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Aus der
Medizinischen Klinik
des Knappschaftskrankenhauses Bochum-Langendreer
-Universitätsklinik-
der Ruhr-Universität Bochum
Direktor: Prof. Dr. med. Wolff Schmiegel
Klinische Charakteristika und Karzinomrisiko bei Patienten mit Peutz-Jeghers Syndrom (PJS)
Kumulative
Inaugural-Dissertation
zur
Erlangung des Doktorgrades der Medizin
einer
Hohen Medizinischen Fakultät
der Ruhr-Universität Bochum
vorgelegt von
Heidi Igl geb. Salloch
aus Castrop-Rauxel
2010
Dekan: Prof. Dr. med. G. Muhr
1. Referent: PD Dr. med. Anke Reinacher-Schick
2. Referent: Prof. Dr. med. Andrea Tannapfel
Tag der Mündlichen Prüfung: 31.05.2011
Abstract
Igl, Heidi
Klinische Charakteristika und Karzinomrisiko bei Pa tienten mit Peutz-Jeghers Syndrom (PJS) Problem: Das Peutz-Jeghers Syndrom (PJS) ist ein seltenes hamartöses Polyposis-Syndrom mit autosomal-
dominantem Erbgang, das durch eine STK 11- Keimbahnmutation verursacht wird. Das Syndrom geht einher
mit einem erhöhten Lebenszeitrisiko für die Entstehung von Karzinomen. Bislang ist nur wenig bekannt über
die Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Mutationen und den phänotypischen Ausprägungen.
Darüber hinaus ist ein Nutzen der aktuell durchgeführten Vorsorgestrategien bisher nicht eindeutig geklärt. Um
mehr über die Genotyp-Phänotyp-Korrelationen in Erfahrung zu bringen, wurden in dieser Arbeit die unter-
schiedlichen Genotypen mit den klinischen Charakteristika in einer Kohorte von PJS Patienten korreliert und
die Patienten wurden prospektiv in Rahmen der Vorsorge beobachtet.
Methode: Von allen Patienten mit der Diagnose PJS im Zentrum für Familiären Darmkrebs an der Medizini-
schen Universitätsklinik, Knappschaftskrankenhaus Bochum wurde eine schriftliche Einverständniserklärung
zur Teilnahme an der Studie eingeholt. Mithilfe eines selbst erstellten Fragebogens wurden die Daten der
individuellen Patientengeschichte und der klinischen Charakteristika von 31 Patienten erhoben und durch die
Begutachtung der klinischen Akten und durch das Einholen von Daten aus externen Institutionen bestätigt.
Nach genetischer Beratung wurden die Patienten auf eine Mutation im STK 11-Gen getestet und die Genoty-
pen wurden in zwei Gruppen, trunkierende und nicht-trunkierende Mutationen, unterteilt. Die ermittelten Daten
wurden deskriptiv-statistisch dargestellt und auf ihre statistische Signifikanz hin überprüft.
Ergebnis: Das Auftreten der ersten Symptome der Erkrankung lag bei einem medianen Alter von 11 Jahren
und bei 42% der Patienten traten bereits in den ersten zehn Lebensjahren Komplikationen auf. Eine STK 11-
Keimbahn Mutation wurde in 16 (73%) von 22 getesteten Familien entdeckt (12 trunkierend; 4 nicht-
trunkierend). Die Anzahl der gastrointestinalen Operationen bei Patienten mit einer trunkierenden Mutation war
signifikant erhöht (p = 0,021) und die weiblichen Patienten in der trunkierenden Gruppe hatten ein signifikant
erhöhtes Risiko gynäkologisch operiert werden zu müssen (p=0,016). Darüber hinaus ließ sich in der trunkie-
renden Gruppe ein Trend zu einer höheren Polypenlast (p=0,11) und einem jüngeren Alter bei der ersten
Polypektomie (p=0,13) verzeichnen. Zehn Karzinome wurden in sechs Patienten entdeckt (fünf gastrointestina-
le und fünf gynäkologische Karzinome) und resultieren in einem kumulativen Lebensrisiko von 65% bis zum
Alter von 65 Jahren. Patienten mit einer trunkierenden Mutation tendierten dazu, mehr Karzinome zu entwi-
ckeln als Patienten mit einer nicht-trunkierenden Mutation (p=0,10). Im Rahmen der durchgeführten Vorsorge-
untersuchungen konnten 50% der Karzinome (n=5) in einem frühen, potenziell kurablen Stadium entdeckt
werden.
Diskussion: Diese Arbeit zeigt, dass nahezu die Hälfte aller PJS Patienten in Abhängigkeit vom Mutationstyp
sehr früh krankheitsbedingte Komplikationen entwickeln. Patienten mit einer trunkierenden Mutation wurden
häufiger am Gastrointestinaltrakt operiert und wiesen mehr Polypen und häufiger Karzinome auf. Darüber
hinaus ließen sich durch enge Vorsorgeuntersuchungen Karzinome in Frühstadien entdecken. Wir empfehlen
daher, die regelmäßige Vorsorge in einem Alter von 8 Jahren bei allen Patienten zu beginnen, um Komplikati-
onen zu vermeiden. Des Weiteren könnten Patienten mit einer trunkierenden Mutation von einem kürzeren
Intervall zwischen den Untersuchungen profitieren. Weitere Studien mit größeren Patientenkollektiven müssen
die aufgestellten Hypothesen bestätigen.
I
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung ………………………………………………………………… 01
2. Zielsetzung ………………………………………………………………. 04
3. Methodik ………………………………………………………………….. 05
3.1 Patientenpopulation und Datenauffassung……………………. 05
3.2 Genetische Beratung…………………………………………….. 05
3.3 Statistische Auswertung…………………………………………. 06
4. Ergebnisse ……………………………………………………………….. 07
4.1 Demographische Charakteristika………………………………. 07
4.2 PJS spezifische Charakteristika und Interventionen…………. 07
4.3 Genotyp der PJS Patienten……………………………………... 11
4.4 Genotyp-Phänotyp-Korrelationen………………………………. 12
4.5 Karzinome bei PJS Patienten…………………………………... 14
5. Diskussion ……………………………………………………………..… 19
Literaturteil ……………………………………………………………….….. 24
Anhang ……………………………………………………………………….. 28
II
Verzeichnis der Abkürzungen
al. alii
CA Cancer antigen
CT Computertomographie
ERCP Endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie
F familiär
FS frame-shift, Leserasterverschiebung
GI gastrointestinal
HG-IEN hochgradige intraepitheliale Neoplasien
KI Konfidenzintervall
LG-IEN leichtgradige intraepitheliale Neoplasien
MLPA Multiplex Ligation-dependent Probe Amplification
p p-Wert
PJ Peutz-Jeghers
PJS Peutz-Jeghers Syndrom
S sporadisch
SA Standardabweichung
Sp splice, Spleiß
STK Serin-Threonin Proteinkinase
TNM T: Tumor, N: Nodes (Lymphknoten), M: Metastasen
UV unclassified variant, nicht-klassifizierte Variante
vs. versus
X Stopp
III
Verzeichnis der Tabellen
Tabelle 1: Klinische Charakteristika und Lebensstil-Faktoren der
PJS Patienten………………………………………………………. 07
Tabelle 2: Genotypen der PJS Patienten…………………………………..... 11
Tabelle 3: Auftreten von Karzinomen bei PJS Patienten…………………... 16
Tabelle 4: Aktuelle Vorsorgestrategie für PJS Patienten am Familiären
Darmkrebszentrum an der Medizinischen Universitätsklinik des
Knappschaftskrankenhauses Bochum……………………………18
III
Verzeichnis der Abbildungen
Abbildung 1a: Kumulative Altersverteilung beim Auftreten der
Erstsymptome………………………………………………….. 08
Abbildung 1b: Symptomspektrum beim Auftreten der Erstsymptome…….. 09
Abbildung 1c: Kumulative Altersverteilung bei PJS Erstdiagnose…………. 09
Abbildung 2a: Generelles kumulatives Lebenszeitrisiko für Karzinome ….. 14
Abbildung 2b: Kumulatives Lebenszeitrisiko für gastrointestinale
Karzinome………………………………………………………. 15
Abbildung 2c: Kumulatives Lebenszeitrisiko für gynäkologische
Karzinome………………………………………………………. 15
- 1 -
1. Einleitung
Das Peutz-Jeghers Syndrom (PJS) ist ein seltenes Krankheitsbild mit einer
Prävalenz von 1/50.000 bis 1/200.000. Es ist gekennzeichnet durch das
Auftreten von charakteristischen Polypen im Gastrointestinaltrakt und Pig-
mentflecken. Die typische Pigmentierung der Lippen, der perioralen Region,
der Mundschleimhaut und manchmal auch der Hände und Füße erscheint bei
den meisten Patienten mit PJS, häufig bereits in der frühen Kindheit. Der
spezielle Typ hamartöser Polypen, der Peutz-Jeghers Polyp (PJ Polyp) ent-
steht bevorzugt im Dünndarm. Dieser Polypentyp weist eine erweiterte, baum-
artig verzweigte Muscularis Mucosae auf, umgeben von glandulärem, norma-
lerweise nicht-neoplastischem Epithel. Selten kommt es außerdem zum Auf-
treten extraintestinaler Polypen im Harntrakt, der Nase oder der Gallenblase.
Mit dem Lebensalter steigt die Polypenlast und die PJ Polypen werden über-
wiegend zwischen dem 10. und 20. Lebensjahr symptomatisch. Kolikartige
Abdominalschmerzen aufgrund einer Invagination von Dünndarmsegmenten
verursacht durch große Polypen oder auch chronische okkulte gastrointestina-
le Blutungen mit daraus folgender Eisenmangelanämie treten wiederholt auf.
Des Weiteren wurde die Präsentation mit akuten Abdominalschmerzen durch
einen mechanischen Ileus bei Obstruktion beobachtet. Obwohl die Polypen als
gutartige Hamartome klassifiziert sind, kann dennoch eine adenomatöse
Umwandlung und eine maligne Entartung vorkommen (Gruber et al.,1998;
Wang et al.,1999).
Die Diagnose eines Peutz-Jeghers Syndroms stützt sich auf klinische Krite-
rien. Diese sind das Auftreten von (a) zwei oder mehr PJ Polypen, (b) einem
PJ Polyp und der klassischen Pigmentierung oder (c) einem PJ Polyp zusam-
men mit einer positiven Familienanamnese für PJS (Tomlinson et al.,1997).
Das Peutz-Jeghers Syndrom wird mit einer unvollständigen Penetranz von
90% autosomal-dominant vererbt. Keimbahnmutationen der Serin-Threonin
Proteinkinase 11 (STK 11) auf Chromosom 19p 13.3 kann in 70% der Fälle
durch eine DNA-Sequenzanalyse nachgewiesen werden (Hemminki et
al.,1998; Jenne et al.,1998). Durch ein zusätzliches Screening für große
genomische Deletionen mithilfe der Multiplex Ligation-dependent Probe Ampli-
fication (MLPA) kann eine STK 11- Mutation bei bis zu 94% der Patienten
identifiziert werden (Aretz et al., 2005; Hearle, Rudd et al., 2006; Volikos et al.,
2006). Das STK 11- Gen kodiert für eine Serin-Threonin Proteinkinase, die
- 2 -
sowohl Prozesse der Zellteilung, als auch der Differenzierung und der zellulä-
ren Signaltransduktion reguliert. Die bisher bekannten Mutationen sind über
den gesamten kodierenden Bereich des Gens verteilt und fast jede betroffene
Familie weist eine eigene Mutation auf. Die Familienanamnese bezüglich des
Peutz-Jeghers Syndroms ist negativ in bis zu 45% der Indexfälle, was auf eine
hohe Inzidenz von de novo Keimbahnmutationen hinweist.
Zusätzlich zu den oben beschriebenen klinischen Merkmalen haben PJS
Patienten ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Karzinomen und es gibt
ein signifikant erhöhtes Risiko, dass Patienten mit PJS in einem jungen Alter
an einem Karzinom versterben (Giardiello et al., 2000; Lim et al., 2003; Hear-
le, Schumacher et al., 2006; Mehenni et al., 2006). Bis zum 70. Lebensjahr
entwickeln 85% aller Patienten ein Karzinom (Hearle, Schumacher et al.,
2006). Neben den Karzinomen im Gastrointestinaltrakt, wie Kolorektum,
Magen und Dünndarm, ist das Risiko für Karzinome in extraintestinalen Orga-
nen, wie Pankreas, Lunge, Mamma, Uterus, Ovar und Hoden, signifikant
erhöht (Giardiello et al., 1987; Spigelman et al., 1989; Boardman et al., 1998;
Giardiello et al., 2000; Canto et al., 2006). Im Vergleich zur normalen Popula-
tion erscheinen bei PJS Patienten die häufig auftretenden Karzinome in einem
jüngeren Alter und die selten auftretenden Karzinome treten häufiger auf.
