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Fachgruppentreffen „Bildung und Stadtentwicklung“ sowie „Lokales Bildungsmanagement“ im Großstadtnetzwerk 24./25.1.2017 in Berlin Impulsreferat von Dieter Assel DiverCity- Stadt der Vielfalt Lokales Bildungsmanagement als Motor für eine demokratische Stadtentwicklung - Eine Ideenskizze- Kommunales Kompetenzzentrum für Bildungsinnovation Weiterstadt

Kommunales Kompetenzzentrum für Bildungsinnovation · PDF fileInhalt 1. Entwicklung der Bildungslandschaft Weiterstadt 2. Nachhaltige, integrierte Stadtentwicklung: Das Konzept DiverCity

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Page 1: Kommunales Kompetenzzentrum für Bildungsinnovation · PDF fileInhalt 1. Entwicklung der Bildungslandschaft Weiterstadt 2. Nachhaltige, integrierte Stadtentwicklung: Das Konzept DiverCity

Fachgruppentreffen „Bildung und Stadtentwicklung“ sowie „Lokales Bildungsmanagement“ im Großstadtnetzwerk

24./25.1.2017 in Berlin

Impulsreferat von Dieter Assel

DiverCity- Stadt der Vielfalt

Lokales Bildungsmanagement als Motor für eine demokratische Stadtentwicklung

- Eine Ideenskizze-

Kommunales Kompetenzzentrum für Bildungsinnovation

Weiterstadt

Page 2: Kommunales Kompetenzzentrum für Bildungsinnovation · PDF fileInhalt 1. Entwicklung der Bildungslandschaft Weiterstadt 2. Nachhaltige, integrierte Stadtentwicklung: Das Konzept DiverCity

Inhalt

1. Entwicklung der Bildungslandschaft Weiterstadt

2. Nachhaltige, integrierte Stadtentwicklung: Das Konzept DiverCity

a) Von den Leitorientierungen zu einem konzeptionellen Zielsystem

b) Ein nachhaltiges Prozessmodell

c) Eine Struktur der Steuerung und Kommunikation

3. Vision: Das Transfermodell

4. Anforderungen: Was und wen braucht es ?

24.01.2017, D. Assel

Page 3: Kommunales Kompetenzzentrum für Bildungsinnovation · PDF fileInhalt 1. Entwicklung der Bildungslandschaft Weiterstadt 2. Nachhaltige, integrierte Stadtentwicklung: Das Konzept DiverCity

Genesis der Bildungslandschaft Weiterstadt

Reform der Steuerungsstrukturen + Ausdifferenzierung der strategischen

Orientierungen, Transfer in die Region .

Von der Bildungsplanung zur praktischen Umsetzung u. a. 1.

Rahmenvereinbarung Kooperation Ganztagsschulen

Rahmenkonzept „Frühe Bildung“

Von der Analyse zur Bildungsplanung

1. Bildungsgesamtplan 2005 -2010

Bildungspolitische Bestandsaufnahme

1. Bildungsbericht

Konstituierung eines Bildungsbeirates

Initialzündung Pisa –Studie - Stadtgespräch Weiterstadt

Von kooperierenden Netzwerken zur Bildungslandschaft

Verzahnung von Bildungs-und Sozialnetzwerken, Qualitätsentwicklung

durch Projekt „Lebenswelt Schule“

Transfer in ein integriertes Stadtentwicklungskonzept

Konzept „DiverCity“

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Page 4: Kommunales Kompetenzzentrum für Bildungsinnovation · PDF fileInhalt 1. Entwicklung der Bildungslandschaft Weiterstadt 2. Nachhaltige, integrierte Stadtentwicklung: Das Konzept DiverCity

Was ist und was will DiverCity ?

• DiverCity steht als Leitbegriff für eine Stadtentwicklung die Vielfalt von

Lebensentwürfen, Kulturen, Ethnien und Ausdrucksformen als Bereicherung

sieht.

• Städte (Gemeinden) der Vielfalt sollen „Häuser der Demokratie“ und eine

Grundlage für demokratischen Zusammenhalt der Gesellschaft werden.

• Ob aus Fremden früher oder später Mitbürger werden, entscheidet sich in

Städten und Gemeinden. Dazu können Stadtentwicklungs-planung und

Bildung wichtige Beiträge leisten.

