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Gesundheit und Hygiene in Kinderbetreuungs- einrichtungen Kinderbetreuung Leitfaden Kinderbetreuung Leitfaden

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Gesundheit und Hygiene in Kinderbetreuungs -einrichtungen

KinderbetreuungLeitfaden

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Impressum:Verleger: Land Salzburg, vertreten durch die Abteilung 12: Kindergärten, Horte und Tagesbetreuung, Referat 12/02 • Für denInhalt verantwortlich: Frau Maria Berktold • Fotos: Frau Monika Baumann und Frau Maria Berktold • Gestaltung und Satz:Grafik Land Salzburg • Druck: Hausdruckerei • alle Postfach 527, A-5010 Salzburg • überarbeitete Auflage 2011Land Salzburg Form 0531-3.12

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit und des überwiegenden Anteils von Frauen in diesem Berufsfeld wird die weibliche Form stellvertretend für beide Geschlechter verwendet.

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Vorwort

Liebe Kindergartenleiterin!Liebe Pädagoginnen in Kindergärten und Kinderbetreuungseinrichtungen!

Immer wieder werden Fragen rund um die Thematik Hygiene und Gesundheit im Kindergarten aufgeworfen. Deshalb war es schon seit längerer Zeit mein Wunsch, zudiesen Themen eine Broschüre zu erstellen, die Ihnen den alltäglichen Umgang mit diesen Problemen erleichtern soll. Vieles wird Ihnen bekannt erscheinen, dennoch bekommen Sie neue Anregungen und Empfehlungen, um sich wieder bewusst mit Fragen der Gesundheitsförderung auseinandersetzen zu können.

Diese Broschüre wurde in Zusammenarbeit mit verschiedensten Institutionen des Gesundheits- und Vorsorgebereiches erstellt und überarbeitet. Viele Empfehlungen wurden der Literatur oderdem Internet ent nommen und die am wichtigsten erscheinenden hier wiedergegeben.

Die zusammengestellten Inhalte sind auch Grundlage für Leiterinnenausbildungen. Aus drücklich möchte ichmich an dieser Stelle bei Herrn Dr. Peter Hinterreiter für sein Engagement und seine Mitarbeit bei der Erstellungdieser Broschüre sowie für die Gestaltung von Vorträgen bedanken.

Ich hoffe, dass Ihnen die vorliegende Broschüre in einigen Situationen hilfreich sein und Ihre engagierte Arbeit inden Bereichen Gesundheit und Hygiene unterstützen kann.

Mit freundlichen Grüßen Ihre

Maria BerktoldInspektorin und Fachberaterin für Kindergärten

Vorwort

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

VORWORTInspektorin und Fachberaterin für Kindergärten, Frau Maria Berktold . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5

HYGIENELebensmittelhygiene – Die wichtigsten lebensmittelrechtlichen Hygienevorschriften fürKindergärten mit Speisenverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8Hygieneempfehlungen zum pädagogischen Kochen mit Kindern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10Lebensmittelhygiene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10Krabbelgruppenhygiene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11Hygieneplan für den Kindergarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12Richtlinien zur Raumpflege in Kindergärten, Kinderbetreuungseinrichtungen und Horten . . . . . . . . . . . . . . .16

GESUNDHEITSVORSORGEMaßnahmen zur Gesundheitsvorsorge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18Händewaschen nach Maria Montessori . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20Naseputzen nach Maria Montessori . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21Zahnpflege im Kindergarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22Kinder und Handy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23

KRANKHEITENInfektionskrankheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25Was tun bei Krampfanfällen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28Merkblatt Scharlach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29Merkblatt Kopfläuse über Maßnahmen bei Befall von Kopfläusen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30Impfungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31Allgemeine Impfinformationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32Feststellung der Immunität gegen Röteln im Zuge der Anstellungsuntersuchung als Landeslehrerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33Asthma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35Merkblatt Allergien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37Zeckengefahr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38

ERSTE HILFEVerabreichung von Medikamenten im Kindergarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39Erste Hilfe Kasten für den Kindergarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40Verhalten bei Bienen- und Wespenstichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41Kaliumjodidprophylaxe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42

KOPIERVORLAGENMusterhygieneplan für Kindergärten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46Elterninformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47Zecken-Formblatt für Veranstaltungen im Freien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48Vereinbarung über die Verabreichung von Medikamenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49Einverständniserklärung zur Abgabe von Kaliumjodidtabletten anKindergärten, Horten und Kinderheimen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50Besuchsbestätigung Personalfortbildung Küchenhygiene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51

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Hygiene

Alle Kinder haben das Recht,in einer Kinderbetreuungs-einrichtung jene Rahmen-

bedingungen vorzufinden, die ihnen ein sicheres und gesundesLeben und Lernen ermöglichen.

Die Bestimmungen des Lebens-mittelrechts sehen Hygienevor-schriften vor, die Ausbrüche vonlebensmittelbedingten Krankhei-ten verringern und dadurch denGesundheitsschutz für Kinder er-höhen. Kinder zählen zu den be-sonders zu schützenden Gruppen.

Die nachfolgend angeführten Kri-terien sind zentrale Aspekte derLebensmittelhygiene und Gesund-heit, die im täglichen Zusammen-leben mit Kindern relevant sind.

Alle Flächen (Küchenanrichte,etc.), die mit Lebensmitteln in Be-rührung kommen, müssen in ein-wandfreiem Zustand gehaltenwerden, leicht zu reinigen und er-forderlichenfalls zu desinfizierensein. Das Material dafür mussglatt, abriebfest, nicht toxisch undwasserabstoßend sein.

Fliesenfugen (besonders rundum das Waschbecken) müssendicht sein und instand gehaltenwerden, um eine Schimmelbildungzu vermeiden.

HygienehandwaschbeckenUm eine hygienische Reinigungder Hände zu ermöglichen, müs-sen an geeigneten Standorten(z.B.: Küche, Personaltoilette) ge-nügend Handwaschbecken vor-

handen sein. Diese müssen überWarm- und Kaltwasserzufuhr ver-fügen.

Darüber hinaus müssen Mittelzum Händewaschen und zum hygienischen Händetrocknen vor-handen sein (Seifenspender, Pa-pier- oder Einweghandtuchspen-der, Desinfektionsmittelspender).Die Vorrichtungen zum Waschender Lebensmittel sollen von denHandwaschbecken getrennt ange-ordnet sein.

Während der Speisenverteilungist eine Kopfbedeckung zu tragen(Schirmkappe, Tuch, Haarnetz,etc.).

Eine geeignete, helle Arbeitsklei-dung muss zusätzlich getragen

Zahlreiche Gesetze und Verordnungen regeln denUmgang mit Lebensmitteln

vom Erzeuger bis zum Ver -braucher. Die Orientierung an diesen Be stimmungen sichert ein -wandfreie Lebensmittel von hoherQualität und schützt vor Erkran -kungen.Hygiene beim Einkauf, Zubereiten

und Lagern verbunden mit per -sönlicher Hygiene und Küchen -hy giene sind notwendige Maß -nahmen, um die Qualität von Lebensmitteln zu gewährleisten.

Für den Zustand der Lebensmittel,vom Einkauf bis zum Verzehr, sindSie verantwortlich. Fehlverhaltenkann nicht nur zu Qualitätsverlust

oder dem vorzeitigen Verderb vonLebensmitteln, sondern auch zuernsthaften Erkrankungen führen. Dieser Prozess des Bewusst ma -chens soll nicht nur in uns Er wach -senen voranschreiten, son dernauch durch Vorbildwirkung undBerücksichtigung in der haus wirt -schaftlichen Arbeit mit den Kin -dern an diese vermittelt wer den.

Hygiene

LebensmittelhygieneDie wichtigsten lebensmittelrechtlichen Hygienevorschriften

für Kindergärten mit Speisenverteilung

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Hygiene

werden, sobald Speisen zubereitetwerden.

Der Haushaltsgeschirrspülermuss mindestens 65°C erreichenund ist daher auf die höchste Stufezu stellen, um eine ausreichendeTemperatur während des Wasch-vorganges zu erreichen.Die Temperatur muss stichproben-artig überprüft werden, um sicherzu stellen, dass das Geschirr aus-reichend gereinigt wird. Die Gerä-te müssen auch regelmäßig ge-wartet werden, damit eine ausrei-chende Temperatur auch nochnach mehreren Jahren garantiertwerden kann.

Die Durchführung der Kontrolle,sowie die Dokumentation dermaßgeblichen Temperaturen überden Wareneingang muss geführtwerden. Damit kann festgestelltwerden, ob bei besonders sensi-blen Lebensmitteln (Fleisch, Milch,Eier) die Kühlkette bei der Anliefe-rung nicht unterbrochen wurde(Datum, Temperatur, Produkt).

Die Durchführung der Kontrolle,sowie die Dokumentationen derTemperaturen der Kühl- und Ge-frierschränke muss geführt wer-den, um Lebensmittel korrekt zulagern. Dadurch kann die Haltbar-keit der Lebensmittel garantiertwerden.Raumtemperatur: über 15°C bisca. 25 °C„Kühl”: über 4°C bis zu 15°C, To-leranz bis 18°C„Gekühlt”: über 0°C bis 4°C, Tole-ranz bis 6 °C

„Tiefgekühlt”: -18°C oder kälter,Toleranz bis -15°C

Wenn Speisen von einem wei-teren Betrieb bezogen werden(z.B. der Seniorenheimküche)muss auch hier stichprobenartigbeim Wareneingang die Tempera-tur gemessen werden, damit sichergestellt werden kann, dass dieTemperatur der erhitzten Speisenausreichend ist. Eine Dokumenta-tion (Datum, Gericht, Temperatur)ist darüber zu führen und mussauch vorgelegt werden können. Diese Maßnahme dient zu ihrerAbsicherung. Vor der Speisenaus-gabe ist zumindest stichprobenar-tig zu messen, ob die erforderlicheTemperatur von mind. 75°C vor-handen ist (z.B. mit Infrarot- bzw.Laserthermometer).Sollte die Temperatur stark abwei-chen ist zu überprüfen:

Werden die Speisen vor demAbfüllen in die Transportboxenhoch genug erhitzt?

Wie groß ist die Zeitspanne zwi-schen Abfüllen und Verteilen?

Sind die Transportbehälter dafürgeeignet?

HeißhaltezeitNach dem Erhitzen oder Kochensind die Speisen bei Temperaturenvon mindestens 70°C zu halten(sinnvoller, wegen Messgenauig-keit: 75°C). Die Heißhaltezeit darfmax. drei Stunden nicht über-schreiten. Die angegebenen Tem-peraturen sind auch beim Trans-port von Speisen in heißem Zu-stand einzuhalten. Anmerkung:Die Heißhaltetemperatur ist unab-

hängig von der Verzehrstempera-tur! (Je höher die Temperatur ist,desto schlechter können sich Bak-terien etc. vermehren. Ebenso gilt:Je kürzer die Zeitspanne zwischenZubereitung und Verzehr, destogeringer ist die Keimvermehrung).

Die Temperaturmessung der Spei-sen (besonders bei sensiblen Le-bensmitteln wie Fleisch) muss so-mit eine Kerntemperatur vonmind. 75°C ergeben. Die Tempe-ratur von 75°C darf aufgrund dersonst idealen Bedingungen fürKeimvermehrung NICHT unter-schritten werden. 75°C für max.drei Stunden gilt für jede Betriebs-art (Auslieferung in Kindergärten,Firmen, Schulen). Heißhaltetem-peratur ist aber nicht die Verzehr-temperatur!. Die Speisen solltenerst kurz vor der Ausgabe, je nachBedarf gekühlt werden.

Personalschulung über Lebens-mittelhygiene:Die Personen, die mit Lebensmit-teln umgehen, müssen jährlich(bzw. bei Neueintritt) entspre-chend ihrer Tätigkeit in Fragen derLebensmittelhygiene geschult wer-den. Die Dokumentation darübersoll Teilnehmer/innen, Schulungs-thema, Schulungsdauer und den/die Vortragenden enthalten.

Die Personalschulung soll entwe-der von qualifizierten internenMitarbeiter/innen oder entsprech -end ausgebildeten externen Perso-nen/Instituten durchgeführt wer -den.

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Hygiene

Lebensmittelhygiene

(nach einem Erlass zur Umsetzungder Lebensmittelhygiene verord -nung des Magistrats der StadtSalzburg und Einarbeitung derLeitlinien für Einrichtungen derGemeinschaftsverpflegung)

Allgemeine AnforderungenEinrichtung und Ausstattung

(und hygienische Risken) – Sau -ber keit der Betriebsstätten

Sind angemessene Reinigungund Desinfektion möglich (Schim -

mel, Kondenswasser, ...)„Kreuzkontaminationen” ver -

mei den (Geflügel, Ei, Fleisch, Fisch,Gemüse/unreine Einrichtungsteile,Wasser, Ungeziefer, Personal, ...)

Sanitärbereich: Handwasch be -

Hygieneempfehlungen zum pädagogischen Kochen mit Kindern

Pädagogisches KochenDas pädagogische Kochen in Kin-dergärten und Kinderbetreuungs-einrichtungen stellt eine wichtigepräventive Maßnahme zur Gesund -erhaltung und zur Förderung derLebenskompetenz der Kinder dar.Neben der gemeinsamen Zuberei-tung und Einnahme der Mahlzeit,gehören auch die Planung und derEinkauf der benötigten Lebensmittelzum „Pädagogischen Kochen”. Dasgemeinsame Kochen ist ein wichti-ger Bestandteil zur Gesundheitsför-derung und zur Förderung der Selb-ständigkeit hinsichtlich des Prinzipsder Lebensweltorientierung. Pädagogisches Kochen ist das Her-stellen von kalten und warmenSpeisen und Getränken gemein-sam mit Kindern. Das Beachten von elementarenHygieneregeln gehört bei der ge-meinsamen Zubereitung von Spei-sen mit Kindern immer dazu! Pä-dagogInnen sollten diese vorabmit den Kindern besprechen. Diedaraus gewonnenen Erkenntnissezu Hygiene und Sicherheit befähi-gen die Kinder zu einem verant-wortungsbewusstem Umgang mit

Lebensmitteln bei der Zubereitungvon Speisen. Die folgenden Emp-fehlungen wurden von einer Ex-pertInnen-Arbeitsgruppe (Kinder-heilkunde, Krankenhaushygiene,Kindergartenleitung, PädagogIn-nen, Lebensmittelaufsicht) ausge-arbeitet. Wenn diese Empfehlun-gen eingehalten werden, ist dasRisiko einer Übertragung vonKrankheiten über Lebensmittel soweit wie möglich gesenkt.

Vor der Zubereitung von Spei-sen die Hände gründlich mit war-mem Wasser und Seife waschen,mit Papiereinwegtüchern abtro -cknen

Lange Haare zusammenbindenund die Ärmel hochkrempeln

Saubere Kleidung bzw. eine Kin-derschürze tragen

Saubere Arbeitsgeräte (Messer,Schneidbretter usw.) verwenden,die möglichst im Geschirrspüleraufzubereiten sind (Programm zu-mindest 65 °C)

Arbeitsflächen sauber halten –Reinigung zwischen den einzelnenArbeitsschritten mit Einweg tüchern

Kinder bei der Zubereitung beauf-

sichtigen (kleine Gruppen bilden)Obst, Gemüse und andere Zuta-

ten auf einen guten Warenzustandprüfen, gründlich waschen undnach der Zubereitung möglichstrasch essen oder kühlen

Aufrechterhaltung der Kühlkettebei Lebensmitteln (6-8 °C), dienicht ohne Bedenken bei Raum-temperatur gelagert werden kön-nen (z.B. Milchprodukte, Schin-ken, Käse)

Speisen, die erhitzt werden (zB.Kekse, Gemüsesuppe, Pizza) stel-len hygienisch praktisch kein Risi-ko dar

Offensichtlich kranke bzw. gera-de krank gewordene Kinder (Fie-ber, starker Schnupfen, starkerHusten, Durchfall, Erbrechen) odergerade gesund gewordene Kinder(48 h nach Brechdurchfall!) dürfennicht bei der Zubereitung mithelfen

Unter diesen Hygienebedingun-gen produzierte Speisen dürfenauch von Kindern für andere Kin-der zubereitet werden.

