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[ Schriftenreihe der LANDESSTIFTUNG Baden-Württemberg; 40 ] Dokumentation des Projekts der Landesstiftung Baden-Württemberg „ZUKUNFTSFORUM Familie, Kinder & Kommune“ Kommunen auf dem Weg zu mehr Familienfreundlichkeit

Kommunen auf dem Weg zu mehr Familienfreundlichkeit · Impressum Kommunen auf dem Weg zu mehr Familienfreundlichkeit Dokumentation des Projekts der Landesstiftung Baden-Württemberg

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[ Schriftenreihe der LANDESSTIFTUNG Baden-Württemberg; 40 ]

Dokumentation des Projekts der Landesstiftung Baden-Württemberg „Zukunftsforum familie, kinder & kommune“

Kommunen auf dem Wegzu mehr Familienfreundlichkeit

Impressum

Kommunen auf dem Weg zu mehr FamilienfreundlichkeitDokumentation des Projekts der Landesstiftung Baden-Württemberg „Zukunftsforum familie, kinder & kommune“

HerausgeberinLanDesstiftung Baden-Württemberg ggmbHim kaisemer 170191 stuttgart

VerantwortlichBirgit PfitzenmaierLeiterin des Bereichs soziale Verantwortung LanDesstiftung Baden-Württemberg

Redaktionsven WalterLanDesstiftung Baden-Württemberg

Projektträger:familienforschung Baden-WürttembergBöblinger straße 68, 70199 stuttgart

Konzeption und TexteDr. Bernhard Payk, familienforschung Baden-Württemberg

Gestaltung srp. Werbeagentur gmbH, freiburg

Abbildungen familienforschung Baden-Württemberg

DruckereiBurger Druck, Waldkirch

© august 2009, stuttgartschriftenreihe der LanDesstiftung Baden-Württemberg; 40

issn 1610-4269

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Kommunen auf dem Weg zu mehr Familienfreundlichkeit Dokumentation des Projekts der Landesstiftung Baden-Württemberg „ZUKUNFTSForUM Familie, Kinder & Kommune“

Inhalt

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6 grußwort des ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg

8 Vorwort der Landesstiftung Baden-Württemberg

10 Vorwort der Präsidentin des statistischen Landesamtes Baden-Württemberg

12 einleitung

14 Demografische und gesellschaftliche Herausforderungen für die kommunen in Baden-Württemberg

22 Zukunftsforen „familie, kinder & kommune“ im Überblick

24 Übersicht über die Veranstaltungen

26 ergebnisse der Zukunftsforen

32 ergebnisse der evaluation

40 Lessons learned – Was bei der organisation von informations- und Beteiligungsveranstaltungen zu beachten ist

44 Dokumentation der einzelnen Zukunftsforen

46 Zukunftsforum „kinder und Jugendliche in oberhausen-rheinhausen“

48 Zukunftsforum „familie, kinder & kommune“ – neulingen & Walzbachtal

50 Zukunftsforum „familie, kinder & kommune“ – grünkraut

52 Zukunftsforum „familie stärken - Zukunft gewinnen“ – Landkreis ravensburg & stadt kisslegg

54 Zukunftsforum „familie, kinder & kommune“ – Landkreis tuttlingen

56 Zukunftsforum „orte für familien in schramberg“

58 Zukunftsforum „Zukunftskonzept für Bildung und Betreuung in Böhmenkirch“

60 Zukunftsforum „familie, kinder & kommune“ – mühlheim an der Donau

62 Zukunftsforum „gemeinsam für familien im Landkreis schwäbisch Hall“

64 Zukunftsforum „familie stärken, die demografische Herausforderung gemeinsam meistern“ – Durmersheim, Bietigheim, au am rhein & elchesheim-illingen

66 Zukunftsforum „familienfreundliches schuttertal“

68 Zukunftsforum „kinder, kinder – Zukunftskonzept für Bildung und Betreuung in sontheim an der Brenz“

70 Zukunftsforum „familie, kinder & kommune“ – illmensee

72 Zukunftsforum „familie, kinder, arbeitsmarkt – Handlungsfeld kommune“ - Landkreis sigmaringen

74 Zukunftsforum „ Demografischer Wandel und das Zusammenleben von Jung & alt in den kommunen – ingersheim (elsass) & ingersheim (Württemberg)

76 Zukunftsforum „familie, kinder & kommune“ – steißlingen

78 Zukunftsforum „Demografischer Wandel und familienfreundlichkeit in Weinstadt“

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Grußwort des Ministerpräsidenten des LandesBaden-Württemberg

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Der demografische Wandel ist eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre. Ein zentrales Thema ist in diesem Zusammenhang die Kinder- und Familienfreundlichkeit, die die Landesstiftung mit dem nun abgeschlossenen Projekt „ZUKUNFTSForUM Familie, Kinder & Kommune“ aufgegriffen hat.

Die in verschiedenen Kommunen durchgeführten 17 Zukunftsforen ha-ben dazu beigetragen, Verantwortliche in Städten und Gemeinden auf die Thematik Kinder- und Familienfreundlichkeit aufmerksam zu machen. Gerade im Hinblick auf den gesellschaftlichen Wandel, bedingt durch die demografische Entwicklung, ist dieses Thema ein zentraler Aspekt und ein immer wichtigerer Standortfaktor für Kommunen. Eine kinder- und familien-freundliche Politik beweist sich vor ort: Hier wohnen und leben die Fami-lien, die benötigte Infrastruktur wird auf lokaler Ebene täglich nachgefragt. Bedarfsgerechte Kinderbetreuungsangebote, auch in den Ferien, müssen ebenso vorgehalten werden, wie Schulen, Sportangebote und Spielplätze. Ein familienfreundliches Wohnumfeld und entsprechende Freizeitangebote sind ebenfalls von Bedeutung. Auch dem Thema Familie und Pflege müssen sich die Kommunen zukünftig stellen.

Die Verwirklichung dieser Ziele ist eine spannende, verantwortungs- und anspruchsvolle Gestaltungsaufgabe. Die Kommunen haben dabei die Chance, ein auf die spezifischen lokalen Bedürfnisse zugeschnittenes Profil zu entwickeln und eigene Akzente für ein lebenswertes und attraktives Um-feld für Familien zu setzen.

Durch die Zukunftsforen haben die teilnehmenden Kommunen interessante, auf die örtliche Situation bezogene Informationen mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen erhalten. Besonders hervorzuheben ist, dass die Zukunftsforen in den Kommunen wichtige Planungs- und Entwicklungspro-zesse für eine weitere Verbesserung der Familienfreundlichkeit angestoßen und eingeleitet haben.

Ich bedanke mich bei der Landesstiftung für das Engagement und die Er-kenntnisse aus dem Projekt „ZUKUNFTSForUM Familie, Kinder & Kommune“. Wichtige Impulse können sich hiervon auch für andere Gemeinden, Städte und Kreise ergeben. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern eine informa-tive und anregende Lektüre.

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Günther H. OettingerMinisterpräsident des Landes Baden-Württemberg

Vorwort der LandesstiftungBaden-Württemberg

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Vorwort der LandesstiftungBaden-Württemberg

Mit ihren vielfältigen Programmen und Projekten in den Bereichen For-schung, Bildung und Soziale Verantwortung leistet die Landesstiftung Baden-Württemberg wichtige Beiträge zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Landes Baden-Württemberg. Dabei ist es wichtig Baden-Württemberg insgesamt attraktiv zu gestalten.

Angesichts des demografischen Wandels gewinnt das Thema Familien-freundlichkeit für die Gemeinden, Städte und Kreise Baden-Württembergs auch als Standortfaktor zunehmend an Bedeutung. Mit ihrem Projekt

„ZUKUNFTSForUM Familie, Kinder & Kommune“ hat die Landesstiftung Baden-Württemberg diesen Aspekt aufgegriffen und die FamilienForschung Baden-Württemberg damit beauftragt, Informationsveranstaltungen für Gemeinden, Städte und Kreise in Baden-Württemberg zu den Themen demografischer Wandel und Familienfreundlichkeit durchzuführen.

Für dieses Programm wurden 200.000 Euro vom Aufsichtsrat zur Verfügung gestellt.

Das Ziel der Zukunftsforen war es, einen Prozess in Gang zu setzen, in dessen Verlauf die beteiligten Kommunen neue Ziele zur Familienfreundlichkeit entwickeln und zu einem Handlungskonzept gelangen. Je nach Bedarf der Kommune konnten unterschiedliche Inhaltsbausteine und Schwerpunkte gewählt werden. Auch die Veranstaltungsformate konnten variabel gestaltet werden. An insgesamt 17 Standorten in ganz Baden-Württemberg wurde ein Zukunftsforum angeboten. Die resonanz und der jeweilige Verlauf waren dabei durchgehend positiv.

Die vorliegende Evaluation der Veranstaltungen vermittelt interessante Aspekte und Ansätze im Hinblick auf Gestaltungsmöglichkeiten familien-freundlicher Angebote in den Kommunen. Wir wollen Sie ermuntern, die Themen Familienfreundlichkeit und demografischer Wandel offen anzuge-hen und wünschen Ihnen dabei viel Erfolg.

Unser Dank geht an die FamilienForschung Baden-Württemberg im Statis-tischen Landesamt für eine reibungsfreie und kompetente Umsetzung des Programms.

Herbert MoserGeschäftsführer der Landesstiftung Baden-Württemberg

Birgit PfitzenmaierLeiterin des Bereichs Soziale Verantwortung Landesstiftung Baden-Württemberg

Vorwort der Präsidentin des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg

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Vorwort der Präsidentin des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg

Der demografische und gesellschaftliche Wandel prägt die Städte, Gemein-den und Kreise in Baden-Württemberg in ganz unterschiedlicher Weise und stellt sie vor neue Herausforderungen. Das Statistische Landesamt versorgt die Kommunen mit aktuellen und präzisen Daten zu vorangegangenen Ent-wicklungen und stellt Vorausrechnungen z.B. der Bevölkerungsentwicklung zur Verfügung, um allen Städten, Gemeinden und Kreisen eine möglichst gute Grundlage für kommunale Entscheidungsprozesse zu bieten.

Das Projekt „ZUKUNFTSForUM Familie, Kinder & Kommune“ der Landesstif-tung Baden-Württemberg diente dazu, die Kommunen bei der Entwicklung spezifischer Handlungsstrategien auf Grundlage solider statistischer Infor-mationen zu unterstützen. Mit der Durchführung der Zukunftsforen hat die Landesstiftung Baden-Württemberg die FamilienForschung im Statistischen Landesamt Baden-Württemberg beauftragt.

Zugeschnitten auf den Bedarf der Kommunen, hat die FamilienForschung im Zeitraum Dezember 2006 bis März 2009 insgesamt 17 Zukunftsforen durch-geführt. In den Zukunftsforen wurden die Kommunen über den demogra-fischen Wandel vor ort informiert und es wurden erste Handlungsansätze entwickelt. Ein wichtiger Aspekt einer nachhaltigen Kommunalentwicklung ist, für Familien und Kinder ein attraktives Lebensumfeld zu schaffen und so zu einer nachhaltigen Bevölkerungsentwicklung beizutragen.

Familienfreundlichkeit ist ein Querschnittsthema der Kommunalpolitik, das viele Handlungsfelder umfasst – entsprechend viele Akteure sind involviert. Diese Akteure aus Verbänden, Kirchen, Vereinen und unterschiedlichen Ebe-nen der öffentlichen Verwaltung zusammen zu bringen, war ein wichtiges Ziel des Projektes. Aus diesem persönlichen Kontakt und den in den Veran-staltungen entwickelten Ideen sind vielfältige Maßnahmen zur Steigerung der Lebensqualität von Familien entstanden. Über die Veranstaltungen und ihre Ergebnisse informiert diese Broschüre.

Ich danke im Namen des Statistischen Landesamtes und der Familien-Forschung der Landesstiftung Baden-Württemberg und den beteiligten Kommunen für die fruchtbare Zusammenarbeit im rahmen des Projekts

„ZUKUNFTSForUM Familie, Kinder & Kommune“ und wünsche den Städten, Gemeinden und Kreisen viel Erfolg bei der Umsetzung der entwickelten Handlungsansätze für mehr Familienfreundlichkeit.

Den Lesern dieser Broschüre wünsche ich eine ertragreiche Lektüre und ins-besondere viele gute Anregungen für die eigene Arbeit an einem zukunftsfä-higen und familienfreundlichen Baden-Württemberg.

Dr. Carmina BrennerPräsidentin des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg

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Einleitung

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Frau Dr. Carmina Brenner, Präsidentin des Statistischen Landesamtes, sprach auf dem Zukunftsforum im Landkreis Sigmaringen zum demogra-fischen Wandel und neuen Wegen für mehr Familien- freundlichkeit in Kommunen.

Gesellschaftliche Veränderungen und der demografische Wandel verändern die Anforderungen an die kommunale Daseinsvorsoge und die Gestaltung der Lebensverhältnisse in den Kommunen.

Es ändert sich die Alterszusammensetzung der Bevölkerung, die Beteiligung an Bildungsprozessen und am Erwerbsleben sowie das Zusammenleben in den Gemeinden und den Familien. Diese fünf Dimensionen des Wandels füh-ren dazu, dass Kommunen ihr Handeln überprüfen und neuen rahmenbedin-gungen anpassen müssen. Kommunen, die diesen Prozess motiviert und kre-ativ angehen, profitieren von neu gewonnener Attraktivität beim zunehmend schärfer werdenden Wettbewerb um Einwohner und Gewerbeansiedlungen. Die lange Zeit als weiche Standortfaktoren betrachteten Bedingungen im Be-reich Bildung, Betreuung und Freizeit/Lebensqualität beeinflussen in zuneh-mendem Maß Standortentscheidungen von Familien und Betrieben.