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen haben einen besonders hohen Stellen-
wert in Anbetracht des hohen Risikos für benigne intestinale Komplikationen
im jungen Alter und auch für maligne Erkrankungen. Wegen der niedrigen
Inzidenz der Erkrankung existieren keine Evidenz-basierten Leitlinien. Aktuell
wird empfohlen, das reguläre Screening im Alter von spätestens 12 Jahren mit
einer Gastroduodenoskopie und einer Koloskopie alle zwei Jahre zu beginnen
(Giardiello et al., 2006; Schulmann et al., 2007). Darüber hinaus sollte ein
Screening nach Dünndarmpolypen durchgeführt werden. Die Modalitäten für
das Dünndarmscreening umfassen Enteroklysma, Kapselendoskopie, Magnet-
resonanz-Enteroklysma, Push-Enteroskopie, Doppelballon-Enteroskopie und
intraoperative Endoskopie (Schulmann et al., 2007). Besonders die Kapselen-
doskopie hat sich als nicht-invasive sensitive Screeningmethode der ersten
Wahl für PJS Patienten bewährt (Schulmann et al., 2005). Bei den endoskopi-
schen Techniken wird besonders die Methode der Doppelballon-Enteroskopie
geschätzt, da diese sofortige Interventionsmöglichkeiten, wie Biopsien und
Polypektomien, ermöglicht. Für weibliche PJS Patientinnen werden regelmä-
- 3 -
ßige endovaginale Ultraschall-Untersuchungen und eine Vorsorge bezüglich
Mammakarzinomen angeboten. Untersuchungen des Pankreas mit endosko-
pischem Ultraschall werden empfohlen und darüber hinaus die regelmäßige
klinische Untersuchung der Hoden für junge männliche Patienten mit PJS
(Giardiello et al., 2006; Schulmann et al., 2007).
- 4 -
2. Zielsetzung
Die derzeitigen Empfehlungen zur Vorsorge bei PJS Patienten basieren nicht
auf kontrollierten klinischen Studien sondern auf Expertenmeinungen. Es ist
demnach unklar ob die aktuell durchgeführten Vorsorgeuntersuchungen bei
PJS Patienten wirklich das Überleben verbessern. Des Weiteren gibt es
bislang nur wenige Studien zu den unterschiedlichen Mutationen bei PJS
Patienten und den phänotypischen Charakteristika, die mit diesen Mutationen
assoziiert sind. Es existieren noch keine Daten, die spezifische Vorsorgestra-
tegien für die Träger der unterschiedlichen Keimbahnmutationen befürworten.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es detaillierte Korrelationen zwischen den
Genotypen und Phänotypen einer großen deutschen Kohorte von PJS Patien-
ten, mit besonderem Augenmerk auf die benignen und malignen Erscheinun-
gen des Krankheitsbildes, zu ermitteln. Dazu werden die phänotypischen
Ausprägungen der Erkrankung mit Hilfe eines Fragebogens und der Patien-
tenakten ermittelt und mit den gefundenen STK 11- Mutationen korreliert.
Darüber hinaus soll die Bedeutung der aktuellen Vorsorgeuntersuchungen im
Zentrum für Familiären Darmkrebs an der Medizinischen Universitätsklinik des
Knappschaftskrankenhauses Bochum bezogen auf die Entdeckung von Poly-
pen und Karzinomen in der untersuchten Kohorte evaluiert und verbessert
werden.
Die durch molekulargenetische Analyse sowie aus Fragebögen und Patien-
tenakten ermittelten Daten zur klinischen Charakterisierung sollen deskriptiv-
statistisch präsentiert und auf ihre statistische Signifikanz hin geprüft werden.
- 5 -
3. Methodik
3.1 Patientenpopulation und Datenerfassung
Alle PJS Patienten und ihre betroffenen Verwandten, die im Zentrum für
Familiären Darmkrebs an der Medizinischen Klinik des Knappschaftskranken-
hauses in Bochum behandelt werden und die in der elektronischen Datenbank
für Patienten mit erblichen Darmkrebserkrankungen erfasst sind, wurden
ermittelt. Von allen Patienten wurde eine Einverständniserklärung zur Studien-
teilnahme eingeholt, nachdem der Ethikantrag für die Studie von der lokalen
Ethikkommission akzeptiert wurde. Alle Studienpatienten erfüllten die Diagno-
sekriterien eines Peutz-Jeghers Syndroms, die weiter oben beschrieben
wurden. Die Patienten wurden gebeten, einen selbst erstellten Fragebogen
auszufüllen (siehe Anhang). Die Fragebogendaten zum Krankheitsverlauf
wurden durch die Durchsicht der hausinternen klinischen Akten und pathologi-
schen Archivdaten und durch externe Arztbriefe bestätigt. Des Weiteren
wurden die Karzinomdiagnosen durch Berichte aus der Pathologie gesichert.
Ein bereits verstorbener Patient, der zu Lebzeiten in unserem Zentrum behan-
delt wurde, wurde durch Analyse seiner archivierten Patientenakte in die
Studie mit eingeschlossen. Die Patienten wurden mit Blick auf ihren Genotyp
und die phänotypische Ausprägung des Syndroms charakterisiert. Der selbst
erstellte Fragebogen ermittelte die folgenden klinischen Parameter: Ge-
schlecht, Geburtsdatum, Alter und Symptome bei Erstdiagnose des Peutz-
Jeghers Syndroms, Anzahl und Verteilung der Polypen, frühere Operationen,
eigene Karzinomerkrankungen, Familienanamnese bezüglich PJS und Karzi-
nomen und auch Lebensstilfaktoren wie der Konsum von Nikotin, Alkohol und
Koffein. Außerdem wurde mit dem Fragebogen zur familiären Krankenge-
schichte und Dickdarmkrebsrisikoeinschätzung die Familienanamnese mit
besonderem Bezug auf erbliche Darmkrebserkrankungen erfragt.
3.2 Genetische Beratung
Die Patienten wurden im Institut für Humangenetik der Ruhr-Universität Bo-
chum (Direktor: Prof. Dr. med. J. T. Epplen) beraten und eine nachfolgende
STK 11- Keimbahnmutationstestung durch direkte DNA-Sequenzierung wurde
ihnen angeboten. Bei den Patienten, bei denen keine Mutation gefunden
werden konnte, wurde in der Mehrzahl der Fälle zusätzlich auf große genomi-
sche Deletionen mittels MLPA getestet. Die genetischen Tests wurden in
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externen Laboren durchgeführt (Institute für Humangenetik an den Universitä-
ten Bonn (Direktor: Prof. Dr. med. M. M. Nöthen) und Düsseldorf (Direktor:
Univ.-Prof. Dr. rer. nat. B. Royer-Pokora)). Einige Patienten waren bereits
getestet, bevor sie zum Zentrum für Familiären Darmkrebs überwiesen wur-
den und die Testergebnisse konnten direkt von den externen Laboren ange-
fordert werden.
Die Genotypen der Patienten wurden in zwei Gruppen unterteilt: Die erste
Gruppe beinhaltet bekannte pathogene Mutationen, nämlich Stopp-
Mutationen, Insertionen und Deletionen, die eine Verschiebung des Leserah-
mens bewirken und zu einem frühzeitigen Stopp-Codon führen, Spleiß-
Mutationen (an den Positionen -2, -1, +1, +2) und Exon-Deletionen, die zu
einem unvollständigen Protein führen. Die zweite Gruppe enthält bekannte
Missense-Mutationen, kategorisiert als unklassifizierte Varianten (UV) mit
einer bisher unbekannten biologischen Konsequenz. Im Folgenden werden die
beiden Gruppen als trunkierende und nicht-trunkierende Gruppe benannt.
3.3 Statistische Auswertung
Die Erfassung der Daten und die statistische Auswertung wurden mithilfe des
Statistik Software Programms SPSS Version 15.0 durchgeführt. Die klinischen
Parameter wurden dann mit den Genotypen (trunkierende und nicht-
trunkierende Gruppe) korreliert. Der Fisher’s exact Test, der Student’s T-Test
und der Mann-Whitney U-Test wurden an den erforderlichen Stellen ange-
wendet. Die statistische Auswertung vom Auftreten der ersten Symptome,
dem Alter bei Erstdiagnose und dem kumulativen Lebenszeitrisiko für das
Auftreten von Karzinomen wurden mithilfe der Kaplan-Meier Methode (Kaplan
et al., 1958) und dem log-rank Test durchgeführt.
- 7 -
4. Ergebnisse
4.1 Demographische Charakteristika
Für die auf einem selbst erstellten Fragebogen (siehe Anhang) basierende
Studie, wurden 32 Patienten der Klinik, die am Peutz-Jeghers Syndrom leiden,
um ihre Teilnahme gebeten. Diese waren zum Teil miteinander verwandt. Die
Rücklaufrate betrug 94% (n=30). Zusätzlich wurden die Daten eines bereits
verstorbenen Patienten berücksichtigt. Die untersuchte Kohorte mit 31 Patien-
ten aus 24 unterschiedlichen Familien besteht aus 20 weiblichen und 11
männlichen Patienten zwischen 10 und 66 Jahren (Median 40). Klinische
Charakteristika und Lebensstil-Faktoren (Alkohol, Koffein und Nikotin) der PJS
Patienten sind in Tabelle 1 präsentiert.
Tabelle 1: Klinische Charakteristika und Lebensstil -Faktoren der PJS Patienten
N (%) Geschlecht männlich 11 (35) weiblich 20 (65) Alter Mittelwert ± SA 37,8 ± 16,2 Spannweite 10-66 Alter bei Erstdiagnose Mittelwert ± SA 16 ± 14,7 Spannweite 0-57 Auftreten familiär 19 (61) sporadisch 12 (39) Alkohol* ja 7 (27) nein 19 (73) Koffein* ja 20 (77) nein 6 (23) Nikotin* ja 4 (15) ehemals 3 (12) nein 19 (73) * Lebensstilfaktoren betreffen alle lebenden 26 Patienten über 16 Jahren
4.2 PJS spezifische Charakteristika und Interventio nen
Die Kohorte enthält 19 (61%) familiäre und 12 (39%) scheinbar sporadische
PJS Fälle ohne eine bekannte positive Familienanamnese für die Erkrankung.
Die ersten Symptome traten im medianen Alter von 11 Jahren (Spannweite: 0-
50 Jahre) auf (Abb. 1a) und waren charakterisiert durch Pigmentflecken
(73%), abdominelle Schmerzen (60%), Ileus (45%) und Anämie (37%) (Abb.
1b). An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Pigmentflecken niemals als alleini-
ges Kriterium genannt wurden und das Alter beim Auftreten der ersten Sym-
ptome bei allen Patienten auf das Auftreten von Polypen bezogen war. Die
- 8 -
ersten Komplikationen, wie Anämie, Hämorrhagie, Invagination oder Ileus
traten in 13 (42%) Indexfällen sogar vor der Vollendung des 10. Lebensjahres
auf. 29 Patienten (94%) wiesen die spezifische mukokutane Melaninpigmen-
tierung auf. Diese erschien vorwiegend bereits in der Kindheit (76%), aber
auch in der Jugend (17%) und selten im Erwachsenenalter (7%). In den meis-
ten Fällen verschwanden oder verblassten sie im Laufe der Jahre. Die definiti-
ve Diagnose Peutz-Jeghers Syndrom wurde im medianen Alter von 16 Jahren
(Spannweite: 0-57 Jahre) gestellt (Abb.1c). Die Latenzzeit zwischen dem
Auftreten der ersten Symptome und der Erstdiagnose PJS betrug im Median 2
Jahre (Spannweite: 0-46 Jahre).
Abbildung 1a: Kumulative Altersverteilung beim Auft reten der Erstsymptome
Es ist die Zeit von der Geburt bis zum Auftreten der Erstsymptome dargestellt. Bei 45% der Patienten traten erste Symptome vor der Vollendung des 10. Lebensjahres auf.
60 50 40 30 20 10 0
Alter (Jahren)
100
80
60
40
20
0
Kumulatives Auftreten der Symptome (%)
- 9 -
Abbildung 1b: Symptomspektrum beim Auftreten der Er stsymptome
Die gezeigten Symptome sind die ersten Symptome, die von den PJS Patienten bemerkt wurden.
Abbildung 1c: Kumulative Altersverteilung bei PJS E rstdiagnose
Es ist die Zeit von der Geburt bis zur Stellung der PJS Erstdiagnose dargestellt. Das mediane Alter bei der Diagnose betrug 16 Jahre.
