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Kommt McKinsey oder Hayek? Jürgen Zimmermann und 40 Mitunterzeichner verlangen bekanntlich in einem Anzug eine neutrale Expertise über eine Reorganisation der öffentlichen Verwaltung von Ba- sel-Stadt. Im Klartext heisst das, dass eine Privatfirma oder ein Institut den Arbeitge- ber BASEL-STADT näher unter die Lupe nehmen soll. Mit dem Anzugsteller sprach Silvio Bui. tere Stellen abgebaut werden können, ohne dass Dienstleistungen eingeschränkt werden ? J.Z.: Ich glaube nicht, dass man jetzt noch gross Stellenabbau betreiben kann, wenn man nicht die Struktur ändert. Die Überprüfung dieser Struktur ist ja das Ziel meines Anzuges. Im Polizei- und Militärdepartement wurde dies mit der Studie Anapol ge- macht. Warum werden diese Ergebnisse nicht veröffentlicht? Man spricht von 85 administrativen Stellen, die eingespart werden können. Mich interessiert das Rationalisierungspotential sehr. Jürgen Zimmermann, Grossrat, FDP pibs: Welches sind Ihre konkreten Zielvorstel- lungen, die zu diesem Anzug führten ? J.Z.: Mit viel gutem Willen wurde innerhalb der öffentlichen Verwaltung von Basel- Stadt untersucht, wie man Personal ein- sparen kann. Das hat zwangsläufig auch dazu geführt, dass gleichzeitig gewisse Arbeitsabläufe vereinfacht werden konnten. Ich vermisse eine interdepartementale Abklärung. Bis heute wurde lediglich in den Abteilungen und innerhalb der De- partemente untersucht, wie Arbeitsabläu- fe vereinfacht und Personal eingespart werden kann. Die Struktur der öffentli- chen Verwaltung wurde nicht konkret analysiert. Erst mit dem Gesamtüber- blick kommen wir auch zu den Detailfra- gen: Ist z.B. die Abteilung A auch beim richtigen Departement? Sind alle Arbei- ten nötig? Werden sie richtig ausgeführt? Kann nicht gesamthaft eine Rationali- sierung des Staatsapparates herbeige- führt werden ? pibs: Herr Zimmermann, Sie wissen, dass in den letzten Jahren BASEL-STADT rund 10 % Stellen abgebaut hat. Das heisst konkret 1700 Arbeitsplätze, wodurch rund 120 Mio Franken an Lohnkosten einge- spart wurden. Glauben Sie, dass noch wei- pibs: Zu Ihrer Anapolfrage kann ich Ihnen lei- der keine Antwort geben. Dafür ist der Vorsteher des Polizei- und Militärdepar- tementes zuständig. Aber gestatten Sie mir eine nächste Fra- ge: Wer könnte Ihrer Meinung nach am besten eine neutrale Expertise bei der öf- fentlichen Verwaltung BASEL-STADT durchführen ? J.Z.: Ich habe konkret verlangt, eine neutrale Expertise durchzuführen. Ob das ein Universitätsinstitut ist oder eine speziali- sierte Privatfirma, das lasse ich offen. Dazu soll der Regierungsrat Stellung nehmen. pibs: Mit diesem Anzug könnte allgemein ein Wirbel entstehen und vor allem das Perso- nal verunsichert werden. Gerade die Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter in den Ab- teilungen haben in letzter Zeit bewiesen, dass sie mit ihrem Arbeitseinsatz viel Goodwill geschaffen und einen grossen Beitrag zum Lohnkosten-Sparen erbracht haben. Sind Sie anderer Meinung? J.Z.: Nein. Am guten Willen der einzelnen Mitarbeiter und auch an der Effizienz und der Leistung des Personals zweifle ich keineswegs. Im Gegenteil möchte ich mit diesem Anzug auch erreichen, dass man konkret herausfindet, wo bei BA- SEL-STADT ein hoher Anteil von Staatspersonal nötig ist, weil er zen- trumsbedingt ist. Nehmen Sie z.B. die Universität, die bei der Quote des Staats- personals eingerechnet wird. Am Uni- versitätsvertrag mit Basel-Land konnten wir feststellen, dass von den Neuimma- trikulationen der grösste Teil aus dem Kanton Basel-Land stammt. Das gleiche gilt für die Universitätskliniken und für die BVB, die einen grossen Pendlerstrom zu bewältigen haben. Es ist geradezu leichtfertig, einfach von einer Aufblähung der städtischen Ver- waltung oder von Bequemlichkeit der Beamten zu sprechen. Mit der Analyse könnte man klar darstellen, dass es ge- wisse Funktionen gibt, die wir als Zen- trum in einem bevölkerungsmässig im- mer kleiner werdenden Kanton auszuü- ben haben. Und wenn wir nach aussen klare Forderungen erheben wollen be- treffend Mitträgerschaft usw., dann müssen wir konkret sagen können: Hier können wir nicht mehr abbauen - sonst gehen für Euch die Dienstleistungen ver- loren. ALLES IM GRIFF...? pibs: Der Staat als Arbeitgeber ist keine Privat- firma. Wenn sich herausstellen sollte, dass in einer Abteilung zu viele Mitarbei- ter beschäftigt werden, so können diese nicht entlassen, sondern müssten intern anderweitig eingesetzt werden, ohne dass BASEL-STADT für den Moment Lohn- kosten einsparen würde.

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Kommt McKinsey oder Hayek?Jürgen Zimmermann und 40 Mitunterzeichner verlangen bekanntlich in einem Anzugeine neutrale Expertise über eine Reorganisation der öffentlichen Verwaltung von Ba-sel-Stadt. Im Klartext heisst das, dass eine Privatfirma oder ein Institut den Arbeitge-ber BASEL-STADT näher unter die Lupe nehmen soll. Mit dem Anzugsteller sprachSilvio Bui.

tere Stellen abgebaut werden können,ohne dass Dienstleistungen eingeschränktwerden ?

J.Z.:Ich glaube nicht, dass man jetzt nochgross Stellenabbau betreiben kann,wenn man nicht die Struktur ändert. DieÜberprüfung dieser Struktur ist ja dasZiel meines Anzuges.Im Polizei- und Militärdepartementwurde dies mit der Studie Anapol ge-macht. Warum werden diese Ergebnissenicht veröffentlicht? Man spricht von 85administrativen Stellen, die eingespartwerden können. Mich interessiert dasRationalisierungspotential sehr.Jürgen Zimmermann, Grossrat, FDP

pibs:Welches sind Ihre konkreten Zielvorstel-lungen, die zu diesem Anzug führten ?

J.Z.:Mit viel gutem Willen wurde innerhalbder öffentlichen Verwaltung von Basel-Stadt untersucht, wie man Personal ein-sparen kann. Das hat zwangsläufig auchdazu geführt, dass gleichzeitig gewisseArbeitsabläufe vereinfacht werdenkonnten.Ich vermisse eine interdepartementaleAbklärung. Bis heute wurde lediglich inden Abteilungen und innerhalb der De-partemente untersucht, wie Arbeitsabläu-fe vereinfacht und Personal eingespartwerden kann. Die Struktur der öffentli-chen Verwaltung wurde nicht konkretanalysiert. Erst mit dem Gesamtüber-blick kommen wir auch zu den Detailfra-gen: Ist z.B. die Abteilung A auch beimrichtigen Departement? Sind alle Arbei-ten nötig? Werden sie richtig ausgeführt?Kann nicht gesamthaft eine Rationali-sierung des Staatsapparates herbeige-führt werden ?

pibs:Herr Zimmermann, Sie wissen, dass inden letzten Jahren BASEL-STADT rund10 % Stellen abgebaut hat. Das heisstkonkret 1700 Arbeitsplätze, wodurch rund120 Mio Franken an Lohnkosten einge-spart wurden. Glauben Sie, dass noch wei-

pibs:Zu Ihrer Anapolfrage kann ich Ihnen lei-der keine Antwort geben. Dafür ist derVorsteher des Polizei- und Militärdepar-tementes zuständig.Aber gestatten Sie mir eine nächste Fra-ge: Wer könnte Ihrer Meinung nach ambesten eine neutrale Expertise bei der öf-fentlichen Verwaltung BASEL-STADTdurchführen ?

J.Z.:Ich habe konkret verlangt, eine neutraleExpertise durchzuführen. Ob das einUniversitätsinstitut ist oder eine speziali-sierte Privatfirma, das lasse ich offen.Dazu soll der Regierungsrat Stellungnehmen.

pibs:Mit diesem Anzug könnte allgemein einWirbel entstehen und vor allem das Perso-nal verunsichert werden. Gerade die Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter in den Ab-teilungen haben in letzter Zeit bewiesen,dass sie mit ihrem Arbeitseinsatz vielGoodwill geschaffen und einen grossenBeitrag zum Lohnkosten-Sparen erbrachthaben. Sind Sie anderer Meinung?