Büro und ArbeitsgruppeLandesrätin Mag. Cornelia Schmidjell

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Hygiene

cken, Ablagemöglichkeit für Klei -dung in der Toilette

Warm-/Kaltwasser, Seifen spen -der, Einweghandtücher (keine Ge -bläsetrockner), Abfallkorb

Belüftung, BeleuchtungKontroll- und Abwehr maß -

nahmen gegen Ungeziefer

Besondere Beachtung für den KüchenbereichBodenbeläge, Wandflächen, Ar -beits flächen, Fenster (Fliegen git -ter) gut zu reinigen und glatt ....Rostfreie Arbeitsgeräte, Reini -gungs- und Desinfektionsvor richt -ungen (Geschirrspüler, Wasch -becken, ...)Abfälle im gesonderten Raum (Be-hälterreinigung, Schutz vor Un -geziefer)

Sauberkeit des PersonalsHände waschen nach Toiletten -besuch (Seife!); kurze, unlackierte,saubere Fingernägel; Schmuck(kein), Kleidung, Kopfbedeckung,Rauch ver bot, wasserdichter Wund - schutz; Infektionen, Hautge schwü -re, Durch fall, eitrige Wun den, ...Putzpläne aushängen

LebensmittelLebensmittelübernahmeUntersuchen auf Genießbarkeit,

LagerungRichtige Temperaturzonen im

Kühlschrank verwenden, Lager -tem per aturen (Fisch max. +2°, Faschiertes, gegarte Speisen +3°,Frischfleisch +4°, Milch +6°, Fein -kostprodukte, Salate, Eier +7°,Molkereiprodukte, Obst, Gemüse

+10°, Trockenprodukte +18°C)Gemüsefach getrenntGartemperaturen Fleisch 75° -

andere Speisen 85°C, gegarte Produkte max. 72 Stunden bei+3°C aufbewahren, warmhaltenmax. 3 Stunden, nicht unter 75°C,Ausgabe bei 75°C (keine lau -warme Zwischenlagerung! KeinUnterbrechen der Kühlketten,Wiedereinfrieren gegarter Pro -dukte bei -18°C, Auftauen beimax. 10°C und max. 48 Stunden)

Krabbelgruppenhygiene

FläschchenreinigungBesonders bis zum 7. Lebens mo -nat ist die Keimfreiheit wichtig,

aber auch darüber hinaus sollteman auf die richtige Reinigung desFläschchens achten. Schritt für Schritt: So wird dasFläschchen keimfrei:

Die Fläschchen mit fließendemWasser unter Zusatz von Spül -mittel mit Hilfe einer Flaschen -bürste reinigen.

Sauger spülen und von innenund außen mit Salz abreiben, umden Fett- und Eiweißfilm aus denPoren zu entfernen.

Danach alle Teile nochmalsgründlich ausspülen, um Reste derReinigungsmittel zu beseitigen.

Das Saugerloch ebenfalls mitWasser durchspülen.

Anschließend desinfizieren.

Wickeln:Wickelflächen nach jedem Wickel -vorgang mit einem Flächendesin -fektionsmittel reinigen.

Einmalhandschuhe bzw. Handdes -infektion nach jedem Wickel vor -gang.

Zur Unfallverhütung die Kindernie auf dem Wickeltisch unbeauf-sichtigt lassen!

Dr. Peter HinterreiterOberndorf

Dr. Peter HinterreiterOberndorf

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Hygiene

Dieser Musterhygieneplan kann andie jeweiligen individuellen Be -dingungen angepasst werden.Da rüber hinaus ist der Hygiene -plan in regelmäßigen Zeitab -schnitten auf seine Effizienz undAktualität zu überprüfen und ge -gebenenfalls zu verändern.

1.1 Personalhygiene in der KücheKörper und Kleidung sauber

halten! Straßenkleidung wird ge -gen Arbeitskleidung gewechselt.Die Arbeitskleidung in der Kin -dergartenküche ist sauber, hell undbei 60°C waschbar. Die Schuhesind rutschfest. Jeder Kindergartenhält mindestens 1-2 weiße Schür -zen bereit, z.B. für Aushilfskräfte.

Lange Haare werden zusam -mengebunden oder es wird eineKopfbedeckung getragen.

Vor Arbeitsbeginn Hand -schmuck und Armbanduhr ab -legen.

Vor Arbeitsbeginn und nach jedem Toilettenbesuch sind dieHände gründlich zu waschen undzu desinfizieren. Es sind Papier -handtücher zu benutzen.

Erkrankungen wie Durchfall undErbrechen der Kindergartenleitungsofort melden und erst nach Ge -sundung die Arbeit wieder auf -nehmen.

Wunden mit wasserdichtemPfla ster oder durch Verband undFingerling abdecken.

Nicht auf Lebensmittel hustenoder niesen.

Nicht in der Küche rauchen.

1.2 LebensmittelhygieneLeicht verderbliche Lebensmittel

immer gekühlt aufbewahren.Kein rohes Fleisch sowie keine

Roh- oder Vorzugsmilch in derKindergartenküche verwenden.Kei ne Speisen mit rohen Eiern an-bieten.

Die Tiefkühlwaren immer nachAnleitung zubereiten, nicht auf -tauen lassen, Gartemperatur undGarzeit einhalten.

Speisen ausreichend erhitzen. Esmüssen in allen Teilen mindestens75°C erreicht werden. Die Tem -per atur ist regelmäßig zu über prü -fen (immer bei neuen Ge richten).

Das Warmhalten von Speisenbei Temperaturen von unter 75°Cvermeiden. Portionen für Nach -zügler besser schnell kühlen undkurz vorm Verzehr neu erhitzen.

Gegarte Speisen und Geschir r -innenflächen nicht mit der Handanfassen, d.h. der Daumen gehörtnicht ins Essen.

Bei der Herstellung zusammen -gesetzter Speisen, z.B. Kartoffeloder Nudelsalate, die gegartenKomponenten vor der Weiterver -arbeitung zwischenkühlen.

Zum schnellen Abkühlen Le -bensmittel in kleinere Behälter, z.B.Portionsschälchen oder kleineSchüs seln füllen, abdecken und angeeignetem Ort kühl stellen.

Rohe Lebensmittel immer vongegarten trennen.

Lebensmittel zügig verarbeiten.Rohkost möglichst kurz vorm Ver -zehr zubereiten.

Lebensmittel vor Insekten undtierischen Schädlingen schützen.Speisen bei längerem Transportab decken.

Speisen nicht zu lange lagern.Regelmäßige Bestandskontrolle.First in-first out – Regel beachten,d.h. zuerst Eingelagertes mussauch zuerst verbraucht werden.

1.3 Hygiene in KüchenKüche und Wirtschaftsräume

immer sauber halten. Reini gungs -plan erstellen.

Arbeitsplatz zwischendurch im -mer wieder reinigen.

Keine Gegenstände aus Holzbe nutzen.

Schmutziges Geschirr getrenntvon zubereiteten Speisen ab stellen.

Spülmaschine richtig benutzenund sauberes Geschirr sofort inSchränken verstauen.

In der Küche Ordnung halten.Reinigungs- und Desinfektions -mittel sicher am besten außerhalbder Küche verwahren.

Müll trennen. Mülleimer ge -schlossen halten. Mülleimer täglichnach Beendigung der Arbeit ent -leeren und die Mülleimer reinigen.

Reinigungsmittel sachgerechtver wenden.

Wenn mit leicht verderblichenoder rohen Speisen umgegangenwird, sind die Arbeitsflächen täg -lich zu desinfizieren. Dabei ist dieEinwirkzeit und Konzentration desMittels unbedingt zu be achten!

Hygieneplan für den Kindergarten

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Hygiene

1.4 Besonderheiten im Kinder -gar ten

Kinder in die Küche?In Produktionsküchen ist der

Zutritt für Kinder nicht erlaubt.Hohe Verletzungsgefahr!

Koch- oder Backaktionen in derKüche finden nach Absprache mitdem Küchenpersonal statt. Da -nach muss die Küche gereinigtwerden.

Die Kinder in die Grundregelnder Hygiene einweisen: Vor demArbeiten mit Lebensmitteln oderdem Verteilen von Essen sind dieHände zu waschen. Nicht ins Essenfassen. Nicht ins Essen husten oderniesen ...

Kolleg/innen in der Küche?Die Küche ist der Kompetenz -

bereich des Küchenpersonals! Diesist von den pädagogischen Mitar -beitern/innen zu beachten.

Rauchpausen sind in der Kücheverboten!

Betreten der Küche und Zube -reitung eigener Speisen unter Ein -haltung der Hygieneregeln, mög -lichst außerhalb der Stoßzeitenund mit nachfolgender eigen stän -diger Reinigung.

Lagerung von privaten Lebens -mitteln im Kühlschrank nur in Ex -trabox (Kennzechnung der priva-ten Speisen, korrekte Warenlage-rung) mög lich.

Verhaltensregeln bei Ausfall derTiefkühlschränke

Aufgetaute Lebensmittel weg -werfen.

Angetaute Speisen sofort zube -reiten. Eventuell an andere Ein -richtungen zur sofortigen Zube -reitung abgeben. Nicht wiedereinfrieren!

Nur noch völlig tiefgekühlteSpeisen wieder einfrieren, mög -lichst bald verbrauchen.

Vor Schließungszeiten die Tief -

kühl schränke möglichst leeren, umVerluste zu vermeiden.

Wenn Eltern Essen in den Kinder -garten mitbringen

Bei Kindergeburtstagen oderFesten („geschlossene Veran stal -tung”)Bringen Eltern z.B. anlässlich einesGeburtstages Speisen für die Kin-der mit, handelt es sich um eineprivate Einladung der Eltern für einen festen Personenkreis. Für dieUnbedenklichkeit der Speisen haf -ten die Eltern. Der Kindergartenmuss die Lebensmittel sachgerechtzwischenlagern und die Eltern darauf hinweisen, dass leicht ver -derbliche Speisen nicht mitge -bracht werden dürfen.

Bei Basaren, Flohmärkten o.ä.(Abgabe gegen Spenden auch ankindergartenfremde Personen)Dabei handelt es sich um eine ge -werbliche Veranstaltung. Bei Spen -den von Eltern ist daher theo -retisch auch die private Küche zukontrollieren. In der Praxis wirdauf diese Kontrolle verzichtet unddafür der Verzicht auf leicht ver -derbliche Speisen (z.B. Mayo n -naise salate, Sahnetorten, Eis) er -wartet.

In jedem Fall ist beim Anbieten dieerforderliche Sorgfalt (abdecken,ggfs. kühlen, Mög lich keit zumHändewaschen usw.) zu gewähr-leisten. Vereine sind bei unregel-mäßigen Veranstaltungen von derHygieneverordnung aus ge nommen.

1.5 Aus- und Weiterbildung desKüchenpersonals

Wünschenswert als Voraus -setzung zur Beschäftigung in derKindergartenküche ist eine Aus -bildung zur Hauswirtschafterinoder eine mehrjährige Erfahrung inHaushaltsführung in Verbindung

mit einer Einarbeitung durch eineerfahrene Küchenkraft oder eineentsprechende Fachkraft.

Es muss gewährleistet werden,dass neue Kräfte vor Arbeits be -ginn in die Hygieneregeln ein ge -wiesen werden.

Einmal jährlich muss eine Schu -lung zur Lebensmittelhygiene an -ge boten werden.

Die Küchenkräfte sollten regel -mäßig an Weiter bildungs ange -boten teilnehmen.

Die Arbeitsabläufe sind immerwieder zu überdenken.

1.6 DokumentationErstellen, evtl. korrigieren und

aufbewahren eines Essenplanes für2 - 4 Wochen.

Erstellen und abzeichnen einesRei nigungsplanes mit Namens kür -zel.

Kritische Gefahrenpunkte!Warenannahme von autori -

sierter Person. Kontrolle der Ver -packung, der Temperatur und desMindesthaltbarkeitsdatums. Beanstandete Ware ist zurück zu -geben. Angelieferte Ware sofortverstauen.

Regelmäßige Kontrolle des Lagerbestandes und der Lager,z.B. Tiefkühlschränke, Kühl schrän -ke, Trockenlager (Temperatur,Sau ber keit, Ordnung).

Regelmäßige Kontrolle der ord -nungsgemäßen Zubereitung, z.B.Temperaturkontrolle.

2. RaumhygieneJede/r Mitarbeiter/in ist zur Ein -hal tung von Ordnung und Sauber -keit in den Räumen verpflichtet.Dazu gehört auch die Pflege undReinigung des Spiel- und Beschäf -ti gungsmaterials sowie des Inven -tars.

2.1 Reinigung der Räumlich kei tenFür eine regelmäßige und gründ -

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Hygiene

liche Reinigung der Räumlich kei -ten ist zu sorgen. Ein Reinigungs -plan ist zu erstellen.Fußböden sind täglich nass zu reinigen. Bei textilem Fußboden -belag in Gruppen- oder Spiel -räumen ist eine ausreichendeGrundreinigung in regelmäßigenAbständen (z.B. 1x monatlich) zugewährleisten.

2.2 Umgang mit Spielzeug undMobiliarTische oder sonstige häufig be -nutzte Gegenstände sind täglichnass zu reinigen.Spielzeug und Mobiliar sollte ein-mal jährlich oder bei sichtbarerVerschmutzung gründlich ge rei -nigt werden. Eine Desinfektion istnur bei Auftreten einer mel de -pflichtigen Erkrankung und nachRücksprache mit dem Ge sund - heitsamt notwendig. Desin fekt -ionsmittel nur nach Ge brauchs -anleitung verwenden. Häufig ver -wendete Textilien und Materialienmüssen waschbar sein oder ent -sprechende Überzüge haben.

2.3 Sanitäre AnlagenDie Sanitärbereiche sind regel -mäßig zu reinigen. Die Toiletten -

anlagen und deren Ausstattungsind regelmäßig zu warten. DieWartungsvorgaben der Herstellersind zu beachten. Eine schnelle Reparatur bei Def ekten und sorg -fäl tige Pflege muss sichergestellt sein.

Die Reinigung und das In stand -halten der Entlüftungsein rich tun -gen in den Sanitärbereichen müs -sen regelmäßig erfolgen.

2.4 WäscheWäsche (z.B. Bettwäsche, Hand -tücher oder Waschlappen) sollteper sonengebunden verwendetwer den und ist regelmäßig zu waschen. In den Kuscheleckensind Decken, Kissen, Matra tzen -überzüge und Kuscheltiere regel -mäßig zu waschen.

2.5 RaumluftIn den Aufenthaltsräumen istmehrmals täglich, z.B. stündlich,für ausreichende Frisch luft zu fuhrdurch eine Querlüf tung/ Stoßlüf -tung durch vollstän dig geöffneteFenster über mehrere Minuten zusorgen.

3. Prophylaxe von InfektionenInfektionskrankheiten in unter -schiedlicher Schwere lassen sichnie ganz vermeiden. Doch durchangemessene Maßnahmen lässtsich das Infektionsrisiko ver rin -gern.

3.1 Allgemeine GrundsätzeMitarbeiter/innen sollten gegenTetanus, Diphtherie, Kinder läh -mung, Masern, Röteln undMumps geimpft sein. Außerdem wird eine Impfung ge-gen Hepatitis A und B dringendempfohlen.Allgemein gilt: keine Gemein schafts kämme, -hand - tücher, -mützen etc. benutzen!

KörperhygieneHierzu gehört:tägliches Waschen , Kämmen undZähneputzen, regelmäßiges Haarewaschen, saubere, gepflegte Klei -dung

3.2 Umgang mit InfektionenGrundsätzlich gilt, erkrankte Kin -der und Mitarbeiter/innen, insbe -sondere mit Durchfall, Erbrechenund Fieber sollen die Einrichtungnicht besuchen. Werden erkrankteKinder in die Einrichtung gebracht,ist das Gespräch mit den Eltern zusuchen. Bei erkrankten Kindern imKindergarten werden umgehenddie Eltern informiert und um Abholung des Kindes gebeten. Bisdahin werden geeignete Maß -nahmen getroffen, das erkrankteKind zu versorgen und die anderenKinder vor Ansteckung zu schüt -zen.

3.3 Verbote und MeldepflichtenZum Schutz vor ansteckenden Erkrankungen gibt es umfassendegesetzliche Regelungen, wie Tätig -keits- und Aufenthaltsverbote,Ver pflichtungen und Meldevor -schriften für Personal, betreuteund verantwortliche Personen inGemeinschaftseinrichtungen.

4. WasserhygieneWasser ist nicht steril. Bakterien,die natürlicherweise im Wasservorhanden sind, können sich bei

HändehygieneWann?

vor dem Essennach jedem Toilettengangbei Verschmutzung

Wie?waschen mit Wasser, Flüs -sig seife, aber ohne Desin -fektions mittel, trocknen mitEinmalhand tüchern.

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Hygiene

langen Standzeiten vermehren.Begünstigende Faktoren sind hö-here Temperaturen, Kunststoff -ober flächen und organische Sub -stanzen. Durch die unten auf -geführten Maßnahmen könnenmögliche Gesundheitsbeeinträchti -gungen verringert werden.

4.1 TrinkwasserEs sollte grundsätzlich darauf ge -achtet werden, dass die Haus -installation dem aktuellen Standder Technik entspricht. Nach einerlängeren Schließungszeit ist das inden Leitungen stehende Wasserca. 5 Minuten ablaufen zu lassen,

bis es nicht mehr kälter wird. Per-latoren sollten in regelmäßigenAbständen entweder manuell oderin einer Spülmaschine gereinigtwerden.

Prinzipiell sollten sowohl Erwach-sene wie auch Kinder immer dieMöglichkeit haben, mit frischemTrinkwasser ihren Durst zu stillen.

4.2 WasserspielanlagenWerden im Sommer Wasser -spielanlagen in Betrieb genom -men, ist darauf zu achten, dass dasWasser Trinkwasserqualität besitzt,wenn die Möglichkeit besteht,

dass die Kinder dort Wasser trinken. Grundsätzlich sollten dieEntnahmestellen besser so be -schaf fen sein, dass eine Verwen -dung als Trinkwasser sicher ver -hindert wird. Bei der Nutzung vonDachablaufwasser muss sich er - gestellt sein, dass das Wasser aufkeinen Fall getrunken wird.

Wer den Schläuche an Trinkwasse r -hähne angeschlossen, sollte daraufgeachtet werden, dass sie leer lau-fen, um eine Verkeimung zu ver-hindern.

