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Klasse! Das Medienprojekt für die Klassen 8 und 9 2015/2016

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Klasse!Das Medienprojekt für die Klassen 8 und 9

2015/2016

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

Inhalt

A L L G E M E I N E S

Das Projekt S E I T E 5

Ihre Ansprechpartner S E I T E 7

K A P I T E L 1 Journalistische Darstellungsformen S E I T E 8

K A P I T E L 2 Aufbau einer Zeitung S E I T E 44

K A P I T E L 3 Medium und Meinung S E I T E 63

K A P I T E L 4 Der Verlag NEUE OZ S E I T E 85

K A P I T E L 5 Praktische Tipps und Übungen S E I T E 106

Schüler-/Lehrer-Fragebogen S E I T E 132

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

KLASSE! ist ein medienpädagogisches Projekt des Verlages Neue Osnabrücker Zeitung, Breiter Gang 10 –16, Große Straße 17–19, 49074 Osnabrück

Das KLASSE!-Unterrichtsmaterial ist erarbeitet von: Kathrin Pohlmann, Redakteurin und Projektleiterin, Neue OZ, Osnabrück Cornelia Achenbach, Kristina Hoppe und Michael Schwager, Redakteure, Neue OZ, Osnabrück

Konzeption: Peter Krones, Würzburg

Pädagogische, didaktische und methodische Beratung: Werner Dünisch, Dr. Thomas Goll, Günter Mensch, Monika Rom

Grafik: Heike Grigull, Reiner Stroeve (Neue OZ)

Schirmherrschaft: Kultusminister Dr. Bernd Althusmann

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!Klasse!

h Vier Wochen Frei-Abonnement für KLASSE!-Schüler

h Lehrmaterial zu folgenden Themen

1. Journalistische Darstellungsformen 2. Aufbau einer Zeitung 3. Medium und Meinung 4. Der Verlag NEUE OZ 5. Praktische Tipps zur Pressearbeit

h Redakteure stehen KLASSE!-Klassen Rede und Antwort

h Veröffentlichung von KLASSE!-Artikeln

h Besichtigung der NEUEN OZ

Die Redaktion und der Verlag NEUE OZ freuen sich sehr, dass Sie und Ihre Klasse bei KLASSE! dabei sind. Wir wünschen Ihnen beim Umgang mit der Zeitung in der Schule sehr viel Erfolg!

Kathrin Pohlmann Projektleiterin

Das Medienprojekt für die Klassen 8 und 9

2014/15

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

Das Projekt

h 1. Lehrmaterial • Sie finden in dieser Lehrmappe Arbeitsunterlagen für Lehrer und Schüler.

• Sie können diese Materialien so einsetzen, wie sie in Ihren individuellen Unterricht passen.

• Sie müssen selbstverständlich nicht alle Kapitel behandeln, sondern nur diejenigen, die Ihrem Lehrplan entsprechen und zu den Lernvoraussetzungen Ihrer Klasse passen.

• Projektdauer und Projekttermine liegen völlig in der Hand des Lehrers.

• Die in dieser Lehrmappe angebotenen Übungen sollen Ihnen lediglich als Anregungen dienen. Um eine möglichst große Bandbreite zu haben, sind Übungen verschiedener Schwierigkeitsgrade angegeben. Die Schwierigkeitsstufe vieler Übungen können Sie am besten individuell mit verschiedenartigen Texten aus der aktuellen Zeitung variieren.

h 2. Zeitungsbestellung • Sie erhalten zum Zeitpunkt Ihrer Wahl für vier Wochen die Tageszeitung in die Schule geliefert. Bitte

haben Sie Verständnis, dass Ausnahmen von den auf dem Anmeldebogen vorgegebenen Terminen nicht möglich sind. Immerhin müssen wir im KLASSE!-Projekt rund 10.000 Schüler-Abos logistisch realisieren. Eine Lieferung an die Privatadressen von Lehrern oder Schülern ist nicht möglich. Die Schüler-Abonnements sind für die Schüler kostenlos.

• Sie erhalten pro Schüler eine Zeitung plus zwei Exemplare für die Klasse (zum Ausschneiden, Aushang etc.).

• Die Pakete werden in den frühen Morgenstunden an die Schulen geliefert.

• Sollte es Probleme bei der Lieferung geben (falsche Ablagestelle, Zeitungszahl, falsche Uhrzeit etc.), bitte sofort melden! Wir bemühen uns, Fehler umgehend abzustellen. Ihr Kontakt ist unser Vertrieb, Telefon (0541) 310-261.

h 3. Besuch von Redakteuren • Die Redaktion ist bemüht, so viele Klassen wie möglich zu besuchen und Lehrern und Schülern Rede und

Antwort zu stehen. Erfahrungsgemäß wünschen rund ein Viertel der teilnehmenden Klassen den Besuch eines Redakteurs. Wenn Sie Interesse an einem Redakteurs-Besuch haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Ansprechpartner in der jeweiligen Lokalredaktion (siehe Seite 7).

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

Das Projekt

h 4. Zeitungsbesichtigung • Wenn Sie und Ihre Klasse mehr über die Zeitungen aus dem Verlag Neue OZ erfahren wollen, bieten wir

Ihnen von Montag bis Freitag Zeitungsführungen in Osnabrück an. Start ist in der Regel um 9.30 Uhr. Für die Führung durch das Druckzentrum planen Sie bitte drei Stunden ein.

• Anmeldungen bei Frau Petra Weißler, Telefon (05 41) 310-229. Bitte rechtzeitig anmelden, da die Termine immer schnell ausgebucht sind.

h 5. Veröffentlichung von Schülerartikeln Die Redaktion bietet im Rahmen des KLASSE!-Projektes an, von Teilnehmer-Klassen erarbeitete Artikel zu

veröffentlichen. Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre neuen Kenntnisse über das Medium Zeitung nutzen und geeignete journalistische Dar stellungsformen für ihr Thema suchen. Die Themen können von den Schülerinnen und Schülern in ihrem Umfeld gesucht werden (s. Kapitel 5, Praktische Tipps und Übungen). Pro Klasse können mehrere Beiträge veröffentlicht werden.

h 6. KLASSE!-Artikelwettbewerb Alle veröffentlichten Schülerartikel nehmen automatisch an einem Artikelwettbewerb der Neuen Osnabrücker

Zeitung teil und werden von einer Jury bewertet. Auf die Gewinner warten attraktive Preise. Die Verleihung des KLASSE!-Preises von NOZ MEDIEN findet im Dezember 2014 in Osnabrück statt. Über den Wettbewerb wird in der NOZ und ihren Bezirksausgaben berichtet.

h 7. Reporter-Werkstatt Für einzelne, besonders interessierte Schülerinnen und Schüler besteht die Möglichkeit, an einer Reporter-

Werkstatt teilzunehmen. Reporter-Werkstatt heißt: Wir besuchen mit einer Gruppe von maximal 15 Teilnehmern Orte, an denen zu festgelegten Themen recherchiert und unter Anleitung eines Redakteurs geschrieben werden kann. Die Beiträge werden auf einer Sonderseite veröffentlicht. Dieses Angebot richtet sich vor allem an Lehrer, die keine Gelegenheit haben, mit der ganzen Klasse Artikel zu produzieren. Lehrer-Begleitung ist nicht erforder-lich, aber auf Wunsch möglich (Beispiel s. S. 123)

h 8. Die KLASSE!-Abschlussbefragung Wir bitten Sie, sich ein bisschen Zeit für die Abschlussfragebögen zu nehmen. Sie helfen uns damit bei der

Projektauswertung. Je genauer wir Ihre Anforderungen an uns kennen, desto besser können wir die folgenden KLASSE!-Projekte auf Ihren Bedarf zuschneiden. Die Kopiervorlagen für die Abschlussfragebögen finden Sie am Ende von Kapitel 5 dieses Bandes. Es gibt einen Abschlussfragebogen für Lehrer und einen Abschluss-fragebogen für Schüler.

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

Ansprechpartnerin der NEUE-OZ-Redaktion und in den Lokalredaktionen

NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG Vermittlung Neue OZ Telefon 05 41/ 310 - 0

KLASSE!-Projektleitung Lokalredaktionen Osnabrück, Osnabrücker Land, Rund um Osnabrück

Kathrin Pohlmann, Projektleitung Telefon 05 41/310-685 [email protected] Sekretariat, Telefon 05 41/310 -228

MELLER KREISBLATT Christoph Franken, Telefon 0 54 22/7 04 95-11 [email protected]

WITTLAGER KREISBLATT Andreas Schnabel, Telefon 0 54 72/94 34 -10 [email protected]

BRAMSCHER NACHRICHTEN Heiner Beinke, Telefon 0 54 61/93 00 -10 [email protected]

BERSENBRÜCKER KREISBLATT Jürgen Ackmann, Telefon 0 54 31/94 06 -14 [email protected]

LINGENER TAGESPOST Carsten van Bevern, Telefon 05 91/8 00 09 -14 [email protected]

MEPPENER TAGESPOST Tim Gallandi, Telefon 0 59 31/940 -149 [email protected]

EMS-ZEITUNG Gerd Schade, Telefon 0 49 61/808 -14 [email protected]

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

1. Die Nachricht ....................................................................................................... S E I T E 9

2. Der Kommentar ................................................................................................. S E I T E 19

3. Die Reportage ...................................................................................................... S E I T E 22

4. Das Foto .................................................................................................................... S E I T E 24

5. Das Interview ........................................................................................................ S E I T E 26

6. Die Kritik ................................................................................................................... S E I T E 28

7. Die Glosse................................................................................................................ S E I T E 30

8. Die Karikatur ......................................................................................................... S E I T E 32

9. Der Comic ............................................................................................................... S E I T E 34

10. Die Grafik ................................................................................................................. S E I T E 36

11. Service ....................................................................................................................... S E I T E 38

12. Der Leserbrief ...................................................................................................... S E I T E 41

13. Leser-Aktionen ................................................................................................... S E I T E 43

h Journalistische Darstellungsformen sind das Handwerkszeug der Redakteure, das sie je nach Thema und nach Bedeutung anwenden.

h In diesem Kapitel finden Sie zu den oben aufgeführten Darstellungs formen Hintergrund-Informationen und Beispiele.

Journalistische Darstellungsformen

K A P I T E L 1

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

h Wer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . macht?

h Was . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .?

h Wann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .?

h Wo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .?

h Wie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .?

h Warum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .?

h Welche Quelle hat dies der Zeitung mitgeteilt ?

Die Nachricht muss die W-Fragen beantworten

Die Nachricht ist das Herz der Zeitung. Im Mittelalter hatte das Wort „Zeitung“ die Bedeutung von „Nachricht, Neuigkeit“. Die Nachricht schildert etwas, was geschehen ist, oder kündigt etwas an, was geschehen wird.

h News is what’s different = Nur was sich vom Alltäglichen unterscheidet, ist eine Nachricht.

Hund beißt Mann = kommt oft vor, alltäglich = KEINE NACHRICHT Mann beißt Hund = selten, unterscheidet sich vom Üblichen = NACHRICHT

Die Auswahl, welche Nachrichten in die Zeitung kommen, treffen die Redakteure. Diese Auswahl ist von vielen Faktoren abhängig (siehe Kapitel „Medium und Meinung“). Das Schreiben einer Nachricht ist ein Handwerk, das erlernt werden muss.

1 Journalistische Darstellungsformen 1. Die Nachricht

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

1 Journalistische Darstellungsformen 1. Die Nachricht

Ein Beispiel:

h Wer? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Walker

h Was? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tod

h Wann? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . am Samstag

h Wo? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kalifornien

h Warum? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Autounfall

h Wie? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wagen raste gegen einen Baum

h Welche Quelle? . . . . . . . . . . . . . . . . . Agent

Diese Nachricht erschien am 2. Dezember 2013 in allen Ausgaben der Neuen OZ.

dpa LOS ANGELES. Derdurch die „The Fast and theFurious“-Rennfilme bekanntgewordene US-SchauspielerPaul Walker ist tot. Der 40-Jährige starb am Samstag(Ortszeit) als Beifahrer, alsder Sportwagen gegen einenBaum raste, wie das PortalTMZ.com unter Berufung aufWalkers Sprecher meldete.Auch der Fahrer sei bei demUnfall in Kalifornien gestor-ben. Die Polizei bestätigtenur die Unfallumstände,wollte sich zur Identität derToten zunächst nicht äußern.Der Unfall ereignete sich inSanta Clarita nördlich vonLos Angeles. Laut TMZ.comkam der Wagen von der Stra-ße ab, prallte gegen einenBaum, explodierte und gingin Flammen auf. Auf Twitterteilte die Polizei mit, dass beidem Unfall Geschwindigkeiteine Rolle gespielt habe.

Paul Walkerstirbt bei

Autounfall

Paul Walker ist bei einemUnfall gestorben. Foto: Reuters

h Wer?

h Was?

h Wann?

h Wie?

h Welche Quelle?

h Wo?

h Warum?

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1 Journalistische Darstellungsformen 1. Die Nachricht Schülerbogen

Ein Beispiel:

Ziehe die Pfeile!

Trage ein, welche W-Fragen beantwortet sind!Auf welche W-Fragen geht der Text besonders ein?

Paul Walker

Tod

am Samstag

Kalifornien

Autounfall

Wagen raste gegen einen Baum

Agent

dpa LOS ANGELES. Derdurch die „The Fast and theFurious“-Rennfilme bekanntgewordene US-SchauspielerPaul Walker ist tot. Der 40-Jährige starb am Samstag(Ortszeit) als Beifahrer, alsder Sportwagen gegen einenBaum raste, wie das PortalTMZ.com unter Berufung aufWalkers Sprecher meldete.Auch der Fahrer sei bei demUnfall in Kalifornien gestor-ben. Die Polizei bestätigtenur die Unfallumstände,wollte sich zur Identität derToten zunächst nicht äußern.Der Unfall ereignete sich inSanta Clarita nördlich vonLos Angeles. Laut TMZ.comkam der Wagen von der Stra-ße ab, prallte gegen einenBaum, explodierte und gingin Flammen auf. Auf Twitterteilte die Polizei mit, dass beidem Unfall Geschwindigkeiteine Rolle gespielt habe.

Paul Walkerstirbt bei

Autounfall

Paul Walker ist bei einemUnfall gestorben. Foto: Reuters

h Wer?

h Warum?

h Was?

h Wann?

h Wie?

h Welche Quelle?

h Wo?

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1 Journalistische Darstellungsformen 1. Die Nachricht

h In einer Nachricht müssen alle W-Fragen beantwortet werden, die notwendig sind, damit die Leser die Nachricht verstehen können.

h Eine Nachricht beginnt immer mit dem Wichtigsten, dem Ereignis.

Richtig: Die deutsche Wirtschaft sieht ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit durch zuneh-menden Fachkräftemangel und „Bildungsarmut“ bei den Jugendlichen bedroht. . .

Kern der Nachricht: Das wichtigste an der Nachricht war für den Verfasser: Die Wirtschaft sieht ihre Wettbewerbsfähigkeit bedroht. Dieser Kern der Nachricht wird mit weiteren Antworten auf die W-Fragen ergänzt (die Zahlen, die zur Lagebeurteilung durch die Wirtschaftsverbände führten, die Angaben entstammen der Studie eines wissenschaftlichen Instituts).

Kern der Nachricht: Fast jeder zehnte Schüler schafft keinen Hauptschulabschluss – auch dies hätte als Kern der Nachricht in den Vordergrund gestellt werden können. Die Bewertung dieser Zahl durch die Wirtschaft wäre dann im zweiten Teil der Nachricht genannt worden.

Wichtig: Was das Wichtigste an einer Nachricht ist, ist gelegentlich nicht eindeutig. Es hängt unter anderem von der Zielgruppe ab, aber auch von Einschätzungen durch Verfasser oder Redakteur.

Falsch: Schüler und Eltern jammern über fehlende Lehrstellen. Statt dessen sollten die jungen Leute lieber rechtzeitig ihre Hausaufgaben machen – im wahrsten Sinnen des Wortes. Denn fast jeder zehnte Schüler eines Jahrgangs schafft keinen Hauptschulabschluss, wie das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft jetzt in einer Studie herausfand. Die Studie wurde am Montag in München veröffentlicht

Ein solcher, sehr stark kommentierender Stil ist für eine Nachricht ungeeignet. Bei anderen journalistischen Darstellungsformen, beispielsweise dem Kommentar oder der Glosse, kann hingegen durchaus gewertet werden.

Einleitungen oder Hinführungen gibt es in der Darstellungsform Nachricht nicht. Bei anderen journalistischen Darstellungsformen, beispielsweise der Reportage, kann man durchaus mit szenischen Schilderungen einsteigen.

Übungstext

Deutsche Wirtschaft beklagt Bildungsarmut Studie: Ein Fünftel bricht Berufsschule ab

dpa Berlin – Die deutsche Wirtschaft sieht ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit durch zunehmenden Fach-kräftemangel und „Bildungsarmut“ bei den Jugendlichen bedroht. Fast jeder zehnte Schüler eines Jahrgangs schafft keinen Hauptschulabschluss, mehr als jeder fünfte Jugendliche scheitert in der Berufsschule. Dies geht aus einer am Montag in München veröffentlichten Studie des arbeitgeber-nahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor. Danach ist der Anteil der Abbrecher an beruflichen Schulen in den vergangenen zehn Jahren von 16,3 Prozent auf 22,8 Prozent gestiegen. 2004 hätten 240 000 Jugendliche ihre Berufsschule oder das Berufsvorbereitungsjahr ohne Abschluss verlassen. Verwiesen wird auf die PISA-Studie, wonach gut jeder fünfte 15-Jährige als „Risikoschüler“ eingestuft wird, weil er allenfalls einfachste Aufgaben im Lesen oder Rechnen beherrscht.

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

1 Journalistische Darstellungsformen 1. Die Nachricht

Beispiel: Düsseldorf (dapd) Jürgen Klinsmann hat mit deutlichen Worten auf die Kritik des deutschen Nationalmannschaftskapitäns Philipp Lahm in dessen Buch „Der feine Unter-schied" reagiert. „Solche Äußerungen, die Philipp gemacht hat, sind absolut unqualifiziert und nicht angebracht. Das haben ihm inzwischen ein paar Leute schon gesagt", sagte der ehemalige Bundestrainer im „ZDF-Sportstudio" am Samstagabend. Lahm hatte Klinsmann in seinem Buch insbesondere in dessen Zeit als Bayern-Trainer taktische Mängel vorgeworfen. Man habe fast nur Fitness trainiert. Nach sechs bis acht Wochen sei klar gewesen, dass es unter Klinsmann nicht gehen würde, schrieb Lahm.

Hier wird eine Meinungsäußerung von Jürgen Klinsmann zur Nachricht.

Wichtiger Unterschied: • Der Kern der Nachricht lautet nicht: „Solche Äußerungen, die Philipp gemacht hat,

sind absolut unqualifiziert und nicht angebracht.“

• Der Kern der Nachricht lautet: „Jürgen Klinsmann kritisiert, dass solche Äußerungen, die Philipp Lahm gemacht habe, absolut unqualifiziert und nicht angebracht seien“

Meinungsäußerungen: Es liegt in der Entscheidungsfreiheit der Redaktion, welche Meinungsäußerungen sie abdruckt

und auf welche sie verzichtet. Eine Zeitung achtet auf Ausgewogenheit der publizierten Meinungen.

Zitieren: Das Zitieren einer Meinung heißt nicht zwangsläufig, dass diese Meinung auch die Ansicht der Zeitung darstellt. Im Gegenteil. Eine Zeitung muss im Sinne ihrer Informationspflicht in Nachrichten oft über Meinungsäußerungen berichten, die nicht unbedingt ihrer Meinung entsprechen. Will die Zeitung zum Ausdruck bringen, dass sie mit diesen Meinungsäußerungen, beispielsweise von Po litikern, Sport-lern oder Künstlern, nicht einverstanden ist, dann muss sie zum Stilmittel des Kommentars greifen.

Wahrheit: Eine Zeitung publiziert keine Meinungsäußerungen, weder eigene noch die von anderen, die auf offensichtlichen Unwahrheiten aufbauen.

Auswahl: Eine demokratische Zeitung gewährt undemokratischen Meinungsäußerungen wie Hetzparolen von

rechts- oder linksradikalen Gruppen keinen Raum. Ausnahme: Die Äußerungen führen zu Ereignissen wie Demonstrationen, Straftaten oder Ähnlichem. Dann geht die Informationspflicht vor, und über das Ereignis wird berichtet.

ACHTUNG: In einer Nachricht kann auch über Meinungen berichtet werden.

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h In der aktuellen Zeitung Nachrichten suchen

h Nachrichten aus der aktuellen Zeitung nehmen und auf die W-Fragen untersuchen

h Nachrichten suchen, in denen über Meinungen berichtet wird (Meinungen zitiert werden, zum Beispiel im Sportteil)

h Eine Nachricht aus dem Schulleben schreiben (zum Beispiel: Ankündigung einer Klassenfahrt, Geburtstag eines Lehrers)

h Aus Übungstext 1 eine Nachricht schreiben

h Aus Übungstext 2 die Kommentierungen streichen

h In der Zeitung Nachrichten aus der Heimatgemeinde suchen

h Nachricht über ein Betriebspraktikum schreiben

h Nachrichten zu einem bestimmten Thema suchen, ausschnei-den und in ihrer Entwicklung verfolgen (lokale Themen, nationale Themen, Sportereignisse etc.)

h Die spannendste Nachricht des Tages wählen und täglich an die Pinnwand heften

h Die schönste Nachricht des Tages wählen

h Die schlechteste Nachricht des Tages wählen (lokale Ebene, nationale/internationale Ebene)

Übungen

1 Journalistische Darstellungsformen 1. Die Nachricht

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

1 Journalistische Darstellungsformen 1. Die Nachricht Lehrerbogen

Übungstext 1

Das war eine Aufregung am vergangenen Montag. In aller Herrgottsfrühe fuhren 25 Schülerinnen und Schüler der Voxtruper Hauptschule zusammen mit ihrem Lehrer, Herrn Hofmann, nach Köln. Draußen war es total ne belig. Ziel der Fahrt war ein Fernsehstudio des Senders Super-Sat-TV, wo eine neue Folge der Fernsehshow „Stars gesucht“ gedreht werden sollte. Schon im Bus ließen wir uns die Frühstücksbrote mit Ei und Schinken gut schmecken, und viele Lieder wurden gesungen. Nach sechs Stunden Fahrt kamen wir endlich ins Studio und wurden von Jurymit-glied Bodo Diehlen herzlich begrüßt. Allen Mädchen und Jungen unserer Klasse blieb fast das Herz stehen, als plötzlich sogar Jana Markuseder vor uns stand, die auch zur Jury gehört. Es war sehr spannend, wie Diehlen und Markuseder sich die Kandidaten ansahen und sie abfällig bewerteten. In einer Pause drängte sich unser Mitschüler Marko Mitlewski auf die Bühne und sang den Popsong „Mr. Brown“. Bodo Diehlen war davon so begeistert, dass er Marko sofort in die nächste Show eingeladen hat, die am Samstag ausgestrahlt wird. Nach dem Besuch im Fernseh-studio haben wir uns noch den Dom angesehen. Am Abend ging es mit dem Bus nach Hause. „So einen anstren-genden Tag hab ich schon lange nicht mehr gehabt“, sagte unsere Klassensprecherin Ursula von Leipnitz, die noch ein Foto von unserer Gruppe machte.

Aus diesem Text soll eine Nachricht geschrieben werden. Folgendes ist zu beachten:

h Was ist das Wichtigste in diesem Text? Was ist der Kern der Nachricht? Was gehört nach vorn?

h Welche W-Fragen können mit diesem Text beantwortet werden?

h Welche W-Fragen werden nicht beantwortet? Im journalistischen Ernstfall müssen fehlende W-Fragen – wie Namen, Datum, Uhrzeit, Ort – nachrecherchiert werden. Zur Übung können die fehlenden Angaben von den Schülern erfunden werden.

h Welche Informationen sind in diesem Übungstext völlig unwichtig und überflüssig?

h Eine passende Überschrift formulieren.

So müsste die Nachricht aussehen:

Voxtrup/Köln – Marko Mitlewski aus Voxtrup wird am Samstag in der Fernsehshow „Stars gesucht“ auftreten. Der Schüler wurde von Jury-Mitglied Bodo Diehlen entdeckt, als er mit seiner Klasse zu einem Besuch im Fernsehstudio in Köln war. Markus hatte eine Produktionspause genutzt und den Schlager „Mr. Brown“ vorgesungen. Davon war Diehlen so begeistert, dass er Markus sofort zur aktuellen Sendung einlud, die am Samstag um 20 Uhr auf Super-Sat-TV ausgestrahlt wird.

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

1 Journalistische Darstellungsformen 1. Die Nachricht SchülerbogenÜbungstext 1Das war eine Aufregung am vergangenen Montag. In aller Herrgottsfrühe fuhren 25 Schülerinnen und Schüler der Voxtruper Hauptschule zusammen mit ihrem Lehrer, Herrn Hofmann, nach Köln. Draußen war es total ne belig. Ziel der Fahrt war ein Fernsehstudio des Senders Super-Sat-TV, wo eine neue Folge der Fernsehshow „Stars gesucht“ gedreht werden sollte. Schon im Bus ließen wir uns die Frühstücksbrote mit Ei und Schinken gut schmecken, und viele Lieder wurden gesungen. Nach sechs Stunden Fahrt kamen wir endlich ins Studio und wurden von Jurymit-glied Bodo Diehlen herzlich begrüßt. Allen Mädchen und Jungen unserer Klasse blieb fast das Herz stehen, als plötzlich sogar Jana Markuseder vor uns stand, die auch zur Jury gehört. Es war sehr spannend, wie Diehlen und Markuseder sich die Kandidaten ansahen und sie abfällig bewerteten. In einer Pause drängte sich unser Mitschüler Marko Mitlewski auf die Bühne und sang den Popsong „Mr. Brown“. Bodo Diehlen war davon so begeistert, dass er Marko sofort in die nächste Show eingeladen hat, die am Samstag ausgestrahlt wird. Nach dem Besuch im Fernseh-studio haben wir uns noch den Dom angesehen. Am Abend ging es mit dem Bus nach Hause. „So einen anstren-genden Tag hab ich schon lange nicht mehr gehabt“, sagte unsere Klassensprecherin Ursula von Leipnitz, die noch ein Foto von unserer Gruppe machte.

Aus diesem Text soll eine Nachricht geschrieben werden. Folgendes ist zu beachten:

h Was ist das Wichtigste in diesem Text? Was ist der Kern der Nachricht? Was gehört nach vorn?

____________________________________________________________________

h Welche W-Fragen können mit diesem Text beantwortet werden?

Wer _____________________________________________________________

Was _____________________________________________________________

Wann _____________________________________________________________

Wo _____________________________________________________________

Wie _____________________________________________________________

Warum _____________________________________________________________

h Welche W-Fragen werden nicht beantwortet? (Im journalistischen Ernstfall müssen fehlende W-Fragen – wie Namen, Datum, Uhrzeit, Ort – nachrecherchiert werden. Zur Übung können die fehlenden Angaben von den Schülern erfunden werden.

___________________________________________________________________

h Trage ein, welche W-Fragen fehlen

___________________________________________________________________

h Welche Informationen sind in diesem Übungstext völlig unwichtig und überflüssig?

___________________________________________________________________

h Formuliere eine passende Überschrift

___________________________________________________________________

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

Übungstext 2

Peanut aus North Carolina ist der „hässlichste Hund der Welt“Petaluma (dpa) - Es war ausgerechnet Peanuts Hässlichkeit, die das Herz von Frauchen Holly Chandler erweichen ließ: Jetzt ist der bedauernswerte Vierbeiner Sieger des Wettbewerbs «Hässlichster Hund der Welt» im kalifor-nischen Petaluma. Insgesamt traten 29 Hunde im Kampf um 1500 Dollar Preisgeld gegeneinander an, wie der Sen-der NBC berichtete. „Lassen Sie sich nicht von seinen Zähnen schrecken. Er knurrt nicht“, sagte Chandler zum leicht furchterregenden Äußeren ihres kleinen Lieblings. Neun Monate habe Peanut in einem Tierheim verbracht, bevor sie den mittlerweile zwei Jahre alten Hund bei sich aufgenommen habe. Peanuts Aussehen rühre unter an-derem von Verbrennungen her, die er erlitten habe: «Er hat keine Lippen mehr. Ebenso keine Augenlider, also kann er seine Augen nicht schließen, deshalb tränen seine Augen», sagte Chandler, die mit dem Hund in North Carolina lebt, dem Sender CBS. „Die Tränen laufen ihm in die Nase, weshalb er diese kleinen netten Rotzbläschen hat. Das ist großartig, das gehört zu seinem Charakter“, schwärmte die Besitzerin. Der „Hässlichste Hund der Welt“ wird bereits seit einem Vierteljahrhundert gekürt.

h Welche W-Fragen werden beantwortet?

h Welches ist der Kern dieser Nachricht? Peanut aus North Carolina gewinnt Wettbewerb „Hässlichster Hund der Welt“

h Wo wird in diesem Artikel kommentiert? An einigen Stellen sind zu Übungszwecken Wertungen in die Nachricht eingebaut („ist der bedauernswerte Vierbeiner“ oder „zum leicht furchterregenden Äußeren ihres kleinen Lieblings“)

Die Nachricht erschien in zahlreichen Zeitungen. Die Meldung war von der Nachrichtenagentur dpa verbreitet worden.

Nachrichten dieser Art nennt man in der Fachsprache „soft news“. Weiche, leichte Nachrichten dienen nicht nur der Information, sondern auch dem Unterhaltungswert der Zeitung. Im Gegensatz dazu gibt es die harten Nach-richten, die „hard news“. Die meisten der „hard news“ findet man in der Neuen OZ und ihren Regionalausgaben auf der Titelseite und auf der Seite „Nachrichten“.

Übungen: Eine „weiche“ und eine „harte“ Nachricht in der Zeitung suchen. Eine „weiche“ und eine „harte“ Nachricht im Lokalteil der Zeitung suchen.

1 Journalistische Darstellungsformen 1. Die Nachricht Lehrerbogen

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

Übungstext 2

Peanut aus North Carolina ist der „hässlichste Hund der Welt“Petaluma (dpa) - Es war ausgerechnet Peanuts Hässlichkeit, die das Herz von Frauchen Holly Chandler erweichen ließ: Jetzt ist der bedauernswerte Vierbeiner Sieger des Wettbewerbs «Hässlichster Hund der Welt» im kalifor-nischen Petaluma. Insgesamt traten 29 Hunde im Kampf um 1500 Dollar Preisgeld gegeneinander an, wie der Sen-der NBC berichtete. „Lassen Sie sich nicht von seinen Zähnen schrecken. Er knurrt nicht“, sagte Chandler zum leicht furchterregenden Äußeren ihres kleinen Lieblings. Neun Monate habe Peanut in einem Tierheim verbracht, bevor sie den mittlerweile zwei Jahre alten Hund bei sich aufgenommen habe. Peanuts Aussehen rühre unter an-derem von Verbrennungen her, die er erlitten habe: «Er hat keine Lippen mehr. Ebenso keine Augenlider, also kann er seine Augen nicht schließen, deshalb tränen seine Augen», sagte Chandler, die mit dem Hund in North Carolina lebt, dem Sender CBS. „Die Tränen laufen ihm in die Nase, weshalb er diese kleinen netten Rotzbläschen hat. Das ist großartig, das gehört zu seinem Charakter“, schwärmte die Besitzerin. Der „Hässlichste Hund der Welt“ wird bereits seit einem Vierteljahrhundert gekürt.

h Beantworte die W-Fragen:

Wer _______________________________________________ ?

Was _______________________________________________ ?

Wann _______________________________________________ ?

Wo _______________________________________________ ?

Wie _______________________________________________ ?

Warum _______________________________________________ ?

h Formuliere den Kern der Nachricht:

___________________________________________________________________

h Wo wird in diesem Artikel kommentiert?

___________________________________________________________________

h Suche in der Zeitung eine „weiche“ und eine „harte“ Nachricht . Suche im Lokalteil eine „weiche“ und eine „harte“ Nachricht.

1 Journalistische Darstellungsformen 1. Die Nachricht Schülerbogen

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

Meinung des Autors

Wertung ist im Kommentar wichtig

Apelle und Forderungen

Fakten und Stand-punkte abwägen

1 Journalistische Darstellungsformen 2. Der Kommentar Lehrerbogen

Der Kommentar stand am 25. Juli 2014 in der Neuen OZ und ihren Regionalausgaben.

ie US-Debatte über„humanes Hinrichten“

ist abstoßend. Ob Giftsprit-ze, elektrischer Stuhl, Toddurch Gas, Erhängen, Er-schießen – kein Mord isthuman, auch kein staatlichvollzogener. Die Todesstra-fe verstößt gegen Men-schenrechte, sie wider-spricht dem Schöpfungs-gedanken, sie ist ein per-verser Racheakt, mit demsich die Staatsgewalt alsnicht weniger schändlichoffenbart als diejenigen,die sie zu bestrafen sucht.

Die EU-Grundrechte-charta fordert, sich für dieAbschaffung einzusetzen.2011 führte Brüssel einevielfach gelobte Ausfuhr-kontrolle für eine Zutat derUS-Giftspritzen ein – aufDruck eines Gesundheits-ministers namens PhilippRösler. Nun fehlt den USA

Ddas Gift. Mit Folgen: NeueCocktails bereiten den De-linquenten Todesqualen.Mancherorts wurden elekt-rische Stühle reaktiviert,die als besonders grausamgelten. Zwar verbietet dasUS-Recht grausame Be-strafungen – diskutiertwird darüber trotzdem, et-wa, ob es nicht gerecht sei,wenn sehr brutale Mörderlänger leiden.

In 32 von 50 US-Staatengibt es die Todesstrafe. Vorallem Texas tut sich nega-tiv hervor, hier wurden mit500 Vollstreckungen seit1976 mit Abstand die meis-ten Menschen getötet. DieMehrheit der US-Bürgerbefürwortet dies. Dennochdarf die Kritik aus Europanicht leiser werden. Jedeeinzelne Hinrichtung isttrauriger Anlass, diese Pra-xis erneut zu verurteilen.

[email protected]

Von Melanie Heike Schmidt

KOMMENTAR

Abstoßende Debatte

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

Übung

Ziehe die Pfeile

1 Journalistische Darstellungsformen 2. Der Kommentar Schülerbogen

Meinung des Autors

Wertung ist im Kommentar wichtig

Apelle und Forderungen

Fakten und Stand-punkte abwägen

ie US-Debatte über„humanes Hinrichten“

ist abstoßend. Ob Giftsprit-ze, elektrischer Stuhl, Toddurch Gas, Erhängen, Er-schießen – kein Mord isthuman, auch kein staatlichvollzogener. Die Todesstra-fe verstößt gegen Men-schenrechte, sie wider-spricht dem Schöpfungs-gedanken, sie ist ein per-verser Racheakt, mit demsich die Staatsgewalt alsnicht weniger schändlichoffenbart als diejenigen,die sie zu bestrafen sucht.

Die EU-Grundrechte-charta fordert, sich für dieAbschaffung einzusetzen.2011 führte Brüssel einevielfach gelobte Ausfuhr-kontrolle für eine Zutat derUS-Giftspritzen ein – aufDruck eines Gesundheits-ministers namens PhilippRösler. Nun fehlt den USA

Ddas Gift. Mit Folgen: NeueCocktails bereiten den De-linquenten Todesqualen.Mancherorts wurden elekt-rische Stühle reaktiviert,die als besonders grausamgelten. Zwar verbietet dasUS-Recht grausame Be-strafungen – diskutiertwird darüber trotzdem, et-wa, ob es nicht gerecht sei,wenn sehr brutale Mörderlänger leiden.

In 32 von 50 US-Staatengibt es die Todesstrafe. Vorallem Texas tut sich nega-tiv hervor, hier wurden mit500 Vollstreckungen seit1976 mit Abstand die meis-ten Menschen getötet. DieMehrheit der US-Bürgerbefürwortet dies. Dennochdarf die Kritik aus Europanicht leiser werden. Jedeeinzelne Hinrichtung isttrauriger Anlass, diese Pra-xis erneut zu verurteilen.

[email protected]

Von Melanie Heike Schmidt

KOMMENTAR

Abstoßende Debatte

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1 Journalistische Darstellungsformen 2. Der Kommentar SchülerbogenÜbung h Wie lautet die dem Kommentar zu Grunde liegende Nachricht?

___________________________________________________________________

hSuche drei Textstellen, in denen der Autor deutlich seine Meinung äußert.

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

hTextstellen, in denen Meinung geäußert wird, mit Pfeilen zuordnen.

Der KommentarKommentare gibt es zu verschiedenen Themen aus allen Bereichen: Politik, Sport, Wirtschaft, Lokales.

Der Kommentator muss immer seinen Namen nennen.

Der Kommentator gibt seinen Standpunkt den Lesern bekannt. Diese können mit dieser Meinung einverstanden sein oder sie auch ablehnen.

Anregung zur MeinungsbildungDer Kommentator kann verschiedene Meinungen nebeneinander stellen und sich für eine Aussage entscheiden. Selbstverständlich kann sich auch bei dieser Form der Kommentierung der Leser frei für eine Meinung entscheiden.

Wer die dazugehörige Nachricht nicht kennt, kann mit dem Kommentar im Regelfall nichts anfangen.

Nur aktuelle Themen werden in der Tageszeitung kommentiert, keine Weltanschauungen.

Übungen h Aus der aktuellen Zeitung einen Kommentar lesen. Wie lautet die Nachricht, die dem Kommentar zu Grunde liegt? An welcher Stelle in der Zeitung ist diese Nachricht zu finden?

h Aus der aktuellen Zeitung einen Kommentar lesen. Die Grundaussage dieses Kommentars in einem eigenen Satz neu beschreiben.

h Aus verschiedenen Teilen der Zeitung (Sport, Lokales, Politik etc.) eine Nachricht auswählen und diese mit einer eigenen Meinung bewerten. Kann man auch anderer Meinung sein?

h Zu einer aktuellen Nachricht einen Kommentar schreiben (in verschiedenen Längen).

h Zu einem aktuellen Thema einen Kommentar aus einer Zeitung des Verlages Neue OZ nehmen und mit dem Kommentar einer anderen Zeitung vergleichen.

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1 Journalistische Darstellungsformen 3. Die Reportage

Die Reportage „Expeditionen ins Leben“ ist am 12. August 2014 in der Neuen OZ erschienen.

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Wer seinen Blick im Hum-mert-Bus von hinten über dieSitzreihen wandern lässt,sieht vor allem eines: wogen-de weiße und graue Dauer-wellen. Langsam schaukeltder Bus die singenden Senio-ren durch das satte Grün desEmslands. Die 18 Reisendenohne Koffer, die eine Damp-ferfahrt auf der Ems ansteu-ern, müssen ihr „Valeri, Vale-ra“ jedoch unterbrechen, alsBusfahrerin Greetlies auf ei-ne kleine Brücke schwenkt,die zum Anleger „Haneken-fähr“ führt. „Freunde, daswird knackig eng“, ruftGreetlies ins Mikro. Die Er-grauten drücken ihre Nase andie Scheibe. Auweia. Unterihnen die braune Suppe,dicht neben ihnen das Brü-ckengeländer. „Ihr wolltetdoch sowieso aufs Boot sprin-gen, oder?“ Lautes Gelächter.Nein, danke. VornesitzerHanna (78) und Lisa (78) win-ken ab. Die Zeiten, in denensie auf Boote gesprungensind, sind vorbei. Die Zeiten,in denen Greetlies Reisebusgefahren ist, auch. Wobei dasnicht ganz stimmt. Die Fern-reisen an die Adria und zumNordkap mögen vielleichtvorbei sein, aber auch dies isteine Expedition. Eine ins Le-ben – mit Senioren aus Dis-sen und Umgebung.

Fünf Tage Programm amStück, von 9 bis 19 Uhr, habendie ehrenamtlichen Reisebe-gleiterinnen Gerhild Thießund Annette Mielke organi-siert. Abenteuer im Akkord –von dressierten Schafen aufdem Degenerhof in Melleüber „Robin Hood“ in Teck-lenburg bis zur Planwagen-fahrt. „Wir sind kein Ersatzfür eine Tagespflege“, betontGerhild Thieß. Es ist Urlaub.Ferienspaß für Alte. DasKomplettpaket kostet 195Euro und wird mit Diakonie-mitteln unterstützt. Hinterden Kulissen hilft Maria Fi-scher, selbst schon 77, dass al-les reibungslos läuft. Denndie Tage sind, wie bei jedem

professionellen Reiseanbie-ter auch, stramm am gutenEssen entlang getaktet: Zwi-schen Brötchen und Roulademit Rotkohl gibt es Fitness-übungen, Gespräche oder –wie an diesem Tag – einenAusflug zum HeimathausDissen. Brotmarken, Seifen-karten und andere Fetzen derVergangenheit kurbeln Erin-nerungen der Senioren anein Damals wach, als Kinderan Diphtherie starben undFamilienväter im Krieg fie-len. „Hach, das waren ganzandere Zeiten“, flüstert eineDame sichtlich bewegt, wäh-rend von draußen das fröhli-che Geschrei der Kinder von

heute in die Weltkriegs-Aus-stellung dringt. „Lass unsman wieder rausgehen“, hörtman sie murmeln.

Mittagsruhe mit Marga

Die Senioren machen sichim Rudel auf den Weg in den„Schlafsaal“, wo sie mit Woll-decken bereits die besten Lie-gestühle reserviert haben.Kein Konfirmandenunter-richt, kein Chor, sie habendas Lutherhaus in den Ferienganz für sich allein. „Die Mu-sik lief gestern zu lang“, hörtman aus dem dunklen Raumerste Kritik an den Entspan-ne-dich-Klängen. Zustim-mendes Nicken auf den Stüh-len. Die CD ist abgewählt.Viel besser als jede CD ist jaauch Marga. „Ich bin frisch73“, verkündet die zweit-jüngste Teilnehmerin ihr zar-tes Alter, über das die 91-jäh-rige Liegenachbarin HedwigLindhorst nur lachen kann.Marga lebt auf einer Avoka-do-Plantage bei Málaga,kommt jedes Jahr im Som-mer für fünf Wochen in ihreHeimat Dissen und presstspanische Lebensfreude in„Ferien ohne Koffer“. Sielehnt sich in ihrem Liege-

stuhl zurück und stimmt ei-nen Schützenfest-Schlageran. Alle klatschen mit. „Frü-her habe ich dazu auf den Ti-schen getanzt“, sagt sie. „Daslass man lieber“, sagt Wolf-gang. Die Gruppe johlt. Stattin die Luft kommen MargasBeine heute auf den Hocker.Der große Schnarcher vomletzten Jahr ist nicht dabei.Glück gehabt, Augen zu.

Zwei Senioren sind zumersten Mal dabei. Die ande-ren 16 Teilnehmer kennensich aus der Kirchengemein-de oder von den Tagesausflü-gen aus den Vorjahren. Dennseit vier Jahren bietet die Ge-meinde „Ferien ohne Koffer“an. Es kommen die, die nochso fit sind, dass sie allein oderbei ihren Familien leben. Die,die gern etwas Besonderes er-leben möchten, und die, dievon ihren Kindern diese Rei-se geschenkt bekommen ha-ben. Manche, wie Luzia oderHorst, sind selbst mit demAuto gekommen, anderenehmen den Hol- und Bring-dienst der Gemeinde in An-spruch. Früher hatte die Ge-meinde auch Fernreisen fürSenioren im Repertoire, nachUngarn etwa, aber die hätten

sich nicht mehr gelohnt, er-zählen die Reiseleiterinnen.Zu wenig Anmeldungen.„Schade. Ich hätte nochLust“, sagt die Älteste.

Wem gehört der Stock?

