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www.mm-logistik.de 12. November 2010 Ausgabe 8 6,– B 70228 Ökologische Gefahrgutlogistik Seite 26 · Paletten aus Pappe Seite 32 · Kanban Seite 46 3D-Visualisierung Virtual Reality macht schlank Logistik FÖRDERTECHNIK Routenzüge in der Intralogistik Schlepper werden in der Intralogistik immer bedeu- tender – sie ziehen nicht nur schwere Lasten, sondern sind oft auch Taktgeber in kanban- gesteuerten Produktionen. Seite 18 LAGERTECHNIK Industrielle Hallenböden Böden gehören zu den strapa- ziertesten Elementen in Indus- trieimmobilien. Sie sollen zwar wenig kosten, aber robust und staubfest und darüber hinaus optisch attraktiv sein. Seite 24 VERPACKUNGSTECHNIK Das Objekt als Markierung Ein laseroptisches Verfahren identifiziert die Oberflächen von Produkten und Ver- packungen eindeutig und schützt Unternehmen damit vor Produktfälschungen. Seite 30 DISTRIBUTION Liefertermintreue Frischelogistik Herr Spediteur, wo bleibt mein Gemüse? Bei der stets akkuraten Beantwortung solcher Fragen hilft ein GPS- Fahrzeug-Ortungssystem. Seite 34 Seite 40

ÖkologischeGefahrgutlogistik Seite26 Seite32 Seite46 Logistikfiles.vogel.de/vogelonline/vogelonline/issues/mml/2010/008.pdf · 12.November2010 Ausgabe8 €6,– B70228 ÖkologischeGefahrgutlogistik

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www.mm-logistik.de

12. November 2010 Ausgabe 8 € 6,– B 70228

Ökologische Gefahrgutlogistik Seite 26 · Paletten aus Pappe Seite 32 · Kanban Seite 46

3D-Visualisierung

Virtual Realitymacht schlank

www.mm-logistik.de

LogistikFÖRDERTECHNIK

Routenzüge inder IntralogistikSchlepper werden in derIntralogistik immer bedeu-tender – sie ziehen nicht nurschwere Lasten, sondern sindoft auch Taktgeber in kanban-gesteuerten Produktionen.

Seite 18

LAGERTECHNIK

IndustrielleHallenbödenBöden gehören zu den strapa-ziertesten Elementen in Indus-trieimmobilien. Sie sollen zwarwenig kosten, aber robustund staubfest und darüberhinaus optisch attraktiv sein.

Seite 24

VERPACKUNGSTECHNIK

Das Objekt alsMarkierungEin laseroptisches Verfahrenidentifiziert die Oberflächenvon Produkten und Ver-packungen eindeutig undschützt Unternehmen damitvor Produktfälschungen.

Seite 30

DISTRIBUTION

LiefertermintreueFrischelogistikHerr Spediteur, wo bleibtmein Gemüse? Bei der stetsakkuraten Beantwortungsolcher Fragen hilft ein GPS-Fahrzeug-Ortungssystem.

Seite 34

Seite 40

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AKTUELLESLEITARTIKEL

MOBILE ANWENDUNGEN

Apps sind nicht nurzum Spaß daViele bunte Apps. Entweder kostenlos oder für wenigeEuro erhältlich, finden die als Apps – vom englischenWort Applications – bezeichneten mobilen Anwen-dungen großen Anklang bei der breiten Bevölkerung.Die Programme für Smartphones, wie die in der Ge-schäftswelt weit verbreiteten Blackberrys, oder Tablet-PC, wie das I-Pad, werden über einen meist von den Ge-räteherstellern mitgelieferten Onlineshop bezogen und

direkt auf dem mobilen Endgerät installiert. Die Aus-wahl an Apps ist generell sehr groß: von einfachen

Werkzeugen und Unterhaltungsanwendungen mitnur einer Funktion bis zu Programmpaketen mitumfangreicher Funktionalität ist alles geboten.So erfreuen sich die mobilen Anwendungennicht nur bei jugendlichen Handyfanatikern

großer Beliebtheit, sondern stiften auch in Unter-nehmen echten Mehrwert.

Erfreulicherweise tummeln sich auch immermehr Logistik-Apps auf dem Markt. Und dasaus gutem Grund, denn wohl kaum eineBranche ist mobiler als die Unternehmen des

Transport- und Logistikgewer-bes. Logistik-Apps dienen bei-spielsweise zur Anlagenüberwa-chung in der Hebe- und Förder-technik oder für den Einsatz imHochregallager. Für Transport-

unternehmen bietet die Leogistics GmbH aus Hamburgein Tracking-&-Tracing-Programm. Dieses soll es er-möglichen, Warensendungen auf der gesamten Liefer-strecke mittels I-Phone oder Android-Smartphone aufBasis von SAP ERP (Enterprise Resource Planning), SAPTM (Transportation Management) und SAP EM (EventManagement) als Integrationsplattform zu verfolgen.

Für Anwender aus der Auto-ID hat die VitronicDr.-Ing. Stein Bildverarbeitungssysteme GmbH etwasNeues auf den Markt gebracht: Das Unternehmen ausWiesbaden bietet eigenen Angaben zufolge als ersterHersteller kamerabasierter Identifikationstechnik eineApp fürs I-Pad an. Damit sollen Intralogistiker immerund überall die Leistungsfähigkeit der Lesetechnik über-prüfen können. Egal, wo im Verteilzentrum sie sich be-

finden. Mit wenigen Klicks er-fahre der Nutzer den aktuellenStatus zum Betrieb der Identifi-kationssysteme, die Leserate je-des Systems, alle aktuellen Lese-ergebnisse sowie alle archiviertenBilder der Pakete. MM

räteherstellern mitgelieferten Onlineshop bezogen und direkt auf dem mobilen Endgerät installiert. Die Aus-

wahl an Apps ist generell sehr groß: von einfachen Werkzeugen und Unterhaltungsanwendungen mit

nur einer Funktion bis zu Programmpaketen mit umfangreicher Funktionalität ist alles geboten. So erfreuen sich die mobilen Anwendungen nicht nur bei jugendlichen Handyfanatikern

großer Beliebtheit, sondern stiften auch in Unter-nehmen echten Mehrwert.

Erfreulicherweise tummeln sich auch immer mehr Logistik-Apps auf dem Markt. Und das

aus gutem Grund, denn wohl kaum eine Branche ist mobiler als die Unternehmen des

Apps erfreuen sich nicht nur bei ju-gendlichen Handyfanatikern großerBeliebtheit, sondern stiften auch inUnternehmen echten Mehrwert.

Claudia Otto

Eine Liste mit interessanten Logistik-Appsfinden Sie unter

INTERNET-TIPP

www.mm-logistik.de

364907 SUCHE

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4 MM Logistik · 8/2010

FlurförderzeugeJürgen Wrusch, Still: „Als Kombi-nation aus Schlepper und Hubge-

rät erweitern Fahrzeuge wie derKanvan das Einsatzspektrum

von Routenzügen erheblich.“Seite 18

AKTUELLES

LEITARTIKELApps sind nicht nur zum Spaß da 3

AUS DER BRANCHEDB Schenker: intelligente Mehrwegverpackungen 6Vanderlande: Sortierzentrum für DPD 10Hermes: Luftfrachtkonzentration in Leipzig 14

FÖRDERTECHNIK

FLURFÖRDERZEUGESchlepper – die multifunktionalen Lagerhelfer 18

REGALBEDIENUNGLeistung rauf und Kosten runter im Hochregal 22

LAGERTECHNIK

LAGERAUSSTATTUNGDer Boden ist eine repräsentative Visitenkarte 24

GEFAHRGUTLOGISTIKEine optimierte Supply Chain tut der Umwelt gut 26

VERPACKUNGSTECHNIK

DIEBSTAHLSCHUTZDas Objekt selbst wird zur Markierung 30

LADUNGSTRÄGERRobuste Palette aus Pappe 32

DISTRIBUTION

TOURENPLANUNGFrischetransporte finden statt suchen 34

LADUNGSSICHERUNGKontrolliert verzurrt ist sicher transportiert 36

MANAGEMENT UND IT

FABRIKPLANUNGSchlanke Produktion durch 3D-Planungssoftware 40

PRODUKTIONSPLANUNGMagnettafeln bringen Transparenz in die Fertigung 43

LOGISTIKSOFTWAREIntelligente IT-Systeme für die grüne Logistik 44

KANBANRunter mit den Beständen 46

SUPPLY CHAIN MANAGEMENTProduktivität und Effizienz nachhaltig verbessern 48

SERVICE

TERMINE 17

PRODUKTE 21, 50

IMPRESSUM 50

TourenplanungModerne Fuhrpark- und Na-

vigationssysteme ermögli-chen die direkte Kommuni-kation zwischen Dispositionund Fahrern und helfen da-

bei, Abläufe nicht nur imStraßenverkehr zu optimie-ren und Kosten zu senken.

Seite 34

DiebstahlschutzMit einem Laserstrahl werden die Ober-flächen von Objekten abgetastet und da-bei eindeutig identifiziert.Seite 30

LogistiksoftwareWer den Materialfluss sei-ner Produktion mithilfe von3D-Planungssoftware be-rechnet, dem stehen imLayout für die Maschinen-positionen heute zahlreicheLean-Management-Optio-nen zur Verfügung.Seite 40

Kanvan das Einsatzspektrumvon Routenzügen erheblich.“

LogistiksoftwareWer den Materialfluss sei-ner Produktion mithilfe von3D-Planungssoftware be-rechnet, dem stehen imLayout für die Maschinen-positionen heute zahlreicheLean-Management-Optio-nen zur Verfügung.Seite 40

12. November 2010

Titelbild: 3D-Lagerlayout, Nexans Power Accessories Germany

FlurförderzeugeJürgen Wrusch, Still: „Als Kombi-nation aus Schlepper und Hubge-

rät erweitern Fahrzeuge wie derKanvan das Einsatzspektrum

von Routenzügen erheblich.“Seite 18

12. November 2010Logistik

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MM Logistik · 8/2010 5

UnternehmensverzeichnisFirmen, die in diesem Heft redaktionell erwähnt sind

AAerologic . . . . . . . . . . . . . . . 14, 16AFA Dienstleistungen . . . . . . . . . 13Aida Cruises . . . . . . . . . . . . . . . . 43Akademie der schönen Künste. . . 15Amadyne . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32Aprovis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8Audi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

BBayer Technology Services . . . . . . 30Bitkom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44BMW . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11, 24Boeing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Bornemann . . . . . . . . . . . . . . . . . 34Bosch Fahrzeug-Elektronik. . . 11, 18Bosch Packaging Technology . . . . . 6Braun Ladungssicherungssysteme 36Budnikowsky. . . . . . . . . . . . . . . . 12Bundesministerium für Verkehr, Bauund Stadtentwicklung . . . . . . . . . . 8Bundesvereinigung Logistik . . . . . 44

CCab Produkttechnik. . . . . . . . . . . . 8Carbon Disclosure Project . . . . . . 12Ceva Logistics . . . . . . . . . . . . . . . 12Chemion Logistik . . . . . . . . . 13, 26Cone Pal Vertriebsgesellschaft . . . 32Cotrans Logistic. . . . . . . . . . . . . . 50Crown Gabelstapler. . . . . . . . . . . 18

DDagab. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Daifuku Europe . . . . . . . . . . . . . . 22Daimler. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24DB Schenker . . . . . . . . . . . . . . . 6, 8Denipro. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Deutsche Post DHL . . 12, 14, 16, 24Deutscher Speditions- und Logistik-verband . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Deutsche Zoll- und Finanzgewerk-schaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16DHL Express . . . . . . . . . . . . . . . . 16DPD Niederlande. . . . . . . . . . . . . 10Dubai-World-Gruppe . . . . . . . . . . . 7

EEasy-Fairs Switzerland . . . . . . . . . 17Economic Zones World . . . . . . . . . 7Edeka . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Euroforum Deutschland . . . . . . . . 10

FFlexlink Systems . . . . . . . . . . . . . 21Flughafen Leipzig-Halle . . . . . . . . 14Fraunhofer-Institut für Materialflussund Logistik . . . . . . . . . . . . . . . . 44

GGAI Datenfunksysteme . . . . . . . . . 6Gazeley Germany . . . . . . . . . . . . . 7Gebrüder Weiss . . . . . . . . . . . . . . 16Georg Fischer Fittings . . . . . . . . . 48Global Competence Forum . . . . . 17Goodman . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Greiwing Logistics . . . . . . . . . . . . 11Güterverkehrszentrum Ingolstadt . 18

HHermes Transport Logistics. . . . . . 14

IIndustrie- und Handelskammer . . . 7Ingenia Technology . . . . . . . . . . . 30IWL Ingenieurbüro für Werksplanungund Logistik . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

JJ. Schmalz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Jungheinrich . . . . . . . . . . . . . . . . 18

KK&R Company. . . . . . . . . . . . . . . .50Kott & Stolte . . . . . . . . . . . . . . . . .34Krones . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28LLeogistics . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3Locanis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21LOG Logistik- und Systembetreuungs-gesellschaft. . . . . . . . . . . . . . . . . .30Logteam Informationslogistik. . . . .17Lufthansa . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14Lufthansa Cargo . . . . . . . . . . . 14, 16MManagement Circle . . . . . . . . . . . .17Metallbau Nick . . . . . . . . . . . . . . . .7Meyer Werft . . . . . . . . . . . . . . . . .43MTU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8NNexans Power AccessoriesGermany . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40Norsa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24OOtto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14Östereichisches Bundesministeriumfür Wirtschaft, Familie und Jugend .16PPaki Logistics . . . . . . . . . . . . . . . .12Pefra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18Pfenning-Gruppe. . . . . . . . . . . . . . .7Polish Packaging Research and Deve-lopment Center . . . . . . . . . . . . . . .15Polnisches Verpackungs-Institut . . .15Prologis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24PSI Logistics . . . . . . . . . . . . . . . . .44PTV Planung Transport Verkehr . . .50RRewe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24Rüdinger Service . . . . . . . . . . . . . . .8SSAP. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3Schenker Deutschland . . . . . . . . . . .6SEW-Eurodrive . . . . . . . . . . . . . . .24Sichelschmidt . . . . . . . . . . . . . . . .10Statistisches Bundesamt . . . . . . . .14Still . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18Stopa Anlagenbau. . . . . . . . . . . . .28TT-Systems International . . . . . . . . .32Tarakos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40Team. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17The Climate Group . . . . . . . . . . . .44Toyota Material Handling Deutsch-land . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18UUFE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16Universitätsspital Zürich. . . . . . . . .18VVanderlande Industries . . . . . . . . .10Verband Deutscher Maschinen- undAnlagenbau . . . . . . . . . . . . . . . . .30Verein Deutscher Ingenieure . . . . .36Vitronic Dr.-Ing. Stein Bildverarbei-tungssysteme . . . . . . . . . . . . . . . . .3Vollmer & Scheffczyk . . . . . . . . . . .46VW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11WWassermann . . . . . . . . . . . . . . . . .48Weigang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43Wiesheu Wolfen . . . . . . . . . . . . . .18ZZNET-Gruppe. . . . . . . . . . . . . . . . .13Zufall Logistics Group . . . . . . . . . . .7

SERVICEUNTERNEHMEN

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BOSCH PACKAGING TECHNOLOGY

Schnell, präzise, schonend und hermetischdicht versiegeln mit UltraschallWaiblingen (vu) – Beim Folien-schweißen setzt Bosch PackagingTechnology ganz auf Ultraschall-technik. Um das herkömmlicheHeißsiegeln abzulösen, investiertdas Unternehmen intensiv in dieWeiterentwicklung dieser Technik.Das Ultraschall-Folienschweißen,so Dr. Lutz Zimmermann, ChiefTechnical Officer von Bosch, er-möglicht eine schnelle, präzise,schonende und vor allem herme-tisch dichte Siegelung. Zudem ent-stehen bei der Ultraschallsiegelungdeutlich schmalere Siegelnähte alsbei der konventionellen Siegelung.Dies reduziere den Bedarf an Ver-packungsmaterial und außerdemkönnten einfachere, preiswertereFolien eingesetzt werden. Beidesführe zu Kosteneinsparungen underhöhter Prozesssicherheit.

Im Gegensatz zur Heißsiegelungentsteht den Informationen vonBosch zufolge bei der Ultraschall-technik die zum Verschweißen er-forderliche Temperatur für denSiegelprozess im Folieninneren. Da-her sollen sichmit Ultraschall auchfeuchte oder benetzte Flächen si-

cher versiegeln lassen. Durch denEinsatz der Ultraschalltechnik wer-den zu verpackende Produkte ther-misch nicht belastet, was vor allemder Qualitätserhaltung bei Süßwa-ren und ähnlichen wärmeempfind-lichen Produkten zugute komme.

Wie Bosch Packaging Technolo-gy weiterhin mitteilt, sind die perUltraschalltechnik erzeugten Siegel-nähte bereits unmittelbar nach derHerstellung belastbar, wodurch ver-packte Produkte schneller weiter-verarbeitet werden können. DerEinsatz von Ultraschall verhinderedas Festkleben von Folienrestenund Siegelmaterial an den heißenSiegelbacken. Dadurch sollen sichReinigungsaufwandundStillstands-zeiten der Anlage verringern unddie Gesamtanlageneffizienz deut-lich erhöhen.

Bosch hat eigenen Angaben zu-folge bereits zahlreiche Ergebnisseder Entwicklungsarbeit in punctoUltraschalltechnik zum Patent an-gemeldet.

Anders als bei der Heiß-siegelung wird beimUltraschallverschweißendie erforderliche Tem-peratur für den Siegel-prozess im Inneren derFolie erzeugt.

Bild:B

osch

Packag

ingTech

nology

DB SCHENKER

Security-Box bietetmehr SicherheitKelsterbach (bm) – Speziell fürden Transport hochwertiger undsensibler Güter bietet die Schen-ker Deutschland AG mit der Secu-rity-Box seit Kurzem eine intelli-gente Mehrwegverpackung. Da-bei verbinden die Logistikexpertenmaximale Sicherheit mit minima-lem Aufwand, wie es heißt. Mög-lich geworden sei dies, indem dieTransportboxen mit einem webbasierten Sicherheitssystemder Firma Cargoguard ausgestattet wurden. „Die intelligenteVerschlusstechnik der Security-Box ermöglicht eine Vielzahlvon Sicherungsvorkehrungen, die der Kunde individuell wäh-len kann“, erklärt Aloys Winn, Vorstand Landverkehre derSchenker Deutschland AG. Auf Wunsch kann der Kunde imVorfeld sogar festlegen, dass die Transportbox nur nach demsogenannten „Vier-Augen-Prinzip“ geöffnet werden darf. Dasheißt, zwei berechtigte Personen entriegeln die Transport-box, indem sie nacheinander einen individuellen PIN einge-ben. Alle Sicherheitseinstellungen können schnell und un-kompliziert über eine USB-Verbindung der Security-Box miteinem PC oder Notebook vorgenommen werden.

GAI DATENFUNKSYSTEME

Nutzungsanalyse-Systemfür FlurförderzeugeFriedrichshafen (vu) – Die GAI Da-tenfunksysteme GmbH hat mitLogrecord ein Nutzungsanalyse-System für Flurförderzeuge entwi-ckelt. Es soll die Fahrzeugauslas-tung erhöhen und Prozessabläufeoptimieren. Sämtliche Bewe-gungen sowie der Ladezustandvon Flurförderzeugen sollen sichdamit aufzeichnen und detailliertauswerten lassen. Dadurch eignesich das System zum einen für dieBetreiber großer Staplerfuhrparks,die die Fahrzeugauslastung und dieProzessabläufe optimieren wollen.Zum anderen sei es eine ideale Ver-kaufshilfe für Anbieter von Stapler-leitsystemen und Logistiksoftware, da es potenziellen Kunden Einspar-potenziale transparent machen könne.

Zu Logrecord gehört die Fahrzeugeinheit Recmobi mit Data-Recor-der, Sensorik, Akku und Befestigungsbügel sowie die AnalysesoftwareRecanalyze zur Auswertung der gesammelten technischen Daten.

Mit dem Nutzungsanalyse-Systemfür Flurförderzeuge Logrecordlassen sich sämtliche Bewegungensowie der Ladezustand von Flur-förderzeugen aufzeichnen und aus-werten.

Bild:G

AIMit der Security-Boxvon Cargoguard bietetDB Schenker eine neuegesicherte Transport-box an, deren intuitiveBedienung individuelleSicherheitseinstellun-gen leicht machen soll.

Bild:D

BSc

henk

er

6 MM Logistik · 8/2010

AKTUELLES AUS DER BRANCHE

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Gazeley

Immobilienentwickler setzt wiederauf spekulative NeubautenFrankfurt amMain (bm) – In Kandel beiKarlsruhe sollen durch Gazeley neue Lo-gistikflächen entstehen, die Anfang 2011bezugsfertig sind. Damit baut der globalaktive Logistikimmobilien-Entwickler inDeutschland erstmals wieder spekulativund setzt ein positives Signal für denMarkt. Erst im Septembermeldete Gaze-ley, dass seine gesamten Logistikimmo-bilien in Deutschland voll vermietet sind.Jetzt beginnt das Unternehmen nach ei-genen Angaben mit dem Ausbau desStandortes Karlsruhe-Kandel. Gazeleywurde 1987 in Großbritannien gegründetund gehört seit Juni 2008 zu EconomicZones World (EZW), einem Unterneh-men der Dubai-World-Gruppe.

Auf einem rund 4 ha (40 000 m2) groß-en Grundstück entstehen circa 20 000m2

neue Logistikflächen, davon sind etwa

ein Viertel an einen Hersteller von Bau-teilen für die Automobilindustrie vorver-mietet. „Mit dieser ersten spekulativenEntwicklung in 2010 setzen wir ein posi-tives Signal für den Markt“, so Ingo Ste-ves, Geschäftsführer Gazeley Germany.„Nach demZusammenbruch der Finanz-märkte gab es so gut wie keine Neubautenvon Logistikimmobilien auf spekulativerBasis. Jetzt zieht infolge des wirtschaft-lichen Aufschwungs die Nachfrage nachLogistikflächen wieder an. Hierfür kön-nen wir bereits im ersten Quartal 2011eine schlüsselfertige Immobilie bereitstel-len und reagieren so sehr schnell auf diekurzfristigen Bedürfnisse des Marktes.“Die Rahmenbedingungen für die Logis-tikentwicklung haben sich wieder auf einwirtschaftlich vernünftiges Niveau ein-gependelt.

PfenninG loGistics

Metallzulieferer Nick ergänztPortfolio des KontraktlogistikersViernheim (bm) –Die Viernheimer Pfen-ning-Gruppe hat rückwirkend zum 1.Juli 2010 die in Lampertheim ansässigeMetallbau Nick GmbH übernommen.Eine Minderheitsbeteiligung von 20%verbleibt bei Matthias Nick, der seinePosition als Geschäftsführer beibehält.Über die Höhe der Transaktion habenbeide Parteien Stillschweigen vereinbart.Mit mehr als 50 spezialisiertenMitarbei-tern verarbeitet derMetallspezialist NickStahlrohre, Stahlbleche und Sonderpro-file aus Aluminium. Die Kunden stam-men aus der verarbeitenden Industrie,schwerpunktmäßig aus der Möbelpro-duktion, der Medizintechnik und demLadenbau. Eine hohe Fertigungstiefe, ei-ne eigene Pulverbeschichtungsanlageund hohe Flexibilität auch bei kleinerenund mittleren Stückzahlen verschaffendem Unternehmen laut Pfenning signi-fikante Wettbewerbsvorteile.

Der Kontraktlogistiker Pfenning über-nimmt bereits seit mehr als zehn Jahrenfür seine Automotive-Kunden die Bear-

beitung und Just-in-Sequence-Anliefe-rung von Stahlprofilen. „Wir wollen mitder Integration eines etablierten Metall-verarbeiters unseren Kunden einen nochhöheren Mehrwert bieten“, begründetFirmeninhaber Karl-Martin Pfenning dieKaufentscheidung.

Mit der integration der Metallbau nickGmbH bietet Pfenning logistics seinen Kun-den einen Mehrwert. Bisher fremdverge-bene teilbereiche der stahlbearbeitungkönnen so künftig in eigenleistung erbrachtwerden.

