2
42 Referate der siebten Friihjahrstagung sieh aueh naeh Behandlung mit 10 mg/kg- Tag ~-M-Noradrenalin HC1 p.o. im Herzen nachweisen (1,25 ± 0,23 y/g). Trotz dieser ~hnliehkeit wirkte aber nur ~-M-DOPA antihypertensiv. Eine Entspeicherung von Noradrenalin ira Gehirn scheint keine Bedingung fiir die Blutdruck- senkung zu sein, da Metaraminol in Dosen, die im Gehirn den Catechol- amingehalt nicht ver/inderten, antihypertensiv wirkte. Es fand sich auch keine Beziehung zwischen der Aktivierbarkeit des Sympathicus durch Eserin (Blutdrucksteigerung an Ratten in Urethannarkose) und der antihypertensiven Wirkung der genannten Substanzen. Nur naeh elft~giger Vorbehandlung mit ~-~-DOPA war der Eserineffekt reduziert, jedoeh nicht naeh Gabe yon ~-~-Noradrenalin, zc-MMT oder Metara- minol. Literatur BRUNNER, H., P. R. HEDWALL, L. 1V[AITREU. M. t~EIER: Naunyn-Schmiedebergs Arch. exp. Path. Pharmak. 9~55, 5 (1966). Dr. L. M~TRE Forschungslaboratorium der CIBA AG, Pharmazcutische Abteilung, CH-4 Basel Kinetik der Formaldehyd- und Ameisens~iureoxydation bei versehie- denen Tierspecies. Von G. MALOR~Y Gem/~l~ frfiheren Versuehen mit RIETBROCK U. SCHNEIDER(1965) yard Formaldehyd (FA) bei intravenSser Gabe raseh yon den roten Blut- kSrperehen aufgefangen und zu Ameisens/£ure (AS) oxydiert. Zur Mes- sung der Kinetik dieser Vorg~nge dienen die folgenden Versuehsanord- nungen: 1. Bestimmung des zeitliehen Ablaufs der FA-0xydation und der AS-Elimination bei Kaninchen, Meersehweinehen, Ratten und Katzen in Abh/~ngigkeit yon der Infusionsgesch~Jndigkeit; 2. Beein- flussung der AS-0xydation dureh Folsaure bzw. Methotrexat. Dem Verschwinden des FA aus dem Blur liegt bei halblogarithmischer Darstellung keine Exponentialfunktion zugrunde. Im Gegensatz zur AS ist die Elimination des FA nieht proportional der jewefls vorhandenen Konzentration. Fiir die untersuehten Tierspeeies 1/~l~t sich ffir FA ein- heitlich eine biologisehe ttalbwertszeit yon 1 rain ermitteln; dies sprieht ffir einen einheitliehen Entgiftungsmeehanismus. Das Verschwinden des FA wird bei drei Infusionsgeschwindigkeiten gemessen: 8 ml/min, 2 ml/min und 0,5 ml/min. Stets wird die gleiehe FA-Menge (1,17 mM/kg) als 0,2 M L5sung infundiert. Bei der langsamen Geschwindigkeit yon 0,5 ml/min ist w/~hrend und nach der Infusion -- /~hnlich wie bei der oralen Zufuhr -- ira Blur praktisch kein FA nachweisbar, sondern nur die in den Erythrocyten aus dem FA stiirmiseh gebildete AS. Es ist die Ent- giftungsgeschwindigkeit des FA. -- Die Elimination der AS, die aus dem

Kinetik der Formaldehyd- und Ameisensäureoxydation bei verschiedenen Tierspecies

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Kinetik der Formaldehyd- und Ameisensäureoxydation bei verschiedenen Tierspecies

42 Referate der siebten Friihjahrstagung

sieh aueh naeh Behandlung mit 10 mg/kg- Tag ~-M-Noradrenalin HC1 p.o. im Herzen nachweisen (1,25 ± 0,23 y/g). Trotz dieser ~hnliehkeit wirkte aber nur ~-M-DOPA antihypertensiv. Eine Entspeicherung von Noradrenalin ira Gehirn scheint keine Bedingung fiir die Blutdruck- senkung zu sein, da Metaraminol in Dosen, die im Gehirn den Catechol- amingehalt nicht ver/inderten, antihypertensiv wirkte. Es fand sich auch keine Beziehung zwischen der Aktivierbarkeit des Sympathicus durch Eserin (Blutdrucksteigerung an Rat ten in Urethannarkose) und der antihypertensiven Wirkung der genannten Substanzen. Nur naeh elft~giger Vorbehandlung mit ~-~-DOPA war der Eserineffekt reduziert, jedoeh nicht naeh Gabe yon ~-~-Noradrenalin, zc-MMT oder Metara- minol.

Literatur BRUNNER, H., P. R. HEDWALL, L. 1V[AITRE U. M. t~EIER: Naunyn-Schmiedebergs

Arch. exp. Path. Pharmak. 9~55, 5 (1966).

