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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Japanologie Herbstsemester 2012 Ostasiatisches Seminar Abteilung Japanologie Zürichbergstr. 4 CH-8032 Zürich Tel. +41 (0)44-634-3181 Fax +41 (0)44-635-4921 [email protected] www.uzh.ch/ostasien Version 7.0 (20-09-12)

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis

Japanologie

Herbstsemester 2012

Ostasiatisches Seminar Abteilung Japanologie

Zürichbergstr. 4CH-8032 Zürich

Tel. +41 (0)44-634-3181Fax +41 (0)44-635-4921

[email protected]/ostasien

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Information für Lizentiatsstudierende

Studierenden im Lizentiatsstudiengang stehen die Lehrveranstaltungen sowohl der BA- wie auch der MA-Studiengänge offen.

Module im Herbstsemester 2012

Modernes Japanisch 1 (2472)

DozentInnen: Dr. des. Guido Gefter, Mariko Vontobel, MA

Ort: KOL-E-18

Zeiten: Mo 12:15 – 13:45 und 14:00 – 15:45

Di 16:15 – 18:00

Mi 14:00 – 15:45

Fr 08:00 – 09:45

Beschreibung: Das Modul Modernes Japanisch 1 vermittelt die Grundlagen derjapanischen Gegenwartssprache und sino-japanischen Mischschrift.

Leistungsnachweis: Merkblätter mit verbindlichen Angaben zum Leistungsnachweis werden im Unterricht abgegeben.

Literatur: H. Reinfried, Kompaktlehrgang Japanisch (neueste Version; wird im Unterricht verkauft)

Bemerkungen: Der intensive Sprach- und Schrifterwerb setzt ein hohes Mass an Leistungsbereitschaft voraus. Für jede Präsenzstunde ist mit einem zusätzlichen Aufwand von mindestens zwei Stunden Hausarbeit zu rechnen.

Modernes Japanisch 3 (2477)

Dozentinnen: Yuki Asano, MA; Dr. Yoshiko Ono-Premper, Mariko Vontobel, MA

Ort: KOL-E-21

Zeiten: Mo 12:15 – 13:45 und 16:15 - 18:00

Mi 14:00 – 15:45

Beschreibung: Aufbauend auf den im 1. Studienjahr erworbenen Grundlagen werden die Kenntnisse der modernen japanischen Standardsprachesystematisch vertieft.

Leistungsnachweis: Merkblätter mit verbindlichen Angaben zum Leistungsnachweis werden im Unterricht abgegeben.

Bemerkungen: Studierende, die ihr Studium nach der alten BA-Studienordnungbegonnen haben, besuchen das Modul Modernes Japanisch 3 alsErsatz für das nicht mehr angebotene Modul Modernes Japanisch II.

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Modernes Japanisch 5 (2484)

Dozentin: Dr. Yoshiko Ono-Premper

Ort: ZUB-3-314

Zeiten: Mo 12:15-13:45

Beschreibung: Der Kurs befasst sich mit einer Hälfte mit der Grammatik (Schwerpunkte: Verbarten, Tempus/Aspekt und Satzverbindungsarten, Modalausdrücke und nicht zuletzt Partikeln) und mit der anderen Hälfte mit der japanischen Landeskunde, insbesondere mit gegenwärtigen Problemen, anhand verschiedener Textsorten inkl. Zeitungsartikel und Internet-Seiten.

Leistungsnachweis: regelmässige aktive Teilnahme, einige Hausaufgaben und eine mündliche Präsentation.A. Hausaufgaben:1) deutsche Übersetzung japanischer Medientexte1a) ein Teiltext der gemeinsamen Lektüre1b) ein japanischer Medientext eigener Wahl (ca. 1000 Schriftzeichen) als eine der Quellen für das Referat (s. 2 unten)2) Verfassen eines Referates in japanischer Sprache (ca. 800 Schriftzeichen, max. 1000) zu einem Thema, das auf eine gesellschaftliche (inkl. politische, wirtschaftliche o.a.) Erscheinung (z.B. ein Problem) in Japan Bezug nimmt und zu dem zumindest drei Quellen, davon zumindest eine japanischsprachige (s. 1b oben) und zumindest eine nicht aus der Wikipedia stammende herangezogen werden sollen.2a) als Präsentationstext (für mündliches Referat, s. B unten) im desu/masu-Stil 2b) als schriftliches Referat im Stil ohne -desu/masu3) kleinere Übungsaufgaben zu grammatischen ThemenB. mündliche Präsentation auf der Grundlage von 2a oben mit einem Projektionsmaterial oder einem Handout

Einführung in die Lektüre moderner japanischer Texte I (2479)

Dozentin: Dr. des. Guido Gefter

Ort: KOL-E-18

Zeiten: Fr 10:15-12:00

Beschreibung: Lektüre von Texten in moderner japanischer Standardsprache. Die Texte werden in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.

Leistungsnachweis: Regelmässige, aktive Teilnahme (Präsenz, Vorbereitung der jeweiligen Textabschnitte), Übersetzungsprüfung.

Modernes Japanisch (MA) (2492)

Dozentin: Dr. Yoshiko Ono-Premper

Ort: OAS 314

Zeit: Mo 14:00-14:45

Beschreibung: Kursschwerpunkt: Modalität mit besonderer Berücksichtigung von Tempus/Aspekt und Person

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Kursbeschreibung: Beschäftigung insbesondere mit den Zusammenhängen zwischen Modalausdrücken, Tempus/Aspekt und Person (Sprechaktrollen). Mit eingeschlossen sind nicht nur die sog. "Jodôshi", sondern u.a. auch komplexere Konstruktionen.

Leistungsnachweis: regelmässige aktive Teilnahme und einige Hausaufgaben

Einführung in die Japanologie (2476)

DozentInnen: Prof. Dr. Raji C. Steineck, Dr. des. Daniela Tan

Ort: OAS 416

Zeit: Di 14:00-15:45

Beschreibung: Was ist und wie betreibt man Japanologie? Die Veranstaltung dient der Heranführung an das Fach, seine verschiedenen Fragestellun-gen, seine Geschichte sowie an seine spezifischen Methoden und Hilfsmittel. Sie vermittelt Grundwissen und elementare Fähigkeiten des japanologischen Handwerks, gibt einen Überblick der Standard-Nachschlagewerke (in Papier- und elektronischer Form) sowie der wichtigsten Zeitschriften. Der Schwerpunkt wird dabei im Herbstse-mester auf die philologischen und kulturwissenschaftlichen Grundla-gen des Fachs gelegt. Im Frühjahr folgt als Fortsetzung eine auf die sozialwissenschaftliche Japanologie bezogene Veranstaltung.

Leistungsnachweis Schriftliche Übungen und Prüfungen.

Literatur: Klaus Kracht und Markus Rüttermann, Hrsg., Grundriss der Japanologie (Wiesbaden: Harrassowitz, 2001).

Philipps-Universität Marburg, Einführung in die Hilfsmittel der Japanologie (Marburg: Japan-Zentrum der Philipps-Universität, 1994).