Bild:P

fenn

ingLo

gistics

zufall loGistics GrouP

Junglogistiker fitfürs TagesgeschäftGöttingen (bm) – Insgesamt zwölf Auszeich-nungen für Nachwuchskräfte und Ausbilderbelegen: Die Zufall Logistics Group ist eineTopadresse in Sachen Ausbildung, wo der leis-tungsbereite Nachwuchs lernt, worauf es imSpeditions- und Logistikgeschäft ankommt.Die Ausbildung von Nachwuchskräften ist inder Zufall Logistics Group nach eigenen Anga-ben traditionell wichtiger Bestandteil der Fir-menphilosophie. Derzeit beschäftigt Zufall111 Auszubildende und drei BA-Studenten.Regelmäßige Schulungen und duale Studien-gänge sollen die Junglogistiker fit für das an-spruchsvolle Tagesgeschäft machen. In Hessenund Thüringen wurden Auszubildende der

Sarah Kemeter von zufall fulda, Jahrgangs-beste unter den 700 Prüflingen in Hessenund rheinland-Pfalz, verdiente sich ein sti-pendium in Höhe von 3400 euro für ihreWeiterbildung zur Verkehrsfachwirtin.

Bild:R

ammler/P.O.S.K

resin

Design

Zufall Logistics Group für ihre herausra-genden Prüfungsergebnisse von der Indus-trie- und Handelskammer (IHK) geehrt. DanielNürnberger aus Nohra sowie die Fuldaer Ka-tharina Büttner, Sarah Kemeter und ThomasWeber haben ihre Ausbildung mit dem Ge-samtergebnis „sehr gut“ abgeschlossen. Beider Prämierung der Jahrgangsbesten unterden insgesamt 700 Prüflingen in Hessen undRheinland-Pfalz belegten Sarah Kemeter undKatharina Büttner die Plätze 1 und 2. Zudemwurden Sarah Kemeter und Daniel Nürnber-ger in Begabtenförderungsprogramme aufge-nommen und erhalten Stipendien in Höhevon je 3400 Euro für die Weiterbildung zumVerkehrsfachwirt. Gemeinsam mit KatharinaBüttner haben sie sich auch für den bundes-weiten Nachwuchswettbewerb Spedition undLogistik 2010 qualifiziert.

MM Logistik · 8/2010 �

AKTUELLESaus der BrancHe

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Entsprechend den neuenEU-Regelungen für dasBedrucken von Ge-fahrenetiketten stelltder DruckerherstellerCab einen kompaktenEtikettendrucker vor,der unter anderen von

Dynamic Systems angebotenwird.

RÜDINGER SERVICE

Spedition erzielt bereits 5% ihresUmsatzes mit „grünen“ TransportenKrautheim (bm) – Blockheizkraftwerke,Windräder, Solarmodule oder Holzhack-schnitzel – das Frachtvolumen im The-menspektrum regenerative Energienwächst. Die Krautheimer Spedition Rü-dinger erzielt bereits 5% ihres Umsatzesmit „grünen“ Transporten – vor drei Jah-ren waren es noch 0%.

Der auf XXL-Transporte und Sicher-heit spezialisierte Spediteur akquiriertgezielt die Kunden aus dem Umweltseg-ment, die überdimensionierte, schwerlas-tige, sensible oder heikle Produkte beför-dern müssen. Dazu gehören bis zu 18 tschwere Biogas-Motoren für Blockheiz-kraftwerke von MTU in Augsburg, Ven-tilatoren, die in den Kanzeln von Wind-kraftanlagen zum Einsatz kommen, biszu 50 000 Euro teure, 5 t schwere und biszu 10 m lange Wärmetauscher von Apro-vis, leicht zerbrechliche Solarmodulesamt Installationsständern sowie Saatgutfür landwirtschaftliche Unternehmen, die

aus Mais Strom und Biogas gewinnen.Bei Bedarf macht der Logistikdienstleis-ter Rüdinger Ladungen für den Versandnach Übersee fertig oder sorgt mit ge-schulten und qualifizierten Mitarbeiternfür eine fehlerfreie Kommissionierungund eine lückenlose Dokumentation.

CAB PRODUKTTECHNIK

Neue Regelungen für das Bedruckenvon GefahrenetikettenKarlsruhe (vu) – Die EUschreibt ab Ende 2010neue Regelungen fürdas Bedrucken von Ge-fahrenetiketten vor. Da-für stellt der Drucker-hersteller Cab einenkompakten Etiketten-drucker vor, der unteranderen von Dynamic Systemsangeboten wird. Basierend auf dem dop-pelseitigen Drucker XD4M werden beimneuen XC-Drucker zwei Druckwerkesynchron hintereinander für das Druckeneiner zweiten Farbe auf ein Etikett ange-bracht. Den Drucker will die KarlsruherCab Produkttechnik GmbH & Co. KGEnde November 2010 in 4- und 6-Zoll-Druckbreite und mit einer eigenen Soft-ware auf den Markt bringen. Eine Spar-automatik für Transferfolie, Etiketten-spendefunktion sowie den Anschluss

eines Schneidemessers oder externenAufwicklers bietet Cab optional an. Da-mit soll der neue XC-Drucker Etiketten-rollen mit einem Außendurchmesser vonbis zu 300 mm mit zwei unterschied-lichen Farben bedrucken können. DieCab-Drucker, heißt es, zeichneten sichdurch hohe Zuverlässigkeit und einfachesHandling aus. Durch die Vielfalt an pe-ripherer Ausstattung sollen sich auchsehr spezifische Kundenanforderungenrealisieren lassen.

Entsprechend den neuen

Dynamic Systems angeboten wird.

Die EU

drucker vor, der unter anderen von Dynamic Systems Bild:

Cab

Ob Solarmodule, Blockheizkraftwerke oderMaissaatgut: Spediteur Roland Rüdingerentdeckte frühzeitig für sich und sein Un-ternehmen die „grünen“ Logistikthemen.

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LOGISTIK HALL OF FAME

Gottfried Schenker ziehtin die „Ruhmeshalle“ einMünchen (vu) – Gottfried Schenker, der Va-ter des Bahn-Sammelgutverkehrs und Grün-der des Logistikdienstleisters Schenker, wirdposthum für seine Verdienste um die Logistikgeehrt und in die „Logistik Hall of Fame“ auf-genommen. Schenkers größtes Verdienst,heißt es, sei die Einführung des Bahn-Sammel-

Im Jahre 1872 gründete Gottfried Schenkermit zwei Partnern in Wien die SpeditionSchenker & Co., bereits ein Jahr später fer-tigte das Unternehmen auf der Linie Paris-Wien den ersten Bahn-Sammelgutwaggonmit Luxusartikeln für die Wiener Gesellschaftab.

gutverkehrs gewesen. Er habe, wie berichtetwird, erstmals die Idee gehabt, Kleinsen-dungen zu größeren Transporteinheiten zubündeln und mithilfe mehrerer Verkehrsträ-ger über weite Strecken zu befördern. Dar-aus habe sich ein preiswertes und schnellesTransportsystem entwickelt, das die Stärkenvon Schiene, Straße und Wasserwegen ge-nutzt habe.Vor fast 150 Jahren habe Schenker ein Trans-portsystem geschaffen, das bis heute Be-stand habe und zu den Meilensteinen derLogistik gezählt werden müsse. Mit seinenLeistungen habe er die Logistik maßgeblichvorangebracht, begründet Anita Würmser,die Vorsitzende der unabhängigen Experten-jury, die Aufnahme in die Hall of Fame. Gott-fried Schenker starb am 26. November 1901in Wien.In die logistische Ruhmeshalle werden Per-sönlichkeiten aufgenommen, die sich um dieWeiterentwicklung von Logistik und SupplyChain Management außergewöhnlich ver-dient gemacht haben. Die Initiative wirdvom Bundesministerium für Verkehr, Bau undStadtentwicklung (BMVBS) sowie zahlreichenBranchenverbänden unterstützt. Überreichtwird die Auszeichnung im Rahmen einer Ga-laveranstaltung in Wien.

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AKTUELLES AUS DER BRANCHE

Page 9: ÖkologischeGefahrgutlogistik Seite26 Seite32 Seite46 Logistikfiles.vogel.de/vogelonline/vogelonline/issues/mml/2010/008.pdf · 12.November2010 Ausgabe8 €6,– B70228 ÖkologischeGefahrgutlogistik

IWL

Anwenderanforderungenbei Lagerverwaltungssystemen im FokusUlm (bm) –Modularer Aufbau,einfache Implementierung undIntegrationsfähigkeit mittelsStandard-Schnittstellen – dassind einer aktuellen Studie derUlmer IWL AG zufolge dieHauptanforderungen, die Logis-tikverantwortliche an ein Lager-verwaltungssystem (LVS) stel-len. IWL hat mehr als 100 Un-ternehmen zu aktuellen Trendsam LVS-Markt befragt.

Eines der interessantestenResultate der Umfrage war, soIWL-Geschäftsführer RalphEhrmann, dass Preis und mo-dernste Technik für 75 bis 80%der befragten Logistikverant-wortlichen und Projektleiternicht zu den ausschlaggebenden

Entscheidungskriterien beimErwerb zählen. DiemehrjährigeKontinuität von Anbieter und

deutlich, dass eine unterbre-chungsfreie Implementierungbei laufendem Betrieb und In-vestitionssicherheit fürmehrereJahre für Unternehmen eineganz eigeneWertigkeit besäßen,die durch einen Preisvorteilkaum aufzuwiegen sei. Zudemhätten mehr als 80% der be-fragten LVS-Nutzer angegeben,mit ihrem System zufrieden zusein. Mehr als zwei Drittel er-klärten, eine standardisierteSoftware zu verwenden, die fürdie individuellen Anforde-rungen ihres Unternehmenskonfiguriert wurde.

Daher schlussfolgert Ehr-mann, dass die LVS am Marktausgereift und mit so umfang-reichen Funktionen ausgestattetsind, dass sie die logistischenAbläufe in den unterschied-lichenUnternehmen zufrieden-stellend abdecken können.

Die Hauptanforderungen an ein Lagerverwaltungssystem sind modu-larer Aufbau, einfache Implementierung und Integrationsfähigkeitdurch Standard-Schnittstellen.

Bild:IWL

System am Markt dagegen be-werten rund drei Viertel als we-sentlich. Die Ergebnisse zeigten

AKTUELLESAuS Der brAncHe

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VANDERLANDE INDUSTRIES

Sortierzentrum für DPD bietet erweiterbareKapazitäten und flexible RaumnutzungVeghel/Niederlande (co) – Nacheiner intensiven Zusammenar-beit mit DPD Niederlande hatVanderlande Industries denAuftrag für ein neues Sortier-zentrum erhalten. Das so ge-nannte Holland Hub wird inVeenendaal (Niederlande) er-richtet und im Mai 2011 be-triebsbereit sein, wie Vanderlan-de mitteilt.

Die Gründe für den Bau einesneuen Sortierzentrums sind dasstetige Wachstum und der zu-nehmende Kapazitätsbedarf vonDPD. Das neue SortiersystemCrossorter 1500 soll DPD beiseinem Service für die Kundenunterstützen. Das von Vander-lande vorgeschlagene Sortier-

system soll beispielsweise dieMöglichkeit bieten, sowohl fürdenBusiness-to-Business-Marktals auch den Business-to-Con-

Raumnutzung. „Aufgrund un-seres Strebens nach Leistungund Qualität einerseits und desstarken Ehrgeizes andererseits,unseren Kunden eine optimaleKosteneffizienz zu bieten, hängtder Erfolg unserer Depots maß-geblich vom Sortierverfahrenab“, erklärt Michael van Ooijen,CEO von DPD in den Nieder-landen.

Die Herausforderung fürVanderlande Industries hin-sichtlich der Anforderungen andas Sortiersystem bestand darin,moderne Technikmit bewährterLeistung und Energieeffizienzzu kombinieren. „Mit demCrossorter integrieren wir ma-ximale Flexibilität, Förderfähig-keit und Zuverlässigkeit, wäh-rend wir gleichzeitig unsereWirtschaftlichkeit und unserUmweltbewusstsein beibehal-ten“, fährt van Ooijen fort.

Im neuen Sortierzentrum von DPD wird Vanderlande Industries dasSortiersystem Crossorter 1500 installieren.

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EUROFORUM DEUTSCHLAND

Europäische Leitmesse Euro IDgeht nach BerlinDüsseldorf (bm) – Die Euro ID 2011, 7. Internationale Fach-messe und Wissensforum für automatische Identifikation, wird

in Berlin stattfinden. Der Standortwechsel von Köln nachBerlin bedeute für die Messe einen wichtigen Schritt in

eine erfolgreiche Zukunft, heißt es. Den Ortswechselnehmen die Veranstalter zum Anlass, die Fach-

messe mit neuen Angeboten zu präsentie-ren. Zum Beispiel kommen den Themenwie Sicherheit, sichere Identität, Zutritts-kontrollen, Personen- und Objektsicherheit

oder Chipkarten mehr Bedeutung zu.Vom 5. bis 7. April 2011 wird die Euro ID auf

dem Berliner Messegelände Menschen,Business und Technologie miteinanderverbinden. Noch in diesem Jahr konntedie europäische Leitmesse für automa-tische Identifikation (Auto-ID) in Kölnrund 100 Aussteller und über 3400 Fach-besucher begrüßen.Für Experten und Entscheider der Brancheist die Euro ID 2011 ein gute Gelegenheit,um sich über die neuesten Trends bei

RFID, Sensorik, 2D-Code, Biometrie, Barcodes, sichere Identitätund Kartensysteme zu informieren.

sumer-Markt zu sortieren.Wei-tere Vorteile seien die erweiter-bare Kapazität, das hohe Durch-satzpotenzial und die flexible

SICHELSCHMIDT

Offshore-Stapler widerstehtextremen EinsatzbedingungenWetter (bm) – Für die Gabel-stapler auf einer Erdgas-Bohr-insel nördlich der russischenPazifikinsel Sachalin ist die Um-gebung eine echte Herausforde-rung. Zur extremen Kälte – diejährliche Durchschnittstempe-ratur liegt bei knapp über 0 °C,imWinter kann es bis zu -50 °Ckalt werden – kommt die rascheKorrosion durch das Salzwasser.Weil das gewonnene Erdgasenergiereich und damit explosivist, müssen sämtliche Stapler-komponenten den Ex-Schutz-Vorschriften entsprechen.

Vor etwa zwei Jahren lieferteSichelschmidt den ersten Staplerfür den Einsatz im Erdgas-För-dergebiet Sachalin, nun wurdeein zweiter bestellt und ausge-liefert. Dabei handelt es sich umeinen Vierradstapler mit 1,6 tTragfähigkeit. Der Stapler ba-

siert in der Grundkonstruktionauf dem M700-4 EEx, der zumBeispiel in vielen Chemieunter-nehmen eingesetzt wird, wurdeaber umfassend an den Off-shore-Betrieb angepasst. Dasvon Sicherschmidt konzipierte„Offshore-Paket“ gewährleistet,dass die Stapler auch in der ex-trem korrosivenUmgebung lan-ge Standzeiten ohne unge-planten Stillstand erreichen.

Der Offshore-Stapler von Si-chelschmidt wur-de nach seinerFertigstellungin Wetter vondem Ausrüstergeprüft undabgenommen.

in Berlin stattfinden. Der Standortwechsel von Köln nach Berlin bedeute für die Messe einen wichtigen Schritt in

eine erfolgreiche Zukunft, heißt es. Den Ortswechsel nehmen die Veranstalter zum Anlass, die Fach-

messe mit neuen Angeboten zu präsentie-ren. Zum Beispiel kommen den Themen

oder Chipkarten mehr Bedeutung zu. Vom 5. bis 7. April 2011 wird die Euro ID auf

Mit frischem Windpräsentiert sichdie 7. Euro ID2011, europäischeLeitmesse für au-tomatische Identi-fikation (Auto-ID),vom 5. bis zum 7.April in Berlin.

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extremen EinsatzbedingungenDer Offshore-Stapler von Si-chelschmidt wur-de nach seiner Fertigstellung in Wetter von dem Ausrüster geprüft und abgenommen.

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AKTUELLES AUS DER BRANCHE

Page 11: ÖkologischeGefahrgutlogistik Seite26 Seite32 Seite46 Logistikfiles.vogel.de/vogelonline/vogelonline/issues/mml/2010/008.pdf · 12.November2010 Ausgabe8 €6,– B70228 ÖkologischeGefahrgutlogistik

GREIWING

Jederzeit genügend Rohstoffefür KunststoffverarbeiterGreven (vu) – Der Logistik-dienstleister Greiwing hat inWesel ein bundesweit einzigar-tiges Granulattechnikum eröff-net. Die Anlage bietet außer derflexiblen Lagerung und Verpa-ckung vonGranulaten vor allemVerfahrenstechnik zur individu-ellen Aufbereitung einzelnerMischungen, sodass Kunststoff-verarbeiter jederzeit genügendRohstoffe in jeder Qualität zurVerfügung haben. Als Logistik-dienstleister organisiert Grei-wing zudem die komplettenTransporte undmithin denVor-und Nachlauf der Kunden.

Das Granulattechnikum be-steht aus zwei Hallen mit einerGrundfläche von insgesamt4500 m² sowie einer Reihe vonverfahrenstechnischen Anlagen

zur Veredelung von Kunststoff-granulaten. Das Leistungsspekt-rum reicht dabei von der Lage-rung über die Sortierung, Ho-mogenisierung und Trocknungbis zur Verpackung, Palettie-rung und Etikettierung.

Ein Schwerpunkt der Verfah-renstechnik liegt derweil auf derSortierung der Granulate, wie esin der Greiwing-Mitteilungheißt. Hochmoderne Anlagen(Granu-Control) sortieren zu-nächst auch kleinste Fremdkör-per aus dem Granulat. Zusätz-lich werden die Granulate durch

Im Granulattechnikum könnenKunststoffhersteller ihre Produk-tion unabhängig von den Schwan-kungen des Marktes organisie-ren.

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Langhub-, Taumel- und Vibra-tionssiebe entsprechend ihrerGröße und Form segmentiert.Für eine präzise Bestimmungsorgt ein Farbmesssystem(ROC-Color-Control). Die

Qualitätsanforderungen derverarbeitenden Industrie sindlaut Greiwing-GeschäftsführerKlaus Beckonert das Maß derDinge für das Granulattechni-kum. Greiwing treffe daher alleVorkehrungen, um den Bedürf-nissen der Verarbeiter gerechtzu werden.

Zu den Abnehmern des Gra-nulats gehören Unternehmen

wie beispielsweise VW, BMW,Audi oder Bosch. Lagerung undVerpackung sind weitere Kern-leistungen am Standort Wesel.Für unverpacktes Granulat ste-hen derzeit rund 110 Alumini-umsilos auf dem Betriebsgelän-de, für verpackte Mischungenrund 1500 Palettenstellplätzeinnerhalb des Anlagenkom-plexes zur Verfügung.

AKTUELLESAUS DER BRANCHE

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Deutsche Post DhL

Aufnahme in führendeKlimaschutz-IndizesBonn (co) – Beim Klimaschutzmanagementund der Klimaberichterstattung gehört Deut-sche Post DHL, Bonn, zu den besten Unter-nehmen in Deutschland. Dies geht aus demDeutschland-Bericht des Carbon DisclosureProject (CDP) hervor, wie DHL mitteilt. DerKonzern liegt demzufolge bei der „Klima-Be-richterstattung“ auf dem zweiten Platz imCarbon Disclosure Leadership Index und wur-de zusätzlich in der Kategorie „Klima-Perfor-mance“ in den Carbon Disclosure Perfor-mance Leadership Index mit dem höchstenRating „A“ aufgenommen.Ähnlich gute Ergebnisse konnte der Konzernauch im Global-500-Bericht des Carbon Dis-closure Project erreichen, der im Septemberveröffentlicht wurde. „Als Logistikdienstleistersind für uns Kraftstoff- und Energieeffizienz so-

Paki Logistics

Pooling Partners jetzt auch fürDrogeriemarkt-Kette BudnikowskyEnnepetal (bm) – Der Logistikdienstleister Paki Logistics und Budnikowsky, das führen-de Drogeriemarktunternehmen in Hamburg, haben eine umfassende Zusammenarbeitvereinbart. Paki betreibt mit Pooling Partners das größte europäische Netzwerk für dasPooling von Europaletten und UIC-Gitterboxen. Christian Kühnhold, geschäftsführen-der Gesellschafter von Paki: „Die strategische und operative Partnerschaft zwischenBudnikowsky und Paki Logistics ist für beide Unternehmen sehr vorteilhaft. Denn hierarbeiten zwei Marktführer zusammen, deren Geschäftsfelder sich ideal ergänzen.“

Paki Logistics mit Sitz in Ennepetal organisiert in seinem Netzwerk Pooling Partnerseuropaweit die Lieferung von Paletten und Gitterboxen, die Logistiker und Unterneh-men aus Industrie und Handel für ihren Transport benötigen. An rund 10 000 Pooling-Stationen können Kunden Ladungsträger aufnehmen und zurückgeben. Mit seinerDienstleistung Pooling Partners bietet Paki einen lückenlosen Logistikservice entlangder Prozesskette: Bereitstellung, Rücknahme, Sortierung, Verwaltung und Finanzierungvon Standardladungsträgern im offenen Pool. Im Jahr 2003 hat Budnikowsky in Ham-burg-Allermöhe Europas modernstes Logistikzentrum errichtet mit rund 20 000 Stell-plätzen und 57 000 Behältern für Ware. Um eine optimale Belieferung der Filialen zugewährleisten, werden dort alle zentral angelieferten Produkte über Förderanlagen inHochregale sortiert. Als Ladungsträger eignet sich dort besonders die maschinentaug-liche Drei-Sterne-Europalette von Paki Logistics, wie der Logistikdienstleister angibt.

ceva Logistics

Aufruf zur Zusammenarbeitfür nachhaltige LogistikFrankfurt am Main (co) – John Pattullo,CEO bei Ceva Logistics, hat Wettbewer-ber, Geschäftspartner und Kunden imRahmen des 27. Deutschen Logistik-Kongresses in Berlin aufgerufen, weltweitgültige Richtlinien für nachhaltige Logis-tikdienstleistungen zu entwickeln. Erbetonte, dass die Logistikbranche mehrals 5% der weltweiten CO2-Emissionenproduziert. „In den vergangenen Jahrenhaben viele Länder Gesetze zur Regelungvon Standards zum CO2-Ausstoß verab-schiedet, die unser Geschäft beeinflussen.Allerdings haben wir auch nach der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen bis heu-te keine weltweit gültigen Abkommenund Ziele. Da einheitliche staatliche Re-gelungen kurzfristig nicht zu erwartensind, müssen die Unternehmen gemein-sam weltweit akzeptierte Maßnahmenentwickeln“, sagte Pattullo.

Unübersichtliche Regelungen hindernLogistikdienstleister derzeit daran, einenachhaltige Versorgungskette zu etablie-ren. Eine Selbstverpflichtung zur Schad-stoffbegrenzung existiert weltweit nur in

einigen Regionen. Deshalb würde dieLogistikindustrie bei der Entwicklungeinheitlicher Richtlinien für nachhaltigesSupply Chain Management von einerZusammenarbeit derWettbewerber, Ge-schäftspartner und Kunden profitieren.

Deutsche Post DhL liegt bei der klima-Be-richterstattung auf dem zweiten Platz imcarbon Disclosure Leadership index.

wie die Reduktion von Emissionen zentraleThemen. Damit begegnen wir nicht nur denHerausforderungen durch den Klimawandel,sondern auch den Bedürfnissen unserer Kun-den und Investoren“, sagt Frank Appel, Vor-standvorsitzender der Deutsche Post DHL.„Unser gutes Abschneiden beim Carbon Dis-closure Project bestärkt uns, unsere Klima-schutzstrategie weiter zielstrebig umzuset-zen.“Das CDP ist eine unabhängige Organisation,die jährlich im Auftrag von 534 institutio-nellen Investoren die klimarelevanten Datensowie die Klimaschutzanstrengungen vonweltweit mehr als 2500 Unternehmen abfragtund bewertet. Für den vorgestellten Berichthat die deutsche Organisation des CDP 64Unternehmen in Deutschland zu ihrer Klima-berichterstattung befragt. „Die Deutsche Postist eines der wenigen Unternehmen inDeutschland, die schon heute eine langfristigangelegte Strategie zur Reduktion ihrer CO2-Emissionen entwickeln, unternehmerisch ver-ankern und in ersten Schritten auch schonwirksam umgesetzt haben“, sagt Caspar vonBlomberg, Europa-Chef des CDP.

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„Da einheitliche staatliche Regelungen kurz-fristig nicht zu erwarten sind, müssen dieunternehmen gemeinsam weltweit akzep-tierte Maßnahmen entwickeln“, sagte ceva-ceo John Pattullo.

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AKTUELLES aus DeR BRanche

Page 13: ÖkologischeGefahrgutlogistik Seite26 Seite32 Seite46 Logistikfiles.vogel.de/vogelonline/vogelonline/issues/mml/2010/008.pdf · 12.November2010 Ausgabe8 €6,– B70228 ÖkologischeGefahrgutlogistik

eine Umfrage von AFA Dienstleistungen sollklären, ob sich eine Zertifizierung als Au-thorized economic operator (zugelassenerWirtschaftsbeteiligter) tatsächlich lohnt.

