kirche unterwegs / 1. quartal · PDF fileAn die Hände der Mutter sei besonders ... hen, sie sind ja geführt von der höheren Macht, die unsere ... Rückblick und Vorschau Gedanken

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  • katholisch-reformierte-kirche

    kirche unterwegs

    eine passende alternative

    bistumszeitschrift1. quartal 2006

  • 2 kirche unterwegs

    02 HndeGedanken von Grete Lauk

    03 2006 ein neues JahrGedanken zum Jahreswechsel

    04 Liebe Schwestern und Brder!Hirtenwort von Bischof Oliver Gehringer

    05 Es tut sich was bei unsNeues und Vernderungen in unserer Kirche

    07 Dreiknigsfest oder EpiphanieWie aus den Weisen Knige,ja sogar Heilige wurden

    08 BibelquizMit der Bibel durch das ganze Jahr

    09 Zum SchmunzelnHeiteres rund um die Kirche

    10 St. PatrickDer irische Nationalheilige

    11 Auf Ostern zugehenWofr wir die Fastenzeit nutzen knnen

    12 Mit spitzer Feder und scharfer ZungeKritische Betrachtungen aktueller Ereignisse

    13 Wolfgang Amadeus Mozart2006 zum 250. Geburtstag den Musikgenies

    14 Gottesdienstevom 18. Jnner bis 23. April

    15 Feste und FeiernBesondere Tage in unserer Kirche

    16 Impressum und Information

    Inhalt

    Hnde

    Wie alles in unserem kostbaren Leben hast Du uns, o Herr,zwei Hnde gegeben, damit wir Dir dienen im Schalten undWalten, beim Beten und Bitten sie ehrfrchtig falten, beimBitten, da wollen wir keinesfalls ruhn, o Herr, lass uns niemalswas Unrechtes tun.

    Die Hnde, sie sind uns ein wichtig Organ, wenn wir siebetrachten von Anfang an; schon in der Wiege das Kindleinsich regt, mit Eifer es stndig die Hndchen bewegt, strecktsie der Mutter voll Sehnsucht entgegen, Mtterlein, wirst ausdem Bettchen mich heben? Bis das Kind gro ist, wie viel wirdgeschehen, die Hnde, sie immer im Mittelpunkt stehen. Allesmuss erlernt sein, sei es noch so gering, im Kopf es erdachtwird, die Hnde es sind, die alles erproben, erfllen die Taten,dass unsere Pflichten zum Wohle geraten. An die Hnde derMutter sei besonders gedacht, wie sehr sie sich mhen beiTag und bei Nacht; sie nhen und stricken, die Hausarbeitmachen, betreuen die Kranken und mhevoll wachen, imGeben sie gro sind, bescheiden im Nehmen, und weint einuglein, dann trocknen sie Trnen.

    Im Laufe des Lebens, wie viel es da gibt, zu tun und zu schaf-fen, wie es uns beliebt. Doch gibts auch viel Mhsal bei man-chem Geschehen, unsere Hnde sie werden auch diese beste-hen, sie sind ja gefhrt von der hheren Macht, die unsereGeschicke so weise erdacht. Nicht nur fr Arbeit die Hndewir haben, sie knnen auch freudig die Seele uns laben, wennwir sie freundlich zum Grue erheben, so dankbare Blickevom Nchsten erleben. Und sollten wir einmal geneigt seinzu spielen, mit Freude und Frohsinn die Gedanken sich fllen.Von Straftat und Rohheit sei hier nichts gesagt, die schreck-lichen Kriege nicht zu nennen gewagt, Zerstrung der Um-welt, der Naturparadiese, o Herr, wenn man das nur bleibenliee; leider geschieht auch das Bse mit Hnden, und keinerversucht den Verstand anzuwenden.

