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1 Fakultät für Geschichte-, Kunst- und Orientwissenschaften Institut für Kunstgeschichte Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 2018/2019 Überblick Veranstaltungsverzeichnis 2 Lehrveranstaltungszeitraum 2 Lehrveranstaltungsorte 2 Lehrveranstaltungen für den Bachelorstudiengang 3 1. Semester Basismodul I Kunstgeschichte von der Spätantike bis zur frühen Neuzeit (03-KUG-1101) 3 Basismodul II Bildkünste (03-KUG-1102) 4 3./4./5. Semester Aufbaumodul I Praxis und Berufsfelder (03- KUG-1201) 9 Aufbaumodul II Epochen und Regionen (03-KUG-1202) 10 Aufbaumodul III Kulturgeschichte (03-KUG-1205) 14 Aufbaumodul IV Theorie, Fachgeschichte und Methoden (03-KUG-1206) 17 Praktikumsmodul (03-KUG-1301) 18 Lehrveranstaltungen für den Masterstudiengang 19 1. Semester Modul I, Architektur und Urbanistik: Grundlagen, Theorie und Methoden (03-KUG-0401) 19 Modul II, Bildkünste: Grundlagen, Theorie und Methoden (03-KUG-0402) 21 Modul IV, Perspektiven kunsthistorischer Forschung: Kontext und Funktion / Rezeption und Transfer (03-KUG-1504) 23 3. Semester Wissenschaftskompetenz (03-KUG-1507) 25 Forschungspraxis (03-KUG-0502) 26 1.-4. Semester Wahlpflicht Praktikumsmodul (03-KUG-1508) 26 Modul Interdisziplinärer Austausch entsprechend der Kooperationsvereinbarungen 27

Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 2018 ... · für Bildkünste (Malerei, Plastik, Grafik), Architektur und Urbanistik im Zeitraum von der Antike bis zum Barock. Neben

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Fakultät für Geschichte-, Kunst- und Orientwissenschaften Institut für Kunstgeschichte

Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 2018/2019 Überblick Veranstaltungsverzeichnis 2 Lehrveranstaltungszeitraum 2 Lehrveranstaltungsorte 2 Lehrveranstaltungen für den Bachelorstudiengang 3 1. Semester Basismodul I Kunstgeschichte von der Spätantike bis zur frühen Neuzeit (03-KUG-1101) 3 Basismodul II Bildkünste (03-KUG-1102) 4 3./4./5. Semester Aufbaumodul I Praxis und Berufsfelder (03- KUG-1201) 9 Aufbaumodul II Epochen und Regionen (03-KUG-1202) 10 Aufbaumodul III Kulturgeschichte (03-KUG-1205) 14 Aufbaumodul IV Theorie, Fachgeschichte und Methoden

(03-KUG-1206) 17 Praktikumsmodul (03-KUG-1301) 18

Lehrveranstaltungen für den Masterstudiengang 19 1. Semester Modul I, Architektur und Urbanistik: Grundlagen, Theorie und Methoden (03-KUG-0401) 19 Modul II, Bildkünste: Grundlagen, Theorie und Methoden (03-KUG-0402) 21 Modul IV, Perspektiven kunsthistorischer Forschung: Kontext und Funktion / Rezeption und Transfer (03-KUG-1504) 23 3. Semester Wissenschaftskompetenz (03-KUG-1507) 25 Forschungspraxis (03-KUG-0502) 26 1.-4. Semester Wahlpflicht Praktikumsmodul (03-KUG-1508) 26 Modul Interdisziplinärer Austausch entsprechend der Kooperationsvereinbarungen 27

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Veranstaltungsverzeichnis Lehrveranstaltungszeitraum Universität: Montag, 15. Oktober 2018 bis

Samstag, 09. Februar 2019

Einführungswoche am Institut für Kunstgeschichte:

Montag, 15. Oktober bis Freitag, 19. Oktober 2018

Beginn der Lehrveranstaltungen am Institut für Kunstgeschichte: Ende der Lehrveranstaltungen am Institut für Kunstgeschichte:

Montag, 22. Oktober 2018 Samstag, 09. Februar 2019

Vorlesungsfrei: Reformationstag Buß- und Bettag dies academicus Jahreswechsel

Mittwoch, 31. Oktober 2018 Mittwoch, 21. November 2018 Montag, 03. Dezember 2018 24. Dezember 2018 bis 06. Januar 2019

Das Veranstaltungsangebot für die Einführungswoche entnehmen Sie bitte unserer Homepage sowie entsprechenden Aushängen im Institut.

Orte der Lehrveranstaltungen WMH Institut für Kunstgeschichte, Wünschmanns Hof, Dittrichring 18–20, 5. Etage GSH Institut für Kunstpädagogik, Geschwister-Scholl-Haus, Ritterstraße 8–10 SKA Klassischen Archäologie, Studiensaal Ritterstraße 14, MfM-S Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig Seminarraum, Johannisplatz 5-11 Beginn der Veranstaltungen – sofern nicht anders angegeben – jeweils c.t. (cum tempore, d.h. 15 Min. nach der vollen Stunde). * = Lehrauftrag vorbehaltlich der Genehmigung durch die Universität Leipzig Aktualisierungen und Hinweise auf zusätzliche Veranstaltungen finden Sie auf der Homepage des Institutes unter www.uni-leipzig.de/~kuge.

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Bachelorstudiengang Basismodul I (03-KUG-1101) Kunstgeschichte von der Spätantike bis zur Frühen Neuzeit Neben der Vermittlung von Überblickswissen hat dieses Modul zum Ziel, grundlegende Sicherheit im Umgang mit der Kunstgeschichte zwischen Spätantike und Früher Neuzeit als Basis für das weitere Studium zu vermitteln und dabei, auf die Spezifika des Zeitraums bezogen, in die üblichen Recherche- und Präsentationsformen des Faches einzuführen.

03-KUG-1101.VL01 Überblicksvorlesung I

DozentInnen: Prof. Dr. Nadja Horsch

Zeit/Ort: Mittwoch, 15:15–16:45 Uhr, GSH HS 301

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Im Zentrum der als Überblick angelegten Vorlesung stehen wesentliche Phasen und Erscheinungsformen der Kunstgeschichte sowie die daraus resultierenden Forschungsfragen für Bildkünste (Malerei, Plastik, Grafik), Architektur und Urbanistik im Zeitraum von der Antike bis zum Barock. Neben Objektkenntnissen werden ein Überblick über unterschiedliche wissenschaftliche Positionen und ihre Methoden innerhalb der Kunstgeschichte vermittelt sowie Fragen nach Kanon, Kanonbildung und Kanonsturz angesprochen.

Literatur: Wird in der Vorlesung bekannt gegeben.

Organisatorisches: Tutorium zur Vorlesung im Modul 03-KUG-1101: Herr Löffler, Dienstag, 13:15-14:45, WMH 5/15, Start: 30.10.2018

Übungen (eine Übung auswählen)

03-KUG-1101.ÜB01a Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten

DozentInnen: PD Dr. Michael Lingohr

Zeit/Ort: Montag, 09:15–10:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl: 30

Inhalt: Die einführende Übung vermittelt Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens sowie die wichtigsten Arbeitstechniken der Disziplin. Dabei werden die grundlegenden Techniken der Literaturrecherche in Bibliotheken und digitalen Medien, der kritischen Textlektüre und der mündlichen und schriftlichen Präsentationsmethoden am konkreten Beispiel geübt .Die Übernahme eines Referates ist verpflichtender Bestandteil (Vorleistung) der Übung. Die nachfolgende schriftliche Ausarbeitung des Referates bildet die Prüfungsleistung. Die Referate werden ausschließlich bis zum 03.11.2018 vergeben (siehe Aushang schwarzes Brett).

Literatur:

Organisatorisches: Gruppe A

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03-KUG-1101.ÜB01b Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten

DozentInnen: PD Dr. Michael Lingohr

Zeit/Ort: Montag, 11:15–12:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl: 30

Inhalt: Die einführende Übung vermittelt Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens sowie die wichtigsten Arbeitstechniken der Disziplin. Dabei werden die grundlegenden Techniken der Literaturrecherche in Bibliotheken und digitalen Medien, der kritischen Textlektüre und der mündlichen und schriftlichen Präsentationsmethoden am konkreten Beispiel geübt .Die Übernahme eines Referates ist verpflichtender Bestandteil (Vorleistung) der Übung. Die nachfolgende schriftliche Ausarbeitung des Referates bildet die Prüfungsleistung. Die Referate werden ausschließlich bis zum 03.11.2018 vergeben (siehe Aushang schwarzes Brett).

Literatur:

Organisatorisches: Gruppe B

03-KUG-1101.ÜB01c Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten

DozentInnen: PD Dr. Michael Lingohr

Zeit/Ort: Montag, 13:15–14:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl: 30

Inhalt: Die einführende Übung vermittelt Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens sowie die wichtigsten Arbeitstechniken der Disziplin. Dabei werden die grundlegenden Techniken der Literaturrecherche in Bibliotheken und digitalen Medien, der kritischen Textlektüre und der mündlichen und schriftlichen Präsentationsmethoden am konkreten Beispiel geübt .Die Übernahme eines Referates ist verpflichtender Bestandteil (Vorleistung) der Übung. Die nachfolgende schriftliche Ausarbeitung des Referates bildet die Prüfungsleistung. Die Referate werden ausschließlich bis zum 03.11.2018 vergeben (siehe Aushang schwarzes Brett).

Literatur:

Organisatorisches: Gruppe C

Tutorium

DozentInnen: Marie Küsel

Zeit/Ort: noch nicht bekannt

Teilnehmerzahl: 30

Inhalt: Vertiefung der vermittelten Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Literatur:

Organisatorisches:

Basismodul II (03-KUG-1102) Bildkünste Neben der Vermittlung von Überblickswissen hat dieses Modul zum Ziel, grundlegende Sicherheit im kunsthistorischen Umgang mit den Bildkünsten von der Spätantike bis in die Gegenwart als Basis für das weitere Studium zu vermitteln. Zugleich führt es in die wissenschaftlichen Recherche- und Präsentationsformen hinsichtlich der Bildkünste ein. Das Modul dient der Einführung in die unterschiedlichen Gattungen der Bildkünste, zu denen u.a. die Malerei, Plastik, Zeichnung und Druckgraphik sowie die analogen und digitalen Bildmedien gehören.

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(Eine Gruppe auswählen) Gruppe A Seminar 03-KUG-1102.SE01a Einführung in die Bildkünste

DozentInnen: Prof. Dr. Frank Zöllner

Zeit/Ort: Donnerstag, 11:15–12:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl:

Inhalt: In dem Seminar werden exemplarisch wesentliche Epochen, Gattungen und Vertreter der Bildkünste vorgestellt sowie Terminologie und Techniken zur wissenschaftlichen Erschließung kunsthistorischer Objekte erarbeitet. Die Studierenden erwerben zum einen die Befähigung zur Beschreibung, Analyse und historischen Einordnung von Werken der bildenden Kunst; zum anderen erlernen sie Grundkenntnisse in der christlichen und profanen Ikonographie und deren Anwendung.

Literatur: Wird im Seminar bekannt gegeben.

Organisatorisches: Gruppe A: Seminar zur Übung 03-KUG-1102.ÜB01a, Tutorium für Gruppe A: Frau Theermann, Dienstag, 15:15-16:45, WMH 5/15, Start: 30.10.2018

Übung

03-KUG-1102.ÜB01a Einführung in die Bildkünste

DozentInnen: Prof. Dr. Nadja Horsch

Zeit/Ort: Blockveranstaltung Lindenau-Museum Altenburg 26.10. 11.15 bis 12.45 Uhr Einführung 16.11. 10.15 bis 15.45 Uhr 14.12. 10.15 bis 15.45 Uhr 19.01. 10.15 bis 15.45 Uhr Bitte melden Sie sich nur an, wenn Sie an diesen Terminen verfügbar sind.