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chemion Logistik

Transporte wirtschaftlichund grün organisierenLeverkusen (co) – Der LogistikdienstleisterChemion Logistik aus Leverkusen hat auf derFachmesse „K“ in Düsseldorf seine Ansätzezum Thema Green Logistics vorgestellt.Grundlage der Konzepte des Unternehmenssei stets die Optimierung der Supply Chain,damit sich eine verbesserte Umweltverträg-lichkeit von Transporten für Unternehmenauch wirtschaftlich rechnet.Green Logistics und die Optimierung der Sup-ply Chain gehen Hand in Hand, wenn be-stimmte Faktoren berücksichtigt werden – solautet die Überzeugung von Chemion. GreenLogistics müsse keineswegs mit hohen Kostenverbunden sein. Vielmehr eröffne eine andersaufgesetzte Planung von Transporten dieMöglichkeit, Logistik „grüner“ zu gestalten.Ralf Thiesen, Leiter Marketing und Vertrieb beiChemion: „Transporte lassen sich bei frühzei-tiger Planung gleichzeitig wirtschaftlich undumweltverträglich organisieren.“Denn wenn Bedarfe früher identifiziert undBestellungen entsprechend früher vorgenom-men werden, wirkt sich das positiv auf dieWarenströme aus: Die Transporte haben danneine längere Vorlaufzeit, können gebündeltund über alternative Verkehrswege vorgenom-men werden, wie es heißt. Nach Einschätzungdes Logistikdienstleisters ist dies bei durch-schnittlich 40% der Bestellungen von Unter-nehmen möglich.

Znet

Umfrage nimmt AEO-Zertifizierungunter die LupeWiesbaden (bm) – Lohnt sich eine Zerti-fizierung als Authorized Economic Ope-rator (AEO) für international agierendeUnternehmen tatsächlich?Was sind echteVorteile, wo gibt es Verbesserungspoten-ziale? Und wird sich die AEO-Zertifizie-rung in den kommenden Jahren weiterdurchsetzen? Antworten auf diese undweitere Fragen rund um das ThemaAEOsucht eine Umfrage der AFA Dienstleis-tungen GmbH & Co. KG.

„Ziel der Befragung ist es, die Erfah-rungen der exportierenden und impor-tierenden Unternehmen mit dem 2008eingeführten AEO-Zertifikat zu erfassen,Aufwand und Nutzen des Verfahrens zubewerten und weitere Verbesserungs-potenziale aufzuzeigen“, erklärt WernerTholl, Geschäftsführer der ZNET-Grup-pe, zu der AFA Dienstleistungen gehört.„Daneben interessiert uns aber auch,warum sich Unternehmen gegen eineZertifizierung entschieden oder die Ent-scheidung auf einen späteren Zeitpunktverschoben haben.“ Logistikverantwort-liche exportierender Unternehmen sinddaher eingeladen, sich unter www.afa-dienstleistungen.de an der AEO-Umfra-ge zu beteiligen. AufWunsch erhalten dieTeilnehmer die Ergebnisse nach der Aus-

wertung in Form eines kostenlosen Ma-nagement Summary.

Der Status des AEO wird von den na-tionalen Zollbehörden der 27 Mitglieds-staaten der Europäischen Union bewil-ligt und ist in der gesamten EU gültig.Voraussetzungen sind unter anderem diebisherigeEinhaltungderZollvorschriften,eine lückenlose Buchführung sowie dieBeachtung strenger Sicherheitsanforde-rungen.

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AKTUELLESAUs Der brAnche

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Hermes TransporT LogisTics

Dank Nachtflugerlaubnis konzentriert sichLuftfracht am Flughafen Leipzig/HalleMagdeburg (vu) – Die HermesTransport Logistics GmbH (HTL)hat denGroßteil ihres Luftfrachtvo-lumens, das in Europa ankommt,auf den Flughafen Leipzig/Hallekonzentriert. Die dort für Hermeslandenden Flugzeuge transportie-ren vor allem Waren, die in Asienfür den Otto-Katalog produziertwerden. Hermes ist eine hundert-prozentige Tochter des HamburgerOtto-Konzerns. Die unter derMar-ke Hermes amMarkt operierendenUnternehmen erbringen weltweitlogistische und handelsnaheDienst-leistungen, von der Warenbeschaf-fung über den Transport bis hin zurZustellung an den Endkunden. Da-bei ist HTL auf Importlogistik sowieinternationale Beschaffungs- undDistributionsverkehre per Land-,See- und Luftfracht spezialisiert.

Ausschlaggebend für die schonim vergangenen Jahr gefallene Ent-scheidung sei gewesen, dass es aufdem Flughafen Leipzig/Halle keinNachtflugverbot gibt, begründetderVorsitzendederHTL-Geschäfts-führung Frank Rausch die Konzent-ration auf denmitteldeutschen Air-port. Im Dezember vergangenen

Jahres habe HTL ungefähr 8000m²Fläche am Schkeuditzer Flughafenbelegt. Damit sei HTL nach derPosttochter DHL, die dort ihr euro-päisches Frachtdrehkreuz unterhält,zweitgrößter Kunde am LeipzigerFlughafen. Durch diese Bündelungsei es gelungen, die Laufzeit derSendungen aus Fernost um rundzwei Tage zu verringern. Die Frachtkommt in Frachtflugzeugen vomTyp Boeing 777 des Lufthansa-Car-go-Joint-Ventures Aerologic inLeipzig/Halle an. Dort werden allefür HTL eingehenden Sendungenvon der Lufthansa-Tochter Lufthan-sa Cargo übernommen.

In enger Zusammenarbeit mitHTL wird die vollständige Import-abfertigung wie auch die Bereitstel-lung und die Lkw-Verladung für dieHermes-Standorte Haldensleben inSachsen-Anhalt und Altenkunstadtin Bayern organisiert. Damit bieteLufthansa Cargo außerhalb desklassischen Luftfrachtgeschäfts ei-nen weiteren Service an.

Ziel Leipzig/Halle:in frachtflugzeugendes Typs Boeing 777bringt aerologic imauftrag von Hermesprodukte für den otto-Katalog von asiennach Deutschland.

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BinnenscHifffaHrT

Mehr Güterverkehr mitBinnenschiffenWiesbaden (vu) – Die Güterbeförderung in der Binnen-schifffahrt hat im ersten Halbjahr 2010 im Vergleichzum ersten Halbjahr des Vorjahres um knapp 13% zuge-nommen. Noch besser hat sich der Containerverkehrmit einem Plus von 21,4% entwickelt, wie das Statisti-sche Bundesamt (Destatis) mitteilt. Im ersten Halbjahrdes laufenden Jahres wurden den Angaben zufolge ins-gesamt 112,4 Mio. t Güter auf deutschen Binnenwas-serstraßen befördert.

Allerdings sei damit das Niveau von 2008, also vorder weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise, noch nichtwieder erreicht worden. Damals seien im ersten Halb-jahr 125,1 Mio. t befördert worden. Mit Zunahmen von17,7% beziehungsweise 17,5% haben sich der Empfangaus dem Ausland und der innerdeutsche Verkehr ambesten entwickelt. Es folgen der Durchgangsverkehr miteinem Plus von 9,5% und der Versand ins Ausland mit1,4%. Absolut bleibt in der Binnenschifffahrt der grenz-überschreitende Empfang mit 47 Mio. t die bedeu-tendste Verkehrsrelation, gefolgt vom innerdeutschenVerkehr mit 29,2 Mio. t.

DsLV

Durch EU-Wegekostenrichtliniedrohen KostensteigerungenBonn (co) – Mitte Oktober 2010 hat der EU-Verkehrsministerrat inLuxemburg einen Kompromiss zur Einführung einer neuen EU-Wege-kostenrichtlinie beschlossen. Nach Ansicht des Deutschen Speditions-und Logistikverbandes (DSLV), Bonn, trägt dieser in keiner Weise zu ei-ner fairen Anlastung der externen Kosten im Straßengüterverkehr bei.

Vielmehr ebne er den Weg für einen Flickenteppich unterschiedlicherGebührenmodelle in Europa, was zu einem enormen Kostenschub fürdie gesamte Wirtschaft führen werde. Davon sei in erster Linie Deutsch-land betroffen, weil nur die wenigsten europäischen Staaten Mautge-bühren erheben. Angesichts ihrer desolaten Ertragslage könnten Spedi-tions- und Transportunternehmen aber keine Mehrbelastung verkraften.Der Verband kritisiert insbesondere die fehlende Zweckbindung der

zusätzlichen Mauteinnahmen. Außerdem hälter den neuen Richtlinienvorschlag für grund-sätzlich ungerecht. Insbesondere was die Ein-beziehung der externen Kosten angeht, solledie EU-Kommission zunächst ein Konzept vor-legen, das alle Verkehrsträger zeitgleich ein-bezieht und nach gleichen Kriterien behandelt.

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SLV DsLV-präsident Mathias Krage hält den neuen

Vorschlag zur eU-Wegekostenrichtlinie für grund-sätzlich ungerecht.

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AKTUELLES aUs Der BrancHe

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aus der branche AKTUELLES

denipro

Rollende Fördertechnik mitGold ausgezeichnetWeinfelden/Schweiz (bm) – Aufder internationalen Verpa-ckungs- und Logistik-Fachmes-se Taropack 2010 im polnischenPoznan (Posen) haben die För-dertechnik-Spezialisten derSchweizer Denipro AG für ihreKomponentenDeniroll undDe-nirug eine Goldmedaille in derReihe der besten Produkte 2010erhalten.

Die Goldmedaille für das „Bes-te Produkt 2010“ wurde anläss-lich einer Gala unter derSchirmherrschaft von Wirt-schaftsministerWaldemar Paw-lak durch das Polnische Verpa-ckungs-Institut PIF, das „PolishPackaging Research and Deve-lopment Center“ (Cobro) unddie Akademie der schönenKünste in Warschau verliehen.Denipro-Geschäftsführer Alex-ander Gapp: „Wir freuen unsüber die Auszeichnung, weil sieerneut den hohen Standard un-serer innovativen Fördertechnikbestätigt.“

Während bei konventionellenFördersystemen die Transport-bänder auf Führungsschienengleiten, wird beimDeniroll-An-satz die Gleitreibung durchRollreibung ersetzt – dadurchreduzieren sich Reibung undVerschleiß. Bei der Deniroll-Kurvenabstützung tragen mit-laufende, achsfreie Rollen dieLast. Da Deniroll auf der Basisvon echter Rollreibung arbeitet,ist eine beträchtliche Senkungdes Bewegungswiderstandes dasResultat.

Denirug nennt der Anbieterseine neue Schwerlastabstüt-zung. Die Denirug-Elementewurden ausgiebig auf mehrerenPrüfständen mit umlaufender,belasteter Mattenkette getestet.Vor allem beim Transport sehrhoher Lasten, bei dem die Rück-führung des Zugmittels sowieweitere Verlustwiderstände in-nerhalb des Förderers an Ein-fluss verlieren, ermöglicht dersehr niedrige Bewegungswider-stand eine erhebliche Verringe-rung des erforderlichen An-triebsmomentes. Wie Deniproangibt, kann je nach Anwen-dung bis zu 80% Antriebsener-gie eingespart beziehungsweisedie Zugmittelbelastung entspre-chend reduziert werden.

durch den einsatz von deniroll-Kurvenabstützungen sinkt diethermische belastung an kurven-gängigen bändern und das Mate-rial wird weniger stark bean-sprucht. die Förderanlage läuftruhiger und die Zahl der benötig-ten antriebe sinkt.

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Etwa 45000 Besucher infor-mierten sich auf der Messe, aufder mehr als 200 Produktneu-heiten präsentiert wurden, überVerpackungstechnik, Intralogis-tik und Branchentrends. GroßeBeachtung fand dabei, wie esheißt, die rollende Fördertech-nik von Denipro, die durchniedrigen Energieverbrauchund Abriebswerte einen wich-tigen Qualitätsvorteil auch inBereichen mit sich bringt, indenen hohe Hygienestandardsgefordert sind.

Die Taropack wurde vonzahlreichen Workshops, Semi-naren, einer technischen Konfe-renz über intralogistische Syste-me und einer Sonderschau unterdem Titel „In4Log“ begleitet.

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aerologic

Schnelle Verbindung vonHongkong nach LeipzigBonn (bm) – DHL führt drei neue Luftex-press-Verbindungen zwischen Europa, demNahen Osten und der Region Asien-Pazifikein. Die Routen werden von Aerologic be-dient, der gemeinsam mit Lufthansa Cargobetriebenen Frachtflugtochter. Die Ergänzungdes Netzwerks leistet nach Unternehmensan-gaben einen wichtigen Beitrag zum Ausbauder Führungsposition von DHL. Ken Allen,Chief Executive Officer von DHL Express: „DerBedarf an Expresstransporten für Waren undDokumente zwischen wichtigen Märkten inEuropa, Asien-Pazifik sowie dem Nahen Ostenund Afrika ist weiterhin hoch und unsere neu-en Routen bieten den Kunden genau dort er-höhte Flexibilität und Kapazität. Wir sind stolz,an der Spitze einer Entwicklung zu stehen, diedie Verbindung der Märkte verbessert.“

BDZ

Luftfrachtverkehr weist seit JahrenSicherheitsmängel aufBerlin (co) – Angesichts der Debatte über verschärfte Kontrollen des Luftverkehrs nachPaketbombenfunden hat der BDZ – Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft gefordert,den Personalabbau bei den Zollverwaltungen und den übrigen Sicherheitsbehörden inDeutschland und Europa endlich zu stoppen und das für wirksame Kontrollen erfor-derliche Personal schnellstmöglich zur Verfügung zu stellen. BDZ-BundesvorsitzenderKlaus H. Leprich, der auch Vizepräsident der Union des Finanzpersonals in Europa(UFE) ist, wies auf den Beitrag der Zöllner hin, die bei ständig steigenden Frachtratenund Passagierzahlen im Rahmen ihrer personellen Möglichkeiten und der vorhande-nen technischen Unterstützung hervorragende Arbeit leisteten.

Die mangelhafte Personalausstattung habe das Bundesfinanzministerium selbst zuverantworten. Fakt sei, dass der Zoll in Deutschland – wie alle Zollverwaltungen in Eu-ropa – seine Aufgaben in einem kaum auflösbaren Spannungsfeld erledigen müsse. Ei-nerseits bestehe die Vorgabe durch den Zollkodex, den weltweiten Handel möglichstohne Handelshemmnisse und Behinderungen auch aus Drittländern grenzüberschrei-tend unbürokratisch und schnell abzuwickeln. Andererseits müsse aber auch die Si-cherheit für Staat und Bürger gewährleistet werden. Leprich sagte: „Ohne eine wirk-same Risikoanalyse und ohne zusätzliches Personal können effektive Kontrollen nichtsichergestellt werden. Neben der kompatiblen Ausstattung mit Informationstechnik inallen EU-Mitgliedsstaaten bedarf es für die Optimierung der Kontrolltätigkeit auf allenFrachtflughäfen großräumiger mobiler und stationärer Röntgenanlagen, wie sie sichzur Kontrolle von Containern zum Beispiel im Hamburger Hafen und in zahlreichenEU-Mitgliedsstaaten in Seehäfen und im Landstraßenverkehr bewährt haben.“

geBrüDer Weiss

Anerkennung als staatlichausgezeichneter AusbildungsbetriebLauterach/Österreich (vu) – Am 12. Ok-tober 2010 hat Gebrüder Weiss vom ös-terreichischen Bundesministerium fürWirtschaft, Familie und Jugend (BM-WFJ) inWien das Bundeswappen „Staat-lich ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“erhalten. Das Gütesiegel gemäß § 30aBerufsausbildungsgesetz (BAG) steht füraußergewöhnliche Leistungen in derAusbildung von Lehrlingen und im Lehr-lingswesen. Die Verleihung fand imRah-men des „Tag(es) der Lehre 2010“ statt.

Der Bundesminister für Wirtschaft,Familie und JugendDr. ReinholdMitter-lehner überreichte die Auszeichnungsur-kunde an Wolfgang Niessner, den Vor-standsvorsitzenden der Gebrüder WeissGesellschaft m.b.H. Transport und Lo-gistik. Wie Niessner freudig erklärte, seidas Gütesiegel ein Beleg für die hervor-ragende Arbeit, die die Ausbilder undLehrlingsverantwortlichen bei Gebrüder

Weiss jeden Tag leisteten.Man fühle sichauf demWeg bestätigt, kontinuierlich aufeine qualitativ hochwertige Ausbildungzu setzen, auch und gerade im Hinblickauf den nachhaltigen Erfolg von Gebrü-der Weiss.

Mit einer neuen „early-Bird“-Verbindungnach leipzig bietet DHl einen Next-Day-express-service von Hongkong nach euro-pa an.

Mit Inbetriebnahme der siebten MaschineTyp Boeing 777F weitet Aerologic das Flug-streckennetz nochmals aus. Damit startetDHL Express ab sofort eine „Early-Bird“-Ver-bindung von Hongkong nach Leipzig undverbindet einen der wichtigsten Märkte derWelt durch einen Next-Day-Lieferservice mitdem Westen. Zuvor hatte DHL bereits dieLeipzig-Singapur-Neu-Delhi-Verbindung umeinen Stopp in Bangkok ergänzt. Dadurchwurde auch dieser bedeutende südostasia-tische Markt direkt mit Europa verbunden. InErgänzung zur Route Leipzig-Bahrain schafftAerologic seit dem 12. Oktober 2010 zudemzusätzliche Kapazitäten auf der Strecke Brüs-sel-Bahrain. Auch der wirtschaftlich bedeu-tende amerikanische Markt wird so über Eu-ropa besser mit dem Nahen Osten verbun-den. Handelsstatistiken für das erste Halbjahrbestätigen nach Angaben von DHL, dass esauf den zuvor genannten Routen eine hoheNachfrage für Warentransporte gibt, die ihreKunden schnell erreichen müssen.

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gebrüder-Weiss-VorstandsvorsitzenderWolfgang Niessner (m.) mit dem Bundes-minister für Wirtschaft, Familie und JugendDr. Reinhold Mitterlehner (l.) und AlfredKoller, dem lehrlingsverantwortlichen inder gebrüder-Weiss-Niederlassung linz.

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MWFJ/H

BF/Srodic

16 MM Logistik · 8/2010

AKTUELLES aus Der BraNcHe

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AKTUELLESaus der branche

WICHTIGE TERMINE

Veranstaltung Ort/Termin Konditionen Veranstalter

seminar „strategischer einkauf“ Stuttgart,11./12. November 2010;Frankfurt am Main,12./13. Mai 2011

1580,- Euro Global Competence Forum GmbH,Herr Bernd K. Zeutschel,Tel. (07071) 5597-0,[email protected]

seminar „Kommissioniersystemeverbessern in ergonomie undeffizienz“

Dortmund,16. November 2010

280,- Euro Logteam Informationslogistik GmbH,Herr Harald Knippschild,Tel. (0212) 1393135,[email protected]

schriftlicher Management-Lehrgang„der supply chain Manager“

individuell,17. November 2010 bis26. Januar 2011

1695,- Euro Management Circle AGHerr Daniel Haas,Tel. (06196) 4722-626,[email protected]

11. Team-Logistikforum:„Innovative strategien und systemein der Logistik – Potenziale erkennenund nutzen“

Paderborn,23. November 2010

kostenfrei Team GmbH,Frau Martina Rottschäfer,Tel. (0 52 54) 80 08-51,[email protected]

Intensiv-seminar „erfolgsfaktorenbei der Logistik russland – Logistik-strukturen aufbauen und optimie-ren!“

Frankfurt am Main,7./8. Dezember 2010;München,18./19. Januar 2011

1895,- Euro Management Circle AGFrau Jennifer Neumann,Tel. (06196) 4722-632,[email protected]

Messe „Verpackung schweiz 2011“ Bern,2./3. März 2011

kostenfrei(online registrieren)

Easy Fairs Switzerland GmbH,Herr Pascale Rippstein,Tel. (0041-61) 2281024,[email protected]

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fördertechnik schlepper

18 MM Logistik · 8/2010

Primär in der intralogistik eingesetzte Schlepper fungieren in Werkshallenund Logistikzentren, aber auch in Kliniken nicht nur als zuverlässigeTransporteure für tonnenschwere anhängelasten. Vielmehr sind sie auchTransparenzspender und Taktgeber in Kanban-gesteuerten Fertigungen.

ReinhaRd iRRgang

Vor allem sind Schlepper wen-dig und flink und lassen sichmit ihrem bedienerfreund-

lichen Design und der funktionalenAusstattung produktivitätssteigerndund vielseitig nutzen. Einsätze, etwafür die Just-in-Time- oder Just-in-Sequence-Materialversorgung inFertigungen, die nach der Lean-Phi-losophie organisiert sind, zählen zuden Domänen des vielseitig einsetz-baren Liftrunner-Systems von Still,Hamburg. So lassen sich die Schlepp-fahrzeuge der Typen CX-Tmit einermaximalen Anhängelast von 4000 kgoder der R06 mit einer maximalenTragfähigkeit von 150 kg und bis zu6 t Anhängelast für den Transport

der E- und C-Rahmen der Liftrun-ner-Routenzug-Elemente einsetzen,die rollbare Ladungsträger unter-schiedlicher Form einfach und sicheraufnehmen.

individuell anpassbar auf jedeinnerbetriebliche Situation

Mit dem Liftrunner-System könnenTrolleys ebenerdig in den Anhängereingeschoben werden. Das Baukas-tensystemvonRoutenzug-Elementenerlaubt das individuelle Anpassen anjede innerbetriebliche Situation. DieAnhänger, die Viertel-, Halb- undVollpalettenmitMaßen bis 2000 mm× 1200 mmoder auch Rollgitter- undRegalwagen tragen können, sind un-

tereinander kompatibel und mitSchnellkupplung ausgestattet. Zu-glängen von bis zu fünf E- bezie-hungsweise vier C-Rahmen sindmöglich.

Je nach Zugfahrzeug und Anhän-gelast sind die Routenzüge bis zu15 km/h schnell. Wie die Verant-wortlichen von Still betonen, eignetsich der Elektroschlepper CX-T mitseinem drehmomentstarken 3,0-kW-Motor, Fahrplattform mit Schwin-dungsdämpfung, PU-Bereifung,70 mm Bodenfreiheit, seiner Ran-gierfreundlichkeit mit frei einseh-barer Kupplung und einem Wende-kreis von nur 3,9 m besonders fürden internen Transport, während derSchlepper R06 mit seiner Anhänge-last von bis zu 6 t sich für den Au-ßeneinsatz anbietet.

Multifunktionale kombigerätekönnen schleppen und heben

Der von Still neu entwickelte Multi-funktions-Schlepper Kanvan 05 mitbis zu 4000 kg Anhängelast undklappbaren Gabeln mit 500 kg Trag-fähigkeit ist seit 2009 bei der Wies-heuWolfen GmbH, dem Spezialistenfür Heißluft–Backöfen, erfolgreichim Einsatz. Dort versorgt er dieMon-tageplätze der nach Kaizen- undKanban-Prinzip organisierten Ferti-gung im 30- bis 60-Minuten-Taktmitden jeweils laut Produktion erforder-lichen Teilen aus dem rund 6000Artikel umfassenden Spektrum.

Dabei zieht dermit 1566mmLän-ge und mit einemWenderadius von1410 mm auch auf engstem Raummanövrierfähige und in schmalenGängen einsetzbare Kanvan 05 bis zufünf Rollpaletten zu den jeweiligenVerbrauchsorten. Die frontseitig in-stallierte Ladeeinheit für Kleinteile-behälter bietet zusätzliche Nutzflä-che. Der Schlepper fungiert, wie dieErfahrungswerte bei Wiesheu Wol-

routenzüge– transporteure und taktgeber

Julia isert, TMhD:

„Die Fahrzeugeeignen sich sowohlfür kurze Wegstre-cken als auch fürCross-Docking-Anwendungen.“

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Mhd

Jürgen Wrusch,still:

„Als Kombinationvon Schlepper undHubgerät erweitertder Kanvan dasEinsatzspektrumvon Routenzügenin einer schlankenProduktion.“

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till

Bis zu fünf Wagen, mit Wäsche, essen oder Apothekenartikeln beladen, zieht derelektroschlepper eZs 570 von Jungheinrich im Universitätsspital Zürich mit seineninsgesamt rund 20 km langen unterirdischen Gängen.

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gheinrich

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FÖRDERTECHNIKSCHLEPPER

MM Logistik · 8/2010 19

fen belegen, nicht nur als Transport-Fahrzeug im Kanban-gesteuertenRoutenverkehr, sondern erhöht auchdie Flexiblität in der Fertigung.