Das Thema Familienfreundlichkeit gewinnt für Gemeinden, Städte und Kreise Baden-Württembergs als Standortfaktor daher zunehmend an Bedeutung. Mit dem Projekt „ZUKUNFTSForUM Familie, Kinder & Kommune“ griff die Landesstiftung Baden-Württemberg dieses Thema auf und ermutigte zu einem nachhaltigen Dialog. Mit dem Projekt sollte ein Prozess in Gang ge-setzt werden, in dessen Verlauf die beteiligten Gemeinden, Städte und Kreise neue Ziele zur Familienfreundlichkeit entwickeln und zu einem Handlungs-konzept gelangen. Mit der Durchführung der Zukunftsforen hat die Landes-stiftung die FamilienForschung im Statistischen Landesamt Baden-Württem-berg beauftragt.

Die Zukunftsforen waren halbtägige Informationsveranstaltungen, die kom-munale Akteure über die relevanz einer kinder- und familienfreundlichen Kommunalentwicklung informierten und ihnen praxisorientiertes Hand-lungswissen zur Umsetzung von Familienfreundlichkeit vermittelten.

Die Zukunftsforen haben sich - dies zeigt die Evaluation der Veranstaltun-gen - als wirksames Instrument zum Einstieg oder zur Neuorientierung in einem Entwicklungsprozess zu mehr Familienfreundlichkeit bewährt. Diese Broschüre verfolgt daher zwei Ziele. Zum einen zeigt sie Ablauf, Inhalte und Ergebnisse des Projekts auf und dient somit als Dokumentation des Projekts. Zum anderen kann sie als Ideenfundus für Kommunen dienen, die sich auf den Weg zu mehr Familienfreundlichkeit machen wollen und geeignete Instrumente dazu suchen. Die Dokumentation enthält eine Vielzahl unter-schiedlicher Veranstaltungskonzepte, aus denen Ideen für eine eigene – auf den speziellen Bedarf zugeschnittene – Veranstaltung entnommen werden können. In einem eigenen Kapitel sind darüber hinaus Erfahrungen aus der Durchführung des Projekts und Erkenntnisse aus der Evaluation zusammen gefasst, die bei der Planung der Veranstaltung von Nutzen sein können.

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Die demografische Entwicklung in Baden-Württemberg war in den zurücklie-genden Jahrzehnten durch eine kontinuierliche Bevölkerungszunahme und ein langsam steigendes Durchschnittsalter bestimmt. Nach der aktuellen Bevölkerungsvorausrechnung des Statistischen Landes-amtes Baden-Württemberg aus dem Jahr 2005 wird sich die Bevölkerungszu-nahme abschwächen. Um das Jahr 2012 dürfte die maximale Bevölkerungs-zahl erreicht sein. Voraussichtlich ab 2012 geht die Bevölkerungszahl erst langsam, jedoch mit zunehmender Geschwindigkeit, zurück. Gleichzeitig wird sich die Alterung der Bevölkerung verstärken, besonders durch einen deut-lichen rückgang der unter 20-Jährigen und jungen Erwerbstätigen. Dieser Entwicklung steht eine Zunahme in den Altersgruppen der über 60-Jährigen gegenüber (vgl. Abb. 1). Dieser demografische Wandel wird durch drei Entwick-lungstrends bestimmt: Einer Zunahme der Lebenserwartung, einem rückgang der Geburtenzahlen und einer Zuwanderung, die die Abwanderung überwiegt.

Die Bevölkerung Baden-Württembergs altert …Die Lebenserwartung von Frauen und Männern in Baden-Württemberg hat sich seit 1950 von 68,7 bzw. 64,9 Jahren auf 83,0 bzw. 78,0 Jahre im Jahr 2005 gesteigert. Nach aktuellen Schätzungen wird die Lebenserwartung von Frau-en weiter zunehmen und im Jahr 2050 88,4 Jahre betragen. Männer werden voraussichtlich eine nur noch um vier Jahre geringere Lebenserwartung haben und durchschnittlich 84,2 Jahre alt werden. Mit der durchschnittlichen Lebenserwartung Neugeborener wächst auch die Zahl der Hochbetagten, d.h. der Menschen im Alter von 85 und darüber. Sie wird im Durchschnitt in Baden-Württemberg von 2005 bis 2025 um 115% zunehmen. Da im Schnitt 40% der Hochbetagten pflegebedürftig sind und familiäre Pflegeleistungen aufgrund zunehmender Mobilität und Kinderlosigkeit zurückgehen werden, ist der Aufbau einer leistungsfähigeren Pflegeinfrastruktur, die den Bedürfnissen der Bevölkerung entspricht, eine der großen Herausforderungen für die Gemein-den in Baden-Württemberg.

Demografische und gesellschaftliche Herausforderungen für die kommunen in Baden-Württemberg

Abb. 1Die demografische Zeitenwende: Seit 2000 mehr ältere als jüngere Menschen in Baden-Württemberg*

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg633 07

*Bis 2000 Ist-Werte, danach Vorausrechnung Basis 2005, Variante 1: Wanderungsgewinne von zukünftig jährlich 17 000 Personen.

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… und schrumpftDer zweite demografische Trend, die Entwicklung der Geburtenzahlen, verläuft nicht so linear, sondern in länger werdenden und sich abschwächenden Wellen. Mütter, die in der Baby-Boom-Phase nach dem zweiten Weltkrieg geboren wurden, waren bei der Geburt ihres ersten Kindes im Durchschnitt 25 Jahre alt. Daraus ergab sich 25 Jahre später ein erneutes Geburtenhoch. Dieses war allerdings deutlich abgeschwächt, da zwischenzeitlich die durchschnittliche Kinderzahl je Frau von 2,5 auf 1,4 zurückgegangen ist. Sie verharrt dort relativ stabil seit dreißig Jahren und ist damit ca. 1/3 unter dem Niveau, das für eine Bestandserhaltung der Bevölkerung ohne Zuwanderung notwendig wäre. Aller Voraussicht nach wird sich an diesem Zustand auch nicht grundlegend ändern.

Mittlerweile ist das Durchschnittsalter von Frauen bei der Geburt des ersten Kindes auf 30 Jahre angewachsen, das bedeutet, dass die zwischen 1985 und 2000 geborenen Frauen, die der „Echo-Phase“ des Baby-Booms der 60er-Jahre zuzurechnen sind, ihre Kinder hauptsächlich in den Jahren 2015 bis 2025 zur Welt bringen werden. Der derzeit beobachtbare Geburtenrückgang dürfte dann erneut durch ein nochmals abgeschwächtes Geburtenhoch abgelöst werden, bevor in den Folgejahren wiederum ein deutlicher Geburtenrück-gang zu erwarten ist. Trotz unterschiedlicher Alterszusammensetzungen in den Kommunen Baden-Württembergs lassen sich diese Wellen in fast allen Bevölkerungspyramiden nachvollziehen. Daraus folgt, dass sich der Gebur-tenrückgang in den meisten Gemeinden vorerst nicht fortsetzen wird. Bei zunehmendem Betreuungsbedarf für Kinder unter drei Jahren bedeutet dies, dass die Kinderbetreuungskapazitäten, so sie bereits ausgelastet sind, ausge-baut werden müssen, um ein bedarfsgerechtes Angebot unterbreiten zu kön-nen. Sollten Neubauten notwendig werden, sollten sie jedoch so konzipiert werden, dass sie bei rückläufigem Bedarf, wie er sich derzeit für die Jahre nach 2025 abzeichnet, einer anderen Nutzung zugeführt werden können.

Demografische und gesellschaftliche Herausforderungen für die kommunen in Baden-Württemberg

Abb. 2Geburtenhoch und Geburtenrückgang in Baden-Württemberg

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg639 07

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Um die Bevölkerungszahl stabil zu halten, wären in den kommenden Jahren voraussichtlich ein Drittel mehr Geburten notwendig als zu erwarten sind. Der positiven Wanderungsbilanz ist es zu verdanken, dass der Bevölkerungs-rückgang in Baden-Württemberg in den nächsten 20 Jahren voraussichtlich nur relativ gering sein wird. Nach Baden-Württemberg ziehen, mit Ausnah-me weniger Jahre, mehr Menschen zu als fort. Dass sich der demografische Wandel in Baden-Württemberg weniger stark vollzieht als in anderen Bundes-ländern ist hauptsächlich der Zuwanderung geschuldet. Die Zuwanderung ist starken Schwankungen unterworfen und durch politische und wirtschaftliche Entwicklungen bestimmt, die sich nicht vorausberechnen lassen (vgl. Abb. 3). So gab es eine starke Zuwanderung in den frühen 1990er Jahren aus den neuen Bundesländern und aus dem ehemaligen Jugoslawien. Eine starke Arbeitskräftenachfrage zu Beginn des neuen Jahrtausends ließ die Zuwande-rung wieder ansteigen, bevor sie in der Wirtschaftskrise wieder zurückging. 2005 betrug die Nettozuwanderung landesweit rund 18.000 Personen, 2006 nur noch 4.000, um im Jahr 2007 wieder auf 12.000 anzuwachsen. In wirt-schaftlich schwachen Zeiten ist ohne unvorhersehbare externe Ereignisse voraussichtlich nur noch von einer geringen Zuwanderung nach Baden-Würt-temberg auszugehen. Bestätigt sich diese Annahme, wird die Schrumpfung und Alterung sich etwas schneller vollziehen als in der Vorausrechnung von 2005 angenommen wird, die auf einer jährlichen Zuwanderung von 17.000 Personen basiert.

Unterschiedliche Entwicklungsdynamiken in den GemeindenDie Dynamik der Bevölkerungsentwicklung ist in den Gemeinden des Landes sehr unterschiedlich und auch nur schwer prognostizierbar, da nicht zuletzt zukünftige Entscheidungen der Kommunen diese Entwicklung mit beeinflus-sen. Betrachtet man die Wachstums- bzw. Schrumpfungsraten der Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg in den letzten zehn Jahren, so werden sehr unterschiedliche Entwicklungsdynamiken sichtbar. 46 Städte und Ge-meinden haben von 1998 bis 2008 mehr als 5% der Bevölkerung verloren. Die meisten Gemeinden sind jedoch noch gewachsen (859 der 1109 Gemeinden Baden-Württembergs), 129 davon sogar um mehr als 10%. Nach der Voraus-rechnung von 2005 werden aus eigener Kraft, d.h. ohne Zuwanderung, nur noch 275 Gemeinden weiter wachsen. Entsprechend müssen sich auch die Entwicklungsstrategien der Städte und Gemeinden ändern. Statt weiter in die Fläche zu wachsen, sind Verdichtungen und Anpassungen an sich ändernde Anforderungen in bestehenden Siedlungsstrukturen die für den größten Teil der Gemeinden vorzuziehende Strategie der Zukunft.

Abb. 3Nettozuwanderung als „Motor“ der Bevölkerungsentwicklung

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg634 07

Ravensburg

Bodenseekreis

Konstanz

WaldshutLörrach

Karlsruhe

Baden-Baden

Rastatt

Ortenaukreis

Breisgau-Hochschwarzwald

Freiburg i. Br.

Emmendingen

Schwarzwald-Baar-Kreis Tuttlingen

Rottweil

FreudenstadtTübingen

Zollernalbkreis

Reutlingen

Biberach

Sigmaringen

Alb-Donau-Kreis

Ulm

Heidenheim

Ostalbkreis

Schwäbisch Hall

LKR Heilbronn

Heilbronn

LudwigsburgRems-Murr-

Kreis

GöppingenEsslingen

Stuttgart

BöblingenCalw

Enzkreis

Pforz-heim

LKR Karlsruhe

Rhein-Neckar-Kreis

Heidel-berg

Mann-heim

Main-Tauber-KreisNeckar-Odenwald-

Kreis

Hohenlohe-kreis

Bodensee

Veränderung der Bevölkerungszahl zwischen 1998 und 2008 in den Gemeinden Baden-Württembergs

21-63-09-002© Kartengrundlage GfK GeoMarketing GmbH

Karte erstellt mit RegioGraph

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg,Landesinformationssystem

In % (In Klammer: Anzahl der Gemeinden)

Abnahme

Zunahme

unter -5 (46)-5 bis unter 0 (205)

0 bis unter 5 (462)5 bis unter 10 (268)

10 und mehr (129)

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Detaillierte Darstellungen zu vergangenen und vorausgerechneten Entwick-lungen in den Gemeinden Baden-Württembergs bietet der vom Statistischen Landesamt herausgegebene „Demografie-Spiegel“, der im Internet unter http://www.statistik-bw.de/BevoelkGebiet/Demografie-Spiegel jährlich aktu-alisiert abgerufen werden kann.

Auch das Zusammenleben in der Gesellschaft unterliegt einem permanenten WandelNeben den demografischen Trends Alterung, Geburtenrückgang und rückläu-figer Nettozuwanderung gibt es auch bedeutsame gesellschaftliche Verände-rungen, die eine Anpassung der Leistungen der Kommunen für ihre Bürge-rinnen und Bürger notwendig machen.

