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www.evangelisches-gemeindeblatt.de Familienleben: Vom Glück mit und ohne Kinder Seite 10 Kultur: Von Künstlern in der Kirche Seite 12 Landeskirche: Von Flüchtlingen, die mithelfen Seite 20 Reportage: Von Menschen beim Kirchentag Seite 18 Kirchentag Schön war’s! Seite 4 Erleben, woran wir glauben 24 14. Juni 2015 2. Sonntag nach Trinitatis 110. Jahrgang

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www.evangelisches-gemeindeblatt.de

Familienleben:Vom Glück mit und ohne Kinder Seite 10

Kultur:Von Künstlernin der Kirche Seite 12

Landeskirche:Von Flüchtlingen, die mithelfen Seite 20

Reportage:Von Menschen beim Kirchentag Seite 18

Kirchentag

Schön war’s!Seite 4

E r l e b e n , w o r a n w i r g l a u b e n

2414. Juni 20152. Sonntagnach Trinitatis110. Jahrgang

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Kapelle soll an tote Soldaten erinnernDie Kapelle im Bundeswehrlager Ma-sar-i-Scharif in Afghanistan ist als wei-terer deutscher Ort der Erinnerung an getötete Soldaten im Gespräch. Viele Soldaten möchten, dass die von ihnen selbst gebaute Kapelle nach dem Ab-zug nach Deutschland gebracht wird, sagte der evangelische Militärbischof Sigurd Rink. Das gelte nicht für das gesamte Gebäude, aber Hauptstücke wie den Altar oder den Torbogen, der liebevoll gestaltet worden sei. Seit 2014 erinnert am Schwielowsee bei Pots-dam ein Ehrenhain an die in Afghanis-tan getöteten Soldaten. Rink zufolge ist das Waldstück auch als Standort für die Teile der Kapelle im Gespräch. Die Kapelle wäre ein anderes Symbol als der Ehrenhain. Im Afghanistan-Ein-satz seien insgesamt 56 deutsche Sol-daten zu Tode gekommen. epd

Mehr HospizeDie Zahl der stationären Hospize ist bundesweit auf 228 angewachsen. Das teilte die AOK unter Berufung auf An-gaben des Deutschen Hospiz- und Pal-liativverbandes mit. 14 Einrichtungen davon sind für Kinder. 1996 habe es 30 stationäre Hospize gegeben. Auch die Zahl der Palliativstationen in den knapp 2000 Krankenhäusern ist im selben Zeitraum auf rund 300 gestie-gen. 1996 seien es 28 gewesen. epd

Titelthema: KirchentagAuf der Suche nach WeisheitFlüchtlinge, Homo-Ehe und die Suche nach Klugheit – die Themen des Kirchentags. Seite 4

Gelitten unter Paragraf 175Der Kirchentag gedenkt der Verfolgung homosexueller Menschen in der NS-Zeit. Seite 6

Zankapfel JudenmissionMessianische Juden auf dem Kirchentag?Ein Streitgespräch auf dem Kirchentag. Seite 8

FamilienlebenGlücklich nur mit Kindern?Moderne Menschen suchen in der Familie nach Glück. Ob sie es dabei finden? Seite 10

KultourSchöpferkräfte der KunstDie Stuttgarter Brenzkirche verwandelt sich während des Kirchentages in ein Atelier. Seite 12

GlaubenslebenBei Gott sind alle gleichImpuls zum Predigttext für den 2. Sonntag nach Trinitatis von Anna Greve. Seite 15

Aus dem LandDie Stimmung verändert alleDie vielen Kirchentagsbesucher verändern die Stadt, aber auch manche Menschen. Seite 18

Auf den Spuren des ReformatorsBeim Kirchentag erinnerte Crailsheim an den ehemaligen Stadtpfarrer Adam Weiß. Seite 25

RubrikenRadio & Fernsehen Seite 36

Unterhaltung Seite 37

Wohin im Land Seite 38

Impressum Seite 39

Titelfoto: epd-bild

In diesem Heft

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Diese Ausgabe steht ganz im Zeichen des Kirchentags. Aktuelle Hinweise und Berichte im Vorfeld des Protestantentreffens finden Sie auf den Seiten 4 bis 9. Auch die anderen Ressorts beziehen sich auf den Kirchentag.Das Kirchentagsmagazin des Gemeindeblatts ist abrufbar unter www.evangelisches-gemeindeblatt.de/ downloads/ kirchentagsmagazin

Panorama2

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

Backsteingotik entlang der maleri-schen Ostseeküste

Erleben Sie Kunst und Natur vom 27. September bis 3. Oktober 2015

Norddeutschland ist sprichwörtlich „stein-reich“, denn leuchtend roter Backstein dominiert bei Profanbauten ebenso wie bei Kirchen ...Überraschend große Dorfkirchen, gewal-tige Kirchtürme und erhabene Klöster bestimmen die Silhouetten vieler Städte und erzählen von der Gläubigkeit ihrer Erbauer. Vor 700 Jahren wurde die Handels-genossenschaft der Hanse gegründet. Ausdruck des großen Wohlstandes sind die stolzen Bauten der mittelalterlichen Backsteingotik. Kaufmannshäuser mit prachtvollen Giebeln und Rathäuser mit filigranen Zinnen erzählen vom Ge- schäftssinn dieser Kaufleute. Im Ost-seeraum Mecklenburg-Vorpommern ist die Bausubstanz besonders umfangreich erhalten. Reisen Sie mit Ernst Wahl ins Meck-lenburgische Hinterland, folgen Sie den Spuren des Malers Caspar David Friedrich auf Rügen, besuchen Sie Usedom und die Universitätsstadt Greifswald. Und genießen Sie nicht zu-letzt eine erholsame Zeit inmitten der wunderschönen Naturregion.Gerne senden wir Ihnen nähere Infor-mationen und die Anmeldeunterlagen zu.

Reisepreis p.P. im DZ: 1.014,– €Einzelzimmerzuschlag: 160,– €Mindestteilnehmerzahl: 25 Pers.Reiseveranstalter: ANTEA REISEN, Goldbach

– Leserreisen – Telefon 07 11 / 60 100-49

Postfach 10 02 53, 70002 StuttgartFax 07 11 / 60 100-15

[email protected] www.evangelisches-gemeindeblatt.de

Anmeldeschluss ist der 27. Juli 2015!

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Kohlendioxid besteuernFür die Einführung einer Kohlendioxidsteuer hat sich Alt-Bundespräsident Horst Köhler ausgesprochen. Neben einer Finanztransaktionssteuer seien Abgaben auf Treibhaus-gase ein wichtiges Element, um Ordnung in die globali-sierte Welt zu bringen, sagte der Wirtschaftswissenschaft-ler auf dem Kirchentag. Kohlendioxid-Emissionen müssten einen Preis bekommen, der dem Ausmaß der Gefährdung für das Klima entspreche. Köhler betonte, die Volkswirt-schaften müssten ein Leben in Würde für jeden Menschen auf der Welt ermöglichen. Dazu bedürfe es internationaler politischer Abstimmung. epd

Persönlich gemeintDie S-Bahn nach Riga

Der Kirchentag lebt von seinen vielen Begegnungen, und am schönsten sind zumeist die, die gar nicht geplant sind. So war das auch im proppenvollen S- Bahn-zug von Weil der Stadt nach Stutt-gart. Als er irgendwann wegen Streckenüberlastung ins Stocken geriet, kamen die Gespräche erst richtig in Gang. Es begann mit der Frage meines Sitznachbarn, ob das stehende äl-tere Ehepaar sich nicht vielleicht setzen möge. „Nein, nein, sagt der Herr, vielen Dank, wir sind zwar 75, aber noch fit.“ Dann erzählt er, was ihn so alles fit hält, dass zwei seiner Kinder in Lettland le-ben und dort sehr engagiert sind in der deutschen evangelischen Gemeinde.Die ältere Dame neben ihm ist aus Lettland. Es ist gar nicht sei-ne Frau. „Schönen guten Tag.“ Ihr Deutsch ist blendend, kein Wun-der, sie ist ja auch Lehrerin. Ihr Na-me ist „Mirdza Kiploka“, übersetzt „Knoblauch“. Bis zur Haltestelle Nordbahnhof hat Frau Knoblauch fast die ganze Geschichte der balti-schen Revolution 1991 nacherzählt und wie sehr sich das Leben in der Hauptstadt Riga verändert hat. Der Zug zuckelt weiter und mit jedem Kilometer wird mein Lettland-Bild ein bisschen bunter. Am Hauptbahnhof Stuttgart habe ich richtig Lust bekommen, mal nach Riga zu reisen. Es war die kurzweiligste S-Bahn-Fahrt seit Jahren, obwohl sie fast doppelt so lange gedauert hat wie sonst. Einen herzlichen Gruß aus Würt-temberg nach Lettland sendet Ihr

Andreas Steidel

Gesetzbuch für digitale FragenNach Ansicht von EU-Kommissar Gün-ther Oettinger braucht Europa ein ei-genes Gesetzbuch für digitale Fragen. Das Eigentumsrecht an digitalen Da-ten müsse gesetzlich strikter geregelt werden, sagte der europäische Kom-missar für Digitale Wirtschaft bei der Jahrestagung des Deutschen Ethikra-tes in Berlin. Zwar schreite die Digita-lisierung unaufhaltsam voran und die Datenmenge verdoppele sich jährlich, doch im Umgang mit den Rechten an diesen Informationen gebe es noch viele offene Fragen. Die Rechte an den Daten Verstorbener seien bisher bei-spielsweise nicht geregelt. epd

Kickende PopenEs war ein Heimspiel, und die Würt-temberger haben es gewonnen: Bei der Fußball-Meisterschaft „German Popen Open“ setzten sich die kickenden Seel-sorger aus dem Südwesten im End-spiel gegen Ungarn durch. Das Finale beim Kirchentag endete 6:2. Die Würt-temberger verteidigten damit den Ti-tel, den sie 2013 beim Kirchentag in Hamburg geholt hatten. epd

Doch Strafe für Blasphemie?Der Rechtswissenschaftler Christian Hillgruber fordert, konsequenter ge-gen die Beschimpfung religiöser Ge-meinschaften vorzugehen. Eine „maß-volle Beschränkung“ der Kunst- und Meinungsfreiheit sei sinnvoll, sagte er beim Mainzer Mediengespräch. Wenn religiöse Bekenntnisse gefahrlos ver-unglimpft werden dürften, würden religiöse Menschen eingeschüchtert: „Gläubige können ihren Glauben nicht mehr in der Weise bekennen.“ Nach dem Mordanschlag auf das französi-sche Satireblatt „Charlie Hebdo“ im Januar war auch in der Bundesrepub-lik eine Debatte um den so genannten Blasphemie-Paragrafen 166 entbrannt. Dieser stellt in Deutschland die Be-schimpfung religiöser Bekenntnisse unter Strafe, wenn dadurch der öffent-liche Friede gefährdet wird. epd

» Schwäbisch gesagt – mit großem Ernst: Ein Glaubenscleverle werden «

Landesbischof Otfried July zum Kirchentagsmotto „damit wir klug werden“.

Die gute Nachricht

Floriansjünger: Dieser Spitzname für Feuer-wehrleute wird nun wörtlich genommen. Denn es gibt die erste deutsche Bibel speziell für Feuerwehrleute un-ter dem Titel „Voller Einsatz“. Es handelt sich um das Neue Testament mit Psalmen, ergänzt durch Erfah-rungsberichte von Feuerwehrleuten. Herausgeber ist die Christliche Feuerwehrvereinigung (CFV). Produziert wurde das 674 Seiten starke Werk von der Deutschen Bibelgesellschaft. „Eine Bibel speziell für Feuerwehr-leute herauszubringen, ist schon seit Jahren ein großes Anliegen von uns“, sagt CFV-Vorsitzender Bernd Kramp aus Karlsruhe. Die Feuerwehr-Bibel soll allen Mitglie-dern der Freiwilligen-, Berufs-, und Werkfeuerwehren, des Rettungsdienstes und der Notfallseelsorge angebo-ten werden. „Wir hoffen, dass möglichst viele Kollegen anfangen, sich mit der Bibel und dem christlichen Glau-ben zu beschäftigen“, sagt Kramp. Foto: epd-bild

3Panorama

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

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Auf der Suche nach WeisheitFlüchtlinge, Homo-Ehe und die Suche nach der Klugheit – das waren die bestimmenden Themen des Kirchentags in Stuttgart, der vielen wohl auch wegen seiner Hitze in Erinnerung bleiben wird. Allerdings blieb ein heißes Thema eher leise: die Sterblichkeit des Menschen. Von Alexander Schweda

„Damit wir klug werden“ – So lautete das Motto unter dem 97 000 Dauer-gäste und je 36 000 Tagesteilnehmer die Landeshauptstadt fluteten. Doch wie Landesbischof Frank Otfried July schon im Eröffnungsgottesdienst aus-führte, ging es nicht um Klugheit im Sinne von Cleverness, sondern um Herzensweisheit. Dazu wiederum gehört auch der erste Teil des Kir-chentagsverses aus dem Psalm 90, der heißt: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen.“ Und so äußerte die Kirchen-tags-Generalsekretärin Ellen Ueberschär bei der Auftakts-Presse-konferenz die Hoffnung, dass der Kir-chentag ein Tabu angehe und über das Sterben als letzte Lebensphase spricht und sich über gesetzliche Regelungen dazu austauscht.In der öffentlichen Wahrnehmung wa-ren jedoch zwei Themen tonangebend: die Flüchtlingsfrage und die Homo-Ehe. So meldete sich Bundespräsident Joachim Gauck zu Wort und ließ Sym-pathie für eine weitere Aufwertung gleichgeschlechtlicher Partnerschaf-ten erkennen. Und Pastorin Nora Steen warb im Schlussgottesdienst vor rund 95 000 Gläubigen auf dem Cannstatter Wasen für eine großzügige Aufnahme von Flüchtlingen. Erst dann werde es Frieden geben, wenn jeder sicher und

in Würde leben könne, sagte sie. „Nie-mand ist dazu geboren, auf der Flucht zu sein“, sagte Steen in ihrer Predigt. Kirchentagspräsident Barner: „Ich bin mir sicher, dass bessere Lösungen zu finden sind als das, was wir leider derzeit erleben müssen.“ Es dürfe nicht mehr zugelassen werden, dass Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken. Eine Resolution, die beim Kirchentag verabschiedet wurde, dringt auf eine

umfassende Seenot-rettung im Mittelmeer und legale Wege nach Europa.Flüchtlingsschutz, Kri-sen und Kriege, Klima-wandel, Wirtschaft und

Werte, Freihandelsabkommen TTIP, Kirchenasyl, Vielfalt der Lebensfor-men – kaum eines der (Reiz-)Themen, die derzeit auf der politischen Agenda zu finden sind, blieb ausgespart.Und auch wenn man danach suchen musste: Auch das Thema Sterben wurde diskutiert. So lehnte Bundes-gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) Sterbehilfe durch Ärzte weiter ab. Nach seinen Worten sehen es die meisten Ärzte auch nicht als ihre Auf-gabe, Menschen bei einem Suizid zu assistieren.Der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hielt die Sterbehilfe-Debatte für eine Chance,

die Situation todkranker Patienten in Krankenhäusern, Altenheimen und Hospizen zu verbessern. Jeder solle eine individuelle Begleitung erhalten und die Hilfe, die er brauche, erklärte er. Die Gesellschaft müsse lebensori-entiert handeln.Kirchentagspräsident Andreas Bar-ner sprach im Schlussgottesdienst von einer „neuen Nachdenklichkeit“, die sich beim 35. Deutschen Evange-lischen Kirchentag gezeigt habe: „Es waren schöne Tage, intensive Tage.“ Unter Anspielung auf das Kirchen-tagsmotto „damit wir klug werden“, erklärte er: „Wir sind ein wenig wei-tergekommen im Bedenken und im klüger Werden.“Der Pharma-Manager rief zu gesell-schaftlicher Verantwortung auf. „In der Nachhaltigkeit, im klugen Wirt-schaften wollen wir mit kommenden Generationen teilen; in der Frage der Bildung müssen wir dringlich mit de-nen teilen, die in Deutschland noch immer aufgrund ihrer Herkunft zu ge-ringe Chancen haben.“Zum Abschluss wurden die Gläubigen zum Katholikentag 2016 nach Leipzig und zum nächsten evangelischen Kir-chentag in zwei Jahren in Berlin und Wittenberg eingeladen. Das Protestan-tentreffen vom 24. bis 28. Mai 2017 wird eng verknüpft sein mit den Feiern zum 500. Reformationsjubiläum. mit Material von epd ■

Mit einem Schlussgottes-dienst ging der Kirchentag in Stuttgart zu Ende. Landesbischof Frank Otfried July (rechts) wünschte sich die Suche nach Weisheit des Herzens.Fotos: epd-bild

Flüchtlinge und Homo-Ehe im Mittelpunkt

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

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Der Ruf nach Frieden erschallt auch auf dem 35. Deutschen Evangelischen Kirchentag

„Religion hilft Krieg zu überwinden“Zwar nannte es die badische Oberkir-chenrätin Karen Hinrichs einen Skan-dal, dass es beim Evangelischen Kir-chentag in Stuttgart unter den The-menzentren kein Zentrum Frieden gebe, und dass die Landeskirche in Baden daher gemeinsam mit 37 Frie-densorganisationen am Rande des Kir-chentags ein solches Zentrum organi-siert hatte. Dennoch waren Frie-densthemen, die Lage der Flüchtlinge, Krisenherde, Rüstung und Gewalt ein prägender Faktor des Kirchentags.Dabei trat Politologe und Friedensfor-scher Andreas Hasenclever sogleich dem Vorurteil entgegen, Religionen seien für Kriege verantwortlich. Bei der Überwindung von Kriegen und Ge-walt seien sie vielmehr nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung. Mit einer Menschenkette durch die Stuttgarter Innenstadt haben Friedens-aktivisten den Abzug von Atomwaffen aus Europa gefordert. Zugleich ver-langten sie die Schließung zweier US-amerikanischer Kommandozentralen in der Stadt. Von dort würden unter anderem Angriffe in Libyen, Serbien und dem Irak befehligt. An der Aktion nahmen nach Angaben der Veranstal-ter rund 1500 Menschen teil, darunter auch der Friedensbeauftragte des Ra-

tes der EKD, Renke Brahms, und die Botschafterin für das Reformationsju-biläum 2017, Margot Käßmann.Ein Publikumsmagnet war in diesem Zusammenhang der frühere UN-Gene-ralsekretär Kofi Annan. Er verlangte eine menschliche Flüchtlingspolitik und mahnte, das Zuwanderungspro-blem könne nicht einfach mit höheren Zäunen oder einer Politik der Abschot-tung gelöst werden. Deutschland sei in dieser Frage vergleichsweise offen und habe viele Migranten aufgenom-men: „Ich bitte Sie dringend, diesen

Weg der Menschlichkeit weiterzuge-hen“, rief der frühere Generalsekretär unter dem Beifall von rund 10 000 Be-suchern.Die Oberkirchenrätin der badischen Landeskirche könnte so eigentlich zu-frieden sein. Ihre Forderung, dass „niemand die Augen davor verschlie-ßen könne, dass weltweit immer mehr militärische Auseinandersetzungen und Kriege um Rohstoffe, um Macht und Transportwege geführt würden“, ist auf dem Kirchentag doch durchge-drungen. epd

Eine Menschen-kette für den Frieden forderte den Abzug von Atomwafen.Foto: epd-bild

Im Fokus: Debatte um FlüchtlingeKommentar von Petra Ziegler

Der Kirchentag war das, was von ihm zu erwarten war: ein Glaubensfest, ein Musikfestival, ein Diskussionsforum, ein Bibel-auslegungs-Marathon und ein Festival des Ehrenamts (die letzte Formulierung stammt von Bundes-präsident Joachim Gauck). So sind Kirchentage immer: fröhlich, diskussionsfreudig, inspirierend, Mut machend. Das ist nichts Neues, aber immer wieder eine wunderbare Erfahrung.Und bei jedem Kirchentag gibt es erwartete Schwerpunktthemen und einen unerwarteten Aufreger. Klar, die Flüchtlingsfrage beschäf-

tigte die Menschen in vielen Foren. Für die Kirchentagsbesucher ist es nur folgerichtig, dass die Flücht-linge unsere Hilfe brauchen. Der Kirchentag forderte in einer Reso-lution eine umfassende Seenotret-tung im Mittelmeer und legale We-ge für die Menschen nach Europa. Außerdem müssten in Deutsch-land Flüchtlinge willkommen ge-heißen werden. Das machen Ar-beitskreise Asyl und Kirchenge-meinden schon jetzt.Einen wichtigen Akzent haben Kir-chentag und Christustag gesetzt. Dass beides möglich war und das noch gemeinsam unter dem Dach

der Porsche-Arena war nicht selbst-verständlich, sondern ist den inte-grativen Kräften auf beiden Seiten zu verdanken.Zum unerwarteten Aufreger ist die Debatte um die Homo-Ehe geworden. Sie ist durch das Referendum in Irland neu entfacht worden. Warum, so fragen viele, ist ausgerechnet im katholischen Irland die Gleichstellung homose-xueller Paare möglich, bei uns in Deutschland aber nicht? Kirchentage können keine politi-schen Lösungen schaffen, aber Themen setzen. Das wurde in Stutt-gart getan – in vielerlei Beziehung.

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

5Titelthema

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Gelitten unter Paragraf 175Hunderte Menschen haben vor dem Kirchentag der Verfolgung und Ermordung homosexueller Menschen in der NS-Zeit gedacht. Die Ausgrenzung homosexuell geprägter Menschen habe eine lange, leidvolle Vorgeschichte, sagte Kirchentagspräsident Andreas Barner. Von Alexander Schweda

Es ist ein kleiner, eher versteckter Platz, auf dem der Deutsche Evangeli-sche Kirchentag seine zentrale Ge-denkveranstaltung abhält. Aber der Karlsplatz, in Sichtweite zum Landge-richt Stuttgart und zum ehemaligen Hauptquartier der Gestapo Württem-berg im Hotel Silber, ist ein denkwür-

diger Platz, um an die Menschen zu denken, die wegen ihrer gleichge-schlechtlichen Liebe Opfer der Natio-nalsozialisten wurden. „Ausgegrenzt und totgeschwiegen“, wie die Veran-staltung überschrieben ist, wurden sie aber nicht nur zwischen 1933 und 1945, sondern auch davor und danach – zumindest bis der Paragraf 175 im Jahr 1969 abgeschafft wurde. Auch da-ran erinnert der Kirchentag in Stutt-gart.Geschichte wird erst lebendig durch Lebensgeschichten. Und so erzählten Schauspieler in Ich-Form von Schick-salen homosexueller Menschen, die im Dritten Reich den rosa Winkel tra-gen mussten und damit ins KZ einge-wiesen wurden. Sie erzählen von Ver-hören im Kriminalkommissariat und bei der Gestapo. Sie erzählen, wie sie durch die US-Armee aus den KZs be-freit wurden, aber danach aufgrund ihrer sexuellen Neigung gefangen blie-ben, weil diese Veranlagung weiterhin strafbar war.Sie erzählen von Männern, die im Drit-ten Reich vom Landgericht Stuttgart wegen Homosexualität verurteilt wor-den waren und 1949 sich vor demsel-ben Landgericht Stuttgart erneut we-

gen Unzucht mit Männern rechtferti-gen müssen. Und während andere KZ-Opfer später entschädigt worden sind, beantragen Homosexuelle dies vergeblich. Begründung: Die Straftat blieb ja auch nach 1945 eine Straftat. Deshalb war sie es für die Behörden davor auch.70 Jahre nach dem Ende der Nazi-Herrschaft hat der Kirchentag dieser Menschen nun gedacht. Nicht ohne darauf hinzuweisen, dass die Opferge-schichten der Aufarbeitung harren. Denn auch nach 1969 habe sich der gesellschaftliche Kontext für Homose-xuelle nur langsam geändert, wie Ralf Bogen von der Initiative Lern- und Ge-denkort Hotel Silber betonte. Dies zeige auch die Debatte um den Bil-dungsplan in Baden-Württemberg und die Diskussion nach dem Votum für die Homo-Ehe in Irland. Er betonte, dass für 8000 Männer in der NS-Zeit Zärtlichkeit mit einem Mann in der Öffentlichkeit der Tod be-deutete. Frauen hatten mit der Einstu-fung als asozial, mit Zwangsverheira-tung oder KZ zu rechnen. Und Pfarre-rin Monika Renninger, Leiterin des Hospitalhofs, sagte, auch die Kirche müsse sich der Mitschuld stellen. ■

Eine Stele mit Namen von Opfern der Verfolgung steht auf dem Karlsplatz.Foto: epd-bild

Gleichgeschlechtliche Liebe war zentrales Thema auf dem Kirchentag

Dauerbrenner mit SichtschutzEin schwules Storchenpaar nistet auf einem Kirchturm in der schwäbischen Provinz. Der Pfarrer macht sich große Sorgen: Wenn das rauskommt ...! Er sucht Rat bei der Landeskirche: „Wir machen das so wie immer in Württem-berg – wir bauen einen Sichtschutz um das Nest.“ Ein Sketch, den der Stuttgarter Stadt-dekan Søren Schwesig und sein Pfar-rer-Kollege Peter Schaal-Ahlers ge-spielt haben. Die Herren hatten die Lacher auf ihrer Seite – und den Finger in die Wunde gelegt. Denn die Landes-kirche hat sich zur Frage der Homo-Ehe auf dem Kirchentag nicht eindeu-

tig geäußert. Bei der Diskussion zum Streitthema „Sexuelle Identitäten im Bildungsplan“ bekräftigte der Stuttgar-ter Oberkirchenrat Werner Baur zwar die Bereitschaft zum Dialog und zur Toleranz. Konkrete Antworten, wie die Landeskirche etwa Betroffenen beiste-hen könnte, die sich diffamiert fühlen würden, blieb er schuldig. Das Thema „Christ und homosexuell sein“ war auf dem Kirchentag ein Dau-erbrenner. Der Reutlinger Dekan Mar-cus Keinath sieht bei der Frage der gleichgeschlechtlichen Partnerschaf-ten den „unbedingten Bedarf, dass sich unsere Kirche weiterentwickelt“.

Ministerpräsident Winfried Kretsch-mann hat sich ebenso positiv zur Homo-Ehe positioniert.Im Zentrum Regenbogen, einem Treff-punkt der schwul-lesbischen Commu-nity, das erstmals offizieller Bestandteil des Programms war, wurden auch an-dere Fragen diskutiert: So hat etwa Günter Baum, ehemals in der Wüsten-strom-Bewegung aktiv, erklärt, wie er heute zur „Therapierbarkeit“ von Ho-mosexualität steht. Sämtliche Umpol-ungsversuche seien bei ihm misslun-gen. Er setzt sich dafür ein, Homosexu-alität als eine von Gott gegebene Reali-tät anzunehmen. Dorothee Schöpfer

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

6 Titelthema

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Freie Umarmungen, kritische FragenEntspannen auf der Wiese, Jubeln beim Konzert und zwischendrin ein „Selfie“ mit dem Handy. Jeder dritte Besucher des Kirchentags war zwischen 14 und 29 Jahren alt. Was gefiel Ihnen? Was nicht? Und sind sie wirklich unpolitisch? Eine Spurensuche. Von Martin Janotta

Auf den Rasenplätzen an der Merce-desstraße ist die Stimmung gut. Junge Menschen liegen im Gras, spielen Fuß-ball, spritzen sich gegenseitig mit Was-ser ab – wegen der Hitze. Zwischen-drin ein Selfie (Selbstporträt mit dem Handy) mit Mercedes-Museum. Lang-weilig ist hier jedenfalls keinem.