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Die Übung findet als Blockveranstaltung in Zusammenarbeit mit Dr. Benjamin Rux vom Lindenau Museum in Altenburg statt. Zu den herausragendsten Beständen des Museums, das im 19. Jahrhundert als Stiftung des sächsischen Staatsmanns, Wissenschaftlers und Kunstsammlers Bernhard August von Lindenaus entstand, gehört eine hervorragende Sammlung früher italienischer Tafelmalerei, ferner antike Keramik, eine enzyklopädische Gipsabgusssammlung, Korkmodelle antiker Bauwerke aus dem 18. Jahrhundert, eine hochkarätige Kunstbibliothek sowie eine umfangreiche Sammlung von Malerei, Plastik und Grafik des 19. und 20. Jahrhunderts, darunter zahlreiche Werke von Conrad Felixmüller und Gerhard Altenbourg. Ausgehend von ausgewählten Werken aus verschiedenen Epochen und Kunstgattungen, die in Kurzreferaten von den TeilnehmerInnen vorgestellt werden, sollen in der Übung Beschreibung und ikonographische Analyse von Kunstwerken erprobt sowie Fragestellungen zu deren Einordnung und Interpretation erarbeitet werden.

Literatur:

Organisatorisches: Gruppe A: Übung zum Seminar 03-KUG-1102.SE01a

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Tutorium

DozentInnen: Carolin Theermann

Zeit/Ort: Dienstag, 15:15–16:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl: 30

Inhalt: Vertiefung der vermittelten Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Literatur:

Organisatorisches: Start: 30.10.2018

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Gruppe B Seminar 03-KUG-1102.SE01b Einführung in die byzantinische Kunstgeschichte

DozentInnen: Dr. Armin Bergmeier

Zeit/Ort: Dienstag, 9:15–10:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Das Seminar wird einen Überblick über die kunsthistorischen Gattungen im Bereich der Bildkünste geben, bspw. Mosaik, Fresko, Elfenbein, Skulptur, Metallarbeiten, Emaille, Textilien, Tafelmalerei/Ikonen und Buchmalerei. Der inhaltliche Fokus wird auf der transkulturellen Kunstgeschichte liegen, insbesondere auf der byzantinischen Kunst und ihren Verflechtungen mit der westeuropäischen und der islamischen Kunst. In Form des Byzantinischen Reichs mit seiner Hauptstadt Konstantinopel (das heutige Istanbul) setzte sich das Imperium Romanum (das Römische Reich) ungebrochen fort. Es war bis zum Beginn der Gotik und darüber hinaus der Dreh- und Angelpunkt der Welt des Mittelalters und der wichtigste Impulsgeber für die Kunst des Westens. Die Kunstfertigkeit byzantinischer Handwerker blieb lange unerreicht und Produkte aus dem Osten waren heiß begehrt. Ein erster Schwerpunkt wird auf den Entwicklungen innerhalb der Bildkünste am Übergang von der Antike zur christlichen Spätantike liegen. Wir werden uns mit den Anfängen der christlichen Kunst (ab ca. 250 n. Chr.) beschäftigen, die die Grundlage für die nachfolgenden visuellen Entwicklungen im euromediterranen Raum (Europa und der Mittelmeerraum) bis ca. 1800 bildete. Weitere Themen umfassen das Verschwinden der Portraitplastik nach dem Ende der Antike, die Veränderungen innerhalb der Buchkultur und die Wanderungen von Objekten und Motiven. Wir werden lernen, eine antike Toga zu wickeln, und uns wichtige Grundkenntnisse der Ikonographie, Materialien und Techniken erarbeiten.

Literatur:

Organisatorisches: Gruppe B: Seminar zur Übung 03-KUG-1102.ÜB01b / Tutorium für Gruppe B: Frau Matschoke, Montag, 15:15-16:45, WMH 5/14, Start: 29.10.2018

Übung

03-KUG-1102.ÜB01b The Art of Describing

DozentInnen: Prof. Dr. Martin Schieder

Zeit/Ort: Donnerstag, 15:15–16:45 Uhr, WMH 5/14

Teilnehmerzahl: 20

Inhalt: In der Galerie für zeitgenössische Kunst, in der Kunsthalle der Sparkasse Leipzig, in der G2 Kunsthalle, auf der Neuen Messe und an anderen Leipziger "Hotspots" werden zum einen die methodische Beschreibung und Analyse zeitgenössischer Kunst geübt, zum anderen soll die Übung in wichtige Kunstrichtungen zwischen 1945 und morgen einführen.

Literatur:

Organisatorisches: Gruppe B: Übung zum Seminar 03-KUG.1102.SE01b

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Tutorium

DozentInnen: Isabel Matschoke

Zeit/Ort: Montag, 15:15–16:45 Uhr, WMH 5/14

Teilnehmerzahl: 30

Inhalt: Vertiefung der vermittelten Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Literatur:

Organisatorisches: Start: 29.10.2018

Gruppe C Seminar

03-KUG-1102.SE01c Einführung in die Bildkünste

DozentInnen: Dr. Kerstin Borchhardt

Zeit/Ort: Mittwoch, 13:15–14:45 Uhr, WMH 5/14

Teilnehmerzahl:

Inhalt: In dem Seminar werden exemplarisch wesentliche Epochen, Gattungen und Vertreter der Bildkünste vorgestellt sowie Terminologie und Techniken zur wissenschaftlichen Erschließung kunsthistorischer Objekte erarbeitet. Die Studierenden erwerben zum einen die Befähigung zur Beschreibung, Analyse und historischen Einordnung von Werken der bildenden Kunst; zum anderen erlernen sie Grundkenntnisse in der christlichen und profanen Ikonographie und deren Anwendung.

Literatur:

Organisatorisches: Gruppe C: Seminar zur Übung 03-KUG-1102.ÜB01c / Tutorium für Gruppe C: Frau Okunew, Donnerstag, 13:15-14:45, WMH 5/14, Start: 26.10.2018

Übung

03-KUG-1102.ÜB01c Einführung in die Bildkünste

DozentInnen: Dr. Fabian Müller*

Zeit/Ort: Dienstag, 14:15–15:45 Uhr, Museum der bildenden Künste, Treffpunkt: Foyer

Teilnehmerzahl:

Inhalt: In dieser Lehrveranstaltung sollen die Studierenden an ausgewählten Exponaten aus dem Bestand des Museums der bildenden Künste Leipzig in wesentliche Grundlagen der Bildkünste eingeführt werden. Ein Überblick über die stilgeschichtliche Entwicklung der unterschiedlichen bildkünstlerischen Gattungen, das wissenschaftliche Instrumentarium der Ikonografie und Ikonologie, die Sozialgeschichte der Künste und der Künstler, Kunsttheorie und handwerkliche Praxis sollen dabei in der Auseinandersetzung mit Originalen erarbeitet und erprobt werden.

Literatur:

Organisatorisches: Gruppe C: Übung zum Seminar 03-KUG.1102.SE01c

Tutorium

DozentInnen: Oksana Okunew

Zeit/Ort: Donnerstag, 13:15–14:45 Uhr, WMH 5/14

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Teilnehmerzahl: 30

Inhalt: Vertiefung der vermittelten Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Literatur:

Organisatorisches: Start: 26.10.2018

Aufbaumodul I (03-KUG-1201) Praxis und Berufsfelder (Seminar und Übungen können auch auf mehrere Semester verteilt werden. Bitte beachten Sie dabei folgende Einschreibmodalitäten:

• Erste Einschreibung erfolgt über Tool. Hier können auch die verschiedenen Lehrveranstaltungen gewählt werden. • Hat der /die Studierende schon eine Lehrveranstaltung oder zwei Lehrveranstaltungen in den vorherigen Semestern

belegt, wird die Einschreibung nicht über Tool vorgenommen. Bitte senden Sie dann per Mail die gewünschte Anmeldung in die jeweilige Lehrveranstaltung an Frau Nicole Lingott ([email protected])

• Für den Nachweis der belegten Lehrveranstaltung legen Sie dem Dozenten bzw. der Dozentin das auf unserer Homepage zu findende Formular für dieses Modul vor.

Ziel ist die Vermittlung einer präzisen Vorstellung der wichtigsten Berufsfelder des Kunsthistorikers und ihres Tätigkeitsprofils. Das Modul besteht aus einem Seminar und zwei Übungen, die von ausgewiesenen und außerhalb des akademischen Betriebs tätigen Praktikern abgehalten werden und im Gegensatz zum später zu absolvierenden Praktikum drei eng definierte, für die Grundausbildung unverzichtbare Bereiche abdecken: die Gegenstandssicherung auf dem Gebiet der Bildkünste einschließlich der Neuen Medien, die die materielle Erfassung des künstlerischen Artefakts ebenso einschließt wie die historische Verortung und theoretische Reflexion dieser Sicherung; die Gegenstandssicherung auf dem Gebiet von Architektur und Urbanistik einschließlich ihrer methodischen Reflektion; die Kunstvermittlung in Gestalt von Führungen und Ausstellungen in Museen und Galerien sowie in Gestalt von Öffentlichkeitsarbeit und administrativer Tätigkeit. Seminar

03-KUG-1201.SE01 Material und Materialität in Instrumentenbau und Organologie

DozentInnen: Sebastian Kirsch, M.A.*

Zeit/Ort: Dienstag, 13:15-14:45 Uhr, MfM-S

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Bei der Herstellung von Musikinstrumenten kommt eine Vielzahl von Handwerkstechniken zum Einsatz. Durch elaborierte Methoden der Holz- und Metallverarbeitung werden Objekte mit teilweise skulpturalem Charakter erschaffen, Malerei, Lack und Vergoldungen veredeln die Oberfläche. Das Seminar führt in die Grundlagen der künstlerischen Techniken theoretisch und praktisch ein und diskutiert die statischen, akustischen und ästhetischen Auswirkungen der Materialwahl. Darüber hinaus werden moderne Konzepte der Materialität und aktuelle geisteswissenschaftliche Strömungen wie die material culture studies in den Blick genommen. Da sich viele Themen mit den Techniken der Malerei und Skulptur überschneiden, ist die Veranstaltung ausdrücklich auch für Studierende der Kunstgeschichte offen.

Literatur: Reclams Handbuch der künstlerischen Techniken, Stuttgart 1984; Doerner, Max: Malmaterial und seine Verwendung im Bilde (hg. von Thomas Hoppe), Stuttgart 2007; Bucur, Voichita: Handbook of Materials for String Instruments, Berlin u.a. 2016; Hicks, Dan (Hg.): The Oxford Handbook of Material Culture Studies, Oxford 2012

Organisatorisches: Start: 16.10.2018

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Übungen

03-KUG-1201.ÜB01 Gegenstandssicherung im Bereich Architektur und Urbanistik

DozentInnen: Dr. Stefan Krieg von-Hößlin *

Zeit/Ort: Freitag, 15:15–16:45 Uhr , WMH 5/14

Teilnehmerzahl:

Inhalt: An ausgewählten Beispielen sollen die Baugeschichte Leipzigs und die Beschreibung der architektonischen Formensprache erarbeitet sowie denkmalpflegerische Fragestellungen erörtert werden. Die Spannweite reicht dabei vom Barock bis ins 20. Jahrhundert. Jeder Teilnehmer ist zur Übernahme eines Referats vor Ort verpflichtet. Ein qualifizierter Schein wird durch die zusätzliche Erarbeitung einer Hausarbeit über ein Mietshaus in Leipzig erworben. Pro Termin können sich maximal soviel Teilnehmer eintragen, wie Themen vorgegeben sind. Unentschuldigtes oder mehr als zweimaliges entschuldigtes Fehlen führt zum Verlust des Leistungsnachweises bzw. der Teilnahmebestätigung. Die Termine finden – bis auf die Vorbesprechung im Institut – vor Ort statt.

Literatur:

Organisatorisches: Die Veranstaltungstermine werden nach der Einführungsveranstaltung hauptsächlich samstags vor Ort stattfinden.

03-KUG-1201.ÜB02 Kunstvermittlung und Öffentlichkeitsarbeit

DozentInnen: Meike Giebeler, M.A.*

Zeit/Ort: Montag, 17:15-18:45 Uhr, WMH 5/14

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Öffentlichkeitsarbeit für Kunst und Kultur muss über die rein werbende Rolle hinaus immer auch eine vermittelnde und aktivierende Funktion haben, um wirksam zu sein. Kultur-PR beeinflusst jenseits der Kommunikation für eine einzelne Kulturproduktion oder -institution das Bild von Kunst und Kultur in der Gesellschaft allgemein. Der daraus resultierenden besonderen Verantwortung sowie den Zielen und Herausforderungen der Öffentlichkeitsarbeit für Kunst und Kultur widmet sich die Übung. Praxisnah werden Grundlagen der PR für Kunst und Kultur vermittelt – von der Strategieentwicklung zum Verfassen von PR-Texten und den Einsatz sozialer Medien. Im Gespräch mit Expert*innen aus der Praxis lernen die Teilnehmer*innen ganz unterschiedliche Strategien in der Kunstvermittlung und Öffentlichkeitsarbeit für Kunsteinrichtungen kennen und können eigene Fragestellungen direkt an professionelle Kultursprecher*innen und -vermittler*innen adressieren.