Abb. 4Veränderung der Bevölke-rungszahl zwischen 1998 und 2008 in den Gemeinden Baden-Württembergs

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg21-63-09-002

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Zunehmende räumliche MobilitätEin wichtiger Trend mit starken Auswirkungen auf die Familienstrukturen ist die zunehmende räumliche Mobilität. Für Ausbildung, Berufseinstieg und weitere Karriereschritte verlassen immer mehr Menschen ihren Geburts- bzw. Wohnort und bauen eine neue Existenz in einer anderen Gemeinde, einem anderen Bundesland oder im Ausland auf. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Ein zunehmendes Streben nach Selbstverwirklichung im Beruf bei Männern und besonders auch bei Frauen ist eine Ursache. Zunehmende Mobilitätser-wartungen der Arbeitgeber und steigende Arbeitsplatzunsicherheit sind wei-tere. Die Folgen sind erheblich. Die Familiengründung verzögert sich, solange bis berufliche Sicherheit und ein gemeinsamer Wohnsitz erreicht wurden. Die Eltern junger Paare leben häufig in großer Entfernung und können nicht mehr bei der Betreuung der Kinder unterstützen. Auch wenn Eltern im Alter pflegebedürftig werden, entfallen die Unterstützungsleistungen durch die Kinder, wenn die Entfernungen zu groß sind. Die Folgen der Mobilität führen so zu einer stärkeren Nachfrage an Unterstützungsleistungen im Bereich der Kinderbetreuung und Pflege.

Über 900.000 Bürger sind 2007 innerhalb Baden-Württembergs gewandert oder zugewandert. Dies sind 8,5 % der Bevölkerung. In den jüngeren Altersgrup-pen der 19 bis 31-Jährigen ist das Wanderungsverhalten besonders intensiv (vgl. Abb. 5). Der größte Teil der Wanderung (646.000) entfällt dabei auf Binnenwan-derung im Bundesland, aber über Kreisgrenzen hinweg. 124.000 Personen sind aus anderen Bundesländern, 119.000 aus dem Ausland zugewandert.

Abb. 5Zu- und Fortzüge über die Kreisgrenze Baden-Württembergs 2007 nach Altersjahren

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg71 09

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Da die Wanderung meist nur die Kernfamilie umfasst, sind die meisten dieser Menschen am neuen Wohnort ohne familiäre Unterstützungsnetzwerke. Auch Freundschaftsnetzwerke sind bei neu Zugezogenen meist noch nicht sehr ausgeprägt. Entsprechend hoch ist der Bedarf an kommunalen Unter-stützungsleistungen.

Frauenerwerbstätigkeit wächstFrauen sind heute im Durchschnitt erfolgreicher in der Schule und machen auch schon fast die Hälfte der Studierenden an den Hochschulen des Landes aus. Mit dem Bildungsniveau steigt auch die Erwerbsbeteiligung von Frau-en. Die Erwerbstätigenquote der Frauen von 15 bis 65 Jahren stieg von 1980 bis 2007 von 54% auf knapp 67% und liegt damit nur noch 12% unter der der Männer. 1980 waren es noch 30% (vgl. Statistik aktuell: Erwerbstätigkeit von Frauen und Männern in Baden-Württemberg, Ausgabe 2008).

Diese Entwicklungen sind landesweit beobachtbar, in den Städten und Gemeinden des Landes allerdings unterschiedlich stark ausgeprägt. Für den Informationsteil der Zukunftsforen wurden die demografischen und gesell-schaftlichen Entwicklungen speziell für die veranstaltende Kommune und zu-geschnitten auf die jeweilige Fragestellung dargestellt und darauf aufbauend die spezifischen Handlungsanforderungen in der Kommune herausgearbeitet.

Handlungsfelder für FamilienfreundlichkeitAn dieser Stelle werden nur die wichtigsten Handlungsfelder für Familien-freundlichkeit, die auch in den Zukunftsforen eine zentrale rolle gespielt haben, vorgestellt. Eine umfassende und systematische Analyse der kommu-nalen Gestaltungsbereiche der Familienfreundlichkeit ist in der Broschüre

„Wege zu mehr Familienfreundlichkeit. Handreichung Familienfreundliche Kommune“ enthalten. Viele Praxisbeispiele innovativer Lösungsansätze aus Kommunen in Baden-Württemberg gibt es im Internetportal www.familienfreundliche-kommune.de.

Kinderbetreuung In anspruchsvollen Berufen ist eine mehrjährige Kinderpause häufig nicht oder nur schwer realisierbar. Die Vereinbarkeit von individueller Karrierepla-nung und Kinderbetreuung ist vor allem für gut ausgebildete Frauen schwie-rig. Der Zeitpunkt der Familiengründung rückt, bedingt durch lange Ausbil-dungszeiten und einer schrittweisen Etablierung im Erwerbsleben, häufig ins dritte Lebensjahrzehnt oder Frauen bleiben ganz kinderlos. Da diese Trends den demografischen Wandel weiter verschärfen, versucht die Politik mit Maß-nahmen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern, entgegenzu-wirken. Eine dieser Maßnahmen ist die Einführung des Elterngeldes, das die finanziellen Einbußen durch eine Geburt reduziert, allerdings nur für ein Jahr. Die Einführung des Elterngeldes hat zur Folge, dass Frauen heute nach der Geburt eines Kindes deutlich schneller als noch vor einigen Jahren wieder in den Beruf einsteigen. Meist zwar nur in Teilzeit, aber auch das ist nur möglich, wenn gute und finanzierbare Kinderbetreuungsangebote im nachgefragten Umfang zur Verfügung stehen.

Mit dem rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab einem Jahr, der ab dem Jahr 2013 greifen soll, will die Bundesregierung ein bedarfs-gerechtes Betreuungsangebot für Kleinkinder garantieren, wie es für Kinder

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von drei bis sechs Jahren schon seit längerem besteht. Für viele Kommunen bedeutet dies, dass sie ihr Betreuungsangebot deutlich ausweiten müssen. Der Handlungsdruck auf diesem Gebiet hat einige Kommunen dazu motiviert, dieses Thema im rahmen eines Zukunftsforums anzugehen und kooperative Planungsprozesse in Gang zu setzen.

Ein bedarfsgerechtes Betreuungskonzept kann nicht im Alter von sechs Jahren aufhören, sondern muss sich auch auf die Grundschule erstrecken. Für Alleinerziehende oder zu zweit berufstätige Eltern stellt nicht nur die Halbtagsschule, sondern auch die Schulferien eine große organisatorische Herausforderung dar, auf die innovative Kommunen mit entsprechenden Betreuungsangeboten, z.B. der Einrichtung von offenen oder geschlossenen Ganztagsschulen, reagieren.

PflegeDie zunehmende Zahl Pflegebedürftiger und zurückgehende Pflegemög-lichkeiten durch Familienangehörige aufgrund steigender Mobilität und Erwerbstätigkeit führen zu einer erhöhten Nachfrage nach professionellen und ehrenamtlichen Pflegeleistungen, zuhause, in der Tagespflege oder in Pflegeeinrichtungen. Nur wenn es gelingt, auch Ehrenamtliche zu finden, wird es künftig möglich sein, eine menschliche und finanzierbare Pflege zu leis-ten. Die Kommunen sind aufgerufen, gemeinsam mit Partnern aus Kirchen, Verbänden, Vereinen und Unternehmen auf ihre Situation zugeschnittene Lösungen zu entwickeln.

Begegnung und Unterstützung zwischen Jung & AltWenn die unterschiedlichen Generationen einer Familie nicht mehr zusam-menleben, schränkt dies den Kontakt zwischen Jung und Alt ein und das ge-genseitige Verständnis und die wechselseitige Unterstützung schwinden. Ein wichtiges Handlungsfeld zur Steigerung der Qualität des Zusammenlebens und zur Aktivierung von Potenzialen des ehrenamtlichen Engagements sind die Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten zwischen Jung und Alt. Viele Kommunen haben dies erkannt und mit neuen Angeboten reagiert. Auch in einigen Zukunftsforen war die Begegnung zwischen Jung und Alt ein wich-tiges Thema. Mehrgenerationenhäuser gibt es mittlerweile in jedem Kreis Baden-Württembergs. Jedoch lassen sich auch in kleinerem Umfang Gelegen-heiten für die Begegnung zwischen den Generationen schaffen.

Angebote für JugendlicheJugendliche sind als Zielgruppe für kommunale Angebote besonders an-spruchsvoll. Zum einen entwickeln sie sehr spezifische Lebensstile und sind daher nur noch in geringem Umfang durch einheitliche Aktivitäten zu errei-chen. Hier ist ein differenziertes Angebot, das die Bedürfnisse der Heranwach-senden in besonderem Maße berücksichtigt, wichtig für den Erfolg. Aufgrund dieser Schwierigkeiten sind viele Kommunen bei Angeboten für Jugendliche relativ zurückhaltend. Dies kann jedoch teure Folgen haben, wenn dadurch abweichendes Verhalten ganzer Gruppen entsteht. Präventive Maßnahmen, die die Jugendlichen fördern und in ihrer Entwicklung unterstützen, sind vorzuziehen.

Jugendliche sind als Zielgruppe auch nicht zu vernachlässigen, weil die Erfahrungen in der Jugend bei der Entscheidung, in der Gemeinde zu bleiben oder nach der Ausbildung wieder zurück zu kehren, von großer Bedeutung sind. Durch gute Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene kann somit

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ein wichtiger Beitrag geleistet werden, um das Abwandern der Jugend, das in ländlichen Gemeinden heute schon zu beobachten ist, wenn nicht zu verhin-dern, so wenigstens abzuschwächen.

Damit die Angebote auch die Zielgruppe erreichen, ist eine Jugendbeteiligung unbedingt anzustreben. Jugendbeteiligung ist allerdings anspruchsvoll. Sie gelingt am besten, wenn die Themen und der Nutzen für die Jugendlichen klar sind – es muss dabei etwas herauskommen und dies nicht erst auf die lange Sicht –, wenn orte genutzt werden, in denen die Jugendlichen sowieso verkehren (z.B. Schule, Jugendhaus) und sie von Vertrauenspersonen persön-lich eingeladen werden. Wichtig ist darauf zu achten, dass möglichst viele unterschiedliche Interessen vertreten sind.

Kultur, Freizeit und gesellschaftliche GruppenKirchen, Vereine und Gruppen bilden das gesellschaftliche rückrat einer lokalen Gemeinschaft. Sie ermöglichen eine Vielfalt an Sport, Kultur und Freizeitangeboten und soziale Einbindung in die Gemeinschaft. Diese Arbeit zu unterstützen ist eine wichtige Aufgabe der Kommunalpolitik und Kommu-nalverwaltung. oft ist es möglich, durch kooperative Planungsprozesse das vorhandene Angebot weiter zu entwickeln und neue Interessen und Nutzer-gruppen zu berücksichtigen. Durch geeignete Förderinstrumente kann von kommunaler Seite die Jugendarbeit in Vereinen etc. effektiv gefördert werden.

Für Jugendliche sind vor allem offene Angebote, die sie inhaltlich selbst mit-gestalten können, interessant, da bei einem Teil der Jugendlichen Vorbehalte gegen eine klassische Vereinsmitgliedschaft bestehen.

Kommunalentwicklung mit FamilienEine bedarfsgerechte Angebotsentwicklung setzt zuallererst eine Kenntnis des Bedarfs voraus. Um die Bedürfnisse der Bevölkerung zu ermitteln, stehen verschiedene Instrumente zur Verfügung. Lokale Bündnisse für Familie eignen sich als Planungs- und Gestaltungsinstrument, wenn es gelingt, Akteure aus dem gesamten Spektrum einschließlich Unternehmensvertretern produktiv einzubinden. Umfragen eignen sich vor allem, um gezielt den Bedarf für ein-zelne Angebotsformen (z.B. Kleinkind-, Ferienbetreuung) zu ermitteln. Work-shops an Kindergärten, mit Schülern oder anderen Gruppen (z.B. Migranten) sind ebenfalls ein geeignetes Instrument für spezielle Fragestellungen, mit der Stärke, dass sie sich auch zur Ideengenerierung und Konzeptentwicklung eignen. Ein umfassendes Bild über die Situation von Familien kann durch die Erstellung eines Familienberichts erreicht werden. Der Familienbericht greift auf unterschiedliche Quellen wie z.B. Umfragen, statistische Informationen, Experteninterviews usw. zurück (z.B. Familienbericht ravensburg unter www.ravensburg.de/pdf/familienbericht.pdf). Zur Bestandsaufnahme und Maß-nahmenentwicklung bietet die FamilienForschung Baden-Württemberg auch das Instrument „Zukunftswerkstätten“ an. Dies ist ein von der FamilienFor-schung organisierter strategischer Prozess, in dem durch eine möglichst brei-te Bürgerbeteiligung Ideen generiert und in einem Strategieworkshop zen-trale Maßnahmen entwickelt werden. Nach der Präsentation im Gemeinderat wird ein Handlungskonzept mit fünf bis zehn Maßnahmen verabschiedet (vgl. www.familienfreundliche-kommune.de/FFKom/srvc_zukunftswerkstatt.asp). Einige Zukunftsforen-Kommunen haben dieses Angebot genutzt und nach einem Zukunftsforum eine intensivere Bürgerbeteiligung in einer Zukunfts-werkstatt durchgeführt.