Der Bus hält so nah am An-leger „Hanekenfähr“ wieeben möglich. Nicht alle sindgut zu Fuß. „Oh, ist das deinStock?“, hört man noch ausdem Innern des Busses, be-vor ein brauner Holzkrück-stock über die Bustreppe aufden Parkplatz saust. „Magsein.“ Dann sieht man, wiesich ein orthopädischerSchuh vorsichtig aus der Bus-tür schiebt und Halt auf demGehweg sucht. „Komm, gibmal Händchen“, sagt Margaund hilft ihren Freundinnenaus dem Bus und über denSteg zum Dampfer. Am Endesitzen alle auf dem Grachten-dampfer „Santa Maria“ – diemit neuem Hüftgelenk ge-nauso wie die ohne. „DieseGeneration ist unwahr-scheinlich zäh“, sagt Beglei-terin Annette Mielke, die sichin praller Sonne den Schweißvon der Stirn wischen muss.Stimmt. Und diese zähe Ge-neration verputzt nun mitBlick auf die Kühe, die amEmsufer in der Sonne liegen,zufrieden den Streuselku-chen. Glück in Krümeln.

Elf Kilometer geht es aufder Ems auf und elf Kilome-ter wieder ab. Ilse und Erikalassen sich an Deck den Winddurchs Haar wehen. Schonals Kinder haben sie auf ei-nem Taufstein gelegen, er-zählen sie, jetzt schauen bei-de durch die getönten Gläserihrer Sonnenbrillen auf das,was sich im Wasser und amUfer präsentiert: Fischreiher,Teenager auf selbst gebautenBooten und jede Menge Ge-gend. „Mir war das zu windigoben. Ich hab Angst wegender Ohren“, sagt Erna, diewieder unter Deck gegangen

ist. Die anderen am Tisch ni-cken. „Nicht, dass sie rausfal-len.“ Denn ihre Hörgerätebrauchen sie noch. Nicht zu-letzt, um Karl, dem Akkorde-onspieler, der extra aus Oeldeangereist ist, zuzuhören. Der81-Jährige ist der Einzige, dermit Koffer an Bord gegangenist. Ausnahmeregel für dieQuetschkommode. Er sitztauf einem kleinen Hocker di-rekt gegenüber der Bordtoi-lette und spielt unermüdlich.„Ich höre erst auf, wenn ge-tanzt wird“, sagt er. Undschon wenig später drehendie Ersten zu „An der Nord-seeküste“ ihre Runde. Nie-mand braucht das Mittel-meer.

„Die Teilnehmer tauen vonTag zu Tag auf, am Ende gibtes Trennungsschmerz“, weißGerhild Thieß aus den Vor-jahren. Kaum auszumalen,wie der fünfte Tag aussehenmuss, wenn man sieht, wieviel gelöste Stimmung in denzweiten passt. „Es gibt vieleschöne Momente, viele an-dächtige, auch wehmütige“,sagt Annette Mielke. BeimEssen zum Beispiel. Wolf-gang und Horst nehmen denMänner-Tisch unter die Lu-pe. „Oh, ein Löffel. Puddinggesichert“, freut sich Horst.Pudding ist wie Eis. Und Eisgeht immer. An der Damen-tafel scheint man dagegenwas anderes in den Nach-tisch gemischt zu haben. Hierwird gegeiert, bis die erstenTränen fließen – vor Freude,versteht sich. „Ich glaube, ichmuss den Frauen mal in dieHandtasche schauen“,schlägt Wolfgang vor. „Es istdoch besser, als wenn wirtraurig wären?“, fragt eineTeilnehmerin und wischtsich mit ihrer Serviette eineFreudenträne ab und eineSpur Schokopudding ins Ge-sicht. Sie hält inne: „NächsteWoche sitzen wir wieder al-lein.“

Von Anne Spielmeyer

18 Senioren aus Dissen und Umgebung machen „Ferien ohne Koffer“

Expedition ins Leben

DISSEN. Nicht jeder kann esfassen, aber es stimmt:Auch Menschen über 70,über 80 und über 90 Jahremöchten mal frei haben. Aufdas eigene Bett verzichtenwollen sie dabei aber nichtunbedingt. Das Programm„Ferien ohne Koffer“ derevangelischen Kirchenge-meinde St. Mauritius in Dis-sen macht beides möglich:Urlaub und eigenes Bett. Die72- bis 91-Jährigen drehendabei richtig auf. Von einerExpedition ins Leben mitdem Charme einer Klassen-fahrt.

Lachend rein in den Tag und auch wieder raus: Marga Theilen (rechts) versprüht spanische Lebensfreude. Foto: Gert Westdörp

Sie packt sofort mit an: Sofie Meyer zu Drewer beim „Turm-bau zu Babel“ nach dem Mittagessen. Foto: Gert Westdörp

Die Reiseleiterinnen bei „Ferien ohne Koffer“: Gerhild Thieß(links) und Annette Mielke sind mit on Tour.

Bis einer tanzt: Karl Langeraus Oelde am Akkordeon.

Verdiente Pause nach dem Ausflug ins Heimathaus: Die Rei-segruppe legt mittags die Beine hoch. Foto: Gert Westdörp

„Viel Gegend“: Luzia Fischler und Jürgen Westmeyer genie-ßen die Tour auf der Ems. Fotos: Anne Spielmeyer

2 3VonJournalisten aus eigener Sicht geschrieben

Eindrückeund Gefühle

Live dabei1

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1 Journalistische Darstellungsformen 3. Die Reportage

h Eine Reportage kann nur von jemandem geschrieben werden, der selbst bei dem Ereignis dabei war.

h Eine Reportage kann selbst Erlebtes schildern.

h Eine Reportage kann aber auch schildern, was andere erlebt haben (und der Reporter, der dabei war, beschreibt dies).

h Eine Reportage schildert nicht nur Fakten, sondern auch Gefühle und Eindrücke (des Journalisten und anderer Teilnehmer des Geschehens).

h Eine Reportage ist immer subjektiv, weil sie aus Sicht einer Person geschrieben wird. Dennoch müssen die Fakten (Namen, Zahlen, Zusammenhänge usw. ) natürlich stimmen. Eine Reportage ist keine Fantasieerzählung!

h Die Sprache der Reportage ist nicht so nüchtern wie die der Nachricht. Der Schreibstil der Reportage ist lebendiger.

h Reportagen in der Zeitung suchen (gibt es nicht jeden Tag, eher selten)

h Reportagen zu kleinen Ereignissen schreiben (Bsp.: Geburtstagsfeier, Disco-Abend, Schulfest, Brötchenverkauf im Pausenhof usw.)

Übungen

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Maiwoche in Osnabrück. Foto: Jörn Martens

1 Journalistische Darstellungsformen 4. Das Foto

h Das Foto bringt Informationen auf einen Blick.

h Das Foto transportiert Nachrichten und veranschaulicht Zusammenhänge.

h Das Foto lenkt den Blick auf den dazu gehörenden Text.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

Bildunterzeile Fotograf

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1 Journalistische Darstellungsformen 4. Das Foto

h Zeitungsfotos entstehen aus aktuellem Anlass.

h Zeitungsfotos sind Momentaufnahmen des Zeitgeschehens.

h Zeitungsfotos halten Ereignisse im lokalen Umfeld, in Deutschland und weltweit fest.

h Zeitungsfotos entstehen auch bei Presseterminen (Tagungen, Ehrungen etc.).

h Zeitungsfotos sind Zeitdokumente – Menschen – Natur – Bebauung (Neubauten, Schlösser, Burgen) – neue Produkte (Autos, Mode usw.)

h Die Zeitung erhält ihre Fotos von: – fest angestellten Fotografen – freien Mitarbeitern in Stadt und Land – Presseagenturen – Fotoagenturen – Archiv

h Anteil Text / Foto auf einer Seite ausrechnen

h Überprüfen: Ist das Foto „live“ entstanden, oder ist es gestellt?

h Gehört zum Foto noch eine Nachricht mit einem größeren Text oder ist es ein so genanntes Solo-Bild, das mit wenigen Zeilen (Bildunterzeile) dem Leser etwas vermittelt?

h Wie ist die Meinung in der Klasse? Sind die in der aktuellen Zeitung erschienenen Fotos zu einem bestimmten Thema zu groß, zu klein, zu wenig?

h Haben Schüler Fotos, die für eine Veröffentlichung geeignet sind (lustige Tierbilder, Fotos von Umweltereignissen usw.)?

h Überlegen, wie eine lokales Ereignis oder ein Schulereignis mit einem Foto dargestellt werden kann (Schulfest, Ehrung, Wahl usw.)

h Erstellen einer Fotoserie und Gestalten einer Bildunterschrift, beispielsweise zu einer Übung im Sportunterricht.

h Gestalten einer Fotoserie zu einem aktuellen Schulthema, beispielsweise „Friedliche Beilegung eines Konflikts“ oder „Unser Pausenhof nach der Pause“.

h Bild des Tages auswählen (Bild der Woche)

Übungen

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1 Journalistische Darstellungsformen 5. Das Interview

Gesprächspartner

Interviewer

Meinungsäußerung

Frage und Antwort im Wortlaut

Das Interview erschien in ungekürzten Form am 12. September 2015 im Wochenendjournal der Neuen OZ

8 IM GESPRÄCH SAMSTAG,12. SEPTEMBER 2015

eit 2003 mischt Sido dieMusikszene auf. Frühertrug er eine Maske, heu-te sitzt eine Brille auf sei-ner Nase. Im Interview

spricht er über sein Familien-glück, den Wunsch, von seinenNachbarn akzeptiert zu werden,und was aus seiner alten Toten-kopfmaske geworden ist.

Sido, vor Kurzem haben Sie aufTwitter ein altes Foto mit And-reas Bourani gepostet. Mit Ih-rem Song „Astronaut“ ist IhnenIhr erster Nummer-eins-Hit ge-lungen. Hätte der jüngere, re-bellischere Sido diesen Main-stream-Erfolg gefeiert?

Der junge Sido hätte es gefeiert,und er hätte auch zugeben kön-nen, dass er es feiert. Früher warich neidischer. Oft habe ich überbekanntere Rapper was Schlech-tes gesagt. Wenn ich heute einenStrich darunter ziehe und michfrage, warum war das so? Dannkann ich ganz ehrlich sagen:Ich war neidisch auf deren Er-folg.

Wo entstand das Foto?Das Foto ist im Studio von PeterMaffay entstanden. Rap-Rockhieß das und lag am StarnbergerSee. Dort haben wir Songs für an-dere Künstler geschrieben undAndreas hat seine ersten Schrittegemacht. Danach haben wir unsaus den Augen verloren und hat-ten sporadisch Kontakt. Als ernach Berlin gezogen ist, habenwir uns wiedergetroffen.

Wie kam es zu dem Song?Ich habe „Astronaut“ für Andreasgeschrieben. Ich hatte diesen Beatund wusste bei der Stelle „Ich hebab“, dass Andreas das singenmuss. Dieser Druck und diesesGefühl in der Stimme, das kannnur Andreas singen. Das ist And-reas’ Song.

Früher waren Ihre Texte härterund extremer. Wie erklären Siediese Ihrem ältesten Sohn?

Ich habe ihm das gleich erklärt.Ich erzähle ihm viel aus meinemLeben, das fällt auch meiner Frauauf. Wenn ich mit meinem ältes-ten Sohn rede, ist ganz oft eineAnekdote dabei. Er kennt mich,versteht meinen Humor, wie ichrede und bin. Niemand verstehtdas besser als meine Familie. Siewissen, wo ich herkomme undwas ich durchgemacht habe.

Wie findet er Ihre Songs?Ganz okay. Aber es ist nicht so sei-ne Musik. Er hört diesen amerika-

S nischen Rap. Wir teilen uns eineniTunes-Account, und da sehe ichimmer, was er sich für Songsrunterlädt. Das kann ich nicht hö-ren.

Wie wichtig ist Ihnen das UrteilIhrer Familie?

Das ist mir sehr wichtig. MeineFamilie ist meine erste Instanz.Ihnen zeige ich die Songs, undvon ihnen möchte ich Kritik ha-ben. Meine Mutter hat schon im-mer, sobald die erste Version ei-nes Albums fertig war, meine Mu-sik bekommen, weil ich ihre Mei-nung wissen wollte.

Rap war Ihr Sprungbrett ausden armen Verhältnissen in einbesseres Leben. Was hat Sie da-mals angetrieben?

Ich wollte da rauskommen. Rapwar meine einzige Perspektive.Ich bin in der Schule nicht derSchlauste gewesen. Ich haltemich nicht für dumm. Ich habeimmer Sachen gegen den Stromgemacht. Ich wusste immer, dassich für anderes bestimmt bin, alsdem System zu folgen. Und ichwusste schnell, dass ich unterhal-ten kann. Dann wird man Künst-ler, Musiker, Entertainer.

Wer an Ihre früheren Wegge-fährten denkt, dem fällt Bushi-do ein. Sie beide haben sich inden letzten Jahren in verschie-dene Richtungen entwickelt.Während er seinem rebellischenImage treu bleibt, ist Ihre Mu-sik mit Ihnen gereift. Warum?

Das ist der Anspruch an michselbst. Ich will immer ehrlich blei-ben. Bushido wollte das übrigensauch. Er hatte eine Zeit, wo er ge-sagt hat: Okay, ich bin geläutert.Aber er wurde nicht akzeptiert. Erwar immer noch die Angriffsper-son für alle. Niemand hat ihm sei-

nen Bambi gegönnt. Die Politikerhaben auf ihn eingedroschen.Dann ist klar, dass du eine„Scheiß-drauf-Haltung“ be-kommst. Nur dann stehst du wie-der am Anfang. Aber er hat auchso eine Entwicklung durchge-macht, nun aber wieder dahin zu-rück – aus Trotz nehme ich an. Ichwill einfach authentisch bleiben.Mein Leben hat sich verändert,und wenn ich authentisch seinwill, dann verändert sich zwangs-läufig meine Musik mit.

Früher haben Sie im Platten-bau gewohnt, heute leben Sie ineinem Berliner Vorort. Wieläuft’s am Stadtrand?

Wo ich jetzt wohne, bin ich denLeuten einfach zu „Viertel“. Wirbekommen Briefe, in denen steht:„Geht wieder zurück in euer Get-to, ihr Zigeunerpack.“ Ohne Spaß.Anonym natürlich. Ich bin nichtangesehen da, das merke ich.Wenn wir mit dem dicken Autovorbeifahren und nett grüßen,weil es unsere Nachbarn sind,dann werden wir nicht mal mitdem Arsch angeguckt.

Was wünschen Sie sich statt-dessen?

Ich will nicht auf Rebell machen.Aber ich will eine gute Nachbar-schaft. Das ist mir schon wichtig.Wenn zum Beispiel die Regel ist,dass die Mülltonnen auf der Stra-ße eine Faust breit voneinanderentfernt auf der gleichen Höhestehen, damit der Kran, die bessereinpacken kann, dann sorgen wirdafür, dass unsere Tonne so steht.Wir wollen nicht die schwarzenSchafe sein. Aber wir wollen auchnicht um jeden Preis akzeptiertwerden. Wir benehmen uns trotz-dem. Die Tonne steht so, wie siesoll. Wir sind keine Idioten, wirsind zivilisierte Leute.

Woher kommt die Abneigung?Dort gibt es eben nicht so viele34-Jährige, die an Hals und Handtätowiert sind und ein dickes Au-to fahren. Das kennen die nicht.Wenn dann noch in der ZeitungScheiße steht und für sie „finstereGestalten“, aber das sind meineFreunde, vorbeikommen, das fin-den die komisch. Das wollen sie inihrer behüteten Welt nicht.

In einem Song rappen Sie, dassSie noch nicht sterben wollen.Wofür brauchen Sie noch Zeit?

Erst seit drei Jahren, seit ich ver-heiratet bin, hat sich mein Lebenkrass geändert. Morgens stehe ichauf und freue mich aufs Leben.Das war früher nicht so. Damalshabe ich einfach geackert wie ei-ne Maschine. Ich habe alles fürmeine Karriere getan. Jetzt binich zur Ruhe gekommen. Ich neh-me Dinge nicht mehr so ernst undsehe Sachen nicht mehr so verbis-sen. Deswegen habe ich keinenBock zu sterben. Noch vor einerganzen Weile hätte ich darüberkeine Gedanken verschwendet.Es wäre mir egal gewesen. Mitt-lerweile ist mir das so wichtig,was ich zu Hause genießen kann.

Im November werden Sie 35Jahre alt. Früher haben Sie ge-sagt, dass es mit Mitte 30 Zeitfür den Ruhestand wird. GehenSie also bald in Rente?

Ich habe das gesagt, weil ich mirnicht vorstellen konnte, dass manmit 35 Jahren noch Hip-Hop ma-chen kann, weil das was für jungeLeute ist. Das finde ich aber mitt-lerweile scheiße. Es muss einfachauch Hip-Hop-Musik für 35-Jäh-rige gemacht werden. Ich kannverstehen, dass man sich als 35-Jähriger nicht damit befassenwill, was ein 20-Jähriger denkt,und dessen Probleme auf einem

Album thematisiert. Das fand ichpeinlich damals. Ich habe eineneue Sparte aufgemacht: Hip-Hop-Musik für jedermann.

Apropos frühere Zeiten. Da-mals haben viele mit Rap auchCannabis verbunden…

Ja, früher war es noch viel mehrso. In unserer Zeit war Kiffen sodas sechste Element.

Sie haben sich immer für die Le-galisierung eingesetzt. Was sa-gen Sie zur aktuellen Debatte?

Ich bin immer noch für die Legali-sierung. Solange Alkohol legal ist,muss Kiffen auch legal sein. AberAlkohol hat eben einfach eine zukrasse Lobby. Damit wird zu vielGeld verdient. Aber der Umkehr-schluss muss sein: Du musst allesverbieten, was an Genussmittelnund Drogen da ist. Und Alkoholist definitiv auch eine Droge. Ichhabe tausend mehr Menschen anAlkohol kaputtgehen sehen als anGras. Die Menschen, die von Graseine Psychose bekommen haben,kann ich an einer Hand abzählen.

Empfinden Sie Cannabis alsungefährlich?

Ich bin natürlich für einen verant-wortungsbewussten Umgang mitallem. Aber ich finde, Gras ist vonallem, bewusstseinserweiterndoder betäubend, das Ungefähr-lichste. Man darf auch nicht ver-gessen, dass Cannabis einen me-dizinischen Aspekt hat. Es hilftLeuten mit Tourette-Syndrom.Ich habe einen guten Freund, derhat Tourette. Er bekommt dasGras aus der Apotheke und kifft.Seit er das tut, hat er das nichtmehr. Es hilft ihm. Alkohol machtnur Gehirnzellen kaputt.

Sie rappen über Arbeitslosig-keit, Kinderarbeit, Fremden-feindlichkeit. Wie nehmen Siedie Flüchtlingssituation wahr?

Hardcore. Ich finde es schlimm.Auch dass darüber so lange disku-tiert wird, finde ich schlimm.Rein aus menschlichen Aspekten

müsste man schon längst mehrgetan haben. Deutschland hat dieMöglichkeiten, wir müssen wasmachen. Das Problem ist auch,dass die Braunen momentan dielauteste Stimme im Land haben. Am lautesten klingt doch durchsLand: Wir haben keinen Bock,dann zünden wir lieber die Heimean. Das ist doch ein Riesenprob-lem. Dabei bin ich mir ziemlich si-cher, dass der größte Teil des Lan-des gar kein Problem damit hat.Nur leider setzt sich der Großteildamit nicht auseinander undlässt es die Politiker entscheiden.

Was sollten Bürger tun?Wir leben in einer Demokratie.Wenn das Volk genug Druck aus-übt und sagt, holt die rein, dannholen die Politiker die Flüchtlingedoch. Natürlich verstehen vielenicht, warum Flüchtlinge kom-men, wenn sie sich damit nichtauseinandersetzen. Die Flücht-linge nehmen uns die Arbeit weg,sagen sie. In vielen Deutschenkommt so ein dummer Patriotis-mus auf. Das ist dumm und unin-formiert. Wenn die wüssten, wel-che Leute fliehen und aus wel-chem Grund, dann muss doch injedem Menschen so viel Mensch-lichkeit sein, dass man sagt: Lassuns denen helfen. Das ist doch einKlacks für uns.

Kommen wir jetzt wieder zu ei-nem leichteren Thema: KönnenSie noch ohne Selfie-Wünscheeinkaufen gehen?

Bei uns zu Hause hat es sich einbisschen reduziert. Die Leute wis-sen, dass ich beim Einkaufen kei-ne Fotos machen möchte. BeimEinkaufen gibt es das nicht. Ichkaufe gerade ein, stehe vor demKlopapier und suche mir das bes-te Klopapier aus. Nein, wir ma-chen jetzt kein Foto.

Ist die digitale Welt Fluch oderSegen für Sie?

Es ist ein bisschen Fluch, weil esnicht mehr diesen Zauber hat wiefrüher, wenn du ein Foto oder Au-togramm von jemandem hattest.Es ist alltäglich geworden. VieleLeute haben nicht eine meinerPlatten und wollen einfach nurein Foto mit mir haben, um es beiFacebook zu posten. Das ist wich-tig für die Leute. Die wären früherzu Autogramm- und Foto-Zeitenan mir vorbeigegangen.

Würden Sie weiter Ihre Masketragen, hätten Sie das Problemnicht. Warum haben Sie dieMaske abgelegt?

Ich war kurz davor, von der Ge-sellschaft demaskiert zu werden.Es gab sogar eine Seite, die hießSidoohnemaske.de, da konntenMenschen, wenn sie ein Foto vonmir ohne Maske hatten, das hoch-laden. Es gab schon so fünf, sechsStück, und ich dachte: okay, schei-ße. Wir haben die Neugier derLeute zu sehr geschürt, es ist zugroß geworden. Bevor die „Bild“jetzt ein Foto von mir druckt, ma-che ich es selbst.

War das eine gute Entschei-dung?

Ja, weil ich sehr eitel bin. Ich hatteimmer ein Problem damit, aufdiese Maske reduziert zu werden.Meine Musik ist zu gut dafür. Ichhatte das Gefühl, dass die Leutemich nur feiern, weil ich ein Typmit einer silbernen Maske bin.

Wo ist die Maske heute?Die ist eingesperrt. Ich habe inzwi-schen eine neue Maske anfertigenlassen, falls ich sie noch mal brau-che. Die alte wollte ich nicht mehraufsetzen. Die hatte im Innerenschon grüne Flecken und wardurchgetragen. Dann haben wireine neue gemacht und die andersgestaltet. Die alte Maske hat sotraurig geguckt, die neue gucktjetzt ein bisschen aggressiver.

Von Sarah Engel

„Wir sind keine Idioten“

Foto

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Rapper Sido über seinen neuen Lebenswandelund weshalb der Ruhestand noch warten muss

Das ganze Interviewmit Sido finden Sie unterwww.noz.de/samstagsinter-view.

···················

Sido wird am 30. November1980 als Paul Würdig in Berlingeboren. Bis zu seinem achtenLebensjahr wächst er mit seinerjüngeren Schwester und seineralleinerziehenden Mutter im Os-ten Berlins auf. 1988 reist dieFamilie nach Westberlin aus.Nach einem kurzen Aufenthaltin Lübeck kehren sie in dieHauptstadt zurück und bezie-hen eine Wohnung in einer Plat-

tenbausiedlung im MärkischenViertel. Seit seiner Jugend rapptder gelernte Erzieher aufDeutsch. Sein Talent wird vonden Gründern des Labels AggroBerlin entdeckt und so schaffter es 2003 mit seiner erstenSingle „Mein Block“ in dieCharts. Zunächst verbirgt Sido,dessen Künstlername für „Su-per-intelligentes Drogenop-fer“ steht, sein Gesicht hinter

einer Totenkopfmaske. Dieselegt er 2005 beim „Bundesvisi-on Song Contest“ ab. In den

vergangenen Jahren hat sichdas Image des zweifachen Va-ters verändert. Er wird Jurymit-glied in verschiedenen Casting-shows und spielt in Kinofilmenmit. Seit Dezember 2012 ist ermit der Moderatorin CharlotteEngelhardt verheiratet. Ihr ge-meinsamer Sohn kommt im Au-gust 2013 zur Welt. Am 4. Sep-tember ist Sidos sechstes Al-bum „VI“ erschienen. sen

„Super-intelligentes Drogenopfer“ und treu sorgender Familienvater

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

1 Journalistische Darstellungsformen 5. Das Interview

h Wenn Journalisten jemanden zu einem Thema befragen, so heißt diese Befragungstechnik im Regelfall „Interview“. Das Interview findet in den meisten Medien Anwendung. Als journalistische Darstellungsform findet man in der Tageszeitung das Interview oft als „Wortlaut-Interview“.

h Das Wortlaut-Interview ist die direkte Form der Meinungswiedergabe eines Befragten (Künstlers, Politikers, Sportlers) zu Fragen, die von den Journalisten vorbereitet wurden. Spontane Kurz-Interviews, wie beispiels-weise im Fernsehen oder Radio, kommen in der Zeitung als Wortlaut-Interviews selten vor. Spontane Aussagen werden in der Zeitung oft in andere Darstellungsformen (Nachricht, Reportage) eingebaut.

h Bei Wortlaut-Interviews werden Fragen und Antworten abgedruckt, die beim Interview selbst meist mit einem Tonband mitgeschnitten wurden. Das Wortlaut-Interview in seriösen Zeitungen/Zeitschriften wird vom Gesprächspartner noch einmal gelesen, bevor es gedruckt wird. Auch die berühmten Interviews des Magazins „Spiegel“ werden vom Interview-Partner noch einmal gelesen. In der Fachsprache nennt man dies autorisieren.

h Wird nach einem Interview (beispielsweise auch am Telefon) kein Wortlaut-Interview veröffentlicht, sondern nur einige Aussagen, bekommt der Interview-Partner diese Artikel im Regelfall vor der Drucklegung nicht zu lesen.

h Wortlaut-Interviews in der Zeitung suchen.

h Aussagen eines Interviews in Artikeln suchen (Zitate).

h Kurze Interviews zu bestimmten Themen führen (mit dem Mitschüler, mit dem Lehrer) und als Wortlaut-Interview schreiben.

h Neue Lehrerinnen und Lehrer an der Schule für die Schülerzeitung interviewen.

h Kurze Interviews zu einem vorgegebenen Thema führen und in eine Nachricht einbauen (als indirekte Rede oder als Zitat).

h Ein aktuelles Thema aus der Zeitung aussuchen: Wer könnte ein interessanter Interview-Partner sein (generell und vor Ort)?

h Unternehmen fragen, von welchen Kriterien sie sich bei der Einstellung von Azubis leiten lassen.

h Einen Stadt- oder Gemeinderat zu einem bestimmten Problem vor Ort interviewen.

Übungen

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

OSNABRÜCK. BelangloseKunstfigur, Kreation der Me-dien – oder doch Ausnahme-talent? Die Meinungen überLana Del Rey gehen weit aus-einander. Seit Freitag ist ihrneues Album „Ultraviolence“auf dem Markt. Ihre Kritikerwird sie damit vermutlichnicht umstimmen. Dabei istdas Album nicht schlecht.

In der Vergangenheit hatdie 27-jährige Amerikanerinden Erfolg auf ihrer Seite ge-habt: Ihr Debütalbum „BornTo Die“ und die Single „VideoGames“ stürmten die Chartsrund um den Globus, dazugab es unter anderem zweiEchos. Die Erwartungen an„Ultraviolence“ waren ent-sprechend hoch.

Herausgekommen ist einAlbum, das nicht für denschnellen Konsum gedachtist. Es klingt wie der Sound-track zu einem Schwarz-Weiß-Film von und mit LanaDel Rey, den sie in ihremKopf bereits abgedreht hat.

Während die Amerikane-rin bei ihren bisherigen Wer-ken noch einige Sonnen-strahlen reingelassen hat,zieht sie nun die Vorhängezu. Bei „Ultraviolence“schlägt der Melancholie-An-zeiger mächtig aus. DieKünstlerin nimmt auf derneuen Platte sehr viel Tempoheraus. Es gibt Balladen satt.Ein paar schnellere Num-mern hätten dem Album je-

doch gutgetan. So plätscherndie Lieder – wenn auch ange-nehm – hintereinander weg.

Der klare Höhepunkt von„Ultraviolence“ ist „WestCoast“. Es ist noch vier Eta-gen dunkler als die extra pro-duzierte Radioversion, spieltmit wechselnden Tempi undklingt aufregend minimalis-tisch.

Generell schlägt Del Reybeim Klangbild der Platte ei-nen neuen Weg ein. SatteBeats, wie noch auf „Born ToDie“, sind passé. Der Gesangpasst sich den leiseren Tönender Lieder an, versinkt öfterim Hall und schwingt auchmal in Kopfstimmenhöhegen Himmel empor („ShadesOf Cool“).

Thematisch und rheto-risch herrscht dagegen Still-stand. Die Texte sind in derRegel so flach wie Nordfries-land. Von tiefer, zerstöreri-

scher Liebe, die niemand ver-stehen kann, singt die Ameri-kanerin weiterhin gefühlt injedem zweiten Lied.

Doch bei Lana Del Reygeht es nicht um tiefschür-fende, analytische Textzeilen,die die Welt zum Nachden-ken anregen sollen. Es gehtum Stimmung, die sie mit ih-rer Stimme und den Melo-dien erzeugt. Und das schafftDel Rey wie kaum eine ande-re aktuelle Künstlerin.

„Ultraviolence“ klingt rei-fer als sein Vorgänger, bietetaber auch weniger Überra-schungen. Das ist schade,denn schöne Melodien sindeinfach nicht alles.

Lana DelRey, „Ultra-violence“,Label:UniversalMusic

Königin der MelancholieVon Mark Otten

Balladen satt: Lana Del Rey mit neuem Album „Ultraviolence“

Wie der Soundtrack zu einem Schwarz-Weiß-Film von undmit Lana Del Rey klingt ihr neues Album. Foto: Universal Music

Meinung eines Autors

Aktuelle Information

Wertungen

1 Journalistische Darstellungsformen 6. Die Kritik

Diese Kritik erschien in der Neuen OZ.

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

h Die Kritik, auch Rezension genannt, behandelt aktuelle kulturelle Themen: Theateraufführungen, Konzerte, Bücher, Filme, Fernsehsendungen und Ähnliches. Sie bezieht sich immer auf ein spezielles Ereignis.

h Die Sprache einer Kritik richtet sich nach dem Thema, das rezensiert wird, und damit auch nach der Lesergruppe und deren Sprachstil (zum Beispiel Jugendsprache). Eine Kritik über ein Bushido-Konzert ist in einem anderen Stil geschrieben als die Kritik über eine Kunstausstellung.

h Eine Kritik ist immer die persönliche, subjektive Meinung eines Autors, die er dem Leser mitteilt und die er auch begründen muss.

h Wo finden sich in der aktuellen Zeitung Kritiken? (Beispiele: CD-Besprechungen, aktuelle Film-Kritiken am Samstag, täglich auf der Kultur-Seite)

h Sprache der verschiedenen Kritiken vergleichen

h Kurze Kritik schreiben (aktuelle Pop-CD, Theateraufführung an der Schule)

Übungen

1 Journalistische Darstellungsformen 6. Die Kritik

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1 Journalistische Darstellungsformen 7. Die Glosse

anche Menschen meinenja, mit Musik ginge alles

leichter. Aber hat auch schon maljemand bemerkt, dass Musik ei-nem das Leben zur Hölle machenkann? Nämlich immer dann,wenn ein zufällig aus dem Radioaufgeschnapptes oder im Super-markt gedudeltes Liedchen dieKontrolle übers Gehirn über-nimmt und sich wie ein quälen-der Schluckauf festsetzt. Nie sindes die guten Nummern, die sicheinnisten, fast immer schlägt dermieseste Musikmüll ein und lässtsich nicht mehr überspielen.

In dieser Woche traf es mich be-sonders hart: Gleich am Montag-morgen, als die ganze Nation noch„Deutschlaaand“, „O, wie ist dasschön“ und „So ein Tag, so wunder-schön wie heute“ auf den Lippenund in den Herzen hatte, über-mannte mich „Ich lass für dich dasLicht an“ von Revolverheld. „Ichhör mir die Platten an, die ichnicht mag“, singt Johannes Strateda und „Ich schaue mir Bands an,die ich nicht mag/ Ich gehe mit dirin die schlimmsten Schnulzen/ Istmir alles egal, Hauptsache du bistda“. Menschenskinder, der Typmacht ja nur Sachen, auf die er kei-nen Bock hat. So eine Beziehungkann doch nicht gut gehen, der sollsich schleunigst ne andere Frausuchen. Eine mit gutem Film- undMusikgeschmack, dachte ich mir –bis der Kampfhund im Kopf wie-der zubiss: „Ich lass für dich dasLicht an . . .“

Aber schlimmer geht immer:Auf der Suche nach einem Ge-burtstagsständchen für eine Kolle-gin stoße ich im Internet aufHeintje: „Wenn du einmal Ge-burtstag hast, mach ich es dirschön/ Da werden wir dann beideins größte Kaufhaus gehen . . .“ DasGrauen im Kopf nimmt seinenLauf. Also, liebe Nachbarn: Wennheute aus unserer Hütte den gan-zen Tag lang AC/DC dröhnt, dannseht es mir bitte nach – ich mussdiesen Heintje aus dem Kopf krie-gen!

M

SILBERBLICK

Der Heintje inmeinem Kopf

Von Joachim Schmitz

Die Glosse erschien am 19. Juli 2014 in der Neuen OZ.

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1 Journalistische Darstellungsformen 7. Die Glosse

h Die Glosse ist eine von der Sprache her sehr anspruchsvolle journalistische Darstellungsform.

h Die Glosse beschreibt witzig oder „bissig“ ein Thema.

h Die Glosse gibt es zu ernsten Themen, aber auch zu witzigen Ereignissen, zu „großen“ weltpolitischen Themen genauso wie zu „kleinen“ lokalen Geschehen oder auch zu persönlichen Erlebnissen.

h In der Neuen OZ und ihren Regionalausgaben erscheinen Glossen oft als so genannte „Lokalspitzen“ (Beispiele: „Till“ in Osnabrück, „Kiepenkerl“ in der Westfälischen Tagespost, „Else“ in Melle.)

h In der aktuellen Zeitung eine Glosse suchen

h Wie heißt die Glosse in der Lokalausgabe, welche die Schüler in ihrem Schulort (oder Wohnort) haben? An welchem Wochentag erscheint sie? Erscheint sie täglich oder nur einmal die Woche?

Übungen

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

1 Journalistische Darstellungsformen 8. Die Karikatur

dpa BERLIN. Der Bund rech-net wegen der für Anfang2015 geplanten Senkung derLkw-Maut mit fast einer hal-ben Milliarde Euro wenigerin der Staatskasse. Bis 2017seien Mindereinnahmen von461 Millionen Euro im Ver-gleich zum bisherigen Planzu erwarten, heißt es in ei-nem Gesetzentwurf, den dasBundeskabinett an diesemMittwoch beschließen soll.Damit sollen gemäß einemGutachten geringere Maut-sätze eingeführt werden, wieVerkehrsminister AlexanderDobrindt (CSU) bereits imMärz angekündigt hatte.Hintergrund ist, dass derBund für seine Fernstraßeninzwischen deutlich niedri-gere Zinskosten hat. Diesmuss an die Straßennutzerweitergegeben werden.

Beim Umbau der Lkw-Maut drängt die Zeit, da diegeänderten Mautsätze zum

1. Januar 2015 in Kraft tretensollen. Technische Umstel-lungen dürften mindestenssechs Wochen Vorlauf benö-tigen, heißt es in dem Gesetz-entwurf. Die nach Schad-stoffausstoß gestaffelten Ta-rife sollen demnach überwie-gend sinken. Einberechnetwerden dann aber auch Kos-ten für Luftverschmutzungdurch schwere Transporter.Zuerst hatte die „PassauerNeue Presse“ über den Ent-wurf berichtet.

SPD-Fraktionsvize SörenBartol sagte der Zeitung:„Wir müssen die Minderein-nahmen aus der abgesenktenMaut schnell kompensieren.“Geplant ist, dafür die Nut-zungsgebühr von Juli 2015 anauf weitere 1000 KilometerBundesstraße auszudehnen.Von Oktober 2015 an soll siedann bereits für Lastwagenab 7,5 Tonnen statt wie bisherab 12 Tonnen gelten.

Lkw-Maut bricht wohl umhalbe Milliarde Euro ein

Geringere Zinskosten werden umgelegt

Karikatur: Gerhard Mester

dpa BERLIN. Der Bund rech-net wegen der für Anfang2015 geplanten Senkung derLkw-Maut mit fast einer hal-ben Milliarde Euro wenigerin der Staatskasse. Bis 2017seien Mindereinnahmen von461 Millionen Euro im Ver-gleich zum bisherigen Planzu erwarten, heißt es in ei-nem Gesetzentwurf, den dasBundeskabinett an diesemMittwoch beschließen soll.Damit sollen gemäß einemGutachten geringere Maut-sätze eingeführt werden, wieVerkehrsminister AlexanderDobrindt (CSU) bereits imMärz angekündigt hatte.Hintergrund ist, dass derBund für seine Fernstraßeninzwischen deutlich niedri-gere Zinskosten hat. Diesmuss an die Straßennutzerweitergegeben werden.

Beim Umbau der Lkw-Maut drängt die Zeit, da diegeänderten Mautsätze zum

1. Januar 2015 in Kraft tretensollen. Technische Umstel-lungen dürften mindestenssechs Wochen Vorlauf benö-tigen, heißt es in dem Gesetz-entwurf. Die nach Schad-stoffausstoß gestaffelten Ta-rife sollen demnach überwie-gend sinken. Einberechnetwerden dann aber auch Kos-ten für Luftverschmutzungdurch schwere Transporter.Zuerst hatte die „PassauerNeue Presse“ über den Ent-wurf berichtet.

SPD-Fraktionsvize SörenBartol sagte der Zeitung:„Wir müssen die Minderein-nahmen aus der abgesenktenMaut schnell kompensieren.“Geplant ist, dafür die Nut-zungsgebühr von Juli 2015 anauf weitere 1000 KilometerBundesstraße auszudehnen.Von Oktober 2015 an soll siedann bereits für Lastwagenab 7,5 Tonnen statt wie bisherab 12 Tonnen gelten.

Lkw-Maut bricht wohl umhalbe Milliarde Euro ein

Geringere Zinskosten werden umgelegt

Karikatur: Gerhard Mester

Nachricht

Karikatur

Thema: Lkw-Maut

Der Karikaturist Gerhard Mester bewertet die Lkw-Maut mit einem gezeichneten Kommentar.

Die Karikatur zeigt einen Stau und eine Person, die eine Maut für alle Fahrer motorisierter Fahrzeuge fordert. Damit kritisiert der Zeichner, dass Menschen sich häufig gegen Maßnahmen sträuben, sobald sie aber unmittelbar selbst in irgend-einer Weise davon betroffen sind, diese Maßnahmen fordern – meist in radikaler Weise. Die Karikatur erschien am 30. Juli 2014 in der Neuen Osnabrücker Zeitung. Die Berichterstattung dazu fand im Politikteil statt.

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1 Journalistische Darstellungsformen 8. Die Karikatur

h Veranschaulicht ein Thema „auf einen Blick“

h Ist – wie die Glosse – überspitzt, oft satirisch/witzig: mit spitzer Feder!

h Kann ernste und witzige Themen behandeln

h Ist die Meinungsäußerung eines Karikaturisten

h Ist ohne die dazugehörige Nachricht häufig nicht zu verstehen

h ACHTUNG: Die Karikatur ist nicht zu verwechseln mit Cartoons (Beispiel: Rabenau) oder Witzzeichnungen

h Zur Karikatur in der aktuellen Zeitung die entsprechende Nachricht suchen

h Die Meinung des Karikaturisten in Worte fassen

h Karikatur-Sprechblasen mit anderen Worten füllen

h Ist die Aussage des Karikaturisten identisch mit der Aussage des entsprechenden Kommentars?

h Sammeln und diskutieren von Karikaturen zu bestimmtem Themenkomplexen (Europapolitik, Wirtschaftskrise, Bundeskanzler usw.)

Übungen

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1 Journalistische Darstellungsformen 9. Der Comic

h Comics sind kurze gezeichnete Geschichten, die lustig, manchmal auch besinnlich sind. Auf der Dialogseite der Neuen OZ und ihrer Bezirksausgaben erscheinen täglich „Rabenaus wundersame Erlebnisse“. Zu den bekannten Zeitungscomics gehören zum Beispiel „Hägar der Schreckliche“ oder „Charlie Brown“.

h Comics haben meist keinen nachrichtlichen Inhalt. Sie dienen der Unterhaltung und kommen deshalb in vielen Zeitungen vor. Zeitung lesen soll ja nicht Arbeit sein, sondern auch Vergnügen bringen.

RABENAUS WUNDERSAME ERLEBNISSE

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

1 Journalistische Darstellungsformen 8. Der Comic

h In Comics die Sprechblasen mit neuen Inhalten füllen.

h Comic zeichnen (schwierig, aber gute Schüler-Comics können auch in der Zeitung veröffentlicht werden)

Übungen

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1 Journalistische Darstellungsformen 9. Die Grafik

Zahlen können durch vertikale Balken- bzw. „Säulen“-Grafiken, Kreis- bzw. „Torten“-Diagramme oder Kurven-Grafiken übersichtlich dargestellt werden.