J.Z.:Nein. Am guten Willen der einzelnenMitarbeiter und auch an der Effizienzund der Leistung des Personals zweifleich keineswegs. Im Gegenteil möchte ich

mit diesem Anzug auch erreichen, dassman konkret herausfindet, wo bei BA-SEL-STADT ein hoher Anteil vonStaatspersonal nötig ist, weil er zen-trumsbedingt ist. Nehmen Sie z.B. dieUniversität, die bei der Quote des Staats-personals eingerechnet wird. Am Uni-versitätsvertrag mit Basel-Land konntenwir feststellen, dass von den Neuimma-trikulationen der grösste Teil aus demKanton Basel-Land stammt. Das gleichegilt für die Universitätskliniken und fürdie BVB, die einen grossen Pendlerstromzu bewältigen haben.Es ist geradezu leichtfertig, einfach voneiner Aufblähung der städtischen Ver-waltung oder von Bequemlichkeit derBeamten zu sprechen. Mit der Analysekönnte man klar darstellen, dass es ge-wisse Funktionen gibt, die wir als Zen-trum in einem bevölkerungsmässig im-mer kleiner werdenden Kanton auszuü-ben haben. Und wenn wir nach aussenklare Forderungen erheben wollen be-treffend Mitträgerschaft usw., dannmüssen wir konkret sagen können: Hierkönnen wir nicht mehr abbauen - sonstgehen für Euch die Dienstleistungen ver-loren.

ALLES IM GRIFF...?

pibs:Der Staat als Arbeitgeber ist keine Privat-firma. Wenn sich herausstellen sollte,dass in einer Abteilung zu viele Mitarbei-ter beschäftigt werden, so können diesenicht entlassen, sondern müssten internanderweitig eingesetzt werden, ohne dassBASEL-STADT für den Moment Lohn-kosten einsparen würde.

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Februar 85 pibs

J.Z.:Die Expertise hat keine sehr kurzfristi-gen Auswirkungen. Es geht mir vielmehrum eine langfristige Strukturbereini-gung. Ich weiss, dass es in unserem Kan-ton sehr schwer ist, jemandem eine ande-re Arbeit zuzuteilen.Ich möchte ausdrücklich betonen, dassmit dieser Analyse keinem einzigenStaatsangestellten die Stelle weggenom-men wird. Ein Staatsbetrieb wird nie mitder gleichen Effizienz arbeiten könnenwie ein Privatbetrieb, das ist für micheine Selbstverständlichkeit. Der Staathat Schliesslich auch eine soziale Ver-pflichtung.

pibs:Wie sehen Sie das weitere Vorgehen, vorallem den zeitlichen Ablauf und die Reali-sierung Ihres Anzuges ?

J.Z.:Sobald der Anzug überwiesen ist, wirdmeiner Meinung nach der Regierungsratallein von der Kostenseite her dem Gros-sen Rat Antrag stellen müssen, die Auf-wendung für die Expertise zu bewilligen.Bis die Expertise in Angriff genommenwerden kann, rechne ich mit 3 Jahren.

pibs:Das heisst dann, dass auch etwa 2 Jahrefür die Expertise benötigt werden ?

J.Z.:Bestimmt. Es würde mich ausserordent-lich positiv überraschen, wenn ein An-trag schneller als in 3 Jahren vor denGrossen Rat käme.

pibs:Dann werden wir uns in etwa 5 Jahrenüber die konkreten Vorschläge wieder un-terhalten.Herr Zimmermann, wir danken Ihnen fürdas Gespräch.

FORUMGemeinkostenanalyse

* INFOSTeuerungsausgleich 1984

Die Nachzahlung für 1984 beträgt l ,55 %(Ausgleich des teuerungsbedingtenKaufkraftverlustes). Sie erfolgt mit demFebruar-Zahltag und darf den sich im 2.Maximum der Lohnklasse 15 ergeben-den Betrag nicht überschreiten.

Forum:ist die Plattform für konträreMeinungen.Zuschriften aus dem Leserkreis sinderwünscht.

Prof. Dr. Wilhelm Hill

von Prof. Dr. Wilhelm Hill, Vorsteher desBetriebswirtschaftlichen Instituts derUniversität Basel

Die finanzielle Situation des KantonsBasel-Stadt und vor allem die Entwick-lungstendenzen wichtiger Faktoren wieetwa der Bevölkerungszahl, der Kostenim Gesundheitswesen oder der Personal-kosten, sind alles andere als erfreulich.Ohne entsprechende Gegenmassnahmenlässt sich für die nahe Zukunft keine Ver-besserung erkennen. Auch erscheinendie Rückgewinnung des Handlungs-spielraums und die Erhöhung der At-traktivität des Kantons für alle objekti-ven Beobachter als absolutes Muss.Die Idee, mittels einer umfassendenAnalyse die gesamte öffentliche Verwal-tung auf Möglichkeiten zur Effizienz-steigerung und Realisierung von Einspa-rungen zu untersuchen, erscheint daherbestechend. Die bisher durchgeführtenMassnahmen (lineare Einsparungen,Personalstop, einzelne Analysen auf Ab-teilungsebene usw.) haben zwar in eini-gen Bereichen Wirkungen hinterlassen,insgesamt hat auch die Zahl der Beschäf-tigten beim Staat leicht abgenommen.Angesichts der gegenüber den sechzigerund frühen siebziger Jahre doch starkveränderten Verhältnisse genügen aberdie bisher erzielten Resultate nicht, siehaben vor allem noch keine Umkehr desTrends bei den Ausgaben bewirkt.Indessen sind gegenüber der Durchfüh-rung einer Gemeinkostenanalyse à laMcKinsey oder Hayek doch zwei ge-wichtige Vorbehalte zu machen, die sichauf die Methode und ihre Eignung fürein Gebilde wie die Kantonale Verwal-tung Basel-Stadt sowie die Realisie-rungschancen allfälliger resultierenderVorschläge beziehen.

Zur MethodikGemeinkostenanalysen (OVA, GWA,usw.) sind im privatwirtschftlichen Be-reich hervorragende Methoden, umkurzfristig wirksame Kostensenkungenzu erreichen. In Krisensituationen kön-nen sie überlebensentscheidend sein. Mitihrer Ausrichtung auf den Status Quo,ihrer einseitigen Zielsetzung (Aufwand-/Kostenreduktion) bewirken sie indessenkeine Neuorientierung der Organisation

(und ebenfalls keine Lerneffekte), son-dern lösen in erster Linie Abwehrmecha-nismen bei den Betroffenen aus, die japraktisch ihre bisherige Tätigkeit recht-fertigen müssen und so oder so nur ver-lieren können, bestenfalls ungeschorendavonkommen. Gerade im Falle eineröffentlichen Verwaltung ist dabei dieRechtfertigung fast jeder Tätigkeit we-gen der Vielzahl bestehender Gesetzeund Verordnungen relativ einfach. Auchbesteht für die meisten staatlichen Lei-stungen kein Markt, welcher über Er-folg/Misserfolg und damit über die Exi-stenzberechtigung einzelner Tätigkeitenentscheidet. Vielmehr werden Entschei-de über die Wünschbarkeit staatlicherLeistungen und den Preis, den man alsBürger dafür zu zahlen bereit ist, völliglosgelöst voneinander getroffen.Zudem ist ein Gebilde wie die kantonaleVerwaltung in Basel derart heterogenund reicht von Institutionen, welcheebensogut privatwirtschaftlicher Art seinkönnten bis zu solchen mit vollständighoheitlichem Charakter (und entspre-chenden völlig unterschiedlichen Rah-menbedingungen und Einflussfaktoren),dass man in der Analyse in sich geschlos-sene Leistungsbereiche differenziert an-gehen sollte.

Zur RealisierbarkeitIn den letzten Jahren sind in mehrerenDepartementen der baselstädtischenVerwaltung verschiedentlich Analysendurchgeführt worden, mit denen Effi-zienzsteigerung, Anpassung an verän-derte Umweltbedingungen, usw. erzieltwerden sollten. Diese Analysen zeigtenin der Regel durchaus Einsparungsmög-lichkeiten. Dass solche Rationalisie-rungsmöglichkeiten nicht schon bisherzu massiven Verbesserungen geführt ha-ben, hat mehrere Gründe: Zum einenwerden häufig zu kleine Einheiten analy-siert, die von vornherein nur ein kleinesRationalisierungspotential aufweisen.Wo zum ändern für grossere Einheitensubstantielle Einsparungsmöglichkeitenaufgezeigt werden, fragt man sich, obauch der politische Wille zu ihrer Reali-sierung vorhanden ist. Solange beispiels-weise x Millionen für die Erhaltungeiner maroden OeKK ausgegeben wer-den, solange die Erhöhung der Schüler-zahl in einer Klasse auch nur um eineneinzigen Schüler politisch nicht realisier-bar ist, usw., solange dürfte das Schick-sal jeder Gesamtanalyse schon im vorn-herein klar ersichtlich sein: ausser Spe-sen nichts gewesen.

Deshalbbrauchen wir Verfahren, die der spezifi-schen Eigenart jeweils grosserer Aufga-benbereiche (die sich nicht unbedingtmit den Departementen decken müssen)angemessen sind.Verfahren ferner, die aufzeigen, welcheQualitätsniveaus jeweils mit welchenKosten verbunden sind, und so eine Dis-kussion der Prioritäten im staatlichenLeistungsprogramm auslösen. Dabeisollten auch die Probleme der Aufgaben-teilung in der Region einbezogen wer-den.