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Organisatorischer Rahmen des Projekts ZukunftsforenMit dem Projekt „ZUKUNFTSForUM Familie, Kinder & Kommune“ hat die Landesstiftung Baden-Württemberg von 2007 bis 2009 Städte, Kreise und Ge-meinden in Baden-Württemberg auf ihrem Weg zu einer zukunftsweisenden familienfreundlichen Kommunalentwicklung unterstützt. Es passt sich ein in die Initiative „Kinderland Baden-Württemberg“, indem es die Verbreitung und Weiterentwicklung entsprechender Maßnahmen im ganzen Land fördert.

Das Konzept „ZUKUNFTSForUM Familie, Kinder & Kommune“ wurde von der FamilienForschung entwickelt. Städte, Gemeinden und Kreise in Baden-Württemberg konnten sich nach einer öffentlichen Ausschreibung um ein Zukunftsforum bewerben. Die Auswahl der Kommunen erfolgte durch die Landesstiftung Baden-Württemberg.

Ingesamt 17 Zukunftsforen wurden im Auftrag der Landesstiftung Baden-Württemberg von der FamilienForschung Baden-Württemberg im ganzen Land durchgeführt.

Ziele der ZukunftsforenZiel der Zukunftsforen war es, angesichts des demografischen Wandels, kommunale Entscheidungsträger für die Wichtigkeit familienfreundlicher Maßnahmen zu sensibilisieren und Handlungsoptionen aufzuzeigen. Mit dem Projekt sollte in den beteiligten Kommunen ein Prozess in Gang gesetzt werden, in dessen Verlauf sie neue Ziele zur Familienfreundlichkeit entwickeln und zu einem Handlungskonzept gelangen.

Ziel der Zukunftsforen war es darüber hinaus, die Akteure zusammen zu brin-gen, die gemeinsam in der Lage sind, Ideen zu entwickeln und sie erfolgreich umzusetzen.

Im rahmen der Zukunftsforen wurde das Wissen über den demografischen Wandel und die Folgen in den Gemeinden vertieft. Die in den Zukunftsforen präsentierten demografischen Analysen hatten das Ziel, den Bürgern und Entscheidungsträgern die Entwicklungslinien und –potenziale aufzuzeigen und so zu informierten Entscheidungen beizutragen.

VeranstaltungsformateDie Zukunftsforen waren in der regel vierstündige Veranstaltungen an einem Nachmittag (14:00 bis 18:00) oder am Abend (18:00 bis 22:00). Veranstaltungs-formate waren Bürgerinformationsveranstaltungen, Gemeinderatsklausuren, Vernetzungstreffen der relevanten Akteure in Kommunen und Kreisen sowie Verbundveranstaltungen zur Steigerung der interkommunalen Kooperation.

Zukunftsforen „Familie, Kinder & Kommune“ im Überblick

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Adressaten der Zukunftsforen waren Akteure aus Kirchen, Unternehmen, Verbänden, Vereinen und Verwaltungen, die sich auf kommunaler Ebene für die Verbesserung der Lebensbedingungen für Familien einsetzen, ebenso wie interessierte Bürgerinnen und Bürger.

Zu den meisten Zukunftsforen wurde die gesamte Bürgerschaft durch Be-kanntmachung im Mitteilungsblatt und örtlicher Zeitung eingeladen, Exper-ten und kommunale Funktionsträger wurden persönlich angeschrieben und angesprochen.

Planung der ZukunftsforenBei Konzeption und Durchführung der Zukunftsforen wurden die spezifischen Bedingungen vor ort und die Fragestellungen der Antragsteller berücksich-tigt. Daraus ergaben sich ganz unterschiedliche Veranstaltungsformate und inhaltliche Schwerpunktsetzungen in den Veranstaltungen. Aufbauend auf das Know-how der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden entweder einzelne Themenbereiche vertieft oder in der Breite erste Ideen zur Weiter-entwicklung der Familienfreundlichkeit erarbeitet. Die genaue Ausgestaltung der Veranstaltung wurde in Vorbesprechungen mit den Antragstellern geklärt, um den Kommunen eine möglichst weitreichende Hilfestellung auf ihrem Weg zur Familienfreundlichkeit bieten zu können.

Inhaltsbausteine der Zukunftsforen• Daten und Vorausrechnungen zur demografischen Entwicklung in Baden-Württemberg und in der gastgebenden Kommune –> verdeutlichen die Folgen des demografischen Wandels

• Handlungsfelder und Praxisbeispiele –> zeigen mögliche Wege zu mehr Familienfreundlichkeit

• Bestandsaufnahme und Bewertung der kommunalen Angebote in der Kommune –> macht Handlungsbedarf sichtbar

• Ideensammlung mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern –> liefert Ausgangsmaterial für die nächsten Schritte

• Instrumente zur kooperativen Umsetzung der Maßnahmen –> zeigen auf, wie die Umsetzung gelingen kann

Zukunftsforen „Familie, Kinder & Kommune“ im Überblick

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In diesem Kapitel erhalten Sie einen Überblick über die Veranstaltungsfor-mate und über die Wirkungen der Zukunftsforen, die durch eine Befragung der beteiligten Gemeinden ermittelt wurden. Näheres zum Ablauf und den Beteiligten der einzelnen Zukunftsforen, erfahren sie ab Seite 46 im Kapitel

„Dokumentation der einzelnen Zukunftsforen“.

Insgesamt 17 Zukunftsforen wurden bis März 2009 durchgeführt. Vier fan-den in Kreisen (ravensburg, Tuttlingen, Schwäbisch-Hall und Sigmaringen) statt. Ebenfalls vier Zukunftsforen wurden im Verbund mehrerer Veranstalter durchgeführt (Neulingen – Walzbachtal, Kißlegg – Landkreis ravensburg, Durmersheim – Au am rhein – Bietigheim – Elchesheim-Illingen, Ingersheim (Württemberg) – Ingersheim (Elsass)). Zehn Mal war eine einzelne Gemein-de Gastgeber eines Zukunftsforums (oberhausen-rheinhausen, Grünkraut, Schramberg, Böhmenkirch, Mühlheim an der Donau, Schuttertal, Sontheim an der Brenz, Illmensee, Steißlingen, Weinstadt).

In vier Fällen wurde im Rahmen einer Gemeinderatsklausur unter Einschluss von Experten gearbeitet (Grünkraut, Mühlheim an der Donau, Illmensee, In-gersheim, Steißlingen). Einige Antragsteller wandten sich mit ganz konkreten Fragestellungen und Problemen, die im Zukunftsforum bearbeitet werden sollten, an die FamilienForschung. Vier Mal ging es um den Einstieg in die Kleinkindbetreuung (oberhausen-rheinhausen, Böhmenkirch, Mühlheim an der Donau, Sontheim an der Brenz). Zunehmende Anfragen von Eltern und die Einführung des rechtsanspruches auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab einem Jahr im Jahr 2013 waren die Auslöser für den hohen Beratungsbe-darf der Gemeinden beim Thema Kleinkindbetreuung. Vor allem in kleineren ländlichen Gemeinden besteht große Unsicherheit über den tatsächlichen Bedarf und die angemessene Höhe der Elternbeiträge für Kinderkrippen.

Interessante Veranstaltungen mit viel Teilnehmerzuspruch waren auch die Zukunftsforen mit offener Bürgerbeteiligung, in denen nach einer Einfüh-rung in die demografischen Entwicklungen und einer Bestandsaufnahme des kommunalen Angebots Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Themen gebil-det wurden (Neulingen – Walzbachtal, Schramberg, Verbund Durmersheim, Schuttertal, Weinstadt). In den Arbeitsgruppen wurden Ideen zur Weiterent-wicklung der Familienfreundlichkeit in den Gemeinden gesammelt. Auch in diesen Zukunftsforen nahm der Themenkomplex „Kinderbetreuung und Bildung“ großen raum ein. Weitere Themenschwerpunkte in den Zukunftsfo-ren waren Angebote für Jugendliche, Begegnungsmöglichkeiten für Jung & Alt, Betreuungsangebote an Schulen und der Übergang von der Schule in den Beruf sowie Senioren und Hochbetagte in den Gemeinden.

Übersicht über die Veranstaltungen

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Übersicht über die Veranstaltungen

Schuttertal Schramberg

LandkreisTuttlingen

LandkreisSchwäbisch Hall

Verbund Walzbachtal,Neulingen

Oberhausen-Rheinhausen

Böhmenkirch

Illmensee

Ingersheim

Sontheima.d. Brenz

Weinstadt

Verbund Au am Rhein, Elchesheim-Illingen, Durmersheim, Bietigheim

Mühlheim an der Donau

LandkreisSigmaringen

Steißlingen

Verbund Landkreis Ravensburg und Kißlegg

Grünkraut

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Ergebnisse der Zukunftsforen zum Thema KinderbetreuungDurch Beispiele aus vergleichbaren Gemeinden und die Einbeziehung der Fachplaner der Kreise sowie der Kompetenz des Kommunalverbands für Jugend und Soziales (KVJS) konnte in drei Gemeinden (Sontheim an der Brenz, Böhmenkirch und Mühlheim an der Donau) durch das Zukunftsforum ein konkreter Planungsprozess angestoßen werden, der in einem Ausbauplan für die Kleinkindbetreuung mündete.

Sontheim an der Brenz führte nach dem Zukunftsforum eine Befragung von Frauen im Alter von 18 bis 40 Jahren durch, um den Betreuungsbedarf ge-nauer festzustellen. In der Folge wurde ein Kinderhaus mit einer Krippe für unter Dreijährige und die Einrichtung einer Ganztagsbetreuung für Kinder über drei Jahre auf den Weg gebracht. In Mühlheim an der Donau kam es in Folge des Zukunftsforums zu einer trägerübergreifenden Planung, in der grundsätzliche organisationsfragen geklärt wurden. Die Bedarfsermittlung ergab die Nachfrage nach einer Kinderkrippe. Der Umbau wurde im März 2009 begonnen. Ab September sollen Kinder aufgenommen werden. Bei Be-darf ist auch der Einstieg in die Ganztagsbetreuung geplant.

Im Landkreis Tuttlingen diente das Zukunftsforum dazu, über verschiedene optionen beim Einstieg in die Kleinkindbetreuung zu informieren und vor allem die kleineren Gemeinden zu kooperativen Lösungen zu motivieren und so den weiteren Ausbau des Betreuungsangebotes zu unterstützen und zu beschleunigen.

Ergebnisse der Zukunftsforen

Die Referentinnen und Referenten des Zukunftsforums im Landkreis Tuttlingen informierten über Organisationsmodelle und rechtliche Neuerungen in der Kinder-betreuung und Unterstützungsangebote durch den Landkreis.

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Im Landkreis Sigmaringen wurde auf dem Zukunftsforum sensibilisiert für die Auswirkungen des demografischen Wandels und es wurden Werkzeuge zur Weiterentwicklung der Familienleistungen vorgestellt, insbesondere wurde für das Projekt „ElBi - Elternbildung im Kindergarten“ geworben. Der Dezernent für Jugend und Soziales im Landkreis Sigmaringen, Franz Josef Schell, warb für den weiteren Ausbau der Betreuungsangebote für Kinder: „Die Sicherstellung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine der großen Herausforderungen, der wir uns stellen müssen und der wir uns auch stellen.“

Ergebnisse der thematisch offenen ZukunftsforenAnschließend an einen Informationsteil zur demografischen Entwicklung und den familienpolitischen Handlungsfeldern in Kommunen wurden in fünf Zukunftsforen Arbeitsgruppen aus Bürgern und Funktionsträgern gebildet, die sich – moderiert von Fachkräften vor ort – mit unterschiedlichen Themen rund um Familie befassten. Die in wenigen Stunden erarbeiteten Themenka-taloge und zum Teil auch ganz konkreten Aktionsideen bereichern die kom-munalpolitische Agenda in den Zukunftsforengemeinden.

„Vom Ergebnis des heutigen Abends bin ich kolossal beeindruckt. Es wird nicht als Muster an der Wand hängen bleiben. Daraus wollen wir mit dem Ge-meinderat einen kommunalpolitischen Leitfaden entwickeln“, erklärte Bürger-meister Schmidt aus Neulingen am Ende des Zukunftsforums. In Weinstadt war das Zukunftsforum als Auftaktveranstaltung für einen weiterführenden Planungsprozess mit vertiefter Bürgerbeteiligung durch eine ebenfalls von der FamilienForschung organisierte Zukunftswerkstatt konzipiert. Durch das Zukunftsforum wurden Teilnehmer zur Mitwirkung an der Zukunftswerkstatt motiviert. Darüber hinaus flossen die im Zukunftsforum formulierten Ideen in die Arbeit der Zukunftswerkstatt ein und wurden dort weiter präzisiert.

