmun-

zelnd ergänzt Andi Grünenfelder: “Natürlich

sind trotzdem alle Witze über uns wahr“. Als

Teilhaber der Klinik Gut ist er Unternehmer

und Mediziner zugleich. Das macht die Sache

doppelt spannend. Hinzu kommen ein einge-

spieltes Team, mit dem man speditiv, flexibel

und schnell agieren kann sowie eine unver-

gleichbar freundschaftliche Atmosphäre im

ganzen Haus. „Das merkt auch der Patient und

entspannt sich sofort“, weiss der Anästhesist.

„Operiert wird, bis fertig ist“

An einem Tag wie heute ist Andi Grünenfel-

der bereits seit sechs Uhr morgens in der

Klinik. Er macht Visite und schaut sich neue

Patienten an, die als organisatorische Notfäl-

le oder mit angemeldetem OP-Termin warten,

aufgeklärt und operiert zu werden. Ziel ist,

um acht Uhr mit den Operationen beginnen

zu können. Gewählt wird die Form der Narko-

se, die den Patienten am wenigsten belastet.

In den meisten Fällen ist das die Teil- oder

kombinierte Narkose. Hierbei handelt es sich

um eine Regionalanästhesie, bei der durch

die Platzierung eines Schmerzkatheters und

durch gezielte Applikation von Lokalanästhe-

tika eine Schmerzfreiheit der entsprechenden

Körperregion bewirkt wird, ohne das Bewusst-

sein des Patienten zu beeinträchtigen. Nach

dem operativen Eingriff kann über den Kathe-

ter eine effektive Schmerztherapie weiterge-

führt werden. Während der Anästhesiepfleger

der gesamten Operation beiwohnt, bedient

Grünenfelder ausserdem den zweiten OP, klärt

weitere Patienten auf oder wird für eine Kurz-

narkose in den Notfall gerufen. Wann nicht

mehr operiert wird? „Eben dann, wenn’s fertig

ist“, lautet die pragmatische Antwort.

Neue Tagesklinik

Von seinem Büro aus sieht Andi Grünenfelder

den gleichen Monitor wie im Operationssaal

„Die interventionelle Schmerztherapie boomt,

gerade bei einem Klientel mit vielen Leistungssportlern.“

„Spitzensport ist eine enorm egozentrische Betätigung,

Medizin hingegen das genaue Gegenteil.“

gung, Medizin hingegen das genaue Gegenteil.

Das ist wichtig für mich.“

Arzt und Unternehmer in der Klinik Gut

Vor fast zwanzig Jahren hat Andi Grünenfel-

der zum ersten Mal in der Klinik Gut gearbei-

tet: im „Häfalipraktikum“, als Nachtwache,

später als Unterassistent und Assistent der

Orthopädie. Nach dem Studium in Bern und

weiteren Stationen in Luzern, Bern und Davos

ist er 2003 als Anästhesist zurückgekommen.

„Als Anästhesist muss man von jedem Gebiet

etwas wissen. Man ist sozusagen der Allge-

meinpraktiker unter den Spezialisten. Dabei

erhalte ich nach jeder Intervention sofort ein

Resultat. Ich begleite den Patienten vor der

Operation, in die Operation und aus der Ope-

ration heraus. Hat alles gut geklappt, ist das

IN GUTEN HÄNDEN – BEI DEN ÄRZTEN DER KLINIK GUT ST. MORITZ UND CHURIM GESPRÄCH MIT DR. MED. ANDREAS GRÜNENFELDER, CHEFARZT ANÄSTHESIE/SCHMERZTHERAPIE, VERWALTUNGSRATSMITGLIED

Vor einem Vierteljahrhundert gewann Andi

Grünenfelder bei den Olympischen Winter-

spielen in Calgary die Bronzemedaille im

50-km-Langlauf. Seiner aussergewöhnlichen

sportlichen Laufbahn steht die berufliche

Karriere in nichts nach. Seit elf Jahren ist er

Chefarzt der Anästhesie und Schmerztherapie

der Klinik Gut, seit 2009 Jahren gehört er als

Mitglied dem Verwaltungsrat an. Ein Gespräch

über Anästhesisten-Witze, Teilnarkosen und

eine neue Tagesklinik.

Natürlich treibt Andi Grünenfelder noch Sport.