Prolaps Ileus Invagination
Bauch- schmerzen Gewichts-
verlust orale
Pigmentierung Haemorrhagie Anämie
100
80
60
40
20
0
60 50 40 30 20 10 0
Alter (Jahren)
100
80
60
40
20
0
Erst -symptome (%)
Kumulative Alters-verteilung (%)
- 10 -
Alle Patienten des Kollektivs waren klinisch von hamartomatösen Gastroin-
testinalpolypen betroffen, die überwiegend in der Jugend und im frühen Er-
wachsenenalter symptomatisch wurden. Die erste Polypektomie wurde im
medianen Alter von 16 Jahren (Spannweite: 2-50 Jahre) durchgeführt. Fast
die Hälfte der Patientenkohorte (45%, n=14) wies einen Polypenrasen von
über 50 Polypen in mindestens einem Abschnitt des Gastrointestinaltrakts auf,
23% der Patienten (n=7) hatten eine Polypenlast von 21 bis 50 Polypen und
32% der Patienten (n=10) hatten weniger als 21 hamartöse Polypen. Der
Großteil der Patienten (61%) wies Polypen im gesamten Gastrointestinaltrakt
(Magen, Dünn- und Dickdarm) auf. Insgesamt war der Dünndarm in 90% der
Fälle betroffen, das Kolorektum in 77% und der Magen in 74% der Patienten.
Der Ösophagus war nie von Polypen befallen. Extraintestinale Polypen traten
bei drei von 31 (10%) Patienten in der Gallenblase auf.
Bisher wurden die Patienten im Median zweimal (Spannweite: 0-10) chirur-
gisch operiert, fünf Patienten wurden bislang noch nicht operiert. Die Operati-
onen umfassten überwiegend Darmresektionen, chirurgische Enterotomien
und Polypektomien, außerdem elf Appendektomien. Bei den meisten Patien-
ten, die bereits chirurgisch operiert wurden, war der Dünndarm der einzige
betroffene Darmabschnitt (61,5%), häufiger als der Dickdarm (11,5%) oder der
Dünn- und Dickdarm zusammen (27%). Die übrigen chirurgischen Interventio-
nen umfassten vier Schilddrüsenresektionen, zwei Cholezystektomien und
eine Gastrektomie.
Metrorrhagien wurden von zehn der 20 (50%) weiblichen Patienten beklagt
und sechs dieser Patientinnen und eine weitere wurden bereits gynäkologisch
operiert. Bei drei dieser Patientinnen wurden Zysten der Ovarien entfernt.
Darüber hinaus gab es vier Hysterektomien, von denen drei mit Ovarektomien
kombiniert waren. Eine beidseitige Ovarektomie wurde wegen Tumoren der
Ovarien durchgeführt (Zystom linkes Ovar und Borderline-Tumor rechtes
Ovar).
- 11 -
4.3 Genotyp der PJS Patienten
22 der 24 Familien wurden nach genetischer Beratung auf eine STK 11-
Keimbahnmutation getestet. Eine Mutation wurde in 16 der 22 untersuchten
Familien (73%) gefunden, wobei jede Familie mit ihrer Mutation eine unter-
schiedliche Variante repräsentierte. Mit Bezug auf die verschiedenen Mutati-
onsgruppen waren 12 von 16 (75%) Mutationen, die in nicht miteinander
verwandten Familien gefunden wurden, kategorisiert als trunkierende Mutatio-
nen (drei Nonsense Mutationen, sieben Frameshift Mutationen, eine Spleiß-
Mutation, eine große genomische Deletion) und vier (25%) Familien wiesen
nicht-trunkierende Mutationen auf. Die spezifischen Genotypen der PJS
Patienten sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Tabelle 2: Genotyp der PJS Patienten
Indexfall S/F* Exon Nukleotid Effekt Genotyp** 01 S 5 c.716_719delGGTC p.S240fs FS 02 F 4 c.526G>C D176H UV 03 F 6 c.779delT p.I260fs FS 04 F 6 c.790_793delTTTG p.F264fs FS 05 F 6 c.793G>T E265X X 06 F 6 c.793G>T E265X X 07 F 6 c.793G>T E265X X 08 F - - - - 09 S 4 c.474_480delTCAGCTG C158X X 10 S - - - - 11 S 8 c.924G>T W308C UV 12 F 7 c.910C>T R304W UV 13 F 7 c.910C>T R304W UV 14 S 1 c.179_180insA Y60X X 15 F - - - - 16 S - - - - 17 F 6 c.779delT p.I260fs FS 18 F - - - - 19 F - - - - 20 S 5 c.622_635dup14 T212fs FS 21 S 8 c.1010_1011delTG p.V337fs FS 22 F 1 c.287_290+7del11bp aberrantes
Spleißen Sp
23 S 1 Deletion (MLPA) Deletion 24 S Intron1 c.290+1G>T aberrantes
Spleißen Sp
25 S 4 c.491T>C L164P UV 26 F 5 c.640C>T Q214X X 27 F - - - - 28 F - - - - 29 S - - - - 30 F 7 c.910C>T R304W UV 31 F - - - - *Auftreten von PJS in der Familie: S sporadisch, F familiär
**Genotyp: trunkierende Mutationen, FS Leserasterverschiebung, X Stopp, Sp Spleiß; nicht-trunkierende
Mutationen, UV nicht-klassifizierte Variante
- 12 -
4.4 Genotyp-Phänotyp-Korrelationen
Mit Blick auf die Genotyp-Phänotyp-Korrelationen fiel auf, dass die Anzahl der
chirurgischen Interventionen in der trunkierenden Gruppe signifikant erhöht
war (trunkierend vs. nicht-trunkierend; Mittelwert 3,8 ± 2,678 vs. 1,3 ± 1,633; p
= 0,02). Von den fünf Patienten, die bisher noch nicht operiert wurden, wiesen
drei eine bekannte nicht-trunkierende Mutation auf. In der Gruppe mit den
trunkierenden Mutationen wurden die Patienten im Median viermal operiert
und es gab lediglich einen Patienten (7%) im Alter von 19 Jahren, der noch
nicht operiert wurde. Im Gegensatz dazu wurden die Patienten mit einer nicht-
trunkierenden Mutation bislang im Median nur einmal operiert und 50% von
ihnen wurden noch nie operiert. Bei separater Betrachtung der gastrointestina-
len Operationen gab es ebenfalls eine Tendenz, dass Patienten der trunkie-
renden Gruppe häufiger operiert wurden als Patienten der nicht-trunkierenden
Gruppe (trunkierend vs. nicht-trunkierend; Mittelwert 3,07 ± 2,017 vs. 1,3 ±
1,633; p = 0,06). Darüber hinaus war der Unterschied in der Anzahl der gynä-
kologischen Operationen zwischen den beiden Gruppen noch größer (p =
0,016) und Patientinnen der trunkierenden Gruppe hatten ein signifikant
erhöhtes Risiko, gynäkologisch operiert werden zu müssen. Alle fünf Patien-
tinnen in der nicht-trunkierenden Gruppe haben bisher noch keine gynäkologi-
sche Operation erhalten, während 67% (6/9) der Patientinnen in der trunkie-
renden Gruppe bereits gynäkologisch operiert wurden.
Wird die Polypenlast in den zwei verschiedenen Gruppen verglichen, ist ein
Trend zu einer höheren Polypenanzahl in der trunkierenden Gruppe (p = 0,11)
zu verzeichnen. Im Einzelnen hatten 13% (2/15) der Patienten in der trunkie-
renden Gruppe weniger als 21 Polypen und es waren 50% (3/6) der Patienten
in der nicht-trunkierenden Gruppe. Im Vergleich wiesen 87% (13/15) in der
trunkierenden Gruppe mehr als 20 Polypen auf und es waren 50% (3/6) in der
nicht-trunkierenden Gruppe. Daneben war ein Trend in Richtung eines jünge-
ren Alters bei der ersten Polypektomie in der trunkierenden gegenüber der
nicht-trunkierenden Gruppe zu erkennen (trunkierend vs. nicht-trunkierend;
Mittelwert 14 vs. 23 Jahre (95% KI 10,8-18,1 vs. 11,1-33,9, p = 0,13).
Die Analyse der klinischen Daten zeigte eine mediane Zeit bis zum Auftreten
der ersten Symptome von 11 Jahren, aber es offenbarte sich eine große
Variabilität (Spannweite: 0-50 Jahre). Es gab keinen signifikanten Unterschied
in der Zeit bis zum Auftreten der ersten Symptome zwischen den beiden
- 13 -
Gruppen (trunkierend vs. nicht-trunkierend; Mittelwert 9 vs. 13 Jahre; 95%-KI
0-19,1 vs. 0,6-25,4; p = 0,57). Die Erstdiagnose des Peutz-Jeghers Syndroms
in einem medianen Alter von 16 Jahren war ebenso nicht mit einem der Geno-
typen assoziiert (trunkierend vs. nicht-trunkierend; Mittelwert 17 vs. 15 Jahre;
95%-KI 13,3-20,7 vs. 1,8-28,2; p = 0,74).
Bezogen auf die Karzinominzidenz in dieser Population schienen die Patien-
ten der trunkierenden Gruppe mehr Karzinome zu haben als die Patienten der
nicht-trunkierenden Gruppe, aber der Unterschied war statistisch nicht signifi-
kant in dieser Kohorte (p = 0,10). In Betrachtung der unterschiedlichen Geno-
typen wurden acht der malignen Tumoren in fünf Patienten (33%, 5/15) mit
einer trunkierenden Mutation entdeckt, aber es wurde kein Karzinom (0%, 0/6)
in einem Patienten mit einer nicht-trunkierenden Mutation gefunden.
- 14 -
4.5 Karzinome bei PJS Patienten
Insgesamt wurden bisher zehn maligne Tumoren in sechs (19%) der 31 PJS
Patienten nachgewiesen, resultierend in einem kumulativen Lebenszeitrisiko
von 65% bis zum Alter von 60 Jahren (Abb. 2a-c).
Abbildung 2a: Generelles kumulatives Lebenszeitrisi ko für Karzinome Das Lebenszeitrisiko für Karzinome bei PJS Patienten wird gezeigt. Es ist die Zeit von der
Geburt bis zur Diagnosestellung des ersten Karzinoms für die Patienten mit Karzinomen und die Zeit von der Geburt bis zum letzten Kontakt für die Patienten ohne Karzinom dargestellt.
70 60 50 40 30 20 10 Alter (Jahren)
100
80
60
40
20
0
Kumulatives Lebenszeitrisiko für Karzinome (%)
- 15 -
Abbildung 2b: Kumulatives Lebenszeitrisiko für gast rointestinale Karzinome
Das Lebenszeitrisiko für gastrointestinale Karzinome bei PJS Patienten wird gezeigt. Es ist die Zeit von der Geburt bis zur Stellung der ersten Karzinomdiagnose für die Patienten mit Karzinomen und die Zeit von der Geburt bis zum letzten Kontakt für die Patienten ohne
Karzinom dargestellt.
Abbildung 2c: Kumulatives Lebenszeitrisiko für gynä kologische Karzinome
Das Lebenszeitrisiko für gynäkologische Karzinome bei PJS Patienten wird gezeigt. Es ist die Zeit von der Geburt bis zur Stellung der ersten Karzinomdiagnose für die Patienten mit Karzinomen und die Zeit von der Geburt bis zum letzten Kontakt für die Patienten ohne
Karzinom dargestellt.
70 60 50 40 30 20 10 Alter (Jahren)
100
80
60
40
20
0
70 60 50 40 30 20 10 Alter (Jahren)
100
80
60
40
20
0
Kumulatives Lebenszeitrisiko für Karzinome (%)
Kumulatives Lebenszeitrisiko für Karzinome (%)
- 16 -
Tabelle 3 zeigt das Auftreten von Karzinomen in der untersuchten Kohorte. Es
wurden fünf gastrointestinale Karzinome entdeckt (ein Dünndarmkarzinom, ein
Magenkarzinom, ein unspezifisches Adenokarzinom (am ehesten Pankreas-
karzinom) und zwei synchrone Pankreaskarzinome). Dies resultiert in einem
kumulativen Lebenszeitrisiko für gastrointestinale Karzinome von 60% bis zum
Alter von 60 Jahren. Des Weiteren wurden fünf gynäkologische Karzinome bei
drei Patientinnen gefunden (ein Ovarkarzinom, zwei synchrone Mammakarzi-
nome, ein Endometriumkarzinom und ein endozervikales Adenoma ma-
lignum), resultierend in einem Lebenszeitrisiko für gynäkologische Karzinome
von 40% bis zum Alter von 60 Jahren.
