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Luxemburger Wort Freitag, den 14. November 2008 MULTIMEDIA 21 Kolumne Internetrecht Kinder- und Jugendschutz im Internet – ein rechtsfreier Raum? Das Internet wird für Kinder zur Internetmanie. Nach Auskunft von LuSI (Luxembourg Safer In- ternet) gehört das Internet für die Schülerinnen und Schüler der Primärschule zum alltäglichen Leben. Das Chatten ist Standard und etwa die Hälfte der Schüler verfügt über eine eigene Home- page. Obwohl in der (weltweit) öffent- lichen Diskussion um Gefähr- dungspotentiale der Medien vor allem das Internet im Mittel- punkt steht, sind immer mehr Kinder alleine im Netz unter- wegs. Die Zielsetzung der Web- site www.lusi.lu, die ein von der Europäischen Kommission sub- ventioniertes Projekt des Pro- gramms „Safer Internet Plus“ ist, ist daher die Förderung einer si- cheren Nutzung des Internet und der modernen Kommunikations- mittel für die junge Generation. LuSI möchte durch ihre Website und organisierte Veranstaltungen sowohl Kinder und Jugendliche als auch Eltern und Pädagogen zur Kommunikation und Koope- ration ermuntern, um so das Wohlergehen jedes Einzelnen im Umgang mit diesen neuen Tech- nologien zu sichern. Dass das In- ternet Gefahrenpotentiale bein- haltet, liegt auf der Hand. Neben dem Schutz vor Besuchen von Erwachsenenseiten geht es um die Fragen, welche Daten Kinder im Internet preisgeben sollten, und was bei einer Schülerhome- page zu beachten ist. Ein bisher verbreitet genutztes Mittel, um Kinder und Jugendli- che davon abzuhalten, Seiten mit Inhalten für Erwachsene zu be- treten, ist die Nutzung einer Al- terskontrolle. Damit ist ein hin- reichender Schutz nicht gewähr- leistet. Die Alterskontrolle ist nur in Verbindung mit sog. Parental control, also der Aufsicht der El- tern oder Erziehungsberechtigten effektiv. Viele Anbieter von Foren bieten darüber hinaus Sicherheits-Tools für ihre Nutzer feil und geben umfassende und erzieherische In- formationen, wie die Nutzer ihre Daten selbst schützen können. Häufig tritt hierzu, dass die An- bieter die Inhalte ihrer Seiten streng kontrollieren und Nutzer, die den Verhaltensregeln der An- bieter zuwider handeln, von der weiteren Nutzung ausschließen. Dies stellte auch jüngst Viviane Reding, Mitglied der EU-Kom- mission und zuständig für das Ressort Informationsgesellschaft und Medien auf dem Safer Inter- net-Forum Ende September in Luxemburg klar. Um einen um- fassenden Schutz zu erreichen, hat die EU-Kommission die So- cial Network Task Force ins Le- ben gerufen. Ziel ist es, Richtli- nien für die Branche aufzustellen, die einen effektiven Schutz von Kindern und Jugendlichen ge- währleisten. Wer Kindern porno- graphische Inhalte anbietet, wird nach Art. 385 bis des Luxembur- gischen Strafgesetzbuches mit einer Geldstrafe bis zu 25 000 Euro bestraft. Grundsätzlich gilt, dass Kinder, schon aus Gründen des Selbstschutzes vor Pädophi- len so wenig wie möglich im In- ternet über sich preisgeben soll- ten. Häufig zu beobachten ist, dass Kinder unbekümmert Fotos von Freunden in die eigene Homepage einstellen. Tun sie dieses ungefragt, verletzen sie das Recht des Betroffenen am ei- genen Bild nach den einschlägi- gen luxemburgischen Vorschrif- ten über den Schutz des Privatle- bens. Dem Betroffenen stehen Unterlassungs- und finanzielle Ersatzansprüche zu. Beliebt ist auch das Führen eines Guestbook als Poesiealbum der neuen Tech- nologie. Werden hier diffamie- rende Einträge vorgenommen und im Internet veröffentlicht, so liegt die Verantwortung in erster Linie bei dem Betreiber der Schülerhomepage. Trotz der aufgezeigten Anstren- gungen ist nach wie vor die Mit- wirkung und Aufsicht der Eltern oder Erziehungsberechtigten not- wendig, und damit einer der wichtigsten Bausteine für einen effektiven Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Gefahren aus dem Netz. „Die Aufsicht der Eltern ist einer der wichtigsten Bau- steine für einen effektiven Schutz der Kinder im Netz.“ Markus Philipp Förster Ein Spezialist für Internetrecht Das Luxemburger Wort ver- öffentlicht ab heute wöchent- lich eine Kolumne über Inter- netrecht von Rechtsanwalt Mar- kus Philipp Förster, der diverse juristische Aspekte rund um das weltweite Netz beleuchtet, die für Privatpersonen, aber auch Unternehmen relevant sein könnten. Der Autor studierte an den Universitäten Köln, Mainz und Trier Rechtswissenschaften und Philosophie und eröffnete 1996 in Trier seine Rechts- anwaltskanzlei. Seit vielen Jah- ren beschäftigt sich Markus Philipp Förster mit dem Inter- netrecht, daneben mit dem Wettbewerbsrecht, dem Urhe- berrecht und dem Markenrecht. Als Autor ist Rechtsanwalt Markus Philipp für zahlreiche Internetforen und aktuelle Ma- gazine tätig. Im Radio und Fernsehen gab er bereits mehr- fach Interviews zu aktuellen Themen des Internetrechts. Zu den Mandanten gehören sowohl Unternehmen in der Groß- region Trier-Luxemburg als auch Privatpersonen. Als Do- zent in der ersten deutsch-lu- xemburgischen Medienakade- mie in Echternach bereut er den Bereich Medienrecht im In- ternet. www.kanzlei-trier.de Schlag gegen die Spam-Mafia Das weltweite Volumen an Spam-E-Mails ist seit Dienstag- abend deutlich zurückgegangen und liegt aktuell auf einem rela- tiv geringen Niveau. Nur mehr ein Drittel bis ein Viertel der zuvor üblichen Spam-Aktivität weist beispielsweise die Statis- tik der Plattform SpamCop aus. Verantwortlich dafür ist die Tatsache, dass der kalifornische Webhosting-Provider McColo vom Netz getrennt wurde. Of- fenbar haben Cyberkriminelle massiv das Hosting-Angebot von McColo genutzt. Nachdem McColos Server vom Internet abgeschnitten wurden, hat MessageLabs eine Abnahme des Spam-Volumens auf ein Achtel des üblichen Werts beobachtet. (pte) Erstes WiMAX-Handy Der Mobiltelefonhersteller HTC hat mit dem HTC MAX 4G das erste Smartphone mit WiMAX- Technologie vorgestellt. Entwi- ckelt wurde das Mobiltelefon in Kooperation mit dem russischen Anbieter Scartel, der das Gerät vorerst auch nur in Russland vertreiben wird. Scartel betreibt den WiMAX-Dienst Yota, der in St. Petersburg sowie Moskau aufgebaut wurde. Das WiMAX- Handy verfügt über einen 3,8 Zoll großen Touchscreen mit einer Auflösung von 800 mal 480 Pixel. Dank des Lagesensors kann der Bildschirm sowohl im Hoch- sowie im Querformat verwendet werden. Neben der WiMAX-Funktionalität haben die Entwickler ebenso GPS sowie WLAN integriert. Zudem wartet das Gerät mit einer Fünf-Megapixel-Kamera und einem internen Speicher von acht Gigabyte auf. Als Be- triebssystem dient Windows Mobile 6.1 (pte) Riesendisplay: Mit einer Bilddiagonale von 25,5 Zoll ist der IQ800 eher ein Fernseher mit eingebautem Computer als ein schnöder PC. (FOTO: DPA/TMN) Hardware-Ratgeber Wenn alles im Display steckt All-in-One-PCs sparen Platz Eigentlich gibt es All-in-One-PCs schon lange. Vorbild für die Rech- ner, bei denen die gesamte Hard- ware im Gehäuse des Bildschirms steckt, sind die schon in den 70er- Jahren in vielen Büros eingesetzten Terminalrechner. Im privaten Nut- zerkreis hat Apple auf diesem Ge- biet seit Jahren die Vorherrschaft inne – mit dem iMac. Und der flache Rechner gibt auch die Linie für etliche neue All-in- One-Geräte aus der Windows- Welt vor. Apple bietet den iMac mit Display-Größen von 20 und 24 Zoll an. Das sind rund 50 bezie- hungsweise rund 61 Zentimeter. Als Prozessoren kommen moderne Doppelkernchips von In- tel zum Einsatz – mit 2,4 Gigahertz (GHz) Taktfrequenz beim güns- tigsten Modell für 999 Euro und mit 3 GHz beim Topmodell für 1 919 Euro. Unterschiede gibt es auch beim Grafikchip sowie der Größe der Festplatte und des Ar- beitsspeichers – wobei Letzterer sich einfach nachrüsten lässt. Wer Geld sparen will, kauft sich Spei- cher und setzt ihn eigenhändig ein. Dann hört es mit dem Nachrüs- ten interner Hardware bei den All-in-One-Geräten aber auch oft schon auf. Die Komponenten sind meist so aufeinander abgestimmt, dass ein Austausch einzelner Teile nicht sinnvoll und zudem teuer ist. „Wer seinen Rechner regelmäßig aufrüsten will, kauft besser kein All-In-One-Gerät“, sagt Christof Windeck von der in Hannover er- scheinenden Zeitschrift „c't“. Auch Sonys 999 Euro teurer JS1 ist als fertige Komplettlösung kon- zipiert. „Insofern ist es nicht unbe- dingt sinnvoll, einzelne Kompo- nenten auszutauschen“, heißt es beim Hersteller. Bei der Festplatte handelt es sich um ein standard- mäßiges S-ATA-Modell, an Arbeitsspeicher (RAM) gibt es 2 Gigabyte (GB) auf zwei Steckplät- zen. Sie lassen sich recht einfach durch zwei 2-GB-Riegel aus- tauschen: Das Board unterstützt insgesamt bis zu 4 GB. Mit den Rechnern seiner TouchSmart-Serie richtet sich HP – etwas hochgestochen – an „Design-orientierte Privatkun- den“, die „an neuen Interpretatio- nen des Personal Computing inte- ressiert sind“. Mit dem Touch- Smart hat der Hersteller ein neues Konzept umgesetzt: einen All-in-One-PC mit Touch-Ober- fläche. Neuestes Modell der Reihe ist der IQ800 mit einer Bilddiagonalen von 25,5 Zoll. Zur Ausstattung gehören ein Blu-ray- Laufwerk, WLAN und ein TV- Empfänger. Herzstück ist ein Co- re-2-Duo-Prozessor, der von einer GeForce-9600M-GS-Grafik- karte von Nvidia unterstützt wird. Der Rechner kostet 1 899 Euro. Ebenfalls einen All-in-One- Rechner bietet Asus an. Doch der Eee Top zielt in eine etwas andere Richtung als iMac, Touchsmart und Co.: Hier geht es weniger darum, einen klassischen PC durch eine formschöne und platz- sparende Alternative zu ersetzen, als einen komfortablen Rechner für den schnellen Zugriff aufs In- ternet sowie auf Musik und Fotos anzubieten. Das Gerät steht in Europa zunächst in den Versionen ET1602 und ET1603 mit berüh- rungsempfindlichem 15,6-Zoll- Bildschirm in den Läden. Als Betriebssystem kommt Windows XP Home zum Einsatz. Zur Ausstattung zählen USB- Schnittstellen, Gigabit-LAN, WLAN, eine eingebaute Kamera, eine 160 Gigabyte-Festplatte, 1 GB RAM und ein Kartenleser. Der Prozessor ist aber eben nur ein Intel-Atom-Chip, der zwar strom- sparend sein soll, aber im Ver- gleich zu den Doppelkern-Prozes- soren weniger Leistung bringt. Um bestimmte Anwendungen zu nutzen, muss der Nutzer nach Angaben des Herstellers in Ratin- gen nicht erst das Windows-Sys- tem hochfahren: Startet er die „Express Gate“-Funktion, hinter der ein kleines Linux-System steckt, kann er online gehen und Instant Messaging oder die Foto- verwaltung aufrufen. Die Eee Tops sollen zwischen 500 und 600 Euro kosten. (gms/dpa)

Kolumne

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Die Kolumne des Rechtsanwalts Markus Philipp Förster.

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  • Luxemburger WortFreitag, den 14. November 2008 MULTIMEDIA 21

    Kolumne Internetrecht

    Kinder- und Jugendschutz im Internet ein rechtsfreier Raum?

    Das Internet wird fr Kinder zurInternetmanie. Nach Auskunftvon LuSI (Luxembourg Safer In-ternet) gehrt das Internet frdie Schlerinnen und Schler derPrimrschule zum alltglichenLeben. Das Chatten ist Standardund etwa die Hlfte der Schlerverfgt ber eine eigene Home-page.Obwohl in der (weltweit) ffent-lichen Diskussion um Gefhr-dungspotentiale der Medien vorallem das Internet im Mittel-punkt steht, sind immer mehrKinder alleine im Netz unter-wegs. Die Zielsetzung der Web-site www.lusi.lu, die ein von derEuropischen Kommission sub-ventioniertes Projekt des Pro-gramms Safer Internet Plus ist,ist daher die Frderung einer si-cheren Nutzung des Internet undder modernen Kommunikations-mittel fr die junge Generation.LuSI mchte durch ihre Websiteund organisierte Veranstaltungensowohl Kinder und Jugendlicheals auch Eltern und Pdagogenzur Kommunikation und Koope-ration ermuntern, um so dasWohlergehen jedes Einzelnen im

    Umgang mit diesen neuen Tech-nologien zu sichern. Dass das In-ternet Gefahrenpotentiale bein-haltet, liegt auf der Hand. Nebendem Schutz vor Besuchen vonErwachsenenseiten geht es umdie Fragen, welche Daten Kinderim Internet preisgeben sollten,und was bei einer Schlerhome-page zu beachten ist.Ein bisher verbreitet genutztesMittel, um Kinder und Jugendli-che davon abzuhalten, Seiten mitInhalten fr Erwachsene zu be-treten, ist die Nutzung einer Al-terskontrolle. Damit ist ein hin-reichender Schutz nicht gewhr-leistet. Die Alterskontrolle ist nurin Verbindung mit sog. Parentalcontrol, also der Aufsicht der El-tern oder Erziehungsberechtigteneffektiv.Viele Anbieter von Foren bietendarber hinaus Sicherheits-Toolsfr ihre Nutzer feil und gebenumfassende und erzieherische In-formationen, wie die Nutzer ihreDaten selbst schtzen knnen.Hufig tritt hierzu, dass die An-bieter die Inhalte ihrer Seitenstreng kontrollieren und Nutzer,die den Verhaltensregeln der An-

    bieter zuwider handeln, von derweiteren Nutzung ausschlieen.Dies stellte auch jngst VivianeReding, Mitglied der EU-Kom-mission und zustndig fr dasRessort Informationsgesellschaftund Medien auf dem Safer Inter-net-Forum Ende September inLuxemburg klar. Um einen um-fassenden Schutz zu erreichen,hat die EU-Kommission die So-cial Network Task Force ins Le-ben gerufen. Ziel ist es, Richtli-nien fr die Branche aufzustellen,die einen effektiven Schutz vonKindern und Jugendlichen ge-whrleisten. Wer Kindern porno-graphische Inhalte anbietet, wirdnach Art. 385 bis des Luxembur-gischen Strafgesetzbuches miteiner Geldstrafe bis zu 25 000Euro bestraft. Grundstzlich gilt,dass Kinder, schon aus Grnden

    des Selbstschutzes vor Pdophi-len so wenig wie mglich im In-ternet ber sich preisgeben soll-ten. Hufig zu beobachten ist,dass Kinder unbekmmert Fotosvon Freunden in die eigeneHomepage einstellen. Tun siedieses ungefragt, verletzen siedas Recht des Betroffenen am ei-genen Bild nach den einschlgi-gen luxemburgischen Vorschrif-ten ber den Schutz des Privatle-bens. Dem Betroffenen stehenUnterlassungs- und finanzielleErsatzansprche zu. Beliebt istauch das Fhren eines Guestbookals Poesiealbum der neuen Tech-nologie. Werden hier diffamie-rende Eintrge vorgenommenund im Internet verffentlicht, soliegt die Verantwortung in ersterLinie bei dem Betreiber derSchlerhomepage.Trotz der aufgezeigten Anstren-gungen ist nach wie vor die Mit-wirkung und Aufsicht der Elternoder Erziehungsberechtigten not-wendig, und damit einer derwichtigsten Bausteine fr eineneffektiven Schutz der Kinder undJugendlichen vor Gefahren ausdem Netz.