Bemerkungen: Zu dieser Lehrveranstaltung wird ein Online-Kurs angeboten: https://www.olat.uzh.ch/olat/url/RepositoryEntry/4145905668/CourseNode/80848655467641

Sachgebiete der Japanologie 1: Geistesgeschichte (2474)

Dozent: Christoph Mittmann, MA

Ort: SOC-1-106

Zeit: Mi 16:15-18:00

Beschreibung: Die Übung vermittelt einen Überblick über die japanische Geistesgeschichte mit einem Fokus auf der Entwicklung der philosophischen und politischen Ideen in Japan. Durch die Lektüre klassischer Texte und Textpassagen aus verschiedenen Epochen wird der Diskurs über politische Institutionen und Ideale in Japan geschichtlich nachgezeichnet. Dabei wird gerade auch der Zusammenhang zwischen den politischen Ideen und der politischen Wirklichkeit der jeweiligen Epoche diskutiert, so dass die Geistesgeschichte als Teil der allgemeinen Geschichte zu Tage tritt. Die Studierenden erarbeiten sich anhand von Primär- und Sekundärliteratur eine breite Wissensbasis zur japanischen Geistesgeschichte und lernen weitere Recherchemöglichkeiten

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kennen, die sie befähigen, selbständig ihr Wissen zu vertiefen und zu verarbeiten. Die Lehrveranstaltung dient dabei einerseits der Vermittlung der basalen Begriffe und andererseits der aktiven Auseinandersetzung und Diskussion dieser Ideen. Neben der Standard-Textsammlung Sources of Japanese Tradition für die politische Geistesgeschichte ist ein Gesamtüberblick der philosophischen Ideen nun erstmalig in der neu erschienenen Quellensammlung Japanese Philosophy: A Sourcebook (erscheint im Juni 2011) zugänglich. Wir wollen im Unterricht auch darauf zurückgreifen.

Leistungsnachweis: Essays, regelmässige aktive Teilnahme

Literatur: De Bary et al: Sources of Japanese Tradition. 2. Aufl., Columbia University Press 2001-2006

Heisig et al: Japanese Philosophy: A Sourcebook. University of Hawaii Press, 2011

Proseminar I: Dôgen (2481)

Dozent: Prof. Dr. Raji C. Steineck

Ort: OAS 416

Zeit: Mo 14:00-15:45

Beschreibung: Der mittelalterliche Zen-Lehrmeister Dôgen (1200-1253) wird heute zu den wichtigsten Figuren der japanischen Religions- und Geistesgeschichte gezählt; er gehört zu den zentralen Exponenten des sogenannten „Neuen Buddhismus der Kamakura-Zeit“ (Kamakura shinbukkyô). Sein Werk Shôbôgenzô gehört zu den ersten im sino-japanischen Mischstil geschriebenen dogmatischen Schriften und hat dadurch auch einen festen Platz in der japanischen Literaturgeschichte. Zu Lebzeiten war Dôgen jedoch kein durchschlagender Erfolg beschieden, er blieb letztlich eine marginale Figur. Im Proseminar beschäftigen wir uns zunächst mit seinem Leben und dessen Ort in der soziokulturellen Situation der frühen Kamakura-Zeit, sowie mit der Rezeptionsgeschichte. Im Zentrum der Diskussion steht dann die Auseinandersetzung mit seinem Werk. Letzteres liegt mittlerweile zum grössten Teil auch in Übersetzungen in europäische Sprachen vor. In der Behandlung seiner sehr unterschiedlichen Schriften werden wir Fragen der Zeitordnung in den Mittelpunkt stellen, nicht zuletzt, weil Dôgen seit dem 20. Jahrhundert vor allem auch wegen seiner Schriften zum Thema „Zeit“ international rezipiert wurde.

Leistungsnachweis: regelmässige Vorbereitung / Mitarbeit, Referat und schriftliche HausarbeitEs wird empfohlen, das Referatsthema noch im Sommer (Juli / August) mit dem Dozenten abzusprechen.

Literatur: Bei Seminarbeginn wird Bekanntschaft mit folgender Literatur vorausgesetzt:Einführende Literatur:H-J. Kim: Dôgen Kigen – Mystical Realist. Tucson: Arizona UP, 1975 (repräsentatives Werk der Dôgen-Rezeption des 20. Jh.)

C. Steineck: Leib und Herz bei Dôgen. St. Augustin: Academia,

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Proseminar I: Dôgen (2481)

2003 (enthält einen kurzen biographischen Abriss)

R. Elberfeld. Phänomenologie der Zeit im Buddhismus: Methoden interkulturellen Philosophierens. Stuttgart-Bad Cannstatt: Frommann-Holzboog, 2004 (Beispiel für die philosophische Rezeption von Dôgens Zeit-Konzeption)

S. Heine: Did Dôgen go to China. New York: Oxford UP, 2006 (umreisst wesentliche Forschungsfragen zu Dôgens Leben und Werk)

Proseminar II: Zivilgesellschaft und freiwilliges Engagement in Japan (2482)

Dozentin: Julia Obinger, MA

Ort: OAS 314

Zeit: Di 14:00-15:45, Dauer: 18.09.12 – 18.12.12 (14 Sitzungen)

Beschreibung: Nach der „Dreifach-Katastrophe“ vom 11. März 2011 wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass die gross angelegten Anti-Atom-Demonstrationen ein Novum in der japanischen Gesellschaft seien – denn die japanische Protestkultur und Zivilgesellschaft seien dort im Vergleich mit anderen Industrienationen relativ schwach ausgeprägt. Aktuelle Forschungsarbeiten sprechen demgegenüber von einer deutlichen Ausdehnung des zivilgesellschaftlichen Bereichs, und es finden sich – auch vor Fukushima - zahlreiche Beispiele für eine verbesserte Kooperation zwischen Staat und Zivilgesellschaft.

In diesem Seminar soll zunächst eine Bestandsaufnahme der aktuellen Zivilgesellschaft und des freiwilligen Engagements in Japan unternommen, und deren Spezifika herausgearbeitet werden. Darüber hinaus wollen wir der Frage nachgehen, wie die japanische Zivilgesellschaft heute im internationalen Vergleich eingeordnet, und welche Bedeutung ihr als politischer Akteur zugewiesen werden kann.

Zu diesem Zweck behandelt dieses Proseminar zunächst die historische Entwicklung der japanischen Zivilgesellschaft seit der Meiji-Zeit, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Zeitspanne nach den 1960er Jahren gelegt wird. Dabei untersuchen wir nicht nur die verschiedenen Ausprägungen und institutionellen Rahmenbedingungen des zivilgesellschaftlichen Engagements in Japan, sondern befassen uns auch mit der Frage nach einer spezifisch „japanischen“ Protestkultur. Die Möglichkeiten und Implikationen der Freiwilligenarbeit, der Zunahme der NPOs und des Engagements auf lokaler Ebene sollen ebenso untersucht werden wie aktuellste Entwicklungen ausserhalb dieser bekannten Frameworks.

Leistungsnachweis: regelmässige Teilnahme & aktive Mitarbeit, Referat, schriftliche Hausarbeit

Bemerkungen: japanische Sprachkenntnisse sind nicht verlangt

Literatur: Schwartz, Frank. 2003. „What is Civil Society?“ In: F. Schwartz, S. Pharr (Hg.): The State of Civil Society in Japan. Cambridge:

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Cambridge University Press, S. 23-41.

Iokibe, Makoto. 1999. „Japan’s Civil Society: An Historical Overview“. In: T. Yamamoto (Hg.): Deciding the Public Good. Governance and Civil Society in Japan. Tokyo: Japan Center for International Exchange, S. 51-95.

Pekkanen, Robert. 2000. „Japan’s New Politics. The Case of the NPO Law“. In: Journal of Japanese Studies 26(1): 111-139.

Foljanti-Jost, Gesine; Haufe, Caroline. 2006. „Bürgerliche Gesellschaft Versus Zivilgesellschaft – die neuere Debatte in Japan“. In Haak, René (Hg.): Japanstudien. Jahrbuch des Deutschen Instituts für Japanstudien 18, S. 247-269.