Bersenbrück

Melle

GMHütte

Osnabrück

*Arbeitslosenquotedes Vormonats

Quelle:Agentur für Arbeit Osnabrück

4,5 %4,6 %*

3,8 %3,8 %*

3,6 %3,6 %*

Gesamtbezirk

ArbeitsloseQuote

Juni 2014

14 4255,1 %

Mai 2014

14 5225,1 %

Die Quote

Mai 14 Juni 14Jan. 14 Feb. 14 März 14 April 14

6,6 %6,6 %*

5,35,3 5,35,3

5,15,1 5,15,15,15,1

5,55,5

Jahresergebnisse Klinikum Osnabrück (aus gewöhnlichem Geschäftsbetrieb)

2006 2007 2008 2009 2010* 2011 2012 2013

649500 €649500 €

63300 €63300 € 25800 €25800 €507570 €507570 €

– 20800 €– 20800 €– 359600 €– 359600 €

– 6100000 €– 6100000 €

ca. – 5000000 €ca. – 5000000 €

* ab 2010 Klinikum-Konzern (mit Krankenhaus Dissen) Foto: Michael Gründel · Grafik: Matthias Michel

E1

C2

C1

B

A2

A1

Nur Ausstieg

F

Kollegienwall

Große Straße

Neumarkt

Lyrastraße Seminarstraße

Johannisstraße

Neuer Graben

Am Landgericht

Möserstraße

Kamp

Große Hamkenstraße

Alte Münze

Alte Münze

Hase

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

1 Journalistische Darstellungsformen 9. Die Grafik

h Die Grafik ist eine relativ neue journalistische Darstellungsform. Sie wird in immer größerem Umfang eingesetzt. Hintergrund ist dabei natürlich auch die enorme Entwicklung, die Grafik-Computer und Gestaltungsprogramme in den letzten Jahren erlebt haben.

h Eine Grafik veranschaulicht Zahlen, Entwicklungen, Statistiken, Vorgänge und Zusammenhänge auf einen Blick.

h Eine Grafik kann für sich als Nachricht stehen, sie kann aber auch ergänzend zu einem anderen Artikel stehen. (Bsp.: Landkarte zu einem Artikel über einen Flugzeugabsturz).

h Grafiken in der aktuellen Zeitung suchen

h Gibt es Artikel, bei denen sich zur Veranschaulichung eine Grafik anbietet?

h Grafik zu einem Thema erstellen

Übungen

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

1 Journalistische Darstellungsformen 10. Service

OsnabrückCinema-Arthouse✆ 0541/600650Drachenzähmen leicht ge-macht 2 3D 14, 15, 17, 19.30 Uhr;TinkerBell und die Piratenfee14 Uhr; TinkerBell und die Pira-tenfee 3D 14 Uhr; Rico, Oskarund die Tieferschatten 14.45,16.45 Uhr; Drachenzähmenleicht gemacht 2 15.30 Uhr;Monsieur Claude und seineTöchter 15.30, 18.45, 20.45,22.45 Uhr; Transformers: Ärades Untergangs 3D 16.30, 20,23 Uhr; Die Karte meiner Träu-me 3D 17.30, 21.45 Uhr; Wie derWind sich hebt 17.30 Uhr; Wa-cken 3D – Louder than Hell 19,21, 23 Uhr; Das Schicksal istein mieser Verräter 20 Uhr; NoTurning Back 22.30 Uhr

CineStar Osnabrück✆ 0541/3303710TinkerBell und die Piratenfee

14.20 Uhr; Bad Neighbors 14.30Uhr; Drachenzähmen leicht ge-macht 2 3D 14.30, 17, 19.30 Uhr;Drachenzähmen leicht ge-macht 2 14.40, 17.20 Uhr; Trans-formers: Ära des Untergangs 3D14.40, 16.15, 17.10, 19, 20.15, 21Uhr; Mädelsabend 15 Uhr; Rico,Oskar und die Tieferschatten15 Uhr; Tammy – Voll abgefah-ren 16.50, 19.30 Uhr; DasSchicksal ist ein mieser Verrä-ter 17.10, 20.10 Uhr; 22 JumpStreet 20.15 Uhr

Filmpassage✆ 0541/28888Drachenzähmen leicht ge-macht 2 14, 16.30 Uhr; Trans-formers: Ära des Untergangs 3D14, 15.45, 17, 19.15, 20.45 Uhr;Das magische Haus 14.10 Uhr;Rico, Oskar und die Tiefer-schatten 14.10, 16.20 Uhr; Tam-my – Voll abgefahren 14.15,16.10, 18.30, 21 Uhr; TinkerBell

und die Piratenfee 14.20 Uhr;Drachenzähmen leicht ge-macht 2 3D 14.30, 17.30, 18.45Uhr; Maleficent – Die dunkleFee 14.30 Uhr; Das Schicksalist ein mieser Verräter 16.10,18.30 Uhr; Die Schadenfreun-dinnen 16.15 Uhr; Transfor-mers: Ära des Untergangs 16.45,20.30 Uhr; A Million Ways todie in the West 18.10 Uhr; Bad

Neighbors 18.30 Uhr; Eyjafjal-lajökull – Der unaussprechlicheVulkanfilm 20.30 Uhr; The Raid2 20.30 Uhr; X-Men 20.40 Uhr;22 Jump Street 21 Uhr; Godzil-la 21 Uhr

Filmtheater Hasetor✆ 0541/23777Wir sind die Neuen 17, 19, 21, 23Uhr

Kino in der Lagerhalle✆ 0541/338740Scialla! Eine Geschichte inRom (OV) 18, 20.15 Uhr

Cinema-Arthouse✆ 0541/600650Open-Air: Biergarten auf derDachterrasse: YouTube-Kurzfil-me 21 Uhr

Bad RothenfeldeKur-Lichtspiele✆ 05424/40703Rico, Oskar und die Tiefer-schatten 16.30 Uhr; Tammy –Voll abgefahren 20 Uhr

BramscheUniversum✆ 05461/61161Tammy – Voll abgefahren 20Uhr

- Alle Angaben ohne Gewähr -

KINOPROGRAMM

Heiner Lauterbach, Michael Wittenborn und Gisela Schnee-berger (von links) spielen die Hauptrollen im Kinofilm „Wirsind die Neuen“. Foto: dpa

OsnabrückBühneHaus der Jugend: 20 Uhr, Kul-tur im Innenhof – Tobi Katze, Li-teratur trifft Bühne, Innenhof,✆ 0541/28956

Szene & PartyGlanz & Gloria: 23 Uhr, EndlichWochenende, Indie, Pop, Elektro,✆ 0541/7607780Hyde Park: 22 Uhr, Past PresentFuture feat. DJ Tulpe, Classics,Pop, Indie, Electronics, Rock undHipHop, ✆ 0541/9116911

FührungenJohannisfriedhof: 17.30 Uhr,Kulturhistorische Führung Jo-hannisfriedhof und JüdischerFriedhof, mit Birgit Schwartz(Stadtführergilde), KapelleRathaus: 13.30 und 15 Uhr, Rat-haus- und Altstadtführung,✆ 0541/7502340 (Infos)

Kids & Co.Matthäuskirche: 15 Uhr, Jona –Unterwegs im Auftrag desHerrn, Kinder-MusicalPlanetarium: 15 Uhr, AbenteuerPlaneten, für Kinder ab 5 Jahren,

✆ 0541/560030 (Reservierungempfohlen)

VeranstaltungenAtelier Trieb: 11 Uhr, Ausstel-lungseröffnung: Damals nicht,jetzt nicht, niemals, Installationvon Volker Trieb zum 1 Weltkrieg,✆ 0541/597153Ledenhof: 18.30 Uhr, Skate-Night, Sammeln bei Getränkenund Grillwurst, Start 19:30,✆ 0514/982590 (Infos)Planetarium: 19.30 Uhr, DerSternhimmel im August, emp-fohlen ab 10 Jahren, ✆ 0541/56003-51

Bad LaerBad Laer Touristik GmbH: 10Uhr, Ortsführung, Stadtbummelmal historisch, ab 5 Personen,Thieplatz/Brunnen, ✆ 05424/291188

Bad RothenfeldeNeues Gradierwerk: 10 bis 12und 15 bis 17 Uhr, Demonstrati-onsgang, ✆ 05424/22180

GeorgsmarienhütteFranziskus-Hospital Harder-

berg: 16 Uhr, Glaube, Arbeit, Lie-be, Vortrag mit Prof. Dr. Wolf-gang Weig, Panoramasaal,✆ 0541/5023500 (Anmeldung)Waldbühne Kloster Oesede: 16Uhr, Der kleine Tag, Kinder-Musi-cal, ✆ 05401/850250

BramscheMuseum und Park Kalkriese:14.30 Uhr, Führung durch dieDauerausstellung zur Varus-schlacht, ✆ 05468/92040

TecklenburgFreilichtbühne Tecklenburg: 16Uhr, Robin Hood und die Kindervon Sherwood Forest, Familien-musical, ✆ 05482/220

HEUTE IN OSNABRÜCK UND DER REGION

Polizei: ✆ 110Notarzt/Rettungswagen/Feuerwehr: ✆ 112Krankentransport: ✆ 19222

Notdienste vorher anrufen.Angaben ohne Gewähr.

Ärzte-BereitschaftOsnabrück: Notdienst-Ambu-lanz, Bischofsstraße 28, ✆ zent-rale Nummer 116117, 15 bis 22Uhr, Sprechstundendienst, an-schließend bis 7 Uhr Rufbereit-schaft

AugenarztOsnabrück: Praxis Dr. Will-mann/Riesmeier/Drodofsky,Schützenstraße 62, ✆ 0541/73038, Bereitschaft 14 bis 23Uhr

ChirurgOsnabrück: MVZ Klinikum Os-nabrück, Am Finkenhügel 3,✆ 0541/4056670, Bereitschaft14 bis 18 Uhr

FrauenarztBelm: Thomas Heising, Markt-ring 17, ✆ 05406/2031 oder

0171/5103001, Bereitschaft 14bis 8 Uhr

HNO-ArztGeorgsmarienhütte: Dr. OliverThiede, Schoonebeekstraße 5,✆ 05401/5690 oder 0179/2849431, Bereitschaft 14 bis 23Uhr

Kinder-/JugendarztOsnabrück: Zentrale Bereit-schaftsdienst-Ambulanz amChristlichen Kinderhospital Os-nabrück, Johannisfreiheit 1,✆ 0541/7000-6969, Bereit-schaftsdienst von 13 bis 8 Uhr;Sprechstundendienst von 15 bis22 Uhr

ZahnarztOsnabrück: Dr. Gausmann,Wassermannstraße 25,✆ 0541/29943 oder 0175/5211955, Bereitschaft Mi. 15 bisDo. 8 Uhr; Sprechstunde 17 bis18 Uhr

ApothekenOsnabrück: Apotheke am Klini-kum, Am Finkenhügel 3,✆ 0541/9114680; Malteser-Apotheke, Kurt-Schumacher-Damm 1, ✆ 0541/41609

Belm: Süntel-Apotheke, VehrterKirchweg 29, ✆ 05406/838211

Bramsche: Hirsch-Apotheke,Münsterstraße 28, ✆ 05461/94040

Glandorf: Johannis-Apotheke,Münsterstraße 7, ✆ 05426/2012

NOTDIENSTE

h Was?

h Wann?

h Wo?

h Wer?

h Wie?

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

1 Journalistische Darstellungsformen 10. Service

Der große Bereich Service teilt sich in zwei Teile:

h 1. Service ist eine journalistische Darstellungsform, die im Prinzip Nachrichten in kurzer, gebündelter und geordneter Form präsentiert.

Unterschied zur Nachricht: Die Information wird im Service-Bereich meistens nicht in Sätze verpackt, sondern auf das Wesentliche reduziert.

h 2. Service findet sich auch in vielen anderen Darstellungsformen in der Zeitung. Überall dort, wo Lebenshilfe gegeben wird, kann von Service gesprochen werden.

Beispiel: Die Zeitung berichtet über einen Verein, der American Football für Jugendliche anbietet. Die in diesem Artikel gegebene Kontakt-Telefonnummer ist Service. Oder: Wenn bei einer Reisebeschreibung noch ein Wanderweg mit Plan veröffentlicht wird, ist dies auch Service.

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

h In der aktuellen Zeitung Service-Teile suchen

h Service-Kalender für einen Schultag aufstellen (Bsp.: Pausenplan)

h Im Übungstext (unten) die W-Fragen suchen

Übungen

1 Journalistische Darstellungsformen 10. Service Schülerbogen

g Was?

g Wann?

g Wie?

g Wo?

g Wer?

Ziehe die Pfeile!

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

1 Journalistische Darstellungsformen 11. Der Leserbrief

Zum Artikel „Die Tricks mitFleisch und Wurst“ sowie zurallgemeinen Diskussion umLebensmittelskandale (Aus-gabe vom 4. August).

„Es vergeht kaum eine Wo-che, in der nicht über Miss-stände in der deutschen Le-bensmittelindustrie berich-tet wird. Dabei geht es teil-weise um haarsträubendeMachenschaften, die häufiggenug als kriminell einge-stuft werden müssen. Immergeht es darum, dass Verbrau-cher entweder vorsätzlichoder fahrlässig geschädigtwerden. Sei es durch falscheoder fehlende Deklarierung,Verwendung nicht zugelasse-ner Inhaltsstoffe, bis hin zur

nachgewiesenen Beimen-gung von Gammelfleisch undanderer unappetitlicher Zu-taten. Da fragt sich doch derVerbraucher, warum nichtkurzerhand solchen Produ-zenten das Handwerk gelegtwird. Zumindest auf Zeit.

Die häufig läppischen Buß-gelder sind kaum geeignet,den Tätern dauerhaft dasHandwerk zu legen. Es gibtzahllose bekannte Beispieledafür, dass solche ,Strafen‘aus der Portokasse bezahltwerden können, angesichtsder wohl horrenden Gewin-ne, die durch Umgehung be-stehender Vorschriften oderauch Ausnutzung der einge-bauten Schlupflöcher des Le-bensmittelrechts zu erzielen

sind. Welche Lobby verhin-dert eigentlich, dass Strafenverhängt werden können, dieden Kriminellen endgültigdas Handwerk legen? Zurzeitdrängt sich der Eindruck auf,dass große Teile des staatli-chen Verwaltungsapparatesaus nicht nachvollziehbarenGründen durch laxe Haltungdiesem unsäglichen Gesche-hen Vorschub leisten. Eskann doch nicht am fehlen-den Sachverstand liegen.Schließlich sind Lebensmit-telchemiker der verschiede-nen Prüflabore in der Lage,innerhalb kürzester Zeit dieSchlampereien aufzudecken.[…]“

Paul-Walter WahlSchledehausen

Läppische BußgelderAktuelles Thema

Meinung einer Leserin/ eines Lesers

Leserbriefe sind feste Bestandteile einer Zeitung

h Leserbriefe werden nur zu aktuellen Themen veröffentlicht (also keine generellen Weltanschauungen). Zuschriften zu Themen im Mantel der Neuen OZ und ihrer Regionalausgaben erscheinen auf der Seite „Dialog“.

h Der Leserbrief darf nur veröffentlicht werden, wenn der Leserbrief-Schreiber seinen vollen Namen und seine Adresse angegeben und unterschrieben hat (anonyme Schreiben landen im Papierkorb). Name und Anschrift werden auch veröffentlicht.

h Redaktionen freuen sich über Leserbriefe, auch wenn der Leserbrief-Schreiber eine andere Meinung vertritt als der Redakteur.

h Wichtig: Die presserechtliche Verantwortung für den Leserbrief trägt nicht der Leserbrief-Schreiber, sondern der Redakteur! Das heißt: Wenn ein Leserbrief-Schreiber eine Person beleidigt oder einer Straftat verdächtigt, dann kann sich der Redakteur mit einer solchen Veröffentlichung strafbar machen!

h Die Redaktion veröffentlicht einen hohen Prozentsatz der eingehenden Leserbriefe. Kommen allerdings zu einem Thema sehr viele Briefe gleichen oder ähnlichen Inhalts, dann werden nicht alle, sondern nur einige gedruckt. Der Leserbrief-Schreiber hat kein Recht auf Abdruck seines Briefes!

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

h Leserbriefe in der Zeitung suchen

h Leserbrief-Meinung mit Redakteurs-Meinung vergleichen

h Leserbrief zu einem aktuellen Thema schreiben

Übungen

Die Gegendarstellung

h Wurde – nach Ansicht eines Betroffenen – in der Zeitung etwas falsch berichtet, dann leitet sich daraus unter Umständen ein Recht auf Gegendarstellung ab. Die Gegendarstellung ist ein juristisch kompliziertes Instrument.

h Wichtig: Eine Gegendarstellung darf sich nur auf Tatsachenbehauptungen beziehen.

h Meinungen, wie beispielsweise in Kommentaren, sind nicht gegendarstellungsfähig. In einem Leserbrief kann man sehr wohl die Meinung eines Redakteurs kritisieren.

Die Berichtigung

h Wenn Redaktionen versehentlich falsch berichtet haben (wenn zum Beispiel ein Name oder ein Ergebnis nicht stimmte), dann wird in der Zeitung so bald wie möglich eine Berichtigung veröffentlicht. Eine seriöse Zeitung hat keinerlei Interesse an falscher Berichterstattung und versucht so wenige Fehler wie möglich zu machen. Dennoch sind sie nicht ganz zu vermeiden. Inhaltliche Fehler in der Zeitung werden von der Redaktion berichtigt, entsprechende Korrekturen abgedruckt.

1 Journalistische Darstellungsformen 11. Der Leserbrief

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

h Leser-Aktionen sind nicht-journalistische Aktionen, die dem Leser einen ganz besonderen Nutzen bringen sollen.

Beispiele

h Präsentationen (die Zeitung präsentiert und empfiehlt damit dem Leser gewisse kulturelle Veranstaltungen, Konzerte)

h Kartenverlosungen

h Telefonaktionen zu aktuellen Themen

h Leser-Reisen

h Gewinnspiele aller Art

h Wettbewerbe (Malwettbewerbe für Kinder, Fotowettbewerbe)

h KLASSE! – das Schulprojekt für die 8. und 9. Klassen

1 Journalistische Darstellungsformen 12. Leseraktionen

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

1. Der Artikel .............................................................................................................. S E I T E 45

2. Die Anzeige ........................................................................................................... S E I T E 48

3. Die Struktur .......................................................................................................... S E I T E 52

4. Die Seiten ................................................................................................................ S E I T E 57

4. Jugendredaktion „Liesmich“ ............................................................... S E I T E 62

Aufbau einer Zeitung

K A P I T E L 2

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

Wacken wird womöglichan diesem Montag schon wie-der für das nächste Jahr aus-verkauft sein. „Wir werdendie Tickets für Wacken 2015direkt bestellen, wenn wirwieder zu Hause sind“, plan-ten Christiane Gottschow ausHamburg und ihre TochterZora (16) am letzten Don-nerstag, während sie sich vonihrem Zeltplatz auf den vondort 20-minütigen Fußwegzu den Bühnen machten. InMutter-Tochter-Konstellati-on hatten sie zum zweitenMal viel Spaß auf dem Hea-vy-Metal-Festival.

Stefan Steinbach und seinSohn Kolja (23) waren zumsiebten Mal zusammen beim

Wacken Open Air und einesder zahlreichen Beispiele da-für, dass dieses Festival Fami-lientreffen und große Partygleichzeitig sein kann. Einähnlicher Musikgeschmacksei förderlich, aber kein Muss,um gemeinsam auf dem Wa-cken Spaß zu haben. „Unsgeht es hauptsächlich um diegute Stimmung hier“, warensich Vater und Sohn einig.

Bei inzwischen über 150Bands geht das Musikange-bot über Heavy Metal hinaus.„We are Motörhead and weplay Rock ’ n’ Roll“, raunzteSänger Lemmy Kilmister(68) am Freitagabend vorrund 50 000 Fans in bewähr-

ter Manier auf der „BlackStage“. Neben Rock ’ n’ Rollertönten auch Ska, Folk undmittelalterliche Klänge aufdem Heavy-Metal-Festival.„Apokalyptika“ und „Avanta-sia“ wiederum boten brachia-le Melodien zu imposantemOrchestersound. Einer derHöhepunkte war für viele derAuftritt von Megadeth.

„We came for Slayer andKreator“, rief eine der harten„Kernmusik“ Wackens zuge-wandte Gruppe, die sich ausniederländischen, deut-schen, norwegischen undschwedischen Metalheadszusammensetzte. Wild tanz-ten sie auf dem Camping-

Areal zwischen und auf denvier Bussen, mit denen sie an-gereist waren.

Rund 15 000 der insgesamt75 000 Wacken-Besucher rei-sen laut einer Wirtschafts-studie aus dem Ausland an.Die Party-Crew mit den Bus-sen gibt dabei ein typischesBild ab, denn der Studie zu-folge kommen die meistenausländischen Festival-Gästeaus Israel und Norwegen, ge-folgt von den Niederlandenund Schweden.

Neben der Vielfalt an Nati-onen, Generationen und na-türlich zahlreichen Metal-Ikonen und Konzert-High-lights machte in diesem Jahr

die Sonne das Wacken OpenAir zu etwas Besonderem. Istdas große Festival im hohenNorden Deutschlands ausden letzten Jahren fürSchlammschlachten nachRegengüssen bekannt, sowurde das 25. Jubiläum mitSonnenschein satt gefeiert.Her mit den Sonnenbrillen,weg mit den Gummistiefeln,lautete die Kleiderordnung.

Wacken-Fans fragten sich,ob ihre Haut schon so vielFarbe angenommen habeoder ob das Braun wohl docheher vom Staub der trocke-nen Felder und Kuhwiesensei. So war das Freibad in dersonst so beschaulichen klei-nen Gemeinde Wacken, diesich letzte Woche ins Metal-Mekka verwandelte, belieb-ter Treffpunkt, um zwischenden Konzerten zu entspan-nen oder im Kühlen Nass ein-fach weiterzufeiern.

Die beiden Festivalgrün-der Thomas Jensen und Hol-ger Hübner zeigten sich zu-frieden mit der 25. Ausgabe.„Wir hatten ein Hammer-Line-up mit Hammer-Shows.Ganz großes Metal-Tennis“,sagte Jensen.

„Ganz großes Metal-Tennis“Gründer des Wacken Open Airs mit Jubiläumsausgabe zufrieden – Mehr als 150 Bands

WACKEN. Für 75 000 „Me-talheads“ beginnt heutenach einer ausgelassenenFestivalzeit wieder der All-tag. Von Mittwoch bis Sonn-tag feierten sie beim Wa-cken Open Air in Schleswig-Holstein, dem weltweitgrößten Festival der härte-ren Klänge, das dieses Jahrzum 25. Mal stattfand.

Von Carolin Hlawatsch

Metalfans tanzen ausgelassen vor den Bühnen beim Wacken Open Air. Die 75 000 Besucher erlebten diesmal viel Sonne und wenig Matsch. Foto: dpa

Früh übt sich, wer ein „Metalhead“ werden will: In Wacken werden auch die Jüngsten mitge-nommen, um etwa Idole wie Dave Mustaine von Megadeth zu erleben. Fotos: Hlawatsch/dpa

Größere Artikel haben folgenden Aufbau:

2 Aufbau einer Zeitung 1. Der Artikel

Hauptzeile/Titel

Unterzeile

AutorenzeileSpitzmarke

Vorspann

Grundtext

Bildtext

Fotovermerk

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

2 Aufbau einer Zeitung 1. Der Artikel

Ganz großes Metal-Tennish Die Hauptzeile soll zum Lesen verführen. Sie wird auch Schlagzeile genannt.

Gründer des Wacken Open Airs mit Jubiläumsausgabe zufrieden – Mehr als 150 Bands

h Die Unterzeile liefert Basis-Informationen und führt den Leser in den Artikel.

Von Carolin Hlawatsch

h Die Autorenzeile steht nur bei größeren Artikeln. Sonst steht beim Artikel ein Kürzel. Sowohl Namens-nennung als auch Kürzelnennung sind für die presserechtliche Verantwortung der Artikel unbedeutend, da die Verantwortung für den Inhalt des Artikels immer beim zuständigen Redakteur liegt.

Wacken

DPA

h Die Spitz- oder Ortsmarke nennt den Ort des Geschehens beziehungsweise den Ort, der von einer Nachricht betroffen ist. Wenn ein Papenburger in Las Vegas eine Million Dollar gewinnt, dann lautet die Spitzmarke Las Vegas/Pa penburg.

h Der Vorspann wird in der klassischen Nachricht auch „lead“ genannt und beant-wortet dann die W-Fragen. In diesem Beispiel führt er den Leser in den Artikel und erklärt, worum es in dem Artikel überhaupt geht.

h Die Kürzel bezeichnen den Autor eines Textes. In anderen Fällen stehen sie für die Nachrichten agentur, die Quelle der Nachricht war.

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

2 Aufbau einer Zeitung 1. Der Artikel SchülerbogenAufgabe

Unterscheide

h Der Autor eines Artikels ist Journalist.

h Der presserechtlich Verantwortliche für einen Artikel ist ein Redakteur. Der Redakteur ist selbstverständlich auch Journalist und kann bei manchen Artikeln auch gleichzeitig als Schreiber und Verantwortlicher wirken.

Übungen

h Wie heißt der presserechtlich verantwortliche Redakteur für die Meldung „Sole-Quelle in Osnabrück entdeckt“? Der Artikel erschien auf der Seite Nordwest. Den Namen des für die Redaktion Lokales Verantwortlichen findest du im Impressum.

h Der für das Ressort Lokales verantwortliche Redakteur heißt

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________

h Schreibe das Protokoll einer Sport-Unterrichtsstunde in nachrichtlicher Form. Versuche dabei, möglichst viele Bestandteile eines Artikels zu formulieren, also: Hauptzeile, Unterzeile, Spitz-marke, Autorenzeile oder Autorenkürzel, Vorspann, Grundtext.

h Trage ein, wie diese Bestandteile eines Artikels in der Fachsprache lauten.

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

2 Aufbau einer Zeitung 2. Die Anzeige

Anzeigen (= Annoncen, Inserate, Werbung) sind wichtige Bestandteile

h Der Werbetreibende erreicht einen großen Kundenkreis.

h Der Anzeigenerlös trägt zur Wirtschaftlichkeit der Zeitung bei. Ohne Anzeigen würde die Zeitung den Leser deutlich mehr kosten.

h Die Anzeigen informieren die Leser über Firmen, Institutionen, über Neu-eröffnungen, Produkte, Sonderangebote und vieles mehr.

h Die Anzeigen informieren über freie Stellen, zu vermietende Wohnungen, zum Verkauf stehende Autos und vieles mehr.

h Die Anzeigen informieren über Veranstaltungen, Kino-Programm usw.

h Die Leser können selbst Anzeigen aufgeben (Verkäufe, Familienanzeigen usw.).

h Den Inhalt einer Anzeige bestimmt der Auftraggeber, nicht die Zeitung. Dennoch muss die Zeitung darauf achten, dass die Anzeige presserechtlich in Ordnung ist. So dürfen Anzeigen keine Beleidigungen enthalten, keine Vorverurteilungen, keinen Aufruf zur Gewalt, keine Anstiftung zu Straftaten usw.

h Lokale Information = Anzeigen in einer Tageszeitung sind Informationen aus dem lokalen Umfeld für die Leser der Region.

Die Anzeige erfüllt mehrere Funktionen:

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

2 Aufbau einer Zeitung 2. Die Anzeige

Verschiedene Formen der Anzeige

h Die Verkaufsanzeige Eine Firma annonciert, weil sie ein konkretes Verkaufs- oder Service-Angebot hat. Hier werden das angebotene Produkt und der Preis genannt.

h Die Imageanzeige Eine Firma wirbt für sich und ihren guten Namen, ihr „Image“. In solchen Anzeigen werden keine konkreten Verkaufsangebote gemacht, höchstens der Hinweis auf ein Produkt.

h Die Familienanzeige Familien geben Informationen kund: Brautpaare, glückliche Eltern, Geburtstags-kinder. Familienanzeigen gibt es auch bei traurigen Anlässen, nämlich Todes-anzeigen.

h Die Kleinanzeige Leser und Firmen inserieren in kleinen Anzeigen ohne grafische Gestaltung, oft in wenigen Zeilen. Auto, Verkäufe, Stellenmarkt, Computer und vieles mehr: Unterteilt in zahlreiche Rubriken, kann sich der Leser schnell orientieren und findet (fast) alles, was zum täglichen Leben notwendig ist.

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

2 Aufbau einer Zeitung 2. Die Anzeige

Verkaufsanzeige Imageanzeige

Familienanzeige

Kleinanzeigen

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

2 Aufbau einer Zeitung 2. Die Anzeige

h Eine Tageszeitung mit der Schere in redaktionelle Beiträge und in Anzeigen zerlegen. Getrennt an die Pinnwand geheftet, wird deutlich, wie die Verteilung sich darstellt. Achtung: Die Anteile von Redaktionsbeiträgen und Anzeigen sind an verschiedenen Wochentagen unterschiedlich.

h Zum Vergleich eine Zeitschrift (Fachzeitschrift oder Wochenzeitschrift) in Redaktionsbeiträge und Anzeigen zerlegen.

h Welche gestaltete Anzeige hat den Schülern an einem bestimmten Tag am besten gefallen?

h Welche gestaltete Anzeige wurde von den Schülern an einem bestimmten Tag abgelehnt?

h Diskussion zur Rolle der Werbung in den Medien (Privatfernsehen, öffentlich-rechtliches Fernsehen, Tageszeitung usw.)

Übungen

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

2 Aufbau einer Zeitung 3. Die Struktur

h 1. Buch: Überregionales

h 2. Buch: Region Osnabrück bzw. Kreis Emsland

h 3. Buch: Osnabrück bzw. Lokales

h 4. Buch: Weltspiegel

Zusätzlich zu diesen vier Standard-Büchern erscheinen, vor allem in der umfangreicheren Samstagausgabe weitere Bücher wie z. B. Kfz-Welt. Auch Verlagsbeilagen erweitern das Angebot der Tageszeitung.

Inhaltlich unterscheidet man bei einer Zeitung:

h Zeitungsmantel Mantel heißt dieser Teil der Zeitung übrigens deshalb, weil die Seiten ursprünglich immer im ersten Buch zusammengefasst waren, das die übrigen Bücher wie ein Mantel umgibt.

h Lokalteil Seiten mit Themen von überwiegend lokalem Interesse. Diese Seiten gibt es nur in den jeweiligen Lokal ausgaben.

h Anzeigenteil

Merke:Niemand liest eine Zeitung komplett von vorn bis hinten. Der Leser sucht sich das heraus, was für ihn interessant ist. Der Leser wählt aus Artikeln und Bildern aus wie beim Einkaufen im Supermarkt.

Auswahl = SelektionZeitunglesen = selektives Lesen

Die Zeitungen des Verlages Neue OZ bestehen aus vier so genannten Büchern:

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

2 Aufbau einer Zeitung (am Beispiel der Ausgabe Stadt Osnabrück) 3. Die Struktur

1. Buch 2. Buch 3. Buch 4. Buch

Politik Einblicke

Sport regionalerSport

regionalerSport

Bundes- sport

Bundes- sport

Gut zuwissen

MedienTV-Programm

Anzeigen

Anzeigen

Anzeigen

Politik Nordwest

Wirtschaft Wirtschaft

Dialog

Wetter

RegionOsnabrück Osnabrück

Themen ·Tipps ·

Termine

KulturRegional

Kultur Leser-briefe

Osnabrück

Osnabrück

Osnabrück(Stadtteile)

Osnabrück

RegionOsnabrück

Ausgabe Neue OZ, Stadtteile, 32 Seiten * nur Neue OZ

TitelRegion

Osnabrück Osnabrück Weltspiegel

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

2 Aufbau einer Zeitung 3. Die Struktur

Montag, 14. Juli 2014 | Lotte · Westerkappeln · Mettingen · Tecklenburg www.noz.de 47. Jg., Nr. 161 | Einzelpreis 1,50 €

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WIRTSCHAFT SEITE 6

Sorgen in Portugal: Die Turbu-lenzen rund um eine der größtenBanken im Land beunruhigt Spa-rer – Manager und Politik versu-chen zu beruhigen.

WETTER IM OSNABRÜCKER LAND SEITE 8

° ° ° ° ° ° ° ° ° °

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag

22 16 22 15 24 16 26 16 28 16

FERNSEHEN SEITE 35

Kaum zu glaubenKai Pflaume schwimmt weiter aufeiner Erfolgswelle und präsentiertschon wieder eine neue Quizshow.

NDR, 22.00 Uhr

Fit im Kopf: Sudokuund Co spielen auf

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auf www.os1.tv

IM INTERNET

rll OSNABRÜCK. Die Deut-sche Post DHL will Anfang2015 ihr Paketzentrum amHasepark eröffnen. Aus30 Ladetoren sollen dannzweimal täglich Lieferwa-gen in die Stadt und dieUmlandgemeinden aufbre-chen. Der Postbau ist aus-nahmsweise grau undnicht gelb. Seite 17

Paketzentrumstartet Anfang 2015

OSNABRÜCK

al OSNABRÜCK. Diesen„Sinatra des Ostens“ kenntseit Hits wie „Biene Maja“oder „Einmal um die ganzeWelt“ fast jeder. Jetzt feiertKarel Gott seinen 75. Ge-burtstag – gemeinsam mitseiner jungen Frau Ivanaund seinen beiden kleinenTöchtern Charlotte undNelly. Seite 33

Karel Gott wird75 Jahre alt

WELTSPIEGEL

dpa HANNOVER. Gewaltund Kriminalität an Nie-dersachsens Schulen neh-men ab. Seit dem Jahr 2006habe sich die Zahl der Fällemehr als halbiert, teilte dasInnenministerium mit.Wurden damals 10 523 Fäl-le registriert, waren es imvergangenen Jahr noch4898 Taten. Seite 7

Weniger Gewalt anden Schulen

NORDWEST

prin DOORN. Er lebte hierfast so lang, wie er Kaiserwar: In einem Schlösschenim niederländischen Doornverbrachte Wilhelm II. dieZeit nach dem Ersten Welt-krieg und gab die Hoffnungauf seinen Thron nie auf.Das Museum im fast unver-änderten Haus droht ge-schlossen zu werden. Seite 5

Das letzte Hausdes Kaisers

HINTERGRUND

evo OSNABRÜCK. Blut-hochdruck gilt gemeinhinals Erkrankung ältererMenschen. Doch auch Kin-dern sind immer häufigerbetroffen. Wird er nichtrechtzeitig diagnostiziert,drohen Erkrankungen bishin zu Herzinfarkt undSchlaganfall. Seite 34

Bluthochdruckauch bei Kindern

GUT ZU WISSEN

Kinoprogramm, Serviceund Veranstaltungen inunserer Region. Seite 20

TERMINE

Mit einer Hiobsbotschaftbegann die Partie für dasdeutsche Team, denn der zu-letzt formstarke Mittelfeld-spieler Sami Khedira mussteaufgrund einer Wadenverlet-zung passen. BundestrainerJoachim Löw änderte abernicht sein taktisches Schemaund ersetzte Khedira durchden Gladbacher ChristophKramer positionsgenau.Doch auch für den Senk-rechtstarter im deutschenTeam war schnell Schluss, ermusste nach einer Attackedes Argentiniers EzequielGaray mit dem Verdacht auf

Gehirnerschütterung gegenAndré Schürrle ausgewech-selt werden.

Gegen die wie erwartet de-fensiven Südamerikaner tatsich die deutsche Elf sehrschwer und musste immerwieder auf gefährliche

Schnellangriffe des Gegnersvorbereitet sein. Auf der an-deren Seite hatte die DFB-Auswahl Pech, als ein Kopf-ball von Verteidiger BenediktHöwedes kurz vor der Pausean den Pfosten krachte.

Im zweiten Durchgang

blieb das Löw-Team tonange-bend, ohne aber die Domi-nanz ausüben zu können, dieArgentinien in echte Schwie-rigkeiten gebracht hätte. Diebeste Chance zum Führungs-treffer besaß in der 82. Minu-te der Münchener Toni Kroos

nach feinem Zuspiel von Me-sut Özil von rechten Seite.Der Flachschuss des sonst sotreffsicheren Mittelfeldspie-lers strich knapp am Tor vor-bei.

In der dramatischen Ver-längerung blieb das deutscheTeam unter den Augen vonBundespräsident JoachimGauck und Kanzlerin AngelaMerkel das tonangebende Te-am und überstand auch dieSchlussoffensive der starkenArgentinier. Anschließendbrach in Deutschland einSturm der Begeisterung los.

Das jederzeit packende,fußballerisch aber eher sel-ten begeisternde Finale wur-de von vielen Hundertaus-end Anhängern beim PublicViewing verfolgt. Allein aufder Fanmeile vor dem Bran-denburger Tor versammel-ten sich knapp 300 000 Men-schen; die Zugänge musstengeschlossen werden. Aufdem Hamburger Heiligen-geistfeld tummelten sich ge-schätzte 50 000 Schaulusti-ge. Auch vor den Großlein-wänden dieser Regiondrängten sich die Fußball-In-teressierten und feierten ei-ne heiße Nacht.

Seiten 3 und 9 bis 14

Von Michael Jonas

Deutscher Karneval in Rio1:0 gegen Argentinien – Joker Götze sorgt in der Verlängerung für den vierten Weltmeister-Titel

RIO DE JANEIRO. Deutsch-land ertrinkt im Fußball-Ju-bel. Zum vierten Mal hat dieNationalmannschaft die be-deutendste Trophäe desSports gewonnen und istnach 1954, 1974 und 1990zum vierten Mal Weltmeis-ter. Gefeierter Held war dereingewechselte StürmerMario Götze, der in der 113.Minute im Maracana-Stadi-on von Rio de Janeiro mit ei-nem spektakulären Tor den1:0-Sieg nach Verlängerungfestmachte.

Da ist der Pokal: Kapitän Philipp Lahm stemmt die WM-Trophäe nach dem 1:0-Sieg gegen Argentinien in die Höhe. Foto: Reuters

eltmeister! Zum ers-ten Mal nach 24 Jah-

ren! Deutschlands Fußball-nationalmannschaft hat ge-liefert und weite Teile derNation in einen Jubelrauschversetzt. Was am Abendmit den Hupkonzerten derAutokorsos begann, wirdsich bis zum Empfang derMannschaft am Dienstag inBerlin noch steigern.

Das mag als unzulässi-gen Ausnahmezustand be-klagen, wer will – gegen dieSogkraft eines Fußball-Großereignisses kommt ernicht an. Krieg in Israel?Krieg in der Ukraine? Spio-nage-Affäre? Spielte für vie-

Wle keine Rolle. Alle sprangenauf den fahrenden Zug: Po-litiker und Unternehmen,Zeitungen und Fernsehsen-der, Fußballfans und solche,die es im Alltag nicht sind.

Für die meisten ist derFußball dabei ein emotiona-ler Kick fern des rationalenAlltags, für andere Mittelzum Zweck: zur Werbung,zur Selbstdarstellung, zumGeldverdienen.

Doch das funktioniertnur, weil der Fußball aufderart unnachahmlicheWeise Emotionen weckt.Dieser Trend ist nicht neu,aber die Ausmaße wach-sen. Die Weltmeister 1974bekamen gar keinen Emp-fang – wer weiß das noch?

Der erste große Impuls kam1990, als nach dem Mauer-fall der Jubel über den WM-Triumph von Rom in dendeutschen Farben plötzlichsalonfähig wurde.

Das Sommermärchen2006 rückte das Gemein-schaftserlebnis in die Mitteder Gesellschaft, die denFußball braucht, um gele-gentlich mit sich selbst imReinen zu sein.

Allen, denen es schwer-fällt, sich dem Hype zu ent-ziehen, sei gesagt: Dasnächste Turnier beginnterst am 10. Juni 2016. Undes ist nur eine Europameis-terschaft.

KOMMENTAR

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Emotionaler AusnahmezustandVon Harald Pistorius

Weltmeister! Was für einspannendes Finale: Wiedie Fans in unserer Regi-on mitgefiebert haben,zeigen zahlreiche Bilder-strecken von den PublicViewings auf noz.de, inder Smartphone-App undin der Sonderausgabe un-serer Tablet-App. Wie ha-ben Mario Götze und dasTeam um BundestrainerJoachim Löw den viertenWeltmeistertitel gefeiert?Alle Nachrichten aus Bra-silien sowie Reaktionenaus der Netzwelt undHintergründe lesen Sie inunserem WM-Paket aufwww.noz.de/wm und inder WM-Kick!-Ausgabe„Danke, Götze!“ auf demTablet.

WM auf noz.deund dem Tablet

WM 2014

steb OSNABRÜCK/TELGTE.Fast einen Doppelmarathonin Schrittgeschwindigkeithaben am zurückliegendenWochenende mehr als 10 000Menschen aus der Region zu-rückgelegt. Am Samstag er-reichte der kilometerlangeZug der Osnabrücker Wall-fahrt nach Telgte den ersten

Zielort im Münsterland. AmSonntag ging es zurück.

Die mittlerweile 162. Pil-gertour zur legendären mit-telalterlichen Marienfigur inTelgte startete in der Nachtzum Samstag. Um 3 Uhrmorgens machten sich dieersten rund 800 Menschenvom Osnabrücker Johannis-

friedhof auf den Weg. DieWallfahrtsstrecke verlief wieimmer auf der Bundesstraße51, die für die Gläubigen ab-schnittweise komplett ge-sperrt wurde. Nach den ers-ten zwei Anstiegen am Har-derberg und Herrenrest er-reichte der Wallfahrtszugdie Flachetappen. Seite 25

Tausende pilgern nach Telgtedpa BERLIN/WASHINGTON.Die Spionageaffäre entwi-ckelt sich immer mehr zu ei-ner der schwersten Krisenzwischen Deutschland undden USA nach dem ZweitenWeltkrieg.

Bundeskanzlerin AngelaMerkel (CDU) zweifelt amKooperationswillen der USA

und einem Stopp der Spiona-ge. Die Geheimdienstzusam-menarbeit will sie aus Sorgevor möglichen Terroraktenaber nicht infrage stellen.

Die US-Regierung zeigtesich verstimmt über die deut-schen Reaktionen auf die bei-den mutmaßlichen Spiona-gefälle. Dabei sollen die bis-

herigen Enthüllungen erstder Anfang sein.

Der US-Dienst CIA führtlaut „Bild am Sonntag“ mehrals ein Dutzend Regierungs-mitarbeiter in Deutschlandals Quellen. Im Visier seiendie Ministerien für Verteidi-gung, Wirtschaft, Inneresund Entwicklung. Seite 2

Spionage-Affäre zieht Kreise

Inhaltsübersicht:Hinweise auf die Top-Geschichten der einzelnen Zeitungsteile

Kopfanzeige:Prominenter Werbeauftritt

Auf einen Blick:Das Wetter

Auf einen Blick:Fernseh-Tipp

Kontakt-Box:Rufnummern der Zentrale und des Abo- und Anzeigen-services

Vorspann:Schriftart: Benton Sans Bold

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Überschrift:Schriftart: Miller Headline

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Der Kommentar:Die Meinung der Zeitung zu einem wichtigen Thema des Tages

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

h 2. Buch: Region Osnabrück bzw. Kreis Emsland

DIENSTAG,15. JULI 2014 25 REGION OSNABRÜCK

Ihre RedaktionSekretariat 05 41/310-631

310-632, 310-688Fax 310-640E-Mail:[email protected]

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„Nein, liebe Leser, ich ma-che keine Schwimmbewe-gungen. Das kommt erstbeim Babyschwimmen,und ich habe noch garnicht mit meinen ElternChristina und Steffen be-sprochen, ob wir da über-haupt hingehen. Mein Na-me ist Enno Warnstedt,und ich bin am 5. Juli um13.26 Uhr im Franziskus-Hospital Harderberg anLand gegangen. 3530Gramm und 50 Zentime-tern waren die Maße, diedie nette Hebamme notierthat. Dass ich, ebenso wiemein drei Jahre alter Bru-der Tammo, einen friesi-schen Namen trage, liegtwohl mehr an deren schö-nem Klang als an ihremUrsprung. Denn mit Fries-land haben wir eigentlichweiter nichts zu tun. Papakommt aus Sachsen, Ma-ma zwar aus Niedersach-sen, aber aus dem Osna-brücker Land. Und dort le-ben wir auch, nämlich inHagen.“ Foto: Balks

WONNEPROPPEN

pm OSNABRÜCK. Auf derA 1 in Richtung Bremen istein Autofahrer aus Quaken-brück am Sonntagabendkurz vor der AnschlussstelleOsnabrück-Nord in die Be-tonwand geprallt und mitweiteren Autos zusammen-gestoßen. Nach Angabender Polizei verletzte sich ei-ne Fahrerin leicht. Die A 1musste in Richtung Bremenvoll gesperrt werden.

Gegen 19.50 Uhr kam derQuakenbrücker auf regen-nasser Fahrbahn ins Schleu-dern. Nach dem Aufprall aufdie Betonwand schleuderteer zurück und stieß mit ei-nem Auto aus Nordrhein-Westfalen zusammen. BeideFahrzeuge blieben auf derFahrbahn stehen. Zwei wei-tere Autofahrer aus NRWsahen die Unfallstelle zuspät und kollidierten mitden noch auf der Fahrbahnstehenden Wagen.

Bei dem Aufprall verletz-te sich eine aus Leverkusenkommende Fahrerin leicht.Der entstandene Schadenwird auf rund 40 000 Eurogeschätzt. Die Autobahnmusste in FahrtrichtungBremen für eine Stunde vollgesperrt werden. Es ent-stand ein Rückstau vonrund vier Kilometern.

Unfall mitVollsperrung

auf der A 1

Der Landkreis plant heuteGeschwindigkeitskontrol-len in Ostercappeln.

BLITZER

Lamping ist guter Hoff-nung, die illegalen Straßen-rennfahrer bekehren zu kön-nen: „Die Erfahrung zeigt,dass die, die am SupermotoSpaß gefunden haben, aufder Straße ganz ruhig wer-den.“ Das sei ihm ein ganzpersönliches Anliegen.„Denn leider wird unserSport durch die Straßenrenn-fahrer, wie es sie am EngterBerg gibt, in Mitleidenschaftgezogen.“ Er sei ein klarerGegner dieser Rennen, weilsie auf einer öffentlichenStraße mit Gegenverkehr,Bäumen und Leitplanken le-bensgefährlich seien. OhneRücksicht auf Anwohnerwürden diese ungewollt mithineingezogen.

Lamping erklärt, dass beidem Training am 26. und 27.Juli in Engter drei Klassenauf dem Rennparcours fürumgebaute Crossmaschinenfahren dürften. Die Klassefür Einsteiger sei zum Bei-spiel für die Rennfahrer ge-eignet, die sich sonst bei denillegalen Straßenrennen aufdem Engter Berg austoben.„Wir geben den illegalen Mo-torradfahrern vom EngterBerg hiermit eine Plattform.Viele von diesen Fahrernsind Supermoto-Fahrer“,sagt Lamping. Die Crossma-schinen mit kleineren Felgenals bei Straßenmotorrädernseien für die Kurve gebautund damit ideal für die Stre-cke am Engter Berg. Aller-dings seien sie in der Regelnicht für den Straßenverkehrzugelassen.