Planschbecken und ähnliches soll-ten bei sichtbarer Verschmutzungund am Ende des Tages entleertund gereinigt werden. Die Befül-lung sollte un mittelbar vor Ge-brauch erfolgen.

Auszug aus:Hygieneplan für Kindergärtenund Kinderbetreuungs ein -richtungen in Schleswig- HolsteinLandesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V. in Schleswig-Holsteinhttp://lv-gesundheit-sh.lernnetz.de/downloads/Hygieneplan Kita.de

Maria Berktold

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Hygiene

Die regelmäßige und sorgfältigeReinigung der Kindergärten, derKinderbetreuungseinrichtungenund der Horte ist Voraussetzungdafür, dass der erforderlichen Hy -gi ene entsprochen und die Ge -sundheit der Kinder und des Personals gewährleistet wird.Eine entsprechende Pflege trägtauch dazu bei, die Ausstattung derRäume im guten Zustand zu hal-ten und erleichtert der Kinder -gartenpädagogin und den Betreu -ungspersonen die Erziehung derKinder zu einem sorgsamen Um -gang mit Material und Ein rich -tung.Es ist wichtig, dass vom Erhaltergenügend Zeit für die Raumpflegevorgesehen wird, damit die ge -samte Einrichtung gründlich gerei -nigt werden kann.Die Reinigung kann aus pädago -gischen Gründen erst nach Be -triebsschluss der Einrichtung vor -ge nommen werden.

Es hat sich bewährt, wenn die Leiterin mit dem Erhalter den Aufgabenbereich der Raumpfle -gerin bespricht und durch eineDiensteinteilung festlegt.Die Erläuterungen der anfallendenArbeiten und die Überprüfung derDurchführung obliegt der Leiterin.Diese muss sich auch informieren,welche Pflegemittel für die Böden,Möbel, Spielsachen etc. geeignetund umweltschonend sind.

Als Richtlinie werden folgendeRei nigungsarbeiten genannt:Tägliche Arbeiten:

Kehren oder saugen der Fuß -böden (und Teppiche) im Grup -pen raum, im Bewegungsraum und

in den Nebenräumen. Kunststoffund versiegelte Böden sollten 1 bis2 mal wöchentlich mit einem gutausgewundenen Bodentuch feuchtgewischt werden (Schmierseifen -lauge eignet sich dafür besondersgut).

Abstauben der Möbel und Aus -leeren der Papierkörbe, Abfall -eimer und deren Reinigung.

Entfernung von Papier undSpielzeug hinter den Heizkörpernzur Vermeidung von Brandherden.

Sorgfältige Reinigung der WC(Sitzbretter auf der Ober- undUnterseite), der Waschbecken, Ka -ch eln und Spiegel.

Aufwaschen der Böden in denSanitärräumen, in der Ein gangs -halle und der Garderobe. Beachtendes erforderlichen Wasserwechsels(der Boden sollte nach der grün -dlichen Reinigung mit einemSchmutzlösungsmittel mit klaremWasser nachgespült werden).

Reinigung der Küche (Geschirr,Herd, Geräte, Boden).

Gründliche Lüftung aller Räum -lichkeiten (Luftaustausch erfolgtinnerhalb von 3-5 Minuten, wennfür einen entsprechenden Dur ch -zug gesorgt wird).

Ausklopfen der Fußabstreifer –bei nassem Wetter über Nachtzum Trocknen aufstellen.

Sauberhaltung der Türen, be -

sonders der Scheiben bei Glas -türen.

Sorgfältige Reinigung der Putzlappen und -tücher (fallweiseauskochen; Verwendung von je -weils eigenen Tüchern für die verschiedenen Arbeiten. z.B. zur Tischereinigung, zum Ab -waschen, zur Tafelreinigung, zurBodenreinigung, ...).

Reinigung des Zuganges zurEinrichtung im Winter von Schneeund Eis und Aufstreuen (falls ver -einbart).

Säuberung des Spielplatzes beiVerunreinigung.

Wochenreinigung:Gründliche Reinigung der Bö -

den des Bewegungsraumes, desGruppenraumes und der Neben -räume mit den jeweils ent -sprechenden Putzmitteln (Reini -gung auch hinter und unter demMobiliar, den Heizkörpern, derWinkel; gefundene Spielsachen aneinem vereinbarten Platz sam -meln).

Reinigung der Fensterscheiben.Sandpflege zu jenen Zeiten, in

denen sich die Kinder viel amSpielplatz im Freien aufhalten (jenach Spielintensität der Kindersollte der Sand mehrmals, min -destens aber 1 x wöchentlich, auf -geschaufelt werden).

Generalreinigung während der Ferien (Weihnachts-, Oster- undSom merferien):

Pflege der Möbel (Kästchen, Tische, auch Wandverkleidung)mit guten umweltfreundlichenPfle gemitteln.

Reinigung der gesamten Ka -chel wände in den Sani täranlagen

Richtlinien zur Raumpflege in Kindergärten, Kinderbetreuungseinrichtungen und Horten

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Hygiene

mit Lauge (gründliche Abzug -reibung mit einer Nylon wasch -bürste oder einem Scotchbrite-Schwamm). Entfernung von Kalk -ablagerungen.

Reinigung der Fenster, Fenster -rahmen und Fensterbretter.

Gründliche Reinigung allerKüch en geräte, auch des Elektro -herdes (besonders des Backrohresund der Kochplatten), der Vor -ratsräume und Schränke.

Entrümpelung und Ordnen derAbstellräume.

Waschen von Vorhängen, Decken und liegen gebliebenerWäschestücke oder chemische Rei -nigung in der Putzerei.

Die gruppenführende Kinder gar -ten pädagogin sorgt da für, dass:

alle Spielgaben vom Boden auf -gehoben und

die einzelnen Spielbereiche auf -geräumt sind,

vor der Reinigung der FensterFarbspuren und Tixostreifen ent -fernt werden,

Tische und Arbeitsflächen vonKlebstoff- und Plastilinrückständenbefreit werden,

im Haushaltsbereich Jausen -teller, Kochgeschirr, Blumenvasenetc. gereinigt und eingeräumt sind,

welke Schnittblumen oder Topf -pflanzen entfernt,

Werkabfälle in den Abfallkübelgegeben werden,

die benützten Räume für dietäg liche Reinigung vorbereitet sind

und täglich mehrmals gelüftetwird (im Gruppen- und Bewe g -ungsraum, in den Sanitäranlagenund Garderoben).

Mit freundlicher Genehmi -gung der Ober öster reich i -schen Landesregierung

Auszug aus: www.ooe.gv.at

Richtlinien für die hygienische Ausstattung und die Reinigung von WC-Anlagen und Duschen

WC-Anlagen und Duschen sind täglich zu reinigen! Es ist darauf zu achten, dass ausreichend Toilettenpapier zur Verfügung steht.

Am Beginn der Reinigung werden Waschmuschel und Armaturen gereinigt.

Die WC-Brille und die WC-Muschel sind mit sauberem Wasser zu reinigen.Im Normalfall sind weder Spülstein noch Desinfektionsmittel erforderlich.

Pissoir-Rinnen und Pissoir-Schalen sind ebenfalls mit sauberem Wasser zu reinigen, insbesonders ist auf das Entfernen von Abflusshindernissen zu achten.

Im Falle von Verschmutzung mit Stuhl oder Blut bzw. bei Auftreten von Infektionskrankheitenist umgehend mit einem Desinfektionsmittel mit Reinigerzusatz zu reinigen.

Aus hygienischen Gründen sind Papierhandtücher zu verwenden.

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Gesundheitsvorsorge

1. Gesundheitsvorsorge im Kin -der garten alltagDie Gesundheitsförderung ist einwichtiger Aspekt des Bildungs -systems Kinder gar ten. Grundlagenfür einen ganzheitlichen, gesund -heitsför d ernden Lebensstil müssenbereits in jungen Jahren vermitteltwer den. Gerade der Kindergarten -alltag bietet zahlreiche Anknüpf -ungs punkte, um einen verantwor -tungsvollen Umgang mit den persönlichen Gesundheits res sour - cen zu lernen. Der Kindergarten ist besonders gut geeignet, um Aktivitäten und Projekte zum Thema Gesundheit zu initiieren.

Die Kindergartenpädagoginnensind ein gutes Vorbild für ge sund -heitsbewusstes Verhalten (z.B. sienehmen vor den Kindern gesundeNahrung zu sich). Die Kindergar -tenpäda go ginnen achten auch aufdas Äußere der Kinder (z.B. Ge -sicht waschen, schmutzige Klei -dungs stücke wechseln).

Die Kinder werden den Tempera -turen und Witterungsbe ding -ungen drinnen und draußen ent -sprechend gekleidet (z.B. nasseKleidungsstücke werden gewech -s elt, wärmende Kleidung bei kaltem Wetter).

Der Kindergarten trifft entsprech -ende Maßnahmen, um die Aus -brei tung ansteckender Krank -heiten gering zu halten (ent -sprechende Information an die Eltern durch Aushänge und Flugblätter, z.B. bei Auftreten vonLäusen im Kindergarten oder an -steckenden Kinderkrankheiten).Beim Zähneputzen im Kindergar -

ten werden die entsprechendenHygienerichtlinien eingehalten.

Die Kindergartenpädagogin ist ofterste Ansprechpartnerin für Eltern,wenn es zuhause Probleme mitdem Schlafen oder Essen gibt. BeiBedarf sollte sie die Eltern an entsprechende Expertinnen und Institutionen weiter empfehlen.

1.1 Toiletten – HändewaschenDer Umgang mit Körperpflegeund die Toilettensituation stellt imKindergarten eine besondere Thematik dar, weil es sich um dieIntimsphäre der Kinder handelt,mit der sorgsam umgegangenwerden muss. Meist wird diesenSituationen jedoch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Dagerade in diesem Bereich Selbst-,Sozial- und Sachkompetenz ent -wickelt und gefördert werdenkönnen, sollte genügend Zeit fürdie Körperpflege, wie z.B. dasHändewaschen vor den Mahl -zeiten oder nach der Toilette, ein-geplant sein. Den Kindern wird sovermittelt, selbständig auf ge -sundheitsfördernde Verhaltens wei -sen zu achten.

Hände waschen bedeutet, dassdie Hände gründlich unter flie-ßendem Wasser und mit Seife ausdem Seifenspender gewaschenund mit einem Papierhandtuch,das nur von einer Person benutztwird, getrocknet werden.

Jede Toilette braucht eine Türe,um den Schutz der Intimsphäreder Kinder zu gewährleisten. DieAusstattung der Waschräumemuss für die Kinder bequem und

zugänglich sein (kindgerechte Toiletten und niedrige Wasch -becken). Die Zeiten für die Be -nützung der Toilette hat den indi -viduellen Bedürfnissen der Kinderzu entsprechen. Eine angemesseneBeaufsichtigung durch die Kinder -gartenpädagogin muss die Sicher -heit und die Einhaltung der hygie -nischen Be dingungen gewähr lei -sten.

1.2 MahlzeitenDie Gestaltung der Mahlzeitenprägt nachhaltig die Gefühle, diesowohl Kinder als auch Eltern mitdem Kindergarten verbinden. DieAtmosphäre beim Essen und dieentsprechenden Rahmenbeding -un gen, wie z.B. ein geeigneterRaum und die Zeitplanung, solltenso gestaltet sein, dass das Essenein positives und gemütliches soziales Erlebnis wird. Mahlzeitensind auch Zeiten für Gesprächezwischen Kindern und Kinder -garten pädagoginnen (z.B. die Kin -der gartenpädagoginnen regen dieKinder an über Ereignisse des

GesundheitsvorsorgeMaßnahmen zur Gesundheitsvorsorge

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Gesundheitsvorsorge

Tages und über Dinge, die die Kinder interessieren zu sprechen,die Kinder haben die Möglichkeitmiteinander zu sprechen).

Kindgerechte Gegenstände sollendie Selbständigkeit erleichtern undfördern (z.B. kindgerechtes Be -steck, kleine Kannen für Ge -tränke). Die Kinder sind zum selbständigen Essen zu ermuntern.

Eine gemeinsame Benützung vonTrinkgefäßen und Besteck durchmehrere Kinder ist zu vermeiden!Ernährungsvorschriften aus den Fa-milien sind zu berücksichtigen, aufLebensmittelallergien und Un ver -träglichkeiten soll Rücksicht ge -nommen werden, alternative Spei -sen bzw. Getränke sind anzu bie ten.

Auf entsprechende Hygienemaß -nahmen, wie dem Hände waschenvor den Mahlzeiten, ist zu achten.

1.3 Ruhen und Schlafen im Kin -der gartenOptimal ist ein eigener ge -mütlicher Schlafraum, der auchtagsüber für Entspannung undRückzug genutzt werden kann.Wichtig ist, dass der Schlafplatzhygienisch und gut gelüftet ist. DieTemperatur im Ruheraum sollteangemessen sein. Das Wohlbe -finden des Kindes wird durch einStofftier von zuhause oder eineneigenen Kopfpolsterbezug ge stei -gert.

Die Gestaltung der Ruhezeit be -darf differenzierter Überlegungen,die die individuellen Bedürfnisseder einzelnen Kinder miteinbe -ziehen müssen. Für jedes Kind istdas eigene Bettzeug zu verwen-den, der Schlafraum darf nichtüberfüllt sein. Hygienische Bestim-mungen bei der Ausstat tung sindeinzuhalten. Es wird vorgesorgt fürKinder, die früher aufstehen oder

nicht schla fen (z.B. Kinder, die auf-stehen dürfen, leise spielen oderBücher anschauen), ein speziellerBereich und Aktivitäten für dieKinder, die nicht schlafen, ist ein-gerichtet.

Das kollektive Schlafen aller Ganztagskinder ohne Berück sich -tigung individueller Bedürf nisseist abzulehnen. Entsprechendeperso nelle Ressourcen sind zuschaffen.

Die Eltern müssen über das Angebot an Mahlzeiten sowie dieRegelung der Ruhezeiten im Kindergarten informiert sein. Be -reits beim Aufnahmegespräch sollten entsprechende Gewohn - heiten des Kindes erfragt werden.

1.4 NichtraucherschutzVor dem Hintergrund des beson-deren Schutzes junger Menschensowie der Zielsetzung der Tabak-prävention besteht in schulischenoder anderen Einrichtungen, in de-nen Kinder und Jugendliche be-aufsichtigt, aufgenommen oderbeherbergt werden, seit 1.1.2005ein ausnahmsloses Rauchverbot.D.h., dass die Einrichtung von„Raucherräumen” in solchen Ein-richtungen untersagt ist (§ 13 Abs.3 des Tabakgesetzes). Daher dürf-ten in derartigen Einrichtungen(Schulen, Internate, Horte, Kinder-gärten u.ä.) keine Raucherräumeeingerichtet werden.

Die Kennzeichnung der Rauchver-bote hat durch einen Rauchver-botshinweis „Rauchen verboten”oder Rauchverbotssymbole, ausdenen eindeutig das bestehendeRauchverbot hervorgeht, zu erfol-gen. Die Rauchverbotshinweisebzw. Rauchverbotssymbole sind inausreichender Zahl und Größe soanzubringen, dass sie überall imRaum oder der Einrichtung klar

ersichtlich sind, es besteht dieMöglichkeit, (handels-)übliche Schil - der oder Symbole zu verwendenoder beispielsweise unter Verwen-dung von EDV-Geräten solcheselbst anzufertigen.

1.5 AlkoholverbotAm 4.7.2007 hat der SalzburgerLandtag das Thema Alkohol inKinderbetreuungseinrichtungenund Schulen beraten. Als Ergebnisist festzuhalten, dass – wegen derVorbildwirkung – in Gegenwartvon Kindern und Jugendlichen einAlkoholverbot gelten soll. Dies be-trifft vor allem Feste und Veran-staltungen, an denen auch dieKinder teilnehmen.

1.6 BiolebensmittelEbenfalls hat der Salzburger Land-tag am 4.7.2007 über Biolebens-mittel beraten. Der Anteil an re-gionalen Biolebensmitteln in denKinderbetreuungseinrichtungensoll nach Möglichkeit angehobenwerden. Zudem soll durch be-wusstseinsbildende Informations-maßnahmen ebenfalls eine Steige-rung des Anteils bei den Biole-bensmitteln erreicht werden.

Literatur:TAGEIN, TAGAUS – Kinder-gartenalltag macht Kinderkompetent Gabriele Bäck/Natalie Bayer-Chisté/MichaelaHajszan, Charlotte Bühler-Institut öbv & hpt-Verlag sowieKindergarten-Skala – revidierte Fassung (KES-R) Luchterhand-Verlag Wolfgang Tietze/Käthe-Maria Schuster/Katja Grenner/Hans-Günther Rossbach

Maria Berktold

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Gesundheitsvorsorge

Händewaschen nach Maria Montessori

MaterialAuf einem kindgerechten Tisch stehen folgende Materialien:

ein Krug und eine Schüssel ein Handtuch eine Seifendose oder -ablage ein Wischtuch eine Nagelbürste Handcreme neben dem Tisch ein Eimer mit Bodentuch und Reinigungsbürste (dazu eine Kinderschürze).