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FORUM NOTIZENEin «Troubleshooter» für

die Staatsverwaltung

Carl Miville-Seiler

von Carl Miville-Seiler

Grossrat J. Zimmermann und 40 Mitun-terzeichner verlangen mit einem Anzugeine neutrale Expertise im Hinblick aufunsere kantonale Verwaltung. Ähnlicheshaben Nationalrat Ogi und StänderatLetsch im Bund angeregt. Ihnen antwor-tete Bundesrat Stich, die Bundesverwal-tung werde zunächst einmal - in eigenerRegie, allenfalls unter Zuzug von Exper-ten für bestimmte Bereiche - mit demProjekt «effi» durchleuchtet. Damiteröffne man dem Personal die Chance,Fragen wie Rationalität, Vermeidungvon Leerläufen und Doppelspurigkei-ten, Re- und Umstrukturierungen sowieAnpassung an neue Technologien aufkreative Weise selbst an die Hand zunehmen. Nur das EMD zieht für einigeSektoren den «Troubleshooter» McKin-sey bei. Der Stadtverwaltung von Zürichhat dessen Kollege Hayek Möglichkei-ten zur Einsparung von jährlich 120 bis150 Millionen aufgezeigt. Der Stadtrathält davon 50 Millionen für machbar,die mit der Durchführung Betrauten sindfroh, wenn am Ende 25 bis 30 Millionenherausspringen.Was ist von Unternehmungen dieser Artbeim Staat zu halten? Prinzipiell schadetes einem historisch gewachsenen Gebil-de nicht, wenn unbelastete Aussenste-hende einmal ohne personelle und politi-sche Präferenzen den Betrieb, die Abläu-fe, die Informationsflüsse und Ent-scheidprozesse bis hinunter zur Formu-largestaltung überprüfen. Mit Blick aufdie Abnahme der Kantonsbevölkerung -15 Prozent in 15 Jahren -, die Defizite -budgetiert pro 1985 sind über 160 Millio-nen - und die wachsende Verschuldungsind Rufe nach einer Redimensionie-rung der Verwaltung nicht unverständ-lich.Nun gilt es aber auch die Grenzen zu se-hen, die solchem Tun gesetzt sind. An-ders als ein Privatbetrieb, bestimmt diestaatliche Verwaltung den Umfang ihrerTätigkeit nicht selbst. Er wird ihr vomGesetz, von den Bürgern und nicht zu-letzt vom Parlament, das über den An-zug Zimmermann zu befinden hat, auf-getragen, dies im allgemeinen in raschzunehmendem Mass. Der Entscheidüber den Umfang der staatlichen Dienst-leistungen liegt weder bei der Verwal-

tung noch bei einem aussenstehenden«Troubleshooter». Es geht um politischeEntscheide - und das Schicksal der ba-selstädtischen Regierungs- und Verwal-tungsreform hat uns vor einigen Jahrengezeigt, was mit übergeordneten Planun-gen geschieht, wenn sich die Exekutivenicht voll dahinterstellt.Weiter darf daran erinnert werden, dassim Kanton Basel-Stadt in den letzten 10Jahren nicht etwa «nichts gegangen» ist,sondern dass der vom Regierungsrat be-schlossene Personalabbau und die Praxisder Stellenbegutachtungskommissionenzu einem Rückgang der Stellen um 9,2Prozent geführt haben. Darüber hinausist nicht so leicht zu gehen, denn dieMöglichkeiten für sinnvolle Versetzun-gen sind beschränkt, und auf den beam-tenrechtlichen Schutz vor Kündigungenwird niemand verzichten wollen. Ob nunweiterhin der bisher begangene Weg der«kleinen Schritte» begangen oder ob einneutraler Experte beauftragt wird (einzeitraubendes und kostspieliges Unter-fangen), einwandfrei gewährleistet seinmuss das Mitspracherecht des Personalsund seiner Verbände auf allen Stufen derProzedur! Unter dieser Voraussetzungwird eine gute Verwaltung nichts dage-gen einwenden, sich durch eine Funk-tionsanalyse beraten - und bestätigen -zu lassen.

ZED-Telex

Auf Ende Oktober 1984 wurde die App-likation TELEX mit einer neuen Funk-tion versehen. Es ist nun möglich, Bestel-lungen von Büromaterialien direkt andie Schulmaterialverwaltung zu übermit-teln.Zu diesem Zwecke wird die Applikationwie bisher mit/FOR TELEX an einemIMS-Bildschirm aufgerufen. Danachkann mit der PF6-Taste die Formular-maske für Bestellungen bei der Schul-materialverwaltung geholt werden. Fürdie Bestellung genügt es, die Felder«ABSENDER»:, «SMV-NR.», «AN-ZAHL» und «BEZEICHNUNG» aus-zufüllen. Der Drucker in der Schulmate-rialverwaltung wird von der Applikationdirekt adressiert. Falls Sie eine Beleg-Kopie der Bestellung für Ihre Ablagemöchten, können Sie hinter der Bezeich-nung «PRINTER FÜR KOPIE» denNamen des Druckers angeben, der in Ih-rer Abteilung als Telex-Drucker be-stimmt wurde. Der Name dieses Druk-kers muss im Teilnehmerverzeichnis(PF2-Taste) der Telex-Applikation vor-handen sein.

/ Medici in Aktion Foto: R. Werner

So nennt sich ein «professionelles» Amateurorchester mit Verständnis für das Un-vollkommene. Es setzt sich aus rund 20 Mitgliedern - vorwiegend Ärzten und Schwe-stern vom Kantonsspital und der Psychiatrischen Universitätsklinik - zusammen.Hobbymusiker von weiteren Spitalberufsgruppen und auch aus ändern Spitälernsind stets willkommen. Übrigens existiert das Orchester seit 15 Jahren. Im Repertoirefindet man Musik aus dem Barock und der Frühklassik sowie manchmal auch Salon-musik.Jährlich finden mehrere Konzerte statt, das nächste festliche Konzert am Freitag, 22.März 1985, 19.30 Uhr, im Festsaal der Safranzunft. Information: Sekretariat Endo-krinologie, Kantonsspital Basel.

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40DIENST-JAHRE

Stücklin TheodorGruppenführer, stellvertretender Gärt-nermeister, StadtgärnereiI.März 1945

Fotos: Niggi Bräuning

Koller HanspeterSteuerkontrolleur, Steuerverwaltung23. März 1945

Wir gratulieren.

Dante Schuggi-Fescht27. - 29. September 1985

KursprogrammSommersemester 1985

von Felix Schärer

Ende Februar erscheint das neue Kursprogramm des Personalamtes für das Sommer-semester 1985. Das Schulungsangebot ist wie üblich nach folgenden Hauptaspektengegliedert:

- Kommunikationstechniken- Persönliche Arbeitstechniken- Weiterbildung- Sprachliche Ausbildung- Abend- und Freizeitveranstaltungen

Obwohl aufgrund der konkreten Kursergebnisse und Beurteilungen von Seminarteil-nehmern und Chefbeamten eine gewisse Konstanz des Kursangebotes erwünscht ist,werden im Programm 1985 einige erwähnenswerte neue Ausbildungskurse angebo-ten:

Berichte schreiben

Besser telefonieren!

KreativeProblemlösungsmethoden

Präsentationstechnik mitdem Hellraumprojektor

Arbeitstechnik mit demDiktiergerät

Herstellung vonHellraumprojektionsfolien

Personal-Computer-Schnupperkurs

Lehrmeisterkurs

Seminar für Sekretärinnen

Autogenes Training(Aufbaukurs)

«Grünes Basel»

Wie redigiert man einen möglichst klaren und kurzenBericht?

Sie lernen, sich in die Situation des Gesprächspartnerszu versetzen und durch überzeugendes und sicheresVerhalten und Sprechen wirksam zu telefonieren.

Dieses Seminar versucht, Faktoren, Abhängigkeiten undZusammenhänge darzustellen, die sich hemmend oderfördernd auf unser kreatives Leistungsvermögenauswirken.

Durch gekonnten Einsatz des Hellraumprojektorskönnen Sie die Wirkung Ihres Referates entscheidendsteigern.

Die Absolventen wissen nach dem Kurs, wie sie ihreChefarbeit mit Hilfe des Diktiergerätes leichter undrascher erledigen können.

Durch den Kurs werden Sie in die Lage versetzt,ansprechende und aussagekräftige Transparente zuerstellen.

Der Kurs soll den Teilnehmer befähigen, einenPersonal-Computer selbst zu bedienen. Er lernt dieAnwendungsmöglichkeiten eines typischenSoftwarepaketes kennen.

Neu ernannte Lehrmeister werden durch diesen Kursbefähigt, die ihnen anvertrauten Lehrlinge systematischfachgemäss und verständnisvoll auszubilden.

Den Teilnehmerinnen bietet sich Gelegenheit, neustesWissen über Arbeits- und Sekretariatstechnik,Informatik, Deutsch und Psychologie zu erwerben.

Die im Grundkurs des autogenen Trainings erarbeitetenÜbungen werden vertieft und erweitert.

Anlässlich dieser Führung unternehmen Sie einenRundgang mit dem Stadtgärtner durch denKannenfeldpark, einen Spitalgarten sowie ausgewählteFamiliengärten.

Anmeldeschluss für das Sommersemester:Montag, 18. März 1985

Mehr Informationen finden Sie im Programmheft selbst. Für den Bezug eines Exem-plares wollen Sie sich bitte an Ihren Personalchef oder Ihren Vorgesetzten wenden.