Als Ausgleich, in seiner Freizeit und meistens

mit seiner Familie. Neun Jahre lang ist der

gebürtige Bündner aus Domat/Ems Mitglied

der Schweizer Langlaufnationalmannschaft

gewesen. 1988 holte er bei den Olympischen

Winterspielen in Calgary die Bronzemedaille

im 50-km-Langlauf. Ein Jahr später, mit acht-

undzwanzig, entschied er sich, in Bern Medizin

zu studieren. „Einen Sport wie Langlauf kann

man nicht mit dem Beruf verbinden. Ich war

von Oktober bis April ständig unterwegs. Doch

so viel hat sich in meinem neuen Lebensab-

schnitt nun auch nicht verändert. Schliesslich

lebe ich immer noch vom Sport“, kommentiert

Andi Grünenfelder ganz bescheiden seinen

beruflichen Werdegang und ergänzt „Spitzen-

sport ist eine enorm egozentrische Betäti-

„Als Anästhesist bin ich der Allgemeinpraktiker unter den Spezialisten“

DR. MED. ANDREAS GRÜNENFELDERChefarzt Anästhesie/Schmerztherapie

> Dr. med. Andreas Grünenfelder (53)

ist Chefarzt Anästhesie/Schmerz-

therapie an der Klinik Gut St. Moritz

und Mitglied des Verwaltungsrates.

Seine weiteren Fähigkeitsausweise

sind Sport-, Notfallmedizin und inter-

ventionelle Schmerztherapie. Aus-

serhalb der Klinik Gut engagiert sich

der ehemalige Spitzensportler als

Medizinischer Leiter Rettungsdienst

Oberengadin (REO), Präsident Enga-

din Nordic und Rennarzt an diversen

Events im Oberengadin. Er lebt mit

seiner Frau und den zwei Töchtern

in Samedan.

Seit Dezember 2013 verfügt die Klinik Gut über eine neue

Tagesklinik

KLINIK GUT REVIEW 2013 21

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22 KLINIK GUT REVIEW 2013

plötzlich ohne Oberarzt dasteht, verzichtet

Ernesto Weidmann auf eine Stelle in Amerika

und entscheidet sich für eine Laufbahn in der

Orthopädie und ein Leben in Chur.

Die Orthopädie in den siebziger Jahren

Mitte der siebziger Jahre wird der gesamte

Kanton Graubünden lediglich von einem Or-

thopäden versorgt: von Prof. Dr. Arnold Hugg-

möglich als Allgemeinarzt im Puschlav nieder-

zulassen. Daher tritt er zunächst eine Stelle in

der Chirurgie an, um, so Weidmann, „den un-

angenehmen Teil der Ausbildung hinter mich

zu bringen“. Nach Stationen in Winterthur und

an der Orthopädischen Universitätsklinik Zü-

rich kommt er 1974 an die Chirurgische Klinik

nach Chur, wo ihn Professor Arnold Huggler

für die Orthopädie begeistern kann. Als dieser

Schweizer Kinderarzt Guido Fanconi geboren

wurde und Ferien machte. Er ist Ernesto Weid-

manns grosses, medizinisches Vorbild, dessen

Ratschlag er bis heute nicht vergessen hat:

„Lerne immer mehr, als du Feste feierst.“

„Ich mache zunächst das Unangenehme“

Sein Studium absolviert Ernesto Weidmann

in Zürich mit dem Vorhaben, sich so bald wie

IN GUTEN HÄNDEN – BEI DEN ÄRZTEN DER KLINIK GUT ST. MORITZ UND CHURIM GESPRÄCH MIT DR. MED. ERNESTO WEIDMANN DEM LANGJÄHRIGEN LEITER DER KLINIK GUT IN CHUR, UND SEINEM NACHFOLGER, DR. MED. MARTIN REESE

Vor 25 Jahren gründete Ernesto Weidmann

zusammen mit Jürg Bühler und Paul Giger

die orthopädische Praxis-Klinik Lürlibad in

Chur und setzt schon bald die gleiche Anzahl

Kunstgelenke ein wie grössere Spitäler. 2007

fusionierte er mit der Klinik Gut und führ-

te diese noch weitere fünfeinhalb Jahre als

Klinikleiter. Seit letztem Sommer geniesst er

seinen Ruhestand. Nachfolger Martin Reese

setzt seinen Führungsstil mit Know-how und

persönlichem Engagement fort. Ein Gespräch

über Mentoren, blutarme Operationen und Do-

kumentationswahn.