Beispiel: Umgesetzte Maßnahmen in Weinstadt• Gründung einer Arbeitsgruppe zur Planung eines Abenteuerspielplatzes

• Veröffentlichung von Angeboten für Familien in einem Familien-Kompass (inkl. Angebote einer Elternschule)

• Ausbau der Betreuungsangebote

• Ausbau der Ferienbetreuung

• Ausweitung der Sprachförderung für ausländische Frauen

• Einführung von „Weinstadt-Aktiv“ für Neubürger, dies beinhaltet Bildungs- gutscheine und Schnuppermitgliedschaften in Vereinen

Noch offen

• Familienzentrum

• Bürgerbus

• Umsetzung des Abenteuerspielplatzes

• Notfallbetreuung

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Eine wichtige kommunale Aufgabe: Transparenz über vorhandene Angebote schaffen.Häufig wurde deutlich, dass selbst die engagierten Bürger, die sich am Zu-kunftsforum beteiligten, nicht über alle für sie interessanten Angebote der Gemeinde informiert waren. Aufgrund dieser Erkenntnis wurden in Folge der Zukunftsforen in mehreren Gemeinden die Informations- und Bera- tungsangebote verbessert. Zum einen werden in Broschüren die Familienleis-tungen aktuell und übersichtlich dargestellt und Transparenz über vorhan-dene Angebote und Ansprechpartner hergestellt (z.B. in Weinstadt, Dur-mersheim und Schuttertal in Vorbereitung). In anderen Gemeinden wurden Anlaufstellen geschaffen (z.B. Familienbüro in Steißlingen), die für Informa-tionsbündelung und –weitergabe in den Gemeinden verantwortlich sind. Auch das in Folge des Zukunftsforums in Schwäbisch-Hall gegründete Lokale Bündnis für Familie hat dies als eine wichtige Aufgabe auf der Tagesordnung. In Steißlingen wurde darüber hinaus ein Familientag ins Leben gerufen. An diesem Aktionstag stellen sich Vereine, Institutionen und Initiativen den Familien in der Gemeinde vor.

Kontakte knüpfen und Ideen austauschen, dies ermöglichten die Zukunftsforen. In Schwäbisch-Hall wurden die Akteure zur Gründung eines Lokalen Bündnisses für Familie an einen Tisch gebracht.

Dem Bürgermeister die Meinung sagen, mit Punkten oder direkt, diese Möglichkeit nutzten die Bürger der Zukunftsforenge-meinden. In Schuttertal gab es dazu in anschließend eingerichteten thematischen Arbeitsgruppen noch mehr Gelegenheit.

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Offene Bürgerbeteiligung schafft Akzeptanz und fördert die EngagementbereitschaftBeim Zukunftsforum mit offener Bürgerbeteiligung in Schuttertal konnten die Bürger über die Angebote ihrer Gemeinde abstimmen. Es wurde deutlich, dass die Bürger mit dem Angebot der Gemeinde im Großen und Ganzen zufrieden sind. Ein besonderer Handlungsdruck zeigte sich bei den Angebo-ten für Jugendliche. Hier hat die Gemeinde reagiert und einen Arbeitskreis „Jugend“ ins Leben gerufen, in dem Bürger und Vertreter der katholischen Jugendgemeinschaften Ziele der Jugendarbeit definieren und verschiedene Angebote schaffen. Eine Gruppe für Mädchen, in der Probleme besprochen, Aktionen geplant und umgesetzt werden, wurde gegründet und hat schon das erste Mal getagt.

Illmensee bewegt sich besonders konsequent auf dem Weg einer intensiven Bürgereinbindung in kommunale Planungsprozesse. Neben einer Bürger-werkstatt „Freizeit in Illmensee“ wurden auch zwei Beteiligungsverfahren mit Schülern und Kindergartenkindern erfolgreich durchgeführt, die die Gestal-tung des Schulhofes und eines Spielplatzes zum Gegenstand hatten. Die Gemeinderatsklausur in Illmensee führte darüber hinaus zu dem Beschluss, den Neubau eines Kindergartens zu prüfen. Einige Planungsschritte wurden bereits realisiert, das Ergebnis ist jedoch noch offen. Nach einem Neubau könnte in den frei werdenden räumen des alten Kindergartens auch das Pro-jekt „Mehrgenerationenhaus“ angegangen werden.

In Durmersheim wird auf einem Familiengipfel ein verbindliches Konzept zur familienfreundlichen Kommune erarbeitet. Dort ist es darüber hinaus in vorbildlicher Weise gelungen, Jugendliche für das Zukunftsforum zu inter-essieren. Die knapp zehn Jugendlichen in der Arbeitsgruppe „Attraktivität für Jugendliche gewährleisten“ beeindruckten durch ihre Kreativität und die Vielzahl der Vorschläge. Sie machten auch deutlich, dass sie nicht nur Forde-rungen stellen, sondern auch mitgestalten und Verantwortung übernehmen wollen, z.B. durch selbstverwaltete Jugendtreffs. Elternunabhängige Mobilität durch eine Verbesserung des Angebots an öffentlichem Nahverkehr ist ihnen ebenfalls ein wichtiges Anliegen.

Die Einbeziehung Jugendlicher in kom-munale Planungsprozesse lohnt sich. In Durmersheim haben sie gezeigt, dass sie nicht nur sehr kreativ sind, sondern auch gut einschätzen können, was machbar ist und was nicht.

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In Folge des Zukunftsforums in Durmersheim wurde darüber hinaus ein Pro-jekt „Patengroßeltern“ ins Leben gerufen. Außerdem konnte der Fortbestand des Familienbüros gesichert werden. Dort ist man mit dem Aufbau weiterer Netzwerke befasst.

In hohem Maß kooperativ gestaltete sich das Zukunftsforum in Neulingen, das von den beiden Gemeinden Neulingen und Walzbachtal gemeinsam vorbereitet und durchgeführt wurde. Wie ernst die beiden Gemeinden den interkommunalen Dialog nahmen, zeigte sich auch daran, dass ein Bus gechartert wurde, um den Walzbachtaler Bürgern eine problemlose Teilnah-me am Zukunftsforum zu ermöglichen. Die Bürgerinnen und Bürger sowie Gemeinderäte und andere Funktionsträger aus den Gemeinden empfanden den Erfahrungs- und Meinungsaustausch als sehr befruchtend. Geplant ist, den begonnenen Dialog in einer Nachfolgeveranstaltung fortzuführen.

Die Stadt Schramberg hat einen umfassenden Stadtentwicklungsprozess (STEP) gestartet, der aus mehreren Bausteine besteht. Dazu gehören u.a. Workshops mit Migranten, Müttern, Senioren, eine repräsentative Bür-gerbefragung sowie die Entwicklung einer stadtplanerischen Konzeption. Das Zukunftsforum diente in der Mitte des Prozesses dazu, Gemeinderäte, Funktionsträger und interessierte Bürgerinnen und Bürger über die bislang vorliegenden Ergebnisse zu informieren und sie mit ihnen zu diskutieren. Ziel war es, die Entscheidungsträger intensiver als zuvor in den Planungsprozess einzubeziehen und zu einer Auseinandersetzung mit den Ergebnissen anzu-regen. Aus den vielfältigen vorliegenden Handlungsfeldern wurden in Arbeits-gruppen konkrete Ideen entwickelt, deren Umsetzung nun geprüft werden soll, so z.B. die Einrichtung eines Indoorspielplatzes in einem leerstehenden Fabrikgebäude und ein Anhänger für den Stadtbus, der es radlern erleichtert, die Höhendifferenzen zwischen der Kernstadt und den ortsteilen zu über-winden. Außerdem soll geprüft werden, ob im Zuge der Stadtsanierung ein Mehrgenerationenwohnbereich geschaffen werden kann.

In den Arbeitsgruppen wurden zahlreiche Ideen gesammelt und dem Plenum präsentiert. Dies war in Neulingen und anderen Gemeinden der Einstieg in eine weiterführende Bürgerbeteiligung.

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Das zeitlich letzte Zukunftsforum fand im März 2009 in oberhausen-rhein-hausen statt. Es widmete sich den beiden Themen „Ausbau der Kinderbetreu-ung“ und „Angebote für Jugendliche“. Wichtig war den organisatoren, dass nicht über die Jugend, sondern mit der Jugend gesprochen werden sollte. Da es erfahrungsgemäß schwierig ist, Jugendliche über formale Anschreiben zu erreichen, wurde der Weg der direkten Ansprache gewählt. Der Sozialarbei-ter hat im persönlichen Gespräch bei den Jugendlichen für eine Beteiligung am Zukunftsforum geworben, außerdem fand von Seiten der Verwaltung ein vorbereitender Besuch in der Schule statt, bei dem die Jugendlichen sich bereits zu Stärken und Schwächen äußern konnten und gebeten wurden, ihre Anregungen doch auch ins Zukunftsforum einzubringen. Außerdem hat eine AG der Schule mit einer Tanzdarbietung das Zukunftsforum bereichert, eine andere hat mit selbstgemachten Toasts einen leckeren Beitrag zur Verpfle-gung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer geleistet. Die persönliche Anspra-che und die Mitwirkungsmöglichkeiten zeigten Wirkung. Ca. 10 Jugendliche diskutierten in der Arbeitsgruppe „Angebote für Jugendliche“ mit den Er-wachsenen und Gemeinderäten über ihre Bedürfnisse. Dieser direkte Kontakt findet sonst nur selten statt und wurde von beiden Seiten sehr begrüßt und soll künftig häufiger erfolgen.

Zukunftsforen als kreisweite Informations- und VernetzungsveranstaltungenDer Charakter der kreisweiten Zukunftsforen war zwangsläufig ein anderer. Hier spielte die Informationsvermittlung und die Vernetzung von Funktions-trägerinnen und Funktionsträgern eine größere rolle. Beim Zukunftsforum in Schwäbisch-Hall wurde die Gründung eines Lokalen Bündnisses vorbereitet, die dann am 23.10.2008 mit der Unterschrift von knapp 100 Bündnispart-nern unter die Bündnisdeklaration vollzogen wurde. Mittlerweile wurde eine Bündnisgeschäftsstelle eingerichtet und die ersten weiterführenden Treffen haben bereits stattgefunden (vgl http://www.landkreis-schwaebisch-hall.de/3494_DEU_WWW.php).

Die anderen kreisweiten Veranstaltungen hatten kein so konkretes Ziel, sondern dienten neben der Sensibilisierung für den demografischen Wandel dazu, Projekte aus dem Landkreis einem weiteren Personenkreis vorzustellen beziehungsweise für konkrete Maßnahmen zu werben. In Tuttlingen wurde für kooperative Lösungen bei der Kleinkindbetreuung geworben. Darüber hin-aus wurde ein innovatives Finanzierungskonzept für Tagesmütter vorgestellt.

Im Landkreis Sigmaringen konnte die Weiterentwicklung der Angebote für Elternbildung in verschiedenen Kindergärten angeregt werden. Die Wir-kungen des Zukunftsforums im Landkreis ravensburg lassen sich nicht so konkret bestimmen. In vier Werkstätten wurden insgesamt acht Projekte und Instrumente zur Steigerung der Lebensqualität von Familien vorgestellt. Auf einem Markt der Möglichkeiten präsentierten sich zahlreiche weitere Initia-tiven. Welche Anregungen, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Zukunftsforum mitgenommen haben, später in ihre Arbeit einfließen, lässt sich von den organisatoren des Zukunftsforums nicht bestimmen.

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Um die Wirkung des Projekts Zukunftsforen bestimmen zu können, wurden die kommunalen Veranstalter zur Veranstaltung und ihrer Wirkung in der Kommune befragt. Die Ergebnisse dieser Evaluation werden im Folgenden dargestellt.

Insgesamt wurden 18 Antragsteller und Veranstalter der Zukunftsforen be-fragt. Davon haben 17 einen ausgefüllten Fragebogen zurückgesandt. Die 17 rückmeldungen beziehen sich auf 15 durchgeführte Veranstaltungen.

Auf einer fünfstufigen Skala von „sehr zufrieden“ bis „sehr unzufrieden“ konn-ten die Gemeinden ein allgemeines Urteil zur Veranstaltung und zu verschie-denen Phasen des Planungsprozesses abgeben. 94% der Veranstalter waren mit dem Zukunftsforum „Alles in Allem“ zufrieden, über die Hälfte war sogar sehr zufrieden. Die Durchführung am Tag der Veranstaltung wurde besonders positiv bewertet. 63% waren damit „sehr zufrieden“. Bei der Planung mel-deten zwei Veranstalter zurück, dass sie nur „teils/teils“ zufrieden waren. Auf die offene Frage, was ihnen an dem Zukunftsforum nicht gefallen hat, haben diese beiden Kommunen den zu engen Zeitrahmen kritisiert. Dadurch hätten die Themen nur angerissen werden können bzw. hätte den Arbeitsgruppen zu wenig Zeit zur Verfügung gestanden. Aus zwei weiteren Gemeinden kam die Anregung, die Einführung in die Demografie etwas kürzer zu fassen, um den Arbeitsgruppen mehr Zeit geben zu können.

Positiv wurde zum Gesamturteil zu den Zukunftsforen vermerkt, dass es sich um eine „gute Möglichkeit, um die Bevölkerung zum Thema Demografie zu sensibilisieren“ (3*) handelte, das Thema „gut und verständlich und umfas-send aufbereitet wurde“ (5*) und eine „gute Moderation“ stattgefunden habe. Dass unterschiedliche Akteure und die breite Bürgerschaft zusam-mengekommen sind, um sich in Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen auszutauschen, wurde auf die Frage, „Was hat Ihnen an dem Zukunftsforum gefallen?“ fünf Mal genannt. Auch die „individuelle Beratung“ bzw. die „gute Zusammenarbeit“ wurde mehrfach hervorgehoben. Bei den Verbesserungs-vorschlägen wurden entsprechend „eine Verkürzung des Informationsteils“ bzw. „mehr Zeit für die Arbeitsgruppen zur Verfügung stellen“ genannt. Dass bei vergleichbarem Umfang der Informationsteil von einigen Veranstaltern auf-grund seiner Differenziertheit ausdrücklich gelobt, von anderen kritisiert wurde, zeigt, dass die Erwartungen durchaus unterschiedlich waren. Eventuell hätte hier im Vorfeld durch eine noch konkretere Absprache eine bessere Anpassung an die individuellen Bedürfnisse der Veranstalter erreicht werden können.