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FRAUEN BEIM STAAT«Es gibt auch Aufsteller»

Franziska Schwitter im Einsatz

Frau Brigitta Hauser-Schäublin im Ge-spräch mit einer der ersten Polizistinnen.

pibs:Frau Franziksa Schwitter, Sie sind einevon insgesamt neun Polizistinnen im Kan-ton Basel-Stadt. Wie kamen Sie zu die-sem Beruf, der bis vor wenigen Jahren nurMännern zugänglich war?

F.S.Ich habe, wie alle meine männlichen undweiblichen Kollegen, ursprünglich einenanderen Beruf ergriffen: ich machte hierin Basel, wo ich auch aufgewachsen bin,eine Lehre als Maschinenzeichnerin undwar dann über drei Jahre in diesem Be-ruf tätig. In dieser Zeit realisierte ich,dass das Mechanische immer mehr hin-ter der Elektronik zurückblieb; geradeaber die Mechanik gefiel mir, und dieElektronik blieb mir fremd. Dann mus-ste ich mir einfach die Frage stellen, obich noch 30 Jahre lang hinter dem Zeich-nungsbrett sitzen wollte, ob mich dieseArbeit befriedigte, obwohl sich die Ver-änderungen im gewählten Beruf immerstärker bemerkbar machten. - DiesePhase der Besinnung hatte ich im Winter1979/80, als der Kanton Basel-Stadterstmals Frauen suchte, die sich als Poli-zistinnen ausbilden lassen wollten. Da-mals verteilten Polizeihostessen Hand-zettel mit der Werbung für den neuenFrauenberuf. Ich selber war nicht sicher,ob dies der richtige Weg für mich wäre;meine Eltern konnten sich mich jedochin diesem Beruf vorstellen. Daraufhinstellte ich eine Liste auf, in die ich dieVor- und die Nachteile des möglichenBerufswechsels eintrug. Der Haupt-grund, weshalb ich mich nicht sofortmeldete, sondern zögerte, bestand darin,dass ich keine Sportkanone und keinMuskelprotz war. Ich wusste also, dassich nicht dem Bild, das man sich viel-leicht gemeinhin von einer Polizistinmacht, entsprach; ich bin eher ein «Fi-

Foto: Niggi Bräuning

noggeli». Schliesslich habe ich michdoch um die Ausbildung beworben.

pibs:Wie ging es weiter? Verläuft die Ausbil-dung einer Polizistin gleich wie die einesPolizisten ?

F.S.:Ich hatte Glück, denn unter 130 Frauen,sie sich gemeldet hatten, wurde ich zu-sammen mit vier anderen Frauen, nach-dem wir die Prüfung bestanden hatten,ausgewählt. Wir wurden in die Polizei-schule aufgenommen und absolviertenmit 32 Männern die Kurse. In der Aus-bildung gab es keinen Unterschied, nurdass wir statt des Zivilschutzes (dermännlichen Kollegen) ein Praktikum inder Psychiatrischen Klinik in Königsfel-den machten. - Heute gibt es übrigensdiesen Unterschied in der Ausbildungnicht mehr. Nach der einjährigen Poli-zeischule waren wir Absolventen als Be-reitschaftszug im Clarahof eingesetzt,und danach, bis 1983, im Claraposten.Seit dem ersten Januar 1984 bin ich aufder Hauptwache Spiegelhof stationiert.

pibs:Wie war oder ist es, als eine der erstenFrauen in einem bis dahin männlichen Be-ruftätig zu sein ?

F.S.:Es gibt noch heute Leute aus meinem Be-kanntenkreis, die meine zweite Berufs-wahl nicht verstehen können. - Am An-fang war es nicht ganz einfach, sich ineinem reinen Männerbetrieb zurechtzu-finden; umgekehrt fiel es meinen männ-lichen Kollegen wahrscheinlich auchschwer, plötzlich bei der Arbeit Frauenum sich zu haben. Aber ich glaube, in-zwischen haben wir uns aneinander ge-wöhnt; die Zusammenarbeit klappt. -Wir Frauen müssten uns auch mit nichtimmer positiven Reaktionen aus der Be-

völkerung abfinden. Manchmal störte esmich nicht, wenn ich eine abfällige Be-merkung hörte, manchmal regte ichmich darüber auf, besonders wenn einsolcher Spruch nicht an mich gerichtetwar, sondern an einen anderen Passan-ten, ich also dazu nicht Stellung nehmenkonnte. Es dauert seine Zeit, bis weibli-che Polizisten im Stadtbild zu einerSelbstverständlichkeit geworden sind;Schliesslich sind wir die einzigen derSchweiz, die gleich eingesetzt werdenwie ihre männlichen Kollegen. Das er-füllt uns mit Stolz!

pibs:Sie tragen ausser der Mütze die gleicheUniform wie die Polizisten und werden,wie Sie sagten, auch für die gleiche Arbeiteingesetzt. Gibt es dennoch Aufgaben, dieIhnen als Frau vorbehalten sind?

F.S.:Ja, das gibt es: Zum Beispiel Kleider-durchsuchungen an Frauen - etwa nacheinem Ladendiebstahl oder ähnlichem -dürfen nur von einer Frau ausgeführtwerden. Dann aber auch im Zusammen-hang mit Sittlichkeitsdelikten werden beibestimmten Aufgaben ausschliesslichFrauen eingesetzt. Manchmal begleitenwir in Zivil beispielsweise Jugendlicheper Zug in den Massnahmevollzug ineinem Heim, das sich in einem anderenKanton befindet. Oft werden wir Polizi-stinnen gerufen, wenn es sich um die Be-treuung verwirrter betagter Menschenhandelt. - Meine Arbeit ist abwechs-lungsreich, denn sie umfasst ein grossesSpektrum an Aufgaben, von denen mannie im voraus weiss, was auf einen zu-kommt. Die Vielseitigkeit im Beruf hatmich angezogen und sie gefällt mir. Unddann gibt es auch «Aufsteller»; wenn ichjemandem helfen kann, sei es am Schal-ter oder auf der Strasse, und der Betref-fende freut sich über meine Hilfe, dannbin ich zufrieden mit mir und meinemBeruf.

pibs:Wie sieht Ihre Zukunft aus? Haben Siedie gleichen Aufstiegschancen wie Ihremännlichen Kollegen?

F.S.:Theoretisch ja. - Konkretes aber kannich Ihnen erst sagen, wenn mir odereiner Kollegin ein Aufstieg gelungenist...

pibs:Frau Schwitter, ich danke Ihnen für diesesGespräch.

Umweltschutzpapier

Die Schul- und Büromaterialverwaltung(SMV) hat vor kurzem ein preisgünstigesUmweltschutzpapier (100% Altpapier-Re-cycling) in ihr Sortiment aufgenommen:Umweltschutzpapier zum FotokopierenFr. 8.- per 1000 BlattUmweltschutzpapier zum UmdruckenFr. 8.- per 1000 BlattLieferung: sofort ab LagerAuskunft: SMV, Drucksachenzentrale,Tel. 50 80 80

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Zwei wichtige Gremienvon Fritz Müller, Präsident der Paritätischen Kommission

Zu den personalpolitischen Fortschrit-ten, die das Beamtengesetz (vom 25.4.68)gebracht hatte, gehört u.a. die Schaffungder Paritätischen Kommission für Perso-nalangelegenheiten (PK) und ihres Ar-beitsausschusses, der Begutachtungs-kommission (BK/PK). Beide Gremiensind in § 22 des Beamtengesetzes (BG)rechtlich verankert, sind paritätisch zu-sammengesetzt und etablieren erstmalsdie Arbeitsgemeinschaft der baselstädti-schen Staatspersonalverbände gesetzlichals Sozialpartner des Regierungsrates,mit Anhörungsrecht und teilweisen Mit-wirkungsmöglichkeiten. Mit Verord-nung vom 19.2.1974 hat der Regie-rungsrat (RR) deren Wahl und Organi-sation im Detail geregelt und mit Be-schluss vom 16. 1. 1978 für die Tätigkeitder Begutachtungskommission ein weg-weisendes Pflichtenheft genehmigt.

Paritätische KommissionDie Paritätische Kommission bestehtaus dem Präsidenten und 22 Mitgliedern.Die eine Hälfte der Mitglieder wird vonden Personalverbänden oder, falls diesesich nicht einigen können, vom Regie-rungsrat aufgrund der Vorschläge derPersonalverbände gewählt. Der Regie-rungsrat wählt die andere Hälfte derMitglieder frei, worunter jedoch minde-stens drei Vertreter der Privatwirtschaftund einen Vertreter der Bürgergemeinde;er ernennt auch den Präsidenten. DerChef des Personalamtes nimmt mit bera-tender Stimme an den Sitzungen der PKteil. Das Personalamt stellt den Sekretär.

Die PK begutachtet auf Antrag des Re-gierungsrates, eines Departementes, desAppellationsgerichts oder der Arbeitsge-meinschaft der baselstädtischen Staats-personalverbände:

a) Vorschläge auf Änderung oder Ergän-zung des Beamten- und des Lohnge-setzes;

b) Vorschläge auf Erlass oder Änderungvon Verordnungen zu den obgenann-ten beiden Gesetzen;

c) grundlegende allgemeine Personal-und Besoldungsfragen.