Literatur:

Organisatorisches:

Aufbaumodul II (03-KUG-1202) Epochen und Regionen Das Modul soll die Studierenden zum einen an historische Ordnungsprinzipien und an den aktuellen Diskurs zur Periodisierung der Künste heranführen. Zum anderen werden der Umgang mit kulturgeographischen Fragestellungen geübt und die Kenntnisse der Ent-wicklung und Vernetzung kulturhistorischer Einheiten wie Orte, Regionen und Länder sowie Formen des Kulturkontaktes vermittelt.

Vorlesung

03-KUG-1202.VL01 Bilder von Rom – Die Medialisierung der Stadt und ihrer Architektur

DozentInnen: Prof. Dr. Nadja Horsch

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Zeit/Ort: Mittwoch, 11:15–12:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl:

Inhalt: „Die Pyramide des Cestius ward für diesmal mit den Augen von außen begrüßt, und die Trümmer der Antoninischen oder Caracallischen Bäder, von denen uns Piranesi so manches Effektreiche vorgefabelt, konnten auch dem malerisch gewöhnten Auge in der Gegenwart kaum einige Zufriedenheit geben.“ (Goethe, Italienische Reise, Kap. 76) Bilder von Rom hat jeder im Kopf – und damit vielleicht auch feste Vorstellungen, die sich mit der ersten Begegnung mit der „Ewigen Stadt“ reiben. Bereits Goethe verglich die eigenen Seherlebnisse nicht immer zufrieden mit den Veduten Giambattista Piranesis, die sein Vater von einer Reise mitgebracht hatte und die sich in seinem Bildgedächtnis zur Tatsache verfestigt hatten. Piranesis monumentalisierende Darstellungen der antiken und modernen Bauten Roms gehören sicherlich zu den Höhepunkten der Bildgeschichte dieser Stadt, die jedoch viel weiter zurückreicht und mit ihnen auch beileibe nicht zu Ende ist. In der römischen Antike repräsentierten Bilder der Hauptstadt – etwa die „Forma urbis Romae“, ein monumentaler in Marmor geritzter Stadtplan – Pracht und Macht des Riesenreiches. Mit Hildebert de Lavadins Romgedichten beginnt im frühen 12. Jahrhundert die Ruinenpoesie. Deren Leitmotiv, dem Kontrast zwischen vergangener Größe und malerisch-chaotischer Gegenwart, wussten insbesondere die nordalpinen Künstler, die seit dem 16. Jahrhundert nach Rom pilgerten, manchen Reiz abzugewinnen. Mit den Versen „Roma quanta fuit / Ipsa ruina docet“ („Wie groß Rom einst war, lehren selbst keine Ruinen“) überschreibt aber auch Sebastiano Serlio sein Buch über die antike Architektur – und benennt damit eine der Triebfedern der Architekten der Renaissance, die sich um ihre Wiedergewinnung mühten und an ihnen die moderne Architekturdarstellung in Grundriss, Schnitt und Aufriss entwickelten. Die Vorlesung wird anhand herausragender Stadt- und Architekturdarstellungen von der Antike bis ins 20. Jahrhundert einerseits Schlaglichter auf die urbanistische und bauliche Entwicklung Roms werfen, andererseits die Stadt-Bilder selbst mit ihren medialen Eigenschaften, ihren Entstehungskontexten und Aussageabsichten zum Thema machen.

Literatur: Wird zu Semesterbeginn bekannt gegeben.

Organisatorisches:

Seminare (Ein Seminar auswählen)

03-KUG-1202.SE01a Zwischen Tempeln und Kreuzkuppelkirchen. Das materielle Erbe Süditaliens zwischen griechischen Kolonien und byzantinischer Zeit.

DozentInnen: Dr. Armin Bergmeier / Dr. Jörn Lang

Zeit/Ort: Dienstag,11:15–12:45 Uhr, SKA

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Seit der umfassenden kolonisierungsbewegung aus Griechenland im 8. Jh. v. Chr. erhielten weite Bereiche von Süditalien und der östliche Teil Siziliens eine nachhaltige Prägung durch die griechische Kultur. So wurde das Bild der Heiligtümer durch griechische Ringhallentempel dominiert, Städte wurden nach orthogonalem Raster angelegt und die materielle Alltagskultur lässt auf enge Verbindungen zwischen den Neugründungen und den poleis im Mutterland schließen. Auch nach der Eingliederung der Bereiche in das Imperium Romanum blieb das Erbe dieser Frühzeit sichtbarer Bestandteil städtischer und ländlicher Kultur. In nachantiker Zeit setzte sich die griechische Kultur der „Magna Graecia“ fort. Trotz einer wechselvollen Geschichte blieb Apulien bis 1070 mit Unterbrechungen Teil des Byzantinischen Reichs. Die Lage zwischen lateinischem Westen, griechisch-sprachigem Byzantinischen Reich und islamischen Gebieten ließ dort eine einzigartige transkulturell geprägte Region entstehen. Von den kulturellen Verflechtungen zeugt bis heute ein in wenigen Regionen gesprochener italo-griechischer Dialekt (Griko), vor allem aber die erhaltene materielle Kultur: byzantinische Fresken in den Höhlenanlagen Materas, die

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Kreuzkuppelkirchen in Rossano, Stilo und Otranto; normannischen Bauten finden sich neben Palermo in ganz Apulien in großer Dichte (Siponto, Canosa, Bari, Castel del Monte etc.). Nicht selten werden auch islamische Formen übernommen, z.B. in der berühmten Bronzetür des Mausoleums Bohemonds in Canosa oder in der Capella Palatina in Palermo. Das Seminar setzt sich zum Ziel, anhand ausgewählter Fallbeispiele den kulturellen Wandel und transkulturelle Phänomene in Bezug auf das materielle Erbe Süditaliens und Siziliens in einer bewusst breiten diachronen Perspektive in den Blick zu nehmen. Dadurch lernen die Studierenden zentrale Stätten in ihrem historischen Kontext kennen, können das materielle Erbe zwischen griechischer und byzantinischer Zeit chronologisch einordnen und sind in der Lage, methodische Ansätze zur Rekonstruktion von historischen Transformationsprozessen kritisch zu bewerten.

Literatur: F. Bourbon – F. Durando, Magna Graecia. Kunst und Kultur der Griechen in Italien (München 2004); L. Cerchiai – L. Jannelli – F. Longo, The Greek Cities of Magna Graecia and Sicily (Los Angeles 2004); A. Cilento, Byzantinisches Sizilien und Süditalien (Petersberg 2005); T. J. Dunbabin, The Western Greeks: The History of Sicily and South Italy from the Foundation of the Greek Colonies to 480 B.C. (Oxford 1979); V. von Falkenhausen, Die Städte im byzantinischen Italien, MEFRA 101, 1989, 401–464; P.-G. Guzzo (Hrsg.), La Magna Grecia. La civiltà dei greci d'Occidente (Neapel 1996); E. Greco, Greek colonisation in southern Italy. A methodological essay, in: G. R. Tsetskhladze – A. J. Graham (Hrsg.), Greek Colonisation. An Account of Greek Colonies and Other Settlements Overseas (Leiden 2006–2008) 169–200. H. Hellenkemper (Hrsg.), Die neue Welt der Griechen. Antike Kunst aus Unteritalien und Sizilien. Ausstellungskat. Köln (Mainz 1998); D. Mertens, Städte und Bauten der Westgriechen. Von der Kolonisationszeit bis zur Krise am Ende des 5. Jh. v.Chr. (München 2006); G. Pugliese Caratelli, The Western Greeks. Classical Civilization in the Western Mediterranean. Ausstellungskat. (London 1996); F. G. La Torre, Sicilia e Magna Grecia. Archeologia della colonizzazione greca d’occidente (Bari 2011). Dionysos Stathakopoulos, A short History of the Byzantine Empire, London: Tauris, 2014. Linda Safran, The Medieval Salento: Art and Identity in Southern Italy, Philadelphia: Penn Press, 2014.

Organisatorisches:

03-KUG-1202.SE01b Vom Unort zum Kultort? Qualitative Bewertungskriterien und Aneignungsperspektiven für Stadträume der Nachkriegsmoderne DozentInnen: Prof. Dr. Arnold Bartetzky

Zeit/Ort: Montag, 13:15–16:45 Uhr, WMH 5/14, andere Orte siehe „Organisatorisches“

Teilnehmerzahl: 10

Inhalt: In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in vielen Städten neue, großräumige Baustrukturen geschaffen, die den planerischen Idealen der Moderne folgen. Anfangs als Aufbruch in die Zukunft gefeiert, galten sie bald vielfach als Inbegriff der „Unwirtlichkeit unserer Städte“. Mittlerweile sind die Urteile über die damaligen städtebaulichen Leistungen in Ost und West differenzierter. Nicht nur Einzelbauten, sondern auch Stadträume der Nachkriegsmoderne sind inzwischen (zumindest potentiell) ein Gegenstand der Denkmalpflege, und sie finden vor allem unter kreativen urbanen Milieus immer mehr Enthusiasten. Allerdings werden auch weiterhin ihre ästhetischen und funktionalen Defizite beklagt. Das Projektseminar verfolgt das Ziel, Bewertungskriterien für die Stadträume der Nachkriegsmoderne zu entwickeln und Aneignungsperspektiven aufzuzeigen. Dabei geht es um architektonisch-urbanistische Qualitäten ebenso wie um Denkmalwerte als Zeitzeugnis, aber auch um soziale und ökonomische Perspektiven sowie Fragen der Alltagstauglichkeit. Als Fallbeispiele werden das Wohngebiet entlang der Straße des 18. Oktober in Leipzig, der zweite Bauabschnitt der Karl-Marx-Allee in Berlin (zwischen Alexanderplatz und Strausberger Platz) und das Stadtzentrum von Chemnitz (rund um Brückenstraße und Straße der Nationen) untersucht. Das Seminar findet in Kooperation und mit Unterstützung durch die Bundesstiftung Baukultur statt. Die Ergebnisse werden in einem zusammen mit der Bundesstiftung organisierten Expertenworkshop vertieft und von den Teilnehmern und Teilnehmerinnen des Seminars einer großen Fachöffentlichkeit beim Konvent der Baukultur in Potsdam am 6. und 7. November 2018 vorgestellt. Die Präsentation wird Teil eines experimentellen Planspiels unter dem Titel ,,Prinzip vs. Kompromiss – Wie weiter mit den Freiräumen der Nachkriegsmoderne?" sein, an dem sich auch Studierende anderer

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Hochschulen beteiligen. Das Seminar leistet damit einen Beitrag zur Zielsetzung des Konvents, ein aktuelles Stimmungsbild zur Lage der gebauten Umwelt in Deutschland zu ermitteln und damit die Politik zu beraten (siehe: https://www.bundesstiftung-baukultur.de/veranstaltungen/6-7-november-potsdam). Wegen des Termins des Konvents müssen die Ergebnisse des Seminars innerhalb von wenigen Wochen in sehr konzentrierter Form erarbeitet werden (siehe Terminplan oben). Dies erfordert ein besonderes Engagement aller Mitwirkenden. Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist verbindlich. Die Teilnehmerzahl ist auf zehn Personen begrenzt. Um Voranmeldung wird gebeten an: [email protected]