24.01.2017, D. Assel

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Aufbau von DiverCity

DiverCity besteht aus 4 miteinander verbundenen Säulen:

• A) Einer Leitorientierung

• B) Einem konzeptionellen Zielsystem

• C) Einem nachhaltigen Prozessmodell und

• D) Einer Struktur der Steuerung und

Kommunikation

Page 6: Kommunales Kompetenzzentrum für Bildungsinnovation · PDF fileInhalt 1. Entwicklung der Bildungslandschaft Weiterstadt 2. Nachhaltige, integrierte Stadtentwicklung: Das Konzept DiverCity

1. Vielfalt ist eine Chance für eine zukunftsorientierte und demokratische

Gesellschaftsentwicklung

2. Gelingende Integration ist kein gesellschaftliches Sondermodell, sondern Teil

einer demokratischen sowie bildungs-und sozialpolitischen Initiative zur

umfassenden Teilhabe aller Bürger.

3. Eine gelingende Integration bedarf einer Kultur des Willkommens und

unterstützende Rahmenbedingungen vor allem auf der Ebene der Kommunen.

4. Globalisierung verstärkt gesellschaftliche Disparitäten und führt zu Ängsten

und mangelndem Vertrauen eines Teiles der Bürger in die demokratischen

Institutionen. Dies gefährdet den demokratischen Zusammenhalt.

5. Die „Seele“ der Demokratie ist die Identifizierung der Bürger mit ihrem

Gemeinwesen und ihr Vertrauen in die politischen und administrativen

Instanzen.

A) Leitorientierungen (I)

24.01.2017, D. Assel

Page 7: Kommunales Kompetenzzentrum für Bildungsinnovation · PDF fileInhalt 1. Entwicklung der Bildungslandschaft Weiterstadt 2. Nachhaltige, integrierte Stadtentwicklung: Das Konzept DiverCity

6. Die Kommune als Sozialraum bietet im besonderen die Möglichkeit ein auf

Beteiligung gegründetes und Demokratie stärkendes Handlungskonzept zu

entwickeln. Der lokale Sozialraum stiftet Identität und schafft unmittelbare

Möglichkeiten direkt Demokratie zu gestalten und sinnlich erfahrbar zu

machen.

7. Eine beteiligungsorientierte integrierte Stadtentwicklungsplanung ist ein

Instrument das beschriebene Demokratiekonzept zu realisieren. Es verzahnt

unterschiedlichste Lebensbereiche zu einem Gesamtkonzept auf der

Grundlage zivilgesellschaftlichen Engagements und (kommunal)politischen

Handelns.

8. Notwendig ist ein Paradigmenwechsel auf unterschiedlichsten Ebenen der

Gesellschaft um antidemokratische Entwicklungen zu verhindern.

(Leitorientierungen II)

24.01.2017, D. Assel

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Prozessmodell integrierte Stadtentwicklung ( Ein Bsp.)

8.Sicherung der Nachhaltigkeit und

Verstetigung Qualitätssysteme

und Regelevaluation

7.Operative Umsetzung durch

Projekte der Stadtentwicklung

in den Planungsräumen

6.Bedarfsanalyse für Planungsräume und Identifizierung

von Planungs-schwerpunkten

5.Definition von

Planungs-räumen

Kooperation + Beteiligung

(Querschnitts-aufgabe)

1.Politischen Auftrag

sichern durch Beschlüsse parlamenta-

rischerGremien

2.Strukturen der Kommuni-

kation und Steuerung entwickeln

3.Zielsystem definieren

(Leitziele u. strategische

Ziele)

4.Bestands-analyse

erstellen

Stärke –Schwäche Analyse

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D Struktur der Steuerung und Kommunikation der integrierten

Stadtentwicklungsplanung

Normative

Ebene

Operative

Ebene

Strategische

Ebene

Parlamentarische Gremien

Festlegung Leitziele, Definition Rahmenbedingungen

Zielvereinbarung und Kontrolle

Lenkungsgruppe, Planungsbeirat, Stabstelle o.ä.