Als Lamping und seineMitarbeiter vor einer Wochebereits die Strecke am IgelsSand in Engter präparierten,habe er zwei dieser Rennfah-rer kennengelernt. „Als ichsie auf die illegalen Rennenam Engter Berg angespro-chen habe, haben sie nur ver-schmitzt gelacht“, sagt Lam-ping. Nachdem er sie nachHause geschickt habe, damitsie sich die entsprechendeSchutzkleidung anziehen,hätten sie schon Testfahrtenauf dem Rennparcours un-ternommen. So hofft Lam-ping, auch weitere Hobby-rennfahrer zu erreichen undmit seinen Rennen auf dafürvorbereiteten Strecken vonder Straße zu holen.

Die Verkehrswacht be-grüßt die Aktion genauso wie

die Polizei Osnabrück unddie Stadt Bramsche. „WerSpaß an solchen Rennen hat,der sollte solche Möglichkei-ten in Anspruch nehmen. Sowird kein anderer Verkehrs-teilnehmer gefährdet, und esist Hilfe vor Ort, wenn etwas

passiert“, sagte der Vorsit-zende der VerkehrswachtBramsche, Wallenhorst undUmgebung, Herbert Bock-stiegel.

Der Sprecher der PolizeiOsnabrück, Georg Linke,kommentierte: „Wenn das

dazu beiträgt, den Verkehrs-raum zu entschärfen, dannbegrüßen wir dieses Trainingund den Verwendungszweckder Einnahmen natürlich.“

Auch der Verkehrsexperteder Stadt Bramsche, der Ers-te Stadtrat Ulrich Willems,

sagt zu dem geplanten Mo-torradtraining in Engter:„Wenn es damit gelänge, deneinen oder anderen Rennfah-rer von der Straße zu holen,dann wäre das natürlich er-freulich. Dabei wünsche ichihm viel Glück.“

Von Jean-Charles Fays

BRAMSCHE. Ein Veranstal-ter von Trainings und Ren-nen für Motorräder will dieillegalen Straßenrennfahrervom Engter Berg auf einenParcours in Bramsche-Eng-ter locken. „Dort will ich sieauf einem Rennparcours aufPrivatgelände auf legaleWeise für den Rennsport be-geistern“, sagte der Veran-stalter sogenannter „Super-moto Events“, Stefan Lam-ping, unserer Zeitung. DieEinnahmen aus dem Motor-radtraining am 26. und 27.Juli sollen der Verkehrs-wacht Wallenhorst/Bram-sche gespendet werden, umSchilder gegen die Straßen-rennfahrer am Engter Bergaufstellen zu können. DiePolizei und die Verkehrs-wacht begrüßen das.

Rennparcours für Motorradfahrer

Traininggegen

illegales Biken

Legale Rennen, um illegale zu verhindern: Das ist das Ziel eines Motorradtrainings, das am 26. und 27. Juli in Engter aus-getragen wird. So sollen Rennfahrer vom Engter Berg auf einen legalen Parcours gelockt werden. In der Klasse für Profis wirdauch der Vizemeister in der höchsten deutschen Supermoto-Klasse, André Plogmann (Bild), mitfahren. Foto: Moto-Event.com

ie Idee,den ille-

galen Motor-radrennenvom EngterBerg mit ei-nem Motor-radtrainingauf Privatgelände zu begeg-nen, ist gut. Wenn das Kon-zept aufgeht, dann müsste

Dden Anwohnern in Eving-hausen nicht mehr angstund bange sein, wenn sieam Wochenende die L 87betreten. Natürlich ist frag-lich, wie viele von den Stra-ßenrennfahrern wirklichdurch das Motorradtrainingam 26. und 27. Juli auf ei-nem Rennparcours in Eng-ter für den Rennsport zu be-geistern sind, doch wennauch nur einige der lebens-

müden Biker vom EngterBerg bekehrt werden kön-nen, dann hat es sich schongelohnt. Einen Versuch istdas Training auf der StraßeIgels Sand in Engter schonallein deshalb wert, weil dieEinnahmen daraus der Ver-kehrswacht zugutekommen.Diese kann davon Schildernach dem Vorbild der Land-kreis-Schilder am Bad Esse-ner Berg bezahlen. Die

Schilder, die auf die Lärm-belästigung und die großeGefahrensituation für dieAnwohner und Verkehrsteil-nehmer am Engter Berg hin-weisen, sind bereits ein ers-ter wichtiger Anfang. Damitkann ein wichtiges Signalgesetzt werden, dass Stra-ßenrennfahrer in Bramscheunerwünscht sind.

Einen Versuch ist es wertKOMMENTAR

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Von Jean-Charles Fays

ra OSNABRÜCK. Mehr als100 der gut 800 Polizisten inStadt und Landkreis Osna-brück sind Anfang Juni be-fördert worden. Zu verdan-ken haben die Vollzugsbeam-tinnen und -beamten dies derniedersächsischen Landesre-gierung, die landesweit sogarfast 2000 außerplanmäßigeBeförderungen bei der Poli-zei ermöglicht hat.

Dazu habe auch wesent-lich die Aufhebung der vonder Vorgängerregierung er-lassenen sehr restriktivenRegelung zur Bewertung vonDienstposten nach A 11 (Be-soldung für Polizeihaupt-kommissare) beigetragen,heißt es in einer Mitteilungder niedersächsischen Lan-desregierung.

Diese Regelung hatte inden zurückliegenden Jahrenfür viel Unmut bei den Poli-zeibeamten gesorgt. Für dieganz überwiegende Anzahlder Polizistinnen und Polizis-

ten war dadurch der Aufstiegzur Hauptkommissarin oderzum Hauptkommissar fak-tisch undenkbar geworden.

Die neue Regelung ermög-licht es nun grundsätzlich je-der Polizeivollzugsbeamtinund jedem Polizeivollzugsbe-amten, auf ihren Dienstpos-ten von A 10 (Polizeiober-kommissar) auch nach A 11befördert zu werden. Ein ver-heirateter Polizeioberkom-missar (A 10) mit zwei Kin-dern hat im Alter von Anfang40 ein Bruttogehalt von rund3700 Euro. Die Beförderungzum Hauptkommissar bringtihm monatlich rund 300 Eu-ro brutto zusätzlich.

Nicht auf Augenhöhe

Insgesamt 1958 Polizeivoll-zugsbeamte sind am 2. Juniin Niedersachsen in den Ge-nuss der neuen Regelung ge-kommen. Trotz der schwieri-gen Finanzlage des Landessind Niedersachsens Innen-

minister Boris Pistorius zu-folge mit dem aktuellenHaushalt 750 zusätzliche Be-förderungen nach A 10 und750 Beförderungen nach A 11ermöglicht worden. Landes-weit gliedern sich die Beför-derungen wie folgt ( jeweils inKlammern die Beförderun-gen in Stadt und LandkreisOsnabrück): 1048 (43) nachA 10, 856 (59) nach A 11, 34 (2)nach A 12, 15 (1) nach A 13, 3(0) nach A 14, 2 (0) nach A 15.

Mit der neuen Regelungnähern sich die Polizisten inNiedersachsen wieder einwenig dem Besoldungsni-veau ihrer Kollegen im be-nachbarten Nordrhein-West-falen an. Dort war es nämlichnicht zu restriktiven Beförde-rungseinschränkungen ge-kommen. Finanziell auf Au-genhöhe seien die Ordnungs-hüter in den beiden Bundes-ländern damit aber immernoch nicht, heißt es aus Poli-zeikreisen.

Landesweit sogar knapp 2000 Besoldungssprünge

Mehr als 100 Polizeibeamtebefördert

pm GEORGSMARIENHÜTTE.Der nächste „Hütter Unter-nehmer Talk“ findet statt amDonnerstag, 17. Juli, ab 18Uhr im Kasino, Am Kasino-park 2, in Georgsmarienhüt-te. „Wirtschaftsregion Osna-brück – vom Mittelfeld zurTop-Region?“, lautet das The-ma des Abends.

Dr. Michael Lübbersmann,Landrat des Landkreises Os-nabrück, und Wolfgang Grie-

sert, Oberbürgermeister derStadt Osnabrück, diskutierendarüber, wie die Region Os-nabrück zu einer Top-Wirt-schaftsregion entwickeltwerden kann.

Wo sind im Vergleich zuden deutschen Top-Regionendie Engpässe, die zu über-winden sind? Wo sind die bis-her ungenutzten Potenziale?Gibt es gar blinde Flecken,die bei allem Optimismus

bisher übersehen wurden?Gibt es den ernsthaften Wil-len, eine regionale Strategiegemeinsam umzusetzen?

Die Diskussion um das„Was ist zu tun und wie?“wird moderiert von LaurenceMehl, Geschäftsführer vonNOZ Medien.

Weitere Informationenund Anmeldungen im Inter-net unter www.hut-georgs-marienhuette.de.

Lübbersmann und Griesert beim „Hütter Unternehmer Talk“

Eine regionale Strategie?

steb OSNABRÜCK. DreiHandwerksgesellen habenein Stipendium von jeweils1500 Euro erhalten. Das Geldder Handwerk- und Begab-ten-Stiftung (HuB) wollendie Männer zur Finanzierungihrer Meisterprüfung nutzen.

Der älteste von ihnen istder 29-jährige Florian Omleraus Venne. Er arbeitet bereitsseit zehn Jahren als Tischler.Mitgegeben wurde ihm dieLust, mit Holz zu werken,schon im elterlichen Tisch-lerbetrieb. „Ich konnte mirimmer nur etwas in der Kom-bination von Holz und Hand-werk vorstellen“, erzählt er.Nach der Lehre in einem klei-nen Osnabrücker Betrieb ar-beitet er bis heute in der Fir-ma seines damaligen Arbeits-kollegen im Lehrbetrieb. Dermachte sich selbstständig,und Omler heuerte nach derAusbildung bei ihm an.

Für die Meisterprüfungfehlen ihm noch zwei Kurse.„Ich mache den Meister fürmich und weil ich dann mehrMöglichkeiten habe.“ Abwan-derungsgedanken hat ernicht: Omler will bei seinemjetzigen Arbeitgeber bleiben.

In die weite Berufsweltzieht es auch Steffen Puschnicht. Der gelernte Feinwerk-mechaniker absolvierte dieAusbildung bei einer Förder-anlagenfirma in Berge. Dortarbeitet er auch heute noch.„Die vielseitige Arbeit machtmir im dortigen Team auchrichtig Spaß“, sagt der 23-Jäh-rige. Für den Meisterkurskomme ihm sein Betrieb mitflexiblen Arbeitszeiten entge-gen. Denn: Ab November fol-

gen zwei, ab Januar drei wö-chentliche Abendschultermi-ne in Osnabrück. Und da-nach? „Ich bleibe im Betrieb“,sagt er.

Gleich zwei Ausbildungenmachte Hendrik Wültener.Der Bissendorfer lernte in ei-ner klassischen Bäckerei imOrtsteil Eistrup zunächst allesrund um Teig, Torten und Tee-gebäck. Und zwar so gut, dasser Innungs- und Kammersie-ger wurde. „Danach wollte ichnoch mehr um die Feinheitenbei der Herstellung von Eis,Pralinen und Tartes wissen“,schildert der 23-Jährige Stati-onen seines Berufsweges. An-schließend kehrte er wieder inden ursprünglichen Bäckerei-betrieb zurück. Seinen Meis-terkurs macht Wültener inVollzeit in Hannover undhofft, ihn nach vier Monatenin der Tasche zu haben.

Die jetzt ausgezeichnetenStipendiaten bekämen dieFörderung aus zwei Grün-den, sagte der Kuratoriums-vorsitzende Hans Georg Hu-

ne in der Handwerkskam-mer. Einmal für ihre bislangim Handwerk erbrachtenLeistungen. Zum anderen fürihre hohe Motivation undLeistungsbereitschaft.

In die Stiftung haben sich14 Einrichtungen, Unterneh-men sowie Innungen undPersonen eingebracht. IhreBeiträge machen es seit derStiftungsgründung 2003möglich, dass bislang 61Handwerker mit rund 90 000Euro unterstützt wurden.

Für einen Antrag auf För-derung sind, neben den je-weils mit der Note „gut“ be-werteten Prüfungsergebnis-sen, ein Lebenslauf, die knap-pe Skizze beruflicher Per-spektiven und ein Kosten-nachweis der Weiterbildungerforderlich. Es folgt dannein kurzes Gespräch mit derKreishandwerkerschaft undder Handwerkskammer alsTrägern der Stiftung. Bedin-gung ist zudem der Wohnsitzoder die absolvierte Ausbil-dung im Kammerbezirk.

Stipendien für Botschafterdes Handwerks

Stiftung fördert Nachwuchskräfte aus verschiedenen Branchen

Belohnung für Botschafter des Handwerks (von links):Hans Georg Hune zeichnete Hendrik Wültener, Steffen Puschund Florian Omler mit einem Förderpreis der Handwerks-und Begabten-Stiftung aus. Foto: Stefan Buchholz

DIENSTAG,15. JULI 201432 KREIS EMSLAND

Ihre Redaktion0 59 31/940-

H.-J. Mammes (ma) -112Sekretariat -111Fax [email protected] 0 59 31/940-133Fax -125E-Mail: [email protected] -122

KONTAKT

WERLTE. In Werlte ist einjugendlicher Rollerfahrernachts auf offener Straßeüberfallen worden. NachAngaben der Polizei wurdeder Jugendliche währendder Fahrt von seinem Rol-ler getreten, sodass er aufdie Fahrbahn stürzte. DerTäter wollte ihm den Rollerabnehmen. Nach einer kur-zen Rangelei konnte sichdas Opfer jedoch von demUnbekannten losreißenund mit dem Roller ent-kommen. Der Vorfall ereig-nete sich in der Nacht zumvergangenen Freitag.

Rollerfahrer inWerlte überfallen

KOMPAKT

GEESTE. „Durch alle Zei-ten – glaubhaft leben“ wardas Thema des ökumeni-schen Gottesdienstes derGemeinde Geste, der aufdem Kirchberg der St.-Ni-kolaus-Kirche Groß Hese-pe stattfand. In verschiede-nen Beiträgen wurde ge-zeigt, wie vielschichtig unddifferenziert die Antwor-ten auf die Frage, was Zeitist, sein können. Zwischenden Teilen des Gottesdiens-tes präsentierte die Kir-chenband „The Luckies“Lieder.

ÖkumenischerGottesdienst

HAREN. Für drei Tagestand die Maximilianschu-le in Haren-Rütenbrockganz unter dem Motto „Fitfürs Leben“. Die Schülerder Abschlussklassen dis-kutierten mit Vertreternvon Polizei, Finanzen, Sozi-aldienst und Kirche überThemen, die für die Zeitnach der Schule wichtigsind. Eine Caritas-Mitar-beiterin plante und betreu-te das mehrtägige Projekt,bei dem es um Dinge geht,die die Jugendlichen ganzpersönlich betreffen.

Schüler werdenfit für das Leben

LENGERICH. Die im Len-gericher GewerbegebietFoppenkamp ansässigeFirma Robbes & Lammersist von der Brinkmann-Mö-bel-Manufaktur (bmm) alsTochterfirma der Brink-mann Möbelelemente Um-mantelungswerke (bmu)mit Sitz in Hörstel-Bever-gern übernommen wor-den. „Die aktuell 38 Mitar-beiter werden ebenfallsübernommen“, erklärtebmu-GeschäftsführerClaus-Dieter Brinkmannunserer Zeitung.

38 Arbeitsplätze inLengerich gesichert

LINGEN. Die Lingener Pia-nistinnen Friederike undKarolin Stegmann habenden internationalen Mu-sikwettbewerb Tournoi In-ternational de Musique inParis gewonnen. Die Zwil-linge setzten sich gegenzehn Duos aus sechs Län-dern durch. Verbunden mitdem Preis sind Konzertver-pflichtungen an bedeuten-den Häusern Europas. AmSonntag um 17 Uhr sind dieStegmanns beim Konzertim Kulturforum St. Micha-el in Lingen zu Gast.

Preis in Paris fürKlavier-Zwillinge

pm MEPPEN. Annähernd 1,6Millionen Euro hat derLandkreis Emsland in die-sem Jahr bislang für dieWirtschaftsförderung aus-gegeben.

„Darunter infrastruktu-relle Großprojekte wie derAusbau des Hafens Spelle-Venhaus im dritten Bauab-schnitt, der unter anderemmit einem Kreiszuschuss inHöhe von 1,4 Millionen Eurorealisiert wurde. Davon sindin diesem Jahr abschließend780 000 Euro gezahlt wor-den“, nennt Landrat Rein-hard Winter eine erste Zwi-schenbilanz.

Darüber hinaus gewährteder Landkreis Emsland aufAntrag der Gemeinde Dör-pen Gelder für die Erschlie-ßung einer neuen Gewerbe-fläche nördlich des Mittel-weges im IndustriegebietDörpen. Mit maximal150 000 Euro beteiligt sichder Landkreis Emsland andiesem Vorhaben. Mit denMitteln soll eine Stichstraßemit Wendehammer gebautwerden.

Gefördert wurde zudemdie weitere Erschließung des

Gewerbegebietes „Am Ost-rum“ in Lengerich mit90 400 Euro.

Mehr Gewerbeflächen

Auch für die Erweiterungdes Gewerbegebietes„B 214/Im Dörpe“ in Ander-venne im südlichen Ems-land und für den dazu erfor-derlichen Ankauf einer Ge-werbefläche von exakt 18 754Quadratmeter Größe stelltder Landkreis Emsland ei-nen Kreiszuschuss in Höhevon maximal 97 750 Euro zurVerfügung. Außerdem ge-währt der Landkreis für dieweitere Erschließung desGewebegebietes einen Kreis-zuschuss von 46 800 Euro.Geplant ist hier unter ande-ren die Erschließungsstraße„Toschlag“ mit Schmutz-und Regenwasserkanalisati-on zu verlängern.

In Esterwegen hat die Ge-meinde für die Erschließungdes Industrieparks und derUmschlagstelle am Küsten-kanal einen Kreiszuschussin Gesamthöhe von 1,25 Mil-lionen Euro erhalten, davon420 000 Euro im laufendenJahr.

Winter zieht erste Zwischenbilanz 2014

Landkreis fördertWirtschaft im Emslandmit 1,6 Millionen Euro

pm LINGEN. Für die einen istes Ferienzeit, für die anderenHauptarbeitszeit: Viele Stra-ßenbauarbeiten finden imSommer statt. Die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hatdeshalb zur erhöhten Auf-merksamkeit auf den Auto-bahnen in Niedersachsenaufgerufen. In den kommen-den Wochen drohten dortVerkehrsbehinderungen undStaus. Insgesamt werde indiesem Sommer auf über 80Kilometern Autobahn in Nie-dersachsen gebaggert, as-phaltiert und die Fahrbahn-markierungen erneuert.

„Da kann es für Autofahrerschon mal eng werden“, soWilhelm Schlee. Der Vorsit-zende der IG BAU Osna-brück-Emsland appelliert da-her an die heimischen Auto-fahrer, beim Start in den Ur-laub nicht zu stark aufs Gas-pedal zu drücken.

„Stress an den Baustellen –was für Autofahrer ärgerlichist, kann Straßenarbeiter dieGesundheit kosten. Sie arbei-ten oft nur wenige Zentime-ter vom Fahrbahnrand ent-fernt“, so Schlee. Unachtsam-keit am Steuer oder überhöh-te Geschwindigkeit könntenschwere Unfälle nach sichziehen.

„Wer mit überhöhter Ge-schwindigkeit durch die Bau-stelle rast, macht sich unnö-tig Stress und gewinnt höchs-tens ein paar Minuten“, soSchlee weiter. Zudem appel-liert die Gewerkschaft an dieheimischen Autofahrer, denStaufrust nicht an den Stra-ßenbauarbeitern auszulas-sen.

IG BAU bittetAutofahrer

um Vorsicht

HAREN. Zu den Hauptaufga-ben des Gesundheitsamtesim Landkreis Emsland gehö-ren die Untersuchungen derSchulanfänger. Dabei zeigtsich, dass im Emsland dieZahl der Einschulungskinderin den vergangenen drei Jah-ren um 500 auf 3000 gesun-ken ist. Abgenommen hatproportional die Zahl derübergewichtigen Erstkläss-ler.

Wie Amtsleiterin BirgitStoßberg im Ausschuss fürArbeit, Soziales und Integra-tion in Haren sagte, verrin-gerte sich die Prozentzahlseit 2010 von neun auf siebenProzent im Emsland. Im Lan-desdurchschnitt waren es imvergangenen Jahr immerhinzehn Prozent.

„Die Impfraten für Teta-nus, Diphtherie, Keuchhus-ten und Kinderlähmung sindmit 97 Prozent auf gutem Ni-veau“, sagte sie. Für Masern,

Mumps, Röteln und Hepati-tis B beträgt die Impfrate 95Prozent. Stoßberg hob in die-se Zusammenhang die guteKooperation mit den nieder-gelassenen Kinderärztenhervor.

Sehstörungen nehmen zu

Bemerkenswert bei denSchuluntersuchungen imEmsland sei zudem, dass„Jungen doppelt so häufigwegen irgendwelcher Auffäl-ligkeiten zurückgestellt wer-

den müssen wie Mädchen.Weiter stellte das Gesund-heitsamt fest, dass 99,5 Pro-zent der Kinder vor der Schu-le eine Kindertagesstätte be-sucht haben.

Leicht rückfällig sei dieZahl der Kinder mit Sprach-störungen. Im vergangenenJahr waren es 14 Prozent.

Dagegen nimmt die Zahlder Kinder mit Sehstörungenim Emsland weiter zu. Warenes 2010 nur 17 Prozent, muss-ten im abgelaufenen Jahr be-

reits 23 Prozent einen Augen-arzt aufsuchen. Die Ärzte desGesundheitsamtes stelltenweiter bei 5 Prozent der Kin-der Hörstörungen fest.

Über das Team „Zahnge-sundheit“ betreute das Ge-sundheitsamt zudem exakt12 192 Kinder im Alter vondrei bis zwölf Jahren in 2013.In Kindertagesstätten,Grundschulen und Förder-schulen finden regelmäßigzahnärztliche Untersuchun-gen statt. Dabei konnten

7504 Kinder im vergangenenJahr auf ein „gesundes Ge-biss“ stolz sein. Ihre Zähneplagten weder Füllungennoch Karies. „Erfreulich“ istnach Angaben der Amtsleite-rin, dass im Beobachtungs-zeitraum der Anteil der „ge-sunden Kinderzähne von 67auf 71 Prozent noch einmalanstieg. Bei den Kleinkin-dern (drei bis sechs Jahre) re-duzierten sich die „kariösenGebisse“ sogar von 24 auf 19Prozent.

Gesundheitsamt untersucht Schulanfänger – Jungen werden doppelt häufiger zurückgestellt als Mädchen

Von Hermann-Josef Mammes

Viele schlanke Kinder mit gesunden Zähnen im Emsland

PAPENBURG. Hans-DieterKettwig ist zum neuen Vorsit-zenden der regionalen Ko-operation WachstumsregionEms-Achse gewählt worden.Der scheidende VorsitzendeManfred Wendt war nachachtjähriger Amtszeit nichterneut angetreten. Neuigkei-ten gab es außerdem aus demBundesverkehrsministeri-um: Das Vorhaben „E 233“ istin die dritte Staffel der Pro-jekte der Öffentlich-privatenPartnerschaft (ÖPP) aufge-nommen worden.

Einstimmig sprachen sichdie Mitglieder auf ihrer Ver-sammlung am Montagabendim Papenburger Forum AlteWerft für Kettwig aus. Der56-Jährige ist Geschäftsfüh-rer des Auricher Windanla-genbauers Enercon. Schonvor der Mitgliederversamm-lung war bekannt geworden,dass er als Favorit auf denPosten galt (wir berichteten).Wendt zeigte sich zufriedenmit der Wahl seines Nachfol-gers: Er sei stolz, dass mitKettwig jemand an der Spitzeder Ems-Achse stehe, der ihrmit seinem Namen und sei-nem Unternehmen zusätzli-ches Gewicht verleihe.

Kettwig selbst erklärte sei-

ne Motivation, den ehren-amtlichen Posten zu über-nehmen, aus seiner regiona-len Verbundenheit heraus.„Mich reizt besonders, dasswir uns alle der Region ver-bunden fühlen“, sagte er andie Mitglieder gerichtet.

Ebenfalls einstimmig istLeers Landrat BernhardBramlage (SPD) zum stellver-tretenden Vorsitzenden wie-dergewählt worden.In zweiJahren, so kündigte Wendtan, soll jedoch der emsländi-sche Landrat Reinhard Win-ter (CDU) den Posten über-nehmen.

Winter war es auch, derWendts Schaffen würdigte.

Wendt sei es zu verdanken,dass die Ems-Achse zu einemernst zu nehmenden Ge-sprächspartner bei Bund undLand geworden sei. Der Ge-schäftsführer des Papen-burger BauunternehmensBunte ist seit der Gründungdes Verbandes 2006 der ein-zige Vorsitzende gewesen. Zueiner Wiederwahl stand ernicht mehr zur Verfügung.

Auch Wendt selbst bilan-zierte seine achtjährigeAmtszeit und hob Projektewie die European North SeaEnergy Alliance, den Dort-mund-Ems-Kanal und dieFachkräfteinitiative mit spa-nischen Auszubildenden als

Errungenschaft des Verban-des hervor. Er nutzte seineletzte Rede als Vorsitzenderaber auch dazu, die fehlendeFörderung der Ems-Achsedurch das Land zu kritisie-ren. Er sprach von einer un-gleichen Behandlung im Ver-gleich zu anderen geförder-ten regionalen Verbünden,wie es Bremen und Olden-burg seien.

E-233-Ausbau näher

Festredner Enak Ferle-mann lobte die gute Zusam-menarbeit mit Wendt, dersich als Lobbyist in Berlinstets für die Region starkge-macht habe. Der parlamenta-rische Staatssekretär im Bun-desministerium für Verkehrund digitale Infrastrukturhatte darüber hinaus Neuig-keiten zu verkünden: Dervierspurige Ausbau der Euro-pastraße 233 von Meppennach Emstek rücke näher.Das Projekt sei in die dritteStaffel der ÖPP-Projekte desMinisteriums aufgenommenworden, sagte Ferlemann. Indiesem Rahmen können nunprivate Investoren das 600-Millionen-Euro-Vorhaben fi-nanzieren. Im Gegenzug sol-len die Firmen später dieLkw-Maut einstreichen kön-nen.

Ostfriese an der Spitze der Ems-AchseVon Sven Mechelhoff

Hans-Dieter Kettwig einstimmig gewählt – Europastraße 233 nun ÖPP-Projekt

Standen im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung (vonlinks): Manfred Wendt, Enak Ferlemann, Hans-Dieter Kettwigund Bernhard Bramlage. Foto: Sven Mechelhoff

Das aus einem MB Actrosund einem Krone Cool Linerbestehende Gespann könnteals rollende Bühne dienen,auf der das Nationalteamheute den Besuchern derDFB-Fanmeile den verdien-

ten Weltpokal präsentiert.Mit den erfahrenen Spezialis-ten aus Konstruktion, Proto-typenfertigung und der Mon-tage entstand auf Basis einesKrone Kühlsattelaufliegersdiese Spezialanfertigung,heißt es aus dem Unterneh-men. „Die hochmotiviertenMitarbeiter verwirklichtenjegliche Herausforderungendirekt im Fertigungsprozessam Fahrzeug selbst.“ Somussten eine stabilisierendeKonstruktion unter dem neu

einzusetzenden Zwischenbo-den geschweißt, passendeGeländer produziert undVerkleidungen angefertigtwerden.

Kurzfristige Anfrage

„Die Anfrage über dieDaimler AG kam sehr kurz-fristig, aber wir haben allesdaran gesetzt, diese sehrsportliche Aufgabe weltmeis-terlich umzusetzen“, kom-mentiert Unternehmensin-haber Bernard Krone dieses

außergewöhnliche Projekt.Nachdem Krone den au-

ßergewöhnlichen Aufliegerpünktlich fertiggestellt hatte,ging es am Samstag direktnach Berlin zur Beklebung.

Die Fahrzeugwerk Ber-nard Krone ist einer der füh-renden Trailerhersteller inEuropa. Das Programm um-fasst Pritschen- und Koffer-sattelauflieger, Container-fahrgestelle, Wechselsyste-me, Anhänger und Motorwa-genaufbauten; Qualitätspro-

dukte, die auf dem internati-onalen Markt zunehmend ge-fragt sind. Krone entwickelekontinuierlich neue Lösun-gen, die Transportunterneh-mern dabei helfen können,auch in wirtschaftlich her-ausfordernden Zeiten erfolg-reich unternehmerisch tätigzu sein, teilt ein Sprecher mit.

Im abgelaufenen Ge-schäftsjahr fertigten rund980 Mitarbeiter mehr als40 000 Fahrzeuge und Wech-selsysteme.

Lkw soll heute rollende Bühne für die Fußballweltmeister sein

Krone baut Fahrzeug für WM-Heldenprin WERLTE. Einfach welt-meisterlich: In nur vier Ta-gen ist es dem Krone-Teamin Werlte gelungen, ein Kor-sofahrzeug für die Welt-meisterschaftsfeier desDFB in Berlin zu bauen.

Tolle Leistung: In nur vier Tagen hat das Krone-Team dieses Fahrzeug für die Fußballweltmeister gebaut. Foto: Krone

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Sorgen in Portugal: Die Turbu-lenzen rund um eine der größtenBanken im Land beunruhigt Spa-rer – Manager und Politik versu-chen zu beruhigen.

WETTER IM OSNABRÜCKER LAND SEITE 8

° ° ° ° ° ° ° ° ° °

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag

22 16 22 15 24 16 26 16 28 16

FERNSEHEN SEITE 35

Kaum zu glaubenKai Pflaume schwimmt weiter aufeiner Erfolgswelle und präsentiertschon wieder eine neue Quizshow.

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IM INTERNET

rll OSNABRÜCK. Die Deut-sche Post DHL will Anfang2015 ihr Paketzentrum amHasepark eröffnen. Aus30 Ladetoren sollen dannzweimal täglich Lieferwa-gen in die Stadt und dieUmlandgemeinden aufbre-chen. Der Postbau ist aus-nahmsweise grau undnicht gelb. Seite 17

Paketzentrumstartet Anfang 2015

OSNABRÜCK

al OSNABRÜCK. Diesen„Sinatra des Ostens“ kenntseit Hits wie „Biene Maja“oder „Einmal um die ganzeWelt“ fast jeder. Jetzt feiertKarel Gott seinen 75. Ge-burtstag – gemeinsam mitseiner jungen Frau Ivanaund seinen beiden kleinenTöchtern Charlotte undNelly. Seite 33

Karel Gott wird75 Jahre alt

WELTSPIEGEL

dpa HANNOVER. Gewaltund Kriminalität an Nie-dersachsens Schulen neh-men ab. Seit dem Jahr 2006habe sich die Zahl der Fällemehr als halbiert, teilte dasInnenministerium mit.Wurden damals 10 523 Fäl-le registriert, waren es imvergangenen Jahr noch4898 Taten. Seite 7

Weniger Gewalt anden Schulen

NORDWEST

prin DOORN. Er lebte hierfast so lang, wie er Kaiserwar: In einem Schlösschenim niederländischen Doornverbrachte Wilhelm II. dieZeit nach dem Ersten Welt-krieg und gab die Hoffnungauf seinen Thron nie auf.Das Museum im fast unver-änderten Haus droht ge-schlossen zu werden. Seite 5

Das letzte Hausdes Kaisers

HINTERGRUND

evo OSNABRÜCK. Blut-hochdruck gilt gemeinhinals Erkrankung ältererMenschen. Doch auch Kin-dern sind immer häufigerbetroffen. Wird er nichtrechtzeitig diagnostiziert,drohen Erkrankungen bishin zu Herzinfarkt undSchlaganfall. Seite 34

Bluthochdruckauch bei Kindern

GUT ZU WISSEN

Kinoprogramm, Serviceund Veranstaltungen inunserer Region. Seite 20

TERMINE

Mit einer Hiobsbotschaftbegann die Partie für dasdeutsche Team, denn der zu-letzt formstarke Mittelfeld-spieler Sami Khedira mussteaufgrund einer Wadenverlet-zung passen. BundestrainerJoachim Löw änderte abernicht sein taktisches Schemaund ersetzte Khedira durchden Gladbacher ChristophKramer positionsgenau.Doch auch für den Senk-rechtstarter im deutschenTeam war schnell Schluss, ermusste nach einer Attackedes Argentiniers EzequielGaray mit dem Verdacht auf

Gehirnerschütterung gegenAndré Schürrle ausgewech-selt werden.

Gegen die wie erwartet de-fensiven Südamerikaner tatsich die deutsche Elf sehrschwer und musste immerwieder auf gefährliche

Schnellangriffe des Gegnersvorbereitet sein. Auf der an-deren Seite hatte die DFB-Auswahl Pech, als ein Kopf-ball von Verteidiger BenediktHöwedes kurz vor der Pausean den Pfosten krachte.

Im zweiten Durchgang

blieb das Löw-Team tonange-bend, ohne aber die Domi-nanz ausüben zu können, dieArgentinien in echte Schwie-rigkeiten gebracht hätte. Diebeste Chance zum Führungs-treffer besaß in der 82. Minu-te der Münchener Toni Kroos

nach feinem Zuspiel von Me-sut Özil von rechten Seite.Der Flachschuss des sonst sotreffsicheren Mittelfeldspie-lers strich knapp am Tor vor-bei.

In der dramatischen Ver-längerung blieb das deutscheTeam unter den Augen vonBundespräsident JoachimGauck und Kanzlerin AngelaMerkel das tonangebende Te-am und überstand auch dieSchlussoffensive der starkenArgentinier. Anschließendbrach in Deutschland einSturm der Begeisterung los.

Das jederzeit packende,fußballerisch aber eher sel-ten begeisternde Finale wur-de von vielen Hundertaus-end Anhängern beim PublicViewing verfolgt. Allein aufder Fanmeile vor dem Bran-denburger Tor versammel-ten sich knapp 300 000 Men-schen; die Zugänge musstengeschlossen werden. Aufdem Hamburger Heiligen-geistfeld tummelten sich ge-schätzte 50 000 Schaulusti-ge. Auch vor den Großlein-wänden dieser Regiondrängten sich die Fußball-In-teressierten und feierten ei-ne heiße Nacht.

Seiten 3 und 9 bis 14

Von Michael Jonas

Deutscher Karneval in Rio1:0 gegen Argentinien – Joker Götze sorgt in der Verlängerung für den vierten Weltmeister-Titel

RIO DE JANEIRO. Deutsch-land ertrinkt im Fußball-Ju-bel. Zum vierten Mal hat dieNationalmannschaft die be-deutendste Trophäe desSports gewonnen und istnach 1954, 1974 und 1990zum vierten Mal Weltmeis-ter. Gefeierter Held war dereingewechselte StürmerMario Götze, der in der 113.Minute im Maracana-Stadi-on von Rio de Janeiro mit ei-nem spektakulären Tor den1:0-Sieg nach Verlängerungfestmachte.

Da ist der Pokal: Kapitän Philipp Lahm stemmt die WM-Trophäe nach dem 1:0-Sieg gegen Argentinien in die Höhe. Foto: Reuters

eltmeister! Zum ers-ten Mal nach 24 Jah-

ren! Deutschlands Fußball-nationalmannschaft hat ge-liefert und weite Teile derNation in einen Jubelrauschversetzt. Was am Abendmit den Hupkonzerten derAutokorsos begann, wirdsich bis zum Empfang derMannschaft am Dienstag inBerlin noch steigern.

Das mag als unzulässi-gen Ausnahmezustand be-klagen, wer will – gegen dieSogkraft eines Fußball-Großereignisses kommt ernicht an. Krieg in Israel?Krieg in der Ukraine? Spio-nage-Affäre? Spielte für vie-

Wle keine Rolle. Alle sprangenauf den fahrenden Zug: Po-litiker und Unternehmen,Zeitungen und Fernsehsen-der, Fußballfans und solche,die es im Alltag nicht sind.

Für die meisten ist derFußball dabei ein emotiona-ler Kick fern des rationalenAlltags, für andere Mittelzum Zweck: zur Werbung,zur Selbstdarstellung, zumGeldverdienen.

Doch das funktioniertnur, weil der Fußball aufderart unnachahmlicheWeise Emotionen weckt.Dieser Trend ist nicht neu,aber die Ausmaße wach-sen. Die Weltmeister 1974bekamen gar keinen Emp-fang – wer weiß das noch?

Der erste große Impuls kam1990, als nach dem Mauer-fall der Jubel über den WM-Triumph von Rom in dendeutschen Farben plötzlichsalonfähig wurde.

Das Sommermärchen2006 rückte das Gemein-schaftserlebnis in die Mitteder Gesellschaft, die denFußball braucht, um gele-gentlich mit sich selbst imReinen zu sein.

Allen, denen es schwer-fällt, sich dem Hype zu ent-ziehen, sei gesagt: Dasnächste Turnier beginnterst am 10. Juni 2016. Undes ist nur eine Europameis-terschaft.

KOMMENTAR

[email protected]

Emotionaler AusnahmezustandVon Harald Pistorius

Weltmeister! Was für einspannendes Finale: Wiedie Fans in unserer Regi-on mitgefiebert haben,zeigen zahlreiche Bilder-strecken von den PublicViewings auf noz.de, inder Smartphone-App undin der Sonderausgabe un-serer Tablet-App. Wie ha-ben Mario Götze und dasTeam um BundestrainerJoachim Löw den viertenWeltmeistertitel gefeiert?Alle Nachrichten aus Bra-silien sowie Reaktionenaus der Netzwelt undHintergründe lesen Sie inunserem WM-Paket aufwww.noz.de/wm und inder WM-Kick!-Ausgabe„Danke, Götze!“ auf demTablet.

WM auf noz.deund dem Tablet

WM 2014

steb OSNABRÜCK/TELGTE.Fast einen Doppelmarathonin Schrittgeschwindigkeithaben am zurückliegendenWochenende mehr als 10 000Menschen aus der Region zu-rückgelegt. Am Samstag er-reichte der kilometerlangeZug der Osnabrücker Wall-fahrt nach Telgte den ersten

Zielort im Münsterland. AmSonntag ging es zurück.

Die mittlerweile 162. Pil-gertour zur legendären mit-telalterlichen Marienfigur inTelgte startete in der Nachtzum Samstag. Um 3 Uhrmorgens machten sich dieersten rund 800 Menschenvom Osnabrücker Johannis-

friedhof auf den Weg. DieWallfahrtsstrecke verlief wieimmer auf der Bundesstraße51, die für die Gläubigen ab-schnittweise komplett ge-sperrt wurde. Nach den ers-ten zwei Anstiegen am Har-derberg und Herrenrest er-reichte der Wallfahrtszugdie Flachetappen. Seite 25

Tausende pilgern nach Telgtedpa BERLIN/WASHINGTON.Die Spionageaffäre entwi-ckelt sich immer mehr zu ei-ner der schwersten Krisenzwischen Deutschland undden USA nach dem ZweitenWeltkrieg.

Bundeskanzlerin AngelaMerkel (CDU) zweifelt amKooperationswillen der USA

und einem Stopp der Spiona-ge. Die Geheimdienstzusam-menarbeit will sie aus Sorgevor möglichen Terroraktenaber nicht infrage stellen.

Die US-Regierung zeigtesich verstimmt über die deut-schen Reaktionen auf die bei-den mutmaßlichen Spiona-gefälle. Dabei sollen die bis-

herigen Enthüllungen erstder Anfang sein.

Der US-Dienst CIA führtlaut „Bild am Sonntag“ mehrals ein Dutzend Regierungs-mitarbeiter in Deutschlandals Quellen. Im Visier seiendie Ministerien für Verteidi-gung, Wirtschaft, Inneresund Entwicklung. Seite 2

Spionage-Affäre zieht Kreise

2 Aufbau einer Zeitung 3. Die Struktur

Page 56: Klasse! - Neuen Osnabrücker Zeitung · 3 Klasse! DAS MEDIENPROEKT FR DIE KLASSEN 8 UND 9 KLASSE! ist ein medienpädagogisches Projekt des Verlages Neue Osnabrücker Zeitung, Breiter

56

D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

2 Aufbau einer Zeitung 3. Die Struktur

h 4. Buch: Weltspiegel

DIENSTAG,15. JULI 2014 25 WELTSPIEGEL

Cheryl Cole (Bild, 31), Ex-Frau des früheren engli-schen Fußball-National-spielers Ashley Cole undJurorin bei der britischenTalentshow X-Factor, hatgeheiratet und ist jetztGastwirts-Gattin. Sie undihr Ehemann, der französi-sche Restaurantwirt Jean-Bernard Fernandez-Versi-ni, hätten sich am 7. Juli dasJa-Wort gegeben, schreibtdas Ex-Mitglied der BandGirls Aloud auf seiner In-ternetseite. Foto: dpa

Victoria, schwedischeKronprinzessin, hat mitrund 2000 Gästen ihren 37.Geburtstag gefeiert. DasFest wurde traditionell aufder Insel Öland veranstal-tet, wo die königliche Fami-lie stets ihre Sommer ver-bringt. Geschenke gab esauch für Tochter Estelle.

Angelina Jolie (39), Holly-wood-Schauspielerin, be-sucht demnächst in ihrerEigenschaft als Sonderge-sandte des UN-Hochkom-missars für Flüchtlinge denwinzigen Pazifikstaat Nau-ru. Australien betreibt aufNauru ein Auffanglager fürAsylbewerber. Die UN kri-tisierten die Einrichtungscharf. Sie sei überfüllt undvon Ratten verseucht.

PERSÖNLICH

dpa BANGKOK. Ein Skelettund deutsche Papiere – vielmehr hat die thailändischePolizei bei der Untersuchungeines mysteriösen Todesfallsim Nationalpark Khao Yainoch nicht herausgefunden.„Wir wissen noch nichts überdie Todesursache“, sagte einPolizeisprecher in der Pro-vinz Nakhon Nakok am Mon-tag. Sie fand in dem Zelt diepersönlichen Dokumente ei-nes Stuttgarters. In einem imInternet veröffentlichten Vi-deo werden die Papiere desMannes – darunter ein Füh-rerschein – gezeigt, die ihnals 34-Jährigen ausweisen.Die Polizei hatte zunächstvon einem 40 Jahre altenStuttgarter gesprochen.

Ein Bauer aus der Regionrund 90 Minuten nordöstlichvon Bangkok hatte das Zeltmit dem intakten Skelettnach Polizeiangaben nur 500Meter von einer Straße ent-fernt beim Beerenpflückenentdeckt. Das Gebiet sei al-lerdings abgelegen. Ob derMann allein oder mit Freun-den unterwegs war, ist nichtbekannt.

DeutscherFührerscheinneben Skelett

dpa BERLIN. „Tatort“-StarAxel Prahl hat im hohen Nor-den geheiratet. Der 54-Jähri-ge und seine Freundin Siljaließen sich auf der Nordsee-insel Helgoland trauen, wiesein Management am Mon-tag bestätigte. Zuvor hattedie „Bild“-Zeitung darüberberichtet. Prahl hatte sich imHerbst mit seiner neuen Part-nerin und jetzigen Frau beider Bambi-Verleihung ge-zeigt. Er war bereits zweimalverheiratet. Im erfolgreichenMünsteraner „Tatort“ spielter an der Seite von KollegeJan Josef Liefers den Kom-missar Frank Thiel.

Prahl heiratetFreundin auf

Helgoland

Gab Freundin Silja das Ja-wort: Axel Prahl. Foto: dpa

ine 100 Jahre alte Bri-tin hat ihren runden

Geburtstag mit drei rasan-ten Runden auf einer Mo-torrad-Rennbahn nachge-feiert. Ivy Moseley habesich das Geschenk im Bei-wagen einer 650-Kubik-zentimeter-Maschine vomTyp BSA am Sonntag aufdem Kurs von Mallory Parkmit einer Höchstgeschwin-digkeit von knapp 100 Kilo-metern pro Stunde ver-wirklicht, berichtete dieBBC am Montag. „Wenn icheines im Leben bereue,dann, dass ich nicht Motor-radrennfahrerin gewordenbin“, zitierte die BBC dieRentnerin aus Shepsted inder britischen GrafschaftLeicestershire.