Ein Drittel der Kirchentagsbesucher sind zwischen 14 und 29 Jahren alt. Viele Programmpunkte richten sich vor allem an sie: die Großkonzerte von den Wise Guys oder Andreas Bourani etwa, spezielle Gottesdienste, Gebete und Bibelarbeiten.Was aber gefällt den Jugendlichen am Kirchentag? Die 17-jährige Ronja Schu-ler bringt es auf den Punkt: „Wir haben richtig viel Spaß zusammen. Es wirkt, als ob sich alle kennen.“ Viele kom-men auf Ideen. Einige bieten etwa auf Pappschildern „Free Hugs“ an – gratis Umarmungen. Wie Sarah und ihre Freundinnen. „Wir sind so gut drauf, diese Freude wollen wir weitergeben.“ Andere stimmen in der S-Bahn Lieder an, bis der halbe Zug mitsingt.Aber abgesehen vom Spaß: Welche An-gebote sprechen Jugendliche noch an? Nicht immer die, bei denen man es ver-muten könnte. So haben sich zum Kon-zert der Hip-Hop-Gruppe „Fil_da_Ele-phant“ am Donnerstagabend nur etwa 30 Jugendliche in die Bethelkirche ver-irrt. Weniger, als zur Mittagszeit bei einer Führung durch die Orgelabtei-lung der Musikhochschule dabei wa-ren. Auch die Tanzmesse „Dance, Pray, Worship“ am Samstag mit wummern-den Bässen und Techno-Beats, die fast die gesamte Liturgie untermalten, kommt nicht nur gut an. „Wie soll ich denn bei dem Lärm beten?“, fragt eine junge Frau beim Herausgehen. Und was ist mit der Politik? Bei der Veranstaltung „Was ist Sache?“ kön-nen Jugendliche Fragen an Promi-nente stellen – und zeigen, welche Themen sie interessieren. So überhäu-fen einige Jugendliche den CDU-Poli-tiker Steffen Bilger mit kritischen Fra-gen zur Ehe für alle. Und lassen ihm dabei keine Phrasen durchgehen.Auch die Umwelt beschäftigt viele. Mehr als einmal verwickeln junge Menschen im Zentrum Jugend Ältere in Diskussionen über Müll und Mas-sentierhaltung. Und setzen um, was

Heinrich Bedford-Strohm in seiner Bi-belarbeit im Zentrum Jugend gefor-dert hat: „Die Alten brauchen den Ide-alismus der Jungen, damit sie nicht in Verbitterung verfallen.“Manchmal kommt die Jugend auf dem Kirchentag aber auch ganz leise daher. Wie am Freitagabend. Etwa eine halbe Stunde nach Abschluss des Pro-gramms sitzt auf dem Marktplatz noch eine kleine Gruppe zusammen und singt. „Der Mond ist aufgegangen.“ Alle Strophen. So ruhig und friedlich, dass sich einige Ältere in Hörweite set-zen und ein wenig mitsummen. ■

Immer ein gutes Bild: Die Jugendlichen haben ihren Spaß auf dem Kirchentag. Fotos: Werner Kuhnle (2), epd-bild (2)

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

7Titelthema

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Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 22 / 2015

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Landesseniorenrat Baden-Württemberg e. V.VeranstaltungssekretariatKriegerstraße 370191 StuttgartTel. 07 11 / 61 38 24Fax 07 11 / 61 79 [email protected]

Herzliche Einladung zumLandesseniorentag 2015Baden-WürttembergAm 2. Juli erwarten Sie im Kongress-zentrum in Karlsruhe – Schwarzwaldhalle – interessante Vorträge und Gespräche so-wie ein buntes Nachmittags programm.

Donnerstag, 2. Juli 2015, 10.00 –17.00 UhrKongresszentrum Karlsruhe – Schwarzwaldhalle –Festplatz 9, 76137 Karlsruhe

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Zankapfel JudenmissionDas Thema ist seit einem Jahr umstritten. Dürfen Messianische Juden oder mit ihnen verbundene Werke auf dem Kirchentag ein Forum bekommen, oder stören sie den mühsam aufgebauten Dialog zwischen Christen und Judentum? Der Kirchentag hat zumindest darüber diskutiert. Von Petra Ziegler

Dem Thema Messianische Juden war nach monatelangen Debatten dann doch ein Podium auf dem Kirchentag gewidmet worden. Freundlich war die Stimmung am Anfang. Dann wurde der Ton schärfer. Irgend-wann platzte es aus Mi-cha Brumlik, jüdischer Publizist und Gegener der Messianischen Ju-den, heraus: „Hätte der Kirchentag in Schwerin stattgefunden, hätte es diese Veranstaltung nicht gegeben.“ Und dann griff er die württembergische Landeskirche direkt an: „Keine andere Landeskirche in Deutschland steht mit solcher Entschlossenheit hinter dem Projekt Judenmission.“Dabei hatte die Veranstaltung so harm-los angefangen. Um Verständigung sei man bemüht, um die Klärung vieler Fragen (wie etwa halten es Messiani-

sche Juden mit der Beschneidung oder mit dem koscheren Essen?), um das gegenseitige Verstehen. Kein Konsens wurde erwartet, sondern das Podium in der Liederhalle sollte nur ein erster

Schritt auf dem Weg zu einer Annäherung sein, sagt Moderatorin Corne-lia Coenen-Marx. Was Messianisches Ju-dentum eigentlich ist, darüber sprach der Theologe Richard Har-vey, Vize-Präsident der Internationalen Messia-nischen Jüdischen Alli-

anz. Für den Briten mit deutschen Wurzeln – seine Vorfahren sind vor drei Jahrhunderten nach England aus-gewandert – ist das einfach: Messiani-sches Judentum ist ein jüdische Form des Christentums und zugleich eine christliche Form des Judentums. Er selber glaubt seit 1974 an Yeshua. Ein

übernatürliches Erlebnis habe ihn zu der Erkenntnis gebracht, dass Jesus der angekündigte Messias ist – man könnte auch Bekehrung dazu sagen. Die Messias-Frage werde eh viel zu hoch gehängt, sagte Micha Brumlik aus eigener Erfahrung. Im Judentum habe nicht diese Priorität, sondern vielmehr die Frage, wie es gelinge, ein gottgefälliges Leben zu führen. Gegen den Glauben der Messiani-schen Juden hat der hannoversche Landesbischof Ralf Meister nichts. Er respektiert ausdrücklich, dass dieser Glaube bezeugt wird.„Aber die Ausnutzung von Armut und Not ist nicht im Sinne Christi.“ Meister spielte damit auf den immer wieder erhobenen Vorwurf an, dass unter aus Russland ausgewanderten Juden in Deutschland aggressiv missioniert werde. Der Bischof forderte in diesem Zusammenhang einen Verhaltensko-dex für Mission. ■

Christus im Zentrum des Christustages.Foto: epd-bild

Pietismus unter dem Dach des Kirchentags, aber dennoch eigenständig

Annäherung unter AnspannungAls eine historische Zäsur hat die Kir-chentagsgeneralsekretärin Ellen Ue-berschär die Annäherung der Fröm-migkeitsstile im Protestantismus her-vorgehoben. Anlass für diese Aussage war, dass der Kirchentag und der theologisch konservativ ausgerichtete Christustag in Kooperation stattfanden. Meinungsunterschiede bestünden zwar weiter, aber keine Abgrenzung, charakterisierte sie die parallelen Ver-

anstaltungen. Nun werde erörtert, wie für den Kirchentag 2017 in Berlin und Wittenberg Gemeinsamkeiten weiter-entwickelt werden können.Dekan Ralf Albrecht, Vorsitzender des württembergischen Verbandes Chris-tusbewegung, bekräftigte die Bereit-schaft des Pietismus zum Engagement auf dem Kirchentag. „Da gehören wir auch hin“, sagte der Theologe. Der Pi-etismus brauche dringend die größeren

volkskirchlichen Zusammenhänge, um in seinem Einsatz nicht kurzatmig zu werden. Zum Christustag kamen nach eige-nen Angaben rund 8000 Menschen. Der Tag stand unter dem Motto „Dein Wort macht mich klug“ und stellte die Bedeutung der Bibel als Wort Gottes in den Mittelpunkt.Dass jedoch weiter Spannungen beste-hen, wurde beim Auftritt des jüdisch-messianischen Pastors Anatoli Uscho-mirski deutlich: Er warf dem Kirchen-tag Ausgrenzung vor und kritisierte, dass Messianischen Juden ein Stand auf dem Markt der Möglichkeiten ver-weigert worden sei. Der Kirchentag hatte die Zulassung abgelehnt, weil die Gruppen Judenmission befürworten. Die Kirchentagsleitung hält Judenmis-sion für theologisch falsch und sieht darin ein Hindernis für den christlich-jüdischen Dialog. epd

» Ausnutzung von Armut und Not ist nicht im Sinne Christi «

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

Titelthema8

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Jugend stärkenEine stärkere Beteiligung Jugendlicher würde nach Ansicht des EKD-Ratsvor-sitzenden Heinrich Bedford-Strohm die Kirche mehr für Menschen anderer Kulturen öffnen. Für Jugendliche sei das interkulturelle Zusammenleben mit Menschen anderer Abstammung wesentlich selbstverständlicher als für die älteren Generationen, sagte der bayerische Landesbischof auf dem Kirchentag. Deshalb sollten Jugendli-che mehr Platz und Verantwortung in der Kirche bekommen und sie prägen. Die Zeiten müssten vorbei sein, in de-nen junge Menschen hauptsächlich „Quoten-Jugendliche in den Gremien“ waren. epd

„Den Koran entschärfen“Gewaltstellen im Koran müssen nach Ansicht von Mouhanad Khorchide, Professor für islamische Religionspäd-

agogik (Münster), entschärft werden. Bei Koranversen, die zu Körperstrafen oder kriegerische Gewalt aufrufen, müsse der historische Kontext berück-sichtigt werden, sagte der Direktor des Zentrums für Islamische Theologie in Münster. Sonst laufe man Gefahr, Ge-waltstellen zu instrumentalisieren, und womöglich auch Gewalt zu legiti-mieren. Miyesser Ildem, Mitglied im Vorstand des Zentrums für Frauenför-derung, ermutigte Muslime dazu, im Glauben an einen barmherzigen Gott den Mut zu haben, Korantexte zu hin-terfragen. epd/Foto: epd-bild

Diskussionen um Ökumene in Württemberg

Absage an AbendmahlEin gemeinsames Abendmahl von Ka-tholiken und Protestanten ist nach den Worten des katholischen Bischofs Gebhard Fürst (Foto) nicht in Sicht. „Vermutlich auch nicht in zehn Jah-ren“, sagte der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Es gebe viele un-terschiedliche Haltungen dazu in der katholischen Kirche, da müsse man aufpassen, dass kein Riss entstehe.Fürst plädierte dennoch für eine An-näherung der Konfessionen, „die die Vielfalt nicht explodieren lässt“. Er sei sich nicht sicher, ob es 2017 ein ge-meinsames bundesweites Reformati-onsjubiläum geben werde. Aber in der

Stuttgarter Region werde „in jedem Fall ein lokales Christusfest“ gefeiert.Gebhard Fürst, der auch Medienbi-schof der katholischen Kirche ist, wür-digte die politische Stimme, die die Kirche während des Kirchentags habe. „Das ist sehr erfreulich. Sich austau-schen, beten und singen ist wie die Hefe im Teig“, sagte Fürst. Er wünschte sich auch ein stärkeres gemeinsames Auftreten der Kirchen in der Medien-politik. „Wir haben unsere Medienpo-litik, evangelisch wie katholisch. Wenn wir da gemeinsam auftreten sind wir sehr viel stärker, als wenn wir das einzeln tun.“ epd/Foto: epd-bild

Muslime einstellenDer Bildungsreferent der Evangeli-schen Landeskirche in Baden, Ober-kirchenrat Christoph Schneider- Harpprecht, hält eine Reform des kirchlichen Arbeitsrechts für nötig. Kirchengemeinden sollten bei Bedarf auch Muslime einstellen können, etwa als Erzieherinnen. Bisher seien Mitar-beiter mit anderer Religionszugehörig-keit nur über Ausnahmeregeln zuge-lassen, sagte der Bildungsexperte. Er wies darauf hin, dass in evangelischen Kindertagesstätten überdurchschnitt-lich viele Kinder aus Migrantenfami-lien kommen. Die Tagesstätten pfleg-ten ein christliches Bildungsverständ-nis und religiöse Pluralität. epd

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

Titelthema 9

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Glücklich nur mit Kindern?Moderne Menschen suchen unentwegt nach Glück. Ob sie es dabei finden, ist eine ganz andere Frage. Auch Kinder sind keine Garantie für ein erfülltes Dasein. Doch die Wahrscheinlichkeit, ein glückliches Leben zu führen, nimmt zu, wenn man Kinder hat, behauptet zumindest der Soziologe Martin Bujard vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden. Von Andreas Steidel

Es sind gleich mehrere Statistiken, die Martin Bujard zu der Kirchentagsver-anstaltung „Bin ich meines Glückes eigener Schmied? Lebensformen mit und ohne Kinder“ mitgebracht hat. Die eine zeigt, dass die Zahl der „dau-erhaft kinderlosen“ Frauen inzwi-schen bei 18 Prozent liegt. Bei den Akademi-kerinnen in Großstädten sind sogar schon fast 50 Prozent ohne eigenen Nachwuchs. Eine an-dere besagt, dass Men-schen auf der Suche nach Glück in hohem Maße eine Ver-einbarkeit von Beruf und Familie an-streben. Allein: Es lässt sich ganz of-fenbar nicht so vereinbaren, wie sich das viele wünschen.Deshalb sieht Bujard in der „Entzer-rung der Rushour des Lebens“ eine der

großen Herausforderungen der Zu-kunft. Will heißen: Weil wir alle heute länger leben und arbeiten, darf nicht alles Wichtige in das Jahrzehnt zwi-chen dem 30. und 40. Lebensjahr hin-eingestopft werden. Karriere, Familie, Kinder – wer das alles auf einmal erle-

digen muss, kann nicht wirklich glücklich wer-den. Sein Appell an die Wirtschaft: Gebt den Leuten Gelegenheit zu einer Auszeit für die Fa-milie, ohne dass es sie die Karriere kostet. „Auf

lange Sicht ist das doch nur ein kleiner Teil des Arbeitslebens, das für viele in unserer Generation bis 67 dauert“.Was Martin Bujard Sorgen macht, ist eine ständig weiter zunehmende Po-larisierung in der Gesellschaft zwi-schen denen, die Kinder haben und

jenen, die ohne Kinder leben. Beide fühlen sich dabei zuweilen in die Ecke gedrängt oder benachteiligt, ha-ben wechselseitig den Eindruck, der Dumme zu sein und etwas vom Leben vorenthalten zu bekommen.Deshalb ist der Soziologe auch sehr vorsichtig, wenn er sich zum Thema Glück und Kinder äußert. Bloß keine Stigmatisierung der Kinderlosen, keine Vorwürfe und einseitigen Ur-teile, keine pauschalen Aussagen, die etwa in die Richtung gehen: Nur wer Kinder hat, kann wirklich glücklich sein. „Für manche Paare“, sagt Bujard, „sind Kinder tatsächlich nicht das rich-tige. Da fängt das Unglück damit an, dass sie welche bekommen.“ Dennoch wagt der Bevölkerungswis-senschaftler bei seinem Vortrag in der Schwabenlandhalle in Fellbach die These, „dass die Wahrscheinlichkeit

Kinder vergrößern den Erfahrungs-schatz des Lebens auf einem elementar- wichtigen Gebiet.Fotos: epd-bild/

Gemeindeblatt

Wer auf die Zukunft hofft, verpasst die Gegenwart

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

Familienleben10

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ein glückliches Leben zu führen, tat-sächlich größer ist, wenn man Kinder hat.“ Das hat etwas mit der Anzahl der Faktoren zu tun, die Glücksgefühle be-gründen.Da gibt es den glücklichen Moment, den man in der Freizeit oder im Beruf erlebt. Genießen und auskosten, heißt hier die Devise! Dann das Gefühl von Verbundenheit und Nähe. „Wenn Sie unglücklich sein wollen“, sagt Martin Bujard, „dann brechen sie einfach den Kontakt zu anderen Menschen ab.“ Beziehungen machen zwar nicht au-tomatisch glücklich, aber das Fehlen derselben führt auf jeden Fall ins Un-glück. Auch eine persönliche Entwick-lung, das Erwerben von Fähigkeiten und das Erreichen von Zielen kann Glücksfaktoren beinhalten. Ebenso wie das Gefühl, etwas Bleibendes ge-schaffen zu haben. Vor allem letzteres ist es, das nach Bu-jards Meinung Menschen mit Kindern leichter fällt: Glücklich zu sein, weil sie das Gefühl haben, etwas geschaffen zu haben, das bleibt, auch wenn sie einmal nicht mehr da sind. Auch die Glücksmomente, die man mit Kindern erlebt, können für Eltern einzigartig sein. Ganz zu schweigen von der großen Nähe und tiefen Verbundenheit, die in der Bezie-hung zu Kindern liegen.„Kinder“, sagt Martin Bujard, „vergrö-ßern einfach den Erfahrungsschatz auf einem elementar-wichtigen Gebiet des eigenen Lebens.“ Man könnte auch sagen: Wer keine Kinder hat, weiß nicht, wie es ist, mit Kindern zu leben. Wer hingegen Kinder hat, muss auf die Erfahrung ohne Kinder nicht verzichten, weil selbst Eltern nicht ihr ganzes Leben lang mit der Erziehung von Kindern beschäftig sind. Unabhängig davon ist das Thema Glück ohnehin zu komplex, als dass man es auf die Kinder-Frage reduzie-ren könnte. Das zeigten auch andere Redebeiträge bei der von Pfarrerin Christiane Kohler-Weiß moderierten Kirchentagsveranstaltung. So kritisierte der katholische Theologe und Sozialethiker Dietmar Mieth die weitverbreitete Haltung, das Glück im-mer von der Erfüllung bestimmter Wunschvorstellungen abhängig zu machen. Frei nach dem Motto, wenn – dann: Wenn ich erst erwachsen bin und eigenes Geld verdiene, wenn ich erst einen Partner habe und verheira-

tet bin, wenn dann mit den Kindern das Leben endlich komplett und erfüllt sein wird. „Wer immer in der Zukunft lebt“, sagt Mieth, „der verpasst die Ge-genwart“. Es gehört ohnehin zu den größten Zi-vilisationsproblemen, immerzu nach Glück zu streben. Hollywood macht’s vor und die Werbung tut ihr Übriges. Weil wir heute so viele Möglichkeiten haben und theoretisch im Leben alles erreichen können, leiden wir unter der Vorstellung, ständig etwas zu ver-passen.„Das Glück liegt nicht darin, immer nach dem Glück zu suchen“, sagt auch die evangelische Theologin Isolde Karle aus Bochum. Das Dilemma mo-derner Menschen sei, dass sie pausen-los Lebensentscheidungen zu treffen hätten. Nichts sei mehr vorgegegeben, alles individuell planbar, „und das gilt auch für Schwangerschaften“. Versagt man, schafft man es nicht, „so ist es

immer das eigene Versa-gen“ und nicht wie früher eine autoritäre Gesell-schaftsordnung, in der die Lebensläufe vorgezeichnet sind.“Ein höheres Maß an Gelas-senheit und Gottvertrauen

im Umgang mit dem eigenen Leben mahnt deshalb auch Martin Bujard an. „Der Perfektionismus ist kontrapro-duktiv“, und das gelte auch für das Leben in den Familien.Bujard wünscht sich, das sich junge Menschen etwas weniger den Kopf zer-brechen und einfach „Mut zu Kindern“ haben. Die Aufgabe der Gesellschaft wiederum sei es, eben denen zu helfen, die wirklich Kinder wollen und die Vo-raussetzungen dafür zu schaffen, dass die, die einen Kinderwunsch haben, ihn sich auch wirklich erfüllen.Andererseits gehe es aber auch darum, zu akzeptieren, wenn sich Paare gegen Kinder entscheiden. Weg von der Po-larisierung, der Intoleranz gegenüber der jeweils anderen Lebensform, hin zu einem entspannteren Umgang mit der Frage, wer nun warum Kinder be-kommt oder eben nicht.Eine Garantie für einen glücklichen Verlauf der Ehe sind Kinder laut Martin Bujard ohnehin nicht. Die Soziologen haben auch hier sämtliche Einflussfak-toren und Rahmenbedingungen unter-sucht. Das Ergebnis ihrer Analyse: Am ehesten halten statisisch betrachtet die Ehen, in denen es gemeinsamen Immo-bilienbesitz gibt. ■

Am besten halten die Ehen mit Immobilien

Zur Person

Martin Bujard ist Forschungsdirek-tor am Bundesinstitut für Bevölke-rungsforschung in Wiesbaden. Der 39-Jährige hat selbst zwei Kinder im Alter von neun und drei Jahren und leitet den Bereich „Familie und Fer-tilität“. Dabei geht es auch um die Frage, welche Faktoren in welchem Maße die Geburtenrate beeinflussen. Bujard ist 1975 in Worms geboren, hat Politikwissen-schaften, Rechtswissenschaft und Psychologie studiert und von 2007 bis 2010 zum Thema „Ursachen des Zwei-ten Geburtenrückgangs und Perspektiven einer nach-haltigen Familienpolitik“ promoviert. Von 2007 bis 2009 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bundestag und von 2009 bis 2011 in gleicher Funktion an der Humboldt-Universität in Berlin tätig. Seit 2011 ist er am Bundesin-stitut für Bevölkerungsforschung tätig, das 1973 als Bundesanstalt gegründet wurde und 45 Mitarbeiter be-schäftigt. Ihre Forschungsergebnisse dienen Regierung und Parlament als Entscheidungshilfe.

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

Familienleben 11

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Schöpferkräfte der Kunst Während des Kirchentages in Stuttgart verwandelte sich die Brenzkirche in ein Atelier. Die Zweige und Leintücher für Thomas Putzes Rauminstallation steuerten die Gemeindemitglieder bei. Die Installationen, die auch von Kirchentagsteilnehmern stammen, sind noch drei Wochen zu sehen. Von Julia Lutzeyer

Noch vor dem Eingang zur Brenzkir-che auf dem Stuttgarter Killesberg be-ginnt die Verwandlung: Weiße Segel, die sich in der hitzigen Luft blähen wie auf See, künden davon, dass hier et-was in Bewegung geraten ist. Im Inne-ren des einstmals architektonisch zu-kunftsweisenden Kirchenbaus im Stil des Neuen Bauens, der in nationalso-zialistischer Zeit „germanisiert“ wurde, sind die Leintücher mit flüch-

tig geübten Strichen skizziert. In den grafischen Linien ist eine Gemeinde auf Kirchenbänken zu erkennen. Im-mer wieder lehnen Gebinde aus weiß bandagierten Ästen und Zweigen an den Wänden. Und plötzlich: Rechts und links von der Treppe hinauf zum Kirchenraum zwei kräftige Pranken, geschwärzt von zupackender Arbeit. Die schwarz-weißen Fotomotive stam-men von Josh von Staudach und tra-gen den Titel „Die Hände Putzes“. Sie nehmen den Besucher bildlich in Emp-fang und leiten ihn nach oben. Unter

jeder Stufe der Treppe sind Verse und Sprüche zu lesen. Unter der letzten: ein „Halleluja“. Nur ein Wort, umso bedeutsamer.Im Obergeschoss steht eine Art Thron aus Zweigen. Der lichte Wald aus Ob-jekten setzt sich auch im Kirchenraum fort. Hier sind vom Vorabend noch die Sperrholz-Boxen einer Performance zu sehen. Studierende aus der Klasse für Intermediales Gestalten der be-

nachbarten Kunstakademie haben un-ter dem Titel „Maria, Maria, I like it loud“ vorgeführt, welche Schöpfer-kräfte in der Kunst wirken. Die will auch Thomas Putze nutzen, als Bild-hauer und Performancekünstler ver-antwortlich für die Installation aus Zweigen, Ästen und Leintüchern, die von Fotoarbeiten des Freundes und Kollegen Josh von Staudach und Klangeinspielungen begleitet wird. Mit den Objekten möchte Putze den mobilen Charakter von Kirche beto-nen, der sie zugleich zu ihren Ur-

sprüngen zurückführt. Sein Wunsch: „Dass Kirche ein Ort ist, der immer belebt und offen für den Austausch mit anderen ist.“ Der Ateliercharakter ist ihm wichtig. Alle 30 Sekunden wird ein Foto von dem belebten Raum auf-genommen und später im Zeitraffer zum Film montiert. So wird die stetige Verwandlung sichtbar. Von einer Leiter herab erzählt Putze: „Die Zweige kommen alle aus den Gär-ten der Gemeindemitglieder der Brenzkirche.“ Soeben bringt er weitere im sakralen Raum an, damit das Kunst-ensemble weiter in den Raum wächst. Der Prozess der Entstehung ist den Künstlern wichtiger als ein letztgülti-ges Resultat. Das ist auch den fotogra-fischen Werken abzulesen, zum Bei-spiel dem Triptychon „Drei Kreuze machen“. Das setzt sich aus zahlrei-chen Aufnahmen von Fensterkreuzen zusammen, die zu einem Bild gerech-net wurden. Und was hat es mit den weißen Texti-lien auf sich? Stellen sie eine Referenz an das Leichentuch Christi dar? „Wer mag, kann auch das darin sehen. Die Kunst ist frei“, antwortet der Initiator. Ihm selbst kam derlei nicht in den Sinn, vielmehr führen auch diese Stoffe auf die Gemeindemitglieder zurück. „Von ihnen stammen die Leintücher. Da sind sogar Aussteuerstücke dabei“, verrät Putze, der auch die Besucher anregen möchte, einzugreifen, mitzu-spielen und kreativ zu werden. Das Projekt Atelierkirche soll dazu einen Anstoß geben. Geklappt hat das schon. Spontan habe eine Gruppe Jugendli-cher aus einem gebogenen Zweig und Tuchbahnen einen Torbogen gebaut und aufgestellt. Er ist nun Teil der Ins-tallation, von der nach den drei Wo-chen Ausstellungsdauer die Fotos Be-stand haben werden. Doch was sich aus der Idee, Kirche und Atelier als Orte der Schöpfung zusammenzubrin-gen, letztlich entwickelt, wird sich zei-gen. Von Pfarrerin Petra Dais jedenfalls und den Gemeindemitgliedern hat Thomas Putze schon grünes Licht be-kommen, dass in der Brenzkirche noch vieles möglich ist. ■

„Die Hände Putzes“ nehmen Besucher bildlich in Empfang (links). Konstruk-tionen aus Zweigen und Leintüchern lassen Besucher staunen. Fotos: Werner Kuhnle, Julia Lutzeyer

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

12 Kultour

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„Die vielen Stimmen Davids“, die Uraufführung des interreligiösen Chors Trimum, hatte vier Jahre Vorbereitungs-zeit.Foto: Benny Ulmer

Juden, Muslime und Christen musizieren zusammen

Spannungen sind wichtigErgreifend tönt Nikola Davids Tenor durch die Hospitalkirche und hallt von den Mauern wider. „Kad ja pod-joh na Bembasu“, ein tieftrauriges Liebeslied in serbischer Sprache, singt der jüdische Kantor zum Auf-takt des Podiumsgesprächs „Fremd-singen und Gasthören“ zum interre-ligiösen Musikprojekt Trimum unter dem Dach der Internationalen Bach-akademie Stuttgart. Davids musikalische Partnerin Emina Corbo-Mešic, islamische Religionspä-dagogin, kennt das Lied aus der bos-nischen Schule in Stuttgart und aus Radio und Fernsehen in Bosnien. Da-vid selbst hat eine Version in Ladino, der Sprache der sephardischen Juden, entdeckt. Bosnische Muslime oder sephardische Juden – niemand weiß, von wem die Melodie stammt: „In die-

sem bosnischen Lied fühlen wir uns beide zu Hause“, sagt David. Frederek Musall, Professor für jüdi-sche Philosophie aus Heidelberg, sieht die Gefahr, Trimum auf das tria-logische Konzert „Die vielen Stimmen Davids“ zu reduzieren. Denn auch die Spannungen und Schwierigkeiten in den vier Jahren der Vorbereitung seien ein wichtiger Teil des Projekts. Komponist und Trimum-Projektleiter Bernhard König bestreitet das nicht, sagt aber: „Wir haben von Anfang an versucht, das Trennende wahrzuneh-men und ganz bewusst zu gestalten.“ Die islamische Theologin Tuba Isik nennt ein Beispiel: Koranrezitationen im Konzert seien für Muslime unge-wohnt, wurden aber eingebaut.„Wie relevant ist das Projekt für die interreligiöse Verständigung?“, fragt

Moderatorin Johanna Schatke. König ist skeptisch: Konservative Juden, Christen und Muslime könne man oft nicht erreichen. Doch er selbst habe durch das Projekt seine christlichen Wurzeln entdeckt. Corbo-Mešic fin-det es wichtig, dass jeder seine Wur-zeln kennt: „Nur wer sich in seiner Identität beheimatet fühlt, ist fähig, auf andere zuzugehen.“ Frank Lutz

Installation „Schutt des Aufbruchs“Die grüne Linie führt vom Altar aus auf die Rückwand der Hospitalkirche zu, in der ein gewaltiges Loch klafft, das den Blick auf den Innenhof und den alten Taufstein frei gibt. „Schutt des Aufbruchs“ hat die Künstler-gruppe creo den Ziegelsteinberg ge-nannt, der symbolisieren soll, „dass die Kirche einen Aufbruch wagen muss“, sagt Matthias Engert. Der Gold-schmied und Metallbauer ist einer der drei Künstler, die für den Kirchentag die Installation in der Stuttgarter Hos-pitalkirche geschaffen haben.