Definiert strategische Ziele, Koordiniert fachübergreifende

Zusammenarbeit, sichert Beteiligung

Operative

Netzwerke in

Planungs-

räumen

Operative

Netzwerke in

Planungs-

räumen

Operative

Netzwerke in

Planungs-

räumen

Operative

Netzwerke in

Planungs-

räumen

Umsetzung strategischer Ziele, Berichtswesen, Projektkoordination,

Koordination von Beteiligungsverfahren

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Strukturen der BL Weiterstadt (Ist-Stand)

Bildungsbeirat

Leitungs-Forum

Stadtteil AGs

Verknüpfung mit Sozialnetzwerken und zivilgesellschaftlichen Organisationen

SteuergruppenKonzept AGs

Projekt InterProChance

(Sozialfond)AK Asyl Patenprojekt

Servicestelle Beteiligung

Spielraum-planung

Magistrat

Strategische

Kooperationen

mit

übergeordneten

Instanzen und

Stiftungen

Normative Ebene Strategische Ebene Operative Ebene

Geschäfts-führung

Vertreter

Stadtteil

AGs

Delegierte

der

Bildungs-

institutionen

Vertreter

zivilgesellschaftliche

Initiativen

Kompetenz-

zentrum

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Vision:

Transfermodell Bildungslandschaft als Teil eines integrierten

Stadtentwicklungskonzeptes

Normative Ebene

Magistrat

Strategische

Kooperationen

mit

Zivilgesellschaft-

lichen Gruppen

und Wirtschaft

Lenkungs-

gruppeintegrierte

Stadtentwicklung

(Verwaltung) z.B.

Bürgermeister

Ressortübergreifende

Arbeitsgruppe aus

FB Leitungen

Planung, Umwelt,

Soziales, Verkehr,

Bildung und Jugend

u.a.

Planungs-

beirat(Zivilgesellschaft)

mit

Vertreter

Seniorenbeirat

Ausländerbeirat

Bündnis f. Familie

Vertreter der

Wirtschaft

Vertreter Vereine

Strategische Ebene

Stadt-

teil

AGs

Ver-

eine

Opera-

tive Netz-

werke im

Sozial-

raum

Zivil-

gesell-

schaftl

Grup-

pen

Gruppe

n

Operative

Ebene

Operative

Netzwerke in

Planungs-

räumen

Bildungsbeirat

Stadtverordneten-

versammlung

PlanungsbüroKoordiniert zwischen

strategischer und operativer Ebene

Zielvereinbarungen u.

RahmenbedingungenStrategische Planung und Koordination Operative Umsetzung

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Anforderungen an ein integriertes Stadtentwicklungskonzept

• Legitimation durch politische Beschlüsse der städtischen Gremien mit Selbstverpflichtung

• Entwicklung einer kommunalen Beteiligungskultur unter Einbindung externer und interner Akteure. Sicherung der Beteiligung durch Kommunikation, Information und Kooperationsformen z.B.

• Kooperation:

Extern: mit Stadtteil AGs, zivilgesellschaftlichen Initiativen,

Intern: Ressortübergreifende Arbeitsformate, Projektorganisation u.a.

• Kommunikation /Information :

Offene , strukturierte Planungsprozesse in definierten Handlungsräumen, Organisation von Bürgerforen, Einrichtung von themenorientierten Workshops oder Arbeitskreisen in Planungsräumen u.a.

• Wissenschaftlich-analytische Planung (Stadtmonitoring, Stärke-Schwächen Analysen etc.)

• Verknüpfung lang-und mittelfristiger strategischer Ziele mit entsprechenden Handlungsräumen ( Stadtteile, Kieze, Quartiere u.a.). Aufbau eines Zielsystems das nachhaltigen Ausgleich sozialer, ökonomischer und ökologischer Ziele gewährleistet.

• Integrierte und zielorientierte Budget-und Investitionsplanung mit flexibel gestalteter Fortschreibung. Definition von Realisierungszeiträumen (Kurz,- Mittel, Langfristig)

• Regelmäßige Evaluation von Leit-und Strategiezielen auf der Grundlage überprüfbarer Indikatoren als Grundlage für Qualitätsmanagement

24.01.2017, D. Assel

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Statt einer Schlussbemerkung

„ Wir dürfen uns nicht wehrlos und sprachlos machen lassen. Wir können

sprechen und handeln. Wir können die Verantwortung auf uns nehmen.

Und das heißt: Wir können sprechend und handelnd eingreifen in diese

sich zunehmend verrohende Welt…..

Wir dürfen uns nicht nur als freie, säkulare, demokratische Gesellschaft

behaupten, sondern wir müssen es dann auch sein.

Freiheit ist nichts, das man besitzt, sondern etwas, das man tut….

Was man dazu braucht ? Nicht viel: etwas Haltung, etwas lachenden Mut

und nicht zuletzt die Bereitschaft, die Blickrichtung zu ändern.

(Auszüge aus der Dankesrede von Carolin Emcke-Preisträgerin des Friedenspreises des

Deutschen Buchhandels 2016, Auszüge aus der Dankesrede).

Danke für Ihre Aufmerksamkeit !