Literatur: Freiraum unterm Fernsehturm. Historische Dimensionen eines Stadtraums der Moderne. Hg. von Paul Sigel und Kerstin Wittmann-Englert. Berlin 2015. Denkmal Ost-Moderne. Aneignung und Erhaltung des baulichen Erbes der Nachkriegsmoderne. Hg. von Mark Escherich. Berlin 2012. Denkmal Ost-Moderne II. Denkmalpflegerische Praxis der Nachkriegsmoderne. Hg. von Mark Escherich. Berlin 2016. Klötze und Plätze. Wege zu einem neuen Bewusstsein für Großbauten der 1960er und 1970er Jahre. Hg. vom Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU). Red. Martin Bredenbeck. Bonn 2012. Von der Ablehnung zur Aneignung? Das architektonische Erbe des Sozialismus in Mittel- und Osteuropa / From Rejection to Appropriation? The Architectural Heritage of Socialism in Central and Eastern Europe. Hg. von Arnold Bartetzky, Christian Dietz und Jörg Haspel. Köln – Weimar – Wien 2014. Welche Denkmale welcher Moderne? Zum Umgang mit Bauten der 1960er und 70er Jahre. Hg. von Frank Eckhardt, Hans-Rudolf Meier, Ingrid Scheurmann und Wolfgang Sonne. Berlin 2017

Organisatorisches: Montag, 15.10.2018, 13-17 Uhr (Einführung in WMH, Raum 5/14), Montag, 22.10.2018, 13-17 Uhr (Einführung II, anschließend Rundgang Straße des 18. Oktober), Donnerstag, 25.10.2018, 11-16 Uhr (Expertenworkshop im GWZO, Konferenzraum. Montag, 29.10. 2018, 13-17 Uhr (Rundgang Chemnitz Stadtzentrum). Montag, 05.11.2018, 13-17 Uhr (WMH, Raum 5/14). Dienstag, 06.11.2018, 10-20:30 Uhr (Konvent der Baukultur Potsdam). Mittwoch, 07.11.2018, 9-17 Uhr (Konvent der Baukultur Potsdam)

03-KUG-1202.SE01b Caravaggio und die “Poesie der Armut”: kritische Fragen an ein seit 1600 erfolgreiches Bildthema im Mittelmeerraum

DozentInnen: Prof. Dr. Michael Scholz-Hänsel

Zeit/Ort: Donnerstag, 09:15–10:45 Uhr, WMH 5/14

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Das gerade vergangene Jubiläum des vielzitierten Barockmalers Caravaggio liefert eine gute Literaturbasis um sich mit dem Thema der „Poesie der Armut“ zu beschäftigen, die gerne mit ihm assoziiert wird, in Wahrheit aber sehr viel weitere Kreise gezogen hat und noch heute nachwirkt, wenn Urlaubsreisende von authentischen Erlebnissen mit den Einheimischen in Griechenland, Italien und Spanien schwärmen. Neben Caravaggio sollen in Neapel auch Jusepe de Ribera und die „Lazzaroni“ sowie in Rom die „Bamboccianti“ zur Sprache kommen, ebenso wie Zurbarán und Murillo in Sevilla. Neben der Historienmalerei liefert die Gattung des Stilllebens reichlich Anschauungsmaterial. Zu den zentralen Motiven gehören ebenso der Bettler wie der Blinde oder der liebenswerte Esel, dessen poetische Vereinnahmung Dalí einst zur Weißglut brachte. Auch im Hinblick auf die mediale Verarbeitung bietet das Thema eine reiche Ausbeute. Exempel finden sich außer in der Malerei in der Druckgrafik, der Fotografie, dem Film, Weihnachtskrippen, Postkarten etc. - Wie dicht Poesie und reale Armut nebeneinander liegen können, und wie sehr das Thema der Analyse bedarf, veranschaulichte zuletzt der neue Film von Wim Wenders: „Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes“ (US 2018), der neben den Werken Caravaggios als ein weiterer Einstieg dienen kann.

Literatur: Sebastian Schütze: Caravaggio. Das vollständige Werk, Köln 2009. – Michael Scholz-Hänsel (Hrsg.): Spanien im Fotobuch, Leipzig 2007. – Franziska Eißner und Michael Scholz-Hänsel (Hrsg.): Armut in der Kunst der Moderne, Marburg 2011. – Uerlings / Trauth / Clemens (Hrsg.): Armut. Perspektiven in Kunst und Gesellschaft, Darmstadt: primus verlag, 2011

Organisatorisches: Abweichender Start-Termin: 01.11.2018

Aufbaumodul III (03-KUG-1205)

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Kulturgeschichte Das Modul macht die Studierenden anhand konkreter Themenstellungen mit dem kultur-historischen Ansatz innerhalb des Faches Kunstgeschichte vertraut. Dieser ist interdisziplinär angelegt und fragt nach der Einbindung des Kunstwerks in sozial-, religions-, mentalitäts- und politik- sowie ideengeschichtliche Zusammenhänge. Der kritische Umgang mit dem Kulturbegriff gibt die Möglichkeit zur Diskussion aktueller Fragen und Methoden der Forschung.

Vorlesung

03-KUG-1205.VL01 Denken ist Plastik. Konzepte der Skulptur von Rodin bis Koons

DozentInnen: Prof. Dr. Martin Schieder

Zeit/Ort: Mittwoch, 13:15–14:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl:

Inhalt: In der Vorlesung werden Positionen der internationalen Plastik von Rodin bis Giacometti, von Breker bis Beuys, von Moore bis Koons diskutiert. Dabei soll sowohl nach der Kontinuität des klassischen Skulpturenbegriffs gefragt als auch die formalen und inhaltlichen Erweiterungen zwischen Abstraktion und Verbildlichung bestimmt werden. Vom klassischen Marmor bis zum Recycling – welche neuen Techniken haben sich entwickelt und neuen Materialien fanden Verwendung? Vom Torso zur Fettecke – welche künstlerischen Ausdrucksmittel und -formen wurden gewählt? Zwischen ästhetischer Autonomie und politischer Instrumentalisierung – in welchen ästhetischen Diskursen und gesellschaftlichen Funktionen wurde die Skulptur rezipiert? Um diese Fragen zu beantworten, werden ausgewählte Werke und Bildhauer in ihrem kunst- und kulturhistorischen Kontext von der Klassischen Moderne bis zur Gegenwart vorgestellt.

Literatur: Wird in der Vorlesung vorgestellt und diskutiert.

Organisatorisches:

Seminare (Ein Seminar auswählen)

03-KUG-1205.SE01a Mapping the Studio

DozentInnen: Prof. Dr. Martin Schieder

Zeit/Ort: Donnerstag, 11:15–12:45 Uhr, WMH 5/14

Teilnehmerzahl:

Inhalt: „Das Atelier ist meist ein hoher Raum mit entsprechender Beleuchtung“, heißt es nüchtern im Lexikon der Kunst, Foucault hingegen zählt es zu den „esapces autres“. Tatsächlich ist das Atelier nie nur Werkstatt und Produktionsraum, sondern immer auch ein mythischer Ort, ein Kultraum, ein Labor, in dem der Künstler, von der Außenwelt zurückgezogen, nach dem unbekannten Meisterwerk sucht. Zugleich ist das Atelier Treffpunkt von Künstlern und Kritikern, Sammlern und Fürsten, ein öffentlicher Ort, wo der Unternehmer Künstler seine neuesten Werke präsentiert. Das Atelier und seine bildnerische Darstellung sind daher also immer Ausdruck des sozialen Selbstverständnisses des Künstlers. Goya, Courbet und Picasso haben es zu einem polyvalenten Bildthema erhoben, Warhol machte aus ihm eine factory, bevor in der post-studio era Buren, McCarthy, Bruce Nauman und andere ihr Atelier verließen oder es gar zerstörten. Heute arbeiten Künstler wie Damien Hirst und Jeff Koons mit hochspezialisierten Unternehmen zusammen, die sich nicht nur durch eine handwerkliche bzw. materialtechnische Expertise ausweisen, sondern durch ein höchst diversifiziertes technologisches und logistisches Leistungsangebot in allen Phasen des künstlerischen Produktionsprozesses. In der Betrachtung ausgewählter Beispiele führt das Seminar in die Geschichte und Gegenwart, Formen und Diskurse, Funktionen und Fiktionen des Ateliers zwischen dem 19. Jahrhundert und der Gegenwart ein, wobei die aktuellen Positionen der Studio Studies diskutiert werden.

Literatur: Atelier. Raum ohne Zeit (Texte zur Kunst 49/März 2003); Judith Olch Richard: Inside the

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Studio. Two Decades of Talks with Artists in New York, 2003; Eva Mongi-Vollmer: Das Atelier des Malers: die Diskurse eines Raumes in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Berlin 2004; Inventions of the studio, Renaissance to Romanticism, hrsg. von Michael Cole und Mary Pardo, Chapel Hill 2005; Sabine Autsch (Hrsg.): Atelier und Dichterzimmer in neuen Medienwelten. Zur aktuellen Situation von Künstler- und Literaturhäusern, Bielefeld 2005; Brian O’Doherty: Studio and Cube. On the relationship between where art is made and where art is displayed, Princeton 2008; Wouter Davidts und Kim Paice (Hrsg.): The Fall of The Studio. Artists at Work, Amsterdam 2009; Michael Diers und Monika Wagner (Hrsg.): Topos Atelier. Werkstatt und Wissensform, Berlin 2010; Guido Reuter und Martin Schieder (Hrsg.): Inside / Outside. Das Atelier in der zeitgenössischen Kunst, Petersberg 2012.

Organisatorisches:

03-KUG-1205.SE01b Inhuman – nicht menschlich!? Bilder von Grenzüberschreitungen als Verhandlungsprozesse zwischen „Othering“ und „Becoming“

DozentInnen: Dr. Kerstin Borchhardt

Zeit/Ort: Mittwoch, 11:15–12:45Uhr, WMH 5/14

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Was ist der Mensch? Eine Frage, die im Zeitalter der Gen,- KI,- und Cyborgtechnologie, der Globalisierung sowie der alltäglichen Konfrontation mit ethischen, religiösen und ökologischen Problemen im Umgang mit anderen Spezies nur schwer zu beantworten ist. Tatsächlich handelt es sich bei der Unsicherheit in Bezug auf die conditio humana jedoch nicht ausschließlich um ein modernes Phänomen, vielmehr stellte diese Kategorie in der abendländischen Geschichte immer ein viel diskutiertes Konstrukt dar. Oft wurde die conditio humana dialektisch, durch das was zum Menschsein gehört in Abgrenzung zu dem was nicht dazu gehört, definiert (Horkheimer/Adorno 1987), wobei die Grenzen zwischen beiden Polen stets brüchig waren. Auch die visuellen Medien partizipieren an den Grenzverhandlungen zwischen „menschlich“, „nichtmenschlich“ und dem unheimlichen „Dazwischen“. Im Seminar soll diesem Phänomen epochenübergreifend an verschiedenen Medien nachgegangen werden. Vor dem theoretischen Hintergrund des „Otherings“ (Spivak 1985) und der „Abjektion“ (Kristeva 1982) sollen die visuellen Inszenierungsstrategien erforscht werden, durch die verschiedene Menschgruppen, so z.B. Frauen, ethnische und religiöse Gruppe oder Menschen mit Disability, als Abweichungen oder Gegenpole zur menschlichen Norm stigmatisiert wurden, was bis in die jüngste Zeit auch zur Verbreitung von herabwürdigenden Stereotypen und zur politischen Diskriminierung beitrug. Untersucht werden dabei beispielsweise Flugblätter von frühneuzeitlichen Wundergeburten sowie die Institution der „Feakshow“, Karikaturen von religiösen Abweichlern, Dämonisierungen von Frauen durch den Topos der „Femme fatale“ und die Inszenierungen von Menschen verschiedener Herkunft im kolonialen Europa. Allerdings sind nicht alle Inszenierungen von Abweichungen und Grenzüberschreitungen im Kontext eines diskriminierenden “Otherings“ zu lesen, sondern sie können ebenso als Ausdruck eines emanzipatorischen „Becomings“ (Halberstam/Livingston 1999) in Form einer Erweiterung traditioneller Vorstellungen der conditio humana und der Auflösung von damit verbundenen einengenden und diskriminierenden Grenzziehungen und Normen verstanden werden. Die theoretischen Grundlagen solcher Deutungen lassen sich in ganz unterschiedlichen Forschungen finden, so z.B. in verschiedenen an Darwin anknüpfenden Evolutionstheorien, Schopenhauers und Singers „pathozentrischer Ethik“, Haraways „A Cyborg Manifesto“ (1984), diversen Vertretern des kritischen Posthumanismus, wie Braidotti und Hayles, ebenso wie in den zahlreichen Strömungen des Transhumanismus. In vielen dieser Theorien werden kategoriale Grenzziehungen zwischen Menschgruppen, den Spezies aber auch zwischen Mensch und Maschine diskutiert und – besonders bei den Letztgenannten – wird die moderne Technologie als ein wesentliches Mittel zur Dekonstruktion und Überweindung solcher Grenzen betrachtet. Auch zahlreiche Künstler ebenso wie verschiedene Medien der Populärkultur beteiligen sich intensiv an solchen Diskussionen. An ausgesuchten und oft kontroversen Beispielen aus dem Feld der „Hybrid Art“, wie Maja Smrekars „ARTE_mis“ (2017), Amy Karles „Regenerative Reliquary“ (2016) oder Moon Ribas „Planet

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Dance“ (2017), wird dieser künstlerischen Partizipation und besonders der Frage nach der Rolle der Kunst in den Verhandlungsprozessen um Grenzziehungen und Grenzauflösungen sowie deren möglichen Folgen für die Gesellschaft nachgegangen. Außerdem soll ein Blick auf Beispiele aus dem Science Fiction Genre, die sich in Form von Gedankenexperimenten kritisch mit den Hoffnungen und Ängsten bezüglich solcher Grenzverschiebungen beschäftigen, wie Spike Jonzes Film „Her“ (2013) oder Alex Garlands „Ex Machina“ (2014), die Channel 4 Serie „Black Mirror“, Kazuo Ishiguros Roman „Never let me go“ (2005) und das Genre der Superheldencomics, gelegt werden.

