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Reformierte Kirche Kanton Zug Kirche mit Zukunft 10 /2020 Foto: zVg Mein Kirchenraum Diesmal: Das «Chileli» in Menzingen. Bilderskandal Der Bilderstreit in der Oberwiler Kirche Bruder Klaus wird nun künstlerisch aufbereitet. Die Reformierte Kirche Kanton Zug wollte wissen: Welche Bedürfnisse haben Zugerinnen und Zuger, wenn es um Qualität geht ? Sagen Sie uns Ihre Meinung !

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Reformierte KircheKanton Zug

Kirche mit Zukunft

10 / 2020

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Mein KirchenraumDiesmal: Das «Chileli» in Menzingen.

BilderskandalDer Bilderstreit in der Oberwiler Kirche Bruder Klaus wird nun künstlerisch aufbereitet.

Die Reformierte Kirche Kanton Zug wollte wissen: Welche Bedürfnisse haben Zugerinnen und Zuger, wenn es um Qualität geht ?

Sagen Sie uns Ihre Meinung !

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2 AUFTAKT 10 / 2020

NACHRICHTEN

Zuger Reformierte spenden für Beirut

Zug. Nach der katastrophalen Explosion im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut, die am 12. August weite Teile der Stadt zerstörte, boten Nationen und Organisationen aus aller Welt umgehend Unterstützung an. Auch die Reformierte Kirche Kanton Zug reagierte rasch und spendete 10’000 Franken an das Hilfswerk Heks. Das Geld wird für Not­ und Wiederauf­bauhilfe eingesetzt.

Corona schröpft Religionsgemeinschaften

Zürich. Die Covid­19­Pandemie macht allen zu schaffen, auch den religiösen Gemeinschaften. Viele von ihnen, die schon in normalen Zeiten fi nanziell nicht auf Rosen gebettet sind, kom­men nun in eine noch prekärere Lage. Dies gilt besonders für staatlich nicht anerkannte Ge­meinschaften, die ausschliesslich auf Mitglie­derbeiträge und Spenden angewiesen sind. So nehmen zum Beispiel die islamischen Organisa­tionen im Kanton Zürich im Fastenmonat Rama­dan fast die Hälfte der jährlichen Spenden ein. Ramadan fi el dieses Jahr jedoch in die Zeit des Lockdowns: Die Moscheen blieben geschlossen, die Spenden gingen merklich zurück. Die Zürcher Äthiopisch­Orthodoxen mussten sogar die Mit­gliederbeiträge erhöhen, um sich fi nanziell über Wasser zu halten. Die Mieten und Personalkosten bleiben schliesslich auch ohne Einnahmen be­stehen. Einige Religionsgemeinschaften wandten sich hilfesuchend an den Kanton, erhielten jedochnur beschränkt Gehör. Die Reformierte Landes­kirche wäre bereit, Abklärungen über Finanz­hilfen zu treffen – jedoch nur in Absprache mit den Behörden und in Zusammenarbeit mit der Katholischen Kirche.

Erschwerter Kirchenaustritt

St. Gallen. Die Kantone St. Gallen und die beiden Appenzell haben die Hürde für einen Kirchen­austritt hochgelegt. Wer aus der Katholischen Kirche austreten will, muss dafür ein amtlich beglaubigtes Austrittsschreiben einreichen. Die­ses kostet 30 Franken und muss bei der jewei­ligen Gemeindeverwaltung eingeholt werden. Die­se in der Schweiz einmalige Austrittshürde ist in der Kirchenverfassung des Bistums St. Gallen, zu dem die drei Kantone gehören, verankert. Es soll widerspiegeln, dass ein Kirchenaustritt ein wohl überlegter Schritt sein und nicht aus einer Laune heraus passieren sollte. Schliesslich braucht es für den Schritt zurück eine schriftliche Erklärung und ein Gespräch mit einem Seelsorger, damit ein Eintritt möglich ist.

Und die Gewinnerin ist …

Zug. Das Kreuzworträtsel in der sommerlichen Doppelnummer, das den Leserinnen und Lesern von Kirche Z die Wartezeit auf das neue Heft verkürzen soll, hat Tradition. Dieses Jahr gingen62 Einsendungen mit dem richtigen Lösungs­wort «Singletasking» ein. Nach dem Zufallsprin­zip wurde die Gewinnerin ermittelt: Brigitte Künzli aus Hagendorn. Natürlich wollte es sich Kirchenratspräsident Rolf Berweger auch unter den derzeitigen erschwerten Bedingungen nicht nehmen lassen, der Gewinnerin den Bücher­gutschein im Wert von 50 Franken persönlich zu überreichen. Für ein Gespräch bei einem Kaffee blieb ebenfalls Zeit. Wir gratulieren und wünschen Brigitte Künzli viel Freude an ihrem Gutschein!

Unbegreifl ich – aber real: auch für Väter

Zug. Den Tod des eigenen Kindes erfahren zu müssen, ist unglaublich schmerzlich. Seit über zwei Jahren können sich betroffene Mütter in Zug einmal im Monat treffen und austauschen. In der Gruppe erzählen die Mütter frei von ihrenErfahrungen und ihrer Trauer. Die monatlichen Treffen tun den Müttern gut: «Ich fühle mich in dieser Gruppe verstanden, ich muss mich nicht immer erklären», sagt eine Betroffene. Eine wei­tere Teilnehmerin ergänzt: «Für mein Umfeld vergeht die Zeit schnell. Aber meine Trauer lässtsich nicht in Jahren messen.» Es ist nicht allein der gegenseitige Austausch, der die Mütter ent­lastet. Über die monatlichen Treffen hinaus sind persönliche und unterstützende Kontakte geknüpft worden.Initiiert wurde dieser Treffpunkt von der refor­mierten Pfarrerin Anja Niederhauser und Sonya Albrecht von der Triangel Beratung in Zug. Neu begleitet Sonya Albrecht zusammen mit dem reformierten Pfarrer Andreas Maurer die mo­natlichen Treffen. In Absprache mit den Teil­nehmerinnen geht der Treffpunkt einen Schritt auf die Männer zu: Die monatlichen Treffen stehen nun auch Vätern offen, die um ein eige­nes Kind trauern.Die Treffen fi nden jeweils am ersten Dienstag im Monat statt, das nächste Mal am 6. Oktober von 17.30 bis 19 Uhr in der Triangel Beratung an der Bundesstrasse 15 in Zug. Anmeldung beimSekretariat unter 041 728 80 80.

MedientippsJugendliche und «ihr» GottJugendliche und Gott – das ist manchmal eine schwierige Beziehung. Dies zeigte auch die «Zweite Europäische Studie zur Konfi rma­tionszeit», der zufolge 51 Prozent der Befrag­ten nicht an Gott glauben. In ihrer jetzt er­schienenen Dissertation «Jugendliche und ihre Sprache des Glaubens» geht Muriel Koch den Daten genauer auf den Grund. Sie kommt zum Schluss, dass Jugendliche religiöse In­halte zwar zur Sprache bringen, jedoch auf subjektive, individuelle und kritische Weise. Das Buch bietet einen guten Überblick über den aktuellen Stand der Forschung und ist

nicht nur, aber auch für Religionspädagoginnen und ­pädagogen eine interessante Lektüre.