Die PK tritt dann zusammen, wenn ent-sprechende Geschäfte vorliegen, zurzeitim Jahresdurchschnitt etwa 2-3 mal. Sohatte sich die PK 1982-84 u.a. zu folgen-den Fragen zuhanden des RR zu äus-sern: Umwandlungsmöglichkeiten desJubiläumsgeschenkes in Ferien, Einfüh-rung der bargeldlosen Lohnzahlung,Ausrichtung einer «Stadtzulage» für dasin Basel wohnende Staatspersonal,Wiedereinführung des Wohnsitzzwangesim Kanton für BS-Beamte, Sparstrategiemit Plafonierung des Jubiläumsgeschen-kes, Übernahme der AHV-Prämie aufdiesem Geschenk durch den Arbeitneh-mer, Änderung der Dienstzeitanrech-nung, vorläufige Anpassung des Pen-sionskassengesetzes an das BVG mitNeuregelung des Koordinationsbetra-

ges. Die Stellungnahmen der PK werdendem RR mit schriftlicher Begründungübermittelt. Dieser ist in seinen Entschei-den völlig frei und folgt nicht immer denEmpfehlungen der PK.

Begutachtungs-kommission

Die Begutachtungskommission bestehtaus sieben Mitgliedern und wird vomPräsidenten der PK geleitet. Die PKwählt die übrigen sechs Mitglieder je zurHälfte aus den Vertretern der Personal-verbände und aus ihren vom Regie-rungsrat gewählten Mitgliedern.

Die praktische Tätigkeit der BK/PK be-gann nach der Einführung des Lohnge-setzes (LG). Mit Beschluss vom23.5.1972 hatte der RR ihr die Begut-achtung der Einsprachen gem. § 29 desLG übertragen. Nach Abschluss des Ein-spracheverfahrens wurde aus dieser Tä-tigkeit heraus die BK/PK in all den Fäl-len als Konsultativorgan beigezogen, indenen sich gem. § 5 LG (Einreihung vonStellen) eine Uneinigkeit zwischenWahlbehörde und Personalamt ergebenhatte oder in denen aufgrund von § 6 LG(Neubewertung von Stellen) eine Ein-sprache oder ein Rekurs beim RR einge-

reicht worden war.Schliesslich hat sich die BK/PK in allenjenen Fällen zuhanden des RR zu äus-sern, in denen die Ausrichtung einer in-dividuellen oder generellen Zulage gem.§ 18 LG anbegehrt wird, also z.B. für Er-schwernisse und Belastungen, die vomArbeitsbewertungssystem überhauptnicht erfasst oder nur vorübergehenderNatur sind. Seit Abschluss des Einspra-cheverfahrens (das zeitweilig wöchentli-che Sitzungen nötig machte) tagt dieBK/PK im Monatsdurchschnitt nochetwa zweimal je einen Vormittag. IhreBeratungen setzen ein umfangreichesAktenstudium voraus und sind zumSchutz der Betroffenen grundsätzlichvertraulich. Die BK/PK kann in beson-deren Fällen Experten beiziehen oderVorgesetzte anhören. Ein(e) Verwal-tungsunabhängige(r)Jurist(in) amtet alsihr Sekretär. Bei ihren Entscheiden undBerichten zuhanden des Regierungsrateshat sie - neben der Beachtung der indivi-duellen und organisatorischen Gegeben-heiten eines Antrages - vor allem daraufzu sehen, dass ihre Anträge den Krite-rien der dem Lohngesetz zugrunde lie-genden analytischen Arbeitsbewertungund der daraus resultierenden bisherigenPraxis (rechtsgleiche Anwendung desLohngesetzes in der ganzen Verwaltung)nicht widersprechen, aber gleichwohleine angemessene Flexibilität gegenüberneuen Entwicklungen im Bereich einzel-ner Funktionen möglich wird.

Paritätische Kommission für PersonalangelegenheitenPräsident:Fritz Müller

Personalvertreter:Dr. iur. Claudius Alder, Beamten- und Angestelltenverband Basel-StadtErnst Berger, Polizeibeamtenverband des Kantons Basel-StadtDr. phil. Thomas Hersperger, Freiwillige Schulsynode Basel-StadtEdibert Herzog, Freiwillige Schulsynode Basel-StadtRudolf Huber, Verband des christl. Staats- und GemeindepersonalsDr. phil. Hans Schaefer, Beamten- und Angestelltenverband Basel-StadtVeronica Schaller, Verband des Personals öffentlicher DiensteFritz Ungricht, Verband des Personals öffentlicher DiensteHans Widmer, VPOD,

Präsident der Arbeitsgemeinschaft baselstädtischer StaatspersonalverbändeTheres Zigerlig,

Schweizer Berufsverband der Krankenschwestern und KrankenpflegerHans Zürcher, Verband des Personals öffentlicher Dienste

Regierungsvertreter:

Drei Vertreter aus der Privatwirtschaft:Dr. iur. Peter Büchi, Sandoz AGDr. phil. Eduard Schumacher, Ciba-Geigy AGDr. oec. Kurt Steuber, Schweiz. Bankverein

Ein Vertreter der Bürgergemeinde Basel:Dr. iur. Rudolf Grüninger, Bürgerratskanzlei

Sieben Vertreter aus der Verwaltung:Fritz Hubler, Polizei- und MilitärdepartementDr. iur. Christoph Meier, JustizdepartementMarkus Oppliger, SanitätsdepartementDölf Rupp, lic. iur., FinanzdepartementDr. rer. pol. Willi Schneider, ErziehungsdepartementAlex Schudel, Wirtschafts- und SozialdepartementDr. iur. Ernst Selz, Baudepartement

Berater:Der Chef des Personalamtes, Rolf Waller, nimmt mit beratender Stimme an den Sit-zungen der Paritätischen Kommission und des Ausschusses teil.

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Februar 85 pibs

LESERBRIEFDas wahre Märchen

Man sagt zwar, Träume seien Schäume,doch was es mir vor kurzer Zeit träumte,entspricht der bitteren Wahrheit:Ich arbeitete und wohnte in der Schweiz,als mich plötzlich das Fernfieber packte;ich war an einem Punkt angelangt, anwelchem ich mehr von der Welt sehenwollte, die Menschen in ändern Ländern,ihre Kultur und Mentalität kennenlernenwollte. Kurz entschlossen machte ich michauf den Weg in die weite Welt. JedesLand wollte ich bereisen, um zu erfahren,ob die Menschen dort anders seien als inder Schweiz.Als ich von Zuhause fortging, war allesruhig und friedlich. Doch kaum war ichüber die Grenze getreten, herrschte Krieg.Die Menschen schössen mit Waffen auf-einander. Bald wussten sie nicht mehr,warum sie einander hassten, wofür siekämpften. Jeder dachte nur noch an sich.Jeder kämpfte gegen jeden. Und so zogich weiter: denn ich wollte nicht in einemLand leben, in welchem man einen Kriegführte. Doch Enttäuschung und Verzweif-lung waren gross; je weiter ich in die Welthinausschritt, desto blutiger und gemeinerwaren die Menschen. Man sah nur hasser-füllte Gesichter.Nach langer Zeit kam ich dann in einLand, in welchem alles ruhig war. Nur we-nige Leute waren zu sehen. Alles war still- und unheimlich. Bald stellte ich fest,dass man in diesem Land seine Gedankenverheimlichen musste; denn wer sich öf-fentlich über ein aktuelles Thema äusser-te, wurde von der Polizei abgeführt. Mansah nur angsterfüllte Gesichter, die Men-schen schlichen nur noch als graue Gestal-ten durch die Strassen. Wieder packte ichmeine Sachen; in einem Land wie diesemkonnte ich nicht bleiben, ich wollte freisein, wollte leben.So entschloss ich mich, in die Schweiz zu-rückzukehren. Ich hatte genug gesehen,ich war zu feige, um weiterzuziehen. Alsich in mein Land zurückkehrte, war allesbeim alten: Menschen hetzten durch dieStadt, deren Augen leer waren. Den einensah man den Überfluss an, den ändernlachte der Neid aus dem Gesicht. Sie ar-beiteten von morgens bis abends. Aberauch sie waren nicht frei, wer sich am Ar-beitsplatz für seine Mitarbeiter einsetzteoder seine Meinung zu offen kundtat,musste damit rechnen, dass ihm - trotzseiner guten Arbeitsleistungen - gekün-digt wurde!

Beatrice Steinmann

E GUETEDas Essen ist eine ungerechte Sache. Je-der Bissen bleibt höchstens zwei Minutenim Mund, zwei Stunden im Magen, aberdrei Monate an den Hüften (oder auchlänger).