    Die Aufsicht der Eltern ist einer derwichtigsten Bau-steine fr eineneffektiven Schutzder Kinder im Netz.

    Markus Philipp Frster

    Ein Spezialistfr Internetrecht

    Das Luxemburger Wort ver-ffentlicht ab heute wchent-lich eine Kolumne ber Inter-netrecht von Rechtsanwalt Mar-kus Philipp Frster, der diversejuristische Aspekte rund um dasweltweite Netz beleuchtet, diefr Privatpersonen, aber auchUnternehmen relevant seinknnten. Der Autor studierte anden Universitten Kln, Mainzund Trier Rechtswissenschaftenund Philosophie und erffnete1996 in Trier seine Rechts-anwaltskanzlei. Seit vielen Jah-ren beschftigt sich MarkusPhilipp Frster mit dem Inter-netrecht, daneben mit demWettbewerbsrecht, dem Urhe-berrecht und dem Markenrecht.Als Autor ist RechtsanwaltMarkus Philipp fr zahlreicheInternetforen und aktuelle Ma-gazine ttig. Im Radio undFernsehen gab er bereits mehr-fach Interviews zu aktuellenThemen des Internetrechts. Zuden Mandanten gehren sowohlUnternehmen in der Gro-region Trier-Luxemburg alsauch Privatpersonen. Als Do-zent in der ersten deutsch-lu-xemburgischen Medienakade-mie in Echternach bereut erden Bereich Medienrecht im In-ternet.

    www.kanzlei-trier.de

    Schlag gegen die Spam-MafiaDas weltweite Volumen anSpam-E-Mails ist seit Dienstag-abend deutlich zurckgegangenund liegt aktuell auf einem rela-tiv geringen Niveau. Nur mehrein Drittel bis ein Viertel derzuvor blichen Spam-Aktivittweist beispielsweise die Statis-tik der Plattform SpamCop aus.Verantwortlich dafr ist dieTatsache, dass der kalifornischeWebhosting-Provider McColovom Netz getrennt wurde. Of-fenbar haben Cyberkriminellemassiv das Hosting-Angebotvon McColo genutzt. NachdemMcColos Server vom Internetabgeschnitten wurden, hatMessageLabs eine Abnahmedes Spam-Volumens auf einAchtel des blichen Wertsbeobachtet. (pte)

    Erstes WiMAX-HandyDer Mobiltelefonhersteller HTChat mit dem HTC MAX 4G daserste Smartphone mit WiMAX-Technologie vorgestellt. Entwi-ckelt wurde das Mobiltelefon inKooperation mit dem russischenAnbieter Scartel, der das Gertvorerst auch nur in Russlandvertreiben wird. Scartel betreibtden WiMAX-Dienst Yota, der inSt. Petersburg sowie Moskauaufgebaut wurde. Das WiMAX-Handy verfgt ber einen 3,8Zoll groen Touchscreen miteiner Auflsung von 800 mal480 Pixel. Dank des Lagesensorskann der Bildschirm sowohl imHoch- sowie im Querformatverwendet werden. Neben derWiMAX-Funktionalitt habendie Entwickler ebenso GPSsowie WLAN integriert.Zudem wartet das Gert miteiner Fnf-Megapixel-Kameraund einem internen Speichervon acht Gigabyte auf. Als Be-triebssystem dient WindowsMobile 6.1 (pte)

    Riesendisplay: Mit einer Bilddiagonale von 25,5 Zoll ist der IQ800 eher einFernseher mit eingebautem Computer als ein schnder PC. (FOTO: DPA/TMN)

    Hardware-Ratgeber

    Wenn alles im Display stecktAll-in-One-PCs sparen Platz

    Eigentlich gibt es All-in-One-PCsschon lange. Vorbild fr die Rech-ner, bei denen die gesamte Hard-ware im Gehuse des Bildschirmssteckt, sind die schon in den 70er-Jahren in vielen Bros eingesetztenTerminalrechner. Im privaten Nut-zerkreis hat Apple auf diesem Ge-biet seit Jahren die Vorherrschaftinne mit dem iMac.

    Und der flache Rechner gibt auchdie Linie fr etliche neue All-in-One-Gerte aus der Windows-Welt vor. Apple bietet den iMacmit Display-Gren von 20 und 24Zoll an. Das sind rund 50 bezie-hungsweise rund 61 Zentimeter.Als Prozessoren kommenmoderne Doppelkernchips von In-tel zum Einsatz mit 2,4 Gigahertz(GHz) Taktfrequenz beim gns-tigsten Modell fr 999 Euro undmit 3 GHz beim Topmodell fr1 919 Euro. Unterschiede gibt esauch beim Grafikchip sowie derGre der Festplatte und des Ar-beitsspeichers wobei Letzterersich einfach nachrsten lsst. WerGeld sparen will, kauft sich Spei-cher und setzt ihn eigenhndig ein.

    Dann hrt es mit dem Nachrs-ten interner Hardware bei denAll-in-One-Gerten aber auch oftschon auf. Die Komponenten sindmeist so aufeinander abgestimmt,dass ein Austausch einzelner Teilenicht sinnvoll und zudem teuer ist.Wer seinen Rechner regelmigaufrsten will, kauft besser keinAll-In-One-Gert, sagt ChristofWindeck von der in Hannover er-scheinenden Zeitschrift c't.

    Auch Sonys 999 Euro teurer JS1ist als fertige Komplettlsung kon-zipiert. Insofern ist es nicht unbe-dingt sinnvoll, einzelne Kompo-nenten auszutauschen, heit esbeim Hersteller. Bei der Festplattehandelt es sich um ein standard-miges S-ATA-Modell, anArbeitsspeicher (RAM) gibt es 2Gigabyte (GB) auf zwei Steckplt-zen. Sie lassen sich recht einfachdurch zwei 2-GB-Riegel aus-tauschen: Das Board untersttztinsgesamt bis zu 4 GB.

    Mit den Rechnern seinerTouchSmart-Serie richtet sich HP

    etwas hochgestochen anDesign-orientierte Privatkun-den, die an neuen Interpretatio-nen des Personal Computing inte-ressiert sind. Mit dem Touch-Smart hat der Hersteller einneues Konzept umgesetzt: einenAll-in-One-PC mit Touch-Ober-flche. Neuestes Modell derReihe ist der IQ800 mit einerBilddiagonalen von 25,5 Zoll. ZurAusstattung gehren ein Blu-ray-Laufwerk, WLAN und ein TV-Empfnger. Herzstck ist ein Co-re-2-Duo-Prozessor, der voneiner GeForce-9600M-GS-Grafik-

    karte von Nvidia untersttztwird. Der Rechner kostet 1 899Euro.

    Ebenfalls einen All-in-One-Rechner bietet Asus an. Doch derEee Top zielt in eine etwas andereRichtung als iMac, Touchsmartund Co.: Hier geht es wenigerdarum, einen klassischen PCdurch eine formschne und platz-sparende Alternative zu ersetzen,als einen komfortablen Rechnerfr den schnellen Zugriff aufs In-ternet sowie auf Musik und Fotosanzubieten. Das Gert steht inEuropa zunchst in den VersionenET1602 und ET1603 mit berh-rungsempfindlichem 15,6-Zoll-Bildschirm in den Lden.

    Als Betriebssystem kommtWindows XP Home zum Einsatz.Zur Ausstattung zhlen USB-Schnittstellen, Gigabit-LAN,WLAN, eine eingebaute Kamera,eine 160 Gigabyte-Festplatte, 1 GBRAM und ein Kartenleser. DerProzessor ist aber eben nur einIntel-Atom-Chip, der zwar strom-sparend sein soll, aber im Ver-gleich zu den Doppelkern-Prozes-soren weniger Leistung bringt.

    Um bestimmte Anwendungenzu nutzen, muss der Nutzer nachAngaben des Herstellers in Ratin-gen nicht erst das Windows-Sys-tem hochfahren: Startet er dieExpress Gate-Funktion, hinterder ein kleines Linux-Systemsteckt, kann er online gehen undInstant Messaging oder die Foto-verwaltung aufrufen. Die EeeTops sollen zwischen 500 und 600Euro kosten. (gms/dpa)

  • Luxemburger WortFreitag, den 21. November 2008 MULTIMEDIA 15

    (FOTO: MARTINE DE LAGADRE)

    Kolumne Internetrecht

    Wer braucht ein Impressum auf seiner Website?Ist die Angabe der Telefonnummer zwingend erforderlich?

    Der Leistungserbringer (presta-taire), also der Anbieter von Wa-ren oder Dienstleistungen im In-ternet bentigt eine sogenannteAnbieterkennzeichnung, ein Im-pressum. Dies ist genau fest-gelegt im Gesetz vom 14. August2000 zum elektronischen Ge-schftsverkehr. Nach Artikel 5hat der Anbieter dem Leistungs-empfnger und den zustndigenBehrden einen leichten, direk-ten und dauerhaften Zugang zufolgenden Informationen zu ge-statten: Vor- und Nachname; la-dungsfhige Adresse; die Anga-ben, die es erlauben, ihn schnellzu erreichen und unmittelbar tat-schlich mit ihm zu kommunizie-ren (Telefonnummer) sowieseine E-Mail-Adresse; die Ein-tragungsnummer im Handels-gesetz; die Mehrwertsteuer-identifikationsnummer; die Er-

    laubnis, die er bentigt, um seineTtigkeit auszuben; sowie dieKontaktdaten der Behrde, dieihm die Erlaubnis ausgestellt hat.In Bezug auf die geregelten Be-rufe umfassen die anzugebendenInformationen auch die Bezeich-nung des Berufsabschlusses unddie Bezeichnung des Mitglieds-staates, in dem der Abschluss be-willigt wurde. Ebenso erforder-lich ist der Nachweis ber dieBerufsordnung, der er folgt undein Hinweis auf die Berufsregeln,die anzuwenden sind und wieman auf diese zugreifen kann.Die Informationspflichten sindsehr umfassend und entsprechenexakt dem deutschen Recht. Dadiese Informationen leicht, direktund dauerhaft erreichbar seinmssen, empfiehlt sich, diese aufder Eingangsseite unter demdeutlich lesbaren Button Im-

    pressum bereitzuhalten. Nachder Entscheidung des Euro-pischen Gerichtshofes (EuGH)vom 20.10.2008 ist die Angabeder Telefonnummer nicht zwin-gend erforderlich. Nach dieserEntscheidung gilt, dass Firmen,die Dienste ausschlielich berdas Internet anbieten, nichtzwingend eine Telefonnummerangeben mssen. Er ist aus-reichend, wenn Kunden ber dieE-Mail-Adresse hinaus auf einKontaktformular auf der Inter-netseite zurckgreifen knnen,und ihnen eine Telefonnummer

    genannt wird, wenn sie z. B. perPost um eine persnliche Kon-taktaufnahme bitten.Soweit der Leistungserbringergegen die Vorschriften verstt,kann der Richter in Handels-sachen auf Antrag der Verbrau-cherschutzorganisation die ent-sprechende Unterlassung anord-nen. Die Anordnung erfolgt inder Regel im Wege der einstwei-ligen Verfgung, also in dem ge-richtlichen Schnellverfahren.Wichtig: die Entscheidung desHandelsrichters wird verffent-licht. Wird gegen die rechtskrf-tige Entscheidung verstoen,drohen Zwangsgelder in Hhevon 251 bis 50 000 Euro.Es empfiehlt sich, das Impressummit uerster Sorgfalt zu ge-stalten.

    www.kanzlei-trier.de

    Es empfiehlt sich,das Impressum mituerster Sorgfaltzu gestalten.

    Markus Philipp Frster

    MMS frs iPhoneDer schwedische Spezialist frMessaging-Lsungen Mobispinehat eine MMS-Lsung fr dasiPhone vorgestellt. Die Anwen-dung ist allerdings Provider-ge-bunden. Erste Varianten knntennoch vor Weihnachten in denApp Store kommen. Fr Userstellt Mobispine ein einfaches Er-stellen von MMS-Nachrichten inAussicht. Bildanhnge knnen di-rekt aus Alben eingefgt oderdurch Kamera-Schnappschsseneu erstellt werden. Die Anwen-dung ist mit der iPhone-Kontakt-liste integriert, um den Zugriffleicht zu machen. (pte)

    12 Megapixel frs HandySony hat in Japan einen CMOS-Bildsensor fr Handy-Kamerasvorgestellt, der eine effektiveAuflsung von 12,25 Megapixelnbietet. Mglich macht die lautUnternehmen industrieweitgrte Pixelzahl unter anderemdie Tatsache, dass die einzelnenPixel mit 1,4 Mikrometern Gredie Kleinsten in der Industriesind. Zustzlich zum Super-Bild-sensor stellt das Unternehmenauch Varianten mit geringererAuflsung sowie zwei Linsenmo-dule vor. Die Module sind demEntwicklungsstadium entwach-sen und sollen ab dem nchstemJahr kommerziell vermarktetwerden. (pte)

    Monty Python auf YouTubeDie britische Kult-KomikertruppeMonty Python hat einen eigenenKanal auf der Online-Videoplatt-form YouTube gestartet. Dortfinden Fans der fnf Komdian-ten Videobeitrge mit Sketchen,Filmausschnitten und verschiede-nen Interviews. Seit drei Jahrenzockt ihr YouTuber uns ab, in-dem ihr einfach zehntausendeunserer Videos nehmt und sieauf YouTube einstellt. Doch nunhat sich das Blatt gewendet. Esist Zeit geworden, dass wir dieseAngelegenheiten selbst in dieHand nehmen, so die Mitgliedervon Monty Pyton. Im Gegensatzzu dem blichen Material auf derVideoseite wolle man unter you-tube.com/user/MontyPythonaber vorwiegend hochqualitativeInhalte anbieten. (pte)

    Life auf GoogleDer Internetkonzern Google haterste Teile des legendren Foto-archivs des US-amerikanischenFotojournalismus-MagazinsLife (www.life.com/Life) im In-ternet fr die ffentlichkeit frei-gegeben. Die Bildersammlung,die insgesamt an die zehn Mio.Aufnahmen umfasst, gilt als einesder wichtigsten Archive des 20.Jahrhunderts. Mit dabei sind ne-ben Fotoraritten von MarilynMonroe und John F. Kennedy bishin zu Barack Obama und HillaryClinton aber auch Aufnahmen,die noch aus der Zeit vor derMagazingrndung stammen. EinGroteil der nun direkt und ohneBeschrnkungen im Web zugng-lichen Fotografien war bishernoch unverffentlicht. Wie Goo-gle in seinem offiziellen Blogwissen lsst, sind allerdings erstetwa 20 Prozent des gesamtenLife-Archivbestandes online. DerInhalt werde aber in den kom-menden Monaten kontinuierlichwachsen. Mit rund 97 Prozentnoch gnzlich unverffentlichtemMaterial ist die aktuelle Online-Verffentlichung ein guterAnfang. (pte)

    Unter dem Mikroskop deutlich zu erkennen: Der i7 besitzt vier Prozessorkerne. (FOTO: DPA/TMN/INTEL)

    Prozessor-News

    Was Intels neuer Quadcore kannIntels i7-Prozessor: Wer braucht soviel Rechenpower?