Vinken, Henk; Nishimura, Yuko; White, Bruce; Deguchi, Masayuki (Hg.). 2010. Civic Engagement in Contemporary Japan. Established and Emerging Repertoires. New York: Springer.

Chan, Jennifer. 2008. Another Japan is Possible. New Social Movements and Global Citizenship Education. Stanford: Stanford University Press.

Anmeldung bitte formlos vorab per E-Mail an [email protected] bis zum 1. September 2012

Proseminar III: Kultur, Medien, Macht: Japan aus der Perspektive der Cultural Studies (2491)Dozent: Dr. Fabian Schäfer

Ort: OAS 416

Zeit: Do 10:15-12:00

Beschreibung: Als Cultural Studies bezeichnet man eine bestimmte Art und Weise der kultur- und medienwissenschaftlichen Forschung. Ursprünglich in Großbritannien entstanden, wurden sie seit den 1990er Jahren verstärkt auch in Japan rezipiert. In diesem Seminar wollen wir uns die zentralen Perspektiven dieser intellektuellen Praxis (kritische Medien- und Kulturtheorie, Postcolonial Studies, Gender Studies, Populärkultur- und Literaturtheorie) über die Lektüre englischsprachiger Texte ihrer wichtigsten Vertreter in Japan (Yoshimi Shunya, Ueno Chizuko, Kang Sang-Jung, Karatani Kōjin, Ōtsuka Eiji, Azuma Hiroki, Kitada Akihiro) gemeinsam erschließen.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Referat und Hausarbeit

Literatur: Marchart, Oliver (2003): "Warum Cultural Studies vieles sind, aber nicht alles: Zum Kultur- und Medienbegriff der Cultural Studies." In: Medienheft

(Abrufbarunter: "http://www.medienheft.ch/dossier/bibliothek/d19_MarchartOliver.html)

Schäfer, Fabian (2009) "The Re-articulation of Cultural Studies in Japan and its Consequences for Japanese Studies." In: International Journal of Cultural Studies 12(1), S. 23-41.

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Allgemeine Vorlesung 1: Japanische Literatur (2473)Dozentin: Dr. des. Daniela Tan

Ort: OAS 314

Zeit: Di 13:00-13:45

Beschreibung: Von der Mythensammlung Kojiki zum Handyroman (Kētai shōsetsu). Die Studierenden erhalten eine breite Einführung in die japanische Literatur – von den Anfängen bis zur Gegenwart. Sie erwerben ein fundiertes Basiswissen über die Entwicklungen der japanischen Literatur und lernen die bedeutendsten Texte anhand von Textauszügen kennen.

Leistungsnachweis: Regelmässige und aktive Teilnahme, Prüfung.

Literatur: Katō Shūichi. Geschichte der japanischen Literatur. Scherz, 1990.

Bemerkungen: Unterlagen werden in der Stunde abgegeben.

Allgemeine Vorlesung 3: Internationale Migration und Japan (2480)Dozent: Prof. Dr. David Chiavacci

Ort: OAS 314

Zeit: Do 13:00-13:45

Beschreibung: Thema dieser Vorlesung sind die neuen Immigrationsbewegungen nach Japan und ihre Auswirkungen. Im ersten Teil der Lehrveranstaltung erfolgt eine Auseinandersetzung mit der historischen und weltweiten Entwicklung der grenzüberschreitenden Migration und den wichtigsten theoretischen Ansätzen in der Migrationsforschung. Darauf aufbauend werden vorerst im zweiten Teil die Emigrations- und Immigrationsbewegungen während des japanischen Kolonialismus und ihre langfristigen Folgen diskutiert. Im Zentrum des dritten Teils stehen verschiedene endogene und exogene Faktoren (regionaler Kontext in Ostasien, transnationale Netzwerke und Migrationsindustrie, Menschenrechtsregime und Rechtsstaat, institutionelle Rahmenbedingungen der japanischen Immigrationspolitik), welche für die Transformation Japans in ein Immigrationsland in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre verantwortlich sind. Der vierte Teil der Vorlesung ist den Konsequenzen der neuen Immigration in Japan gewidmet. Hierbei soll auf Tendenzen der Transnationalisierung, der Perzeption der Immigranten als Sicherheitsrisiko, die Integrationspolitik auf subnationaler Ebene und die Wechselwirkungen zwischen Immigranten und japanischer Zivilgesellschaft genauer eingegangen werden. Zusätzlich wird noch eine Lektüreübung mit japanischen Texten zu den Themen der Vorlesung angeboten. Die Vorlesung kann jedoch auch unabhängig von der Lektüreübung besucht werden.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme und kurze Zusammenfassung eines Lektüretextes.

Literatur: Castles, Stephen; Mark J. Miller. 2009. The Age of Migration: International Population Movements in the Modern World. Houndmills: McMillan.

Chiavacci, David. 2011. Japans neue Immigrationspolitik:

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Allgemeine Vorlesung 3: Internationale Migration und Japan (2480)Ostasiatisches Umfeld, ideelle Diversität und institutionelle Fragmentierung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Shipper, Apichai W. 2008. Fighting for Foreigners: Immigration and Its Impact on Japanese Democracy. Ithaca: Cornell University Press.

Allgemeine Vorlesung 5: Im Reich der Sinne – Japanische Filmgeschichte Teil II (2488)Dozentin: Regula König, lic. phil.

Ort: OAS 416

Zeit: Di 16:15-18:00 (alle 14 Tage ab dem 18. September)

Beschreibung: Nach dem Zweiten Weltkrieg erklärte Japan seine bedingungslose Kapitulation gegenüber den Alliierten. Was geschah mit der japanischen Filmindustrie, die während der Kriegszeit der Propaganda und danach der Zensur amerikanischer Besatzung unterstand? 1941 war Japan mit einer Filmproduktion von 500 Filmen pro Jahr das zweitgrösste Filmland nach den USA. 1945 schrumpfte diese Zahl auf 26 Filme. Was für Filme wurden nach den Krieg, bis Japan 1951 seine Unabhängigkeit wiedererlangte, produziert? Nach dem Ende der Besatzungszeit entsteht in den 50er Jahren die zweite Phase der „Goldenen Aera“ des japanischen Films. Wir untersuchen Meisterwerke von Kurosawa, Mizoguchi, Naruse, Ozu, Imai Tadashi, Kinugasa Teinosuke, Inagaki Hiroshi und anderen Regisseuren. Die allgemeine Verbreitung des Fernsehens, das Ende der 50er Jahre Einzug in den normalen Haushalt hielt, markiert den Anfang des Niedergangs der japanischen Filmindustrie. Eine neue Generation von sehr heterogenen Filmregisseuren begannen überragende Filme zu drehen, die sich von den Filmen der Meisterregisseure wie Ozu und Mizoguchi stark unterschieden. Eine „Neue Welle“ (Nuberu Bagu) zeichnete sich ab, zu deren bekanntesten Vertretern Oshima Nagisa gehörte. Viele dieser Regisseure gründeten eigene Produktionsfirmen und produzierten ihre Filme unter zum Teil schwierigsten Bedingungen. Neben Oshima Nagisa lernen wir unter anderen Suzuki Seijun, Imamura Shohei, Shinoda Masahiro und Nakahira Ko kennen.Die filmische Ästhetik ist neben der Darstellung des historisch-und soziokulturellen Umfelds ein weiteres wichtiges Thema dieser Vorlesung. Anhand von Filmsequenzen verschiedener Werke von Regisseuren werden narrative, ästhetische und technische Aspekte analysiert und Charakteristiken, Stile der einzelnen Regisseure herausgearbeitet.