Das meiste von dem, was wir essen, istüberflüssig. Wir können nur ein Vierteldavon verbrauchen. Von den übrigen dreiVierteln leben die Ärzte.(Aus einem ägyptischen Papyrus)

Hans-Peter Ryhiner,Verkehrsdirektor der Stadt Basel

Das Basler VerkehrsbüroTouristische Marketingagentur und Geschäftsstelle

des Verkehrsvereinskommen und dafür zu sorgen, dass Baselin ihren Angeboten und Programmen er-scheint.Der direkte Kontakt zu Kunden wirdauch auf Werbereisen, beispielsweise mitdem «Basel Promotion Board», gepflegt.Mitte Januar 1985 besuchte dieses Eng-land.Im Monat Februar wird New York bear-beitet, wo das Basler Ballett im Rahmeneines Gastspieles auftritt. Es bieten sichso ausgezeichnete Möglichkeiten fürPressekonferenzen und Empfänge.Gleichzeitig wird Basel in einer Ausstel-lung gezeigt und wiederum werden wich-tige Tour Operators besucht.Damit den Auftritten im Dienste derStadtwerbung der nötige Durchschlagerwächst, ist eine Vertretung der hohenpolitischen Behörde unabdingbare Vor-aussetzung. Erst dadurch werden direkteKontakte auf offizieller Ebene ermög-licht, welche die Presse- und Medien-wirksamkeit stark erhöhen. So über-nimmt Regierungsrat Prof. H.R. Striebeldiese Aufgabe in New York.Seit einiger Zeit wird besonders vonTouristenorten intensives Marketing be-trieben. Marktziele, Markstrategien undder Einsatz der Marketinginstrumentewerden in Konzepten festgelegt.Das Verkehrsbüro Basel hat im letztenSommer mit Arbeiten des Betriebswis-senschaftlichen Institutes die Grundlagefür ein Marketingkonzept gelegt, das bisSommer 85 zusammen mit einer Arbeits-gruppe aus Vertretern der Behörden, derUniversität, der Industrie und der touri-stischen Anbieter erarbeitet werden soll.Dieses Konzept wird die Leitlinie fürden zukünftigen Einsatz der Marketing-instrumente bilden. Zu diesen Instru-menten gehören die Werbemittel, derBesuch von Messen, Werbereisen, Pro-gramme mit Pauschalreisen und anderesmehr.Obwohl das Verkehrsbüro Aufgaben imöffentlichen Interesse wahrnimmt, istdie Trägerschaft der Verkehrsverein ge-blieben. Er hat heute über 4000 Mitglie-der, welche einen wesentlichen Teil derErträge beisteuern. Für sie werden lau-fend verschiedene Aktivitäten entwik-kelt.

Dass für alle Anfragen und Anliegen dasVerkehrsbüro die zentrale Anlaufstelleist, scheint selbstverständlich. Servicelei-stungen für den Gast, wie Auskünfte,Versand von Prospekten, Organisationvon Führungen, Tagungen und Pro-grammen aller Art gehören zu den klas-sischen Aufgaben eines Verkehrsbüros.Das Verkehrsbüro pflegt ausserdem seitlangem ein breites Angebot von BaslerSouvenirs, das besonders in der Weih-nachtszeit grossen Absatz findet.Diese Aufgaben machen allerdings nureinen Teil der Aktivitäten aus. Heute ge-nügt es nämlich nicht mehr, dass manhinter dem «Schalter» auf den Gast war-tet. Im hart umkämpften Touristenmarktmuss der Gast mit Werbung direkt ange-sprochen und der persönliche Kontaktzu wichtigen Kunden gepflegt werden.Deshalb spielen sich heute über 50% derAktivitäten des Verkehrsbüros ausser-halb Basels ab.Auf Fachmessen wie der InternationalenTourismusfachmesse in Berlin (2.-8.3.85)und dem Swiss Travel Märt (21..-24.4.85),der von der Schweizerischen Verkehrs-zentrale organisiert wird, vertritt dasVerkehrsbüro die Stadt Basel. Auf diesenMessen bietet sich Gelegenheit, mit in-ternationalen Reiseveranstaltern undKongressorganisatoren in Kontakt zu

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Ich melde mich als Mitglied des Verkehrsvereins an und bitte Sie, mir die Unterlagenzu schicken.

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Februar 85 pibs

PIBS-MÄRTIFür die Mitarbeiter von

BSDiese Rubrik steht den Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern von BASEL-STADTgratis zur Verfügung.

Bitte beachten Sie: Text maschinenge-schrieben oder Blockschrift mit folgen-den Angaben:1. Name, Vorname, Adresse, Tel.Nr.2. Arbeitsort3. KurztextEinsenden an Redaktion pibs, Postfach,4005 Basel.Schlecht lesbare Inserate können nichtveröffentlich werden.

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Februar 85 pibs

PENSIONIERTE AKTIVZu Gast bei den BVB Foto: Niggi Bräuning

FernwärmeFür Interessierte an der Fernwärme or-ganisiert die pibs-Redaktion eine Füh-rung durch das Fernheizkraftwerk derIWB, Voltastrasse 29,am

Do 14.3.1985,14.00-16.00 Uhr

Sie erhalten Einblick in die zentralenAnlagen der Wärmeproduktion, die fürdie Versorgung des Fernwärmenetzesdes Kantons Basel-Stadt erforderlichsind.

Anmeldung mit Postkarte an diepibs-Redaktion, Postfach, 4005 Basel.

Alles, was sich durch den Fortsehnt voll-endet, geht auch durch den Fortschritt zu-grunde.

*

Ein Löffel voll Tat ist besser als ein Schef-fel voll Rat.

Der Betriebschef der BVB Ruedi Mauch und sein Stellvertreter Hansruedi Spitz zeig-ten den zahlreich erschienenen Pensionierten von Basel-Stadt die moderne BVB-Be-triebsleitstelle. Die Besucher konnten die Bedienung der Leitzentrale in der Praxismiterleben und dabei feststellen, dass Technik auch ihre guten Seiten hat. Speziellwährend der diesjährigen harten Winterzeit war der Fahrgast froh, die aktuellenBVB-Informationen im Tramwagen oder auf den Stationen zu erhalten. Dank derBetriebsleitstelle konnten die Störungen rasch behoben und die Einsatzfahrzeuge je-weils in kürzester Zeit eingesetzt werden.

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Februar 85 pibs 10

Wohnsitzzwang fürStaatsangestellter

In der Frage des Wohnsitzzwanges gehtes ganz offensichtlich vor allem um dieSteuergelder: 4800 oder allenfalls 1130zusätzliche Steuerzahler - Betonung aufdem «zusätzlich»! Doch die Befürwortermüssen die Frage beantworten: Wo sol-len diese zusätzlichen Steuerzahler woh-nen? Baselstadt hat keinen grossen Leer-wohnungsbestand, der aufzufüllen wäre,vor allem nicht in der gehobeneren Stufeder besseren Steuerzahler, die vor allemja hereingeholt werden sollen. Und auchfür die Zukunft sieht es nicht so aus, alsob hunderte von Wohnungen höherenKomforts freistehen würden. Was jetztund in den nächsten Jahren aus Neubau-ten und Renovationen hervorgeht, dürf-te auch ohne neuen Wohnsitzzwangschlankweg seine Abnehmer finden. Sol-len also auch nur die 1130 besserenSteuerzahler in BS untergebracht wer-den, müssen- entweder die zurückgerufenen Staats-angestellten einfach andere Bewohner,die sonst diese Wohnungen und Häusergemietet oder gekauft hätten, verdrän-gen. Für jeden von BL nach BS geholtenStaatsangestellten wird ein Privatange-stellter oder Selbständigerwerbendergleicher Steuerkategorie zum Umzugvon BS nach BL oder, von auswärtskommend, zur Wohnsitznahme in BLstatt BS gezwungen. Ein gewaltiger Um-zugsprozess mit dem Endresultat: ausserSpesen nichts gewesen. Wir haben zwarandere Steuerzahler in BS, aber keineneinzigen Steuerzahler mehr als vorher,und von dem angeblichen Steuergewinnbleibt kein einziger Franken übrig!- oder zusätzlich zur normalen Renova-tions- und Bautätigkeit die entsprechen-den Wohnungen bereitgestellt werden.Wo auf dem Boden von BS möchten dieBefürworter des Wohnsitzzwanges 4800oder allenfalls 1130 komfortable Woh-nungen zusätzlich unterbringen? Sichersind mindestens die Hälfte der aufsKorn genommenen 1130 Stadtflüchterdarum aufs Land gezogen, weil sie gerneein Einfamilienhaus bewohnen und inder Stadt keinen Platz dafür findenkonnten. Wo in BS sollen 600 oder mehrEinfamilienhäuser zusätzlich zu den innormaler Bautätigkeit sowieso entste-henden gebaut werden? Oder soll derWunsch nach einem Einfamilienhaus als«staatsgefährdend» erklärt und sollendie Einfamilienhaus-Liebhaber zwangs-weise in Wohnblöcken untergebrachtwerden? Zwangszuteilung von Wohn-raum von Staats wegen in osteuropäi-schem Stil? Doch wohl nicht. Dann ebenOpferung von Grünflächen für zusätzli-chen Wohnungsbau? Überbauung vonSchützenmatte, Bäumlihof, Kloster-fiechten? Darunter gehts nicht, wenn zu-sätzlich auch nur 1130 Familien unterzu-bringen sind, von 4800 nicht zu reden.Die Abstimmung Giornicostrasse zeigteaber doch deutlich genug, dass die Be-völkerung der Stadt keineswegs bereitist, auch nur in geringem Masse Grünflä-chen für zusätzlichen Wohnungsbaufreizugeben. Ohne zusätzliche Bauflä-

