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EHRENAMTLICH AKTIV AM KLINIKUM Grüne Damen und andere nehmen sich Zeit MIT VIELFäLTIGEN METHODEN GEGEN KREBS Das Prostatakrebszentrum Pro DO NEU HöREN MIT DEM IMPLANTAT Die Therapie mit Cochlea-Hörsystemen Das Gesundheitsmagazin für Dortmunder Bürger Januar 2011

Klinikum DO Januar 2011

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Patientenmagazin des Klinikum Dortmund

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Page 1: Klinikum DO Januar 2011

EhrEnamtlich aktiv am klinikumGrüne Damen und andere nehmen sich Zeit

mit viElfältigEn mEthodEn gEgEn krEbsDas Prostatakrebszentrum Pro DO

nEu hörEn mit dEm implantatDie Therapie mit Cochlea-Hörsystemen

Das Gesundheitsmagazin für Dortmunder Bürger Januar 2011

Page 2: Klinikum DO Januar 2011

Läuft prima: Die riesige Baustelle des Zentralen OP- und

Funk tionsgebäudes am Klinikum Mitte liegt voll im Zeitplan.16

Haben Sie schon gehört? Am Klinikum werden CI, moderne

Hörsysteme implantiert – nicht nur bei Kindern.12

PD Dr. Mark Hartel ist neuer Leiter der Chirurgischen Klinik.

Er bringt besondere Qualifikationen in der Bauchchirurgie mit.08

Liebe Leserin, Lieber Leser, in dieser Ausgabe möchten wir Ihnen eins unserer medizini-

schen Zentren vorstellen. In der Medizin gibt es ein riesiges

spezialisiertes Wissen in zahllosen separaten Bereichen. An

den Zentren, von denen wir bereits elf betreiben, wird dieses

Wissen über die Behandlung einer komplizierten Erkrankung

gebündelt und somit optimal nutzbar. Am Prostata krebs-

zentrum Pro DO arbeiten Urologen mit Radiologen, Labora-

toriumsmedizinern, Strahlentherapeuten und vielen anderen

Experten zusammen, um eine der häufigsten Krebsarten auf

effektive Art zu bannen – und das zuweilen sogar mit Roboter-

Unterstützung (Seite 20).

Auch in der Pflege gibt es wichtige Innovationen. Am Klinikum

arbeiten seit einiger Zeit die Pflegeexperten. Sie haben sich in

einem Teilbereich der Krankenpflege intensiv weitergebildet

und beraten hierzu ihre Kollegen am ganzen Haus (Seite 6).

Etwa eins von 1.000 Kindern wird mit einem schweren Hör-

defekt geboren. Früher war diesen Menschen der Zugang zur

hörenden Gesellschaft stark erschwert. Heute kann man –

auch bei älteren Menschen – in vielen Fällen mit einem Coch-

lea-Implantat helfen. Diese Operation und die dazugehörige

aufwendige Rehabi litation sind durch den großen Einsatz

zweier Mediziner jetzt auch an unserer HNO-Klinik möglich.

Wir möchten Ihnen diese umfassende Therapie vorstellen –

und die Menschen, die damit arbeiten (Seite 12).

Gefällt Ihnen unser Magazin, haben Sie Kritik?

Schreiben Sie uns:

Klinikum Dortmund gGmbH

Unternehmenskommunikation

Beurhausstraße 40

44137 Dortmund

oder [email protected]

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen

und gute Gesundheit!

Mechthild Greive

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Page 3: Klinikum DO Januar 2011

Kennen Sie Alex? Das kleine Nashorn ist unser neues

Maskottchen für die Kinderklinik.24

Aufwendig, aber höchst präzise: Mit dem Da Vinci-Opera-

tionsassistenten wird die Prostata sorgsam behandelt.20

Yoga ist ein toller Weg zu Entspannung und neuer Kraft –

wir machen Sie neugierig auf altindische Weisheit.32

||| neues aus dem Klinikum 04

||| innovativer beruf Pflegeexperte 06

Wissen auf dem neuesten Stand

||| neuer Leiter der Chirurgie 08

Privatdozent Dr. Mark Hartel stellt sich vor

||| Grüne Damen und ihre Kolleginnen 10

Ehrenamtliche Helferinnen schenken Patienten

einen Teil ihrer Zeit

||| Cochlea-implantate helfen hören 12

Jetzt kann auch in Dortmund die Technik

genutzt werden

Annette Rösner hat sich entschieden:

Mit 70 lernt sie neu hören 14

||| besuch auf der Megabaustelle 16

Das neue ZOPF liegt voll im Zeitplan

||| Trendsport in Dortmund 18

Das Allround-Sportgerät Einrad

||| Gegen den Prostatakrebs 20

Operieren mit Da Vinci – Präzision

zur Entfernung der kranken Drüse

Zusammenarbeit ist das A und O 23

Vereinte Kompetenz am Zentrum

||| Alex wohnt am Klinikum 24

Abenteuer eines kleinen Nashorns

||| Was Chefärzte gerne schmöckern 26

Lesen Sie doch mal, was Ihr Arzt liest

||| es ist noch suppe da! 28

Appetit auf deftige Eintöpfe, die sogar

die Gesundheit fördern

||| Dagegen ist ein Kraut gewachsen 30

Mit Kräutertee gegen Erkältung

||| entspannung für zwischendurch 32

Wir machen Ihnen Lust auf Yoga

||| Kultur erleben in Dortmund 34

Highlights für den Jahresanfang

iMPressuMHerausgeber: Klinikum Dortmund gGmbH, www.klinikumdo.de

Redaktion: Jörg Kühn (verantwortlich), Unternehmens kommunikation

Klinikum DO, und wppt

Gestaltung und Produktion: wppt:kommunikation gmbh, Wuppertal

Texte: Dörthe Bremer, wppt, und Jörg Kühn, Klinikum DO

Fotos: Süleyman Kayaalp, wppt

Auflage: 46.000

KLINIKUM Do 043 INhaLt

Page 4: Klinikum DO Januar 2011

hohEr bEsuch lässt kindEraugEn lEuchtEn

onlinE-frEudEn für krankE kindEr

Manchmal macht es richtig Spaß, im Kranken­

haus zu sein – vor allem, wenn man dort Besuch

vom BVB bekommt! Wie jedes Jahr vor Weih nach­

ten rückte die gesamte Mannschaft mit Trainer

Jürgen Klopp in der Kinderklinik an, um den

Kinder sind heute eben „im Netz“ – es ist ihnen

wichtig, mit ihren Freunden zu chatten oder die

neuesten Videos zu sehen. Wer längere Zeit krank

in der Kinderklinik liegt, musste auf diese Ablen­

kung bisher verzichten. Um das zu ändern, hat

das Unternehmen Krebs Consulting & IT­Services

der kinderonkologischen Station die Anschlüsse

und die umfassende technische Ausrüstung

gespendet, die nötig sind, um über ein WLAN zu

surfen. Dazu gehören auch umfangreiche

Jugend­ und Datenschutzmaßnahmen und ein

Ticketsystem. Drei Laptops hat die Klinik selbst

angeschafft, es können jetzt aber auch private

Geräte mitgebracht werden. Nach der Installa­

tion sorgt Krebs Consulting weiterhin für den

kleinen Patienten ein wenig Abwechslung zu

bescheren – und natürlich auch einige ganz beson­

ders heiß ersehnte Präsente aus dem Fanshop.

Diverse schwarz­gelbe Schals, Wollmützen und

Nikoläuse wechselten den Besitzer, ebenso wie

technischen Support. Wichtig ist bei dem Pro jekt

im Wert von etwa 10.000 Euro die Beach tung

der technischen Anforderungen eines Kran ken­

hauses. Nun steht dem Chatten oder Skypen (Bild­

telefon im Internet) nichts mehr im Wege. Hierbei

geht es aber nicht nur um den Spaßfaktor: Derzeit

ent wickelt die Firma eine Videokonferenz lösung,

durch die die kleinen Krebspatienten, die teilweise

wochen lang isoliert leben müssen, mit ihren Schul­

klassen in Kontakt treten können. „Das hat erheb­

lichen Ein fluss auf die innere Einstellung und die

Lebens freu de der Kinder– und fördert damit auch

die Hei lung“, ist Klinikleiter Dr. Dominik Schneider

sicher. „Vielleicht können sie so eines Tages sogar

am Unterricht teilhaben.“

Autogramme der Fußballhelden. Heiß ersehnt

wurde dieser Besuch, ihre persönliche Begegnung

mit den Stars haben die Kinder strahlend genossen.

Sicherlich für jeden eine große Motivation auf dem

Weg zum Gesundwerden.

Foto

: Oliv

er S

char

per

vorbildlichE rEaktion

Dieses Verhalten war einfach preiswürdig: Als

am 18. November zwei Pflegekräfte der Kinder­

klinik in der Küche der Station K7 Rauch bemerk­

ten und feststellten, dass eine Spülmaschine in

Brand geraten war, verhielten sie sich derartig

besonnen, dass sogar die Feuer wehr staunte:

Sie schlossen sofort die Tür und isolierten die

Ritzen so gut mit feuchten Tüchern, dass dem

Feuer die Luft genommen wurde. Danach brach­

ten sie 23 Kinder, zehn Mütter und zwei Pflege­

kräfte hinter Brand schutz türen in Sicherheit.

Niemand musste das Gebäude verlassen. Die

Feuerwehr drang daraufhin durch das Außen­

fenster ein und löschte den kleinen Brand pro­

blemlos. Klinik chefin Mechthild Greive und

Klinikdirektor Prof. Dr. Dominik Schneider über­

gaben zum Dank für dieses bedachte und ver­

antwortungsbewusste Handeln Bärbel Schneider

und Elke Janzik­Badros einen Blumenstrauß.

4

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Seit 2004 betreut die Psychologin Dr. Nina Gawehn

im Sozialpädiatrischen Zentrum der Kinderklinik

vor allem Kinder mit Entwicklungsstörungen,

ADHS und Kinder nach Früh­ und Risikogeburten.

Zu diesem Thema promovierte sie im Rahmen

eines gemeinsamen Forschungsprojektes der

Klinik für Kinder­ und Jugendmedizin und des

Lehrstuhls für Entwicklungspsychologie der

Ruhr­Universität Bochum. In ihrer Dissertation

ging sie der Frage nach, ob und wie stark Kinder

nach Frühgeburten unter Folgeerkrankungen

leiden. Als Ergebnis der Studie, die inzwischen in

Potsdam mit dem Stefan­Engels­Wissen schafts­

preis der Deutschen Gesellschaft für Sozial pädia­

trie und Jugendmedizin ausgezeichnet wurde,

kommt Dr. Gawehn zu dem Schluss, dass es bei

„Frühchen“ überdurchschnittlich häufig zu

Aufmerksamkeits problemen kommt. Dazu stellt

sie zahlreiche Mög lichkeiten der gezielten Früh­

förderung vor und empfiehlt differenzierte Nach­

untersuchungen für alle zu früh geborenen

Kinder. Eine umfassende Beratung hierzu bieten

WElchE folgEn hat diE frühgEburt?

KurzmEldungEn

VIDEO-PODCASTS RuND uM DIE GEBuRTDas Klinikum bietet auf seiner Website unter

www.klinikumdo.de seit einiger Zeit auch kurze

Filme zum Anklicken an, die unseren Patienten

Einblicke in die Welt der Medizin und in den

Klinikalltag geben. Hier können Sie derzeit die

Vorbereitungen auf die Geburt eines Kindes ver­

folgen, die erste Zeit mit dem Baby zu Hause und

wir zeigen Ihnen die umfassende Ver sor gung

von Frühgeborenen in unserer Kinderklinik. Die

Filme bieten auch eine Möglichkeit, behandelnde

Ärzte wie den Leiter der Kinderklinik Prof. Dr.

Dominik Schneider kennenzulernen. Die Pod casts

können online angeschaut, heruntergeladen

oder auch abonniert werden.

ERSTE KüNSTLICHE SPEISERöHREEine medizinische Sensation ist dem Team der

Gastroenterologie am Klinikzentrum Mitte gelun­

gen: die Verpflanzung einer Speiseröhren­Pro­

these aus Kunststoff. Der 59­jährige Patient, der

infolge einer Krebserkrankung nur noch künst­

lich ernährt werden konnte und mit einem Luft­

röhrenschnitt leben musste, kann heute wieder

essen und trinken. Das Verfahren gilt als revolu­

tionär, bei den Materialien wurden erfolgreich

neue Wege beschritten. Dr. Martin Fähndrich und

Prof. Michael Heike vom Darmzentrum stellten

diesen Erfolg ebenso wie ihre endoskopischen

Darmkrebsoperationen, über die wir Sie in der

letzten Ausgabe dieses Magazins ausführlich

informiert haben, bei Fachkongressen einem

großen Kreis von interessierten Fach kollegen vor.

uMBAu DER KLINIKuM-KITA GESTARTET50 Plätze für Kinder von Mitarbeitern, 20 Plätze

für den Stadtteil – die neue Kindertagesstätte des

Klinikums wird vom städtischen Eigen be trieb

FABIDO betrieben und wird auch dem Mangel an

Betreuungsplätzen in Dortmund entgegenwirken.