Jugendliche und ihre Sprache des Glaubens. Sprachliche Identifi zie-rungspraktiken in der Konfi rmationszeitMuriel KochTVZ296 Seiten, CHF 52.90

ZwischenweltenIm Kanton Appenzell Ausserrhoden soll es mehr Heiler als Schulmediziner geben, auch weil das Gesetz einen äusserst liberalen Ansatz hinsichtlich alternativer Heilmethoden ver­folgt. In seinem Dokumentarfi lm «Zwischen­welten» lässt der Appenzeller Regisseur Tho­mas Karrer einige Heiler zu Wort kommen, darunter einen Geistheiler, einen Aurachirur­gen und einen Gebetsheiler. Doch der Film will nicht einfach porträtieren, sondern auch er­gründen, was Krankheit und Gesundheit über­haupt sind und weshalb auch Heilmethoden, die jenseits des wissenschaftlich Erklärbaren verwurzelt sind, ihren Nutzen haben können.

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3AUFTAKT

Mittelalterliche Sakristei gefunden

London. Bei Grabungen in der Nähe der West­minster Abbey kam Überraschendes zum Vor­schein: Archäologen fanden eine Sakristei aus dem 13. Jahrhundert und die sterblichen Über­reste von Hunderten von Mönchen. Die Sakristei wurde um 1250 von Heinrich III. erbaut; er liess die um 1050 am selben Ort von Eduard dem Be­kenner errichtete Abtei nachbauen. In der Sakris­tei bewahrten die Mönche ihre Gewänder, Altar­tücher, Kelche und andere Accessoires auf. Zuvor diente der Ort offenbar als Begräbnisstätte. Nach der Auswertung der Funde wird aus dem einsti­gen Friedhof eine Baustelle: Es soll ein neues Ein­gangsgebäude für Besucher errichtet werden.

Sensationsfund am Hadrianswall

Bardon Mill. Der Hadrianswall war ein römi­sches Grenzbefestigungssystem in der Nähe der heutigen schottisch­englischen Grenze von rund 120 Kilometern Länge. Das dazu gehörige römi­sche Hilfstruppenkastell Vindolanda gehört zu den wichtigsten Ausgrabungsstätten Europas – zuRecht, wie ein kürzlicher Fund beweist. Archäo­logen entdeckten einen Kelch aus dem 5. Jahr­hundert, der mit allerlei christlichen Symbolen verziert war. Es ist das älteste Beispiel dieser Art in Grossbritannien. Der aus Blei gegossene Kelch zeigt Kreuze, Chi­Rhos, Engel, eine Priesterfi gur, Fische, einen Wal und Schiffe. Allerdings hat der Kelch die Zeiten nicht gut überstanden: Er ist in 14 Fragmente zerbrochen. Welchem Zweck derKelch einst diente, ist noch unklar.

(Quellen: ref.ch, srf.ch, reformiert.info, FM1 Today, Unicef, The Guardian)

Zweites Leben für Computer

Merenschwand. Auch in der hochtechnisier­ten Schweiz ist nicht jeder Haushalt mit einem Computer ausgerüstet – ein Zustand, der in Zei­ten von Homeoffi ce und Fernunterricht zu Pro­blemen führen kann. Der Student Tobias Schär möchte mit seinem Projekt «Wir lernen weiter» Abhilfe schaffen. Über die Website wir­ler­nen­weiter.ch können alte Laptops gespendet werden. Diese werden in freiwilliger Arbeit neu aufgesetzt oder – wenn sie nicht mehr laufen – für Ersatzteile ausgeschlachtet. Ebenfalls über die Website können Hilfeanfragen gestellt wer­den. Diese werden geprüft und führen bei einempositiven Bescheid zu einem Gratis­Laptop. Mehrere Hundert Laptops wurden auf diese Weise seit Beginn der Covid­19­Krise wieder fl ottgemacht und vermittelt.

Kriens erhält Unicef­Auszeichnung

Kriens. Der «Child Friendly Cities Inspire Award»des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (Unicef) zeichnet Projekte auf der ganzen Welt aus, die sich für die Rechte von Kindern auf lokaler Ebene einsetzen und das Leben von Kindern und Jugendlichen in ihren Gemein­schaften verbessern. Diesmal ging die Aus­zeichnung nach Kriens, an das Projekt Freizeit­anlage Langmatt. Bei der Entwicklung der Anlage konnten Kinder ihre Wünsche äussern und bei der Planung mitwirken. Die Realisie­rung der Anlage erfolgte schliesslich unter Mit­wirkung von Bewohnern und Bewohnerinnen des Quartiers. Diese sind auch in den Betrieb und Unterhalt der Freizeitanlage eingebunden. Das Projekt in Kriens setzte sich gegen 225 Mit­bewerber aus 36 Ländern durch.

Auszeichnung für Mission­21­Partner­organisation

Indonesien. Dem Jugendnetzwerk Jakatarub, einer indonesischen Partnerorganisation des evan­gelischen Hilfswerks Mission 21, wurde kürz­lich eine grosse Ehre zuteil. Der indonesische Präsident Joko Widodo verlieh dem Jugend­netzwerk eine «Auszeichnung von nationalem Rang», wie es in einer Mitteilung heisst. Jakata­rub setzt sich für interreligiöse Verständigung und ein friedliches Miteinander der Kulturen undReligionen ein. Die Organisation veranstaltet regelmässig Jugendcamps für Mitglieder aller Religionen, schafft Begegnungen und hilft mit, Vorurteile abzubauen.

Unsere Gesellschaft ist das Ergebnis ihrer Geschichte. Eine Epoche, die uns bis heute besonders prägt, ist die Aufklärung. PersönlicheFreiheit, Bildung, Bürger­ und Menschenrechte oder die Akzeptanz wissenschaftlicher Erkennt­nisse haben starke Wurzeln in jenem gesell­schaftlichen Projekt, das etwa von 1650 bis 1800 dauerte. Auch die moderne Demokratie ist ein Kind der Aufklärung.Ich zitiere nicht gern Prominente, weil das im­mer danach klingt, als könne man selber nichts Gescheites sagen – doch einen Satz des fran­zösischen Aufklärers Voltaire fi nde ich sehr bedenkenswert: «Mein Herr, ich teile Ihre Mei­nung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äussern dürfen.» Der martialischen Idee, sein Leben für seine Über­zeugung hinzugeben, hänge ich nicht an. Aber die Gesinnung, die hinter Voltaires Aussage steckt, teile ich: Der Widerstreit der Ideen ist für die Entwicklung jeder Gesellschaft essen­tiell, und darum darf es keine Meinungen ge­ben, die es nicht geben darf. Im Gegenteil: Dank des Gegenarguments kann ich meine eigenen Ansichten überprüfen und allenfalls schärfen. Oder über den Haufen werfen, was manchmal auch nicht schlecht ist.Ich bin kein Schwarzmaler, aber das hohe Ideal, auch Anders­ und gar Danebendenkenden Raum zu lassen, scheint mir massiv unter Druck. Nicht nur in den USA, wo politische Konfl ikte mittlerweile mit Waffen ausgetragen werden. Der Absolutismus im Denken nimmt auch beiuns in eindrücklichem Tempo zu. Dabei waren wir doch so stolz auf unsere Kompromissfähig­keit, um die wir vom Ausland oft beneidet wurden. Kompromiss bedeutet, auch einmal zu akzeptie­ren, dass man sich nicht durchsetzen kann. Und vor allem bedeutet er auch ein grosses Stück Gelassenheit. Warum buhen Studierende einen Referenten aus der Universität, wenn ihnen des­sen Meinung nicht passt? Was bringt Menschen dazu, ihr Zeitungsabonnement zu kündigen, weil diese Zeitung einem Andersdenkenden eine Platt­form geboten hat? Sind die eigenen Haltungen denn so kümmerlich schwach, dass sie kein bisschen Widerspruch ertragen? Wie kommenLeute zum Beispiel dazu, andere als Covidioten zu bezeichnen? Oder den Bau eines Fussball­stadions mit jedem Kniff zu bekämpfen, obwohl schon mehrmals darüber abgestimmt wurde? Ich brauche auch kein Stadion, aber wenn die anderen eines wollen – jä nu, daran wird die Welt nun wahrlich nicht zugrunde gehen. Man kann den anderen doch auch einmal etwas gön­nen. Sogar eine Meinung, die man selber dumm fi ndet. Und für Biodiversität sind wir ja alle – warum nicht auch bei den Menschen?Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenken­den. Auch diese Aussage stammt nicht von mir, sondern von Rosa Luxemburg. Wenn wir frei sein, in einer freiheitlichen Gesellschaft leben wollen, müssen wir diesen Leitsatz zum Denk­prinzip machen.Wie gesagt, ich bin kein Schwarzmaler. Aber manchmal bin ich mir nicht sicher, ob wir wirklich noch in einer freien Gesellschaft leben wollen.