    Er heit Core i7 und kommt mitVorschusslorbeeren auf den Markt.Die Rede ist von Intels neuestemVierkern-Prozessor, entwickelt un-ter dem Codenamen Nehalem. Esist Intels erster Quadcore mit viereinzelnen Prozessorkernen dieseit November 2006 erhltlichenCore 2 Quads arbeiten dagegen mitzwei Dualcore-Chips.

    Laut ersten Tests ist das Spitzen-modell Core i7-965 mit 3,2 Giga-hertz (GHz) Taktfrequenz der mitAbstand schnellste Desktop-Pro-zessor, der je auf den Markt kam.Neben dem i7-965 bringt Intelzwei weitere Versionen auf denMarkt: den i7-940 mit 2,93 GHzsowie den i7-920 mit 2,66 GHz.Selbst diese beiden Prozessorenarbeiten deutlich flotter als dasbisherige Spitzenmodell IntelCore 2 Extreme QX9770. AmTempozuwachs drften die viereinzelnen Prozessorkerne ihrenAnteil haben, die nun einzeln aufden Cache genannten Zwischen-speicher zugreifen knnen. Au-erdem hat Intel seine Hyper-threading genannte Technologieberarbeitet. Dadurch kann derProzessor noch mehr Aufgabengleichzeitig erledigen.

    Dass jetzt vier einzelne Kernestatt zwei Duals verwendet wer-den, sei aber gar nicht entschei-dend, sagt Intel-Sprecher MartinStrobel in Mnchen.

    Er fhrt dagegen zum Beispielden neuen Memory-Controller an,der direkt im Prozessorgehusesteckt und die Datenverbindungzwischen Chip und Arbeitsspei-cher beschleunigt. Den sogenann-ten Frontsidebus (FSB), der beibisherigen Prozessoren fr dieVerbindung zwischen Prozessorund dem Rest des Rechners sorg-te, gibt es bei i7 nicht mehr. Statt-dessen wird eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung namens QuickPathInterconnect verwendet. Diese

    Technologie sei etwa mit der Gra-fikkartenschnittstelle PCIexpresszu vergleichen, erklrt Strobel.

    Hinzu kommt, dass der i7 nichtwie sein Vorgnger auf 65-Nano-meter-, sondern auf 45-Nanome-ter-Basis gefertigt wird. Auf dergleichen Flche knnen dadurchmehr Transistoren untergebrachtwerden, die Leistungsfhigkeitwird dadurch erhht. Die neuar-tige Prozessor-Architektur ver-langt auch nach einer neuenHauptplatine es ist also nichtmglich, einen alten Rechner nurmit dem neuen Chip aufzursten.Es wird eine entsprechendeHauptplatine, das sogenannteMainboard, mit einem passenden

    i7-Steckplatz bentigt. Entspre-chende Mainboards werden inden kommenden Wochen auf denMarkt kommen.

    Natrlich hat die neue Techno-logie ihren Preis: Das Spitzenmo-dell drfte etwas mehr als 1 000Euro kosten. Der 940er schlgtwohl mit rund 700 Euro und der920 mit rund 350 Euro zu Buche.

    Fr wen lohnt sich diese Inves-tition? Der i7 ist nicht unbedingtfr Leute gedacht, die ausschlie-lich ins Internet gehen und einpaar Broanwendungen nutzen,sagt Martin Strobel von Intel.Auch die Audiobearbeitung erle-dige der i7 nicht schneller als dasbisherige Intel-Flaggschiff. Deut-

    lich mehr Tempo legen dafrVideo- und Bildbearbeitung unterdem i7 an den Tag. Und auchSpieler profitieren in vielen Fl-len. Das gilt Intel zufolge zumBeispiel fr Titel wie Assassin'sCreed und Far Cry 2. Beidessind grafisch aufwendige Titel.

    Quadcore-Prozessoren fr denDesktop-PC gibt es auch vonIntels Konkurrenten AMD. Dabeisei der Phenom X4 deutlichgnstiger als die Quadcores vonIntel, betont AMD-SprecherMichael Schmid. Allerdings kannder noch in 65-Nanometer-Tech-nologie hergestellte Chip nichtmithalten AMD sei im Momentabgeschlagen.

  • Luxemburger WortFreitag, den 28. November 2008 MULTIMEDIA 19

    (FOTO: MARTINE DE LAGADRE)

    Kolumne Internetrecht

    E-Commmerce und Internet1. Teil: Was Internetshopbetreiber in Luxemburg unbedingt beachten sollten

    Der Handel ber das Internet ge-winnt europa- und weltweit im-mer mehr an Bedeutung. Daherist es wirtschaftlich gut kalku-liert, Waren und Dienstleistun-gen auch via Internet anzubieten.Das luxemburgische Gesetz zumelektronischen Geschftsverkehrsieht eine sehr umfassende An-zahl von Informationspflichtenvor. Wer diese nicht penibel ein-hlt, wird mit Geldstrafen bis zu50 000 Euro sanktioniert.Im Einzelnen sind die Informa-tionspflichten in Artikel 53 gere-gelt: Danach hat der Anbieter und das ist wichtig vor Ve-tragsschluss! dem Verbraucherklar und verstndlich folgendeInformationen bereitzustellen.Die Kontaktdaten des Anbietersdes Sicherheitszertifikates, von

    dem der Dienstleister ein Zertifi-kat erhalten hat; die grundlegen-den Merkmale des angebotenenProdukts oder der Dienstleistung;die Whrung der Rechnung undden Preis der Ware oder derLeistung inklusive aller Steuern.Darber hinaus muss er ber dieLiefergebhr, die Dauer der Gl-tigkeit des Angebotes und derPreises einschlielich der Moda-litten der Zahlung, der Liefe-rung oder Ausfhrung, und dieKonsequenzen seiner Verpflich-tungen aus einer Schlechtleistungoder Nichtleistung informieren.Weiterhin trifft ihn die Ver-pflichtung, ber das Vorliegenoder Nichtvorliegen eines Wider-rufsrechts und die Art der Kos-tenerstattung durch den Verbrau-cher im Falle eines ausgebten

    Widerrufsrechts zu unterrichten.Zudem ist er verpflichtet, berGarantien und den bestehendenKundenservice zu informieren;gegebenenfalls ber die Abwe-senheit einer Informationsbest-tigung. Fr Vertrge ber diedauerhafte oder zeitweilige Er-bringung einer Leistung, einesProduktes oder eines Dienstesgilt die Informationspflicht berdie Mindestvertragslaufzeit.Diese Informationen mssenwhrend der gesamten Zeit der

    Transaktion zugnglich sein.Dabei gilt es, den Grundsatz vonTreu und Glauben und denSchutz von Minderjhrigen undGeschftsunfhigen zu berck-sichtigen. Abschlieend ist er frden Fall, dass er dazu in derLage ist, verpflichtet, einenDienst der Telekommunikations-gesellschaft einzurichten, der esdem Verbraucher erlaubt, direktmit ihm in einen Dialog zu tre-ten. Diese sehr qualifizierten In-formationen dienen dem Schutzder Verbraucher. Da Vertrgeber das Internet nicht persn-lich geschlossen werden, mussdie (Vertrauens-)lcke ber einesehr umfassende Transparenzgeschlossen werden.

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    Die Vertrauensl-cke im Netz mussdurch Transparenzgeschlossen werden.

    Markus Philipp Frster

    YouTube mit BreitbildDas Online-Videoportal YouTubehat das Format seines integrier-ten Videoplayers von 4:3 auf 16:9umgestellt. Fr die Nutzer be-deutet das, dass ab sofort dieBreite des sichtbaren Bildschirm-bereichs der auf der Seite verfg-baren Videobeitrge auf 960 Pi-xel erweitert wird. Im Format 4:3produziertes Material wird aberauch weiterhin untersttzt. Umdas Seherlebnis fr die Nutzernicht negativ zu beeinflussen,werden derartige Inhalte dabeinicht wie bei einigen Konvertie-rungsmethoden blich auf dieneue Breite gestreckt. Stattdessenerfolgt der Grenausgleichdurch schwarze Balken, die verti-kal am Bildschirmrand eingeblen-det werden. Das 4:3-Bild er-scheint dann zentriert in derMitte des YouTube-Video-players. (pte)

    Sicherheitslcke bei GmailGoogles Webmail-Angebot hateine Sicherheitslcke, durch dieAngreifer unbemerkt smtlicheE-Mails von einem bestimmtenAbsender stehlen knnen. Der ei-gentliche Besitzer des E-Mail-Kontos dagegen bekommt dieNachrichten gar nicht mehr zusehen. Die Attacke basiert darauf,dass der Angreifer ohne Wissendes Account-Besitzers einenNachrichtenfilter setzt, wird ineiner Konzeptdarstellung aufdem Techblog GeekConditionbeschrieben. Der Trick drftevon Kriminellen genutzt wordensein, um Support-Nachrichteneines Registrars abzufangen undso Domains zu stehlen. (pte)

    Lotus Notes auf S60-HandysNokia und IBM haben bekanntgegeben, dass Nokia-Handys mitS60-Benutzeroberflche nun auchIBMs Lotus Notes untersttzenwerden. Ab Dezember bekom-men ber 80 Mio. User die Mg-lichkeit, ber Lotus Notes Trave-ler so auf Unternehmens-E-Mailsund weitere Daten von Lotus-Do-mino-Servern zuzugreifen. Durchdiese Erweiterung soll die aufSymbian aufsetzende S60-Platt-form attraktiver frs Business-Segment werden. 140 Mio. lizen-sierte Lotus-Notes-User gibt esIBM zufolge, die durch Lotus No-tes Traveler nun auch von S60-Smartphones in Echtzeit auf Da-ten wie E-Mails, Kalender,Adressbuch und Aufgabenlistenzugreifen knnen. (pte)

    85 Prozent nutzen Open SourceLaut einer aktuellen Gartner-Analyse haben bereits 85 Prozentaller Unternehmen Open SourceSoftware (OSS) im Einsatz. DieTendenz ist stark steigend, be-reits Ende 2009 wird sich in je-der Firma OSS im Einsatz befin-den, analysieren die Experten desMarktforschungsunternehmens.Fr die zugrundeliegende Um-frage hat Gartner 274 Unterneh-men in den USA, Europa undOstasien befragt. Die Freiheiten,die Software unbegrenzt fr je-den Zweck zu verwenden, sie an-zupassen und sie auch weiterge-ben zu knnen, wird sowohl ge-sellschaftlich wie auch wirt-schaftlich an Bedeutung gewin-nen. Ich kann mir gut vorstellen,dass bereits 85 Prozent der Un-ternehmen freie Software in dereinen oder anderen Form einset-zen, meint Matthias Kirschner,Sprecher der Free SoftwareFoundation Europe. (pte)

    Aktualisieren ist angesagt: Grafikkarten-Hersteller bieten regelmig neue Treiber fr ihre Hardware an die solltenvor allem Spieler auch nutzen. (FOTO: DPA/TMN)

    Hardware-Ratgeber

    Etwas schrfer bitteDer Sinn von Grafiktreiber-Updates

    Das erkunden virtueller Weltenkann seine Tcken haben: Statt dieGrafikpracht genieen zu knnen,wird einem Spiele-Charakter zuge-schaut, der zh ber den Bild-schirm ruckelt. Die vom Anbieterversprochene Detailflle zeigt sichauerdem nur in Form matschigwirkender Texturen. Gern wird inso einem Fall dazu geraten, docheinfach einen neuen Rechner inklu-sive mglichst hochwertiger Grafik-karte zu kaufen erst dann knne,so heit es, die Schnheit derSpielwelt auch wirklich wiederge-geben werden.

    Doch manchmal ist so teurer Auf-wand nicht ntig: Eine kostenloseAktualisierung des Grafikkarten-Treibers wirkt oft schon Wunder.

    Ob aus Unlust oder Unwissen-heit: Der zurckhaltende Umgangmit den Updates bei den Grafik-kartentreibern ist ein verbreitetesPhnomen.

    So erzhlt Daniel Visarius vonder in Mnchen erscheinendenZeitschrift Gamestar, dass imRahmen einer nicht reprsentati-ven Umfrage des Blattes 18 Prozentder Befragten angaben, sie wrdendiesen Treiber nur einmal im Jahroder seltener aktualisieren. ZehnProzent htten angegeben, dass siees bei einem einmal installiertenTreiber belassen wrden.

    Was dann allerdings Folgen hat:Wer so lange auf ein Update ver-zichtet, muss in einigen Spielenmit einer um bis zu zehn Prozentverringerten Leistung rechnen,sagt Daniel Visarius. Bei den Gra-fikkarten-Herstellern selbst gehtman sogar noch von weit grerenUnterschieden aus. Das gilt jeden-falls dann, wenn man ein Karten-modell nimmt und ber dessenVerkaufszeitraum die Differenzzwischen dem ursprnglichenTreiber und der finalen Versionam Ende des Lebenszyklus ver-gleicht: In dieser Zeit gibt es Per-formance-Zunahmen um bis zu 40Prozent, erklrt Michael Schmid,

    Sprecher von AMD in Mnchen,dem Anbieter der ATI-Grafik-karten.

    Diese Unterschiede beruhenspeziell bei Spielen darauf, dassgerade diese Software-Gattung re-gelmig unter die Lupe genom-men wird. Derzeit sind es etwa 30Spiele, die wir regelmig pr-fen, so Michael Schmid. Dabeihandelt es sich um die aktuellstenund meistverkauften Titel, die aufihre Zusammenarbeit mit der je-weiligen Grafikkarte hin berprftwerden. Zustzlich hinzugefgteFunktionen bei neuen Treiberver-sionen knnen die Spielleistungenoptimieren. Neben diesen 30 Top-Titeln gibt es 500 weitere Spiele,die nach dem Zufallsprinzip tur-nusmig immer wieder berprftwerden.