EAUCH DAS NOCH

KNA BERLIN. Die BerlinerUniversitätsklinik Charitéhat 14 menschliche Gebei-ne an indigene Gemein-schaften in Australienübergeben. Die Knochenaus dem 19. Jahrhundertsollen auf ihrem ange-stammten Territorium be-statten werden, teilte dieCharité am Montag in Ber-lin mit.

Gebeine übergeben

KURZ NOTIERT

dpa BAD REICHENHALL.Während viele Menschenin Deutschland den Siegihrer Nationalmannschaftbei der Fußball-WM feier-ten, wurde in Bad Reichen-hall ein 73 Jahre alterMann auf offener Straßeumgebracht. Eine 17-Jähri-ge überlebte das Gewalt-verbrechen mit schwerstenVerletzungen.

Tödlicher Überfall

dpa CASABLANCA. DreiTage nach dem Einsturzmehrerer Häuser in dermarokkanischen Stadt Ca-sablanca ist die Zahl derOpfer auf mindestens 23Menschen gestiegen. Dasgaben die Behörden amMontag bekannt, viele derLeichen seien erst späteraus den Trümmern gebor-gen worden, hieß es.

23 Opfer

dpa WUPPERTAL. Die alsnotorische Schwarzfahrerinbundesweit bekannt gewor-dene „Oma Gertrud“ ausWuppertal ist tot. Das teilteeine Sprecherin des Wupper-taler Amtsgerichts am Mon-tag mit. Ein Richter hatte dieeinschlägig vorbelastete 87-Jährige im vergangenen Jahr

nach neun Tagen Untersu-chungshaft auf freien Fuß ge-setzt. Das Verfahren wurdeunterbrochen, um die Ver-handlungs- und Schuldfähig-keit der Seniorin zu klären.

„Oma Gertruds“ Fall hattebundesweit eine Welle derHilfsbereitschaft ausgelöstund eine Diskussion über

den Sinn von Gefängnisstra-fen in Fällen wie ihrem.

Die rot-grüne Landesregie-rung Nordrhein-Westfalenswill eine bundesweite Re-form der Strafgesetzgebunganstoßen. In entsprechendenFällen sollen Richter als Stra-fe künftig auch gemeinnützi-ge Arbeit verhängen können.

Haft der 87-jährigen Schwarzfahrerin sorgte für Aufsehen

„Oma Gertrud“ gestorben

Die internationalen Exper-ten kamen am Montag vorder italienischen Insel Gigliogut voran mit der letztenPhase des Bergungsprojekts,das weltweit ohne Beispielist. Sie hoben das havarierteSchiff um zwei Meter an undschleppten es etwa 30 Meteraufs Meer hinaus. Dort solltedie „Costa Concordia“ gesi-

chert und auf den Abtrans-port vorbereitet werden. Derist für Montag kommenderWoche geplant.

„Das Schiff schwimmt auseigener Kraft, das war allesandere als absehbar. Wir sindextrem zufrieden“, erklärteFranco Porcellacchia, Pro-jektleiter für die Reederei„Costa Crociere“. Die „CostaConcordia“ hatte im Januar2012 vor der Toskana-Insel ei-nen Felsen gerammt und warhavariert. Dabei starben 32Menschen, darunter zwölfDeutsche. Auch eine Rentne-rin aus Ibbenbüren kam beidem Unglück ums Leben. Miteinem Gefühl aus Schauder

und Interesse dürften derzeitzwei Ehepaare aus Osna-brück und Twist, die die dra-matischen Stunden 2012 alsPassagiere der „Costa Con-cordia“ überlebt hatten, aufdie derzeitigen Bergungs-maßnahmen blicken.

Bei der gestrigen Operati-on wurde das Schiff von denPlattformen gelöst, die es mo-natelang gestützt hatten. Inden kommenden Tagen sol-len die 30 Schwimmkästenaus Stahl an den Seiten desSchiffs in Position gebrachtwerden, bevor diese mitDruckluft gefüllt werden unddem Kreuzfahrtriesen so dennötigen Auftrieb für den Ab-

transport geben. Im Laufeder Woche wird das Schiffalso weiter angehoben. Stattder bisher 30 Meter soll dasSchiff dann schließlich einenTiefgang von etwa 17 Meternhaben. „Ich habe großes Ver-trauen, dass unsere Ber-gungsspezialisten das Pro-jekt zu einem erfolgreichenAbschluss bringen werden“,sagte Michael Thamm, Vor-standschef der Reederei„Costa Crociere“. Die Ber-gung hat das Unternehmenrund 1,5 Milliarden Euro ge-kostet.

Zumindest am ersten Tagder letzten Bergungsphasebestätigten sich nicht die Be-

fürchtungen der Umwelt-schützer, das Wrack könneauseinanderbrechen oderschädliche Flüssigkeiten ver-lieren. „Wir haben gut begon-nen, aber die Aktion endeterst mit dem Transport nachGenua“, sagte Italiens Um-weltminister Gian Luca Gal-letti. Der Umweltschutzver-band Legambiente hatte zu-vor gewarnt: „In den Tanksdes Schiffs befinden sichnoch immer große MengenÖl und andere schädlicheSubstanzen, die das mariti-me Ökosystem bedrohenkönnten.“

Die Bergung wird daherimmer wieder unterbrochen,um den Zustand des Schiffsund eine mögliche Belastungdes Meers zu überprüfen.„Die heikelste Phase ist,wenn das Wrack angehobenwird und Flüssigkeiten aus-treten, aber im Moment be-steht keine Gefahr“, erklärteBiologe Domenico Ardizzo-ne, der die Aktion im Mittel-meer begleitet. Nach dem er-folgreichen Aufschwimmensoll die „Costa Concordia“ et-wa 350 Kilometer weit durchdas Mittelmeer bis nach Ge-nua geschleppt werden. Da-für braucht der Koloss meh-rere Tage.

„Costa Concordia schwimmt wieder“dpa GIGLIO. Die „Costa Con-cordia“ schwimmt wieder.Zweieinhalb Jahre nach derSchiffskatastrophe mit 32Toten haben die letzten Vor-bereitungen zum Abtrans-port des Wracks vom Un-glücksort begonnen.

Experten mit Bergungsmaßnahmen zufrieden – Schiff 30 Meter aufs Meer geschleppt

Interessiert verfolgen diese beiden Bewohner der Insel Giglio gestern die Bergung der „Costa Concordia“. Foto: dpa

Bergung der„Costa Concordia“So wird das Kreuzfahrtschiff geborgen:

Quelle: Titan Salvage

Rom

Genua

GiglioPorto

ITALIEN

100 km

Ein Teil desWassers

wird aus den Tanks

gepumpt; das Schiff

bekommt Auftrieb

und wird zwei Meter

angehoben.

4Anker auf der Küsten-

seite halten das Schiff

mit langen Ketten in

Position. Unterhalb des

Rumpfs wird eine

Plattform imMeeres-

boden gebaut.

1 Das Schiff wird auf

das Meer geschleppt

und verankert, um

zusätzliche Schwimm-

kästen anzubringen.

Schlepper

5 Vier Schlepper und

zehn Begleitschiffe

sollen dasWrack nach

Genua schleppen.

6Auch auf der

anderen Seite des

Schiffs werden

Tanks angebracht,

die mitWasser

gefüllt sind.

3

Plattform

Am Schiff werden mit

Wasser gefüllte Tanks an-

gebracht. Mit ihrer Hilfe

und Stahlseilen wird das

Schiff auf der Plattform

aufgerichtet.

2

Schematische Darstellung

dpa PAMPLONA. Schreckli-che Szenen bei einem Stier-treiben in Pamplona: AmSchlusstag des diesjährigenSan-Fermín-Festes in dernordspanischen Stadt hat einStier zwei junge Männermehrfach auf die Hörner ge-nommen und lebensgefähr-lich verletzt. Wie die Ret-

tungsdienste am Montagmitteilten, erlitten ein 25 Jah-re alter Australier und ein21-jähriger Spanier schwereVerletzungen an den Beinen,im Unterleib und am Brust-korb. Sie wurden von einemBullen attackiert, der aufdem Pflaster ausgerutschtund dadurch von den ande-

ren Stieren getrennt wordenwar.

Insgesamt wurden bei demtraditionellen Volksfest indiesem Jahr 530 Menschen inKrankenhäuser eingeliefert,12 mehr als im Vorjahr. Nacheiner Bilanz der Gesund-heitsbehörden verlief dasSpektakel „ziemlich ruhig“.

530 Menschen müssen nach Stierlauf in Klinik

Bulle verletzt Pamplona-Touristen schwer

dpa BREMEN/BERLIN. BeiStreitigkeiten während undnach dem WM-Finale hat esmehrere Tote und Verletztegegeben. Ein 19-Jährigerwurde in Bremen bei einerPublic-Viewing-Veranstal-tung in einem Kino ersto-chen. Er starb nach Polizei-angaben im Krankenhaus.

Zuvor hatte es Streit zwi-schen Zuschauern gegeben.Als das WM-Endspiel gegenArgentinien in die Verlänge-rung ging, habe es plötzlicheinen Bildausfall gegeben,sagte ein Polizeisprecher. DieZuschauer wechselten in ei-nen anderen Saal – dort kames zu einer Auseinanderset-zung und den tödlichen Sti-

chen. Ein 22 Jahre alterMann wurde festgenommen.

Im rheinischen Bergheimwurde eine 23 Jahre alte Fraubei einem Autokorso ange-schossen und schwer ver-letzt. Insgesamt sei dort aufdrei Autos geschossen wor-den – die Insassen der beidenanderen Wagen wurden lautPolizei aber nicht verletzt.Die 23-jährige Frau habe amSteuer ihres Autos gesessenund sei mit zwei weiterenFrauen unterwegs gewesen.Die hörten einen lautenKnall und bemerkten die Ver-letzung an der Schulter derFahrerin. Die Polizei geht da-von aus, dass die Frau von derPatrone einer Kleinkaliber-

waffe getroffen wurde. DieHintergründe der Tat warenzunächst unklar.

Ein 58-Jähriger in Neu-stadt in Schleswig-Holsteinkam durch einen Unfall nacheinem Public Viewing umsLeben. Der Mann sei auf demWeg zu seinem Boot im Ha-fenbecken gewesen, teilte diePolizei in Lübeck mit. Dortsei er gestürzt und mit demKopf auf ein Beiboot geprallt.

In zahlreichen Städtenzündeten Fans Silvesterrake-ten, Bengalos und Böller. InDortmund und Bielefeld er-litten dabei nach Polizeian-gaben mehrere MenschenKnall- und Brandverletzun-gen. In Düsseldorf warf nach

Feuerwehrangaben ein Faneinen Böller auf einen Ret-tungsassistenten. Der Mannist fast taub. Bei der Titel-Fei-er in Espelkamp setzte ein 59Jahre alter Mann mit einerRakete sein eigenes Wohn-haus in Brand. Verletzt wur-de niemand.

Im Großen und Ganzenverliefen die Feiern indes oh-ne größere Zwischenfälle. InBerlin konnte selbst Regendie Menge nicht davon abhal-ten, auf der Fanmeile zu fei-ern. In einem Fahnenmeerbejubelten rund 300 000Menschen den Sieg. In Mün-chen etwa feierten laut Poli-zei nach Mitternacht mehrals 80 000 Menschen.

Tote und Verletzte bei WM-Feiern – Schüsse auf Autokorso

19-Jähriger bei Public Viewing erstochendpa MÜNSTER. Mit einemMesser und dem Stiel einerAxt hat ein 34-jähriger Mannaus Rheine nach eigenen An-gaben seinen Nachbarn getö-tet: Der Mann legte am Mon-tag zu Prozessbeginn vordem Schwurgericht Münsterein Geständnis ab.

Details zum Ablauf der Tatim vergangenen Novemberund den möglichen Hinter-gründen könne er den Rich-tern aber nicht mehr nennen.„Ich kann nicht sagen, wasgenau passiert ist, weil ichunter dem Einfluss von Dro-gen und Alkohol stand“, sag-te der Angeklagte. Er wissenur noch, wie er nach der Tatvöllig blutverschmiert in ei-

nem Sessel gesessen habe.Dann habe er die Leiche desOpfers unter einer Decke ver-borgen und sei wieder in seinZimmer gegangen.

Die Leiche des 43-jährigenOpfers war erst knapp zweiWochen nach der Bluttatgefunden worden. AndereNachbarn hatten sich überimmer schlimmeren Verwe-sungsgeruch aus der Woh-nung beklagt.

Die Staatsanwaltschaftwirft dem Angeklagten Mordaus Habgier vor. Er habe be-schlossen, den Nachbarn zutöten, um ihm Bargeld, einHandy und auch dessenHund wegnehmen zu kön-nen.

Angeklagter gestehtTötung des Nachbarn

h 3. Buch: Osnabrück bzw. Lokales

DIENSTAG,15. JULI 2014 17OSNABRÜCK

ir waren Papst. Jetztsind wir Weltmeis-

ter! Till hat natürlich amSonntagabend tüchtig ge-feiert. Und mit ihm auchfast alle Osnabrücker, de-

ren Elternoder Großel-tern nicht inDeutschlandgeboren wur-den. Griechi-sche, türki-sche, spani-sche Restau-rants hisstendie deutsche

Flagge und zeigten sich alsFans der deutschen Mann-schaft. An dieser Begeiste-rung haben sicher auch un-sere Nationalspieler ihrenAnteil, die polnische, türki-sche, albanische und tune-sische Wurzeln haben. Sieschaffen eine unvergleich-liche Identifikation mitDeutschland. Und mit demdeutschen Fußball: Schonin der Weltmeisterelf von1954 spielte mit Josef„Jupp“ Posipal ein gebürti-ger Rumäne. Und was wä-ren die vielen Fußballverei-ne im Ruhrgebiet ohne diepolnischen Zuwanderer,die kamen, um im Bergbauzu arbeiten, und deren Söh-ne zu den Erfolgen vonSchalke 04 und anderenbeitrugen? Till war deshalbam Sonntagabend auch einwenig gerührt, als sichMenschen in den Armen la-gen, die sonst kaum etwasmiteinander zu tun haben.Allerdings ist Till Realist:Wenn das nächste Mal diedeutsche auf die türkischeNationalelf trifft, werdenviele türkische Osnabrü-cker die Mannschaft unterden Halbmond anfeuern.Aber sie haben es gut: ImFall einer Niederlage kön-nen sie auch Deutschlandfeiern! Bismorgen

E-Mail: [email protected]

W

Im Feiernvereint

TILL

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KONTAKT

Die ersten Autos, aus de-nen Fahnen geschwenkt wer-den, fahren bereits über denWall, als die Partie noch läuft.Nach dem Schlusspfiff über-schwemmen Fans den Neu-markt. Sie veranstalten Freu-dentänze, zünden Rauch-bomben und Feuerwerkskör-per. Es soll lange dauern, bisin dieser Nacht wieder Ruhein der Stadt einkehrt.

„Wenn es nach mir gehenwürde, könnte die WM ruhignoch weitergehen“, sagt Do-ris Bettenbrock, die das Spielmit ihrem Mann und ihrer

Tochter wie Hunderte anderebeim Public Viewing imAlando Palais verfolgt. Be-seelt stellt sie fest: „Ich muss-te erst 52 Jahre alt werden,um so etwas zu erleben.“

Ein Meer aus Deutschland-fahnen weht am Montag aufdem Hof der Domschule.Rund 800 Schüler und Leh-rer stehen dort und jubeln.Sie sind in Trikots, mitDeutschland-Schals undschwarz-rot-goldenen Hals-ketten zum Unterricht ge-kommen. In der Schule in derDodesheide malen die Schü-ler Blätter in schwarzer, roterund goldener Farbe an undfügen sie auf dem Schulhofzu einem großen Deutsch-landflaggen-Mosaik zusam-men. Vom Schuldach auswird das Kunstwerk fotogra-fiert. Glücklich und übermü-det ist an diesem Tag auchAlexandra Hollweg, die inder Tchibo-Filliale in der Gro-ßen Straße arbeitet. „MeinBruder hatte ein PrivateViewing im Dortmunder Sta-dion für zehn Leute gewon-nen“, berichtet sie. „Das Spieldort zu gucken, war hammer-mäßig. Es war so spannend.Einfach Adrenalin pur.“

Dass Fanartikel auch nochnach dem Finale gekauft wer-den, ist für die Mitarbeiterdes Osnabrücker Wicky-La-dens eine Überraschung. „Ei-gentlich wollten wir die Sa-chen einlagern, jetzt müssenwir aber noch mal überlegen,ob wir das tatsächlich ma-chen“, sagt Verkäuferin Nata-lie Largin. Die Kundin NicoleRiemann hat sich am Morgenmit ihrem elfjährigen SohnNiko auf den Weg in die Citygemacht, um Trikots für dieganze Familie zu besorgen.Der Nationalmannschafts-dress mit künftig vier Ster-nen auf der Brust soll abererst im Laufe der Woche inden Verkauf gehen. Bei L+Tetwa geht man davon aus,dass am Donnerstag die ers-ten Trikots angeliefert wer-den. Von den seit Sonntag-abend veralteten seien nurnoch ein paar verfügbar – inKindergrößen.

OSNABRÜCK. Eine Stadt imAusnahmezustand: Seitdem Abpfiff des WM-End-spiels am späten Sonntag-abend feiert Osnabrück aus-gelassen den deutschen Ti-telgewinn. Der unbändigeJubel der nächtlichen Sie-gesfeiern in der Innenstadtsetzt sich am Tag danach fürviele bei spontanen Festenin Schulen und am Arbeits-platz fort. Fußball-Fanarti-kel finden weiterhin reißen-den Absatz – und in denSportgeschäften stehen dieTelefone nicht mehr still: Al-le wollen jetzt das neueDeutschland-Trikot mit denvier Sternen.

Überall in der Stadt sind die Menschen nach dem Titelgewinn bei der Fußball-WM in Hochstimmung

Osnabrück feiert den vierten SternVon Jens Lintel, Almut Hülsmeyerund Nadine Grunewald

In der Schule in der Dodesheide malen die Schüler Blätter mit schwarzer, roter und goldener Farbe an und fügen sie aufdem Schulhof zu einem großen Deutschlandflaggen-Mosaik zusammen. Fotos: Jörn Martens, Michael Gründel

Ein Meer aus Deutschlandfahnen weht am Montag auf demHof der Domschule.

WM 2014

Die ersten Autos, aus denen Fahnen geschwenkt werden,fahren bereits über den Wall, als die Partie noch läuft.

Die deutsche Brust ist breitgenug für vier Sterne. Dieneuen Originaltrikots kom-men in Kürze auf den Markt.

Filmbeitrag unterwww.os1.tv

ine WM-Siegesfei-

er ist auf denersten Blickvielleichtnicht der ge-eignete An-lass, um überdie umstrittene Verkehrssi-tuation auf dem Neumarktnachzudenken. Aber ir-gendeinen Grund muss esdoch haben, dass Osna-brück gerade im kollektivenFreudentaumel immer wie-der wie ferngelenkt dieseneinen Platz ansteuert – undandere, für Rudelbildungenim großen Stil nicht mindergeeignete Orte wie Marktund Schloss mehr oder we-niger links liegen lässt.

Die Sogkraft des Neu-markts als Treffpunkt für

Edie von gewonnenen Fuß-ballspielen auf Weltniveauelektrisierten Massen of-fenbart möglicherweise ih-re latente Sehnsucht nacheiner riesigen verkehrsbe-ruhigten Zone im Herzender Innenstadt. Es hatdoch etwas Anarchischesund Unbeugsames, wennMenschen regelmäßig imHandstreich eine Straßeblockieren, die als Haupt-schlagader des motori-sierten Individualverkehrsgilt. In Münster ist es derLudgerikreisel, denglückstrunkene Fans seitJahren von den Autos zu-rückerobern wie dieSturmflut eine Hallig, inOsnabrück der Neumarkt.Eine Abstimmung mit denFüßen?

KOMMENTAR

Gestillte Sehnsucht

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Von Sebastian Stricker

OSNABRÜCK. Wäre ich Ar-gentinier, hätte ich Sonntag-nacht wahrscheinlich sehrschlecht geschlafen undfürchterlich geträumt. Stän-dig wären Mario Götze, Basti-an Schweinsteiger oder Ma-nuel Neuer durch meine Alb-träume marschiert. Nun binich kein Argentinier, gut ge-schlafen hab ich aber trotz-dem nicht, in meinem Alb-träumen waren die Haupt-darsteller: Waschbär, Löwe,Wasserschwein und Nasen-

bär. Ich hab tatsächlich verlo-ren. Die Zoo-Orakel sind diewirklich wahren und einzi-gen Orakel. Ich bin geschei-tert, dabei war ich so nahdran. Zwei zu null hab ichnach zwei Spielen geführt,gebracht hat es mir nichts.Ich bin der Lionel Messi derOrakelwelt, nah dran, aberdoch so weit weg. Immerhinmusste ich nicht noch dasSiegertreppchen raufklet-tern, um mit einem billigenTrostpreis wieder runterge-schickt zu werden, so wie derLionel Messi der Fußball-

welt. Aber man muss auchanerkennen, wenn der Geg-ner besser ist, auch wenn esnoch so wehtut. Ich habe ver-loren, und das zu Recht. DerKnackpunkt war Waschbä-rendame Luna, sie hat mirden ersten Dämpfer gegeben,als ich mich schon für unfehl-bar gehalten hab. Und dasmit Ablenkungsmanövernund ganz viel List. Man kannes unfair nennen, es war abereinfach clever. Clever genug,dass ich später den Tiger aufdie gleiche Art verwirrenwollte. Vielleicht ist es auch

kein gutes Zeichen, wennman sich bei einem Waschbä-ren Cleverness abschauenmuss. Ich denk lieber nichtdrüber nach. Luna ist damitquasi der Kapitän der Orakel-truppe, der Philipp Lahm so-zusagen, passt ja auch vonder Größe her ganz gut. Ichsag herzlichen Glückwunsch,im Zoo schau ich mir ab jetztaber lieber Tiger, Elefantenund Orang-Utans an. Undwenn ich Manuel Neuer rich-tig verstanden hab, bin ichjetzt ja schließlich auch Welt-meister.

Es war ein enges Rennen, aber am Ende trifft Mario Götze nicht nur für Deutschland, sondern auch für die Orakel aus dem Zoo

Von Kai von Häfen

Die Zoo-Orakel holen den Titel

Waschbärendame Luna hat die Wende gebracht. Sie ist dasChef-Orakel. Foto: Kai von Häfen

Altersgruppen in der Stadt:Die Zahl der Einwohnerunter 7 Jahren liegt gegen-wärtig bei 9382, die der 7-bis 14-Jährigen bei 8958,die der 14- bis 18-Jährigenbei 5662. Zur Gruppe der18- bis 25-Jährigen zählen16 350 Bürger, 34 911 zuder der 25- bis 40-Jährigen,und 53 061 sind zwischen40 und 65 Jahre alt. 65 Jah-re und älter sind 30 946Personen. Der Altersdurch-schnitt in der Stadt liegt,wie in den Vorjahren, bei42,2 Jahren. iza

ZAHLENSPIEL

sst OSNABRÜCK. Ausgelas-sen haben die Osnabrückerin der Nacht von Sonntag aufMontag den Gewinn der Fuß-ball-WM gefeiert. Polizei undFeuerwehr sahen Fans außerRand und Band – registrier-ten aber ein Fest ohne nen-nenswerte Krawalle, Verlet-zungen und Sachschäden.

Nach dem Abpfiff des End-spiels zwischen Deutschlandund Argentinien um 23.36Uhr strömten mehrere Tau-send Menschen auf Neu-markt und Wall und bejubel-ten das titelbringende 1:0nach Verlängerung. Feuer-wehr und Rettungsdienst si-

cherten die spontane Sieges-feier mit sieben Rettungs-fahrzeugen ab. Unterstütztwurden sie von Freiwilligender Hilfsorganisationen.Feuerwehr-Sprecher JanSüdmersen berichtete amMontag auf Nachfrage von ei-nem „sehr ruhigen Einsatz“.Medizinische Notfälle seiennicht zu beklagen gewesen.Die Feier habe von den Ret-tungskräften lediglich „klei-nere ambulante Behandlun-gen“ verlangt, etwa vonSchrammen und Kratzern.

Auch das Fazit der Polizeifällt „sehr positiv“ aus, wieSprecher Phil Havermann

sagte. Es sei zu keinerlei Aus-schreitungen gekommen.Vereinzelt seien Böller undRaketen gezündet worden.Manche Fans stiegen imFreudentaumel auf Buswar-tehäuschen und kletterten anAmpelmasten hoch. „Das ließsich nicht unterbinden. Wirhaben aber aufgepasst, dasses nicht ausartet.“ Sachbe-schädigungen seien der Poli-zei ebenso wenig gemeldetworden wie die vor der Fuß-ball-WM gefürchteten Be-schwerden wegen Ruhestö-rung. Havermann: „Da hatder eine oder andere wohl einAuge zugedrückt.“

Siegesfeier ohne Krawalle, Verletzungen und Sachschäden

Ruhige Nacht für Polizei und Feuerwehr

Nach dem Abpfiff des Endspiels strömten mehrere Tausend Menschen auf Neumarkt undWall und bejubelten das titelbringende 1:0 nach Verlängerung. Foto: Moritz Frankenberg

OSNABRÜCK. Am Sonn-tag hat die Polizei einen46-jährigen Mann ausHunteburg festgenommen,der sich zuvor im Bürger-park zwei jungen Frauen inschamverletzender Weisegezeigt hatte. Diese alar-mierten sofort die Polizei,die umgehend eine Fahn-dung einleitete und den Tä-ter wenig später am Ger-trudenring stellen konnte.Gegen den 46-Jährigenwurde ein Strafverfahreneingeleitet.

Polizei fasstExhibitionist

KOMPAKT

MONTAG,14. JULI 2014 15 LOKALES

Ihre Redaktion0 49 61/808-

S. Prinz (prin) -10K. Dieckmann (kd) -17H. Hinrichs (hjh) -18S. Mechelhoff (svm) -62G. Schade (gs) -14A. Schulte (ys) -16Sekretariat -11Fax [email protected]

Anzeigen 0 49 61/808-33Fax -25E-Mail: [email protected] -22

KONTAKT

er hat nicht schoneinmal seinen Auto-

schlüssel oder sein Handyverlegt? Ja, beinahe täglichdarf man sich der kleinenSchatzsuchen des Alltags

erfreuen.Dabei ste-hen gerneauch Kugel-schreiber,Speicher-

karten und Geldbörsen imMittelpunkt dieser unfrei-willigen Versteckspiele.Dass ein Kollege seine Ka-meratasche am Sportplatzstehen lässt, ist ebenfallsein alter Hut. Zwar wird einchinesischer Schriftstellerseinen Ausspruch „Es istein Segen, vergessen zukönnen.“ anders gemeinthaben, auf die folgende Si-tuation passt er aber trotz-dem irgendwie. Denn einPastor hat diesen Satz nunetwas durcheinanderge-bracht. Er war mit der Ein-weihung eines Vereins-heims betraut: Dazu gehö-ren traditionell Weihrauchund Weihwasser. Nun hat-te der Geistliche jedochden Segen vergessen – oderbesser gesagt: Er hatte ver-gessen, wo er die Taschemit dem Weihrauch abge-stellt hatte.

Bis morgen, euer Hermann

E-Mail: [email protected]

W

Weihrauchvergessen

MAULWURF

WESTOVERLEDINGEN. Ei-nen 15-jährigen Autofahrerhat die Polizei am Freitag-nachmittag in Westoverle-dingen gestoppt. Wie dieBeamten mitteilten, warder Junge mit dem Autoseiner Mutter auf der Stra-ße Latter unterwegs. DiePolizei hat ein Strafverfah-ren gegen den 15-Jährigeneingeleitet: wegen Fahrensohne Führerschein. Obauch die Mutter mit einerStrafe zu rechnen hat, müs-sen die Ermittlungen klä-ren. Weitere Tatumständewaren der Polizei auf Nach-frage unserer Zeitung zu-nächst nicht bekannt.

15-Jähriger im Autoder Mutter gestoppt

IM BLICKPUNKT

WESTOVERLEDINGEN.Bei dem Versuch, mit ih-rem Roller einen Bagger zuüberholen, ist eine 34-Jäh-rige am Samstag gegen11.40 Uhr auf der MarkerStraße in Westoverledin-gen gestürzt und hat sichschwer verletzt. Die Polizeivermutet, dass sie mit ih-rem Gefährt auf dortigemRollsplitt ausgerutscht ist.

Frau bei Rollerunfallschwer verletzt

„Was hier geschaffen wor-den ist, kann sich sehen las-sen. Nur gemeinsam sind wirstark“, bilanzierte Vereins-chef Alwin Illenseer. So sei esinsbesondere dem hohenMaß an Eigeninitiative unddem persönlichen Engage-ment vieler freiwilliger Hel-fer zu verdanken, dass diedringend erforderliche Um-baumaßnahme rechtzeitigfertiggestellt werden konnte.Neben dem ehrenamtlichenEinsatz würdigte Illenseerauch die großzügige finanzi-

elle Unterstützung. An denGesamtkosten von rund95 000 Euro hatte sich nachDarstellung des Vorsitzen-den der Landkreis Emslandmit 25 350 Euro, die Gemein-de mit rund 12 000 Euro, derKreissportbund mit 12 100Euro und die emsländischeSparkassenstiftung mit 9000Euro beteiligt, während derVerein selbst 6000 Euro bei-steuerte. Durch den Einbaueiner neuen Heizungsanlage,die erneuerten sanitären An-lagen, die renovierten Um-

kleidekabinen und den neu-en Ball- und Trainingsraumsei das 1972 erbaute Klub-haus nun zeit- und bedarfsge-recht, so der Vorsitzende.

„So einfach, wie es heuteaussieht, war es nicht“, gabOrtsbürgermeister HeinrichBojer (CDU) zu. Allen vorandie Finanzierung habe an-fangs Probleme bereitet.„Hier hat sich gezeigt, dass infinanzschwachen Gemein-den nur mithilfe von ehren-amtlichem Einsatz größereMaßnahmen durchgeführt

werden können“, so Bojer.Auch der emsländischeLandrat Reinhard Winter(CDU) würdigte den gemein-schaftlichen Einsatz der Ren-kenberger, die das Projekt„nahezu vollständig in Eigen-leistung“ gestemmt hatten.Aus einem Gebäude in zumTeil leicht desolatem Zustandund mit mangelnder energe-tischer Substanz sei einSporthaus geschaffen wor-den, das den Mitgliedern nungerecht wird, lobte der Land-rat.

Von Anna Kröger

RENKENBERGE. Einen re-gelrechten Kraftakt habendie Mitglieder des SV Ren-kenberge nun hinter sich ge-bracht. Innerhalb eines Jah-res haben sie in mehr als3000 Arbeitsstunden undmit einem finanziellen Auf-wand von rund 95 000 Euroihr Sporthaus umfassend re-noviert und erweitert. Mit ei-nem Familiennachmittagund im Beisein zahlreicherGäste sind die neuen Räum-lichkeiten gestern feierlichihrer Bestimmung überge-ben worden.

Mehr als 3000 Stunden an Eigenleistung erbracht – Gesamtkosten von rund 95 000 Euro

SV Renkenberge weiht neues Sporthaus ein

Zusammen mit zahlreichen Festgästen hat der SV Renkenberge um Vereinschef Allwin Il-lenseer (rechts) jetzt sein renoviertes Sporthaus feierlich eingeweiht. Foto: Anna Kröger

ie Renovierung desRenkenberger Sport-

hauses hat 95 000 Eurogekostet. Gemessen anden Neu- und Prachtbau-ten vieler städtischer Ver-eine, klingt das nicht be-sonders aufregend.

Aber der eigentlicheWert dieses neuen Sort-hauses ist viel größer, alses die nüchternen Zahlenvermuten lassen. Denn vie-le Menschen aus Renken-berge haben in den vergan-genen Monaten bei derFertigstellung angepackt.Sie haben ihren Feier-abend, ihre freien Wochen-enden und ihren Urlaub inihre Vereinsgemeinschaftinvestiert, weil sie denWert ihrer Dorfgemein-schaft erhalten und sogarnoch steigern wollen.

Das neue Haus ist einSymbol dafür, dass dieDorfgemeinschaft in Ren-

Dkenberge intakt ist. Einesolche Leistung ist typischfür viele Dörfer im nördli-chen Emsland: Die Men-schen hier stehen zusam-men, helfen sich und pfle-gen das Miteinander.

Wenn so mancher Städ-ter über die ländliche Regi-on die Nase rümpft, weilbeispielsweise die Sport-häuser hier kleiner ausfal-len als die Sporttempel inOsnabrück, Oldenburgoder Aurich, dann hat erden wirklichen Wert dieserDörfer nicht erkannt.

Zusammenstehen undgemeinsam anpacken istein Wert, den es nicht zukaufen gibt – und den nurDörfer wie Renkenbergeerlebbar machen. Das, wasman an solchen Sonntag-nachmittagen wie gesternerlebt, lässt sich auch in ei-nem Wort zusammenfas-sen: Heimat.

KOMMENTAR

Das ist HeimatVon Stefan Prinz

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lmee PAPENBURG. Das Inte-grierte Klimaschutzprojektder Stadt Papenburg, derEinheitsgemeinde Rhede so-wie der Samtgemeinde Dör-pen geht in die nächste Run-de. Bei der öffentlichen Sit-zung des UmweltausschussesPapenburg wurden die bishe-rigen Projektbausteine vor-gestellt und der weitere Ver-lauf des vom Bundesministe-rium für Umwelt, Natur-schutz und Reaktorsicher-heit ins Leben gerufene Kon-zept vorgestellt.

Das Programm, welchesim April erstmalig vorgestelltwurde, soll vor allem das Be-wusstsein der Bürger der Kli-maschutzregion in Bezug aufEnergieverbrauch mithilfevon gezielten Öffentlichkeits-arbeit und einem hohen In-formationsangebot erhöhen.Reiner Tippkötter, Ge-schäftsführer der Infas Ener-metic Consulting Gruppe, diezusammen mit der Histo-risch-Ökologischen Bil-dungsstätte in Papenburgdas Projekt unterstützt undmit Workshops vorantreibt,stellte die Ergebnisse derCO2 und Energiebilanzen

der Kommunen vor. Dem-nach liege die CO2-Erzeu-gung pro Kopf in Dörpen bei25 Tonnen , in Rhede bei 9,6Tonnen und in Papenburgbei 11,6 Tonnen im Jahr. Derhohe Wert in Dörpen liegebesonders an dem großenAnteil der wirtschaftlichenStromkonsumenten, so Tipp-kötter. Auch stellte er die Be-mühungen der Gemeindenvor, regenerative Energien indas eigene Stromnetz einzu-speisen. In Papenburg würdedas Biomassekraftwerk derHauptteil der erneuerbarenEnergie stellen, in Dörpenund Rhede die Windparks.

„Wir haben die Bilanzengezogen, die Handlungsfel-der und die Akteure festge-legt. Nun arbeiten wir an derkonkreten Umsetzung derIdeen und Ziele“, so Tippköt-ter. Dies geschehe in den The-menfeldern Bauen und Sa-nieren, Stadtentwicklung,Mobilität, erneuerbare Ener-gien und Öffentlichkeitsar-beit. Bürger, Unternehmenund Politik soll gleicherma-ßen miteinbezogen werden,um die Initiative in der Regi-on erfolgreich umzusetzen.

Klimaschutzprojekt zieht Vergleiche

Dörpener machen ammeisten dicke Luft

dhe SÖGEL. Bereits vier Tagevor Ferienbeginn geht es los:Mit den „Staunexperten“ diein Surwold mit Naturphäno-mene mit Experimenten er-klären, startet der Hümmlin-ger Ferienpass. Auf 320 Sei-ten präsentieren die dreiSamtgemeinden (SG) Sögel,Werlte und Nordhümmlingfür drei Euro ein umfangrei-ches Programm für die 41 Fe-rientage.

„Wir haben insgesamt 238Angebote und 22 Gutschei-ne“, ist Ralph Deitermann,Regionalmanager der LEA-DER Region Hümmling zu-frieden mit der Zusammen-stellung. Er und seine dreiKollegen von den Samtge-meinden haben die sechsteAuflage zusammen mit etwa150 Vereinen erstellt.

Eingeläutet werden die Fe-rien offiziell mit dem„Schoolsout-Zelten“ in Ester-wegen oder der „Party zu Fe-rienbeginn“ in Werpeloh. Da-rauf folgt ein buntes Pro-gramm vom Tennis-Schnup-perkursen über gemeinsa-mes Kochen oder Töpfern bis

zur Produktion eines Mini-hörspiels am letzten Ferien-tag. Bunt ist nicht nur dasProgramm, sondern auch dieSeiten. Jede Samtgemeindehat seine eigene Farbe. „Da-mit man gleich sieht, wo dasist“. Dennoch hoffen Deiter-mann und Kollegen, dass ge-rade in den Grenzgebieten

auch Angebote der Nachbar-orte genutzt werden.

Ausflugsfahrten wie in denZoo nach Thüle dürfen nichtfehlen. „Wir haben da jedesJahr um die 150 Kinder“, sagtJürgen Rolfes von der SG Sö-gel. „Da ist man schnell unddie Kinder können frei lau-fen“, vermutet er als Grund

für die Beliebtheit. Daher bie-ten Sögel und Nordhümm-ling jeweils eine Tour an. VonWerlte aus geht es dafür indie andere Richting zum Fe-rienzentrum SchlossDankern. Zwölf Tagesfahrtenwerden geboten, darunterder Dinosaurierpark in Mün-chenhagen, der Heide Park inSoltau oder der Abenteuer-park in Helendoorn.

Anmeldungen können abdem 17. Juli in den Gemein-deverwaltungen abgegebenwerden. „Bis zwölf Uhr wie-der persönlich und danachauch telefonisch“, sagt Dei-termann.

Verkaufstart für dieHümmlinger Ferienpässe istam 15. Juli. Allerdings sind esnicht die Fahrten, die amschnellsten ausgebucht sind.„Das sind oft die kleinen Ver-anstaltungen, mit nur zehnPlätzen“, weiß Norbert Rose-ma von der SG Nordhümm-ling.

Der Ferienpass ist in den je-weiligen Rathäusernerhältlich.

Von Abenteuer bis Zumba: Ferienpass in der sechsten Auflage

Hümmlinger gehen gemeinsammit 238 Angeboten durch die Ferien

Den sechsten Hümmlinger Ferienpass präsentierten (vonvorne) Jürgen Rolfes (Sögel), Jens Niermann (Werlte), RalphDeitermann (Region Hümmling)) und Norbert Rosema(Nordhümmling). Foto: Hellmers

prin PAPENBURG. HunderteMenschen erlebten gesternbis Mitternacht im nördli-chen Emsland bei zahlrei-chen Freiluftveranstaltun-gen den Titelkampf der deut-schen Nationalmannschaftauf Großbildschirmen. Zuden beliebtesten Übertra-gungsorten gehörten das„Van Hese“ am PapenburgerKino, das Schützenfest in Sö-gel und das Public Viewingauf dem Lathener Sportplatz.

Die Stimmung rund umdie Weltmeisterschaft warschon in den vergangenenTagen im nördlichen Ems-land ausgesprochen ausge-lassen. Das Fußballturnierließ bei vielen Wirten in derRegion die Kassen klingen.Die öffentlichen Fußball-Übertragungen aus Brasilienbescherten vielen Gastrono-men Zusatzeinnahmen. An-ders als beim Sieg gegen Bra-silien Tagen, blieb gesterndas Wetter trocken.

Hundertejubeln mit

Nationalteam

Hunderte Papenburger fieberten gestern Abend beim Public Viewing vor dem „van Hese“ mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Foto: Dirk Hellmers

Page 57: Klasse! - Neuen Osnabrücker Zeitung · 3 Klasse! DAS MEDIENPROEKT FR DIE KLASSEN 8 UND 9 KLASSE! ist ein medienpädagogisches Projekt des Verlages Neue Osnabrücker Zeitung, Breiter

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

2 Aufbau einer Zeitung 4. Die Seiten

1. Buch

h Titelseite: Welt-, Landes- und wichtige Regionalnachrichten, dazu in der Regel ein farbig unterlegter Kommentar, der mit der dazugehörigen Nachricht einen rechteckigen Block bildet; links auf der Seite befindet sich die Inhaltsspalte mit kurzen Vorschauen zu den Hauptbeiträgen einzelner Ressorts. Am Fuß der Seite: die Service-Leiste mit Adresse, wichtigen Telefon- und E-Mail-Verbindungen zur Zeitung sowie Kurzinfos zum Wetter, Fernsehen und zur Börse.

h Politik: Politikseite mit einer Karikatur, mit Kurznachrichten unter der Rubrik „Kompakt“, politischen Nachrichten und Kommentaren sowie einer Meldung mit meist lustigem Inhalt unter der Rubrik „Auch das noch“.

h Einblicke: Korrespondentenberichte, Reportagen und Porträts; Presseschau mit Kommentaren andererZeitungen; „Historisch“ mit wichtigen Ereignissen vergangener Jahre und der Erzählnachricht für Kinder „Na klar!“.

h Politik: Informationen zu politischen Themen aus dem In- und Ausland, Kurznachrichten und z. B. „Das Interview im Wortlaut“.

h Nordwest: Informationen und Kommentare zu politischen und anderen gesellschaftlichen Themen aus Niedersachsen, z. T. auch aus den angrenzenden Bundesländern.

h Wirtschaft: Nachrichten und Kommentare aus der Wirtschaft (regional, national und international), nationale und internationale Börsennotierungen; kurz gefasste Informationen zum Beispiel unter der Rubrik „Persönlich“ über Personen des Wirtschaftslebens oder über aktuelle Sachverhalte.

h Dialog Kommunikation mit den Lesern ist Schwerpunkt der Seite „Dialog“ am Ende des ersten Buchs. Dazu gehören „Rabenaus wundersame Erlebnisse“, so der Titel des täglichen Comics, Leserbriefe zu über-regionalen Themen, Pro- und Kontra-Statements Prominenter zu aktuellen Streitthemen (Leser können vorher über Themen und nachher über die Promi-Thesen abstimmen), von Lesern eingesandte Kinder-sprüche unter der Rubrik „Spruchreif“, das tägliche Horoskop und ein ausführlicher Wetterbericht.

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

2 Aufbau einer Zeitung 4. Die Seiten

2. Buch

h Region Osnabrück/Kreis Emsland: Regionale Berichterstattung mit ausführlichen Berichten über kreisweit interessierende Nachrichten. Im Osnabrücker Land befinden sich Rubriken wie z. B. „Wonneproppen“, „Freizeit-Tipp“, „Blitzer“ oder „Lieblingswitz“. Auf der Seite Kreis Emsland erscheint außerdem das „Interview mit unserer Zeitung“.

h Sport/Sport regional: Die letzte Seite des 2. Buches ist die erste Sportseite. Ausnahme: montags, da beansprucht der Sport auf-grund der Fülle der Sportnachrichten in der Regel das ganze 2. Buch. Die Sportleser arbeiten sich also von hinten nach vorne durchs zweite Buch und finden dabei Nachrichten und Berichte aus allen Bereichen des Sports; Kurznachrichten; Tabellen; Kommentare; im Regionalsport Rubriken wie „Nachgefragt“, „Notizen aus dem Amateurfußball“, „Aufgeschnappt“ mit bunten Infos über Menschen im Sport oder die Glosse „Einwurf“.

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

StadtOsnabrück

Bad Iburg

Bad LaerBad Rothenfelde

Belm

Bissendorf

Dissen

GeorgsmarienhütteHagen

Hasbergen

Hilter

Wallenhorst

Glandorf

LotteMettingen

Tecklenburg

Westerkappeln

3. Buch

h Lokalseiten: Die Lokalteile der Neuen OZ und ihrer Ausgaben berichten und kommentieren das lokale Geschehen in seiner gesam-ten Vielfalt. Die Themen liefern unter anderem die Kommunalpolitik, Stadt-entwicklung, örtliche Unternehmen, Schulen, Uni, Einrichtungen wie Museen oder Zoo. In den einzelnen Lokalaus-gaben werden regelmäßig erscheinende Rubriken veröffentlicht wie „Drei Fragen an“ oder „Das lokale Interview“, „Zur Sache“, dialogorientierte Formen wie der „Leserbeirat“ oder Straßenumfragen und themenbezogene Serien wie „Das Thema der Woche“ oder Service-Ru-briken wie „Not- und Hilfsdienste“. Zu-dem ist die Seite „Tipps und Termine“ in der Regel auf der Seite vier unter-gebracht, und die Seite „Kultur Regional“ auf der 5. Seite des dritten Buches. Auf den Lokalseiten wird das Impressum veröffentlicht. Das Impressum muss in jedem Druckwerk stehen, das veröffent-licht wird. Es nennt die presserechtlich Verantwortlichen und die Geschäftsgrundlagen.