Tabelle 3: Auftreten von Karzinomen bei PJS Patient en Index-
fall Geschlecht Alter bei
Diagnose Lokalisation Detektion TNM-Stadium
09 w 44
44
Mammakarzinom links Mammakarzinom rechts
Vorsorge Vorsorge
pTis cN0 cM0 G2 pT1 cN1biii cM0 G2
07 m 45 Abdomineller Konglome-rattumor (Histologie: Adenokarzinom, CA19-9 >1000; am ehesten Pankreaskarzinom)
Symptome cT4
24 w 53
53
54
Ovarkarzinom Endozervikales Adenoma malignum 2 synchrone Pank-reaskarzinome
Symptome koinzidenteller Befund Vorsorge
Borderlinetumor pT1b G1 pT1b N0 M0 L0 V0 (UICC Ia) pT1b N0 M0 L0 V0 (UICC Ia)
21 m 47 Jejunumkarzinom Vorsorge (prävalent)
pT4 N1 cM0 L1 V0 G3 (UICC III)
17 w 28 Endometriumkarzinom keine Daten Erstdiagnose 1980 (anamnestische Daten)
29 m 61 Magenkarzinom Vorsorge (inzidentell; Intervall 11 Monate)
pT3 N2 cM0 L1 Vx G3 (UICC III)
Es ist anzumerken, dass sechs der malignen Tumore (67%) im Rahmen
unserer Vorsorgeuntersuchungen nach aktuellen Vorsorgeempfehlungen
diagnostiziert wurden (siehe Tabelle 4). Fünf Karzinome und drei hochgradige
intraepitheliale Neoplasien (HG-IEN) wurden in frühen, potenziell kurablen
Stadien entdeckt. Bei einer 44jährigen Patientin wurden im Rahmen der
Vorsorge zwei synchrone Mammakarzinome bei der Mammographie gefunden
(Indexfall 09 in Tabelle 3). Ein Borderline Tumor des Ovars wurde wegen
seiner Symptomatik bei einer 53jährigen Frau entdeckt und es wurde eine
- 17 -
einseitige Ovarektomie zusammen mit einer Hysterektomie durchgeführt, die
den Befund eines nicht-symptomatischen endozervikalen Adenoma malignum
im Frühstadium erbrachte (Indexfall 24 in Tabelle 3). Ein Jahr später im Alter
von 54 Jahren wurden bei dieser Patientin zwei synchrone Pankreaskarzino-
me im Rahmen der Vorsorge bei der endosonographischen Untersuchung
diagnostiziert, die mithilfe einer computertomographischen Bildgebung des
Abdomens und anschliessender Operation bestätigt werden konnten. Chirur-
gisch wurde eine totale Pankreatikoduodenektomie durchgeführt. Bei einer
61jährigen Frau wurde nach einem Intervall von nur elf Monaten bei der re-
gelmäßigen Gastroduodenoskopie ein inzidentelles Magenkarzinom diagnos-
tiziert (Indexfall 29 in Tabelle 3). Ein weiterer maligner Tumor des Uterus einer
28jährigen Frau basiert lediglich auf der persönlichen Erzählung der Patientin
und konnte nicht durch weitere Daten belegt werden (Indexfall 17 in Tabelle
3).
Ein symptomatisches Jejunumkarzinom bei einem 47jährigen Mann war
bereits prävalent bei der Erstdiagnose des PJS. Ein symptomatisches Karzi-
nom war letal im Alter von 45 Jahren, nachdem der Patient mit einer sehr
großen intraabdominalen Tumormasse in unser Zentrum überwiesen wurde
(Indexfall 21 in Tabelle 3).
Darüber hinaus wurden sowohl drei hochgradige intraepitheliale Neoplasien
(HG-IEN) in hamartomatösen Polypen durch präventive endoskopische Poly-
pektomien gefunden (20, männlich, Duodenum; 48, männlich, Kolon; 52,
weiblich, Duodenum) als auch zehn leichtgradige intraepitheliale Neoplasien
(LG-IEN). Die Familienanamnese von allen PJS Patienten bezüglich des
Auftretens von Karzinomen war positiv in 77% der Fälle.
- 18 -
Tabelle 4: Aktuelle Vorsorgestrategie für PJS Patie nten am Familiären Darmkrebszentrum an der Medizinischen Universitätskli-
nik des Knappschaftskrankenhauses Bochum Alter (Jahren)
Intervall (Jahren)
Organsystem Vorgehen bei männlichen Patienten
Vorgehen bei weiblichen Patienten
0-12 1
Hoden
Anamnese und körperliche Untersuchung mit Routine-Labor; Hodenuntersuchung
Anamnese und körperliche Untersuchung mit Routine-Labor
>10 2-3 Oberer GI-Trakt
Ösophagogastroduodenoskopie und Dünndarmuntersuchung
>12 2-3 Unterer GI-Trakt
Koloskopie
>20 1 Zervix Zervixabstrich und Färbung nach Papanicoulau*
>25 1 Pankreas Endosonographie evtl. CT/ ERCP
>25** ½ 1 1
Brust Ovar
Klinische Tastuntersuchung Mammographie Transvaginale Sonographie und CA-125
* Routineuntersuchung für alle weiblichen Personen ** Die Vorsorgeuntersuchungen der Brust können eher beginnen, basierend auf dem frühesten Auftreten einer Erkrankung in der Familie.
- 19 -
5. Diskussion
Die Studie, in die 31 Patienten eingeschlossen wurden, enthält die größte
monozentrische Kohorte von PJS Patienten in Deutschland. Neben der Ermitt-
lung verschiedener klinischer und histopathologischer Parameter bei diesen
Patienten, war es Ziel der Studie die Genotypen mit den Phänotypen zu
korrelieren. Dabei wurde der Fokus nicht nur auf das Auftreten von Karzino-
men gesetzt, sondern ebenso auf das Auftreten der nicht-malignen Manifesta-
tionen und Komplikationen wie die Polypenanzahl, die Anzahl der durchge-
führten Operationen und das Auftreten der ersten Symptome. Die Kohorte
wurde durch die Vorsorgestrategien prospektiv verfolgt und die Effektivität der
Vorsorge wurde evaluiert.
Das mediane Alter beim Auftreten der ersten Symptome betrug 11 Jahre.
Nahezu die Hälfte der Patienten präsentierte sich mit schwerwiegenden Kom-
plikationen, hervorgerufen durch das Wachstum von Polypen, in den ersten
zehn Lebensjahren. Daraus lässt sich folgern, dass alle PJS Patienten, unab-
hängig vom Mutationsstatus von einem frühen Start des endoskopischen
Vorsorgeprogramms profitieren könnten. Während die meisten Kliniken,
inklusive der Medizinischen Universitätsklinik des Knappschaftskrankenhau-
ses Bochum, bisher in einem Alter von 12 Jahren mit der endoskopischen
Vorsorge beginnen (Giardiello et al., 2006; Schulmann et al., 2007), schlagen
wir vor, nun bereits in einem Alter von 8 Jahren die ersten endoskopischen
Untersuchungen durchzuführen, noch vor dem Auftreten früher Komplikatio-
nen.
Die Rate der detektierten STK 11- Keimbahnmutationen betrug 73% und teilte
sich auf in 75% trunkierende und 25% nicht-trunkierende Mutationen. Die
Mutationsfrequenz und Mutationsklassen sind vergleichbar mit denen anderer
Studien (Giardiello et al., 2000; Schumacher et al., 2005; Lim et al., 2004). Die
biologische Signifikanz der nicht-trunkierenden Mutationen ist nicht vollständig
geklärt. Es ist jedoch zu vermuten, dass die identifizierten nicht-trunkierenden
Mutationen die zugrunde liegenden pathogenen Mutationen darstellten.
Die Anzahl der durchgeführten Operationen, insbesondere nach gastrointesti-
nalen Komplikationen, bei den Patienten mit einer trunkierenden Mutation war
- 20 -
signifikant erhöht im Vergleich zu den Patienten mit einer nicht-trunkierenden
Mutation. Patienten mit einer trunkierenden Mutation könnten somit von einer
häufigeren Durchführung oberer Endoskopien und bildgebenden Darstellung
des Dünndarms profitieren, um unnötige Operationen zu vermeiden. Diese
Hypothese sollte in zukünftigen Studien prospektiv bestätigt werden. Zusätz-
lich hatten besonders die weiblichen Patienten mit einer trunkierenden Mutati-
on ein signifikant erhöhtes Risiko gynäkologisch operiert zu werden. Die
Indikationen für die chirurgischen Eingriffe waren unter anderem Unterleibs-
schmerzen und Blutungen. Es ist hervorzuheben, dass die Anzahl der gynäko-
logischen Tumorerkrankungen bei den Patienten mit einer trunkierenden
Mutation nicht signifikant erhöht war. Daher bleibt auch die klinische Relevanz
dieser Beobachtungen fraglich und eine Änderung der aktuellen gynäkologi-
schen Vorsorgestrategie kann zu diesem Zeitpunkt nicht empfohlen werden.
Des Weiteren gab es für die Patienten mit einer trunkierenden Mutation einen
Trend in Richtung einer höheren Polypenanzahl und einem jüngeren Alter bei
der ersten Polypektomie. Jedoch gab es keinen signifikanten Unterschied
zwischen den beiden Gruppen in der Zeit bis zum Auftreten der ersten Sym-
ptome oder bis zur Erstdiagnose. Es lässt sich schlussfolgern, dass PJS
Patienten mit einer trunkierenden Mutation während ihres Lebens schwerer
betroffen sind als Patienten mit einer nicht-trunkierenden Mutation. Amos et al.
bemerkten, dass Patienten mit einer nicht-trunkierenden Mutation ihre erste
Polypektomie signifikant später hatten und es nur einen grenzwertigen Unter-
schied im Alter beim Auftreten der ersten berichteten gastrointestinalen Sym-
ptome gab im Vergleich zu den Patienten mit einer trunkierenden Mutation
oder keiner gefundenen Mutation (Amos et al., 2004). Die Resultate dieser
Arbeit bestätigen, dass das Alter bei der ersten Polypektomie niedriger war bei
den Patienten mit einer trunkierenden Mutation.
Die Evaluation des Alters der Patienten in der trunkierenden und der nicht-
trunkierenden Mutationsgruppe (Median 40 vs. 35 Jahre) konnte keinen signi-
fikanten Unterschied im Alter für die unterschiedlichen phänotypischen Aus-
prägungen in den beiden Gruppen nachweisen.
- 21 -
PJS Patienten haben ein signifikant erhöhtes Risiko für die Entstehung diver-
ser Karzinome, insbesondere gastrointestinalen und gynäkologischen Ur-
sprungs. Zehn Karzinome wurden in sechs (19%) der 31 Studienpatienten
gefunden, resultierend in einem kumulativen Lebenszeitrisiko von 65% bis
zum Alter von 65 Jahren. Es gab lediglich ein Karzinom in einem Alter von 28
Jahren, während alle anderen Karzinome erst in einem Alter von 40 Jahren
oder später auftraten. Zum Vergleich beträgt das generelle Lebenszeitrisiko
für die Entwicklung von Karzinomen bis zum Alter von 60 Jahren und 70
Jahren ~8% und ~18% (Lim et al., 2004), somit ist das Risiko für Karzinome
bei PJS Patienten signifikant erhöht. Diese Daten bestätigen frühere Studien
inklusive einer großen retrospektiven weltweiten multizentrischen Studie von
Hearle et al. mit 419 PJS Patienten, in der über ein Risiko für gastrointestinale
Karzinome von 57% bis zum Alter von 70 Jahren berichtet wurde (Hearle,
Schumacher et al., 2006). Darüber hinaus war in der erwähnten Studie das
Auftreten von Karzinomen unüblich vor dem Alter von 30 Jahren. Mit Blick auf
die weiblichen Patienten ist das Risiko für Zervixkarzinome nicht erhöht, aber
es existiert ein erhöhtes Risiko für die Entstehung eines Adenoma malignum,
welches ein schnelles Wachstum und eine frühe Metastasierung zeigt. In der
untersuchten Kohorte trat bei einer Patientin ein endozervikales Adenoma
malignum auf.
Bei Betrachtung der Genotyp-Phänotyp-Korrelationen ist zu erkennen, dass
die Patienten mit einer trunkierenden Mutation einen Trend zu mehr Karzino-
men aufwiesen im Vergleich zu den Patienten mit einer nicht-trunkierenden
Mutation, obwohl dieser Unterschied keine statistische Signifikanz erreicht hat.
Es war auffällig, dass kein Karzinom bei einem Patienten mit einer nicht-
trunkierenden Mutation entdeckt wurde. Möglicherweise waren die Fallzahlen
zu gering um eine statistische Signifikanz zu erreichen. Weitere Studien zu
Genotyp-Phänotyp-Korrelationen ergaben ebenfalls, dass es keinen signifi-
kanten Unterschied für PJS Patienten mit einer trunkierenden oder nicht-
trunkierenden Mutation bezüglich des Karzinomrisikos gibt (Lim et al., 2004;
Schumacher et al., 2005; Volikos et al., 2006; Hearle, Schumacher et al.,
2006). Dennoch bemerkten Hearle et al. ebenfalls eine Tendenz für ein erhöh-
tes Karzinomrisiko und bestätigten somit diese Beobachtung (Hearle, Schu-
macher et al., 2006). Schumacher et al. fanden heraus, dass Patientinnen mit
- 22 -
Mammakarzinom überwiegend eine trunkierende Mutation aufwiesen (Schu-
macher et al., 2005). Wie oben erwähnt, legen auch diese Beobachtungen
nahe, dass Patienten mit einer trunkierenden Mutation von intensivierten
Vorsorgeprogrammen profitieren könnten.