    Laut Daniel Visarius habendiese stndigen Kontrollen zurFolge, dass zum Beispiel ATI mo-natlich eine neue Treiberversionverffentlicht. Bei KonkurrentNvidia sind die Erscheinungster-mine den Angaben zufolge etwasunregelmiger. Aktuelle Infor-mationen finden sich auf den In-ternet-Seiten des jeweiligen An-bieters.

    Allerdings sind mit der Installa-tion eines neuen Treibers nichtimmer alle Probleme gelst. KeinTreiber ist perfekt fr alle Spiele,so Daniel Visarius. Oft hilft dannein Blick in die Foren der jeweili-gen Titel, wo Spieler sich austau-schen, welche Erfahrungen sie mitwelchem Treiber haben. Grund-stzlich sei es aber empfehlens-wert, alle drei bis vier Monate

    ein Update zu machen. Denn jemehr Zeit verstreicht, so DanielVisarius, desto grer werdendie Unterschiede.

    Grafikkartentreiber werden frdas jeweilige Grafikkarten-Mo-dell zunchst von den Internet-Seiten des Anbieters herunterge-laden. Danach knnen sie meistber den bereits vorhandenenTreiber installiert werden. Als si-cherer gilt es jedoch, den neuenTreiber exakt nach den Anwei-sungen des Anbieters zu installie-ren dort wird in der Regel emp-fohlen, den alten Treiber zu-nchst zu deinstallieren. Die Pro-zedur ist laut Daniel Visariusauch fr Laien leicht durchzufh-ren. Wichtig sei vor allem, genauden Anweisungen auf dem Bild-schirm zu folgen. (dpa)

  • Luxemburger WortFreitag, den 5. Dezember 2008 MULTIMEDIA 17

    Oft zugemllt: In der Registry finden sich hufig nicht mehr bentigteEintrge, die das System aber unntig langsam machen. (FOTO: DPA)

    Ratgeber Betriebssystem

    Datenmllhalde WindowsTeure Aufrumsoftware hilft nicht immer

    Datenmll macht aus ehemals flot-ten Rechnern lahme Computer. Op-timierungsprogramme versprechenAbhilfe, erreichen teilweise jedochdas Gegenteil. Mllvermeidung undAufrumen in Eigenregie sind oftwirkungsvoller. Viele Anwendungenstellen sich selbst so ein, dass siemit dem Betriebssystem automa-tisch hochfahren, unter anderemum nach Updates zu suchen. Dasverlangsamt den Windows-Starterheblich.

    brig gebliebene Eintrge ge-lschter Programme oder Gerte-Treiber in der Registrierungsda-tenbank knnen ebenfalls fr Fehl-funktionen sorgen. Zudem hinter-lassen manche Programme Datei-en, die nur temporr zur Installa-tion ntig waren.

    Ferner stellt die Fragmentie-rung also die Zerstckelung vonDateien auf der Festplatte einProblem dar: Zu speichernde Da-ten werden auf dem Laufwerk dortabgelegt, wo Platz ist mitunter anverschiedenen Stellen. Dadurchbraucht die Festplatte viel lngerfr den Zugriff.

    Ab und an bedarf es daher einesGroreinemachens. Als komfor-table Putzhilfe werden Optimie-rungsprogramme angeboten, diemit wenigen Mausklicks lahmen-den Computern Beine machen sol-len. Ein Test der Computer Bildvon neun Produkten zwischen 20und 50 Euro im Juni 2008 fieljedoch ernchternd aus: EinigeWindows-XP-Optimierer verlang-

    samten den Start um fast eineMinute, statt ihn schneller zu ma-chen.

    Die Programme sind oft ihrGeld nicht wert, urteilt Dirk Ku-chel von Computer Bild. Vieles,was die Optimierer bernehmen,lasse sich bei XP auch mit Bord-mitteln erledigen: etwa berfls-sige Dateien zu lschen oder inden Tiefen der Systemsteuerungdie Einstellungen zu verndern.

    Dieser Weg sei aber unbequemerund erfordere Erfahrung.

    Da Vista komplexer aufgebautist und temporre Dateien an un-terschiedlichen Orten speichert,gehe es hier nicht ohne Hilfspro-gramm.

    Fr Aufgaben, die sich nicht inEigenregie erledigen lassen, gibtes empfehlenswerte Gratis-Tools.Zur Suberung der Registrie-rungsdatenbank ist CCleaner

    (www.ccleaner.de) unter Exper-ten anerkannt. Ein gngiger kos-tenloser Defragmentierer ist DiskDefrag (www.auslogics.com/disk-defrag).

    Auerdem zu beachten ist: Ver-nderungen an der Registry sindeine Operation am offenen Her-zen. Eine vorherige Sicherung istPflicht. Scheitert der Putzvorgang,funktioniert das Betriebssystemwomglich nicht mehr. GuteOptimierungs-Programme bietendaher stets eine Sicherung an.

    Damit der Rechner nicht immerlangsamer wird, sollte zum Bei-spiel darauf verzichtet werden, oftund wahllos neue Software zu in-stallieren, die dann womglichnoch nicht einmal verwendetwird. Zwar lassen sich die Pro-gramme in der Regel einfach wie-der entfernen. Doch bei jederDeinstallation bleiben Reste unddamit Datenballast brig.

    Virtualisierenstatt installieren

    Wer hufig Software ausprobiert,kann dies auch mit Hilfe einersogenannten virtuellen Maschinetun. Ein Programm zum Virtuali-sieren simuliert dabei ein zweitesBetriebssystem auf dem Rechner.Die Software, die ausprobiert wer-den soll, wird dann nicht aufdem eigentlichen Betriebssystemausgefhrt und kann somit kei-nen Schaden verursachen. Geflltdie Software, kann sie danach im-mer noch richtig installiert wer-den. (dpa/tmn)

    Zwei neue Android-HandysDas australische UnternehmenKogan Technologies hat am Don-nerstag angekndigt, dass es ab29. Januar 2009 die beidenSmartphones Agora und AgoraPro ausliefern wird. Sie nutzenGoogles Android-Plattform alsBetriebssystem und sind somitnach dem G1 die weltweit zwei-ten Endkunden-Modelle, fr dieein Verkaufstermin feststeht. Da-mit kommt der Online-Anbietergroen Handy-Herstellern zuvor.Kogan, das seine Gerte auch in-ternational anbietet, drfte nurder erste einer Reihe neuer An-bieter sein. Beide Kogan-Modellewarten mit einem 2,5-Zoll-Touchscreen, einer physischenTastatur, 3G-Konnektivitt frdie Internetverbindung, Blue-tooth-Untersttzung und einemmicroSD-Kartenslot zur Erweite-rung des internen Speichers auf.Das Agora Pro bietet auerdemWLAN, GPS und eine Zwei-Me-gapixel-Kamera. (pte)

    Nokias neues FlaggschiffIm Rahmen der hauseigenenMesse Nokia World 2008 hat derfinnische Handy-Hersteller mitdem Nokia N97 das nchsteFlaggschiff der Nseries prsen-tiert. Das Gert wartet mit einem3,5-Zoll-Touch-Display und 32 Gi-gabyte (GB) internem Speicher-platz auf. Die Tastatur dient alsEingabehilfe beispielsweise fr E-Mails, SMS oder Texte. Zum Fo-tografieren bietet das N97 eineFnf-Megapixel-Kamera mit Carl-Zeiss-Optik. Ein GPS-Empfngerund ein elektronischer Kompassversprechen eine leichte Positio-nierung. Der N97-Startbildschirmbietet schnellen Zugriff auf diebevorzugten Kontakte, Inhalteund Medien des Nutzers undkann mit Hilfe von Widgets ent-sprechend persnlichen Vorliebengestaltet werden. (pte)

    Gebraucht-Notebooks unbeliebtObwohl die Nachfrage nach ge-brauchten Computern grer istals das Angebot, finden lediglich44 Prozent solcher Gerte einenKufer auf dem Weltmarkt. Zudiesem ernchternden Ergebniskommt eine aktuelle Untersu-chung des IT-Marktforschungs-unternehmens Gartner. GrteAbsatzmrkte fr Second-Hand-PCs sind demnach die Entwick-lungslnder. Grtes Hemmnisseien vor allem hohe Transport-kosten und Einfuhrzlle. Aberauch die fallenden Preise im Be-reich der Qualitts-PC-Produkteund die zunehmende Beliebtheitvon Notebooks mit neuestenSpezifikationen wrden einer po-sitiveren Entwicklung des Mark-tes entgegenwirken. (pte)

    Proteinfasern als LeitungenSchwedische Forscher an der Di-vision for Biomolecular and Or-ganic Electronics der UniversittLinkping haben erfolgreich elek-trische Drhte aus kunststoffum-hllten Proteinfasern hergestellt.Die nur zehn Nanometer dickenFasern sind selbstorganisierend,kompatibel zu biologischen Sys-temen und auch einfach in derHerstellung. Die Nanofasern kn-nen in normalen Reagenzglsernhergestellt werden. Die Basis bil-den Amyloidfasern. Das sind na-trlich vorkommende, lange, sta-bile Proteinfasern, die unter an-derem fr Nervenerkrankungenbei Tieren und Menschen verant-wortlich gemacht werden. (pte)

    (FOTO: MARTINE DE LAGARDRE)

    Kolumne Internetrecht

    E-Commerce und Internet2.Teil: Das Rcktritts- oder Widerrufsrecht

    Schliet ein Verbraucher, alsoein privater Endkunde mit einemUnternehmer ber das Interneteinen Vertrag ab, kann er, abge-sehen von einigen Ausnahmen,ohne Angabe von Grnden vondem Vertrag zurcktreten. Hin-tergrund dieser Grundregel istder Gedanke, den Verbrauchervor bereilten Vertragsabschls-sen zu schtzen. Ganz offensicht-lich ist also das Konsumverhaltenim Internet ein anderes als dasim persnlichen Geschftsver-kehr. Interessanterweise betrgtdie Rcktrittsfrist in Luxemburgim Gegensatz zu der Regelung inDeutschland nur sieben Werk-tage, und nicht vierzehn. Das ei-gentliche Rcktrittsrecht wird inArt. 55 des Gesetzes zum elektro-nischen Geschftsverkehr gere-gelt. Wichtig: Der Unternehmermuss umfassend und zugnglichber das Rcktrittsrecht infor-mieren. Soweit er dies nicht tut,betrgt die Rcktrittsfrist dreiMonate. Die Rcktrittsfrist be-trgt 30 Tage fr Vertrge berVersicherungspolicen. Die Fristbeginnt bei Vertrgen berDienstleistungen ab dem Tag desVertragsschlusses, fr Produkteab dem Tag des Erhalts des Pro-duktes. Der Verbraucher bt sein

    Rcktrittsrecht auf einem dauer-haften Datentrger aus, was be-deutet, dass er das Rcktritts-recht nicht fernmndlich, son-dern nur schriftlich ausbenkann. Des Weiteren muss derVerbraucher innerhalb von 30Tagen das gegebenenfalls ge-zahlte Geld zurckerstattet be-kommen. Die einzigen Kosten,die dem Verbraucher aufgrundder Ausbung seines Rcktritts-rechts auferlegt werden drfen,sind die direkten Rcksendekos-ten der Ware. Auch hier ist derRechtsvergleich zu Deutschlandinteressant, da die Rcksende-kosten nur bei einem Warenwertvon bis zu 40 Euro auf den Ver-braucher abgewlzt werden kn-nen. Das Rcktrittsrecht ist inder Regel ausgeschlossen beiVertrgen ber Dienstleistungen,deren Ausfhrung mit Zustim-mung des Verbrauchers vor Ab-lauf der Rcktrittsfrist von sie-ben Werktagen begonnen hat; beiVertrgen ber die Lieferung vonGtern, die gem den Wn-schen des Verbrauchers angefer-tigt sind, bei Vertrgen ber dieLieferung von Bild- oder Tontr-gern oder von Software, derenVersiegelung entfernt wurdeoder die vom Verbraucher her-

    untergeladen wurden, bei Vertr-gen ber die Lieferung von Zei-tungen, Zeitschriften oder Maga-zinen, bei Vertrgen ber Ver-steigerungen, bei Finanzdienst-leistungen und den sogenanntenZukunftsgeschften. Hat der Ver-braucher sein Widerrufsrechtausgebt, muss der Unternehmersptestens innerhalb von 30 Ta-gen alle Gelder an den Verbrau-cher zurck berweisen, die ervon diesem in bereinstimmungmit dem geschlossenen Vertragerhalten hat: Bei Finanzdienst-leistungen ist der Unternehmerjedoch berechtigt, das Geld frdie bereits erbrachten Leistungeneinzubehalten. Der Verbrauchermuss im Gegenzug ebenfallssptestens innerhalb von 30 Ta-gen alle Gelder oder Waren zu-rcksenden, die er vom Anbietererhalten hat. Die Informations-pflichten und das Rcktrittrechtgelten nicht fr Vertrge berdie Lieferung von Lebensmitteln,

    Getrnken oder anderen Ver-brauchsgtern des Haushalts, diedem Verbraucher an seinenWohnort, seinen Wohnsitz oderseinen Arbeitsplatz geliefert wer-den; fr Vertrge ber Dienst-leistungen im Bereich der Beher-bergung, des Transports, Gastro-nomie, Freizeit, wenn sich derDienstleister bei Abschluss desVertrags verpflichtet, diese Leis-tungen zu einer bestimmten Zeitoder whrend eines bestimmtenZeitraums zu liefern. Die genann-ten Regelungen sind zwingend,und knnen nicht abbedungenwerden. Nach Art. 54 muss derVerbraucher unter anderem sp-testens mit der Lieferung derWare oder der Ausfhrung derDienstleistung, sofern er sie nichtschon vor Vertragsschluss erhal-ten hat, eine schriftliche Informa-tion ber die Bedingungen undArt und Weise des Widerrufs-rechts erhalten. Aktuell muss derEuropische Gerichtshof darberentscheiden, ob im Falle des aus-gebten Widerrufsrechts der Un-ternehmer auch die bereits be-zahlten Hinsendekosten zu ber-nehmen hat, oder der Kuferdiese zu erstatten hat.

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    Der Unternehmermuss umfassendber das Rcktritts-recht informieren.