Der Lokalteil der Neuen Osnabrücker Zeitung hat weitere auf die Stadtteile bzw. Städte und Gemeinden des Umlandes zugeschnittene Lokalseiten. Die Berichterstattung konzentriert sich hier auf Nachrichten aus dem Stadtteil oder aus dem Wohnort der Leser, zum Beispiel über Ereignisse aus Kindergärten, Schulen, Kirchen und Vereinen. Es gibt fünf Regionen und sieben verschiedene Lokalausgaben (siehe Grafik): Der Leser er-kennt an den Ortsnamen unter dem Titelkopf auf Seite 1, um welche Regionalausgabe der Neuen OZ es sich handelt. Zusätzlich zu den eigenen Regionalseiten gibt es für jede Region ein oder zwei Wechselseiten mit den wichtigsten Nachrichten aus den anderen Regionen.

2 Aufbau einer Zeitung 4. Die Seiten

Der Zuschnitt der Lokalausgaben der Neuen Osnabrücker Zeitung.

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4. Buch

h Weltspiegel Vermischtes, Unterhaltsames und Interessantes zu in der Regel nicht politischen Themen aus aller Welt: Rubriken: „Persönlich“, „Auf einen Blick“, „Auch das noch“ und „Kurz notiert“.

h Gut zu wissen: Service, Tipps und Rat zu Themen wie Familie, Gesundheit, Arbeit, Geld, Bauen, Technik, Forschung, Freizeit usw. Rubriken: „Spieltipp“, „Schach“. Täglich gibt es ein Rätsel und die aktuellen Telefontarife.

h Medien/Fernsehen:: Meldungen, Berichte und Kommentare zur deutschen Medienlandschaft, Rezensionen aktueller Fernseh- ereignisse unter „TV-Kritik“; Vorschauen auf ausgewählte Sendungen, die täglichen Einschaltquoten unter „Hits vom...“, Personalnotizen und Kurzmeldungen. Das aktuelle Fernseh- und Radioprogramm für 21 Kanäle.

h Kultur: Informationen und Rezensionen aus allen Bereichen des überörtlich interessanten kulturellen Lebens. Dazu täglich ein Kommentar und der „Kulturtipp“, z. B. ein Veranstaltungshinweis. In loser Folge Serien zu besonderen Anlässen wie z. B. zum Mozartjahr.

2 Aufbau einer Zeitung 4. Die Seiten

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

Weitere Bücher

h Die Rubrikenmärkte: Job-Welt, Immo-Welt und Kfz-Welt An jedem Samstag erscheinen drei zusätzliche Bücher, die es wochentags nicht gibt. Dabei handelt es sich um die sogenannten Rubrikenmärkte. Das sind die speziellen Anzeigenmärkte wie der Stellenmarkt, der Immobilienteil und natürlich der Kfz-Teil. Um den Lesern an einem Samstag noch mehr Lesestoff anbieten zu können, gibt es zu jedem Teil auch einige redaktionelle Seiten. Darin sind viele Tipps und Ratschläge als Service für die Leser enthalten. Für Schüler besonders interessant ist die Job-Welt, denn dort gibt es auch viele Tipps rund um Bewerbungen, Vorstellungsgespräche, Praktika oder Berufswege, außerdem werden laufend neue Studiengänge und Jobs vorgestellt. Die Anzeigenkunden haben die Möglichkeit, sich nicht nur in der gedruckten Zeitung zu präsentieren, sondern gleichzeitig auch im Internet. Deswegen gibt es zu drei Rubrikenmärkten auch eigene Websites mit Suchfunktionen und Service-Elementen: www.noz.de/jobwelt, www.noz.de/immowelt, www.noz.de/kfzwelt.

h Die Sonderbeilagen Weil der Platz in der täglichen Zeitung begrenzt ist, es aber noch viel mehr zu vermitteln gibt, erscheinen in regelmäßigen Abständen auch Sonderbeilagen. Manche erscheinen monatlich, manche quartalsweise, manche auch nur einmal im Jahr. Dazu gehören beispielsweise die Beilage „Berufswahl, Ausbildung, Karriere“, die passend zur jährlich stattfindenden Jobmesse erscheint, das Freizeitmagazin „Ausflug und Einkehr“ mit vielen Tipps für den Familienausflug oder die Kinderzeitung in Kooperation mit dem Zoo Osnabrück. Außer-dem erscheint jeden ersten Dienstag im Monat die Beilage Themen-Tipps-Termine.

h Das Wochenendjournal Jeden Samstag erscheint das Buch Wochenendjournal. Darin werden zusätzlich redaktionelle Themen veröffentlicht: Reportagen, Netz- und Reisethemen, sowie ein ganzseitiges Interview sind Teil des Buches.

2 Aufbau einer Zeitung 4. Die Seiten

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

2 Aufbau der Zeitung: Jugendredaktion 5. Klasse!-Reporter: Die Jugendredaktion der Neuen OZ

h Moderner, hipper, aufgeschlossener – kurz: jünger soll unser Blatt werden. Wie schafft man das als Redaktion? Man holt sich die ins Team, die selbst noch jung sind: Schüler und Studenten. Als KLASSE!- Reporter können sie in der Kinder- und Jugendredaktion der Neuen OZ ihre eigenen Themen einbringen.

Es ist ein Problem, das sich allen gedruckten Zeitungen stellt: Die Konkurrenz durch das Internet. Es ist schneller, aktueller und durch Smartphones und Tablet-PCs fast immer allgegenwärtig. Vor allem junge, tech-nisch orientierte User nutzen mobile Medien und wandern von den klassischen Printmedien ab. Nun kann man über den Verlust der Printkultur jammern. Man kann aber auch schlicht dafür sorgen, dass sich junge Menschen für Hintergrundberichte interessieren – egal ob sie im Netz oder in der Zeitung zu finden sind. Welche Themen das sind, weiß nur die Jugend selbst. also haben wir Schüler in unserem Verbreitungsgebiet gebeten, uns bei der Verjüngungskur zu helfen.

Auch Du kannst mitmachen: Werde KLASSE!-Reporter und schreib mit! Unter Anleitung einer erfahrenen Redakteurin kannst Du die Welt des Journalismus kennenlernen. Entweder machst Du bei einer Schreibwerkstatt der Neuen OZ mit, schreibst mit Deiner Klasse einen Artikel oder Du meldest Dich direkt bei der Jugendredaktion. Hier bekommst Du hautnah Einblicke in den Arbeitsablauf eines Redakteurs, siehst wie Artikel entstehen und erfährst wie man recherchiert.

So geht’s: Melde Dich bei Redakteurin Kathrin Pohlmann, unter 05 41/310 685 oder per Mail: [email protected]

Hinweis: Die KLASSE!-Jugendredaktion ist auch bei Facebook aktiv

OSNABRÜCK. Eine Reali-tätsrundschau. Kurz nachacht Uhr, montagmorgensim Französischkurs einerzwölften Klasse eines nieder-sächsischen Gymnasiums.Die Tür öffnet sich; statt desLehres erscheint eine breite,sperrige Flimmerkiste – ori-ginal aus dem Jahr 1955? Ineinem massigen Holzregalschiebt ein Lehrer sie vorsich her. Kleine Schweißper-len glänzen auf seiner Stirn.Nach der Begrüßung machter sich am Gerät zu schaffen.Es scheint, als würde allesgutgehen; der Film fängtproblemlos an – doch dann:ein gelber Blitz. Was bleibt,ist ein flirrendes, schwarz-weißes Bild. Der Lehrernimmt die Fernbedienung,drückt hektisch verschiede-ne Knöpfe. Alles ohne Erfolg.Nervös lachend läuft er zumFernseher und versucht,auch dort die historischenTasten in Bewegung zu set-zen – für irgendwas müssensie doch gut sein! Nur fürwas? Endlich! Das Bild istwieder da! Die Erleichterungist dem Pädagogen ins Ge-sicht geschrieben. Bevor ersich aber setzen kann, ist esplötzlich still im Klassen-raum.Der Film läuft zwar, diePersonen bewegen auch ihreLippen, nur der Ton fehlt.Wie im Stummfilm. Zuneh-mend verzweifelt nimmt derLehrer sein Programm wie-der auf – Knöpfe drücken,warten, hoffen, wieder drü-cken.

Am Ende der Stunde gibter verärgert auf: „Lest euchzu Hause eine Zusammenfas-sung durch.“ Web 2.0, cross-medial, Twitter und SocialMedia? Schule hat eine ande-re Wirklichkeit.

Glosse: „Neue“Technologienin der Schule

Von Lara Lawniczak OSNABRÜCK. Seit Oktober2013 sind Eike (16), Shanice(16) und David (17), Schülerder Wittekind-Realschule,nun Teil einer Tablet-Klasseund besitzen ihr eigenes Ge-rät, mit dem sie im Unter-richt und auch zu Hause ar-beiten. Nach dieser Zeit undden Erfahrungen sind sich al-le einig: „Am Anfang warenwir begeistert, doch jetztsieht das ein bisschen andersaus.“ Eike kritisiert: „Unswurde gesagt, dass die Schul-bücher wegfallen und unsereTaschen leichter würden.Doch das wurde nicht umge-setzt.“Alle stimmen zu, und Sha-nice ergänzt: „Eigentlich soll-ten jeden Morgen auf allenTablets die Apps, die wir inder Schule nicht brauchen,

gesperrt werden.“ Anstattsich über die Möglichkeitzum Spielen und Chatten imUnterricht zu freuen, siehtDavid sie als Gefahr für dieKonzentration: „Man neigtdazu, nicht aufzupassen, undwird viel leichter abgelenkt.“Interessant ist auch, dass diesonst so medienbegeistertenSchüler plötzlich ihre Schul-hefte vermissen. „Wenn ichTexte auf dem Tablet schreibekann ich sie mir kaum mer-ken. Aufschreiben mit Stiftauf Papier macht das Lernenleichter“, so Shanice.

Trotz der Kritik gibt es auchpositive Anmerkungen. Davidzum Beispiel schätzt die Prä-sentationen auf demTablet: „Viel bes-ser als Plakate.“Außerdem er-möglichen esdie Tablets, dieArbeitser-gebnisseder Schü-ler an dieWand zubeamen. „So kannschneller verglichenwerden, und jeder sieht, wasdie anderen gemacht haben.Das ist praktisch“, sagt Shani-ce. Auf die Frage hin, ob Tab-lets in allen Schulklassen ein-geführt werden sollten, zeigensich die drei Schüler eher ab-geneigt. Hundertprozentigüberzeugen kann das Projektsie also nicht.

Schüler einer Tablet-Klasse ziehen Bilanz

Tinte und Papier werden vermisstVon Lara Lawniczak

EIN SCHULPROJEKTDER NOZ MEDIEN

OSNABRÜCK. Aktuelle wirdviel über sogenannte „iPad-Klassen“ diskutiert. Dabeiwird von Befürwortern beson-ders die Möglichkeit, mitiPads „schneller an Informati-onen aus dem Internet he-ranzukommen“,

betont.Doch isteine sol-che An-

schaffungwirklich

sinnvoll?Und was

sind ihre Nach-teile? Eine Gegenrede.Zunächst einmal sind dadie Kosten, die eine iPad-Klasse mit sich bringt. EiniPad der ersten Generationkostet um die 300 Euro. Esbleibt jedoch nicht bei dieser

Summe, denn es müssenentsprechend Lehrer ausge-bildet sowie Seminare undFortbildungen zum Umgangmit iPads durchgeführt wer-den, was viel Zeit in An-spruch nimmt. Die dafürverwendete Muße sowie dasdafür gedachte Geld könnteman zum Beispiel auch fürSchülerbibliotheken, Bü-cher oder Klassenfahrtenausgegeben. Außerdembringt ein solcher Unter-richt eine hohe Ablenkungs-gefahr für die Schüler mitsich, da mit einem Tablet na-türlich viel mehr Dinge ge-macht werden können alsnur Hausaufgaben und Re-cherche-Aufgaben.Hirnforscher wie ManfredSpitzer beispielsweise spre-chen von „digitaler Demenz“,wenn sie über die Zeit reden,die Jugendliche – schon ohne

Einbeziehung von iPads imUnterricht – vor dem Bild-schirm verbringen. Werschon einmal versucht hat,einen Text oder ein Buch aufeinem iPad zu lesen, hat fest-gestellt, dass es sehr schwie-rig ist, sich dabei zu konzent-rieren. Würden noch mehriPad-Klassen eingeführt wer-den, würden die Schülerwahrscheinlich komplett von„echten Büchern“ entfrem-det. Was spricht dagegen,den Unterricht mit Schulbü-chern, Zetteln und einer rea-len Person, die vorne stehtund redet, zu gestalten? Mitdem Informationsfluss, demwir heute ausgesetzt sind,und den vielen Medien undder Hektik wäre es dochschade, wenn die Schule, ei-gentlich ein Ort des Lernensund Wissens, dem auch nochzum Opfer fallen würden.

Digitalisierung an Schulen: Eine Gegenrede

Was spricht gegen Bücher und Zettel?Von Jana Schauland

Friedemann Neuhaus be-schäftigt sich viel mit der Zu-kunft des Unterrichts. DerGeschichtslehrer leitet denArbeitskreis „Digitale Medi-en“ am Ratsgymnasium. Zu-sammen mit Kollegen machter sich Gedanken über Sinnund Zweck von Tablets undsogenannten Smartboards –interaktive Tafeln – im Schul-alltag. Durchgesetzt habensich solche Neuerungen nochnicht. Smartboards gibt esnur in speziellen Räumen,meist im naturwissenschaft-lichen Trakt. Tablet-Klassen,in Deutschland ohnehin eherrar gesäte Modellversuche,sind hier noch nicht einge-führt. Stattdessen sind nochNotebooks in Klassensätzenin Gebrauch. Auf dem Schul-gelände ist – auch das nichtunüblich – die Benutzungvon Smartphones oftmalsuntersagt.Dem Arbeitskreis „DigitaleMedien“ gibt das zu denken.„Wir bilden uns zwar geradeerst eine Meinung“, erklärtLeiter Neuhaus, „die Hoff-

nung ist aber schon, dass Ta-blets auf lange Sicht Norma-lität werden.“ Dabei stehenjedoch noch einige ungeklär-te Fragen im Weg. Vor allemdie Nachhaltigkeit neu ange-schaffter Geräte sei einStreitpunkt, so Neuhaus:„Wenn man in der fünftenKlasse ein Tablet anschafft,

hält das dann bis zum Abi-tur?“ Neben den Kosten geltees, auch Umweltbelastungendurch Altgeräte zu bedenken.Skepsis schlägt den Tabletsaber auch aus den Reihen derLehrkräfte entgegen. Neu-haus spricht von „Vorbehal-ten“, die einige Lehrer gegen-über den kleinen Computern

hätten. „Manche sagen, dassdie Kinder sowieso schonden ganzen Tag vor solchenGeräten sitzen.“ Einige Leh-rer sähen die Schule dahergerne weitgehend von medi-aler Dauerberieselung be-freit. Eine Sorge, die Christi-na Thiesing nicht nachvoll-ziehen kann. Sie unterrichtet

Chemie und Biologie amRatsgymnasium und nutztdie technischen Möglichkei-ten, die sich ihr jetzt schonbieten, nach eigener Aussageregelmäßig. Vor allem mitden Smartboards in denFachräumen hat sie sich an-gefreundet. „Das Vorbereitender Stunden bedeutet so

zwar etwas mehr Arbeit“, er-klärt sie mit Blick auf die Fo-lien und Grafiken, die eineSchulstunde mit Smartboardausmachen. Der Mehrwertzeige sich im Unterricht je-doch schnell. Graphen undTabellen könnten frei bear-beitet, Zahlen unkompliziertveranschaulicht werden. Eingroßer Pluspunkt sei auch,dass einmal angelegte Folienkonsistent über mehrereStunden verteilt verwendetwerden könnten.In dieser Stärke liegt je-doch auch eine der großenaktuellen Schwächen desSmartboards: Beginnt manden Unterricht einmal mitder klugen Tafel, kommtman in den folgenden Stun-den schwerlich ohne sie aus.„Ich bin dann auf einenRaum mit Board angewie-sen, die Ergebnisse der letz-ten Stunde sind ja so gespei-chert“, berichtet Thiesing.Da jedoch nur wenige Räu-me mit einem Board ausge-stattet seien, könne dieseAnforderung oft nur müh-sam gewährleistet werden.Für Thiesing ist daher klar,dass ein kontinuierlicherAusbau neuer Technik statt-finden muss. An einenschädlichen Einfluss auf dieSchüler, den es zu verhin-dern gelte, glaubt sie dabeinicht: „Diese Technologienkommen so oder so. DieFrage ist nur, ob wir vornedabei sind oder hinterher-hängen.“

Von Leo Riepenhoff

OSNABRÜCK. Schulbücherstatt Tablets und staubigeKreide statt elektronischerTouchpens – die medial voll-versorgte Schule ist noch ei-ne Wunschvorstellung. Abersie kommt, da sind sich Ex-perten einig. Doch nochherrscht in vielen Schulendigital ein anderes Zeitalter.

In vielen Schulen sind digitale Medien noch Zukunftsmusik

Kreidezeit

Smart- oder Whiteboards gehören nicht selbstverständlich zur Ausstattung in einer Klasse. Viele Schulen setzen nach wie

vor auf Tafel und Kreide.

Foto: Swaantje Hehmann

OSNABRÜCK. Während inder Berufswelt digitale Medi-en kaum noch wegzudenkensind, gelten sie in vielenSchulen noch als Exoten. Wiesie den Schulalltag berei-chern könnten, erzählt Ex-perte Dr. Andreas Knadenvom Zentrum für Informati-onsmanagement und virtuel-le Lehre von der Uni Osna-brück im Interview.

Herr Knaden, haben Siemal in Klausuren ge-schummelt?

(lacht) Nö!

An vielen Schulen herrschtein Handyverbot, weil sieablenken und das Spickenerleichtern sollen. WelchenPlatz haben Handys undSmartphones im Schulall-tag?

Im Unterricht haben sie ei-nen noch viel zu kleinen. MitSmartphones und Tabletskann man noch viel mehrmachen. Dazu muss manaber auch damit umgehenkönnen. Also nicht nur die

Schüler, sondern auch dieLehrer.

Vom Smartphone mal ab-gesehen – welche digitalenMedien bieten denn im Un-terricht einen Mehrwert?

Vom Smartphone abgesehenist das Tablet besonders viel-fältig einsetzbar. Ich seheaber leider, dass sich vieleSchulen dagegen sperrenund sagen: Das ist nicht die

reine Lehre, man kommtauch ohne Technik aus. Ichsehe aber erfreulicherweiseauch viele Schulen, die dieNotebook-Klassen durch Ta-blets ersetzen. Das Tablet istnicht nur leichter als einNotebook, es ist auch hap-tisch spannender.

Hat sich das Tablet als Me-dium schon durchgesetzt?Nein, das glaube ich nicht. Zu

Hause haben viele vielleichteins. Aber selbst da gilt dasfür die meisten Schüler nochnicht. Tablets lösen die Note-books nur langsam ab. Es gibjetzt die ersten Schulen, diedas Thema engagiert ange-hen, aber eine Breitener-scheinung ist das noch langenicht. Eher ein kommenderTrend.

Wenn Sie 20 Jahre in dieZukunft blicken: Was fürUnterricht wird dann wohlgemacht?

Über so einen Zeitraum gu-cken ist unglaublich schwer.Wenn Sie vor 20 Jahren je-mandem erzählt hätten, washeute mit Smartphones mög-lich ist, hätte man Sie schiefangeguckt. Ich könnte miraber vorstellen, dass es in 20Jahren kein herkömmlichesTablet mehr gibt. Da gibt eserste Anzeichen für, Stich-wort E-Paper. Vorstellbar wä-ren faltbare Displays mitmehreren Seiten, in denenman blättern kann. AuchStifte könnte es wieder ge-ben. Aktuelle Tablets habenoft keine oder sehr ungenaue

Stifte. Wenn sich das ändertund man präzise wie mit ei-nem Kugelschreiber schrei-ben kann, merkt man garnicht mehr, dass man mitElektronik arbeitet. Das wirdauch das Verhältniszum Schulbuch än-dern.

Wird der digitaleUnterricht denklassischen Fron-talunterrichtkomplett ablösen?

Unwahrscheinlich.Das hat man vor 20Jahren schon ge-sagt, dass die Schü-ler nur noch vorm PC sit-zen und wir keine Lehrermehr brauchen. Vermutlichwerden Neue Medien so inden Alltag integriert wer-den, dass wir gar nicht mehrwirklich merken, dass wirdamit arbeiten. Das hat vie-le Vorteile, Diskussionen imUnterricht können zum Bei-spiel aufgezeichnet und spä-ter nachverfolgt werden.Die Spracherkennung kanndas Unterrichtsgesprächdann wahrscheinlich schon

als geschriebenen Text lie-fern.

Wir merken nicht mehr,wenn wir mit Elektronikarbeiten, der Unterricht

wird aufgezeichnet– das kann einenan Totalüberwa-chung denken las-sen. Wie begegnenSie solchen Ängs-ten?Ich setze da aufZeit. Kontrolle undTransparenz sindenorm wichtig. Dasist ein großes Prob-lem heutzutage, Da-

ten werden undurch-sichtig gespeichert und ver-wertet, es wird viel heimlichgemacht. Das wird nicht sobleiben, aber die rechtlichenSpielregeln sind noch in derEntwicklung begriffen. Vielesind pessimistisch und war-nen vor der großen Datenkra-ke. Ich glaube, dass in einemdurchschaubaren Umgangmit Daten viel Potenzial liegt.

Lehrer sollen Schülern frühMedienkompetenz vermit-

teln. Oft sind die Schüleraber erfahrener im Um-gang mit Technik. Wiepasst das zusammen?

Es ist richtig, dass sich Schü-ler in der Regel sehr gut mitden Neuen Medien ausken-nen. Viele wissen aber nicht,wie man mit diesen Medienlernt. Das ist ein Unter-schied. Wir reden immer von„Digital Natives“. Kinder undJugendliche haben da aberoft nur einen bestimmtenAusschnitt, soziale Netzwer-ke oder Videospiele. Wie mangemeinsam mit den Medienarbeitet und lernt, da gibt esoft noch Lücken. Aber esstimmt schon, bei der Medi-enausbildung der Lehrerliegt es im Argen. Da könntenwir richtig viel bewirken, daswürde auch viele Lehrer si-cherer machen. Ich weißauch, dass viele sich das wün-schen würden. Das müssenwir dann aber auch fördern.Medien machen einen Lehreran sich nicht besser, aberwenn ein Lehrer mit ihnenumgehen und jonglierenkann, hilft das dem Unter-richt.

Von Leo Riepenhoff

Dr. Andreas Knaden vom Zentrum für Informationsmanagement der Uni Osnabrück über den Unterricht der Zukunft

Digitales Papier und elektronische Stifte

Über den Unterricht von morgen machen sich Dr. AndreasKnaden (l.) und Rainer Jacob von der Uni Osnabrück Gedan-ken. Foto: Hermann Pentermann

kp OSNABRÜCK. Nach-wuchsreporter werden im-mer gesucht. Wer also nichtnur Zeitung lesen, sondernselbst gestalten will und zwi-schen 15 und 20 Jahre alt ist,kann sich bei RedakteurinKathrin Pohlmann melden.Einfach eine E-Mail [email protected] schrei-ben oder anrufen unter Tel.05 41/310-685. Einmal imMonat trifft sich die Klasse!-Jugendredaktion.

Werdeselbst

Reporter

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SAMSTAG,27. JUNI 2015

KLASSE!

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

1. Gesetzliche Grundlagen............................................................................. S E I T E 64

2. Aufgaben der Presse .................................................................................... S E I T E 65

3. So arbeitet die Presse .................................................................................. S E I T E 66

4. Meinungsbildung .............................................................................................. S E I T E 67

5. Medienvergleich ................................................................................................ S E I T E 68

6. Zeitungsvergleich ............................................................................................ S E I T E 70

7. Internet ...................................................................................................................... S E I T E 84

8. Übungen ................................................................................................................... S E I T E 87

Medium und Meinung

K A P I T E L 3

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

3 Medium und Meinung 1. Gesetzliche Grundlagen

Meinung

h Artikel 20 Grundgesetz: Alle Macht geht vom Volke aus Demokratie braucht Meinung:

– weil Entscheidungen gefällt werden müssen – weil Bürger wählen können

h Artikel 5 Grundgesetz: – Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten

und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

– Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

Der Artikel 5 Grundgesetz garantiert:

– Meinungsfreiheit – Informationsfreiheit – Pressefreiheit – Rundfunkfreiheit – Filmfreiheit

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

h Welche Aufgabe hat die Presse bei der Meinungsbildung?

h Meinungsbildung Aufgabe der Zeitung ist es, in einer demokratisch verfassten Gesellschaft ihrem Auftrag zur Meinungsbildung gerecht zu werden und nicht zu manipulieren. Meinungsmache in all ihren Auswüchsen gehört nicht zu den Aufgaben seriöser und unabhängiger Medien. Damit tragen Redakteure und Redakteurinnen hohe Verantwortung. Wie stark staatlich kontrollierte Medien in den Prozess der Meinungsbildung eingreifen, hat die Zeit des Natio-nalsozialismus gezeigt. Die Nazis haben damals durch die Gleichschaltung von Zeitungen und Radioprogram-men ihre Hetzparolen verbreitet. Es gab sogar ein so genanntes Propaganda-Ministerium. Nach 1945 wurde die Presse frei und darf unabhängig vom Staat, von Parteien, von der Wirtschaft und von In-teressensverbänden wie etwa Gewerkschaften oder Unternehmerverbänden berichten. Ziel einer seriösen Redaktion ist es, sachlich, umfassend und unverfälscht zu berichten, um die Leser zur eige-nen Meinungsbildung anzuregen.

3 Medium und Meinung 2. Aufgaben der Presse

Politikerund andere

Entscheidungs-träger

MedienPresse

Bürgerinnenund

BürgerGesetze u. Entscheidungen

Wahl

Information/Meinung

Recherche / Kontrolle

Information

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

Wie geht die Presse vor?

Beispiel:

3 Medium und Meinung 3. So arbeitet die Presse

Ereignis

Nachricht

Meinung

Kommentar

Meinungsbildungdes Lesers

Direkt neben dem Schulgebäude soll eine Filialevon McDonalds gebaut werden.

Redaktion hält das Ereignis für wichtig:Veröffentlichung der Fakten.

– Schulleiter– Nachbarn/Anlieger– Schüler, Schülerinnnen– Politiker– McDonalds

Was sagen:

Meinung des Journalisten(unabhängig/überparteilich)

Leserbriefe: für/gegen Filiale

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

h 1. Auswahl der Nachrichten Jede Redaktion wählt nach ihren eigenen Kriterien die Nachrichten aus, von denen sie glaubt, dass sie für Leser wichtig und interessant sind.

h 2. Aufmachung der Nachricht Die Redaktion kann eine Nachricht durch ihre Aufmachung, z. B. durch Länge und Breite bzw. Anzahl der Spalten des Artikels, betonen.

h 3. Platzierung Von der Redaktion als wichtig beurteilte Nachrichten werden auf einer Seite im Regelfall oben, als so genannte Aufmacher, platziert.

h 4. Überschrift Die Überschrift prägt einen Artikel durch ihre Sprache und Größe.

h 5. Bebilderung Bilder und Bildgröße unterstreichen die Bedeutung von Nachrichten. Auch Bildunterzeilen können die Wirkung eines Bildes beeinflussen.

h 6. Objektivität der Informationen Die Nachrichtenauswahl ist stets subjektiv, da sie von einzelnen Menschen getroffen wird. Möglichst objektiv soll dagegen das Informationsangebot sein: Zu einem Ereignis werden im Regelfall mehrere Seiten (z. B. Parteien) gehört. Wer Informationen einer Seite unterschlägt, manipuliert Meinung = unseriös. Beispiele: nationalsozialistisches Schrifttum, kommunistische Propaganda, Einheits-Presse der DDR.

h 7. Kommentierung Kommentierungen sind subjektive Meinungen eines Redakteurs. Kommentare sollen die Meinung der Leser nicht manipulieren, sondern den Leser zur Bildung einer eigenen Meinung anregen.

3 Medium und Meinung 4. Meinungsbildung

Wie kann die Presse die Meinungsbildung beeinflussen?

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h Zeitungen

Vorteile: Großes Nachrichten-Angebot, viel Hintergrund-Information. Jederzeit nutzbar. Leser bestimmt Ort, Zeit und Dauer der Nutzung. Beteiligung der Leser durch Zuschriften möglich. Ausführliche lokale Informationen

Nachteile: Erscheint nicht am Tag des Geschehens, keine bewegten Bilder

h Fernsehen

Vorteile: Sehr anschaulich durch farbige bewegte Bilder, aktuell

Nachteile: Geringes Nachrichten- und Hintergrundangebot, Konsument muss zu gewissen Zeiten einschalten

h Hörfunk Vorteile:

Sehr aktuell, Original-Töne (Interviews), große Senderauswahl (Unterhaltung, Hintergrund)

Nachteile: Hörer muss sich an festen Sende-Schemen orientieren. Die Information ist knapp und wird selten

wiederholt (kein „Nachlesen“ möglich)

h Internet Vorteile:

Multimedia (sehr anschaulich), weltweite Verbreitung, teilweise interaktiv, schnell, mobil nutzbar

Nachteile: Nachrichtenangebot ist oft unübersichtlich, Konsument ist an Bildschirm gebunden

3 Medium und Meinung 5. Medienvergleich

Jedes Medium hat gewisse Eigenarten, Vorteile und Nachteile. Es gibt kein Medium, das alles kann. Der Medien-Konsument stellt sich aus dem Medien-Mix sein eigenes Programm zusammen.

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Print-Medien

Tageszeitung

Zeitschriften

lokal (Heimatzeitung)lokal/regional (z. B. Neue OZ) überregional (z. B. FAZ, Handelsblatt)

Wochenzeitung (z. B. Die Zeit)

(z. B. ON, EL-Kurier) Anzeigenblätter*

Offertenblätter** (z. B. Der heiße Draht)

Boulevard-Presse (z. B. Bild)

Nachrichtenmagazine (z. B. Spiegel) Yellow Press (z. B. InTouch, Gala)Special-Interest (z. B. Kicker)

Rundfunk

Fernsehen Öffentlich-rechtlich (z. B. ZDF, BR) Privat (z. B. RTL, Pro 7, Sat 1)

Privat (z. B. Hit Radio Antenne, ffn)Hörfunk Öffentlich-rechtlich (z. B. NDR)

ElektronischeMedien

online

Bildschirmtext

CD-ROM

(z. B. ARD, SAT 1)

(z. B. Archive, Bücher, Musik)

(z. B. www.noz.de, Facebook, Twitter, Smartphone- und Tablet-App)

* Anzeigenblätter: Verteilung kostenlos, Anzeigen kostenpflichtig. ** Offertenblätter sind nicht kostenlos, sondern müssen gekauft werden. Sie enthalten überwiegend

Anzeigen, von denen die privaten Kleinanzeigen kostenlos veröffentlicht werden.

3 Medium und Meinung 5. Medienvergleich

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h Die Nachricht

Kuh „Yvonne“, die Ende 2011 von einer Weide im bayerischen Kreis Mühldorf entwischt war, ist ein gutes Beispiel, das zeigt, wie unterschiedlich Zeitungen Nachrichten aufgreifen und aufbereiten. Wie ein Reh ver-steckte sich die Kuh über Monate tagsüber im Unterholz und kam erst zur Dämmerung aus ihrem Versteck. Der Volksmund hatte der Kuh den Namen Yvonne verpasst. Denn die Aufregung um das Tier war groß – viele Menschen waren empört, weil die Kuh im Notfall abgeschossen werden sollte. Das Landratsamt hatte aller-dings betont, dass dies nur im äußersten Notfall passieren werde – etwa wenn die Kuh aufgeschreckt auf die Straße laufe. Das war nämlich einmal fast passiert, als Yvonne beinahe mit einem Polizeiauto zusammenge-stoßen war. Monate lang versuchten Helfer, das Tier in den Wäldern aufzuspüren und einzufangen – bis Anfang September erfolglos. Nach mehr als drei Monaten in der Wildnis hatten Mitarbeiter der deutsch- österreichischen Tierschutzinitiative Gut Aiderbichl die ausgerissene Kuh wieder eingefangen. Auf einem Gnadenhof soll sie nun gemeinsam mit Sohn Friesi leben.

h Der Umgang in den Medien

Monate lang berichteten Zeitungen, Fernsehsender und Radiostationen über die Flucht der Kuh. Yvonne wurde im Sommer 2011 zum Medienstar. Die Geschichte kam den Medien zur nachrichtlich eher mauen Sommerzeit ganz gelegen. Das Thema war leichte Kost und amüsierte die Bürger.

Der folgende Vergleich zeigt, wie verschiedene Tageszeitungen am Samstag, 3. September 2011, mit dem Thema umgegangen sind. Da Nachrichten, Kommentare und Fotos in allen Zeitungen breiten Raum einnah-men, ist es nicht möglich, die komplette Berichterstattung wiederzugeben. Zum Vergleich wurden deswegen nur die Beiträge auf der Titelseite oder die Hauptbeiträge wiedergegeben und die übrige Berichterstattung beschrieben. Hier ein kleiner Auszug.

h Zum Zeitungsvergleich liegen Ihnen folgende Texte vor

3 Medium und Meinung 6. Zeitungsvergleich

Neue OZ vom Samstag, 3. September 2011 ................. Seite 72/73

Frankfurter Allgemeine Zeitung vom Samstag, 3. September 2011 ....................... Seite 74

WELT vom Samstag, 3. September 2011 ....................... Seite 75

Münchener Merkur vom Samstag, 3. September 2011 ....................... Seite 76

Bild vom Samstag, 3. September 2011 ....................... Seite 77

Westfälische Nachrichten vom Samstag, 3. September 2011 ....................... Seite 78

Münstersche Zeitung vom Samstag, 3. September 2011 ....................... Seite 78

Weser Kurier vom Samstag, 3. September 2011 ....................... Seite 78

Westfalenblatt vom Samstag, 3. September 2011 ....................... Seite 78

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3 Medium und Meinung 6. Zeitungsvergleich

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

h Neue OZ

Die Neue OZ und ihre Lokalausgaben berichteten bereits am Freitag, 2. September, auf der Titelseite mit einer zweispaltigen Meldung über das Ende der Kuh-Jagd. Am Samstag, 3. September, wurde dann im Ressort „Weltspiegel“ ein großes Solobild mit kurzem Text veröffentlicht. Dazu wurde auf der Politikseite ein Zitat in der Rubrik „Wörtlich“ gedruckt. Seit Anfang August hat die Neue OZ das Thema immer wieder aufgegriffen. Zudem wurde Yonne mehrfach augenzwinkernd in der Glosse „Auch das noch“ thematisiert. Hier eine Auswahl an Ar-tikeln, die in der Neuen OZ erschienen sind. Dabei wurden folgende journalistische Darstellungsformen ver-wendet: Meldung, Artikel, Glosse, Zitat des Tages und Solobild.

3 Medium und Meinung 6. Zeitungsvergleich

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h Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ)

Auch die Frankfurter Rundschau hat sich mit der Meldung beschäftigt. Die Zeitung hat mit Grafiken die Berichterstattung aufgewertet.

3 Medium und Meinung 6. Zeitungsvergleich

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3 Medium und Meinung 6. Zeitungsvergleich

h Die Welt

Im Vergleich zur Süddeutschen Zeitung hat sich die Welt sehr ausführlich mit der Meldung beschäftigt. Das Thema wurde prominent platziert: Einmal als Bildaufmacher auf der Titelseite und dann auf der Seite 8 in der Politik.

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3 Medium und Meinung 6. Zeitungsvergleich

h Hannoversche Allgemeine

So geht die Hannoversche Allgemeine mit dem Thema um. Hier wurde die Nachricht auch auf einer Panorama-Seite platziert.

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3 Medium und Meinung 6. Zeitungsvergleich

h „Bild“

In der „Bild“ wurde das Thema nur als kleiner Dreispalter untergebracht.

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3 Medium und Meinung 6. Zeitungsvergleich

h Medien-Übersicht: Weser-Kurier, Neue Westfälische und Nordwest Zeitung

Hier gibt es einen kleinen Überblick über die Berichterstattung anderer Regionalzeitungen. Von der Meldung bis zur Bilder-Reihe ist das Thema sehr unterschiedlich gewichtet und aufgegriffen worden.

Neue WestfälischeWeser-Kurier

Nordwest Zeitung

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h Sensations-Journalismus

Der Sensations-Journalismus versucht, durch optische und sprachliche Aufmachung, die Leser zum Kauf der Zeitung zu bewegen. Die Titelseite hat Schaufensterfunktion und soll dem Kunden am Kiosk eine Übersicht über die besten Geschichten der Ausgabe liefern; deshalb werden viele Themen nur angerissen und im Innen-teil fortgesetzt. Die ersten Vertreter dieser Gattung waren nur auf der Straße (Boulevard) käuflich zu erhalten, nicht im Abonnement – daher der Name. Anknüpfend an die Boulevardzeitung hat sich der Begriff Boulevard-journalismus etabliert, der heute eine eigene Gattung im Journalismus bezeichnet. Diese Blätter (Beispiele: „Bild“, AZ, tz, Kölner Express) versuchen oft, mit ihrer Art der Darstellung von Text und Bild Gefühle beim Leser zu wecken. Die Information tritt dabei häufig in den Hintergrund.

Die „Bild“ veröffentlichte am 15. April 2015 auf der Titelseite Fotos von einer 65-jährigen Frau, die mit Vierlin-gen schwanger ist. Dazu interviewten sie den 27-jährigen Sohn der Schwangeren mit dem Titel: „Vierlinge mit 65! Ihr Sohn findet das gar nicht gut“. Im Blatt wird die Geschichte weiter aufgegriffen. Titel: „Ich finde es nicht gut, dass Mutti noch mehr Babys kriegt“. Zudem stellte „Bild“ die Frage: „Wie viel Kindergeld bekommt die Vierlings-Oma?“.

3 Medium und Meinung 6. Zeitungsvergleich

h Zum Vergleich: Die Neue Osnabrücker Zeitung machte am 15. April inhaltlich mit einem Bericht über den Erhalt der Handschrift bei Schülern auf. Zudem ging es um die Klage Hamburgs gegen das Betreuungsgeld. Die Nach-richt mit den Vierlingen wurde als kleine Kompaktmeldung auf der Seite Weltspiegel untergebracht.

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3 Medium und Meinung 6. Zeitungsvergleich

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

3 Medium und Meinung 7. Internet

h Neue OZ im Internet Seit dem 1. Januar 2000 ist die Neue OZ im Internet vertreten. Weit über 100 Redakteure aus dem Verlag

Neue OZ arbeiten rund um die Uhr, um die Nachrichten stets aktuell zu halten. So können sich die Nutzer schnell und übersichtlich über Themen aus der Region Osnabrück/Emsland, Deutschland und der Welt informieren. Die Artikel, die auf noz.de zu finden sind, werden speziell für das Internet aufbereitet und unterscheiden sich somit von den gedruckten Inhalten in der Zeitung.

Die Adressen: • www.noz.de • www.noz.de/bramscher-nachrichten • www.noz.de/meppener-tagespost • www.noz.de/meller-kreisblatt • www.noz.de/bersenbruecker-kreisblatt • www.noz.de/ems-zeitung • www.noz.de/wittlager-kreisblatt • www.noz.de/lingener-tagespost

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3 Medium und Meinung 7. Internet

Die Neue Osnabrücker Zeitung im Internet

www.noz.de lautet die Internetseite der Neuen Osnabrücker Zeitung. Auf der Website findet man speziell für das Internet

aufbereitete Nachrichten, die laufend aktualisiert werden. Oftmals finden sich dort auch weitere Bilder und zusätzliche Informationen. Außerdem kann man online auch die Nachrichten anderer Regionen nachlesen. Unter www.noz.de lassen sich auch alle weiteren Angebote der Neuen Osnabrücker Zeitung finden: Unter der noz Wohnwelt kann man nach Wohnungen oder unter der noz Jobwelt nach Arbeitsstellen suchen, Videos von os1.tv schauen, am Bundesliga-Tippspiel teilnehmen und noch vieles mehr.

ev1.tv os1.tv ist ein regionaler Web-TV-Sender in Osnabrück, den es seit 2009 gibt. Die ersten zwei Jahre konnte

das Programm nur im Internet geguckt werden. Anfang September 2011 hat os1.tv den Sprung ins Kabelnetz geschafft. Derzeit empfangen rund 105 000 Haushalte in Stadt und Land Osnabrück das Fernsehangebot über das Kabelnetz. Das Programm hat seinen Fokus auf lokalen Inhalten. Das jeweilige Tagesprogramm wird in einstündigen Schleifen ausgestrahlt. os1.tv ist im Kabel auf dem ehemaligen Programmplatz des französischen Senders TV 5 Monde zu finden. Oder auf dem Sonderkanal 17 mit einer Frequenz zwischen 272–279 MHz. Zu empfangen ist os1.tv im Landkreis Osnabrück von Quakenbrück bis Bad Laer. Im Internet kann man das Programm unter www.os1.tv abrufen.

Twitter Bei Twitter kann man Kurznachrichten, so kurz wie eine SMS, über das Internet verschicken und jeder, der

sich dafür eingetragen hat, bekommt dann diese Nachricht. Wer sich für einen Twitter-Kanal anmeldet, wird zu einem Follower. Weil man diese Nachrichten, die man Tweets nennt, auch direkt aufs Handy bekommen kann, gibt es kaum einen schnelleren Weg, informiert zu werden. Darum schickt die Zeitung auf diesem Weg vor allem wichtige und eilige Nachrichten. (http://twitter.com/noz_de)

Facebook Facebook ist eines der größten sozialen Netzwerk weltweit – es zählt rund 1,32 Milliarden Mitglieder. Weil

dort so viele Menschen angemeldet sind, schreibt die Neue Osnabrücker Zeitung auch hier viele Nachrichten auf ihre Seite, die man bei Facebook dann Pinnwand nennt. Auf dieser Pinnwand können die Leser sich immer auf dem Laufenden halten und auch eigene Kommentare zu den Themen abgeben.

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

3 Medium und Meinung 7. Internet

noz Plus Die Tageszeitungen der NOZ MEDIEN können seit 2012 auch mit der Tablet-App noz Plus jederzeit

und überall in digitaler Form gelesen werden. Abonnenten der Tablet-Ausgabe werden automatisch informiert, sobald eine neue Ausgabe verfügbar ist. Die wichtigsten Artikel des Tages stehen bereits am Vorabend zur Verfügung.

noz News Mit der Smartphone-App noz News erfahren die Nutzer minutenaktuell alles Wichtige aus der

Region Osnabrück, dem Emsland und der Welt. Die Nutzer können selbst bestimmen, welche Nachrichten sie auf ihrem Handy lesen. Dazu können Sie aus den verschiedenen Ressorts, wie zum Beispiel lokale Neuigkeiten, Sport und Politik, ihre ganz persönliche App zusammenstellen.

Google+ Der Facebook-Konkurrent ist 2011 von Google gegründet worden und hat nach eigenen Angaben über 540

Millionen Mitglieder. Für den Verlag Neue OZ hat der Google+-Auftritt mit etwas über 400 Fans nicht so eine große Bedeutung wie der Facebook-Auftritt, was wohl an der geringen Zahl der Nutzer im deutschsprachigen Raum liegt. Interessanter für den Verlag ist, dass Google das Ranking in den Suchergebnissen aufwertet, wenn entsprechende Artikel auch auf Google+ gepostet werden.