FORUM-REAKTIONEN

chen aber keine zusätzlichen Steuerzah-ler - siehe oben.Grundsätzlich muss man sich endlicheinmal klar werden, dass die Stadt Basel(«Stadt» im wirtschaftlichen, gesell-schaftlichen, kulturellen Sinn definiert)heute um einiges grosser ist als der durchdie willkürlich historisch gegebeneGrenze bestimmte Kanton Baselstadt.Das politische Gebilde «Kanton Basel-stadt» umfasst nur noch eine Kernstadt.Wann endlich dämmert es den Politi-kern, dass ein solches Gebilde nichtmehr zu regieren ist als ein durch Geset-zeszäune von seiner Umwelt abgeschlos-senes Wohn- und Wirtschaftsghetto?«Partnerschaft» wird in Sonntagsredenhochgejubelt; für den von aussen Kom-menden dominiert im politischen Werk-tag jedoch immer noch ein nachgeradepeinliches Hick-Hack zwischen BS undBL mit Demonstratiönchen von Selbst-herrlichkeit vor allem eines für sich inseinen «innerstädtischen» Grenzen garnicht mehr allein lebensfähigen Kan-tons. Beispiel: diese Wohnsitzzwang-Idee, die bereits im partnerschaftlichenWohnen den Kern einer «Staatskrise»sieht.Viele der angezielten 1130 sind Universi-tätsdozenten und Ärzte der Universitäts-kliniken. Im Universitätsvertrag, einemersten einsamen Partnerschaftsansatz,wird versucht, die Universität schrittwei-se als Gemeinschaftswerk mit beidseiti-ger Verantwortung und Finanzierung zuführen. Wollen die Wohnsitzzwänger ge-rade in diesem Moment die Universitäts-angehörigen aus BL zurückholen, d.h.die Angehörigen einer gemeinsamen In-stitution zum Wohnsitz nur in einem derPartnerkantone zwingen? Es wäre eineSabotage der Universitätspartnerschaftund ein Affront gegenüber BL, dem die-ser nur durch baldmöglichste Kündi-gung seiner Mitwirkung bei der Univer-sität begegnen könnte. Sollten nicht inZukunft in noch viel mehr Bereichen derstaatlichen Tätigkeit solche Gemein-schaftslösungen gefunden werden? «Ge-meinschaftslösung» heisst aber geradeauch: gemeinschaftliche Planung undGestaltung der Siedelungsstruktur ohneeinseitige Konfrontation. Gewiss, auchdie Politiker von BL verrennen sich, wastatsächliche Partnerschaft im konkretenFall, was Gemeinschaftslösungen be-trifft, oft genauso in Streitereien undkleinlichen Leidwerkereien; sie seienhier keineswegs exkulpiert. Aber dieKleinlichkeit des Wohnsitzzwanges wäremehr als eine Kleinlichkeit, sie wäre einebaselstädtische Demonstration der Anti-partnerschaft, die ja erst noch - sieheoben - dem Kanton finanziell überhauptnichts einbringen würde.

Uli W. Steinlin

Es gibt Leute, die vom Weihrauchstreu-en, und andere, die vom Niederreissenvon Denkmälern leben. Wir sollen beideArten des Typus Gernegross nicht ernstnehmen.

WohnsitzzwangtMit grossem Interesse habe ich Ihre Aus-führungen im pibs über den Wohnsitz-zwang für die Staatsangestellten gelesen.Es dürfte nun allerdings noch Jahredauern, bis die Wohnsitzpflicht wiedereingeführt ist. Könnte man unterdessenim pibs nicht eine dauernde Propagan-daaktion für unseren strapaziertenStadtkanton starten, so etwa die ausge-zeichnete Karikatur «Bebbi, kummzrugg!»?Nun konnte man im vergangenen Jahrleider erleben, dass ein höchst bezahlterMagistrat unserer Stadt sofort nach derPensionierung aufs Land gezogen istund dafür noch den Ehrendoktor unse-rer Universität erhalten hat!Wen wundert es da, wenn der einfacheBürger oft eine schlechte Meinung hatüber die Politik und die Politiker!

Fritz Reichert

VivisektionLeserzuschrift zum Forum-Beitrag «DieInitiative Weber zur Abschaffung der Vi-visektion», erschienen im pibs vom Ok-tober 1984Mit seinem Artikel «Die Initiative zurAbschaffung der Vivisektion» (Oktober-Ausgabe 1984) möchte Dr. Ernst dasBasler Staatspersonal glauben machen,Tierversuche seien notwendig und es seirund um deren Bereich alles zum Bestenbestellt. Gleichzeitig bringt er die Gegnerdes Tierversuchs in Misskredit, indem erihnen indirekt Fanatismus, Sektierer-tum, missbräuchliches Anheizen vonEmotionen, Verleumdungen usw. unter-stellt. Zudem will er mit seiner Äusse-rung - «kein Mensch verzichtet auf einam Tier getestetes Medikament» - denEindruck erwecken, solche Medikamen-te seien über alle Zweifel erhaben. Dasist eben gerade nicht der Fall. Mit Tier-versuchen lassen sich deren Wirkungund Nebenwirkung beim Menschennicht voraussagen.Auf die von Dr. Ernst abgegebenen Un-genauigkeiten über die Helvetia Nostratreten wir an dieser Stelle nicht ein, auchnicht auf den unwissenschaftlichenAspekt der tierexperimentellen For-schungspraxis. Darüber gibt es umfas-sende Literatur. Wir möchten bloss ingroben Zügen erwähnen, was Dr. Ernstwohl zweckdienlich übergangen hat.Als hätte sich alles unter einem Dach ab-gespielt, berichtete Dr. Ernst vom Be-such der Nationalratskommission beider Firma Hoffmann-La Roche und derAnhörung von Kurzvorträgen pro undcontra Tierversuche. Dr. Ernst hat aber«vergessen», dass die von Frankreich,Genf, Montreux, St. Gallen und Züricheigens angereisten Gegner der Tierversu-che von einer Teilnahme an der «Besich-tigung» ausgeschlossen wurden. Offen-bar wollte man stichhaltigen Einwändenund unbequemen Fragen an Ort undStelle aus dem Weg gehen.

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Neben der 3stündigen Vorführung beiHoffmann-La Roche, ergänzt durch zu-sätzliche Vorträge von Befürwortern derTierversuche, wirkt die den Gegnern derTierversuche zugestandene Redezeit vonnur je 5 Minuten als eher bescheiden.Zutreffend ist, dass in verschiedenenKantonen Tierversuchs-Überwachungs-kommissionen eingesetzt sind, die zumSchütze der Tiere wirken sollten. So auchim Kanton Basel-Stadt. Dr. Ernst ver-schweigt aber geflissentlich, dass keineinziger Vertreter eines Antivivisektions-vereins Einsitz erhielt, weder bei derSchaffung der Kommission im Jahre1941 noch nach deren Erweiterung imJahre 1981. Die vom «TierschutzbundBasel» und von der Sektion Basel des«Civis-Schweiz» auf Anfrage in Vor-schlag gebrachten Veterinär- und Hu-manmediziner wurden unter Vortäu-schung eines kantonalen Wohnsitzzwan-ges abgewiesen. Der Basler Regierungs-rat zog es vor, die beiden neuen Sitze miteinem Vertreter der Pharma-Industrieund mit einem genehmeren Mediziner zubesetzen.So gesteuert sind auch die von der«Schweizerischen Akademie der medizi-nischen Wissenschaften» und der«Schweizerischen NaturforschendenGesellschaft» herausgegebenen «Ethi-schen Richtlinien für Tierversuche»,ausgearbeitet von einer elfköpfigen«Kommission Bioethik», in der 7 Vivi-sektoren und 2 Vertreter der chemischenIndustrie sitzen.Und was halten Sie z.B. von der von Dr.Ernst zitierten «Ethischen Kommission»des Departementes Lehre und For-schung am Kantonsspital Basel, die un-ter ihrem Banner Tiere lebendigen Lei-bes in Brand steckt?Das geltende Tierschutzgesetz ist von fi-nanziellen Interessen unrühmlich befeh-ligt worden. Wie wenig es taugt, zeigt dermangelhafte Vollzug. So ist kürzlich einehandfeste Anzeige der Aktionsgemein-schaft «Schweizer Tierversuchs-Gegner»gegen das «Schweizerische Serum- undImpfinstitut» im Kanton Bern abgewie-sen worden.Nach Dr. Ernst soll aber alles in besterOrdnung sein und sich nach demokrati-schen Spielregeln abwickeln. So sieht of-fenbar das Stellenbild der Herren Dok-tores aus, die zur Verstümmelung, Ver-giftung, Verbrennung und zum Zutode-Experimentieren von Millionen Ver-suchstieren «JA» sagen und im gleichenAtemzug verkünden: «Mit dem Tier -einem Mitgeschöpf der Natur - mussman rücksichtsvoll umgehen.»So werden auf der Bühne des grossenTierschutz-Theaters die Rollen ver-tauscht und Kulissen geschoben: der Pei-niger wird zum Helden und der «Bockzum Gärtner»gemacht.

Monika Ulmanni.V. Aktionsgemeinschaft zur Abschaf-fung der Tierversuche.

Niemand weiss so viel Schlechtes von unsals wir selbst - und trotzdem denkt nie-mand so gut von uns wie wir selbst.