1942 in Samedan im Oberengadin geboren,

wächst Ernesto Weidmann im Puschlav auf,

im gleichen Dorf, in dem schon der berühmte

„Es war an der Zeit, den jüngeren Kollegen Platz zu machen“

ler und dessen Oberarzt, Ernesto Weidmann

und einem Assistenzarzt. Zwar existiert die

Klinik Gut in St. Moritz, aber dort wird vor-

wiegend Unfallchirurgie betrieben. Das kleine

orthopädische Team reist daher die ganze Wo-

che durchs Land – vom Engadin nach Davos,

ins Berner Oberland und ins St. Gallische – und

gewährleistet so die orthopädische Versor-

gung. Behandelt wird alles, was schmerzt: von

DR. MED. MARTIN REESE & DR. MED. ERNESTO WEIDMANNNachfolger und langjähriger Leiter der Klinik Gut in Chur

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Fazit

Ernesto Weidmann: „Ich hege grosse Dank-

barkeit für alle, Mitarbeiter, Patienten und

Weggefährten, die mir geholfen haben, einen

Lebenstraum zu realisieren. Und ich habe

die Hoffnung, dass mit der Gründung der

chirurgisch-orthopädischen Privatklinik in

Nordbünden unser Konzept erfolgreich wei-

tergeführt werden kann.“

24 KLINIK GUT REVIEW 2013

der junge Arzt bleibt oft ohne kompetenten

Ansprechpartner zurück. Stritt man sich

früher förmlich um die schwierigen Fälle,

möchte sie heute keiner mehr haben. Zu zeit-

aufwendig, zu viel Administration. Ernesto

Weidmann weiss: „ Verwaltungsaufwand und

Dokumentationspflicht sind fast schon ins

Absurde gestiegen. Es verlangt dem Arzt viel

Freizeit ab und bringt dem Patienten selbst

wenig.“ Diesen Aspekt seiner Arbeit wird er

nicht vermissen, wohl aber das Operieren.

Beide Orthopäden sind sich einig: „Ein Knie-

gelenk, das nicht blutet, gehört zu den aller-

schönsten Operationen.“

Adventure before dementia

Nach vierzig Jahren als Orthopäde in Chur mit

Tausenden von eingesetzten Hüft- und Knie-

gelenken bei ständiger Erreichbarkeit (Ernes-

to Weidmann wohnt im Haus der Klinik Gut)

– was kommt als Nächstes? Ernesto Weidmann

wird weiter mit seiner Lebenspartnerin in

Chur wohnen und mehr Zeit für seine beiden

grossen Leidenschaften haben: das Reisen

(„nicht gleichbedeutend mit Ferien machen“)

und die Literatur („mein inneres Reisen“). Er-

nesto Weidmann sieht es ganz pragmatisch:

„Ich habe fast sechs Jahre lang über meine

Pensionierung hinaus gearbeitet mit redu-

ziertem Pensum. Es ist Zeit, dass ich gehe und

den Jüngeren Platz mache. Aber Aushelfen

ist nicht ausgeschlossen.“ Ausserdem gibt es

noch so viel Neues zu entdecken. Getreu dem

Motto: Adventure before dementia.

der Wirbelsäule über die Schulter-, Hüft- und

Kniegelenke bis hin zu Fuss- und Handverlet-

zungen. Heute kümmern sich Spezialisten um

die einzelnen Fachgebiete.

Die Klinik Lürlibad 12

Nach langer Planung eröffnet 1989 die Klinik

Lürlibad. Ernesto Weidmann und seine bei-

den Mitbegründer übernehmen bisweilen alle

Aufgaben selbst: Portier, Investor, Operateur,

„Schneeschaufler“. Bald nimmt die Klinik die

gleiche Anzahl an operativen Eingriffen mit

Implantaten vor wie das Kantonsspital. Na-

hezu zwanzig Jahre lang hat sich die kleine,

spezialisierte Klinik finanziell gut geschla-

gen. Doch Ernesto Weidmann weiss, dass er

langfristig einen kompetenten und starken

Partner an seiner Seite benötigt: „Wir waren

einfach zu klein. Und konnten nicht mehr wirt-

schaftlich arbeiten.“

Fusionierung mit der Klinik Gut

Im Jahr 2007 findet er in der Klinik Gut den

idealen Partner. Am 1. März 2008 tritt der Or-

thopäde Martin Reese ins Team ein, um die

Leitung nach und nach zu übernehmen. Ins-

gesamt noch fünf Jahre stellt Ernesto Weid-

mann sein Wissen in den Dienst der Klinik.