Literatur: Braidotti Rosi: Posthumanismus, Frankfurt/New York 2013; Brosi, Sibylle: Der Kuß der Sphinx: Weibliche Gestalten nach griechischem Mythos in Malerei und Graphik des Symbolismus, (=Form und Interesse, 20), Münster u. a. 1992; Cohen, Jeffrey Jerome: Monster theory: reading culture, Minneapolis, Mass., 1996; Foucault, Michel: Die Anormalen: Vorlesungen am Collège de France (1974–1975), (=Suhrkamp-Taschenbücher Wissenschaft, 1853), 1. Aufl., 2. Dr., Frankfurt a. M. 2008; Darwin: Kunst und die Suche nach den Ursprüngen; [anlässlich der Ausstellung "Darwin. Kunst und die Suche nach den Ursprüngen", Schirn Kunsthalle Frankfurt, 5. Februar - 5. Mai 2009], Hrsg. Kort, Pamela/Hollein, Max, Frankfurt 2009; Gebhard, Gunther/Geisler, Oliver/Schröter, Steffen (Hg.): Von Monstern und Menschen: Begegnungen der anderen Art in kulturwissenschaftlicher Perspektive, Bielefeld 2009; Geisenhanslüke, Achim/Mein, Georg (Hg.): Monströse Ordnungen: Zur Typologie und Ästhetik des Anormalen, (=Literalität und Liminalität, 12), Bielefeld 2009; Halberstam Judith/Livingston Ira: Posthuman Bodies, Indiana 1995; Hansmann, Otto: Transhumanismus - Vision und Wirklichkeit, Berlin 2015; Haraway, Donna J: Simians, Cyborgs, and Women: The Reinvention of Nature, New York 1994; Hayles, Nancy Katherine: How we became posthuman, Chicago 1999; Horkheimer Max/Adorno Theodor: Dialektik der Aufklärung, in: Max Horkheimer, Gesammelte Schriften, Band 5, Frankfurt/M 1987; Kac, Eduardo: Signs of Life: Bio Art and Beyond, London 2009; Koebner, Thomas: Filmgenres: Science Fiction, Ditzingen 2007; Kristeva, Julia: Powers of horror. An essay on abjection, New York 1982; Macho, Thomas/Wunschel, Anette: Science & Fiction: Über Gedankenexperimente in Wissenschaft, Philosophie und Literatur, Frankfurt a.M. 2004; McLuhan, Marschall: Die Gutenberg-Galaxis: Die Entstehung des typographischen Menschen, Hamburg 2011; Mitchel, Robert E: Bioart and the vitality of media, Washington 2010; Beate Ochsner: DeMONSTRAtion: Zur Repräsentation des Monsters und des Monströsen in Literatur, Fotografie und Film, Heidelberg 2009; Schärtl, Thomas/Hassel, Jasmin: Nur Fiktion?: Religion, Philosophie und Politik im Scince-Fiktion-Film der Gegenwart, Münster 2015; Sorgner, Stefan Lorenz: Transhumanismus: „die gefährlichste Idee der Welt“!?, Freiburg [u.a.] 2016; Spivak, Gayatri Chakravorty: The Rani of Simur, An essay in reading the archives, in: History and Theory, Vol. 24, No. 3 (Oct., 1985), S. 247-272; Wellmann, Marc: BIOS: Konzepte des Lebens in der zeitgenössischen Skulptur, Köln 2012.

Organisatorisches:

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Aufbaumodul IV (03-KUG-1206) Theorie, Fachgeschichte und Methoden Das Modul soll die Studierenden mit der Geschichte des eigenen Fachs vertraut machen und ihre theoretische und methodische Kompetenz stärken. Gruppe A Seminar

03-KUG-1206.SE01 Holy Shit! Aby Warburg und der Primitivismus

DozentInnen: Prof. Dr. Frank Zöllner

Zeit/Ort: Dienstag, 11:15–12:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Der Hamburger Kunsthistoriker Aby Warburg (1866-1929) hat 1895/96 eine Reise in die USA unternommen und dort auch die Bundesstaaten Colorado, Arizona und New Mexiko aufgesucht, um die Gebräuche der Hopi-Indianer zu studieren. Von seiner Reise brachte Warburg neben etlichen Fotographien und Objekten eine Reihe von Einsichten zu den Kultpraktiken der indigenen Bevölkerung und zur allgemeinen Symbolbildung mit nach Hamburg zurück, die 1923 in einen inzwischen berühmten Vortrag mündeten: „Die Logik in der Magie des primitiven Menschen“. Der Vortrag wurde 1938/39 in englischer Sprache im „Journal of the Warburg Institute unter dem Titel „A Lecture on Serpent Ritual“ und 1988 in einer deutschen Übersetzung unter dem Titel „Schlangenritual“ veröffentlicht und zählt heute zu den häufig rezipierten Schlüsseltexten der Kulturwissenschaften. Im Seminar geht es zunächst um eine kritische Lektüre dieses und anderer Texte Warburgs sowie um seinen Kultur- und Symbolbegriff. Daneben stehen im Zentrum der Lehrveranstaltung Fragen nach der Relevanz des Religiösen und Magischen sowohl zu Warburgs Zeiten als auch im aktuellen akademischen Diskurs. Warburg sah in den religiösen Ritualen der „primitiven“ Völker sowie in ihrer Bildung symbolhafter Zeichen eine Matrix für ein allgemeines, die Epochen und Regionen übergreifendes Verständnis von Kultur- und von Symbolbildung. Er knüpfte dabei an ein Verständnis „primitiver“ Kulturen an, das aus heutiger Sicht als problematisch gilt, ob zu Recht oder zu Unrecht, wird zu klären sein. Im Seminar geht es auch um den Widerspruch zwischen der heutigen Bewertung von Warburgs Text sowie um die ideologischen Grundlagen sowohl seines Ansatzes als auch der heute herrschenden Ansichten zu Primitivismus und Exotismus.

Literatur: Literatur: Aby Warburg, Schlangenritual. Ein Reisebericht. Mit einem Nachwort von Ulrich Raulff und einem Nachwort zur Neuausgabe von Claudia Wedepohl, 5. Aufl., Berlin 2011. – Aby Warburg: Werke in einem Band. Auf der Grundlage der Manuskripte und Handexemplare hrsg. und kommentiert von Martin Treml, Sigrid Weigel und Perdita Ladwig, Berlin 2018 (zuerst 2010). – Ernst H. Gombrich, Aby Warburg. An Intellectual Biography, London 1970 (mehrere deutsche Auflagen sind verfügbar). – Hartmut Böhme, Aby M. Warburg (1866-1929), in: Klassiker der Religionswissenschaft. Von Friedrich Schleiermacher bis Mircea Eliade, hg. v. Axel Michaels, München 1997, S. 133-156. – Perdita Rösch, Aby Warburg, Paderborn 2010. – Aby Warburg, Werke in einem Band. Auf der Grundlage der Manuskripte und Handexemplare hg. u. komm. v. Martin Treml, Sigrid Weigel u. Perdita Ladwig. Berlin 2010. – Benedetta Cestelli Guidi/ Nicholas Mann (Hg.), Grenzerweiterungen. Aby Warburg in Amerika 1895-1896, Hamburg 1999. – Cora Bender/Thomas Hensel (Hg.), Schlangenritual: Der Transfer der Wissensformen vom Tsu'ti'kive der Hopi bis zu Aby Warburgs Kreuzlinger Vortrag, Berlin 2007. – Holy Shit. Katalog einer verschollenen Ausstellung. Hg. von Michel Mettler, Basil Rogger, Peter Weber, Ruedi Widmer und Stefan Zweifel, Zürich 2016. – Elazar Barkan/ Ronald Bush (Hg.), Prehistories of the Future. The Primitivist Project and the Culture of Modernism, Stanford 1995. – Catharina Wenzel, Bildmagie und Distanz in Aby Warburgs 'indianischer Reise', in: Natur, Religion, Wissenschaft. Beiträge zur Religionsphilosophie Hermann Deusers. Hrsg. von Markus Kleinert und Heiko Schulz. Tübingen 2017, S. 61–92. – Sarah Maupeu, Die Magie des "Primitiven". Aby Warburgs und Eckart von Sydows

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Begegnungen mit außereuropäischer Kunst, in: Magische Bilder. Techniken der Verzauberung in der Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Hg. von Uwe Fleckner und Iris Wenderholm, Berlin/ Boston 2017, S. 281–303. – Peter Loewenberg, Aby Warburg, the Hopi Serpent Ritual and Ludwig Binswanger, in: Psychoanalysis and History 19, 2017, Nr. 1, S. 77–98. – Horst Bredekamp, Aby Warburg, der Indianer. Das Berliner Jahr 1896/97, Berlin 2018 (erscheint September 2018). – Björn Biester: Aby Warburg - Bibliografie 2006 bis 2014

Organisatorisches:

Übung

03-KUG-1206.ÜB01 Japonismus

DozentInnen Dr. Lena R. Rehberger

Zeit/Ort: Dienstag, 09:15–10:45 Uhr, WMH 5/14

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Diese Übung behandelt das facettenreiche Phänomen des Japonismus und vermittelt einen Überblick über die aktuelle Forschung zu diesem Themenkomplex. Die japanische Kunst und Architektur mit ihrer spezifischen Ästhetik und einer von der abendländischen Bildtradition abweichenden visuellen Sprache gab wichtige Impulse für die westliche Kunstentwicklung um 1900. Japan als Sehnsuchtsort und wichtige Quelle der Inspiration bestärkte viele avantgardistische Künstler in Abkehr von der an den Akademien gelehrten Kunstauffassung neuartige, eigenständige Gestaltungsweisen zu entwickeln. Im Laufe des Semesters wird der Themenkomplex des Japonismus von unterschiedlichen Aspekten her betrachtet sowie an Hand von Werkbeispielen einzelner Künstler ganz unterschiedlicher Strömungen deren vielschichtiger individueller Umgang mit den japanischen Vorbildern herausgearbeitet. Dabei wird der Einfluss Japans auf die westliche Kunst und Kultur von der Mitte des 19. Jahrhundert bis heute betrachtet.