Pinterest Auf Pinterest haben User die Möglichkeit, Bilder zu „pinnen“. Das Portal hat etwa 70 Millonen Nutzer, von de-

nen allerdings nur wenige aus Deutschland kommen. Da es bei Nachrichten häufig nicht allein auf Bilder, son-dern auf sorgfältig recherchierte Details ankommt, eignet sich Pinterest nur begrenzt als Social-Media-Kanal für noz.de. Deshalb finden nicht alle Nachrichten, die auf Facebook, Twitter und Co. gepostet werden, auch ih-ren Weg zu Pinterest.

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

3 Medium und Meinung 8. Übungen

h Titelseite der Neuen OZ oder einer ihrer Bezirksausgaben mit Titelseite einer anderen Tages zeitung vergleichen (überregionale Zeitung, Heimatzeitung, Boulevard-Blatt): Welche Nachrichten hat die Neue OZ nicht nach vorne genommen, welche Nachrichten hat die andere Zeitung nicht berücksichtigt? Vergleiche die Sprache der verschiedenen Zeitungen (Satzbau, Wortwahl).

h Artikel mit einer neuen Überschrift versehen. Zum Beispiel: plakativ/aggressiv/reißerisch oder betont sachlich/nüchtern

h Bilder mit einer anderen Bildunterzeile versehen (sachlich richtig, aber mit einem anderen Tenor)

h Zehn Artikel aus der aktuellen Tageszeitung zur Auswahl anbieten. Aufgabenstellung: Suche fünf Artikel aus, die du veröffentlichen würdest, die anderen fünf kommen nicht in die Zeitung. Anschließend die Auswahl vergleichen, Schüler begründen lassen, warum sie diese Auswahl getroffen haben

h Meinungsbetonte Artikel einer aktuellen Zeitung suchen

h Nachrichtenbetonte Artikel einer aktuellen Zeitung suchen

Printmedien

Rundfunkh Am Abend Fernsehnachrichten verfolgen und notieren, welche Nachrichten vorkommen.

Am nächsten Tag mit der Tageszeitung vergleichen.

h In der Schule Radio-Nachrichten hören, Themen notieren. Am nächsten Tag vergleichen, wie und ob diese Themen in der Tageszeitung behandelt werden

Elektronische Medienh Vergleich Internet–Zeitung

1. Das Internet-Angebot von Tageszeitungen und Wochenzeitungen suchen und auf Aktualität über-prüfen.Welche zusätzlichen Informationen hat das Internet-Angebot der jeweiligen Zeitungen? Die Schüler sollen die jeweilige Druckausgabe direkt mit der digitalen Publikation vergleichen

2. Welche Möglichkeiten der Kommunikation bietet das Internet zu aktuellen Themen?

3. Welche inhaltlichen Stärken und welche Schwächen hat das Internet-Angebot der Zeitungen gegenüber der Druckausgabe?

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

1. Der Verlag NEUE OZ ...................................................................................... S E I T E 86

2. Das Verbreitungsgebiet ............................................................................. S E I T E 87

3. Die Redaktion ....................................................................................................... S E I T E 88

4. Von der Nachricht zur Zeitung ............................................................. S E I T E 89

5. Vom Ereignis zum Leser ............................................................................ S E I T E 90

6. Wie entsteht eine Zeitung? ..................................................................... S E I T E 91

7. Die technische Herstellung ..................................................................... S E I T E 92

8. Der Tagesablauf ................................................................................................ S E I T E 95

9. Häufig gestellte Fragen (FAQs) ........................................................... S E I T E 97

10. Begriffe aus der Zeitungssprache .................................................... S E I T E 100

Der Verlag NEUE OZ

K A P I T E L 4

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

4 Der Verlag NEUE OZ 1. Der Verlag NEUE OZ

160 000 verkaufte Zeitungen täglich

h Verkaufte Auflage: 160 000 Exemplare täglich (überwiegend im Abonnement)

h Jede Zeitung wird im Schnitt von zwei bis drei Personen gelesen = 44 0 000 Leser

h In Kombination mit anderen Verlagen ist für Anzeigenkunden eine Belegung von rund 280 000 Exemplaren (verkaufte Auflage) möglich.

h Rund 300 Personen arbeiten in den Abteilungen:

• Redaktion • Finanz- und Rechnungswesen • Dazu kommen rund 73 Mitarbeiter im Druck- und Versandzentrum Osnabrück sowie 175 Mitarbeiter beim MSO Medienservice

• Vertrieb • Marketing

• Technik • Multimedia

• Personal • EDV

h Für die Redaktion sind 140 Redakteure inkl. Chefredaktion plus 500 freie journalistische Mitarbeiter im Einsatz.

h Rund 4000 Personen sorgen dafür, dass die Zeitungen pünktlich in den Briefkästen stecken.

h Der Verlag NEUE OZ gehört der Meinders und Elstermann GmbH & Co. KG und der L. V. Fromm Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG.

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

4 Der Verlag NEUE OZ 2. Das Verbreitungsgebiet

h Die Neue Osnabrücker Zeitung erscheint im auf der Karte mit A1 bezeichneten Gebiet.

h Das Meller Kreisblatt erscheint im auf der Karte mit A2 bezeichneten Gebiet.

h Das Wittlager Kreisblatt erscheint im auf der Karte mit A3 bezeichneten Gebiet.

h Die Bramscher Nachrichten erscheinen im auf der Karte mit A4 bezeichneten Gebiet.

h Das Bersenbrücker Kreisblatt erscheint im auf der Karte mit A5 bezeichneten Gebiet.

h Die Lingener Tagespost erscheint im auf der Karte mit B1 bezeichneten Gebiet.

h Die Meppener Tagespost erscheint im auf der Karte mit B2 bezeichneten Gebiet.

h Die Ems-Zeitung erscheint im auf der Karte mit B3 bezeichneten Gebiet.

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

4 Der Verlag NEUE OZ 3. Die Redaktion

Redaktion

Chefredaktion

Mantelredaktion Lokalredaktion

Fotografie

Redaktions-Assistenten

Sekretariat

Archiv

Nachrichten/Politik

Einblicke

Nordwest

Wirtschaft

Dialog

Weltspiegel

Gut zu Wissen

Medien/Fernsehen

Kultur

Sport

Internet

Stadt Osnabrück

Osnabrücker Land/Rund um Osnabrück

Meller Kreisblatt

Wittlager Kreisblatt

Bramscher Nachrichten

Bersenbrücker Kreisblatt

Lingener Tagespost

Meppener Tagespost

Ems-Zeitung

Newsdesk(steuert Themen und Termine)

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

Freie Mitarbeiterin der Region

zirka 500

Agenturen fürTexte, Fotos, Grafiken

dpa, ap, rtr, sid, epd,kna, bongarts, afp, ddp*

Korrespondenten

Berlin, Hannover

Presseinformationenvon Parteien,

Verbänden, Vereinen

Hinweise vonLeserinnenund Lesern

von Polizei, Behörden,Organisationen

Von den Redakteurenentdeckte und

recherchierte Themen

REDAKTION

90 Redakteure/Redakteurinnen

Auswahl undKommentierung

Presseinformationen

* dpa = Deutsche Presseagentur ap = Associated Press rtr = Reuters sid = Sportinformationsdienst epd = Evangelischer Pressedienst kna = Katholische Nachrichtenagentur bongarts = Agentur für Sportfotos afp = Agence France press ddp = Deutscher Depechendienst

4 Der Verlag NEUE OZ 4. Von der Nachricht zur Zeitung

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

4 Der Verlag NEUE OZ 5. Vom Ereignis zum Leser

Zeitungsrotation = Druck

Nachrichten Werbung

Redaktion Anzeigen

440000 Leser/innen

1 850 Zusteller/innen

Vertrieb

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4 Der Verlag NEUE OZ 6. Wie entsteht eine Zeitung?

h 1. Redaktion Die Redaktion besteht aus den Mantel-Ressorts (u. a. Politik, Sport, Wirtschaft) und aus acht Lokal-

redaktionen (z. B. Osnabrück, Melle, Lingen). In diesen Redaktionen arbeiten 140 Personen inkl. 90 Redakteure und 20 Kolleginnen und Kollegen in den Bereichen Sekretariat, Fotografie, Archiv und Druckvorbereitung. Die Redakteure sind für den Inhalt der Seiten verantwortlich. Sie sammeln Nachrichten und wählen Nachrichten aus; sie bewerten diese Nachrichten und kommentieren sie. Sie wählen Fotos aus und geben Fotos in Auftrag. Die Redakteure gestalten schließlich aus ihrem Nachrichten-Material ihre Seiten. Zur Unterstützung ihrer Arbeit greifen die NEUE-OZ-Redakteure auf rund 500 freie journalistische Mitarbeiter in der Region, auf ihre Korrespondenten und auf Presseagenturen zurück.

h 2. Vertrieb Die beste Zeitung ist nichts wert, wenn sie nicht zum Leser kommt. Rund 4000 Zustellerinnen und Zusteller

sorgen dafür, dass Zeitung und Anzeigenblätter pünktlich und zuverlässig zum Leser kommen. Organisiert wird die Zeitungszustellung von den Verlagsabteilungen Vertrieb und Logistik mit 30 Mitarbeitern.

h 3. Anzeigen Die heimische Wirtschaft findet in der Tageszeitung eine ausgezeichnete Werbeplattform. Auch Privatleute

haben, besonders im Kleinanzeigenteil, die Möglichkeit, zu werben oder sich aus den zahlreichen Angeboten etwas herauszusuchen. Rund 50 Prozent der Einnahmen eines Zeitungsverlages stammen aus dem Anzeigen-erlös. Kurzum: Ohne Anzeigen wäre die Zeitung erheblich teurer. Bei NOZ MEDIEN wird die gesamte Angebots-palette des Unternehmens – Tageszeitung, Anzeigenblätter, Elektronische Medien, Direkt zustellung – sowie weitere, teilweise auch externe Medienangebote aus der Region gebündelt von dem MSO Medien-Service vermarktet. Hier sind zirka 175 Personen beschäftigt.

h 4. Verwaltung Auch ein Verlag braucht, wie jede andere Firma, eine Verwaltung: Personal- und Sozialwesen, kaufmännische

Abteilung, Finanz- und Rechnungswesen, Controlling, Marketing, EDV usw. Insgesamt arbeiten beim Verlag NEUE OZ rund 146 Personen in diesen „allgemeinen“ Abteilungen.

h 5. Technik Druckvorstufe, Zeitungsdruck und Weiterverarbeitung sind die Säulen der technischen Zeitungs produktion.

Rund 73 Personen sind dort beschäftigt. Die Drucker machen aus den Druckvorlagen der Redaktion und dem MSO Medien-Service das fertige Produkt „Zeitung“.

Zur technischen Herstellung von Zeitung siehe auch nächste Seite.

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

4 Der Verlag NEUE OZ 7. Die technische Herstellung

Die Produktion der Zeitung erfolgt in mehreren Schritten:

– Die elektronische Druckvorbereitung in der Redaktion, dem MSO Medien-Service und in der Druckvorstufe – Der Zeitungsdruck auf den Rotationsmaschinen – Die Weiterverarbeitung

Zur technischen Herstellung von Zeitungen einige Zahlen und Fakten:

h Maschine

Colorman Autoprint 4.2 hergestellt von manroland AG, Augsburg

Inbetriebnahme: 2008/2009

Höhe: 12,5 Meter

Länge: 26 Meter

Gewicht: 400 Tonnen

Antrieb: 16 Brückenantriebe

Geschwindigkeit: 12,5 Meter Papierbahn pro Sekunde

Maximale Leistung: Die Colorman Autoprint 4.2 schafft 45 000 Exemplare in der Stunde

h Die Produktion

Andruck für die Tageszeitung ist abends zwischen 22.15 Uhr und 22.45 Uhr. Gegen 2.30 Uhr sind alle 175 000 Exemplare der zwölf Ausgaben des Verlages NEUE OZ gedruckt.

Die Produktion am Abend besteht nicht ausschließlich aus Druckzeit. Da insgesamt zwölf verschiedene Ausgaben gedruckt werden, müssen zwischem dem Druck dieser Ausgaben immer wieder Druckplatten gewechselt werden. Dieser Wechsel wird von einem Roboterarm durchgeführt. Dieser legt alle Druckplatten in nur vier Minuten auf den Druckzylinder.

Druckplattenverbrauch: täglich bis zu 2 200 Stück. Diese Platten sind aus Aluminium und voll recycelbar.

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4 Der Verlag NEUE OZ 7. Die technische Herstellung

h Papierverbrauch

Der Großteil des Zeitungspapiers ist Recycling-Papier. Gedruckt wird von großen Rollen, die bis zu 1,2 Tonnen wiegen. Das Papier kommt von Lieferanten aus Deutschland, England, Schweden, Kanada und Rußland. Der Altpapieranteil beträgt mindestens 80 %.

Gewicht: bis zu 1,2 Tonnen pro Rolle

Länge: bis zu 22 000 Meter pro Rolle. Dies entspricht bis zu 24 000 Zeitungsexemplaren.

Papierverbrauch pro Jahr: ca. 9600 Rollen

h Druckfarben

Automatische Schwarzfarben-Versorgung aus zwei 10-Tonnen-Tanks. Buntfarben (Yellow/Gelb, Cyan/Blau, Magenta/Rot, Black/Schwarz) über Container mit maximal 1 600 Kilogramm. Der Verlag NEUE OZ verwendet ausschließlich umweltfreundliche Farben!

h Farbverbrauch pro Tag

Schwarz 150 kg, Rot 75 kg, Blau 75 kg, Gelb 100 kg

h Weiterverabeitung

In der Weiterverarbeitung werden in die gedruckten Zeitungen Prospekte und Druckvorprodukte beigelegt. Dann werden die Zeitungen gezählt, verpackt und versandfertig gemacht (täglich bis zu 9 000 Pakete).

Zwischen 30 und 70 Fahrer holen die Pakete ab und bringen sie zu Ablagestellen in Osnabrück, im Osnabrücker Land und Emsland.

Leistung: maximal 45 000 Beilagen pro Stunde

Maximal 13 Beilagen pro Zeitung

Pro Jahr: max. 300 Millionen Fremdbeilagen und Vorprodukte

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4 Der Verlag NEUE OZ 7. Die technische Herstellung

h Besuche im Druckzentrum Osnabrück

Wenn Sie und Ihre Klasse mehr über die Zeitungen aus dem Verlag NEUE OZ erfahren wollen, bieten wir Ihnen von montags bis freitags Zeitungsführungen in Osnabrück an. Start ist in der Regel um 9.30 Uhr. Für die Füh-rung durch das Druckzentrum planen Sie bitte 3 Stunden ein.

Anmeldungen bei Frau Petra Weißler, Telefon (05 41) 310-229.

Bitte rechtzeitig anmelden, da die Termine immer schnell ausgebucht sind.

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4 Der Verlag NEUE OZ 8. Der Tagesablauf

h ab 22.15 Uhr

– Im Druckzentrum wird auf vollen Touren gedruckt.

– In der Weiterverarbeitung werden Prospekte und Vordrucke in die frisch gedruckten Zeitungen eingelegt. Die fertigen Zeitungen werden gezählt, verpackt und über Transportbänder bis zu den Lieferwagen trans portiert.

– Lieferwagen bringen die Zeitungspakete zu Ablagestellen in Osnabrück, im Osnabrücker Land und im Emsland.

h 24 bis spätestens 6.30 Uhr

An den Ablagestellen übernehmen die Zustellerinnen und Zusteller die Pakete und bringen die Zeitungen in die Postkästen der Abonnenten.

h 8 Uhr

Im Verlag beginnen die Beschäftigten der allgemeinen Abteilungen wie Vertrieb und Verwaltung mit ihrer Arbeit. Die Kollegen in der Druckvorbereitung starten den neuen Produktionstag. Die Anzeigenkundenberater besuchen Geschäftspartner. Die Geschäftsstellen des Verlages NEUE OZ öffnen, beraten Kunden, verkaufen Waren aus dem Zeitungsshop.

h 9 Uhr

Die Redakteure in den Lokalredaktionen legen los: Recherche, Ortstermine, Fototermine und vieles mehr.

h 11 Uhr

Redaktionskonferenz. Die Redaktionen der NEUEN OZ besprechen die Themen für die kommende Ausgabe, die Lokalredaktionen bieten ihre überregional interessanten Themen an. MSO Medien-Service und Redaktion haben sich abgestimmt: Der Umfang der Zeitung für den nächsten Tag steht fest. Jetzt können die Redaktionen und die Disposition in die Feinplanung gehen.

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4 Der Verlag NEUE OZ 8. Der Tagesablauf

h 17 Uhr

Die ersten Seiten der Redaktionen nehmen Form an, werden auf den Redaktionsfluren zur Blattabnahme ausgehängt.

h 18 bis 22.50 Uhr

In der Druckvorbereitung werden die letzten Anzeigenseiten gestaltet. Auch die redaktionellen Seiten werden zur Belichtung freigegeben. In der Plattenherstellung werden aus den im Computer gestalteten Seiten Druckplatten erstellt.

h 22.00 Uhr

Redaktionsschluss für die Lokalredaktion

h 22.15 Uhr

Redaktionsschluss für die Mantel-Redaktionen

h ab 22.15 Uhr

Andruck im Druckzentrum

h ab 22.15 Uhr

Die Redaktion aktualisiert die Seiten, wenn neue, wichtige Nachrichten dazukommen (zum Beispiel Unfälle, Attentate, wichtige Fußball-Ergebnisse).

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4 Der Verlag NEUE OZ 9. Häufig gestellte Fragen (FAQs)

h Wann ist Redaktionsschluss?

Der Redaktionsschluss ist für die verschiedenen Ressorts der Zeitung unterschiedlich. Einige Lokalredaktionen setzen im Regelfall gegen 18 Uhr den Schlusspunkt, manche auch später. Die Ressorts Politik und Sport haben den spätesten Redaktionsschluss, nämlich um 22.15 Uhr. Sie können allerdings noch bis Mitternacht Seiten aktualisieren.

h Was ist mit Ereignissen, die am Abend passieren, beispielsweise mit Fußballspielen, die erst nach 22.15 Uhr zu Ende gehen?

Die Zeitung wird laufend aktualisiert. Wenn ein Abend-Fußballspiel erst nach 22.15 Uhr beendet ist, bringt der Redakteur die Sportseite und die Titelseite nach dem Abpfiff auf den neuesten Stand. Dann werden für diese Seiten neue Druckplatten erstellt. Anschließend werden die bisher benutzten Druckplatten ausgetauscht. Das heißt: Es werden Zeitungen gedruckt, in denen das Ergebnis eines Abend-Fußballspiels noch nicht gedruckt ist, und es werden Zeitungen gedruckt, die das Ergebnis enthalten. Vom Ereignis zum Wechsel brauchen die Zei-tungsleute ungefähr 30 Minuten.

h Wann wird die Zeitung gedruckt?

Am Abend ab 22.15 Uhr. Die letzte Zeitung verlässt ca. um 2. 30 Uhr die Druckmaschine.

h Wo wird die Zeitung gedruckt?

Alle Ausgaben der Neuen OZ und ihrer Regionalausgaben werden im Druckzentrum Osnabrück gedruckt. Von dort aus transportieren Lieferfahrzeuge die Zeitungen zu Ablagestellen in Osnabrück, im Osnabrücker Land und im Emsland.

h Wie viele Zeitungen werden gedruckt?

Die Titel des Verlages NEUE OZ, also Neue OZ, Meller Kreisblatt, Wittlager Kreisblatt, Bramscher Nachrichten, Bersenbrücker Kreisblatt, Lingener Tagespost, Meppener Tagespost und Ems-Zeitung, erscheinen täglich in ei-ner Auflage von 175 000 gedruckten und 159 000 verkauften Exemplaren.

h Wie viele Druckplatten werden benötigt?

Täglich werden bis zu 2200 Druckplatten gebraucht. Die Druckplatten sind voll recycelbar.

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4 Der Verlag NEUE OZ 9. Häufig gestellte Fragen (FAQs)

h Wie groß ist die Druckmaschine?

Die Druckmaschine ist rund 12,5 Meter hoch, 26 Meter lang und wiegt rund 400 Tonnen.

h Wie schnell wird gedruckt?

Die Maschine kann rund 45 000 Zeitungen pro Stunde drucken. Das entspricht einer Papierbahngeschwindigkeit von 12,5 Metern pro Sekunde.

h Wie viel Papier wird gebraucht?

Für einen Tag braucht man rund 35 Rollen mit jeweils 0,3 bis 1,2 Tonnen Gewicht. Samstags sind es sogar bis zu 50 Rollen. Im Jahr sind das 13 500 Tonnen. Der überwiegende Teil des Zeitungspapiers ist aus Altpapier hergestellt, also Recycling-Papier.

h Wie viele Ausgaben hat der Verlag NEUE OZ?

Es werden täglich zwölf verschiedene Zeitungen erstellt: Neue OZ, Meller Kreisblatt, Wittlager Kreisblatt, Bramscher Nachrichten, Bersenbrücker Kreisblatt, Lingener Tagespost, Meppener Tagespost und Ems-Zeitung. Die Ausgabe Neue OZ ist die größte Lokalausgabe im Verlag mit einer täglichen Druckauflage von rund 67000 Exemplaren. Sie ist in fünf Regionalausgaben unterteilt. Diese Regionalausgaben unterscheiden sich im 3. Buch durch die speziell auf die Stadtteile bzw. Städte und Gemeinden des Umlandes zugeschnittenen Lokalseiten.

h Wie viele Leser haben die Neue OZ und ihre Lokalausgaben?

Da jede Zeitung von mehreren Personen gelesen wird, beispielsweise in der Familie, erreichen die 159 000 Exemplare der Zeitungen des Verlages NEUE OZ rund 444 000 Leser.

h Wann muss eine Zeitung beim Leser sein?

Ziel ist es, bis 6.30 Uhr alle Abonnenten beliefert zu haben. Die Zusteller bekommen die Zeitungen an so genannten Ablagestellen. Die Ablagestellen in den Städten und Dörfern unseres Verbreitungsgebietes werden von Liefer fahrzeugen beliefert, die die Zeitungen im Druckzentrum in Osnabrück abholen.

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4 Der Verlag NEUE OZ 9. Häufig gestellte Fragen (FAQs)

h Wie viele Kilometer ist die Zeitung unterwegs?

Die Lieferfahrzeuge fahren täglich 10 000 Kilometer, das entspricht einer Jahresleistung von 3 Millionen Kilometern. Die Zustellerinnen und Zusteller laufen rund 12 000 Kilometer jede Nacht.

h Wie viele Zeitungszusteller stellen die Zeitungen des Verlages NEUE OZ zu?

Für die Tageszeitungen des Verlages NEUE OZ und die Anzeigenblätter sowie für Prospekte sind 1 850 Zustellerinnen und Zusteller im Einsatz.

h Wie viele Menschen arbeiten im Verlag NEUE OZ?

300 Männer und Frauen, einschließlich Auszubildende und Volontäre. 90 davon sind Redakteure, die anderen arbeiten in den Abteilungen Vertrieb, Technik, Personal, Finanz- und Rechnungswesen, Marketing, Multimedia und EDV . Dazu kommen rund 500 freie journalistische Mitarbeiter, 50 Mitarbeiter im Druck- und Versandzentrum, 140 Mitarbeiter beim MSO Medien-Service sowie 1 850 Zusteller.

h Wie wird man Journalist?

Es gibt mehrere Wege in den Beruf des Journalisten. Die wichtigsten sind die Ausbildung in einer Redaktion (Volontariat), das Studium an einer Journalistenschule oder das Journalistik-Studium an einer Universität. Voraussetzung für ein Volontariat ist ein abgeschlossenes, interessenbezogenes Fachstudium. Da es mehr Bewerber als Volontärstellen gibt, greift die Neue Osnabrücker Zeitung meist auf freie Mitarbeiter des Verlags zurück. Dies bedeutet für Interessenten, dass sie bereits während der Schule oder des Studiums Erfahrungen als freier Mitarbeiter sammeln sollten. Ferner sollten Bewerber folgenden Ansprüchen gerecht werden: Sehr gute Allgemeinbildung, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit, Belastbarkeit, Organisationstalent sowie zeit-liche und räumliche Flexibilität. Bei freien Journalisten gibt es keine vorgeschrie benen Ausbildungswege.

h Wem gehört der Verlag NEUE OZ?

Der Verlag NEUE OZ gehört der Meinders & Elstermann GmbH & Co. KG und der L. V. Fromm Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG.

h Wo gibt es die Neue OZ und ihre Lokalausgaben?

In Stadt und Landkreis Osnabrück, im Landkreis Emsland sowie in Lotte, Mettingen, Tecklenburg und Westerkappeln in Westfalen.

h Wer bestimmt, was in die Zeitung kommt?

Für den journalistischen Inhalt ist die Redaktion zuständig. Die Redakteure schreiben Artikel und wählen aus den Artikeln aus, die ihnen von freien Journalisten oder von Agenturen angeboten werden. Der Anzeigenteil wird von den Anzeigenkunden bestimmt.

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4 Der Verlag NEUE OZ 9. Häufig gestellte Fragen (FAQs)

h Was kostet eine Zeitung?

Im Abonnement 33,90 Euro im Monat. Im Einzelverkauf am Kiosk kosten die Neue OZ und ihre Regionalausgaben 1,50 Euro, am Samstag 2,00 Euro.

h Gibt es die Neue OZ auch im Internet?

Ja, unter folgenden Internetadressen findet sich ein großes Informationsangebot:

• www.noz.de

• www.noz.de/meller-kreisblatt

• www.noz.de/wittlager-kreisblatt

• www.noz.de/bramscher-nachrichten

• www.noz.de/bersenbruecker-kreisblatt

• www.noz.de/lingener-tagespost

• www.noz.de/meppener-tagespost

• www.noz.de/ems-zeitung

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4 Der Verlag NEUE OZ 10. Begriffe aus der Zeitungssprache

h Abonnent Wer die Zeitung regelmäßig bestellt, ist ein Abonnent. Die meisten Leser einer regionalen Tageszeitung

(Neue OZ, Meller Kreisblatt, Lingener Tagespost etc.) sind Abonnenten. Das Abonnement einer Zeitung kostet monatlich 33,90 Euro. Kauft man die Zeitung täglich am Kiosk oder im Geschäft, dann kostet sie mehr, nämlich 1,50 Euro, samstags 2,00 Euro.

h Anzeigenblatt Anzeigenblätter (Beispiel: „ON“, „EL-Kurier“) sind für den Leser kostenlos. Finanziert werden sie

durch den Verkauf von Anzeigen. Sie enthalten weniger journalistische Anteile als die Tageszeitung und dienen in erster Linie der Verbreitung von Werbung.

h Archiv Im Archiv der Zeitung werden Texte und Fotos aufgehoben. Neuere Artikel und Bilder liegen heute

abgespeichert im Computer. Nur ältere Fotos und Texte werden noch im Original aufgehoben.

h Artikel Die Wortbeiträge in einer Zeitung heißen Artikel.

h Auflage Die Menge der Zeitungen, die ein Zeitungsverlag täglich herstellt und an seine Leser verkauft, nennt man

Auf lage. Bei regionalen Tageszeitungen, wie beispielsweise der Neuen OZ, geht ein Großteil der Auflage an die Abonnenten. Nur ein kleiner Teil der Auflage wird am Kiosk oder in den Geschäften verkauft. So genannte Verkaufs zeitungen (Beispiel: „Bild“) haben keine Abonnenten, die Auflage wird komplett am Kiosk und im Geschäft ab gesetzt. Die Zeitungen des Verlages NEUE OZ haben eine verkaufte Auflage von rund 155 000 Exemplaren pro Tag.

h Aufmacher Der Aufmacher ist der wichtigste Beitrag auf einer Zeitungsseite. Er „macht die Seite auf“, was bedeutet:

Eine große Überschrift (Schlagzeile) eröffnet die Seite. Oft gehört auch ein großes Foto zum Aufmacher. Der Auf macher auf der Titelseite ist das Ereignis, das nach Ansicht der Redakteure an diesem Tag die meisten Leser interessiert.

h Boulevard-Zeitung Diese Art von Zeitungen werden am Kiosk, in den Geschäften und auf der Straße (auf dem Boulevard) verkauft.

Die Gestaltung von Boulevard-Zeitungen ist oft reißerisch und grell. Bekannte Boulevard-Zeitungen sind „Bild“ oder der „Kölner Express“.

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4 Der Verlag NEUE OZ 10. Begriffe aus der Zeitungssprache

h Chefredakteur Der Chefredakteur ist der Chef der Redakteure. Der Chefredakteur bestimmt, welche Redakteure für die Zeitung

arbeiten, und er legt auch fest, in welchem Ressort die einzelnen Redakteure eingesetzt werden. Der Chefredak-teur ist selbst auch Journalist und schreibt Artikel, oft Kommentare, für die Zeitung. Der Chefredakteur be-stimmt jedoch nicht unmittelbar den Inhalt der täglichen Seiten, denn dies tun die einzelnen Redaktionen und deren Redakteure und Redaktionsleiter.

h Ente Manchmal sitzen Redakteure falschen Meldungen auf. Merkt der Redakteur nicht, dass die Meldung

unrichtig ist, und sie erscheint in der Zeitung, dann nennt man dies eine Ente (Zeitungsente).

h Feuilleton Das Feuilleton (sprich: föjetong) ist der Teil der Zeitung, der sich mit Kultur beschäftigt. Musik, Theater, Bücher

und vieles mehr werden dort besprochen. In vielen Zeitungen heißt das Feuilleton ganz einfach auch Kulturteil oder Kulturseite.

h Fotograf Der Fotograf fotografiert Ereignisse für die Zeitung. Er findet selbst geeignete Motive oder wird von der Redak-

tion beauftragt, Bilder zu machen. Viele Fotos entstehen bei aktuellen Veranstaltungen in den Bereichen Sport, Musik, Stadtgeschehen, Dorfleben. Der Fotograf hält auch Katastrophen, Unfälle, Brände und andere Ereignisse im Bild fest. Der Fotograf wird auch Bildberichter, Fotoreporter oder Bildreporter genannt.

h Gegendarstellung Wenn eine Nachricht in der Zeitung nach Ansicht eines Betroffenen eine Unwahrheit verbreitet, dann können

betroffene Personen verlangen, dass die Zeitung eine Gegendarstellung bringt.

h Geschäftsführender Redakteur Der Geschäftsführende Redakteur führt die redaktionellen Tagesgeschäfte. Er ist Mittler zwischen der

Redaktion und allen anderen Abteilungen der Zeitung, löst Probleme und nimmt notwendige Abstimmungen vor. Gleichzeitig bringt er neue Projekte des Verlages auf den Weg. Bei der Neuen OZ betreut er redaktionell den Bereich Leserbriefe.

h Glosse Glossen sind Artikel, die den Leser zum Schmunzeln und zum Nachdenken bringen sollen, z. B.

„Welch ein Tag“. Achtung: Glossen sind keine Witze! Die Neue OZ hat auf der ersten Lokalseite täglich eine Rubrik mit dem Namen „Till“, in der häufig Glossen zu finden sind.

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4 Der Verlag NEUE OZ 10. Begriffe aus der Zeitungssprache

h Impressum Im Impressum sind die Männer und Frauen genannt, die für die Zeitung verantwortlich sind. Jedes Druck-

erzeugnis, das in die Öffentlichkeit kommt, muss ein Impressum haben, auch eine Schülerzeitung! Das Impressum in der Neuen OZ und ihren Regionalausgaben findet man täglich im Lokalteil.

h Interview Wenn ein Journalist jemanden zu einem Thema befragt, nennt man das ein Interview. Nicht nur in der Zeitung

sind Interviews zu finden, auch im Radio oder im Fernsehen gibt es sie häufig.

h Journalist Alle Redakteure, Reporter, Fotografen sind Journalisten. Journalist ist der Oberbegriff für alle Berufsgruppen,

die den Inhalt der Zeitung gestalten. Auch in anderen Medien, wie Radio, Internet oder Fernsehen, heißen die Personen, die Nachrichten oder Reportagen machen, Journalisten.

h Kommentar Wenn ein Journalist seine eigene Meinung zu einem Thema schreibt, nennt man dies Kommentar. Der Kommen-

tar darf keine Unwahrheiten enthalten. Der Name des Kommentators steht immer beim Kommentar.

h Leserbrief Nicht nur Journalisten können in einer Zeitung ihre Meinung äußern, sondern auch Leser. Sie tun dies in Form

von Leserbriefen. Leserbriefe dürfen keine Unwahrheiten enthalten, und sie dürfen auch niemanden beleidigen.

h Lokalteil Der Lokalteil der Zeitung beschäftigt sich mit der Stadt oder dem Landkreis, in dem der Leser wohnt.

Zuständig für diese Seiten ist die Lokalredaktion.

h Mantel Der Mantel der Zeitung beschäftigt sich mit den allgemeinen Informationen: Politik, Sport, Kultur, Wirtschaft.

Er heißt deswegen Mantel, weil er den Lokalteil ummantelt.

h Meinungsfreiheit Die Meinungsfreiheit ist die Grundlage dafür, dass es überhaupt Zeitungen gibt. Das Grundgesetz der Bundes-

republik Deutschland garantiert jedem ihrer Einwohner die Meinungsfreiheit.

h Nachricht Die Nachricht ist das Herz der Zeitung. Nachrichten informieren den Leser über Neuigkeiten. Nachrichten

gibt es in allen Bereichen der Zeitung, also in Politik, Sport, Wirtschaft, Lokalteil usw.

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4 Der Verlag NEUE OZ 10. Begriffe aus der Zeitungssprache

h Presse Oberbegriff für Zeitungen, Zeitschriften. Das Wort stammt von der Druckerpresse, in der früher Zeitungen,

Flugblätter und vieles mehr gedruckt wurden. Daher stammt auch der Ausdruck für ganz neue Zeitungen: frisch aus der Presse.

h Presseagentur Presseagenturen sammeln Nachrichten und verkaufen diese an Zeitungen. Große Agenturen wie die Deutsche

Presseagentur (dpa) sammeln Nachrichten aus der ganzen Welt. Andere Agenturen haben sich auf besondere Bereiche spezialisiert, wie der Sport-Informations-Dienst (sid), der nur Sportnachrichten im Angebot hat. Auch für Fotos gibt es Agenturen.

h Pressekonferenz Wenn jemand Journalisten über Neuigkeiten oder besondere Ereignisse informieren möchte, geschieht dies oft

in Form einer Pressekonferenz. Solche Pressekonferenzen werden von Politikern, aber auch von Firmen oder von Vereinen (Fußballclubs) gegeben. Bei Pressekonferenzen können die Journalisten auch Fragen stellen.

h Pressefreiheit Jeder hat das Recht, Nachrichten und Meinungen zu verbreiten. Das wird vom Grundgesetz der Bundesrepublik

Deutschland garantiert. Siehe auch Meinungsfreiheit.

h Redakteure Redakteure schreiben Artikel und geben Artikel bei freien Journalisten in Auftrag. Redakteure wählen aus dem

täglichen großen Angebot an Nachrichten die Artikel aus, die sie für lesenswert halten. Sie korrigieren die ihnen vorliegenden Artikel, kürzen oder ergänzen sie: Redigieren heißt dieser Vorgang im Zeitungsdeutsch. Redak-teure bewerten das Tagesgeschehen durch die Auswahl der Nachrichten und durch Kommentare. Redakteure setzen aus den ausgewählten Nachrichten und Fotos die Zeitungsseiten zusammen.

h Redaktion Alle Redakteure sind organisiert in einer Redaktion. Die Redaktion einer Zeitung ist für den journalistischen In-

halt der Zeitung verantwortlich, also für das, was an Wort und Bild in der Zeitung erscheint. Nicht zuständig ist die Redaktion für den Inhalt der Anzeigen.

h Reporter Der Reporter ist ein Journalist, der sich direkt am Ort des Geschehens informiert. Ob bei Veranstaltungen,

Ereignissen oder bei Pressekonferenzen: Der Reporter ist live dabei. Der Reporter schreibt seine Informationen in Form eines Artikels für die Zeitung. Solche Artikel nennt man Reportage. Auch im Radio und im Fernsehen gibt es Reporter und Reportagen.

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4 Der Verlag NEUE OZ 10. Begriffe aus der Zeitungssprache

h Ressort Die Fachabteilungen werden im Zeitungsdeutsch auch Ressorts genannt. So nennt man beispielsweise die

Politik-Redaktion einer Zeitung auch Politikressort. Die klassischen Ressorts einer Zeitung sind Politik, Kultur, Wirtschaft, Sport und Lokales. Der Chef eines jeden Ressorts ist der Ressortleiter. Der Chef aller Ressortleiter ist der Chefredakteur.

h Rezension Wenn ein Journalist seine Meinung über ein kulturelles Ereignis äußert, ist das eine Rezension. Die Rezension

nennt man oft auch Kritik. Kritisiert oder gelobt werden Konzerte, Theateraufführungen, Bücher, neue CDs und vieles mehr.

h Schlagzeile Auffällige Überschrift.

h Überschrift Die Überschrift teilt dem Leser mit, um was es in dem Artikel geht. Überschriften sollen den Leser zum Lesen

verführen. In Boulevardzeitungen sind diese Überschriften oft überdimensional groß.

h Verlag Ein Verlag ist eine Firma, die Zeitungen (oder andere Drucksachen) herstellt und verkauft. Der Verlag ist das

Dach für alle Abteilungen wie Redaktion, Technik, Vertrieb, Verwaltung.

h Verleger Der Verleger ist der Chef des Verlages. Viele Verleger legen die Aufgaben der Führung eines Verlages in die

Hände von Geschäftsführern (siehe Impressum).

h Vertrieb Der Vertrieb ist die Abteilung in einem Verlag, die dafür zuständig ist, dass die Zeitung auch beim Leser

ankommt.

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1. Das Schreiben ..................................................................................................... S E I T E 107

2. Das Fotografieren ............................................................................................ S E I T E 108

3. Übung Schreiben .............................................................................................. S E I T E 109

4. Übung Seitenumbruch ................................................................................ S E I T E 114

5. Schülerartikel ...................................................................................................... S E I T E 118

6. Zeitungszirkel ...................................................................................................... S E I T E 124

Praktische Tipps und Übungen

K A P I T E L 5

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5 Praktische Tipps und Übungen 1. Das Schreiben

h Verständlich und leserfreundlich schreiben.

h So attraktiv schreiben, dass es zum Weiterlesen reizt.

h Kurze Sätze bilden, die beim ersten Lesen verstanden werden.

h Das Verb (Zeitwort) bestimmt den Satz. Im Aktiv, nicht im Passiv schreiben. Substantive, die auf „ung“ enden, möglichst vermeiden – dafür das Verb einsetzen.

Beispiel: Der Emsland-Rap wurde vom Schulchor zur = passiv, „Behördendeutsch“, Aufführung gebracht nicht gut lesbar

Besser: Der Schulchor sang (Verb) den Emsland-Rap = aktiv, „schlank“, besser zu lesen, der Leser weiß sofort, um was es geht.

h Nur so viele Zahlen wie nötig, so einfach wie möglich.

Nicht: Die Schule aus X-Dorf reiste mit der Klasse 8a (37 Schüler) und Klasse 8b (32 Schüler) und der 7c (24 Schüler) nach B-Stadt.

Besser: Die Schule aus X-Dorf reiste mit drei Klassen und über 90 Schülern nach B-Stadt.

h Abkürzungen auflösen oder erklären. Gängige Abkürzungen wie CDU oder VfL Osnabrück müssen nicht erklärt werden.

h Alle Personen mit Vornamen, Namen und Funktion, Position oder Amt benennen.

h Deutlich und eindeutig zitieren. Für Zitate Anführungs- und Schlusszeichen verwenden.

h Keine Insider- oder Jargon-Formulierungen Nicht: Preiskorrektur, sondern Preiserhöhung Nicht: „negatives Eigenkapital“, sondern Schulden

h Vorsichtig und verantwortlich mit Namen, Daten und Zahlen umgehen. Niemand mag es, wenn sein Name falsch geschrieben in der Zeitung steht. Ärger gibt es, wenn eine Veranstaltung mit falscher Zeit oder falscher Ortsangabe veröffentlicht wird.

h Bei Berichten: Prüfe stets (am besten noch vor Ort), ob alle W-Fragen beantwortet sind.

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h Prüfen, ob Kamera und Blitz genügend Kraft (Batterie) haben. Prüfen, ob ein Film (Speicherchip) eingelegt ist. Gerade Viel-Fotografierer müssen da aufpassen.

h Das Motiv gestalten, nicht wahllos knipsen. Man muss Fotos oft „stellen“, das heißt Personen dirigieren. Bei Fotos für die Zeitung darauf achten, dass die Personen in die Kamera schauen.

h So nahe wie möglich ran ans Motiv. Das optimale Format wählen (quer oder hoch). Porträts mit Teleobjektiv, Gebäude und Gruppen mit Normal- oder Weitwinkelobjektiv.

h Belichtung nach folgenden Faustregeln prüfen: Große Blende = kleine Zahl: Motiv in einem Punkt scharf, kaum Tiefenschärfe Kleine Blende = große Zahl: hohe Tiefenschärfe

h Kamera ruhig halten. Die längste Verschlusszeit, die man halten kann, ist 1/60 Sekunde. Längere Zeiten als 1/30 führen ohne Stativ zu verwackelten Bildern.

h Mit dem vorhandenen Licht fotografieren. Tipp: Bei Porträts im Freien gegen das Licht Blitz verwenden.

h Je mehr Aufnahmen man hat, desto leichter fällt die Auswahl. Es ist sehr ärgerlich, wenn man nur eine einzige Aufnahme gemacht hat und der Fotografierte ausgerechnet in diesem Moment die Augen geschlossen hat.