Alle Gegenstände haben die gleiche Farbgebung

Ziellogischer Ablauf von Tätigkeiten; Körperpflege; Sauberkeit; Hygiene

Darbietung

Vorbereitung den Eimer auf das ausgebreitete Bodentuch neben den Tisch stellen, die Bürste daneben legen die Schürze umbinden und die Ärmel hochkrempeln frisches Wasser im Krug holen einen Teil des Wassers in die Schüssel gießen

Vorgang die Hände zum Anfeuchten ins Wasser tauchen und nach unten abschütteln die Hände mit der Seife einreiben die Hände innen und außen aneinander reiben, die Finger einzeln reiben evtl. die Nägel mit der eingeseiften Nagelbürste bürsten die Hände in die Schüssel tauchen und die Seife abspülen und wieder Hände abschütteln, damit das Wasser abtropft

die Hände und die einzelnen Finger mit dem Handtuch abtrocknenAufräumen

Waschwasser in den Eimer gießen frisches Wasser aus dem Krug in die Schüssel nachgießen mit der Bürste den Seifenrand reinigen Wasser in den Eimer gießen mit dem Wischtuch Schüssel trocken wischen Handtuch und Wischtuch zum Trocknen aufhängen, neue Tücher zurechtlegen Eimer mit Schmutzwasser ausleeren Gegenstände wieder in gleicher Anordnung bringen für weitere Übungen

Besonderes InteresseSeifenschaum beim Händereiben erzeugen, Reinigung der einzelnen Finger, Dosierung der WassermengeSelbstkontrolleDie Hände sind nicht sauber, bzw. trockenÜbungenHände im Waschbecken unter fließendem Wasser waschen; andere Körperteile waschen; die Puppe waschen; sich duschen oder baden; Zähne putzen; Tisch waschen; Wäsche waschen; Geschirr spülen; Obst und Gemüse waschen.

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Gesundheitsvorsorge

Naseputzen nach Maria Montessori

MaterialPapiertaschentuch

Zweck Erlernen des Naseputzens Sorge für die eigene Person Hygiene und Gesundheitserziehung Rücksichtnahme auf die Umgebung Selbständigkeit und Unabhängigkeit

Darbietung

das Taschentuch ganz auseinanderfalten und mit beiden Händen zur Nase führen Daumen und Ziegefinger der rechten Hand fassen, beide Nasenflügel, die linken Finger helfen,

das Taschentuch ans Gesicht zu halten (Nase soll in der Mitte vom Tuch verborgen sein) einatmen und einen Nasenflügel leicht zudrücken und aus dem anderen ausblasen mit dem anderen Nasenflügel wiederholen wenn die Nase frei ist, die Nase mit den sauberen Teilen des Tuches abwischen Taschentuch in den Abfalleimer werfen

BesonderesNasenlöcher nacheinander „schnauben”InteresseTaschentuch nur einmal benutzenFehlerkontrolleGesicht und Hände sind verschmiert die Nase ist immer noch verstopftAlterab 2 1/2 JahrenWortschatzbereicherungNase, Nasenlöcher, Schnupfen, Papiertaschentuch, einatmen, ausblasen, abwischen, erkältet, verstopft, frei

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Gesundheitsvorsorge

Zahnpflege im Kindergarten

Zahngesundheit für unsere Kinderist Teamarbeit.Gesunde Zähne sind immer das Ergebnis einer guten Kooperationbzw. einer sinnvollen Rollenver -teilung zwischen Eltern, Kindergar -ten pädagoginnen, Zahnarzt undGesundheitserzieherinnen.

Rolle der Eltern Die Verantwortung für die

Zahn gesundheit der Kinder liegtbei den Eltern.

Die Eltern haben Vorbild wir -kung: Erleben die Kinder die Zahn-pflege der Eltern im Alltag, wird sieauch den Kindern bald selbstver-ständlich.

Die Eltern stellen die not wen -digen Zahnpflegeutensilien bereit.

Am Abend ist es notwendig,dass die Eltern die Kinderzähne„nachreinigen”, da die Kinder imVorschulalter motorisch noch nichtin der Lage sind, die Zahnpflegekorrekt auszuführen.

Die Kinder sollen sobald alsmöglich zu den regelmäßigenKon trolluntersuchungen des Zahn -arztes mitgenommen werden.

Rolle des Zahnarztes Kontrolle und Behandlung der

Zähne. Durchführung der Individual -

prophy laxe: gründliche ZahnreinigungLokales Auftragen von Fluori -

den, um die Weiterentwicklungvon Entkalkungen zu stoppen.

Bei den Backenzähnen kann eine Fissurenversiegelung alsSchutz maßnahme durchgeführtwerden.

Beratung für die Zahnpflege zuHause (Hilfestellung der Eltern).

Rolle von AVOS – Prävention &Gesundheitsförderung

Die AVOS-Gesundheitser zieher -innen bringen zwei mal jährlichmoti vationsfördernde Spiele undLern ma terialien in den Kindergar-ten. Die Themen sind altersgemäß aufbereitet.

AVOS stellt Zahnbürsten für dietägliche Zahnpflege im Kindergar-ten kostenlos zur Ver fügung.

AVOS bietet im Rahmen der El-ternarbeit unterschiedliche Modu-le rund um das Thema Zahn an,um auch die Eltern verstärkt fürdas Thema Zahnpflege zu interes-sieren und einzubinden.

Rolle der KindergartenpädagoginDurch ihr „JA” zur Zahnpflege ist sieauf mehreren Ebenen er folg reich:

Sie bietet Chancengleichheit.Insbesondere Kindern aus sozialbenachteiligten Familien, in denendie Zahnpflege einen geringenStellenwert hat, erhalten dieChance die Wichtigkeit gesunderZähne kennenzulernen. Kinder, die3 Jahre lang das Zähneputzen imKindergarten praktizieren und alsselbstverständlich erfahren haben,greifen erfahrungsgemäß eherauch zu Hause zur Zahnbürste,selbst wenn Eltern die Zahnpflegenicht aktiv unterstützen.

Die Freude zum eigenen Körperwird geweckt und durch wie -derholtes Üben wird Zahnpflegezur Gewohnheit. Die regelmäßigeWiederholung ist notwendig.

Dadurch ist die Unterstützungder kindlichen Persönlichkeit unddie Stärkung der Selbständigkeitund des Selbstvertrauens gewähr -leistet.

Es ist erwiesen, dass Kinder, die

gelernt haben Verantwortung fürihre Zähne zu übernehmen, sichauch in anderen Bereichen gesund heitsbewusster verhalten(Suchtprävention).

Zur Hygiene der Zahnbürsten undZahnbecher im Kindergarten:Einige Tipps, um eventuelle Krank -heitsübertragungen einzuschrän-ken:

Jede Zahnbürste und jeder Be-cher sollte mit einem Zeichen ver-sehen sein.

Ohne den Wasserhahn zu be-rühren, wäscht jedes Kind einzelndie Zahnbürste unter fließendemWasser aus.

Die Bürste mit dem Bürstenkopfnach oben in den Becher stellen(Vermehrung der Bakterien durchFeuchtigkeit, daher muss daraufgeachtet werden, dass die Borstenabtrocknen).

Die Becher so aufstellen, dasssich die Bürstenköpfe nicht be -rühren.

Eine Möglichkeit zur gründ-lichen Reinigung der Becher wäreunter anderem die Reinigung imGeschirrspüler.

Bei regelmäßigem Gebrauch derBürsten sollten sie alle 2 Monateausgewechselt werden. Ebenso sollte ein Wechsel stattfin-den, wenn die Borsten verbogensind.

Nach jeder Infektionskrankheitsind ebenfalls die Bürsten auszu-tauschen.

Der Umgang mit den Zahnpfle-geutensilien muss regelmäßig trai-niert werden und braucht genaueSpielregeln.

Wenn die gründliche Hygienebei der täglichen Zahnpflege nicht

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Gesundheitsvorsorge

gewährleistet werden kann, ist essinnvoll, nach den Mahlzeiten zu-mindest den Mund auszuspülen.

Kinder und Handys

Mag. Angelika Kastner-BukovskiBereichsleitung BildungseinrichtungenAVOS – Prävention & Gesundheitsförderung

Elisabethstraße 2, 5020 SalzburgE-Mail: [email protected]

Informationen zu Kinder und Han dys

Viele Eltern stellen sich die Frage, ob ihre Kinder ein Handybenutzen sollen. Die Sorge um dieGesundheit der Kinder steht dabeiimmer mehr im Vordergrund.

Handys geben wie Rundfunk -sender, Fernsehsender, Radar an la -gen und Mobilfunksender (Handy - masten) hochfrequente elektro -ma gnetische Strahlung ab. DieStrahlenbelastung beim Handy erfolgt während der unempfind -licheren Wachphase, ist meist frei -willig und kürzer als die Dauer - belastung, die von fixen Sende an -lagen ausgeht.

Untersuchungen in Skandi na -vien zeigten verschiedene Sympto -me bei der Handynutzung wie etwa: Wärmegefühl um das Ohr,Kopfschmerzen, Müdigkeit undKonzentrationsschwierigkeiten.Diese Beschwerden nahmen mitsteigender Gesprächsdauer zu.

Darüber hinaus stehen hoch fre -quente elektromagnetische Strah -len im Verdacht krebser regend zusein. Eine Bestrahlung von ge -netisch empfindlichen Mäusen mitGSM-Strahlen (2 mal 1/2 Stunde

täglich über 1,5 Jahre) führte zueiner 2,4fach höheren Lymph kno -tenkrebsrate bei den bestrah l tenMäusen. Methodisch gut durchge-führte epidemiologische Untersu-chungen zeigten bei langjährigerNutzung ein erhöhtes Risiko fürHörnervtumore und bösartigeHirn tumore. Das höchste Risikofür bösartige Hirntumore zeigtedabei die Altersgruppe der unter20jährigen (Hardell 2006).

Es ist anzunehmen, dass Kindergegenüber gesundheitlichen Aus -wir kungen hochfrequenter Strah -lung empfindlicher sind als Er -wachsene: der kleinere Kopf nimmtmehr Strahlung auf, das Nervensys-tem steht in Ent wick lung, der Schä-delknochen dient der Blutbildung(mögliches er höh tes Leukämierisi-ko), das Immun system ist wenigerrobust. Eine Expertengruppe derenglischen Re gierung empfahljüngst, dass die Verwendung vonHandys durch Kinder eingeschränktwer den sollte. Ebenso wurde die Mobiltelefonindustrie aufgefor dert,die Werbung für die Ver wendungvon Handys durch Kin der zu unter-lassen.

Gesundheitsministerium Groß -bri tan nien – Kinder unter 16 Jah-ren sollten:

Handys nur für wichtige Ge -spräche nutzen,

alle Gespräche kurz halten,lange Gespräche erhöhen die

Exposition und sollten unter blei ben.Wenn Eltern ihre Kinder vor

möglichen Risiken, die erst in derZukunft erkannt werden könnten,schützen wollen, sollten sie ihreKinder Mobiltelefone nicht nutzenlassen (London, Dezember 2000).

Wolfram König, Präsident desBundesamtes für Strahlenschutz(BfS), D Eltern sollten ihre Kin der mög -lichst von dieser Techno logie fer n - halten. Die Glaub wür dig keit derMobilfunkindustrie werde maß -ge blich davon abhän gen, ob esgelinge, die Sorgen der Be völ -kerung ernst zu nehmen und dieKritiker stärker einzubinden (Ber -lin, 31. Juli 2001, AFP).

Klaus Schlaefer, DeutschesKrebs forschungszentrum (DKFZ),Heidelberg, DVor allem Kinder und Jugendlichesollten Mobiltelefone deshalbgrund sätzlich nur sehr zurück hal -tend nutzen. Das Gewebe jungerMenschen entwickelt sich nochund ist daher besonders empfin d -lich. Auch der Schädelknochen sei

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Gesundheitsvorsorge

dünner als bei Erwachsenen (Berlin, 31. Juli 2001, AFP).

Arbeitsgruppe „Gesundheit undUmwelt” der Konsultativta gungder deutschsprachigen Ärz te or -ganisationen, Bozen, 12. bis 14.Juli 2001Kinder und Jugendliche unter 16Jahren sollten:

Mobiltelefone nur für wichtigeGespräche nutzen.

Lange Gespräche meiden, da siedie Exposition erhöhen.

Wenn Eltern Ihre Kinder vormöglichen Risken schützen wollen,sollten sie den Gebrauch von Mo -biltelefonen einschränken.

Die Regierungen der beteiligtenLänder werden aufgefordert dieBevölkerung zu informieren undweitere Arbeiten in Auftrag zu ge -ben, die zur umfassenden Abklä -rung der möglichen Risken bei -tragen.

Infos im InternetDie gesundheitlichen Bedenkengegenüber hochfrequenten elek -tro ma gnetischen Feldern nehmenbeständig zu. Einen Überblick gabdie Internationale Konferenz Situ -ierung von Mobilfunksendern am7. und 8. Juni 2000 in Salzburg.Nähere Informationen zur Kon fer -enz und zu Mobilfunk & Ge -sundheit sind im Internet abrufbar:www.salzburg.gv.at/umweltmedizin

Schule, Kindergarten & Han dys,Handymasten, WLAN, DECT ...Neben Wohnungen und Arbeits -plätzen werden auch immer mehrSchulen und Kindergärten durchelektromagnetische Strahlung be -lastet. Sei es, dass ein Handymast(Mobilfunksendeanlage) direkt ineine Schule oder Kindergartenstrahlt, oder dass im Schulhausoder Kindergarten DECT-Schnur-lostelefone oder WLAN-Sender

betrieben werden. In diesen Fällenhandelt es sich um Mikro wel len -sender, die zum Teil hochfre quenteWellen abstrahlen. Die Exposi -tionswerte können dabei typischim Bereich von 0,001 bis 10000μW/m2 liegen.

Durch empirische Untersuchungenkonnte das Referat Umwelt me -dizin bei Wohnungen ermitteln,dass Expositionswerte für GSM-Sendeanlagen im Bereich über 1μW/m2 bei den Bewohnern zuverschiedenen Störungen desWohlbefindens und der Gesund -heit führen können, bei DECT-Schnurlostelefonen bei Wertenüber 0,1 μW/m2. Die britische Expertengruppe (IEGMP) empfahlim Mai 2000: „Für Handymasten auf demSchulgelände empfehlen wir, dassder stärkste Funkstrahl nicht aufirgendeinen Teil des Schulge län -des oder des Gebäudes treffensoll. Ähnliche Überlegungen gel -ten für Handymasten im Nahbe -reich des Schulgeländes.”

Die Strahlung von Funk-LAN(WLAN) liegt ebenfalls im Mikro -wellenbereich und ist wie GSMund DECT gepulst. Bei der In -stallation wird in der Regel ein sg.access point eingesetzt, der als Basisstation fungiert und ständigHochfrequenzstrahlung abgibt.

Be lastungen treten auch beim Notebook auf, da diese Strahlungwährend der Nutzung über eineAntenne abstrahlt. Dabei ist nichtnur der Nutzer, sondern sind auchMitschüler und Lehrer im Nahbe -reich betroffen.

Handys geben beim Einschalten,Ausschalten, beim Absenden undErhalt einer SMS sowie im eingeschalteten Zustand perio -

disch etwa alle 30 bis 60 Minuten,für einige Sekunden eine Strah -lung mit maximaler Leistung ab.Beim Telefonieren wird währenddes Gesprächs elektromagnetischeStrahlung abgegeben. Weitersstrahlen Mobiltelefone sobald sieeingeschalten sind auch im standby ständig kHz-Pulse ab – dahersollten Mobiltelefone nicht amKörper getragen werden. Es gibtMenschen, die auf Strahlung vonMobiltelefonen mit Kopfschmer-zen und Konzen trations problemenreagieren. Pro mi nentes Beispiel istdie ehemalige Direktorin derWHO, Gro Harlem Brundt land, diedaher in Ihrem Büro ein Handyver-bot verhängte. Das bri ti sche Ge-sundheitsministerium em pfiehlt: „Wenn Eltern Ihre Kinder vormöglichen Risiken, die erst in derZukunft erkannt werden könnten,schützen wollen, sollten Sie ihreKinder Mobiltelefone nicht nutzenlassen.”

Zusammenfassend wird empfoh -len:

In Schulen und Kinderbe treu -ungseinrichtungen keine hochfre -quenten Sender zu installieren(GSM, UMTS, DECT, WLAN, etc.)

In die Schulordnung bzw. in Kinderbetreuungseinrichtungenein Gebot/Empfehlung aufzu neh -men, dass die Abschaltung vonHandys auf dem Gelände vorsieht.

Wenn erforderlich, Kontakt mitdem jeweiligen Mobilfunkbe trei -ber zur Reduktion der Sende -leistung oder Abbau des Sendersaufzunehmen.

Dr. med. univ. Gerd Oberfeld,Mai 2007Land Salzburg – 9/11, Referat Umweltmedizin www.salzburg.gv.at/umweltmedizin

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Krankheiten

Dem Kindergarten und derKinderbetreuungseinricht -ung obliegt bei an stecken -

den Krankheiten oder dem Auf -treten von Läusen die Auf gabe dieEltern darüber ent sprechend zu in-formieren.

Nachfolgende Informationen die -nen als Grundlage für Aushängeoder Flugblätter, um die Ausbrei -tung ansteckender Krankheitengering zu halten.

Bei Verdacht auf eine Infektions -krank heit ist von den Eltern/Erzieh -ungs be rechtigten umgehend eineÄrztin oder ein Arzt zu konsul -tieren, welche(r) entsprechendeMedikamente verabreicht, Behan d -lungs empfehlungen gibt, sowieMaß nahmen, wie z.B. die Wieder -zulassung in den Kindergartenfest legt.