Literatur: Berger, Klaus: Japonismus in der westlichen Malerei 1860–1920. München 1980; Wichmann, Siegfried: Japonismus. Ostasien-Europa. Begegnungen in der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. Herrsching 1980; Kirsch, Karin: Die neue Wohnung und das alte Japan. Stuttgart 1996; Delank, Claudia: Das imaginäre Japan in der Kunst: "Japanbilder" vom Jugendstil bis zum Bauhaus. München 1996; Mae, Michiko/Scherer, Elisabeth (Hg.): Nipponspiration: Japonismus und japanische Populärkultur im deutschsprachigen Raum. Köln/Weimar/Wien 2013; Guitton, Claire (Hg.): Monet, Gauguin, van Gogh … Inspiration Japan. Ausstellungskatalog Museum Folkwang Essen. Göttingen 2014; Weisberg, Gabriel P. (Hg.): Japanomania im Norden Europas 1875-1918. Berlin 2016; Bocquillon, Marina Ferretti (Hg.): Im Japanfieber – Von Monet bis Manga. Ausstellungskatalog Musée des Impressionnismes Giverny/Arp Museum Bahnhof Rolandseck Remagen. Giverny/Paris/Remagen 2018; Benesch, Evelyn (Hg.): Faszination Japan: Monet. Van Gogh. Klimt. Ausstellungskatalog Kunstforum Wien. Heidelberg 2018.

Organisatorisches: Eine Sitzung der Übung wird im Grassi Museum Leipzig stattfinden (Der genaue Termin wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben). Die Übung kann zudem bei Interesse durch Exkursionen ergänzt werden, die zum einen die Ausstellung „Im Japanfieber – Von Monet bis Manga.“ im Arp Museum Bahnhof Rolandseck in Remagen und zum anderen die Ausstellung „Faszination Japan Monet. Van Gogh. Klimt.“ im Kunstforum in Wien zum Ziel haben.

Praktikumsmodul (03-KUG-1301) Zu den Qualifikationszielen zählt die praktische Erfahrung in einem kunsthistorischen Berufsfeld. In die Praxis einer öffentlichen oder privaten Institution eingebunden, werden die Studierenden in die Arbeitsabläufe und Aufgabenstellungen eingeführt, um berufs-qualifizierende Kenntnisse sowie Einblicke in Strukturen und Netzwerke möglicher zukünftiger professioneller Tätigkeiten zu gewinnen. Das 4-wöchige Praktikum wird in der Regel in der vorlesungsfreien Zeit absolviert

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03-KUG-1301.PR01 Praktikum (min. 4 Wochen)

DozentInnen: Prof. Frank Zöllner

Organisatorisches: Vierwöchiges Praktikum

Masterstudiengang

Modul I (03-KUG-0401) Architektur und Urbanistik: Grundlagen, Theorie und Mehtoden In diesem Modul vertiefen die Studierenden die im BA erworbenen fachspezifischen Kenntnisse zur Geschichte und Theorie von Architektur und Städtebau. Nach Abschluss des Moduls sind sie in der Lage, Bauwerke und ihren jeweiligen Entstehungskontext zu analysieren und historisch einzuordnen. Die Studierenden erwerben Fähigkeiten in der objektbezogenen Arbeit sowie in der eigenständigen Recherche und Interpretation von Bild- und Textquellen. Sie sind in der Lage, sich kritisch mit aktuellen Fragen und Methoden der architekturgeschichtlichen und urbanistischen Forschung auseinander zu setzen und diese in eine eigenständige Analyse zu überführen. Durch Referate und Seminardiskussionen trainieren die Studierenden ihre Fähigkeiten, komplexe Sachverhalte adäquat zu präsentieren und zu vermitteln. Sie stärken so ihre rhetorischen und performativen Kompetenzen und ihre Kritikfähigkeit. Die im Modul erarbeiteten Inhalte und Methoden reflektieren die Studierenden in wissenschaftlichen Texten unterschiedlicher Genres (Essay, Rezension, Kritik, Blog, Veranstaltungsankündigung, Katalogartikel etc.) und stellen so ihr Verständnis der Sachverhalte unter Beweis.

Vorlesung

03-KUG-0401.VL01 Bilder von Rom – Die Medialisierung der Stadt und ihrer Architektur

DozentInnen: Prof. Dr. Nadja Horsch

Zeit/Ort: Mittwoch, 11:15–12:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl:

Inhalt: „Die Pyramide des Cestius ward für diesmal mit den Augen von außen begrüßt, und die Trümmer der Antoninischen oder Caracallischen Bäder, von denen uns Piranesi so manches Effektreiche vorgefabelt, konnten auch dem malerisch gewöhnten Auge in der Gegenwart kaum einige Zufriedenheit geben.“ (Goethe, Italienische Reise, Kap. 76) Bilder von Rom hat jeder im Kopf – und damit vielleicht auch feste Vorstellungen, die sich mit der ersten Begegnung mit der „Ewigen Stadt“ reiben. Bereits Goethe verglich die eigenen Seherlebnisse nicht immer zufrieden mit den Veduten Giambattista Piranesis, die sein Vater von einer Reise mitgebracht hatte und die sich in seinem Bildgedächtnis zur Tatsache verfestigt hatten. Piranesis monumentalisierende Darstellungen der antiken und modernen Bauten Roms gehören sicherlich zu den Höhepunkten der Bildgeschichte dieser Stadt, die jedoch viel weiter zurückreicht und mit ihnen auch beileibe nicht zu Ende ist. In der römischen Antike repräsentierten Bilder der Hauptstadt – etwa die „Forma urbis Romae“, ein monumentaler in Marmor geritzter Stadtplan – Pracht und Macht des Riesenreiches. Mit Hildebert de Lavadins Romgedichten beginnt im frühen 12. Jahrhundert die Ruinenpoesie. Deren Leitmotiv, dem Kontrast zwischen vergangener Größe und malerisch-chaotischer Gegenwart, wussten insbesondere die nordalpinen Künstler, die seit dem 16. Jahrhundert nach Rom pilgerten, manchen Reiz abzugewinnen. Mit den Versen „Roma quanta fuit / Ipsa ruina docet“ („Wie groß Rom einst war, lehren selbst keine Ruinen“) überschreibt aber auch Sebastiano Serlio sein Buch über die antike Architektur – und benennt damit eine der Triebfedern der Architekten der Renaissance, die sich um ihre Wiedergewinnung mühten und an ihnen die moderne Architekturdarstellung in Grundriss, Schnitt und Aufriss entwickelten. Die Vorlesung wird anhand herausragender Stadt- und Architekturdarstellungen von der Antike bis ins 20. Jahrhundert einerseits Schlaglichter auf die urbanistische und bauliche Entwicklung Roms werfen, andererseits die Stadt-Bilder selbst mit ihren medialen Eigenschaften, ihren Entstehungskontexten und Aussageabsichten zum Thema machen.

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Literatur: Wird zu Semesterbeginn bekannt gegeben.

Organisatorisches:

Seminar

03-KUG-0401.SE01 Zwischen Tempeln und Kreuzkuppelkirchen. Das materialle Erbe Süditaliens zwischen griechischen Kolonien und byzantinischer Zeit.

DozentInnen: Dr. Armin Bergmeier / Dr. Jörn Lang

Zeit/Ort: Dienstag,11:15–12:45 Uhr, SKA

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Seit der umfassenden kolonisierungsbewegung aus Griechenland im 8. Jh. v. Chr. erhielten weite Bereiche von Süditalien und der östliche Teil Siziliens eine nachhaltige Prägung durch die griechische Kultur. So wurde das Bild der Heiligtümer durch griechische Ringhallentempel dominiert, Städte wurden nach orthogonalem Raster angelegt und die materielle Alltagskultur lässt auf enge Verbindungen zwischen den Neugründungen und den poleis im Mutterland schließen. Auch nach der Eingliederung der Bereiche in das Imperium Romanum blieb das Erbe dieser Frühzeit sichtbarer Bestandteil städtischer und ländlicher Kultur. In nachantiker Zeit setzte sich die griechische Kultur der „Magna Graecia“ fort. Trotz einer wechselvollen Geschichte blieb Apulien bis 1070 mit Unterbrechungen Teil des Byzantinischen Reichs. Die Lage zwischen lateinischem Westen, griechisch-sprachigem Byzantinischen Reich und islamischen Gebieten ließ dort eine einzigartige transkulturell geprägte Region entstehen. Von den kulturellen Verflechtungen zeugt bis heute ein in wenigen Regionen gesprochener italo-griechischer Dialekt (Griko), vor allem aber die erhaltene materielle Kultur: byzantinische Fresken in den Höhlenanlagen Materas, die Kreuzkuppelkirchen in Rossano, Stilo und Otranto; normannischen Bauten finden sich neben Palermo in ganz Apulien in großer Dichte (Siponto, Canosa, Bari, Castel del Monte etc.). Nicht selten werden auch islamische Formen übernommen, z.B. in der berühmten Bronzetür des Mausoleums Bohemonds in Canosa oder in der Capella Palatina in Palermo. Das Seminar setzt sich zum Ziel, anhand ausgewählter Fallbeispiele den kulturellen Wandel und transkulturelle Phänomene in Bezug auf das materielle Erbe Süditaliens und Siziliens in einer bewusst breiten diachronen Perspektive in den Blick zu nehmen. Dadurch kennen die Studierenden zentrale Stätten in ihrem historischen Kontext, können das materielle Erbe zwischen griechischer und byzantinischer Zeit chronologisch einordnen und sind in der Lage, methodische Ansätze zur Rekonstruktion von historischen Transformationsprozessen kritisch zu bewerten.

Literatur: F. Bourbon – F. Durando, Magna Graecia. Kunst und Kultur der Griechen in Italien (München 2004); L. Cerchiai – L. Jannelli – F. Longo, The Greek Cities of Magna Graecia and Sicily (Los Angeles 2004); A. Cilento, Byzantinisches Sizilien und Süditalien (Petersberg 2005); T. J. Dunbabin, The Western Greeks: The History of Sicily and South Italy from the Foundation of the Greek Colonies to 480 B.C. (Oxford 1979); V. von Falkenhausen, Die Städte im byzantinischen Italien, MEFRA 101, 1989, 401–464; P.-G. Guzzo (Hrsg.), La Magna Grecia. La civiltà dei greci d'Occidente (Neapel 1996); E. Greco, Greek colonisation in southern Italy. A methodological essay, in: G. R. Tsetskhladze – A. J. Graham (Hrsg.), Greek Colonisation. An Account of Greek Colonies and Other Settlements Overseas (Leiden 2006–2008) 169–200. H. Hellenkemper (Hrsg.), Die neue Welt der Griechen. Antike Kunst aus Unteritalien und Sizilien. Ausstellungskat. Köln (Mainz 1998); D. Mertens, Städte und Bauten der Westgriechen. Von der Kolonisationszeit bis zur Krise am Ende des 5. Jh. v.Chr. (München 2006); G. Pugliese Caratelli, The Western Greeks. Classical Civilization in the Western Mediterranean. Ausstellungskat. (London 1996); F. G. La Torre, Sicilia e Magna Grecia. Archeologia della colonizzazione greca d’occidente (Bari 2011). Dionysos Stathakopoulos, A short History of the Byzantine Empire, London: Tauris, 2014. Linda Safran, The Medieval

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Salento: Art and Identity in Southern Italy, Philadelphia: Penn Press, 2014.

Organisatorisches:

Modul II (03-KUG-0402) Bildkünste: Grundlagen, Theorie und Mehtoden In diesem Modul vertiefen die Studierenden die im ersten Studiengang erworbenen fachspezifischen Kenntnisse auf dem Gebiet der Bildkünste und der Kunsttheorie. Nach Abschluss des Moduls sind sie in der Lage, Gemälde, Plastiken und andere bildkünstlerische Objekte methodisch/ästhetisch zu analysieren und historisch einzuordnen. Die Studierenden erwerben Fähigkeiten in der objektbezogenen Arbeit sowie in der eigenständigen Recherche und Interpretation von Bild- und Textquellen. Sie sind in der Lage, sich kritisch mit aktuellen Fragen und Methoden der Forschung auseinander zu setzen und diese in eine eigenständige Analyse zu überführen. Durch Referate und Seminardiskussionen trainieren die Studierenden ihre Fähigkeiten, komplexe Sachverhalte adäquat zu präsentieren und zu vermitteln. Sie stärken so ihre rhetorischen und performativen Kompetenzen und ihre Kritikfähigkeit. Die im Modul erarbeiteten Inhalte und Methoden reflektieren die Studierenden in wissenschaftlichen Texten unterschiedlicher Genres (Essay, Rezension, Kritik, Blog, Veranstaltungsankündigung, Katalogartikel etc.) und stellen so ihr Verständnis der Sachverhalte unter Beweis.