5 Praktische Tipps und Übungen 2. Das Fotografieren

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Auf den nächsten Seiten finden Sie Original-Agenturmeldungen.Sie können damit verschiedene Übungen zum Schreibtraining machen:

h Die Texte den zugehörigen Ressorts zuordnen

h Für die Texte je eine Überschrift entwerfen

h In den Texten jeweils den Kern der Nachricht suchen

h Aus den Texten kurze Nachrichten schreiben

h Überlegen, welche Darstellungsformen man zu den verschiedenen Texten einsetzen kann

h Meldungen der verschiedenen Agenturen vergleichen (Übungstexte 6a, 6b und 6c)

5 Praktische Tipps und Übungen 3. Übung Schreiben

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h Übungstext 1

Umfrage: Mehrheit gegen Strafen für Haschisch-Konsumenten

Berlin (dpa) – Die Mehrheit der Deutschen lehnt eine Strafverfolgung von Haschisch-Besitzern ab. Nach einer Umfrage des Emnid-Instituts im Auftrag der Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Drogen votierten 36,4 Pro-zent der 1007 Befragten dafür, diesen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz ähnlich dem Falschparken nur als Ordnungswidrigkeit zu ahnden. 26,0 Prozent wollten sogar eine Legalisierung des Drogenbesitzes. 35,7 Prozent hätten sich für eine weitere Strafverfolgung ausgesprochen. Seit einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 1994 werden Verfahren wegen Erwerbs und Besitzes von geringen Cannabis-Mengen meist eingestellt. Im vergangenen Monat hatte das oberste deutsche Gericht zudem entschieden, dass gelegentliches Haschisch-Rauchen kein Grund für einen Führerscheinentzug ist.

h Übungstext 2

Zauberschule wie bei Harry Potter geplant – Aber kein Quidditch

London (dpa) – Es gibt keine Eulen und keinen fliegenden Besen namens Nimbus 2000, keine Quidditch- Turniere und keinen Express von Gleis neundreiviertel. Aber sonst erinnert „Europas erste Schule zur Aus-bildung von Hexen und Zauberern“ durchaus an Harry Potters Zauberschule Hogwarts. Wie die „Times“ am Samstag berichtete, soll die neue Lehranstalt demnächst in Irland eröffnen. Sie wird geleitet von Bev Richardson (55) und seiner Frau Del (51) aus England, die bereits durch regelmäßige Zauberer-Seminare und Workshops hervorgetreten sind. Die Schule, mit der sich die beiden Arbeitslosen etwas Geld dazuverdienen wollen, ist in einem als „Schloss Pook“ bezeichneten Bauernhof in der Nähe von Cork untergebracht und „äußerst schlicht“ eingerichtet. Aber wie Hogwarts liegt sie am Rand eines Waldes und ist unter anderem mit Kristallkugeln, Kräutern, Zaubertränken und Büchern über Magie ausgestattet. Auf dem Dachboden haben sich Fledermäuse eingenistet, die nachts durchs Haus in den Wald fliegen. Mit seinem langen weißen Bart und seinem Zauberstab hat Mr. Richardson starke Ähnlichkeit mit dem Direktor von Hogwarts, Albus Dumbledore. Eine seiner ersten Schülerinnen ist Annie (31) aus Kroatien. „Man wird wahrscheinlich schon als Hexe geboren, erkennt das aber erst später“, sagte sie. „Bei mir hat es etwa 15 Jahre gedauert.“ Richardson selbst betont, dass seine Künste nichts mit Schwarzer Magie zu tun hätten: „Die Leute, die hier hinkommen, sind durchaus seriös.“

5 Praktische Tipps und Übungen 3. Übung Schreiben

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

h Übungstext 3

Ziehen, nicht drücken: Teenager saßen 27 Stunden über Falltür fest

London (dpa) – Weil sie drückten, statt zu ziehen, haben vier englische Teenager 27 Stunden hinter einer Dachbodenluke festgesessen. Erst dann kamen sie dahinter, dass sie nicht wirklich eingesperrt waren, son-dern die Falltür nur anheben mussten, anstatt dagegen zu pressen. Wie die „Times“ am Dienstag berichtete, waren die 17 Jahre alten Jungen auf den Speicher gestiegen, um dort verstecktes Bier für eine Fete zu holen. Dabei fiel ihnen die Tür zu. Die Eltern waren in Urlaub, und die Gäste gingen wieder, nachdem auf ihr Klingeln hin niemand geöffnet hatte. Das einzige Handy konnte keinen Funkkontakt bekommen. Glücklicherweise mussten die Jungen keinen Hunger leiden, da sie auf dem Dachboden auch Wurstbrötchen und Chips depo-niert hatten. „Als Stephen die Luke schließlich geöffnet hatte, sind wir fast verrückt geworden. Wir haben es einfach nicht glauben können, dass wir da so lange festgesessen haben“, berichtete Ali Wood, einer der Eingeschlossenen.

h Übungstext 4

Mit Buddhismus gegen den Verkehrswahnsinn: Bangkok ermutigt zur Gelassenheit

Bangkok (AP) – Die Millionenstadt Bangkok will mit buddhistischen Weisheiten den täglichen Wahnsinn auf den Straßen bekämpfen. Die Zeitung „The Bangkok Post“ berichtete am Montag, die Behörden hätten im Stadtgebiet zahlreiche Werbetafeln errichtet, auf denen die Verkehrsteilnehmer zur Gelassenheit aufgefordert werden. „Habe die Weisheit, deine Reise gut vorzubereiten, bevor du das Haus verlässt“, stand auf einem Plakat, „Habe Mitgefühl und hilf einem Fahrer mit einer Panne“ auf einem anderen. Außerdem wurden die Au-tofahrer aufgefordert, die Straßen mit den anderen Verkehrsteilnehmern gütlich zu teilen. Aus dem Rathaus hieß es, die Reaktionen auf die Kampagne seien ermutigend. Kritiker erklärten jedoch, die Verkehrs probleme in Bangkok könnten erst gelöst werden, wenn die Zahl der Autos zurückgehe. Die Mehrheit der 62 Millionen Einwohner Thailands sind Buddhisten, die Zustände auf den Straßen können jedoch auch den geduldigsten Fahrer zur Weißglut bringen. So sind allein in Bangkok vier Millionen Fahrzeuge angemeldet. Die zahlreichen Staus drücken die Durchschnittsgeschwindigkeit in der Hauptstadt auf etwa zehn Kilometer in der Stunde.

5 Praktische Tipps und Übungen 3. Übung Schreiben

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h Übungstext 5

Neues Projekt zur Kriminalitätsprävention bei Jugendlichen

München (dpa/lby) – Mit einem neuen Projekt will der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) gegen die stei-gende Jugendgewalt angehen. Dabei solle das Bewusstsein unter Kindern und Jugendlichen für die möglichen rechtlichen Konsequenzen einer Gewalthandlung geschärft werden, teilte der SkF am Dienstag in München mit. Vor allem 13- bis 15-Jährige machten sich die juristischen Folgen einer solchen Tat oft nicht bewusst, sagte Lydia Halbhuber-Gassner vom SkF in Bayern. Bei dem Projekt sollen Jugendliche die rechtlichen Konsequenzen einer Gewalttat Schritt für Schritt miterle-ben. Neben einer fiktiven Gerichtsverhandlung würden die Teilnehmer des Programms unter anderem eine Jugendstrafvollzugsanstalt besuchen und dort mit inhaftierten Jugendlichen sprechen. „Wer will, darf sogar mal eine halbe Stunde in die Zelle”, sagte Halbhuber-Gassner. Die häufigsten Gewalthandlungen von Kindern und Jugendlichen sind nach Angaben des Ingolstädter Jugendrichters Christian Schilcher Schlägereien. „Oft kommt noch ein Raubdelikt hinzu”, sagte Schilcher. So würden die Täter ihren Opfern Geld oder Kleidungsstücke wegreißen. Nicht selten stünden die Jugend-li-chen unter Alkohol- und Drogeneinfluss. Die Initiatoren zeigten sich optimistisch, dass mit Hilfe des Programms zahlreiche gefährdete Kinder und Jugendliche vor einem Abrutschen in einen „kriminellen Teufelskreislauf” bewahrt werden könnten. Das Pilotprojekt zu dem Programm sei in Ingolstadt mit rund 30 Teilnehmern Erfolg versprechend abgeschlossen worden, hieß es. Nun solle die Initiative ausgeweitet werden.

5 Praktische Tipps und Übungen 3. Übung Schreiben

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

h Übungstext 6 a

Unter Treue verstehen Frauen und Männer nicht dasselbe

München (AP) – Männer und Frauen verstehen unter dem Begriff Treue offenbar grundsätzlich verschiedene Dinge. Laut einer Umfrage der Frauenzeitschrift „freundin“ beginnt für jede dritte Frau Fremdgehen bereits mit einem Kuss, jeder dritte Mann betrachtet dagegen erst mit einem „One-Night-Stand“ die Grenze als über-schritten. Bei der Studie, für die 1000 Personen im Alter von 20 bis 35 Jahren befragt wurden, gaben demnach 27 Prozent der Frauen und 36 Prozent der Männer an, in ihrer jetzigen Beziehung schon mal fremdgegangen zu sein. Die Männer nähmen die Bedeutung der Treue lockerer, „weil sie in erotischen Eroberungen Bestäti-gung für ihr Selbstbewusstsein“ suchten, erklärte der Münchner Psychologe Wolfgang Schmidbauer in dem Blatt. Aber der Umfrage zufolge gibt es auch sensiblere Typen: Für jeden fünften Mann beginnt demnach Untreue bereits bei einer engen emotionalen Bindung.

h Übungstext 6 b

Für jede dritte Frau beginnt Untreue bei einem Kuss

Hamburg (epd) -– Für jede dritte Frau beginnt Untreue mit einem Kuss. Nach einer am Montag veröffentlich-ten Umfrage des Hamburger Sozialforschungsinstituts Gewis für die Zeitschrift „freundin“ sehen 25 Prozent der Frauen dies erst nach einem nächtlichen erotischen Abenteuer gegeben. 21 Prozent der Frauen empfin-den selbst das noch nicht als untreu. Männer sind da etwas großzügiger: Nur bei jedem vierten Mann beginnt Untreue mit einem Kuss. Das nächtliche erotische Abenteuer ist für 36 Prozent das erste Zeichen von Un-treue, und 18 Prozent sehen dies erst durch eine längere Affäre gegeben. Sowohl bei Frauen als auch bei Män-nern gibt es aber auch sensiblere Typen: Fünf Prozent der Frauen und vier Prozent der Männer gaben an, dass sie schon einen intensiven Augenkontakt oder einen Flirt als Untreue empfinden. Jeweils 17 Prozent fühlen sich dann untreu, wenn sie zu einem anderen eine „enge emotionale Bindung“ haben. Befragt wurden 1000 Frauen und Männer zwischen 20 und 35 Jahren. 27 Prozent der Frauen gaben an, in ihrer jetzigen Beziehung schon einmal fremd gegangen zu sein. Bei den Männern waren es 36 Prozent.

h Übungstext 6 c

„freundin“: Für die meisten Frauen beginnt Seitensprung beim Kuss

München (dpa/lby) – Für jede dritte Frau beginnt ein Seitensprung bereits bei einem Kuss. Männer sehen das nach einer am Montag veröffentlichten Umfrage der Zeitschrift „freundin“ nicht so eng. Nur jeder Vierte glaubt, schon bei einem Kuss untreu gewesen zu sein. Für die weitaus größere Zahl, 36 Prozent der befragten Männer, bedarf es für „richtige Untreue“ einer Beischlaf-Nacht (One-Night-Stand). Gut ein Drittel der Männer und rund ein Viertel der Frauen gaben an, in ihrer jetzigen Beziehung schon einmal fremdgegangen zu sein. „Viele Männer suchen in erotischen Eroberungen Bestätigung für ihr Selbstbewusstsein“, erklärte der Münchner Psychologe Wolfgang Schmidbauer die Gründe für Untreue.

5 Praktische Tipps und Übungen 3. Übung Schreiben

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

Auf den nächsten Seiten finden Sie eine Zeitungsseite. Diese Seite gibt es dann noch einmal, zerlegt als „Zeitungs “. h Das Puzzle können Sie kopieren und von den Schülern ausschneiden lassen.

h Sie können folgende Übungen machen:

1. Ausgeschnittene Artikel zusammenwerfen und von den Schülern den jeweils zugehörigen Ressorts zuordnen lassen.

2. Aus den ausgeschnittenen Artikeln die Seiten wieder zusammensetzen. Am besten ist es, wenn Sie zum „Zeitungspuzzle“ den „Seitenspiegel“ kopieren und den Schülern zur Verfügung stellen. Auf diesem Spiegel sind sieben Spalten eingezeichnet, die die Orientierung auf der Seite erleichtern.

3. Selbstverständlich ist ein solches Zeitungspuzzle auch mit Original-Seiten gut machbar.

5 Praktische Tipps und Übungen 4. Übung Seitenumbruch

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

Seitenspiegel: Dies ist der „Grundriss“ für das Layout einer Zeitungsseite

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

Original-Seite 1Montag, 14. Juli 2014 | Lotte · Westerkappeln · Mettingen · Tecklenburg www.noz.de 47. Jg., Nr. 161 | Einzelpreis 1,50 €

Neue Osnabrücker ZeitungTelefon: 0541/310-0

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WIRTSCHAFT SEITE 6

Sorgen in Portugal: Die Turbu-lenzen rund um eine der größtenBanken im Land beunruhigt Spa-rer – Manager und Politik versu-chen zu beruhigen.

WETTER IM OSNABRÜCKER LAND SEITE 8

° ° ° ° ° ° ° ° ° °

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag

22 16 22 15 24 16 26 16 28 16

FERNSEHEN SEITE 35

Kaum zu glaubenKai Pflaume schwimmt weiter aufeiner Erfolgswelle und präsentiertschon wieder eine neue Quizshow.

NDR, 22.00 Uhr

Fit im Kopf: Sudokuund Co spielen auf

www.noz.de/denksport

„Wat cookst du?“Die Kochshow: Grillen

auf www.os1.tv

IM INTERNET

rll OSNABRÜCK. Die Deut-sche Post DHL will Anfang2015 ihr Paketzentrum amHasepark eröffnen. Aus30 Ladetoren sollen dannzweimal täglich Lieferwa-gen in die Stadt und dieUmlandgemeinden aufbre-chen. Der Postbau ist aus-nahmsweise grau undnicht gelb. Seite 17

Paketzentrumstartet Anfang 2015

OSNABRÜCK

al OSNABRÜCK. Diesen„Sinatra des Ostens“ kenntseit Hits wie „Biene Maja“oder „Einmal um die ganzeWelt“ fast jeder. Jetzt feiertKarel Gott seinen 75. Ge-burtstag – gemeinsam mitseiner jungen Frau Ivanaund seinen beiden kleinenTöchtern Charlotte undNelly. Seite 33

Karel Gott wird75 Jahre alt

WELTSPIEGEL

dpa HANNOVER. Gewaltund Kriminalität an Nie-dersachsens Schulen neh-men ab. Seit dem Jahr 2006habe sich die Zahl der Fällemehr als halbiert, teilte dasInnenministerium mit.Wurden damals 10 523 Fäl-le registriert, waren es imvergangenen Jahr noch4898 Taten. Seite 7

Weniger Gewalt anden Schulen

NORDWEST

prin DOORN. Er lebte hierfast so lang, wie er Kaiserwar: In einem Schlösschenim niederländischen Doornverbrachte Wilhelm II. dieZeit nach dem Ersten Welt-krieg und gab die Hoffnungauf seinen Thron nie auf.Das Museum im fast unver-änderten Haus droht ge-schlossen zu werden. Seite 5

Das letzte Hausdes Kaisers

HINTERGRUND

evo OSNABRÜCK. Blut-hochdruck gilt gemeinhinals Erkrankung ältererMenschen. Doch auch Kin-dern sind immer häufigerbetroffen. Wird er nichtrechtzeitig diagnostiziert,drohen Erkrankungen bishin zu Herzinfarkt undSchlaganfall. Seite 34

Bluthochdruckauch bei Kindern

GUT ZU WISSEN

Kinoprogramm, Serviceund Veranstaltungen inunserer Region. Seite 20

TERMINE

Mit einer Hiobsbotschaftbegann die Partie für dasdeutsche Team, denn der zu-letzt formstarke Mittelfeld-spieler Sami Khedira mussteaufgrund einer Wadenverlet-zung passen. BundestrainerJoachim Löw änderte abernicht sein taktisches Schemaund ersetzte Khedira durchden Gladbacher ChristophKramer positionsgenau.Doch auch für den Senk-rechtstarter im deutschenTeam war schnell Schluss, ermusste nach einer Attackedes Argentiniers EzequielGaray mit dem Verdacht auf

Gehirnerschütterung gegenAndré Schürrle ausgewech-selt werden.

Gegen die wie erwartet de-fensiven Südamerikaner tatsich die deutsche Elf sehrschwer und musste immerwieder auf gefährliche

Schnellangriffe des Gegnersvorbereitet sein. Auf der an-deren Seite hatte die DFB-Auswahl Pech, als ein Kopf-ball von Verteidiger BenediktHöwedes kurz vor der Pausean den Pfosten krachte.

Im zweiten Durchgang

blieb das Löw-Team tonange-bend, ohne aber die Domi-nanz ausüben zu können, dieArgentinien in echte Schwie-rigkeiten gebracht hätte. Diebeste Chance zum Führungs-treffer besaß in der 82. Minu-te der Münchener Toni Kroos

nach feinem Zuspiel von Me-sut Özil von rechten Seite.Der Flachschuss des sonst sotreffsicheren Mittelfeldspie-lers strich knapp am Tor vor-bei.

In der dramatischen Ver-längerung blieb das deutscheTeam unter den Augen vonBundespräsident JoachimGauck und Kanzlerin AngelaMerkel das tonangebende Te-am und überstand auch dieSchlussoffensive der starkenArgentinier. Anschließendbrach in Deutschland einSturm der Begeisterung los.

Das jederzeit packende,fußballerisch aber eher sel-ten begeisternde Finale wur-de von vielen Hundertaus-end Anhängern beim PublicViewing verfolgt. Allein aufder Fanmeile vor dem Bran-denburger Tor versammel-ten sich knapp 300 000 Men-schen; die Zugänge musstengeschlossen werden. Aufdem Hamburger Heiligen-geistfeld tummelten sich ge-schätzte 50 000 Schaulusti-ge. Auch vor den Großlein-wänden dieser Regiondrängten sich die Fußball-In-teressierten und feierten ei-ne heiße Nacht.

Seiten 3 und 9 bis 14

Von Michael Jonas

Deutscher Karneval in Rio1:0 gegen Argentinien – Joker Götze sorgt in der Verlängerung für den vierten Weltmeister-Titel

RIO DE JANEIRO. Deutsch-land ertrinkt im Fußball-Ju-bel. Zum vierten Mal hat dieNationalmannschaft die be-deutendste Trophäe desSports gewonnen und istnach 1954, 1974 und 1990zum vierten Mal Weltmeis-ter. Gefeierter Held war dereingewechselte StürmerMario Götze, der in der 113.Minute im Maracana-Stadi-on von Rio de Janeiro mit ei-nem spektakulären Tor den1:0-Sieg nach Verlängerungfestmachte.

Da ist der Pokal: Kapitän Philipp Lahm stemmt die WM-Trophäe nach dem 1:0-Sieg gegen Argentinien in die Höhe. Foto: Reuters

eltmeister! Zum ers-ten Mal nach 24 Jah-

ren! Deutschlands Fußball-nationalmannschaft hat ge-liefert und weite Teile derNation in einen Jubelrauschversetzt. Was am Abendmit den Hupkonzerten derAutokorsos begann, wirdsich bis zum Empfang derMannschaft am Dienstag inBerlin noch steigern.

Das mag als unzulässi-gen Ausnahmezustand be-klagen, wer will – gegen dieSogkraft eines Fußball-Großereignisses kommt ernicht an. Krieg in Israel?Krieg in der Ukraine? Spio-nage-Affäre? Spielte für vie-

Wle keine Rolle. Alle sprangenauf den fahrenden Zug: Po-litiker und Unternehmen,Zeitungen und Fernsehsen-der, Fußballfans und solche,die es im Alltag nicht sind.

Für die meisten ist derFußball dabei ein emotiona-ler Kick fern des rationalenAlltags, für andere Mittelzum Zweck: zur Werbung,zur Selbstdarstellung, zumGeldverdienen.

Doch das funktioniertnur, weil der Fußball aufderart unnachahmlicheWeise Emotionen weckt.Dieser Trend ist nicht neu,aber die Ausmaße wach-sen. Die Weltmeister 1974bekamen gar keinen Emp-fang – wer weiß das noch?

Der erste große Impuls kam1990, als nach dem Mauer-fall der Jubel über den WM-Triumph von Rom in dendeutschen Farben plötzlichsalonfähig wurde.

Das Sommermärchen2006 rückte das Gemein-schaftserlebnis in die Mitteder Gesellschaft, die denFußball braucht, um gele-gentlich mit sich selbst imReinen zu sein.

Allen, denen es schwer-fällt, sich dem Hype zu ent-ziehen, sei gesagt: Dasnächste Turnier beginnterst am 10. Juni 2016. Undes ist nur eine Europameis-terschaft.

KOMMENTAR

[email protected]

Emotionaler AusnahmezustandVon Harald Pistorius

Weltmeister! Was für einspannendes Finale: Wiedie Fans in unserer Regi-on mitgefiebert haben,zeigen zahlreiche Bilder-strecken von den PublicViewings auf noz.de, inder Smartphone-App undin der Sonderausgabe un-serer Tablet-App. Wie ha-ben Mario Götze und dasTeam um BundestrainerJoachim Löw den viertenWeltmeistertitel gefeiert?Alle Nachrichten aus Bra-silien sowie Reaktionenaus der Netzwelt undHintergründe lesen Sie inunserem WM-Paket aufwww.noz.de/wm und inder WM-Kick!-Ausgabe„Danke, Götze!“ auf demTablet.

WM auf noz.deund dem Tablet

WM 2014

steb OSNABRÜCK/TELGTE.Fast einen Doppelmarathonin Schrittgeschwindigkeithaben am zurückliegendenWochenende mehr als 10 000Menschen aus der Region zu-rückgelegt. Am Samstag er-reichte der kilometerlangeZug der Osnabrücker Wall-fahrt nach Telgte den ersten

Zielort im Münsterland. AmSonntag ging es zurück.

Die mittlerweile 162. Pil-gertour zur legendären mit-telalterlichen Marienfigur inTelgte startete in der Nachtzum Samstag. Um 3 Uhrmorgens machten sich dieersten rund 800 Menschenvom Osnabrücker Johannis-

friedhof auf den Weg. DieWallfahrtsstrecke verlief wieimmer auf der Bundesstraße51, die für die Gläubigen ab-schnittweise komplett ge-sperrt wurde. Nach den ers-ten zwei Anstiegen am Har-derberg und Herrenrest er-reichte der Wallfahrtszugdie Flachetappen. Seite 25

Tausende pilgern nach Telgtedpa BERLIN/WASHINGTON.Die Spionageaffäre entwi-ckelt sich immer mehr zu ei-ner der schwersten Krisenzwischen Deutschland undden USA nach dem ZweitenWeltkrieg.

Bundeskanzlerin AngelaMerkel (CDU) zweifelt amKooperationswillen der USA

und einem Stopp der Spiona-ge. Die Geheimdienstzusam-menarbeit will sie aus Sorgevor möglichen Terroraktenaber nicht infrage stellen.

Die US-Regierung zeigtesich verstimmt über die deut-schen Reaktionen auf die bei-den mutmaßlichen Spiona-gefälle. Dabei sollen die bis-

herigen Enthüllungen erstder Anfang sein.

Der US-Dienst CIA führtlaut „Bild am Sonntag“ mehrals ein Dutzend Regierungs-mitarbeiter in Deutschlandals Quellen. Im Visier seiendie Ministerien für Verteidi-gung, Wirtschaft, Inneresund Entwicklung. Seite 2

Spionage-Affäre zieht Kreise

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

Zeitungs- puzzle: Artikel und Fotos aus- schneiden und zusamen- setzen. Seiten- spiegel verwen-den.

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

5 Praktische Tipps und Übungen 5. Schülerartikel

h Artikelwettbewerb

Alle Artikel, die als Teil des KLASSE!-Projekts von Schülern und Reportern der Jugendredaktion geschrieben werden, nehmen am Wettbewerb teil.

Reporter-Werkstätten zu diesem Thema werden in diesem Schuljahr auch angeboten und werden Ihnen über die Zeitung und einen Newsletter bekannt gegeben. Reporterwerkstätten richten sich als zusätzliches Förder- und Forderangebot an besonders am journalistischen Schreiben interessierte Schüler. Innerhalb eines Tages sollen Themen von kleineren Schülergruppen festgelegt und recherchiert werden. Anschließend wird geschrieben. Wenn noch Zeit ist, wird aus den Beiträgen auch noch eine Sonderseite produziert.

Ferner bieten wir Mini-Reporterwerkstätten an. Hierbei besteht für einzelne Schüler die Chance, einen Experten zu interviewen und daraus einen Bericht oder ein Wortlautinterview zu produzieren. Auch diese Einzelbeiträge werden ver öffentlicht. Alle Autoren nehmen am KLASSE!-Artikelwettbewerb teil.

Die Teilnehmerzahl bei den Reporterwerkstätten ist begrenzt. Frühe Anmeldung erhöht die Chance auf freie Plätze.

Fragen und Anmeldung zur den Reporterwerkstätten an: Kathrin Pohlmann, Tel. 05 41/310-685 oder [email protected].

(siehe auch nächste Seite)

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

h Artikelwettbewerb (Fortsetzung)

Alle Beiträge zum Artikelwettbewerb werden von einer Jury nach fachlichen und journalistischen Aspekten bewertet. Die besten Beiträge werden wieder mit attraktiven Preisen gewürdigt. Für alle Beiträge gilt: Die Schüler sollen ihre neuen Kenntnisse über das Medium Zeitung nutzen und geeignete journalistische Dar stellungsformen einsetzen. In Absprache mit den Lokalredaktionen, in deren Bereich die Schule liegt, erscheinen diese Artikel in der Zeitung. Auf Wunsch kann die Redaktion die Klasse beraten; eine gute Gelegen-heit dazu besteht zum Beispiel, wenn ein Redakteur oder eine Redakteurin die Klasse besucht. Pro Klasse können mehrere Artikel veröffentlicht werden. Wenn sich die Klasse für ein Thema entschieden und die nötigen Informationen zusammengetragen hat, sollten die Schüler geeignete journalistische Darstellungsformen suchen.

- Lässt sich die Nachricht kommentieren/glossieren? - Kann ein Interview/eine Straßenumfrage ergänzende Informationen bringen? - Wie ist der Text mit Fotos, Grafiken oder einer Karikatur zu illustrieren?

Checkliste

h Was ist vor der Veröffentlichung zu beachten?

1. Kontakt mit der zuständigen Lokalredaktion aufnehmen (s. Liste der Ansprechpartner S. 7)

2. Alle Artikel müssen mit Vornamen und Namen des Autors (der Autoren), Klasse und Schule versehen werden.

3. Alle im Artikel vorkommenden Personen mit Vornamen, Nachnamen, Funktion, Position oder Amt angeben.

4. Der Text darf nicht länger als 100 Zeilen mit je 25 Zeichen sein.

5. Der Artikel soll möglichst per E-Mail an die Redaktion gesandt werden.

6. Fotos/Grafiken können ebenfalls per E-Mail übersandt werden. Fotoformat: jpg in hoher Auflösung (200 dpi), nicht gezippt. Farbfotos sind erwünscht.

7. Alle Fotos sollten mit einem Verzeichnis der Vor- und Zunamen aller abgebildeten Personen (von links) versehen werden.

5 Praktische Tipps und Übungen 5. Schülerartikel

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

h Im folgenden Zeitungszirkel finden Sie sechs Stationen Die Stationen sind als Arbeitsblätter für die Schüler konzipiert und müssen lediglich in der entsprechenden Menge kopiert werden. Die Stationen können sowohl einzeln, als auch als Block eingesetzt werden. Auch ein Einsatz als Lernzirkel ist gut möglich.

5 Praktische Tipps und Übungen 6. Zeitungszirkel

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

5 Praktische Tipps und Übungen 6. Zeitungszirkel Schülerbogen

Station 1

h Löse das Rätsel Löse mit Hilfe der Beschreibungen das Rätsel. Wenn du alle Lösungen richtig hast, erhältst du ein

Lösungswort. Viel Spaß!

1. Das Informationsangebot einer Zeitung ist möglichst … 2. Jemand, der auf Dauer die Zeitung bestellt, ist ein… 3. Zahl der verkauften Zeitungen 4. Einen Zeitungsbericht nennt man auch einen… 5. Wenn über etwas berichtet wird, nennt man dies eine… (= wichtigste journalistische Darstellungsform) 6. Wenn man etwas verkaufen will, gibt man in der Zeitung eine … auf 7. Name einer Boulevardzeitung 8. Redaktionsstandort im südlichen Emsland 9. Die Überschriften in der Zeitung nennt man auch… 10. Eine Falschmeldung in der Zeitung nennt man eine …

21 JBO E K T I V

NENNOBA T

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4 A R T I K E L

CAN5 H R I C H T

ZNA6 E I G E

DLIB7NIL8 G E N

LHCS9 A G Z E I L E N

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

21 JBO E K T I V

NENNOBA T

GALFUA3 E

4 A R T I K E L

CAN5 H R I C H T

ZNA6 E I G E

DLIB7NIL8 G E N

LHCS9 A G Z E I L E N

ETNE10

21

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Station 1h Löse das Rätsel (Lösungsseite)

1. 1. Das Informationsangebot einer Zeitung ist möglichst … 2. Jemand, der auf Dauer die Zeitung bestellt, ist ein… 3. Zahl der verkauften Zeitungen. 4. Einen Zeitungsbericht nennt man auch einen… 5. Wenn über etwas berichtet wird, nennt man dies eine… (= wichtigste journalistische Darstellungsform) 6. Wenn man etwas verkaufen will, gibt man in der Zeitung eine … auf 7. Name einer Boulevardzeitung 8. Redaktionsstandort im südlichen Emsland 9. Die Überschriften in der Zeitung nennt man auch… 10. Eine Falschmeldung in der Zeitung nennt man eine …

5 Praktische Tipps und Übungen 6. Zeitungszirkel Lehrerbogen

Station 2 Lösung: A3, B5, C10, D9, E7, F8, G6, H1, I2, J4

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Station 2

h Überschriften zuordnen Auf den Seiten 131 bis 133 findet ihr Artikel ohne Überschriften. Sie haben jeweils einen Kenn-

Buchstaben. Auf Seite 133 findet ihr Überschriften (Schlagzeilen), die jeweils eine Kenn-Nummer haben.

Aufgabe: Bringt Überschrift und Schlagzeilen zusammen und schreibt auf, welche Kenn-Nummer zu welchem Kenn-Buchstaben gehört (Beispiel: A2, B4, C1 usw.)

Hier die entsprechende Kenn-Nummer-Kombinationen eintragen:

Kenn-Buchstabe Kenn-Nummer

A

B

C

D

E

F

G

H

I

J

5 Praktische Tipps und Übungen 6. Zeitungszirkel Schülerbogen

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Artikel ohne Überschriften

5 Praktische Tipps und Übungen 6. Zeitungszirkel Schülerbogen

Bradenton (ap) – Eine Französin, die angeblich nichts von ihrer Schwangerschaft wusste, brachte während eines Urlaubs in Florida ein Mädchen zur Welt. Die einsetzenden Wehen hielt Sophie Proust zuerst für Bauchschmerzen, wie sie der Zeitung „Bradenton Herald“ gestand. Als ihr Bus im Südwesten Floridas anhielt, damit die Fahrgäste Fotos machen konnten, bat die 28-Jährige schließlich den Busfahrer um Hilfe. Ein Mitreisender holte per Notruf an einem öffentlichen Tele-fon Instruktionen für die Entbindung ein, die er einem anderen Fahrgast zurief, der sie wiederum an den Busfahrer weitergab. Bis der Krankenwagen eintraf, hatte bereits ein 2,6 Kilo schweres Mädchen das Licht der Welt erblickt.

Kopenhagen (Reuters) – Ein kleiner Kater hat in Dänemark 20 Minuten in einer laufenden Wasch-maschine überlebt. Frauchen Bianca Marten merkte erst nach Beginn des 70-Grad-Waschgangs, dass das Kätzchen in die Maschine gesprungen war, berichtete die Boulevardzeitung „B.T.“. „Er hat geschrien, aber ich konnte die Maschine nicht öffnen“, zitierte das Blatt Marten. Als sie den drei Monate alten Sylvester endlich herausgeholt habe, sei ihm schwindelig gewesen und er habe unter Sauerstoff-Mangel gelitten. Nach einer Behandlung beim Tierarzt habe sich das Katerchen zwar wieder erholt, aber offenbar nichts gelernt: Kaum zu Hause, sei er gleich wieder in die Waschmaschine gesprungen.

Istanbul (dpa) – Nachdem in den vergangenen Wochen in der Türkei immer wieder Berichte über Ufos aufgetaucht sind und Zeichnungen von Außerirdischen angefertigt wurden, wollen nun auch zwei Militär-Piloten eine fliegende Untertasse gesehen haben. Die Piloten einer T-37-Maschine gaben an, über der West-Türkei ein helles, fliegendes Objekt gesehen zu haben, das das Flugzeug rund eine halbe Stunde begleitet habe. „Ich vermute, das ist ein Ufo“, habe einer der Piloten gemeldet. Nun soll es sogar einen offiziellen Militär-Bericht geben, schrieb die Zeitung „Hürriyet“ am Mittwoch. Auch die NASA werde über den Vorfall informiert. Auf dem Radar sei das Ufo aller-dings nicht erfasst worden.

Friedrichshafen (ap) – Rund zehn Millionen Deutsche wandern häufig – im Schnitt etwa 340 Kilo-meter im Jahr. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Forschungsgruppe Wandern an der Universität Marburg, die am Mittwoch bei der Europäischen Outdoor-Fachmesse in Fried-richshafen vorgestellt wurde. Zudem gehen 20 Millionen Wanderfreunde gelegentlich auf Trek-kingtour. Der Profilstudie unter 1300 Studierenden an elf deutschen Universitäten zufolge ma-chen sich viele Studenten mit steigendem Alter gerne auf die Socken. Wandern liege mit Rad fa-hren bei den 30-Jährigen nahezu gleichauf und rangiere mit Abstand vor Skifahren, Mountain-biken, Klettern oder Reiten.

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Artikel ohne Überschriften

5 Praktische Tipps und Übungen 6. Zeitungszirkel Schülerbogen

Vorarlberg (dpa) – Für den Verlust ihres Pudels sprach ein österreichisches Gericht einer Frau Schmerzensgeld in Höhe von umgerechnet 10 000 Mark zu. Der Hund war im Bundesland Vorarlberg von einem Auto überfahren worden. Vor Gericht konnte die Frau nach einem Bericht der „Kronen Zeitung“ belegen, dass sie seit dem Tod des Pudels unter psychischen Störungen leidet.

Tirol (ap) – Einen Zehn-Meter-Sturz in eine Gletscherspalte hat ein 19-Jähriger in Österreich unverletzt überstanden. Schnee habe den Aufprall gedämpft, teilte die Tiroler Polizei mit. Durch den Unfall auf dem Hintertuxer Gletscher ließ sich der junge Deutsche den Spaß im Schnee nicht verderben: Nach seiner Rettung fuhr er auf Skiern wieder ins Tal hinunter.

Bihar (ap) – Als Nachtisch gab es bei einem Gangster-Treffen in Indien für mindestens 20 Män-ner den Tod: Bandenchef Shahendra Sharma ließ im östlichen Bundesstaat Bihar den Leuten seines Rivalen Kundan Yadav vergifteten Milchreis servieren. Das ermittelten die Behörden. Getarnt hatte er das Abendessen als Versöhnungs-Mahl der beiden Gangs.

Rio de Janeiro (ap) – Pelé, brasilianische Fußball-Legende, hält sich für bekannter als Jesus Christus. Bei der Vorstellung eines Werbevertrags in Rio de Janeiro merkte ein Journalist an, Pelé und Coca-Cola seien nach Jesus Christus die bedeutendsten Namen der Geschichte. Da-raufhin antwortete der Fußballer, von diesen Dreien sei wohl er am bekanntesten. Schließlich habe ihn bei einer Japan-Reise jeder gekannt. „Aber da dort die meisten Einwohner Buddhisten waren, hatten nicht alle von Jesus Christus gehört“, begründete Pelé.

Osnabrück (d.) – Ein Radfahrer ist am Mittwoch gegen 1.50 Uhr in der Sandstraße aufgefallen: Er fuhr in Schlangenlinien. Bei der Kontrolle stellten Polizeibeamte Alkoholgeruch fest. Ein Alko-test bei dem 34-jährigen Osnabrücker zeigte ein Ergebnis von 2,06 Promille. Den Mann erwartet nun eine Anzeige wegen Trunkenheit im Straßenverkehr. Außerdem muss er mit dem Entzug seiner Fahrerlaubnis rechnen.

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Artikel ohne Überschriften

5 Praktische Tipps und Übungen 6. Zeitungszirkel Schülerbogen

Belm (dm) – Unbekannte haben am Montag kurz vor 23 Uhr versucht, in einen Elektro-markt in Belm einzubrechen. Es blieb allerdings beim Versuch, meldet die Polizei. Die Täter warfen mit einem Stein eine Fensterscheibe an der Rückseite des Gebäudes ein. Beim Einsteigen lösten sie Alarm aus. Daraufhin flohen sie. Der Hausmeister, der im gleichen Gebäude wohnt, rief die Polizei zu Hilfe. Nach bisherigem Kenntnisstand wurde nichts gestohlen. Der angerichtete Schaden beläuft sich auf rund 1 000 Euro. Wer im Bereich der Bremer Straße etwas Verdächtiges bemerkt hat, wird gebeten, sich mit der Kriminalpolizei Osnabrück unter der Telefonnummer 05 41/327-99 79 in Verbin-dung zu setzen.

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1 Bekannter als Jesus Christus

2 Radler bringt es auf zwei Promille

3 Busfahrer als Hebamme

4 Versuchter Einbruch in Elektromarkt

5 Ein tierischer Dummkopf

6 Tödliche Mahlzeit

7 Schmerzensgeld für toten Pudel

8 Zehn-Meter-Sturz überlebt

9 Das Wandern ist der Jungen Lust

10 Begegnung mit der dritten Art?

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D A S M E D I E N P R O J E K T F Ü R D I E K L A S S E N 8 U N D 9Klasse!

Station 3

h Artikel schreiben Hier brauchst du deine Fantasie! Du findest hier zehn Schlagzeilen. Suche dir eine dieser Über-

schriften aus, zu der dir spontan einfällt, was sich dahinter verbergen könnte.

Schreibe einen kurzen Artikel, der zu dieser Überschrift passt.

Der Inhalt steht dir frei, du solltest dich beim Aufbau des Artikels aber an den Nachrichtenstil halten:

– Wer macht etwas? – Was ist passiert? – Wann? – Wo? – Wie? – Warum? – Welche Quelle hat dies der Zeitung mitgeteilt?

Suche dir eine der folgenden Überschriften aus

h Erneut Unfälle in Auto-Tunnel h Schüler fordern: Mehr Ferien h Boris Becker schon wieder Vater geworden h Ein Lob für den Verlierer h Den Füchsen geht es an den Kragen h Trickbetrüger bestiehlt Greisin h Was nichts kostet, taugt nichts h Handy-Verlust kann teuer werden h Aufregende Jagd nach einem Schatz im Meer h Schläger prellt Taxifahrer um sein Geld

5 Praktische Tipps und Übungen 6. Zeitungszirkel Schülerbogen

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Station 4

5 Praktische Tipps und Übungen 6. Zeitungszirkel Schülerbogen

h Das folgende Arbeitsblatt kannst du mit der heutigen Tageszeitung lösen.

1. Wie wird das Wetter morgen? Schaue nach, wie die Prognose ist und trage hier die Werte ein.

Tag ___________________________________ Nacht ___________________________________

2. Welche Sendung oder welcher Film werden heute Abend um 20.15 Uhr in der ARD gesendet?

________________________________________________________________________________________________________________________________________________

3. Nenne zwei Filme, die heute in mehreren Kinos der Region laufen.

________________________________________________________________________________________________________________________________________________

4. Wie lautet die Überschrift des heutigen Aufmachers auf der Titelseite?

________________________________________________________________________________________________________________________________________________

5. Wie heißt der Autor des heutigen Kommentars auf der Titelseite?

________________________________________________________________________________________________________________________________________________

6. Zu welchem Thema hat dieser Autor etwas geschrieben?

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7. Du möchtest heute um 13 Uhr möglichst günstig aus dem Festnetz ein Handy anrufen, wie heißt der günstigste Anbieter?

________________________________________________________________________________________________________________________________________________

8. Mit welchem Thema beschäftigt sich heute der Kultur-Kommentar?

________________________________________________________________________________________________________________________________________________

9. Mit welchem Thema beschäftigt sich heute die Rubrik „Auch das noch“?

________________________________________________________________________________________________________________________________________________

10. Wie viele Artikel, Bilder und Grafiken finden sich heute auf der ersten Lokalseite?

Artikel ___________________________________ Fotos ___________________________________ Grafiken ___________________________________

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Station 5

5 Praktische Tipps und Übungen 6. Zeitungszirkel Schülerbogen

h Das folgende Arbeitsblatt kannst du mit der heutigen Tageszeitung lösen.

1. Die Zeitung besteht aus vier so genannten Büchern:

1. Mantel 2. Regionales/Sport 3. Lokales 4. Unterhaltung/Kultur

In welchem dieser Bücher findest du täglich die Seite Weltspiegel?

________________________________________________________________________________________________________________________________________________

2. Täglich findest du in der Zeitung die Erzählnachricht für Kinder „Na klar!”. Mit welchem Thema beschäftigt sich heute diese Kolumne?

________________________________________________________________________________________________________________________________________________

3. Wie heißt heute der Kommentator auf der Wirtschaftsseite?

________________________________________________________________________________________________________________________________________________

4. In der Zeitung erscheinen täglich Kleinanzeigen. Trage hier drei Kleinanzeigen-Rubriken der heutigen Ausgabe ein:

___________________________________ ___________________________________ ___________________________________

5. Wie heißt die Internet-Adresse der Neuen OZ bzw. deiner Lokalausgabe?

________________________________________________________________________________________________________________________________________________

6. Eine Tageszeitung erscheint an allen Werktagen im Jahr, also rund 300-mal im Jahr. Auf welcher Seite kann man sehen, die wievielte Ausgabe des Jahres man vor sich hat? Suche diese Zahl und trage hier die Nummer der heutigen Ausgabe ein:

Seite ___________________________________Nr. ___________________________________

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Station 6h Artikel erforschen

5 Praktische Tipps und Übungen 6. Zeitungszirkel Schülerbogen

1. In welchem Land heiratete eine Frau eine Schlange?

Pakistan (O) Indien (P) Bangladesh (Q)

2. Womit lockt die Braut die Schlange aus ihrem Versteck?

Milch (A) Cola (B) Blut ( C)

3. Wer vollzog die Hochzeitszeremonie?

Hindu-Priester (U) Dalai Lama (S) Dorfpfarrer (A)

4. Welche anderen Tiere wurden in Indien erst kürzlich mit Menschen verheiratet?

Elefanten (C ) Hunde (S) Kühe (U)

5. Worin wird die Schlangebraut künftig wohnen?

Schloss (A) Hütte (E) Wohnmobil (G)

Lösungswort: 1 2 3 4 5

Jede richtige Antwort hat einen Lösungsbuch-staben. Trage diesen Buchstaben unten ein und suche das Lösungswort. Die richtige Ant-wort findest du im Zeitungstext.

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h Artikel erforschen

5 Praktische Tipps und Übungen 6. Zeitungszirkel Schülerbogen

1. Volker Schlotmann ist für

Führerschein mit 19 (B) mehr Fahrstunden (K) begleitetes Fahren ab 16 (E)

2. Was soll die neue Regelung bewirken?

mehr junge Fahrer (M) weniger Unfälle (N) mehr Verkehr (O)

3. Wer hat das Modellprojekt durchgeführt?

das Land Mecklenburg-Vorpommern (T) Bundeskanzlerin Merkel (D) das Land Niedersachsen (I)

4. Der Verkehrsminister Mecklenburg- Vorpommerns heißt

Erwin Sellering (H) Peter Ramsauer (T) Volker Schlotmann (E)

Lösungswort: 1 2 3 4

Jede richtige Antwort hat einen Lösungsbuchstaben. Trage diesen Buchstaben unten ein und suche das Lösungs-wort. Die richtige Antwort findest du im Zeitungstext.

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Klasse!

Wir bitten dich um einige Angaben zu deiner Person

h männlich weiblich

h Ich besuche die Klassenstufe ____ einer Gesamtschule eines Gymnasiums einer Hauptschule einer Realschule einer Förderschule einer sonstigen Schule oder Einrichtung

h Kanntest du die Neue OZ oder eine ihrer Lokalausgaben schon vor dem KLASSE!-Projekt?

h Was hat dir an der Zeitung gefallen? (Note 1 – 6)

Politik

Einblicke

Nachrichten

Nordwest

Wirtschaft

Weltspiegel

Sport

Lokales

Kultur

Kultur regional

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Dialog

Osnabrücker Land/Kreis Emsland

Gut zu wissen

reise-welt

kfz-welt.de

job-welt.de

Anzeigen

Familienanzeigen

Kleinanzeigen

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h Welche Themen vermisst du in der Zeitung, wovon möchtest du mehr lesen?

h Welches Medium ist für dich am wichtigsten?

- Das Fernsehen liegt für mich auf Platz _____ - Das Internet liegt für mich auf Platz _____ - Das Radio liegt für mich auf Platz _____ - Die Zeitung liegt für mich auf Platz _____

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Klasse!

hSchülerzahl: ______männlich ______ weiblich

hKlassenstufe: ______

h Was hat das Projekt Ihren Schülern gebracht?

h Wie beurteilen Sie die Unterrichtsmaterialien?

h Wie hat Ihnen die Zeitungsbesichtigung gefallen?

h Wie beurteilen Sie die Betreuung durch die Redaktion?

h Wie gut hat die Zeitungslieferung funktioniert ?

h Wie beurteilen Sie den KLASSE!-Newsletter?

h Wie beurteilen Sie das KLASSE!-Projekt insgesamt?

h Wie könnte KLASSE! verbessert werden?

h Würden Sie noch einmal an KLASSE! teilnehmen?

h Würden Sie KLASSE! einem Kollegen empfehlen?

2013/2014

Note

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Abschluss-Fragebogen für Lehrer

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