„Das waren sehr schöne Jahre. Er hat eine

Menge für das Haus getan. Und mich hat er

vor vielen Sachen bewahrt und geschützt,“

sagt Martin Reese und wird genauer, „in ei-

nem grossen Haus kann man Vieles machen,

nicht alles ist sinnvoll. Hier in diesem kleinen

Haus ist weniger meist mehr.“ Einen Leitsatz,

den Ernesto Weidmann ihm mit auf den Weg

gegeben hat. Wie auch dessen Führungsstil:

möglichst flache Hierarchien mit viel Eigen-

verantwortung.

Keine echten Lehrer mehr

Während in der Orthopädie in den letzten

Jahrzehnten enorme Fortschritte gemacht

wurden, betrachtet Ernesto Weidmann nicht

alle Entwicklungen als wegweisend. „Es gibt

heute kaum noch echte Lehrer.“ Die renom-

mierten Professoren sind häufig auf Reisen,

> Dr. med. Martin Reese (42) ist 2008

als Chefarzt aus der Schulthess Klinik

in Zürich in die Klinik Gut nach Chur

gekommen. Im August 2013 hat er die

Nachfolge von Ernesto Weidmann als

Klinikleiter vollends übernommen. Sei-

ne Fachgebiete sind Hüfte, Knie, Sprung-

gelenk und Fuss. Der gebürtige Berliner

lebt mit seiner Familie in Malans.

„Hier in diesem kleinen Haus ist weniger meist mehr.“

> Dr. med. Ernesto Weidmann (72) grün-

dete 1989 die Klinik Lürlibad. 2007 wurde

der Betrieb von der Klinik Gut übernom-

men. Bis zu seiner Pensionierung im

Sommer 2013 war er als Leiter der Klinik

tätig. Er lebt mit seiner Familie in Chur.

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Gratulation zum besten Abschluss

KLINIK GUT REVIEW 2013 2726 KLINIK GUT REVIEW 2013

AUSSERORDENTLICHE LEISTUNGEN DER MITARBEITENDEN 1/3ERFOLGREICHES 2013 FÜR EVA NATALINA GAUDENZ

„Die Betreuung ist einfach super und die Ausbildungs-

qualität sehr hoch“

treute sie die Patienten und absolvierte unter

anderem Praktika im Operationssaal. Doch

auch administrative und hauswirtschaftliche

Arbeiten bildeten einen wichtigen Teil der

Ausbildung.

Fördern junger Arbeitskräfte

Während Eva Gaudenz an einem grossen Spi-

tal Erfahrungen sammeln und ein Studium

beginnen möchte, wächst die Nachfrage nach

Ausbildung in der Klinik Gut stetig an. Ausbil-

dungsverantwortliche Vreni Luppi bildet seit

fünf Jahren pro Jahr in der Pflege eine FAGE

und mehrere HF-Praktikanten aus und weiss:

„Die Klinik Gut legt grossen Wert darauf, jun-

ge Arbeitskräfte zu fördern und Berufe mit

Zukunft anzubieten“.

Eva Natalina Gaudenz aus dem Val Müstair hat

die Ausbildung in der Klinik Gut zur Fachfrau

Gesundheit (FAGE) als Beste im Kanton Grau-

bünden abgeschlossen. Zudem hat sie die

Berufsmaturität in der Tasche. Aufhören, sich

weiterzubilden, will sie aber noch lange nicht.

Die bald 19-jähige Eva Gaudenz konnte im

Juli 2013 nach drei Jahren Ausbildung ihr

Berufsabschlusszeugnis in Empfang nehmen.