Leistungsnachweis: Regelmässige und aktive Teilnahme, Prüfung.

Literatur: Anderson, Joseph L., and Richie, Donald (1982) The Japanese Film: Art and Industry, Princeton, Princeton University Press. Revised edition.

Nolletti, Arthur Jr. and Desser, David(eds) (1992) Reframing

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Allgemeine Vorlesung 5: Im Reich der Sinne – Japanische Filmgeschichte Teil II (2488)

Japanese Cinema: Authorship, Genre History, Bloomington; Indiana University Press

Richie, Donald (2001) A Hundred Years of Japanese Film, Tokyo, Kōdansha

Satō, Tadao (1982) Currents in Japanese Cinema: Essays, Tokyo, Kōdansha

Standish, Isolde (2005) A New History of Japanese Cinema: A Century of Narrative Film, London, New York; Continuum

Yomoto, Inuhiko (2007) Im Reich der Sinne - 100 Jahre Japanischer Film, Stroemfeld Verlag; Frankfurt am Main und Basel

Proseminar Japanische Geschichte I: Sozial-, Wirtschafts- und politische Geschichte (2475)

Dozent: Prof. Dr. David Chiavacci

Ort: OAS 416

Zeiten: Mi 12:15 – 13:45

Beschreibung: In diesem Kurs erfolgt eine Einführung in die Sozial-, Wirtschafts- und politische Geschichte Japans von den Anfängen bis in die 1980er Jahre. Die thematischen Schwerpunkte werden auf den Wandel im politischen System und seiner ideellen Basis, auf die Transformationen in den Familien- und Sozialstrukturen sowie auf die wirtschaftliche Entwicklung und das damit verbundene technologische Wissen gelegt. Auch die Aussenbeziehungen und deren Einfluss auf die interne Entwicklung sowie die Wechselwirkung zwischen sozialem, wirtschaftlichem und politischem Wandel werden im Laufe des Kurses thematisiert.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Prüfungen

Literatur

(zur Anschaffung empfohlen):

Farris, William Wayne. 2009. Japan to 1600: A Social and Economic History. Honolulu: University of Hawai'i Press.

Gordon, Andrew. 2009. A Modern History of Japan: From Tokugawa Times to the Present. New York: Oxford University Press.

Moderne Lektüre I (BA): Raum- und Zeitdarstellung in Akutagawa Ryûnosukes Erzählung Kappa (Flusskobolde) (2486)

Dozentin: PD Dr. Simone Müller

Ort: OAS 317

Zeit: Mi 16:15-17:00

Beschreibung: Akutagawa Ryūnosuke zählt zu den grossen Meistern der japanischen Erzählkunst. Nebst zahlreichen namhaften Kurzgeschichten wie Rasshōmon, Yabu no naka (Im Dickicht) oder

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Hana (Die Nase) verfasste er kurz vor seinem Freitod im Jahr 1926 eine längere, phantastische Erzählung mit dem Titel Kappa (Flusskobolde). Das Werk handelt von einem Ich-Erzähler, der durch Zufall in die Welt der Flusskobolde gerät und seine bizarren Erlebnisse mit diesen fremdartigen Geschöpfen und ihrer Gesellschaft schildert. Kappa zählt zu den geistreichsten und humorvollsten Werken der japanischen Literaturgeschichte und ist gleichzeitig eine scharfe Kritik der japanischen Gesellschaft der Taishô-Zeit. Im Rahmen des Lektürekurses wird das etwa 70-seitige Werk gelesen und anlässlich des übergreifenden Semesterthemas „Zeit“ hinsichtlich spezifischer Raum- und Zeitdarstellungen diskutiert.

Leistungsnachweis: Regelmässige aktive Teilnahme, schriftliche Zusammenfassung und Präsentation eines Textabschnitts

Lektüre: Akutagawa Ryūnosuke 芥川龍之介 (1990): Kappa / Aru ahō no isshō 河童・あ或阿呆の一生. Tôkyô: Shinchôsha.

Ho-Koon-ki T. (1993): „Kappa as a Dystopia: A Study of Akutagawa's Anti-utopian Thought“. In: NOAG 153.1: 45-62.

Moderne Lektüre II (BA und MA): Internationale Migration und Japan (2487)

Dozent: Prof. Dr. David Chiavacci

Ort: OAS 314

Zeit: Do 13:00 – 13:45

Beschreibung: In dieser Lektüre werden japanische Texte zu den Themen der Vorlesung „Internationale Migration und Japan“ erarbeitet und diskutiert. Die Lektüreübung kann jedoch auch unabhängig von der Vorlesung besucht werden.

Leistungsnachweis: Regelmässige und aktive Mitarbeit; Lektüreberichte.

Literatur: Iguchi, Yasushi (井口, 泰). 2001. 「外国人労働者新時代」. 東京: 筑摩書房.

Kajita, Takamichi (梶田, 孝道); Takashi Miyajima (喬宮島) (編). 2002. 「国際化する日本社会」. 東京: 東京大学出版会.

National Diet Library (国立国会図書館調査及び立法考査局) (編). 2008. 「人口減少社会の外国人問題: 総合調査報告書」. 東京: 国立国

会図書館.

Tanaka, Hiroshi (田中, 宏). 1995. 「在日外国人: 法の壁、心の溝」. 東京: 岩波新書.

Yoshida, Yoshio (吉田, 良生); Shigemi Kōno (稠果河野) (編). 2006. 「国際人口移動の新時代」. 東京: 原書房.

Moderne wissenschaftliche Lektüre A (MA): Fachtexte Wirtschaft (2494)Dozent: lic.oec. Georg Blind, MA; Dr. Stefania Lottanti von Mandach

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Ort: OAS 410

Zeit Mo 13:00 bis 13:45

Beschreibung: Nahezu alle Fachtexte aus dem Themenbereich Wirtschaft werden in Japan ausschliesslich auf Japanisch verfasst, auch wenn die Diskussion um die Bedeutung des Englischen in jüngster Zeit anderes vermuten lässt. Die Untersuchung japanischer Primärquellen sowie die Erschliessung und angemessene Übersetzung japanischer Sekundärliteratur stellt eine japanologische Kernkompetenz dar, die im Rahmen dieser Veranstaltung vertieft werden soll. Neben den sprachlichen Anforderungen setzt die Veranstaltung die Kenntnis die Kenntnis spezifischer Wortfelder der entsprechenden Disziplinen voraus, die im Rahmen der ergänzenden Veranstaltung „Erschliessung und Übersetzung moderner Quellen A/B (MA): Fachtexte Wirtschaft“ vermittelt werden. Ein paralleler Besuch dieser Veranstaltung wird dringend empfohlen, da sich die Auswahl der Texte an den Inhalten dieser Veranstaltung orientiert.

Leistungs-nachweis:

Erstellung schriftlicher Inhaltsübersichten der vorzubereitenden Texte.Kurztest zu den vorbereiteten Texten. Aktive Mitarbeit.

Literatur: Der ausführliche Veranstaltungsplan inkl. weiterer Literaturhinweise wird bei der ersten Sitzung verteilt.