Ergebnisse der Evaluation

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Als zweiter Fragekomplex in der Evaluation wurden die Wirkungen der Zu-kunftsforen abgefragt. Hier ist zu berücksichtigen, dass der Zeitraum zwi-schen Zukunftsforum und Befragung sehr unterschiedlich war und bei den letzten Zukunftsforen nach Einschätzung der Befragten „die Zeit [..] noch zu kurz [war], um aussagekräftige Wirkungen zu beschreiben“.

Insgesamt wurden im Durchschnitt vier allgemeine Wirkungen der Zukunfts-foren festgestellt. Am häufigsten wurde von den Veranstaltern berichtet, dass in ihren Kommunen durch das Zukunftsforum eine „öffentliche Diskussion angeregt“ wurde bzw. der „Stellenwert des Themas Familienfreundlichkeit im Gemeinderat gestiegen“ sei. Bei knapp der Hälfte der Veranstalter wurde die Bürgerbeteiligung weitergeführt und die Bürgerinnen und Bürger erneut eingeladen. Eine wichtige Wirkung der Zukunftsforen ist auch der Vernet- zungsaspekt. Die Kooperation zwischen wichtigen Akteuren hat sich ebenfalls in knapp der Hälfte der Fälle verbessert. In vier Fällen konnten gar neue Part-ner gewonnen werden, in vier weiteren sind neue Gruppen entstanden.

Ergebnisse der Evaluation

Abb. 6Zufriedenheit der Veranstalter mit den Zukunftsforen

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Diese allgemeinen Wirkungen werden ergänzt durch ganz konkrete Projekte, die im Anschluss an die Zukunftsforen auf den Weg gebracht wurden. Die Veranstalter berichten insgesamt von 49 Projekten, die im Anschluss an ein Zukunftsforum realisiert wurden bzw. sich in der Planungsphase befinden. Die Projekte lassen sich unterschiedlichen Themen zuordnen.

Das am häufigsten bearbeitete Thema ist das Aufgabengebiet Betreuungsan-gebote für Kinder. Hier wurden neue Kinderbetreuungsangebote geschaffen oder die Kooperation zwischen Kindergärten und Grundschulen verbessert. Ein weiterer Schwerpunkt waren Bürgerbeteiligungsangebote beziehungs-weise neue Arbeitskreise und Befragungen, die das Ziel haben, differenzierter den Bedarf zu ermitteln bzw. entwickelte Ideen weiter auszuarbeiten.

Auch auf vorhandene Informationslücken über das Angebot an familien-freundlichen Angeboten in den Gemeinden wurde mit einigen Projekten reagiert. Es wurden Informationsangebote (z.B. Flyer, Broschüre bzw. Inter- netangebote) entworfen und Anlaufstellen (z.B. Familienbüro) geschaffen oder weiterentwickelt.

Weitere Projekte bezogen sich auf einzelne Themen, wie z.B. Angebote für die Jugend, Elternbildung, Familienbesuche und Begegnungsmöglichkeiten zwischen Jung & Alt. Mehrgenerationenhäuser als orte dieser Begegnung nahmen in den Diskussionen in den Zukunftsforen einen großen raum ein. In wenigen Gemeinden wird die Idee weiterverfolgt. Eine realisierung ist derzeit nirgends in einem konkreten Stadium. Dies dürfte auch mit dem verhält-nismäßig hohen finanziellen und Planungsaufwand, der mit einem solchen Haus verbunden ist, in Verbindung stehen.

Abb. 7Allgemeine Wirkungen der Zukunftsforen

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Liste der realisierten bzw. in konkreter Planung befindlichen Maßnahmen und Projekte:1. Betreuungsangebote wurden ausgebaut

2. Stetige Angebotserweiterung bei der Kinderbetreuung

3. Grundsätzliche organisation/Planung der Kleinkindbetreuung in den kommenden Jahren (Abstimmung der verschiedenen Träger)

4. Etablierung der Betreuung der unter 3-Jährigen in Einrichtungen der Kommune

5. Kinderhaus für die Betreuung von unter 3-Jährigen

6. Erweiterung des Angebots der Kleinkindbetreuung --> die Kinderkrippe wird im Sep. 2009 eröffnet

7. Umbau eines Kindergartens mit Einrichtung einer Kinderkrippe (03/2009) – Aufnahme der Kinder ab 09/2009 (evtl. Ganztagsbetreuung, bei Bedarf)

8. Entwicklung einer Ganztagsbetreuung für Kindergartenkinder

9. Ausbau von Ganztagsbetreuung in neuen Einrichtungen

10. Einstieg zur Kita-Einrichtung

11. Projekt-Check zur Kita-Einrichtung

12. Zusammenarbeit Tagesmütterverein

13. Ausbau und bessere Zusammenarbeit im rahmen der Kindertagespflege

14. Weiterentwicklung der Kindertagespflege für eine bessere Wahlfreiheit zwischen den Angeboten für die Eltern

15. Landratsamt intern: Ferienbetreuung für Mitarbeiterkinder in den Sommerferien ist in Vorbereitung

Abb. 8Themengebiete der Projekte

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16. Ferienfreizeit auf dem Schapach Hof (Landschulheim)

17. Mehr Ferienbetreuungsangebote

18. Bessere Kooperation zwischen Kindergarten und Schule

19. Zusammenarbeit Schule und Kindergarten

20. Familientag (Aktionstag, an dem sich Vereine, Institutionen, etc. präsentieren)

21. Neuauflage der Familienbroschüre

22. Veröffentlichung Familienkompass

23. Familienbüro (Anlaufstelle für Familien & Senioren mit Sozialstation, Dorfhelferinnenstation, Nachbarschaftshilfe)

24. Der Bestand des Familienbüros wurde über die einjährige Probezeit hinaus genehmigt

25. Weiterentwicklung der Angebote für Elternbildung in verschiedenen Kindergärten

26. Das Willkommens-Paket für Eltern, die ein Baby bekommen haben, wurde erweitert

27. Familienbesucher überbringen das Elternstart-Paket der Gemeinde, Anregung zur Einrichtung durch den Landkreis

28. Einführung von Familienbesuchern bzw. Teilnahme am Modellprojekt

29. Zusammenarbeit von Kindergärten und Senioren- und Pflegeheim

30. Begegnungsstätte für Jung & Alt

31. Planung „Haus der Mitte“ (neue Wohnanlage) als Mehrgenerationenhaus mit z.B. einem Familientreff

32. Kinderwerkstatt in der Grundschule zur Neugestaltung des Schulhofes

33. Kinderwerkstatt im Kindergarten zur Verbesserung des Spielplatzes im Seefreibad

34. Bürgerwerkstatt-Tag zum Thema Freizeit

35. Umfrage bei Frauen von 18-40 Jahren, um die Wünsche und den Bedarf bei der Betreuung festzustellen

36. Entwicklung eines Fragebogens für Familien

37. Weitere Netzwerke schaffen

38. Familiengipfel

39. Bündnisgründung „Familie plus“

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40. Arbeitskreis Jugend: Zusammenschluss von Bürgern und Vertretern der Kath. Jugendgemeinschaften, um Interessen der Jugendlichen umzusetzen und verschiedene Angebote zu schaffen

41. Gründung AG Abenteuerspielplatz

42. Nach der Kommunalwahl werden Arbeitsgruppen gebildet

43. Projekt „Jugendarbeit speziell für Mädchen“

44. Patengroßeltern

45. Ausweitung Sprachcafé für ausländische Frauen

46. Jugendtreff

47. Verbesserung ÖPNV

48. Bibliothek

49. Grillplatz

Nicht alle dieser Projekte sind kausal auf die Zukunftsforen zurückzuführen. Auf 16% der Projekte hatte das Zukunftsforum nach Auskunft der Veranstalter keine Wirkung. Die Umsetzung eines Projektes wurde in ca. 20% der Fälle in einem Zukunftsforum vorbereitet. Dies waren vor allem die Zukunftsforen, die sich von Anfang an auf ein konkretes Thema fokussiert hatten. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl und des knappen Zeithorizontes sind Zukunftsfo-ren in Form von Bürgerbeteiligungsveranstaltungen diesbezüglich weniger wirksam. Hauptwirkung der Bürgerbeteiligungsveranstaltungen bestand in der Entwicklung bzw. Weiterentwicklung von Ideen. Diese Wirkung wird für jeweils ca. ein Drittel der Projekte berichtet. Dass die „Akteure zusammenge-bracht“ wurden, war sowohl bei den Zukunftsforen mit konkreten Planungs-themen als auch bei den thematisch offenen Veranstaltungen eine häufige Wirkung. Dies gilt insgesamt ebenfalls für ca. ein Drittel der Projekte.

Die Evaluation zeigt, dass Zukunftsforen als halbtägige Veranstaltungen sowohl als Auftaktveranstaltung für konkrete Planungsvorhaben als auch als Bürgerbeteiligungsveranstaltungen wirkungsvoll sein können. Die Bürger-beteiligung bleibt jedoch gezwungenermaßen relativ rudimentär und sollte durch eine anschließende vertiefende Beteiligung bzw. durch die Einberufung konkreter Arbeitsgruppen ergänzt werden. Isoliert betrachtet waren einigen Veranstaltern die Zukunftsforen zu kurz. Weinstadt berichtet beispielsweise, dass das Zukunftsforum in Verbindung mit der Zukunftswerkstatt besser zu bewerten sei: „Veranstaltung war eine gute Impulsveranstaltung. Vertiefung der Thematik und Ideen/Maßnahmen aber erst in der Zukunftswerkstatt.“ Dass in acht Gemeinden eine weiterführende Bürgerbeteiligung stattgefun-den hat bzw. in vier Gemeinden Arbeitsgruppen geschaffen wurden, belegt, dass dies nicht nur eine Einzelmeinung darstellt.

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Die Veranstalter wurden auch gefragt, welche Bedingungen die Umsetzung der genannten Projekte bzw. Maßnahmen erleichtert haben. Am häufigsten wurde geantwortet, dass Akteure (z. T. speziell bei den Gemeinderäten) durch das Zukunftsforum für das Thema Familienfreundlichkeit bzw. Demogra-fischer Wandel sensibilisiert wurden. Dies wurde vier mal, die gute Haus-haltslage wurde zwei Mal genannt. Dass beim Zukunftsforum die wichtigen Akteure zusammengebracht wurden, hat sich in drei Fällen als günstig erwiesen. In Einzelfällen waren es auch vorhandene räumliche Kapazitäten bzw. bereits geleistete Vorarbeiten, die eine schnelle realisierung der Projekte ermöglichten.

Ungünstige rahmenbedingungen, die dazu beigetragen haben, dass Projekte (noch) nicht realisiert werden konnten, waren in erster Linie fehlende finan-zielle Mittel, z. B. weil das Projekt im Haushaltsplan nicht vorgesehen war bzw. die notwendigen Investitionen höher waren als ursprünglich angesetzt. Manchmal fehlte es auch an den personellen ressourcen in der Verwaltung. Eine Gemeinde berichtete über den rückzug der Ehrenamtlichen.

Im Umkehrschluss lässt sich aus diesen Angaben ableiten, dass es notwendig ist, günstige rahmenbedingungen zu schaffen, bevor man in einem Bürger-beteiligungsprojekt Erwartungen weckt. Dazu gehört ganz zentral, dass in einem gewissen Umfang finanzielle Mittel vorhanden sind, um zügig mit der realisierung erster Maßnahmen beginnen zu können. Die schnelle reali-sierung ist eine wichtige Voraussetzung, um die Motivation der Beteiligten aufrecht zu erhalten. Auch entsprechende personelle Kapazitäten, um die Projekte voranzutreiben, müssen in der Verwaltung vorhanden sein.

Abb. 9Wirkung der Zukunftsforenauf konkrete Projekte

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Die beteiligten Kreise und Gemeinden haben aus dem Zukunftsforenprozess vielfältige Eindrücke für ihre weitere Arbeit mitgenommen. Da die Äuße-rungen zu dieser Frage besonders informativ sind, werden sie im Einzelnen aufgeführt:

• Engagierte Unterstützung von außen erhöht die Akzeptanz für Maßnahmen bei Entscheidungsträgern

• Es lohnt sich, möglichst viele unterschiedliche Perspektiven in die Planung einzubeziehen

• Bürger müssen frühzeitiger in Überlegungen/Konzepte einbezogen werden

• Einbindung möglichst vieler Akteure verschafft Transparenz und motiviert zum Mitgestalten

• Die Beteiligten wachsen zusammen und tauschen sich aus und sie lernen voneinander

• Die Ziele nicht zu hoch ansetzen. Die Erwartungen nicht zu hoch schrauben und zunächst direkt vor ort für Besserung sorgen.