    Wie alles in unserem kostbaren Leben, hast Du uns, o Herr,D e i n e Hnde gegeben, damit sie uns segnen, damit sie unsheilen, in Gnade und Wahrheit bei uns stets verweilen. Wirnehmen sie an mit einem Herzen voll Dank und legen sieselig in unsere Hand. Grete Lauk, 1992 (Frau Grete Lauk hat uns diesesund viele andere ihrer eigenen Gedichte und Gebete freundlicherweise zurVerfgung gestellt. Wir wollen Ihnen in Zukunft auf Seite 2 die Mglichkeitgeben, einige ihrer Werke kennen zu lernen.)

    gedanken

  • kirche unterwegs 3

    leitartikelRckblick und Vorschau

    Gedanken zum JahreswechselWar es ein gutes Jahr, das Jahr 2005, das fr die meisten wahrscheinlich sehr hektisch, freinige sorgenvoll und fr andere erwartungsfrohzu Ende ging? Jeder hat es anders erlebt, fr jeden hat es etwas anderes gebracht, man war glcklich oder enttuscht.

    F r viele Menschen rund um den Globus war es einschwieriges Jahr, ein Jahr der Tragdien, der Katastro-phen und des Umbruchs. 2004 verabschiedete sich miteiner nie gekannten Naturkatastrophe im sdostasiatischenRaum, die bis 2005 ihre Spuren hinterlie. Durch ein Erdbebenim Indischen Ozean das viert- oder fnfstrkste je gemesse-ne Beben ereignete sich eine der bisher schlimmstenTsunamikatastrophen der Geschichte. Mindestens 240.000Menschen in acht asiatischen Lndern wurden gettet.

    Auch in den letzten Monaten zeigte sich die Natur entfesselt.Katrina und Wilma, die zwei mchtigsten Hurrikane aller Zei-ten, tobten ber die Karibik auf Mittelamerika und den Sdender USA zu und richteten unermessliche Schden an. MitWindgeschwindigkeiten von 250 bis 300 km/h zogen sie berFlorida, Louisiana (besonders den Groraum New Orleans),Mississippi, Alabama und Tennessee hinweg und fordertenber tausend Opfer. Katrina tobte auf ber 233.000 Quadrat-kilometern; dies entspricht fast der Flche Grobritanniens.Rund 350.000 Huser wurden zerstrt.

    Neben diesen Naturkatastrophen zerbombten Extremisten inLondon, Bagdad und zuletzt in Beirut den Glauben anMenschlichkeit, Vernunft und Frieden und tteten nicht nurdort vor allem unschuldige und unbeteiligte Menschen invielen Lndern dieser Erde. Brgerkriegshnliche Kmpfe inFrankreich verstrkten das Gefhl der Ohnmacht und machenbewusst, wie schnell eine scheinbare Ruhe und eine fragileSicherheit gefhrdet sind.

    Doch was bedeutet das alles fr das neue Jahr?Fr viele Menschen waren die Erkenntnisse der Wissenschaftim Umwelt- und Naturschutz ber die Zerstrung unserernatrlichen Grundlagen bisher immer nur fiktiv, unglaub-wrdig oder sogar falsch. Wer jetzt noch die Augen zumachtund nach der Parole Weiter so! handelt, der gefhrdet dieZukunft unserer Kinder und vielleicht sogar schon die eigene.

    Wer glaubt, sich von der zunehmenden Problematik, derZerrissenheit und den Katastrophen in anderen Regionendieser Welt abschotten zu knnen, ist blind fr die Zeichender berall aufschwellenden und alles vernichtenden Gewalteiner global vernetzten Welt. Nur die Erkenntnis, dass wir in

    einer einzigen Welt leben und jeder von uns Verantwortungfr die Schpfung Gottes bernehmen muss, kann uns helfendiese Schpfung und die zugrunde liegenden menschlichenWerte auch zu bewahren.

    Versuchte man nicht auch in Babylon die Trme bis in denHimmel zu bauen? Haben nicht auch wir nach diesem Mottogelebt und gehandelt? Immer mehr, immer hher, immer bes-ser und teurer. Dabei liegt in der Beschrnkung der Schlsselzum Glck, wie uns schon so viele Poeten und Weise auchalle Weltreligionen gelehrt haben. Doch Beschrnkung isteine sehr persnliche Gabe (und Begabung). Im ffentlichenRahmen ist sie nur ber Gerechtigkeit und das Vorleben un-serer Vorbilder zu erzielen. Doch wo haben wir da noch Vor-bilder? Besinnen wir uns zurck auf den Glauben, dann fin-den wir noch immer in den Gleichnissen Jesu Christi gen-gend Antworten und das eine groe Vorbild, das durch Liebe,Demut und Gewaltlosigkeit den Weg auch in schwierigenZeiten gezeigt hat. Fangen wir damit bei uns an: in der Fami-lie, in der Gemeinde, in unserem Ortsteil, an unseremArbeitsplatz, berall dort, wo uns Menschen begegnen, wowir Einfluss ausben, wo wir Vorbild sein knnen, wo wirVerantwortung bernehmen drfen.