Es ist zu bemerken, dass sechs der Malignome (67%) im Rahmen der durch-
geführten Vorsorgeuntersuchungen entdeckt werden konnten. Darüber hinaus
wurden durch präventive endoskopische Polypektomie drei hochgradige
intraepitheliale Neoplasien in hamartomatösen Polypen gefunden. Dies bestä-
tigt, dass die aktuellen Vorsorgeuntersuchungen dabei halfen, Karzinome in
einem frühen, potenziell kurablen Stadium zu finden.
Die Ergebnisse zeigen, dass die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen
einen enormen Stellenwert bei jedem einzelnen PJS Patienten einnehmen. Es
ist zu empfehlen, dass das reguläre Vorsorgeprogramm in einem Alter von
acht Jahren mit einer zweijährlichen Gastroduodenoskopie und Kolonoskopie
gestartet wird, in Übereinstimmung mit Giardiello et al. (Giardiello et al., 2006).
Der Nutzen durch die Vermeidung einer höheren Morbidität im Rahmen einer
Notfalllaparotomie gegenüber einer elektiven Laparotomie gerechtfertigt
dieses junge Alter. Zusätzlich sollten Vorsorgeuntersuchungen bezüglich
Polypen im Dünndarm, insbesondere die Kapselendoskopie, durchgeführt
werden. Polypen, die größer als 15mm im Durchmesser sind, müssen endo-
skopisch reseziert werden (Pennazio et al., 2000; Edwards et al., 2003). Für
weibliche Patienten ist eine regelmäßige endovaginale Ultraschalluntersu-
chung und Zervikalzytologie ab dem Alter von 18 Jahren vorgesehen, sowie
eine regelmäßige Untersuchung auf Brusttumore ab dem Alter von 25 Jahren.
Darüber hinaus wird eine regelmäßige klinische Untersuchung der Hoden für
junge männliche Patienten mit PJS empfohlen, besonders bei Vorliegen einer
Gynäkomastie. Vorsorgeuntersuchungen für Pankreas und Gallenblase sind
ebenfalls wichtig und sollten im Alter von 25 Jahren mittels endoskopischen
Ultraschalls oder Magnetresonanz-Cholangiopankreatographie durchgeführt
werden. In Übereinstimmung mit Lim et al. zeigen die ermittelten Daten, dass
eine Krebsvorsorge möglicherweise nicht vor einem Alter von 35 Jahren für
gastrointestinale Karzinome und 25 Jahren für gynäkologische Karzinome
gerechtfertigt ist (Lim et al., 2004). Die Vorsorgeuntersuchungen für benigne
Polypen-abhängige Komplikationen mittels Polypektomie müssen jedoch eher
- 23 -
beginnen. Die aktuellen Vorsorgeempfehlungen der Medizinischen Universi-
tätsklinik des Knappschaftskrankenhauses Bochum sind in Tabelle 4 darge-
stellt und sind vergleichbar mit den Empfehlungen von Giardiello et al. (Giar-
diello et al., 2006). In Abhängigkeit vom Genotyp kann es bei den Vorsorge-
empfehlungen, bezüglich der Vermeidung benigner Komplikationen und der
frühen Entdeckung maligner Tumore, Abweichungen geben. Daher schlagen
wir vor, dass PJS Patienten mit einer trunkierenden Mutation die Vorsorgeun-
tersuchungen in kürzeren Intervallen wahrnehmen sollen.
Zusammenfassend wurde die Korrelation verschiedener PJS Genotypen mit
den individuellen Phänotypen präsentiert und es ist anzumerken, dass Patien-
ten mit einer trunkierenden Mutation im STK 11- Gen schwerer von der Krank-
heit betroffen sind im Vergleich zu den Patienten mit einer nicht-trunkierenden
Mutation. Erstere zeigten eine Tendenz zu mehr Karzinomen und mehr Poly-
pen und sie hatten eine signifikant erhöhte Anzahl chirurgischer Interventio-
nen, sowohl gastrointestinal als auch gynäkologisch. Darüber hinaus halfen
die Vorsorgeuntersuchungen in der untersuchten Kohorte dabei diverse Karzi-
nome in einem Stadium zu entdecken, in dem eine Heilung noch möglich war.
Es lässt sich schlussfolgern, dass der Mutationstyp eine wichtige Bedeutung in
Bezug auf die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen bei PJS Patienten
haben könnte und die Strategien sich individuell unterscheiden könnten.
Obschon diese Studie die bis heute größte monozentrische Kohorte von PJS
Patienten in Deutschland repräsentiert, ist die Aussagekraft der Beobachtun-
gen durch die relativ kleine Patientenzahl limitiert. Dies wird vor allem bei der
Verteilung auf die einzelnen Mutationsgruppen deutlich, da einer relativ größe-
ren Anzahl von Patienten mit trunkierender Mutation eine relativ kleinere
Anzahl von Patienten mit nicht-trunkierender Mutation gegenüber steht. Eine
weitere Limitation stellt die Inhomogenität des Kollektivs durch den Einschluss
mehrerer Individuen innerhalb derselben Familien dar, die die Studienergeb-
nisse verzerrt haben könnten. Unter Umständen gab es auch systematische
Fehler durch die Überweisung in das Zentrum für Familiären Darmkrebs, im
Sinne einer häufigeren Einweisung von schwer betroffenen Fällen. Die Ergeb-
nisse dieser Arbeit müssen in größeren gut definierten homogenen Patienten-
populationen bestätigt werden. Die beobachteten Entdeckungen und aufge-
- 24 -
stellten Hypothesen sollten die Basis für zukünftige prospektive multizentri-
sche Vorsorgestudien sein und durch diese validiert werden.
- 25 -
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Volikos, E., Robinson, J., Aittomaki, K., Mecklin, J. P., Jarvinen, H., Wester-
man, A. M., de Rooji, F. W., Vogel, T., Moeslein, G., Launonen, V., Tomlinson,
I. P., Silver, A. R., Aaltonen, L. A. (2006). LKB1 exonic and whole gene dele-
tions are a common cause of Peutz-Jeghers syndrome. J Med Genet 43 (5),
e18
Wang, Z. J., Ellis, I., Zauber, P., Iwama, T., Marchese, C., Talbot, I., Xue, W.
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locus in tumours from patients with Peutz-Jeghers' syndrome provides evi-
dence for a hamartoma-(adenoma)-carcinoma sequence. J Pathol 188 (1), 9-
13
- 29 -
Anhang Fragebogen zum Peutz-Jeghers Syndrom Die im Fragebogen gegebenen Informationen werden vertraulich behandelt und unterliegen der ärztli-chen Schweigepflicht. Der Fragebogen wurde erstellt um die seltene familiäre Darmkrebserkrankung Peutz-Jeghers Syndrom näher zu charakterisieren. Bitte unterschreiben Sie die Einverständniserklä-rung zu Beginn dieses Fragebogens, damit wir Ihre Daten verwenden können. Bitte füllen Sie alle Abschnitte so vollständig wie möglich aus und schreiben Sie unbekannt, wenn Sie Informationen nicht besitzen. Name:_________________ Vorname:__________________ Straße:___________________________________ PLZ:___________ Stadt:_______________________ Tel.:__________________________ Geburtsdatum:____________ Ich bin damit einverstanden, dass meine Daten und Angaben gespeichert werden und zu wissenschaftli-chen Zwecken verwendet werden. Ich bin damit einverstanden, dass diese im Rahmen einer Promoti-onsarbeit anonym veröffentlicht werden. Ort, Datum __________________________ Unterschrift (bei Minderjährigen der Erziehungsberechtigten) _________________________ Mutation Wurde bei Ihnen bereits nach einer Mutation gesucht bzw. ist eine Mutation bei Ihnen bekannt? ja nein unbekannt Wenn ja, in welchem humangenetischen Institut waren Sie?
Bonn Düsseldorf anderes _____________________ Sind bei Ihnen Pigmentflecken vorhanden? ja nein Wenn ja, seit wann? ___________ Lebensstil Rauchen Sie? ja nein ehemalig Wenn ja, seit wann rauchen Sie? _____________________ Wenn ja, wie viel pro Tag? ___________________ Trinken Sie regelmäßig Alkohol? ja nein Wenn ja, was trinken Sie? Bier Wein anderes Wenn ja, wie viel trinken Sie durchschnittlich pro Tag? ________________________ Trinken Sie Kaffee? ja nein Wenn ja, wie viel pro Tag? ____________________ Nehmen Sie Medikamente? ja nein Wenn ja, welche?_____________________________________________________________ Symptome
- 30 -
Wann hatten Sie Ihre ersten Symptome? ___________________ Welche Symptome hatten Sie? Bitte kreuzen Sie alles Zutreffende an. Anämie (Blutarmut) akute Bauchschmerzen
Blutung chronische Bauchschmerzen Pigmentflecken Invagination (Darmeinstülpung) Gewichtsverlust Ileus (akuter Darmverschluss) andere
Erstdiagnose Wann wurde bei Ihnen zum ersten Mal die Diagnose Peutz-Jeghers Syndrom gestellt? __________________ Welche primäre Diagnostik wurde bei Ihnen durchgeführt? Endoskopie (Spiegelung)
Röntgen Computertomographie (CT)
Sonographie (Ultraschall) Operation Operationen Wie viele abdominelle Operationen (Operationen im Bauchraum) wurden bei Ihnen bereits durchge-führt? ___ Operationen 1. OP Datum: _____________ Krankenhaus:___________________________ Stadt: ______________________
Organ: Magen Dünndarm Dickdarm Art der OP: Polypenentfernung Darmteilresektion anderes _______________________________________ 2. OP Datum: _____________ Krankenhaus:___________________________ Stadt: ______________________
Organ: Magen Dünndarm Dickdarm Art der OP: Polypenentfernung Darmteilresektion anderes _______________________________________ 3. OP Datum: _____________ Krankenhaus:___________________________ Stadt: ______________________
Organ: Magen Dünndarm Dickdarm Art der OP: Polypenentfernung Darmteilresektion anderes _______________________________________ 4. OP Datum: _____________ Krankenhaus:___________________________ Stadt: ______________________
Organ: Magen Dünndarm Dickdarm Art der OP: Polypenentfernung Darmteilresektion anderes _______________________________________ 5. OP Datum: _____________ Krankenhaus:___________________________ Stadt: ______________________
- 31 -
Organ: Magen Dünndarm Dickdarm
Art der OP: Polypenentfernung Darmteilresektion anderes _______________________________________ 6. OP Datum: _____________ Krankenhaus:___________________________ Stadt: ______________________
Organ: Magen Dünndarm Dickdarm Art der OP: Polypenentfernung Darmteilresektion anderes _______________________________________ 7. OP Datum: _____________ Krankenhaus:___________________________ Stadt: ______________________
Organ: Magen Dünndarm Dickdarm Art der OP: Polypenentfernung Darmteilresektion anderes _______________________________________ 8. OP Datum: _____________ Krankenhaus:___________________________ Stadt: ______________________
Organ: Magen Dünndarm Dickdarm Art der OP: Polypenentfernung Darmteilresektion anderes _______________________________________ Raum für Ihre Anmerkungen: _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Ihre Behandlung bevor Sie Patient/in in der Medizinischen Klinik des Knappschaftskrankenhau-ses Bochum-Langendreer waren: Seit wann gehen Sie regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen Ihres Magen-Darm-Trakts? _____________ Welche Untersuchungen wurden dabei bei Ihnen durchgeführt?
Magenspiegelung Darmspiegelung Dünndarmuntersuchungen Welche? ___________________________ Welche weiteren Vorsorgeuntersuchungen haben Sie bereits vor Ihrer Behandlung im Knappschafts-krankenhaus Langendreer so durchführen lassen? Brustuntersuchung gynäkologische Vorsorgeuntersuchung Untersuchung des Pankreas (Bauchspeicheldrüse) Hatten Sie bereits bösartige Tumore? ja nein Wenn ja, welche? Magen Dünndarm Dickdarm Pankreas (Bauchspeicheldrüse)
Brust Ovarien (Eierstöcke) andere __________________________________________
Sind Ihnen Angaben zum TNM-Stadium dieser bösartigen Tumore bekannt? 1.Tumor: Datum: _____________
- 32 -
Krankenhaus:___________________________ Stadt: ______________________
Organ: __________________ Stadium: _______________________
2. Tumor: Datum: _____________ Krankenhaus:___________________________ Stadt: ______________________
Organ: __________________ Stadium: _______________________ 3.Tumor: Datum: _____________ Krankenhaus:___________________________
Stadt: ______________________
Organ: __________________ Stadium: _______________________
4.Tumor: Datum: _____________ Krankenhaus:___________________________
Stadt: ______________________
Organ: __________________ Stadium: _______________________
Wie wurden die bösartigen Tumore bei Ihnen festgestellt? Symptome Vorsorgeuntersuchung andere _________________
Welche therapeutischen Maßnahmen wurden bei Ihnen durchgeführt?
