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Kollektivverhandlungen in der Krise Christoph Hermann FORBA FORBA-Fachgespräch 27. Juni 2011

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Kollektivverhandlungen in der Krise

Christoph Hermann

FORBA

FORBA-Fachgespräch 27. Juni 2011

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Krisenmerkmale I

▫Die Krise erfasste Österreich im Herbst 2008 und verschärfte sich bis Mitte 2009

▫Nationalprodukt sank um 3.6%

▫Exporte fielen um 20%

▫Wertschöpfung in der Industrie sank um 12%

▫Ebenfalls betroffen: Banken und Bauindustrie

▫Nicht betroffen: Handel (ausser KFZ)

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Krisenmerkmale II

▫Arbeitslosigkeit stieg um 22,6% auf 7,2% ; 9,5% mit Trainingsmaßnahmen

▫Besonders betroffen waren LeiharbeiterInnen: - 16% zw. Juli 2008 und Juli 2009; - 33% in der Metallindustrie

▫Ebenfalls stark betroffen: Männer, Jugendliche, MigrantInnen und wenig qualifizierte

▫Zunahme der durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit und Zunahme der Langzeitarbeitslosen

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Wachstum

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Arbeitslosigkeit

Quelle Eurostat

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Kollektivverhandlungen in der Krise

▫Kurzarbeit

▫Arbeitsstiftgungen

▫Löhne

▫Arbeitszeit

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Kurzarbeit

▫Verbesserung der Rahmenbedingungen

▫Spezielle Anreize für Weiterbildung

▫90% Lohnersatzrate (weniger in KMUs)

▫Flexibilisierung der Behaltefristen

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Kurzarbeit

Quelle: Bundesministerium für soziales und Konsumentenschutz

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Arbeitsstiftungen

▫Veränderung der Rahmenbedingungen gelungen

▫Arbeitsstiftung für LeiharbeiterInnen: gescheitert

▫Arbeitsstiftung für Jugendliche: gelungen aber wenig angenommen

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Löhne (2009)

▫Relativ hohe Lohabschlüsse: 3,4% nominell; 2,9% real

▫Öffentlicher Dienst: 3,5%

▫ ‘Krisenvertrag’ in der Elektronikindustrie (Konjunkturklausel)

▫2 Jahresverträge in der Elektronik-, Chemie- und Papierindustrie

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Löhne

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Arbeitszeit

▫Herbstlohnrunde 2009: Arbeitgeber in der Metallindustrie fordern mehr Arbeitszeitflexibilisierung

▫Frühjahr 2010: Eigene Verhandlungen zur Arbeitzeit; ohne Ergebnis abgebrochen

▫Herbst 2010: Gewerkschaften fordern Arbeitszeitverkürzung; Arbeitgeber blocken ab

▫Ergebnis: Arbeitszeit bleibt unverändert

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Arbeitszeit

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Verhandlungsklima

▫Kurzarbeit: Sehr gut im Fall der Reform, gut im Fall des Rahmen KVs, zum Teil kontroversiell bei der Implementierung

▫Löhne: Zäher als normal; besonders schwierig war die Frühjahrsrunde 2009

▫Arbeitszeit: Keine Bewegung

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Dauer der Verhandlungen

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Effekte von Kollektivverhandlungen

▫Stärkung des privaten Konsums und des Wachstums: der private Konsum stieg real um 0,4% (0,8% in 2007)

▫Starker antizyklischer Effekt der Lohnabschlüsse 2009

▫Verhinderung von Arbeitslosigkeit

▫Arbeitszeit bleibt lang (häufige Überstunden)

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Löhne und Profite

80%

90%

100%

110%

120%

130%

140%

150%

160%

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

Inde

x: 1

999=

100

BoomphaseKriseAN Entgelt je Unselbständig Beschäftigten (Index 1999=100%)Nettoinlandsprodukt zu Faktorkosten je Erwerbstätigen (Index 1999=100%)Nettobetriebsüberschuss und Einkommen aus Besitz / je selbständig Erwerbstätigen (Index 1999=100%)

Source: WIFO data compiled by the Chamber of Labour

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Lohnabschlüsse im internationalen Vergleich I

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Lohnabschlüsse im internationalen Vergleich II

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Lohnabschlüsse im internationalen Vergleich III

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Verteilungsbilanz

Quelle: Schulten 2010

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Gründe für den antizyklischen Effekt

▫Progressive Lohnpolitik im öffentlichen Dienst

▫Daten vom vergangen Jahr

▫Timing der Verhandlungen

▫Kürze der Krise

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Recovery

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Danke für ihre Aufmerksamkeit!