Marius Leutenegger, Redaktor Kirche Z

Meine MeinungDurchatmen

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10 / 20204 FOKUS

Ratio und Spiritualität zusammenbringen

Die Reformierte Kirche Kanton Zug befragte Zugerinnen und Zuger nach ihren spirituellen Bedürfnissen. Die Ergebnisse wurden dem Grossen Kirchgemeinderat in seiner Sitzung Anfang September präsentiert.

Der Auftrag, den die Reformierte Kir­che Kanton Zug vor zwei Jahren an die Kommunikationswissenschaftlerin Brigitte Gasser vergab, war mutig und in der Schweiz wohl einzigartig: Eine Mitgliederbefragung sollte dem kirch­

lichen Slogan «Kirche mit Zukunft» eine Rich­tung geben. Dabei ging es nicht einfach darum, eine Liste mit Checkboxen zu erstel­len und ausfüllen zu lassen. Es war auch nicht das erklärte Ziel des Projekts, statis­tisch relevante Daten­sätze zu liefern. Denn solche Ansätze geben nur Antworten auf Pro­bleme, die man bereits kennt. Die Befragung sollte deshalb einen

qualitativen und ergebnisoffenen An­satz verfolgen. Sie sollte nicht ans Licht bringen, was die Reformierte Kirche Kanton Zug richtig oder falsch macht, sondern aufzeigen, welche Be­dürfnisse in Bezug auf Glaube, Werte und Spiritualität vorhanden sind; eine

Basis für künftige Entscheidungen ei­ner Kirche mit Zukunft schaffen.

Viele InterviewsGrundlage der Mitgliederbefragung waren Interviews mit Mitarbeitenden der Reformierten Kirche Kanton Zug. «Diese Interviews zeigten deutlich, wie engagiert die Mitarbeitenden sind», sagt Brigitte Gasser. «Alle sind in ih­ren jeweiligen Bereichen sehr aktiv und arbeiten akribisch an ihren Ange­boten.» Allerdings zeigte sich bei den Interviews der eigentlichen Mitglie­derbefragung, dass diese Angebote nicht im Zentrum des Interesses ste­hen. Was die befragten Personen im Hinblick auf die Kirche interessierte, waren vielmehr die grossen Fragen, welche die Gesellschaft und den mo­dernen Menschen beschäftigen: Um­welt, Reichtum und Armut, Spirituali­tät und so weiter. Die interne und die externe Sicht der Dinge scheinen also verschieden zu sein. Oder wirtschaft­lich formuliert: Die Kirche führt ein Angebot, für das wenig Nachfrage besteht. «Ich denke, es besteht eine Déformation professionelle», so Brigitte Gasser, «und diese lenkt die Aufmerk­samkeit in einer Art Tunnelblick so sehr auf Internes, dass das Externe aus dem Blick gerät.»

Sind dann mal weg – aber nicht für immerEin Thema, das nicht nur die Zuger Reformierten, sondern alle Landeskir­chen der Schweiz beschäftigt, ist die Zahl der Kirchenaustritte. «Es hatten

sogar sehr treue Mitglieder Verständ­nis für Menschen, welche die Kirche verlassen», sagt Brigitte Gasser. Al­lerdings zeigte die Befragung, dass Ausgetretene nicht automatisch für immer verlorene Schäfchen sind. Viel­mehr sehen die Befragten die Kirchen­zugehörigkeit als einen Prozess: In manchen Lebensphasen wollen sie dabei sein, in anderen nicht. «Perso­nen, die aus der Kirche austreten, sind Suchende», erklärt die Kommunika­tionswissenschaftlerin. «Wenn sie das, was sie suchen, nicht in der Kirche fin­den, suchen sie es eben woanders. Aber das heisst nicht, dass sie Jahre später, wenn sie andere spirituelle Be­dürfnisse haben, nicht auch wieder in die Kirche eintreten.» Man ist heute weder ein ganzes Leben lang kirchen­fern noch kirchennah. Die herausfor­dernde Aufgabe der Kirche müsse es aber sein, genau dann präsent zu sein, wenn die Menschen das Bedürfnis nach Kirchennähe haben.

Wunsch nach BerührendemWas der Interviewerin auffiel: Niemand der 15 Befragten nutzte die Gelegen­heit, um seinem Ärger über die Kirche Luft zu machen. Niemand sah die Kir­che als Feindbild – aber es herrschte gleichzeitig Ratlosigkeit darüber, wie die Kirche denn idealerweise sein soll. «Leider stand am Ende der Befragun­gen keine Liste mit 10 Angeboten, wel­che die Reformierte Kirche unbedingt einführen müsste, um attraktiv für die Zukunft zu sein», sagt Brigitte Gasser. Deutlich wurde immerhin, dass den

«Wenn sie das, was sie suchen, nicht in der Kirche finden, suchen sie es eben woanders. Aber das heisst nicht, dass sie Jahre später, wenn sie andere spirituelle Bedürfnisse haben, nicht auch wieder in die Kirche eintreten.»

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5FOKUS

keinen idealen Zeitpunkt gibt, an dem ein Gottesdienst automatisch mehr Besuchende anziehen würde», sagt Brigitte Gasser. Ein ebenfalls häufig präsentes Thema war in den Befra­gungen der Spagat zwischen aufge­klärtem Denken und der Akzeptanz des wissenschaftlich Unerklärbaren. «Man könnte durchaus sagen, dass die Befragten beides brauchen: die Ratio und das Spirituelle», so die Leiterin der Befragung. «Bei einigen konnte man spüren, dass dies zu Spannungen führt – besonders, wenn es darum geht, Kindern Religion zu erklären.» Einigkeit bestand unter den Befragten darin, dass die Kirche einen Bildungs­auftrag haben müsse. Der Religions­unterricht müsse daher unbedingt bestehen bleiben. «Aber auch bei ge­sellschaftlichen Diskussionen muss sich die Kirche nach Ansicht der Be­fragten stärker oder überhaupt ein­bringen», sagt Brigitte Gasser. «Der Wunsch, dass die Kirche eine Meinung haben und diese auch nach aussen vertreten müsse, kam in den Inter­views deutlich heraus.»