Aufgrund sanierungstechnischer Probleme hat

sich der Umbau zwar etwas verzögert, aber nun

sind die Arbeiten in dem ehemaligen Wohnheim

an der Humboldtstraße in vollem Gange. Die Ein­

richtung, die jungen Mitarbeitern des Klini kums

eine qualitativ hochwertige Betreuung ihres

Nachwuchses in unmittelbarer Nähe zum Arbeits­

platz und zu flexiblen Zeiten ermöglichen wird,

soll im Herbst 2011 eröffnen.

NachrIchteN

Für jede Altersgruppe, aber natürlich besonders

für behinderte und ältere Menschen ist die eigene

Wohnung der Lebensmittelpunkt und sollte

daher so einfach wie möglich zu benutzen sein.

Stolperstufen wie etwa die Türschwelle zum

Balkon, der Rand der Duschtasse oder zu schmale

Türen stören unnötig und mindern dadurch den

Wohnwert. Praktisch und im Bedarfsfall geradezu

unbezahlbar sind dagegen unterfahrbare Wasch­

tische und Küchenarbeitsflächen, barriere freie

Eingänge, Aufzüge oder bodengleiche Duschen.

Wer seine Wohnung oder sein Haus umbauen

oder sanieren will, sollte sich vorher genau über­

legen, wo er im gleichen Zug Barrieren abbauen

oder vermeiden könnte. Denn solche Maß nah men

werden gefördert: Die NRW­Bank vergibt zins­

güns tige Darlehen für die nachhaltige Redu zie­

rung von Barrieren im Wohnungsbestand. Der

Clou: Es wird nicht nur die einzelne Tür oder

Duschtasse, sondern die ganze Maßnahme unter­

stützt. So kann man sich etwa die gesamte Bad­

sanierung oder den Anbau des kompletten

Dr. Gawehn und das Team des SPZ am Klinikum

allen betroffenen Eltern an. Informationen finden

Sie auch im Internet unter www.klinikumdo.de oder

telefonisch unter 0231 953­20960 oder ­20961.

Balkons fördern lassen, wenn dieser dann schwel­

lenfrei betretbar ist. Das zinsgünstige Darlehen

beträgt bis zu 50 Prozent der Bausumme, maximal

15.000 Euro pro Wohnung. Auch Zuschüsse sind

möglich. Alle Informationen erhalten Sie beim

Stadtamt für Wohnungswesen der Stadt Dortmund,

Südwall 2–4.

stufEnlos lEbEn – gut für jEdEs altEr

Dr. Nina Gawehn wurde für ihre Arbeit über

die Förderung von „Frühchen“ ausgezeichnet.

Hindernisfreier Durchgang vom Balkon in den

Wohnbereich.

Foto

: Nic

ole

Hop

pe

Einfach allen Kindern vom Anfang ihres Lebens

an einen guten Start zu ermöglichen, auch wenn

die Familie sozial oder durch Sucht belastet ist –

das ist das Ziel des Präventionskonzepts „Start

mit Stolpern“. Das engagierte Team ist nun auf

der Station K4 der Kinderklinik zu finden, wo es

„start mit stolpErn“ in nEuEn räumEn

größere und freundlichere Räume zur Verfügung

hat. Zudem konnten die Mitarbeiter im Rahmen der

Einweihungsfeier eine Spende von 10.000 Euro aus

der Irmtraut­Pape­Stiftung entgegennehmen, die

verschiedene Hilfsangebote für notleidende und

kranke Kinder fördert.

KLINIKUM Do 045

Page 6: Klinikum DO Januar 2011

macht ihnen Mut. Einer ihrer Patienten

lebt bereits seit zehn Jahren mit seiner

Sonde und kommt gut damit zurecht –

sicherlich auch ein Erfolg der professio-

nellen Beratung.

Stefan Heckner ist einer von sechs Pflege-

experten für das Schmerzmanagement,

auch Pain Nurses genannt. Der Fachkran-

kenpfleger für Intensivpflege und Anäs-

thesie hat sich auf diesem Gebiet weiter-

gebildet und wird ab dem nächsten Jahr

sein Wissen auch an der Akademie DO, der

hauseigenen Fortbildungsinstitution des

Klinikums, weitergeben. Er berät die Patien-

ten und das Team bei der medikamentösen

und nichtmedikamentösen Schmerzthera-

pie innerhalb der ärztlich festgelegten

Rah mentherapie. Für ihn ist Schmerz etwas

sehr Persönliches. Deshalb werden heute

häufig Schmerzmittel-Pumpen eingesetzt,

mit denen die verordnete Menge vom

Patienten selbst abgerufen werden kann.

Eine gute Schmerztherapie begünstigt die

Heilung, weil der Patient ohne Schmerzen

schneller aktiv wird. Gefahren wie etwa

eine Lungenentzündung nach großen

Bauch operationen werden vermieden,

wenn der Patient schneller wieder tief

durchatmet. Viele der heutigen Mittel sind

sehr gut verträglich. Wichtig ist, dass das

Gehirn einen Schmerz nicht „lernt“, sonst

kann er chronisch werden.

Jürgen Wimmer ist einer von drei Wund-

managern am Klinikum. (Seine beiden

Kollegen haben wir Ihnen schon einmal in

Heft 01 vorgestellt.) Abwechselnd arbeitet

er mit seinen Kollegen auch am Klinikzen-

trum Nord. Hier werden seit Jahren chro-

nische Wunden behandelt, die als Folge

eines Diabetes mellitus oder einer Gefäß-

erkrankung entstehen. Dank des profes-

sionellen Wundmanagements bietet das

Klinikum heute ein umfassendes Konzept:

BERATEN AM GANZEN KLINIKUM: DIE PFLEGExPERTEN

Wissen MAChT Die runDeIn der Krankenpflege wie auch in der Medizin verfügen alle über ein breites Erfahrungsspektrum, das jeden Tag zum Einsatz kommt. Doch was ist mit pflegerischen Aspekten, die nicht alltäglich sind? Dafür gibt es jetzt speziell ausgebildete Pflegende, die am gesamten Klinikum aktiv sind: die Pflegeexperten. Wir stellen sie Ihnen vor.

Susanne Swierkot ist Expertin im Ernäh-

rungsteam. Sie und ihre zwei Kolleginnen

sind für alle Patienten zuständig, die dau-

erhaft mit einer Sonde künstlich ernährt

werden. Sie stellt zunächst den Ernäh-

rungszustand fest – denn auch schwer-

gewichtige Patienten sind oft nicht gut

ernährt. Patienten, die Schluckbeschwer-

den aufgrund verschiedener Halserkran-

kungen haben, sind häufig unterernährt

und erst die Anlage einer Sonde kann das

Gewicht erhöhen und so zur Sicherung der

Gesundheit beitragen. Leider gibt es hier

große Ängste, obwohl das Leben mit der

Sonde größtenteils normal sein kann: man

geht schwimmen, duschen, macht Urlaub.

Alles ist möglich, wenn der Zugang gut

versorgt wird. Hier schult Frau Swierkot

die Patienten und ihre Angehörigen und

Susanne Swierkot kümmert sich um alle

Patienten mit Ernährungssonden.

Stefan Heckner kennt alle modernen

Methoden der Schmerztherapie.

» Ernährung und Wundheilung gehören zusammen.

Ohne genug Eiweiß können Wunden nicht heilen.«

Susanne Swierkot, Pflegeexpertin für künstliche Ernährung

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Page 7: Klinikum DO Januar 2011

Beratung von Menschen mit chronischen

Wunden zu Wundheilung, Wundursachen

und vorbeugenden Maßnahmen. Ein eige-

nes Praxishandbuch schult die Pflegenden

bei der Anwendung der richtigen Wund-

auflage, je nach Heilungsstadium. Jede

kritische Wunde wird mit Fotos dokumen-

tiert, die allen Ärzten und anderen Fach-

experten über die elektronische Patien-

tenakte zur Verfügung stehen. So kann

die Entwicklung beobachtet werden, ohne

die Wunde unnötig abdecken zu müssen.

Obendrein wurde in den letzten fünf Jah-

ren durch Wundschulungen und Arbeits-

gruppentreffen ein Netzwerk mit Pflege-

diensten in Dortmund geschaffen, die

selbst Wundexperten beschäftigen, um die

Fortführung der Therapie zu Hause zu

gewährleisten.

exPerTen in Der PfLeGe – KonzePT unD uMseTzunG

Andrea Besendorfer ist Pflegewissen-

schaftlerin und leitet die neuen Pflegeex-

perten-Teams. Sie erläutert das Konzept,

das dahintersteckt.

Frau Besendorfer, wie wird man

Pflege experte und welche aufgaben

gehören dazu?

Die Pflegeexperten sind erfahrene Pfle-

gende, die sich mit einer besonderen

Weiterbildung auf einen Teilbereich der

Pflege konzentrieren, an dem sie selbst

ein besonderes fachliches Interesse haben.

Die Weiterbildung bringt ihnen das absolut

neueste Wissen in dem Bereich nahe. So

sind sie kompetente Ansprechpartner für

die Ärzte und Pflegenden – sie werden

systematisch in die Versorgung der Patien-

ten einbezogen.

Welche Fälle sind das zum Beispiel?

Etwa wenn ein Patient mit mehreren

schlecht heilenden Wunden zu uns kommt

oder wenn für einen Patienten eine künst-

liche Ernährung notwendig wird. Jeder

Patient hat nach einer Operation Schmer-

zen, aber bei bestimmten Eingriffen ist mit

besonders schweren Schmerzen zu rech-

nen. In solchen Fällen kommen jeweils die

entsprechenden Pflegeexperten ins Spiel.

Sie dokumentieren den Fall, planen

gemeinsam mit den Ärzten und Pflegen-

den die optimale Therapie für diesen

Patienten oder schlagen Änderungen einer

Therapie vor, falls der Erfolg auf sich war ten

lässt. Sie bleiben kontinuierlich am Ball,

überwachen den Erfolg und helfen bei der

Entlassung nach Hause.

Wie gehen die Ärzte damit um? Sonst

verordnen sie doch alle Maßnahmen ...

Das tun die Ärzte auch weiterhin und sie

müssen immer ihre Zustimmung bzw. die

Anordnung geben. Aber die spezialisierten

Pflegeexperten können fachspezifische

Zusatzinformationen geben und vorschla-

gen. Die Zusammenarbeit zwischen allen

Beteiligten funktioniert wunderbar. Über-

haupt sind ja die Berufsgruppen heute

mehr denn je an Zusammenarbeit inter-

essiert und praktizieren sie auch, zum

Beispiel sieht man das an den medizini-

schen Zentren. Die Qualifizierung zum

Pflegeexperten bietet Pflegenden die

Chance, sich beruflich erheblich weiterzu-

entwickeln.

Welche Gründe sprechen dafür,

bestimmte Bereiche mit experten

abzudecken?

Wir sehen in dem Konzept eine enorme

Steigerung der Qualität in der Pflege.

Niemand kann alle neuen Entwicklungen

in Medizin und Pflege verfolgen. Wir am

Klinikum profitieren davon, wenn wir

Pflegeexperten haben, die sich um genau

diejenigen Bereiche kümmern, die ein

spezielles pflegefachliches Wissen erfor-

dern und die für die individuelle Gesund-

heit und Zufriedenheit entscheidend sind.

Deshalb planen wir, hier noch weitere

Felder abzustecken, zum Beispiel für die

Pflege von Schmerzpatienten mit Tumor-

erkrankungen oder für die Schulung von

Angehörigen von Patienten mit Demenz-

erkrankungen.

Jürgen Wimmer sorgt für die bestmögliche

Versorgung von Wunden.

Andrea Besendorfer übernimmt die

fachliche Begleitung am Haus.

Martina Hüppler setzte als eine der

ersten Wundexpertinnen Standards.

KLINIKUM Do 047 PFLeGe

Page 8: Klinikum DO Januar 2011

NEUER KLINIKDIREKTOR

ChirurGie von MorGenPrivatdozent Dr. Mark Hartel ist der neue Direktor der Chirurgischen Klinik. Seine Quali fikationen sind vielfältig und er übernimmt einen großen Verant-wortungs bereich von seinem Vorgänger Prof. Dietrich Löhlein – wie etwa die Leitung des Darm zentrums Intestino DO zusammen mit Prof. Michael Heike.