Als Fachfrau Gesundheit erhielt sie die Ab-

schlussnote 5,5 – das beste Ergebnis im Kan-

ton Graubünden. Auch die Berufsmatura be-

endete sie mit der Spitzennote 5. Die Klinik

Gut freut sich mit ihr über den Erfolg und ihre

klaren Zielsetzungen.

„Die Ausbildungsqualität ist sehr hoch“

Für Eva Gaudenz hätte es kaum eine bessere

Ausbildungsstätte geben können: Die Klinik

Gut ist klein und sehr persönlich. Man kennt

einander, wird gefördert und aufgemuntert,

wenn Prüfungen bevorstehen. „Die Betreuung

ist einfach super und die Ausbildungsqualität

sehr hoch“, resümiert Gaudenz.

Ausbildung in St. Moritz, Schule in Chur

Eva Gaudenz ging während der Woche regel-

mässig in Chur zur Schule, wurde in der Kli-

nik Gut in St. Moritz ausgebildet und wohnte

abwechselnd an beiden Standorten. Als zu-

künftige Fachfrau Gesundheit pflegte und be-

EVA NATALINA GAUDENZFachfrau Gesundheit (FAGE)

Heimsieg am Engadin Bike Marathon

deln und last but not least beim Engadin Bike

Marathon. Nach einem Sturz zu Saisonbeginn

musste sie sich im Juni den Daumen operieren

lassen – natürlich in der Klinik Gut. Das erste

Rennen nach der OP – die 5-etappige Trans

Schwarzwald – gewinnt sie. Doch vor allem ihr

Sieg beim Engadin Bike Marathon bereitet ihr

noch heute Gänsehaut: Wetter, Strecke und

die tatkräftige Unterstützung der Zuschauer

machten diesen Heimsieg einzigartig.

Grosses Dankeschön an die Klinik Gut

„Life begins at the end of your comfort zone“,

so Milena Landtwings Motto. Dennoch ginge es

nicht ohne die Unterstützung der Klinik Gut. So

ist es letztendlich auch der enormen Toleranz

des Klinik-Teams zu verdanken, dass sie die

Faszination Mountainbike mit vollem Engage-

ment ausleben kann.

Milena Landtwing arbeitet seit 2009 als diplo-

mierte Pflegefachfrau in der Klinik Gut in St.

Moritz. Dass ihr Pensum auf zwanzig Prozent

beschränkt ist, hat einen guten Grund: Sie ist

Profi-Mountainbikerin und sehr viel unterwegs.

Die Bike-Saison 2013 war voller Highlights für

die Spitzenathletin, eines davon war der Heim-

sieg beim Engadin Bike Marathon.

Milena Landtwing hat eine fantastische Moun-

tainbike-Saison 2013 hinter sich. Doch um die-

sen zeitaufwendigen Sport erfolgreich betrei-

ben zu können, ist ein verständnisvoller und

flexibler Arbeitgeber notwendig. Den hat sie in

der Klinik Gut gefunden.

Zwischen Spital und Spitzensport

Die gebürtige Zugerin wollte schon immer in

die Berge. Dass sie im Engadin gelandet ist,

war aber eher ein glücklicher Zufall. Nach

ihrer vierjährigen Ausbildung zur Pflegefach-

frau DN2, arbeitete sie unter anderem an der

Andreas Klinik in Cham. Dort schwärmte der

Zuger Chirurg Beat Wicky von der Klinik Gut in

St. Moritz und weckte ihr Interesse. Seit 2009

ist sie im Zwanzig-Prozent-Pensum angestellt,

was ihr einerseits erlaubt, sich intensiv der

Biker-Karriere zu widmen und andererseits ein

Bein im erlernten Beruf zu behalten.

Persönliche Highlights 2013

Das Radsportjahr 2013 hatte es für Milena

Landtwing in sich: zweiter Platz bei den Schwei-

zer Meisterschaften und am Grand Raid Cris-

talp. Zwölfter Platz bei der Weltmeisterschaft

in Graz. Erste Plätze beim Andalucia Bike Race,

der Trans Schwarzwald, dem Ironbike Einsie-

MILENA LANDTWINGdiplomierte Pflegefachfrau in der Klinik Gut in St. Moritz

„Um diesen zeitaufwendigen Sport erfolgreich betreiben zu

können, ist ein verständnis-voller und flexibler Arbeitge-

ber notwendig.“

AUSSERORDENTLICHE LEISTUNGEN DER MITARBEITENDEN 2/3

ERFOLGREICHES 2013 FÜR MILENA LANDTWING

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Der Verwaltungsrat besteht aus folgenden Personen:Felix Ammann, Präsident