Wie weiter ?Was sollen die Verantwortlichen der Reformierten Kirche Kanton Zug nun mit diesen Resultaten anfangen? «Pa­tentlösungen wurden leider keine auf­gezeigt», sagt Brigitte Gasser. Einen einfachen, klar ersichtlichen Weg in eine erfolgreiche Zukunft hat die Be­fragung nicht ergeben. Eine grosse Chance liege kurzfristig sicherlich darin zu überlegen, wie man für die

Befragten Spiritualität wichtig ist und dass die Kirche beim Thema Spiritua­lität irgendwie einen Teil beansprucht. Dasselbe gilt jedoch auch für Erfah­rungen mit der Natur und der Musik, Yoga, Meditation und vieles mehr. Spiritualität ist heutzutage offenbar eine facettenreiche, individuelle Mi­schung – «auch wenn Kirche und Musik sehr oft miteinander assoziiert wurden». Die Menschen wollen ein­fach auf irgendeine Weise spirituell berührt werden. «Und hatten die Befragten einen Wunsch an die Kir­che, dann war es der, seelisch und geistig stärker berührt zu werden», fasst Brigitte Gasser zusammen. Die Befragung wurde vor der Covid­19­ Pandemie durchgeführt, die solche Berührungsmöglichkeiten seit Mona­ten einschränkt. Die Kommunikations­wissenschaftlerin vermutet deshalb, dass der Wunsch nach spiritueller Be­rührung in dieser Zeit noch gewach­sen ist.

Gottesdienste und ein BildungsauftragNach wie vor werden Gottesdienste als fester Bestandteil dessen gesehen, was die Kirche ausmacht. Allerdings ist er den Befragten ganz unterschied­lich wichtig. Während einige den Got­tesdienst als gegeben ansehen, ohne sich wirklich dafür zu interessieren, können andere nachvollziehen, dass die Kirchen am Sonntagmorgen nach einer anstrengenden Arbeitswoche leer bleiben. «Gleichzeitig herrscht aber auch die Meinung vor, dass es

Menschen gerade während der Pande­mie Möglichkeiten zur spirituellen Be­rührung schaffen kann. «Langfristig könnte sich die Kirche als eine Art Plattform etablieren», schlägt die Kommunikationswissenschaftlerin vor. Viele, vor allem ältere, Menschen würden gern Kurse, Diskussionsrun­den oder andere Veranstaltungen selbst organisieren, haben aber weder die Räumlichkeiten noch das Material dafür. Hier könnte sich die Kirche als der Ort und die Or­ganisation positio­nieren und etablie­ren, wo Menschen etwas für Menschen auf die Beine stellen können. Ein Ort der Begegnung und des Miteinanders, auch wenn der Impuls dazu von aus­serhalb der Kirche selbst kommt.

Erik Brühlmann

Brigitte Gasser führte die Befragung im Auftrag der Reformierten Kirche Kanton Zug durch. Foto: zVg

«Der Wunsch, dass die Kirche eine Meinung haben und diese auch nach aussen vertreten müsse, kam in den Interviews deutlich heraus.»

Die Zuger Reformierten wollten die spirituelle Stimmung ausloten, um die «Kirche mit Zukunft» in die Zukunft zu führen.

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10 / 20206 KURZREPORTAGE

Seelsorge im Café

Ein neues ökumenisches Projekt will für das Thema «Einsamkeit» in der Zuger Bevölkerung sensibilisieren und der Einsamkeit entgegen­wirken. Das Projekt kommt im Dezember vor die Kirchgemeindeversammlung.

Seelsorge im Café? Die Idee ist zwar nicht generell neu, aber sie ist neu für Zug. Aus verschiedenen Gründen hat die Pfarrhaustür an Bedeutung verloren. Gefragt sind neue Angebote, die persön­liche Kontakte zu Seelsorgepersonen und Sozialarbeitenden ermöglichen. Ein ökumenisches Angebot spricht kirchen­ferne Menschen eher an.

Offene BauhütteIn der Bauhütte gegenüber der St.­Oswald­ Kirche soll ein «Café für Begegnung und Beratung» betrieben werden. Unabhängig von Alter, Beruf und Interessen, ob allein

oder als Gruppe, treffen sich Menschen in der Bauhütte. Sei es, um zu plaudern, um sich auszuruhen, um im Garten ein Buch zu lesen, um nicht allein zu sein oder um ein Anliegen zu besprechen. Grundsätzlich besteht Bedarf nach ei­nem solchen Angebot: Ein Workshop mit den zehn wichtigsten sozialen Ins­titutionen der Stadt Zug hat klar aufge­zeigt, dass es in Zug viel Einsamkeit gibt. Die Konsumation im Café ist frei­willig. Wer gern einen guten Kaffee oder ein alkoholfreies Getränk geniesst, be­kommt die Erfrischung von der Gastge­berin oder vom Gastgeber serviert. Man kann auch einen Kaffee verschenken: einen «Caffè sospeso». Das Prinzip ist,

im Voraus einen Kaffee zu spendieren, damit irgendwann jemand davon profitie­ren kann, der sich keinen leisten kann.

ÖkumenischNeben einer Gastgeberin oder einem Gastgeber ist während der Öffnungs­zeiten auch eine Seelsorgerin oder ein Seelsorger für ein persönliches Gespräch vor Ort. Das Angebot ist unabhängig von der religiösen Zugehörigkeit. Ein Gespräch soll jederzeit unkompliziert und niederschwellig möglich sein. So­wohl die Katholische als auch die Refor­mierte Kirche verfügen über eine hohe seelsorgerische Kompetenz und bilden deshalb die ökumenische Trägerschaft

des Projekts. Das Angebot will alle Men­schen ansprechen. Die Bauhütte mit der gemütlichen Atmosphäre und dem idyl­lischen Charme eignet sich ganz beson­ders dafür. Bei schönem Wetter lädt der tolle Garten zum Verweilen ein.

Rundherum praktischMit diversen Buslinien bis zum Kolinplatz ist die Bauhütte gut an den öffentlichen Verkehr angeschlossen. Das Café soll von Dienstag bis Freitag von 9.30 bis 16.30 Uhr betrieben werden. An Wochenenden und an Abenden bleibt genügend Raum für den Kirchenkaffee nach den Gottesdiens­ten und für anderweitige Nutzungen wie Sitzungen, Apéros oder andere ge­sellschaftliche Anlässe. In der Bauhütte ist praktisch alles vorhanden, was es für einen gelungenen Start des Cafés be­nötigt. Da es sich beim Projekt vorerst um eine dreijährige Probephase han­delt, sollen keine grossen Investitionen getätigt werden.

Susanne Klass-Auf der Maur, Mitglied Projektleitung

In der Bauhütte soll bald ein ökumenisches Seelsorgeangebot entstehen. Foto: zVg

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7KURZREPORTAGE

Aus den Augen …

Bilderstreit in Oberwil ? Was reformatorisch klingt, entzweite die katholische Gemeinde vor 60 Jahren. Jetzt werden die Ereignisse künstlerisch aufbereitet.

Mitte der 1950er­Jahre war die Vorfreude im katholischen Oberwil gross: Die ge­plante Pfarrkirche Bruder Klaus sollte zum Zentrum der neuen Pfarrei Oberwil werden. Endlich musste man nicht mehr wie bin anhin zum sonntäglichen Got­tesdienst nach Zug gehen ! Doch nach­dem die Kirche 1956 gebaut war, machte sich bereits Ernüchterung breit. Denn das «Zelt Gottes» von Hanns Anton Brütsch und Alois Stadler aus Zug war vielen zu modern und avantgardistisch. Die Stim­mung kippte endgültig, als Ferdinand Gehr (1896–1996) mit der Arbeit an den Fresken begann. Sie lösten einen fast schon reformatorisch anmutenden Bil­derstreit aus.