Page 9: Klinikum DO Januar 2011

Zusätzlich zur Behandlung von Speiseröh-

renerkrankungen, einer Spezialität der

Chirurgischen Klinik, ist Dr. Hartel Experte

für Tumorchirurgie im Bereich Bauchspei-

cheldrüse und Leber. Seine Erfahrung im

klassischen und minimalinvasiven Operie-

ren will er hier zur Anwendung bringen

und plant die Bildung zweier neuer Zen-

tren: Im Pankreaszentrum sollen alle

operativen Behandlungsformen bei bös-

artigen Erkrankungen der Bauchspeichel-

drüse angeboten werden. In einem endo-

krinen Zentrum geht es um Erkrankungen

der hormonproduzierenden Drüsen wie

Schilddrüse, Nebenschilddrüse und Neben-

nieren. Für beide Zentren hat Dr. Hartel

bereits die Zertifizierungsverfahren ein-

geleitet.

„Ich möchte die Chirurgie in Dortmund auf

ihrem hohen Niveau weiterführen und

ergänzen“, so Dr. Hartel. „Dabei bin ich

von der hohen Qualität der interdiszipli-

nären Zusammenarbeit an den medizi-

nischen Zentren überzeugt.“ An drei sol-

chen Zentren war Hartel bereits als

Oberarzt tätig, in Mannheim, Heidelberg

und München. Letzteres ist vor allem im

Bereich der Speiseröhrenchirurgie bekannt.

ÄLTere PATienTen AnDers oPerierenDr. Hartel will die am Klinikum bereits sehr

erfolgreiche Lebermetastasen-Chirurgie,

eine besondere Herausforderung für die

Chirurgen, weiter ausbauen sowie die

Weiterzertifizierung des Darmzentrums

über nehmen. Er bringt neue Ideen für die

Ver besserung der Wundheilung mit nach

Dortmund und möchte außerdem einen

Schwerpunkt seiner Tätigkeit auf die

Beachtung der älteren Patienten richten.

„Ab einem bestimmten Alter bestehen bei

den Patienten besondere Bedingungen,

die wir verstärkt in unsere Therapie-

planungen einbeziehen müssen. Das sind

etwa eingeschränkte Funktionen von

Organen wie Herz, Nieren und Lunge, eine

schlechtere Verträglichkeit von Narkosen

oder auch Mehrfacherkrankungen. Wir

werden bis 2030 rund ein Viertel der

Patienten mit diesen Bedingungen haben

und müssen uns schon jetzt darauf ein-

stellen. Schließlich sind wir als Maximal-

versorger nicht nur für die komplizierten

Fälle zuständig – wir sind ein Krankenhaus

für die ganze Stadt.“

unTersTüTzunG Der fAMiLie GibT ihM KrAfTAußerhalb seiner Arbeitszeit ist Dr. Hartel

ein absoluter Familienmensch. Seine Frau,

die aus Brasilien stammt, ist selbst Ärztin

und hat viel Verständnis für die beruf-

lichen Ortswechsel ihres Mannes. Sie und

die beiden Söhne (13 und 15) sind gerne

aus München mit nach Dortmund gekom-

men. „Das war für uns kein Problem“,

bekennt der gebürtige Frankfurter Hartel,

der in Koblenz zur Schule ging und in Ulm

studiert hat. „Denn Dortmund ist so grün

und die Menschen sind offen – ich finde

sie sogar netter als anderswo.“ Das her-

auszufinden hat Dr. Hartel derzeit jede

Menge Gelegenheit, denn im Moment lernt

er im Schnelldurchlauf seine Mitarbeiter

und Hunderte von Kollegen am Haus, aber

auch niedergelassene Ärzte im ganzen

Dortmunder Stadtgebiet kennen. „Beim

Einführungssymposion im Frühjahr kön-

nen mich dann außerdem alle Kollegen

treffen, die ich bis dahin noch nicht kennen-

gelernt habe. Ich freue mich schon auf den

fachlichen Austausch.“

Page 10: Klinikum DO Januar 2011

Ein kleiner, lichtdurchfluteter Raum aus

Glaswänden, darin dicht an dicht Hunderte

Bücher zum Ausleihen für die Patienten.

Hier, zwischen hohen Regalen, Minisitz-

ecke und Schreibtisch, steht eine Handvoll

Damen in hellgrünen Kitteln zusammen

und lacht. Es ist 12 Uhr am Mittag und eigent-

lich ist ihre „Schicht“ gerade zu Ende, aber

für unseren Fototermin sind alle noch ein

bisschen geblieben. Draußen vor der Tür

steht ein Bücherwagen, aus dem sich

immer wieder interessierte Patientinnen

und Patienten bedienen. Diese Bücher sind

zum Verkauf bestimmt – der Erlös dient

dem Erwerb neuer Bücher.

„Dies ist unser Treffpunkt, wir betreiben

die Bücherei für alle Patienten des Klini-

kums. Und wir gehen von hier aus auf

unsere Stationen“, erklärt Dorothee

Stratemann, die die Gruppe aus derzeit

42 Damen organisiert. Sie führt neue

Mitarbeiterinnen ein, hält Kontakt und

bereitet die gemeinsamen Nachmittage

vor, bei denen sich einmal im Monat alle

Damen treffen. Unter der Telefonnummer

953-20000 sind die Grünen Damen in der

Bücherei erreichbar.

MensChen WerDen DurCh Die büCher AufMerKsAM

„Unser Bücherwagen ist oft der Anker, bei

dem die Leute stehen bleiben. Viele sind

auch auf der Suche nach einem Raum oder

einem Arzt. Es gehört zu unseren Aufga-

ben, diese Menschen freundlich anzuspre-

chen und ihnen den Weg zu zeigen. Oft

entstehen dabei schon sehr intensive

Gespräche, die den Besuchern und Patien-

ten das Gefühl gehen: Die Grünen Damen

sind für mich da, ich kann sie ansprechen,

wenn ich ein Gespräch brauche.“

Wenn Dorothee Stratemann ihren wöchent-

lichen Dienst auf der Schwerkranken-

station beginnt, meldet sie sich im Pflege-

dienstbüro an und erhält hier erste

Hinweise, welchen Patienten ein Gespräch

mit ihr guttun könnte. Dort fragt sie dann

freundlich an – und hängt ein kleines Schild

an die Tür, wenn ein Gespräch gewünscht

ist. Aber nur, um überflüssige Störungen

zu vermeiden. „Natürlich gehen immer

Pflege und Visite vor, wir ziehen uns dann

zurück“, erklärt Dorothee Stratemann. Sie

ist sich sicher, dass ihre Arbeit vielen Men-

schen den Umgang mit der Zeit im Kran-

kenhaus erleichtert.

Gespräche, Beistand und Zuhören – diese

Dinge, für die das Pflegepersonal heute

kaum Zeit noch hat, sind das, was die

Grünen Damen zu verschenken haben. Sie

bieten etwa Patienten, die gerade eine

schlimme Diagnose erhalten haben, ein

Gespräch an und viele Kranke sind froh

über einen ersten Austausch mit jemandem,

der nicht zur Familie gehört – dabei unter-

liegen sie natürlich der Schweigepflicht.

Oder sie besuchen Menschen, die längere

EHRENAMTLICHES ENGAGEMENT AM KLINIKUM

Wir sChenKen unser ohr „Wer der Gesellschaft etwas zurückgeben möchte, der sollte darüber nachdenken, ein Ehrenamt zu übernehmen.“ Das sagt Dorothee Stratemann, die Leiterin der Grünen Damen am Klinikzentrum Mitte, und sie selbst tut es seit 20 Jahren.

» Man muss Menschen gerne haben und Krankheit

als Teil des Lebens akzeptieren.«

Dorothee Stratemann, Koordinatorin der Grünen Damen am Klinikum Mitte

Dorothee Stratemann, Margret Winterkamp,

Anita Möller, Elke Jaekel und Gudrun

Schmiedinger (v. l.) sind Grüne Damen.

Lore Schulte und Ingrid Herrnberger stehen

an der Pforte bereit, um Besucher und

Patienten durch das Haus zu führen.

Marianne Wendzinski (links) und Karla Michen­

bach sind die beiden Patienten für spreche­

r innen – jede betreut ein Klinikzentrum.

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Page 11: Klinikum DO Januar 2011

dEr patiEntEn -bEglEitdiEnstAn der Pforte des Klinikums werden jeden Tag

Hunderte von Fragen beantwortet. Fast jeder,

der hierherkommt, fragt auch nach einem Weg.

Wo liegt mein Verwandter oder Bekannter? Wie

komme ich zum Röntgen? Wo finde ich einen

bestimmten Arzt? Wer schon mal im Klinikum

war, weiß, dass die Wege zuweilen nicht einfach

zu merken sind. Zwar haben die Mitarbeiter an

der Pforte einen Plan, den sie den Besuchern

mitgeben und auf dem sie den Weg markieren

können, aber viele sind trotzdem überfordert

mit den komplizierten Anweisungen, gerade in

der Aufregung. Hier kommen die ehrenamt­

lichen Mitarbeiterinnen des Patientenbegleit­

dienstes ins Spiel. Sie führen ältere oder hilfs­

bedürftige Menschen durch das Haus, bringen

sie zu den Ambulanzen und Stationen, helfen

bei organisatorischen Maßnahmen in der Klinik,

hören zu und geben so wichtige Hilfestellungen.

Derzeit sind es 16 Damen, die wechselweise

ihren Dienst an der Pforte verrichten. Ihr Engage­

ment hat ähnliche Beweggründe wie das der

Grünen Damen: Sie helfen gern und stellen

einen Teil ihrer Zeit in den selbstlosen Dienst

am Menschen.

Auch diese Gruppe, die von Lore Schulte geleitet

wird, ist offen für neue Mitstreiter. Unter der

Nummer der Pforte 953­21261 erreichen Sie Lore

Schulte mittwochs in der Zeit von 9 bis 12 Uhr.

diE patiEntEnfür-sprEchErinnEnZwei Damen haben es sich zur Aufgabe gemacht,

bei Unstimmigkeiten zwischen Patienten und

Mitarbeitern des Klinikums als unabhängige

Ansprechpartnerinnen zu vermitteln. Ihr Ange­

bot wird in einer Broschüre an den Pforten

der beiden Klinikzentren vorgestellt. So erhält

jeder Besucher und Patient die Möglichkeit

hat, Marianne Wendzinski (Mitte) oder Karla

Michenbach (Nord) persönlich zu erreichen oder

ihnen eine schriftliche Nachricht zukommen

zu lassen. Hierfür hängen entsprechende

Briefkästen in den Eingangsbereichen. Dieses

Angebot soll allen Patienten die Sicherheit

geben, dass sie bei negativen oder belastenden

Eindrücken während des Aufenthalts, die sie

nicht mit den Pflegenden oder den Ärzten

besprechen möchten, jemanden finden, der sich

ihrer Anliegen annimmt.

Dorothee Stratemann: Sie begleitet Men­

schen in der schweren Zeit der Krankheit.

ehreNaMt

Zeit im Krankenhaus sind und sich gerne

einmal mit jemandem intensiv austau-

schen wollen. „Dabei reden wir kaum über

die Krankheit, die wir ja auch gar nicht

beurteilen können. Allein das Sprechen

tut den Menschen gut, es öffnet die Seele

und viele Sorgen werden weniger drük-

kend, wenn sie einmal ausgesprochen sind.

Das erleben wir immer wieder und freuen

uns über die vielen positiven Reaktionen,

die wir zurückbekommen“, so Dorothee

Stratemann.

Auch der Zusammenhalt in der Gruppe ist

für sie wichtig. „Wir freuen uns über die

gute Gemeinschaft in der Gruppe. Einmal

im Monat treffen wir uns, entweder zu

einem offenen Nachmittag oder zu einem

Fachvortrag eines medizinischen Experten,

und jedes Jahr machen wir gemein sam

einen erlebnisreichen Ausflug.“

WAs Muss eine Grüne DAMe Können?

„Man muss einfach Menschen gern haben

und Krankheit als Teil des Lebens akzep-

tieren.“ So erlebt Dorothee Stratemann

immer wieder, dass viele Menschen hier

im Kran ken haus ihre Hilfsbereitschaft

gerne an nehmen. „Wir sind alle gestan-

dene, selbstbewusste Frauen und kön nen

auf Menschen zugehen. Das kann nicht

jeder. Wir erhalten auch Schulungen in

Gesprächs führung, aber für mich ist die

wichtigste Hilfe der Austausch unterein-

ander, der hier direkt nach einem Gespräch

in der Bücherei erfolgen kann. Das gibt

mir immer wieder neue Kraft.“

KLINIKUM Do 0411

Page 12: Klinikum DO Januar 2011

Prof. Thomas Deitmer mit dem Auswahlkoffer.

Wenn farblich ansprechende Cochlea­Implan­

tate getragen werden, erkennt der Gesprächs­

partner gleich, dass eine Hörstörung vorliegt.