Laut Jürgen Wrusch, Leiter inter-nationale Unternehmenskommuni-kation bei Still, ist der „Kanvan eineideale Kombination aus Stapler undHubgerät: „Er erweitert das Einsatz-spektrum von Routenzügen in einerschlanken Produktion und unter-stützt Betreiber bei der Umsetzungmoderner Produktions- und Materi-alflusslösungen.“

Als Milkrunner versorgenSchleppzüge die Supermärkte

Im Logistikzentrum der Bosch Fahr-zeug-Elektronik in Eisenach werdenauf rund 8000 m2 Nutzfläche Roh-stoffe und Komponenten von rund280 Zulieferern vorgehalten. Dort,wo pro Jahr mehr als 80 Mio. Pro-dukte an die weltweit 530 Abliefer-stellen der 320 Kunden ausgeliefertwerden, sind Schlepper des Typs EZS350 von der Hamburger Junghein-rich AG im Einsatz.

Die mit 24-V-Fahrmotoren inDrehstromtechnik ausgestattetenFahrzeuge sind für die Teile- undKomponentenversorgung der einzel-nen Fertigungslinien und somit fürdie so genannten Milkruns eingesetzt– mit willkommenen betriebswirt-schaftlichen Vorteilen wie erhöhterLieferfrequenz jedes Teils, gleichmä-ßiger Auslastung im Tagesverlauf,Transparenz in Lager und Fertigungund Bestandsreduzierung.

Schlepper erweisen sich hier imVergleich zu Staplern als die bessereLösung: Sie können größere La-dungsmengen auf einmal transpor-tieren und die Ladeflächen lassensich durch das Ankoppeln mehrererAnhänger beliebig variieren. Dies istauch angesichts der komplexen Ein-satzanforderungen sinnvoll, denn dieinterne Versorgung geschieht ver-brauchsgesteuert mit neun Versor-gungsrouten im Dreischichtbetrieb.Zudem lassen sich die Batterien derkleinen und wendigen sowie war-tungsarmen Schlepper während desSchichtwechsels per Rollenbett aneiner speziellen Batteriewechsel- undLadestation austauschen.

Mathias Dengler aus dem BereichLogistik der Bosch FahrzeugelektrikEisenach zeigt sich mit dem Schlep-pereinsatz, der zudem die Prozess-transparenz erhöht, sehr zufrieden:Anstatt wie vormals Materialvorrätefür ein bis drei Tage an den Ver-brauchsorten vorhalten zu müssen,werden per Milkrun die stark ver-kleinerten Supermärkte an den Fer-tigungslinien mit Material für rund60 min versorgt.

Arzneimittelversorgung undWäschetransporte in Kliniken

Fokusschwenk in ein Großklinikum:Das Universitätsspital Zürich ist mitinsgesamt 42 Kliniken und Instituteneines der führenden Schweizer Kran-kenhäuser. Pro Jahr werden dortrund 160 000 Patienten versorgt. Dastägliche Essen, frische und benutzteWäsche, Apothekenartikel, Transfu-sionen und Abfall werden von Jung-

heinrich-Schleppern des Typs EZS570 transportiert. Die leistungsstar-ken Fahrzeuge, die beispielsweise biszu fünf Wäschewagen durch das un-terirdische, rund 20 km lange Gang-system transportieren, erweisen sichnicht zuletzt mit ihren wartungs-freien und energiesparenden Dreh-strommotoren als geradezu maßge-schneidert für das anspruchsvolleEinsatzfeld.

Der Elektroschlepper EFZ 780 von Pefra inEching/Weixerau ist, wie Martin Gärth, Gene-ral Sales & Marketing Manager, erläutert,„konzeptionell und technisch für Schlepplas-ten bis 50 t in der Ebene ausgelegt“. Wie derExperte betont, entspricht der EFZ 780 wegenseiner Stabilität, Zuverlässigkeit und Vielsei-tigkeit den wechselnden Anforderungen derunterschiedlichen industriellen und gewerb-lichen Branchen.Das Fahrzeug, das sich beispielsweise im Gü-terverkehrszentrum (GVZ) Ingolstadt bewährt,ist mit einem wartungsarmen 80-V-Dreh-strommotor mit einer Nennleistung von28 kW ausgestattet, verfügt über „die mo-dernste Vierquadranten-Motorregelung derDrehstromtechnik“ und ermöglicht eine stu-fenlos regelbare Fahrgeschwindigkeit.Wichtig bei den hohen Schlepplasten: Diehydraulisch gut dosierbare Betriebsbremsewirkt auf alle Räder; unabhängig davon wirddie Feststellbremse automatisch bei Stillstanddes Fahrzeugs betätigt. Bei Betätigung oderRückname des Gaspedals wird automatischdie Nutzstrombremse aktiviert und ein gere-geltes Bremsen wird eingeleitet.

Die ergonomisch gestaltete Fahrerkabine istgedämpft mit dem Chassis verbunden, dergefederte Fahrersitz lässt sich individuell ein-stellen und für hohe Betriebssicherheit ist einegute Rundumsicht gewährleistet.

SCHWERARBEITER

Power und Grip für 50 Tonnen

Der Elektroschlepper 780 von Pefra ist fürSchlepplasten bis zu 50 t in der Ebene ausge-legt.

Martin Gärth,Pefra: „Eine wich-tige Eigenschaftdieses Fahrzeugs,das über die mo-dernste Vierqua-dranten-Motorrege-lung der Dreh-stromtechnik ver-fügt, liegt in seinerWendigkeit.“Bi

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tigungslinien mit Material für rund

Das Universitätsspital Zürich ist mit insgesamt 42 Kliniken und Instituten

kenhäuser. Pro Jahr werden dortrund 160 000 Patienten versorgt. Das tägliche Essen, frische und benutzte

Einsatzfeld.

Zu den Besonder-heiten des Schlep-pers CT 3000 vonCrown zählt dasDiagnosesystem,das für jeweils opti-male Leistungendes Fahrzeugs inunterschiedlichenEinsatzphasensorgt.

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FÖRDERTECHNIK SCHLEPPER

20 MM Logistik · 8/2010

Die von ToyotaMaterial Handlingangebotenen Elektroschlepper derBaureihe 4CBT sind für umfassendeEinsatzsspektren konzipiert. So sinddie elektrischen Fahrerstandschlep-per 4CBTY2 und CBTYk4 mit 2 be-ziehungsweise 4 t Anhängelast, 48-V-Drehstrommotoren und 1600 mmWenderadius für den horizontalenTransport und für Einsätze prädesti-niert, bei denen der Fahrer häufigauf- und absteigen muss.

Die Schlepper erreichen Ge-schwindigkeiten von 6 km/hmit Lastund von 13 km/h ohne Last. Ihre T-Lenkung, wie Julia Isert, LeiterinMarketing und Produktmanagementbei Toyota Material HandlingDeutschland GmbH (TMHD), Lan-genhagen, betont, ist „ergonomischauf den Fahrer für eine Standbedie-nung ausgerichtet und bietet eine

fortschrittliche Lösung für kurzeStrecken“. Die Standardausstattungumfasst unter anderem den „Opti-malen Personen-Schutz“ (OPS),Luftbereifung, Scheinwerfer undBlinker, Batterieentladeanzeiger undBetriebsstundenzähler.

Die freie Sicht auf angehängteLadung ist sicherheitsrelevant

Für Transporte über größere Entfer-nungen sind die elektrischen Fahrer-sitzschlepper 4CBT2, 4CBT3 und4CBTk4 mit Anhängelasten von 2,3und 4 t und ebenfalls einemWende-radius von 1600 mm konzipiert. Ihrergonomisches Design erhöht denFahrkomfort und die Produktivität,insbesondere beim Cross-Docking.

Die – wie die gleich dimensio-nierten Fahrerstandgeräte – mit1645 mmGesamtlänge und 800 mm

Gesamtbreite ebenfallssehr kompakten Schlep-per bieten mit ihremergonomischen Designeinen leichten Ein- undAusstieg, einen beque-men Sitz und automo-bilkonforme, mit denFingerspitzen handhab-bare Bedienelemente.Optional lassen sich dieGeräte mit Rückspiegel,Batteriewechsel überRollenbett und Verlän-gerungshebel für dieAnhängerkupplung fürein leichtes An- undAb-kuppeln auch im Sitzenausstatten.

Wie Julia Isert betont,„überzeugen die Schlep-per der Baureihe 4CBT

besonders durch ihre kompakte Bau-art und einfache Bedienung. Dasabgerundete Heck erlaubt jederzeitoptimale Sicht auf die angehängteLadung und durch das ergonomischeDesign sind die Fahrzeuge sowohlfür kurze Wegstrecken als auch fürCross-Docking-Anwendungen bes-tens geeignet.“

Für 3000 kg Anhängelast ausgelegtsind die Schlepper TC 3000 vonCrown Gabelstapler. Zu den Beson-derheiten der Schlepper zählt dieumfassende Systemsteuerung „Ac-cess 1 2 3“. Das laut Unternehmens-angaben „branchenführende Dia-gnosesystem“ analysiert kontinuier-lich die Leistung und Sicherheit be-einflussende Faktoren wie Bediener-position, Fahrgeschwindigkeit undLenkwinkel und reagiert mit optima-ler Leistung, wenn sich die Bedin-gungen ändern. Das Informations-display zeigt System- und Bedie-nungshinweise und bietet zudemprogrammierbare Leistungsparame-ter und ein Diagnosesystem.

Alle Gerätefunktionen sind in derprämierten X-10-Deichsel „griffig“zusammengefasst: Zum Erreichender Bedienelemente ist keinWechselder Handposition erforderlich. Dasnahezu wartungsfreie und kontakt-lose Bremssystem mit der Bezeich-nung „E-Gen“ nutzt das starke Dreh-moment des Wechselstrommotorsdermit Last 8,5 km/h und ohne Last12,5 km/h fahrendenGeräte für einegleichmäßige und zuverlässigeBremsleistung.

Zur den umfangreichen Sonder-ausstattungsmöglichkeiten der In-dustrieschlepper zählen die „HitchPosition Control“ und damit Be-dienelemente in der Rückenlehne,die das An- undAbhängen vereinfa-chen, da der Bediener den Schlepperzum genauen Positionieren verlassenkann, eine höhenverstellbare, aus-klappbare Gesäßstütze für zusätz-lichen Halt und Komfort auf langenTransportwegen sowie unterschied-liche Anhängerkupplungen. Und an„Work-Assist“-Zubehör sind unteranderemKlemmbretter, Stautaschen,Scannerhalterungen, Lastablagenoder Halterungen für WMS-Moni-tore lieferbar. MM

Der Multifunktions-schlepper Kanvan05 bewährt sichbeim Heißluft-Back-ofen-ProduzentenWiesheu Wolfen inder Versorgung derMontageplätze imKanban-Prinzip.

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Leistungsstärke, Wendigkeit und ein-fache Bedienung zählen zu den we-sentlichen Merkmalen der als Fahrer-stand- und Sitzfahrzeug erhältlichenSchlepper der Baureihe 4CBT vonToyota.

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MHD

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produkte fördertechnik

Saugplatten für die Glas-handhabung

Die neuen Saugplatten SGF vonSchmalz sollen optimalen Halt aufglatten Oberflächen bieten und flä-chige Werkstücke wie Glas- oderKunststoffplatten sicher heben undhalten. Die Saugplatten gibt es invier Baugrößen von 125 bis 400 mm Durchmesser. Die TypenSGF125 und SGF200 haben ein minimales Innenvolumen, einengeringen Saugerhub und eine besonders dünne, flache Dichtlippe.In allen Prozessen mit hohen Anforderungen an Beschleuni-gungen und Taktzeiten sei so ein schnelles Evakuieren möglich,heißt es. Relativbewegungen beim Ansaugen würden vermiedenund Werkstücke beim Verfahren sicher gehalten.

J. Schmalz GmbH, Tel. (0 74 43) 24 03-5 06, www.schmalz.com▶

navigationssystem für großflächige Lager

Locanis hat für die Getränkein-dustrie das neue Navigationssys-tem G-Flex entwickelt. Mithilfesatellitengesteuerter Elektronikermöglicht dieses Zusatzmodullaut Hersteller das freie Navigie-ren auf großen Lagerflächen im

Innen- und Außenbereich. Für Fahrzeuge, die ausschließlich imAußenbereich fahren, kann die kostengünstigere Navigationssys-tem-Variante G-50 eingesetzt werden. Auch bereits bestehendeInstallationen des Intralogistik-Systems Locanis Intelligence kön-nen mit den Navigationssystemen G-Flex oder G-50 nachgerüstetwerden, heißt es. Ein mit G-Flex ausgestattetes Fahrzeug hat zweivoneinander unabhängige Positionsmessverfahren an Bord: Kop-pelnavigation und differenzielles GPS. Hat das GPS-System auf-grund von Palettenschluchten oder Abschattungen eine unge-nauere Position als das Koppelnavigationssystem, so korrigiert esseine Position selbstständig und vom Anwender unbemerkt.

Locanis AG, Tel. (0 89) 74 89 00-0, www.locanis.com▶

kompakter klemmförderer gibt Sicht aufProduktunterseite frei

Flexlink Systems baut sein X45-Fördersystem mit einem neu ent-wickelten Klemmförderer aus. Derkompakte Neuling verfügt überschmale Antriebs- und Umlenk-einheiten sowie eine integrierte Antriebssteuerung. Der Förderersoll sich optimal für die Integration in Produktionslinien eignen,auch in räumlich beengte. Er sorgt mit der flexiblen Oberflächedes Transportbandes für eine schonende Beförderung von Pro-dukten – horizontal und vertikal. Typische horizontale Anwen-dungen sind etwa Qualitätskontrollen oder Scan-Prozesse, bei de-nen die Produktunterseite frei sein muss. Der Transport kannkontinuierlich oder gesteuert und getaktet erfolgen.

Flexlink Systems GmbH, Tel. (0 69) 83 83 21 60, www.flexlink.com▶

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fördertechnik Regalbedienung

22 MM logistik · 8/2010

Bei laufendem Betrieb wurde bei einem schwedischen supermarktgroßhändler innur neun Wochen ein vollautomatisches hochregallager samt hochleistungsfördertechnikinstalliert. Nun bietet es nicht nur hohe lagerkapazitäten auf engstem Raum, sondernleistet auch noch 120% des vertraglich mit dem lieferanten vereinbarten Durchsatzes.

Thomas Balluff

Bei der Neustrukturierung seinerLogistik entschied sich der

schwedische Supermarktgroßhänd-ler Dagab für den Bau eines neuenHochregallagers (HRL) am StandortStockholm, um die Bearbeitungs-zeiten von der Bestellung bis zur Lie-ferung zu verkürzen. Das Zentralla-ger wurde verkleinert und die beidenDistributionszentren imNorden undSüden Schwedens einander angegli-chen, wasmit einer deutlichen Erhö-hung der Artikelvielfalt verbundenwar. Daher sollte das bestehendeKommissionierlager durch ein leis-tungsstarkes, vollautomatisches HRLmit viel Lagerplatz auf wenig Raumergänzt werden.

Daifuku konzipierte für eine Flä-che von nur 2825 m² ein sechsgas-siges HRL samt Fördertechnik. Diebis zu 12288 Stellplätze können fle-xibel mit Euro- oder doppelttief mitHalbpaletten belegt werden.

ImHRL installierte Daifuku sechs15 m hohe Regalbediengeräte (RBG)und Gassenförderer. Im Bereich derEin- und Auslagerzone arbeitet einekonventionelle Fördertechnik, diedurch zwei schienengeführte Hoch-geschwindigkeitsverfahrwagen, so-genannte Sorting Transfer Vehicles(STV), mit dem Lagersystem verbun-den ist. Die STV fungieren als DualShuttle und gewährleisten den gefor-derten hohen Warendurchsatz.

ImWareneingang werden die Pa-letten per Stapler an die Fördertech-nik übergeben und nach Überprü-fung der Konturen und Barcodes in

die vom Lagerverwaltungssystemausgewählte Gasse weitergeleitet.Auszulagernde Paletten werden vonder jeweiligen Regalgasse an die un-terschiedlichen Zielstellen gefördert.Dort wird die Ware durch die RBGden vom Warehouse ManagementSystem (WMS) ausgewählten Stell-plätzen im Lager zugeführt.

Pro Stunde realisiert Dagab eineLeistung von 180 Palettenbewe-gungen – das entspricht 120% dervertraglich vereinbarten Leistung.

Der Einsatz der STV als DualShuttle gewährleistet einen schnellenund zuverlässigen Transport, kurzeÜbergabezeiten und eine optimaleRaumausnutzung. Aus dem Zusam-menspiel der beiden STV ergibt sichaußerdem für den schwedischen Su-permarktgroßhändler eine zukunfts-sichere Systemredundanz. MM

Thomas Balluff ist Geschäftsführer vonDai-fuku Europe Ltd. in 41065 Mönchenglad-bach, Tel. (0 21 61) 4 96 95-0, [email protected]

Leistung rauf und kosten runter im

hochregal

im Wareneingangwerden die Palettenper Stapler der För-dertechnik überge-ben und nach Über-

prüfung der Kon-turen und barcodesin die vom lager-

verwaltungssystemausgewählte gasse

weitergeleitet.

Bild:D

aifuku

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Am 2. Mai 2011 ist es soweit, „MM CeMAT daily“, die offizielle Messezeitungder CeMAT 2011 liegt druckfrisch in Ihren Händen.Gefüllt mit aktuellen Informationen, Themen und Trends der Weltleitmesseder Intralogistik. Herausgegeben von MM Logistik und MM MaschinenMarkt.Freuen Sie sich darauf!

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Ken FouhyPublisher MM MaschinenMarktund MM Logistik

»Wir freuen uns, eine Messe-

zeitung mit Fachkompetenz und

journalistischem Können für

die Besucher und Aussteller der

CeMAT 2011 erstellen zu dürfen.«

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Lagertechnik industrieböden

24 MM Logistik · 8/2010

als repräsentative VisitenkarteDer Fußboden gehört zu den am meisten strapazierten Bauteilen einerIndustrie- beziehungsweise Logistikimmobilie. Das Wunschbild ist die „eierlegendeWollmilchsau“: geringe Baukosten, eine robuste, abrieb- und staubfeste Fläche,attraktive optik und eine sehr lange Nutzungsdauer.

Beton allein, so ist häufig zuvernehmen, genügt diesenAnsprüchen nicht. Damüsse

noch „etwas drauf “, ein Mehr-schichtaufbau beispielsweise odereine Imprägnierung beziehungswei-se Versiegelung. Viele Betreiber vonIndustrie- und Logistikhallen habenbittere Erfahrungen hinnehmenmüssen. Kostenintensive Mehr-schicht-Systeme hielten dem hartenAlltag mit Stapler- und Kranverkehrauf Dauer nicht stand. Ebenso wenigwie Hartstoffböden ohne zusätzliche

Vergütung. StaubundunerwünschterReifenabrieb schienen in der Vergan-genheit unumgänglich, stumpfe undabgenutzte Versiegelungen und Be-schichtungen ebenso. Das muss je-doch nicht sein.

Nachhaltigkeit lautet der An-spruch an moderne Logistikobjekte.Das schließt ein, dass sich Bauherrund Planer in der Projektierungspha-se nicht nur Gedanken um die reinenBaukostenmachen, sondern Aspektewie Nutzungsdauer, Unterhaltsko-sten und Vermietbarkeit ins Kalkülziehen. Dabei stellen sie fest, dasssich geringfügig höhere Anschaf-fungskosten bereits nach kurzer Zeitamortisieren. Für diese fortschritt-

liche Denk- und Handlungsweisegibt es mittlerweile zahlreiche pro-minente Beispiele.

Veredelte industrieböden sindattraktiv und umweltgerecht

Zur Aufwertung von Industrie- be-ziehungsweise Logistikböden emp-fiehlt sich das unkompliziert undlediglich einmalig anzuwendendeBetonverdichtungsmittel AshfordFormula aus den USA. Das Liquidlöst im Inneren der Beton- bezie-hungsweise Estrichoberfläche eineeinzigartige katalytische Reaktionaus. Es entsteht ein kristallines Gefü-ge, ähnlich dem von Granit oderDiamanten. Der Boden verwandeltsich in eine extrem harte, robusteund zugleich gegen Frost und Tausalzresistente Nutzfläche. Sie ist abrieb-,staub- und rutschfest sowie ausge-sprochen pflegeleicht und wartungs-arm. Mit ihrem charakteristischenmatten Glanz fällt sie angenehm insAuge.

Vorreiter bei der Anwendung vonAshford Formula in Deutschland warder Daimler-Konzern, der bereitsrund 600000 m2 Industrieboden anmehreren Standorten veredeln ließ.Die Zahl der zufriedenen Auftragge-ber zieht sich quer durch alle Bran-chen. Handelskonzerne wie Edekaund Rewe gehören dazu. Rewe haterst vor wenigen Monaten den Be-tonboden des neu errichteten Zen-trallagers in Köln in eine staubfeste

Hartmut Amthor ist Geschäftsführer derNorsa GmbH in 04849 Bad Düben, Tel.(034243) 3333-0, Fax (034243) 3333-44,[email protected]

DerBetonboden

Hartmut amtHor

Verdichteter betonboden imGroßgetriebewerk von seW-eurodrivein bruchsal.

Bild:N

orsa

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industrieböden Lagertechnik

Logistikfläche verwandeln lassen. Die Beton-verdichtung mit Ashford Formula lässt sichauch bei bereits benutzten Betonböden durch-führen, die nicht anderweitig behandelt wordensind. Der Vorteil: Die nachträgliche Vergütungkann –wie beim Zentrallager für BMW in Leip-zig – bei laufendem Betrieb erfolgen. Natürlichist es effektiver, von vornherein auf die obenangegebene Methode der chemischen Beton-verdichtung zu bestehen.Wobei sich „chemisch“und „umweltfreundlich“ keineswegs ausschlie-ßen. Da – imGegensatz zu anderen Vergütungs-verfahren – keinerlei Fremd- oder gar Giftstof-fe in den Beton gelangen, eignen sich die staub-festen Böden besonders für Pharma- oder Le-bensmittellager, ebenso für Tiefkühlbereichemit Temperaturen bis -56 °C.

eine Veredlung des Betonbodens hatwirtschaftliche und optische Vorteile

Die Veredlung des Betonbodens mit AshfordFormula kostet zum Beispiel nur den Bruchteileines Mehrschichtsystems. Zudem werden dieLebenszykluskosten des Objekts spürbar positivbeeinflusst. Die Nutzungszeit wird verlängert,Unterhaltungs- und Reinigungsaufwand sindgering. Einfache Nassreinigung genügt – undist erwünscht, denn Wasser fördert den natür-lichen Regenerationsprozess des Betons. Undweil die glänzenden Böden das Licht sehr gutreflektieren, wirken sie sich sogar günstig aufdie Energiebilanz des Objekts aus.

Ein derartiger Industrie- oder Logistikbodenkann Kunden beziehungsweise Auftraggebernjederzeit bedenkenlos präsentiert werden. Er istgleichsam die nachhaltig wirkende Visitenkar-

te des Unternehmens. Kein hässlicher schwarzerReifenabrieb, kein Staub auf den gelagertenWa-ren. Zudem wird eine eventuelle Nachvermie-tung einfacher. Da sich die Böden auch nachjahrelanger Dauerbelastung keineswegs ineinem verschmutzten oder ruinösen Zustandbefinden, entfallen aufwendige Reinigungs-oder Rekonstruktionsarbeiten.

Für die beschriebene Oberflächenvergütungliegen beispiellose Langzeiterfahrungen vor. Siewird seit mehr als sechs Jahrzehnten weltweitauf mittlerweile rund zweiMrd. Quadratmeternpraktiziert. ImHerkunftslandUSA oder in Aus-tralien entscheiden sich die Betreiber großerLogistikimmobilien – zum Beispiel Prologisoder Goodman – für die widerstandsfähigenund umweltgerecht vergüteten Böden.MehrerePrologis-Objekte wurden mit Gütesiegeln fürnachhaltiges Bauen (Leed) ausgezeichnet. VieleObjekte erhielten das Zertifikat „Leed Gold“.

Signifikantes Beispiel für die Internationalitätvon Ashford Formula ist das europäische Dreh-kreuz von DHL in Leipzig. Erst kürzlich lande-te dort die erste werksneue Aerologic-Fracht-maschine vom Typ Boeing 777, gebaut aufeinem Ashford-Boden in Seattle, USA. Siemusste sich beim Entladen nicht „umgewöh-nen“, denn der Boden des dortigen DHL-Han-gars wurde ebenso wie der des benachbartenDHL-Verteilzentrums auf die beschriebeneWeise vergütet.

global agierende Unternehmen könnenihre industrieböden standardisieren

Anwender im Maschinen- und Anlagenbauschätzen an den katalytisch verdichteten Bödenvor allem, dass Abplatzungen und Schädenspürbar minimiert werden. Das verbessert un-ter anderem den Arbeitsschutz und ermöglichteine reibungslose Produktion. Deshalb hat sichdie SEW-Eurodrive GmbH&CoKG, Bruchsal,Hersteller vonGroßgetriebetechnik, europaweitan mehreren Standorten für den Einsatz vonAshford Formula entschieden. Auftraggeber ausdemAutomobil- und Schienenfahrzeugbau so-wie aus der Papier- und Chemieindustrie schät-zen nicht zuletzt die elektrische Ableitfähigkeitsowie die chemische Beständigkeit dieser ro-busten Böden.