• Wertvolle Arbeit Es braucht eine gute Vernetzung lokal & überregional Es gibt viele interessierte und engagierte Menschen in unserem Kreis

• Alle Akteure in der Gemeinde müssen an einem Strang ziehen

• Sehr wichtig: dass die Kommunen aktiv werden und sich trauen zu investieren

Im Verlauf des Projektes Zukunftsforen und durch die Evaluation wurden eine Vielzahl von Erfahrungen gesammelt, die auch nach Projektende für die Planung und Durchführung vergleichbarer Veranstaltungen nützlich sein können. Darum werden im Folgenden die wichtigsten Erfahrungen knapp und möglichst praxisnah zusammengefasst. Die Hinweise beschränken sich vorwiegend auf Veranstaltungen mit Bürgerbeteiligung, da dies das an-spruchsvollste Veranstaltungsformat ist. Viele weitere hilfreiche Hinweise zur Veranstaltungsplanung gibt der Leitfaden der Stiftung Mitarbeit (http://www.buergergesellschaft.de/praxishilfen/veranstaltungsplanung).

Ziele müssen klar bestimmt werdenDie Erwartungen und Ziele festzulegen war der erste und wichtigste Schritt bei der Planung der Zukunftsforen und für beide Seiten häufig sehr an-spruchsvoll. Er ist aber notwendig, um ein bedarfsgerechtes Konzept ent-wickeln zu können, das zu guten Lösungen für die jeweilige Situation führt. Dabei sollte auch berücksichtigt werden, welche Themen den Bürgerinnen und Bürgern in der Kommune aktuell ein Anliegen sind, denn dies ist die wichtigste Voraussetzung, um viele Interessenten für eine Teilnahme am Zukunftsforum zu motivieren.

Evaluation zeigt: Frühzeitige und breite Einbindung der Bürger und Experten in kommunale Planungsprozesse trägt FrüchteDrei Gründe sprechen nach Meinung der Veranstalter für eine frühe Einbin-dung von Bürgerinnen und Bürgern bzw. aller relevanten Funktionsträger in kommunale Planungsprozesse. Vorher ist jedoch zu prüfen, ob sich das Thema eignet und welche Form der Beteiligung am sinnvollsten ist.

1. Die Akzeptanz der Maßnahme und die Zustimmung zur Kommunalpolitik allgemein steigt. Transparenz schafft Vertrauen!

2. Die Planung ist zwar aufwändiger, das Ergebnis ist in aller regel jedoch besser, da es den Nutzerbedürfnissen mehr entspricht.

3. Die Einbindung von Bürgern in Entscheidungsprozesse setzt häufig ehrenamtliche ressourcen für die Umsetzung frei.

Lessons learned – Was bei der organisation von informations- und Beteiligungsveranstaltungen zu beachten ist

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Bürgerbeteiligung setzt den Willen zur Umsetzung vorausBürger, die sich ehrenamtlich für ihre Kommune engagieren, erwarten zu recht eine Gegenleistung. Wer sich für eine Bürgerbeteiligung entscheidet, muss auch gewillt sein, sie Einfluss nehmen zu lassen auf die politische Agenda und Mittel zur realisierung bereitstellen. Dies setzt eine Diskussion im Gemeinderat voraus – nur wenn dort ein echtes Interesse an einer Bürger-beteiligung besteht, sollte ein entsprechendes Vorhaben angegangen werden.

Planungszeitraum muss lange genug sein – mindestens drei MonateEine Veranstaltung mit Bürgerbeteiligung muss gut vorbereitet sein. Wenn das Programm weitgehend feststeht und die räumlichkeiten reserviert sind, können Moderatoren und evtl. referenten angesprochen werden. Anschlie-ßend muss eine ansprechende Einladung entworfen, vervielfältigt und verteilt werden. Ca. vier Wochen vor der Veranstaltung sollte die Einladung bei den Bürgerinnen und Bürgern sein. Es ist sinnvoll, eine Anmeldefrist ca. eine Woche vor der Veranstaltung zu setzen, um die Verpflegung, raumaufteilung, Technik und Moderationsmaterialien planen zu können. Die Veranstaltung sollte aber dennoch für Kurzentschlossene offen gehalten werden.

Einladung über eine persönliche Ansprache ist wichtigDie öffentliche Bekanntmachung in Zeitung und Mitteilungsblatt ist wich-tig, um die offenheit einer Veranstaltung für alle Bürgerinnen und Bürger deutlich zu machen. Ein persönlicher Kontakt nutzt jedoch mehr als tausend geschriebene Worte. Persönliche Ansprache über vorhandene Kontakte (z.B. Schulsozialarbeiter, Kulturvereine etc.) ist vor allem bei Jugendlichen und Menschen mit Migrationshintergrund der erfolgversprechendste Weg, um diese Zielgruppen zu einer Teilnahme an solchen Veranstaltungen zu bewegen.

Eine vierstündige Impulsveranstaltung ist sinnvoll, sollte aber mit weiteren Beteiligungselementen verbunden werdenDie Teilnehmer der Zukunftsforen fragten am Ende der Veranstaltung immer, wie es nun mit den Ergebnissen weitergeht. Enttäuschung trat meist dann auf, wenn unverbindlich auf eine weitere Bearbeitung in der Verwaltung und im rat verwiesen wurde. Wenn weitere thematisch eingegrenzte Arbeitsgrup-pen angekündigt wurden, um einzelne Ideen weiter zu entwickeln, fühlten sich die Teilnehmer stärker ernst genommen und es konnten bereits Aktive für den weiteren Prozess gewonnen werden.

Lessons learned – Was bei der organisation von informations- und Beteiligungsveranstaltungen zu beachten ist

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Ein kultureller Beitrag aus der Gemeinde verbessert die StimmungVor allem wenn Kinder oder Jugendliche am Anfang einer Veranstaltung einen künstlerischen Beitrag bringen, wird deutlich, welche Bereicherung sie für das Gemeinwesen darstellen. Auch in der Mitte der Veranstaltung können kurze Beiträge auflockernd und kreativitätsfördernd wirken.

Vorträge dürfen nicht überfrachtet seinBürger und Funktionsträger sind häufig nicht besonders gut über Ursachen und Folgen des demografischen Wandels in ihrer Gemeinde informiert. Daher ist eine kurze Einführung sinnvoll. Zur Vorbereitung kann beispielsweise der Demografie-Spiegel des Statistischen Landesamtes (http://www.sta-tistik-bw.de/BevoelkGebiet/Demografie-Spiegel) verwendet werden. Auch eine Einführung in mögliche Handlungsfelder ist sinnvoll, um die Breite des Themas aufzuzeigen (http://www.familienfreundliche-kommune.de/FFKom). Vorträge sollten jedoch nicht überfrachtet werden und 20 Minuten nicht übersteigen.

Pausen sind wichtig – für Körper, Geist und NetzwerkbildungIn einem Zukunftsforum begegnen sich idealerweise Bekannte und Fremde. Es sollen bestehende Kontakte vertieft werden und neue entstehen. Dafür ist neben dem fachlichen Austausch das informelle Gespräch sehr wichtig – dazu dienen Pausen, neben der regeneration. Gut gestärkt, wächst auch die Kreativität an einem langen Tag.

Ein bepunkteter Fragebogen gibt einen schnellen Überblick über Stärken und Schwächen in einer KommuneWird eine schnelle Bestandsaufnahme gewünscht, lässt sich dies gut durch Plakate mit Fragen realisieren, auf denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Punkten ihre Zufriedenheit ausdrücken können (pro Frage erhält Jeder einen Klebepunkt, den er auf einer sechsstufigen Notenskala positionieren kann). Bei 15 Fragen reichen dazu ca. 15 Minuten. Weitere 5 bis 10 Minuten sind für eine Stellungnahme (z.B. des Bürgermeisters zusammen mit dem Modera-tor) zum Ergebnis vorzusehen. Ganz wichtig: Es geht nicht um rechtfertigung, sondern um die Feststellung künftiger Handlungsfelder!

Arbeitsgruppen brauchen Zeit – mindestens 90 Minuten – und eine gut vorbereitete ModerationHalbtägige Veranstaltungen reichen nicht aus, um konkrete Projekte zu ent-wickeln, aber sie sind gut geeignet, um eine Bestandsaufnahme zu machen und erste Ideen zu entwickeln. Aber auch dies braucht Zeit. Fast immer ent-steht in den Arbeitsgruppen von alleine eine intensive Diskussionsatmosphä-re. Für den Fall, dass die Diskussion nicht so recht in Gang kommen will, sollte der Moderator einige Fragen vorbereitet haben.

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Klare Arbeitsanweisungen sind das A & OEine Arbeitsgruppe muss wissen, was von ihr erwartet wird. Dafür ist es wich-tig, dass zum einen das Thema möglichst knapp und klar umrissen ist und zum anderen der Ablauf der Arbeitsgruppenphase und die Arbeitsaufträge transparent sind. Dies ist Aufgabe des Moderators, der allerdings kein langes Eingangsstatement abgeben soll, sondern die wichtigsten Punkte in wenigen Sätzen erläutert – denn die Leute wollen arbeiten.

Am Ende der Arbeitsgruppenphase sollte eine Liste mit einigen möglichst konkret formulierten Maßnahmen stehen. Diese können auch wieder mit Punkten priorisiert werden (z.B. Jeder erhält fünf Punkte und darf maximal drei für eine Maßnahme vergeben).

Beispielsmoderationstext zur Einführung:

… Unsere Arbeitsgruppe soll sich Gedanken machen, wie die Kooperation von Kindergärten und Grundschulen verbessert werden kann.

Wir werden in zwei Schritten vorgehen. Bitte tauschen Sie sich mit Ihrem Nach-barn oder ihrer Nachbarin darüber aus, wo aus Ihrer Sicht derzeit noch Mängel bestehen und halten Sie die Punkte mit den ausgelegten dicken Stiften auf den Moderationskarten fest. Bitte schreiben Sie groß und leserlich und nur einen Gedanken pro Karte. Dafür haben Sie 10 Minuten Zeit. Anschließend dürfen Sie Ihre Punkte der Gruppe vorstellen und wir werden versuchen, sie gemeinsam zu ordnen.

In der zweiten Phase wollen wir dann für die wichtigsten identifizierten Punkte gemeinsam nach einer Lösung suchen.

Bitte beginnen Sie nun mit der Arbeit und machen Sie sich zu zweit oder dritt Gedanken darüber, wo im Moment Schwierigkeiten bei der Kooperation zwi-schen Grundschule und Kindergarten bestehen. – Haben Sie noch Fragen?

Wenn etwas mehr Zeit zur Verfügung steht, ist auch eine kurze Vorstellungs-runde sinnvoll. Namensschilder evtl. mit Angabe der Organisation erleichtern ebenfalls die Verständigung.

Ergebnisse müssen zusammengetragen und dokumentiert werdenWenn mit mehreren Arbeitsgruppen parallel gearbeitet wird, ist es wichtig, dass die Ergebnisse am Ende der Veranstaltung im Plenum nochmals zu-sammengetragen werden. Eine Diskussion ist meist nicht notwendig und häufig auch nicht ergiebig. Wichtig ist, dass klar gemacht wird, wie es mit den Ergebnissen weitergeht: Wie werden sie dokumentiert? Wer und wann wird damit weiterarbeiten? Am besten ist es, wenn den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gleich am Veranstaltungstag ein Termin genannt wird, an dem sie bei Interesse an „ihrem“ Thema weiterarbeiten können.

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Dokumentation der einzelnen Zukunftsforen

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46 gemeinde oberhausen-rheinhausen 20.03.2009

48 Verbund neulingen/Walzbachtal 09.02.2009

50 gemeinde grünkraut 30.01.2009

52 Verbund kißlegg/Landkreis ravensburg 29.01.2009

54 Landkreis tuttlingen 27.10.2008

56 stadt schramberg 07.10.2008

58 gemeinde Böhmenkirch 17.07.2008

60 stadt mühlheim an der Donau 10.07.2008

62 Landkreis schwäbisch-Hall 30.06.2008

64 Verbund Durmersheim/Bietigheim/au am rhein/elchesheim-illingen 29.04.2008

66 gemeinde schuttertal 16.04.2008

68 gemeinde sontheim an der Brenz 01.04.2008

70 gemeinde illmensee 23.02.2008

72 Landkreis sigmaringen 06.11.2007

74 Verbund ingersheim (Württemberg)/ingersheim (elsass) 31.03.2007

76 gemeinde steißlingen 03.02.2007

78 stadt Weinstadt 11.12.2006

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Offene Bürgerveranstaltung mit den Schwerpunkten Kinderbetreuung und Angebote für Jugendliche. Um nicht über, sondern mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, wurde in der Schule und von der Jugendsozialarbeit gezielt für die Teilnahme am Zukunftsforum geworben.

Teilnehmer: Circa 60 interessierte Bürgerinnen und Bürger, Jugendliche, Gemeinderäte und Funktionsträger aus Verwaltung und Verbänden.

Datum 20.03.2009Ort Bürgersaal, Bürgerhaus Wellensiek und SchalkZeit 18:00 bis 22:00 UhrVeranstalter Gemeinde oberhausen-rheinhausen

Ablauf

18:00 Begrüßung Bürgermeister Martin Büchner

18:05 Demografischer Wandel in Oberhausen-Rheinhausen und Handlungsfelder der Kommunen Dr. Bernhard Payk, FamilienForschung Baden-Württemberg

18:30 Tanz- und Breakdancegruppe der Grund-, Haupt- und Werkrealschule Oberhausen-Rheinhausen

18:40 Jugend- und Schulsozialarbeit in Oberhausen-Rheinhausen Sascha Ehringer, Schulsozialarbeiter

18:50 Kinderbetreuungsangebote in Oberhausen-Rheinhausen Bürgermeister Martin Büchner

19:00 Pause

19:30 Werkstätten zur Familienfreundlichkeit •Kleinkindbetreuung •Jugend

21:30 Berichte aus den Werkstätten

21:45 Abschluss und Ausblick Bürgermeister Martin Büchner

Die Vortragenden beim Zukunftsforum in Oberhausen-Rheinhausen von links nach rechts:

Martin Büchner,Tanz- und Breakdance-gruppe der Grund-, Haupt- und Werk- realschule Oberhausen-Rheinhausen,Sascha Ehringer

Zukunftsforum„Kinder und Jugendliche in Oberhausen-Rheinhausen“

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Zusammenfassung Auf Wunsch der Gemeinde wurden beim Zukunftsforum in oberhausen-rheinhausen neben der Vorstellung der demografischen Entwicklung vor allem die Handlungsfelder Kinderbetreuung und Jugend vertieft.