Welche sakrale Inspiration hinter dem Werk steht und welche Impulse davon ausgehen können, haben die Künstler diskutiert. Die Kernidee sei, die Kir-che für alle zu öffnen, sagte der Bild-hauer Kurt Grimm. Dazu hat die Kunstgruppe auch ein großes blaues Deckensegel unter dem Gewölbe ge-spannt, auf dem sechs Symbole für unterschiedlichen Religionen stehen. Die Hospitalkirche ist seit 2012 für Gottesdienste geschlossen und soll diesen Oktober nach der Sanierung eröffnet werden. Markus Heffner

Ein Rapper wird Song-TalentDer Gifhorner Rapper Kevin Neumann (24) ist das Song-Talent 2015. Er setzte sich beim Finale des Musikwettbe-werbs gegen vier weitere Finalisten durch. Die Finalshow fand während Kirchentages in Stuttgart statt. Sein Lied „Gedanke für Gedanke“ über-zeugte die dreiköpfige Jury mit Patri-cia Kelly von der Kelly Family, Johan-nes Falk und Yasmina Hunzinger. Neu-manns trat vor 500 Besuchern in den Wagenhallen und weiteren Zuhörern außerhalb der Halle auf. Mehr als 200

Künstler hatten sich für die Casting-Show beworben, die das Ziel hatte „Künstler mit Botschaft“ zu fördern. Das „Song-Talent 2015“ wurde veran-staltet von ERF Medien, Gerth Medien, dem Evangelischen Jugendwerk in Württemberg und dem Kirchentag selbst.

◼ Das Finale ist unter www.erf.de/tv in der Mediathek zu sehen, außerdem am 17. Juni, ab 20.15 Uhr und am 21. Juni, um 15 Uhr bei Bibel TV.

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

13Kultour

Gerade zu Beginn der Sommer-zeit stört Nagelpilz besonders. Wasserlösliche Anti-Pilz-Lacke, wie Ciclopoli gegen Nagelpilz haben sich in der Therapie von Nagelpilz bewährt.

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Quelle: 1) Iorizzo M et al. 12th EADV Spring Symposium, Valencia Spain, March 5-8th, 2015.

Ciclopoli® gegen Nagelpilz Wirkstoff: 8% Ciclopirox. Wirkstoffhaltiger Nagellack zur An-wendung ab 18 Jahren. Anwendungsgebiete: Pilzerkrankungen der Nägel, die durch Faden-pilze (Dermatophyten) und/oder andere Pilze, die mit Ciclopirox behandelt werden können, verursacht wurden. Warnhinweis: Enthält Cetylstearylalkohol, örtlich begrenzte Hautreizun-gen (z. B. Kontaktdermatitis) möglich. Apothekenpflichtig. Stand: Februar 2014. Taurus Pharma GmbH, Benzstr. 11, D-61352 Bad Homburg. Zu Risiken und Nebenwirkun-gen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

Gott hat seiner Schöpfung eine Ordnung gegeben, die dem Menschen freies und verantwortliches Handeln ermöglicht. Winfried Kretschmann

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Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

Glaubensleben 15

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Anna Greve ist Pfarrerin in Oberaichen.

Lukas 14,16–24 (in Auszügen) Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein. Und sie fingen an alle nacheinander, sich zu entschuldigen. Der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde.

Bei Gott sind alle gleichImpuls zum Predigttext für den 2. Sonntag nach Trinitatis: Lukas 14,16–24. Von Anna Greve

Das Fest muss gefeiert werden! Wer in der antiken Welt der Einladung zu ei-nem Fest nicht gefolgt ist, hat dem Gastgeber den gehörigen Respekt ver-weigert. Er hat ihn sein Gesicht verlie-ren lassen. Dadurch, dass der Gela-dene nicht zum sozialen Anlass des Fests erscheint, zeigt er sich auch als Person nicht sichtbar dem Gastgeber zugehörig. Das Ausschlagen einer Ein-ladung zu neutestamentlichen Zeiten ist ein wesentlich derberer Fehltritt als heutzutage. Da genügt schon ein ge-planter Urlaub als Grund für eine Ab-sage bei der Hochzeit eines guten Freundes. Nachdem kein Gast übriggeblieben ist, wäre es für den Gastgeber die logische Schlussfolgerung, das Fest abzusagen. Doch der Anlass ist ihm so wichtig, dass er beschließt, fremde Gäste aufzuspüren. Das Fest muss gefeiert werden! So sendet der Gastgeber seinen Bo-ten aus, damit dieser alle einladen soll, die er findet. Jeder, der möchte, darf kommen. Nachdem die Freunde des Gastgebers abgesagt haben, trifft der Gastgeber eine zweite Wahl. Er sendet seinen Diener auf die Straßen und Gassen der Stadt und an die Hecken und Zäune. Wen wird der Bote dort antreffen? Während die ursprünglich Geladenen derselben Gesellschaftsschicht wie der Gastherr angehörten, verbringen die neu Geladenen offenbar ihre Zeit auf den Landstraßen und an den Zäu-nen. Im Lukastext ist ferner von Ar-men, Verkrüppelten, Blinden und Lahmen die Rede. Der Gastgeber wendet sich an eine andere Gesell-schaftsschicht. Er lässt sich auf ein soziales Gefälle ein. Als Jesus seinen Jüngern dieses Gleichnis erzählte, stand noch ein weiterer Aspekt im Raum. Das große

Abendmahl des Gastherrn stand für die Gegenwart Gottes. Wer durfte diese Gegenwart genießen? Welche Menschengruppe durfte an religiösen Festakten und Gottesdiensten teilneh-men? Die Gottesnähe war im Umfeld Jesu auf Juden beschränkt und auf Proselyten, also auf gebürtige Heiden, die sich dem Judentum zuwandten. Im Gleichnis finden wir den Hinweis, dass sich Gott, im Bilde der Gastherr, einer zweiten Klientel zuwendet, nachdem die ersten Ansprechpartner ihm den Rücken gekehrt haben. Durch Jesus, durch sein Leben und Wirken und durch sein Sterben, dür-fen auch Heiden am Reich Gottes teil-haben. Diese Hinweise finden sich im Neuen

Testament immer wieder, etwa in der Er-zählung von einer Vi-sion, die der Apostel Petrus in der Stadt Joppe von Tieren hatte, die für Juden als Speise verboten

sind (Apostelgeschichte 10). Heiden wie Juden dürfen sich gleichermaßen dem Heiligen Gott nahen. Es gibt keine äußeren Umstände, die einen Men-schen von Gott fernhalten können, je-der ist zum Fest geladen. Zu Gottes Fest darf jeder kommen, Jude und Heide, Mann und Frau, Arme und Reiche. Unabhängig von Entscheidungen, die einer getroffen hat und von Leistungen, die er er-bracht hat – bei Gott sind alle gleich geliebt, und jeder Mensch ist gleich viel Wert. Diese Anerkennung, die wir bei Gott haben, vermissen wir oft im täglichen Leben. Dies darf uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir bei Gott in höchster Achtung ste-hen. Gott liebt und würdigt uns in unserer ganzen Person, auch mit un-seren Schwächen und Brüchen. Wir sind von Gott angenommene Men-

schen. Deshalb hat jeder Mensch seine Würde. Vielleicht wäre es nicht verkehrt, wenn wir dies auch im Um-gang miteinander beachteten.Es mag sein, dass gesellschaftliche, kulturelle und geschlechterspezifische Unterschiede sich nachteilig für ein-zelne und für ganze Gruppen auswir-ken. In der Kirche darf dies nicht so sein. Im Gottesdienst darf ein Obdach-loser neben einem Firmenchef sitzen, und im Abendmahl wird die christli-che Gemeinschaft spürbar. ■

Gebet

Herr, unser Gott, dankbar sind wir, dass wir deine Kinder heißen dürfen.Dankbar, dass vor dir nicht Rang und Namen gelten. Egal, was wir getan und was wir unterlassen haben– du möchtest uns bei deinem Fest. Lass uns nicht vergessen, es ebenso zu tun an unserem Nächsten. Führe uns die Würde des anderen vor Augen und lass uns diese Würde wahren. Amen.

» Geliebt auch mit unseren Schwächen und Brüchen «

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Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

Sonntag14. Juni Psalm 106,24-48EG 336

Und sie nörgelten in ihren Zelten. Psalm 106,25.

Ein kritischer Blick auf die Geschichte: Die mächtigen Taten, durch die der Herr sein Volk in die Freiheit führte, quittierte Israel immer wieder mit Undank und Ungehorsam. Und wir könnten immerhin darüber nachdenken, inwieweit unser Nörgeln nicht nur unsere Partnerschaften erschwert, sondern auch Ausdruck einer verlorengegangenen Zufriedenheit und mangelnden Gottvertrauens ist.

Montag15. Juni1. Mose 39,1-23EG 403

Aber der Herr war mit ihm und neigte die Herzen zu ihm. 1. Mose 39,21

Der Erzähler freut sich an Josef. Die Herzen fliegen dem schönen und dabei inte-geren jungen Mann zu. Rückblickend auf ein so gelingendes Leben erkennt man in Altisrael: Der Herr war mit ihm. Doch vergesse man darüber nicht jenen Gottes-knecht, der keine Gestalt und Hoheit hatte und so verachtet war, dass man sein Angesicht vor ihm verbarg (Jesaja 53). Auch durch ihn gelang ein Plan des Herrn.

Dienstag16. Juni1. Mose 40,1-23 EG 417

Als Josef sah, dass sie verstört waren, fragte er sie: Warum seid ihr heute, an euren Gesichter zu sehen, so böse verstimmt? 1. Mose 40, 6+7

Zwei Mitgefangenen legt Josef ihre Träume aus. Einer sieht seiner Rehabilitierung durch den Pharao entgegen, der andere seiner Hinrichtung. Mitten in der Erzählung eine scheinbare Kleinigkeit: Da nimmt einer in den Mienen seiner Schicksalsge-fährten Angst wahr. Das lässt ihn nicht kalt, er sieht nicht weg, sondern fragt nach. So geht „Anteilnahme“, und so beginnt ein seelsorgerlich-achtsames Miteinander.

Mittwoch17. Juni1. Mose 41,1-36EG 303

Damit für Nahrung gesorgt sei für das Land in den sieben Jahren des Hungers, und das Land nicht vor Hunger verderbe. 1. Mose 41,36

Josef empfiehlt dem Pharao Vorratswirtschaft, die Verantwortung für die Spä-teren übernimmt und Entscheidungen derart trifft, dass auch die Nachkommen von knapper werdenden Ressourcen noch leben können. Wenn infolge des Kli-mawandels dürre Jahre auf eine immer schneller wachsende Erdbevölkerung zukommen – wie kann dann Nahrung für alle organisiert werden?

Donnerstag18. Juni1. Mose 41,37-57EG 418

Und alle Welt kam nach Ägypten, um bei Josef zu kaufen, denn der Hunger war groß in allen Landen. 1. Mose 41,57

Dahin führt die fürsorgliche Politik des Wirtschaftsministers. Ägypten ist mit seinem relativen Wohlstand für alle Welt attraktiv. Immer wieder ist Hunger ein wohl begreiflicher Grund, warum es Menschen über alle Grenzen dorthin treibt, wo es noch etwas zu essen gibt. Das mag uns zu denken geben und stellt der Poli-tik entsprechende Aufgaben.

Freitag19. Juni1. Mose 42,1-28EG 412

Denn wir sahen die Angst seiner Seele, als er uns anflehte, und wir wollten ihn nicht erhören. 1. Mose 42,21

Um Herr über seine Brüder zu werden, treibt Josef Spielchen mit ihnen. Mitten in dieser Erzählung steht eine bemerkenswerte Einsicht der Brüder. Käme solches Mitgefühl immer rechtzeitig, müsste es dem Gewaltverbrecher, dem Folterer, dem Terroristen das Mordwerkzeug entwinden. Immer wieder stärkt das Alte Testament das Mitgefühl mit dem leidenden Mitmenschen, denn „er ist wie du“.

Samstag20. Juni1. Mose 42,29-38EG 419

Ihr beraubt mich meiner Kinder! Josef ist nicht mehr da, Simeon ist nicht mehr da, Benjamin wollt ihr auch wegnehmen; alles das bricht über mich herein. 1. Mose 42,36

Dass von denen, die einem besonders am Herzen liegen, eines nach dem anderen wegstirbt, ist ein Aspekt der Vereinsamung alter Menschen. Jakobs erschütternde Klage ist zudem durchtränkt von dem bitteren Wissen, dass es Leid gibt, das den Lebenswillen bricht. Dazu gehört: dem Kind ins Grab schauen müssen. Um Verein-samung zu lindern, schenken Menschen tagtäglich etwas von ihrer Zeit, viele im Hören auf das, was Jesus in Matthäus 25,35-36 sagt.

Wort für den Tagfür die Woche vom 14. bis 20. Juni

Werner Grimm ist promovierter Theologe.

Er war Pfarrer in Stuttgart und lebt im Ruhestand

in Tübingen.

Wochenlied: Ich lobe dich von ganzer SeelenEvangelisches Gesangbuch (EG), Nummer 250

Wochenspruch: Christus spricht: Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig

und beladen seid; ich will euch erquicken. Matthäus 11,28

Glaubensleben Farbe des Kirchenjahres: Grün16

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Von Gott geschenkte ZeitBibelarbeiten gab es viele auf dem Kirchentag in Stuttgart. Ungewöhnlich sind Bibelarbeiten in Leichter Sprache, die in kurzen, einfachen Sätzen gehalten sind. Der Dortmunder Gesundheitswissenschaftler Michael Hofmann hat sich bei seiner Bibelarbeit mit der Frage beschäftigt: Wie wird ein gutes Leben möglich?

Was kann ich tun, dass ich ein gutes Leben habe? Und: Wie soll ich über mein Leben denken, damit ich mich gut fühle? Denn: Manches in meinem Leben ist doch schwierig. Vieles im Leben kann ich kaum verstehen. Also: Was kann ich tun, dass ich ein gutes Leben habe? Wie soll ich über mein Leben denken, damit ich mich gut fühle? Wie werde ich zufrieden mit meinem Leben? Kurz gefragt: Wie wird ein gutes Leben möglich? Das Leben von einem Menschen ist kurz. Das Leben von einem Menschen ist so wenig: So wie ein Wind-Hauch. Gott aber ist immer. Mein Leben ist von Gott geschenkt. Und in der von Gott geschenkten Zeit passiert viel. Da gibt es die Zeit, um geboren zu wer-den. Und es gibt die Zeit zu sterben. Da gibt es die Zeit, um zu weinen. Und es gibt die Zeit, um zu lachen. Da gibt es die Zeit, um zu trauern. Und es gibt die Zeit, um zu tanzen. Auch wenn mein Leben kurz ist: Es kann viel in meinem Leben passieren. Gott schenkt die Zeit. Und für alle Dinge gibt es dann Zeit. Zeit für die schönen Dinge: Für Lachen. Für Frieden. Für Tanzen. Und Zeit für die traurigen Dinge: Für Streit. Für den Tod. Für Tränen.Früh am Morgen: Wenn der Himmel dunkel-blau leuchtet. Das ist die blaue Stunde. Dann denke ich oft über das Leben nach. Klug werden, das passiert bei mir in der blauen Stunde. Da ist Leben: Wenn die Vögel singen. Viel-leicht ist das Singen der Vögel so etwas wie ein Ruf von Gott. Wie ist ein gutes Leben möglich? Wie werde ich mit meinem Leben zufrie-den? Hören wir dazu, was im Text „Versammler Kohelet“ steht. Der Text ist aus dem dritten Kapitel. Er beginnt mit Vers 9. Er endet mit Vers 13. Hier heißt es: Der Mensch gibt sich Mühe. Immer wieder. Er macht seine Arbeit. Mal so und mal anders. Es geht ihm dabei schlecht. Nur wenn der Mensch das Ziel kennt, dann lohnt sich die Mühe. Als ich den Text das erste Mal gelesen habe: Da habe ich mich geärgert. Ich muss den ganzen Tag arbeiten. Und

Arbeit ist anstrengend. Und Arbeit braucht Kraft. Manchmal träume ich von viel Geld. Dann könnte ich viele schöne Dinge tun. Ich könnte zuhause bleiben. Oder in den Urlaub fahren. Aber im Text steht nichts von Träu-men. Sondern von viel Arbeit und Mühe. Warum steht so ein Text in der Bibel? Ist das ein gutes Leben? Ein Le-ben mit Arbeit und Mühe? Vielleicht ist der Text im „Versammler Kohelet“ einfach ehrlich. Denn Arbeit gehört zum Leben dazu. Arbeiten gehen hat seine Zeit. Wenn ich etwas nicht ändern kann: Dann sage ich mir: Das ist jetzt so. Dann finde ich meinen Frieden mit Dingen, die einfach so sind. Alles hat seine Zeit: auch das Arbeiten. Wenn ich so denke: Dann wird mein Leben besser.So viel könnten wir Menschen tun. Aber das Leben ist kurz. Deshalb ist es klug, die Zeit gut zu verbringen. Man muss entscheiden: Was ist mir jetzt wichtig? Was will ich jetzt tun? Und: Was ist für mich ein gutes Leben? Wir alle hoffen auf ein gutes Leben. Und wir alle wollen zufrieden sein. Es geht um unseren Alltag: Man tut was und ist zufrieden. Man ist glücklich.

Und man freut sich über das Glück. Denn so wie Gott den Menschen Zeit schenkt, so schenkt Gott auch Glück.Doch was ist wichtiger? Gutes für an-dere Menschen tun, oder auf sich selbst zu achten? Die Bibel sagt: Beides ist wichtig. Alles hat seine Zeit. Nur an sich selbst und das eigene Glück zu denken ist dumm. Aber auch nur an andere Menschen zu denken und sich selbst zu vergessen, ist dumm. Beides ist wichtig und gehört zusammen: Et-

was Gutes tun für sich und für andere MenschenWie ist ein gutes Leben möglich? Wann bin ich zu-frieden? Ich merke mir:

Ich möchte Gutes tun und Gutes erle-ben. Die Mühe in meinem Leben bleibt. Aber Gott sorgt dafür, dass alles seine Zeit hat. Und Gott gibt uns Glück dazu!Der Bibel-Text hat so kluge Gedanken. Kluge Gedanken zu einer schwierigen Frage: Wie ist ein gutes Leben mög-lich? Ich habe heute Antworten gehört. Und ich habe gemerkt: Gott lässt uns nicht alleine. Jeden Morgen gibt Gott Liebe. Und wir werden beschenkt. Al-les hat seine Zeit. Gott gibt Glück dazu. Gott hat Kraft und Macht. Gott ist gut zu uns. Deshalb: Was wir tun, wird gut. ■

Auch beim Eröffnungs­gottesdienst auf dem Markt­platz lauschten viele Kirchen­tagsbesucher den Gottes­diensten in Leichter Sprache.Foto: Benny Ulmer

Was ist mir jetzt wichtig?

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Glaubensleben 17

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Die Stimmung verändert alleWenn fast 100 000 Menschen einen Kirchentag bevölkern, dann geht das nicht spurlos an der gast gebenden Stadt vorüber. Hat das 35. Protestantentreffen die Landeshauptstadt in den fünf Tagen verändert? Mit Sicherheit. Aber das Treffen hat auch manche Menschen verändert. Von Dorothee Fauth

Lydija Ulrich hat einen Traum. Die äl-tere Dame aus Kiew möchte so gerne ihre Jugendfreundin Gertrud wieder-finden, mit der sie einen Teil ihrer Kindheit in einem deutschen Arbeits-lager an der niederländischen Grenze verbracht hat. Sie kennt nicht einmal den Nachnamen der Freundin, ist aber so voller Zuversicht und Gottver-trauen, dass sie sogar ihre Wohnung verkauft hat, um ein Visum für Deutschland bezahlen zu können. Nun ist sie hier und singt mit Inbrunst „Großer Gott wir loben dich“. Mit ihr singen Brigitte Konzelmann und deren Bekannte aus dem Remstal. Die drei Frauen halten sich an den Händen, dabei ha-ben sie Lydija Ulrich ge-rade erst getroffen.Was sich anhört wie eine fiktive Filmszene, ist tatsächlich gesche-hen. Die Begegnung sagt viel darüber aus, was dieser Kir-chentag mit den Menschen macht. Wie er sie verändert. Wo sie sonst, mit Einkaufstüten schwer beladen, die Kö-nigstraße auf und ab hetzen, nehmen sie sich Zeit zum Zuhören. Misstrauen Fremden gegenüber scheint wie weg-gefegt, stattdessen begegnen sie die-sen mit einer großen Offenheit und ehrlichem Interesse. „Jeder spricht mit jedem, und alle hel-fen sich gegenseitig“, schwärmt auch

Marliese Walz von den Evangelischen Frauen in Württemberg. Brigitte Kon-zelmann sorgt sich und überlegt, wie sie Lydija Ulrich helfen könnte. „Es ist mein Lebenstraum“, sagt diese, und ihr freundliches Gesicht strahlt, als sei dieser Traum schon greifbar nahe.Der Kirchentag hat aber nicht nur die Menschen, sondern auch Stuttgart verändert. Diese immer so geschäftige, verkehrsreiche Stadt lädt plötzlich zum entspannten Schlendern ein. Zum Beispiel am ersten Abend bei ei-nem der Eröffnungsgottesdienste auf dem Rotebühlplatz. Was für ein selt-sames und eigenartig gutes Erlebnis

das war, als Fußgänger über die große Kreu-zung und die mehrspu-rige Theodor-Heuss-Straße zu spazieren. „Die Theo“ ist Stuttgarts Partymeile, auf der junge Männer auch

gerne ihre PS-starken Schlitten mit brüllenden Motoren vorführen. Nun saßen dort die Menschen auf der Straße, lauschten, sangen und beteten.Fünf Gehminuten entfernt befindet sich der Schlossplatz. Hier schlägt das Herz der Stadt. Schon Karl Baedeker bezeichnete ihn als einen der schöns-ten Plätze Europas. Das ist er mit sei-nem einzigartigen Architekturensem-ble aus fast allen Stilepochen bis heute. Er ist aber auch ein Platz des

Volkes. Im Sommer nutzen die Men-schen die Grünflächen als Liegewiese mit Blick über die waldigen Hänge hi-nauf zum Fernsehturm oder nehmen in den beiden Brunnen ein erfrischen-des Bad. Ganz besonders stimmungs-voll erstrahlte der Platz beim „Klang des Südens“ mit dem Lichtermeer aus hunderttausend Kerzen, als alle Glo-cken gleichzeitig läuteten und die Schlossfassade in ein warmes Licht getaucht war.„Die Stimmung ist einfach großartig“, war die einhellige Meinung der Men-schen. Das fanden auch die Polizisten, die hier in voller Montur ihren schweißtreibenden Dienst taten. „Ei-nen schöneren Arbeitstag kann ich mir gar nicht vorstellen“, sagt einer. „Die Menschen sind so friedlich, freundlich und verständnisvoll. Wir haben zwar immer ein waches Auge, sehen uns aber eher als Auskunftspersonen und helfen, wo wir können.“Diese fröhliche Gelassenheit konnte man überall erleben. Beim Anstehen in der prallen Sonne vor einer Veran-staltung. Wenn die Klettpassage we-gen Überfüllung gesperrt werden musste oder die S-Bahn eine Dreivier-telstunde auf sich warten ließ. Statt zu murren oder zu pöbeln, fingen die Menschen an zu singen – gerne auch zu Andreas Bourani aus der Beatbox – plauderten mit dem Nachbarn und applaudierten, als die S-Bahn dann

Abkühlung tut bei der Hitze gut! Die Diakonie- Parade wirbt für Inklusion.Fotos: Benny Ulmer/

Gemeindeblatt

Stuttgart

Stuttgart hat rund 600 000 Einwohner zum Kirchen-tag kamen noch fast 100 000 Gäste dazu.

» Jeder spricht mit jedem, und alle helfen sich «

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doch eintraf. Schon die ersten Bilder aus Stuttgart mussten so überzeugend gewesen sein, dass sich die Österrei-cherin Karin Schindler nach den Ta-gesthemen am Mittwochabend spon-tan entschloss, zum Kirchentag zu fahren.Blauer Himmel und Sonnenschein führten dazu, dass die Kirchentagsbe-sucher nahezu alle Schattenseiten von Stuttgart kennen und lieben lernten: das Laubdach der Bäume, der schmale Schattenwurf von Gebäuden, eine Un-terführung. Und der Kirchentagsschal diente nicht nur als Halstuch, Gürtel, stylisches Stirn- oder Zopfband und Fähnchen am Rucksack, sondern vor allem als schützende Kopfbedeckung.