Die Präsenz von Ashford Formula und seinerautorisierten Anwender in weltweit 60 Länderneröffnet international vernetzten UnternehmendieMöglichkeit, weltweit die Industrieböden inallen ihren Betrieben zu standardisieren. Kleineund mittelständische Zulieferbetriebe stehensomit denGroßkonzernen respektive ihren Auf-traggebern in diesemwichtigen Punkt in keinerWeise nach. MM

Von Prologis errichtetes distributionszentrum dereinzelhandels- und Versandhauskette sears instockton, usA.

Bild:P

rologis

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Lagertechnik gefahrgut

26 MM Logistik · 8/2010

Die gefahrgutlogistik erfordert entlang der gesamten Logistikketteeinen durchgängig hohen Qualitäts- und sicherheitsstandard, um Unfällemit negativen Auswirkungen für die Umwelt zu vermeiden. spezialisierteLogistikdienstleister bieten bereits entsprechende Konzepte an.

Birgit gross

die Themen Sicherheit, Qua-lität und umweltschonendeServices gehören in der Lo-

gistik eng zusammen, so die Über-zeugung bei Chemion. Denn geradein der Chemie- und chemienahenIndustrie erfordert die gesamte Lo-gistikkette – vomTransport über denUmschlag bis zur Lagerung – durch-gehend einen hohen Qualitäts- undSicherheitsstandard, umUnfälle mitnegativen Auswirkungen für die Um-welt zu vermeiden. Von daher ist ausSicht Chemions die Gefahrgutlogis-tik per Definition „grün“ und erfor-dert eine Fokussierung auf Sicherheitund Umweltverträglichkeit.

Doch darüber hinaus sieht derLogistikdienstleister Möglichkeiten,bei der Entwicklung von Logistiklö-sungen für seine Kunden ein Plus fürdie Umwelt zu generieren: Werdenbeispielsweise Transporte frühzei-tiger geplant, lassen sie sich aufgrundlängerer Vorlaufzeiten bündeln undüber alternativeVerkehrswege durch-führen. Das wäre bei etwa 40% allerBestellungen von Unternehmenmöglich. Entfällt die Notwendigkeitzur Durchführung als Spotverkehrüber die Straße und ist die Geschwin-digkeit nicht mehr der alles entschei-dende Aspekt bei einem Transport,kann dieser in vielen Fällen wirt-schaftlicher und umweltverträglicherorganisiert und per Bahn oder Schiffabgewickelt werden. Mit dem Ziel,die Supply Chain zu optimieren und

gleichzeitig einen Beitrag zu GreenLogistics zu leisten, entwickelt Che-mion seine Logistikkonzepte vondaher im Fokus der Fragen, wiebahnaffine Konzepte entwickelt undTransporte von der Straße auf dieSchiene verlagert werden könnenund wie sich Gesamtprozesse amStandort anders aufsetzen und damiteffizienter und wirtschaftlicher ge-stalten lassen. Oft ist es ein solchkritisches Hinterfragen von Kernpro-zessen und Abläufen, die an einenKernprozess angrenzen, das zu inno-vativen Ansätzen führt. Dann eröff-nen sich Möglichkeiten, die sowohlökonomisch als auch ökologisch ei-nen echten Mehrwert bedeuten.

Die Schiene bietet in Bezug aufZuverlässigkeit und Sicherheit imVergleich zur Straße Vorteile – auch

Birgit Gross ist freie Journalistin in 53127Bonn; weitere Informationen: ChemionLogistik GmbH in 51368 Leverkusen, Tel.(0214) 30-33900, [email protected]

Supply chain optimierenund ein Plus für die Umwelt schaffen

Innovative Logistiklösungenkönnen wichtige Beiträgezur reduzierung von CO2-ausstößen leisten.

Bild:C

hemion

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LagertechnikGefahrGut

MM Logistik · 8/2010 27

auf der Kurzstrecke, wo es Bahn-verkehre imWettbewerbmit Stra-ßentransporten weiterhin schwerhaben. Oft hält sich hier noch dasVorurteil, dass die Schiene inpuncto Kosten und Flexibilitätnicht mit der Straße Schritt haltenkann. Doch wennMengen auf derKostenstruktur von Straßentrans-porten bewegt und regionaleTransporte mit der Abwicklungzeitintensiver Services am Stand-ort gekoppelt werden, dann lassensich Bahntransporte auch im Re-gionalverkehr durchaus attraktivund wirtschaftlich darstellen.

Chemion ergänzt das Konzeptder operativenDurchführung vonSchienentransportenmit demAn-gebot schienennaher Logistikleis-tungen, beispielsweise beimwerk-täglichen Bahn-Shuttle-Servicezwischen den Chempark-Standor-ten Leverkusen, Dormagen undKrefeld. Der regelmäßige Bahnver-kehr wird seit 2004 durchgeführtund verbindet die Standorte durchtäglich mehrmalige Transporteüber die rund 80 km lange Streckemiteinander. Nach Ankunft derTeilshuttles in Krefeld, Leverkusenund Dormagen werden sie aufge-löst und die Einzelwagen dem La-deplan entsprechend punktgenauunter die jeweilige Abfüllstelleund an die Ladestellen der End-kunden rangiert. Nach der Verla-dung erfolgt das Wiegen der Ein-zelwagen und die Kontrolle desWarenausgangs gemäß gefahrgut-rechtlicher Vorschriften. DerShuttle ermöglicht allen Unterneh-men an den Standorten regelmä-ßige Transporte über die Schieneund die Verknüpfung standortna-her Logistikleistungen mit diesenTransporten. So lässt sich der Ko-ordinationsaufwand für diese Leis-tungen reduzieren. Da es – andersals auf der Straße – keine Beein-flussung des Liefertermins durchhohes Verkehrsaufkommen gibt,erhöht sich die Planungssicherheit.Auch der Umwelt bringt derWerk-Shuttle Vorteile: Pro Jahr beförderter rund 122000 Nettotonnen undentlastet damit die Straßen der Re-gion um rund 5000 Lkw-Fahrten.

Ein Regionalkonzept, in das auchKunden außerhalb der Standorte ein-gebunden werden können, bringtdenUnternehmenweitere SynergienbeimStandort-Shuttle:Die drei Stand-orte sind durch das Bahnkonzept sovernetzt, dass über den Shuttle hin-aus auch vor- oder nachgelagerteTransporte mit demselben Equip-ment durchgeführt werden können.Beispielsweise besteht so eine direkteVerbindungmit mehreren Stationen

im Rheinland, Ruhrgebiet und Sau-erland. Dort können weitere Wag-gons in den Zug integriert oder ein-zelne Wagen aus ihm herausgelöstwerden, um sie im Streckengeschäftweiterzutransportieren. Im Ergebnisbietet die Vernetzung Chemionsmitanderen Eisenbahnverkehrsunter-nehmen (EVU)mehrMöglichkeiten,die Schiene als sicheren, wirtschaft-lichen und umweltschonendenTransportweg zu nutzen. MM

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Lagertechnik retrofit

28 MM logistik · 8/2010

durch retrofit-maßnahmen konnte ein führender Hersteller von getränkeabfüllanlagen dieVerfügbarkeit seines automatischen blechlagers erheblich erhöhen und seine ersatzteillieferungen deutlichbeschleunigen. darüber hinaus sind auch einige arbeitsprozesse spürbar effizienter geworden.

Jürgen Warmbold

Die Krones AG hat die Steuerungsowie Komponenten ihres 1994

installierten automatischen Blechla-gers SBLS 3000 UL durch den Her-

steller, die Stopa AnlagenbauGmbH& Co. KG, Achern-Gamshurst, „up-daten“, also auf einen technisch ak-tuellen Stand bringen lassen. VordiesemRetrofit beklagte Krones häu-figere Ausfälle von Anlagenteilenund Komponenten, für die es nurnoch teure oder schlimmstenfalls garkeine Ersatzteile mehr gab.

Im Ergebnis derModerni-sierungsmaßnahmen profi-tiert Krones nun vor allemvon einer auf Jahre gesicher-ten schnellstmöglichen Ver-sorgung mit Ersatzteilen.Wichtig ist dem Unterneh-men aber auch, dass es vongeringeren Instandhaltungs-kosten und einer Produkti-vitätssteigerung profitiert.

Die größere Effizienz, diedas Unternehmen durch dasRetrofit erzielt, beruht unteranderem auf den neuen Ge-nerationen der Antriebsmo-

toren für die Längsfahrt, für dasHubwerk und für die Gabeln desLastaufnahmemittels (LAM) des Re-galbediengeräts.

Darüber hinaus sind diese dreigenannten Funktionsträger mit Fre-quenzumrichtern ausgerüstet wor-den, damit das Regalbediengerätfeinfühliger und exakter positionie-ren kann. Zusätzliche Präzision hatStopa durch den Einbau von neuen,im Vergleich zu den alten noch ge-naueren Messsystemen erreicht.

Die Gründe für den Steuerungs-wechsel von einer Simatic S5 zu einerSimatic S7 300 entsprechen denen,die zumTausch der Antriebstechnik-Komponenten geführt haben. Zudemhat Stopa die Anlagensteuerungmit-hilfe einer seriellen Schnittstellen-karte an den Lagerverwaltungsrech-ner Trumpf TC-Cell angekoppelt.Die Modernisierungsmaßnahmenkonnten termingerecht durchgeführtund abgeschlossen werden. MM

Jürgen Warmbold ist freier Fachjournalistin 28844Weyhe bei Bremen; weitere Infor-mationen: Stopa Anlagenbau GmbH&Co.KG in 77855 Achern-Gamshurst, Tel.(07841) 704-0, [email protected]

Update für ein Blechlager

Wesentliche Vorteile hinsichtlich der effizienz, die Krones durch das retrofit erzielen konnte, beruhen auf den modernen Antriebsmotoren desregalbediengeräts.

bild:S

topa

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Verpackungstechnik diebstahlschutz

30 MM logistik · 8/2010

Kopierte oder gefälschte Produkte gefährden zunehmendproduktive Wertschöpfungsketten. ein spezielles laser-optisches Verfahren schützt Unternehmen jetzt besonderswirksam vor dem raub ihres geistigen eigentums.

AndreAs Ulisch

piraterie nimmt immer mehran Fahrt auf – und das nichtnur vor dem Horn von Afri-

ka. Das Kopieren von Markenpro-dukten hat sich zu einem großenGeschäft und damit zu einem Pro-blem für Volkswirtschaften entwi-ckelt. Dank eines laseroptischenVerfahrens der Bayer TechnologyServices GmbH (BTS) können sichUnternehmen jetzt besonders wirk-sam vor dem Raub ihres geistigenEigentums schützen. Die LOGmbHaus Bonn bietet dazu ein umfas-sendes Dienstleistungspaket an.

Die eindeutige und fälschungssi-chere Authentifizierung von Gegen-ständen ist längst eine alltäglicheHerausforderung. Jährlich entstehenvolkswirtschaftliche Schäden vonmehreren Hundert Milliarden Euro.Der Aufwand zur Bekämpfung vonMarken- und Produktfälschungensowie Produktmanipulationen, ille-galen Importen und organisiertemDiebstahl steigt daher global an. Ei-nen besonderen Anteil daran haben,allein schon wegen der Größe derMärkte, Westeuropa, Nordamerikaund Asien.

Massiv betroffen sind derMaschi-nen- und Anlagenbau, vor allemkompletteMaschinen, aber auch Er-satzteile und Komponenten werdennachgeahmt. Der VerbandDeutscher

Maschinen- und Anlagenbau e.V.(VDMA) schätzt den Jahresumsatz-verlust durch Produktpiraterie aufetwa 7 Mrd. Euro, gut zwei Drittelder zur Branche gehörenden Unter-nehmen seien von den nachteiligenAuswirkungen unzulässiger Nach-bauten betroffen. Die Übeltäter ge-raten zwar immer mehr ins Visiervon Zollfahndern und Staatsanwalt-schaften, auch aufMessen wird nachgefälschtenMaschinen und Kompo-nenten gefahndet. Doch letztlichsind dieseMaßnahmen nicht ausrei-chend, jedes Unternehmen wird nurmit eigenen Anstrengungen Pro-duktpiraterie effektiv bekämpfenkönnen.

kennzeichnen zum schutznicht mehr nötig

Alle bisherigen Strategien zur Fäl-schungserkennung beruhen auf of-fener oder versteckter Kennzeich-nung der Produkte. Keine der Mar-kierungen schützt jedoch völlig vorunautorisierter Nachbildung oder

Dipl.-Ing. Andreas Ulisch ist Leiter Indus-trieller Bereich bei der LOG Logistik-Sys-tembetreuungs-Gesellschaft mbH in 53113Bonn, Tel. (0228)4107-161, [email protected]

Das Objekt selbst wird zur

Markierung

die sensoren sindin einer Produk-

tionslinie installiertund erfassen

Reflexionen deseingestrahlten

laserlichts.

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Verpackungstechnikdiebstahlschutz

MM Logistik · 8/2010 31

Vervielfältigung; egal, ob es sich umWasserzeichen, Barcodes, RFID-Tags, Hologramme oder mit spezi-ellen Drucktinten aufgebrachteMus-ter handelt. Zwar kann man durchgrößeren Aufwand bei der Kenn-zeichnung, wie zum Beispiel demEinsatz von Biomarkern, ein höheresMaß an Sicherheit erreichen, dochsind diese aufwendigeren Markie-rungen in der Praxis nur beschränktumzusetzen und meist wesentlichkostspieliger.

BTS hat nun mit Protexxion eingroßserientaugliches Verfahren ent-wickelt, das auf einem Entwurf desbritischen Technologiepartners In-genia Technology Limited basiert.Die Besonderheit besteht darin, dassdabei das Material nicht gekenn-zeichnet werden muss, da sich mitder Technik die natürliche Oberflä-chenstruktur eines Gegenstands er-kennen lässt und somit das Objektselbst zur Markierung wird. Es sindkeine Beeinträchtigungen durch Ein-kerbungen oder aufgebrachte Infor-mationen nötig. Darüber hinauskann die natürliche Oberfläche vonGegenständen nicht nachproduziertwerden, Protexxion bietet daher dieabsolute Sicherheit, Fälschungen ein-deutig zu authentifizieren.

Das Verfahren funktioniert fol-gendermaßen: Die Protexxion-Sen-soren sind in einer Produktionslinieinstalliert und erfassen Reflexionendes eingestrahlten Laserlichts. Dabeiwerden je nach Oberflächentyp unddessen Reflexionsverhalten unter-schiedliche Anteile aus direkter undStreureflexion sowie Laser-Speckle-Effekten erfasst. Die Sensoren erzeu-gen aus dieser Mischung von Refle-xionsanteilen ein analoges Span-nungssignal. Dieses wird durch einenachgeschaltete Elektronik bearbei-tet und digitalisiert, eine speziell ent-wickelte Software erzeugt aus demdigitalen Datenstrom einen nur we-nige Kilobyte großenDatensatz. Die-ser ist mit der DNS eines mensch-lichen Individuums vergleichbar,Fälschungen sind so leicht zu ent-larven.

Das Reflexionsmuster ist wie einFingerabdruck, es ist vergleichbarmit einem Blick durch ein Mikros-

kop. Durch das Abtasten mit demLaserstrahl wird die Mikrostrukturdes Gegenstandes sichtbar: feinsteRillen oder für das Auge nicht sicht-bare Oberflächenstrukturen, die beijedem Einzelteil individuell sind.Moderate Oberflächenverände-rungen, wie Verkratzen, Knickenoder Beschreiben, beeinträchtigendabei dieWiedererkennung nur un-wesentlich. Dadurch, dass das Ver-fahren für nahezu alle Oberflächen,zumBeispiel Papier, Pappe, Kartona-gen, Kunststoff, Holz, Leder undMetalle, geeignet ist, lässt es sich zu-dem für viele verschiedene Anwen-dungsfälle und in diversen Einsatz-szenarien anwenden.

alle einzelteile eindeutigauthentifizieren

So wurde Protexxion unlängst ineinem Pilotprojekt bei einem großenAutomobilhersteller erfolgreich ge-testet. Dabei wurden Teile der Ach-senproduktion gescannt und regis-triert, alle Einzelteile konnten imNachgang eindeutig authentifiziertwerden. Bei Unfällenmit Fahrzeugenoder Reklamationen ließe sich fortanweltweit feststellen, ob es sich beimangelhaften Teilen um Original-teile oder Fälschungen handelt; derAbgleich zwischen dem neu erfasstenund den gespeicherten Datensätzendurch Protexxion genügt. EineSchuldfragen-Klärung kann soschnell und sicher durchgeführt wer-den.

Sollten sich die Teile als Originaleerweisen, könnte mithilfe des neuenTrack-and-Trace-Verfahrens vonBTS genau bestimmt werden, zu wel-cher konkreten Charge die störungs-anfälligen Elemente gehören undwelche Fertigungsgrößen genau be-troffen sind. Rückrufe ließen sich soauf viel weniger Fahrzeuge eingren-zen, Abwicklungsaufwände und Kos-ten würden deutlich sinken. Bei demAutomobilhersteller ist man dement-sprechend von der neuen Techniküberzeugt. Damit die Vorzüge desVerfahrens optimal genutzt werdenkönnen, ist die sinnvolle Integrationder Technik in die Kundenprozessenötig. Als Vertriebspartner der Bay-er Technology Services GmbH bietet

die LOG mbH, ein Logistik-Bera-tungshaus, das sich schwerpunktmä-ßigmit den Themen Effizienz, Trans-parenz und Sicherheit befasst, einumfassendes Dienstleistungskonzeptzu Protexxion an.

Ob undwie das System einsetzbarist, ist vom Einzelfall abhängig undwird von LOGund BTS in enger Zu-sammenarbeit mit dem Kunden ineinem festgelegten Vorgehensmodelluntersucht. Bereits im Vorfeld wer-den in intensiven Gesprächen in Zu-

ein laserstrahltastet die Ober-fläche ab und misstdabei die Reflexi-onen.

Bilder:B

ayer

Tech

nology

Services

sammenarbeit mit den Kunden des-sen Prozesse analysiert und diegrundsätzliche Einsatzmöglichkeitvon Protexxion geprüft. Im Haupt-projekt werden abgesehen von nochintensiveren Materialtests dann dieHardwarekomponenten in den Kun-denprozess integriert. Dabei reichendie Möglichkeiten von einer auto-nomen In-House-Installation bis hinzur Übernahme der gesamtenDaten-bank in das Trust-Center von BTS.Nach der erfolgreichen Inbetrieb-nahme bietet LOG individuell zuge-schnittene Supportleistungen an.

Protexxion bietet eine vielverspre-chende Perspektive für zahlreichevon Produktpiraterie betroffeneBranchen und ihre Unternehmen.Denn der Bedarf an eindeutiger Au-thentifizierung von Komponentenund ganzen Objekten entlang derWertschöpfungskette wird in einerglobal agierendenWirtschaft immerexistenzieller. MM

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VERPACKUNGSTECHNIK PALETTEN

32 MM Logistik · 8/2010

In Nürnberg wurde ein System umweltgerechterTransportladungsträger entwickelt und auf denMarkt gebracht, das nicht von Pappe ist – oderetwa doch? Die Paletten und Boxen im Euro-Format bestehen zu 80% aus Altpapier undaus biologisch abbaubarem Kleber. Sie sindpreiswert herzustellen und flexibel einsetz-bar. Und in puncto Tragfähigkeit stehensie ihren Pendants aus Holz kaum nach.

PERRY SOMMER

Mit der Entwicklung undFertigung des Cone-Pal-Systems, bestehend aus

der Palette „Cone Pal“ und der dazupassenden „Cone Box“, begann fürdie Cone Pal VertriebsgesellschaftmbH der Schritt in Richtung Full-Service-Systemanbieter im BereichVerpackungen und Logistik.

Das Cone-Pal-System ist ein Mei-lenstein in der Geschichte der Ver-packungsentwicklung und wird zu-künftig in der Logistik unter demLeitbegriff „green Logistics“ eine we-sentliche Rolle spielen. Das nestbare

Cone-Pal-System besteht komplettaus recyclebarem Papier oder Pappesowie aus einem biologisch abbau-baren Klebstoff und ist damit um-weltfreundlich und hygienisch.

Doch das System bringt dem Nut-zer nicht nur ökologische, sondernauch massive wirtschaftliche Vor-teile, da die Paletten und Boxen we-sentlich günstiger und effizienterherzustellen sind als herkömmliche

Holzpaletten.

Die Tatsache, dass dasCone-Pal-System zu 100%

aus dem recyclebaren RohstoffPapier besteht, macht die Palet-

te besonders interessant, da sichdurch den Einsatz von Cone-Pal-Pa-letten nicht nur die Entsorgungskos-ten drastisch senken lassen, sondernKunden für den Rohstoff Papier so-gar noch Geld von den Entsorgernbekommen. Zudem erlaubt derWerkstoff Papier den Einsatz der Pa-letten und Boxen als potenzielle Wer-beträger, da sie nicht nur individuellbedruckt, sondern sogar geformtwerden können. So bieten sich teil-weise völlig neue Möglichkeiten fürdie Displaygestaltung und für dieDirektansprache der Endkunden imBereich der Produktpräsentation.

Die konischen Palettenfüße in un-terschiedlichen Formen ermöglichendas platzsparende Ineinanderstapelnbei Leertransporten und Lagerung.

Hart wie

Holz

PALETTEN

In Nürnberg wurde ein System umweltgerechterTransportladungsträger entwickelt und auf denMarkt gebracht, das nicht von Pappe ist – oderetwa doch? Die Paletten und Boxen im Euro-Format bestehen zu 80% aus Altpapier undaus biologisch abbaubarem Kleber. Sie sindpreiswert herzustellen und flexibel einsetz-bar. Und in puncto Tragfähigkeit stehensie ihren Pendants aus Holz kaum nach.

Die Tatsache, dass dasCone-Pal-System zu 100%

aus dem recyclebaren Rohstoff

Bilder: Cone Pal

auch massive wirtschaftliche Vor-teile, da die Paletten und Boxen we-sentlich günstiger und effizienter

herzustellen sind als herkömmlicheHolzpaletten. bei Leertransporten und Lagerung.

Das Cone-Pal-System besteht zu100% aus recyclebaren Rohstof-fen, vor allem Papier. Dadurchsparen Nutzer nicht nur Entsor-gungskosten, sondern bekommenvon den Entsorgern für den Roh-stoff Papier sogar noch Geld.

Perry Sommer ist Geschäftsführer der ConePal Vertriebsgesellschaft mbH in 90431Nürnberg, Tel. (09 11) 65 84 79-0, [email protected]

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PALETTEN VERPACKUNGSTECHNIK

Die üblicherweise dafür anfal-lenden Prozesskosten wer-den damit auf ein Minimum

reduziert. Aufgrund des Werk-stoffes Papier und des Designs

sind die Cone-Pal-Paletten- undBoxen erheblich leichter als Standard-

Holzpaletten, und zwar bei nahezuidentischen statischen Tragfähig-keiten.

Da die Cone Pal – anders als eineHolzpalette – keine Holzsplitter

oder herausstehende Nägel aufweist,kann sie ohne Gefahr für Personen oderLadegut einfach gehandhabt werden.

Eine Cone Pal wird immer als Neuwaredas Werk verlassen und niemals Verunreini-

gungen aufweisen.Bei der Produktion der Cone Pal wird durch

den Einsatz von rund 80% bereits recyceltenPapiers gewährleistet, dass umweltschonendmit den Rohstoff-Ressourcen umgegangenwird, ganz im Gegensatz zur herkömmlichenHolzpalette.

Grenzüberschreitende Transporte werden jenach Zielgebiet durch die Cone-Pal-Produkteerheblich einfacher und zudem kostengünsti-ger, da Hitzebehandlungen oder Begasungensamt der damit verbundenen Formalitäten ent-fallen. Sie erfüllen bereits von Hause aus dieimmer schärfer werdenden Hygieneauflagenim internationalen Warenverkehr.