12

Page 13: Klinikum DO Januar 2011

Seit einem Jahr werden an der Hals-,

Nasen- und Ohrenklinik die modernsten

Hörgeräte implantiert, die es heute gibt:

Cochlea-Implantate. Ihre Technik ist hoch-

komplex. Der eine Teil wird in Narkose in

den Schädel eingesetzt und sendet durch

ein winziges Kabel, das in der Hörschnecke

liegt, elektrische Impulse direkt an den

Hörnerven. Dieses Implantat trägt auch

einen etwa erbsengroßen Magneten, der

das Gegenstück, den Soundprozessor,

durch die Kopfhaut hindurch sicher außen

am Kopf hält. Dieser Soundprozessor

verarbeitet akustische Signale wie Töne

oder Sprache in elektrische Signale und

sendet sie zu dem eigentlichen Implantat

in der Hörschnecke. Der am Kopf sitzende

Teil ist abnehmbar und kann somit auch

ersetzt werden. Die heutige Technik ist so

gut, dass sie vielfach schon empfohlen

wird, wenn das Hörgerät „noch“ hilft. Bei

der Operation kann man heute das vor-

handene Hörvermögen sogar erhalten und

mitnutzen. Die Materialien aus Silikon und

Titan sind biokompatibel und über lange

Jahrzehnte haltbar. Die Operation ist ohne

wesentliches Risiko und schnell verheilt –

aufwendiger ist allerdings die akustische

Anpassungsarbeit.

ein GÄnzLiCh neues hörenDer Patient „hört“ nicht sofort. Zunächst

wird er unklare Geräusche wahrnehmen,

die er dann Schritt für Schritt zu interpre-

tieren lernt. In der mehrmonatigen Ein-

stellungsphase passen Audiologen immer

wieder die 22 Frequenzkanäle am Compu-

ter mit dem Patienten an und überprüfen

den Hörfortschritt. Er muss alle Schall-

wahrnehmungen zunächst identifizieren

und ins tägliche Leben einordnen. Dann

lernt er das Erkennen von Wörtern und

das Differenzieren ähnlich klingender

Wörter, übt dies mit besonders geschulten

Logopäden, bis hin zum Telefonieren. Für

Menschen, die früher gehört haben, ist es

natürlich einfacher, das Hören von Spra-

che wieder neu zu erlernen. Ganz anders

ist die Arbeit mit Kleinkindern, die noch

nie hören und sprechen konnten. Sie

haben keine Erfahrungen mit dem Hören

und somit auch keine Vergleichsmöglich-

keiten. Der „Sprach-Computer“ dieser

Kinder muss von Anfang an neu „program-

miert“ werden. Und dazu braucht es

erfahrene Audiologen, gute Beobachtungs-

fähigkeit, therapeutisches Geschick und

viel Zeit. Die Kinder lernen mit dem CI über

viele Jahre.

AM KLINIKUM WERDEN COCHLEA-HöRSYSTEME IMPLANTIERT

eine neue WeLT Aus KLÄnGen

Es gibt sie in „iPod-Weiß“, in bunten Farben und mit schicken Mustern: die implantierbaren Hörsysteme der neuesten Generation. Sobald ein Gesprächspartner das Hilfsmittel wahrnimmt, spricht er meist automatisch deutlicher – eine wichtige Hilfe für Menschen mit Hörproblemen.

so funktioniErt das implantiErtE hörgErät mit dEm ExtErnEn EmpfängEr

Sendespule

Soundprozessor

Illustration: Cochlear Limited

Implantat

Elektrodenträger

Soundprozessor

Ein kleines Mikrofon nimmt Schallwellen auf, die

dann vom äußerlich getragenen Soundprozessor

in digital kodierte Signale umgewandelt und an

die Sendespule übertragen werden.

Sendespule

Über die Sendespule werden die Signale an das

unter der Haut liegende Implantat übertragen.

Implantat

Das Implantat wandelt die kodierten Signale in

elektrische Impulse um und leitet sie an den

Elektrodenträger weiter.

Elektrodenträger

Die Elektroden stimulieren die Hörnervenfasern in

der Cochlea – im Gehirn entsteht ein Höreindruck.

KLINIKUM Do 0413 hNo-KLINIK

Page 14: Klinikum DO Januar 2011

» Flieger oder Flieder? Gar nicht so einfach.

Aber ich übe fleißig und es macht mir Spaß.«

Annette Rösner, 70

14

Page 15: Klinikum DO Januar 2011

CoChLeA-iMPLAnTATe jeTzT AuCh in DorTMunDUm auch taub geborenen Kindern mög-

lichst frühzeitig helfen zu können, das Hören

und das Sprechen vollständig zu lernen,

haben sich Prof. Dr. Thomas Deitmer, Direk-

tor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohren-

heilkunde, und seine Kollegin Dr. Sabine

Hartmann, Leiterin der Abteilung für kind-

liche Hörstörungen (Pädaudiologie), inten-

siv darum bemüht, eine Zulassung der

Kran ken kassen für die Implantation der

Cochlea-Implantate zu erhalten. Beide

hatten schon vor über 15 Jahren gemein-

sam an der Uniklinik Münster mehrjährige

Erfahrungen auf diesem Gebiet gesam-

melt. Inzwischen sind die beiden Experten

stets auf dem Laufenden geblieben und

können nun, nach einem Jahr der Erfah-

rungen mit der Therapie am eigenen Haus,

auf etliche erfolgreiche Fälle zurückblicken.

Dass sie jetzt auch in Dortmund die Implan-

tation anbieten können, ist für beide ein

Erfolg für die Patienten, die jetzt für ihre

regelmäßigen Therapietermine nicht mehr

so weit fahren müssen. Sprachtherapie ist

längerfristig notwendig, um die Hör- und

Sprachkompetenz weiter auszubauen. Des-

halb hat sich am Klinikum Dortmund und

dem Westfälischen Kinderzentrum Kids DO

ein Cochlea-Implantat-Team gegründet, in

dem HNO-Ärzte, Pädaudiologen, Radio-

logen, Anästhesisten, Kinderneurologen,

Audio metristen, Logopäden und Kinder-

akustiker eng zusammenarbeiten. Sie

be glei ten die Patienten durch Vorunter-

suchungen, Operation und Rehabilitation.

Bei Kindern dauert das Hörenlernen min-

Zusammen mit ihrem Team setzen Prof. Thomas Deitmer und Dr. Sabine Hartmann

die Hör geräte der neuesten Generation ein.

destens bis zum Abschluss der Sprach-

entwicklung im etwa zehnten Lebensjahr,

aber auch Erwachsene müssen nach einer

intensiven Ersteinstellphase später noch

mindestens einmal jährlich zur Überprü-

fung kommen.

Die zeiT sPieLT eine enTsCheiDenDe roLLeDurch das moderne Neugeborenen-Hör-

screening ist es heute bald nach der Geburt

klar, ob eine Hörstörung vorliegt. „Wir

können heute dann viel früher Hörgeräte

anpassen und die Kinder sprachlich fördern

und früh genug entscheiden, ob diese Kinder

ein CI brauchen. Sonst werden wichtige

Phasen der Hör- und Sprachentwicklung

im ersten Lebensjahr verpasst. Je früher

ein stark hörgestörtes Kind ein CI be kommt,

desto größer sind seine Chancen, ein fast

normales Leben zu führen, Sprache zu

lernen, vielleicht eine Regelschule zu

besuchen. Das Kind ist dann in der Lage,

an der Gesellschaft teilzuhaben“, so Sabine

Hartmann. „Das Zeitfenster, das wir ein-

halten sollten, um den besten Erfolg zu

erzielen, liegt eben in den ersten ein bis

anderthalb Lebensjahren.“ Leider errei-

chen auch besorgte Eltern manchmal nicht

geradlinig und schnell diese wichtige Hilfe.

Aber auch hier lässt sich durch intensive

Aufklärungsarbeit einiges ändern. „Wir

erhoffen uns, dass diese Kinder es dann

eher bis in eine normale Schule schaffen.

Kinder, die früher viel schlechtere Chan-

cen hatten und meistens in spezielle

Schulen für Hörgestörte gehen mussten.

Das über zeugt die Eltern.“

annEttE rösnEr: mit 70 lErnE ich hörEn

Annette Rösner hat sich auf einen großen Weg

gemacht: Sie lernt das Hören und Sprechen neu.

Seit wenigen Monaten trägt die Seniorin ein

Cochlea­Implantat, das ihr nach 50 Jahren ständig

zunehmender Innenohrschwerhörigkeit zum

ersten Mal wieder die Möglichkeit gibt, an

Gesprächen teilzunehmen, ohne von den Lippen

abzulesen. „Ein ganz neues Leben ist das für

mich“, freut sich die agile Dame.

Im Alter von 20 Jahren hatten Annette Rösners

Ohren angefangen, stetig schlechter zu werden.

Den genauen Grund erfuhr sie nie – vielleicht war

eine Mumps­Erkrankung in der Kindheit Schuld

daran. Mit 40 erhielt sie ihre ersten Hörgeräte,

bekam über die Jahre immer stärkere und hörte

doch am Ende nichts mehr. „Meine Tochter hat

mich zu der Operation ermutigt“, berichtet

Annette Rösner, „und es war eine gute Ent schei­

dung. Ich nehme jetzt wieder am Leben teil.“

Nach der OP war sie vier Wochen lang in der

Rehaklinik Bad Nauheim, die von Dr. Roland Zeh

geleitet wird. Der Mediziner ist selbst hörbehin­

dert und trägt ein Cochlea­Implantat. Hier lernte

sie viel und bekam gute Tipps. „Ich soll vermei­

den, von den Lippen zu lesen, sondern genau

hinhören. Wenn man etwas lange Zeit gewöhnt

ist, fällt es ja nicht so leicht, sich umzustellen.

Zu Hause übe ich mit Computerprogrammen,

schwierige Wörter zu unterscheiden wie ‚Flieger’

oder ‚Flieder’, bis zu drei Stunden am Tag.“

Heute liebt Frau Rösner das Hören: „Ich mache

mir das Radio an, liebe die Musik, gehe mit den

Enkelkindern ins Theater. Herrlich!“

Für Menschen mit Hörproblemen sind Theater

und Konzerte schwierige Situationen. Für solche

verschiedenen akustischen Bedingungen, die auch

für Cochlea­Implantierte nach wie vor problema­

tisch sein können, hält das Gerät verschiedene

Programme bereit, die per Fernbedienung ange­

wählt werden. So werden Störgeräusche wie

Straßenlärm oder Menschenmengen heraus­

gefiltert.

Annette Rösner freut sich, dass heute schon

kleine Kinder operiert werden können, damit sie

von vorneherein alle Chancen haben. Und sie

selbst will es noch einmal: „Bald möchte ich das

zweite Implantat, damit ich noch besser hören

kann.“ „Das bekommen Sie gern von uns“,

bestätigt Dr. Hartmann, die mit der Entwicklung

ihrer Patientin hochzufrieden ist. „Obwohl Frau

Rösner so spät versorgt wurde, sind ihre Fort­

schritte großartig. Wir freuen uns, dass sie sich

entschlossen hat, noch einmal voll durchzu­

starten – und dass wir ihr jetzt hier in Dortmund

helfen können!“

KLINIKUM Do 0415 hNo-KLINIK

Page 16: Klinikum DO Januar 2011

Das neue Zentrale OP- und Funktionsge-

bäude ist die größte Baustelle, die das

Klinikum je hatte. Auf einer Fläche von

150 mal 50 Metern wird auf sechs Ebenen

eine neu organisierte und optimierte

medizinische Hochleistungseinrichtung

geschaffen. Von außen sieht alles schon

fertig aus – die riesigen Fenster sind ein-

gebaut, die Wände weiß gestrichen. Auf

den Dächern verteilen die Dachdecker das

Granulat für die Dachbegrünung und legen

die Platten für die spätere Dachterrasse

der Frauenklinik (Bild oben links). Aber

innen ist noch einiges zu tun.

Der großzügige Übergang zum Hauptfoyer

des Klinikums wird dieses nach hinten zu

einer großzügigen Halle erweitern. Seitlich

ist schon die Bettenrampe zu sehen, über

die man direkt auf die OP-Etage gelangen

wird (Bild oben rechts).

Auf den Etagen ist mit kundiger Erklärung

bereits die spätere Nutzung zu ahnen. Im

Basement ist das Prinzip der „kurzen Wege“,

dem die Planung des ganzen Gebäudes

folgt, besonders ein drucks voll in die Tat

umgesetzt: Hier befin det sich die neue

zentrale Notaufnahme mit Liegendauf-

fahrt (Bild Mitte links) in direkter Nachbar-

schaft zur Funk tionsdiagnostik mit Radio-

logie, Kardiologie und Endoskopie. So wird

keine Minute zwischen der Ankunft und

den Untersuchungen verschenkt.