Weg damit ?«Für so manchen waren die Fresken wohl der Tropfen, der das Fass zum Überlau­fen brachte», sagt Boris Schlüssel, Vikar der Pfarrei Bruder Klaus. Da half es auch wenig, dass Ferdinand Gehr schon damals ein renommierter Künstler war. Ironie der Geschichte: Heute gilt er gar als einer der wichtigsten Schweizer Kir­chenmaler des 20. Jahrhunderts. Die Gemälde – rechts die Eucharistie als Hingabe, links die Eucharistie als Mahl und ein Chorwandbild mit dem Namens­patron Bruder Klaus – lösten über die Landesgrenzen hinaus einen regelrech­ten Kunstskandal aus. Dabei ging es un­ter anderem um die Positionierung von Christus und der abstrahierten Engel, die Kritikern als Ausdruck von Ehrfurcht­slosigkeit erschien. Andere störten sich

an den immensen Ausmassen oder dem stilistischen Ausdruck. Zwar sagte Ar­chitekt Hanns Anton Brütsch über die Arbeiten des Künstlers: «Einmal an ihrem Ort, sind sie nicht wegdenkbar.» Doch das sah ein Teil der Pfarrei, der katholi­schen Schweiz und sogar der Kunst­ und Architekturszene anders. Im November 1957 – Gehr war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht fertig – wurde eine Motion bei der Kirchgemeindeversammlung einge­reicht. Sie verlangte, die Arbeiten einzu­stellen und die bereits gemalten Bilder zu entfernen. Die Kirchgemeinde stimmt dem Antrag 1959 knapp zu.

Verhüllung zur DeeskalationDas Ende der strittigen Kirchenkunst ? Von wegen ! Denn ein Rechtsgutachten kam zum Schluss, dass der Kirchenrat die alleinige Verfügungsgewalt über die künstlerische Ausgestaltung der Kirche habe. Es rumorte in der Gemeinde, der Kunstknatsch entzweite Oberwil zu beinahe gleichen Teilen in Kritiker und Befürworter. Es soll sogar so weit gekom­men sei, dass man manchmal besser beraten war, das leidige Thema gar nicht erst anzusprechen. An der Kirch­gemeindeversammlung im März 1960 fand man schliesslich einen gangbaren

Kompromiss: Gehr sollte seine Malereien zu Ende bringen, danach würde man sie für fünf Jahre mit Wandbehängen ver­decken. Erst dann sollte eine end gültige Entscheidung gefällt werden.

Ende gut, alles gutDie Verhüllung war eine taktische Meis­terleistung – und machte die Oberwiler Kirche regelrecht berühmt. «Es kamen und kommen immer wieder Auswärtige und ganze Kunstklassen mit ihren Leh­rern, um die Kirche und die Malereien zu betrachten», sagt Boris Schlüssel. Auch als Hochzeitskirche erfreute sich die «Skandalkirche» plötzlich grosser Beliebtheit bei Paaren im ganzen Land. Für einen kleinen Obolus wurden dann sogar die Wandbehänge kurz entfernt. Die Kirchgemeinde beendete den Fres­kenstreit 1966 endgültig: Bei einer Ab­stimmung wurde mit 122 zu 83 Stimmen beschlossen, die Bilder zu enthüllen und die Malereien unangetastet zu lassen.

Multimediale GeschichteWeil der Bilderstreit mittlerweile in Vergessenheit geraten ist, hat sich das Projekt «Enthüllt» des Themas angenom­men. Die IG Kulturspot unter Leitung von Daniel Christen entwickelte eine multimediale Inszenierung mit Projek­tionen, Licht, Musik, Film Ton und Stimme – und zwar vor Ort in der Kir ­che Bruder Klaus. Für die Dramaturgie und die künstlerische Leitung zeichnet Michael von Orsouw verantwortlich. Bei der Inszenierung geht es jedoch nicht einfach um eine dramatische Nacherzählung der Ereignisse. Es sollen auch neue Sichtweisen aufgetan und eine moderne Auseinandersetzung mit Grund­sätzlichem ermöglicht werden. Ferdinand Gehr, der für seine klare Formgebung und eindrückliche Farb gestaltungen be­kannt ist, hätte an der Aufführung ver­mutlich seine helle Freude !

Erik Brühlmann

VerhülltDonnerstag 12. November, 20 UhrFreitag 13. November, 18 und 20 UhrSamstag 14. November, 18 und 20 UhrSonntag 15. November, 18 und 20 Uhr

Dauer: ca. 60 MinutenOrt: Kirche Bruder Klaus, 6317 Oberwil bei Zug

Es gelten die aktuellen Covid-19-Richt-linien des Bundes und des Kantons Zug. Falls die Anzahl Plätze wegen der Covid-19-Pandemie eingeschränkt werden muss, sind Zusatzvorstellungen am 16. und 17. November geplant.

Tickets unter www.verhuellt.ch

Videoprojektion aus der Probenacht in der Kirche Bruder Klaus in Oberwil. © 2020 Daniel Christen

Ferdinand Gehr bei der Arbeit. © Ferdinand Gehr Stiftung

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10 / 2020

und Wüste, leblos und ohne Vegetation. Die mittlere Linie ist die Linie der Hoff­nung. Wir alle sind Hoffende. Die oberste Linie ist die göttliche Linie, die alles mit­einander verbindet.»

Symbolischer KerzenständerEin Detail in unserem Chileli gefällt mir auch sehr gut: Unser Kerzenständer für die Osterkerze, hergestellt aus Holz von Peter Häsler. Die Grundfläche ist quad­ratisch. Viereckig. Das Viereck erinnert an die vier Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer. Sie symbolisieren unser Le­ben auf dieser Erde. In der Antike nahm man an, dass diese vier Elemente die Grundsubstanzen seien, aus denen alles gebildet wurde, was auf Erden ist. Auch wenn die moderne Wissenschaft eine andere Erklärung für das Leben liefert, sind die vier Elemente als Symbol für das irdische Leben geblieben. Gegen oben wandelt sich die Form, sie wird dreieckig. Wie die Dreieinigkeit. Vater, Sohn und Heiliger Geist. So wird der einfache Kerzenständer zu einem Lehr­meister: sich auszurichten im Leben auf

8 SERIE

Gerade auffällig ist es nicht, das Chileli in Menzingen. Bei all den Kirchen und Kapellen im Dorf ist es leicht zu überse­hen. Und doch habe ich es lieb gewonnen. Mit dem neuen Eingang fand die Aufwer­tung zu einem richtigen Gotteshaus statt. Glaube – Liebe – Hoffnung. Mit diesen Worten werden Besucher und Besuche­rinnen empfangen. Bei sonnigem Wetter gleich doppelt, weil das Licht die Worte noch einmal auf den Boden zeichnet.

Jesus in Rio und MenzingenDie Glastür weist mit den drei farbigen Linien auf den Gottesdienstraum hin. Augenfällig dann das grosse Wandbild von Sepp von Rotz. Ich stehe gern am ein­fachen Abendmahlstisch für den Gottes­dienst. Jesus steht dann mit der Segens­geste genau hinter mir. Es sind zwar die Menzinger Hügel, die dargestellt sind. Trotzdem erinnert mich der segnende Christus – der Heiland, wie Sepp von Rotz ihn nennt – sehr an den Christo von Rio. So, wie dieser unermüdlich mit offe­nen Armen über der Stadt steht, so un­ermüdlich empfängt unser Christus alle, die den Raum betreten. Sepp von Rotz hat sein Bild folgendermassen beschrie­ben: «Das Werk ist in drei Tafeln aufge­teilt. Die mittlere Tafel symbolisiert den Himmel. Auf dem gelben Berg steht Jesus mit ausgebreiteten Armen und sagt: ‹Bei mir hat es Platz für alle Menschen, alle sind bei mir willkommen.› Daneben steht ein Engel: der Schutzengel, unsere tägli­che Begleiterin. Durch alle Tafeln ziehen sich horizontal drei Hauptlinien. Die un­terste Linie ist die Line des Lebens. Sie symbolisiert mit ihrer Farbe das Wasser. Ohne Wasser wäre unsere Welt nur Stein

Mein Kirchenraum

Jede Pfarrperson assoziiert etwas anderes mit dem Begriff Kirchenraum. Für den einen ist es einfach die Kirche, für die andere gleich der ganze Bezirk. In unserer Jahresserie erzählen die Zuger Pfarrpersonen, was ihnen ihr persön­licher Kirchenraum bedeutet. Diesmal lässt Barbara Baumann das «Chileli» in Menzingen zu Ehren kommen.