    Markus Philipp Frster

  • Luxemburger WortFreitag, den 12. Dezember 2008 MULTIMEDIA 19

    (FOTO: MARTINE DE LAGARDRE)

    Kolumne Internetrecht

    E-Commerce und Internet3.Teil: Vorsicht bei der Zusendung nicht bestellter Waren

    Ein immer hufiger anzutreffen-des Phnomen ist die unver-langte Zusendung von Waren,die nicht bestellt worden sind aber bezahlt werden sollen. Die-ses Phnomen hat auch der Ge-setzgeber erkannt und diesem inArtikel 57 des Gesetzes ber denelektronischen Handel Rechnunggetragen. Bezeichnet wird diesesPhnomen als aufgezwungeneSendung. Es muss eine nicht be-stellte Ware geliefert, oder einenicht bestellte Dienstleistung er-folgt sein, die so dann in Rech-nung gestellt werden. Reagiertder Konsument hierauf nicht, so

    bedeutet dies nicht, dass derHndler etwa einen stillschwei-genden Anspruch auf die Bezah-lung htte: denn Schweigen imRechtsverkehr hat grundstzlich zumindest zwischen einemHndler und einem privaten End-verbraucher keine Bedeutung!Artikel 57 sieht fr diese Fallkon-stellation vor, dass der Verbrau-cher die gesendete Ware oderdie erbrachte Dienstleistungnicht zu bezahlen hat. Es stelltsich natrlich die Frage, ob dieWare oder Dienstleitung unent-geltlich bei dem Verbraucherverbleiben kann. In der Tat: Die-

    ses ist zu bejahen, auch wenn derHndler die Ware oder Dienst-leistung zurckverlangt. Damitsollen die Hndler bestraft wer-den, die ihre Leistung aufzwin-gen wollen. hnlich ist dieseFallkonstellation auch inDeutschland geregelt, nmlich inParagraph 241a des Brgerlichen

    Gesetzbuches. Hier gilt folgendeAusnahme: Ansprche auf Zah-lung sind hier nicht ausgeschlos-sen, wenn die Leistung nicht frden Empfnger bestimmt waroder in der irrigen Vorstellungeiner Bestellung erfolgte und derEmpfnger dieses erkannt hatoder bei Anwendung der im Ver-kehr erforderlichen Sorgfalt htteerkennen knnen. Ansonsten giltauch hier: Der private Endver-braucher ist berechtigt, die Sachezu verbrauchen oder zu ver-kaufen.

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    Schweigen imRechtsverkehr hatgrundstzlich keineBedeutung.

    Markus Philipp Frster

    Kritische Lcke in IE 7Im Internet Explorer 7 (IE7) isteine kritische Sicherheitslckeentdeckt worden, die den XML-Parser des Browsers betrifft. Sieerffnet Angreifern die Mglich-keit, bsartige Programme aufSysteme einzuschleusen und be-liebig auszufhren. Die Schwach-stelle erlaubt Attacken gegenWindows-XP- und -Vista-Syste-me, die eigentlich erst diese Wo-che auf den aktuellsten Stand ge-bracht wurden, mit den Aktuali-sierungen des monatlichenPatch Tuesday. Wir hoffen,dass Microsoft in diesem Fall miteinem auerplanmigen Updatereagieren wird, meint McAfee-Virenexperte Dirk Kollberg. An-dernfalls wrde die Bedrohungzumindest einen Monat bestehenbleiben, obwohl die Lcke etwain Asien bereits aktiv ausgenutztwird. (pte)

    Sony startet virtuelle WeltSony Computer Entertainmenthat Playstation Home seit Don-nerstag zum Download ber diePlaystation 3 freigegeben. Ge-dacht ist Home als Online-Com-munity in 3D. User sollen sich indieser Playstation-Welt mit ande-ren Spielern treffen, ber Tippsund Tricks in den Games disku-tieren und Interessensgruppengem den eigenen Vorliebengrnden. Home wird allerdingsnicht nur eine groe virtuelleWelt hnlich Second Life, son-dern von Sony auch als Kommu-nikations- und Werbeplattformgenutzt werden. Unternehmenwie Diesel, Red Bull, ParamountPictures oder Ligne Roset sindmit an Bord von PlaystationHome und versorgen die Online-Welt mit virtuellen Gtern sowiezustzlichem Content. Einen pro-minenten Platz in Home bekom-men natrlich die Spiele. Fr dieeinzelnen Titel werden eigeneRume eingerichtet, die im Stildes Games eingerichtet werden.Den Anfang macht ab 11. Dezem-ber der Titel Far Cry 2, weiteresollen nach und nach fol-gen. (pte)

    Echtzeit-Trafic bei TomTomDer NavigationsgerteherstellerTomTom hat angekndigt, dassseine Echtzeitverkehrsdaten HDTraffic ab sofort auch via Webabrufbar sind. Webuser knnensich damit vor dem Antritt einerReise ber das aktuelle Verkehrs-aufkommen auf der geplantenStrecke informieren. Der HD-Traffic-Service wurde von Tom-Tom ursprnglich fr den Ein-satz in mobilen Navigationssyste-men entwickelt. Seit wenigenWochen knnen die Verkehrsin-formationen auch von deutschenTomTom-Kunden genutzt wer-den. Bei HD Traffic werden un-terschiedlichste Quellen zur Be-wertung der Verkehrslage heran-gezogen. Neben den TMC-Infor-mationen, die von Radiosendernausgestrahlt werden, werdennoch weitere Daten herangezo-gen. Darber hinaus werden vonTomTom anonymisierte Mobil-funkdaten von Vodafone verwen-det. Die Infos stellt TomTom on-line auf einer Karte sowie ineiner Listenansicht zur Verf-gung. Der Navigationsspezialistbietet diesen Dienst aktuell ne-ben den Niederlanden nur inDeutschland an. In der Schweizund in sterreich ist ein ent-sprechendes Angebot inPlanung. (pte)

    Digitaler Tausendsassa: ein moderner Router stellt nicht nur den Zugang zu Internet und Wifi-Netz her, sondern bieteteine ganze Reihe von Zusatzfunktionen. (FOTO: AVM)

    Ratgeber Hardware

    Der eierlegende Wollmilch-RouterWifi-Router knnen lngst mehr als nur Netzwerk-Zugnge bereit stellen

    VON MICHEL THIEL

    Im Internetzeitalter gehrt er zurtechnischen Basis-Ausstattungeines jeden Users: der Netzwerk-Router, der den Datenstrom ausdem Internet verteilt und fr meh-rere Computer oder Netzwerk-Ge-rte zugnglich macht. ModerneRouter knnen aber weitaus mehr.Angefangen bei Aufbau eines Wifi-Netzes, das mittlerweile quasi alsStandard-Feature gilt. Aber auchdie Anbindung von Telefonie- undFaxdiensten, Festplatten und Mu-sikanlagen spielt zunehmend einegrere Rolle.

    Die meisten Kunden haben ihrenRouter nicht bewusst ausgewhlt:Die Wifi-fhigen Gerte mit inte-griertem ADSL-Adapter werdenblicherweise vom Provider imPaket mit einem Internet-Abonne-ment geliefert. Die Basis-Routersind blicherweise recht sparta-nisch ausgestattet und reichen frdie meisten Anwendungen vlligaus. Gegen Aufpreis gibt es bli-cherweise leistungsfhigere Ger-te, die ber einen weit grerenFunktionsumfang verfgen.

    Wer Anforderungen hat, die dieFhigkeiten eines einfachenRouters bersteigen, sollte alsogleich beim Vertragsabschluss einUpgrade in Betracht ziehen. Dochauch spter lassen sich die Routerproblemlos gegen ein leistungsf-higeres Gert austauschen.

    Umsonst bekommt man dasMehr an Komfort allerdings nicht:Whrend einfache Router meistschon fr 50 Euro zu haben sindoder im Internet-Abonnementgratis enthalten sind, liegen diePreise in der Luxusklasse durch-weg jenseits der 150-Euro-Grenze.

    Platz, Stromund Nerven sparen

    Ein weiterer Vorteil der integrier-ten Wifi-Router ist, dass sie meh-rere Gerte wie etwa ADSL-Mo-dem, Wifi-Router, File-Server undsogar Telefonzentrale und Faxge-rt ersetzen knnen. Das spartnicht nur Platz auf dem Schreib-tisch, sondern verursacht wederunschnen Kabelsalat noch Konfi-

    gurations-Orgien bei der Einrich-tung.

    Denn obwohl die derzeitigeRouter-Generation meist komfor-tabel und einfach via Web-Browser konfiguriert wird, sollteman immer vermeiden, zahlreicheGerte unterschiedlicher Herstel-ler zu mischen. Wer etwa einADSL-Modem, einen Wifi-Router,eine Netzwerk-Festplatte undeinen VoIP-Telefon-Adapter zu-sammensteckt, multipliziert mitjedem zustzlichen Gert auch diepotenziellen Fehlerquellen.

    Ein weiterer Nebeneffekt ist,dass der Stromverbrauch eineseinzelnen integrierten Gerts nureinen Bruchteil einer ganzenHardware-Palette betrgt.

    Kommunikationszentraleim kleinen Kasten

    Ein Paradebeispiel in punctoFunktionsumfang ist dieFRITZ!Box Fon WLAN 7270 desdeutschen Kommunikationsspe-

    zialisten AVM. Das Topmodellder Fritzbox-Reihe bietet in einemeinzigen Gert eine bisher vonkeinem anderen Hersteller er-reichte Vielfalt fr den DSL-An-schluss. Der neue WLAN-Funk-standard IEEE 802.11n (Draft 2.0)sorgt in Verbindung mit derMIMO-Mehrantennentechnik freine schnelle bertragung vonDaten, Sprache und Filmen miteiner Bandbreite, die in der Praxisan die 100 Megabit pro Sekundeeiner FastEthernet-Kabelverbin-dung herankommt.

    Die Fritzbox 7270 bietet zudemeinfaches und komfortables Tele-fonieren ber Internet und Fest-netz (analog und ISDN). berTAE-Buchsen lassen sich vorhan-dene Telefone ohne sonst blicheAdapter einsetzen. SchnurlosesTelefonieren ist mit der integrier-ten DECT-Basisstation mglich,an der sich bis zu fnf Mobilteileanschlieen lassen. Jedem Mobil-teil knnen dabei eine eigene Ruf-

    nummer und ein eigener Anrufbe-antworter zugeordnet werden.

    Bis zu drei gleichzeitige Tele-fongesprche sind kabellos berDECT mglich. Der Einsatz alsMini-Telefonzentrale fr kleineBros ist also durchaus denkbar.Die Telefonverbindung kann da-bei ber zuvor festgelegte Regelnwahlweise via Festnetz oder Voiceover IP aufgebaut werden, je nach-dem, welcher Tarif gnstiger ist.Ein intergrierter Fax-Server emp-fngt Faxe, wandelt sie zum PDF-Dokument um und leitet sie auto-matisch an eine vorgegebene E-Mail-Adresse.

    ber den eingebauten Medien-server ist gespeicherte Musik auchbei ausgeschaltetem Computer imgesamten Netzwerk verfgbar.ber den eingebauten USB 2.0-Anschluss sind USB-Gerte wieDrucker, Speichersticks und Fest-platten anschliebar, die sich soverhalten, als wren sie direkt amPC angeschlossen.

  • Luxemburger WortFreitag, den 19. Dezember 2008 MULTIMEDIA 21

    (FOTO: MARTINE DE LAGARDRE)

    Kolumne Internetrecht

    E-Commerce und Internet4. Teil Datenschutz und E-Mail-Werbung

    Der Datenschutz ist gerade jetztein aktuelles Thema (Daten-pannen in Grobritiannien undDeutschland). Der Datenschutzin Luxemburg ist ein sehr kom-plexes Thema und in verschiede-nen Gesetzen geregelt. Zumeinen finden sich Bestimmungenim Gesetz zum elektronischenGeschftsverkehr bezglich derVerwendung von Daten. Weiter-hin gibt es das Gesetz zumSchutz personenbezogener Datenvom 2. August 2002, zuletzt ge-ndert durch das Gesetz vom 27.Juli 2007. Im Grunde geht es umden Spagat zwischen dem Schutzder privaten Daten, die im Wegedes Geschftsabschlusses berden elektronischen Wege preis-gegeben werden mssen, undder weiteren kommerziellen Ver-wertung und Speicherung dieserDaten. In diesem Artikel widmeich mich den Regelungen in dem

    Gesetz zum elektronischen Ge-schftsverkehr. Eigenartiger-weise enthlt das Gesetz zumelektronischen Geschftsverkehr im Gegensatz zu Deutschland keine grundstzlichen Regelun-gen zur weiteren Datenverwen-dung und Datenspeicherung:wohl aus dem Grunde, dass derGesetzgeber die grundstzlicheBedeutung des Datenschutzes er-kannt hat, und daher ein eigenesGesetz verabschiedet hat. Rege-lungen finden sich lediglich inArtikel 48 des Gesetzes zumelektronischen Geschftsverkehr.Dort ist jedoch eher das Verbotder unzulssigen E-Mail-Wer-bung geregelt. Der Diensteleis-ter, der im Rahmen eines Ver-kaufs oder der Erbringung einerDienstleistung direkt von demKunden dessen elektronische E-Mail-Adresse erhalten hat, kanndiese zu Zwecken der Direkt-

    werbung fr hnliche Produkteoder Dienstleistungen nutzen,sofern der Kunde klar und deut-lich das Recht erhalten hat, sichkostenlos und auf einfachemWege gegen diese Nutzung je-derzeit oder von vorneherein zuverwahren. Mit anderen Worten:Der private Endverbrauchermuss der weiteren Bewerbungausdrcklich zustimmen! Wergegen diese Bestimmung ver-stt, wird mit einer Gefngnis-strafe von acht Tagen bis zueinem Jahr und einer Geldstrafevon 251 bis 125 000 Euro odernur einer dieser beiden Strafen

    bestraft. In Deutschland hinge-gen droht im Hchstfall nur einOrdnungsgeld in Hhe von biszu 50 000 Euro jedoch keineHaftstrafe. Interessanterweise istauch die Aufnahme in das Opt-out-Register geregelt. Das Opt-out-Register ist eine sogenannteRobinsonliste, in die der Ver-braucher sich mit seiner E-Mail-Adresse zum Schutz vor E-Mail-Werbung eintragen lassen kann.Mit einer Geldstrafe von 251 bis5 000 Euro werden alle Anbieterbestraft, die nicht den Wunschder Personen respektieren, diesich in ein oder mehrere Opt-out-Register eingetragen haben.Der Dienstleister, der im Ver-tragswege E-Mail-Adressen er-langt hat, sollte sich sehr gut beider E-Mail-Werbung beratenlassen.

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    Ein Spagat zwi-schen dem Schutzder privaten Datenund der kommerziel-len Verwertung.