Chemotherapie Strahlentherapie Familienanamnese Gibt es in Ihrer Familie/ Verwandtschaft weitere Betroffene mit Peutz-Jeghers Syndrom? ja nein Wenn ja, wer? (z.B. Mutter, 1 Onkel väterlicherseits) ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Sind bei Ihnen in der Familie/ Verwandtschaft weitere Tumorerkrankungen bekannt? ja nein Wenn ja, füllen Sie bitte den beigelegten „Fragebogen zur familiären Krankengeschichte und Dickdarmkrebsrisikoeinschätzung“ aus. Gynäkologische Symptome (Patientinnen) Haben oder hatten Sie Blutungsunregelmäßigkeiten? ja nein Wurden Sie bereits gynäkologisch operiert? ja nein Wenn ja, an welchem Organ? Gebärmutter Ovarien (Eierstöcke) Datum: ______________ Grund: _______________________________
Krankenhaus: __________________________ Stadt: _______________________ Aktuelle Behandlung Sind Sie in Behandlung bei anderen Ärzten, seitdem Sie Patient/in im Knappschaftskrankenhaus Langendreer sind? ja nein Wenn ja, bei welchen Ärzten? Gynäkologe Name: ________________________________ Adresse: ____________________________________________
- 33 -
Gastroenterologe/ Internist Name: ________________________________ Adresse: ____________________________________________ Chirurge Name: ________________________________ Adresse: ____________________________________________ Radiologe Name: ________________________________ Adresse: ____________________________________________ andere, und zwar _______________ Name: ________________________________ Adresse: ____________________________________________
Anhang A1: Fragebogen zum Peutz-Jeghers Syndrom
Danksagung
An dieser Stelle möchte ich allen danken, die mich in meinen Bemühungen
um meine Promotion auf vielfältige Weise unterstützt haben. Ohne den Beitrag
weiterer Personen und die Motivation durch Andere wäre diese Doktorarbeit
nicht möglich gewesen.
Zunächst möchte ich mich bei allen Patienten bedanken, die an dieser Studie
teilgenommen haben.
Ausdrücklich bedanken möchte ich mich bei Frau PD Dr. med. Reinacher-
Schick und Herrn Dr. med. Schulmann aus der Medizinischen Klinik für die
wirklich hervorragende Betreuung meiner Promotion. Ohne deren unermüdli-
chen Einsatz, geduldige Erklärungen, Motivation und lehrreiche Kritik wäre
diese Arbeit nicht zu Stande gekommen.
Darüber hinaus danke ich den Co-Autoren der gemeinsamen Veröffentlichung
für ihre jeweiligen Beiträge zu dieser Arbeit.
Herrn Holland-Letz aus der Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie
und Epidemiologie danke ich für die statistische Beratung.
Ich danke ganz besonders den Menschen, die mich immer lieben und unter-
stützen, insbesondere meinem Ehemann und meiner Familie.
Curriculum Vitae
Heidi Igl geb. Salloch
geboren am 15.05.1984 in Castrop-Rauxel
Schulische Ausbildung:
1994 - 2003 Adalbert-Stifter-Gymnasium in Castrop-Rauxel
Abschluss: Abitur (Note: 1,5)
Sprachkenntnisse: Englisch, Französisch, Latein
Studium:
2003 - 2009 Studium der Humanmedizin an der Ruhr-Universität Bochum
September 2005 Erster Abschnitt der Ärztlichen Prüfung (Note: 2,5)
Dezember 2009 Zweiter Abschnitt der Ärztlichen Prüfung (Note: 2,5)
Dezember 2009 Approbation als Ärztin
Famulaturen:
Februar/März 2006 Famulatur bei Herrn Dr. med. Matthias Thöns, Facharzt für
Anästhesiologie und Palliativmedizin in Witten
Juli 2006 Praktikum in der Kinderchirurgie im Vivantes Klinikum Neukölln in
Berlin
August 2006 Famulatur in der Medizinischen Universitätsklinik im Knapp-
schaftskrankenhaus in Bochum
Februar/März 2007 Famulatur bei Herrn Dr. med. Hans-Christoph Koch, Facharzt für
Kinderheilkunde/ Neonatologie mit Belegabteilung in Zell/ Mosel
September/Oktober 2007 Famulatur in der Elisabethklinik für Kinder- und Jugendpsychiat-
rie, -psychotherapie in Dortmund
Praktisches Jahr:
August 2008 - April 2009 Chirurgische und Medizinische Universitätsklinik im Knapp-
schaftskrankenhaus Bochum
April - Juli 2009 Kinderklinik im St. Josef Hospital in Bochum
Beruflicher Werdegang
Januar - Juni 2010 Assistenzärztin an der Medizinischen Universitätsklinik des
Knappschaftskrankenhauses Bochum bei Herrn Prof. Dr. med.
W. Schmiegel
seit Juli 2010 Assistenzärztin in der LWL-Klinik Dortmund – Elisabeth-Klinik –
bei Frau Dorothea Rahmann
lnt J Colorectal Dis (2010) 25:97-107
DOI 10. 1007/s00384-009-0793-0
are associated with more polyps, surgical interventionsand cancers
Heidi Salloch . Anke Reinacher-Schick.
Karsten
Schuhnann . Christian Pox.Jörg Willert. Andrea Tannapfel . Stefan Heringlake.
Timm
O.'Goecke.Stefan Aretz. Susanne Stemmler . Wolff Schmiegel
Truncating mutations in Peutz-Jeghers syndrome
Accepted: 6 August 2009iPublished online: 2 September 2009@ Springer-Verlag2}D9
AbstractBackground and Goals Peutz-Jeghen ryndrome @JS) is arare autosomal dominant polyposis syndrome caused by,SZK.I1
germline mutations.
PJS
is associated with an increased riskof cancer. In our cohort, clinical and phenotypic parameters
were correlated with genotypic findings and patients wereprospectively followed by surveillance.
Salloch and
Reinacher-Schick
contributed
equally
to the manuscript.
H. Salloch' A. Reinacher-Schick' K. Schul-rnann' C. Pox'S. Heringlake'W. Schmiegel (X)Medical Departrnent, Knappschaftsl«ankenhaus,Ruhr-University Bochum,In der
Schomau
23-25,
44892
Bochum,
Germanye-mail: [email protected]
J. Willert' W. SchmiegelDivision
of
Gastroenterology
and
Hepatology,University Clinic Bergmannsheil, Ruhr-University Bochum,Bochum,
Germany
A. TannapfelInstitute of Pathology, Ruhr-University Bochum,Bochum, Gemrany
T.
O.
GoeckeInstitute of Human Genetics, Heinrich-Heine University,Düsseldorf, Germany
S. AretzInstitute of Human Genetics, University
of
Bonn,Bonn, Germany
S. StemmlerHuman Genetics, Ruhr-University Bochum,Bochum,
Germany
Study -thirly-one patients treated between 2000 and 2006,were evaluated,. STKll genotyping was perfolmed andphenotypes of patients with truncating (TM) and non-truncating mutations (NTIvI) were compared.Results Median age at first symptoms was 1l years andcomplications occurred before the age of ten in 42Yo ofpatients. STKll mutations were detected in 16 of 22families (12 T}lf; four NTM). Patients with
TM
had moresurgical gastrointestinal
(GD
interventions
(p
: 0.021),
and
female patients in the TM group had an increased risk ofundergoing gynecological surgery (p : 0.016). Also, therewas
a
frend
towards
a higher polyp count (p:0.11) andearlier age at first polypectomy (p : 0.13) in the TM group.Ten
carcinomas
were detected in six patients resulting in acancer risk of 65Yo tp to the age of 65 years. Patients withTM tended to develop
more
cancers (p:0.10). Importantly,our surveillance strategy used detected 50% of cancers(n: 5) at afl early potentially curable stage.Conclusions Our study shows that almost half of PJpatients have
complications
early in
life
independent ofmutational status. Patients with TM require
more
surgicalGI interventions and tend to develop
more
polyps andcancers. Furthermore, close
surveillance
detects early stage
cancers in patients. We propose that surveillance should
be
started as
early
as 8 years in all patients to avoidcomplications. Moreoveq patients with
TM
may benefitfrom surveillarce
at
shorter
intervals.
Keywords Peutz-Jeghers syndrome . STK1 I germlinemutation . Cancer risk . Genotype phenotype correlations .
Surveillance
Q Springer
98 lnt J
Colorectal
Dis (2010) 25:97-107
Introduction
Peutz-Jeghers slmdrome (PJS) is a rare autosomal dominantinherited
polyposis
syrdrome which is characterised by the
occulrence of mucocutaneous pigment spots and hamar-
tomatous polyps. PJS polyps occur
throughout
the
gastro-
intestinal (GI) tract but are most
often
localised in the
small
intestine. The diagnosis of PJS is based on clinical and
histological
criteria,
including
the
presence of (1) two ormore PJS polyps, (2) one PJS polyp
and
classicalpigmentation or (3) one PJS polyp along with a positive
family history of PJS [1]. Germline mutations of the
serine-threonine protein kinase 1l (STKLL; LKßl) gene
can be detected in 10-94% of patients 12-61. STKllregulates cell division, differentiation
and
cellular
signal
transduction. Mutations are spread over
the
whole SZK11
gene with nearly
every
affected family presenting with a
discrete
mutation.
The family history of Peutz-Jeghers
syndrome is negative in up to 45oÄ of index cases whichindicates a high incidence of de novo germline mutations.
PJS polyps usually become symptomatic in the second
decade of life. Recurrent colic§ abdominal pain due to
invagination of small bowel segments as well as occult GIbleeding
resulting
in iron deficiency anaemia
are
commonsymptoms
and
manifestations
of the disease. Acute abdom-
inal pain from small bowel obstruction is also observed
frequently. In addition to these benign disease manifes-
tations, PJS patients are at increased risk of developingcancer at several
organ
sites,
and
there
is
a
significantlyincreased risk that patients with PJS will die of cancer at ayoung age [7-11]. Eighty-five percent ofall patients
develop
cancer up to age 70 [8]. Cancer entities
include
differentcancers of the GI tract, such
as
colorectal
carcinomas
and
carcinomas of the stomach and the small intestine, as
well as cancers at extraintestinal sites such as pancreas,
lung, breast,
uterus,
ovary and testicles 17, ll-14).Regular
surveillance
seems to be
important
for patients
with PJS because of the high risk of developing benignintestinal complications
and
malignant disease. Currently,experts
recommend
regular screening to start at age 12 wilhgastroduodenoscopies and colonoscopies to be performed
biennially [15, 16]. [n addition, screening for polyps of the
small intestine is generally advised. Modalities for small
bowel screening include
conventional
enteroclysis,
capsule
endoscopy (CE), magnetic resonance
enteroclysis,
push
enteroscopy,
double
balloon enteroscopy
and
intraoperative
endoscopy [6]. CE has been
especially
proposed as a non-
invasive sensitive first-line screening option for patients
with PJS [17]. If polyps are detected by endoscopic
techniques, immediate interventions
such
as
biopsies orpolypectomies are possible. Pancreatic
surveillance
usingendoscopic ultrasound is also advised. For female PJS
patients, regular
endovaginal
ultrasound
examinations
and
fl Springer
screening for breast
cancer
has
been
proposed. For males
with PJS, regular clinical examination of the testis isrecommended [15, 16]. Please note that screening recom-
mendations
are
not based on conholled
clinical
trials
butrather on expert
opinion.
Therefore, it is still unclear
whether
surveillance
in PJS patients actually improves
survival.
Fur*rermore,
there are only
few
studies
evaluating
the
mutational
spectra of PJS patients and
the
phenotypiccharacteristics
associated
with these specific mutations.
There is also no data to suggest that patients with specific
mutations
should
be monitored
more
intensely
than
others.
The aim of this study
was
to investigate in a detailed
fashion the genotypic and phenotypic characteristics of a
large
German
cohort
of PJS patients including benign and
malignant manifestations of the disease. Phenotype was
correlated with the STK-LL mutations found. Furthermore,
we wished to assess the impact of our surveillanceprogramme on polyp and
cancer
detection in our cohort.