FORUM-REAKTIONENLässt Zahlen sprechenFür die Herstellung eines ganz neuenMedikamentes werden bis zu 10 Millio-nen Tiere gemordet und 300 MillionenFranken ausgegeben. Was würde wohlunser alter Pfarrer Künzli zu einer solchmaterialistisch degenerierten Heilkunstsagen?Und das Resultat? Die Mehrzahl derKrebsarten hat sich mehr als verdoppelt(Bevölkerungszuwachs von 4 auf 6,3Millionen); der Krebs der Atmungsorga-ne hat sich fast verzehnfacht. Die durchDiabetes verursachten Todesfälle habensich verdreifacht, die Herzkrankheitenfast vervierfacht. Zwei tödliche Fälle vonArthritis in 1930 gegen 204 in 1980.Seit Jahrzehnten versucht man das ag-gressive Verhalten an Affen zu studierenaus dem naiven Glauben heraus, einMittel zu finden, mit dem man auf dasaggressive Verhalten des Menschen ein-wirken könnte. Dennoch sind die ge-richtlichen Aburteilungen von 17 883 imJahre 1934 auf 102 816 im 1980 angestie-gen. Die Hirnforschung/Neurophysio-logie der Universität Zürich macht qual-volle und kostspielige Tierversuchezwecks Grundlagenforschung für Ner-ven- und Geisteskrankheiten: Die durchGeisteskrankheiten verursachten Todes-fälle sind zwischen 1930 - 1980 von 278auf 2215 angewachsen. Trotz zahlrei-cher Arbeiten über Parkinson und Epi-lepsie haben diese Krankheiten nicht ab-genommen. (All diese Zahlen entstam-men dem Eidg. Statist. Amt.)Auch wenn wir berücksichtigen, dassweder Diagnosen noch Statistiken vor 50Jahren so genau waren wie heute und dieÜberalterung die degenerativen Erkran-kungen begünstigt, muss doch ehrlicher-weise zugegeben werden, dass es garnicht weit her ist mit den so viel gerühm-ten Erfolgen der biomedizinischen For-

Marianne Glaser

EntgegnungIm Zusammenhang mit den Tierversu-chen stellt Frau Glaser die Erfolge derbiomedizinischen Forschung in den letz-ten 50 Jahren in Frage, weil die Häufig-keit gewisser Krankheiten zugenommenhat. Die andere Seite, nämlich der Rück-gang sehr vieler Erkrankungen, wird vonFrau Glaser jedoch nicht erwähnt. So hatdie biomedizinische Forschung wesent-lich zur Bekämpfung von Infektions-krankheiten (z.B. Tuberkulose, Kinder-lähmung, Pocken usw.), der Parasitener-krankungen (Malaria, Wurmerkrankun-gen), Herz- und Kreislauferkrankungen(Bluthochdruck u.a.), Stoffwechsel-krankheiten (Diabetes) sowie gewisserKrebsarten (z.B. Magengeschwüre) bei-getragen. Auch die von Frau Glaser kri-tisierte Erforschung des Gehirns hatgrosse therapeutische Verbesserungenergeben, so z.B. für die Behandlung vonDepressionen, der Epilepsie sowie derParkinson'schen Krankheit. Bei der Ent-wicklung von Heilmitteln gegen dieseErkrankungen waren Tierversuche un-entbehrlich und der Aufwand zum Teilenorm. Andererseits wird durch den Ein-satz von Heilmitteln das Leiden dieser

Patienten wesentlich reduziert. Es soll indiesem Zusammenhang auch der volks-wirtschaftliche Nutzen solcher Medika-mente erwähnt werden; so wurde z.B.beim Einsatz von Psychopharmaka zurBehandlung psychischer Erkrankungendurch die Ärzte 1972 in der Bundesrepu-blik Deutschland ein volkswirtschaftli-cher Nutzen von ca. 1,8 Mrd. DM da-durch erzielt, dass auf die Anwendungzeitlich und damit finanziell aufwendi-ger Behandlungsmethoden verzichtetwerden konnte.Infolge des Rückganges vieler Krankhei-ten und der damit verbundenen höherenLebenserwartung hat sich die Häufigkeitanderer Erkrankungen, deren Heilungheute zum Teil nur beschränkt möglichist, erhöht. Dazu gehören die von FrauGlaser erwähnten Krankheiten wie Lun-genkrebs und Arthritis, aber auch Multi-ple Sklerose, Lähmungen, bestimmteSchmerzzustände usw.. Um solchen Pa-tienten zu helfen, brauchen wir dringendverbesserte und neue Heilmittel, für de-ren Entwicklung auch in Zukunft leiderauf Tierversuche nicht verzichtet werdenkann. Eine Annahme der Initiative We-ber gegen die Vivisektion aber würde ge-rade diese Forschung in der Schweiz ver-unmöglichen. Die Folge davon wäre eineVerlagerung der Tierversuche ins Aus-land, d.h. in Länder, in denen vielfacheine weniger strikte Gesetzgebung punk-te Tierschutz besteht, d.h. dass die Initia-tive Weber dem Tier keine Vorteile bringt.In der Schweiz kann aber eine weitereAbnahme der Tierversuche einerseitsdurch eine strikte Anwendung der jetzi-gen Tierschutzgesetzgebung erzielt wer-den, und andererseits vor allem auch da-durch, dass sich jeder Forscher vermehrtseiner ethischen Verantwortung dem tie-rischen Leben gegenüber bewusst wird.

Prof. Dr. P. WalterBiochemisches Institut der Universität

Basel

Papier verwenden statt verschwendenOft werden in der Primarschule Texte,Schreib- und Schwungübungen, Arbeits-aufträge usw. umgedruckt, alles zum ein-maligen Gebrauch. Dafür muss weissesoder gar farbiges Umdruckpapier verwen-det werden (gilt auch für Mittelschulen).Ich schlage vor:Abfall-A4-Papier, das sich zum Umdruk-ken (mit Sprit) eignet, sammeln und in dieSchulhäuser liefern. Evtl. Druckereien aufDruckausschusspapier ansprechen. Fallskeine «geheimen» Texte darauf stehen,darf es durchaus einseitig bedruckt sein.Im Schulblatt oder pibs können Adressenvon Amtsstellen oder Druckereien publi-ziert werden, die Makulatur abgeben. Be-stimmt werden diese Blätter von interes-sierten Personen abgeholt.Auch ein kleiner Beitrag zum Umwelt-schutz. H.K.P.S.Übrigens, wie war's, wenn künftig in denBetrieben der öffentlichen VerwaltungBasel-Stadt auch die leeren Rückseitenvon Entwürfen, Zeichnungen und Fotoko-pien benützt würden ?

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PIBS-CUPl8. pibs-Fussball-Grümpelturnier

Samstag, 15. Juni 1985Es gehört zur Tradition, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von BASEL-STADT an einem Samstag im Juni auf den Feldern zu St. Jakob zum Fussballspielentreffen.Alle fussballbegeisterten Damen und Herren sind eingeladen, am 8. pibs-cup aktivteilzunehmen.Die pibs-Redaktion freut sich auf die Anmeldungen bis 15. April 1985. Auskunfterteilt Tel. 21 99 52, Frau Somazzi.

Die Damenteams werden bestimmt auch dieses Jahrdas Publikum mit packenden Torszenen erfreuen.

Foto: R. Zeller

Ort:Spielberechtigung:

Kategorien:

Mannschaft:

Spieldauer:Platzgrösse:Turniereinsatz:Anmeldung:

Anmeldeschluss:

Sportplätze St. JakobAlle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von staatlichen undhalbstaatlichen Betrieben. Pro Abteilung können mehrereMannschaften gebildet werden.A FussballerB Nichtfussballer (2 Aktivfussballer sind erlaubt)C DamenD Senioren (ab Jahrgang 1945)l Torhüter5 FeldspielerZweimal T/2 Minuten ohne PauseHalbes FussballfeldFr. 40.- pro Mannschaft bei der AnmeldungAnmeldeformulare und Einzahlungsscheine erhalten Siemit Coupon

15. April 1985

CouponBitte ausfüllen und einsenden an die pibs-Redaktion, Postfach, 4005 BaselBitte senden Sie mir Reglement, Anmeldeformular und Einzahlungsschein für das8. pibs-Fussball-GrümpelturnierName: Vorname:Geschäftsadresse:

E STAATSUELI PAGGT USMelodie: Standpauke, Stachelbeeri, No-cheblabberi, Gluggis u.v.m.

Finfesiebzig Joor grad eebedue ich im Staat dr Stägge hebejetzt schwyg i nimm - i sag was goht- z Basel im Regierigsroot.

Dr Schnyder Karli duet frohloggewenn alli abgehn - wo dien hoggefoht s Schällemätteli afo lohnedenn ka dert s Fyhrwehrkader wohne.

Dr Jenni Kurt bikunnt, s isch wohre E.D.V. - Farbmonitorjetzt gseht sälbscht är -dass isch dr Gwinndass mer in de rote Zahle sinn.

D Art und Wys vom Remo Gysimaint die Rächti - sig e fysiund hänggt em drumm,dämm arme Maano hundert leeri Pflägbett aa.

Dr Käller Eugen macht e Wuetdä dubligg Styrmaa gseht nimm guetär haig em dyttligg gsait dämm Gsellwelli Brugg als är nimm well.

Und dr Feldges kicheretdenn är isch guet versicheretfir Grippe, Pest und Cholera- aber sicher nit bi dr OeKK.

Dr Striebel macht sich viel Verehrerganz bsunders viel under de Lehrernimmt dä sich näggschtens nit am Eerli- denn macht er heggschtensno drey Jeerli.

Es will mer aifach gar nit glingee Värs iber dr letschti z singedr Facklam duet halt nit viel machescho gar nit ebbis - wo d kasch lache.

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Tel.-Nr.:D Kat. A D Kat. B

Name des Teams: FCD Kat. C D Kat. D