Im Erdgeschoss werden zwölf hochmoderne

OP-Säle eingerichtet, deren Wände noch

nicht stehen. Nur die in den Boden einge-

lassene „Füße“ der OP-Tische sind zu sehen

(Bild Mitte rechts). Die Wände werden

später in Leichtbauweise errichtet, voll mit

Technik, von der Elektronik bis zur Belüf-

tung mit reinster Luft von direkt darüber –

ZOPF-BAUSTELLE GUT IM PLAN

DAs hAus MiT vieLen exTrAsEin Besuch auf dieser Baustelle ist eine echte Wanderung – von innen sind die Dimensionen des Neubaus am Klinikzentrum Mitte noch eindrucksvoller. Wir lassen uns von den Projektleitern Hans Fritsch und Jörn Nickoleit den Stand der Dinge erläutern.

das 1. OG wird eine reine Techniketage

voller riesiger Luftfilter. Auch so spart man

Energie: durch die Nähe zur Nutzungsstelle.

innovATives oP-KonzePTDie Aufteilung der OP-Etage ist geschickt

durchdacht und wird die Ausnutzung

entscheidend verbessern: Hinter dem

jeweiligen OP wird in einem Sterilflur die

Vorbereitung der Instrumentiertische vor-

genommen. Das gereinigte und sterilisierte

Instrumentarium kommt direkt mit dem

Aufzug aus dem Keller hier an. Gereinigt

wird es in der Zentralsterilisation im neuen

Parkhaus-Gebäude. Durch das „Vordecken“

im Sterilflur wird der Vorbereitungspro-

zess so optimiert, dass mehr Operationen

möglich sind. In diesem hinteren Bereich

des Stockwerks, zum Bahndamm hin, wird

nur Personal-, aber kein Patientenverkehr

herrschen. Im vorderen Bereich dagegen

KLINIKUM Do 04 16KLINIKUM aKtUeLL

Page 17: Klinikum DO Januar 2011

werden die Patienten in freundlichen

Räumen, der „Holding Area“, auf die

Opera tion vorbereitet. Eine angenehme

Neuerung für die OP-Teams: Sie dürfen in

Zukunft hier bei Tageslicht arbeiten. Nur

wenn eine Abdunklung erfor derlich ist,

werden die riesigen Fenster geschlossen.

Das 2. OG wird die Intensiv-Ebene sowie

den Pflegebereich der Frauenklinik beher-

bergen, die sich zusammen mit dem Peri na-

talzentrum und den Entbindungsräumen

im 3. OG befinden wird. Hier finden Schwan-

gere und insbesondere Risikoschwangere

alle Angebote in direkter Nachbarschaft.

Sofort nach der Geburt werden die kleinen

Neupatienten hier versorgt und können

im Notfall auf der gleichen Etage sofort

auf der Früh- und Neugeborenen-Intensiv-

station behandelt werden. Die Patienten-

zimmer werden modern gestaltet – und

besonders hell wird es hier sein, wie jetzt

schon zu sehen ist.

MiT fernWÄrMe GeheizTIm Keller befinden sich neben den Umkleide-

räumen für das Personal auch diverse

Tech nikräume zur Verteilung von Strom,

Wasser und Heizung auf alle Etagen

(unten). Hier wird die ankommende Fern-

wärme in Heiz energie umgewandelt. Zwei

Notstromaggregate für den Fall eines

längeren Blackouts sind bereits installiert,

allein ihr Wert beträgt 300.000 Euro. Ins-

gesamt sind für den Neubau rund 92,5 Mio.

Euro an Inves ti tionen eingeplant und das

Team geht davon aus, dass die Kosten

ebenso wie die Bauzeit im Plan bleiben

werden. Bis im Jahr 2012 die Eröffnung

statt finden kann, sind noch immense

Gewerke abzuarbeiten – stets gut über-

wacht von den Architekten und den beiden

obersten Pro jektleitern des Klinikums,

Hans Fritsch und Jörn Nickoleit.

» Heute sind Hunderte von Baufachleuten

hier beschäftigt. Wenn alles fertig ist,

kommen die Pflegenden und die Mediziner.«

Jörn Nickoleit, Projektleitung Betriebsplanung

17

Page 18: Klinikum DO Januar 2011

Ob drin oder draußen, mit dem Einrad

kann man jederzeit loslegen. Das ist auch

für Gesa und Jasmin ein unschlagbares

Argument für ihr Lieblings­Sportgerät.

Page 19: Klinikum DO Januar 2011

FreIzeIt

Beim Einradfahren geht es frühestens für

die Fortgeschrittenen um Geschwindigkeit.

Zunächst heißt es, das Einrad für sich zu

entdecken: Erstmal übt man langsam

geradeaus zu fahren, ohne nach vorn oder

hinten zu kippen – zunächst mit festhalten,

dann ohne. Ein bisschen Geduld und Spu-

cke braucht man dazu schon! Wer das kann,

macht vielleicht eine kleine Tour um den

Block und lernt das Überwinden von Stei-

gungen und kleinen Stufen. Doch das muss

längst nicht alles sein, denn das Einrad

kann noch viel mehr. Es ist ein flottes

Sportgerät wie das Fahrrad, Schlittschuhe

oder Inlineskates und man kann damit tolle

Akrobatik lernen, Rennen fahren oder

auch Hockey spielen.

Das alles lieben auch Gesa Nawroth (17)

und ihre Freundin Jasmin Ruhfaut (18). Sie

sind alte Hasen in der Einradgruppe des

Radsportvereins RSV Dortmund Nord und

kommen seit sechs Jahren zum wöchent-

lichen Training, bei dem sich bis zu 20

Fahrerinnen und Fahrer treffen und die

verschiedenen Möglichkeiten des Einrads

ausprobieren. Sieben Räder nennt Gesa

inzwischen ihr Eigen: allein drei verschie-

dene Radgrößen für die unterschiedlichen

Distanzrennen, Hoch- und Geländeräder

und welche mit besonders dicken Reifen

zum Springen. Sie trainiert neben dem

Vereinstraining noch zweimal die Woche

für die Fünf- und Zehn-Kilometer-Rennen.

Beim Radsportverein RSV Dortmund Nord

ist jeden Samstag Einradtraining, von

13.30 bis 17.00 Uhr in der Peter-Vischer-

und Liebig-Grundschule, Schillingstr. 26a,

im Kreuzviertel. Hier bieten Trainer Rainer

Schümmelfeder und fortgeschrittene Fah-

rer eine individuelle Anleitung, sodass

auch bei unregelmäßigem Besuch ein

steter Fortschritt möglich ist. Gefahren

wird entweder in der Halle oder draußen

auf asphaltierten Wegen, aber auch quer

durch den Wald und sogar über Stock und

Stein durchs Gelände, etwa im Westpark,

im Fredenbaumpark, auf der Radtrainings-

strecke „Niere“ am Steinklippenweg oder

auch mal im Mountainbike-Park Aplerbeck,

Benediktinerstraße 81. Trainiert werden

auch diverse Tricks, Schnellfahren über

verschiedene Distanzen, Parcours-Fahren

im Slalom oder über Hindernisse sowie

Ballsportvarianten wie das Einrad-Hockey

oder -Basketball. Gesa und Jasmin, die

beide auch gerne tanzen, haben eine selbst

gestaltete Tanz-Kür einstudiert, die sie

gerne bei Feiern zeigen.

AnfÄnGer sinD GAnz herzLiCh WiLLKoMMenWer sich für das Einradtraining interes-

siert, kann zunächst auch ohne eigenes

Rad kommen. Genutzt werden Einräder

mit Reifengrößen von 16 bis 26 Zoll,

in verschiedenen Breiten als Standard,

Rennrad oder als Mountainbike (Muni).

Die Rahmengrößen richten sich natürlich

nach der Reifengröße. Es gibt aber auch

spe zielle Hochräder, die sogenannten

Giraffen. Interessant ist hier natürlich erst

einmal das Aufsteigen!

Wichtig für das Hallentraining sind weiche,

helle Pedale und helle Reifen, die den

Hallenboden schonen, sowie Knieschoner,

die nicht in den Kniekehlen stören. Wer

mitmachen möchte, der kann sich auf der

Website www.rsv-dortmund-nord.de infor-

mieren, eine Mail an einrad@rsv-dortmund-

nord.de schreiben oder einfach samstags

zum Training vorbeikommen.

TRENDSPORT IN DORTMUND: EINRADFAHREN

GesunDe bALAnCe Auf eineM rAD

Das Einradfahren hat in den letzten Jahren im wahrsten Sinn des Wortes einen großen Sprung gemacht: Von der Zirkusattraktion zum (fast schon) Breitensport. Weil die Geräte erschwing licher wurden, haben Kinder und Erwachsene heute Zugang zu diesem Sport, der auch in Dortmund immer beliebter wird.

„Seit ich einmal das richtige Gefühl gefun­

den habe, will ich nur noch Einrad fahren“,

sagt Jasmin Ruhfaut (rechts). Zusammen

mit Gesa Nawroth unterstützt sie ihren

Vereins vorsitzenden Jochen Noll, eigent­

lich passionierter Radrennfahrer, bei der

Ent wick lung seiner Einrad­Leidenschaft.

KLINIKUM Do 0419

Page 20: Klinikum DO Januar 2011

FERNGESTEUERTES OPERIEREN AM PROSTATAKARZINOMZENTRUM PRO DO

erfAhrunG TriffT hiGhTeCh„Roboterassistiert operieren bedeutet, die menschliche Erfahrung viel besser nutzbar zu machen“, erklärt Prof. Michael Truß seine neue ultramoderne Operationshilfe. Der sogenannte Da Vinci-Operationsroboter steht der Urologischen Klinik seit Kurzem zur Verfügung und erweitert die Möglichkeiten der Schlüssellochchirurgie.

Page 21: Klinikum DO Januar 2011
Page 22: Klinikum DO Januar 2011

Bei der Entfernung der männlichen Vor-

steherdrüse oder Prostata, einem etwa

kastaniengroßen Organ, das die Harn röhre

umschließt und für die Bildung der Samen-

flüssigkeit zuständig ist, gehen Urologen

von jeher extrem vorsichtig zu Werk. Denn

in diesem Bereich verlaufen wichtige

Nerven und Muskeln, die nicht zuletzt für

die Erektions- und Kontinenzfähigkeit

entscheidend sind und keinesfalls verletzt

werden dürfen. Schon seit Langem wird

in Dortmund überwiegend minimalinvasiv

operiert, das heißt ohne großen Bauch-

schnitt. Winzige Instrumente und Kameras

werden dabei durch millimeterdünne

Röhrchen zum Operationsgebiet geführt.

Die winzigen Schnitte, die hierzu notwenig

sind, heilen gut ab, der Patient ist rasch

wieder fit.

Durch die jetzt am Klinikum angebotene

neue Art der Operation mit dem „Da Vinci-

Operationsassistenten“ wird diese mini-

malinvasive Methode (Laparoskopie) noch

weiter verbessert. Denn der Operateur

führt nun nicht mehr die Instrumente

direkt mit seinen Händen, sondern er lenkt

sie mit zwei Joysticks und mehreren

Peda len. Der Computer überträgt diese

Bewegungen im Verhältnis fünf zu eins

auf die Instrumente. Das heißt, fünf Zen-

timeter Bewegung der Hand ergibt einen

Zentimeter Justierung des Instruments

im Körper. Der Rechner arbeitet dabei

absolut zitterfrei und präzise. Mensch-

liche Schwächen werden damit ausge-

schaltet, menschliche Stärken hingegen

verstärkt: Denn nur, wer sowieso schon

absolut sicher operiert, wird auch mit dem

Da Vinci-Gerät arbeiten. „Bei der radikalen

Ent fernung von Tumoren ist Exaktheit das

oberste Ziel. Mit diesem Gerät können wir

das noch besser leisten“, so Prof. Truß.

neuArTiGe einbLiCKe in Den KörPerEin entscheidender Pluspunkt des Geräts

ist die optimierte Sicht in das Operations-

gebiet. Die hochauflösende Kamera liefert

gut ausgeleuchtete, extrem vergrößerte

3-D-Bilder in HD-Qualität. Prof. Truß

schaut in eine feststehende Operations-

konsole, die ihm die Bilder realistisch

vorspielt, als blicke er direkt in den Körper.