Unter Inkubationszeit verstehtman die Zeitspanne zwischen An -steckung und Ausbruch.

MASERNAnsteckungsgefahr: einige Tagevor Krankheitsausbruch bis zu 4Tage nach Auftreten des Aus -schlags.Inkubationszeit: 10 bis 14 Tage.Symptome: Entzündungen im Na -sen rachenraum, trockener Hustenund Fieber, 2 bis 3 Tage späterkleine weiße Fleckchen auf derMundschleimhaut, häufig hohesFieber sowie rötlicher Ausschlagbeginnend hinter den Ohren, dersich über den ganzen Körper ausbreitet, Hautjucken.Wiederzulassung: Nach Abklingender klinischen Symptome, frühes -

tens 5 Tage nach Ausbruch desAus schlags.

RÖTELNAnsteckungsgefahr: 7 Tage vorBe ginn des Ausschlags bis 10 Tagenach seinem Abklingen.Inkubationszeit: 2 bis 3 WochenSymptome: Hellrote punktförmigeFlecken im Gesicht mit Ausbrei -tung des Ausschlags über denganzen Körper, leichtes Fieber,Grippesymptome mit geschwol -len en Lymphknoten am Hals undim Nacken.Wiederzulassung: 1 Woche nachAuftreten des Ausschlags.

WINDPOCKENAnsteckungsgefahr: 2 Tage vor bis6 Tage nach dem Auftreten der ersten Bläschen.Inkubationszeit: 10 bis 28 TageSymptome: Beginnend mit Kopf -schmerzen, Unwohlsein und mit -tel hohem Fieber, stark juckenderHautschlag entwickelt sich schub -weise, Flecken – nässende Bläs -chen – eingetrocknete Krusten.

Wiederzulassung: Bei unkompli -ziertem Verlauf eine Woche nachKrankheitsbeginn.

MUMPSAnsteckung: 7 Tage vor bis 9 Tagenach Beginn der Schwellung.Inkubationszeit: 12 bis 25 TageSymptome: Frösteln, Kopf schmer -zen, Unwohlsein und Fieber,schmerz hafte Anschwellung derOhrspeicheldrüse, Schmerzen beimKauen, Schlucken und Bewegendes Kopfes.Wiederzulassung: Nach Abklingender klinischen Symptome, früh es -tens 9 Tage nach Auftreten derSchwellung.

SCHARLACHAnsteckung: 24 Stunden nach Be -ginn einer wirksamen antibio ti -schen Therapie, unbehandelt biszu 3 Wochen infektiös.Inkubationszeit: 2 bis 4 TageSymptome: Halsschmerzen, Schluck - be schwerden und schnell steigen -des Fieber, Lymphknotenschwel -lung, grippeähnliche Symptome,Himbeerzunge, rötlicher Aus schlag.Wiederzulassung: Bei antibio ti -scher Behandlung und ohneKrank heitszeichen ab dem 2. Tag,ansonsten nach Abklingen derKrankheitssymptome.

KEUCHHUSTENAnsteckung: Beginnt am Ende derInkubationszeitInkubationszeit: 7 bis 14 TageSymptome: Entwickelt sich in dreiPhasen grippeähnlich, Tempera -tur anstieg, Husten - Hustenanfällemit Geräusch, Schleim und ev. Erbrechen – noch nach Wochenvereinzelter Hustenanfälle.

KrankheitenInfektionskrankheiten

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Krankheiten

Wiederzulassung: 5 Tage nach Be-ginn einer Therapie, ohne Be -handlung erst 3 Wochen nachAuftreten der ersten Symptome.

DREITAGESFIEBERAnsteckung: 3 Tage vor dem Fie -ber bis zum Beginn des Aus schlags.Inkubationszeit: 7 bis 17 TageSymptome: 3 bis 4 Tage andau -erndes bis zu 40°C hohes Fieber,nachher fleckiger Ausschlag(Rumpf, Extremitäten).Wiederzulassung: Nach Abklingender akuten Erkrankung.

HEPATITIS AAnsteckungsgefahr: 1 bis 2 Wo -ch en vor und bis zu 1 Woche nachIkterusauftreten.Inkubationszeit: 15 bis 45 Tage,im Mittel 25 bis 30 TageSymptome: Grippeähnliche Sym -pto me erst 15 bis 50 Tage nach einer Ansteckung, mit zuneh men -dem Lebensalter nimmt Schwere -

grad und Dauer der Erkrankung zu.Wiederzulassung: 2 Wochen nachAuftreten der ersten Symptomebzw. 1 Woche nach Auftreten desIkterus.Maßnahmen: Einschalten des Ge -sundheitsamtes, entsprechendeEin haltung der Hygienemaß nah -men (z.B. Handdesinfektion). Ärzt -liche Meldepflicht!

HEPATITS BAnsteckungsgefahr: Solange imSerum nachweisbar.Inkubationszeit: 40 bis 90 (bis200) TageSymptome: Erste Anzeichen ca. 30bis 180 Tage nach Ansteckung, Virus noch vor Krankheits symp -tomen im Blut, Infektion ohne erkennbare Anzeichen oder mitFieber, Erbrechen, Bauchschmer -zen und Gelbsucht.Wiederzulassung: nur das Allge -mein be finden entscheidetMaßnahmen: Einschalten des Ge - sund heitsamtes, entsprechende Ein - haltung der Hygienemaß nah men(z.B. Handdesinfektion). ÄrztlicheMeldepflicht!

KOPFLÄUSEAnsteckungsgefahr: solange Läuseoder Nissen nachgewiesen werden.Inkubationszeit: Lebenszyklus 3Wochen, Übertragung vonMensch zu Mensch oder durch gemeinsame Verwendung von Ge -brauchsgegenständen (z.B. Kopf -be deckungen).Symptome: Juckreiz an der Kopf -haut, fest am Haar haftende Nis -sen besonders im Schläfen- undNackenbereich sowie hinter denOhren, Nissen sind im Gegensatzzu Schuppen an den Haaren fest -gekittet.Zulassung: nach erfolgter Behand -lung - bei Nissenfreiheit!Maßnahmen: Information der El -tern, sorgfältige Inspektion vonKon taktpersonen, Behandlung allerFamilienmitglieder, Rollen spiel u ten - silien (Kopfbe deckungen, Kämme,Bürsten) in Lausshampo olauge ein - weichen oder bei 60°C wasch en.Bei wiederholtem Befall ärzt lichesAttest einfordern!

Literatur:www. landkreis-oldenburg.de

Robert Koch InstitutEmpfehlungen für die Wieder -zulassung in Schulen und sonstigen Gemeinschafts ein -rich tungen

Maria Berktold

Kombinationsimpfung (A+B)für Personen in Kinderbetreu -ungsein richtungen und Ein -rich tungen für Menschen mitBehinderung em pfohlen!

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Krankheiten

Die gesetzliche Meldepflicht nachdem Epidemiegesetz:Zur Meldung verpflichtet sind inerster Linie der zugezogene Arztund in Krankenanstalten der Leiterder Anstalt.

Die unter § 3 Epide mie gesetz Zif -fer 5 genannten Vor steher öffent -licher und privater Lehranstaltenund Kindergärten im Bezug auf dieihrer Leitung unterstehendenSchüler, Lehrper sonen und Schul -bediensteten sind nur dann zurMeldung ver pflichtet, wenn keinArzt oder kein Leiter einer Kran -k enanstalt vor han den ist.

Die Meldung hat an die Bezirks -verwaltungsbehörde (Gesund heits - amt), in deren Gebiet sich derKranke oder Krankheitsver däch -tige aufhält binnen 24 Stunden zuerfolgen. Zu den Krankheiten, die im (Ver -dachts-), Erkrankungs- und Ster -be fall meldepflichtig sind und inKindergärten und ähnlichen Ein -

richtungen vorkommen, ge hören:Bakterielle Lebensmittelver gif- tungenMaserninfektiöse HepatitisDiphtherieübertragbare Gehirnentzün dun- genübertragbare GenickstarreKeuchhustenScharlach

Die Tuberkulose ist nach dem Tuberkulosegesetz innerhalb von 3 Tagen durch den damit befas-sten Arzt der Bezirksverwaltungs -be hörde anzuzeigen.

Nicht meldepflichtige Infektions -krankheiten, die in Kindergärtenauch von Bedeutung sind:

FSMEBorrelioseInfluenzaMumps WindpockenRotavirenNorwalk-like-Virus

RötelnScabiesKopflausbefall

Gegen einige der oben genanntenInfektionskrankheiten werden imRahmen des österreichischen Impf - konzeptes Gratis-Impfungen zurVerfügung gestellt. Das sind:

MasernMumpsRötelnHepatitis BDiphtherieTetanusKeuchhustenKinderlähmungHaemophilus influenzae Typ BRotaviren

Impfstoffe stehen auch gegen fol-gende Krankheiten zur Ver fü gung:

WindpockenHepatitis AMeningitis CInfluenzaPneumokokken

Infektionskrankeiten

Wenn Sie genaue Informationen über Impfungen erhalten möchten so erfahren Sie dies durch den Österreichischen Impfplan, der unter der Internetadresse des Bundesministeriums für Gesundheit, Familie undJugend www.bmgfj.gv.at zu finden ist.

Ausführliche Informationen zu den einzelnen Infektionskrankheiten erhalten sie auf der Homepage des Robert Koch Institutes unterwww.rki.de.

Unter anderem ist dort auch das Merkblatt mit den Empfehlungen für die Wiederzulassung in Schulen und Gemeinschaftseinrichtungen zu finden, das viele interessante Informationen enthält, wobei zu beachten ist, dass sich die Angaben auf deutsche Gesetze beziehen.

Dr. med. Christa Weichselbaum, Referat 9/11

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Krankheiten

Ein Krampfanfall stellt keine Er -krankung, sondern nur ein Symp -tom einer Erkrankung dar.

Bei Säuglingen und Kleinkindernverlaufen Krampfanfälle unty - pisch. Ein Krampfanfall kann sichdurch plötzliches Erschlaffen derMusku la tur, starren Blick, Ver -drehen der Augen oder Atem -pause mit gräu lich-bläulichen Ver -färben der Haut zeigen.

Weitere Symptome sind Bewusst -seins störungen bis zur Bewusst -losigkeit, rasch steigende Tempe -ratur (Fieberkrampf), unerwarteteBewegungen (rhythmische Zuck -

ungen oder Versteifungen desKör pers), Schaum vor dem Mund,Zungenbiss, Einnässen (Urin/Stuhl),nach dem Krampf meist ein so genannter „Nachschlaf oder Er -schö pfungsschlaf”.

Erste Hilfemaßnahmen:Kinder aus einer möglichen Ge -

fahrenzone bringen, um eineSelbstverletzung zu vermeiden,umstehende Gegenstände entfer -nen, gegebenenfalls das Kind aufden Boden legen, umpolstern.

Zuckende Gliedmaßen nichtfest halten, da sich das Kind ver -letzen kann.

Das Kind beruhigen, warm hal -

ten und nicht alleine lassen bis derArzt eintrifft.

Sobald wie möglich den Notarztverständigen!

Den Anfallsablauf möglichst ge -nau beobachten und die Dauerfesthalten, um den Arzt entsprech -end informieren zu können.

Atemwege freihalten. Das Kindanschließend in eine stabile Seiten -lage bringen.

Fühlt sich das Kind sehr warman, besteht der Verdacht eines Fie -ber krampfes oder einer Infektion.Wadenwickel oder kalte Umschlä -ge senken das Fieber.

Eltern verständigen.Maria Berktold

Was tun bei Krampfanfällen?

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Kankheiten

Scharlach ist den älteren Ge ner -ationen in Österreich als sehr gefährliche Krankheit in Erinner -ung, da noch im 19. Jahrhunderteine Sterblichkeit von über 15%bei einer Scharlacherkrankung be -stand.

Bis in die 70iger Jahre hinein warjedoch die Diagnose Scharlachauch bei uns noch Einweisungs -grund für eine mehrwöchige sta -tionäre Behandlung, da man ins -besondere die Folgeerkrankungendes Scharlachs wie Herz- und Nierenerkrankungen befürchtete.

Die Krankheit Scharlach wird aus -gelöst durch Bakterien (beta-hä -mo lysierende Streptokokken derGruppe A) und zeigt im Vollbildfolgende Symptome:

FieberHalsschmerzeneventuell ErbrechenRötung des weichen Gaumensdiffuser roter Ausschlag der im

unteren Bauchbereich beginnt, dieZunge ist weißlich belegt und erstim weiteren Verlauf der Krankheitentsteht die so genannte Him beer -

zunge, die aufgrund der Papillen -schwellung eine himbeerähnlicheOberfläche zeigt.Die Diagnose des Vollbildes Schar -lach ist in der Regel leicht und derErregernachweis durch einen Ra -chen abstrich ist dazu nicht immernotwendig.

Die beta-hämolysierenden Strep -to kokken der Gruppe A müssenjedoch nicht immer zum Vollbilddes Scharlachs führen, sondernkönnen, insbesondere wenn derPatient schon öfters mit demScharlacherreger in Berührung ge -kommen ist, auch nur eine leichteHalsentzündung (so genannteStrep tokokkenpharyngitis) verur -sachen, welche die Person nichtwesentlich beeinträchtigen muss.Diese Träger des Scharlacherregerskönnen jedoch, wenn sie keinerBehandlung unterzogen werden,immer wieder andere Personenanstecken.

Daher ist es in Kindergärten undSchulen nötig, dass bei gehäuftenScharlacherkrankungen, auch beiKindern mit leichten Halsent zün -

dungen, eine Infektion mit demScharlacherreger behandelt wer -den muss, um eine Weiterver -breitung zu verhindern, oder dasKind bleibt diesen Gemeinschafts -ein richtungen fern.

Die Ansteckung erfolgt meist vonKind zu Kind durch Tröpfchen -infektion (Speichel), Kontaktin fek -tion oder durch Gegenstände, dieder Erkrankte benutzte. Die Zeitzwischen Ansteckung und Auftre-ten der ersten Krankheitszeichen(Inkuba tions zeit) beträgt beiScharlach in der Regel 1 bis 7 Ta-ge.

Der Scharlach lässt sich in der Regel durch eine ausreichend langeAntibiotikagabe gut behan deln.

Merkblatt für Scharlach

Für den Inhalt verantwortlich:

Schulärztlicher Dienst Land SalzburgMichelle Etzer

Gstättengasse 105020 SalzburgTel. 0662/8042-2881

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Krankheiten

Vielleicht gehören Sie zu denMenschen, die noch nie Läuse gesehen haben. Dieses Merkblattsoll die nötige Information überdas Erkennen und die erfolgreicheBehandlung der Kopfläuse geben.

Erst der starke Befall von Kopf -läusen macht sich durch Juckreizan der Kopfhaut bemerkbar undbei der Durchsicht der Haare entdeckt man die mehr oder weniger zahlreichen, fest am Haarhaftenden „Nissen” (die etwa 0,8bis 1 mm großen, weißlichen Eierder Kopfläuse), welche zunächsthaarwurzelnah an den Haaren, besonders im Schläfen- undNacken bereich sowie hinter denOhren festhaften.

Manchmal werden die Nissen mitSchuppen verwechselt; letzterelassen sich jedoch leicht mit denFingern von den Haaren abstrei -fen, während die Lauseier an diesen festgekittet sind.

Die etwa 2 bis 4 mm großen Läuseoder die etwas kleineren Larven -formen sieht man oft erst nachlängerem Suchen. Ihre Farbe kannvon weißlich über grau bis fastschwarz variieren.

Die Übertragung erfolgt nie durchein Tier, sondern durch Kontaktvon Mensch zu Mensch oderdurch die gemeinsame Verwen -dung von Gebrauchsge gen stän -den (Kämme, Bürsten, Kopf be -deckungen).

Dies geschieht natürlich besondersleicht innerhalb der Familie und anOrten, wo viele Personen für kurze

oder längere Zeit auf ver häl tnis -mäßig engem Raum zusammen -kommen (Schulen, Kindergärten,Horte, Heime).

Die Kenntnis über die Lebensge -wohnheiten und Entwicklung derLäuse, sowie die einschlägigen Vorschriften machen die Be ach -tung der nachfolgenden Punktenotwendig:1. Eine von Kopfläusen befal le nePerson darf so lange keine Schule(Kindergarten, Kinderbetreuungs -ein richtung, Hort usw.) betreten,bis sie ausreichend behandelt ist.

2. Die Behandlung erfolgt mit ei-nem läuseabtötenden Mittel, welches Sie in der Apotheke er -halten. Zur Behandlung werdenMittel auf Silikonölbasis empfoh-len, die die Atemöffnungen derLäuse verstopfen und ungiftigsind. Dazu wird das Mittel in dieHaare einmassiert.

3. Lesen Sie vor der Behandlungaufmerksam den Beipackzettel desMittels und führen Sie die Anwen-dung genau nach der Gebrauch-sanweisung durch.

4. Nicht immer sind nach einer Haarwäsche mit einem Laus sham -poo auch alle Lauseier abgetötet,daher ist nach 5 bis 6 Tagen eine„Sicherheitswäsche” zu empfeh -len.