RFID und Sensorik vereinfachendas Supply-Chain-Management

Durch die enge Zusammenarbeit mit der Ama-dyne GmbH aus Bühl am Rhein entstand nun-mehr der Gedanke, das Cone-Pal-System durchdie Integration von RFID-Technik mit Intelli-genz auszustatten. Neben der Möglichkeit,RFID in die Palette zu integrieren, entstand aufAnfragen der Industrie und des Handels dieIdee, dieses System zusätzlich zur RFID-Tech-nik mit unterschiedlicher Sensorik auszurüs-ten. Amadyne liefert somit UHF-Gen2-Trans-ponder, die zusätzlich mit jeweils bis zu zwei

Die üblicherweise dafür anfal-lenden Prozesskosten wer-

reduziert. Aufgrund des Werk- stoffes Papier und des Designs

sind die Cone-Pal-Paletten- und Boxen erheblich leichter als Standard-

Holzpaletten, und zwar bei nahezu identischen statischen Tragfähig-keiten.

Da die Cone Pal – anders als eine Holzpalette – keine Holzsplitter

oder herausstehende Nägel aufweist, kann sie ohne Gefahr für Personen oder Ladegut einfach gehandhabt werden.

Eine Cone Pal wird immer als Neuware das Werk verlassen und niemals Verunreini-

gungen aufweisen.Bei der Produktion der Cone Pal wird durch

den Einsatz von rund 80% bereits recycelten Papiers gewährleistet, dass umweltschonend mit den Rohstoff-Ressourcen umgegangen wird, ganz im Gegensatz zur herkömmlichen Holzpalette.

Grenzüberschreitende Transporte werden je

ponder, die zusätzlich mit jeweils bis zu zwei ponder, die zusätzlich mit jeweils bis zu zwei

Sensoren für Temperatur, Feuchte oder Schockausgerüstet werden können.

Die Kombination aus patentiertem Paletten-system und RFID mit optionaler Sensorik er-öffnet viele neue Möglichkeiten im Bereich desSupply-Chain-Managements (SCM). Unteranderem hat inzwischen sogar ein Unterneh-men wie die T-Systems-Gruppe das ökono-mische und logistische Potenzial der datenfun-kenden Papppalette erkannt und als Partnereinen Teil der weltweiten Vermarktung über-nommen.

Wie ein konkreter Einsatzfall für die mitRFID-Transpondern ausgestattete Cone Palaussehen kann, zeigt die Beschreibung einerSecure-Lösung von der Amadyne GmbH undder T-Systems International GmbH in der Sup-ply Chain. Dabei werden die zu verpackendenWaren auf Item-Ebene mit einem sogenanntenSecure RFID Label versehen. Das Secure RFIDLabel ist eine Kombination aus RFID-Trans-ponder mit Holospot-Technik, die einen dezi-dierten Nachweis liefert, dass keine gefälschteWare in den Umlauf kommt oder überhaupterst verpackt wird.

Das Box-Security-Label dokumentiertdie Versendung von „echten“ Waren

In den RFID-Transpondern von Amadyne istentweder eine UID oder ein EPC-Code gespei-chert. Wenn der Kunde die Verarbeitung mitder gespeicherten UID wünscht, muss der Sup-ply-Chain-Software von T-Systems ein 96-bit-Artikel-EAN-Code zugeführt werden, derdann durch die Software mit der UID „verhei-ratet“ wird. Dieser Verheiratungsprozess ma-nifestiert die eindeutige Beziehung des Codeszum Artikel und löst die Generierung einerneuen ID-Nummer aus. Entscheidet sich einKunde für die direkte Speicherung des EPC-Codes, entfällt der Verheiratungsprozess UID-EAN, da der EPC einen Artikel bereits eindeu-tig definiert. Entsprechend kann auch die Er-zeugung einer neuen ID-Nummer entfallen.

Der Echtheitsnachweis einer Ware wirddurch das Applizieren eines speziellen RFID-Transponders erzeugt: des Item-Secure-RFID-Labels, das von Amadyne bereitgestellt wird.Die mit diesem Label gekennzeichnete Warewird in die Cone-Box verpackt, verschlossenund mit einem Box-Security-Label umspannt.Dieses Box-Security-Label wiederum doku-mentiert allen Beteiligten in der Supply Chain,dass nur „echte“ Waren verpackt und versendetwurden. Die beschriebene Lösung wird sowohlvon der Cone-Pal Vertriebsgesellschaft mbHals auch über die Amadyne GmbH und T-Sys-tems global vertrieben. MM

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Distribution tourenplanung

herr spediteur, wo bleibt mein gemüse? um Fragendieser art jederzeit richtig beantworten zu können,hat ein Lebensmittelhändler seinen Fuhrpark mit einemgPs-Fahrzeug-ortungssystem ausgestattet.

Lars Bornemann und danieL engeLhardt

Jedermag es, jeder will es: frischesObst und Gemüse in all ihrerVielfalt. Sei es der frisch gepress-

te Orangensaft amMorgen, rote To-matenmitMozzarella in derMittags-pause oder frische Erdbeeren mitSahne zum Nachtisch. Wenige Pro-

dukte sind allerdings so vergänglichwie Obst und Gemüse. Was für denEndkonsumenten schon zur Selbst-verständlichkeit geworden ist, näm-lich die Frische, setzt Lieferanten undSpeditionen gehörig unter Druck.Zuverlässigkeit und absolute Liefer-treue sind die Grundvorausset-zungen, um frische Ware zu garan-tieren. Nebenmodernen Kühlwagen,die den neuesten Lebensmittelhygi-ene-Richtlinien entsprechenmüssen,

bedarf es dafür auch eines effizientenFuhrparksystems, das die direkteKommunikation zwischen Disposi-tion und Fahrern ermöglicht unddabei hilft, Abläufe zu optimierenund Kosten zu senken. Dies hat auchdie Kott & Stolte GmbH aus Goslarerkannt und sich für den Einsatz desGPS-Fahrzeug-Ortungssystems In-fleet der Bornemann AG, ebenfallsGoslar, entschieden.

Ein Bekannter riet Andreas Kottzu Infleet. Jener hatte bereits seineneigenen Fuhrpark mit dem Flotten-managementsystem auf Vordermanngebracht und dadurch nicht nur denKraftstoffverbrauch senken, sondernauch das aufwendige Ausfüllen ma-nueller Fahrtenbücher abstellen kön-nen. Obwohl ihm die Flottenopti-mierung von Geschäftspartnernwärmstens empfohlen worden war,zeigte sich Andreas Kott jedoch zu-nächst skeptisch, ob das Bornemann-Produkt auch für einen relativ klei-nen Fuhrpark wie den von Kott &Stolte rentabel sein könnte. Daherentschied sich der Unternehmer, dasFlottenoptimierungssystem zunächstin drei seiner insgesamt sieben Fahr-zeuge zu testen.

Disponenten werden bei dertourenplanung unterstützt

Im operativen Geschäft bei Kott &Stolte unterstützt Infleet nun denDisponenten bei der gesamten Tou-renplanung. Da einzelne Fahrzeugevia GPS bis auf 5 m genau geortetund auf dem Monitor visualisiertwerden können, bleiben die aktuellen

Lars Bornemann ist Vorstandsvorsitzenderder Bornemann AG in 38644 Goslar, Tel.(05321) 3345-30, [email protected];Daniel Engelhardt ist Fachjournalist aus28865 Lilienthal

Frischetransporte

finden statt suchen

Zuverlässigkeit und termineinhaltungsind die Maxime des Frischetransports.Bei der pünktlichen auslieferung hilftein effizientes Fuhrparksystem, dasdie direkte Kommunikation zwischenDisponenten und Fahrern ermöglicht.

34 MM Logistik · 8/2010

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Distributiontourenplanung

Fahrzeugpositionen immer im Fokusder Disposition. Dadurch kann derDisponent flexibel auf veränderteVerkehrslagen reagieren, Routen kor-rigieren und somit Terminvorgabeneinhalten. Neben der GPS-Ortungschätzt Andreas Kott dabei vor allemdieHistorienberichts- unddieDurch-schnittsverbrauchsfunktion. Diesehelfen beim Kosten- und ZeitsparenundmachenUnternehmensprozessetransparenter. Unstimmigkeiten beidermanuellen Führung der Fahrten-bücher können so vermieden wer-den, da Infleet diese bereits im Vor-feld optimiert. Der Einbau in dieFahrzeuge und die Integration in be-reits vorhandene Systeme verliefenschnell und reibungslos und Fahrerwie Disponenten loben die einfacheBedienbarkeit von Infleet.

Auslieferungsverzögerungenführen zu hohen Verlusten

Eine gute GPS-Fahrzeugortung ist inder Lebensmittelbranche überlebens-notwendig. Der stete Bedarf an fri-schemObst undGemüse setzt Groß-händler wie Kott & Stolte unter im-mensen Zeitdruck. Dieser erfordertnicht nur die exakte Termineinhal-tung, sondern auch die Lieferungqualitativ hochwertiger Ware. Auf-grund der begrenzten Haltbarkeitkönnen bereits kleinste Ausliefe-rungsverzögerungen zu hohen Ver-lusten führen. Daher verkörpernKostenreduktion und Ablaufopti-mierung für heutige Speditionen undLieferdienste unerlässliche Kernziele,sei es für das Unternehmenswachs-

tum oder auch nur für den Erhalt desStatus quo. Hohe Kosten sowie Pro-duktivitätsverlust aufgrund fehlenderAuslastung oder mangelnden Infor-mationsaustausches bedeuten dabeifür Unternehmen aller Größen einengroßen Wettbewerbsnachteil. MitInfleet schließt Kott & Stolte genaudiese Lücke. Die GPS-Fahrzeugor-tung optimiert die Touren individu-eller Fahrzeuge und senkt dank effi-zienter Routenplanung Kraftstoffver-brauch und Zeitaufwand.

Für Andreas Kott hat sich dieseInvestition schon nach knapp sechsMonaten gelohnt: Unabhängig vonden eingesparten Kosten hat sich dieAnschaffung allein durch den FaktorZeit bereits rentiert. Dies bezieht sichnicht nur auf den reinen Zeitgewinnim operativen Geschäft, sondernauch auf den zunächst eingeplantenZeitrahmen für Installation, Bedie-nung und Amortisation. Zudemmüssen die Fahrzeugführer ihreFahrtenbücher nichtmehr eigenstän-dig ausfüllen, da Infleet über einedigitale Historienberichtsfunktionverfügt. So können einerseits Un-stimmigkeiten in den Fahrtenbü-chern durch fehlerhafte Protokollie-rung vermieden und andererseitsauch die Fahrer entlastet werden.

Das Flottenmanagementsystempasst zum unternehmensprofil

Aufgrund der hohen Konkurrenzsi-tuation erfordert das operative Ge-schäft am Lebensmittelmarkt an sichbereits ein flexibles Agieren undNa-vigieren. Kundenorders müssen oft

spontan und kurzfristig befriedigtwerden und natürlich musste sichdas Bornemann-Produkt auch indieser Hinsicht als alltagstauglicherweisen. Kott & Stolte haben ihrSortiment stets demMarkt angepasstund nach Bedarf und Nachfrage er-weitert. Mit seiner GPS-Ortung undseinen regelmäßigenUpdates ermög-licht das System dem Spediteur, fle-xibel auf Veränderungen am Marktzu reagieren.Mittlerweile beschränktsich das Goslarer Unternehmen nichtnur auf den eigentlichen Handel mitObst undGemüse, sondern beliefertauch Krankenhäuser, Altenheimeoder Cateringunternehmen und ver-sorgt diese auch mit Schnittgemüse,Konserven, Eiern und Molkereipro-dukten. Mit Unterstützung von In-fleet kann dieser Prozess nunweiter-geführt werden, sodass Fragen wie„Herr Spediteur, wo bleibt mein Ge-müse?“ bei Kott & Stolte auch fortannicht gestellt werden. MM

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außer einer touren-planung und Kraft-stoffverbrauchs-berechnung verfügtdas Fuhrpark- undFahrzeugortungs-system über eineindividuelle Fahrten-buch- und Historien-berichtsfunktion.

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DISTRIBUTION LADUNGSSICHERUNG

Durch die Verwen-dung des Spann-Control kann miteinem effektivenKraftaufwandvon nur 15 daN andessen Griff dievorgeschriebeneHandkraft (SHF)von 50 daN erzieltwerden.

36 MM Logistik · 8/2010

Ladungssicherheit scheitert häufig am Faktor Mensch, organisatorische oder technischeLösungen werden übersehen oder verdrängt. Nur wenige Lkw-Fahrer bringenetwa die beim Niederzurren vorgeschriebenen 50 daN (kg) Handkraft am Ratschengriffdes Gurtbandes auf.

GÜNTHER BRAUN

ModerneLkw-Technik stelltimmer höhere Anforde-rungen an die Ladungssi-

cherung. Ist der „Faktor Mensch“dem gewachsen? Nein, sagt zumBei-spiel der VDI-Ladungssicherungsex-perte und Gefahrgutbeauftragte Si-gurd Ehringer mit Blick auf die Sta-tistik. Zum einen, weil die Ladungs-sicherungsmethodik und -didaktiknicht Schritt halte. Zum anderen be-legten Praxistests, dass nur einBruchteil der Fahrer über die not-wendige körperliche Kraft verfüge,um die vorgeschriebenen 50 daN

(kg) Handkraft (SHF) am Ratschen-griff aufzubringen. Das hat zur Folge,dass die vorgeschriebene Vorspann-kraft (STF) im Gurtband so gut wienie anliegt. Mussman also nicht vomNiederzurren als einer Risikometho-de sprechen? Eine Lösung für dieseProblematik bietet das neue, paten-tierte Handkraftmessgerät Spann-Control.

Höhere Ansprüchean die Ladungssicherung

Im Jahr 1970 hatte ein leistungsstar-ker Lkw um die 270 PS. Heute sindfür einenmodernen Lkw 650 PS kei-ne Seltenheit. Im hydraulischen Sys-tem, das unter anderem die Servo-lenkung antreibt, kann folglich ein

deutlich höherer Druck von bis zu360 bar aufgebaut werden. Entspre-chend sind schnellere Lenkbewe-gungen undAusweichmanövermög-lich. In der Konsequenz erhöhen sichdie Flieh- oder Zentrifugalkräfte, dieauf die Ladung einwirken, um einVielfaches. Das Problem: Die Anfor-derungen wachsen, die Qualität derLadungssicherung wächst jedochnicht mit. So zeigt sich in der Praxis,dass in den seltensten Fällen dieMe-thoden der Ladungssicherung ein-wandfrei umgesetzt werden. Stich-proben belegen, dass gerade einmal20% der kontrollierten Fahrzeugekeine Mängel bei der Ladungssiche-rung (Niederzurren) aufweisen.

Niederzurren wird zumlatenten Sicherheitsrisiko

Zum Bedienen einer Spannratschewird viel Kraft benötigt. In den sel-tensten Fällen wird dabei vom Fahrerdie vorgeschriebeneHandkraft (SHF)von 50 daN erreicht. Erschwerendkommt hinzu, dass in der Praxis dieRatsche oft nur nach oben gedrücktwerden kann, man kann also seinKörpergewicht nicht „an die Ratschehängen“. Oder man steht auf der La-derampe und kann die Ratsche nurmit einer Hand bedienen. Das hatzur Folge, dass die angegebene Vor-spannkraft (STF) imGurtband nichterzeugt werden kann. Außerdemmüssen mitunter deutlich mehr als50 daN Handkraft (SHF) erbrachtwerden. Rastet zumBeispiel die Rat-sche bereits bei 42 daN ein, mussman unter Umständen zum Errei-

Günther Braun ist Geschäftsführer derBraun Ladungssicherungssysteme GmbHin 92318 Neumarkt, Tel. (0 91 81) 23 07-0,[email protected]

Sicherst Du nochoder fährst Du schon?

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Das pa-tentierteHandkraft-messgerätSpann-Controlvon Braun verfügt über eineHebellänge von 58 cm.

Das pa-tentierte Handkraft-messgerät Spann-Control

LADUNGSSICHERUNG DISTRIBUTION

Nur in der Theorie möglich:50 daN werden in den sel-

tensten Fällen erreicht. Damitist auch die erzielbare Vor-spannkraft infrage gestellt.

Bilder:B

raun

chen des nächsten Ratschenzahnes bereits 80 oder gar 100 daN(SHF) aufbringen. Viele Transportleiter und Fahrer sind sichjedoch über die damit verbundenen Sicherheitsrisiken nicht imKlaren. Mit anderen Worten: Niederzurren wird zum latentenSicherheitsrisiko.

Mit patentierter TechnikHandkraft spielend erzielen

Dochwie lassen sich ohne Ratschenverlängerung 50 daNHand-kraft erzielen? Vor allemmehrmals hintereinander, ohne danachan einem Bandscheibenvorfall zu laborieren? Aus dem HauseBraun gibt es hierzu seit Jüngstem das patentierte Spann-Cont-rol, das denkbar einfach zu bedienen ist: Das wird einfach aufdem Handgriff der Ratsche aufgerastet und ist funktionsfertig.Der Vorteil liegt darin, dass durch die Verwendung des Spann-Control mit einem effektiven Kraftaufwand von nur 15 daN andessen Griff die vorgeschriebene Handkraft von 50 daN gezielterreicht und sowohl durch ein akustisches als auch ein optischesSignal angezeigt wird. Beide sind gleichzeitig auchWarnsignalefür den Anwender, dass bei Nichtbeachtung undWeiterspannendie Handkraft von 50 daN überschritten wird und die Gefahreiner Systemüberlastung besteht.

Bei bestimmungsgemäßer Verwendung kann dies jedoch aus-geschlossen werden. Das Spann-Control-System sollte dort ein-gesetzt werden, wo generell aus den Umständen heraus mithohen Vorspannkräften gesichert werde muss und sich eine an-dere Ladungssicherungsmethode als wenig zweckmäßig erweist.Vergleichen lässt sich das Spann-Control-System mit einemDrehmomentschlüssel beim Anziehen der Radmuttern. Wennder Drehmomentschlüssel bei der richtigen Einstellung knackt,ist die vorgegebene Anzugskraft sicher erreicht – beim Nieder-zurren eben die erforderliche Handkraft von 50 daN. MM

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ManageMent und It fabrikplanung

40 MM Logistik · 8/2010

Für die Materialflussplanung einer neuen Produktionnutzte nexans Power Accessories Germany die 3D-Planungssoftware tara-Vr-builder von tarakos. Im Layoutfür die Maschinenpositionen wurden zahlreiche Lean-Management-Aspekte stringent integriert.

Herbert beesten

der Spezialist für Verbin-dungstechnik und Kabel-garnituren Nexans Power

Accessories Germany GmbH(NPAG) fertigt mit etwa 150 Mitar-beitern Armaturen für Starkstrom-kabel und Freileitungen. Das mittel-ständische Unternehmenmit Haupt-sitz im oberfränkischen Hof ist seit2002 Teil des global operierendenNexans-Konzerns, der mit seinerProduktpalette an Kabeln und Kabel-lösungen unterschiedlichste Märkte

bedient. In den letzten Jahren wuchsdie NPAG kontinuierlich und 2006zeichnete sich ab, dass die vorhande-ne Fertigungsstätte für das höhereAuftragsvolumen zu klein würde.Die Produktionskapazitäten, insbe-sondere in Engpassbereichen, warenvollständig ausgelastet. Lieferungenverzögerten sich in einem inakzep-tablen Ausmaß. Nahezu jeder verfüg-bare Quadratzentimeter in der Fer-tigungsstätte wurde genutzt. Einoptimaler Produktionsfluss konntenicht mehr gewährleistet werden.Das Gebäude ließ sich darüber hin-aus nicht räumlich erweitern, sodassschnell kein freier Platz für weitere

dringend benötigte Maschinen vor-handen war.

Daher beschloss Nexans, eineneue, etwa 7500 m2 große Produkti-onshalle zu bauen – und diese ange-sichts des großenMarktdrucksmög-lichst schnell zu beziehen und inBetrieb zu nehmen. Gleichzeitig soll-te die Gunst der Stunde genutzt wer-den, um von vornherein optimaleVoraussetzungen für die Umsetzungvon Lean-Management-Ideen, dessogenannten Toyota-Prinzips, zuschaffen. Gegen Ende 2006 fiel derStartschuss und exakt ein Jahr späterwar das Projekt abgeschlossen.

Diese ambitionierte Planungsauf-gabe – bestehend aus den Teilpro-jekten umfassende Layoutplanung,detaillierte Umzugsplanung sowieProduktionsflussoptimierung – löstedie NPAG-Supply-Chain-ManagerinHeike Herdt mithilfe der 3D-Pla-nungssoftware Tara-VR-Builder derTarakos GmbH. Das Werkzeug derMagdeburger Spezialisten für 3D-Visualisierung und virtuelle Realitätdient zur Planung, Optimierung undUmstellung von ProduktionsanlagenundMaterialflusssystemen. Anfangsbildete die Unterstützung von För-dertechnikherstellern, Intralogistik-abteilungen und Dienstleistern das

Dipl.-Ing. Herbert Beesten ist Geschäftsfüh-rer der Tarakos GmbH in 39106Magdeburg,Tel. (03 91) 59 74 95-0, [email protected]

Visionender schlanken Produktion

Den Materialflussinnerhalb einer

abteilung optimalgestalten: Der Tara-Vr-builder hilft, die

Effizienz um dieMaschine herum zu

steigern.

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ManageMent und Itfabrikplanung

MM Logistik · 8/2010 41

primäre Standbein der TarakosGmbH. In der Zwischenzeit rückenaber zunehmend Aufgabenstellun-gen der ganzheitlichen Produktions-planung – wie bei der NPAG – in denVordergrund.

detaillierte Planungschnell erlernt

NPAG-Geschäftsführer Peter Ahlersentdeckte die Tarakos-Software beieinemMessebesuch undwar von derleistungsfähigen 3D-Visualisierungbei gleichzeitig einfacher Bedienungund kostengünstiger Anschaffungbeeindruckt. Im Gegensatz zu kom-plexenHigh-End-Visualisierungsan-wendungen benötigt die SoftwareTara-VR-Builder keinen industriel-len Großrechner, sondern erbringtihre Dienste auf „normalen“ Compu-tern und Laptops. Die Bedienungrichtet sich darüber hinaus nicht anSpezialisten, sondern an ein breitesPublikum. Selbst Anwender ohnebesondere Programmierkenntnissefinden sich rasch zurecht. Nach einereintägigen Schulung konnte HeikeHerdt als hauptsächliche Tara-VR-Builder-Nutzerin bei der NPAG dieSoftware produktiv anwenden.

Eine akkurate Planung mit einerhohen Übereinstimmung in der Vi-sualisierung setzt die detailgetreueAbbildung allerMaschinen, Anlagenund des Equipments voraus. Dafürenthält der Tara-VR-Builder einen3D-Modellkatalog von in der Praxisverwendeten Maschinen und ande-ren Komponenten, welche in bran-chenspezifischenObjektbibliothekenmitgeliefert und sortiert sind. Zu-sätzlich ermöglichen offene Schnitt-stellen zu den gängigen 3D-CAD-Systemen und Standard-Dateifor-mate den Import von Maschinen-daten. Die NPAG nutzte jedoch diedritte Möglichkeit und erstellte eineeigene 3D-Bibliothek. Denn einer-seits verwendet die NPAG sehr vieleSpezialmaschinen, die noch nichtstandardmäßig im Tarakos-Katalogenthalten waren, und andererseitsstanden für ältere Maschinen keine3D-Zeichnungen zur Verfügung. ImLaufe des Projekts erstellte HeikeHerdt im Tara-VR-Builder 3D-Ob-jekte von rund 50Maschinen, wofür

sie durchschnittlich pro Maschinevier bis sechs Stunden benötigte. Die-ser Initialaufwand amortisierte sichjedoch rasch, da sich die hochge-steckten Ziele nur mit der genauenDarstellung der exakten Maße undCharakteristika erreichen ließen.

Im Mittelpunkt stand die detail-lierte Vorabplanung des komplettenLayouts für die neue Halle. Jede Ab-teilung – Rohmateriallager, Werk-zeugbau, Drehen, Fräsen, Pressenoder Galvanik – sollte im Hinblickauf Lean-Management-Methodenoptimiert werden. Die Vision unddas Ziel der NPAG ist es, durch in-telligente Materialflüsse innerhalbeiner Abteilung sowie zwischen denunterschiedlichen Bereichen die La-ger- sowie die Umlaufbestände in derFertigung (WIP) zu reduzieren.

Kreuzungsfreidurch die Halle

Mit Hilfe des Tara-VR-Builders unddessen intuitiven Baukastenprinzipsließen sich sämtlicheMaschinenmit

Equipment und Medienzuführungoptimal platzieren. Die sinnvollsteMaterialzufuhr war ebenso rasch ge-funden wie die Möglichkeiten füreine optimierte Späneentsorgung.Zeitlich optimierte Transport- undLaufwege ließen sich nahezu kreu-zungsfrei durch die Halle führen unddie Bedienwege konnten verbessertwerden. Bereitstellzonen wurden

schraub- undpressverbinder:beispiele aus derproduktion dernexans poweraccessories ger-many gmbh(npag).