„Wir haben auch vorher unter dem Mikro-

skop operiert, aber aufgrund der drei-

dimen sionalen Darstellung ergibt sich eine

brillante Sicht in das Körperinnere. Eine

ganz neue Welt.“

Theoretisch ist mit Da Vinci ein Operieren

über das Internet möglich – dafür ist es

auch ursprünglich entwickelt worden. Der

Chirurg kann damit seine hohe Fachkennt-

nis auf der ganzen Welt zur Verfügung

stellen. In Dortmund sitzt der Operateur

aber während des Eingriffs im Operations-

saal. Beim Patienten selbst befindet sich

ein Team aus Ärzten und Pflegepersonal,

das die Operation vorbereitet und die

ganze Zeit begleitet. Die Teamarbeit hier-

bei muss perfekt sein.

erWeiTerunG Des TherAPie AnGeboTsBesonders wichtig ist es Prof. Truß zu

betonen, dass das neue Gerät nicht andere

Therapiemethoden ablöst, sondern das

Repertoire erweitert. „Für manche unserer

Patienten wird weiterhin die Laparoskopie

oder auch die klassische Operation richtig

sein. Oder auch andere Therapieformen

wie die Strahlentherapie oder das kontrol-

lierte Zuwarten. Wir bestimmen die opti-

male Therapie für jeden einzelnen Fall im

großen Expertenteam – genau das ist der

Vorteil unseres Prostatakarzinomzentrums

Pro DO.“

» Der Begriff ‚Roboter’ ist missverständlich.

Kein Apparat kann alleine operieren.

‚Da Vinci’ setzt aber sehr präzise die Befehle

des Chirurgen um.«

Prof. Michael Truß, Leiter des Prostatakarzinomzentrums Pro DO

Der Chirurg an der Operationskonsole führt die Instrumente mit Händen und Füßen.... die sechs Instrumente einzuführen.

Sehr kleine Einschnitte reichen aus, um ...

22

Page 23: Klinikum DO Januar 2011

herr Professor truß, warum ist für

die Behandlung von Prostatakrebs ein

eigenes zentrum gegründet worden –

es gibt am Klinikum doch schon das

tumorzentrum onko Do?

Manche Fachzuordnung in der Medizin ist

historisch gewachsen. In Deutschland zum

Beispiel sind wir Urologen – nach den

entsprechenden Facharzt-Weiterbildun-

gen – unsere eigenen Onkologen und

planen selbst die Tumortherapie. In den

USA beispielsweise ist das anders. Aber

hier am Klinikum profitieren wir gerne von

der großen onkologischen Expertise am

ganzen Haus – wir haben ja hier das kom-

plette Expertenwissen unter einem Dach.

Das Prostatakarzinomzentrum Pro DO

kooperiert direkt mit der Strahlentherapie,

der Pathologie, der Röntgenabteilung,

dem Labor und vielen anderen. In der

wöchentlichen Tumorkonferenz treffen

sich die Kollegen und besprechen jeden

einzelnen Fall. Alle individuellen Bedingun-

gen werden dabei genau unter die Lupe

genommen. Besser kann Ko op eration in

der Medizin gar nicht funktionieren.

Der große organisatorische aufwand

lohnt sich also?

Auf jeden Fall, denn durch die strengen

Vorgaben sind wir ständig zu bestimmten

Aktivitäten aufgerufen, die früher nur bei

Bedarf durchgeführt wurden und die

automatisch Fortschritt mit sich bringen:

Qualitätszirkel, Morbiditätskonferenz,

Weiterbildung für das Pflege- und OP-

Personal sind hier nur einige Beispiele, die

für sich sprechen. Man wird ständig erin-

nert, alle Standards zu überdenken, und

zwar nach vorgegebenen Richtlinien. Die

Kooperationsbereitschaft erhöht sich

ständig. Hinzu kommt dann auch noch die

Prüfung durch externe Experten von der

Deutschen Krebsgesellschaft.

Bietet Pro Do besondere therapie-

formen an?

Wir haben hier am Klinikum alle Therapie-

methoden, die es heute gibt. Das Pros tata-

karzinom ist ein sehr häufiges und sehr

vielschichtiges Tumor leiden und es gibt

zahl reiche Ansätze, es zu behandeln. Für

jeden Patienten genau die richtige Thera-

pie festzulegen, ist die große Kunst und

braucht jede Menge Erfahrung. Hervor-

heben möchte ich eine besonders gute

Bestrahlungsform, das IMRT, das wir hier

haben. Es arbeitet sehr exakt und hoch

dosiert und die Bestrahlung ist dadurch

ausgesprochen wirksam. Aber auch die

gute interdisziplinäre Zusammenarbeit, in

die die niedergelassenen Urologen aus der

ganzen Region eingebunden sind, ist ein

besonderes Plus am Klinikum. Wir sind

froh, heute über 90 Prozent der im Früh-

stadium entdeckten Prostatakarzinome

heilen zu können.

PROF. MICHAEL TRUß LEITET DAS ZENTRUM PRO DO

Die oPTiMALe LösunGSeit September 2009 ist das Zentrum für Prostatakrebserkrankungen Pro DO am Klinikum Dortmund zertifiziert – ein aufwendiger Prozess, der jährlich wiederholt wird. Warum die Zusam men-arbeit am Zentrum große Vorteile für die Patienten bringt, erläutert Zentrumsleiter und Klinik-direktor Prof. Michael Truß im Interview.

Den OP­Roboter sieht Prof. Truß als sinnvolle Ergänzung des therapeutischen Spektrums.Das Team verfolgt auf Monitoren die OP.

Alle Instrumente sind steril verpackt.

Pro DoKLINIKUM Do 0423

Page 24: Klinikum DO Januar 2011

Seinen ersten Zwischenstopp auf dem

Weg nach Afrika legt Alex auf dem Dach

der Kinderklinik ein. Als er sieht, dass hier

viele Kinder wohnen, beschließt er, noch

eine Weile zu bleiben – denn nach Afrika

fliegen kann man ja immer noch …

Seither hat Alex viel Spaß mit den kleinen

Patienten der Kinderklinik, denen er die

Zeit vertreibt und die mit ihm kuscheln

können. Klinikdirektor Prof. Dr. Dominik

Schneider freut sich über das neue Mas-

kottchen an seinem Haus, das frisch

operierte Kinder als Aner kennung für

ihren Mut geschenkt bekommen. Die

Geschichte, wie Alex an die Kinder klinik

kam, gibt es jetzt als Pixi-Buch an der

Klinikpforte, demnächst auch in einer City-

Buchhandlung zu kaufen.

Ausgedacht haben sich die Geschichten

rund um Alex tatsächlich Prof. Dr. Schneider,

der in der Geschichte sogar selbst mit spielt

(unter dem Decknamen Dr. Singer!),

Presse sprecher Jörg Kühn und Karin Dicke

von der Agentur Dicke und Partner, die

das Konzept entwickelten. Gestaltet wurde

Alex von dem Illustrator Michael Hüter, der

auch das Pixi-Buch gezeichnet hat und

schon jetzt viele Ideen für weitere Folgen

im Kopf hat.

Alex ist ein gutes Zeichen, dass es an der

Kinderklinik auch lustig zugeht – und vor

allem richtig kinderfreundlich. Dafür, dass

sich die kleinen Patienten hier wohlfühlen,

geben Prof. Dr. Schneider und sein Team

jeden Tag ihr Bestes. Ab sofort hilft ihnen

Alex dabei: Die bunte Plüschfigur kann

man an der Hauptpforte des Klinikums für

10 Euro kaufen. Eigentlich kostet Alex nur

5 Euro – so finanziert man bei seinem Kauf

zugleich eine zweite Figur, die in der Kin-

derklinik als Geschenk an ein krankes Kind

abge geben werden kann. Zum Mutmachen

und schnell Gesundwerden!

Wenn man sich etwas ganz fest wünscht und wenn man dazu noch mutig ist, dann kann man alles schaffen! Das kleine Nashorn Alex aus dem Dortmunder Zoo will so gerne einmal Afrika sehen, dass ihm doch tatsächlich richtige Flügel wachsen. Also macht er sich auf den Weg …

NEUES MASKOTTCHEN DER KINDERKLINIK

Wie nAshorn ALex Ans KLiniKuM KAM

» Alex, das kleine Rhino,

bringt die Kids zum

Lachen und ihre

Augen zum Glänzen.«

Prof. Dr. Schneider, der Alex auch gern hat.

Der knuffige kleine Alex ist an der Pforte der Kinderklinik erhältlich.

KLINIKUM Do 04 24KINDerKLINIK

Page 25: Klinikum DO Januar 2011

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Page 26: Klinikum DO Januar 2011

WAS CHEFÄRZTE GERNE LESEN

FRAGEN SIE IHREN ARZT NACH DEM BESTEN BUCH!

Lesen sie niChT nur Die PACKunGsbeiLAGe

Nach der großen Resonanz auf die persönlichen Lieblingsbücher von Medizinern im letzten Heft befragten wir auch diesmal wieder drei Kollegen aus der Ärzteschaft des Klinikums, welche Bücher sie besonders gerne gelesen haben – und auch uns zum Lesen ans Herz legen würden. Nebenwirkungen sind hier übrigens ausgeschlossen.

Privatdozent Dr. Mark Hartel leitet seit

Oktober die Chirurgische Klinik. Er ist

gerade erst mit seiner Familie in Dort mund

angekommen, lernt sein berufliches und

privates Umfeld kennen und kommt im

Augenblick nicht oft zum Lesen (warum, das

erfahren Sie auf S. 8). Trotzdem hat er die

Zeit gefunden, uns zwei Bücher zu empfeh­

len, die ihn besonders fasziniert oder auch

ausgesprochen gut unterhalten haben.

Ein amErikanischEr traumBarack Obama dtv München, 2009ISBN-10: 3423345705

diE lEbEr Wächst mit ihrEn aufgabEnDr. med. Eckart von Hirschhausenrororo Hamburg, 2008ISBN-10: 3499623552

Wie kam es zu der persönlichen Entwicklung, die

Barack Obama geprägt hat, den heute mächtigsten

Mann der Welt? Woher hat er sein faszinierendes

Charisma, das ihn gerade im Wahljahr 2008 nie ver­

lassen hat? Eine Antwort darauf liefert diese sehr

persönliche Schilderung seiner ersten 34 Lebensjahre.

Seine ungewöhnliche Herkunft – der Vater ein keni­

anischer Moslem, der die Familie früh verließ, die

Mutter eine Weiße – machten ihn zu einem Suchenden

nach der eigenen Identität. Uns deutschen Lesern

zeigt dieses Buch, wie kompliziert die Rassen­

problematik in Amerika war und bis heute noch ist.

Wer könnte sie besser nachfühlen als der Präsident

selbst! Ich hoffe, sein großes Amt wird den

Menschen Obama nicht verändern.

Ich liebe diesen beißenden, manchmal albernen

und durchgehend feinfühligen Humor! Dieser

Hirschhausen durchschaut das allzu Menschliche,

beschreibt diffizil und nett die Medizin und ihre

menschlichen Hintergründe. Dabei schreckt er auch

vor Kalauern nicht zurück: „Bäckersfrauen wussten

schon immer: Die Hüfte ist mehr als die Summe aller

Teilchen.“ Es gibt Menschen, die reißen solche Witze

erfolglos, aber bei Hirschhausen zünden sie wirklich!

Deshalb ist auch ein besonderer Ohrenschmaus das

Hörbuch – doch auch das Buch ist eine tolle Urlaubs­

lektüre. Wer ab und zu mal Abstand von Obama

braucht, kann sehr gut beide Bücher auf dem Nacht­

tisch liegen haben und abwechselnd genießen – alles

in Maßen, dann kommt es nicht zur Überdosierung!

26

Page 27: Klinikum DO Januar 2011

dEr chinEsEHenning MankellZsolnay Verlag, Wien 2008ISBN-10: 3552054367

spiElräumETom DeMarcoHanser Fachbuch, München 2001ISBN-10: 3446216650

Prof. Thomas Deitmer hat als Klinikdirektor

der HNO­Klinik auch abends und am Wochen­

ende oft beruflich viel zu tun. Entspannung

findet er beim regelmäßigen Sport wie Jog­

gen, gelenkschonendem Nordic Walking und

Crossbike­Fahren. Große Freude machen

ihm seine zwei kleinen Enkelkinder – allzu

viel Zeit zum Lesen bleibt da nicht. Haupt­

sächlich vertieft er sich im Urlaub oder auf

längeren Bahnfahrten in ein Buch.

Ein Beispiel des Genres „skandinavischer Krimi“.

Da mir die Landschaft und die Lebensart in

Skandinavien gut gefallen, können diese Krimis

mich auch sehr fesseln. Sie zu lesen ist für mich

schöner als Filme oder Fernsehen, da man sich

die gesamte Kulisse vor einem inneren Auge auf­

baut. Nachdenklich wird man, wenn sich ein

erschreckender Tatbestand in die ja eigentlich

„heile Welt Skandinaviens“ drängt. Aber es ist ja

nur ein Krimi!