Eine coole Entdeckung machte eine Frau aus Norddeutschland, die den ganzen Tag an ihrem Kirchenstand im Neckarpark verbracht hatte: Sie gönnte sich am Abend eine wohltuende Ab-kühlung im Mineralbad Berg, das sogar eine eigene U-Bahn-Haltestelle besitzt.Dadurch, dass der Kirchentag so weit-läufig angelegt war, hatten die Besu-cher Gelegenheit, viele Eindrücke aus der Stadt mit nach Hause zu nehmen. Karin Kipp aus Gütersloh schwebte beim liturgischen Spaziergang mit ei-nem „Ah, ist das schön!“ durch den Killesbergpark und das Tal der Rosen. Eine Gruppe Mädchen aus Branden-burg, die auf dem Karlsplatz Taschen aus T-Shirts nähten, schwärmten da-

von, wie „voll cool“ Stuttgart sei, „so viel schöne Plätze und so sauber“.Aber auch die Stuttgarter entdecken ganz neue Seiten ihrer Stadt. „Wir sind durch Viertel gelaufen, da waren wir noch nie“, erzählen Karin und Katja. Und dass die „Pfütze namens Ecken-see“ beim Opernhaus im Lichterglanz des ersten Abends plötzlich wie ein richtiger See aussah. Auch das Hospi-talhof-Viertel, unglücklich abgehängt vom eigentlichen Stadtzentrum und immer ein wenig leblos, war kaum wiederzuerkennen. Mit dem Biblio-rama, dem neu eröffneten Bibelmu-seum, und dem viel frequentierten Museumscafé wurde es zu einem quir-ligen Treffpunkt. ■

Der Schlossplatz von oben: Festval- Stimmung.Foto: Manfred Grohe

Junge Menschen zeigen Begeiste-rung und auch die Papphocker bieten Platz zum Ausruhen (Fotos unten von links). Foto: Werner Kuhnle , Benny Ulmer

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Unterwegs im Land 19

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Flüchtlinge geben Kuchen ausWer das Stuttgarter Gasthaus der Landeskirche auf dem Schlossplatz beim Kirchentag besucht hat, der wurde vielleicht sogar von ihnen bedient: Drei Flüchtlinge aus Eritrea wollten nicht einfach tatenlos in ihrer Unterkunft sitzen, wo es während des Kirchentags doch so viel Arbeit für Helfer gegeben hat. Trotz manchem Sprachproblem haben sie sich wacker geschlagen. Von M. Ernst Wahl

Aller Anfang ist schwer. Das sagt sich leicht. Aber wie schwer ist ein Anfang von ganz vorne? Für die drei jungen Männer, die wir hier Medhane, Yonas und Aypom nennen, scheint ein An-fang fast unmöglich. „Wir wollen hel-fen, wo es so viel zu tun gibt“, sagt Medhane auf die Frage, was er beim Kirchentag tut. Medhane spricht aller-dings nur über eine Dolmetscherin. Aber das ist schon wieder ein falsches Wort. Abeba Gehbretensae ist keine Übersetzerin. Sie ist wie die drei Män-ner aus Eritrea geflohen, bereits vor Jahren. Sie, die Hausfrau und alleiner-ziehende Mutter von drei Töchtern, hat nun noch drei Söhne. Eigentlich sind es mehr: Rund 70 Flüchtlinge aus Eritrea begleitet Adeba. Manche davon hat sie noch nie gesehen, kennt sie nur von Anrufen. „Die wohnen nicht hier in Stuttgart“, sagt sie. Ein Fahrzeug, um nach Böblingen zu fahren, hat sie nicht – sie weiß auch gar nicht so recht, wo Böblingen liegt. Niemand hat sie mit der Betreuung von eriträi-schen Flüchtlingen beauftragt, nur sie selbst und die Notwendigkeit, die sie sieht. Mal zu übersetzen, mal einen Arztbesuch zu begleiten und wenn möglich, die unverstehbaren Inhalte deutscher Behördenbriefe zu erklären.Im Stuttgarter Gasthaus der Landes-kirche, das vier Tage lang auf dem Schlossplatz aufgebaut war, gab es am Stand des Rudolf-Sophien-Stifts Essen, Kaffee und Kuchen für die Gäste des

Kirchentags. Dort, im brütend heißen Zelt, stehen Medhane, Yonas und Ay-pom etwas ratlos herum. Hitze ist für sie kein Grund zum Klagen. Wer zu Fuß Sanddünen in der Sahara über-stiegen hat, den schrecken keine 35 Grad Celsius. Jetzt wol-len die drei helfen. Aber das ist nicht einfach: Erst einmal Hände waschen und desinfizieren. Dann weiße Kopfbedeckung und Schürze anziehen. Medhane, Yonas und Aypom lassen die Einführung durch Adeba fast sto-isch über sich ergehen. Jeder hat seine eigene Geschichte. Aber keiner der drei hat das, was man hierzulande eine Ausbildung nennt. Sie waren Schüler und dann im „Nati-onal Service“, übersetzt Adeba. Das heißt, sie waren Soldaten. Als ihnen der Tod drohte, flohen sie. Erst zu Fuß aus dem äthiopisch-eriträischen Grenzgebiet, quer durch Eritrea in den Sudan. Dort, so erzählt Yonas, gibt es Menschen mit Lastwagen. Die neh-men einen mit. Jedenfalls soweit man mit einem Lkw durch die Sahara kommt. Wo es im tiefen Sand endet, geht es zu Fuß weiter. Lybien heißt das erste Ziel. Leute, die den dreien den Weg zeigen und ihnen helfen, an die Mittelmeerküste zu kommen, nennt man hier „Schleußer“. Aber wer ge-rade dem drohenden Tod entronnen

ist, nennt sie Helfer. Freilich leben sol-che Helfer von der Not der Fliehenden, setzen sie in untaugliche Boote und lassen sie allein. So jedenfalls erzählen es die drei. Medhane saß im Schlauch-boot mit 40 anderen Menschen. Yonas

meint etwa 70 Menschen in seinem Schiffchen ge-zählt zu haben. Aypom spricht von 400 Men-schen, mit denen er auf die italienische Insel Lampedusa kam.

Die Gäste im Kirchentagsgasthaus auf dem Schlossplatz bringen gekaufte Marken. Sie haben Kaffee und Kuchen gekauft. Kaffee, gut, das kennt Med-hane, schließlich kommt das Wort ur-sprünglich aus seiner Heimatsprache. Aber Kuchen gibt es im Alltag im Über-gangswohnheim, wo sie zu viert ein Zimmer bewohnen, nicht. Wer kein Wort deutsch kann und die Sprache auch nicht lernen darf, für den ist Ku-chen ein schwieriges Wort. Endlich nicht mehr nur herumsitzen und schlafen. Im Gasthaus Stuttgart lernt Medhane. Er hört und weiß bald, wo-hin er greifen muss: Kuchenheber, Messer, eine Papierserviette. Das Ku-chenstück auf die Serviette legen und unter das Papiertuch greifen. Auf die Verkaufstheke legen. Er sagt etwas, das kein Gast versteht. Aber er lächelt so freundlich, dass es nur etwas Nettes sein kann. ■

Die Hitze macht ihnen nichts aus

Die drei eriträischen Flüchtlinge mit ihrer Begleiterin, die bei allem hilft, was anfällt. Zum Beispiel übersetzen.

Sie haben auf ihrer Flucht viel Schlimmes erlebt, kürzlich halfen sie beim Kirchentag in Stuttgart. Fotos: M. Ernst Wahl

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Aus der Landeskirche20

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Dekanatsbezirk Stuttgart

Birkenkopf: So 8 GD im Grünen(Jens Koenen/Dachswaldkirche).

Botnang, Auferstehungskirche,Eltinger Str. 26: So 11 GD, Abend-mahl (Baisch). – Nikodemuskir-che, Fleckenwaldweg 5: Fr 19Taizégebet. – Gemeindezentrum,Fleckenwaldweg 3: So 11 Kinder-GD. – Schlosskapelle Solitude: So9 GD (Baisch).

Bürgerhospital, Kapelle, Tunz-hoferstr. 14-16: So 9.30 GD, Abend-mahl (Schmohl).

Christuskirche, ◗ Gänsheidestr. 29:So 10 GD (Prof. Dr. Dinkel), 11.15Kirche für die Kleinen (Dinkel).

CVJM Stuttgart, Büchsenstr. 37:So 10.30 GD (Schäffer), 10.30 Kin-der-GD.

Diakonissenkirche, Rosenbergstr.40: So 10 GD (Ziehfuß); Mo bis Do8.30 Morgenandacht; Fr 8.30 Taizé-gebet; Mo bis Fr 12.35 Mittags-gebet; 18 Wochenschlussandacht(Wöhrle-Ziegler). – Kranken-hauskapelle, Rosenbergstr. 38: So11 GD, Abendmahl (Ziehfuß).

Friedenskirche, ◗ Friedensplatz 1:So 10 GD (Bofinger), 11.30 GD derKoreanischen Nambu-Gemeinde(Kim).

Gaisburger Kirche, ◗ Faberstr. 17:So 10 GD (Schweizer), Kirchen-café, von 14 bis 16 Uhr ist die Kir-che zur Besichtigung geöffnet.

Gedächtnis- u. Rosenbergkir-chengemeinde: Gedächtniskirche,◗ Hölderlinstr. 14: So 10 GD,Abendmahl, Konfirmandenvorstel-lung (Hörger). – Rosenbergkirche,Rosenbergstr. 92: So 14 GD derkamerunischen Gemeinde; So 18GD, Abendmahl (Hörger). – Württ.Lutherstift, Silberburgstr. 27: So15.30 GD (Essig).

Haigstkirche, ◗ Alte Weinsteige103: So 9.45 GD (Stadtdekan i. R.Ehrlich).

Heilandskirchengemeinde S-Berg:Berger Kirche, ◗ Klotzstr. 21: So

9.20 GD (Hoch). – Parkheim, Otto-str. 10: Mi 16 Andacht (Bäßler). –Heilandskirche, ◗ Sickstr. 37: So10.30 Frühschicht-GD (Hoch),10.30 Kinder-GD, Kirchenkaffee. –Mutterhauskapelle Olgaschwes-tern, Hackstr. 60: Sa 19 Wochen-schluss-GD.

Heslacher Kirchengemeinde:Kreuzkirche, ◗ Benckendorffstr.15: So 10.45 GD (Schwenzer),10.45 Kinder-GD. – Matthäuskir-che, ◗ Möhringer Str. 52: So 9.30GD (Schwenzer); Mi 21 Nacht-gebet /Complet.

Hospitalkirche, Büchsenstr. 33: So11 GD (Schwarz); Mo bis Fr7.45 Morgengebet. – Ludwigstift,Silberburgstr. 89: Do 15.30 GD(Schwarz).

Johanneskirche, Gutenbergstr. 11:So 9.45 GD (Schmid), 11.15 GD,Taufe (Schmid). – Gemeindehaus,Gutenbergstr. 16: So 11.15 Kinder-GD.

Jugendwerk, Kapelle, Fritz-Elsas-Str. 44: Mi 19.30 Taizégebet.

Katharinenhospital, Kapelle,Kriegsbergstr. 60: So 10 kath. GD(Pfeifer).

Leonhardskirche, ◗ Am Leon-hardsplatz: So 10 GD (Vatter); Do19 Liturgische Vesper. – Engl.Katharinenkirche, Katharinen-platz 5: Di 18.30 Taizégebet; Fr18.30 Lichtvesper.

Ludwig-Hofacker-Kirche, Dobel-str. 12: So 9.30 und 10.45 GD (A.Wandel/Bibelseminar Königsfeld).– Gemeindehaus, Dobelstr. 14: So9.30 und 10.45 Kinder-GD.

Lukas- und Lutherhausgemein-de: Lukaskirche, ◗ Landhausstr.151: So 10.15 GD (Fetzer). – Lu-therhaus, Boslerstr. 10: So 9 GD(Fetzer).

Marienhospital, Kapelle, Böheim-str. 37: So 10.30 GD (Ulrich); Di18.15 Abendgebet.

Markuskirche, Filderstr. 22: So 10GD (Dunkel).

Nordgemeinde: Brenzkirche, ◗Am Kochenhof 7: So 11 KleineKirche (Fischer). – Christophkir-che, Fleckenweinberg 31: So 11.15GD, Abendmahl (Maurer). – Erlö-serkirche, Birkenwaldstr. 24: So 10GD, Taufe (Maurer). – Augustinum,Oskar-Schlemmer-Str. 5: Fr 17 GD

(Maurer). – Haus auf dem Killes-berg, Lenbachstr. 105: Fr 11 GD(Maurer). – Haus am Birkenwald,Birkenwaldstr. 19: Fr 15.30 GD(Maurer). – Martins-Gemeinde-haus, Nordbahnhofstr. 58: So 16.30und 19 GD Jesustreff, 16.30 Kin-der-GD.

Paul-Gerhardt-Kirche, Rosen-bergstr. 194: So 10 GD (Kallen-berg). – Altenheim Zamenhofstr.32: Di 16 kath. GD (M. Koch). –Seniorenresidenz am Vogelsang,Forststr. 203/Herderstr. 12: Mi 15kath. GD (M. Koch).

Pauluskirche, Paulusstr. 1, EingangSeyfferstr.: So 10 GD, Taufe(Wolff); Mo 19 Friedensgebet. –Untergeschoss, Eingang Bismarck-straße: So 11 GD der EritreischenGemeinde (Solomon Ghebreweldi).– Haus Hasenberg, Klugestr. 2: Do15.30 kath. GD (M. Koch).

Petruskirche, ◗ GablenbergerHauptstr. 80: So 10 GD (Roos). –Altenheim, Fuchseckstr. 8: Mi 11Andacht.

Robert-Bosch-Krankenhaus, Ka-pelle, Auerbachstr. 110: So 9.30kath. GD (Wolber); Mi 18.15 An-dacht (Wolber).

Stiftskirche, ◗ Stiftsstr. 12: So 10GD (Vosseler), Kirchenkaffee; Mobis Sa 12.15 Mittagsgebet; Mo bisDo 17.15 Kurz-GD; Sa 10 Ökum.GD zum Gedenken an verfolgteChristen (Bischöfe July und Fürst),18 Wochenschluss-GD, Abendmahl(Vosseler). – Schlosskirche, AltesSchloss: So 10 Kinder-GD.

Thomaskirchengemeinde, Bir-kenkopf: So 8 GD im Grünen(Koenen). – Dachswaldkirche,Barchetstr. 16: So 10 Jazz-GD(Koenen).

Waldkirche, ◗ Am Kräherwald175: So 11 GD, Abendmahl (Benz-Wenzlaff).

DekanatsbezirkBad Cannstatt

Bad Cannstatt, Stadtkirche, ◗ AmMarktplatz 1: So 10 GD (FranziskaLink); Sa 10.30 Ruhepunkt –Marktandacht. – Altenheim, Evang.Verein, Brunnenstr. 57: Fr 15

Bibelstunde. – Andreäkirche, ◗Andreästr. 15: So 9.30 GD, Abend-mahl (Dr. Bohnet), 9.30 Kinder-GD.– Krankenhaus Bad Cannstatt,Prießnitzweg 24: So 9.45 GD(Schlecht). – Lutherkirche, ◗ Mar-tin-Luther-Str. 54: So 10 GD, Taufe(Mohr), 15 Ungarischer GD (Gé-mes). – Sommerrainkirche, ◗ Mi-mosenweg 22: So 10.45 musikal.GD in der Wichernkirche, Kantorei(Creß, Hoy), 10.45 Kinder-GD; Do9 Morgengebet. – Steigkirche, ◗Auf der Steig 21: So 10 GD(Dekanin i. R. Wähling), 10 Kirchemit Kindern. – Altenburgheim,Gleißbergstr. 2: Do 10 GD (Heim).– Steinhaldenfeldkirche, ◗ Kol-pingstr. 97: So 18 GD, Vocalkreis(Gerstner). – Stephanuskirche, ◗Burckhardtstr. 79: So 9.30 GD,Abendmahl (Hoy), Kirchenkaffee. –Wichernkirche, Theodor-Veiel-Str.110: So 10.45 musikal. GD, Kan-torei (Creß, Hoy).

Hedelfingen, Kreuzkirche, ◗Amstetter Str. 25: So 10 GD (Kaut-ter).

Hofen, Christuskirche, Wagrain-str. 36: So 10.30 GD (Zipperle). –St. Monika, Seeadlerstr. 7: So 9.30GD (Zipperle).

Mühlhausen, Veitskapelle, Meier-berg 16: So 9.30 GD (Bögel).

Münster, Dreifaltigkeitskirche,Elbestr. 75: So 9.30 GD, 9.30 Kin-der-GD; Sa 14.30 Trau-GD, Taufe(Dr. Reinhuber). – Pflegezentrum,Schussengasse 3: Do 10 kath. GD.

Neugereut, ÖKU, Flamingoweg 22:So 10.30 GD mit Kinderkirche,Taufen (Vikarin Engelking).

Obertürkheim, Andreaskirche,Heidelbeerstr. 5: So 10.30 GD(Goth).

Rohracker, Bernhardskirche, ◗Rohrackerstr. 257: So 9.30 GD(Vikar Dr. Wischmeyer), 16 Krab-bel-GD. – Pavillon, SillenbucherStr. 3A: So 10.30 Kinder-GD.

Rotenberg, Beutterstr. 4: So 11 GD(Mayr).

Uhlbach, Andreaskirche, ◗ Luise-Benger-Str. 2: So 9.30 GD, Kir-chenchor Neubulach (Goth). – Ge-meindehaus, Passeier Str. 7: So10.30 Kinder-GD.

Untertürkheim, Stadtkirche, Tret-tachstr. 3: So 9.45 GD (Hug). –Gartenstadtkirche, ◗ Barbaros-

Woche vom Sonntag, 14. Juni, bis Samstag, 20. Juni 2015 Nr. 24

Die mit ◗ gekennzeichneten Kirchensind mit einer Induktionsschleifeoder einer Infrarot-Anlage fürSchwerhörige ausgestattet.

Gottesdienste und kirchliche Veranstaltungen im Kirchenkreisund im Großraum Stuttgart

GDPlan 24-15 01.06.2015 16:00 Uhr Seite 1

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sastr. 52: So 9.30 GD (Mayr, Prä-dikantin Munk), 9.30 Kinder-GD.

Wangen, Michaelskirche, ImKirchweinberg 1: So 10 GD (Prädi-kantin Pulver-Frehse).

DekanatsbezirkDegerloch

Degerloch, Michaelskirche, ◗ Gro-ße Falterstr. 12: So 10 GD, GoldeneKonfirmation, Gnadenkonfirmation(Conrad), 10 Kinder-GD. – Hof-feldkirche, Zaunwiesen 126: So9.30 GD (Dr. Eichrodt-Kessel), 9.30Kinder-GD. – Lothar-Christmann-Haus, Hoffeldstr. 215: Do 9.30Andacht (Handge). – Versöhnungs-kirche, ◗ Löwenstr. 112: So 10.40GD (Dr. Eichrodt-Kessel). – Hausauf der Waldau, Jahnstr. 68-70: Mi10.30 GD (Luscher).

Asemwald, Kapelle, Im Asemwald40: So 9.30 GD, Abendmahl (Meer-wein). – Schönberg, Himmel-fahrtskirche, Schönbergstr. 1: So10.45 GD, Abendmahl (Meerwein).Birkach: TSV Birkach, Rams-bachtal, Taldorfstr. 59: So 10 ökum.GD, Posaunen (Wilhelm, Metzler).– Nikolaus-Cusanus-Haus, Törles-äckerstr. 9: So 11.15 GD.

Dürrlewang, Stephanuskirche, ◗Galileistr. 65: So 9 GD (Meder-Matthis).

Fasanenhof, Bonhoeffer-Kirche, ◗Bonhoefferweg: So 9.30 GD (Brö-ckel); Mi 17.30 Kinder-GD.

Heumaden, Alte Kirche, ◗Schwendestr. 3: So 10 GD, Lieder-kranz (Dieterich), 10 Kinder-GD,16.30 Kleinkinder-GD. – Gnaden-kirche, ◗ Bockelstr. 125 A: So 10GD, Taufe, Kantorei (Seifert).

Hohenheim, ◗ Steinwaldstr. 2: So10.45 Fam.-GD, Taufe (Reich).

Möhringen, Martinskirche, Ober-dorfplatz: So 10 GD, Abendmahl(Lieb), 20 ökum. Taizé-Gebet; Fr19.30 Abendgebet. – PflegezentrumBethanien, Onstmettinger Weg 35:So 10 GD (Mack). – Christuskir-che, Märzenbaumstr. 25: So 9.30GD (Maier-Revoredo), 11 kleineKirche, Taufen. – Auferstehungs-kirche, Widmaierstr. 127: So 10.45Fam.-GD, Taufen, Posaunen (Bolen-der); Di 9 Morgengebet.

Plieningen, Martinskirche, ◗Mönchhof 3: So 9.30 GD, Taufen(Reich).

Riedenberg, Augustinum, Sime-onskapelle, Florentinerstr. 20: So9.30 GD (Hoffmann-Richter). –Emmauskirche, Schemppstr. 49:So 10.30 GD, Abendmahl (Hoff-mann-Richter), Eine-Welt-Verkauf.

Rohr, Laurentiuskirche, ◗ Rein-beckstr. 8: So 10.15 GD, HalmaheraPERKI-Chor (Meder-Matthis). –Haus Rohrer Höhe, Musberger Str.52: Mi 10 Bibelgespräch.

Sillenbuch, Martin-Luther-Kir-che, ◗ Oberwiesenstr. 28: So 10Heidehof-GD (Dr. Lannert), 10Kinder-GD.

Sonnenberg, ◗ Johannes-Krämer-Str. 2-4: So 10.45 GD, Taufen (Brö-ckel).

Vaihingen, Stadtkirche, Pfarrhaus-str. 12: So 10 GD, Taufe (Cohnen).– Lutherhaus, Kaltentaler Str. 1:So 10 Kinder-GD. – Pfarrhaus amFeldrand, Am Feldrand 9: So 10Kinder-GD Nord. – Dreieinig-keitskirche, ◗ Ackermannstr. 39: So10 GD (Helbig), 10 Kinder-GD. –Ostgemeindehaus, Wegländerstr.55: So 9 GD (Cohnen), 10.30 Kin-der-GD.

DekanatsbezirkZuffenhausen

Zuffenhausen, Johanneskirche: ◗So 9.30 GD (Rupp). – Pauluskir-che: ◗ So 11 GD, Taufen (Rupp).

Feuerbach, Stadtkirche St. Mau-ritius, ◗ Walterstr. 10: So 10 GD,Taufe (Zweigle), 10 Zwergen- u.Kinder-GD. – Lutherkirche, ◗ St.Pöltener-Str. 29: So 11 GD(Zweigle). – Gustav-Werner-Kirche, Wildeckstr. 33: So 11 GD(Küstermann). – Föhrichkirche, ◗Steigerwaldstr. 10: Do 19 Taizé-GD(Wallentin).

Kirchengemeinde Himmelsleiter:Rot, Auferstehungskirche, Hal-denrainstr.: So 9.30 GD (Bohnet). –Freiberg, Evang. Michaelshaus, ◗Wallensteinstr. 11F: So 10.30Gebetsgemeinschaft, 10.45 GD,Taufe (Reiner-Friedrich). – KircheMönchfeld, Barbenweg: So 9.30GD (Reiner-Friedrich).

Zazenhausen, Nazariuskirche: ◗So 10.45 GD, Taufe (Bögel).

Stammheim, Johanneskirche: So9.30 GD, Taufen (Jenter-Groll). –Versammlungsraum: So 9.30 Kin-der-GD. – Arche: So 10 Arche-frühstück, 11 GD (Jenter-Groll).

Weilimdorf, Oswaldkirche, Dit-zinger Str. 1: So 11 GD (Müller-Enßlin), 11 Kinder-GD, Gemeinde-haus. – Dietrich-Bonhoeffer-Ge-meindezentrum, Wormser Str. 23:So 10.45 GD (Diakon Weckauff),10.45 Minikinder-GD. – Wolf-buschkirche, Im Wolfbusch 2: So9.30 GD (Müller-Enßlin), 18 im-Puls-GD. – Greuttersaal: So 11 GD(Pfrin. Löw). – Stephanuskirche,Giebelstr. 30: So 9.30 GD (Dr.Bürkert-Engel).

Aus dem Kirchenbezirk Bernhausen

Bernhausen, Jakobus-Kirche: ◗So 9.30 GD, Abendmahl, Posaunen(Ehret), 9.30 Kinder-GD ab Klasse

2, Gemeindehaus, 9.30 Kinder-GDbis Klasse 1, Pavillon; Sa 15 Trau-ung (Ehret). – Johannes-Kirche:So 10 GD, Musikteam (Schreiber),10 Kinder-GD. – Petrus-Kirche: ◗So 10.45 GD, Evangeliums-Chor(Schreiber), 10.45 Kinder-GD.

Bonlanden, Kirche: So 10 LoGo2.0, Lobpreis- und Missions-GD,Logo-Band (Dr. Schnabel, Bosch).– Gemeindehaus: So 9.45 Aben-teuerland und Kindergarten-Aben-teuerland. – Filderklinik: So 10 GD,Chor (Herr); Fr 19 Abendgebet.

Echterdingen, Ev. Gemeindezent-rum: So 10 GD, Investitur von Pfr.Nicolaus, Lobpreisteam (DekanKiess, Neudorfer), 18 Jugo-LEJugend-GD (Diakon Gebhardt).

Harthausen, Evang. Kirche: So10 GD (S. Herrmann).

Kemnat, Festzelt: So 10 Ökum.GD zu „125 Jahre TV Kemnat“(Kohler).

Leinfelden, Peter-und-Paul-Kir-che: So 9.20 GD (Weinzierl). –Auferstehungskirche: So 10.30GD (Weinzierl).

Musberg, Evang. Kirche: So 10GD (Prädikant Zimmermann).

Nellingen, St. Blasius-Kirche: So10 GD, Posaunen (Winkler); Sa 14Trauung (Krause).

Neuhausen: So 10 GD (Trick).

Oberaichen, Evang. Kirche: So 10GD, Taufen (Greve).

Parksiedlung, Dietrich-Bonhoef-fer-Kirche: So 10 GD, Abendmahl(Enderle), 10 Kinder-GD.

Plattenhardt, Uhlbergturm: So10 Fam.-GD im Grünen (Streich).– Haus am Uhlberg: Di 15.30 GD(Streich).

Ruit, Auferstehungskirche: So10 GD, Abendmahl (Diakon Schal-ler), Potluck. – Gemeindehaus: So10 Kinder-GD, TeensGo u. TeensGoXXL.

Scharnhausen, AussiedlerhofBriem, Bernhäuser Str. 101: So 10GD im Grünen, Akkordeonclub(Hägele).

Sielmingen, Evang. Kirche: So9.30 GD (Brückner), 10 Kinder- u.Teenie-GD, Gemeindehaus; Sa 20Lobpreis-GD LoGO2.

Stetten auf den Fildern, Evang.Kirche: So 10 GD (C. Grupp). –Gemeindehaus: So 10 Kinder-GD(S. Herrmann).

Aus dem Kirchenbezirk Böblingen

Böblingen, Stadtkirche, ◗ Schloss-berg: So 10 GD, Taufe (Feine). –Gemeindehaus „Feste Burg“, Sin-delfinger Str. 9: So 10 Kinder-GD;Do 15 Bibelstunde. – Martin-Lu-

ther-Kirche, ◗ Schwabstr. 48: So 10GD, Martin-Luther-Chor (Frank). –Murkenbach-Gemeindehaus, Mur-kenbachweg 36: So 9 GD, Abend-mahl. – Rauher Kapf, Taunusstr.50: Sa 18 GD. – Paul-Gerhardt-Kirche, Berliner Str. 39: So 10 GD(Dr. Rühle). – Bonhoeffer-Haus,Geleener Str. 10: So 9 GD (Dr.Rühle). – Christuskirche Diezen-halde, Ecke Offenburger Str.: So 10GD (Scholz), 10 Kinder-GD. –Großer Sakralraum: So 10 Klein-kind-GD. – Evang. Kirche Da-gersheim, ◗ Kirchgasse 1: So 9.45GD (Maier). – Evang. Gemeinde-haus, Hauptstr. 10: So 11 Kinder-GD. – Klinikum Böblingen, Bun-senstr. 120: So 10.15 GD, Posaunen(Abe);. – Altenheim „Haus amMaienplatz“, Waldburgstr. 1: So 9GD (Feine). – Altenheim „Sonnen-halde“, Gustav-Werner-Str. 14: So11.30 GD (Feine); Di 16 Bibelstun-de (Liebendörfer).