Besucherinnen und Besucher werden beim neuen Eingang im Chileli in Menzingen willkommen geheissen. Foto: zVg

Klein, aber symbolbeladen: der hölzerne Kerzen - ständer von Peter Häsler. Foto: Erik Brühlmann

Auch im kleinen Chileli kann eine feierliche Stimmung entstehen. Foto: Erik Brühlmann

Das Wandbild von Sepp von Rotz bestimmt die Stirnseite des Raums. Foto: Erik Brühlmann

Gott. Die Füsse auf der Erde, den Kopf zum Himmel. Oder wie schon beim Ein­treten ins Chileli andere drei uns ermu­tigen, unser Leben zu gestalten: Glaube, Liebe, Hoffnung. Wie ist es möglich, Lie­be zu lernen? Wie vertraue ich Gott mit­ten im irdischen, schweren und schönen Leben? Wohin wende ich meinen Blick, dass ich die Hoffnung nicht verliere?

Vielseitig !Dreht man sich um, steht man plötzlich in einem Schulzimmer. Die hintere Wand ist ausgestattet mit einer Wandtafel und einem Monitor. Im kleinen Chileli findet eben viel statt: Religionsunterricht und Sitzungen; Menschen begegnen einander am Mittagstisch; KIK­Kinder verbringen aufregende Tage im Frühling oder proben ab Herbst für das Krippenspiel; andere Kinder lauschen den Geschichten im Advent. Und alle, die das Chileli wieder verlassen, werden verabschiedet mit der Aufschrift: Glaube, Liebe, Hoffnung.

Barbara BaumannPfarrerin Zug-Nord und Menzingen

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9PORTRÄT

Musik liegt in der Luft

Pfarrer Michael Sohn aus Cham gehört zu den altgedienten Mitgliedern des Kirchenrats der Reformierten Kirche Kanton Zug.

Michael Sohn hat, wie er selbst sagt, «den christlichen Glauben und die Kirch­lichkeit mit der Muttermilch aufgeso­gen». Der 55­Jährige wuchs in Bad Wild­bad, einem Kurort im Nordschwarzwald, in einer christlich geprägten Familie auf. Das Beten, Singen und der Kirchgang ge­hörten zum selbstverständlichen Alltag. «Glaube braucht drei Quellen», sagt der Theologe, «das Gefühl, die Selbstver­ständlichkeit und die intellektuelle Suche. Alle drei bekam ich zu Hause mit.» Die Mutter – eine Diakonin – sang zum Einschlafen christliche Lieder. «Und ich kann sie immer noch vom Fleck weg auswendig vortragen», sagt er, «sie haben mich stark geprägt.» Dass Glau­

ben selbstverständlich und nicht etwas Aufge­setztes ist, spürte der Theologe unter anderem, weil in der Kinderkirche nicht nur der Pfarrer biblische Geschichten er­zählte, sondern zum Bei­spiel auch ein Schreiner oder ein Schuhmacher.

Die Kinderkirche sorgte für erste intel­lektuelle Impulse, ebenso wie der Reli­gionsunterricht – «versetzungspflichtig, mit Noten!» – und der elterliche Haus­kreis, wo Texte diskutiert wurden.

Religion statt NaturwissenschaftenDer berufliche Weg scheint bei einer sol­chen Basis vorgezeichnet. Doch es hätte auch anders kommen können. Michael Sohn: «Als Leistungskurse beim Abitur belegte ich Religion und Physik – das, was ich am liebsten mochte.» In Physik sei er noch ein bisschen besser gewe­sen als in Theologie. «Der Physiklehrer trug fast Trauer, als ich mich gegen die Naturwissenschaften entschied», erzählt Michael Sohn schmunzelnd. Doch er wollte nicht in die Wirtschaft, und auch eine Akademikerlaufbahn habe ihn nie gereizt. Unbewusst begleitete ihn die Physik aber doch noch eine lange Zeit. «Irgendwann merkte ich, dass sich ein Teil von mir 15 Jahre meines Pfarrer­daseins gegen dieses Pfarrerdasein wehr­te», gesteht er. «Erst dann wurde mir wirklich bewusst, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen hatte.»

Ein Schweizer PfarrerDieser Weg führte den angehenden Theologen zunächst an die kirchliche Hochschule Neuendettelsau in der Nähe von Nürnberg. «Eine ganz wichtige Zeit für mich», sagt Michael Sohn, «weil dort ein echtes Zusammenleben und Mitei­nander stattfand.» Nachdem ihm ein

Stipendium zugesprochen worden war, setzte er sein Studium am Evangeli­schen Stift in Tübingen fort. Dort waren auch schon Hölderlin und Hegel tätig. «Ehrlich gesagt: eine arrogante Kiste», findet der Theologe. Da er sich dort nicht wohl fühlte, ergriff er nach vier Semestern die Gelegenheit zu einem Auslandsaufenthalt in Bern. Aus den ursprünglich geplanten drei Semestern wurde schliesslich der Rest des Studi­ums. Er heiratete die Schweizerin Anna Raaflaub, absolvierte das Vikariat in Konolfingen und wurde in Biel ordi­niert. «Deswegen fühle ich mich auch als Schweizer Pfarrer», sagt er, «die Schweizer Mentalität liegt mir sehr.»

In leitender FunktionSeine erste Anstellung als Pfarrer er­hielt Michael Sohn in Grindelwald, da­nach zog die Familie mit ihren zwei Töchtern für einige Jahre nach Möhlin. In dieser Zeit absolvierte er eine Mana­gement­Zusatzausbildung. «Dann bekam

ich im Jahr 2000 das Angebot eines Stuttgarter Oberkirchenrats, an einem kirchlichen Internat zu unterrichten und gleichzeitig konzeptionelle Arbeit über den kirchlichen Schulbetrieb zu leisten.» Er nahm das Angebot an und zog mit der Familie in die Nähe von Tübingen. Nach zwei Jahren wurde er mit einer grossen Umstrukturierung in der württembergischen Landeskirche beauftragt. Zehn Jahre lang wirkte er erst als Projektleiter, dann als pädago­gischer Geschäftsführer für alle kirch­lichen Schulbetriebe in Württemberg. «Eine total spannende und faszinieren­de Zeit», wie er sagt. Doch es kam der Punkt, an dem Michael Sohn das Gefühl bekam, das Ende dieses Wegs sei er­reicht. Er bewarb sich 2012 für die frei gewordene Stelle in Cham und wurde genommen. «Ich wollte in die Kirche zu­rück, in der ich mich zuhause fühlte», erklärt er den Schritt.

Macht Musik!Seit sieben Jahren ist Michael Sohn Mitglied des Kirchenrats, unter anderem ist er dort zuständig für die Kirchen­musik. «Das passt zu mir, ich mache auch selbst gern und viel Musik», sagt er. «Musik und Lieder können Gefühle erwecken, und das ist mir ein grosses Anliegen.» Umso mehr betrübt ihn das oft stiefmütterliche Dasein der Kirchen­musik. «Wir brauchen mehr als nur die Orgel, und wir brauchen mehr als nur traditionelle Lieder», findet er. «Wir müssen mit der Musik die Herzen der Menschen bewegen – auch die der Pfarr­personen.» Weg vom Verkopften, hin zum Gestalten von Stimmung. Ein Vorsatz, der zuweilen ein Kampf gegen Wind­mühlen ist, der aber, wenn er gelingt, zu bereichernden Momenten führen kann.