Innerhalb von zehn Jahren entwickelte sichdie Tarakos GmbH in Magdeburg vom inno-vativen Start-up-Unternehmen zum erfolg-reichen Lösungsanbieter für virtuelle Realität.Die pragmatischen Planungs- und Visualisie-rungswerkzeuge des 3D-Spezialisten sind mitüber 2000 Installationen aus wichtigen Indus-triebranchen wie der Fördertechnik, der Pro-duktionsplanung oder der Automatisierungnicht mehr wegzudenken. Eine gezielte An-sprache des Mittelstands, ein frühzeitigerEinsatz neuester Technologien und eine um-fassende Kundenbetreuung resultieren welt-weit in hoher Akzeptanz und entsprechenderWiederempfehlungsrate. Weitere Anwen-dungsgebiete und eine geografische Expan-sion sollen den Erfolg des Unternehmens imnächsten Jahrzehnt sichern.Die beiden Geschäftsführer Herbert Beestenund Christian Höpner verfolgen seit der Grün-dung ihres Unternehmens im Jahr 2000 eineklare Entwicklungsstrategie. Mit ihren beidenHauptprodukten – Tara-VR-Builder für einevirtuelle Planung von Intralogistik und Pro-

duktion sowie Tara-VR-Control für eine 3D-Prozessvisualisierung – wollen sie dezidiertdem Mittelstand und kleineren Firmen dieVorteile der 3D-Technologie erschließen. DieTarakos-Softwarefamilie setzt auf effektivenoperativen Einsatz, kostengünstige Anschaf-fung, intuitive Bedienung und einfache Inte-gration in die vorhandene IT-Architektur.Gängige Dateiformate und zahlreiche Schnitt-stellen ermöglichen die problemlose Einbin-dung in einen durchgängigen Arbeitsablaufsowie die mehrfache Wiederverwendung vor-handener Konstruktions- und Planungs-daten.In den vergangenen zehn Jahren hat sich dieTarakos GmbH in der Förder- und Produkti-onstechnik etabliert. Durch eine strategischePartnerschaft mit einer Venture-Kapitalgesell-schaft zielt das Magdeburger Unternehmendarauf ab, seine führende Rolle in diesem spe-ziellen Marktsegment über Deutschland hin-auszutragen, den bisherigen Kundenstamm inEuropa, den USA und China weiter auszubau-en und zukünftiges Wachstum zu sichern.

10 Jahre Tarakos gmbh

3d-technologie verschafft Vorteile

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ManageMent und It fabrikplanung

42 MM Logistik · 8/2010

ausgewiesen. Schließlich wurden dieStromanschlusspunkte sowie Kabel-positionierungen berücksichtigt.Zielen andere Systeme darauf ab, dieEffizienz an der einzelnenMaschinezu verbessern, so half die 3D-Pla-nungssoftware, die Effizienz um dieMaschine herum zu steigern.

Mobilität erweist sichals großer Vorteil

Zusätzlich erwies sich in diesem Sta-dium die mobile Anwendungsmög-lichkeit des Tara-VR-Builders alsgroßer Vorteil. Die Komplexität derAufgabe verlangte nach der Einbe-ziehung aller Beteiligten. Viele Be-sprechungen und Diskussion warennötig und der flexible Vor-Ort-Zu-griff auf die Planungsfunktionalitätdes Tara-VR-Builders beschleunigteoft die Entscheidungsfindung. NeueIdeen waren schnell ausprobiert undeingearbeitet. Layoutvarianten konn-ten rasch erzeugt, analysiert und be-wertet werden. Wegen dieses hohenKoordinierungsbedarfs erhielt auch

Wirklichkeits­getreue 3D­Ma­schinenmodelleaus der SoftwareTara­Vr­builder.

Die neue fertigungsstätte des Spezialisten für Verbindungstechnik und kabelgarnituren nexans poweraccessories germany gmbH (npag) in Hof.

ein 3D-Werkzeug denVorzug gegen-über der herkömmlichen 2D-Tech-nik. Komplexe zweidimensionaleSkizzen mit vielen Detailelementenüberfordern leicht die Vorstellungs-kraft nicht spezialisierterMitarbeiter.3D-Visualisierungen wirken dagegenplastischer und verständlicher, so-dass jeder schnell „im Bilde“ ist. Ins-besondere verschiedene Ebenen las-sen sich in virtueller Realität ein-facher darstellen und erfassen. DerTara-VR-Builder verrichtete wert-volle Überzeugungsarbeit – bis hinzu den Entscheidungsträgern in derGeschäftsleitung. Insgesamt benöti-gte Heike Herdt etwa drei Monate,um die Layoutplanung für die neueHalle abzuschließen. Dabei betontsie, dass es ohne die Tarakos-Soft-ware in dieser Geschwindigkeit nichtmöglich gewesen wäre. Andere Un-ternehmen hätten für ein ähnlichdimensioniertes Projekt über ein Jahrgebraucht.

Eine durchdachte Planung schafftnur die Grundlage dafür, Visionendes Lean Managements in die Pro-duktion zu integrieren. Diese nach-haltig imAlltag umzusetzen, setzt dieBereitschaft der Mitarbeiter voraus.Um der Belegschaft die Angst vor derVeränderung zu nehmen, wurde denMitarbeitern jeder Abteilung derneue Arbeitsplatz in Form eines DIN-A0-Ausdrucks vorgestellt. Zusätzlichverwendete man die Animations-möglichkeiten der Software und pro-duzierte ein lebendiges „Durchflug“-Video der neuen Produktionsstätte.

Bei der Präsentation auf demRichtfest erkannten die Mitarbeiter

sich und ihren Arbeitsplatz wieder.Dadurch wurden die letzten Zweifelhinsichtlich der Umsetzung ausge-räumt.

tara-VR-Builder auchfür die umzugsplanung

Zusätzlich nutzte die Geschäftsfüh-rung das Video als Werbemittel beiKunden und Partnern, um die zu-künftige Leistungsfähigkeit derNPAG eindrucksvoll zu demonstrie-ren. Der virtuelle Hausbesuch beru-higte ebenso einige Auftraggeber, dadie NPAGmit der eingehenden Pla-nung bewies, dass an der Auflösungder Lieferengpässe intensiv gearbei-tet wurde.

Außer für die Layoutplanung wur-de der Tara-VR-Builder für die Um-zugsplanung unterstützend einge-setzt. Umfassende Vorbereitung warauch hier erforderlich, denn keineMaschine sollte länger als eineWocheunproduktiv stillstehen. Innerhalbvon nur zwei Wochen wechselte diegesamte Produktion den Standort.Teilweise wurde im alten Werk nochgefertigt, während in der neuen Hal-le bereits Maschinen aufgestellt wur-den. Im Tara-VR-Builder simuliertedie NPAG jeden einzelnen Schritt desUmzugs. Die genaue Reihenfolge,wannwelcheMaschine platziert wer-den sollte, war definiert, räumlicheBegrenzungen wie die Deckenhöhewurden beachtet und der Einsatzschweren Geräts geplant. Viele vor-hersehbare Schwierigkeiten konntenbereits vorab gelöst werden.

UmdenUmzug in der anvisiertenFrist reibungslos durchführen zukönnen, erhielt der externe Dienst-leister ein ausführliches Briefing, inwelchem für jede einzelneMaschineein eigener „Steckbrief “ mitgegebenwurde. Dieser enthielt ein Foto, dieentsprechende 3D-Abbildung ausder Tarakos-Software sowiemehrereAusschnitte des Hallenlayouts mitexakt vermerkter Maschinenpositi-on. Aufwendige, zeitraubende Vor-Ort-Einweisungen entfielen, da mitden sorgfältig ausgearbeiteten Infor-mationen selbst bei Außenstehendenalle Unklarheiten beseitigt waren.Der Zeitplan wurde daher minutiöseingehalten. MM

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ManageMent und Itproduktionsplanung

MM logistik · 8/2010 43

Schiffbau ist teamarbeit. Für eine reibungslose Zusammenarbeitvon Planern, logistikspezialisten und monteuren setzt die meyer-Werftin Papenburg ferromagnetische Visualisierungstafeln als Schnittstelleund Kommunikationsplattform zwischen Planung und Fertigung ein.

HelmutH Ziegler

die Meyer-Werft in Papenburgist eine der modernsten der

Welt. In zwei 370 und 504 m langenBaudockhallen fertigt das Unterneh-men Fähren, Gastanker und Tier-transporter, aber auch Kreuzfahrt-und Passagierschiffe, darunter die

Clubschiffe der Aida Cruises. Um dieschwimmenden Transportgigantenund Wellness-Paläste wirtschaftlichfertigen zu können, arbeitet dieWerftnachdemBlockbau-Prinzip:KleinereTeile werden vorgefertigt und zu grö-ßeren Einheiten zusammengesetzt.

Das Stahlwerk liefert die Blecheund Profile bereits mit einer Ferti-gungsbeschichtung an. In der Werftwerden sie in einer Plasmabrenner-anlage zugeschnitten und zu Panee-len zusammengeschweißt. Diesewerden zu Sektionen verbunden undmit Elektrik und Leitungen ausgerüs-tet. Aus im Schnitt zehn Sektionenstellen die Schiffbauer dann Blöckezusammen, die zum Schluss mitein-ander verschweißt und verbundenwerden. Ein Kreuzfahrtschiff bei-spielsweise entsteht aus rund 65 biszu 800 t schweren Blöcken.

Für ein reibungsloses Funktionie-ren dieses Baukastens ist eine gutorganisierte Fertigungssteuerung es-senziell. Dafür sind in der Meyer-Werft alle Tätigkeitsbereiche mitmoderner Computertechnik ausge-stattet. Beinahe der gesamte Ferti-gungsprozess ist digitalisiert.

Als Schnittstelle und Kommuni-kationsplattformzwischenplanendenund ausführenden Kräften setzt dieWerft Visualisierungstafeln ein, zumBeispiel bei der Werkstattsteuerungin der Sektionsausrüstung. In diese

vom Organisationsmittel-Spezialis-tenWeigang gelieferten Tafeln wurdedazu jeweils einMonitormit Touch-oberfläche integriert, über den dieMitarbeiter Zugang zur Betriebsda-tenerfassung haben. So geben zumBeispiel die Transporteure an diesemTerminal ein, wo sie welches Bauteilfür die Montage abgelegt haben.Oder die Ausrüster holen sich dortdie Information, welche Aufgabe alsnächstes ansteht, und melden späterderen Erledigung zurück.

Zentrale Informationen sindauch in Papierform erhältlich

Für diese Vorgänge ist immer einEinloggen erforderlich. Der schnel-len Übersicht wegen werden wichtigeInformationen neben dem Bild-schirm auf der Planungstafel auch alsAusdrucke präsentiert. DatenblätterundVerfahrensanweisungen sind vorZugluft und Verschmutzung ge-schützt in den Weigang-Einsteckta-schen untergebracht. Die Klarsicht-Schutzhüllenhaben einemagnetischeRückseite, mit der sie auf den ferro-magnetischen Planungstafeln befes-tigt werden. Weiterhin tragen dieseTafeln Sichtboxen, in denen Ausdru-cke der Schnittzeichnungen bereit-gehaltenwerden. Beschriftungsträgersorgen für eine saubere Rubrizierungund Strukturierung der Inhalte.

„Insgesamt haben wir zusammenmit den Spezialisten vonWeigang einKonzept erarbeitet, das eine Mitar-beiterinformation quasi ohne Zeit-verlust erlaubt“, zeigt sich Dipl.-Ing.Reinhard Kolthoff zufrieden. AlsMitarbeiter der SektionsausrüstungHalle 1-4 derMeyer-Werft hat er dieEinführung des Informationssystemsverantwortlich begleitet. Nach einermehrmonatigen Probephase sind seitHerbst 2009 in Papenburg 26 Wei-gang-Visualisierungstafeln erfolg-reich im Einsatz. MM

Helmuth Ziegler ist freier Fachjournalist in97276Margetshöchheim; weitere Informa-tionen erteilt dieWeigang-Vertriebs-GmbHin 97246 Eibelstadt, Tel. (09303) 98160-0,[email protected]

Visualisierungstafelnmachen die Fertigung transparent

Für ein reibungsloses Funktionieren des von der Meyer-Werftpraktizierten Blockbau-prinzips, bei dem kleinere teile vorge-fertigt und zu immer größeren Einheiten zusammengesetztwerden, ist eine sehr gut organisierte Fertigungssteuerungessenziell.

informationen zum Fertigungsprozess im Überblick: die Visu-alisierungstafel in der sektionsfertigung ist links mit einemtouchscreen und rechts daneben mit Einstecktaschen für ge-schützte pläne ausgestattet.

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ManageMent und It logistikplanung

44 MM logistik · 8/2010

Vom lager über die transportplanung bis hin zurgestaltung globaler Supply chains – intelligente It-Systemebilden die grundlage für nachhaltigkeit und grünelogistik. Ökologische Prinzipien belasten dabei aber nichtautomatisch die effizienz und den geldbeutel.

Wolfgang albrecht

green IT – grüne Informati-onstechnologie. Ein nettesAttribut. Doch wann ist

Software grün? Firma Mustermannbetreibt ihr Rechenzentrum aus-schließlich mit Strom aus erneuer-baren Energien und berechnet mitSoftware die Einspeisevergütung fürihre Photovoltaik-Anlage. Ist dasGreen IT? Das Unternehmen Bei-spielsweise arbeitet ausschließlichmit umweltschonend produzierten

Servern, Displays undNotebooks. Istdas Green IT?

Kein Zweifel, das inzwischen in-flationär verwendete „green“ ist viel-schichtig – und es wird unscharfverwendet. Zugleich zeigt die Popu-larität des Attributes „green“ aberauch, dass es – etwa in der Intralo-gistik – weitere Optimierungsdimen-sionen gibt. Dabei muss die Einbin-dung ökologischer Sichtweisen nichtnotwendigerweise die Effizienz unddie Kostenstrukturen belasten.

Doch zunächst zur Begriffsbe-stimmung. Green IT bezieht sichvornehmlich auf energieeffiziente

Hardware und deren intelligenteNutzung. Kurz gesagt: Computerund Peripheriegeräte, die durch neueTechnologien und optimierte Konfi-guration helfen, den Stromverbrauchzu senken.

Für Lösungen, die die Logistikbetreffen, scheint es daher sinnvoller,die Formulierung „Green throughIT“, grün durch IT, zu verwenden.IT-Lösungen also, die Unternehmenin die Lage versetzen, Energie undRessourcen durch optimierten Ein-satz in den Prozessbereichen einzu-sparen. Die ökonomischen und öko-logischen Potenziale finden sichinsbesondere dort, wo Anlagen, An-triebe undAggregate kontinuierlich,aber mit wechselnder Belastung lau-fen. Als ganzheitliches Konzept reicht„Green through IT“ jedoch deutlichüber die Unternehmensgrenzen hin-aus: von den innerbetrieblichenOp-timierungseffekten über standort-und unternehmensübergreifendeOptionen bis hin zur Gestaltung undPlanung von (globalen) SupplyChains – ureigenste Aufgaben der ITüberhaupt.

Intelligente Softwaresystemeermöglichen nachhaltigkeit

Mit Unterstützung neuer Informa-tions- und Kommunikationstechno-logien, so die aktuelle Studie „Smart2020“ der unabhängigenNon-Profit-Organisation The Climate Group,könnten bis 2020 weltweit rund 15%aller CO2-Emissionen und 600Mrd.Euro Energiekosten eingespart wer-den. Der Branchenverband Bitkomverweist auf die Sekundäreffekte,dass sichmit intelligenter IT fünfmalso viel Kohlendioxid einsparen ließe,als die IT-Branche durch den eigenenEnergiebedarf selbst erzeugt.

Unter diesen Aspekten ist bereitsheute ein breites Portfolio intelli-genter Softwaresysteme verfügbar,mit denen sich nachhaltige Lösungenrealisieren lassen. Beispiel: Ware-house Management. Der Begriffs-wandel von „Lagerverwaltungssys-tem (LVS)“ zum „Warehouse-Ma-nagement-System (WMS)“ zeigtdeutlich, dass intelligente IT für dieIntralogistik weit mehr umfasst, alsdie Verwaltung von Lagerbeständen.

Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Albrecht istGeschäftsführer der PSI Logistics GmbHin 10178 Berlin, Tel. (0 30) 28 01-28 50,[email protected]

Logistik-It –enabler für das grüne gewissen

Die Einbindungökologischersichtweisen in dieintralogistik durch„green throughit“ muss nichtzwingend die Effi-zienz oder diekostenstrukturenbelasten.

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MM Logistik · 8/2010 45

Der Einsatz bereits herkömmlicherWarehouse-Management-Systemeoptimiert die Struktur und Transpa-renz eines Lagers. Darüber hinausbieten sie wirksame Instrumente zurMaterialflusssteuerung und einereffizienten Ressourcen(einsatz)pla-nung.

Bei „Green through IT“ geht esunter anderem darum, wertvolleRessourcen durch intelligente Ansät-ze einzusparen beziehungsweise op-timal auszulasten. Ein derart effizi-entes Ressourcenmanagement fokus-siert folglich alle für die Intralogistikrelevanten Ressourcen wie Zeit, Flä-che,Mitarbeiter, Energie, Materialien– und das im Herstellungs- wie imNutzungsprozess.

ModerneWMS bieten folglich auchInstrumente dafür, Aufträge dann zukommissionieren, wenn tatsächlichKapazitäten und Bereitstellungsflä-chen zur Verfügung stehen – und dieBereitstellung selbst damit direkt indenVersandmündet. Undmehr noch:Multisite-fähigeWarehouse-Manage-ment-Systeme wie die Software PSI-WMS ermöglichen bereits die Steue-rung kooperativer Prozesse und eineneffizienten Ressourceneinsatz übermehrere Läger hinweg.

Ähnlich die Situation bei derTransportplanung und Transport-kostenoptimierung. So weist etwadas Fraunhofer-IML darauf hin, dassdurch verbesserte Organisationsme-thoden rund 20% der Transportkos-ten eingespart werden könnten. As-pekte in diesem operativen Bereichfinden sich beispielsweise in der Aus-wahl optimierter Ladungsträger, Ver-sand- und Verpackungstypen oderder Nutzung einer sequenziellen La-defolge, bei der Sendungen nach denindividuellen Anforderungen vonFilialen und der Reihenfolge ihrerBelieferung zusammengestellt undgeladen werden. Anforderungen, diesich mit modernen Warehouse-Ma-nagement-Systemen wie PSI-WMSbereits in die Prozesse der Auftrags-fertigung integrieren lassen.

Allein eine verbesserte Auslastungder Transporte, die Vermeidung vonLeerfahrten und teilausgelastetenTransporten und die damit minimier-ten Transportkilometer machen je-

doch noch keine grüne Logistik. Einenachhaltige Transport-Wirtschaft-lichkeits-Optimierung unter den As-pekten „Green through IT“ mussneben der reinen Fuhrparkorganisa-tion auch die Prozesse der SupplyChain jenseits der Unternehmens-grenzen in ein effizientes Controllingund Monitoring einbinden – und soals Element strategischer, standort-übergreifender Logistik-Planung dieKommunikation und dieWarenflüsseoptimieren. So lässt sich mit intelli-genten Transportation-Management-Systemenwie PSI-TMS eine effizienteTransportplanung unter Berücksich-tigung von Verkehrssituationen undverfügbaren Slots etwa über die Ein-bindung vonNavigationsdaten erzie-len. Auf diese Weise lassen sich mitihnen auch strukturell bedingte Kos-tenimplikationen einer weitgehendvernetzten Logistik einbinden – vonStandortwahl und Lagerkosten bis hinzum Servicegrad.

Verkehrsträger müssen anderePrioritäten erfahren

Auf der politischen Agenda stehtüberdies eine Erhöhung und stärkereSpreizung der Lkw-Maut in Deutsch-land und die politisch gewollte Stei-gerung des Schienenanteils imModalSplit. Mit Blick auf Nachhaltigkeitmuss Green Logistics deutlich auchdie Verlagerung von Warenströmenauf andere Verkehrsträger als denLkw beinhalten. „Green through IT“realisiert diese Ansätzemit Software-systemen wie dem integralen Pla-nungs- und Steuerungssystem PSI-Global von PSI Logistics. Sie ermög-lichen es, ökologische Effekte undökonomische Anforderungen nachindividuellen Notwendigkeiten undunter Einbindung aller Verkehrsträ-ger ins Verhältnis zu setzen.

So lassen sichmit PSI-Global bei-spielsweise mit Zugriff auf alle gül-tigen Fahrpläne, Transportkostenund Servicezeiten multimodaleTransportnetze generieren und einoptimales, wahlweise nach Kosten,Ressourcen, ökologischen oder ter-minlichen Aspekten gegliedertesRouting für die Warenflüsse erstel-len. Die Software für das Logistik-Management ermöglicht die Abbil-

Als ganzheitlichesKonzept reicht„Green throughIT“ deutlich überdie Unterneh-mensgrenzen hin-aus. Weltweitkönnten einerStudie zufolge bis2020 rund 15%aller CO2-Emissi-onen und 600Mrd. Euro Ener-giekosten einge-spart werden.

dung, Ana-lyse, Steuerungund Optimierungmehrstufiger, multimo-daler Logistiknetzwerke. Dabeilassen sich sowohl strategische (etwaStandort- und Strukturoptimierung)als auch taktische (beispielsweiseTransportnetzplanung und Lagerka-pazitätsauslastung) Fragestellungenvon Logistikprojekten zielführendund effizient lösen.

Auf diese Weise erfüllt die Soft-ware genau die relevanten Anforde-rungen, die als Optimierungsfunkti-on von Logistiknetzen an ein nach-haltiges „Green through IT“ gestelltwerden. Als Premiumsoftware füreine kontinuierliche Kontrolle, Be-wertung und Steuerung von wert-schöpfenden Logistikprozessen ver-fügt PSI-Global ausdrücklich überOptimierungsfunktionen nach öko-logischen Größen. Mit der Emissi-onskostenfunktion oder der multi-modalenOptimierung von Logistik-netzwerken können Kosten- undServiceaspekte gegen ökologischeGesichtspunkte wie Nachhaltigkeitund Emissionsreduzierung abgewo-gen und nach gewünschten Prämis-sen und Parametern optimale Ge-wichtungen erzielt werden.

„Umwelt und Logistik“ ist keinModethema, sondern führt zu lang-fristigen Änderungen in der logisti-schen Wertschöpfung, urteilt dieBVL-Studie „Trends und Strategienin der Logistik“. Gleichwohl befindetsich der Umsetzungsstand von Um-weltmaßnahmen trotz steigenderEnergie- und Ressourcenkosten inrund 70% der deutschen Unterneh-men noch weitgehend in den Anfän-gen. Rund ein Drittel der Befragtender BVL-Studie macht dafür unteranderem die mangelnde Integrationentsprechender Tools und Konzeptein bestehende IT-Systeme verant-wortlich. MM

MANAGEMENT UND ITLOGISTIKPLANUNG

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46 MM Logistik · 8/2010

LARS VOLLMER

Das Auto ruhig aufs Kiesbettsetzen: Über Kanban wurdebereits jedeMenge geschrie-

ben.Man kann sagen, dass dieseMe-thode der Pull-Steuerung inzwischenbestens bekannt ist. Oft wird jedochbei der Umsetzung zu kurz gedacht.Kanban-Systeme, einmal ausgelegt,werden zwar teilweise an geänderteKundenbedarfe angepasst, wichtig istjedoch dabei, dass man Kanban zurkonsequenten Bestandssenkungnutzt – und damit noch einen ent-scheidenden Schritt weiter geht: Esgeht um das Streben nach Perfektion.Diesmuss fest als Geisteshaltung ver-ankert werden. Und es geht darum,Problemlösungsfähigkeit auszubau-en. Denn genau das ist das Grund-anliegen schlanker Prinzipien.

Die Pull-Steuerung, also die Wei-terverarbeitung dessen, was im Pro-zessschritt vorher produziert wird,hat sich inzwischen bestens bewährt.Die klassische Methode dafür: Kan-ban. Viele sehen heute schon denNutzen. Sie legen den Kanban-Be-stand aus – und bewerten dabei dieverschiedenen Randbedingungen:

Wie hoch sind dieWiederbeschaf-fungszeiten?

Wie sehen die Kundenbedarfeaus?Welcher Sicherheitsbestand wirdgebraucht?Auf dieser Basis wird dann der

Lagerbestand bestimmt. Viele habenauch bereits verstanden, dass mandiesen regelmäßig anpassen muss –wenn sich beispielsweise die Bedarfeder Kunden ändern. So weit, sobekannt.