Erschliessung und Übersetzung moderner Quellen A/B (MA):Fachtexte Wirtschaft (2493)Dozent: lic.oec. Georg Blind, MA; Dr. Stefania Lottanti von Mandach

Ort: OAS 410

Zeit Mo 12:15 bis 13:00

Beschreibung: Die Veranstaltung bereitet inhaltlich auf die „Moderne wissenschaftliche Lektüre (MA): Fachtexte Wirtschaft“ vor. Ziel ist die Vermittlung der Fähigkeit, Fachtexte aus verschiedenen Bereichen der Wirtschaft inhaltlich erfassen und einordnen zu können. Dazu werden verschiedene Grundkonzepte der Wirtschaftswissenschaften mit Japanbezug vorgestellt und besprochen. Zur Vertiefung der besprochenen Inhalte wird der Besuch der ergänzenden Veranstaltung: „Moderne wissenschaftliche Lektüre, Sozialwissenschaften: Fachtexte zum japanischen Management“ ausdrücklich empfohlen.Im Rahmen der Veranstaltung wird durch die Kursteilnehmer/innen ein Online-Glossar (Wiki) erstellt. Ein Tutor/eine Tutorin unterstützt die Kursteilnehmer bei der technischen und inhaltlichen Erstellung der entsprechenden Einträge im Rahmen des wöchentlichen Tutoriums (ZEIT/ORT N.N.).

Leistungs-nachweis:

Erstellung von sechs qualifizierten Einträgen im „Wiki Wirtschaft“ der Japanologie (in Planung; ggf. alternativ eine längere schriftliche Übersetzung).

Literatur: Der ausführliche Veranstaltungsplan inkl. Literaturhinweise wird bei der ersten Sitzung verteilt.

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Bemerkungen: Rückfragen und Sprechstunde: [email protected]

Tutorat zu „Erschliessung moderner Quellen A/B (MA): Fachtexte Wirtschaft“Dozent: Mateusz Cwik

Ort: OAS 410

Zeit: Do 9:30-10:00

Beschreibung: Im Rahmen des Tutoriums wird durch die Kursteilnehmer/innen der Veranstaltung „Erschliessung moderner Quellen A/B (MA): Fachtexte Wirtschaft“ ein Online-Glossar (Wiki) erstellt. Ein Tutor/eine Tutorin unterstützt die Kursteilnehmer bei der technischen und inhaltlichen Erstellung der entsprechenden Einträge.

Leistungs-nachweis:

N.A.

Bemerkungen: Rückfragen und Sprechstunde: [email protected]

Theorie- und Methodenvorlesung: The Sacred Text and its Authority –

The History of the Interpretation of Japanese Mythology (Blockseminar) (2500)

Dozent: Prof. Dr. Jun'ichi Isomae

Ort: OAS 416

Zeit: 30. 11. 2012, 9:00-12:00 und 13:00- 17:0001. 12. 2012, 9:00-12:00 und 13:00-17:00

Beschreibung: In this seminar we will study the theoretical perspectives on the history of interpretation, through the case of so-called “Japanese mythology.” The idea of the history of interpretation comes from H. G. Gadamer’s “history of effect,” which is based on the intellectual tradition of hermeneutics. We will begin with the concrete analysis of the birth of Japanese mythology, as dependent on the awakening of “nationalism” that was transplanted from the West. Then we will shift our consideration to the problematizing of our obsession with the idea of an “historical origin,” which is criticized by Edward Said and Jacques Derrida. Finally, we will discuss the dynamics of the interpretation of mythology between “the colonizer and the colonized” under the reign of empires, an approach which has its beginnings in the work of Stuart Hall. Through these discussions, we hope to comprehend the secret of the authority of mythology, which has been utilized in the legitimization of the positionality of persons or communities committed to the act of its interpretation.

Literatur und Seminarplan:

The Principle of History of Effect (1)

Hans-Georg Gadamer, “II-1. The Elevation of the Historicity of Understanding to the Status of a Hermeneutic Principle,” in Truth and Method, second revised edition, trans. by J. Weinsheimer and D. G. Marshall, New York Continuum, 1994 (originally published as Wahrheit und Methode, 1960).

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Nation as Imagined Community (1)

Jun’ichi Isomae, “Myth and Nationalism: Motoori Norinaga’s Creation Myths,” in Japanese Mythology: Hermeneutics on Scripture, London and Oakville: Equinox, 2010.

Nation as Imagined Community (2)

Benedict Anderson, “2. Cultural Roots,” in Imagined Communities: Reflections on the Origin and the Spread of Nationalism, revised version, London and New York: Verso, 1991.

Problematizing the Idea of an Historical Origin (1)

Jun’ichi Isomae, “The Canon and Variants: An Examination of the Mythology of Susanowo,” in Japanese Mythology.

Problematizing the Idea of an Historical Origin (2)

Edward Said, “Freud and the Non-European,” in Freud and the Non-European, London and New York: Verso, 2003.

Discussing the History of a Colony as Post-colonialism (1)

Jun’ichi Isomae, “Discursive Formation around ‘Shinto’ in Colonial Korea,” presented at AAS Toronoto, 2012.

磯前順一「植民地朝鮮における宗教概念をめぐる言説編成―

国家神道と固有信仰のあいだ」unpublished. 

http://divinity.uchicago.edu/martycenter/publications/webforum/ 

Discussing the History of a Colony as Post-colonialism (2)

Stuart Hall, “Religious Ideologies and Social Movements in Jamaica,” in Robert Bocock and Kenneth Thompson, eds., Religion and Ideology, Manchester: Manchester University Press, 1985.

The Principle of History of Effect (2)

Jun’ichi Isomae, “Introduction: Hermeneutics on the Theory of Sacred Texts and Nostalgia toward Historical Origin,” in Japanese Mythology.

Bemerkung: Die Veranstaltung wird in englischer Sprache abgehalten.

Klassisches Japanisch: Einführung in die klassische japanische Schriftsprache 1 (HS) (2478)

Dozent: Felix Herrmann, MA

Ort: SOE-E-8

Zeit: Di 12:15-13:45 (Zeit im gedruckten Vorlesungsverzeichnis ist falsch!)

Beschreibung: Im Rahmen der einjährigen Veranstaltung werden im ersten Semester die Grundlagen der klassischen japanischen Grammatik vermittelt, die im zweiten Semester durch fokussierte Lektüre aus Textausschnitten bekannter japanischer Klassiker eingeübt und vertieft werden. Parallel dazu wird im zweiten Semester in Form von kleinen Projektarbeiten und Gruppenreferaten ein Überblick über den Kanon klassischer japanischer Texte und die Gesellschaft der

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Heian-Zeit erarbeitetLeistungsnachweis: Aktive Teilnahme an den Lehrveranstaltungen, Projektarbeiten,

Gruppenreferate, Prüfungen.

Literatur: Keene, Donald (1993): Seeds in the Heart. Japanese Literatures from the Earliest Time tp the Late Sixteenth Century. Henry Holt.

Komai Akira / Rohlich, Thomas (1991): An Introduction to Classical Japanese. Bonshinsha.

Konishi Jin’ichi (1984-1991): A History of Japanese Literature. Aileen Gatten, Nicholas Teele und Mark Harbison (Übers.), Earl Miner (Hg.). 3 Bde. Princeton University Press.

Lewin, Bruno (1965): Japanische Chrestomatie von der Nara-Zeit bis zur Edo-Zeit. 2 Bde. Otto Harrassowitz.

—— (1975): Abriss der japanischen Grammatik. Harrassowitz.

Miner, Earl et al. (1988): The Princeton Companion to Classical Japanese Literature. Princeton University Press.