Tom DeMarco zeigt, wie Führungspersonen ihre

Organisationen sehr viel flexibler machen können,

indem sie Spielräume in den Arbeitsalltag ein­

bauen. So bleibt das Team überlebensfähig, kann

schnell auf Veränderungen reagieren. Ein fein­

sinniges Sachbuch zu unserer zunehmend

beschleunigten modernen Arbeitswelt. Das Buch

ist eine gute Anregung als Lotse zwischen öko­

nomischer Effizienz und einem menschlichen,

motivierenden und sinnvollen Arbeitsleben.

ausgEbranntAndreas EschbachLübbe, Bergisch-Gladbach 2008ISBN-10: 3785722745

schnEEmann Jo NesbøUllstein, 2008ISBN-10: 3550087578

Prof. Michael C. Truß liest in seiner Frei­

zeit meterweise knifflige Krimis. Vielleicht

hat diese Leidenschaft damit zu tun, dass

er als Klinikdirektor der Urologie und

Leiter des Zentrums für Prostatakarzinome

auch beruflich ein Händchen für große

Herausforderungen hat? (Mehr dazu lesen

Sie auf S. 20–23). Wenn ihm ein Autor gefällt,

liest er direkt mehrere seiner Werke.

Als Lektüre bevorzuge ich unterhaltsame und

spannende Romane wie etwa die von Andreas

Eschbach, zum Beispiel „Das Jesus Video“, „Eine

Billion Dollar“, „Der Nobelpreis“ oder „Ausge­

brannt“. Seine Bücher sind grob gesagt Science­

Fiction­Romane mit ganz unterschiedlichen

Themen. In „Ausgebrannt“ wird das Ende des

Erdölzeitalters thematisiert. Dieser Wirtschaft­

sthriller ist geprägt von einer leben digen Erzähl­

weise und beeindruckt durch seine teilweise

erschreckende Realitätsnähe. Eschbach vermischt

sehr geschickt Fakten und Fiktion zu einem Roman

mit mehreren Handlungsebenen.

Wer skandinavische Krimis mag und nicht immer

wieder zu Henning Mankell greifen möchte, dem

sei Jo Nesbø als Steigerung empfohlen. Der Autor

schafft es, über die gesamte Länge seiner nicht

eben dünnen Bücher die Spannung auf höchstem

Niveau zu halten – und das, obwohl hier beim

„Schneemann“ bald klar ist, wer der Mörder ist.

Über den Inhalt möchte ich an dieser Stelle nichts

ver raten, die Besonderheit liegt auch nicht in einer

absolut neuartigen Story, sondern in der effekt­

vollen Schreibweise und nicht zuletzt dem über­

raschenden Ende, das mir kalte Schauer über den

Rücken gejagt hat.

LeKtüreKLINIKUM Do 0427

Page 28: Klinikum DO Januar 2011

WÄRMENDE KLASSIKER FÜR DIE KÜHLE JAHRESZEIT

ein ToPf voLL GesunDheiTSuppen und Eintöpfe schmecken das ganze Jahr hindurch, aber gerade im Winter wärmen sie uns, halten uns gesund und machen glücklich. Wir haben drei altbewährte Rezepte für Sie, die alle nicht nur gut schmecken, sondern auch ganz besondere Eigenschaften für die Gesundheit mitbringen.

Page 29: Klinikum DO Januar 2011

WirsinG: brinGT foLsÄureveGeTArisCher WirsinGDie zarten sind die besten – das gilt beim

Wirsing wie bei den meisten anderen

Gemüsearten. Deshalb sollte Wirsing immer

frisch verarbeitet werden. Entfernen Sie

die äußeren Blätter, sie sind oft hart. Wir-

sing ist der nährstoffreichste Kohl, er

enthält viel Vitamin E, Kalium, Magnesium,

Kalzium, Eisen und insbesondere sehr

viel Folsäure, die wir Deutschen ten den-

ziell in zu geringen Mengen zu uns nehmen.

Schon 100 Gramm Wirsing decken den

Tagesbedarf. Für Frauen mit Kinder-

wunsch ist Wirsing besonders zu empfeh-

len: Da in der Schwangerschaft, vor allem

in der Anfangsphase, ein ausreichender

Folsäurespiegel vorhanden sein sollte,

ist der Wirsing das ideale Gemüse für

Schwangere.

zubereitung

Zwiebeln, Knoblauch, Sellerie zerkleinern

und in öl andünsten. Mit Brühe und

Thymian aufkochen. Möhren und Wirsing

grob schneiden, zugeben und in etwa 15

Minuten garen. Die Sonnenblumenkerne

ohne Fett in der unbeschichteten Pfanne

anrösten und zusammen mit den abge-

tropften Bohnen in die Suppe geben.

Kräftig abschmecken. Dazu schmeckt ein

dunkles Bauernbrot.

zutaten

�� 4 Lauchzwiebeln

�� 2 Knoblauchzehen

�� 2 Stangen Staudensellerie

�� 4 Möhren

�� 500 g Wirsing

�� 4 Esslöffel Sonnenblumenkerne

�� 1 kleine Dose weiße Bohnen

�� 2 Teelöffel öl

�� 1,5 Liter Gemüsebrühe

�� 2 Esslöffel frischer oder getrockneter

Thymian

�� Salz, Pfeffer

rezePte

Linsen: vieLseiTiG GesunDoMAs LinsensuPPeDie kleinen Ufos sind energiereich und

dabei leichter verdaulich als andere Hül-

senfrüchte, enthalten viele gesunde Stoffe

wie Zink, Eisen und Vitamin B1. Die gefürch-

teten „Tönchen“ kann man durch gutes

Kauen und nach Geschmack ein wenig

Essig oder Kräuter wie Fenchel und Küm-

mel weitgehend vermeiden. Wenn möglich,

sollte man auf dem Markt frische Linsen

kaufen, aber auch getrocknete sind

gesund, wenn sie nicht zu lange lagern.

Kaufen Sie ruhig ein bisschen mehr und

lassen Sie die Linsen keimen – die Sprossen

sind wahre Vitamin-C-Bomben.

zubereitung

Die Beinscheibe abspülen und in der Brühe

eine Stunde kochen, in Stücke schneiden

und wieder zufügen. Linsen und Würste

dazugeben und 25 Minuten weiterkochen.

Gehacktes mit einer gewürfelten Zwiebel,

dem Ei, Salz und Pfeffer mischen und zu

Bällchen rollen. Das klein geschnittene

Gemüse und die Hackfleischbällchen in den

Topf geben und weitere 20 bis 25 Minuten

kochen lassen. Den Speck würfeln, mit den

restlichen Zwiebelwürfeln auslassen und

zur Suppe geben. Schnelle vegetarische

Variante: Fleisch weglassen, stattdessen

Räuchertofu mitkochen.

zutaten

�� 1 Scheibe Rindfleisch (Beinscheibe)

�� 500 g getrocknete Linsen

�� 3 Liter Brühe

�� 2 Stangen Porree

�� 1 Sellerie

�� 4 Möhren

�� 5 große Kartoffeln

�� 4 Würste (Mettwürste)

�� 250 g Gehacktes

�� 1 Ei

�� 1 Scheibe durchwachsener Speck

�� 3 Zwiebeln

heiLKrAfT GeGen infeKTebunTe hühnersuPPe Es ist wissenschaftlich belegt: Frische

Hühnersuppe hilft gegen Erkältungen. Sie

enthält reichlich Zink, das das Immun-

system stärkt und dank eines bestimmten

Eiweißes besonders gut aufgenommen

wird, sowie den Eiweißstoff Cystein.

Dieser wirkt entzündungshemmend und

abschwellend auf die Schleimhäute.

zubereitung

Zwiebeln schälen, halbieren und die

Schnitt flächen im Topf ohne öl kräftig

anrösten. Mit viel kaltem Wasser ablöschen.

Das Huhn waschen und dazugeben, lang-

sam zum Kochen bringen. Kurz vor dem

Siedepunkt den aufsteigenden Schaum

abschöpfen und Salz und Zucker zugeben.

Nach einer Stunde Kochzeit (bei Hühner-

klein nach 20–30 Minuten) das Fleisch

herausnahmen, etwas abkühlen lassen,

Haut und Knochen entfernen und die

Stücke mundgerecht zerkleinern. Derweil

das kleingeschnittene Gemüse und 10

Minuten später die Nudeln in der Brühe

gar kochen lassen. Kräftig würzen. Das

Fleisch wieder in den Topf geben, heiß

werden lassen und die Suppe mit der

gehackten Petersilie bestreut servieren.

Statt Nudeln schmecken auch Grießklöß-

chen, Graupen oder eine andere Einlage.

zutaten

�� 2 Zwiebeln

�� 1 Suppenhuhn, möglichst in Bio-Qualität,

oder auch Bollen oder Hühnerklein

�� 1 Bund Suppengrün

�� nach Wunsch weitere Gemüse wie Blu-

menkohl, Pastinake, Petersilienwurzel

�� kleine Suppennudeln (Buchstaben

oder Sternchen)

�� 1 Esslöffel Salz

�� Prise Zucker, Pfeffer, Liebstöckel,

andere Kräuter nach Geschmack gerne

auch etwas Chili und Ingwer

KLINIKUM Do 0429

Page 30: Klinikum DO Januar 2011

MIT KRÄUTERTEE GEGEN LÄSTIGE WINTERLEIDEN

niChT AbWArTen – Tee TrinKen

Page 31: Klinikum DO Januar 2011

GeSUNDheIt

Anis unD fenCheLBeide wirken schleimlösend, sodass bei

Husten und Schnupfen die Verflüssigung

des zähen Schleims unterstützt wird und

besser abgehustet werden kann. Über-

haupt ist das Trinken von Kräutertee sehr

gut geeignet, um den erhöhten Wasserbe-

darf zu decken, den der Körper im Fall

einer Erkältung hat. Sie sollten mindesten

2,5 Liter am Tag trinken – und anders als

(Milch-)Kaffee oder Säfte enthält Kräuter-

tee weder Koffein noch Kalorien.

PfefferMinzeDie ätherischen öle erweitern die Bron-

chien und fördern so das Abhusten. Pfef-

ferminz ist der Tee, den Sie am liebsten

mögen? Wenn Sie einen Tee gut riechen

können, dann nutzen Sie ihn doch einfach

bei jeder Tasse zu einer kleinen Inhalation:

Einfach die aufsteigenden Dämpfe tief durch

die Nase einatmen. Das geht besonders

gut, wenn man die Tasse mit den Händen

ein wenig verschließt. Die feuchtwarme Luft

reinigt die Schleimhäute und lässt Schnup-

fen leichter abfließen. Geeignet sind alle

hier vorgestellten Teesorten.

ThyMiAnDieses Kraut ist offenbar gewachsen, um

den Menschen gesund zu erhalten – es hilft

gegen unzählige Erkrankungen. Aber gera-

de auf die Atemwege wirkt sich Thymian

sehr heilsam aus. Es löst den Schleim, wirkt

entzündungshemmend und krampflösend.

Deshalb basieren viele Hustenmittel aus

der Apotheke im Wesentlichen auf den

ätherischen ölen des Thymians. Aber warum

den Umweg über einen Hustensaft nehmen,

wenn Sie genauso gut einfach einen Tee

aufbrühen können? Dieser würzige Tee

schmeckt sogar den meisten Kindern gut.

sALbeiSalbeitee ist stark bakterien- und entzün-

dungshemmend und deshalb äußerst wirk-

sam gegen Halsentzündungen. Er schmeckt

allerdings nicht jedem und sollte gerade

von Kindern lieber nur gegurgelt werden.

Das liegt an seinem hohen Gehalt an Thujol,

einem ätherischen öl, das übrigens auch

in Absinth enthalten ist. Als Haustee gilt

Salbei deshalb schon ab einer Menge von

ein bis zwei Tassen täglich als bedenklich.

Auch Stillende sollten ihn nicht trinken, da

er stark abstillend wirkt.

KAMiLLeKamille lindert nicht nur Magen-Darm-

Beschwerden, sondern auch Schleim haut-

ent zündungen im Mund- und Rachenbe-

reich. Ob gegurgelt oder getrunken – in

beiden Fällen hilft Kamille gegen Halsent-

zündungen, aber es gibt eigentlich keinen

Grund, den Tee nicht zu trinken, denn

anders als Salbei hat er keinerlei unange-

nehme Neben wirkung.

Ob Sie Ihren Tee lieber lose kaufen oder

im Teebeutel, ist natürlich Geschmacks-

sache. Kräuter aus der Apotheke sind in

der Regel preiswert und gut wirksam. In

beiden Fällen sollten die Kräuter nicht zu

lange lagern, da sich die ätherischen öle

sonst verflüchtigen.

Selbstverständlich ersetzen Kräutertees

keinen Arztbesuch. Wenn Sie sich wirklich

schlecht fühlen oder die Beschwerden nach

einigen Tagen nicht nachlassen, sollten

Sie Ihren Hausarzt aufsuchen. Er wird

Ihnen neben den richtigen Medikamenten

auch das wichtigste Mittel gegen Erkältun-

gen ans Herz legen: ein paar Tage richtig

ausspannen.