Methods
Patient population and
data
acquisition
After approval of the
study
by the institutional
review
board
of the Ruhr-University
Bochum,
all 32 PJS patients whohad presented to our Familial Colorectal Cancer Center
between 2000
and
2006
were contacted, and informedconsent was obtained. All patients fulfilled the diagrrostic
criteria for PJS described
above
which was
the
only
inclusion
criterion, and
there
were
no
exclusion
criteria. Personal and
family history as well as various clinical characteristics was
documented prospectively by questionnaire and telephonicinterviews. Archived patients' files were analysed
retrospec-
tively. The patient questionnaire inquired gender, date ofbirth, age
and
symptoms
at diagrosis of PJS, number and
distribution of polyps, former surgery
history
of cancers,
family
history
of
PJS
and
tumouß as well as lifestyle factors.
Questionnaire data was firttrer validated
through
review
ofintemal clinical and pathological archived data
and,
ifavailable,
extemal
medical
reports.
Cancer diagnoses
were
confirmed by corresponding pathology reports.
Genetic testing
All patients underwent routine genetic counselling, and
subsequent STKll germline mutation testing was offered as
part of standard
care
in patients with polyposis syndromes.Two out of
24
farnllies refused germline mutational testing
after
counselling.
Patients without
a
detected mutation bydirect DNA sequencing were screened for large genomicdeletions of the STKll gene by multiplex ligation-dependent probe amplification (MLPA). Mutational testing
lnt J Colorectal Dis (2010) 25:97-107
was perfbrmed at
the
Institutes of
Human
Genetics of Bonnor Düsseldorf. Six patients had
undergone
genetic testingbefore
referral
to
our
Familial Colorectal Cancer
Center.
Inthese
cases,
test results
were
directly obtained from extemallaboratories. The analytic strategy was not differentbetween
laboratories.
Genotypes were subdivided into
two
groups. The
first
group consisted of patients with truncating mutations (TMs;truncating mutation group) including stop mutations,insertions and deletions
causing
a frameshift and a pre-
mature stop
codon,
splice-site
mutations and exon deletionsleading to a
truncated
protein. The second group containedpatients with missense mutations
categorised
as unclassifiedvariants (UV) of a priori unknown
biological
relevance (non-
truncating mutation (NTM) group). In the following, the twogroups will be termed as TM and NTM group.
Statistical analysis
Data collection and statistical analyses were performedusing SPSS Version
15.0
software
(SPSS Institute Inc.,Cary
NC,
USA).
Clinical
parameters were correlated withthe genotypes (truncating and non-truncating group).Regarding the burden of polyps, the patients wereclassified into three groups depending on
the
cumulativenumber of polyps: 0-20 (low burden), 2l-50 (mediumburden)
and
>50 polyps (high burden). Fisher's exact test,
Student's
/
test
and
Mann-Whitney [./ test were used
where
appropriate. Occurrence of first symptoms, the age atinitial diagnosis and the cumulative lifetime
risks
forcancer were analysed using the Kaplan-Meier method
[18] and
log-rank
test. P values <0.05 were considered tobe statistically significant.
Results
Clinical characteristics
Thirty (94%) of
32
cortacted patients were
included
in thestudy. Two patients declined participation. Additional data
of one deceased patient was
also
included
after informedconsent was obtained from his widow The examinedcohort of 3l patients from 24 dif[erent families consistedot20 (65%) female and 11 (35%)male patients aged 10 to66 years (median 40,
mean
+SD 37.8+16.2 years). Clinicalcharacteristics
are
summarised in Table 1.
The cohort included 19 (61%) familial and
12
(39%)
apparently
sporadic
PJS cases. Familial PJS cases
were
defined as at least two involved persons in at least twogenerations or first degree relatives who fulfil the diagnos-tic criteria for PJS described above. First symptomsoccurred at a
median
age of 11 years (range, 0-50 years;
Fig. la) and
were
characterised particularly through oralhyperpigmentation (73oÄ), abdominal pain (60%), smallbowel
obstruction
(45%) and
anaemia
(37%;Fig. 1b). Oralpigmentation was
never
recorded
as the only criterion; thus,the age
at
first symptoms
was
related
to first gastrointestinal
symptoms in all patients. Anaemia, bleeding,
invagination
orbowel obstruction
developed
in 13 (42%) index cases
even before
the
age of 10. Twenty-nine patients (94%) hadcharacteristic
mucocutaneous
melanin pigmentation. Pigmentlesions most§ occurred in childhood (76%), sometimes inadolescence (17o/o) and rarely in adulthood (7%). In mostcases, pigmentations disappeared or faded with age. Definitediagnoses were established at the
median
age
of 16 years
(range, G-57, mean4SD 16+14.7 years;Fig. 1c). The medianlatency period between the
occurrence
of first symptoms and
the diagrosis of PJS was 2 years (range, G46 years).
The
median
age at
fust
polypectomy was 16 years
(range, 2-50 years). Fourteen patients @s%)had a carpet ofpolyps consisting of over
50
polyps in at least
one
part ofthe GI tract, seven patients Q3%)had 21 to 50 polyps and
ten patients (32%) had less than 2l polyps. The smallintestine was affected in 90% of the cases, whereas thecolorectum
was
affected
in 77oÄ and
the
stomach it 74Yo.
The oesophagus was
never
affected. Three out of 31
patients had
extraintestinal
polyps in the gallbladder.
To date,
the
patients have undergone a median of twosurgical
interventions
(range, 0-10); five patients have
not
yet had surgery. Indications for GI surgery
comprised
ofmainly small
bowel
obstruction due to invagination orpolyps, imminent bowel obstruction due to large
polyps
detected at endoscopy or GI bleeding.Surgical interventions were mostly segment
resections
ofthe
small
intestine, surgical
enterotomy
and polypectomyand appendectomies. In most of the patients who hadsurgical interventions of the GI tract, only
the
smallintestine
was
afflected (61.5%). h 12% the large boweland in 27oÄ the small and
large
intestine
were affected.
The
remaining
non-intestinal
surgical interventions were
four
resections of the thyroid gland, two cholecystectomies and
one gastrectomy for cancer.
Ten (50%o) of 20
female
patients
complained of metrorrha-gia of which six patients and
one
additional patient underwentgynaecological surgery. In three patients, ovarian
cysts
were
resected. Furthermore, four hysterectomies were performed.
Three of
four
hysterectomies were
combined
with oophorec-tomies. [n one of these patients, bilateral oophorectomy
was
performed due to
tumours
of the
ovaries
(cystoma on
the
leftand borderline tumour on
the
right ovary).
Genotype of PJS patients
In22 out of
24
famllies,
STKII germline mutational testingwas performed. In each family, at
least
one family member
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Int J Colorectal Dis (2010) 25:97-107
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lnt J Colorectal Dis (2010) 25:97-107 101
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t02 Int J
Colorectal
Dis (2010) 25:97-107
Fig. 1 a Cumulative age distri-bution at the
occurrence
of
first
symptoms. Approximately 45Yo
developed
symptoms
before the
age of 10 years. b Spectrum ofsymptoms
at
development
offrst symptoms as reported bypatients, refrospectively.Oral pigmentation was never
reported as a
single
sign,therefore,
the
age at frst symp-toms
in
Fig. la equals
the
age
at
first gastrointestinal symptoms.c Cumulative age distribution at
definite diagnosis ofPJS. Themedian age at diagrrosis was
16 years
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o
20 30
age (years)
pigm€ntation weight
30
age (years)
anaemia haemorrhage oral
lossof
abdominal invagination ileus prolapspigm€ntation weight pain of
intestine
Q Springer
lnt J Colorectal
Dis
(2010) 25:97 l,07 103
Fig. 2 Cumulative risk
of
tumour development. Ages are
shown
as )time to
first
cancer
diagnosis
for those with cancer
and
time to lastfollow-up contact for censored cases. a Cumulative risk for allcancers. b Cumulative risk of gastrointestinal cancers. c Cumulativerisk of gynaecological cancers
was tested. A mutation was detected in 16 (73%) of 22examined families with each detected mutation representing
a different
mutation.
Six (27%) families have not yet been
analysed for
a
germline mutation.
Twelve
(75%) of 16
mutations
detected
in unrelated families were categorised as
TM, whereas fow (25%) families had NTM. Genotypes ofPJS patients are shown in Table l.
Genotype/phenotype correlations
Analysing the genotype/phenotype correlations, we foundthat
the
number
of surgical
interventions
was
significantly
higher in the TM group compared to the NTM group (TMvs. NTM; mean 3.8+2.7 vs. 1.3+1.6; p:0.02). To date,
patients underwent a median
number
of two operations(range, 0-10), whereas five patients have
not
yet undergone
surgery (three patients with NTMs). In the TM group, the
median number of operations
was
four, and
there
was
only
one patient aged 19 (7oÄ) not yet operated
on.
In contrast, inpatients with
NTM,
the
median
number
of operations
was
one, and 50Yo of these patients did not have any surgicalintervention as of yet. Evaluating GI operations separately,
there was also a strong
tendency
to more
surgical
interven-tions in patients of the TM as compared with patients in the
NTM group (mean 3 .l +2.0 vs. 1 .3 + 1 .6 ; p :0.06). Moreover,the difference in number of gynaecological surgeries betweenthe two groups was also significant (TM vs. NTM;67% (619)
vs.0%o (0/5),p:0.016), and patients in the TM group had a
significantly increased risk of undergoing gynaecological
surgery. All five female patients in the NTM group had not
undergone any gynaecological surgical interventions yet
while 67%o (6/9) of the patients in the TM group had
already
undergone gynaecological surgery.
Comparing the burden ofpolyps in the two patient groups,
there
was
a
trend
towards a higher
number
of polyps in the
TM group (p:0.11). Namely, 13% (2/15) of the patients inthe TM group had less than
21
polyps and 50Yo (3/6) ofthepatients in the NTM group, respectively. In comparison, 87%o
(13/15) in the TM group had more than 20 polyps vs. 50%(316) inthe
NTM
group. In addition, there
was
also
a trendtowards lower age at first polypectomy in the TM groupversus the NTM group (mean 14 vs. 23 years of age
(95% U 10.8-18.1 vs.
1l.l-33.9,
p:0.13)).The median age
at
onset
of the disease was 11 years butshowed a wide
variability
(range, 0-50 years). There was
no significant difference in age at onset between the TMand NTM group (median 9 vs. 13 years;95oÄ CI 0-19.1 vs.
0.625.4; p:0.57). Similarly, the
median
age at definitive
sL
oE
oI.9,
o.u§Eo
80
60
40
30
40
50
age (years)
b
s80!5oF;60oI.9,L
.g 40
§E
A20
30 40 50
age (years)
100
60
40
20
sL
oE
ojo
o
§E
o
30 40 50
age (years)
ä Springer
104 lnt J
Colorectal
Dis (2010) 25:97-107
diagnosis of PJS was 16 years; it was not different betweenthe TM and NTM group (median 17 vs. 15 years;95Yo CI13.3-20.7 vs. 1.8-28.2; p=0.7$.
Patients in the TM group showed a
tendency
to developmore carcinomas than patients in the NTM group, althoughthe difference did not
reach
statistical
significance (p=0.10;see also
the
following). Eight malignancies were detected infle (33oÄ,5/15) patients with TMs, but there
was
no
carcerfound in any (0%o,0/6) of the patient with an NTM.
Cancer in PJS patients-detection through surveillance
Seventy-seven percent of the PJS patients had a positivefamily
history
for cancer as expected. A total of tenmalignant
tumours
were detected in six (19%) of 31 PJS
patients resulting in a cumulative cancer risk of 650Ä tp tothe age of 60 (Fig. 2a-c). As shown in Table 1, we detectedfive gastrointestinal cancers in four patients (one smallbowel cancer, one gastric cancer, one adenocarcinoma ofunknown primary (most likely of pancreatic origin) and twosynchronous pancreatic carcinomas; cumulative cancer riskfor GI cancer,
60%
by the age of 60) as well as
five
gynaecological carcinomas in three patients (one ovariancancer, two synchronous breast,
one
endometrial
cancer andone endocervical adenoma malignum) (cumulative risk
for
gynaecological cancer: 40%by the age of 60). Of note,
six
of the malignancies (670Ä) were diagnosed within thecontext of surveillance procedures according to our sur-
veillance programme (see Table
2).
As many as flve cancers
and three high grade intraepithelial neoplasias (HG-IEN)were detected in early, potentially curable stages.