Sindelfingen, Martinskirche: ◗So 10 Fam.-GD, Abendmahl, Ab-schluss Konfi 3 (Kugler). – Alten-pflegeheim Burghalde: So 9 GD(Kugler). – Markuszentrum: So8.30 GD (Dr. Kobler), Frühstück. –Christuskirche, Vordere Halde: So10.15 GD (Lichtenberger). – Ni-kodemuskirche, Nikolaus-Lenau-Platz: So 9 GD (Lichtenberger). –Johanneskirche, Rechbergstr.: So10.30 GD (Pfr. i. R. Hartmann). –Gemeindehaus Eichholz, Watz-mannstr.: So 9 GD (Pfr. i. R.Hartmann). – Berliner Platz: So9.30 Ökum. GD zum Stadtteilfest(Remppis, Pastoralreferentin Wedl,Pater Rathfelder). – KlinikenSindelfingen, Arthur-Gruber-Str.:So 9 GD (Abe). – Darmsheim,Pelagiuskirche: ◗ So 10 GD (Pfr. i.R. Krimmer), 10 Kinder-GD, Ge-meindehaus.

Kirchenbezirk Ditzingen

Ditzingen, Konstanzer Kirche,Am Laien 6: So 9.30 GD, Abend-mahl (Dr. Hinz), 14 Tauf-GD(Frauer). – Johanneshaus, EckeKniel-/Korntaler Str.: So 11 The-men-GD: „ ... damit wir klug wer-den“, Sing-GD mit dem Chörle zumKirchentagsthema (Dettinger), 11Kinder-GD.

Gerlingen, Petruskirche, Kirch-str.: So 9.45 GD (Dr. Weeber). –Breitwiesenhaus: Do 15.30 GD(Schmid). – Lukaskirche, Blumen-str.: So 10 GD (Kaltenbach-Dorfi),Sommerfest. – Matthäuskirche,Dietrich-Bonhoeffer-Platz 1: So 10GD (Wenske).

Heimerdingen, Peter-und-Paul-Kirche, Hochdorfer Str. 3: So 10CVJM-GD, Konfirmandenvorstel-lung (Müller, Joos), 10 Kinder-GD.

Hemmingen, Laurentiuskirche, ◗Am Alten Schulplatz: So 9.45 mit

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Erntebitte (Heckmann), 9.45 Kin-der-GD.

Hirschlanden, Oswaldkirche,Heimerdinger Str. 9: So 10 GD(Egeler).

Kallenberg, Emmauskirche,Stammheimer Str.: So 10 GD (Prä-dikantin Kimmel).

Korntal, Christuskirche, ◗ Aufdem Roßbühl: So 10 GD (Dr. Wie-denroth), 10 Kinder-GD. – GroßerSaal (Evangelische Brüderge-meinde), ◗ Am Saalplatz: So 8.30GD (Hägele), 10 GD (Hägele), 10Kinder-GD.

Markgröningen, Bartholomäus-kirche, ◗ Kirchplatz 1: So 10 GDmit Konfirmation August-Her-mann-Werner-Schule (Theurer-Vogt). – Hardt-/Schönbühlhof: So10 GD (Güthle).

Münchingen, Johanneskirche, ◗Kirchgasse 3: So 9.45 Ökum. GDzum Hoba-Fäschd (Fickert, Steh-mer).

Schöckingen, Mauritiuskirche,Schloßstr. 27: So 10 GD (PrädikantMädicke).

Schwieberdingen, Georgskirche, ◗Kirchstr. 27: So 10 GD (Schlies-zus), 10 Kinder-GD.

Kirchenbezirk Esslingen

Esslingen, Stadtkirche: ◗ So 8.30Turmblasen, 10.30 GD, Konfirman-denvorstellung (Bäuerle). – Later-ne: So 10.30 Kinder-GD; Di 19.30Offener Bibelabend (Dekan Wei-ßenborn). – Frauenkirche: ◗ So8.30 GD (Bäuerle). – Berkheim,Osterfeldkirche: So 10 GD, Ab-schluss Gospelworkshop (Nollek). –Altenpflegeheim: Fr 15.30 Ökum.GD. – Hegensberg-Liebersbronn: ◗So 10 GD im Rahmen des TVL-Festes (Schwemm), 10 Minikinder-u. Kinder-GD. – Hohenkreuz: ◗ So14 GD zum Gemeindefest, Vorstel-lung der Konfirmanden und Kon-fi3-Kinder, Posaunen (Martzy); Di7.45 Schüler-GD. – Johanneskir-che: ◗ So 9.45 GD (Hermann), 9.45Kinder-GD; Fr 17 GD im Char-lottenhof, Abendmahl (Hartog). –Oberesslingen, Martinskirche: ◗So 10 GD im Grünen in Sirnau,Posaunen (Schwarzer, Walzer). –Weil, Lukaskirche: So 9.15 GD(Rohde). – Mettingen, Liebfrauen-kirche: So 10.35 GD, Taufe (Roh-de). – St. Bernhardt: So 9.30 GD(Knospe). – GemeindezentrumHainbachtal: So 10.45 GD, Ver-abschiedung von Helga Wandresund Angela Stöhr (Knospe); Do8.30 Schüler-GD in der Hainbach-schule. – Südkirche: So 9.30Abendmahls-GD (Frasch); Fr 15.30GD (Dr. Schwer). – Sulzgries: So10 GD, Taufen (Siegel), Faire-Welt-Verkauf; Do 15 Biblischer Ge-

sprächskreis im Wohnstift Radäcker(Wellhöner). – Zell: So 9.50 GD(Dumke). – Zollberg, Christuskir-che: So 10.30 GD, Taufe (Dr.Müller). – Haus Kennenburg: So10 GD (Besserer); Mi 18 Ökum.Andacht (Reusch); Do 10 Kurz-GDim Wohnbereich C11 (Reusch). –Krankenhauskapelle: So 9.15 GD(Moser); Mi 19 Andacht (E. Lang).– Süddeutsche Gemeinschaft: So14 Jubiläums-GD zum 100jährigenJubiläum in der Johanneskirche,anschl. Kaffee und Kuchen; Mi 15Bibel- u. Gebetsstunde. – AidlingerKreis: So 18 Bibelstunde; Di 20Offener Gesprächskreis; Mi 19Gesprächskreis; Do 9.30 Frauen-stunde. – Münster St. Paul: Mi 9ökum. Marktandacht.

Aichwald, Aichelberg: So 9.30 GD(Arnold). – Aichschieß: So 9.30GD (Keltsch). – Krummhardt: So10:40 GD (Arnold). – Senioren-zentrum: Fr 11 GD (Dr. Helmle).

Altbach: So 10 GD (Seule), 10Kinder-GD.

Baltmannsweiler: So 10 Fest-GD,Posaunen (Springhoff), anschl.Kirchplatzfest.

Deizisau: So 9.30 Fam.-GD (Grau-er).

Denkendorf, Auferstehungskir-che: So 10.30 GD, Abendmahl(Stolle). – Klosterkirche: So 9.30GD (Stolle).

Hochdorf: So 10 GD im Grünen,Taufe, Posaunen (Rosenberger-Herb).

Hohengehren: So 10.30 Fam.-GDim Pfarrgarten (Reusch, Kinder-arche).

Köngen: So 10 Wege-GD „Unter-wegs zu den Quellen“ (Schönhaar),19 Chor- und Orchesterkonzert.

Lichtenwald, Thomashardt:So 10GD (Hiller).

Plochingen, Paul-Gerhardt-Kir-che: So 10 Zentraler GD mit Ver-abschiedung von Pfrin. Härter (De-kan Weißenborn, Härter, Hengel,Schilling). – Johanniterstift: Mi 10Ökum. GD (Ascher). – Ottilien-kapelle: Mi 19 Ökum. Friedens-gebet (Vogel).

Reichenbach, Siegenbergkirche:So 10 Diakonie-GD, Abendmahl(Allmendinger).

Wernau, Johanneskirche: So10.30 Tauf-GD mit vorherigem„Guten-Morgen-Café“ (Wald-mann), 15 Kleinkinder-GD imGemeindehaus. – SeniorenzentrumSt. Lukas: So 9.30 GD (Waldmann).

Aus dem Kirchenbezirk Ludwigsburg

Ludwigsburg, Stadtkirche: ◗ So10 GD, Taufe (Dekan Speck); Do 17Atempause für die Seele – Wort und

Klang (Rittmann); Sa 11 15 Minu-ten Orgelmusik zum Wochenmarkt.– Auferstehungskirche, Schorn-dorfer Str.: So 10 GD (PrädikantinKnoche), 10 Kinder-GD, Gemein-dehaus; 14.30 GD in Gebärden-sprache (Pfr. i. R. Dicke), anschl.geselliges Zusammensein. – Albert-Knapp-Heim: So 9.30 Früh-GD. –Geschwister-Cluss-Heim: Sa 18.15Wochenschluss-GD. – Friedens-kirche, Stuttgarter Str.: So 10 GD,Abendmahl (Vogt). – Kreuzkirche,Brahmsweg: So 10 Fam.-GD mitdem Kinder- und Familienzentrum,Taufen (Gnamm). – Paul-Ger-hardt-Kirche, Friedenstr.: So 9.30GD (Stricker). – Erlöserkirche,Osterholzallee: So 10.45 GD, Tau-fe (Stricker). – Martinskirche,Donaustr.: So 10 GD (PrädikantMalisi). – Pflugfelden, Ulrichs-kirche, Dorfstr.: So 9.30 GD,Abendmahl (Pfr. Haas), 9.30 Kin-der-GD, Gemeindehaus. – Karls-höhe, „Haus am Salon“: So 9.45GD, Abendmahl (Diakon Seyfang).– Elisa-Seniorenstift: So 10 GD imStiftsbereich (Diakon Daferner); Do15.30 GD im Wohnbereich I (Di-akon Daferner).

Kornwestheim, für alle: Markt-platz: So 10 GD zu den Kornwest-heimer Tagen, Posaunen (Theophil).– Martinskirche: So 9.30 GD zumFam.-Treffen Gebhardt-Paulus-Hoffmann, Taufen (Rau). – Heilig-Geist-Kirche Pattonville: So 11GD mit Kinderkirche (Rau). – Pau-lusgemeindehaus: So 10 GD plus(Haug).

Aus dem Kirchenbezirk Waiblingen

Fellbach, für alle: Paul-Gerhardt-Haus: So 9.50 Teenie-Kinder-GD(Maier). – Lutherkirche: Do 19Liturg. Abendgebet (Steinestel). –Pauluskirche: Sa 16 GD für kleineLeute (Maier). – Lutherkirche: ◗So 10 GD mit Taufmöglichkeit(Maier), 10 Kinder-GD. – Paul-Gerhardt-Haus: Di 19.30 Parochie-ausschuss Lutherkirche; Do 14.45Älterer Frauenkreis (Diakonin i. R.Hächler). – Haus am Kappelberg:So 10.15 GD (Fr. v. Wartenberg). –Philipp-Paulus-Heim: Mo 15 GD. –Johannes-Brenz-Kirche, Auf derHöhe: So 9.30 GD (Bossert). – Me-lanchthonkirche, ◗ Philosophen-weg: So 10.30 GD (Bossert). –Pauluskirche, ◗ Bahnhofstr. 88: So10 GD mit Taufmöglichkeit (Gé-mes). – Paulusgemeindeheim: Di 20Arbeitskreis „Rund um den Gottes-dienst“; Fr 19 Abendgebet.

Oeffingen, Johanneskirche, ◗Aldinger Str.: So 10 GD, Taufe(Gemmrich).

Schmiden, Dionysiuskirche: So10 GD (Friedrich). – Dietrich-Bon-hoeffer-Haus: Di 14.30 Ökum.Senioren-GD (Pfr. i. R. Schmid).

Kirchliche Veranstaltungen

Gottesdienste und Andachten

Evangelische Gesellschaft – Wortzum Tag, Telefon 29 23 33: Kurz-andachten.

Telefonseelsorge: 0800-111-0-111und 0800-111-0-222, gebührenfrei.

Bergandacht auf dem Birkenkopf:Sonntag, 8 Uhr, Pfarrer Jens Koe-nen/Dachswaldkirche.

Gottesdienst in der SchlosskapelleSolitude, Botnang: Sonntag, 9 Uhr,Pfarrerin Marianne Baisch.

Zwölf-Minuten-Gottesdienst in derStiftskirche, S-Mitte: Montag bisDonnerstag, 17.15 Uhr.

Abendgottesdienst in der Leon-hardskirche, S-Mitte: Donnerstag,19 Uhr, Liturgische Vesper zumThema „Die Einladung“.

Ökumenischer Gottesdienst zumGedenken an verfolgte Christen, inder Stiftskirche, S-Mitte: Samstag,10 Uhr, Bischof Gebhard Fürst undLandesbischof Dr. h. c. Frank O.July.

Gottesdienste zum Wochenschlussam Samstag: 18 Uhr, Diakonissen-kirche, S-West, Pfarrerin IngridWöhrle-Ziegler; 18 Uhr, Stiftskir-che, S-Mitte (Abendmahls-GD),Pfarrer Matthias Vosseler; 19 Uhr,Mutterhauskapelle der Olgaschwes-tern, S-Ost.

Morgenandachten: Montag bis Frei-tag, 7.45 Uhr, Hospitalkirche (Mor-gengebet); Montag bis Donnerstag,8.30 Uhr, Diakonissenkirche, S-West (freitags als Taizégebet).

Mittagsgebete: Montag bis Freitag,12 Uhr, Flughafenkapelle, Terminal3, Ebene 2; Montag bis Samstag,12.15 Uhr, Stiftskirche, S-Mitte;Montag bis Freitag, 12.35 Uhr,Diakonissenkirche, S-West.

Abendgebete: Montag, 19 Uhr, Pau-luskirche, S-West (Friedensgebet);Dienstag, 18.30 Uhr, englischeKatharinenkirche, S-Mitte (Taizé-gebet); 18.15 Uhr, Marienhospital,Kapelle, Böheimstr. 37; Mittwoch,18.15 Uhr, Robert-Bosch-Kranken-haus, Kapelle, Auerbachstr. 110(Andacht); 19.30 Uhr, ejus-Kapelle,Fritz-Elsas-Str. 44 (Taizégebet); 21Uhr, Matthäuskirche, S-Süd (Nacht-gebet/Complet); Freitag, 18.30 Uhr,englische Katharinenkirche, S-Mitte (Lichtvesper); 19 Uhr, Niko-demuskirche, S-Botnang (Taizége-bet).

Ökum. Ruhepunkt, Stadtkirche,Bad Cannstatt: Samstag, 10.30 Uhr.

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Vereinigungenund Gemeinschaften

Die Apis – Evangelischer Gemein-schaftsverband Württemberg (Tel.0711/96001-39). www.stuttgart.die-apis.de – Regelmäßige Veran-staltungen, Furtbachstr. 16: jeden 1.Sonntag des Monats, 18 UhrSonntagstreff; sonst sonntags 14.30Uhr Gemeinschaftsstunde und 18Uhr „mittendrin“ für junge Er-wachsene; montags 20 Uhr Chor;dienstags, 14.45 Uhr Frauenbibel-stunde, 17 Uhr Girls Only und 19Uhr Bibelgesprächskreis; mitt-wochs 15 Uhr Kinderstunde und 17Uhr Jungschar; donnerstags offenerTreff 17 Uhr; freitags offener Treff15 Uhr Kids und 17 Uhr Teens;samstags 9.15 Uhr 1x im MonatKinder-/Familienfrühstück. – De-gerloch, Erwin-Bälz-Str. 62, don-nerstags 15 Uhr. – Möhringen,Leinenweberstr. 27, sonntags 18.30Uhr. – Wangen, Ulmer Str. 347,donnerstags 16.45 Uhr. – Vaihingen,Lombacher Str. 16, jeden 2. u. 4.Sonntag im Monat 14.30 Uhr Ge-meinschaftsstunde; mittwochs 17Uhr Jungschar ab 2. Klasse; don-nerstags 15 Uhr Kinderstunde ab 3Jahre. – Stammheim, Kornwesthei-mer Str. 30, sonntags und dienstags18.30 Uhr. – Rohr, Gemeindezent-rum, jeden 1. u. 3. Sonntag 19 UhrBibel am Abend u. jeden 4. Sonntag19 Uhr Gemeinschaftsstunde.

Süddeutscher Gemeinschaftsver-band e.V. Stuttgart, Olgastr. 3: So 18Uhr Gottesdienst, jeden 1. u. 3.Sonntag im Monat 10 Uhr, Mi19.30 Uhr Jugendkreis, Do 19 UhrBibelstunde, Fr 19 Uhr Teenkreis;Bad Cannstatt, Kreuznacher Str.43c: So 19.30 Uhr Gottesdienst,jeden 2. u. 4. Sonntag im Monat10.30 Uhr, Di 16.30 Uhr Jungschar,18.15 Uhr Teens-Treff, Do 18 UhrBibelgespräch; Feuerbach, Fahrion-str. 34: Di 15 Uhr Bibelstunde.

Landeskirchliche Gemeinschaft,Württemberger Christusbund,www.christusbund-plieningen.de.Bad Cannstatt, Küblergasse 2:Sonntag, Gemeinschafts-Gottes-dienst, 17.30 Uhr am 1. u. 3. Sonn-tag des Monats, 11 Uhr am 2., 4. u.5. Sonntag des Monats; Dienstag,17 bis 18.30 Uhr Jungschar fürMädchen und Jungen, 18.45 bis

20.30 Uhr Jugendkreis. – Plienin-gen, Halfgarten 6: Sonntag, 11 UhrGemeinschaftsstunde; Mittwoch,19.30 Uhr Bibelstunde; Samstag,19.30 Uhr Jugendkreis. – Ruit,Hummelbergstr. 8: Sonntag, 14 UhrGemeinschafts-Gottesdienst; Mon-tag, 10 Uhr Gebetskreis für Ge-meinde und Mission; Dienstag, 20Uhr Bibel- und Gebetsstunde. –Sielmingen, Augustenstr. 2: Sonn-tag, 14 Uhr Gemeinschaftsstunde,19 Uhr EC Jugendbund; montags,mittwochs, donnerstags 20 UhrBibelgesprächskreis, donnerstags20 Uhr Gebetsstunde.

Landeskirchliche Gemeinschaft derLiebenzeller Mission, Mittelstr. 12,www.liebenzeller-gemeinde-stutt-gart.de/, an jedem 1. Sonntag desMonats Gottesdienst 18.30 Uhr(anschl. Abendmahl), an jedem letz-ten Sonntag des Monats Gottes-dienst 10.30 Uhr (mit anschl.Mittagessen), an allen anderenSonntagen Gottesdienst um 10.30Uhr.

Kirchenmusik

Sonntag, 14. Juni, 9.30 UhrWichernkirche (Bad Cannstatt):Musik von W. A. Mozart im Gottes-dienst – Kantoreimitglieder undGäste; Leitung: Andreas Retzer.

Sonntag, 14. Juni, 10 UhrStiftskirche (S-Mitte): Bläsermusikim Gottesdienst – Stuttgarter Blä-serkantorei; Leitung: DomingosVasques, Elsie Pfitzer (Orgel).

Sonntag, 14. Juni, 17 UhrSchlosskapelle Solitude (Botnang):Solitude-Soiree – Stabat mater – A.Vivaldi, G. B. Pergolesi – MariØyrehagen (Sopran), Lena Spohn(Mezzosopran), Nathalie Farr, JuliaWerner (Violine), Mareike Peissner(Viola), Leonard Maas (Violoncel-lo), Martin Tiemann (Cembalo).

Sonntag, 14. Juni, 19 UhrPauluskirche (S-West): Orgelkon-zert – Symphonische Musik vonC. Franck und L. Vierne – UrsulaHerrmann-Lom (Orgel).

Sonntag, 14. Juni, 19 UhrSonnenbergkirche: SonnenbergerSoiree – Werke des italienischenBarock: Barsanti, Locatelli, Vivaldietc. – Ensemble Studio Alte Musik– Studenten der Hochschule fürMusik und Darstellende KunstStuttgart spielen auf historischemInstrumentarium (Gambe, Chalu-meau, Cembalo, Flauto dolce e tra-verso); Flauto traverso und Leitung:Hans-Joachim Fuss.

Sonntag, 14. Juni, 19 UhrPeter- und Paulskirche (Köngen):J. Haydn: „Die Schöpfung“ – Gun-dula Peyerl (Sopran), AlexanderEfanow (Tenor), Ulrich Wand (Ba-riton), Plochinger Kantorei, Came-rata Grinio; Leitung: Frank Oidt-mann.

Sonntag, 14. Juni, 20 UhrStadtkirche (Bad Cannstatt): „Mu-sik am 13.“ – Cembalo-Recital –J. S. Bach: Das WohltemperierteClavier – Teil II BWV 870-893 –Wolfang Zerer (Cembalo).

Freitag, 19. Juni, 19 UhrStiftskirche (S-Mitte): Stunde derKirchenmusik – „Friede auf Erden“– W. Geiger, F. Liszt, P. Faber, F.Mendelssohn Bartholdy, C. Franck,M. Obst, A. Schönberg, M. Duruflé– Kammerchor der Hochschule fürMusik FRANZ LISZT Weimar;Leitung: Jürgen Puschbeck, ClaudioNovati (Orgel).

Freitag, 19. Juni, 20 UhrAlte Kirche (Hedelfingen): Was-sermusik – „ … an der schönenblauen Donau“ – Werke für Holz-bläseroktett von G. F. Händel bisJ. Strauss – Ensemble Serenata derStuttgarter Musikschule; Leitung:Oliver Hasenzahl.

Samstag, 20. Juni, 18 UhrLeonhardskirche (S-Mitte): „Ichsage: Jetzt“ – Oratorium für Sprech-stimme und Orgel von Hans GeorgBertram nach dem Römerbrief(2001) – Texte von Walter Jens,Roland Eckert (Orgel), Sprecherin:Ruth Ovie.

Samstag, 20. Juni, 18 UhrStadtkirche (Ludwigsburg): Stun-de der Kirchenmusik – „… et in ter-ra pax …“ – Sopran, Harfe undOrgel – Jolivet: Messe pour le jourde la paix, Blarr: Lieder aus Jeru-salem, Liszt: Psalm 23 – SophieSauter (Sopran), Eva Bredl (Harfe),Fabian Wöhrle (Orgel).„… et in terra pax…“ ist eine Reihean der Ludwigsburger Stadtkirche,die sich 2015 auf unterschiedlicheWeise und in verschiedensten For-men mit dem Ende des 2. Welt-kriegs vor 70 Jahren auseinander-setzt.

Samstag, 20. Juni, 20 UhrHoffeldkirche (Degerloch): Cem-balokonzert – J. S. Bach: Chroma-tische Fantasie und Fuge – AnnaScholl (Cembalo).

„Wir transportieren Werte,„damit kommen Sie an“

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg

Anzeigen-Telefon: 0711 - 60100-23

Gottesdienstplan für den Großraum Stuttgart als Beilage zum Evangelischen Gemeindeblattfür Württemberg. Erstellt in Zusammenarbeit mit den zuständigen Dekanatämtern undGemeinden: EVANGELISCHES GEMEINDEBLATT FÜR WÜRTTEMBERG, Augustenstraße 124,70197 Stuttgart; Telefon (Durchwahl) 0711-60100-74. Druck: Dengler Druck, Böblingen.

GDPlan 24-15 01.06.2015 16:00 Uhr Seite 4

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Region Stuttgart

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Plochingen bewegt: CVJM initiiert einen Tag des Sports

Viele Akteure werben für Sport und GlaubenPLOCHINGEN (Dekanat Esslingen) – „Kommt raus – wir wollen mit euch spielen“ heißt das Motto einer bundes-weiten Kampagne mit dem Namen „CVJM bewegt“. Dabei sollen Men-schen jeden Alters für Sport begeistert werden und auch etwas über den christlichen Glauben erfahren. Am 13. Juni gibt es ab 10 Uhr ein Indiaka-, ein inklusives Fußball-, ein Beach-Volley-ball- und ein Handballturnier. Ab 13 Uhr fällt der Startschuss für mehrere Mitmachaktionen, wie Jiu-Jitsu, Jazz-Tanz und vielen anderen Sportarten. Besonderes Highlight: Eberhard Gienger (MdB) fliegt um 13.15 Uhr mit dem Fallschirm ins Jahnstadion ein und wirbt so für den Aktionstag. Der Tag endet mit einer Sportlerparty in der Stadthalle, die Konzerte, Sport-vorführungen Informationen und In-terviews umfasst. Thema der Informa-

tionen und Interviews ist der Glaube. Unter anderem wird auch die Aktion der Sportregion Stuttgart „Was glaubst du“ vorgestellt. An der Durchführung des Tages sind viele Akteure beteiligt. Impulsgeber ist die Kampagne des Bundesverbands des Christlichen Vereins Junger Men-

schen (CVJM) mit dem Titel „CVJM bewegt“. Für den Tag arbeitet der CVJM Plochingen mit dem Arbeits-kreis Plochinger Vereine, der Stadt und dem Evangelischen Jugendwerk in Württemberg (ejw) zusammen.

◼ http://plochingen-bewegt.de

Bei „Plochingen bewegt“ können viele Sportarten getestet werden, beispielsweise auch Handball.Foto: Franz Metelec/ Fotolia

Jugendliche spielen Fußball für SeniorenSTUTTGART-BAD CANNSTATT – Die Jugend in Bad Cannstatt setzt sich für Senioren im Stadtteil ein: Viele Be-wohner des Pflegeheims des Evange-lischen Vereins gehen gerne in die Wil-helma, ins Museum oder zum Max-Eyth-See. Oft kann das Heim eine Be-gleitperson stellen, die Eintrittspreise und Fahrkarten müssen die Senioren selbst bezahlen. Weil sich das nicht jeder leisten kann, haben das evange-lische Jugendwerk und die mobile Ju-

gendarbeit den „12-Stunden-Kick“ er-dacht. Dabei spielen Jugendliche 12 Stunden am Stück Fußball, der Erlös geht an die Senioren. Das Spiel findet auf dem Platz der Jahnrealschule statt und wird von Ju-gendlichen aus der Neckarvorstadt und der Innenstadt ausgetragen. An-pfiff ist am 20. Juni um 9 Uhr, dann rollt der Ball ohne Pause bis 21 Uhr. Ab 18 Uhr grillen Jung und Alt gemein-sam am Spielfeldrand.

Evangelium erklärtKORB (Dekanat Waiblingen) – „Dem Glauben Zukunft geben – Das Wesen des Christentums“ gibt Pfarrer Dieter Koch einen Überblick über das Evan-gelium Jesu. Der erste Vortrag beschäf-tigt sich am 16. Juni mit dem Thema Gottes- und Nächstenliebe bei Jesus. Der zweite Vortrag am 18. Juni geht dem Rätsel und der Faszination des Thomasevangeliums nach. Beginn ist um 19.30 Uhr im Gemeindehaus im Schaltenberg, Gutenbergstraße 4.

Klänge aus BrasilienSTUTTGART – Südamerikanische Klänge bekommen Besucher des Kon-zerts des Quintetts „Brazilian Mo-tions“ zu hören: am 16. Juni, um 19.30 Uhr im Paul-Gerhardt-Saal, Rosen-bergstraße 194b. Patricia Cruz, Mat-thias Schriefl, João Luis Nogueira Pinto, André de Cayres und Rodrigo Villalón versprechen einen außerge-wöhnlichen, tempo- und rhythmusrei-chen Abend.