Nach einer erfolgreichen Behand -lung können die Lauseier (Nissen)noch in den Haaren haften blei -ben. Sie sind jedoch abgetötet.Um auch die Nissen aus dem Haarzu entfernen, spülen Sie die Haare

mit Essigwasser (ca. 2 EsslöffelSpeiseessig – NICHT ESSENZ! –auf 1 Liter Wasser) und versuchenSie anschließend die Lauseier aus-zukämmen.

Wenn man alle Lauseier entfernthat, ist ein Neubefall leichter zu er-kennen. Häufige Behandlungenmit Lausshampoo zur Nissenent-fernung sollen nicht durchgeführtwerden.

Häufige Kuren mit Lausshampoozur Nissenentfernung sollen nichtdurchgeführt werden.Je kürzer das Haar, desto leichterdie Behandlung, desto sicherer derErfolg.

Auch nach erfolgreicher Behan d -lung sollen besonders Kinder mitlangen Haaren immer wieder kon-trolliert werden, denn:Eine erfolgreiche Behandlungschützt nicht auf Dauer vor neuer-licher Ansteckung durch von Läu-sen befallene Personen!

Wichtig ist es den Ursprung desLausbefalles festzustellen. Hin-weise der Lehrer oder Eltern kön-nen dafür eine große Hilfe sein.Besonders zu beachten ist, dass beiLausbefall in einer Familie alle Fa-milienmitglieder untersucht wer-den und eventuell eine gleichzeiti-ge Behandlung aller Familienmit-glieder durchgeführt wird.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, obes sich um Schuppen oder Lauseier(Nissen) handelt, ziehen Sie bitteIhren Hausarzt zu Rate oder führen Sie sicherheitshalber eine Behandlung durch.

Merkblatt über Maßnahmen bei Befall von Kopfläusen

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Krankheiten

Bei Befall eines Kindes in einerGruppe sollten alle Kinder zumgleichen Zeitpunkt behandelt wer-den, um einer Ausbreitung vorzu-beugen.

Entlausung von Räumen, Möbeln,Büchern oder Heften bei Auftretenvon Kopfläusen ist nicht ziel -führend und auch nicht erfor -derlich. Diese Läuseart ist nämlichgezwungen, möglichst alle 2 bis 3Stunden Blut zu saugen und be -nötigt überdies die Körperwärmedes Menschen. Daher verlässt siepraktisch nie freiwillig den Men -schen, um sich an Wänden usw.festzusetzen.

Bitte beachten Sie: auch gepflegtePersonen können Kopfläuse be -kommen.

Bei Anzeichen eines Lausbefallssofort die Behandlung durch füh -ren und unbedingt nach der mög-lichen Infektionsquelle fahn densowie Schule, Kindergarten usw.verständigen.

Nur durch Konsequenz und per -sönliche Aktivität kann Lausbefallrasch und dauerhaft bekämpftwerden.

Bei immer wieder auftretendenLausbefall im Kindergarten oder inder Schule wird empfohlen, dieKinder auch dem Haus-, Kinder-oder Hautarzt vorzustellen, um dieWirksamkeit der Lausbehandlungüberprüfen zu lassen.

Schulärztlicher Dienst Land SalzburgMichelle Etzer

Gstättengasse 105020 SalzburgTel. 0662/8042-2881Stand September 2011

Impfungen

Im Bundesland Salzburg werdenalle vom Obersten Sanitätsratempfohlenen allgemeinen Schutz -impfungen für Kinder kostenlosangeboten.

Im Vorschulalter (vom 3. Lebens -monat bis zum 6. Lebensjahr) werden die allgemeinen Schutz -impfungen von den niederge las -senen Kinderfachärzten und Ärz -ten für Allgemeinmedizin durch - geführt.Im Schulalter (vom 6. bis 13. Le -bensjahr) werden die notwendigenImpfungen von Amtsärzten in denSchulen vorgenommen.Angeboten werden eine Grund im -mu nisierung, sowie Auffrisch un -gen für folgende Impfungen:

Diphtherie Tetanus Keuchhusten (Pertussis) Hämophilus influenzae b (Hib) Kinderlähmung (Polio) Hepatitis B (ab dem Geburts jahr gang 1998) Masern, Mumps, RötelnRotaviren

Interessante Links:SmithKline Beecham: Kinderimpfungen und was El tern darüber wissen sollten

Apothekerkammer: der Österrichische Impfplan für Kinder, Säuglinge und Jugendliche

Empfehlungen des OberstenSanitätsrates (Impfausschuss):

http:www.gesundheit.bmgfj.gv.at

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Ablauf und OrganisationIn Entbindungsstationen, Arzt pra -x en, Mutterberatungsstellen undApotheken wird jeweils eine An -forderungskarte ausgegeben, mitwelcher der Impfling ein per sön -liches Impfgutscheinheft beim Ar -beitskreis für Vorsorge medizin(AVOS) bestellen kann.Dieses Heft beinhaltet Gutscheine

für jede einzelne angebotene Impfung im Vorschulalter mit dem jeweils persönlichen Impffahrplan(= Datum für jede einzelne Impf -ung). In den Schulen wird die/derEr ziehungsberechtigte über jedean ge botene Impfung mittelsMerk blatt informiert und hat dieMög lichkeit, das Kind für die Impfung anzumelden.

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Krankheiten

Infektionskrankheiten im Kindes -alterEine Reihe von Infektionen tritthauptsächlich im Kindesalter auf.Sie werden häufig als „harmloseKin derkrankheiten” angesehen.Trotz der Möglichkeit der Impfungtrifft man auch heute noch auf dieMeinung, dass es besser sei, Kinderkrankheiten durchzu mach -en. Dabei wird jedoch nicht be -dacht, dass jede mit Fieber einhergehende Infektion eineschwere Belastung für den kleinenPatienten und seine Familie dar -stellt. Darüber hinaus kann nichtimmer davon ausgegangen wer -den, dass eine Kinderkrankheitharmlos verläuft. In einigen Fällenentstehen schwerwiegende Folge -schäden.

Wie reagiert der Körper auf eineInfektion?Krankheitserreger, die in den Kör -per eindringen, werden von ihmmit den Abwehrstoffen seines Immunsystems bekämpft. Wirdder Körper zum ersten Mal mit einem Erreger infiziert, dauert eseinige Tage, bis er genügend spezifisch auf die Krankheits er re -

ger gerichtete Abwehrstoffe pro -duziert hat. Während dieser Zeitkönnen sich Krankheitserregernoch vermehren.

Es kommt zur Erkrankung. Bei einem späteren Kontakt des Kör -pers mit dem gleichen Erreger istdas Immunsystem in der Lage,diesen zu erkennen und sofort zubekämpfen. Dank dieses Abwehr -systems kommt die Krankheitnicht zum Ausbruch. Nach einerInfektion sind wir gegen den jeweiligen Erreger meistens immun.

Was ist eine Impfung?Durch die Impfung werden demKörper abgetötete oder abge -schwächte Krankheitserreger zu -ge führt. Der Körper produziertnun gezielt Abwehrstoffe, z.B.Anti körper, ohne dabei die Krank -heit zu durchleiden. Somit werdenwir gegen diese Krankheiten ge -wappnet, d.h. wir entwickeln eineImmunität. Je nach Art des Impf -stoffes besteht der Immunschutzüber Jahre, oftmals für das ganzeLeben. Mit der Impfung wird demnach eine natürliche Infektionnachgeahmt, man kann sie auch

als vorgezogene und kontrolliertverlaufende Infektion ansehen.Der wichtige Unterschied: Nachder Impfung tritt keine Erkrankungein. Nur in sehr seltenen Fällenkann es nach der Impfung zu ähnlichen Krankheitserschein un -gen kommen wie nach einer na -türlichen Infektion. Diese ver lau -fen in den meisten Fällen aber mildund klingen bald wieder ab.

Zur Vorsicht sollten nach einerImpfung wie bei einer ganz leichten Infektion, z.B. einem Schnupfen, alle außergewöhn lich -en Belastungen vermieden wer -den.

Das Immunsystem soll Gelegen -heit haben, eine gute Abwehr gegen den Erreger aufzubauen.Dafür braucht es auch ein wenigZeit. Nach etwa zwei Wochen istder Impfling dann gegen die jeweilige Krankheit geschützt.

Warum impfen wir?Die Möglichkeit, Kinder durch eineImpfung sicher vor Infektions -krank heiten zu schützen, wurde inden 50er und 60er Jahren als

Allgemeine Impfinformationen

Für Fragen stehen Ihnen dasGe sundheitsamt der Bezirks -haupt mannschaften bzw. desMa gistrates der Stadt Salz -burg, sowie die Lan dessani -tätsdirektion im Amt der Lan -des regierung gerne zur Ver -fügung.

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Feststellung der Immunität gegen Röteln im Zugeder Anstellungsuntersuchung als Landeslehrerin

(Kindergartenpädagogin)

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Krankheiten

ungeheurer medizinischer Fort -schritt begrüßt.

Weil manche der damals ge -fürchteten Infektionskrank heit en,wie die Kinderlähmung auf grunddes hohen Prozentsatzes an ge -impften Kindern heute viel sel te -ner vorkommen, fühlen wir uns sicher.

Kleinere Epidemien (d.h. gehäufteKrankheitsausbrüche) an Masernoder unzählige Fälle von Keuch -husten zeigen uns aber, wie wichtig die Impfung möglichst al-ler Kinder noch immer ist. Fach -leute betonen aber immer wieder,dass ein umfassender Impfschutznicht nur für das einzelne Kind,

sondern gerade auch für die nochungeimpften Säuglinge und an -dere aus gesundheitlichen Grün -den ungeimpfte Kinder große Bedeutung hat. Die Impfung, d.h.Immunschutz, ohne krank zu wer -den, ist noch immer die zuver -lässigste Prophylaxe.

In allen Ländern wird durch dieWelt gesundheitsorganisation (WHO)versucht, möglichst alle Kinderdurch frühzeitige Impfungen vorKinderkrankheiten zu schützen. InÖsterreich gibt der Oberste Sani -tätsrat (Bundesministerium für Soziale Sicherheit und Genera -tionen) regelmäßig Impfempfeh -lungen heraus, nach denen ge -impft werden sollte, um möglichst

alle Kinder umfassend zu schü t -zen.

In jedem Falle sollten Sie sich vorder Impfung Ihres Kindes über dieBedeutung der geplanten Schutz -impfung informieren. Deshalb haben wir diese Info-Seiten zu -sammengestellt. Darüber hinaussollten Sie aber alle offenen Fragenmit Ihrem Arzt besprechen.

Auszug aus: www.salzburg.gv.at

Landessanitätsdirektion Salzburg/Impfungen/Allge-meine ImpfinformationenGesundheit/SozialesDr. Monika Ruis

Der Begriff Landeslehrerin giltauch für Kindergartenpäda go gin -nen und andere Betreuungsperso -nen

Unter Röteln versteht man einedurch Röteln-Viren verursachte Infektionskrankheit. An Röteln er -kranken hauptsächlich Kinder zwischen dem 3. und 10. Lebens - jahr, aber auch Erwachsene. DieÜbertragung erfolgt durch Tröpf -cheninfektion, z. B. Anniesen oderAnhusten. Der Verlauf der Er kran -kung ist fast immer komplika -tionslos, nur vereinzelt kommenEntzündungen von Gelenken oderdes Gehirns vor. Wirklich ge -fährlich ist eine Röteln-Infektionbei schwangeren Frauen in den

ersten drei Schwanger schaftsmo -naten. Dabei können die Virenschwere Missbildungen des Unge -borenen verursachen, wobei be -son ders Augen-, Herz-, Gehirn-und Innenohranomalien auftreten.

Lehrerinnen haben durch ihren engen Kontakt zu Kindern ein hohes Infektionsrisiko. Deshalb istes gerade für diesen Personenkreiswichtig, sicher gegen eine Röteln-Infektion geschützt zu sein, um beieiner Schwangerschaft ihr Unge -borenes nicht zu gefährden.

Schutz vor einer Röteln-Infektionwird einerseits durch eine durch -gemachte Röteln-Infektion er -reicht, welche lebenslange Immu -

ni tät hervorrufen kann, anderer -seits durch die Röteln-Impfung.Sowohl durch die Erkrankung alsauch durch die Impfung werdenschützende Antikörper gegen dasRöteln-Virus gebildet. Die Fest -stellung der Immunität erfolgtdurch Bestimmung dieser spezi -ellen Antikörper im Blut, sodass eine Blutabnahme notwendigwird.

Jede Frau sollte vor einer Schwan -gerschaft eine derartige Blutunter -suchung auf Immunität gegen Röteln durchführen lassen. DieHöhe des Titers der Röteln- Antikörper gibt Auskunft darüber,ob man gegen eine Infektion aus-reichend geschützt ist.

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Krankheiten

Dies ist bei einem Titer ab 1/32oder höher der Fall. Die Röteln-Anti körperuntersuchung sollteauch durchgeführt werden, wenndie Frau glaubt, eine Röteln-Infek-tion durchgemacht zu haben.Auch nach einer Röteln-Impfung(früh es tens 3 Monate danach)sollte kontrolliert werden, ob dieIm pfung angegangen ist. Dieerfolg reiche Impfung schützt fürmin des tens 10 Jahre. Danach soll-te der Antikörperstatus etwa alle 5Jahre überprüft werden.

Die Röteln-Antikörperbestimmung(einschließlich Blutabnahme) ist imZuge der Anstellungsuntersuch -ung durch den Amtsarzt für dieAnstellungswerberin kostenlos.Die Laborkosten von € 9,10 sindjedoch zunächst von der An -stellungswerberin zu übernehmen.

Kostenersatz:Vorlage der beglichenen Rech -

nung und des Einzahlungsbelegesoder deren Fotokopie unter An ga -be der Bankverbindung (mit Ban k -leitzahl) im Wege der jeweiligenSchulleitung bzw. des Dienst ge -bers, die das bestehende Dienst -ver hältnis zu bestätigen haben,beim Amt der Salzburger Landes -re gierung, Fachabteilung 9/1 –Landessanitätsdirektion, Postfach527, 5010 Salzburg.

Sollte die Landeslehrerin die Rö -teln-Antikörperbestimmung erst zueinem späteren Zeitpunkt durch -führen bzw. den Antikörper-Statusüberprüfen lassen, so werden dieKosten ebenfalls vom Land Salz -burg übernommen.

Soweit sich der Dienst- bzw.Wohnort in der Stadt Salzburg befindet, wird die Blutabnahme infolgenden Unter suchungsan stal -ten bzw. Labora torien durchge -führt:

SALK Labor GmbH, MüllnerHauptstraße 48, 5020 Salz burg

Medizinisch-diagnostisches La bora torium Dr. Johann Georg Mustafa Bergstraße 14, 5020 Salzburg

Medizinisch-diagnostisches La bora torium Dr. Hans Richter Bergstraße 14, 5020 Salzburg.

In allen anderen Fällen wird dieBlutabnahme von den Schul- undSprengelärzten vorgenommen. Beider Blutabnahme möge aus drü -cklich die Berufsbezeichnung „Lan -d es lehrerin” (Kindergarten pä da-gogin) angegeben wer den.

Es ist die Rechnung für die Blut -abnahme und für die Röteln-Anti -körperbestimmung zu be glei chen.

Sodann kann in der oben an -geführten Weise die Rücker stat -tung beantragt werden.

Von der Landessanitätsdirektion werden folgende Kostenersätze geleistet:

Blutabnahme durch den Sprengel- oder Schularzt: € 8,40

Blutabnahme durch den Amtsarzt: € 2,18

Röteln-Antikörperbestimmung im Labor: € 10,66

Röteln-Antikörperbestimmung, SALK: € 10,66

Der Untersuchungsbefund wird dem zuweisenden Arzt, oder wenn die Blutabnahme in der Untersuchungsstelle erfolgte, der untersuchten Person übermittelt.

Die Kosten für eine allfällige Röteln-Schutzimpfung werden nicht vom Land getragen.

Landessanitätsdirektion Salzburg, Dr. Monika Ruis

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Krankheiten

Jedes zehnte Kind in Salzburg hatAsthma, aber nur bei der Hälfteist die Diagnose bekannt!Asthma ist die häufigste chro -nische Erkrankung im Kindesalter!

AsthmaanfallDas sollten Sie sofort tun:1. Setzen Sie das Kind bequemaufrecht hin. Bleiben Sie ruhig und beruhigenSie das Kind.Zufuhr von Fischluft.Öffnen beengter Kleidungsstücke.Medikamentenabgabe nach Ver -ord nung.2. Schütteln Sie das Dosieraerosoldes „Atemwegserweiterungs-Me -di kamentes” und geben Sie 2Sprüh stöße in die Inhalier kammer(Spacer) – das Kind atmet einigeMale ein und aus. Wiederholen Siediesen Vorgang.Siehe Vereinbarung Medikation!3. Warten Sie 10 Minuten. Wennkeine Besserung eintritt, wieder -holen Sie Schritt 2.4. Wenn auch das keine Hilfe brin -gt, rufen Sie einen Arzt.Wiederholen Sie Schritt 3 bis zumEintreffen des Arztes.

Das ist Asthma:Bei Asthma besteht eine erhöhteEmpfindlichkeit der Atemwegegegenüber verschiedenen Reizen.Die Atemwege verengen und ent -zünden sich, werden rot und ge -schwollen.