    Brite versteigert Seele auf eBayEin mit seinem Leben unzufrie-dener Englnder hat seine Seeleim Internet-Auktionshaus eBayzum Verkauf angeboten. Fr dengebrauchten Gegenstand hatteder 24 Jahre alte Musiker DanteKnoxx ein Startgebot von 25 000Pfund (28 000 Euro) aufgerufen.Wer sich nicht auf die Auktioneinlassen wollte, htte die Seeleauch sofort fr 700 000 Pfund er-werben knnen. Kurz vor demEnde der Versteigerung hatteeBay das Angebot am Montagselbst gesperrt, weil es gegen dieGeschftsbedingungen verstie.(pte)

    50 Mbps fr DeutschlandDie nchste Breitband-Internet-generation soll in Deutschlandflchendeckend einen deutlichenGeschwindigkeitsschub bringen.Einem Bericht des deutschenBundesministeriums fr Wirt-schaft und Technologie zufolgewird ein flchendeckender Netz-ausbau auf bis zu 50 MBit proSekunde (Mbps) bis 2018 an-gestrebt. Whrend etwa in Gro-britannien bereits im kommen-den Jahr Breitbandverbindungenmit 50 Mbps angeboten werden,wolle das Ministerium innerhalbder kommenden zehn Jahre dergesamten Bevlkerung einen der-art schnellen Internet-Zugang er-mglichen. Dazu soll nicht nurein Ausbau der Festnetz-, son-dern auch der Mobilfunkinfra-struktur erfolgen. (pte)

    Finale Version von ChromeGoogles Browser Chrome hat amDonnerstagabend offiziell dasBeta-Stadium verlassen nur 100Tage, nachdem der Internet-Riese mit der ersten Vorversionseines Browsers berrascht hat.Chrome 1.0 verspricht gegenberder Urversion einen besserenberblick ber Funktionen zumSchutz der Privatsphre und eineeinfachere Bookmarkverwaltung.Google betont, dass die Arbeitweitergeht denn noch fehlenChrome einige typische Browser-Features und Google hat nur eineWindows-Version verffentlicht.Zu den hufigsten Fehlern in derBetaphase zhlten laut GoogleProbleme mit Audio- und vor al-lem Video-Plug-ins. Diese sindlaut Unternehmen nun behobenund auch die allgemeine Stabili-tt verbessert worden. Auerdemverspricht Chrome mehr Ge-schwindigkeit. (pte)

    500GB-SSDs von ToshibaToshiba hat am Donnerstag dieweltweit erste Solid-State-Disk(SSD) mit einem halben TerabyteKapazitt vorgestellt. Die neuenSSDs werden im Januar auf derConsumer Electronics Show2009 prsentiert und sollen imzweiten Quartal 2009 in Massen-fertigung gehen. Die zweite SSD-Generation von Toshiba ver-spricht mehr Speichervolumenbei hherer Leistung insbeson-dere fr Notebooks. Das Spitzen-modell mit seinen 512 Gigabyte(GB) Kapazitt ist nur im 2,5-Zoll-Format erhltlich, whrendModelle von 64 bis 256 GB auchim kompakteren 1,8-Zoll-Form-faktor angeboten werden. Mit Le-segeschwindigkeiten von bis zu240 Megabyte pro Sekunde(MBps) und Schreibgeschwindig-keiten von bis zu 200 MBps solldie ganze SSD-Familie schnelleBootvorgnge und ein zgigesLaden von Anwendungen sicher-stellen. (pte)

    bler Trick: Mit solchen Meldungen versuchen Betrger, arglose Computernutzer hereinzulegen. (FOTO: DPA-TMN)

    Sicherheit im Internet

    Wlfe im SchafspelzScareware auf dem Vormarsch

    Manchmal verkleidet sich der B-sewicht als Helfer. Wenn beim Sur-fen im Internet pltzlich eineWarnmeldung wie Ihr Computerist Virus-infiziert. Klicken Sie hier,um die neueste Anti-Viren-Softwarezu erhalten erscheint, sollten Nut-zer stutzig werden. Es handelt sichwahrscheinlich um sogenannteScareware ein Schadprogramm,das im Gewand einer angeblichenAnti-Virus-Software daherkommt.

    Solche Flle hufen sich in letzterZeit stark. Schtzungen zufolgesind weltweit vier bis fnf Millio-nen Nutzer betroffen. Die Betr-ger machen demnach einen Ge-samtumsatz in dreistelliger Mil-lionenhhe. Nach Angaben desSicherheits-Software-HerstellersSteganos ist im Schnitt einer von300 Kunden bereits mit Scarewarein Kontakt gekommen.

    Fr viele Internet-Surfer ist of-fenbar die Versuchung gro, einenangeblichen Warnhinweis fr bareMnze zu nehmen. Das ist sogarwissenschaftlich durch eine aktu-elle Studie des Instituts fr Psycho-logie der North Carolina State Uni-versity besttigt worden. Bei derUntersuchung wurden nicht einge-weihten Nutzern offensichtlich ge-flschte Warnhinweise angezeigt.In 63 Prozent der Flle akzeptiertendie Probanden die Meldungen und htten sich im echten LebenScareware heruntergeladen.

    Als Laie kann man Scarewaremeist berhaupt nicht als solcheerkennen. Die Programme gaukelndem Nutzer eine tuschend echtaussehende Viren-Prfung vorund finden dann angeblich Schd-linge auf dem Rechner.

    Anschlieend wird die angebo-tene Software als vermeintlicheRettung gepriesen. Dabei nderndie Betrger immer wieder dieNamen der angeblichen Hilfspro-gramme. Die Anbieter von echter

    Virensoftware kommen daher oftgar nicht hinterher, alle Scarewa-re-Programme in ihre Liste derSchdlinge aufzunehmen.

    Inzwischen gibt es verschiedeneScareware-Varianten. Bei der ver-hltnismig harmlosen Spielarterwirbt der Kufer lediglich einvllig nutzloses Programm, weite-rer Schaden entsteht nicht. AndereScareware-Programme sind weit-aus tckischer. Bei ihnen handelt essich um sogenannte Trojaner-Pro-gramme, die unbefugten Nutzernein Hintertrchen zum befallenenSystem ffnen.

    Es gibt Flle, in denen sich aufdem Rechner ein Trojaner einge-nistet hat, obwohl der PC-Nutzerdie ihm angebotene Software garnicht heruntergeladen hat. An-

    schlieend wurden dem Nutzerdann bei der Google-Suche mani-pulierte Ergebnisse angezeigt.Tatschlich ist es mglich, sicheinen Schdling einzufangen,ohne aktiv eine Datei herunterge-laden zu haben. Java-Script er-mgliche es, dass kleine Pro-gramm-Dateien beim Internet-Surfen fr den Nutzer unsichtbarauf den eigenen Rechner bertra-gen werden. Man sollte daher ak-tive Inhalte wie Java-Script imBrowser deaktivieren.

    Dies allein reicht aber nicht aus,um sich vor Scareware zu scht-zen. Man sollte den Virenscannereines bekannten Herstellers ver-wenden und diesen genauso wiedas Betriebssystem regelmigaktualisieren. Auerdem ist davon

    abzuraten, Dateien unbekannterHerkunft herunterzuladen.

    Was aber tun, wenn man sichScareware eingefangen hat? Dieshngt von der Art des Programmsab. Die zahmen Vertreter der Gat-tung wird man vergleichsweiseeinfach los. So enthielten einigeProgramme sogar Deinstallations-Routinen. Die Hersteller versu-chen auf diesem Weg offenbar,sich einen serisen Anstrich zuverleihen.

    Doch nicht immer ist es so ein-fach, sich der ungebetenen Gstewieder zu entledigen. Dann wirddie Registrierungsdatenbank desSystems so stark verndert, dassdem Nutzer nichts anderes brigbleibt als das Betriebssystem neuzu installieren.

  • Luxemburger WortFreitag, den 2. Januar 2009 MULTIMEDIA 83

    (FOTO: MARTINE DE LAGARDRE)

    Kolumne Internetrecht

    E-Commerce und Internet5.Teil: Datenschutzrecht Begrifflichkeiten

    Das Gesetz betreffend die spezifi-schen Bestimmungen zum Schutzpersonenbezogener Daten bei derDatenverarbeitung auf dem Ge-biet der elektronischen Kommu-nikation hat zum Ziel, ein Gleich-gewicht zwischen den Interessender modernen Informationsge-sellschaft und dem Schutz derPrivatsphre jedes Einzelnen zuschaffen. Um das Gesetz richtigzu verstehen, ist es zuvor not-wendig, zumindest sieben Begriff-lichkeiten zu erlutern, die insbe-sondere in Artikel 2 des Gesetzesselbst und ausfhrlich erklrtsind: die Erluterung der Begriff-lichkeiten zeigt, dass es sich umein kompliziertes mithin um einsensibles Gesetz handelt.Personenbezogene Daten:Hiermit ist jede Informationgleichgltig welcher Art zu ver-stehen, die unabhngig voneinem Datentrger einschlielichTon und Bild ber eine be-

    stimmte oder bestimmbare natr-liche oder juristische Person be-kannt wird. Bestimmbar ist einePerson, wenn es mglich ist,diese zu identifizieren etwaber eine Kennnummer oderspezifische persnliche Merk-male wie z.B. die genetischeoder psychische Identitt.Verarbeitung personenbezo-gener Daten: Das Verarbeitenbeinhaltet das Erheben, Spei-chern, die Aufbewahrung, dieNutzung, die bertragung, dieVerbreitung, das Sperren, L-schen und Vernichten der Daten also jede denkbar mglicheVerwendung.Datei personenbezogener Da-ten: eine Datei personenbezoge-ner Daten ist jede strukturierte,nach bestimmten Kriterien er-folgte Sammlung von Daten, un-abhngig davon, ob diese Samm-lung zentral, dezentral, nachfunktionalen oder geografischen

    Gesichtspunkten erfolgt ist.Fr die Datenverarbeitung Ver-antwortlicher ist jede natrlicheoder juristische Person, oder jedeandere Einrichtung, die dieZweckbestimmungen fr die Ver-arbeitung personenbezogenerDaten festlegt.Datenverknpfung ist jedeForm der Datenverarbeitung, diein der Verknpfung von fr einebestimmte Zweckbestimmungverarbeitete Daten mit Daten, diefr gleiche oder andere Zweck-bestimmungen verarbeitet wer-den, besteht. Zweckbestim-mung: die zuvor festgelegteZweckbestimmung ist das we-

    sentlichste Element bei der Beur-teilung der Rechtmigkeit derDatenverarbeitung. Die Zweckbe-stimmung muss daher klar, un-missverstndlich und eindeutigformuliert sein. Die Zweckbe-stimmung sollte einer eng gefass-ten Zielsetzung unterliegen.Die Einwilligung der betroffe-nen Person oder dessen gesetz-lichen oder satzungsmigenVertreters in die Verarbeitungpersonenbezogener Daten alsweiteres Kernstck des Gesetzesmuss in jedem Einzelfall zuvor,ausdrcklich und in freier Ent-scheidung erfolgen. Eine nurkonkludente also aus den Um-stnden abgeleitete Einwilligungist in keinem Fall ausreichend.Die nchste Kolumne berichtetdarber, wann welche personen-bezogenen Daten wie verarbeitetwerden drfen.

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    Gleichgewicht zwi-schen der Informa-tionsgesellschaft undder Privatsphre

    Markus-Philipp Foerster

    Zweites Google-HandyDas zweite Google-Handy G2 mitdem Open-Source-Betriebssys-tem Android soll bereits am 26.Januar kommenden Jahres ausge-liefert werden. Das G2 soll dannaber nicht mehr exklusiv nur beiT-Mobile erhltlich sein, sondernauch bei einem anderen welt-weit agierenden Mobilfunkbetrei-ber. Unter Berufung auf Insider-quellen wird dabei vor allem dasWegfallen der Volltastatur alswesentlichste Neuerung gegen-ber dem Vorgngermodell ge-nannt. Zur Steuerung setzt dasG2 stattdessen auf einen grofl-chigen Touchscreen-Bidlschirmund den bewhrten Trackball amunteren Ende des Gerts. DesWeiteren soll das neueSmartphone ber eine Fnf-Me-gapixel-Kamera mit integrierterAutofokus-Funktion, eine VGA-Kamera fr Videotelefonie-Ge-sprche und WLAN-Konnektivi-tt verfgen. Neben einem Slotfr bis zu 16 Gigabyte Speichersollen zudem Sprachwahl undspezielle Schnittstellen zu Unter-nehmens-Netzwerken fr mehrUser-Bedienungskomfort sor-gen. (pte)

    XP gefragter denn jeWindows Vista hat immer nocheinen schweren Stand. Kundenvon Systembauern fragen hufigals Erstes nach XP-Downgrades,wenn sie die Anschaffung neuerSysteme erwgen, berichtet dieReseller-Plattform Channelweb.Doch mit dem 31. Januar 2009endet die derzeit gltige Variantedes Downgrade-Angebots undSystembauer frchten kommendeErschwernisse. Kunden, die VistaBusiness oder Vista Ultimate er-werben, bekommen derzeitDowngrade-Rechte. Das bedeu-tet, dass sie ihre Systeme auf XPProfessional umstellen drfen.Viele Wiederverkufer bietendiese Downgrades als Option frihre Kunden an und bis 31. Januar2009 drfen die SystembauerPCs einfach mit vorinstalliertemXP verkaufen. Fr zertifizierteGold-OEM-Partner wurde schonim Juni 2007 ein Online-Prozessfr Downgrades vorgestellt, dochSystembauer ohne Gold-Zertifi-zierung befrchten ab Februarkommenden Jahres einen kompli-zierten, zeitraubenden Down-grade-Prozess. (pte)

    Frauen spielen lieberFrauen sind offenbar die wahrenHardcore-Videospieler. Lauteiner Studie der University ofDelaware verbringen weiblicheGamer im Schnitt tglich mehrZeit mit dem Videospielen alsMnner. Zwar verzeichnen Mas-sive Multiplayer Games wieWorld of Warcraft noch immermehr mnnliche Nutzer. Dochjene Frauen, die spielen, gebensich dem Hobby exzessiver hinals die mnnlichen User. Sozeigte sich im Zuge der Untersu-chung auch, dass Videospiel-Nut-zer keineswegs bergewichtig,sondern gesnder als der Durch-schnitt sind und dass das Gamingzunehmend zu einer sozialen Ak-tivitt wird. Wenngleich diemnnlichen Nutzer noch in derberzahl sind, so macht derFrauenanteil im Bereich Video-games inzwischen schon 40 Pro-zent aus. In der Gruppe derHardcore-Spieler hat das weibli-che Geschlecht laut der US-Stu-die bereits die Fhrungsrollebernommen. (pte)

    In die Ferneschweifen: Das fr Ende2009 erwarteteAnno 1404fhrt den Spieler in denOrient.(FOTO: DPA/TMN)

    Games im neuen Jahr

    Siedeln und SimulierenDie PC-Spiel-Highlights des Jahres 2009

    Oft hufen sich in manchen Jahrennach lngerer Entwicklungszeit Neu-heiten aus einem Spielegenre. 2009ist das aber nicht so. Vielmehr ha-ben zahlreiche Teams an Fortsetzun-gen ihrer eigenen Erfolgstitel gear-beitet. So wird zum Beispiel derneueste Teil der Siedel- und Aufbau-Serie Anno erwartet. Und es gibtden dritten Teil der Lebenssimula-tion Sims. Die Erfolgsgeschichteder Anno-Serie begann 1998: InAnno 1602 ging es darum, leereInseln zu besiedeln, die Bevlkerungzu vergrern und funktionierendeWarenkreislufe einzurichten.

    Ein Prinzip, das den ersten An-no-Teil zu einem der erfolg-reichsten deutschen Titeln ber-haupt machte. Kein Wunder, dasses mit Anno 1503 und Anno1701 Nachfolger gab, die am ur-sprnglichen Spielprinzip fest-hielten, es im Detail erweitertenund mit neuer Grafik aufpeppten.

    Wenn Ubisoft im Laufe des Jahres2009 mit Anno 1404 den neues-ten Teil der Erfolgsreihe heraus-bringt, wird es sich nicht andersverhalten die Inseln werden gr-er, der Orient als Spielraum sollBedeutung bekommen.