Vorlesung

03-KUG-0402.VL01 Denken ist Plastik. Konzepte der Skulptur von Rodin bis Koons

DozentInnen: Prof. Dr. Martin Schieder

Zeit/Ort: Mittwoch, 13:15–14:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl:

Inhalt: In der Vorlesung werden Positionen der internationalen Plastik von Rodin bis Giacometti, von Breker bis Beuys, von Moore bis Koons diskutiert. Dabei soll sowohl nach der Kontinuität des klassischen Skulpturenbegriffs gefragt als auch die formalen und inhaltlichen Erweiterungen zwischen Abstraktion und Verbildlichung bestimmt werden. Vom klassischen Marmor bis zum Recycling – welche neuen Techniken haben sich entwickelt und neuen Materialien fanden Verwendung? Vom Torso zur Fettecke – welche künstlerischen Ausdrucksmittel und -formen wurden gewählt? Zwischen ästhetischer Autonomie und politischer Instrumentalisierung – in welchen ästhetischen Diskursen und gesellschaftlichen Funktionen wurde die Skulptur rezipiert? Um diese Fragen zu beantworten, werden ausgewählte Werke und Bildhauer in ihrem kunst- und kulturhistorischen Kontext von der Klassischen Moderne bis zur Gegenwart vorgestellt.

Literatur: Wird in der Vorlesung vorgestellt und diskutiert.

Organisatorisches:

Seminare (Ein Seminar auswählen)

03-KUG-0402.SE01a Mapping the Studio

DozentInnen: Prof. Dr. Martin Schieder

Zeit/Ort: Donnerstag, 11:15–12:45 Uhr, WMH 5/14

Teilnehmerzahl:

Inhalt: „Das Atelier ist meist ein hoher Raum mit entsprechender Beleuchtung“, heißt es nüchtern im

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Lexikon der Kunst, Foucault hingegen zählt es zu den „esapces autres“. Tatsächlich ist das Atelier nie nur Werkstatt und Produktionsraum, sondern immer auch ein mythischer Ort, ein Kultraum, ein Labor, in dem der Künstler, von der Außenwelt zurückgezogen, nach dem unbekannten Meisterwerk sucht. Zugleich ist das Atelier Treffpunkt von Künstlern und Kritikern, Sammlern und Fürsten, ein öffentlicher Ort, wo der Unternehmer Künstler seine neuesten Werke präsentiert. Das Atelier und seine bildnerische Darstellung sind daher also immer Ausdruck des sozialen Selbstverständnisses des Künstlers. Goya, Courbet und Picasso haben es zu einem polyvalenten Bildthema erhoben, Warhol machte aus ihm eine factory, bevor in der post-studio era Buren, McCarthy, Bruce Nauman und andere ihr Atelier verließen oder es gar zerstörten. Heute arbeiten Künstler wie Damien Hirst und Jeff Koons mit hochspezialisierten Unternehmen zusammen, die sich nicht nur durch eine handwerkliche bzw. materialtechnische Expertise ausweisen, sondern durch ein höchst diversifiziertes technologisches und logistisches Leistungsangebot in allen Phasen des künstlerischen Produktionsprozesses. In der Betrachtung ausgewählter Beispiele führt das Seminar in die Geschichte und Gegenwart, Formen und Diskurse, Funktionen und Fiktionen des Ateliers zwischen dem 19. Jahrhundert und der Gegenwart ein, wobei die aktuellen Positionen der Studio Studies diskutiert werden.

Literatur: Atelier. Raum ohne Zeit (Texte zur Kunst 49/März 2003); Judith Olch Richard: Inside the Studio. Two Decades of Talks with Artists in New York, 2003; Eva Mongi-Vollmer: Das Atelier des Malers: die Diskurse eines Raumes in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Berlin 2004; Inventions of the studio, Renaissance to Romanticism, hrsg. von Michael Cole und Mary Pardo, Chapel Hill 2005; Sabine Autsch (Hrsg.): Atelier und Dichterzimmer in neuen Medienwelten. Zur aktuellen Situation von Künstler- und Literaturhäusern, Bielefeld 2005; Brian O’Doherty: Studio and Cube. On the relationship between where art is made and where art is displayed, Princeton 2008; Wouter Davidts und Kim Paice (Hrsg.): The Fall of The Studio. Artists at Work, Amsterdam 2009; Michael Diers und Monika Wagner (Hrsg.): Topos Atelier. Werkstatt und Wissensform, Berlin 2010; Guido Reuter und Martin Schieder (Hrsg.): Inside / Outside. Das Atelier in der zeitgenössischen Kunst, Petersberg 2012.

Organisatorisches:

03-KUG-0402.SE01b „Memoria und Exemplum – Die Epitaphien der Universitätskirche Leipzig“

DozentInnen: Prof. Dr. Rudolf Hiller von Geartringen

Zeit/Ort: Donnerstag, 15:15–16:45 Uhr, WMH 5/15

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Das Seminar soll Einblicke in das Berufsfeld Museum vermitteln und dabei die klassischen Museumsaufgaben Sammeln, Bewahren, Erforschen und Vermitteln reflektieren, unter besonderer Berücksichtigung der Spezifika des künstlerischen Originals. Inhaltlich widmet sich der Kurs den Epitaphien aus der mittelalterlichen Universitätskirche St. Pauli, ein kunsthistorisch bedeutender Kernkomplex der Kunstsammlung der Universität Leipzig aus dem Zeitraum zwischen 1550 und 1770. Im Vorfeld der Kirchensprengung am 30. Mai 1968 standen wenige Tage für eine Notbergung zur Verfügung, danach verschwanden die Werke in Depots und wurden als Geheimsache behandelt. Zerlegt in die ursprünglichen Baugruppen lagerten sie auf dem Boden, die Oberflächen waren verschmutzt, die Farbfassungen der Holzobjekte vom Träger abgelöst. Nachdem die Objekte über Jahrzehnte aus der Forschung weitgehend ausgeschieden waren, wurde von der Kustodie in der Nachwendezeit und insbesondere ab 2002 ihre Restaurierung und Wiederanbringung betrieben. Die erhaltenen Denkmäler bestehen aus Stein, Holz mit Polychromie und aus Metall. Das Seminar widmet sich der Gattung Epitaph in Abgrenzung von anderen Funerarmonumenten und wirft Fragen zur Sozialgeschichte, Wissenschaftsgeschichte, Universitätsgeschichte und Theologie auf. Im Zentrum steht das Problem der bürgerlichen Selbstdarstellung, verbunden mit den Spezifika einer akademischen Klientel. Außerdem zeigt der Bestand interessante Entwicklungslinien der Gattung als solcher auf. Das im Dezember 2017 eröffnete Paulinum wird im Rahmen des Seminars ebenso besucht wie die Kunstsammlung im Rektoratsgebäude in der Ritterstr. 26

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und die Ausstellung der Kustodie zur Professorengalerie der Universitätsbibliothek des 17. und 18. Jahrhunderts in der Galerie im Neuen Augusteum.

Literatur: Kunstgeschichte. Eine Einführung, hrsg. von Hans Belting u. a., 7. überarb. u. erw. Auflage, Berlin: Reimer 2008, hier bes. Willibald Sauerländer, „Gegenstandssicherung allgemein“, S. 51-62; Gurlitt, Cornelius: Beschreibende Darstellung der Bau- und Kunstdenkmäler des Königreiches Sachsen, Heft XVII, 1.Theil, hrsg. auf Kosten der K. Staatsregierung vom K. Sächsischen Altertumsverein, Bd. XVII, Dresden 1895, S. 3-256 – Hütter, Elisabeth: Die Pauliner-Universitätskirche zu Leipzig. Geschichte und Bedeutung, hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, (Forschungen und Schriften zur Denkmalpflege, Bd. 1), Weimar 1993 – Bau- und Kunstdenkmäler von Sachsen: Stadt Leipzig. Die Sakralbauten. Mit einem Überblick über die städtebauliche Entwicklung bis 1989, hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, bearb. von Heinrich Magirius, Hartmut Mai, Thomas Trajkovits und Winfried Werner, 2 Bde, München/Berlin 1995, Bd. 1, S. 483-678 – Zerbe, Doreen: 'Frühneuzeitliche Grab- und Gedächtnismale von Theologieprofessoren in Leipziger Kirchen', in: Die Theologische Fakultät der Universität Leipzig. Personen, Profile und Perspektiven aus sechs Jahrhunderten Fakultätsgeschichte, 2, 2005, S. 220-233 – Ausst. Kat. Erleuchtung der Welt. Sachsen und der Beginn der modernen Wissenschaften. 600 Jahre Universität Leipzig, im Auftrag des Rektors der Universität Leipzig Franz Häuser hrsg. v. Detlef Döring et al., 2 Bde., Dresden 2009. – Lampe, Moritz: Zwischen Endzeiterwartung und Repräsentation. Das Epitaph des Heinrich Heideck (1570-1603) aus der Leipziger Universitätskirche St. Pauli, Leipzig 2009 – »Ade Welt, ich bin nun daraus«. Memoriale Inschriften an Grabsteinen und Epitaphien der Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig, bearb. von Rainer Kößling u. Doreen Zerbe, hrsg. v. Rudolf Hiller von Gaertringen, Leipzig 2011 (= Beiträge zur Leipziger Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte, Reihe A, Bd. 7) – Hiller von Gaertringen, Rudolf (Hg.): Restauro. Epitaphien der Universitätskirche St. Pauli. Arbeitsstand und Perspektiven, Leipzig, 2. Aufl. 2013.

Organisatorisches: Teilnahmevoraussetzung ist die Übernahme eines Referats zu einem der Epitaphien.

Modul IV (03-KUG-1504) Perspektiven kunsthistorischer Forschung: Kontext und Funktion / Rezeption und Transfer Durch die erfolgreiche Teilnahme an diesem Modul erwerben die Studierenden vertiefte Objektkenntnisse und erweiterte methodische Kompetenzen in zwei zentralen Forschungsfeldern der Kunst- und Architekturgeschichte: Sie werten ebenso fachhistorische wie aktuelle Standpunkte der Forschung kritisch aus und wenden eigenständig unterschiedliche bildtheoretische und kulturwissenschaftliche Methoden der Analyse an. Die interdisziplinäre Ausrichtung des Moduls fördert zudem die Fähigkeit zum Methodenvergleich und zur breiteren Einordnung des eigenen Fachs. In der abschließenden schriftlichen Prüfungsleistung entwickeln die Studierenden eigenständig eine Argumentationsstruktur, die es ihnen erlaubt, auf Grundlage aktueller Forschungsergebnisse den gewählten Gegenstand differenziert zu untersuchen und adäquat darzustellen. Dabei zeigen sie, dass sie nicht nur in der Lage sind, Forschungsansätze repetitiv wiederzugeben, sondern diese auch in neue Zusammen-hänge überführen und auf andere Themen anwenden können.

Seminar

03-KUG-1504.SE01 Caravaggio und die “Poesie der Armut”: kritische Fragen an ein seit 1600 erfolgreiches Bildthema im Mittelmeerraum

DozentInnen: Prof. Dr. Michael Scholz-Hänsel

Zeit/Ort: Donnerstag, 09:15–10:45 Uhr, WMH 5/14

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Das gerade vergangene Jubiläum des vielzitierten Barockmalers Caravaggio liefert eine gute Literaturbasis um sich mit dem Thema der „Poesie der Armut“ zu beschäftigen, die gerne mit ihm assoziiert wird, in Wahrheit aber sehr viel weitere Kreise gezogen hat und noch heute nachwirkt, wenn Urlaubsreisende von authentischen Erlebnissen mit den Einheimischen in

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Griechenland, Italien und Spanien schwärmen. Neben Caravaggio sollen in Neapel auch Jusepe de Ribera und die „Lazzaroni“ sowie in Rom die „Bamboccianti“ zur Sprache kommen, ebenso wie Zurbarán und Murillo in Sevilla. Neben der Historienmalerei liefert die Gattung des Stilllebens reichlich Anschauungsmaterial. Zu den zentralen Motiven gehören ebenso der Bettler wie der Blinde oder der liebenswerte Esel, dessen poetische Vereinnahmung Dalí einst zur Weißglut brachte. Auch im Hinblick auf die mediale Verarbeitung bietet das Thema eine reiche Ausbeute. Exempel finden sich außer in der Malerei in der Druckgrafik, der Fotografie, dem Film, Weihnachtskrippen, Postkarten etc. - Wie dicht Poesie und reale Armut nebeneinander liegen können, und wie sehr das Thema der Analyse bedarf, veranschaulichte zuletzt der neue Film von Wim Wenders: „Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes“ (US 2018), der neben den Werken Caravaggios als ein weiterer Einstieg dienen kann.