Dr. med. Adrian Urfer, DelegierterDr. med. Jürg Pfi ster, Mitglied

Dr. med. Andreas Grünenfelder, MitgliedClaudia Troncana, Mitglied

Dr. med. Adrian UrferCEO

Denise Bundi COO

Dr. med. Jürg Pfi sterCMO

VERWALTUNGSRAT

Dr. med. Adrian UrferDELEGIERTER DES VR

VERWALTUNGSRAT

KLINIKLEITUNG

KADER

Dr. Martin ReeseCHEFARZT

Dr. Jürg Bühler ANÄSTHESIE

CHUR

ST. MORITZ & CHUR

Markus Hohbach LEITER PFLEGE

Andrea Rodig LEITERIN OP-PFLEGE

Christian Walker LEITER ANÄSTHESIE-

PFLEGE

Elvira Geronimi LEITERIN PATIENTEN-

ADMINISTRATION

Manuela Gadient LEITERIN PERSONAL-

WESEN

Ariane Motalli LEITERIN FINANZ- UND

RECHNUNGSWESEN

Maurizio Cecini LEITER TECHN. DIENST

Sibylle DiserensLEITERIN MARKETING,

KOMMUNIKATION

ST. MORITZ

Dr. Alexander DelvendahlLEITENDER ARZT

NOTFALL

Mandy EdenLEITERIN NOTFALL,

AMBULATORIUM

Luciana CodiferroCHEF DE RÉCEPTION

Andreas Schärlig LEITER DISPOSITION

Nadja Prevost LEITERIN SEKRETARIAT

Viviane Schmitz LEITERIN GUT TRAINING

Iris Rüegg LEITERIN HAUSDIENST

Carmen ReidtPROJEKTMANAGEMENT

UND CONTROLLING

Stefano Pini KÜCHENCHEF

ORGANISATIONKLINIK GUT ST. MORITZ/CHUR

28 KLINIK GUT REVIEW 2013

Stark am Ironman in Hawaii

Nach dem obligatorischen Startnummern-

Branding geht es in die Wechselzone. Luft in

die Veloräder, Wechselbeutel kontrollieren,

Schwimmanzug anziehen und kurz ein paar

Züge schwimmen. Start 6 Uhr. 2500 Triath-

leten schwimmen gemeinsam los, 3.86 Ki-

lometer aufs offene Meer und zurück. Nach

1.07 Stunden und extremer Gegenströmung

kommt Sascha Holsten aus dem Wasser und

springt für 180 Kilometer aufs Velo. Nach 4.46

Stunden mit zeitweise starkem Gegenwind

geht’s zu Fuss weiter.

Einer der emotionalsten Sportmomente

Der Marathon ist ein purer Kampf. Nur mit

mentaler Härte erreicht er erschöpft aber

glücklich das Ziel. Vielleicht kommt er 2015

wieder. Denn wie sagte schon Rocky Balboa?

Keep moving forward.

Der diplomierte Sport- und Wirtschaftswis-

senschaftler Sascha Holsten ist seit 2007

Mitglied der Geschäftsleitung im Gut Training

und zeichnet sich vor allem für Motivations-,

Athletik- und Ausdauertraining verantwort-

lich. Er selbst ist ambitionierter Triathlet

mit Teilnahmen an Europa- und Weltmeis-

terschaften. Letzten Oktober erfüllte er sich

einen Jugendtraum und nahm am Triathlon

Ironman Hawaii teil. Eine bemerkenswerte

Leistung.

Der Ironman Hawaii gilt als wohl härtester

Triathlon-Wettkampf der Welt. Seine grössten

Herausforderungen sind vor allem die Monoto-

nie der Strecke, die Hitze und hohe Luftfeuch-

tigkeit sowie das Teilnehmerfeld aus den welt-

besten Triathleten.