    In diesem Sinne: ein zufriedenes, glckliches und fr alle erfolgreiches neues Jahr 2006.

  • Was die Zukunft uns bringt!?!

    Der Jahreswechsel ist seit Generationen prdestiniert,sich ber die Zukunft Gedanken zu machen. Was wirdsein? Was wird sich verndern? Was wird anders? AusNeugierde oder Angst, Verzweiflung und Unsicherheitbegeben sich immer mehr Menschen in die Hnde vonAstrologen, Wahrsagern, Hellsehern und dergleichenmehr. Horoskope werden erstellt, Liebes- und Zu-kunftsorakel befragt, in Kristallkugeln geschaut, ge-pendelt, in den Karten und Hnden gelesen oder an-dere Methoden versucht, um ber die Zukunft etwasherauszubekommen. Aber die Ergebnisse sind oftmalseine Enttuschung. Niemand kann wissen, was dasMorgen bringen wird. Gott allein hlt die Zukunfteines jeden Menschen und das Schicksal der Erde inseinen Hnden. Aber dennoch ist und bleibt das Unge-wisse eine Herausforderung, beflgelt den Geist, sichmit seiner eigensten Zukunft auseinander zu setzen, zuplanen und zu trumen. Einen Blick in die Zukunft zuwagen heit aber auch, sich mit seiner Vergangenheitzu beschftigen, den Wunsch nach Vernderung zuhaben oder auf Fortbestand des Bisherigen zu hoffen.

    Auch wir planen unsere Zukunft. Die Zukunft unsererKirche. Gerne wrde ich einen kleinen Blick riskieren,um zu erahnen, was die Zukunft oder einfach nur dasheurige Jahr fr unsere Kirche bringen wird. Wobeihier beide Aspekte zum Zug kommen: der Wunschnach Vernderung und der Fortbestand des bisherErreichten. Doch es liegt in Gottes Hand und in unse-ren eigenen Hnden, was wir tun werden und er-reichen knnen. Solange wir unsere Zukunft nicht ken-nen, bleiben uns die Planung und der Traum und derfeste Wille, vieles umzusetzen.

    Und genau hier liegt der Schlssel zur Lsung, dennwenn wir uns einsetzen, gemeinsam arbeiten, auf-bauen, erweitern und vor allem zusammenhalten,dann werden wir auch etwas verndern knnen, ha-ben so aktiven Anteil an unserer Zukunft, werden zuBauherren unserer Gemeinschaft, zu Arbeitern imWeinberg des Herrn. Jeder Einzelne von uns trgt sodazu bei, dass unsere ungewisse Zukunft zur Realittwird, sich unsere Plne verwirklichen lassen und sichunsere Trume erfllen werden.

    Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott! ein eigenartigerSatz aus dem Volksmund und oft auch missverstan-den; er ist aber eine Anleitung fr einen gemeinsamenAufbau. Nicht schicksalhaft die Hnde in den Scho

    BischofOliver Gehringer

    legen und abwarten, was passiert, sondern die Eigen-initiative ergreifen, nach eigenen Ressourcen Ausschauhalten, seine Fhigkeiten entdecken, sich was trauen.Nicht jammern und klagen und auf Hilfe von auenwarten, sondern selbst etwas unternehmen, aufstehenund anfangen, etwas zu tun. Althergebrachte Wegeverlassen, auch mal einen Schritt zurcktreten um En-ergie zu tanken und Kraft zu schpfen, zwei Schrittenach vorn zu gehen. Dann ist uns die Hilfe Gottes auchgewiss. Ob nun im E