For
example, in a 44-yearold woman two syrchronous earlybreast carcinomas were
found
through surveillance
by
mammography (TNM stage: pTis cNO cMO G2 and pTlcNlbiii CMO G2). One patient age 54 years was
diagnosed
with
two
synchronous
pancreatic
carcinomas detected bysurveillance with endoscopic ultrasound, which were thenconfirmed by an abdominal computed
tomographic
(CT)scan. The patient underwent total pancreaticoduodenec-tomy. Both of her
tumours
were diagnosed at a
very
earlystage without adjacent
organ
o-r lymph node
involvement
(TNM stage: pTlb N0M0L0 V0 (UICC Ia), pTis N0M0L0V0) and may confer
long-term
survival in this patient. Oneyear earlier, the same patient was also diagnosed with a
borderline
tumour
of the ovary detected because she
complained of lower abdominal pain. Unilateral oophorec-tomy and hysterectomy were performed revealing an
additional non-symptomatic early-stage
endocervical
ade-
noma malignum. In a 61-year-old-woman, an asymptomaticgastric cancer was
found
incidentally
after an
interval
ofonly 11 months within the context of regular surveillanceupper endoscopy (TNM-stage: pT3 N2cM0Ll Vx G3(UICC IID.
In
addition, surveillance
endoscopy
revealedthree HG-IEN in hamartomatous polyps which were subse-quently resected during endoscopy (20y, male, duodenum;48y,
male,
colon;
52y,
female,
duodenum)
as well as ten low-grade intraepithelial neoplasias (LG-IEN). [n these cases,
polypectomy was
the
only treatment
necessary
for these earlylesions.
Furthermore,
another malignant tumour
of
the uterus
diagnosed at the
age
of28 years was reported by a patient butcould
not
be completely verified by medical
records
since thediagnosis
was
made 23 before
referral.
Table 2 Current
surveillance
protocol for patients with PJS at
the
Familial Colorectal
Cancer
Center
Bochum
Age Interval(years) (years)
Organ Procedures for male patients
systemProcedures for female patients
21>10
Ul2
1
Testicles
History
and physical exam; testicle(Ultrasound, examination and routine blood tests
2) (including blood count and ferritin)annually
Testicular
ultrasound
offered
>12 21
>25b See right
History and physical exam with routine blood tests(including blood count
and
ferritin) annually
Clinical breast exam semiannually
Mammography annually (MRI annually offered,ultrasound
annually
in young patients should
be
considered)transvaginal ultasound and
serum
CA-125
annually
Upper Upper
endoscopy
and
small
bowel evaluation(first line
with
capsuleGlfact endoscopy
and
MR enteroclysis; see text)
Lower ColonoscopyGI tract
Cervix Pelvic exam with Pap smearu
Pancreas
Endoscopic
ultrasound
annually
Abdominal CT,ERCP for unclear
findings
Breast,ovary
>20 I
>25 I
aRoutine exam for all female persons in the general populationb Breast cancer surveillance might begin
earlier
on
basis of earliest age of onset in family
Q Springer
Int J
Colorectal
Dis (2010) 25:97-107 t0s
A symptomatic
carcinoma
of the jejunum in a 47-year-oldman was
already
prevalent at the initial diagnosis of PJS. Onepatient was
referred
with an advanced intra-abdominal tumourmass (cancer of
unknown
primary) and
consecutively
died at
the age of 45 years. Histology suspected
carcinoma
of thepancreas as the most probable primary tumow location.
Discussion
The present study, which included 31 patients, comprises
the largest
single-centre
cohort of PJS patients in Germany.Besides collecting
various
clinical and histopathologicalparameters in these patients, we
wished
to
correlate distinctgenotypes with respective phenotypic characteristics.Importantly, we
did
not
only focus on cancer-relatedparameters but also evaluated non-malignant patient char-
acteristics such
as
polyp numbers, median number ofsurgeries performed or onset of first symptoms.
Lastly,
the
cohort
was
followed prospectively by various surveillance
measures, and the
effect
of surveillance was assessed.
Clinical and
demographic
parameters collected
ln our
study
cohort,
first symptoms
developed
early with
first
serious complications related to polyps occurrilg in almost
half of patients before the age of 10. We therefore suggest that
PJS mutation
carriers,
independent of their type of STKIImutation, may benefit from
an
early
start
of endoscopic
screening. While most
institutions,
including
our
own,
hadpreviously recommended the initiation of endoscopic mea-
sures at
the
age of 12 [15, 16], we
now
suggest that
endoscopic
surveillance
should
start
at age 8 before thepresence of
first
symptoms, mainly to avoid
early
complica-
tions and potentially early
surgery
caused by growing polyps.
Genotype of PJS patients
ln our cohort, the STKIL germline mutation detection rate
was 73oÄ and revealed 15Yo TMs and 25oÄ NTMs. The
mutation frequency
and
mutation
types
are
comparable to
other
studies
19, 19, 201. The biologic significance of the
non-truncating
mutations
is
not
completely clear. However,we suspect that
the
identified NTM was the underlyingpathogenic mutation in at least two of four
families
since
one mutation
was
segregating with the pheno§pe in one
family and the other
mutation
of a sporadic case was aproven de novo mutation.
Geno§pe phenotype correlations
One of the
main
goals of this study was to assess potentialgenotype-phenotype correlations in our cohort of PJS
patients. We focused on cancer diagnoses and theirpotential link to certain STK
11
mutations
and
also aimed
to collect a number of
clinical
parameters regarding benigncomplications of the disease in our cohort.
The
number
of surgical
interventions,
mostly
after
GI
complications in patients in the TM group, was signif-icantly increased in our cohort. Patients with truncatingmutations may thus
benefit
from more frequent upperendoscopies and
small
bowel
imaging than non-truncating
mutation
patients to avoid GI surgeries.However, this hypothesis needs prospective validationin future-studies. In addition, female patients in the TMgroup had a significantly increased risk of undergoinggynaecological surgery. The
indications
for surgery
were
lower abdominal pain and bleeding or were unknown
in
a number of patients. Importantly, the number ofgynaecological cancers was not significantly increasedin the TM group. Therefore,
the
clinical relevance of the
findings remains uncertain,
and
we
may
not deduct a
change in recommendation from the
findings
as of yet.
Furthermore,
there
was
a
trend
for patients in the TMgroup to have a higher number ofpolyps and
the
age at firstpolypectomy was lower. Yet, there was no signif,rcantdifference between the two groups in the time to onset ofsymptoms or regarding
age
at first diagnosis of PJS. Weconclude that patients with a TM were
more
severelyaffected during
their
lifetime
than patients with an NTM.Amos et al. [19] noted that
individuals
with NTMs hadtheir first polypectomy significantly
later,
and the group
also found a borderline difference in the age
at
onset
offirstreported GI symptoms compared with patients either withTMs or no detectable mutation. Our results confirm that
the
age at first polypectomy was lower in patients with a TM.Finally, we evaluated the patients' median ages in the TMand
the
NTM groups (40 vs. 35 years) to exclude that asignificant
difference
in age accounts for the difflerences inphenotypes found in the two groups.
Cancer in PJS patients and benefit of surveillance
PJS patients have a significantly increased risk
for
thedevelopment of various cancer types, mainly GI andgynaecological cancers. We detected ten carcinomas in six(19%) out of 31 PJS patients resulting in a cumulativecancer risk of 650Ä up to the age of 65 years. There wasonly one
carcinoma
at age 28, while all the other cancers
occurred at age 40 or
later.
The
general population risk fordeveloping cancer up to age
60
years and
70
years is -8%oatd, -78Yo, respectively [21]; hence, the risk
for
cancer inPJS patients is increased significantly. Our data confirmprevious studies including a most
recently
published largeretrospective worldwide multicenter study by Hearle et al.
[8], who included
419
PJS patients and reported a risk for
-ä sp.i"g"t
106 Int J
Colorectal
Dis (2010) 25:97-t07
GI cancers of 57% by the
age
of 70.
Moreover,
cancer
was
uncommon before
the
age of 30 years in
their
study.
With respect to female patients, the risk of cervicalcarcinomas is not increased, but there is an increased riskfor the development of an
adenoma
malignum, which mayshow
rapid
disease progression and early
dissemination.
Inour
cohort,
one patient developed
an
endocervic4l
adenoma
malignum.Regarding the genotype-phenotype correlation, we
recognised that patients in the TM group tended to havemore carcinomas
than
patients in the NTM group, althoughthe difference did
not
reach statistical
significance.
It wasnoticeable that no carcinoma was detected in any of ourpatients with an NTM. Howeveq
the
numbers may have
been too small to achieve adequate power. Furthergenotype-phenotype correlation
studies
suggest that thereis
no
significant difference for PJS patients with TM orNTM regarding cancer risk as well [8, 10, 20, 2ll. Yet,Hearle et
al.
[8] also found
that
PJS patients with a TMhave
at
least
the
tendency for a higher cancer risk
which
isconfirmed by our observation.
Besides,
Schumacher et al.
[20] found that individuals with breast carcinomas had TMspredominantly. This
may
also
suggest,
as stated before, thatpatients with TM benefit from more intense surveillanceprograrnmes.
Importantly, six of the malignancies (670Ä) were diag-nosed within
the
context of surveillance proceduresaccording to our surveillance programme and in addition,three HG-IEN were found in hamartomatous polyps bypreventive endoscopic polypectomy. These findings con-frm that our surveillance strategy helped to detect cancers
in a stage early enough to be cured demonstrating the
importance of surveillance for the individual PJS patient.
Overall,
we
found
that
patients with a truncating STKIImutation were
more
severely
affected
from
the
disease
compared with the patients with a non-truncating
mutation.
Our results
support
the
notion that regular surveillance isextremely important in PJS patients. We propose thatregular screening
should
be started at
lhe
age of 8 withbiannual gastroduodenoscopy and colonoscopy, in accor-
dance with Giardiello
et
al. [15]. The benefit of avoidingthe
higher
morbidity of emergency
versus
elective abdom-inal surgery for benign complications justifies this youngage. Screening
options
for polyps of the sma1l intestine, likemagnetic resonance enteroclysis, push endoscopy andespecially capsule endoscopy, should be performed inaddition.
Polyps
greater than 15 mm in diameter needendoscopic
resection
by means ofpush endoscopy,
double
balloon enteroscopy or explorative laparatomy and intra-operative
endoscopy
122, 231. For female PJ patients,
regular endovaginal ultrasound examination and cervicalcytology should
be
initiated
at
the
age
of 18,
and
regularscreening for breast tumours should
be
started by the age of
ä Springer
25.
Furthermore,
regular clinical examination of the
testis
is
recommended for young male patients with PJS,
especially
if gynecomastia is present. Pancreatic and biliary surveil-lance is recommended and
should
be started at the age of25 by means of endoscopic ultrasound or magneticresonance cholangiopancreatography. In accordance withLim et al. l2ll, our data
suggest
that cancer surveillance isprobably not justified before
the
age of 35 years for GIcancer
and
25 years for gynaecological cancer.
However,
prevention of benign polyp-related complications by poly-pectomy needs to be initiated earlier. The current
surveil-
lance recommendations at our instifution are shown
in
Table 2 and
are
similar to those recommended by Johns
Hopkins University by
Giardiello
et al. [15]. Depending
on
the
type
of mutation, the surveillance strategy for theavoidance of benign complications and the
early
detection ofmalignant
tumours
might be different. Therefore, we suggest
that patients with
TM
should
receive
surveillance at shorterintervals
than
patients with NTM. Howeveq
this
hypothesisneeds to be validated
prospectively
in future studies.
In summary
we
have
shown
the
correlation of difflerentPJS genotypes with certain phenotypes, and we observedthat the patients with a
truncating
mutation in the
STKIL
gene were
more
severely
affected
from
the
disease as
compared with the patients with a non-truncating mutation.The former
show
the
tendency to having
more
carcinomasand
more
polyps, and they have a significantly increasednumber of surgical
interventions,
GI as well as gynaeco-logical. Furthermore, it appears that surveillance in ourcohort of patients helped
detect
some cancers in a stage
early enough to be cured. We conclude that
the
type
ofmutation may have
implications
regarding
regular
surveil-lance examinations in patients with PJS,
and
the strategies
may differ
individually.
Although
this study represents
the
largest
monocenter
cohort of PJ patients in Germanyreported to date,
these
observations are based on a
relatively small patient number.
There
might have
been
a
referral
bias
to our
tertiary
centre of expertise, and thepopulation was
inhomogeneous
because of
the
inclusion
ofmultiple
individuals
within the same family and a dispro-portionately large number of individuals with TM vs. NTMwhich may bias the study. Our observations need to be
conflrmed in larger well-defined homogeneous patients'population. The findings reported
here
need to be confirmedin future prospective multicenter surveillance studies.
Acknowledgement We
want
to thank all participating patients,colleagues and institutions throughout Germany who contributedpatient data to this study. This work was supported in part by theGerman Cancer Aid (Deutsche Krebshilfe) grant "Familiäirer Darmk-rebs" to W.S.
Al1
authors
disclose
having
no financial arrangement(s)with a company whose product flgures prominently in the manuscriptor with a company
making
a competing product. There
was
no writingassistance received.
Int J Colorectal Dis (2010) 25:97-107 t07
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