Asthma ist nicht ansteckend.Asthma ist eine allergische Erkran -kung wie auch der Heuschnupfenund die Neurodermitis.Die Veranlagung für Asthma wirdvererbt.

Bitte beachten Sie, dass die Dia -gno se Asthma oft noch nicht ge -stellt wurde und die Eltern nichtwissen, dass ihr Kind Asthma hat.

Daran erkennen Sie Asthma:Die Verengung und Entzündungder Atemwege beim Asthma führtzu Symptomen, die man hörenund spüren kann.

1. Das kann das Kind spüren:Gefühl, zu wenig Luft zu be kommen AtemnotBeklemmungsgefühl, Stechen im Brustkorb

2. Das können Sie hören:Pfeifende oder keuchende Ge räusche im Brustkorberschwerte, brodelnde oder ziehen de Atmung immerwieder auftretender trock enerHusten bei körperlicher An -strengung und/oder Nacht.

Wenn bei einem Kind eines derangeführten Symptome auftritt,könnte es Asthma haben. Raten Sie den Eltern zu einemArzt besuch.

Das bedeutet Asthma:Wenn die Diagnose Asthma ge -stellt wird, sollten sich Eltern undBetroffene aktiv über diese Krank -heit informieren.

Oft sind zur Behandlung spezielleMaßnahmen im Wohnbereich undein atemwegserweiterndes Medi -ka ment ausreichend.

Bei einigen Kindern ist zur Ver -besserung und Normalisierung derLungenfunktion jedoch zusätzlich

eine entzündungshemmende In -ha lationsbehandlung über längereZeit notwendig.

Das kann Asthmasymptome aus -lösen:

Allergene, wie z.B. Hausstaub -mil ben, Tierhaare, Gräserpollen,Baumpollen, gelegentlich Schim -mel pilze und gewisse Nahrungs -mittel.Erkältungsvirenkörperliche Anstrengungkalte LuftZigarettenrauch, Verkehrsab ga -se, Hausbrandabgase, Staub,Duft stoffe, Räucherstäbchenund Stress können Asthma-symptome verstär ken.

HausstaubmilbenHausstaubmilben lieben Matra t -zen, Teppichböden und Polster -möbel; daher sollten diese Einrich -tungen in Kindergärten und Schu -len möglichst vermieden werden.Decken und Polster in Kuschel -ecken sollten aus zumindest mit60°C waschbaren Materialien seinund etwa alle 2 Wochen ge wa -schen werden. Günstig sind glatteBöden und Möbel.

Asthma

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Krankheiten

SchimmelDie Schimmelbildung wird durcheine hohe Luftfeuchtigkeit imRaum gefördert.Die Luftfeuchtigkeit sollte zwi -schen 45% und 55% betragen. Sie können durch vermehrtes Lüf-ten und Heizen der Schimmel -bildung vorbeugen.

TiereDie Haltung und das Mitnehmenvon Haustieren in Kindergärtenund Schulen bei Asthmakindern istabzuklären.

Vor allem Katzen können bei Asthmakindern schwere Asthma -anfälle auslösen und Räume überWochen mit dem allergenen Staubbelasten.

Bei einer starken Tierhaarallergiekönnen sogar Tierhaare oder Tier -staub auf der Kleidung andererKinder zu Atembeschwerden füh -ren.

Der Besuch von Zirkusvor stel lun -gen, Kleintierausstellungen oderBauernhöfen kann für Asthma -kinder belastend sein.

Asthma und SportAsthma ist kein Hindernis fürsport liche Höchstleistungen. Kör -per liche Belastung kann aber zuAtemproblemen führen. Asthma -kinder sollen Sport betrei ben, dieBelastung jedoch selbst wählen.

Asthmakinder sollten immer einbronchienerweiterndes Medika -ment mit sich führen. Manchmalist auch die Inhalation eines Medi -kamentes vor der körperlichen Belastung notwendig. Asthma me -di ka mente sind keine Do ping -mittel.

Nach der Aufwärmphase kann dieBelastung individuell angepasstund mit Pausen gesteigert werden.Bei Atemnot sollte das Kind eine

Pause für Atemübungen bzw. fürdie Einnahme eines bronchiener -weiternden Medikamentes einle -gen.

Beim Turnen im Freien könnenwährend des Pollenfluges und beiInhalation kalter Luft verstärktAsthmabeschwerden auftreten.

Kinder brauchen frische LuftIn Kindergärten und Schulen be-steht ausnahmsloses Rauchverbot!

Wenn Ihr Kindergarten bzw. IhreSchule an einer stark befahrenenStraße liegt, versuchen Sie über dieder Straße abgewandte Seite zulüften. Verwenden Sie in Innen -räumen keine Duftlampen undRäucher stäb chen.

Kinder mit Asthma haben auch imKindergarten oder in der SchuleBe schwerden, speziell beim Laufenoder bei kalter Luft. Sprechen Siemit den Eltern über das Asthmades Kindes. Das Kind sollte immerein Medikament mit haben, dasdie Atemwege sofort erweiternkann.

Im Erste-Hilfe-Kasten sollte einbronchienerweiterndes Medika -ment und eine Inhalierkammer(Spacer) zur Verfügung stehen(siehe Verordnung Medikation).

Auszug aus: www.salzburg.gv.at/paedaginfo

Weitere Informationen:Kostenlose Informations -materialien über Kinderasthma bei AVOS Elisabethstraße 2 Tel. (0662) 624772/0 Internetseite: www.avos.at

Internetseiten des AsthmaProjektes Salzburg: www.salzburg.at/asthma

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Krankheiten

MERKBLATT „Allergien”

Informationen bei Allergien

Schon bei der Einschreibung nach möglichen Allergien der Kinder fragen (Nahrungsmittelallergien, Hausstaubmilben, Pollen, Tiere, Insektenstiche, ...).Aufnahme dieser in den Anmeldebögen und in das Notfallblatt der schriftlichenArbeitsdokumentation.

Maßnahmen im Falle des Auftretens erfragen.

Im Falle von Medikamentengabe ärztliche Bestätigung einfordern bzw. einschulen lassen.

Vermeiden von allergieauslösenden Kontakten und Situationen.Stofftiere für zwei Tage in Tiefkühler – schützt sechs Wochen vor Milbenbefall.Decken und Polster (Kuschelecken, Betten) über 60°C waschen (ev. Polyurethanüberzüge).Staubsauger mit Spezialfilter verwenden.Fernhalten von Insekten – besonders bei Getränken.

Nicht zu hohe Luftfeuchtigkeit (50 - 60%).

Keine zu hohe Raumtemperatur (unter 20°C).

Reizstoffe (Kleber, Lacke, ...) vermeiden.

Emotionale Belastung steigert Reaktion auf Allergene – daher vermeiden!

Allergische Reaktionen können sich im schlimmsten Fall in einem anaphylaktischen Schock äußern. Dieser stellt einen lebensbedrohlichen Zustand dar!

Informieren Sie sich bei einem Erste-Hilfe-Kurs über die Maßnahmen!

Dr. Peter Hinterreiter, Oberndorf

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Infektionskrankheiten

Zeckengefahr

Zecken treten bevorzugt in Misch -wäldern bzw. an Übergangs zonenzwischen verschiedenen Ve ge -tationsformen auf, das heißt anWaldrändern mit daran angrenz -enden Wiesen, an Waldlich tun -gen, an Bach- und Flussauen, imGrenzbereich zwischen Laub- undNadelwäldern.

Zecken lauern in Gras und nie d ri -gem Gebüsch an der Unterseiteder Blätter, weshalb man sie auch

nicht sieht. Hohes Gras, Gebüschund Unterholz so gut es geht, meiden!

Nach einem Aufenthalt in zecken -verseuchtem Gebiet, sollte mansich gründlich nach Zecken ab -suchen. Wird man von einer Zeckebefallen, ist sie möglichst bald zuentfernen und ein Arzt aufzu su -chen. Durch einen Zeckenbisskönnen FSME (Frühsommer-Men -gingo en ce phalitis), Borreliose undEhrlich iose übertragen werden.

Nähere Informationen über In fek -tionsgefahr, Schutzimpfung oderFSME - Gebiete Österreichs bietetIhnen http://www.zecken.at

Bei der Planung von Waldtagenund Ausflügen sollten Sie sich darüber informieren, ob das an -gestrebte Ziel in einem FSME-Endemiegebiet liegt.

Sollte sich der Kindergarten oderdas Ausflugsgebiet in einem aus -gewiesenen Zeckengebiet be- fin den, sind die Eltern über das Ri-siko eines Zeckenbisses im Rah -men des Kindergarten be su ches zuinfor mieren.

Das bei liegende Form blatt von Dr.Hinter reiter kann Ihnen hier alsKopier vorlage dienen.

Eine Sensibilisierung der Eltern fürdas IMPFEN erscheint sinnvoll, dieEntscheidung ob ein Kind geimpftwird, können jedoch nur die Elterntreffen.

Beachten Sie dazu angefügteKopiervorlage:

„Zecken-Formblatt für Veran staltungen im Freien”.

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Erste Hilfe

Im Kindergarten werden denKin dern im Allgemeinen keineMedi ka mente verabreicht!

Kinder, die akut erkrankt sind (z.B.Fieber, Kopfweh, Zahnschmerzen,etc.), müssen zuhause bleiben, ansonsten besteht die Gefahr derAnsteckung der übrigen Kinderund Kindergartenpädagoginnen.Grundsätzlich ist bei der Erkrank -ung eines Kindes während desBe triebes Folgendes zu beachten:

Das Kind ist ehestmöglich den Eltern zu übergeben bzw. von die senwieder mit nach Hause zu neh men.

Im Akutfall Beiziehung einesArz tes.

Keine Eigendiagnose erstellen!Keine Medikamente verab reich -

en! Dies gilt auch für pflanzlicheund homöopathische Mittel! Alsokeine Tabletten, Tropfen, Salben,Globuli bzw. diverse Salben, z.B.für Bienenstiche, etc. Das Kindkönnte auf ein Medi kament aller -gisch reagieren. In der Folge kön -nte es zu einer lebens be droh lichenSituation kommen.

In Not- und Ausnahmefällen ist esmöglich, den Kindern im Kin der -garten Medikamente zu verab rei -chen. Dies ist zum Beispiel bei einerchronischen Erkrankung (z.B. Asth -ma, Epilepsie, etc.) notwen dig. Auchwenn ein Kind wegen eines Infektes(Angina, Mittelohr entzün dung) nochweiterhin Anti bio tika einneh menmuss, kann es den Kin dergarten wieder besuch en, wenn keine An -steckungs ge fahr mehr be steht.

Folgendes ist bei der Verabreich -ung von Medikamenten unbe din -gt zu beachten:1. Klärung, ob das Medikament

nicht doch zuhause eingenommenwerden kann.2. Das Medikament muss durchden Arzt verordnet und mit Verab -reichungshinweisen versehen sein.3. Eine schriftliche Einverständ nis -erklärung der Eltern/Erziehungs -be rechtigten ist erforderlich: Namedes Kindes, Bezeichnung des Me -dikamentes, Dosierung, Uhr zeitund Dauer der Einnahme, etc.4. Schriftliche Festlegung der Vor -gangsweise zwischen Arzt, Erzieh -ungsberechtigten, Kinder gar ten -pä da gogin und Kindergar ten er -halter (siehe Kopiervorlage).5. Die Medikamente müssen ab -solut kindersicher verwahrt wer -den.

Keinesfalls darf die Kindergarten -pädagogin einem Kind eigen -mächtig ein Medikament verab -reichen, welches nicht vom Arztverschrieben wurde!

Nur in absoluten Not- und Aus -nahmefällen ist es unter be stim -mten Voraussetzungen möglich,den Kindern im Kindergarten Me -dikamente zu verabreichen. Diesist z.B. der Fall bei Kindern mit einer chronischen Erkrankung(Ast h ma, Epilepsie) oder beiAller gien (Bienen, Wespen).

Rechtliche Grundlage hierfür istder § 50a Abs.1 des Ärztege setzes:„Übertragung einzelner ärztlicherTätigkeiten im Einzelfall an Laien § 50a. (1) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne ärztliche Tätigkeiten an1. Angehörige des Patienten,2. Personen, in deren Obhut derPatient steht, oder an

3. Personen, die zum Patienten ineinem örtlichen und persönlichenNaheverhältnis stehen, übertra -gen, sofern sich der Patient nichtin einer Einrichtung, die der me -dizinischen oder psychosozialenBehandlung, Pflege oder Be -treuung dient, befindet. Zuvor hatder Arzt der Person, an die dieÜbertragung erfolgen soll, die erforderliche Anleitung und Unter -weisung zu erteilen und sich zuvergewissern, dass diese über dieerforderlichen Fähigkeiten verfügt.Der Arzt hat auf die Möglichkeitder Ablehnung der Übertragungder in Frage kommenden ärzt -lichen Tätigkeiten gesondert hin -zu weisen. Sonstige familien- undpflegschaftsrechtlich gebotene Maß - nahmen sowie § 49 Abs. 3 bleibenunberührt.(2) Eine berufsmäßige Ausübungder nach Abs. 1 übertragenenärzt lichen Tätigkeiten, auch imRahmen nicht medizinischer Be -treu ung, ist untersagt.”

Erste HilfeVerabreichung von Medikamenten im Kindergarten

Beim Auftreten von Unfällenoder lebensbedrohlichen Um -ständen ist die Kindergar ten -pädagogin ver pflich tet Erste-Hilfe-Maßnah men zu ergreifenbzw. den Arzt oder die Rettungzu verständigen!

Grundsätzlich müssen die Er -zieh ungsberechtigten vor ein -em Arzt besuch des Kindes bzw.vor der Einlieferung in einKrankenhaus verständigt wer -den. Der Transport des Kindessollte mit dem Ret tungswagenerfolgen.

Maria Berktold

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Erste Hilfe

Folgende Materialien sollten in einem guten Notfallschrank einesKindergartens nicht fehlen:AllgemeinesEinmalhandschuheAlu-Decke

Zubehör Sterilium (zur Desinfektion) Fieberthermometer Lampe (zum in den Mund schauen) Einmallanzettnadeln (zur Schie fer extraktion) Scheren (verschiedene Arten) Pinzetten (gute Qualität) Wattestäbchen Eventuell eine Erste-Hilfe-Bro schüre des Roten Kreuzes Kältepackung

Verbandsmatierial Watte Almulin (für Brandwunden) Moment- und Schnellverbände (verschiedene) Mulltupfer und -binden

selbsthaftende Binden Pflaster Leucoplast Wundkompressen Fingerschnellverbände Dreiecktücher (mindestens 5 Stück)

HinweiseEin Erste-Hilfe-Kasten sollte zwarfür die Kindergartenpädagoginleicht erreichbar sein, aber vorMissbrauch durch die Kinder gutgeschützt werden! Es muss alsoein idealer Standort gewährleistetsein, der dem gesamten Personalzugänglich ist.

Im Erste-Hilfe-Kasten ist beson -dere Ordnung und Reinlichkeitnotwendig (kein Blut; nicht fürPutzmittel verwenden).Mindestens ein gut ausgestatteterNotfallkasten je Einrichtung mussvorhanden sein, in bestimmtenFunktionsräumen (z.B. Werkraum,entfernter Bewegungsraum oder

Garten) sowie für Ausflüge wirdein zusätzliches Notfallspaket em -pfohlen.

Auch die bestbestückte Kinder -gar ten-Apotheke nützt nichts,wenn nicht durch laufenden Be -such von Erste-Hilfe-Kursen dieneuesten Kenntnisse in Erste Hilfeerworben werden!Dr. Peter Hinterreiter, Obern dorf

Erste-Hilfe-Kasten für den Kindergarten

Erste Hilfe Kurs oder Notfal -lkurs für Kleinkinder

Über das Rote Kreuz werdenGrund kurse, Auffrischungs -kur se oder der für den Kinder -gar ten be reich wichtige Klein -kinder not fall kurs angeboten.

Für größere Einrichtungen be -steht die Möglichkeit Ter -mine vor Ort zu vereinbaren,Bestä tigungen für den Dienst -geber werden ausge stellt.

Personen die in Kindergärtenund Kinderbetreuungseinrich -tun gen tä tig sind, sollten alle3 Jahre ein en Auffrisch ungs -kurs be such en! Nähere Informationen er hal -ten Sie unter:

Österreichisches Rotes KreuzLandesverband Salzburg 5020 Salzburg, Dr.-Karl-Renner-Str. 7Tel.: 0662/8144 - 494Fax.: 0662/8144 - 495E-mail: [email protected]

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Erste Hilfe

Vermeidung von Bienen- undWes penstichen

Vermeiden Sie jede brüske Be -wegung, wenn eine Biene oderWespe sich nähert.

Halten Sie Abstand zu blühen -den Blumen und zu überreifen, amBoden liegenden Obst.

Vorsicht bei der Gartenarbeit:Bedecken Sie Ihren Körper so gutwie möglich mit langen Hosen undlangärmeligen Hemden oder Blu -sen, Hut und Handschuhen.

Meiden Sie Parfums, Deos,Haar sprays, stark parfümierte Son -nen schutzmittel, Haarshampoosmit Geruchsessenzen.

Meiden Sie weite, fliegendeKlei der, schwarze oder farbig ge -musterte Stoffe. Besser sind weiße,grüne und hellbraune Stoffe.

Lassen Sie keine Süßigkeitenoder Fleisch und deren Reste offenstehen oder liegen.