Hartes Training im Engadin

Der gebürtige Norddeutsche konnte sich

mit seinem vierten Rang bei den Europa-

meisterschaften in Frankfurt 2013 für die

Weltmeisterschaft auf Hawaii qualifi zieren

und trainierte bereits seit November 2012

wöchentlich 20 bis 25 Stunden. Er verbrachte

knapp 6500 Kilometer auf dem Spinningvelo

und 1500 Kilometer auf dem Laufband im Gut

Training. Hinzu kamen Trainingseinheiten im

Stazersee, Schwimmbad Pontresina und auf

sämtlichen Bergpässen.

Das Mekka des Ausdauersports

Fünf Tage vor Wettkampfbeginn trifft Sascha

Holsten zum Akklimatisieren in Kona Hawaii

ein. Dann der Renntag: tausende Athleten

treffen sich um 4 Uhr morgens in der Start-

Area - alle erscheinen ihm fi tter als er selbst.

SASCHA HOLSTENMitglied der Geschäftsleitung im Gut Training

In der bemerkenswerten Zeit von 9 Stunden und 24 Minuten absolviert Sascha Holsten den

mit Abstand härtesten Iron-man der Welt.

AUSSERORDENTLICHE LEISTUNGEN DER MITARBEITENDEN 3/3

ERFOLGREICHES 2013 FÜR SASCHA HOLSTEN

C ornelia FetzBETRIEBSASSISTENTIN, LEITERIN SEKRETARIAT/

HAUSDIENST

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AKKREDITIERTE ÄRZTEKLINIK GUT CHUR, STAND 31.12.13

UNFALLCHIRURGIE

Dr. med. Georg Ahlbäumer

Dr. med. Patrick Baumann

Dr. med. Jürg Pfister

Dr. med. Martin Reese

Dr. med. Adrian Urfer

SCHULTER-/ELLENBOGENCHIRURGIE

Dr. med. Georg Ahlbäumer

Dr. med. Christoph Spormann

Dr. med. Adrian Urfer

HÜFTCHIRURGIE

Dr. med. Patrick Baumann

Dr. med. Paul Giger

Dr. med. Martin Reese

KNIECHIRURGIE

Dr. med. Georg Ahlbäumer

Dr. med. Patrick Baumann

Dr. med. Paul Giger

Dr. med. Martin Reese

Dr. med. Adrian Urfer

SPRUNGGELENKCHIRURGIE

Dr. med. Patrick Baumann

Dr. med. Martin Reese

WIRBELSÄULENCHIRURGIE

PD Dr. med. Oliver Hausmann

FUSSCHIRURGIE

Dr. med. Patrick Baumann

Dr. med. Martin Reese

HANDCHIRURGIE

Dr. med. Katrin Hagen

Dr. med. Stefan Riederer

ALLGEMEINE CHIRURGIE

Dr. med. Martin Peterhans

Dr. med. Jürg Pfister

AUGENCHIRURGIE

Dr. med. Filippo Simona

ANÄSTHESIE

Dr. med. Jürg Bühler

VERSICHERUNGSMEDIZIN

Dr. med. Valentin Rehli

AKKREDITIERTE ÄRZTEKLINIK GUT ST. MORITZ, STAND 31.12.13

UNFALLCHIRURGIE

Dr. med. Georg Ahlbäumer

Dr. med. Patrick Baumann

Prof. Dr. med. Dankward Höntzsch

Dr. med. Jürg Pfister

Dr. med. Martin Reese

Dr. med. Adrian Urfer

SCHULTER-/ELLENBOGENCHIRURGIE

Dr. med. Georg Ahlbäumer

Dr. med. Adrian Urfer

Dr. med. Wolfgang Vogt

HÜFTCHIRURGIE

Dr. med. Patrick Baumann

Prof. Dr. med. René K. Marti

Dr. med. Marc Philippon

Dr. med. Martin Reese

KNIECHIRURGIE

Dr. med. Georg Ahlbäumer

Dr. med. Patrick Baumann

Prof. Dr. med. René K. Marti

Dr. med. Jürg Pfister

Dr. med. Martin Reese

Dr. med. Adrian Urfer

SPRUNGGELENKCHIRURGIE

Dr. med. Georg Ahlbäumer

Dr. med. Patrick Baumann

Prof. Dr. med. René K. Marti

Dr. med. Martin Reese