Erik Brühlmann

Michael Sohn, KirchenratRessort Theologie, Kirchenmusik, Spezialseelsorge

Aufgabenbereiche Kirchenmusik, Erwachsenenbildung, Spitalseelsorge, Seelsorge für Menschen mit Behinderung

Delegationen Liturgie- und Gesangbuchkonferenz

Besondere Aufgaben im Kirchenrat Kommission für Personalfragen, Begleit - kommission Seelsam, Spitalkommission, Kommission für Erwachsenenbildung

«Wir müssen mit der Musik die Herzen der Menschen bewegen – auch die der Pfarrpersonen.»

Seine Freizeit verbringt Michael Sohn gern in freier Natur. Foto: zVg

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Gottesdienste

10 ÜBERBLICK 10 / 2020

10 Uhr

CHAMPfarrerin Rahel AlbrechtOrgel: Mi-Sun WeberMusik: Ramona Weinberger und Vanesssa Schöpfer

10.15 Uhr

HÜNENBERGPredigt-GottesdienstPfarrerin Aline KellenbergerOrgel: Silvia Affentranger

10.15 Uhr

STEINHAUSENGottesdienst «klassisch»Pfarrer Walter AlbrechtMusik: Andrea Forrer

5.30 p.m.

ZUGZug Anglican ChurchFamily Service in English

FREITAG,16. OKTOBER17 Uhr

HÜNENBERGLager-Schluss-GottesdienstPfarrerin Aline Kellenberger, Sozialdiakonin, Sabine Bruckbach Hanke mit Lager- kindernOrgel: Silvia Affentranger

SONNTAG,4. OKTOBERKollekte:Multiple-Sklerose-Gesell-schaft ZürichDas Leben mit Multipler Sklerose fordert Betroffene und Angehörige stark. Es gibt keinen Standard; milde Verläufe sind ebenso möglich wie äusserst schwere, Betroffene und ihre Familien müssen sich immer wieder mit neuen Situationen ausein- andersetzen. Die MS-Gesell-schaft ist Anlaufstelle.

9.30 Uhr

ZUGPfarrer Andreas HaasOrgel: Hans-Jürgen Studer

9.30 Uhr

MENZINGENPfarrerin Irène SchwynOrgel: Roman Deuber

9.30 Uhr

BAARPfarrer Peter DettwilerOrgel: Johannes Bösel

10 Uhr

ÄGERIPfarrer Matthias StaufferE-Piano: Veronica HvalicAnschliessend «Bliib no echli»; Anmeldung bis 1. Oktober an [email protected] oder 041 750 56 17

10.15 Uhr

STEINHAUSEN / CHAMEnnetsee-GottesdienstReformierte Kirche SteinhausenGottesdienst «klassisch»Pfarrerin Lilian GächterOrgel: Andrea ForrerKein Gottesdienst in Cham

10.15 Uhr

ROTKREUZ / HÜNENBERGKirche Rotkreuz Pfarrerin Aline KellenbergerOrgel: Natali GretenerKein Gottesdienst in Hünenberg

19.30

WHATSAPP­ GOTTESDIENSTWas für ein Vertrauen!Anmeldung bis am 4. Oktober / 12.00 Uhr bei 079 606 83 24 Stichwort: «WhatsApp-Gottesdienst» Pfarrerin Barbara Baumann, Sozialdiakonin Tabea Iten

DONNERSTAG,8. OKTOBER

8.30 Uhr

HÜNENBERGGemeinsam den Tag begrüssenPfarrer Andreas MaurerAnschliessend gemütliches Kaffeetrinken

SAMSTAG,10. OKTOBER15 Uhr

BAARSchwedischer Gottesdienst

SONNTAG, 11. OKTOBERKollekte:Christian Solidarity International SchweizSeit 1977 setzt sich Christian Solidarity International (CSI) als christlich-humanitäre, interkonfessionelle Menschen- rechtsorganisation für Reli- gionsfreiheit ein. Basis der

Arbeit bildet die Überzeugung, dass Gott alle Menschen als seine Ebenbilder geschaffen hat. Daraus resultiert die Menschenwürde, die durch die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen konkretisiert wird. Hilfe wird etwa in Syrien, Irak, Ägypten, Südsudan, Nigeria, Pakistan, Indien, Nicaragua, Peru und Lettland geleistet. Sie umfasst humanitäre Hilfe wie Hilfspakete für Vertriebene, medizinische Betreuung für Opfer von Terroranschlägen, Entwicklungshilfe für margi- nalisierte Dorfgemeinschaften, Unterstützung von Bildungs-einrichtungen und juristischen Beistand.

9.30 Uhr

ZUGPfarrer Andreas HaasOrgel: Johannes Bösel

9.30 Uhr

BAARPfarrerin Vroni StähliOrgel: Astrid Renner

10 Uhr

ÄGERIPfarrer Mathias StaufferOrgel: Christian Lübbert

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11ÜBERBLICK

IMPRESSUMMitgliederzeitung der Reformierten Kirche Kanton Zug und angeschlossener Bezirkskirchen, erscheint elfmal pro JahrHERAUSGEBER: Reformierte Kirche Kanton Zug, Bundesstrasse 15, 6300 Zug, 041 726 47 47, [email protected]: Andrea Joho, Kirchenrätin; Thomas Hausheer, Kirchenrat; Pfarrerin Vroni Stähli; Maria Oppermann, Leiterin Kommuni- kation; Marius Leutenegger und Erik Brühlmann, Textbüro LeuteneggerLAYOUT UND DRUCK: Kalt Medien AG, ZugAUFLAGE: 12’000www.ref-zug.ch

10.15 Uhr

STEINHAUSENÖkumenischer Gottesdienst zur ChilbiPfarrer Hubertus KuhnsPfarreileiter Ruedi Odermatt

10.15 Uhr

WALCHWILPfarrer Hans-Jörg RiwarOrgel: Bertina AdameZuger Kammerchor, Leitung Johannes Meister

10.30 Uhr

ÄGERI«Praise» – bewegte Botschaft10 Uhr Beginn mit Zopf und KaffeePfarrerin Inge RotherPiano: Veronica HvalicEvi Huonder, Kantorin mit Vorsinggruppe

SONNTAG,18. OKTOBERKollekte: Asian University of Women, BangladeshDie Universität entstand als eine Folge der schrecklichen Brände in Textilfabriken in Bangladesh. Sie ermöglicht besonders talentierten Frauen aus armen Familien, die sonst nur in der Textil-industrie eine Anstellung zu miserablen Bedingungen finden, ein Universitätsstudium. Die Entwicklung der Universi- tät seit 2000 ist eine Erfolgs- geschichte: 130 Studentinnen aus sieben asiatischen Ländern haben bereits abgeschlossen, sie sind Multiplikatorinnen und Vorbilder für viele andere.

9.30 Uhr

ZUGPfarrerin Irène SchwynOrgel: Oliver Riesen

9.30 Uhr

BAARDialekt, TaufePfarrerin Vroni StähliOrgel: Johannes Bösel

10 Uhr

ÄGERIFamiliengottesdienst Abschluss FamilienlagerPfarrer Jürg RotherPfarrerin Inge RotherSozialdiakonin Suzie BadenhorstE-Piano: Veronica Havlic

10.15 Uhr

ROTKREUZ / HÜNENBERG Kirche RotkreuzPfarrerin Aline KellenbergerOrgel: Natali GretenerKein Gottesdienst in Hünenberg

10.15 Uhr

STEINHAUSENGottesdienst «klassisch»Pfarrer Josef HochstrasserMusik: Andrea Forrer

19 Uhr

CHAMGottesdienst am AbendVersöhnungsgottesdienstPfarrer Michael Sohn-RaaflaubOrgel: Mi-Sun Weber

20 Uhr

HÜNENBERGTaizé-GebetMargot und Konstantin Beck

SONNTAG,25. OKTOBERAchtung: Zeitumstellung !