Schweiß und Kohlendioxid zie henviele stechende Insekten an. GrößteVorsicht ist deshalb beim Turnenund Spielen im Freien ge boten.

Vorsicht beim Barfuß gehen:Bienen lieben Klee, viele Wespennisten im Boden.

Halten Sie Abfallkübel im undum das Haus stets gut ver schlos -sen und sauber.

Meiden Sie Orte, wo Tiere ge -füttert werden. Die verstreutenFutterreste ziehen Bienen undWes pen an.

Halten Sie die Fenster in IhremSchlafzimmer tagsüber geschlos -sen oder montieren Sie einMücken netz.

Alarmieren Sie Imker oder dieFeuerwehr, wenn sich ein Bienen -schwarm in Ihrer Umgebung nie -derlässt.

Werden Sie von zahlreichen Bienen oder Wespen belästigt, sobedecken Sie den Kopf mit Armenoder Kleidungsstücken. EntfernenSie sich langsam, ohne abrupteBewegungen aus der Gefahren -zone.

Insektenabstoßende Mittel, sogenannte „Repellents“, sind ge -gen Bienen und Wespen wirk -ungs los, da diese nur stechen,wenn sie sich bedroht fühlen.

Tragen Sie Ihr Notfallset immermit sich, wenn Sie Insektengift -allergiker sind.

Lebensweise von Bienen undWes pen

Bienen und Wespen werden mitzunehmender Außentemperaturund Luftfeuchtigkeit aktiver, aberauch aggressiver und stechlustiger.

Zerdrückte bzw. stechende Bie -nen und Wespen setzen Lock -stoffe frei, die andere Insektenderselben Art zum Stechen ver -anlassen.

Bienen und Wespen werdendurch rasche Bewegungen gereiztund durch bestimmte Farben undGerüche angezogen.

Bienenstiche ereignen sich amhäufigsten beim Barfußgehen imRasen, bei Gartenarbeit und beimMotorradfahren. Ein besonderesRisiko stellt ein Bienenstock in derNähe des Wohn- oder Arbeitsbe -reiches dar.

Wespenstiche kommen oft beimEssen im Freien vor, in Gärten mitFallobst, beim Treten in ein Wes -pen nest im Boden oder beim Auf -stöbern eines Wespennestes imHaus.

Behandlung von Bienen- undWes penstichenGrundsätzlich kann Nichtaller gi -kern und Allergikern geraten wer -den, die betroffene Stelle mit einerSteroid- (= Cortison-)creme zu behandeln, zu kühlen bzw. hochzu lagern und den Bienenstachelsorgfältig mit Fingernagel oderPinzette zu entfernen, wobei derGiftsack nach Möglichkeit nichtkomprimiert werden sollte; dieshätte eine zusätzliche Injektionvon Gift zur Folge.

Bei Stichen von Bienen oder Wes -pen im Bereich der Mundhöhlemuss der Patient unverzüglich inärztliche Behandlung gebrachtwerden, da die Gefahr der Ent -wicklung einer Schlund- und Kehlkopfschwellung besteht. Zwi -schen zeitlich wird empfohlen, vorsichtig Eiswürfel zu lutschenoder schluckweise Eiswasser zutrinken.

Ab einer großen Anzahl von Bienen- oder Wespenstichen beiKindern und auch bei Er wachs -enen besteht die Gefahr einer bedrohlichen toxischen Reaktion.

Verhalten bei Bienen- und Wespenstichen

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Erste Hilfe

Auch diese Patienten müssen sichin ärztliche Behandlung begeben.

Allergiker sollten eine so genannte„Notfallapotheke” mit sich füh -ren, die ein Kortikoid, ein Anti -histaminikum und einen Adrena -linpen beinhaltet. Für Allergikergibt es die Mög lichkeit einer spe -zifischen Immun therapie, die meist

über 3 bis 5 Jahre durch geführtwird und bei Bienen und Wespeneine Schutz rate von ca. 90% be -wirkt.

Die Reaktorkatastrophe von Tscher - no byl hat nach den bisherigen Erkenntnissen in Weiß russland, derUkraine und Teilen Russlands zueiner dramatischen Zunahme vonSchilddrüsenkar zinomen bei Kin -dern geführt. In hoch belastetenRegionen wurden Steigerungenbis über das 100-fache der sonstüblichen Häuf igkeit dieser Karzi -nome fest ge stellt.

Kaliumjodidtabletten, rechtzeitigeingenommen, bieten einen effek -tiven Schutz gegen die Aufnahmevon radioaktivem Jod in die Schild -drüse und daher gegen Schild -drüsenkarzinome. Die Bevorratungdieser Tabletten ist daher - geradeangesichts mehrerer grenznaherKernkraftwerke - für unsere Kinderbesonders wichtig!

Bereits im Jahr 1999 wurde allenKindergärten empfohlen, Kalium -jod idtabletten vorrätig zu halten(unser Schreiben vom 23.11.1999,Zahl: 2/06-6220/30-1999).

Die Ablauffrist der derzeit ge -lagerten Tabletten ist Mitte 2002erreicht. Es ist daher nunmehr

erforderlich, den Austausch gegenneue Tabletten durchzuführen.

Den kinderbetreuenden Einrich -tungen obliegt es, nach telefo -nischer Vereinbarung mit der Apo -theke bzw. den Hausapothekenführenden Ärztinnen und Ärzten,die dort lagernden neuen Ta -bletten abzuholen und die altenBestände für die Entsorgung zu -rückzugeben.

Das Bundesministerium für sozialeSicherheit und Generationen stelltden kinderbetreuenden Einrich -tungen die erste Tagesdosis vonKaliumjodidtabletten für alle Kin -der sowie eine volle Packung mit10 Tabletten für alle an diesen Einrichtungen tätigen Bedien -steten bis zum 40. Lebensjahr kostenlos zur Verfügung. Per so -nen ab 40 Jahren sollen die Ta -bletten nicht mehr einnehmen, daes bei dieser Altersgruppe fallwei-se zu Schilddrüsenüber funk tionenkom men kann und das Ri siko fürdie Entstehung von strahlenindu -zierten Schilddrüsen kar zinomen indieser Altersgruppe wesentlich geringer ist.

Kaliumjodidtabletten dürfen imAnlassfall nur an jene Kinder aus -geteilt werden, für die eine Ein -verständniserklärung der Elternbzw. Erziehungsberechtigten vor -liegt. Die Eltern bzw. Erziehungs -berechtigten erhalten eine Infor -mation über die Gefahren von radioaktivem Jod, sowie über dieVorteile und mögliche Nebenwir -kungen bzw. Kontraindikationender Kaliumjodidtabletten. Damitverbunden ist der Hinweis, dassdie Eltern bzw. Erziehungsbe rech -tigten in Zweifelsfällen die Ein -nahme der Tabletten durch ihreKinder mit ihrem Arzt/ihrer Ärztinabklären müssen.

Kontraindika tio nen (Gegenanzei -gen für die Ein nahme von Kali -umjodid ta bletten) sind dem Kin -der garten umgehend mitzuteilen.

Die bereits vorliegenden Einver -ständniserklärungen behalten ihreGültigkeit.Die entsprechenden Einverständ -nis erklärungen und Merkblätterfür die Eltern und Erziehungs -berechtigten (siehe Beilage) kön -nen kopiert werden und werden

Kaliumjodidprophylaxe

Dieses Merkblatt wurde vonder Landessanitätsdirektion Salz -burg/Umweltmedizin in Zu -sam men ar beit mit der Landes -klinik für Der ma tologie /Aller -gieam bu lanz des St. JohannsSpitals Salzburg erarbeitet. Salzburg, August 2003.

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Erste Hilfe

auch auf der Homepage des Bun des ministeriums für Gesund-heit, Familie und Jugend unterwww.bmgfj.gv.at als Down loadauch in türkischer, serbokroati-scher, slowenischer und englischerSprache zur Verfügung stehen.

Auch die Landessanitätsdirektionempfiehlt die Bevorratung der Kaliumjodidtabletten. Sie solltenkindersicher an einem Ort aufbe -wahrt werden, wo sie im Anlassfallauch gefunden werden (z.B. ErsteHilfe-Box).

Abgabe von Kaliumjodidtablettennach Kernkraftwerksunfällen

Warum sollen Kaliumjodid ta blet -ten eingenommen werden?Die Reaktorkatastrophe von Tscher -nobyl hat nach den bis herigen Erkenntnissen in Weiß russland, derUkraine und Teilen Russlands zueiner dramatischen Zunahme vonSchilddrüsenkrebs bei Kindern ge -führt. In hoch belasteten Regio nenwurde ein Vielfaches der sonst üb-lichen Häu f igkeit dieser Krebsartfest gestellt.

Radioaktives Jod kann nachschwe r en Reaktorunfällen in gro -ßer Aktivität freigesetzt und beigrenznahen Reaktoren und un -gün stiger Wetterlage auch zu unsverfrachtet werden. Kaliumjodidtabletten, rechtzeitigein genommen, bieten einen wirk -samen Schutz gegen die Auf -nahme von radioaktivem Jod indie Schilddrüse und daher gegenSchilddrüsenkrebs. Die Bevor ra -tung dieser Tabletten stellt somiteine wichtige Strahlen schutz maß -nahme dar.

Zum Schutz vor anderen radio -aktiven Stoffen und gegen äußereStrahlung werden andere Strah -len schutzmaßnahmen gesetzt.

Wann sollen Kaliumjodidtabletteneingenommen werden?Die Tabletten dürfen im Katastro -phenfall nur nach ausdrücklicherAufforderung durch die Gesund -heits behörden eingenommen bzw.verabreicht werden.Eine derartige öffentliche Auffor -der ung ist nur zu erwarten, wenn:

es in Grenznähe zu einemschwer sten Kernkraftwerksunfallkommt, bei dem massiv radio -aktives Jod freigesetzt wird und

auf Grund der Wetterbe din -g ungen mit einer massiven Ver -frachtung des radioaktiven Jodsnach Österreich zu rechnen ist.

Die Aufforderung kann auch während des Aufenthaltes IhresKindes im Kindergarten, Hort oder Kinderheim erfolgen.

In diesem Fall ist die rasche Ver -abreichung der ersten Tages dosisbereits im Kindergarten, Hort oderKinderheim für den Schutz IhresKindes wichtig. Aus diesem Grundwird dort die erste Tagesdosis Kaliumjodid für Ihr Kind bereit -gehalten. Für Kinder in Kinder -heimen liegt eine komplette Ein -zel packung zu 10 Tabletten auf.

Für die Abgabe der Kaliumjod id -tabletten an Ihr Kind im Kindergar -ten-, Hort- und Kinderheimbereichist das Vorliegen Ihres Einver ständ -nisses erforderlich.

Folgender Ablauf ist in einem Ka-tastrophenfall vorgesehen:

Bei Gefahr in Verzug Warnungdurch Sirene oder Lautsprecher -wag en

Radio/TV einschalten Nur nach ausdrücklicher be hör -

dlicher Aufforderung Kaliumjo did -tabletten an die Kinder mit vor -liegender Einverständniserklärungausteilen

Weitere behördliche Verhaltens -maßregeln abwarten bzw. befol -gen

Wer soll Kaliumjodidtabletten ein -nehmen?Die Erfahrungen nach Tschernobylund bisherige wissenschaftliche Erkenntnisse haben gezeigt, dassKinder und Jugendliche durchmas sive Freisetzungen von radio -aktivem Jod besonders gefährdetsind an Schilddrüsenkrebs zu er -kranken. Daher ist die öffentlicheBevor ratungsaktion speziell auf dieZielgruppe der Kinder und Jugend -lichen ausgerichtet.

Wie werden die Tabletten dosiertbzw. eingenommen (Tagesdosis)?Die Tabletten bzw. Tablettenteilewerden zerdrückt und mit etwasFlüssigkeit, eventuell mit einerkleinen Mahlzeit, eingenommen. 1Tablette enthält 65 mg Kalium -jodid; die Tabletten können bei Bedarf halbiert und geviertelt wer -den.

Dosierung Empfohlene Menge

Neugeborene (1. Lebensmonat) Einmalig 1/4 Tablette

Kleinkinder (vom Beginn des 1/2 Tablette pro Tag2. Lebensmonats bis unter 3 Jahren)

Kinder von 3 bis unter 12 Jahren 1 Tablette pro Tag

Jugendliche von 12 bis unter 18 Jahren 2 Tabletten pro Tag

Schwangere und Stillende Einmalig 2 Tabletten

Personen von 18 bis unter 40 Jahren Einmalig 2 Tabletten

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Erste Hilfe

GegenanzeigenFragen Sie bitte im Zweifelsfall Ihre Ärztin/Ihren Arzt!

Kaliumjodid 65 mg – Tablettendür fen nicht eingenommen wer -den bei:

bekannter Überempfindlichkeitgegen Jod, wie z.B. Jododerma tuberosum (dunkelrote, runde,schwammig weiche Hautverän -der ungen mit geschwürartiger,ver krusteter Oberfläche)

bekannter Überempfindlichkeitgegen einen anderen Bestandteildes Präparates

früheren oder derzeitigen Er -krankungen der Schilddrüse (z.B.Über funktion der Schilddrüse)

Dermatitis herpetiformis (chro -nisch wiederkehrende Hauter kran -kung mit herpesähnlicher Blasen -bildung, Ausschlag und brennen -dem Juckreiz)

Hypokomplementämischer Vas -ku litis (allergisch bedingte Entzün -dungen der Blutgefäßwände)

Teilen Sie bitte auch Änderungenbezüglich des Vorliegens von Ge -genanzeigen umgehend der Leit -ung des Kindergartens, Hortesoder Kinderheimes mit.

Besondere WarnhinweiseBesondere Vorsicht ist geboten beiPersonen mit:

Asthma bronchiale Herzinsuffizienz

Nierenfunktionsstörungen Autoimmunkrankheiten.

In diesen Fällen fragen Sie bitte Ihren Ihre Ärztin/Ihren Arzt, ob dieEinnahme von Kaliumjodid bei Ihrem Kind angezeigt ist. Ihre Ärztin/Ihr Arzt wird dazu die not -wendigen Untersuchungen durch -führen oder veranlassen und mitIhnen die Möglichkeit der Ein -nahme der Tabletten vorab klären.Beachten Sie in diesen Fällen gegebenenfalls auch die Not wen -digkeit von Kontrollunter such un -gen bei Ihrem Kind nach der Ein -nahme der Tabletten, die Sie mitIhrer Ärztin/Ihrem Arzt absprech -en sollten.

NebenwirkungenUnmittelbar nach der Einnahmevon Kaliumjodidtabletten kann eine leichte Reizung der Magen -schleimhaut auftreten, wenn dieTabletten auf nüchternen Mageneingenommen werden. Die Ta -bletten sollen daher in etwas Flüssigkeit gelöst und eventuellmit einer kleinen Mahlzeit ein ge -nommen werden.

Einige Stunden nach der Einnahmevon Kaliumjodidtabletten könnenvor allem Überempfindlichkeits -reaktionen auftreten: Hautrö tun -gen, vorübergehende Rötung desGesichts, Verschlechterung be ste -h en der Hauterkrankungen, Jod -akne, Entzündungen des Zahn -

fleisches, der Bindehaut oder derNasenschleimhaut (Schnupfen),ver mehrte Schleimbildung in denBronchien.

Kaliumjodid kann Erkrankungender Schilddrüse auslösen. Wenn einige Tage bis Wochen nach derEinnahme von Kaliumjodid tablet -ten bei Ihrem Kind erhöhter Pulsoder Schweißausbrüche auftreten,suchen Sie bitte Ihre Ärztin/IhrenArzt auf.

In Polen waren nach der Reak -torkatastrophe von TschernobylJodpräparate an mehr als 10 Mill.Kinder und mehr als 6 Mill. Er -wachsene verabreicht worden. Diebeobachteten Nebenwir kun genwaren dabei mild und vor über -gehend.

Im Zweifelsfall halten Sie bitteRücksprache mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt. Sollte eine deroben angeführten Krankheitenoder Un verträglichkeiten beiIhrem Kind festgestellt werden,melden Sie dies bitte um -gehend der Lei tung von Kin -dergarten, Hort oder Kin der -heim.

Bei Auftreten von Nebenwir -kun gen muss ärztlicher Ratein geholt werden.

Seit dem Reaktorunglück in Fukushima ist das Thema Kaliumjodidprophylaxewieder aktuell.

Die Haltbarkeit der Kaliumjodidtabletten ist zwar abgelaufen, wird aber vom Gesundheitsministe-rium bis 2012 verlängert. Dann erfolgt der Austausch über die Apotheken.Denken Sie bitte daran, die Zustimmungserklärung der Eltern zur Verabreichung einzuholen! Neue Einrichtungen müssen die Kaliumjodidtabletten in der Apotheke abholen.

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Kopiervorlagen

Musterhygieneplan für Kindergärten

Elterninformation

Zecken-Formblatt für Veranstaltungen im Freien

Vereinbarung über die Verabreichung von

Medikamenten

Einverständniserklärung zur Abgabe von

Kaliumjodidtabletten an Kindergärten,

Horte und Kinderheime

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Gegen FSME (viral bedingt) besteht die Möglichkeit einer aktiven (Schutz-) Impfung (Grund -immunisierung und 1. Auffrischung nach 3 Jahren, dann alle 5 Jahre auffrischen).

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Maria Berktold, Land Salzburg

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