Nihon koten bungaku zenshû 日本古典文学全集. Shōgakukan (Hg.). Shōgakukan

Shin nihon kotenbungaku taikei 新日本古典文学大系. (1985-2005). Iwanami shoten (Hg.). Iwanami shoten.

Shirane Haruo (2005): Classical Japanese. A Grammar. Columbia University Press.

Tsukahara Tetsuo et al. (Hg.) (2005): Kōkōsei no koten bunpō 高校生の古典文法. Kyōto shobō.

Vormoderne Lektüre I/II: Einführung Hentaigana (2485)

Dozent: Christoph Mittmann, MA

Ort: OAS 314

Zeit: Mi 13:00 – 13:45

Beschreibung: N.N.

Leistungsnachweis: Regelmässige, aktive Teilnahme (Präsenz, Vorbereitung der jeweiligenTextabschnitte), Prüfung mit Übersetzung und grammatischer Analyse.

Literatur: Verschiedene Textausgaben werden in der ersten Sitzung vorgestellt.

Erschliessung altjapanischer Quellen A: Zeit- und Raumdarstellung im Tagebuch Utatane (Der Schlummer) (MA) (2495)

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Dozentin: PD Dr. Simone Müller

Ort: OAS 410

Zeit: Mi 14:00-14:45

Beschreibung: Im Rahmen der Veranstaltung wird das bisher seitens der Literaturwissenschaften wenig beachtete und bisher nicht in die deutsche Sprache übertragene, Kamakura-zeitliche Frauentagebuch Utatane (Der Schlummer) inhaltlich und strukturell erschlossen. Das Werk beschreibt eine von ihrem Liebhaber verlassene Frau in ihrem vergeblichen Bestreben, ihren Liebeschmerz zu überwinden, Herr über ihre Handlungen und Gedanken zu werden und ein Gefühl der Gelassenheit zu erlangen. Im Fokus der Lektüre stehen Techniken der Raum- und Zeitdarstellung, mit denen die Autorin die Protagonistin zu einer „wartenden Frau“ (matsu onna 待つ女 ) stilisiert, einem zentralen Topos der klassischen japanischen Literatur. Auf diese Weise können Möglichkeiten der postklassischen Narratologie für die philologische Erschliessung japanischer Texte exemplarisch diskutiert werden.

Leistungsnachweis: aktive Teilnahme

Übersetzung und Kommentierung altjapanischer Quellen A: Zeit- und Raumdarstellung im Tagebuch Utatane (Der Schlummer) (MA) (2496)

Dozentin: PD Dr. Simone Müller

Ort: OAS 410

Zeit: Mi 15:00-15:45

Beschreibung: Im Rahmen der Veranstaltung wird das bisher seitens der Literaturwissenschaften wenig beachtete und bisher nicht in die deutsche Sprache übertragene, Kamakura-zeitliche Frauentagebuch Utatane (Der Schlummer), vollständig übersetzt und kommentiert. Das Werk beschreibt eine von ihrem Liebhaber verlassene Frau in ihrem vergeblichen Bestreben, ihren Liebeschmerz zu überwinden, Herr über ihre Handlungen und Gedanken zu werden und ein Gefühl der Gelassenheit zu erlangen.

Leistungsnachweis: aktive Teilnahme

Literatur: Müller, Simone (2011): “Warten auf den Liebestraum – Eine gender-narratologische Verortung des Werks Utatane in der Heian- und Kamakura-zeitlichen Frauentagebuchliteratur”. In: Stephan Conermann (Hg.): Kulturspezifische Erzählstrategien in “nicht-abendländischen” Lebensdarstellungen. Berlin (= Naratologia Aliena? Studien des Bonner Zentrums für Transkulturelle Narratologie [BZTN], Bd. 5).

Tsugita Kasumi 次 田 香 澄 (Komm.) (1986 (1978): Utatane zenyakuchū うたたね全訳注. Tōkyō: Kōdansha.

Wallace, John R. 1988a): “Fitful Slumbers. Nun Abutsu's Utatane”. In: Monumenta Nipponica 43.4 (Winter): 391-398.

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Seminar mit schriftlicher Arbeit I (BA, MA): Anachronismen – Zeitlichkeit und das Erzählen von Zeit in der japanischen Litertur (2489)

Dozentin: Dr. des. Daniela Tan

Ort: OAS 317

Zeit: Di 16:15-18:00

Beschreibung: Wie wird Zeit erzählt in der japanischen Literatur? Anhand von Texten des 20. Jahrhunderts gehen wir in diesem Seminar der Frage nach, wie Zeit und Wahrnehmung von Zeitlichkeit in der japanischen Literatur umgesetzt wird. Welche Rolle kommt im Zeitalter der Sofortness dem Tempus zu und inwiefern findet das Zeitgefühl einer Ära seinen literarischen Ausdruck? Lässt sich eine Beschleunigung des Erzählens feststellen durch den zunehmenden Einfluss von realtime-Medien? Auf der Grundlage von narratologischen Analysekriterien sowie der Textlektüre sollen die literarische Gestaltung von Zeit und Zeitlichkeit analysiert und diskutiert werden.

Leistungsnachweis: Regelmässige und aktive Teilnahme, Vortrag, schriftliche Arbeit.

Literatur: Fraser, J. T. (Hg.). The Voices of Time. University of Massachusettes Press, 1981.

Genette, Gérard. Die Erzählung. Übers. von Andreas Knop. Wilhelm Fink Verlag, 1998.

Kitaoka Seiji 北岡誠司, Mino Hiroshi 三野博司 (Hgg.). Shōsetsu no naratorojī. Shudai to hensō 小説のナラトロジー主題と変奏 . Sekai shosō sha, 2003.

Sakaki Atsuko 榊敦子. Kōi toshite no shōsetsu. Naratorojī o koete 行為としての小説・ナラトロジーを越えて. Shin'yōsha, 1996.

Sakaki, Atsuko. Recontextualizing Texts. Narrative Performance in Modern Japanese Fiction. Harvard University Press, 1999.

Bemerkungen Anmeldung und Themenvergabe: https://www.olat.uzh.ch/olat/url/RepositoryEntry/5765824513

Seminar mit schriftlicher Arbeit II (BA): Businessplan Japan (2490)

Dozentin: Dr. Stefania Lottanti von Mandach und lic. oec. Georg Blind, MA

Ort: OAS 317

Zeit: Mo 14:15-15:45

Beschreibung: Bei vielen beruflichen Tätigkeiten als Japanologe im Bereich der Wirtschaft steht der Zugang zum japanischen Markt im Mittelpunkt. Ob als Mitarbeiter einer Firma in der Schweiz oder in Japan, genauso wie als selbständiger Unternehmer: immer steht die Frage im Mittelpunkt, wie sich eine Geschäftsidee in Japan realisieren lässt. Zur Umsetzung einer Geschäftsidee wird ein Businessplan benötigt. Ein Businessplan ist eine schriftliche Zusammenfassung eines unternehmerischen Vorhabens und ermöglicht durch

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Gliederungsvorgaben eine systematische Vorgehensweise.Im Rahmen des Seminars üben wir die Erstellung eines Businessplans für den Vertrieb von Produkten und Services in Japan. In den ersten drei Sitzungen erarbeiten wir gemeinsam die Grundlagen zur Erstellung eines Businessplans und diskutieren anhand von praktischen Beispielen die wesentlichen Punkte, die beim Verfassen eines Businessplans beachtet werden müssen. In den folgenden Sitzungen stellen die Teilnehmenden ihre eigenen Businesspläne vor, die im Plenum diskutiert werden.