LinDen- u. hoLunDerbLüTenBeim ersten Anflug einer Erkältung trinken

Sie am besten ein bis drei Tassen Tee aus

diesen Blüten, nehmen ein heißes Bad,

packen sich sofort warm ein und schlafen

sich aus – in vielen Fällen lässt sich dadurch

die Erkrankung komplett umgehen. Denn

beide Kräuter wirken schweißtreibend und

regen die Selbstheilungskräfte des Kör-

pers an – eine Art künstliches Fieber, das

Ihnen guttun wird. Lindenblütentee wirkt

außerdem hustenreizstillend und beruhigt

jede Art von Krämpfen wie etwa Unter-

leibsschmerzen.

Wer sich in der Erkältungszeit nicht dauernd mit roter Nase durch das nasskalte Wetter schleppen möchte, der kann mithilfe einiger bewährter Kräutertees frühzeitig gegen einen aufkommenden Schnupfen aktiv werden. Wir stellen die besten Heiltees vor.

KLINIKUM Do 0431

Page 32: Klinikum DO Januar 2011

Klappen Sie Zeige­ und Mittelfinger der rechten Hand nach innen. Führen Sie

die Hand zur Nase, der Ellenbogen zeigt gerade nach unten, die Schultern

sind entspannt. Mit dem Daumen drücken Sie beim Einatmen sanft das rech­

te Nasenloch zu, am besten am Übergang vom Knorpel zum Knochen. Vier

Sekunden durch das linke Nasenloch einatmen, den Atem entspannt vier

Sekunden halten – eine sanfte Anspannung der Beckenbodenmuskulatur hilft

dabei –, dann acht Sekunden lang rechts vollständig ausatmen, dazu das linke

Nasenloch mit dem Ringfinger verschließen. Jetzt umgekehrt: rechts einatmen,

die Luft halten, links ausatmen. Fünf­ bis zehnmal wiederholen, immer links

beginnen und enden. Wichtig ist, dass Sie Ihren eigenen Rhythmus finden.

ENTSPANNUNG PUR

enerGie AufTAnKen MiT yoGA

Yoga ist eine jahrtausendealte indische Lehre. Sie dient der Entspannung, Kräftigung und Dehnung der Muskeln und sorgt zugleich für erstaunliche mentale Klarheit. Wir zeigen Ihnen vier ganz einfache Einsteigerübungen, die Sie jederzeit und überall durchführen können.

Im Yoga sollte jeder genau darauf achten, welche

Bewegungen ihm guttun. Es geht genau um diese

„Achtsamkeit“, das konzentrierte Nachspüren in den

Körper hinein. Die Dehnung und die Dauer einer

Stellung kann man mit der Zeit langsam erweitern.

Wichtig ist vor allem regelmäßiges Üben. Allein durch

das langsame und konzentrierte Atmen in den Bauch

sorgt für frischEn Wind: diE WEchsElatmung

hinein erreichen Sie schon eine Menge für Ihr Wohl­

befinden und ein positives Lebensgefühl.

Unsere Praxisbeispiele sollen Ihnen eine Anregung

sein, sich auf einen Yogakurs einzulassen und die

positive Wirkung auf den eigenen Körper und Geist

zu erleben. Am Klinikum wird Yoga übrigens in der

Kinderklinik und im Rahmen der Krebsnachsorge am

Westfälischen Brustzentrum erfolgreich zur Unter­

stützung der Heilung eingesetzt, unter Anleitung von

Chrissoula Tsarnadeli­Röben. Die medizinische

Masseurin, Entspannungstherapeutin und Yogaleh­

rerin bietet in ihrem Studio an der Kreuzstraße 73

Hatha­Yogakurse an. Information per E­Mail unter

[email protected] oder Telefon 0231 1297155.

32

Page 33: Klinikum DO Januar 2011

Setzen Sie sich aufrecht auf einen Stuhl – es kann natürlich auch gerne der

Lotussitz sein. Den Scheitel zur Decke und leicht das Schambein zur Brust

ziehen – so sitzen Sie gerade. Schließen Sie die Augen und konzentrieren Sie

sich auf einen ruhigen, tiefen Atem. Beim Einatmen hebt sich der Bauch.

Beim Ausatmen den Bauchnabel kräftig Richtung Wirbelsäule ziehen – so

Dieses Element des „Sonnengrußes“ dehnt und kräftigt die komplette

Haltemuskulatur: Stellen Sie sich gerade hin, die Füße sind geschlossen.

Beim Einatmen strecken Sie die Arme und auch den Blick nach oben

Richtung Sonne. Beugen Sie den oberen Rücken sanft nach hinten, die Arme

bleiben rechts und links von den Ohren. Das Schambein dabei Richtung

Nehmen Sie vollständige Yogaatemzüge: Atmen Sie tief ein und stellen Sie

sich vor, dass sich dabei die Lebensenergie sternförmig in Ihrem Körper

ausbreitet. Langsam ausatmen, den Bauchnabel dabei nach innen ziehen.

Ziehen Sie das Schambein wieder Richtung Brustbein und den Scheitel zur

Decke, um in eine entspannte, aufrechte Haltung zu kommen. Drehen Sie

sollten Sie bei allen Übungen atmen. Ziehen Sie jetzt die Schultern Richtung

Ohren und halten die Spannung für mindestens fünf Sekunden. Dann die Schul­

tern einfach fallen lassen. Spüren Sie die Entspannung? Im Yoga wird sehr viel

Wert auf Entspannungstechniken gelegt. Das kontrollierte Anspannen und Ent­

spannen einzelner Muskelpartien können Sie am ganzen Körper durchführen.

Brustbein ziehen – so gehen Sie nicht ins Hohlkreuz. Beim Ausatmen geben Sie

die Handflächen flach neben die Füße, der Kopf hängt locker nach unten, die

Knie können gebeugt sein. Diese „stehende Vorwärtsbeuge“ einige Atemzüge

lang halten. Bei der Einatmung Wirbel für Wirbel nach oben kommen und die

Arme wieder „zur Sonne“ strecken, dann absenken. Mehrfach wiederholen.

mit der nächsten Ausatmung den Oberkörper nach rechts. Die Arme können

verschränkt oder ausgestreckt sein – es geht um eine sanfte Drehung der

Wirbelsäule. Der Blick geht in Richtung Schulter nach rechts. Die Drehung hal­

ten, solange es angenehm ist, dabei tief weiteratmen. Bei einer Einatmung

langsam zur Mitte zurückkehren, nach links wiederholen.

eNtSPaNNUNG

Entspannung dEr schultEr- und nackEnpartiE

dEn gEsamtEn körpEr mobilisiErEn

mEhr bEWEglichkEit für diE WirbElsäulE

KLINIKUM Do 0433

Page 34: Klinikum DO Januar 2011

AUSGEHEN IN DORTMUND

KuLTur Live erLeben

jAnuAr

fesTLiChes neujAhrs-KonzerT – beeThovens neunTe1. 1. 2011, 17.00 Uhr

Konzerthaus Dortmund

neW yorK GosPeL sTArs14. 1. 2011, 20.00 Uhr

St.-Nicolai-Kirche

jAzz AnD bLues niGhT20. 1. 2011, 17. 2. 2011, 19.30 Uhr

Hansa Theater Hörde

The bAr AT buenA visTA 201125. 1. 2011, 20.00 Uhr

Konzerthaus Dortmund

für KinDer: WDr 5 LiLiPuz-fAMiLienKonzerT30. 1. 2011, 16.00 Uhr

Konzerthaus Dortmund

februAr

Die nAChT Der MusiCALs2. 2. 2011, 20.00 Uhr

Westfalenhallen Dortmund

DieTer nuhr: nuhr Die ruhe4. 2. 2011, 20.00 Uhr

Westfalenhallen Dortmund

inGo APPeLT: MÄnner Muss MAn sChLAGen11. 2. 2011, 20.00 Uhr

Dietrich-Keuning-Haus

ThriLLer – Live 201116. 2. 2011, 20.00 Uhr

Westfalenhallen Dortmund

3. jobMesse DorTMunD19./20. 2. 2011, 10.00 – 17.00 Uhr

Mercedes-Benz Niederlassung DO

MÄrz

GeierAbenD 2011 – PoTT To Go5. 3. 2011, 19.30 Uhr

Westfälisches Industriemuseum/

Zeche Zollern II/IV

MACbeTh12. 3. 11, 19.30 Uhr

Schauspielhaus Dortmund

heiTersATirisChes Kon zerT: vorsiChT, KLAssiK! – MiT DieTer hiLDebrAnDT12. 3. 2011, 20.00 Uhr

Konzerthaus Dortmund

bAuen & Wohnen: 9. bAuMesse nrW25. – 27. 3. 2011, 10.00 – 18.00 Uhr

Westfalenhallen Dortmund

Page 35: Klinikum DO Januar 2011

In diesem Winter tummelt sich in der Ruhrmetropole wieder viel Prominenz auf den Bühnen. Aber auch junge Talente, Info veranstaltungen oder Kinder theater locken hinaus in die Kultur tempel. Wir haben Ihnen eine kleine Auswahl zusammen gestellt, für jeden ist etwas dabei. Lassen Sie sich inspirieren!

APriL

jAzzniGhTs sPeCiALTiLL brönner2. 4. 2011, 20.00 Uhr

Konzerthaus Dortmund

Les MusiCiens Du Louvre · GrenobLe3. 4. 2011, 16.00 Uhr

Konzerthaus Dortmund

LonDon PhiLhArMoniC orChesTrA8. 4. 2011, 20.00 Uhr

Konzerthaus Dortmund

Dinner MusiCAL: MAGie Der MeLoDy10. 4. 2011, 19.00 Uhr

Wittekindshof

3. MiTTeLALTerLiCher MArKT30. 4./1. 5. 2011

Zoo Dortmund

MAi

sTArs Der TrAvesTie7. 5. 11, 20.00 Uhr

Altes Gasthaus Grube

GAnGsTerDinner13. 5. 2011, 19.00 Uhr

Casino Hohensyburg

MAx rAAbe & PALAsT orChesTer18./19. 5. 2011, 20.00 Uhr

Konzerthaus Dortmund

KAyA yAnAr: ALL inCLusive!22. 5. 2011, 20.00 Uhr

Westfalenhallen Dortmund

jürGen von Der LiPPe: so GehT‘s!27. 5. 2011, 20.00 Uhr

Westfalenhallen Dortmund

ADressen

� Altes Gasthaus Grube

Wambeler Hellweg 131, 44143 Dortmund

� Casino Hohensyburg

Hohensyburgstraße 200, 44265 Dortmund

� Dietrich-Keuning-Haus

� Leopoldstraße 50–58, 44147 Dortmund

� Hansa Theater Hörde

Eckhardtstraße 4a, 44263 Dortmund

� Konzerthaus Dortmund

Brückstraße 21, 44135 Dortmund

� Mercedes-Benz

Niederlassung Dortmund

Wittekindstraße 99, 44139 Dortmund

� Schauspielhaus

Hiltropwall, 44137 Dortmund

� St.-Nicolai-Kirche

Lindemannstraße 70, 44137 Dortmund

� Westfalenhallen Dortmund

Rheinlanddamm 200, 44139 Dortmund

� Westfälisches Industriemuseum/

Zeche Zollern II/IV

Grubenweg 5, 44388 Dortmund

� Zoo Dortmund

Mergelteichstraße 80, 44225 Dortmund

Page 36: Klinikum DO Januar 2011

Mit einer Blutspende können Sie einem Patien ten helfen, schneller gesund zu werden, ja sogar in einzelnen Fällen Leben retten.

Das Institut für Transfusionsmedizin am Klinikum Dortmund sucht weiterhin Spen der, die bereit sind, regelmäßig zum Blut spenden zu kommen und damit kranken Menschen in Dortmund und der Region zu helfen.

Sie sollten zwischen 18 und 60 Jahre alt, gesund und nicht auf eine regelmäßige Medikamenten ein­nahme angewiesen sein. Wir würden uns freuen, Sie zu einem Gespräch und zu der Untersuchung begrüßen zu dürfen. Zum ersten Besuch brin gen Sie bitte Ihren Personalausweis und etwas Zeit mit. Sie werden ärztlich untersucht und wichtige Laborwerte werden bestimmt. Bereits nach vier Wochen können Sie zur ersten Blut spende kommen.

unsere öffnungszeiten für Neuspender:

Montag: 7.00– 13.00 UhrDienstag: 8.30– 18.00 UhrMittwoch: 7.00– 13.00 UhrDonnerstag: 8.30– 18.00 UhrFreitag: 7.00– 13.00 UhrSamstag: nur nach Vereinbarung

Adresse: Alexanderstraße 6–10 44137 DortmundTelefon: 0231 953­19999

zusätzlich:auch jeden 1. werktäglichen Montag im Monat im Klinikzentrum Nord, Münsterstraße 240.

Regelmäßiges Blutspenden bedeutet regel mäßige überwachung Ihrer Gesundheit!

Haben Sie sich schon einmal überlegt, Leben zu retten?