Dr. L. M~TRE Forschungslaboratorium der CIBA AG, Pharmazcutische Abteilung, CH-4 Basel

Kinetik der Formaldehyd- und Ameisens~iureoxydation bei versehie- denen Tierspecies. Von G. MALOR~Y

Gem/~l~ frfiheren Versuehen mit RIETBROCK U. SCHNEIDER (1965) yard Formaldehyd (FA) bei intravenSser Gabe raseh yon den roten Blut- kSrperehen aufgefangen und zu Ameisens/£ure (AS) oxydiert. Zur Mes- sung der Kinetik dieser Vorg~nge dienen die folgenden Versuehsanord- nungen: 1. Bestimmung des zeitliehen Ablaufs der FA-0xydat ion und der AS-Elimination bei Kaninchen, Meersehweinehen, Rat ten und Katzen in Abh/~ngigkeit yon der Infusionsgesch~Jndigkeit; 2. Beein- flussung der AS-0xydat ion dureh Folsaure bzw. Methotrexat.

Dem Verschwinden des FA aus dem Blur liegt bei halblogarithmischer Darstellung keine Exponentialfunktion zugrunde. Im Gegensatz zur AS ist die Elimination des FA nieht proportional der jewefls vorhandenen Konzentration. Fiir die untersuehten Tierspeeies 1/~l~t sich ffir FA ein- heitlich eine biologisehe ttalbwertszeit yon 1 rain ermitteln; dies sprieht ffir einen einheitliehen Entgiftungsmeehanismus. Das Verschwinden des FA wird bei drei Infusionsgeschwindigkeiten gemessen: 8 ml/min, 2 ml/min und 0,5 ml/min. Stets wird die gleiehe FA-Menge (1,17 mM/kg) als 0,2 M L5sung infundiert. Bei der langsamen Geschwindigkeit yon 0,5 ml/min ist w/~hrend und nach der Infusion -- /~hnlich wie bei der oralen Zufuhr -- ira Blur praktisch kein FA nachweisbar, sondern nur die in den Erythrocyten aus dem FA stiirmiseh gebildete AS. Es ist die Ent- giftungsgeschwindigkeit des FA. -- Die Elimination der AS, die aus dem

Page 2: Kinetik der Formaldehyd- und Ameisensäureoxydation bei verschiedenen Tierspecies

l%eferate der siebten Friihjahrstagung 43

FA entsteht, zeigt in den Erythrocyten, im Plasma, in Leber, Niere, Keimdrfisen, Muskulatur und Gehirn einen exponentiellen Verlauf. Die AS-IIalbwertszeiten sind bei den einzelnen Tierspecies verschieden, in der Leber, wo sich die Oxydation der AS vollzieht, jeweils kfirzer als im Blur.

WEIDNE~ (1966) hat die Katalaseaktivit~t im Blur und in den Ge- weben bei unseren Tierspecies gemessen und zur AS-Elimination in Beziehung gesetzt. Es besteht keine Korrelation. Obwohl z.B. Katze und Rat te gleiche Katalasewerte aufweisen, eliminiert die Rat te Formiat sechsmal sehneller als die Katze. tIingegen wird durch Vorbehandlung mit Folsi~ure die Halbwertszeit ffir Formiat bei der Katze auf 250/0 des Ausgangswertes verkfirzt. Dieser Effekt scheint in der Tat fols~ure- bedingt zu sein. Denn Vorbehandlung mit dem Fols~ureantagonisten Methotrexat verl~ngert die Halbwertszeit ffir Formiat beim t tund yon 61 auf 480 min.

Literatur ~L~LoRNY, G., N. RIETB~OCK U. M. SC~NV.IDE~: Naunyn-Schmiedebcrgs Arch. exp.

Path. Pharmak. 250, 419--436 (1965). WV.ID~E~, P. : Inaug.-I)iss., I-Iamburg 1966.

Prof. Dr. G. M~a~o~N¥ Pharmakologisches Institut der Univcrsit~t, 2 tt&mburg 20, Martinistr. 52

Die Verteilung yon Kobalt in dem Atemtrakt nach in Aerosolform v erabreichten CoCl2-Liisungen. Yon D. MAR0SEE und M. HiiBEL

Dutch kontinuierliche Beschickung des yon PALMEI~ U. K~GS]3U~Y besehriebenen Verneblers mit einer l°/0igen KobaltlSsung (CoCI2) er- zeugten wir ein Aerosol (9--10 1 Luft/min, 0,2 ml L5sung/min), welches wir durch eine Kammer leiteten, in der sich Meerschweinchen oder Rat ten frei bewegen konnten ohne sich gegenseitig abzuschirmen. Schon vor Versuchsbeginn betrug die rel. Feuchtigkeit in der Kammer 95 bis 100°/0. Nach verschicdenen Zeiten wurden die Organe und der Carcass (Rest ohne Fell, Sehnauze und Pfoten) trocken verascht (800°C) und in ItC1 aufgenommen; Co ++ wurde nach Neutralisation und Zusatz von 8-1tydroxychinolin in CHC13 fiberfiihrt und mit dem Beckman Flammen- photometer Modell DU bestimmt.

Die Verwendung eines Verneblers ergibt eine speeiesabhi~ngige Ver- teilung yon Co ++ in den Atemwegen (siehe Tabelle). Die Verwendung eines zweiten Verneblers ergibt beim Meerschweinchen eine prinzipiell andere Verteilung in dem Atemtrakt ; denn in diesem Falle ist -- als Folge des verschiedenen Teilchenspektrums -- die Kobaltkonzentration im Larynx sigrrifikant grS$er als in der Trachea.