Seminar für gehörlose Eltern WINNENDEN (Dekanat Waiblingen) – Für gehörlose Eltern sind viele Infor-mationen schwerer zu verstehen als für Hörende. Ein Seminar soll Abhilfe schaffen: am 18. Juni um 16 Uhr in der Schule beim Jakobsweg. Thema ist „Konflikte zwischen Eltern und Kin-dern“. Im Anschluss gibt es die Mög-lichkeit zum Gespräch.

◼ www.paulinenpflege.de

„Bilder, die man nie vergisst ...“HOLZGERLINGEN (Dekanat Böblin-gen) – Zur Felger-Bibel-Ausstellung hält die Direktorin des Stuttgarter Bi-belmuseums, Franziska Stocker-Schwarz, einen Vortrag mit dem Titel „Bilder, die man nie vergisst ...“: am 19. Juni um 20 Uhr in der Mauritius-kirche. Die Ausstellung in der Burg Kalteneck ist zu sehen am 13., 14., 20. und 21. Juni. Samstags von 15 bis 18 Uhr, sonntags von 11 bis 18 Uhr.

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

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Der „heißeste Nachtschicht-Gottesdienst“ aller Zeiten

Hunderte denken an Opfer des AmoklaufsWINNENDEN (Dekanat Waiblingen) – „Ich hätte nie gedacht, dass ich je in meinem Leben nach Winnenden komme“, sagte eine junge Kirchen-tagsbesucherin in einem der überfüll-ten Shuttlebusse vom Winnender Bahnhof zum neu erbauten Rems-Murr-Klinikum. Viele Winnender, aber auch mehrere hundert Kirchen-tagsbesucher aus ganz Deutschland, kamen zu einem Gottesdienst nach Art der Obertürkheimer „Nacht-schicht-Gottesdienste“ zusammen, fei-erten gemeinsam und gedachten auch der 15 Menschen, die am 11. März 2009 beim Amoklauf ums Leben ge-kommen waren.Das sei eine der schlimmsten Tragö-dien der jüngsten Geschichte in Deutschland, sagte der Stuttgarter Pfarrer Ralf Vogel, Initiator der „Nachtschicht“-Gottesdienste. Dieser Gottesdienst in Winnenden solle „eine neue Geschichte schreiben, ohne die alte zu verdrängen“ und die Zerbrech-lichkeit von Lebensplänen in Erinne-rung rufen, betonte er.Vogel forderte die Teilnehmer auf, sich für eine ökologische und eine soziale Energiewende einzusetzen. Beides sei nicht voneinander zu trennen. Das be-

deute im Alltag unter anderem, be-scheiden zu leben und gerecht zu tei-len. Dies zu lernen müsse schon im Kindesalter beginnen.Der Gottesdienst war vom Aktions-bündnis Amoklauf Winnenden und der Klinikseelsorge Winnenden ange-regt worden. Musik, Spielszenen und Kabarett sowie eine Dialogpredigt zu einem Thema sind Markenzeichen der Nachtschicht-Gottesdienste, die übli-cherweise abends stattfinden.Thema in Winnenden war die „Soziale Energiewende“ am hochsommerlich heißen Kirchentags-Freitag-Nachmit-tag vor dem Klinikum.Als Hauptreferent des Gottesdienstes appellierte der Jenaer Soziologe Pro-fessor Hartmut Rosa an die Teilneh-mer, gemeinsam die Welt zu verbes-sern, ohne jemanden dabei auszu-grenzen. Es brauche ein Wir-Gefühl, das alle Menschen einschließt. Reli-gion habe dabei die Aufgabe, den Men-schen einen „Anruf“ nahe zu bringen, dass sie angesprochen und beauftragt zum guten Gestalten der Gesellschaft sind. Sie müsse ihnen gleichzeitig bei-bringen, dass sie ihre Ziele niemals mit Gewalt gegen andere durchsetzen dürften.

Höhepunkt für die meisten Besucher war der Auftritt des Sängers Andreas Bourani („Ein Hoch auf uns“), der an die Gottesdienstteilnehmer appel-lierte, das Verbindende zu suchen und in schweren Zeiten zusammenzuste-hen. „Das war der heißeste Nacht-schicht-Gottesdienst aller Zeiten“, bi-lanzierte der Obertürkheimer Kirchen-gemeinderatsvorsitzende Ulrich Schlumberger die Veranstaltung bei tropischen Temperaturen. epd

Die Farbe Blau stand für die Region StuttgartLängs falten, quer knicken, in der Mitte durchschneiden – fertig war das Beffchen, das sich Kirchentagsbesu-cher beim Abend der Begegnung am Stand von Ostfildern-Nellingen bas-teln konnten. Jene Dinger also, die dem Pfarrer im Gottesdienst „zum Hals heraushängen“. So spöttisch for-muliert es das Bayrische Pfarrkabarett „Das weißblaue Beffchen“.

So bayrisch die weißblauen Beffchen daherkamen, sie passten gut in die Re-gion Stuttgart, die sich in der Farbe Blau präsentierte. Blau wie der Him-mel an jenem Tag über der Feiermeile Theodor-Heuss-Straße, über ganz Stuttgart – und über Deizisau.Die Deizisauer zeigten, dass sie den humorvollen Umgang mit dem Thema beherrschen. „In Deizisau ist der Him-

mel blau“, war dort zu lesen. Dick auf-getragen? „Das ist ein Lied mit 60 Stro-phen von Gotthilf Fischer, der in Dei-zisau geboren ist“, erklärte Gerhard Sohn. „Aber der Himmel ist bei uns tatsächlich oft blau.“ Nur böse Zungen sagen, dass das am nahen Kraftwerk liegt. Die Jugend jedenfalls hat am Stand ein Studio eingerichtet für un-vergessliche Fotoshootings vor dem blauen Deizisauer Himmel. Es gab viel zu entdecken auf der Fei-ermeile, die sich bis zum kleinen Schlossplatz ausdehnte, wo am Stand der Gemeinde Musberg winzige Söck-chen und Säckchen an einer Leine baumelten. Tagelang hatten die Frauen gestrickt und die Säckchen mit hand-geschriebenen Bibelsprüchen gefüllt. Gegen ein Spende durfte man eine der himmlischen Botschaften mit nach Hause nehmen. Dorothee Fauth

Andreas Bourani sang beim Kirchentag nicht nur auf dem Cannstatter Wasen (Foto), sondern auch in Winnenden. Foto: epd-bild

Werbung für das Programm des Kirchenkabaretts „Das weißblaue Beffchen“.Foto: Werner Kuhnle

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

Region Stuttgart22

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Quartiermeister aus LiebeWAIBLINGEN-KORBER HÖHE – Joachim Schönberger weiß aus eigener Erfahrung, wonach sich Kirchen-tagsbesucher sehnen, die sich in einer fremden Stadt zurechtfinden müssen. Weil er das Notfalltelefon hütet, sind seine Nächte meist recht kurz. Aber die Sache machte ihm viel Spaß. Von Markus Heffner

Die Nächte sind ziemlich kurz gewor-den, seit Joachim Schönberger seinen Job als Quartiermeister an der Waib-linger Salier-Gemeinschaftsschule an-getreten hat. Doch obwohl er gerade einmal eine knappe Stunde schlafen konnte, ist der 55-Jährige an diesem sonnigen Samstagmorgen bester Laune und dazu noch unterneh-mungslustig. „Heute habe ich endlich Zeit, mich unter die Kirchentagsbesu-cher zu mischen“, sagt er und freut sich auf den Ausflug nach Fellbach und in die Stuttgarter Innenstadt, bei dem ihn seine Frau begleiten wird. Als Quartiermeister im Schulzentrum auf der Korber Höhe ist Joachim Schönberger während des Stuttgarter Kirchentages für 103 Gäste aus ganz Deutschland und 25 Mitarbeiter ver-antwortlich, was ihm mitunter sein ganzes Improvisationstalent abver-langt. Alleine das morgendliche Früh-stück in der Schulmensa, das auf Wunsch auch als ökologisch nachhal-tige Variante direkt aus den Bioläden der Umgebung serviert wird, ist eine Herausforderung für sich. „Unsere Gäste sind zwischen drei und 73 Jah-ren alt, entsprechend groß muss das Angebot sein“, erzählt er.Gekommen ist er zu dem Job, sagt Schönberger, weil er die Hand geho-ben hat, als in seiner Kirchengemeinde gefragt wurde, ob sich jemand zum Quartiermeister berufen fühlt. „Ir-gendjemand muss ja die Verantwor-tung übernehmen“, meint er. An en-gagierten Helfern mangelt es derweil nicht: Die älteste Mitarbeiterin im Quartier auf der Korber Höhe ist 79 Jahre alt, der jüngste wurde gerade konfirmiert. „Wir sind eine sehr en-gagierte Gemeinde“, erzählt der eh-renamtliche Diakon, der in der Vor-bereitung und bei den Schulungen alle Helfer auf einen biblischen Leit-satz eingeschworen hat: „Vergesst die Gastfreundschaft nicht, denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt.“Als regelmäßiger Kirchentagsbesucher weiß Joachim Schönberger aus eige-ner Erfahrung, was besonders wichtig

ist und wonach sich Menschen seh-nen, die sich in fremden Städten zu-rechtfinden müssen: „Helfen wo es geht, gut vorbereitet und immer freundlich sein“, betont Schönberger, der mit seiner Frau in Winnenden wohnt und als selbstständiger Perso-nalentwickler arbeitet. Als sichtbares Zeichen der schwäbischen Gast-freundschaft hat er mit seinen Mitar-beitern an alle Gäste selbst kreierte Willkommensgeschenke verteilt: kirchentagsrote Kaffeetassen mit dem Aufdruck „Ein herzliches Grüß Gott!“ Die herzliche Art soll den Gästen, die aus Münster, Bonn, Berlin, Tettnang, Duisburg, Halle, Stutensee und etlichen ande-ren Städten der Republik zum Evan-gelischen Kirchentag in der baden-württembergischen Landeshauptstadt angereist sind, ein Gefühl von Gebor-genheit und Zuhause vermitteln. „Wir haben hier ein sehr persönliches Ver-hältnis zu allen“, sagt Schönberger. Zu den engagierten Helfern zählen bei-spielsweise auch die Hausmeister der Schulen, die Schönberger etwa wegen einer kaputten Dusche in der Sport-halle rufen musste oder als der Strom ausgefallen war, weil drei Wasserko-

cher im Parallelbetrieb zu viel für die Sicherungen sind. „Jeder hilft, wo er kann, Ferien hin oder her“, sagt der Quartiermeister.Er selbst ist tagsüber vor allem am Or-ganisieren und Einteilen der Mitarbei-ter, dazu hält er im Schichtbetrieb auch noch Nachtwache. „Es müssen rund um die Uhr mindestens zwei Hel-fer da sein, damit wir reagieren kön-nen, falls etwas ist“, erklärt er. Ständi-

ger Begleiter bei der Ar-beit ist sein Handy für Notfälle aller Art. Jeder Gast im Quartier hat ein Kärtchen mit seiner Nummer bekommen – was sich in etlichen Fäl-

len bewährt hat. So hat ihn beispiels-weise spät in der Nacht eine Kirchen-tagsbesucherin angerufen, die den letzten Bus verpasst hatte und die Ad-resse für die Taxifahrt nicht wusste. Ein anderes Mal hatte Schönberger einen Anruf aus dem Stuttgarter Ka-tharinenhospital entgegengenommen. „Eine junge Frau hatte wegen der Hitze einen Schwächeanfall“, erzählt er. Weil er als Quartiermeister die Verant-wortung trägt, hat Joachim Schönber-ger das Notfallhandy zur Chefsache gemacht, was ihm ziemlich kurze Nächte beschert. ■

Rote Kaffeetassen als Geschenk

Joachim Schön-berger hat die Organisation des Quartiers auf der Korber Höhe im Griff. Foto: Werner Kuhnle

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Nordwürttem-berg & Ostalb

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Gemeindemitglieder haben jahrelang Geld für das Geläut der Peterskirche gesammelt

Ein Glockentraum wird wahr DETTINGEN AM ALBUCH (Dekanat Heidenheim) – Rund 70 000 Euro ha-ben Gemeindemitglieder aus Dettingen am Albuch über mehrere Jahre gesam-melt, um das Geläut der Peterskirche

zu sanieren und zu vervollständigen. Zu den Baumaßnahmen gehören die Sanierung der historischen Herrenglo-cke von 1518 und der Guss einer neuen Glocke. Die neue, rund 1,3 Tonnen

schwere Glocke trägt den Namen „Pe-tersglocke“ und ergänzt das Dettinger Geläut um den Grundton e´. Fortan wird das Geläut in der Tonfolge e’ – gis’ – h’– cis’’ erklingen.Die Ankunft der beiden Glocken wurde jetzt mit einem Gottesdienst und einem großen Gemeindefest ge-feiert. Ihr Einbau verzögert sich aller-dings noch etwas, da die Sanierung der Balkenanlage im Kirchturm auf-wändiger ist als zunächst erwartet.Mit dem Guss der Petersglocke hatte sich ein alter Wunsch vieler Dettinger erfüllt: Bereits 1950 hatte der damalige Kirchengemeinderat für „bessere Zei-ten“ die Anschaffung der Glocke in Aussicht gestellt. 1950 hatte es nur für zwei kleinere Glocken gereicht, die als Ersatz für zwei im Krieg abgenom-mene Glocken dienen.

◼ Telefon 07324-2717, www.dettingen-bissingen-hausen-evangelisch.de

Ballade im WandelWEIKERSHEIM – „Die Ballade im Wandel der Zeit“ steht am 20. Juni im Mittelpunkt in der Stadtkirche St. Ge-org in Weikersheim. Es musizieren Manfred Birkhold (Bariton) und Anne-Maria Lehmann (Klavier). Die Lesun-gen übernimmt Thomas Tolk. Die Ver-anstaltung beginnt um 20 Uhr.

◼ Mehr Informationen gibt es unter Telefon 07934-9954950.

Innen und außenHEILBRONN – Künstlerische Visionen zum Thema „Wasser und Landschaft“ sind bis 24. Juli im Haus der Diakonie in der Schellengasse 7 – 9 in Heilbronn zu sehen. Mia Strobel präsentiert un-ter dem Titel „Innen und außen“ ihre Malerei, mit der sie einen Einblick in Seelenlandschaften gibt.

◼ Geöffnet montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr, freitags von 9 bis 16 Uhr. Informationen unter Telefon 07131-96440

Männer im RuhestandHEIDENHEIM – Frisch im Ruhestand und voller Tatendrang? Für Männer, die nach ehrenamtlichen Betätigungen im Alter suchen, bieten die Evangeli-sche und Katholische Erwachsenen-bildung, das Diakonische Werk und die Caritas Heidenheim eine Veranstal-tungsreihe zum Thema „Alter schaff(t) Neues“ an. Sie soll der Orientierung dienen und beginnt am 18. Juni mit einem Vortrag

von Eckart Hammer („Das beste kommt noch“), gefolgt von Uwe Mein-hardt am 25. Juni (Auspacken. Mitma-chen. Weitermachen.), bis es schließ-lich am 2. Juli um die „Vorstellung von Engagementsfeldern“ geht.

◼ Die Kursgebühr beträgt 15 Euro, Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr. An-meldung unter Telefon 07321-931550, E-Mail: [email protected]

Frauenwoche im Kloster SchöntalSCHÖNTAL (Dekanat Künzelsau) – Zeit für sich haben, für die Begegnung mit anderen und mit Gott: Zu einer „Sommerwoche für Frauen“ laden das Bildungshaus und die Evangelische Kirchengemeinde Schöntal vom 15. bis 20. August ein. Die Veranstaltung findet in der ehemaligen Zisterzienser-abtei Schöntal an der Jagst statt und trägt den Titel „Wenn die Träumerin in dir erwacht“. Zwischen Morgenritual und Abendse-gen gibt es dabei Gelegenheit, sich in

der Natur zu bewegen, in der Jagst oder in einem See zu baden und miteinander ins Gespräch zu kommen. Überdies ist Zeit für Sport, Massage und Tanz. Ge-leitet wird das Seminar von Bildungs-referentin Elisabeth Bauer und Pfarre-rin Sabine Focken.

◼ Kursgebühr inklusive Übernach-tung 348 Euro (DZ), 398 Euro Einzel-zimmer. Anmeldung unter Telefon 07943-894335, Internet: www.keb-hohenlohe.de

Die Ankunft der beiden Glocken wurde mit einem großen Fest gefeiertFoto: Kirchengemeinde Dettingen

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

24 Nordwürttemberg & Ostalb

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Auf den Spuren des ReformatorsCRAILSHEIM/STUTTGART – Der Reformator Adam Weiß steht im Schatten seines Kollegen Johannes Brenz. Dabei war der Crailsheimer der Erste, der die protestantische Lehre in Hohenlohe verbreitete. Beim Kirchentag erinnerten Vertreter von Kirchengemeinde an ihren ehemaligen Stadtpfarrer. Von Frank Lutz

Man könnte meinen, in einer dörf-lichen Idylle gelandet zu sein: „Ho-henloher Dorfplatz“ steht auf dem Schild auf dem Platz, um den sich die Zuschauer gruppiert haben. Kaum haben die Alphornbläser das Volks-fest mit dem „Almauftrieb“ eröffnet, schon tanzt ein Dutzend Frauen zu Walzerklängen mit bunten Bändern in der Hand um einen Maibaum. Eine weitere Trachtengruppe, die Sieder aus Schwäbisch-Hall, machen sich in prachtvollen Kostümen bereit für ih-ren Auftritt mit zünftiger Blasmusik. Zwei Paare in traditionellen Gewän-dern bieten Gebäck an. Doch die vermeintlichen Dorfszenen spielen sich nicht irgendwo im Ho-henlohischen, sondern mitten in der Stuttgarter Innenstadt, beim Abend der Begegnung auf dem Kirchentag, ab. Die beiden Paare von der Kultur-gruppe Fränkische Familie kommen vom Stand der Kirchengemeinde und der Familienbildungsstätte Crails-heim in der Tübinger Straße. Dort gibt es Horaffe, das traditionelle Crailshei-mer Gebäck in vier verschiedenen Sorten. Vor allem aber halten die Crailshei-mer viele Informationen aus ihrer Stadt bereit. Da ist zunächst einmal der neue Reformationsweg: „Unser Aufhänger ist, dass Crailsheim dieses Jahr als Reformationsstadt in Europa aufgenommen wurde“, sagt Werner Mack, dessen Frau Gerlinde die Fa-milienbildungsstätte leitet. „Über die Stadt verteilt wird gerade zusam-men mit dem Ellwanger Künstler Rudolf Kurz ein Reformationsweg kreiert.“ An zwölf Stati-onen sollen die gewalti-gen Umbrüche durch die Verbreitung der protes-tantischen Lehre in der Region ver-deutlicht werden (das Gemeindblatt berichtete). Sechs Stationen sind be-reits fertig, bis zum Reformationsju-biläum 2017 soll der Rest folgen. Und auch über Adam Weiß, der die Lutherische Lehre bereits im frühen 16. Jahrhundert in die Stadt brachte,

gibt es am Stand viel zu erfahren. Um 1490 wurde der spätere Reformator als Sohn des Tuchscherers und Crailshei-mer Bürgermeisters Burkhard Weiß geboren. Bald zog es ihn in die Ferne,

zunächst zum Studium nach Basel und dann nach Mainz. „Er hat an der Uni Mainz an der Theologi-schen Fakultät gelehrt und war danach Stadt-pfarrer in Crailsheim“, be-

richtet Mack. Aus der Fremde brachte Weiß die protestantische Lehre mit und verbreitete sie nach seiner Rück-kehr in seinen Predigten. Mehr als ein Jahrzehnt, von seiner Berufung 1521 bis zu seinem Tod im Jahr 1534, blieb Weiß Crailsheimer Stadtpfarrer. In dieser Zeit hat er viel

bewirkt: „Er war auf den Reichsta-gen in Speyer und Augsburg dabei“, sagt Mack. Doch nicht nur das: Weiß setzte das Abendmahl mit der Austei-lung von Brot und Wein auch an Laien durch und wurde so zum Reformator der Markgrafschaft Brandenburg-Ans-bach, zu der Crailsheim damals ge-hörte. Nicht zuletzt muss Weiß auch hochgebildet gewesen sein: „Er war ein sehr versierter Theologe und hat eine umfangreiche Bibliothek im De-kanat eingerichtet“, sagt Mack. Martin Luther zumindest hielt viel von seinem Zeitgenossen aus Crailsheim: In einem Brief an den Markgrafen be-zeichnete er Adam Weiß und dessen Ansbacher Kollegen Johann Rurer als „feine Leute, würdig, dass man sie in Ehren und Treue halte“. ■

Buntes Treiben auf dem „Hohen-loher Dorfplatz“: Das traditionelle Crailsheimer Gebäck Horaffe gibt es in vier verschiedenen Sorten.Foto: Werner Kuhnle

Weiß setzte das Abend- mahl durch

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

25Nordwürttemberg & Ostalb

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Schwarzwald & Gäu

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Summ, Summ, SummLAUTERBACH/ROSENFELD (Dekanat Sulz) – Wie kann man die Schöpfung bewahren? Die Kirchen gemeinden Lauterbach und Rosenfeld haben sich dazu etwas einfallen lassen und ihre Rasenflächen um die Kirche in Bienenweiden verwandelt. Besucher des Kirchentags konnten sich beim „Abend der Begegnung“ darüber informieren und viele Anregungen mit nach Hause nehmen. Von Andreas Steidel

In Lauterbach im Schwarzwald be-gann alles mit dem Grünen Gockel. Den bekam die kleine, zur Gesamtkir-chengemeinde Schramberg gehörende Gemeinde, 2008 verliehen. „Da woll-ten wir einfach etwas mehr tun, als nur Energie sparen“, sagt Pfarrerin Hei-drun Stocker, „wir haben ja nicht so viele Gebäude.“ Dieses „Mehr“ war eine Fläche von 100 Quadratmetern um die Kirche herum. Die säten die Lauterbacher ganz neu ein und verwandelten sie in eine blü-

hende Bienenweide: Kornblumen ge-deihen dort seither, Ringelblumen, Boretsch oder Dill. Das alles hat so wunderbar funktio-niert, dass man von einer einjährigen nun auf eine mehrjährige Pflanzenmi-schung umgestellt hat. Flächenrenatu-rierung als Langzeitprojekt, und das eben nicht nur draußen in der offenen Landschaft, sondern mitten im Ort, auf Rasenflächen. Die, was die Arten-vielfalt angeht, heute größtenteils ver-armt sind. Zugleich haben die Lauterbacher auch

etwas für die ökologische Regenwas-sernutzung getan und Dachrinnen be-seitigt, deren Wasser direkt in die Ka-nalisation eingeleitet wurde.Ein ganz ähnliches Umweltprojekt gibt es in der Kirchengemeinde Rosenfeld. Sie liegt am entgegengesetzten Ende des Dekanats Sulz und gehört land-schaftlich schon zum Bereich der Schwäbischen Alb. 2011 wurde dort auf Landkreisebene das Netzwerk „Blühende Landschaften“ gegründet, das Gemeinden, Vereinen, Schulen

und Kindergärten kostenloses Saatgut zur Verfügung stellt, wenn sie bei der Schaffung neuer naturnaher Grünflä-chen mitwirken wollen. Rosenfeld war die erste Gemeinde im Zollernalbkreis, in der die „Blühen-den Landschaften“ modellhaft umge-setzt wurden, auch mit Hilfe der Ini-tiative für ökologische Bienenhaltung „Mellifera“, die in der Fischermühle untergebracht ist. „Wesensgemäßes Imkern“ nennt sich der Ansatz, der sich an den natürlichen Bedürfnissen der Bienen orientiert, sie ihre eigenen

Waben bauen lässt, auf künstliche Kö-niginnen verzichtet und die Vermeh-rung über den natürlichen Schwarm-trieb befördert. Auch dem Verhältnis Mensch und Bienenvolk wird große Bedeutung beigemessen. Mellifera be-treibt eine Lehr- und Versuchsimkerei und einen Online-Shop, dessen Pro-dukte Demeter-geprüft sind. Die Gärten der evangelischen Kirchen-gemeinde hingegen fingen erst richtig an zu blühen, als Pfarrer Bernd Hof-mann vor drei Jahren in die Gemeinde kam. Der Seelsorger verfügt über reichlich gärtnerische Erfahrung und hat für die Renaturierung des Pfarrgar-tens in seiner vorherigen Gemeinde Vellberg-Großaltdorf sogar den Lan-desnaturschutzpreis bekommen. Mit Hilfe der Pfadfinder begann Bernd Hofmann, ein etwa 80 Quadratmeter großes Rasenstück an der Rosenfelder Kirche in eine ökologisch wertvolle Magerwiese zu verwandeln. „Am An-fang sah es aus wie ein geschotterter Parkplatz“, erinnert sich der Pfarrer, „und manche haben sich schon vewundert gefragt, was wir da eigent-lich machen.“Doch sehr schnell sahen die Gemein-demitglieder in Rosenfeld, was aus dem einst langweiligen Rasenstück geworden war, und wie es nun summt und brummt. Natternkopf und Salbei findet man dort, sowie vieles andere, was den Insekten schmeckt. Diese tau-chen nun wieder in großer Zahl auf. Auch an seinen Pfarrgarten hat sich Bernd Hofmann gemacht und ihm ein Stück von seiner natürlichen Arten-vielfalt zurückgegeben. Über all das konnten sich die Kirchen-tagsbesucher am Abend der Begeg-nung am Gemeinschaftsstand von Lauterbach und Rosenfeld ausführlich informieren: Dort präsentierten sich neben den beiden Kirchengemeinden auch das Netzwerk Blühende Land-schaften, der Obst- und Gartenbauver-ein sowie die Bienen- und Imkeriniti-ative Mellifera – sehr zum Vergnügen der Standbesucher, die vom süßen Öko-Honig naschen durften.

Naschen erlaubt: Die Rosenfelder hatten Bio-Honig mitge-bracht, der in der Initiative „Mellifera“ entstanden ist.