    Noch grere Erfolge als An-no knnen Die Sims verbuchen mehr als 100 Millionen Exem-plare sollen weltweit bisher an dieSpieler gebracht worden sein.Kein Wunder, dass nach Teil einsund zwei der Lebenssimulationnun Die Sims 3 folgen soll. Zuden Neuerungen gehrt einmalmehr eine aktualisierte Grafik.Aber auch spielerisch wird derLebensraum erweitert die Frei-heit soll knftig nicht mehr an derGrenze des Eigenheims enden,auch die Nachbarschaften sollensich erkunden lassen. Auerdemwerden die Charaktere laut Pu-blisher Electronic Arts ber deut-lich individuellere Eigenschaften

    und Eigenarten verfgen. Zudemsoll im kommenden Jahr der Stra-tegie-Klassiker Starcraft vonBlizzard Entertainment einenNachfolger bekommen. In Star-craft 2 wird es wie beim Vorgn-ger prinzipiell darum gehen, miteiner der verfgbaren Fraktionenim Weltraum eine Basis aufzubau-en, kampfstarke Einheiten auszu-heben und den Gegner zu vertrei-ben. Groe Neuerungen sind je-doch nicht zu erwarten. Allerdingswird Starcraft 2 nach bisherigenInformationen als Trilogie ausge-legt sein, bei der nach dem Basis-spiel kufliche Erweiterungen In-halte hinzufgen werden.

    Wer Computer-Spiele jemalsals oberflchlichen Zeitvertreibangesehen hat, der drfte nieeinen Teil der Total War-Reihegespielt haben. Denn hinter demmartialisch anmutenden Namenverbirgt sich ein hoch komplexesStrategie-Spiel, in dem es darum

    geht, im Rundenmodus ohne Zeit-druck Stdte zu verwalten unddann im Echtzeitmodus Kmpfemit unzhligen Einheiten auszu-tragen. Mit Empire: Total Wargeht es nun in die Zeit zwischen1700 und 1800. Die bespielbareWelt soll ber Afrika bis nachIndien wachsen und erstmals wer-den auch auf den Meeren Schlach-ten ausgefochten.

    Um ganz andere Themen geht esdagegen bei den Neuheiten DerPate 2 und Mafia 2, die ebenfallsbeide 2009 erwartet werden. Wh-rend die Pate-Adaption vermutlichauch Anhnger der legendren Ma-fia-Filme anzieht, umweht geradedas Spiel Mafia mittlerweile einregelrechter Mythos abseits sol-cher filmischer Vorbilder. Denndas im Jahr 2002 erschienene Ma-fia faszinierte durch seine einzig-artige Atmosphre in einem Ame-rika der 30er Jahre. Mafia 2 spieltim Jahr 1946. (dpa/tmn)

  • Luxemburger WortFreitag, den 9. Januar 2009MULTIMEDIA14

    MCCL-GeneralversammlungDe Comit vum Master Compu-ter Club Luxembourg(www.mccl.lu) invitiert all sengMemberen op dGeneralver-sammlung, de 15. Januar 2009,um 19.30 Auer an der AlerSchmelz zu Stengefort. Ordre duJour: Wllkomm vum President,Aktivititsbericht vum Sekretr,Keessebericht, Bericht vun deKeesserevisoren, Wiel vum neieComit, Wiel vun de Keesserevi-soren, Festlee vum Pris vun derMemberskaart, Fri Aussprooch,Verre de lamiti. Kandidature firde Comit ginn nach an der Ge-neralversammlung ugeholl. (jim)

    iTunes ohne DRMApple konnte sich mit den viergroen Labels EMI, Sony, War-ner und Universal einigen, wasdas ungeliebte Rechtemanage-ment betrifft. Bereits ab Dienstagwerden rund acht Mio. der zehnMio. iTunes-Songs auch DRM-frei erhltlich sein, die restlichenzwei Mio. Songs sollen bis Aprilebenfalls ber einen geringenAufpreis von DRM befreit wer-den knnen. Parallel wird die seit2003 etablierte Kostenstrukturfr einzelne Lieder nicht zuletztwegen Interventionen der groenLabels aufgeweicht. Neben denbekannten 99 Cent pro Song sol-len einzelne Songs ab sofort auchbilliger um 0,69 aber auch teurerum 1,29 Euro angeboten werdenknnen. Der iPhone-iTunes-Storekann nun auch ber 3G-Verbin-dungen genutzt werden. (pte)

    Video-Portale siegen vor GerichtOnline-Videoseiten knnen einenneuen mageblichen Erfolg vorGericht fr sich verbuchen. Wiedas Wired Magazine berichtet,hat ein US-Bundesrichter ent-schieden, dass der Digital Mille-nium Copyright Act (DMCA) diePortalbetreiber vor Urheber-rechtsverletzungen schtzt, so-lange sie sich daran halten, ge-meldete Inhalte zu entfernen.Demzufolge liegt bei Seiten wieYouTube, MySpace und Co nureine begrenzte Verantwortung inpuncto Copyrights. Der aktuelleRichterspruch fiel im Zuge einerKlage seitens Universal Musicgegen die Videoseite Veoh http://www.veoh.com. Universal hattedas Videoportal beschuldigt, Ur-heberrechtsverletzungen zufrdern, weil es seinen Nutzernermglichte, geschtzteVideoinhalte des Musikunterneh-mens auf der Plattform hochzu-laden. (pte)

    Gaza-Krieg im Web 2.0Im Krieg zwischen Israel und derHamas hat sich erneut gezeigt,wie wichtig das Web 2.0 imKampf um die ffentliche Mei-nung geworden ist. Das israeli-sche Verteidigungsministeriumhat vor kurzem einen eigenenYouTube-Kanal eingerichtet, woVideos von Angriffen der Israelisauf die Hamas zu sehen sind.Auch die Hamas nutzt ihre Web-seite, um Nachrichten zu verbrei-ten. Neben den offiziellen Quel-len gibt es im Web 2.0 auch zahl-reiche Blogs, die sich der Infor-mation ber den Krieg in Gazagewidmet haben. Wie schon beiden Terroranschlgen von Mum-bai spielt hier das Microblogging-Service Twitter, auf dem Kurz-nachrichten verffentlicht wer-den, eine wichtige Rolle. Das Me-dium wird inzwischen auch vonoffiziellen Stellen genutzt. (pte)

    (FOTO: MARTINE DE LAGARDRE)

    Kolumne Internetrecht

    E-Commerce und Internet6.Teil: Das luxemburgische Gesetz zum Datenschutz: Funktionsweise und Prinzipien

    Wer Daten verarbeitet, die an-dere Personen betreffen, hat ei-nige Grundstze zu beachten.Personenbezogene Daten drfennur dann verarbeitet werden,wenn dies ausdrcklich zulssigist. Zulssig ist die Datenverar-beitung z. B., wenn sie fr dieErfllung eines Vertrages oderfr die Wahrung lebenswichtigerInteressen der betroffenen Per-son notwendig ist. Eine Zulssig-keit kann sich auch dann erge-ben, wenn die Daten zur Erfl-lung einer Aufgabe im ffentli-chen Interesse verwendet wer-den. Dies ist in Artikel 5 des Ge-setzes zur Verarbeitung perso-nenbezogener Daten geregelt.Die Verarbeitung ist jedoch im-mer zulssig, wenn die betrof-fene Person ihre Einwilligung er-teilt hat. Diese Einwilligungmuss zuvor und fr den jeweilskonkreten Fall erteilt werden.Soweit die Daten zulssig aneinen Dritten zur Verarbeitungweitergeleitet wurden, hat dieser

    folgende Grundstze zu beach-ten: Die Nutzung der Datenmuss sich ganz eng an einer vor-her genau festgelegten Zweckbe-stimmung orientieren und darfdiese Zweckbestimmung auf kei-nen Fall berschreiten. Aus denGrundstzen der Notwendigkeitund der Verhltnismigkeitfolgt, dass die Daten fr denDritten unbedingt auch notwen-dig sind. Nur ntzliche Datendrfen nicht verarbeitet werden.Die verarbeiteten Daten mssenweiterhin korrekt und aktuellsein. Ist dies nicht der Fall, be-steht ein Anspruch auf Berichti-gung oder aber im Extremfall aufLschung der Daten. Die Erhe-bung, Speicherung, Nutzung undbertragung der Daten darfnicht ohne Wissen des Betroffe-nen erfolgen. Insbesondere sinddie Daten nach entsprechenderzweckgebundener Verarbeitungunverzglich zu lschen oder zuanonymisieren. Es gilt derGrundsatz der Sicherheit und

    der Vertraulichkeit: Daten ms-sen in gesicherten EDV-Syste-men und auf gesicherten Daten-trgern gespeichert werden. Be-dient sich der Datenverarbeitereines Dritten, hat er ebenfalls dieSicherheit und Vertraulichkeitsicherzustellen. Der Grundsatzder Transparenz beinhaltet, dassdie Personen, deren Daten verar-beitet werden, jederzeit dasRecht haben, ber die verwende-ten Daten unterrichtet zu wer-den. Weiterhin rumt das Gebotdem Betroffenen den Anspruchein, unrechtmig erhobene undverarbeitete Daten lschen zulassen. Alle Datenbanken sindbei der Nationalen Kommissionfr den Datenschutz zu registrie-

    ren und knnen auf der Internet-seite eingesehen werden. Sehrpersnliche Daten unterliegeneinem weiteren besonderenSchutz: Daten zu Meinungen,zum Gesundheitszustand unddem individuellen Sexuallebendrfen grundstzlich nicht erho-ben werden. Daten, die bei derberwachung von identifizierba-ren Personen etwa durch Vi-deokamera gewonnen werden,drfen nur dann verwendet wer-den, wenn sie an ffentlichenPltzen, in ffentlichen Ver-kehrsmitteln oder Einkaufszen-tren erhoben wurden. Der Erhe-bung geht jedoch unbedingt eineGenehmigung durch die Natio-nale Kommission fr den Daten-schutz voraus. Die Nutzung derpersnlichen Daten zu Werbe-zwecken unterliegt immer dervorherigen und ausdrcklichenEinwilligung und kann jederzeitwiderrufen werden.

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    Die Erhebung, Spei-cherung, Nutzungund bertragungder Daten darf nichtohne Wissen des Be-troffenen erfolgen.

    Steve Ballmer mahnte die Branche, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten in Innovationen zu investieren. (FOTO: AFP)

    Auftakt der CES

    Microsoft versprichtbaldigen Start von Windows 7

    Steve Ballmer erffnet die weltgrte Elektronikmesse in Las Vegas

    Der weltgrte SoftwareherstellerMicrosoft wird sein neues Betriebs-system Windows 7 womglichnoch im laufenden Jahr verffentli-chen. Konzernchef Steve Ballmerstartete am Mittwochabend zumAuftakt der Consumer ElectronicsShow (CES) in Las Vegas den so-genannten Beta-Test fr das ber-arbeitete Softwarepaket, das dieschwache Marktakzeptanz des Vor-gngersystems Windows Vista ver-gessen machen soll.

    In seiner Erffnungsrede er-mahnte er die Branche, auch inwirtschaftlich schwierigen Zeitenin Innovationen zu investieren.Auf der weltweit grten Messefr Unterhaltungselektronik zei-gen von Donnerstag bis Sonntagrund 2 700 Aussteller ihre Pro-dukte.

    Windows 7 solle sptestensdrei Jahre nach dem Marktstartvon Windows Vista, also im Ja-nuar 2010, auf den Markt kom-men, sagte ein Ballmer-Vertrauterder dpa. Es bestehe aber auchnoch die Chance, dass MicrosoftWindows 7 im Jahr 2009 starte.Vom kommenden Freitag an solldie Beta-Version auch fr die f-fentlichkeit weltweit zum Herun-terladen aus dem Internet bereit-stehen.

    Ballmer nutzte den Auftritt inder Wstenstadt, um einen wich-tigen Punktsieg ber seine On-line-Wettbewerber zu verknden.Microsoft wird mit seinem DienstLive Search exklusiver Such-Partner fr die internettauglichenMobiltelefone des US-ProvidersVerizon. Um diese Kooperation

    hatten sich auch Google undYahoo! bemht. Gleichzeitig kn-digte Ballmer an, dass der welt-weit zweitgrte PC-HerstellerDell auf seinen Computern frPrivatkunden und kleine Unter-nehmen die Online-Anwendun-gen Windows Live vorinstallierenwird.

    Der veranstaltende amerikani-sche Branchenverband ConsumerElectronics Association (CEA)hofft, mit der CES trotz der Wirt-schaftskrise hnlich viele Fachbe-sucher wie im Vorjahr in die Ws-tenstadt zu locken 2008 kamenrund 140 000 Gste. Laut US- Me-

    dienberichten hatten viele Hotelsihre Zimmer wegen eines be-frchteten Besucherrckgangs zuSchleuderpreisen angeboten. DieCEA betont allerdings, dass ihrEngagement ebenfalls zu Preis-nachlssen gefhrt habe.

    Ein Schwerpunkt der Messe istwie schon in den Vorjahren dieFernsehtechnik. Neben Strom-sparfunktionen und Verbesserun-gen der Darstellung setzen dieHersteller dieses Jahr vor allemauf die Internet-Anbindung derGerte. Zuschauer sollen Filmevon YouTube oder der Online-Videothek mit der Fernbedienung

    abrufen knnen, per Tastendruckkommen auch Informationen zuWetter, Verkehr und Brsen aufdie Mattscheibe. Einige dieser In-novationen drften allerdings mitZeitverzgerung in Europa ver-fgbar sein.