Literatur: Sebastian Schütze: Caravaggio. Das vollständige Werk, Köln 2009. – Michael Scholz-Hänsel (Hrsg.): Spanien im Fotobuch, Leipzig 2007. – Franziska Eißner und Michael Scholz-Hänsel (Hrsg.): Armut in der Kunst der Moderne, Marburg 2011. – Uerlings / Trauth / Clemens (Hrsg.): Armut. Perspektiven in Kunst und Gesellschaft, Darmstadt: primus verlag, 2011

Organisatorisches: Abweichender Start-Termin: 01.11.2018

Übung

03-KUG-1504.ÜB01 Musik in Öl und Stein. Praktische Übung zur Bestandserschließung im Musikinstrumentenmuseum

DozentInnen: PD Dr. Michael Lingohr, M.A. Kim Grote

Zeit/Ort: Mittwoch 09:15–10:45 Uhr, WMH 5/14

Teilnehmerzahl: 15

Inhalt: Die Übung ist praxisorientiert und anwendungsbezogen und wird als Veranstaltung der Leipziger Sammlungsinitiative (LSI) den Teilnehmern anhand der Sammlung des Musikinstrumentenmuseums Einblicke in die Erschließung musealer Bestände vermitteln. An ausgewählten Objekten der Malerei, der Skulptur und der Druckgraphik sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlernen, selbstständig ein Kunstwerk zu erschließen, vorzustellen und in der Datenbank des Museums zu katalogisieren.

Das fachspezifische Lernangebot umfasst u. a. das Kennenlernen - von Kunstwerken, ihrer Bedeutung und Beschaffenheit; - künstlerischer Techniken; - eines vielseitigen methodischen Spektrums, insbesondere der Ikonographie - der musealen Praxis der Bestandserschließung. Das allgemeine Lernangebot beinhaltet u. a. das Üben - von Textanalyse, -diskussion und –reflexion; - von Abfassen stringenter Kurztexte; - von Strukturierung der Referate und Texte. Teilnahmevoraussetzungen - Übernahme eines Referates zu einem der ausgewählten Objekte; - Bereitschaft, vorbereitend zu jeder Übungssitzung einen Text zu lesen und sich an den Diskussionen zu beteiligen; - Erstellung eines Inventareintrags zum ausgewählten Objekt.

Literatur: H. M. Brown, Iconography of Music, in: The New Grove Dictionary of Music and Musicians, Bd. 9 (Iacobus to Kerman), London 1980, S. 11-18; Johann Konrad Eberlein, Inhalt und Gehalt: Die ikonographisch-ikonologische Methode, in: Kunstgeschichte. Eine Einführung. Hg. Hans Belting, Heinrich Dilly, Wolfgang Kemp, Willibald Sauerländer und Martin Warnke, 6. überarb. und erw. Auflage, Berlin 2003, S. 175-197; R. Hammerstein, Musik und bildende Kunst. Zur Geschichte ihrer Beziehungen, in: Imago Musicae 1, 1984, S. 1-20; J. Lascelle, Musical Iconography: A Manual for Cataloguing Musical Subjects in Western Art

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before 1800, Cambridge/Mass. 1971; Jana Raffel (Hg.), WissenSchaf(f)t Sammlungen: Geschichten aus den Sammlungen der Universität Leipzig. Ausst. Leipzig 2016, Leipzig 2016; C. Rueger, Musikinstrument und Dekor: Kostbarkeiten europäischer Kulturgeschichte, Leipzig 1982; Willibald Sauerländer, Die Gegenstandssicherung allgemein, in: Kunstgeschichte. Eine Einführung. Hg. Hans Belting, Heinrich Dilly, Wolfgang Kemp, Willibald Sauerländer und Martin Warnke, 6. überarb. und erw. Auflage, Berlin 2003, S. 51-61; Ulrich Schießl, Materielle Befundsicherung an Skulptur und Malerei, in: Kunstgeschichte. Eine Einführung. Hg. Hans Belting, Heinrich Dilly, Wolfgang Kemp, Willibald Sauerländer und Martin Warnke, 6. überarb. und erw. Auflage, Berlin 2003, S. 63-93; T. Seebass, Musikikonographie, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Bd. 6 (Meis-Mus), Kassel 1997, Sp. 1319-1343; Thea Vignau-Wilberg, O Musica du edle Kunst : Musik und Tanz im 16. Jahrhundert. Ausst. München 1999, München 1999.

Organisatorisches:

Modul (03-KUG-1507) Wissenschaftskompetenz Die Studierenden erlernen das Formulieren von fachwissenschaftlichen Fragestellungen, die Konzipierung einer eigenständigen wissenschaftlichen Untersuchung, die Präsentation sowie den Austausch der Untersuchungsergebnisse.

Kolloquien 03-KUG-1507.SE01a Wissenschaftskompetenz

DozentInnen: Prof. Dr. Nadja Horsch

Zeit/Ort: Termin nach Vereinbarung

03-KUG-1507.SE01b Wissenschaftskompetenz

DozentInnen: Prof. Dr. Martin Schieder

Zeit/Ort: Termin nach Vereinbarung

03-KUG-1507.SE01d Wissenschaftskompetenz

DozentInnen: PD Dr. Evelin Wetter

Zeit/Ort: Termin nach Vereinbarung

03-KUG-1507.SE01e Wissenschaftskompetenz

DozentInnen: Prof. Dr. Dr. Tanja Zimmermann

Zeit/Ort: Termin nach Vereinbarung

03-KUG-1507.SE01f Wissenschaftskompetenz

DozentInnen: Prof. Dr. Frank Zöllner

Zeit/Ort: Termin nach Vereinbarung

03-KUG-1507.SE01c Wissenschaftskompetenz

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DozentInnen: Prof. Dr. Michael Scholz-Hänsel

Zeit/Ort: Termin nach Vereinbarung

Modul (03-KUG-0502) Forschungspraxis Das Forschungspraktikum dient dazu, eigenständige Forschungsarbeit zu erlernen und zu erproben.

Seminar

03-KUG-0502.SE01 Leonardo in Leipzig – Spuren einer vergessenen Beziehung

DozentInnen: Prof. Dr. Frank Zöllner

Zeit/Ort: Mittwoch, 17:15–18:45 Uhr, WMH 5/14

Teilnehmerzahl:

Inhalt: Leonardo da Vinci (1452-1519) war natürlich nie in Leipzig. Aber er hat in der Stadt im Laufe der Jahrhunderte etliche Spuren hinterlassen, vor allem in den Bibliotheken und Sammlungen. Um diese Spuren geht es. Eigentlicher Gegenstand des Seminars ist jedoch die Erarbeitung einer kleinen Ausstellung mit Exponaten der Leonardorezeption in Leipzig. Sie wird im Sommer 2019 (voraussichtlich Anfang Juli) aus Anlass des 500. Todestages im Museum der bildenden Künste eröffnen. Die Ausstellung widmet sich einesteils der Rezeption der künstlerischen Konzepte Leonardos und zwar am Beispiel mehrerer Gemälde und druckgraphischer Reproduktionen des 16. bis 19. Jahrhunderts aus den Beständen des Museums der bildenden Künste in Leipzig. Hinzu kommt eine qualitativ hochwertige Kopie von Leonardos „Abendmahl“. Ein zweiter Teil der Ausstellung behandelt das Nachleben der Kunsttheorie und der wissenschaftlichen Studien Leonardos, die schon seit dem 16. Jahrhundert erheblich zu seinem Ruhm beigetragen haben. Die Exponate für diese Sektion der Ausstellung stammen hauptsächlich aus Leipziger Bibliotheken. Zur Ausstellung erscheint ein wissenschaftlicher Katalog, der im Seminar erarbeitet wird.Zu Beginn des Seminars geht es um eine Einführung in das Oeuvre Leonardos, danach um die Konzeption und Umsetzung der Ausstellung in Kooperation mit dem Museum. Teilnahmevoraussetzung für das Seminar ist die Bereitschaft zu intensiver Mitarbeit an der Konzeption der Ausstellung und an der Produktion des Kataloges und dies sowohl im Wintersemester 2018/19 als auch im Sommersemester 2019.

Literatur: Wird zu Semesterbeginn bekannt gegeben.

Organisatorisches: Modul über zwei Semester (WS 18/19 & SS19)

Wahlpflichtmodule (Ein Modul ist auszuwählen) Praktikumsmodul (03-KUG-1508) Im Praktikumsmodul erhalten die Studierenden einen vertiefenden Einblick in ein fachspezifisches Berufsfeld ihrer Wahl. Sie wenden die im Studium erworbenen fachspezifischen Kenntnisse im berufspraktischen Bereich an und erweitern sie zugleich. Durch die projektbezogene Mitarbeit in einer öffentlichen oder privaten Institution erwerben die Studierenden wichtige berufsqualifizierende Kompetenzen. Im abschließenden Praktikumsbericht dokumentieren die Studierenden einerseits die im Praktikum geleistete Umsetzung von im Studium erworbenen Kompetenzen, andererseits reflektieren sie Inhalte, Zielsetzungen und Ergebnisse der begleiteten Projekte.

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Modul Interdisziplinärer Austausch entsprechend den Kooperationsvereinbarungen Hier ist ein Modul eines anderen Faches im Umfang von 10 LP entsprechend der Fächerkooperationsvereinbarungen für den Masterstudiengang Kunstgeschichte zu wählen. Bei dieser Wahl werden die Studierenden zur Bearbeitung fachübergreifender Themen und zur Entwicklung aktueller transdisziplinärer Fragestellungen angeregt.

Kooperationen: Master Kulturwissenschaften: Module 06-04-2D2-3 Rahmenbedingungen des Kulturmanagements

06-04-181-3 Institutionalisierung und Organisation von Kultur in Europa

06-04-2ABCD-3 Kulturvergleich 06-004-2D3 Praxisobjekte: Angewandtes Kulturmanagement Master Romanische Studien: Module 04-FRA-2101 Literatur, Kultur, Geschichte: Frankreich und

Frankophonie I 04-FRA-2102 Literatur, Kultur, Geschichte: Frankreich und

Frankophonie II 04-FRA-2104 Literatur, Kultur, Geschichte: Frankreich und

Frankophonie III 04-FRA-2107 Literatur, Kultur, Geschichte: Frankreich und

Frankophonie IV 04-ITA-2301 Literatur-, Kultur- und Mediengeschichte Italiens I 04-ITA-2303 Literatur-, Kultur- und Mediengeschichte Italiens II

04-ITA-2305 Literatur-, Kultur- und Mediengeschichte Italiens III 04-ITA-2201 Literatur, Kultur, Geschichte: Lateinamerika I 04-ITA-2203 Literatur, Kultur, Geschichte: Lateinamerika II 04-ITA-2204 Hybride „border culture“: Re-thinking the Amerikcas

Hybridität: Repräsentation – Inszenierung – Diskursstrategien von der Eroberung bis zum Zeitalter der Globalisierung

04-SPA-2205 Inszenierung der Hybridität von der Entdeckung bis zur Gegenwart in Literatur, Theater, Kunst und Medien: Spanien und Lateinamerika

04-SPA-2206 Literatur, Kultur und Geschichte: Positionen der Intermedialität in der spanischen (und latein- amerikanischen) Literatur- und Mediengeschichte)

Master Slawistik: Module 04-050-1504 Slawische Literaturen und Kulturen 04-050-1509 Wissenschaftliche Erforschung slawischer Sprachen

und Kulturen Master Theaterwissenschaft Module 03-TWL-1001 Basismodul: Theorien und Methoden 03-TWL-2001 Schwerpunktmodul 1: Geschichte 03-TWL-2004 Schwerpunktmodul 2: Theorie 03-TWL-2005 Schwerpunktmodul 3: Transkulturalität 03-TWL-2006 Schwerpunktmodul 4: Transkulturelle Theaterpraxis