Leistungsnachweis: Vortrag im Seminar (Businessplan als Powerpoint-Präsentation) und Hausarbeit (ausformulierter Businessplan, inklusive quantitativer Teil). Die Powerpoint-Präsentation ist Bestandteil des Leistungsnachweises und dient als Grundlage für die Hausarbeit. Die Powerpoint-Präsentation muss eine Woche vor dem Vortrag eingereicht werden.

Vorträge und Hausarbeiten werden auf Deutsch, Englisch oder Französisch angenommen. Hausarbeiten von Muttersprachlern auch auf Japanisch. Einbezug von mindestens zehn japanischsprachigen Quellen.

Bemerkung: Die Vortragstermine und Themen werden in der ersten Sitzung verteilt.

Seminar mit schriftlicher Arbeit III (BA, MA, Doktorat): Japans ›Schöne Kunst‹: Begriffsfindung und Konstituierung eines kunsthistorischen Kanons im ästhetisch-philosophischen Diskurs (2499)Dozent: Dr. Ralf Müller (mit Dinah Zank, MA)

Ort: OAS 314

Blockzeiten: 17.-21. September 2012 (Montag bis Freitag 10:15-15:45h)

Beschreibung: Gegenstand der japanischen Kunstgeschichte sind selbstverständlich die Kunstwerke Japans. Doch welche Gegenstände werden überhaupt als japanisch und als Kunstwerke klassifiziert? Und warum? Welcher Blick klassifiziert hier?In der Gegenstandsbeschreibung des Fachs Kunstgeschichte Japans (bzw. Ostasiens) heißt es: »Die Kunstgeschichte Ostasiens [bzw. Japans] bedient sich vorwiegend westlicher kunstwissenschaftlicher Methoden, wonach die fraglichen Objekte zunächst präzis beschreibend unter formalen und herstellungstechnischen Aspekten erfasst werden, um dann entsprechend ihrem jeweiligen zeitlich-historischen, sozialen, religiösen und philosophischen Umfeld kunsthistorisch bewertet und interpretiert zu werden.« Diese Dichotomisierung von westlicher Methode und Klassifikation einerseits, ostasiatischer – im vorliegenden Fall japanischer – Kunstgeschichte andererseits, ist es wert zu diskutieren.

Konnte im Verlauf des Seminars des FS 2012 (»Grenzen der philosophischen Ästhetik im Spiegel der japanischen Kunstgeschichte«) in historischer Hinsicht gezeigt werden, wie der ästhetische Diskurs in Japan stark durch Denker der deutschen Philosophie seit Baumgarten, vor allem aber vermittelt über E. von Hartmann durch Hegels Philosophie der Kunst geprägt worden ist,

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entwickelt sich in Japan selbst alsbald eine lebendige Debatte, in der ästhetische Kategorien im Spiegel der eigenen Vormoderne erarbeitet und kritisiert werden. Vor allem aber stellt sich die Frage, welche Künste und welche künstlerischen Gegenstände als Referenzen für die Begriffsbildung und als ebenbürtig zum europäischen Kanon gelten können. Verschiedene Fragen stellen sich in der Folge:

Wie haben sich die neuen europäischen Konzepte von philosophischer Ästhetik am Wendepunkt der Moderne auf die Vorstellung/Neukonstruktion einer japanischen „National-Ästhetik“, insbesondere in Auseinandersetzung mit der vormodernen Vergangenheit (Nara- und Heian-Zeit), in der Meiji-Zeit ausgewirkt? Was bedeutet das für die Neudefinition des japanischen Kunstbegriffs und die damit einhergehende Bewertung der landeseigenen Kunst? Was beinhalten diese neuen Massstäbe, wer legt sie fest und warum?

Wurde also im FS 2012 ein Set von ästhetischen Grundbegriffen (bi, bigaku und die damit verbundenen Konzepte wie yūgen, iki, kire etc.) eingeführt, soll es im HS 2012 vor allem darum gehen, die kunsthistorischen Begriffe (bijutsu, kōgei, bijutsushi, etc.) aus dem japanischen Ästhetikdiskurs zu beschreiben. So kann wenigstens in Ansätzen nachvollzogen werden, wie der Ästhetik-Diskurs in Japan sowie die Einführung des deutschen Begriffs der »schönen Kunst« (bijutsu) die Kanonisierung einer (nach Aussen hin repräsentativen) Kunstgeschichte in Japan geprägt hat. Geht es dabei über aus der Vormoderne tradierte Vorstellungen und kulturelle Ausdrucksformen, kann auch der vermeintlich europäische Ästhetikdiskurs aus einer anderen Diskursformation heraus historisiert werden.

Neueinsteiger zum HS 2012 sind herzlich willkommen! Seminarplan und Literaturliste stehen ab dem 01. August 2012 über OLAT bereit.

Leistungsnachweis: bei Anrechung im Doktoratsprogramm Asien und Europa: ausformuliertes Referat oder schriftliche Arbeit;bei Anrechung auf der BA- oder MA-Stufe: entsprechend den jeweiligen Studienordnungen (Japanologie, Kunstgeschichte, Philosophie)

Lektüre Marra, Michael F. (2001): A history of modern Japanese aesthetics.

— (2002): Japanese hermeneutics : current debates on aesthetics and interpretation.

— (1999), Modern Japanese aesthetics : a reader.

Mason, Penelope (1993 [2004]): History of Japanese Art.

Satō, Dōshin (2011): Modern Japanese Art and the Meiji State: The Politics of Beauty.

Bemerkungen: Die Veranstaltung ist für alle Studienstufen offen (BA, MA und Doktorat). Doktorierende, die nicht im Rahmen des Doktoratsprogramm Asien und Europa promovieren, werden gebeten, vorgängig mit den für sie zuständigen hauptverantwortlichen BetreuerInnen bzw. den jeweiligen Verantwortlichen für die Doktoratsstufe die Möglichkeit der Anrechnung abzuklären.  Kenntnisse außereuropäischer Sprachen sind erwünscht, aber für die Teilnahme keine Vorbedingung. Reguläre Modulbuchung. Zur Absprache von Referats- und Seminararbeitsthemen bitte bis zum 15. August bei den

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Dozierenden melden: [email protected] (Philosophie und Japanologie) und [email protected] (Kunstgeschichte und Japanologie).

Forschungsseminar B (MA): Japanische Aussenpolitik (2498)

Dozent: Prof. Dr. David Chiavacci

Ort: OAS 314

Zeit: Do 10:15 – 11:45

Beschreibung: Duale Strukturen galten über Jahrzehnte als das zentrale Kennzeichen der japanischen Aussenpolitik. Einerseits war Japan eine ökonomische Weltmacht, deren Industrien den Westen in seinem wirtschaftlichen Führungsanspruch zunehmend bedrängten. Andererseits wurde Japan jedoch auch als ein weltpolitisches Leichtgewicht betrachtet, welches sicherheitspolitisch nach der Pfeife der USA tanzte, keine internationalen Initiativen entwickelte und sich nur reaktiv auf Druck von Aussen bewegte. Mit dem Ende des Kalten Krieges, der langen Stagnationsphase der japanischen Wirtschaft sowie dem Aufstieg Chinas und anderer Volkswirtschaften in Ostasien hat sich jedoch das Umfeld und die Basis der japanischen Aussenpolitik grundsätzlich verändert. In den letzten Jahren ist es zu signifikanten Akzentverschiebungen und neuen Entwicklungen in den internationalen Beziehungen Japans gekommen. In diesem Seminar werden zentrale Themen und Felder in der gegenwärtigen japanischen Aussenpolitik diskutiert. Das Ziel des Seminars ist es ausgehend von der historischen Entwicklung eine Sicht der gegenwärtigen Welt aus japanischer Perspektive zu erarbeiten.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Referate und schriftliche Seminararbeit.