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

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Wer sich eingehender informieren wollte, der konnte zahlreiche Tipps für die praktische Umsetzung mit nach Hause in die eigene Gemeinde neh-men. Dazu gab es Schautafeln, ge-druckte Informationsmaterialien, Computerbilder, einen Bienenstock und einige bepflanzte Schaukübel, in denen die insektenfreundlichen Mi-schungen gezeigt wurden.Überdies standen die Pfarrer als An-sprechpartner zur Verfügung und er-läuterten auch die biblische Begrün-dung ihrer Projekte. Pfarrer Bernd Hofmann hat dazu sogar ein Blatt entworfen, auf dem er die Schöpfungsgeschichte unter dem Ge-sichtspunkt der Biotope und Lebens-räume erzählt. Die Quintessenz seiner Ausführungen: Nicht nur die Lebewe-sen sind elementarer Teil der Schöp-fung, sondern auch die dazugehörigen Lebensräume. Ohne sie kann das Le-ben der Geschöpfe nicht funktionie-ren. Deshalb ist der Schutz der Biotope und ihre Bewahrung ebenfalls ein ganz zentraler Schöpfungsauftrag. ■

Information

Pfarramt Rosenfeld, Bernd Hof-mann, Telefon 07428-1260, Inter-net: www.rosenfeld-evangelisch.de; Pfarramt Lauterbach, Heidrun Stocker, Telefon 07422-20878, www.schramberg-evangelisch.de

Die Mischung macht’s: So bepflanzt man eine Fläche, damit sie den Bienen schmeckt.Fotos. Benny Ulmer

Die Calwer Opfer der NS-EuthanasieCALW – Ende 1940 waren viele behin-derte Menschen in die Anstalt Gra-feneck auf der Schwäbischen Alb ver-legt worden. Die meisten von ihnen starben noch am selben Tag, ermordet von den Nationalsozialisten, für die sie „unwertes Leben“ waren. Über 10 000 Opfer sind es insgesamt, doch jedes hat seine eigene Geschichte, seine ei-gene Familie und Heimat.In einem Vortrag der Evangelischen Erwachsenenbildung im Haus der Kir-che in Calw geht es am 17. Juni, 19.30 Uhr, um die 26 Opfer, die in Calw zu Hause waren. Ihre Geschichte wurde erst in jüngster Zeit mit Hilfe des jun-gen Archivars Christian Hofmann er-forscht und soll exemplarisch an sechs ausgewählten Fällen dargestellt wer-den. Es sind Zeugnisse eines men-schenverachtenden Regimes, das die Angehörigen hinters Licht führte und sie mit Trostbriefen abspeiste. Ein weiteres bemerkenswertes Kapitel der Grafeneck-Geschichte ist die Tat-sache, dass beim Prozess gegen die

Täter 1949 in Tübingen ein Calwer Amtsrichter den Vorsitz führte – be-ziehungsweise führen musste.Referent ist der Journalist und Histo-riker Andreas Steidel, der als Redak-teur beim Evangelischen Gemeinde-blatt arbeitet. gb

◼ „Die Opfer der NS-Euthanasie in Calw und Umgebung“, Haus der Kir-che, Badstraße 27, 19.30 Uhr, Internet: www.eb-schwarzwald.de

Kirchenbezirkstag in Neuenbürg unter dem Motto „quellfrisch“

Jesus feiern, Leben feiernNEUENBÜRG – Unter dem Motto „quellfrisch“ feiert der Kirchenbezirk Neuenbürg am 14. Juni ein großes Glaubensfest. Das Programm findet in der Trinkhalle Bad Wildbad statt und beginnt um 10 Uhr mit einem Gottes-dienst mit Hans-Joachim Eckstein. Mit dabei sind Manfred Siebald, die Posau-nenchöre, der Projektgospelchor und die Chöre aus dem Oberen Enztal.Ab 11.30 Uhr gibt es ein Mittagessen und Zeit für Begegnungen, Möglich-keiten zu Gespräch und zu Informati-onen bei Kaffee und Kuchen. Außerdem gibt es am Platz vor der Trinkhalle auf der „Diakonischen Meile“ Informationen über verschie-dene soziale Angebote von rund 20 diakonischen Einrichtungen im Kir-chenbezirk Neuenbürg. Ab 12 Uhr lockt ein Mitmachprogramm für Kin-der und Erwachsene rund im Kurpark und vor der Trinkhalle. Ein musikalisches Programm wird ab 12 Uhr geboten: Unter dem Motto „Lied trifft Text“ gibt Manfred Siebald in der Evangelischen Kirche ein Kon-

zert. Das Programm endet gegen 16 Uhr mit einem „Wort auf den Weg“ mit Dekan Joachim Botzenhardt.Für Kinder ab fünf Jahren gibt es von 10 Uhr bis 11.30 Uhr im katholischen Gemeindezentrum St. Bonifatius ein extra Programm mit Gemeindediako-nin Beate Kunz und Team. Treffpunkt ist vor dem Gottesdienst in der Blu-menthal-Promenade 1.Auch für Jugendliche ist, anlässlich des Kirchenbezirkstages, bereits am 13. Juni unter dem Motto „The day“ ein besonderes Programm geboten: in der Trinkhalle Bad Wildbad, von 15 Uhr bis 22 Uhr. Dazu gehört ein Ju-gendgottesdienst mit der „biGmac-Band“, Workshops zu verschiedenen Themen, Bullriding und ein Bobbycar-Rennen. Ab 19.30 Uhr gibt es ein Kon-zert mit Thomas & Florence Joy Enns und der „B.A.S.E“-Band unter dem Ti-tel „Jesus feiern heißt Leben feiern – sei dabei“. gb

◼ Informationen im Internet: www.kirchenbezirk-neuenbuerg.de

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

27Schwarzwald & Gäu

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Neckar-Alb

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Hier schmeckt’s! TRUCHTELFINGEN (Dekanat Balingen) – Alle zwei Wochen laden Ehrenamtliche in Truchtelfingen zum gemeinsamen Mittagessen ein. Mehr als 100 Gäste kommen jedes Mal, viele auch von außerhalb. Warum ist der Mittagstisch, der jetzt zum 100. Mal stattgefunden hat, so erfolgreich? Von Julia Klebitz

Carla sitzt in einem Kinderhochstuhl und hält den Daumen nach oben. „Subaaa!“, sagt die Zweieinhalbjäh-rige voller Euphorie. Sie hat Reis mit Soße und Paprikagemüse auf ihrem Teller und findet, dass das ein ganz tolles Essen ist. Ihre Eltern Ramón Clavijo und Nina Setzepfand-Clavijo kommen regelmäßig mit dem Mäd-chen zum Mittagstisch ins Truchtel-finger Gemeindehaus. „Für mich ist es praktisch, dass ich auch in der Mit-tagspause, wenn ich nicht ganz so viel Zeit habe, mit der Familie hier zusam-men essen kann“, sagt Ramón Cla-vijo. Auch Carlas Oma sitzt mit am Tisch und freut sich, dass es der En-kelin schmeckt. Noch ein paar weitere Familien nutzen

an diesem Mittag die Möglichkeit, im Gemeindehaus zu essen. Der Saal ist voll. Mehr als 100 Gäste kommen je-weils zum Truchtelfinger Mittagstisch. Viele Gemeindemitglieder sind da, Pfarrer Christoph Grosse, Schüler, Rentner und viele andere. An einem Tisch hat sich ein ganzer Freundes-kreis zusammengefunden. „Manche von uns haben schon ihre Stamm-plätze“, erzählt Marianne Mayer. Sie wohnt im Nachbarort und ist fast jedes Mal beim Mittagstisch. „Wahrschein-lich kommt die Hälfte der Gäste gar nicht direkt aus Truchtelfingen“, schätzt Hans Schöller, der das Essen gemeinsam mit rund 15 weiteren Eh-renamtlichen organisiert. „Das ist doch schön. Bei uns ist jeder willkom-

men.“ Marianne Mayer kann das nur bestätigen. Sie fühlt sich wohl in der Essensgemeinschaft, unterhält sich bestens mit ihrem Nebensitzer, der ebenfalls Stammgast ist, und findet, dass nicht nur die Mahlzeit lecker ist, sondern dass das Ganze auch noch Stil hat. Auf den Tischen stehen selbstge-pflückte Blumen, das Wasser ist in schöne Glaskaraffen gefüllt. „Das ist echtes Truchtelfinger Hahnen-wasser“, erklärt Hans Schöller und lacht. Bei den Getränken müsse man sich ein wenig zurückhalten, um das Essen finanzierbar zu machen, erklärt er. Das Drei-Gänge-Menü gibt es zu einem Richtpreis von 3,50 Euro, Kin-der im Alter bis zehn Jahre essen kos-tenfrei. Spottpreise. Manchmal gibt es sogar noch Kuchen oder Windbeutel, wenn einer der Gäste gebacken hat und etwas spendet. „Wer möchte, kann mehr zahlen und wem die 3,50 Euro zu viel sind, der kann auch so essen“, sagt Schöller. Bisher ist das Team gut gefahren mit diesem Vertrauensmodell. Auf den Kosten sitzengeblieben ist es noch nie. Manchmal bleibt sogar etwas Geld üb-rig. Das wird dann für Gemeindepro-jekte eingesetzt und eben direkt in das Menü für das nächste Treffen inves-tiert. Was es zu essen gibt, entscheidet die Gruppe ganz spontan. „Vor zwei Wochen sind wir hier im Spargel ge-schwommen. Dann gab es natürlich Spargel“, sagt Bärbel Appenzeller, die so etwas wie die Chefköchin im Team ist und gleich drei Teller auf ihrem Arm balanciert. Es gibt ein Küchen-, ein Einkaufs- und ein Finanzteam in der Gruppe. Serviert wird gemeinsam, denn wenn die hungrigen Gäste war-ten, muss es schnell gehen, schließlich sollen alle gemeinsam essen können. Keine leichte Aufgabe bei so vielen Gästen. Dass es so viele Essensgäste werden, damit hatte die Gruppe beim ersten Mittagstisch vor fünf Jahren nicht ge-rechnet. Bei einem „Fleckafest“ hatte man gemeinsam mit Mitgliedern der katholischen Kirchengemeinde be-schlossen, einmal auszuprobieren,

Carla findet das Essen „subaaa“.Foto: Julia Klebitz

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

Neckar-Alb28

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Mehr als hundert Essen bereitet das Küchenteam vor – der Saal im Gemeindehaus ist immer gut gefüllt beim Mittagstisch. Fotos: Julia Klebitz

wie ein ökumenischer Mittagstisch in Truchtelfingen ankommt. „Wir hatten beim ersten Mal für 30 Personen ge-deckt“, erinnert sich Pfarrer Christoph Grosse. 130 Gedecke wurden dann tat-sächlich gebraucht. Und die Gäste kommen immer wieder.Warum das so ist? „Wahrscheinlich liegt es an zwei Dingen“, vermutet Or-ganisator Hans Schöller. „An der guten Gemeinschaft und den Gesprächen, aber auch daran, dass das Essen ein-fach super ist.“ Das Gemüse kauft die Gruppe am Vortag ein, das Fleisch kommt vom örtlichen Metzger und ge-kocht wird am Morgen ganz frisch. Heute haben die Ehrenamtlichen Glück. Es ist noch etwas zu essen üb-rig. Gemeinsam setzen sie sich in den Gemeindesaal, der sich um 13.30 Uhr langsam leert, wenn Carlas Papa wie-der zur Arbeit muss und einige andere zu einem kleinen Verdauungsspazier-gang aufbrechen. ■

◼ Informationen: Die nächsten Ter-mine für den ökumenischen Mittags-tisch im Evangelischen Gemeindehaus Truchtelfingen (Holdertalstraße 6, 72461 Albstadt) sind: 24. Juni sowie 8. und 22. Juli.

Primus Truber auf dem Kirchentag

Gedruckte PsalmenREUTLINGEN – Der Abend der Begeg-nung beim Kirchentag war auch ein Fest für den Gaumen: Die Theodor-Heuss-Straße glich einer kilometerlan-gen Essmeile. Mittendrin ein Mann im Samtumhang mit Barett auf dem Kopf. Ein Wiedergänger des Reformators Pri-mus Truber. Was den Deutschen ihr Martin-Luther bedeutet, ist für die Slo-wenen Primus Truber. Dort wird er als Volksheld verehrt, hat er im schwäbi-schen Exil doch die slowenische Schriftsprache entwickelt. Gedruckt wurden seine Bücher in Bad Urach. Dort steht im Innenhof des Stifts auch eine Büste von ihm (Foto). Für das Gustav-Adolf-Werk ist Primus Truber als Brückenbauer Gottes eine aktuelle Figur. Das Diaspora-Werk hat ihn als Botschafter für den Kirchentag eingesetzt. An dessen Stand war der „Wiedergänger“ Primus Truber ein Hingucker und gefragter Gesprächs-partner. Man konnte dort Blätter mit Psalmen bekommen, frisch gedruckt auf einer historischen Buchdrucker-

presse. Nur zu essen gab es nichts, die slowenische Kartoffelpfanne war zwar vorbereitet, der zugehörige Gasan-schluss wurde aber nicht abgenom-men. Sei’s drum: Geistige Nahrung macht auch satt. Dorothee Schöpfer/Foto: pd

Gespendeter KaffeeREUTLINGEN – Den ersten Kaffee be-zahlen, die zweite Füllung gibt es dann umsonst – dieses Prinzip ist vor allem in den USA sehr populär. Es geht aber auch andersherum: Beim „Suspended Coffee“ – dem aufgeschobenen Kaffee – bezahlt der Gast zwei Tassen, ob-wohl er nur eine Tasse trinkt. Der zweite Kaffee „aufgeschoben“ für je-manden, der sich selbst keine Tasse Kaffee leisten kann. Als erstes Café in Reutlingen beteiligt sich jetzt das Café Nikolai der Bruderhaus-Diakonie an

dieser Aktion. Wenn dort in Zukunft ein Gast nach einem „Suspended Cof-fee“ fragt, bekommt er den gespende-ten Kaffee, ohne dafür bezahlen zu müssen. Die Aktion ist eine Koopera-tion mit der Citykirche Reutlingen, ei-nem Begegnungsangebot der evange-lischen und katholischen Kirche. Im Service- und Küchenteam des Cafés Nikolai finden Menschen mit und ohne Handicap Arbeit.

◼ Café Nikolai, Am Nikolaiplatz 1.

Kunst im KlosterGAMMERTINGEN (Dekanat Reutlin-gen) – Visionen der Natur zeigt der Künstler Wolf Nikole Helzle ab dem 21. Juni im Refektorium des Klosters Mariaberg, die Vernissage ist um 14 Uhr. Bis 13. September sind die „Foto-grafischen Verdichtungen von Pilger-wegen“ zu sehen.

Bitte um gute ErntePFRONDORF (Dekanat Tübingen)– „Ernten ist nicht selbstverständlich“: Unter diesem Motto lädt der Bezirks-arbeitskreis des Evangelischen Bau-ernwerks im Bezirk Tübingen ein zum Erntebittgottesdienst. Er findet statt am Sonntag, 21. Juni um 11 Uhr am Spielplatz Rotes Tor.

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

Neckar-Alb 29

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Ulm & Oberschwaben

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Beim Abend der Begegnung präsentieren die Asselfinger ihren wertvollsten Fund

Hefe-Löwenmännchen von der AlbASSELFINGEN (Dekanat Ulm) – Eine Handy-Maultasche, Alblinsen mit Spätzle, salzige Rahmkuchen namens Dennetle oder Schupfnudeln: Mit die-sen Spezialitäten aus der Region Do-nau-Alb an den Ständen der oberen Königstraße in Stuttgart war zu rech-nen. Aber ein Gebäck, das am Abend der Begegnung den Hungrigen aus Nah und Fern für zwei Euro angeboten wurde, gab dann doch Rätsel auf: „Wie schmeckt das?“, wollte ein Mann wis-sen und zeigte auf eines der länglichen Gebilde in den noch prall gefüllten Bä-ckerkisten. „Das ist süß und mit Pu-

derzucker bestäubt“, lüftet eine Frau am Stand das kulinarische Geheimnis. Wer genau hinschaute, erkannte in der Abwandlung eines Rosinenbrötchens die Form eines Tieres in Menschenge-stalt oder eines Menschen in Tierform. Vorbild für das eigentümliche Hefege-bäck, war ein steinzeitlicher Fund: der Löwenmensch aus Hohlenstein-Stadel bei Asselfingen. Eine clevere Idee: Mit dem zum Rein-beißen appetitlichen Hefe-Löwen-männchen machte die Gemeinde As-selfingen auf ihr wertvolles Kulturgut aufmerksam. Eine Höhe von 29,5 Zen-timeter misst die Figur, deren Restau-rierung vor vier Jahren für Schlagzei-len sorgte.Schon 1939 waren bei Ausgrabungen in der Stadel-Höhle am Hohlenstein im Lonetal Bruchstücke des Fabelwesens gefunden, aber noch nicht erkannt worden. Erst über 30 Jahre später wurde Experten klar, dass die Elfen-beinstücke Teil einer Figur sein müs-sen. 2009 nahm die Geschichte des Löwenmenschen dann eine überra-schende Wendung: Neue Ausgrabun-gen brachten an der Fundstelle weitere Fragmente der Figur zu Tage. Damit konnte die etwa 32 000 Jahre alte Sta-tuette des Löwenmenschen aufwendig

vervollständigt und restauriert wer-den. Die heute fast komplette Figur aus dem Stoßzahn eines Mammuts setzt sich aus mehr als 300 Bruchstücken zusammen und wird im Ulmer Mu-seum aufbewahrt und gezeigt. Weitgehend einig sind sich die For-scher darüber, dass die Figur als männlich gekennzeichnet war und ein einzigartiges Relikt darstellt, das Ein-blick in die spirituelle Welt der Eiszeit-menschen gewährt. Diesen Aspekt griffen auch die Standbetreiber vom Abend der Begegnung in Stuttgarts Fußgängerzone auf. An den Zeltwän-den war zu lesen, dass das Mischwe-sen für die ersten religiösen Vorstel-lungen in der jungen Altsteinzeit ste-hen kann. Vom Glauben an Jesus und einem christlich geprägten Dasein wa-ren die Menschen der letzten Eiszeit freilich noch weit, weit entfernt. Ihr spirituelles Weltbild war noch ganz von Animismus oder Schamanismus geprägt. Insofern lädt das Hefe-Löwen-männchen auch zu einer Zeitreise ein, die vom Kultobjekt zur köstlich süßen Speisung des Leibes führt. Und neu-gierig auf die archäologischen Fund-stellen auf der Schwäbischen Alb hat das Gebäck auch gemacht. Gut ge-brüllt, Löwe. Julia Lutzeyer

KirchenführungHOLZKIRCH (Dekanat Ulm) – Die Holzkircher Barbarakirche gilt als eine der schönsten Landkirchen im Ulmer Umland. Im Rahmen der Reihe „Auf Entdeckungstour in Kirchen in Ulm – um Ulm – und um Ulm herum“ des Evangelischen Bildungswerks Alb-Do-nau lädt die Kirchenpädagogin Carola Hoffmann-Richter am 20. Juni zu einer Führung durch die Barbarakirche un-ter dem Titel „Bilder – nicht nur aus der Bibel“ ein. Die Führung beginnt um 15 Uhr und dauert voraussichtlich etwa neunzig Minuten. Die Teilnahme an der Kirchenführung ist kostenlos. Treffpunkt ist vor der Barbarakirche.

◼ Anmeldung zur Führung wird erbe-ten unter Telefon 0731-9200024 oder per E-Mail unter [email protected]

Pilgertag SEISSEN (Dekanat Blaubeuren) – Zu einem Pilgertag auf die Blaubeurer Alb lädt das Bildungswerk Alb-Donau am 11. Juli von 13 bis 18 Uhr ein. Un-ter der Leitung von Pfarrerin Brigitte Koch und Bildungsreferent Joachim Scheeff können die Teilnehmer so die Natur entdecken, begleitet von Bibel-worten. Treffpunkt ist der Parkplatz Albstraße. Die Wegstrecke ist etwa zehn Kilometer lang. Interessierte sollten sich bis zum 17. Juni anmel-den und zur Wanderung ein Vesper mitbringen, das dann miteinander ge-teilt werden soll. Abends gibt es die Möglichkeit einzukehren.

◼ Anmeldung bis spätestens 17. Juni beim Bildungswerk unter Telefon 0731-9200024 oder per E-Mail: bildung [email protected]

Ernte und Orgel ULM – Auch nach dem großen Klang-fest ist im Ulmer Münster weiterhin viel los. Am 14. Juni gibt es gleich zwei Veranstaltungen. Um 9.30 Uhr laden die Münstergemeinde und der Be-zirksarbeitskreis des Evangelischen Bauernwerks zum Erntebittgottes-dienst mit Prälatin Gabriele Wulz. Um 11.30 Uhr gibt dann der Passauer Domorganist Ludwig Ruckdeschel ein Konzert an der Orgel des Münsters. Unter dem Titel „Virtuose Orgelwerke“ spielt Ruckdeschel neben Eigenkom-positionen unter anderem Werke von Johann Sebastian Bach und Sigfrid Karg-Elert.

◼ Eintrittskarten für das Orgelkon-zert gibt es für 8 Euro, ermäßigt 4 Euro, ab 11 Uhr an der Nordpforte des Münsters.

Die Löwen­männchen finden Anklang.Foto: Julia Lutzeyer

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

30 Ulm & Oberschwaben

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Alphörner und SeelenverkäuferEin Kirchentag lotet Grenzen aus und wagt es, an ihnen zu rütteln und sie zu überschreiten. Da lohnt es sich auch mal, über die landeskirchlichen Grenzen hinauszublicken – und „gscheid nâ zu guggen“, was bei der Region Bodensee-Oberschwaben am Abend der Begegnung los war. Von Dorothee Fauth

Mit dieser Region zwischen Ulm und Bodensee, Alb und Allgäu war auch die Badische Landeskirche zu Gast und Gastgeber beim großen Auftakt-fest. An ungewöhnlichen Begegnun-gen mangelte es hier jedenfalls nicht – seien sie kultureller, musikalischer oder kulinarischer Art. Die Gruppe aus Ulm etwa war mit der Münsterbauhütte angereist. Deren Aufgabe ist es eigentlich, dieses Got-teshaus mit dem höchsten Kirchturm der Welt in Schuss zu halten. Dorothee Hager allerdings ermunterte die Fla-nierenden, mit dem Hammer kräftig zuzuschlagen. Das ließen sich zwei Mädchen nicht zweimal sagen und meißelten sich ihr Münsterstück aus einer ausrangierten Fensterrippe aus dem 14. Jahrhundert.Schloss man die Augen, wähnte man sich in der Kronprinzenstraße rund um den orangefarbenen Baum zeit-weise sogar auf einer blumigen Alm-wiese: Ein Allgäuer Alphorntrio spielte Weisen, deren sanfte Klänge der Al-penwind normalerweise von Berg zu Berg trägt.Nur ein paar Schritte weiter stellten sich drei Jugendliche von der Frie-denskirche Steißlingen im Hegau beim Bodensee mit großem Eifer als evan-gelische Ministranten vor. „Wir zün-den im Gottesdienst die Kerzen an, lesen Fürbitten und Psalmen und sam-meln die Kollekte ein“, erklärte Tanja. Außer in Steißlingen gebe es das nur noch in Karlsruhe. Angesprochen sind mit dieser Aufgabe Kinder, die für den Kindergottesdienst schon zu alt, aber für den Konfirmandenunterricht noch zu jung sind. Umschwärmt von einem Teenager-Hofstaat sei der evangelische Pfarrer dann auch nicht mehr so allein im Altarraum, hat der Pfarrer und Lie-dermacher Johannes Roth dazu ein-mal angemerkt – ein großer Befürwor-ter der „bunten Beteiligungskirche“.Hungrige Kirchentagsbesucher gerie-ten in der Region Bodensee-Ober-schwaben leicht in die Fänge von See-lenverkäufern, was sich in diesem Fall als glückliche Begegnung heraus-stellte. Die Friedrichshafener hatten

kein seeuntüchtiges Schiff vom Bo-densee dabei, sondern „arme, reine und gute Seelen“ im Angebot. Dafür haben rund ein Dutzend Frauen und Männer im Vorfeld 400 dieser Brote geschnitten, geschmiert und belegt.Wer dann noch nicht genug hatte, konnte sich weiter durch die Region essen: Verschiedene Linsensalate aus Alb-Leisa vom Evangelischen Jugend-werk Blaubeuren und Urzeit-Wurst aus Gerhausen waren weitere kulina-rische Besonderheiten aus der Region – diesmal von der Alb. Die Urzeit-Wurst stammt von Taurusrindern, eine Urrind-Rückzüchtung, die große Ähnlichkeit mit dem ausgestorbenen Auerochsen hat. Der Gerhausener

Herde stehen 80 Hektar Weideland in einem ehemaligen Steinbruch zur Ver-fügung, das sie mit einigen Konikpfer-den teilt. Dort sind sie sich das ganze Jahr über weitgehend selbst überlas-sen. Ihre Aufgabe: Fressen respektive Landschaftspflege. „Den Rindern geht es bei uns so gut“, sagte ein Mitarbei-ter, „dass sie reichlich Nachwuchs be-kommen.“So machten die Schaufenster der Re-gion Bodensee-Oberschwaben ihre Besucher vielleicht nicht nur satt, son-dern auch neugierig. Darauf, den ei-nen oder anderen Ort dieser schönen Gegend mit See und Bergen näher ken-nenzulernen – was eine kluge Ent-scheidung wäre. ■

Ob an den Essensständen oder auf den Bühnen: Die Region Bodensee-Ober-schwaben hatte am Abend der Begegnung viel zu bieten. Fotos: Werner Kuhnle, Benny Ulmer

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

31Ulm & Oberschwaben

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Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

Anzeigen32

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/Haiterbach-Oberschwandorf, Sportplatz Oberschwandorf, 10 Uhr,

, /Hattenhofen, Ägidiuskirche mit Ausfahrt, 10.30 Uhr, / , www.ev-kirche.hattenhofen.deHeilbronn, Wertwiesenpark Heilbronn, 10.30 Uhr, , /Heubach-Buch, Kapelle, 19.30 Uhr

Weitere Termine für Sonntag, den 5. Juli 2015 folgen in einer unserer nächsten Ausgaben.

»Termine Kirche im Grünen« ist ein Service der Anzeigengemein-schaft Süd im Evangelischen Gemeindeblatt für WürttembergAnschrift: Augustenstraße 124, 70197 Stuttgart, Telefon 0711-60100-23, Fax 0711-60100-15, E-Mail: [email protected], verantwortlich für Anzeigen und Redaktion: Wolfgang Schmoll, Anschrift wie oben, in einer Medienpartnerschaft mit der Kirche im Grünen vom Amt für missionarische Dienste im Evangelischen Bildungszentrum Haus Birkach, Grüninger Str. 25, 70599 Stuttgart, Internet: www.kirche-im-gruenen.de. Den Jahresprospekt »Kirche im Grünen 2015« erhalten Sie unter Telefon 0711-45804-9417 (Markus Munzinger) oder 0711-45804-9402 (Dagmar Loncaric).

Sonntag, 5. Juli 2015

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Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

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Stellenangebote

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Wir wünschen uns: � Pädagogische Qualifikation � Zusatzqualifikationen (oder die Bereitschaft diese zu erwerben) � Organisationsfähigkeit � Interesse an aktuellen Themen und Entwicklungen in der Kinder-

gartenarbeit � Weiterentwicklung der Konzeption und der Betreuungsformen � eine enge Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirchengemein-

de vor Ort und die Mitgestaltung von Familiengottesdiensten

Die Ver gütung erfolgt nach der KAO.

Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 1. Juli 2015 an das Evang. Pfarramt Effringen/Schönbronn, Pfarrgasse 2, 72218 Wildberg-Effrin-gen.Für weitere Informationen steht ihnen gerne Pfarrerin Lisbeth Sinner (07054-51 48) zur Verfügung.

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Stellenangebote

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Ev. Kirchengemeinde Effringen

Kindergartenleitung 100 %, unbefristetEin motiviertes Team von 12 Mitarbeiterinnen, rund 80 Kindern in 4 Gruppen (2 bis 10 Jahre), suchen eine kompetente und kollegiale Leitung.Aktuelle Betreuungsformen: offene Konzeption, Regelzeit, erweiterte Öffnungszeit, Kernzeit, Mittagessen

Wir wünschen uns: � Pädagogische Qualifikation � Zusatzqualifikationen (oder die Bereitschaft diese zu erwerben) � Organisationsfähigkeit � Interesse an aktuellen Themen und Entwicklungen in der Kinder-

gartenarbeit � Weiterentwicklung der Konzeption und der Betreuungsformen � eine enge Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirchengemein-

de vor Ort und die Mitgestaltung von Familiengottesdiensten

Die Ver gütung erfolgt nach der KAO.

Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 1. Juli 2015 an das Evang. Pfarramt Effringen/Schönbronn, Pfarrgasse 2, 72218 Wild-berg-Effringen. Für weitere Informationen steht ihnen gerne Pfarrerin Lisbeth Sinner (07054-51 48) zur Verfügung.

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Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 23 / 2015

Die eva ist ein diakonisches Unternehmen mit einem breiten Spektrum an sozialen Dienstleistungen und rund 1.000 Mitar-beitern. Das Angebot beinhaltet die Bereiche Ältere Men-schen, Arme und Wohnungslose, Firmen, Junge Menschen, Kranke und Behinderte, Migranten/Flüchtlinge, Psychisch Kranke, Schulen, Schwangere, Seelsorge und Suchtgefährdete in der Region Stuttgart.