Kollekte: Neo for Namibia – helping babies surviveDie in der Schweiz basierte Non-Profit-Organisation will die Überlebensraten von Neugeborenen in Namibia erhöhen – mit einfachen medizinischen Massnahmen: Beschaffung von essentiellen Ausrüstungsgegenständen wie Wärmebetten, Monitoren und Geräten zur Atemunter-stützung; regelmässiger Wei- ter- und Fortbildung von ein- heimischen Ärzten und Ärztin- nen und Pflegeleuten so wie mit der Weiterentwicklung von Behandlungsrichtlinien.

9.30 Uhr

ZUGPfarrer Andreas HaasOrgel: Christian Lübbert

10 Uhr

BAARJazz-GottesdienstDie letzten Jahre hat der Jazz-Gottesdienst mit Brunch und Kunst immer auf eine schöne Art das Winterhalbjahr eingeläutet. Das Schutzkon-zept für Gastronomie erlaubt dieses Jahr keinen Brunch im Stil wie bisher, sodass wir darauf verzichten und damit ebenfalls auf die Kunstaus-stellung. Was aber bleibt: die berührende Musik von Roberto Bossard, Gitarre, und Marcel Thomi, Piano, und ein paar hörenswerte Worte von Pfarrerin Vroni Stähli.

10 Uhr

CHAMGottesdienst für Gross und KleinBegrüssung der Kinder der 2. KlassenPfarrerin Rahel AlbrechtOrgel: Mi-Sun Weber

10.15 Uhr

HÜNENBERGPredigt-GottesdienstPfarrer Andreas MaurerOrgel: Oliver Riesen

5.30 p.m.

ZUGZug Anglican ChurchFamily Service in English

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Reformierte KircheKanton Zug

Kirche mit Zukunft

VeranstaltungenA

ZB

6300

Zug

Musikgenuss mit dem Duo RomanticaReformiertes Kirchenzentrum Hünenberg

Freitag, 6. November, 14–17 Uhr

Leider können wir aufgrund der Corona-Regeln keine Tanzveranstaltung durchführen. Wir hören deshalb einfach der Musik zu und geniessen die Stimmung. Getränke und kleine Snacks können im Foyer gekauft werden.Informationen und Anmeldung bis 30. August: Yasemin Ünal, [email protected], 041 780 86 78Kosten: keine

Zuger TrauerCafé – der Trauer Raum gebenReformiertes Kirchenzentrum, Bundesstrasse 15, Zug

Freitag, 2. Oktober, 16–18 Uhr (jeden ersten Freitag im Monat)

Kontakt: Palliativ Zug, 041 729 29 20; Andreas Maurer, 078 765 77 59Anmeldung/Kosten: keine

Unbegreiflich – aber real Ein Raum für Mütter und Väter zum Austausch nach dem Tod des eigenen KindsTriangel Beratung,Bundesstrasse 15, Zug

Dienstag, 6. Oktober, 17.30–19 Uhr (jeden ersten Dienstag im Monat)

Anmeldung: Sekretariat der Triangel Beratung, 041 728 80 80

Café des Amis

Treffpunkt für Angehörige von Menschen mit DemenzPflegezentrum Baar, Landhausstrasse 17

Mittwoch, 28. Oktober, 15–17 Uhr

Demenz, die Krankheit des Verges - sens, stellt die Angehörigen jeden Tag vor neue Herausforderungen.Informationen: Pflegeexpertin Elisabeth Reutimann, 041 767 51 51, [email protected]; Karin Hardmeier, Fachentwicklung Demenz Spitex, [email protected], 041 729 29 29; Daniela Bigler Billeter, Geschäftsleitung Alzheimer Zug, 041 760 05 60Anmeldung/Kosten: keine

Winterferien 55+ für aktive Alleinstehende

Hotel Cresta, Flims23.–30. Januar 2021Das gehört dazu: Gemeinschaft, täglicher Input, grössere und kleinere Wanderungen, Ausflüge, Raum für individuelle Tages-gestaltung, Kennenlernabend und Schlusstreffen.Leitung und Informationen: Sozialdiakonin Eveline Kohler, [email protected], 041 780 89 50; Christoph Hofer; www.ref-zug.ch/huenenbergEinzelzimmer mit Bad oder Dusche, WC, HP: 1090 Franken.Zusätzliche Kosten: Anreise, Bergbahntickets, Zwischenmahl-zeiten und Getränke

CityKircheZugTheos OffenBarBauhütte, Kirchenstrasse 9, Zug

Samstag, 17. Oktober, 19–21 UhrBar geöffnet ab 19 Uhr, Gesprächsbeginn 19.30 Uhr

Theos OffenBar ist ein Dialograum für offene Gespräche über Gott und die Welt. Es geht um Begeg-nungen zwischen Menschen, ums Kennenlernen und ums Lernen überhaupt. Theos OffenBar steht allen Interessierten offen, unabhängig von Konfession und Religion. Theos OffenBar findet jeweils am 17. des Monats statt.Anmeldung/Kosten: keine

In der Fremde sprechen die Bäume arabischLesung und Gespräch mit Usama al ShahmaniReformierte Kirche Zug

Mittwoch, 21. Oktober, 20 UhrUsama Al Shahmani, geboren 1971 in Bagdad und aufgewachsen in Qalat Sukar, hat arabische Sprache und moderne arabische Literatur studiert. Er publizierte drei Bücher über arabische Literatur, bevor er 2002 als Flüchtling in die Schweiz kam. Heute arbeitet er als Buchautor, Dolmetscher und Kulturvermittler und übersetzt ins Arabische, etwa «Fräulein Stark» von Thomas Hürlimann. «In der Fremde sprechen die Bäume arabisch» ist sein erster Roman. Usama Al Shahmani lebt mit seiner Familie in Frauenfeld. Musikalisch wird der Abend begleitet von «Baobab Vibes», einer jungen Band aus Konstanz, die einen fruchtigen Cocktail aus Swing, Blues, Reggae, African Jazz und Pop serviert.

Kontradiktorisches Podium zur KonzernverantwortungsinitiativeReformierte Kirche ZugMittwoch, 28. Oktober, 20 UhrNach einem einführenden Referat werden auf dem Panel die Positionen aufgezeigt und zur Diskussion gebracht. Theologisch-ethisches Impulsreferat: Dr. Thomas Wallimann-Sasaki, Wirtschaftsethiker. Podium: Anna Bieri, Kantonsrätin CVP in Zug; Prof. Hans-Ueli Vogt, Nationalrat SVP; Martin Fasser, Präsident Zug Commodity Association. Musik: Jonas Inglin und Maurus Twerenbold, Posaunen.

Lunchkonzert Herbst – mit Solisten der Zuger SinfoniettaReformierte Kirche ZugFreitag, 30. Oktober 2020, 12.15–13 UhrProgramm: Georg Friedrich Händel, Triosonate F-Dur HWV 405 und Triosonate d-Moll HWV 381; Johann Sebastian Bach, Auszüge aus «Dreistimmige Sinfonien BWV 790-796»; Gordon Jacob, Partita für Fagott Solo. Künstler: Sabina Novak, Oboe; Peter Vögeli, Oboe; Manuel Beyeler, Fagott; Yvonne Ritter, Cembalo. Maskenpflicht.