Lektüre Hook, Glenn D.; Julie Gilson; Christopher W. Hughes; Hugo Dobson. 2012. Japan’s International Relations: Politics, Economics and Security. London: Routledge.

MOFA (Ministry of Foreign Affairs). 2011. Diplomatic Bluebook 2011. Tokyo: MOFA.

Togo, Kazuhiko. 2010. Japan’s Foreign Policy, 1945-2009: The Quest for a Proactive Policy. Leiden: Brill.

Ringvorlesung Sinologie/Japanologie: Trauma (4491)Organisation: Prof. Dr. Roland Altenburger, Dr. Simone Müller

Ort: KOL-G-209

Zeit: Do 16:15-18:00

Beschreibung: Mit dem Begriff „Trauma“ werden sowohl die auslösenden Gewalteinwirkungen auf Personen als auch die dadurch verursachten psychischen Verletzungen bezeichnet. Trauma-Erzählungen von Überlebenden bringen oft die gleichzeitige Unerträglichkeit des Erlebten wie auch die Unerträglichkeit des eigenen Überlebens zum Ausdruck. Die Folge ist oft eine sich in spezifischen Symptomen manifestierende „posttraumatische

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Belastungsstörung“, deren Auftreten und Ausprägung aber von individuellen und kulturellen Faktoren abhängen. Die Therapie dieser Störung strebt meist die Integration der individuellen Leiderfahrung in ein grösseres Narrativ und Wertsystem an.

In den Kulturwissenschaften sind traumatische Erfahrungen und ihre Folgen jüngst vermehrt Gegenstand des wissenschaftlichen Interesses geworden. Die Trauma-Forschung untersucht, wie sich menschliche Extremerfahrungen im Zusammenhang mit Krieg, Gewalt und Hunger sowie mit Natur- und Umweltkatastrophen auf die psychische Befindlichkeit der Überlebenden ausgewirkt haben, welche Bewältigungsstrategien entwickelt worden sind, wie die belastenden Erinnerungen in die kulturelle Überlieferung eingegangen sind und inwiefern sogar Nachgeborene psychisch noch darunter leiden. Die Holocaust-Forschung dient dabei oft als ein Bezugs- und Vergleichspunkt. Allerdings gibt es auch Ansätze, den Trauma-Begriff auszuweiten auf kollektive, gesellschaftliche Krisenerfahrungen, etwa im Zusammenhang mit schweren Wirtschaftskrisen und deren sozialen Auswirkungen.

Die von den Abteilungen Japanologie und Sinologie des Ostasiatischen Seminars der Universität Zürich gemeinsam durchgeführte Ringvorlesung zum Thema „Trauma“ hat die japanische Dreifach-Katastrophe vom 11. März 2011 zum Anlass und Ausgangspunkt genommen, um über den Umgang mit traumatischen Erfahrungen in den Kulturen Japans und Chinas nachzudenken. In der Geschichte dieser beiden Kulturen sind natürliche wie von Menschen verursachte Katastrophen zahlreich vorgekommen. Im 20. Jahrhundert waren in Japan die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, im August 1945, nicht nur für die Überlebenden traumatische Erfahrungen, die seither im kollektiven Gedächtnis einen symbolischen Ort besetzt haben, ähnlich wie Fukushima in unserer Gegenwart. In China lassen sich in der jüngeren Vergangenheit neben den für viele Betroffene zutiefst leidvollen Erfahrungen im Widerstandskrieg gegen die japanischen Besatzer (1937-45) und im Bürgerkrieg (1946-49) auch die Gewaltexzesse im Zuge der „Kulturrevolution“ (1966-69) als traumatische Erfahrungen mit Langzeitfolgen für die Überlebenden verstehen. Inwieweit werden die Erinnerungen an die grossen Traumata des 20. Jahrhunderts in Japan und China aber politisch und sozial überhaupt zugelassen? Inwieweit wirken individuelle Traumata noch über Generationen hinweg bis in die Gegenwart hinein nach? Wie sind solche traumatischen Erfahrungen in der Kunst, in Literatur und Film, verarbeitet worden? Einsichten aus der Geschichte und Methodik der Psychotraumatologie sollen dabei den Blick auf das Phänomen „Trauma“, seine Ursachen, Folgen und Therapien sowie die kulturspezifischen Umgangsweisen damit schärfen.

Diese Ringvorlesung will darüber hinaus die Thematik historisch vertiefen und der Frage nachgehen, inwiefern auch schlimme kollektive Erfahrungen in der Vormoderne, wie etwa die Mongoleneinfälle des 13. Jahrhunderts oder die Eroberung des chinesischen Ming-Reichs durch das Fremdvolk der Mandschuren, als traumatische Erfahrungen im engeren, psychotraumatologischen Sinne rekonstruiert werden können. Dafür ist die Überlieferung individueller Leidenszeugnisse entscheidend. Auch der Umgang mit

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Trauma und Schmerz in der chinesischen Geschichte sowie die Deutung der buddhistischen Erleuchtung, Satori, als traumatische Erfahrung werden thematisiert werden. Es sollen ferner – im Bewusstsein der Gefahr der alltagssprachlichen Trivialisierung des Konzepts – auch sozialwissenschaftliche Ansätze zu Wort kommen, die den Trauma-Begriff für Japans jüngere Vergangenheit auf gesellschaftliche und wirtschaftliche Verwerfungen ausweiten, die entweder Resignation und Apathie zur Folge hatten, oder aber Reflexionsprozesse und Veränderungen in Gang setzten und zu kritischem Engagement und zur Formulierung neuer Gesellschaftsentwürfe führten.

Diese Ringvorlesung ist disziplinär breit angelegt und bezieht neben den Kulturwissenschaften auch die Sozialwissenschaften massgeblich ein. Ausser den Angehörigen des Ostasiatischen Seminars werden auch einige prominente auswärtige Referentinnen und Referenten zum Programm beitragen.

Bachelor-Studierende können sich diese Veranstaltungsreihe als Kurs anrechnen lassen, indem sie regelmässig anwesend sind und zu einer Sitzung ein Protokoll schreiben, das jeweils in der darauf folgenden Sitzung aufzulegen ist.

Leistungsnachweis: Teilnahme, Erstellung eines Protokolls zu einer Veranstaltung

Bemerkungen: Das Programm ist auf der Homepage des Ostasiatischen Seminars einsehbar: www.ostasien.uzh.ch

Forschungskolloquium Ostasien (2467)Dozierende: Prof. Dr. Wolfgang Behr, Prof. Dr. David Chiavacci, Prof. Dr. Andrea

Riemenschnitter, Prof. Dr. Raji C. Steineck, Dr. Roland Altenburger, Dr. Simone Müller

Ort: KOL-H-317

Zeit: Do 14:00-15:45

Beschreibung: Richtet sich an Studierende der Japanologie und Sinologie, die sich in der Abschlussphase des Lizenziats- oder MA-Studiums sowie des Promotionsstudiums befinden. Das Kolloquium ist gedacht als Plattform zur Präsentation und Diskussion von Forschungen aus dem unmittelbaren Umfeld der Lizenziats- oder Masterarbeit bzw. der Dissertation.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Referat

Bemerkungen: Anmeldung bei Simone Müller ([email protected]).

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