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zu integrieren � Sie begleiten die Kinder während der Pausen und bei Ausflügen � Sie bieten Ihnen Orientierungshilfe und Struktur im Schulalltag � Sie helfen Ihnen dabei, die schulischen Anforderungen umzuset-

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der Schule, z.B. bei Bildungs- und Freizeitangeboten in Gruppen oder Einzelkontakt

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Stellenangebote

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Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

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Suppenbüffet als SpendentopfNach 44 Jahren ist das „Haus der Begegnung“ in Waldenbuch grundlegend saniert worden

Im Jahr 1971 wurde in Walden-buch (Dekanat Böblingen) groß gefeiert – das „Haus der Begeg-nung“ war gebaut. 44 Jahre später gibt es jetzt für die Kir-chengemeinde erneut Grund zum Feiern: Das Gemeindehaus ist komplett saniert.

Im Haus mit dem markanten Pultdach finden sich Ge-meinde- und Jugendräume und eine Hausmeisterwoh-nung; im Osten ist das Pfarr-haus mit Gemeindebüro ange-baut. Den ersten Anstoß zur Sanierung gab der Wunsch nach Barrierefreiheit. Auch die Fenster hatten sich verzogen, Dach und Fassade waren kaum isoliert. Die Eternitverkleidung enthielt Asbest. Erste Überle-gungen und Kostenschätzun-gen gab es schon ab 2006. Im Herbst 2009 wurden als erstes die Flachdachanteile saniert.Die anderen Bauarbeiten be-gannen im September 2014. Die Fenster wurden erneuert, Fassade und Dach gedämmt, das Schwarz der Verkleidung ist frischer Farbe gewichen. Au-

ßen wurde ein Aufzug ange-baut, ein Steg führt vom Saal aus barrierefrei in den schönen Garten. Im Untergeschoss wurde eine behindertengerechte Toilette eingebaut. Die heutigen Brand-schutzvorschriften werden nun erfüllt, eine Fluchttreppe dient als zweiter Rettungsweg. Die Medientechnik wurde er-neuert, das Mobiliar und die Küchenzeile ebenfalls. Außer-dem wurden die Außenanla-gen moderat neu gestaltet.Von der Sanierung profitiert nicht nur die Kirche. Die Stadt Waldenbuch hat keine öffent-lichen Räume in solcher Größe, deshalb wird das Haus der Be-gegnung für öffentliche und private Zwecke vermietet. Es gibt Kursen der Volkshoch-schule Heimat sowie Veran-staltungen der Stadt, von Par-teien und Vereinen.Das Aus- und Einräumen, das Zurückversetzen der Sanitär-räume in den Rohbauzustand, das Abschleifen und Streichen von Holzwänden, das Putzen und draußen das Entfernen

von Platten übernahmen Eh-renamtliche. Die Gesamtkos-ten liegen bei knapp 700 000 Euro. Mobiliar und Medien-technik gehen extra, die Kos-ten übernahm wegen der öf-fentlichen Funktion des Hau-ses die Stadt. Landeskirche und Kirchenbezirk gaben rund 280 000 Euro. Ihren Eigenan-teil von rund 420 000 Euro fi-nanzierte die Kirchenge-meinde zum Teil durch Spen-den. Beim Suppenbüffet, einer von ganz vielen Aktionen, passte der Begriff „Spenden-topf“ ganz wörtlich, gesam-melt wurde im Kochtopf. Auch

der Türkisch-Islamische Kultur-verein spendete mehrmals.Pfarrer Georg List freut sich über das moderne und einla-dende Haus, den fast eingehal-tenen Zeitplan und den gehal-tenen Kostenrahmen. Die So-larthermieanlage auf dem süd-geneigten Dach fehlt noch – aber die Vorbereitungen sind getroffen. Peter Dietrich

▶ Gemeindefest zur Eröffnung am 14. Juni, 10 Uhr mit einem Gottesdienst in der Stadtkirche St. Veit. Es folgen bis 27. Juni „Wochen der Begegnung“ mit verschiedenen Terminen.

Blick von oben auf das modernisierte Gemeindehaus. Foto: Georg List

Das Evangelische Gemeindeblatt gratuliert zur gelungenen Renovierung.

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Radio-Tipp

So, 14. Juni, SWR 2, 8.03 Uhr, Kantate: Johann Sebastian Bach: „Ach Gott, vom Himmel sieh darein.“ Johann Ludwig Krebs: „Ach Gott, vom Himmel sieh darein.“

So, 14. Juni, BR 2, 8.30 Uhr,Evangelische Perspektiven: Geteilter Himmel – Gemeinsame Zukunft? Wie können die christli-chen Kirchen zusammenarbeiten? Was ist das Ziel von Ökumene?

So, 14. Juni, SWR 2, 12.05 Uhr,Glauben: Buddhas Töchter. Buddhistische Nonnen ringen um gleichberechtigte Teilhabe am geistlichen Leben ihres Landes.

Mo, 15. Juni, SWR 2, 19.20 Uhr,Di, 16. Juni, SWR 2, 10.05 Uhr,Tandem: Der Mann, der plötzlich verschwunden war. Anton, der Eigenbrötler aus der Nachbarschaft, ist allein und lange unbemerkt in seinem Haus gestorben.

Di, 16. Juni, BR 2, 15.05 Uhr,Radio Wissen: Im Hofstaat des Zau-berers. Wie die sechs Kinder aus der Familie Thomas Mann ihre Beson-derheit als Dichterkinder erlebten.

Do, 18. Juni – Fr, 19. Juni, ERF, 15 Uhr, Lesezeichen: Das Kästchen im Kleiderschrank. Die Niederländerin Noor van Haaften erzählt Geschich-ten aus dem Leben mit Gott.

Fernseh-Tipp

S0, 14. Juni, ARD, 17.30 Uhr, Der Imam und die Knackis. Der Film begleitet den muslimischen Gefängnis-Seelsorger Mustafa Cimsit bei seiner Arbeit, gewährt Einblicke in die Welt muslimischer Straftäter und religiöser Eiferer und zeigt, was der Theologe entgegensetzen kann.

Mo, 15. Juni, SWR, 18.15 Uhr,Die Bauern-Malerin. Vor Jahren hat die Künstlerin Elke Heydecke ihr Leben völlig umgekrempelt und ist mit ihrer Familie aufs Land gezogen. Seither ist ihr Tag gefüllt mit Arbeit auf Hof und Feld und mit Kunst.

Di, 16. Juni, ZDF, 22.15 Uhr, Der könnte doch Dein Opa sein! Späte Väter. Für viele Männer ist der Kinderwunsch längst abgeschlossen. Wenn sich aber mit einer neuen Lie-be auch Nachwuchs einstellt, mischt sich in die Freude die Sorge, wielan-ge sie ihr Kind begleiten können.

Mi, 17. Juni, 3 Sat, 18.30 Uhr,Sterbehilfe. Der Bundestag will bis Ende 2015 eine gesetzliche Neurege-lung der Sterbehilfe auf den Weg bringen. Die Mehrheit der Deutschen wünscht sich aus unterschiedlichen Gründen eine Legalisierung. Die Sen-dung zeigt, was heute schon medizi-nisch und rechtlich möglich ist.

Mo, 15. Juni, Arte, 17.30 Uhr,Strafsache Luther – Wie Rom die Reformation verhindern wollte. Durch die Veröffentlichung seiner 95 Thesen setzt Martin Luther der gängigen Lehre im Vatikan etwas

gegenüber.Wie war die damalige Situation in der Institution der römisch-katholischen Kirche? Warum konnte sich der unbekann-te Mönch erfolgreich widersetzen? Dokumentarfilm. Foto: MDR/makido film

Gottesdienste und Andachten

Radio

Anstöße (SWR 1, So 6.57 Uhr, Mo – Sa 5.57 u. 6.57 Uhr) / Morgen-gedanken (SWR 4, Mo–Sa 5.57 u. 6.57 Uhr): Sabine Drecoll, ev.

Morgenandacht (DLF, Mo – Sa, 6.35 Uhr): Heinz-Bernd Meurer, ev.

Wort zum Tag (SWR 2, So 7.55 Uhr, Mo – Sa 7.57 Uhr): Mechthild Alber (So), Maria Meesters (Mo – Mi), Marko Kuhn (Do – Sa), kath.

Abendgedanken (SWR 4, Mo – Fr 18.57 Uhr): Christina Zielonka.

So, 14. Juni

10 Uhr, ERF, Gottesdienst aus der evangelischen Kirche in Hochelheim, mit Heiko Ehrhardt.

10.05 Uhr, DLF, Gottesdienst aus der evangelisch-methodistischen Kirche Tübingen.

10.05 Uhr, BR 1, Evangelische Morgenfeier, mit Johanna Haberer.

Fernsehen

So, 14. Juni, 9.30 Uhr, ZDF, Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Lorenz in Erfurt, mit Marcellus Klaus.

So, 14. Juni, 17 Uhr und 19.30 Uhr, bw family.tv, Gottesdienst aus Dobel, mit Ludwig Thon und Wolfgang Krieg. Musika-lische Gestaltung: Jay Alexander.

So, 21. Juni, 1.10 Uhr, ARD, Das Wort zum Sonntag spricht: Annette Behnken, ev.

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

Radio & Fernsehen36

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7

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anbau-fähig

wo ein Ver-ständiger am ... ist (Sir 10,1)

... schön leuchtet der Morgenstern (EG 70,1)

indischeGesell-schafts-schicht

erstessicht-baresZeichen

Du rufest auch noch ... (EG 250,2)

du auch in die Höhe führest wie ein ... (Obd 4)

den ..., den er ge-schworen (Lk 1,73)

ich will euch ...(Mt 11,28)

eine ... miteinem gol-denen Ring (Spr 11,22)

Situation

spani-schesWein-lokal

je ein ..., Männchen u. Weibchen (1.Mo 6,19)

WerkvonRavel

Stadt imUS-StaatWashing-ton

und mach uns vom Irrtum ... (EG 134,2)

slaw.Herr-scher-titel

getestet,bewährt

arglos,kindlichunbe-fangen

löste sich der ... von sei-nen Augen (Tob 11,14)

wasser-dichteOberbe-kleidung

Heiland, der uns ... verbindet (EG 532,2)

Nasen-laut

selten,knapp

Gott gab uns ... (EG 432,1)

Hirten ... kundge-macht (EG 46,2)

mit Her-zenslust den süßen ... (EG 24,14)

... gab ihnenVernunft (Sir 17,5)

mit Sün-den ... beladen (EG 363,1)

früh-christlicheMärtyrerin(Augsburg)

Kirchen-musik-instru-ment

Jauchz, ..., und Himmel, juble hell (EG 127,1)

der du, da ich ..., mich neu-geboren hast (EG 133,1)

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Preisrätsel: Wo ist’s?

Einige hundert Kilome-ter westlich von unse-rem gesuchten Ort liegt Regensburg. Von dort aus wurde 1037 auf Ho-henloher Ländereien ein Stift gegründet: ein großes Anwesen mit Bibliothek, Kapitelsaal, Schule, Haus- und Landwirtschaft. In der Kirche, dem geistli-chen Mittelpunkt, ta-ten die Chorherren ih-ren Dienst. Auch als das Stift 1556 refor-miert wurde, versam-melten sie sich noch im Chor zum Gebet. Noch heute steht dort dieser kostbare Hochaltar. Er ist eine Schnitzarbeit von 1498 und zeigt fünf Personen: Maria mit dem Jesuskind, umrahmt von Petrus und Paulus, den Namenspatronen der Kirche, von Hieronymus und Veit. In die Stadt, die sich ihrer Geschichte, die bis in römische Zeit nachweisbar ist, wohl bewusst ist und Plätze mit Limes-Blick eingerichtet hat, zieht im kommenden Jahr die Landesgartenschau ein. Wo ist’s? Foto: Dieter Skubski

Lösung: Wer ist’s? (Ausgabe 21)Mit der Ankunft der Truppen von Gustav II. Adolf begannen die protestantischen Jahre in Goslar.

Gewinner:Einen Gutschein für zwei Personen für zwei Übernachtungen mit Frühstück im Kloster Hotel Wöltingerode in Gos-lar (www.klosterhotel-woeltingerode.de; www.vch.de) hat gewonnen: Inge Göppele, Bretzfeld.

Kreuzworträtsel(Ausgabe 23)

WEISSAGUNG

Lösung des Foto-Preisrätsels „Wo ist’s?“ senden Sie an:Evangelisches Gemeindeblattfür Württemberg, Redaktion,Postfach 100253, 70002 Stuttgart,Fax 0711-6010070, E-Mail: [email protected]

Aus den richtigen Einsendungen werden drei Gewinner ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Einsendeschluss: 24. Juni 2015

A Y P G B A L T E R A U E R E F L E S U N G R E G I E E B R A U E B R E R S T E N C A N O N M I L E I C H T O D E N N U N T O R T E I N A K T I V N I I S S I E O N A G E R E T W A R A N L A I E ©

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Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

Unterhaltung 37

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Für Frauen

Schwieberdingen (Dekanat Ludwigsburg)

„Geschichten aus dem Leben für das Leben“ erzählt die Autorin Sabine Kley aus Baiersbronn beim Frauen-frühstück mit dem Titel Himmels-strahlen im Alltagsgrau. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten. Informationen: unter Telefon 07150-35710.

◼ 17. Juni, Gemeindehaus, Gartenstraße 8, 9 Uhr.

Lauffen (Dekanat Besigheim)

Privat ist im Leben einer Diakonisse nichts: Was sie tut, tut sie aus Berufung, rund um die Uhr und lebenslang. Beim Frauenfrühstück erzählt Schwester Erna Hornberger aus Schwäbisch Hall, wie sie selbst diesen Beruf, den es eigentlich nicht mehr gibt, erlebt. Informationen unter Telefon 07133-4885.

◼ 19. Juni, Karl-Harttmann-Haus, Bismarckstraße 6, 9 Uhr.

Für Kopf & Herz

Schwäbisch Gmünd

Wie kamen Luthers Gedanken hier-her in den Süden? Der Vortrag Wie wir evangelisch wurden von Wolf-gang Schöllkopf beschreibt die Wege und Wirkungen der Reformation im Herzogtum Württemberg und der Reichsstadt Schwäbisch Gmünd. Der Referent ist Experte für württember-gische Kirchengeschichte.

◼ 17. Juni, Augustinusgemeinde-haus, 19.30 Uhr.

Stuttgart

Einen kritischen Blick auf die Zu-sammenhänge von Krieg und Kapita-lismus wirft der Politikwissenschaft-ler Elmar Altvater in seinem Vortrag Die Welt im Chaos kriegerischer Konflikte? Er diskutiert die Frage, ob es in Kriegen um ökonomische Interessen, um politische Macht, um die Vorherrschaft eines Glaubens oder einer Ethnie geht.

◼ 18. Juni, Hospitalhof, 19 Uhr.

Schramberg-Schönbronn (Dekanat Sulz am Neckar)

Eine Reise durch das Alte und das Neue Testament unternimmt Dieter Vanselow mithilfe von Bildern und Erklärungen. Der Diakon, der einige Jahre im Nahen Osten verbracht und im Jahr 2008 die Bibelerlebniswelt gegründet hat, zeigt Bilder von den biblischen Stätten von Ägypten über den Sinai bis nach Palästina. Infor-mationen unter Telefon 07422-53332.

◼ 14. Juni, Bibelerlebniswelt, 18 Uhr.

◼ Weitere Termine finden Sie im Internet unter: www. evangelisches- gemeindeblatt.de

Wir sind für Sie da: Telefon 0711-60100-74

Für Familien

Riedlingen (Dekanat Biberach)

Von der Kirschin Elfriede, die sich in den Mond so sehr verliebt hat, dass sie mit ihm nach Australien reisen möchte, erzählt Melanie Beck im Orgelkonzert für Kinder. Gerhard Engelsberger hat die Ge-schichte geschrieben, Musik stammt von Christiane Michel-Ostertun. An der Orgel spielt Jürgen Berron.

◼ 14. Juni, Christuskirche, 17 Uhr.

Freudenstadt

Die Kinder- und Jugendkantorei der Stadtkirche führen die geistliche Kantate für Kinder Der blinde Bett-ler von Günther Kretzschmar auf. Der Kirchenmusiker, der viele Kinderlieder geschrieben und Gedichte, vor allem von Erich Kästner, vertont hat, hat das Stück für Chor und Orgel komponiert. Die Leitung hat Jörg M. Sander.

◼ 20. Juni, Stadtkirche, 18 Uhr.

Für Augen & Ohren

Böblingen

Der Remigius-Kammerchor (Foto), der vor 10 Jahren aus der Christopho-rus-Kantorei Altensteig hervor-gegangen ist, ist zu Gast in Böblingen. Es werden Werke von Leonard Bernstein (Chichester Psalms), Aron Coplan (Four Motets), Ola Gjeilo (The Spheres Sanctus) und Charles Ives (Psalm 68) zu hören sein.

◼ 14. Juni, Stadtkirche, 18 Uhr.

Stuttgart-Hedelfingen

Unter dem sommerlichen Titel Wassermusik … nicht nur mit Wasser gekocht! spielt das Ensemble Serenata der Stuttgarter Musikschule Musik für Holzbläser von Georg Friedrich Händel, Ludwig van Beetho-ven, Felix Mendelssohn Bartholdy und anderen. Die Leitung und Moderation hat Oliver Hasenzahl.

◼ 19. Juni, Alte Kirche, 20 Uhr.

Friedrichshafen

Unter dem Titel „Ewig treuer Freund der Seelen“ erklingen in der Schloss-kirche Barocke Lieder, Arien und Kammermusik von Carl Philipp Emanuel Bach, Georg Friedrich Händel und Georg Philipp Telemann. Es musizieren Ricarda Wittnebel (Sopran), Fred Wittnebel (Travers-flöte), Sönke Wittnebel (Truhen-orgel). Der Eintritt ist frei.

◼ 14. Juni, Schlosskirche, 11 Uhr.

Drei Religionen in einem Raum: in der Bibel­erlebniswelt Schönbronn findet ein Vortrag statt.Foto: Bärbel Altendorf­Jehle

Der Remigius­Kammerchor singt in der Böblinger Stadtkirche. Foto: privat

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

Wohin im Land38

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IMPRESSUM

www.evangelisches-gemeindeblatt.de

So erreichen Sie uns:Augustenstraße 124, 70197 Stuttgart Telefon 0711-60100-0 · Fax 0711-60100-76 E-Mail: [email protected]

Abonnement-Service T 0711-60100-22 · F 0711-60100-76 E-Mail: [email protected]

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Anzeigen T 0711-60100-66 · F 0711-60100-76 E-Mail: [email protected]

Leserservice Buchbestellung T 0711-60100-28 E-Mail: [email protected]

Herausgeberin: Evangelische Gesellschaft Stuttgart e. V.

Verlag: Evangelische Gemeindepresse GmbH

Redaktion: Petra Ziegler, Chefredakteurin; Alexander Schweda, Chef vom Dienst/Stell-vertretender Chefredakteur; Franciska Bohl, Nicole Marten, Andreas Steidel, Redakteure; Cornelie Class-Hähnel, Redaktionsassistentin.

Redaktionsbeirat: Dan Peter, Vorsitzender; Dr. Thomas Faltin; Julian Feil; Dr. Simone Höckele-Häfner; Prof. Dr. Annette Noller;Werner Stepanek.

Anzeigen: Anzeigengemeinschaft Süd Postfach 10 02 53, 70002 Stuttgart www.anzeigengemeinschaft.deVerantwortlich für Anzeigen/Werbebeilagen Wolfgang SchmollAnzeigenpreisliste Nr. 58 vom 1.1.2015

Geschäftsführer: Frank Zeithammer

Spendenkonto des Gemeindeblattes: Evangelische Kreditgenossenschaft Kassel Konto 415 979, BLZ 520 604 10Erscheint wöchentlich. Im Großraum Stuttgart wird regelmäßig die Beilage „Gottesdienste und kirchliche Veranstaltungen“ beigelegt.

Einzelverkaufspreis 1,70 Euro. Monatlicher Bezugspreis durch Zusteller am Ort oder durch Postbezug 6,70 Euro. Jährlich 80,40 Euro. Ermäßigung für Studenten und Vikare auf Nachweis 39,– Euro. Sollten Sie uns ein SEPA-Last-schriftmandat erteilt haben, werden wir die künfti-gen Berechnungs zeiträume mit den Ihnen bekann-ten Daten Ihrem Konto belasten. Den Preis entnehmen Sie bitte dem Impressum. Abbestellungen sind nach Ablauf des vertraglich vereinbarten Bezugszeitraums mit einer Frist von 6 Wochen zum Quartalsende an ihre ortansässige Agentur oder schriftlich an den Verlag zu richten.

Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt, Streik oder Aussperrung besteht kein Anspruch auf Entschädigung.

Druck: Bechtle Druck & Service, 73730 Esslingen, Zeppelinstraße 116

Nachdruck nur mit vorheriger Genehmigung des Verlages. Veröffentlichung oder Rücksendung un-verlangt eingesandter Manuskripte, Bilder, Bücher oder elektronischer Datenträger erfolgt nicht.

www.konpress.de

Anzeigenschluss jeweils 12 Tage vor Erscheinen

Mitglied des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik

Redaktionsschluss: 8. Juni 2015

Für Augen & Ohren

Maulbronn (Dekanat Mühlacker)

„Neue Welten“ heißt das Konzert für Marimba und Streicher vom Mandelring Quartett (Foto) und der polnischen Marimba-Spezialistin Katarzyna Mycka. Aufgeführt werden das Streichquartett D-Dur von Felix Mendelssohn Bartholdy, die Konzerte für Marimba und Streicher von Emmanuel Séjourné und Ney Rosauro, sowie das Streich-quartett F-Dur von Antonin Dvorák.

◼ 14. Juni, Kloster, Laienrefekto-rium, 18 Uhr.

Neckartailfingen

Unter dem Titel „Familienbande“ musizieren Fabian Wöhrle und Alex-ander Strauss Werke des Barock und der Frühklassik – von Gabrieli, Händel und Soler –, die für Truhen-orgel und Cembalo gesetzt sind. Der Eintritt ist frei, Spenden erbeten.

◼ 14. Juni, Martinskirche, 19.30 Uhr.

Heilbronn

Eine Orgelnacht mit drei Konzerten findet anlässlich der genau vor 50 Jahren erfolgten Einweihung der Rensch-Orgel statt. 19 Uhr, „Chor und Orgel“: Werke von Johann Se-bastian Bach, Joseph Gabriel Rhein-berger und Hugo Wolf, mit Cantus Vocalis. 20.30 Uhr, „Bläser und Or-gel“: Werke für Blechbläser und Or-gel, mit dem Posaunenchor Con Fuo-co und Rahel und Hans-Martin Braunwarth, Orgel. 22 Uhr, „Stumm-film und Orgel“: Andreas Benz im-provisiert Orgel musik zum Stumm-film „Der Glöckner von Notre Da-me“. Der Eintritt ist frei.

◼ 13. Juni, Christuskirche, 19 Uhr.

Kirchberg (Dekanat Sulz am Neckar)

Ein Konzert im Rahmen der Kirchberger Klostermusik gibt der Horber Gospelchor „Gospeltrain“. Das Motto des Programms heißt Amazing grace – geboten werden Gospels und Spirituals. Geleitet wird der Chor von Winfried Bentele.

◼ 14. Juni, Kloster Kirchberg, Johanniskirche, 16 Uhr.

Ludwigsburg

Auf dem Programm des Konzertes des Urban Piano Trios stehen Wer-ke von Joseph Haydn (Klaviertrio

G-Dur „Alla ungarese“) und Ludwig van Beethoven (Klaviertrio in B-Dur, op. 97 „Erzherzog“).

◼ 14. Juni, Friedenskirche, 11.30 Uhr.

Schwäbisch Gmünd

Auf Veeh-Harfen spielt „Arpeggio“, ein aus Musikern mit und ohne Be-hinderung zusammengesetztes En-semble, Musik aus der Romantik. Dabei sind auch die Sängerinnen An-nette Wohlfahrt und Evi Reißmann.

◼ 14. Juni, Forum Schönblick, 16 Uhr.

Stuttgart-Bad Cannstatt

Johann Sebastian Bachs Wohltempe-riertes Klavier an zwei Abenden: Es spielen Jörg-Hannes Hahn (Teil 1, Samstag) und Wolfgang Zerer (Teil 2, Sonntag) am Cembalo.

◼ 13. Juni und 14. Juni, Stadtkir-che, 20 Uhr.

Jörg-Hannes Hahn spielt in Bad Cannstatt Teil 1 des Wohl-temperierten Klaviers von Bach.Foto: Roberto Bulgrin

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 24 / 2015

Wohin im Land 39

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Augenblick

Überraschende Züge Von Arnd Bäucker

Foto: rimmdream/Fotolia

Zwei Jungen haben sich über ein Schachbrett gebeugt. Bauern, Läufer, Springer stehen bereit. Schon bald könnte der Kampf voll entbrennen. Eine Figur schlägt die andere, wird sel-ber geschlagen, und das Feld beginnt, sich zu lichten. Die zwei gehen ganz im Spiel auf. Sie versuchen, nicht nur die aktuelle Aufstellung zu erfassen, son-dern auch die Möglichkeiten. Was pas-siert, wenn..? Was plant der andere? Schach hat man einmal „das königli-che Spiel“ genannt. Weil es wie kein anderes Umsicht, Vorausschau, aber auch einen gewissen Instinkt erfor-dert. Der Spieler benötigt mathemati-sche und emotionale Intelligenz: Nicht nur Verständnis, sondern auch ein Ge-fühl dafür, wie der Gegner vorgehen wird und wie viel man riskieren kann.Macht Schachspielen also klug? Ja, in dem Sinne, dass es lehrt, bestimmte

Zusammenhänge zu verstehen. Das ist zweifellos ein Zeichen von Klugheit. Wer es schafft, komplizierte Situatio-nen richtig zu deuten, der ist gut ge-wappnet für die Aufgaben und Heraus-forderungen, die das Leben stellt.Allerdings nicht für alle Aufgaben. So großartig Schach mit seinen unendlich vielen Variationen auch ist, es bleibt dennoch ein Spiel mit einem begrenz-ten Ziel: den anderen schachmatt zu setzen. Strategisch, mathematisch und psychologisch hochinteressant. Aber kein Abbild des ganzen Lebens. Wer wirklich klug ist, der weiß, dass es im Leben nicht nur um das Gewinnen oder Verlieren geht, um Erfolg oder Nichterfolg. Wer das Leben wirklich in seiner ganzen Vielfalt lebt und bejaht, der weiß, dass manchmal gerade die, die verlieren, besondere Zuwendung verdienen. Und dass, anders als beim

Schach, die Verlierer nicht unbedingt die sind, die schlechter gespielt haben. Auch Schachcomputer können Men-schen besiegen. Aber das wirkliche Leben kennt noch ganz andere Kate-gorien. Was ist mit Schuld, was mit Gnade und Barmherzigkeit, mit Ver-söhnung und Vergebung? Was Gott mit den Menschen vorhat, ist größer als jedes Spiel. Nicht selten fängt seine Geschichte dort an, wo jemand im Leben schachmatt gesetzt worden ist. Da wird dann nicht mehr nach ma-thematischer Brillanz und überragen-der Psychologie gefragt.Gönnen wir den Jungen ihre Freude am königlichen Spiel. Es ist eine hervorra-gende Schule für Strategie, Planung, Psychologie. Aber nur begrenzt für Le-bensklugheit. Die ganz überraschenden Züge, die Gott manchmal macht, kom-men da nicht vor.