Dr. med. Adrian Urfer

WIRBELSÄULENCHIRURGIE

PD Dr. med. Oliver Hausmann

FUSSCHIRURGIE

Dr. med. Patrick Baumann

Dr. med. Urs Graf

Dr. med. Martin Reese

HANDCHIRURGIE

Dr. med. Katrin Hagen

ALLGEMEINE CHIRURGIE/VENENCHIRURGIE

Dr. med. Jürg Pfister

KINDERORTHOPÄDIE

Dr. med. Stefan Dierauer

SPORTMEDIZIN

Dr. med. Andreas Grünenfelder

Dr. med. Frédéric Peroni

ANÄSTHESIE

Dr. med. Marcus Deplazes

Dr. med. Andreas Grünenfelder

Dr. med. Wilma Rewitzer

SCHMERZTHERAPIE

Dr. med. Marcus Deplazes

Dr. med. Andreas Grünenfelder

RADIOLOGIE

Dr. med. Jakob Bräm

Dr. med. Andreas Jakobs

Dr. med. Paul Suter

Dr. med. Beat Walser

NOTFALLSTATION

Dr. med. Alexander Delvendahl

PSYCHOSOMATIK UND PSYCHOTHERAPIE

Dr. med. Elisabeth Nagel

KLINIK GUT REVIEW 2013 3130 KLINIK GUT REVIEW 2013

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KLINIK GUT REVIEW 2013 33

ADVISORY BOARDKLINIK GUT ST. MORITZ/CHUR

PROF. DR. MED. REINHOLD GANZ

Emeritus Universitätsklinik Balgrist

CH 8008 Zürich

PROF. DR. MED. NORBERT P. HAAS

Charité-Klinik für Orthopädie

D 13353 Berlin

DR. MED. DAVID L. HELFET

Hospital for Special Surgery

USA New York, NY 10021

PROF. DR. MED. DANKWARD HÖNTZSCH

BG-Unfallklinik

D 72076 Tübingen

PROF. DR. MED. ROLAND P. JAKOB

Emeritus Clinique de Chirurgie

Orthopédique

CH 1708 Fribourg

PROF. DR. MED. RENÉ MARTI

Emeritus Academisch Medisch Centrum

NL 1105 AZ Amsterdam

PROF. DR. MED. ANTONIO PACE

Istituto San Raffaele Ospedale G. Giglio

IT 90015 Cefalù

DR. MED. MARC J. PHILIPPON

The Steadman Clinic

USA Vail, CO 81657

PROF. DR. MED. PIETRO REGAZZONI

Emeritus Universitätsspital

CH 4031 Basel

PROF. DR. MED. CHRISTIAN VAN DER WERKEN

Univ. Med. Centrum Utrecht

NL 3508 GA Utrecht

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KLINIK GUT ST. MORITZ

Via Arona 34 | CH 7500 St. Moritz

Tel. + 41 81 836 34 34 | Fax + 41 81 836 34 35

[email protected] | www.klinik-gut.ch

PRAXIS KLINIK GUT ZÜRICH

Airport Medical Center | CH 8058 Zürich-Flughafen

Tel. + 41 43 816 60 00 | Fax + 41 43 816 56 26

[email protected]

www.airportmedicalcenter.ch

Klinikleitung:

Dr. med. Adrian Urfer | CEO

Dr. med. Jürg Pfister | CMO

Denise Bundi | COO

KLINIK GUT CHUR

Lürlibadstrasse 12 | CH 7000 Chur

Tel. +41 81 258 44 00 | Fax + 41 81 258 44 01

PRAXIS KLINIK GUT ASCONA

Viale B. Papio 8, Palazzo Otello | CH 6612 Ascona

Tel. +41 91 792 29 21 | Fax +41 81 836 34 36

GUT TRAINING ST. MORITZ

Via Quadrellas 8 | CH 7500 St. Moritz

Tel. + 41 81 834 41 41 | Fax + 41 81 834 41 40

[email protected] | www.gut-training.com

34 KLINIK GUT REVIEW 2013

IMPRESSUM

KONZEPT: Sibylle DiserensGESTALTUNG: FROST, SamedanINTERVIEWS UND TEXTREDAKTION: VIVERE – Alexandra Knetsch PRFOTOS: Christian Walker (www.walker-images.com)DRUCK: Menghini SA, PoschiavoAUFLAGE: 1‘500

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