    Ein weiterer groer Trend sindmobile Computer, die stationrenGerten mittlerweile den Rang ab-gelaufen haben. Vor allem die sehrkleinen und leichten Netbooks frden mobilen Einsatz drften dasInteresse der Besucher auf sichziehen. Asus hatte mit dem EeePCdieses wachstumsstarke Segmentbegrndet. (dpa)

  • Luxemburger WortFreitag, den 16. Januar 2009MULTIMEDIA16

    Kolumne Internetrecht

    E-Commerce und Internet7.Teil: Die elektronische Signatur

    Ist durch den Gesetzgeber beibestimmten Rechtsgeschften dieSchriftform vorgeschrieben, inDeutschland z. B. fr den Ab-schluss eines Mietvertrages, somuss die Vertragsurkunde vondem Aussteller eigenhndig un-terschrieben werden. Da jedochimmer mehr Vertrge ber dasInternet abgeschlossen werden,wurden auf Grund der EG-Richtlinie 1999/ 93 EG Signatur-richtlinie in Deutschland mitWirkunskraft zum 1. August 2001die Paragrafen 126 a und 126 b indas Brgerliche Gesetzbuch(BGB) aufgenommen. Paragraf126 a BGB sieht vor, dass, soweitdie gesetzlich vorgeschriebeneForm durch die elektronischeForm ersetzt werden soll, derAussteller der Erklrung seinenNamen hinzufgen muss, und daselektronische Dokument miteiner qualifizierten elektroni-schen Signatur versehen muss.Hierbei gilt: Das Einscannen

    einer Unterschrift ist nicht aus-reichend. Eine qualifizierte elek-tronische Signatur ist nur danngegeben, wenn sie auf einem voneinem Zertifizierungsanbieterausgestellten qualifizierten Zerti-fikat beruht und unter Beachtungbestimmter technischer Stan-dards erzeugt worden ist. Para-graf 126 b BGB bestimmt, dass,soweit Textform vorgeschriebenist etwa bei ber das Internetzwischen einem Unternehmerund einem Verbraucher geschlos-senen Vertrgen , die Persondes Erklrenden genannt werdenmuss und der Abschluss der Er-klrung durch Nachbildung derNamensunterschrift erkennbargemacht werden muss. Hier isteine eingescannte Unterschriftausreichend.In Luxemburg wurde die ge-nannte EG-Richtlinie 1999/ 93mit Rechtskraft zum 14. August2008 umgesetzt. In das luxem-burgische BGB wurden die Arti-

    kel 1322-1 und 1322-2 eingefgt.Artikel 1322-1 bestimmt, dass Pri-vaturkunden elektronisch unter-zeichnet werden knnen. Weiter:Die elektronische Unterschriftbesteht aus einem Verbund vonDaten, die untrennbar mit derUrkunde verbunden sind und diederen Integritt garantiert. Dieelektronische Signatur hat durchein sicheres Verfahren zur Er-stellung von Signaturen zu erfol-gen, und muss auf einem qualifi-zierten Zertifkat beruhen. DieSignatur ist nur dann qualifiziert,wenn sie zudem Informationenenthlt, die in Artikel 2 Abs. 1Memorial A n 71 vom 22.06.2007vorgeschrieben sind: Nennung

    des Anbieters und des Landesseiner Niederlassung, Name desUnterschreibenden, Gltigkeits-dauer (max. 3 Jahre), elektroni-sche Unterschrift des Zertifizie-rungsanbieters. Damit sieht dasluxemburgische Recht wohlgrundstzlich eher nur die qua-lifizierte elektronische Signaturvor. Das luxemburgische Gesetzzur elektronischen Signatur re-gelt des Weiteren ausfhrlich dassichere Verfahren zur Erzeugungeiner elektronischen Signatur,das Verfahren zur berprfungder Signatur, und das Anbietenvon Zertifizierungsdiensten.Diese werden im nchsten Arti-kel erlutert. Nur die qualifi-zierte Signatur ist der hand-schriftlichen Unterschrift gleich-gestellt! Interessant ist brigens:Niemand darf gezwungen wer-den, elektronisch zu unterschrei-ben (Artikel 18 Absatz 3).

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    Das luxemburgi-sche Recht siehteher nur die qualifi-zierte elektronischeSignatur vor.

    Markus Philipp Frster

    Neue iPhone-BrowserIm App Store fr das iPhone sindDienstag erstmals Browser-Pro-gramme verschiedener kleinerDrittanbieter aufgetaucht. Bislanghatten Webbrowser als ein An-wendungstyp gegolten, der einevorhandene iPhone-Funktionali-tt den Safari-Browser dupli-ziert, weshalb ihnen der Zugangzum Apple-Store verwehrt blieb.Eine Reihe verschiedener Vor-teile versprechen die neueniPhone-Browser. Der kostenloseEdge Browser blendet Adress-und Navigationsleiste aus, ummehr Platz fr die Content-Be-trachtung zu schaffen, und derebenfalls gratis verfgbare HotBrowser verspricht bei Scht-teln des iPhones den Aufrufeiner zuflligen populren Web-seite. Shaking Web dagegenwill den Effekt kleiner Handbe-wegungen, die durch die Bewe-gungssensoren die Bildschirm-darstellung beeinflussen, ausglei-chen und so das Surfen noch mo-biler machen. (pte)

    Gerchte um Dell-SmartphoneIm Vorfeld des GSM MobileWorld Congress Mitte Februarflammen Gerchte um einenSmartphone-Einstieg des PC-Her-stellers Dell erneut auf. EinigeAnalysten halten einen Start an-lsslich der Fachmesse fr mg-lich. Seit zwei Jahren soll Dellden Handy-Markt studiert undGesprche mit Komponentenher-stellern gefhrt haben. 2007 hatDell mit Ron Garriques einenehemaligen Motorola-Mitarbeiterangestellt, der die treibendeKraft hinter dem RAZR-Tele-fon war. Whrend vor dem letzt-jhrigen GSM Mobile WorldCongress ber ein Android-Gertspekuliert wurde, wird diesmalWindows Mobile als Betriebssys-tem-Kandidat genannt. AndereAnalysten glauben, dass sich Dellvom Mitbewerb abheben mssteund daher ebenfalls mit einem ei-genen Betriebssystem antretenknnte. (pte)

    EU plant Plasma-VerbotDas EU-Parlament plant im Rah-men der Anstrengungen, denEnergieverbrauch von Haushal-ten zu senken, Richtlinien zumEnergieverbrauch von Fernsehge-rten. Die EU will im FrhlingMindeststandards zur Energieef-fizienz von TVs und ein Kenn-zeichnungssystem beschlieen,berichtet The Independent onSunday. Jene Fernsehgerte, dieden Effizienzvorgaben der EUnicht entsprechen, werden zuAuslaufmodellen. Das wird vorallem gigantische Plasma-Flats-creens betreffen, die in manchenFllen bis zu viermal mehr Ener-gie als traditionelle TV-Gerteverbrauchen. (pte)

    Digitalkamera mit BrowserMit der Cyber-shot DSC-G3 hatSony Electronics auf der CES dieerste Digitalkamera der Welt mitintegriertem Webbrowser vorge-stellt. Sie verspricht Nutzern dieMglichkeit, Fotos und Videosunterwegs und unverzglich anffentlichen WLAN-Hotspots aufFoto- oder Videosharing-Websei-ten hochzuladen und so mitFreunden und Verwandten zuteilen. Weitere Features derZehn-Megapixel-Kamera umfas-sen Aufnahmehilfen, einen 3,5-Zoll-Tochscreen und einen inter-nen Speicherplatz von vier Giga-byte fr Aufnahmen. (pte)

    Das Ende einer ra? Apple wird beweisen mssen, dass es auch ohne Jobs berleben kann. (FOTO: AP)

    Apple vorerst ohne CEO

    Sorgen um Steve JobsAuszeit bis Ende Juni: Wie geht es weiter?

    Steve Jobs hat Apple vor dem Ab-sturz bewahrt, die Musikindustrieauf den Kopf gestellt und die USAim Mobilfunksektor wieder nachvorne gebracht. Bei kaum einemanderen Konzern scheint dasSchicksal des Unternehmens sosehr von der Person des ChiefExecutive Officer abzuhngen wiebei Apple. Nach monatelangen Spe-kulationen um seinen Gesundheits-zustand rumte der 53-Jhrige nunein, dass er nicht nur an einemhormonellen Ungleichgewicht lei-det, sondern ernsthafter erkranktist.

    Bis Ende Juni nimmt Jobs eineAuszeit, um sich zu kurieren. Undnicht nur die Brse fragt sich, wieApple ohne den charismatischenund manchmal auch tyrannischauftretenden Chef auskommensoll.

    An der Wall Street strzte dieAktie nach dem Bekanntwerdender E- Mail von Jobs an sein Teamnachbrslich um ber zehn Pro-zent ab. Das Papier erholte sichaber zum Teil wieder, weilSchnppchenjger den niedrigenKurs nutzten, um gnstig einzu-steigen. Der Kurssturz war un-umgnglich, weil Jobs das Aushn-geschild von Apple ist, sagte VanBaker, Analyst und Apple-Expertebei der UnternehmensberatungGartner. Viele Beobachter gingen wohl zu unrecht davon aus,dass das Wohlergehen von Appleallein vom Wohlergehen von Jobsabhnge.

    Tatschlich ist das Comebackvon Apple Ende der 90er-Jahreunmittelbar mit seinem Wirkenverbunden. Der Apple-Mitbegrn-der hatte das Unternehmen 1985im Streit mit Konzernchef JohnSculley verlassen und war 1997von damaligen CEO Gil Amelio

    zurckgeholt worden. Apple be-fand sich damals technologisch ineiner Sackgasse, verlor gegenWindows 95 und die PC-Herstel-ler in einem dramatischen Tempoan Marktanteil und hatte kaumnoch innovative Produkte im Pro-gramm.

    Mit dem Kompaktrechner iMac,einem neuen Betriebssystem (MacOS X) und vor allem mit dem iPodschaffte Apple unter Jobs dann dieWende. Inzwischen erreichen dieMacintosh-Computer in den USAwieder fast zweistellige Marktan-teile. Das Geschft mit digitalisier-ter Musik dominiert Apple mitdem iPod und dem Online-Laden

    iTunes komplett. Und mit demiPhone dpierte der kalifornischeKonzern die Mobilfunkbranche.

    Steve Jobs hat die vergangenenzehn Jahre aber nicht nur genutzt,um die Produktpalette von Applekomplett neu aufzustellen. Er hatin Cupertino ein erfolgreiches Ma-nagementteam um sich herum auf-gebaut, das in der ffentlichkeitallerdings kaum wahrgenommenwird.

    Tim Cook, der nun die Tagesge-schfte von Jobs bis Juni ber-nimmt, hatte schon whrend des-sen Krebserkrankung vor vier Jah-ren bewiesen, dass er das Heft beiApple in der Hand halten kann. In

    der Produktentwicklung vertrautJobs dem britischen Designer Jo-nathan Ive, der seit Jahren ma-geblich die Apple-Gerte mitge-staltet hat. Als Chefverkufer wirdMarketingchef Phil Schiller auf-treten. Leise im Hintergrund wirktFinanzchef Peter Oppenheimer,der ein Barvermgen von 25 Mil-liarden Dollar (19 Mrd. Euro) be-aufsichtigen darf.

    Keiner dieser Manager hat dieStrahlkraft von Jobs, als Teamdrften sie aber Apple auf Kurshalten. Es ist unmglich, die Ma-gie von Steve Jobs zu ersetzen,sagte Analyst Gene Munster demUS-TV-Sender CNBC. (dpa)

  • Luxemburger WortFreitag, den 23. Januar 2009 MULTIMEDIA 17

    (FOTO: MARTINE DE LAGARDRE)

    Kolumne Internetrecht

    E-Commerce und Internet8. Teil: Die Zertifizierung der elektronischen Signatur

    Eine elektronische Signatur wirdvon Zertifzierungsanbietern er-stellt. Ein Zertifikat dient nachArt. 1 Nr. 6 der groherzoglichenRegelung vom 1. Juni 2001 dazu,die Daten, die zur Verifizierungder Signatur dienen, mit einerbestimmten Person zu verknp-fen und die Identitt dieser Per-son zu besttigen. Die Anbieterknnen sowohl einfache als auchqualifizierte Zertifikate anbieten.Aber: Nur eine elektronische Sig-natur, die auf einem qualifizier-ten Zertifikat beruht, ist einequalifizierte Signatur und stehtdamit nach Art. 18 Abs. 1 des Ge-setzes zum elektronischen Ge-schftsverkehr vom 14.8.2000 derhandschriftlichen Unterzeich-nung gleich. Smtliche Anbieter,die Zertifikate erstellen, sind zurVerschwiegenheit verpflichtetund mssen den Datenschutz ge-whrleisten. Wer qualifizierteZertifikate anbietet, muss dar-ber hinaus die Vorschriften der

    Art. 22 bis 27 des Gesetzes zumelektronischen Geschftsverkehrsbefolgen. Demnach treffen dieseAnbieter besondere Hinweis-pflichten: So ist auf die Bedin-gungen, unter denen das Zertifi-kat angewendet werden kann,hinzuweisen. Ebenso auf die ge-setzlichen Pflichten, die der Inha-ber des Zertifikats zu beachtenhat. Auerdem hat der Anbieterzu berprfen, ob die Daten, diezur Erzeugung eines Zertifikatsdienen, zueinander passen. Zu-dem mssen ausreichend sachli-che, personelle und technischeMittel nachgewiesen werden, umdie Sicherheit und Dauerhaftig-keit der Zertifizierung zu ge-whrleisten. Wer qualifizierteZertifikate anbietet, haftet auchanderen gegenber, die sich aufdie Richtigkeit der Angaben indem Zertifikat verlassen habenoder auf die Versicherung, dassdas Verfahren zur Erzeugungeiner Signatur und zu ihrer Pr-

    fung zusammenpassen, sofernbeide Verfahren vom selben An-bieter stammen. Diese Haftungentfllt nur, wenn der Anbieternachweisen kann, dass ihm kei-nerlei Fahrlssigkeit unterlaufenist, oder aber eine Beschrnkungdes Zertifikats aus diesem herausersichtlich ist, und es entgegendieser Beschrnkung verwendetwurde. Weitere Anforderungenergeben sich aus der groherzog-lichen Regelung vom 1.6.2001.Demnach mssen zur Erstellungder Zertifikate Systeme und Ver-fahren eingesetzt werden, die ge-gen Beeinflussung geschtzt sind.Zudem mssen Manahmen ge-gen Flschungen getroffen wer-

    den. Auerdem muss ein Ver-zeichnis gefhrt werden, dasschnell und sicher funktioniert.Ebenso ist ein Dienst zum unmit-telbaren und sicheren Widerrufvon Zertifikaten einzurichten. Beider Herstellung von Zertifikatenist darauf zu achten, dass die Da-ten, die zu ihrer Erstellung ver-wendet werden, einzigartig undhinreichend vertraulich sind, unddiese auch nicht durch Deduk-tion herausgefunden werden kn-nen. Die Signatur darf nichtdurch die zur Zeit verfgbarentechnischen Mittel zu flschensein. Die Anbieter von Zertifika-ten knnen sich bei der nationa-len Akkreditierungs- und ber-wachungsbehrde akkreditierenlassen. Diese Behrde ist in Lu-xembourg die OLAS, das Officeluxembourgeois d'accrditationet de surveillance. Die Akkredi-tierung erfolgt freiwillig.

    www.kanzlei-trier.de

    Die Signatur darfnicht durch die verfg-baren technischen Mit-tel zu flschen sein.

    Markus-Filipp Foerster

    Diebischer Symbian-TrojanerDie Sicherheitsexperten von Kas-persky Lab haben eine neue Mal-ware-Familie entdeckt, dieSmartphone-Accounts manipu-liert. Der Symbian-Trojanergreift die Kunden eines indonesi-schen Betreibers an und stiehltihnen mithilfe geeigneter SMS-Nachrichten Geld. Insgesamt fnfVarianten von Trojan-SMS.Py-thon.Flocker hat man bei Kas-perky innerhalb der vergangenenWoche gefunden. Zwar werdenmit jeder SMS, die der Trojanerverschickt, nur kleine Betrge ge-klaut, doch mit einer entspre-chenden Verbreitung des Schd-lings knnte die Beute fr dieHintermnner dennoch beacht-lich ausfallen. (pte)

    Wikipedia rstet aufMit neuen Servern und Daten-speichern bereitet sich die Wiki-media-Foundation auf die Multi-media-Revolution in der Online-Enzyklopdie Wikipedia vor.Denn langfristig gesehen, sollenauf Wikipedia auch hochqualita-tive Videos abrufbar sein, meintBrion Vibber, Chef der Wikime-dia-Foundation, die Wikipediaverwaltet. Derzeit knnen Userzwar bereits copyrightfreie Do-kumentarfilme auf W