Konstante Lagerbestände sindein schlechtes Kanban-Ergebnis

Der Lagerbestand reicht aus, die Pro-dukte werden pünktlich an den Kun-den ausgeliefert und alle Beteiligtensind zufrieden. Das Kanban-Projektist damit abgeschlossen. Oder etwadoch nicht? Nein, denn der Lean-Gedanke geht sehr viel weiter. Leanbedeutet nicht zuletzt, Bestände zureduzieren – und zwar kontinuier-lich.Wenn ein Lagerbestand ein Jahrlang konstant bleibt, ist das nicht gut– im Gegenteil: Es ist hundsmisera-bel. Denn nach dem Auslegen gehtes eigentlich erst richtig los. Die Auf-gabe: den Lagerbestand senken. Undzwar immerweiter, Schritt für Schritt.Warum?Weil Bestände die Problemeim Unternehmen verdecken. DieseProbleme sind es, die uns daran hin-dern, besser zu werden – und amMarkt zu gewinnen.

Der „See der Bestände“ ist vielenaus der Literatur bekannt. Der hoheWasserspiegel, Synonym für den La-gerbestand im Unternehmen, ver-deckt die Steine, analog dazu also dieProzessunsicherheiten imUnterneh-men.Mit diesenUnsicherheitenmagman sich vielleich arrangieren undsie fleißig weiter umfahren können– langfristig wird man jedoch mitSicherheit am Markt überholt wer-den. Oder man räumt die Steine ausdem Weg. Dafür muss man sie abererst einmal erkennen. Das heißt, derWasserstand muss gesenkt werden.Erst dann werden die Problemesichtbar und können gelöst werden.

Läuft der Kanban-Puffer leer, istdas ein wichtiges Indiz für ein Pro-blem im Prozess. Die Konsequenzheißt jetzt nicht etwa, Sicherheitsbe-stand wieder aufbauen oder gar er-höhen. Nein, die Frage muss lauten:Warum ist der Puffer leer gelaufen?Ist es ein technisches Problem?Dau-ert der Rüstvorgang zu lange? Hatder Kunde etwas anderes abgefragt?Haben wir ein Qualitätsproblem?Diese Fragen müssen beantwortetwerden. Nur so werden wir besser.Vertuschen bringt niemanden weiter,nur den Wettbewerber.

Ist der Stein verschwunden, wirdder Wasserstand weiter gesenkt. Biszum nächsten Stein – der nächstenProzessunsicherheit, die uns am Er-folg hindert. Dabei ist dasMaß nichtentscheidend. Lean-erfahrene Unter-nehmen können hier sicher größereSchritte wählen als Lean-Starter.Wichtig ist nur, dass man es über-haupt tut. Und: Diese Reise hört nieauf. Es ist ein ständiges Ausprobieren– und Lernen; getreu dem Motto:„besser geht immer.“

Lean-Denker suchen Fehlerund beheben sie sodann

Damit ist Kanban mehr als ein Pro-jekt. Hier geht es darum, den Lean-Gedanken – das Streben nach Per-fektion – in die Mannschaft zu tra-gen.Mitarbeiter müssen Problemlö-sungskompetenz erwerben, umwirklich immer besser werden zukönnen. Und das ist eindeutig Füh-rungsaufgabe. Jede Führungskraftmuss sich fragen: Wie gehen wir am

Dr. Lars Vollmer ist Managing Partnerder Vollmer & Scheffczyk GmbH in Han-nover, Tel. und Fax (0700) 88637000,[email protected]

Runter mit den

Bild:S

turm

BeständenKanban ist als Maßnahme für einengut organisierten Materialfluss bekannt.Doch immer noch werden zu viele Feh-ler bei der Umsetzung begangen, durchdie erhebliches Optimierungspotenzialverschenkt wird. Erst der Mut zumAgieren in Grenzbereichen lässt Fehlerentdecken und dauerhaft beheben.

In vielen Unter-nehmen verdecktder See derBestände durchseinen hohenWasserspiegelProzessunsicher-

heiten. Erst wenn derWasserstand gesenkt wird,treten die Probleme ansTageslicht.

KANBANMANAGEMENT UND IT

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MANAGEMENT UND ITKANBAN

MM Logistik · 8/2010 47

Besten an das Thema Bestandssen-kung heran?Wie ermutige ichmeineMitarbeiter, wirklich Steine sehen zuwollen? Dasmuss die Führungskraftnicht nur zulassen, sondern ganz ge-zielt entwickeln.

Leicht gesagt, doch oft kommt unsdabei die alte Denkweise in die Que-re: „Wenn ich ein Problem bekomme,weil Teile nicht da sind, dann habtihr ein Problem“, ist dann oft eineAnsage an die Mitarbeiter. Lean-Denker geben ihren Mitarbeiternjedoch Rückendeckung, ermutigensie dabei, Fehler zu suchen – und siedann zu beheben. Natürlich hat jedesUnternehmen Sorge, dass Problemebeim Kunden durchschlagen. Daswill keine Führungskraft riskieren.Richtig so. Die Lean-Lehre sagt des-halb: „Baue einen Puffer auf, damitDein Kunde das Problem nichtmerkt. Löse das Problem und bauedann den Puffer wieder ab.“

Spitzenleistungen verlangenein Agieren im Grenzbereich

So geschehen beimWeltmarktführerim Fensterbau. Auch dort wird nachKanban-Prinzipiengearbeitet –nicht,um Bestände zu halten, sondern umsie schrittweite zu reduzieren. Kon-kret geht es dort um den Bestandzwischen Endmontage und einemZuliefererbereich. Auch dort gab esnatürlich die Sorge: Was ist, wenneinmal ein Teil nicht da ist und derKunde es mitbekommt? Und so hatman sich für einen „geheimen“ Si-cherheitsbestand entschieden: Ineinem separaten Lagerraum sind dieentsprechenden Teile eingelagert.Nur der Geschäftsführer persönlichhat einen Schlüssel für diesen Be-reich. Und es kam, wie es kommenmusste: An einem Freitag fehlte einwichtiges Teil für die Endmontage.Man rief also den Geschäftsführer

an, er kam und schloss auf. Das Pro-dukt konnte noch fristgemäß fertig-gestellt und ausgeliefert werden.

Am Montag darauf rief der Ge-schäftsführer seine Mitarbeiter, diefür die Bestandssenkung in diesemBereich verantwortlich sind, zusam-men. Nicht, um sie abzustrafen. Nein,er lobte sie für ihr konsequentes Vor-gehen und ging mit ihnen gemein-sam auf Fehlersuche. Woran lag es,dass uns das Teil gefehlt hat? Wasmüssen wir tun, um das Problemabzustellen – und um den Bestandweiter zu senken? Man machte sichalso auf die Suche nach der Problem-lösung, um damit die Teile-Verfüg-barkeit zu erhöhen. In diesem Fallwurde TPM an einem Rollformergestartet. Das Problemwar damit ausderWelt – und das Team konnte denBestand noch weiter senken. Bis zumnächsten sichtbaren Stein.

So, wie das eben beschriebene Un-ternehmen vorgegangen ist, ist wirk-liches Kanban im Sinne eines erfolg-reichen LeanManagements gemeint.Genau das ist es, was Lean will: Pro-

bleme begrüßen, um sie zu lösen –und dadurch besser zu werden, kon-sequent und Schritt für Schritt. Also:verbessern, um dann weiter zu ver-bessern. Wenn ein Unternehmensicher durch die ruhige See fährt,ohne dass Probleme wahrgenommenund gelöst werden, wird es niemalserfolgreicher.

Der Formel-1-Rennfahrer MarioAndretti hat es einmal treffend for-muliert: „If things seem totally undercontrol, you’re just not going fast en-ough.” Soll heißen: Erst, wenn maneinmal seinen Wagen auf das Kies-bett gesetzt hat, hat man ein entschei-dendes Problem entdeckt, kann eslösen – und letztlich auf dem Sieger-treppchen ganz oben stehen. Ge-pflegt um die Kurve fahren kann je-der. Wer aber in die Spitzengruppekommenwill, muss sein Auto in denGrenzbereich lenken. Mit dem rich-tigen Kiesbett führt es auch nichtzum Desaster, wenn man ein Pro-blem zu Tage treten lässt. So kannman getrost auch einmal aus derKurve fliegen. MM

Bestände verdecken Probleme!

¬ Ausschuss

¬ hohe Rüstzeit

¬ Maschinenausfall

¬ unzuverlässiger Lieferant

¬ ungelöste Probleme

¬ Verschwendung durch Unordnung

bestände

probleme

Kanban kennt kei-nen Endzustand,fordert die per-manente Senkungvon Beständen.Denn Lean- oderschlanke Prin-zipien wollen ver-bessern, um im-mer weiter zuverbessern.

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Bestände reduzieren – und Probleme lösen!

¬ Prozessunsicherheiten sichtbar machen.

¬ Unsicherheiten beheben und so Problem-

lösungskompetenz ausbauen.

¬ Streben nach Perfektion als Geisteshaltung

entwickeln.

¬ Mit mehr Umsetzungsstärke am Markt

gewinnen.

beständereduzieren

probleme

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ManageMent und It supply chain management

48 MM Logistik · 8/2010

Mit einem effektiven supply-Chain-Management machtdie Georg fischer fittings Gmbh am österreichischenstandort traisen vor, wie sich gebundenes Kapital freisetzenlässt. Bei einer Vertiefung des sCM-Gedankens lassen sichProduktivität und Kosteneffizienz nachhaltig verbessern

Christian WahnsChaffe

amösterreichischen StandortTraisen fertigt das Traditi-onsunternehmen Georg Fi-

scher Fittings GmbH seit 1864 Ge-windefittings aus Temperguss sowieKlemmverbinder für Stahl- und Po-lyethylenrohre in einer breiten Pro-duktpalette mit mehr als 3000 Arti-keln. Heute stellt das Unternehmenmit 530Mitarbeitern imDreischicht-betrieb täglich 300000 dieser Verbin-

dungsstücke aus duktilemGusseisenher und beliefert über 1000 Kunden-adressen überwiegend in Europa.

Um den Leistungsprozess im Un-ternehmen fit für zukünftige Heraus-forderungen zu machen, engagiertedie Geschäftsleitung bereits vor deraktuellen Wirtschaftskrise die Bera-ter der Wassermann AG. Schon bis-her widmete das historisch gewach-sene Unternehmen dem ThemaSupply-Chain-Management (SCM)Aufmerksamkeit, es fehlten aber so-wohl das notwendige Werkzeug alsauch die nachhaltige Konsequenz.

Die Kunden bestellten, man holte dieWare aus dem Lager oder produ-zierte sie und lieferte aus. Eine aus-gefeilte Planung und Steuerung derinternen Logistikabläufe für die Pro-duktion, Materialwirtschaft oderLagerhaltung war bis dahin als nichtnotwendig erachtet worden.

Doch die Unternehmensleitungerkannte: Fachliches Know-how undeine kompetente Belegschaft alleinwürden künftig nicht mehr ausrei-chen, um imTraditionsunternehmenlangfristig eine profitableWertschöp-fung zu sichern. Gießereien rentierensich mit ihrer hohen Kapital- undPersonalquote nach Aussage vonGe-schäftsführer Peter Maiwald erst beihoher Auslastung. Es bestand alsoakuter Handlungsbedarf, um denStandort im zentraleuropäischenHochlohnland durch effiziente Sup-ply-Chain-Prozesse zu sichern undgegen die steigende Konkurrenz ausBilliglohnländern zu wappnen.

Wichtig ist valide Planung mitverbindlichen terminzusagen

DasManagement des niederösterrei-chischen Betriebs initiierte ein tief-greifendes Change-Management-Projekt. Aus heutiger Sicht zum op-timalen Zeitpunkt, denn so warGeorg Fischer Fittings bereits früh-zeitig für die damals noch nicht ab-sehbare Wirtschaftskrise gerüstet.Zunächst begann das Unternehmenmit der Evaluierung von Advanced-Planning-and-Scheduling-Systemen(APS). APS sollte die Erstellung op-timierter Pläne für alle ertragsrele-vanten Prozesse der internen Logis-tikkette ermöglichen. Da bereits einEnterprise-Resource-Planning-Sys-tem (ERP) in Betrieb war, sollte dieAPS-Lösung als nahtlos integrier-bares Add-on zur bestandsführendenERP-Software betrieben werden.

Hinzu kam die Suche nach erfah-renen Partnern für die tiefgreifendeUmgestaltung der Unternehmens-prozesse. Eine der damaligen Her-ausforderungenwar, dass 3000 Lager-artikel existierten – für eine Eisen-gießerei eine extrem hohe Zahl. Dievielstufige Produktion mit unter-schiedlichen Kapazitäten und Pro-duktionszeiten machte die Planung

Christian Wahnschaffe ist ManagingConsultant bei der Wassermann AG in80686 München, Tel. (0 89) 57 83 99-1 62,[email protected]

Bestände runter,Produktivität rauf

seit 1864 fertigtgeorg Fischer

Fittings im österrei-chischen traisen

gewindefittings austemperguss. Über1000 Kunden wer-

den mit diesen Ver-bindungsstücken

aus duktilem guss-eisen beliefert.

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ManageMent und Itsupply chain management

MM Logistik · 8/2010 49

kompliziert, längerfristige Absatz-prognosen ließ der umkämpfteMarktnicht zu. Dennoch erwarteten dieKunden die zeitnahe Lieferung allerAufträge oder zumindest verlässlicheLiefertermine – ein Zielkonflikt.

Die Situation: Hohe Bestände beigleichzeitig langen Durchlaufzeitenund einer unbefriedigenden Termin-treue waren Symptome für die feh-lende Transparenz im Leistungspro-zess. Eine valide Planung mit ver-bindlichen Terminzusagen gegen-über Kunden war demUnternehmendamals unmöglich.

Mit SCM-Profis lassen sich dieLeistungsprozesse optimieren

Eine von den SCM-Beratern derWassermann AG erstellte Potenzial-analyse überzeugte: Die Prognosenumfassten die Reduzierung der Ka-pitalbindung in Erzeugnissen und inBeständen, die Reduzierung des Per-sonalaufwands für Planung undSteuerung sowie eine signifikanteProduktivitätssteigerung – in Summewurde eine Kostenreduktion von ins-gesamt 1,546 Mio. Euro errechnetund anvisiert. Hinzu kamen Einmal-effekte durch die Freisetzung desbislang in überhöhten Beständen ge-bundenen Kapitals. In einem Jahr, sodie Zusage vonWassermann, würdesich das Projekt über die erzieltenVerbesserungen amortisiert haben.

Für eine erfolgreiche und nachhal-tige Umsetzung mussten die 530Mitarbeiterinnen und Mitarbeitervon den anstehenden, tiefgreifendenVeränderungen überzeugt und fürdie neuen Prozessemotiviert werden.Das ChangeManagement war dahervon hoher Bedeutung. Dass die Be-rater vonWassermann selbst gestan-dene Praktiker waren und mit denKollegen aus den unterschiedlichenAbteilungen auf Augenhöhe zusam-menarbeiten konnten, war ein wei-terer wichtiger Grund, sich fürWas-sermann zu entscheiden.

2008 startete das „Projekt Turbo“.Gemeinsam mit den Beratern er-folgte die Erstellung des Sollkonzeptsmit neuer Aufbau- und Ablauforga-nisation. Eine SCM-Abteilung wurdekonzipiert, Disposition und Bevor-ratungsstrategie festgelegt, eine neue

Buchungslogik mit grundlegendüberarbeitetem Rückmeldewesendefiniert und die Aufbauorganisationneu strukturiert. Die Ablauforgani-sation wurde jetzt durchgängig pro-zessorientiert ausgerichtet. Parallelimplementierten die Wassermann-Consultants das APS-System WayRTS (Real-Time-Simulation) undpassten es an die speziellen Bedürf-nisse bei Georg Fischer Fittings an.

Way RTS ließ sich problemlos aufdas ERP-System Pro Alpha von Fi-scher aufsetzen – eine Lösung, die diePlanungs- und Steuerungsprozessein der Supply Chain mit leistungsfä-higer Realtime-Szenariotechnik er-leichtert. Mit der als bidirektionalesAdd-on integriertenWay RTS erhältdas Unternehmen vollständigeTransparenz über den Wertschöp-fungsprozess, neue oder veränderteDaten werden in Echtzeit eingerech-net. Die Simulation unterschiedlicherSzenarien erleichtert die Auswahloptimaler Maßnahmen, weil derenKonsequenzen – auf die gesamteSupply Chain vorab, aber noch ohneEinfluss auf die operative Planung– genau geprüft werden können. Vi-sualisierungsfunktionen bereiten diePlanungsergebnisse optimal auf, so-dass der Anwender volle Transparenzüber seinen Leistungsprozess erhält.Die Fokussierung auf kritische Ab-läufe in der Supply Chain ermöglichteine schnelle Identifizierung und Be-seitigung von Engpässen.

die Mitarbeitermotivation istimmer von großer Bedeutung

Neben der organisatorischen und IT-technischen Dimension gab es einweiteres Handlungsfeld für die SCM-Experten: Veränderungen lösenAngst aus. Teilweise war es deshalbschwer, denMitarbeitern das Projektnahezubringen. NebenVeranstaltun-gen und Präsentationen gab es vielevertiefende Einzelgespräche. All-mählich zogen die Mitarbeiter mit:Erst nachdemWidersprüche in Formvon Kennzahlen oder des Lohnsys-tems beseitigt waren, zeigten sie einehohe Akzeptanz gegenüber den Plä-nen aus der SCM-Abteilung undrichteten sich auf die neuen Arbeits-weisen nach den konzipierten Fluss-

Bei der gewinde-fitting-herstel-lung marke „gF“wurden effizientesupply-chain-prozesse einge-führt, um gegenKonkurrenten ausBilliglohnländerngewappnet zusein.

Bild:G

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Fische

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prinzipien ein – der hohe Aufwandzahlte sich aus. Sichtbar wurde diesbesonders imAußenlager und in derProduktionshalle:Wo sich zuvor Be-hälter voller Fittings bis zur Deckestapelten, sieht man nun aufgeräum-te Gängemit überschaubaren Stapelnvon Halbfertigware, die zur Weiter-verarbeitung ansteht.

Das Außenlager dagegen ist jetztdicht besiedelt – mit leeren Behäl-tern. Inzwischen weiß man bei Fi-scher gar nicht mehr, was mit denüberflüssig gewordenen Behältnissengeschehen soll – ein anhaltender Er-folg bei der Bestandsreduktion.

In Zahlen ausgedrückt: Die Kapi-talbindung im BereichHalbfertigwa-re und Umlaufbestände sank bei Fi-scher um 10%, bei den Fertigwarensogar um 29%. Gleichzeitig konntedie Liefertermintreue um 35% gestei-gert werden. Die höhere Transparenzin der Produktion zeigt deutliche Po-tenziale zur Effizienzverbesserung.Durch diese Erfolge amortisierte sichdie APS-Einführung bereits sechsMonate nach Start des Echtbetriebs.

In Traisen ist man heute von derEntscheidung proWassermann über-zeugt, auch wenn es möglicherweiseRückschläge geben wird. Wichtigsind vor allem die Kontinuität unddie ständige Optimierung des SCM-Prozesses. Nachhaltige Kostensen-kungen, die zu einer dauerhaftenOptimierung des Free-Cash-Flowführen, sind dann nur noch eine Fra-ge von kurzer Zeit. MM

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50 MM Logistik · 8/2010

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verlag:Anschrift: Vogel Business Media GmbH & Co. KG,Max-Planck-Straße 7/9, 97082 Würzburg,Tel. (0931) 418-0, Fax (0931) 418-2022, www.mm-logistik.deDie Beteiligungsverhältnisse der Vogel Business Media GmbH & Co. KGlauten wie folgt: Persönlich haftende Gesellschafterin: Vogel Business MediaVerwaltungs GmbH, Max-Planck-Straße 7/9 in 97082 Würzburg.Kommanditistin: Vogel Medien GmbH & Co. KG, Max-Planck-Straße 7/9in 97082 WürzburgGeschäftsführung: Stefan Rühling, -2205, Fax -2002,[email protected]:Winfried Burkard, -2686, Fax -2022,[email protected]: Elisabeth Ziener, -2633, Fax -2080,[email protected]. für den Anzeigenteil: Winfried Burkard, -2686, Fax -2022,[email protected] Börse:Helmut Sieber, -2368, Fax -2244, [email protected], Leser- und Abonnenten-service: DataM-Services GmbH,Fichtestr. 9, 97074Würzburg, Martina Grimm, Tel. (0931) 4170-473, Fax -494,[email protected], www.datam-services.deerscheinungsweise: achtmal im Jahr plus zwei Sonderausgaben.Angeschlossen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung derVerbreitung von Werbeträgern – Sicherung der Auflagenwahrheit.Bezugspreis: Einzelheft 6,– €. Abonnement Inland jährlich 44,– €,Ausland 54,– €.Bezugsmöglichkeiten: Bestellungen nehmen der Verlag und alle Buchhand-lungen im In- und Ausland entgegen. Abbestellungen von Voll-Abonnementssind jederzeit möglich. Sollte die Fachzeitschrift aus Gründen, die nicht vomVerlag zu vertreten sind, nicht geliefert werden können, besteht kein Anspruchauf Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder.Bankverbindungen: Dresdner Bank AG, Würzburg(BLZ 790 800 52) 301 427 700Herstellung: Franz FennDruck: Vogel Druck und Medienservice GmbH,Leibnizstraße 5, 97204 Höchbergerfüllungsort und Gerichtsstand: WürzburgUnverlangte Manuskripte werden nur zurückgesandt, wenn Rückporto beiliegt.Fotokopieren veröffentlichter Beiträge ist gestattet zu innerbetrieblichen Zwe-cken, wenn auf jedes Blatt eine Wertmarke der Verwertungsgesellschaft Wort,Abt. Wissenschaft, in 80336 München 2, Goethestraße 49, nach dem jeweilsgeltenden Tarif aufgeklebt wird.

Anzeigenverkauf:Markus Dalke, Tel. (0931) 418-2367, Fax -2833, [email protected]

MAnAgeMent und it prODuKte

nachrüstbares Fahrerassistenzsystemunterstützt bei der unfallprävention

Die Mobileyes C2-170 und C2-270 sind kameragestützte Fah-rerassistenzsysteme für Nutzfahrzeuge oder Pkw. Sie helfen durch

optische und akustische Signale,dass bei Unachtsamkeit oder Se-kundenschlaf die richtigen Ab-stände und Fahrspuren eingehal-ten werden. Die Geräte messendie Entfernung zu Fahrzeugenund Fahrbahnmarkierungen undsetzen diese in Relation zur Fahr-geschwindigkeit.

K&r Company (uG), Tel. (07144)884392-0, www.carauge.de▶

Map&guide mit weiterentomtom-Funktionalitäten

PTV wird künftig von Tomtomnoch verstärkt mit Karten undstandortbasierten Inhalten fürdie Entwicklung vonMap&Guide- und anderen Logis-tiksoftware-Produkten beliefert.Zudem steht PTV die digitaleLogistik-Kartendatenbank vonTomtom zur Verfügung, die spe-ziell für Anwendungsentwicklerund für Betreiber von Fahrzeug-

flotten konzipiert worden ist. Besonders die Speed Profiles, dieauf der Bearbeitung von über zwei Billionen GPS-Messungen ba-sieren, sollen es Fahrern ermöglichen, optimale Strecken festzule-gen und Fahrzeiten genauer abzuschätzen.

ptV AG, Tel. (07 21) 8 16-0, www.ptv.de▶

Per i-Pad Logistikprozesse jederzeit im griff

Cotrans bietet Apps für die mo-bile Werkssteuerung und Trans-portüberwachung per I-Pad an.Die Tools wurden von der GLTSCotech für die Systeme Lkw-Ab-ruf sowie LTC (Transport- undLaufzeitüberwachung) entwi-ckelt. Das System Lkw-Abruf hatsich bereits zur Koordination

des Messeaufbaus der IZB bewährt: Die anliefernden Fahrer er-hielten von Cotrans ein Smartphone und suchten sich anschlie-ßend einen Parkplatz. Bei Erreichen ihres gebuchten Zeitfensterswurden sie per Internetleitstand abgerufen. Nach Auslösen desAlarms auf dem Smartphone meldeten sich die Fahrer am Schal-ter, gaben das Smartphone zurück und konnten in das Messege-lände einfahren.

Cotrans Logistic GmbH & Co. KG, Tel. (0 53 61) 3 02-0, www.cotrans.de▶

Page 51: ÖkologischeGefahrgutlogistik Seite26 Seite32 Seite46 Logistikfiles.vogel.de/vogelonline/vogelonline/issues/mml/2010/008.pdf · 12.November2010 Ausgabe8 €6,– B70228 ÖkologischeGefahrgutlogistik

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Page 52: ÖkologischeGefahrgutlogistik Seite26 Seite32 Seite46 Logistikfiles.vogel.de/vogelonline/vogelonline/issues/mml/2010/008.pdf · 12.November2010 Ausgabe8 €6,– B70228 ÖkologischeGefahrgutlogistik

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