Bevor in Arbeitsgruppen über das Kinderbetreuungsangebot und Wünsche und Bedürf-nisse von Jugendlichen diskutiert wurde, stellte der Schulsozialarbeiter der Gemeinde, Herr Ehringer, die bereits vorhandenen Angebote für die heranwachsende Generation vor. Herr Bürgermeister Büchner informierte über das Betreuungsangebot für Kinder in der Gemein-de. Auf dieser Grundlage befassten sich die gut besuchten Arbeitsgruppen mit Stärken und Schwächen des Angebots für Jugendliche bzw. erstellten die Vision eines perfekten Betreuungsangebots im Jahr 2020. Aus dieser Bestandsaufnahme bzw. dieser Zieldefiniti-on wurden in einer zweiten Arbeitsgruppenphase konkrete Maßnahmen für die nächsten Jahre entwickelt.

Die Arbeit in der Gruppe Jugend war durch konstruktiven Austausch zwischen Jugend-lichen und Erwachsenen geprägt. Von beiden Seiten wurde der begonnene Dialog zwi-schen Jugend und Erwachsenen sehr positiv empfunden. So war es auch eine der ent-wickelten Maßnahmen, dass künftig in regelmäßigen Abständen weitere Treffen dieser Art stattfinden sollten.

Herr Ehringer stellte in der abschließenden Plenumsphase die weiteren Maßnahmenvor-schläge der Gruppe Jugend vor. Wichtigste Maßnahme ist aus ihrer Sicht ein Treffpunkt zwischen den beiden ortsteilen. Am zweitwichtigsten ist die Weiterentwicklung des Ju-gendzentrums (JUZ), in dem künftig mehr Aktionen wie Konzerte, Kino und Disco stattfin-den sollen, auch um die Akzeptanz bei den Jugendlichen zu erhöhen. Direkt dahinter ran-gieren der Ausbau des ÖPNV zwischen den ortsteilen und die erwähnten Treffen zwischen Jugendlichen und Erwachsenen. Weitere vorgeschlagene Maßnahmen sind: Umfrage bei Jugendlichen, räume für unorganisierte Gruppen und faltbare Buspläne im ortsblatt.

Die von Bürgermeister Büchner moderierte Arbeitsgruppe Kinderbetreuung sprach sich für mehr Personal und geringere Gebühren für die Betreuungsangebote aus. Ein Umbau in einzelnen Einrichtungen, zur Anpassung an die Bedürfnisse von Kindern unter drei Jahren, wurde angeregt. Außerdem soll sich eine Arbeitsgruppe mit der Aufwertung der Spielplät-ze vor allem für kleine Kinder befassen. Die Zusammenarbeit der im Bereich der Kinder Tätigen und die Information durch die Ge-meinde sollten nach Meinung der Gruppe verbessert werden. Schaffung bezahlbaren Wohn-raums für Familien und der Ausbau des ÖPNV waren ebenfalls angeregte Maßnahmen.

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Offene Bürgerveranstaltung zur Bestandsaufnahme und Weiterentwicklung familienfreundlicher Maßnahmen. Das Zukunftsforum sollte zum Informati-onsaustausch über Ideen und Erfahrungen in zwei Gemeinden mit vergleich-baren demografischen Herausforderungen anregen.

Teilnehmer: Circa 80 interessierte Bürgerinnen und Bürger, Gemeinderäte und Funktionsträger aus Verbänden, Verwaltung und Unternehmen.

Datum 09.02.2009Ort Gräfin rhena Halle / Neulingen-BauschlottZeit 18:00 bis 22:00 UhrVeranstalter Verbundveranstaltung der Gemeinde Neulingen und der Gemeinde Walzbachtal

Ablauf

18:00 Auftritt des Grundschulchors Neulingen

18:10 Begrüßung und Einführung Bürgermeister Michael Schmidt (Neulingen) Stellv. Bürgermeister Gerhard Kirchgäßner (Walzbachtal)

18:20 Wichtige Faktoren für Familienfreundlichkeit?

18:40 Impuls: Demografischer Wandel und Familienfreundlichkeit in Kommunen – mit anschließender Diskussion Dr. Bernhard Payk, FamilienForschung Baden-Württemberg

19:15 Vorstellung der Arbeitsgruppen 1. orte für Hilfen und Begegnung aller Generationen 2. Übergang Schule und Beruf 3. Jugend in der Gesellschaft 4. Was macht eine Gemeinde familienfreundlich? 5. Als Senior in der Gemeinde leben

19:20 Pause mit musikalischer Untermalung durch die Jugendmusikschule Bretten

19:50 Arbeitsgruppenphase

21:30 Vorstellung der Ergebnisse der Arbeitsgruppen

21:50 Abschluss und Ausblick

Zukunftsforum„Familie, Kinder & Kommune“ –Neulingen & Walzbachtal

Die Vortragenden beim Zukunftsforum in Neulingen & Walzbachtal von links nach rechts:

Michael Schmidt, Gerhard Kirchgäßner, Bernhard Payk, Jugendmusikschule Bretten

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Zusammenfassung Dass die beiden Gemeinden Walzbachtal und Neulingen, die gemeinsam dieses Zukunftsforum veranstalteten, ähnlichen demografischen Herausfor-derungen gegenüber stehen, wurde beim einführenden Vortrag deutlich. Bei der Bestandsaufnahme der Familienfreundlichkeit durch die Teilnehmer wur-de sichtbar, dass es noch weitere Gemeinsamkeiten gibt. Beide Gemeinden haben bereits viel auf verschiedenen Handlungsfeldern der Familienfreund-lichkeit erreicht.

Die Bestandsaufnahme zeigte jedoch auch Handlungsbedarf auf. In Walz-bachtal fehlt es an Betreuungsangeboten für Kinder unter zwei Jahren. In Neulingen wurden die Beteiligungs- und Unterstützungs- bzw. Betreuungs-angebote für Senioren weniger gut bewertet. Gemeinsamer Handlungsbe-darf wurde bei den Begegnungsmöglichkeiten für Jung & Alt deutlich. Begegnungsräume und gemischte Wohnformen wurden von der mit diesem Thema befassten Arbeitsgruppe als Lösungsmöglichkeiten vorgeschlagen.

Um den Übergang von der Schule in den Beruf zu erleichtern, schlug die zwei-te Arbeitsgruppe eine Intensivierung der Kooperation zwischen Schulen und Betrieben (z.B. durch Praktika und Patenschaften), eine Ausbildungsplatzbörse und eine starke Einbindung der Eltern vor. Die Gründung eines Jugendbei-rates, der die Akteure vernetzt und kontinuierlich Fragen der Jugendarbeit berät, schlägt die Arbeitsgruppe „Jugend in der Gesellschaft“ als wichtigste Maßnahme vor. Durch eine Bürgerstiftung bzw. einen gemeindeweiten För-derverein könnten Maßnahmen der Jugendarbeit in Vereinen oder als Einzel-aktivitäten unterstützt und so die Beteiligung benachteiligter Jugendlicher gefördert werden. Um konkrete Maßnahmen zu entwickeln, wird ein „Jugend-brainstorming“ an den Schulen vorgeschlagen, in dem die Jugendlichen selbst zu Wort kommen.

Die Arbeitsgruppe vier sieht als wichtige Handlungsfelder für Familienfreund-lichkeit die Kinderbetreuung möglichst kostenlos und schon für Kinder unter zwei Jahren, ein gutes Freizeitangebot für alle Generationen und Begeg-nungsmöglichkeiten zwischen den Generationen, sowie eine flexible Infra-struktur, die an die sich wandelnden Bedürfnisse angepasst werden kann. Für die Senioren sind Sicherheit im Straßenverkehr, Begegnungsmöglichkeiten, Freizeitangebote und die Möglichkeit zum ehrenamtlichen Engagement die wichtigsten Themen. Das Zukunftsforum in Neulingen war geprägt durch ein hohes Maß an Kooperation zwischen den beteiligten Gemeinden, die in einiger Zeit bei einer Folgeveranstaltung weiter vertieft werden soll.

Wie sich Familien wohler fühlenZukunftsforum in Neulingen entwickelt Visionen bis zum Jahr 2025 – In fünf Gruppen Ideen formuliert

Pforzheimer Zeitung, 11.02.2009

Mehr als nur ein Muster für die WandBürger aus Neulingen und Walzbachtal machen sich Gedanken um die Zukunft ihrer Gemeinden

Pforzheimer Kurier, 11.02.2009

Die Moderatoren beim Zukunftsforum in Grünkraut von links nach rechts:

Hans Pfeiffer, Gertrud Iwansky, Uschi Klett, Susanne Penzel-Stetter

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Im Rahmen einer Gemeinderatsklausur sollten Maßnahmen zur weiteren Steigerung der Familienfreundlichkeit diskutiert werden. Insbesondere wurde das Konzept des neu errichteten Bürgerhauses weiterentwickelt und Inhalte für eine geplante Familienbefragung erörtert.

Teilnehmer: 18 Beteiligte – Gemeinderäte, Verwaltungsmitarbeiter, Vorsitzender der Bürgergemeinschaft Grünkraut.

Datum 30.01.2009Ort Landhotel Allgäuer Hof, Wolfegg-AlttannZeit 15:00 bis 19:00 UhrVeranstalter Gemeinde Grünkraut

Ablauf

14:30 Ankommen + Kaffee

15:00 Begrüßung Bürgermeister Hans Pfeiffer

15:05 Als Gemeinde den demografischen und gesellschaftlichen Wandel produktiv gestalten. Entwicklungstrends und Handlungsfelder für Kommunen Dr. Bernhard Payk, FamilienForschung Baden-Württemberg

15:45 Vorstellung Konzeption „Haus der Mitte“ Uschi Klett, BürgerKontaktBüro Grünkraut

16:00 Arbeitsgruppen zu den Themen: 1. Jung und Alt 2. Kind und Beruf 3. Jugend

17:15 Pause

17:30 Vorstellung der Arbeitsgruppenergebnisse

17:45 Diskussion und Schwerpunktsetzung

18:30 Abschluss + weiteres Vorgehen Bürgermeister Hans Pfeiffer

Zukunftsforum„Familie, Kinder & Kommune“ – Grünkraut

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Zusammenfassung Beim Zukunftsforum in Grünkraut kamen der Gemeinderat, Verwaltungsmitarbeiter und Vertreter der Bürgergemeinschaft Grünkraut im rahmen einer Gemeinderatsklausur zusammen. Grünkraut hat bereits viele Maßnahmen zur Familienfreundlichkeit entwickelt und umgesetzt. Derzeit befindet sich, integriert in eine Seniorenwohnanlage, ein Begeg-nungszentrum mit BürgerKontaktBüro im Bau. Ziel des Zukunftsforums war es, weitere Ideen zu sammeln, um dieses Begegnungszent-rum mit Leben zu füllen. Daher wurde von der Leiterin des BürgerKontaktBüros zunächst die Konzeption des als „Haus der Mitte“ bezeichneten Begegnungszentrums vorgestellt.

Darüber hinaus plant Grünkraut die Weiterentwicklung der Familienfreundlichkeit auf solider empirischer Grundlage. Dazu ist zunächst eine Familienbefragung geplant. An-schließend soll eine Zukunftswerkstatt stattfinden. Beide Aktivitäten sollen gewährleisten, dass die kommunalen Maßnahmen tatsächlich den Bedarf vor ort befriedigen. In drei Arbeitsgruppen wurden, als erster Schritt zur Bedarfsermittlung, Themen für die Familien-befragung erarbeitet und Themen für die weitere Beratung im Gemeinderat angeregt.

In der Arbeitsgruppe „Jung & Alt“ wurden unterschiedliche Formen der Begegnung zwi-schen den Generationen, (z.B. gemeinsamer Mittagstisch, offenes Café, Bildungsangebote, Familientreff) als Befragungsthemen vorgeschlagen. Für einen Mehrgenerationenspiel-platz laufen bereits konkrete Planungen. Für die Senioren soll der Bedarf an einem Fahr-dienst, Besuchsdiensten und für die Familien an einer Notfallbetreuung ermittelt werden. Die Verbesserung der Information der Bürger über die Angebote durch zielgruppenspezi-fische Wegweiser (Senioren , Familienwegweiser) wird angestrebt. Neubürger sollen durch einen Empfang informiert und zur Teilnahme am Gemeindeleben motiviert werden.

In der Arbeitsgruppe „Kind & Beruf“ wurden verschiedene optionen der Weiterentwick-lung des Betreuungsangebots erarbeitet, über deren Bedarf durch die Befragung Klarheit hergestellt werden soll. Außerdem soll durch die Befragung ermittelt werden, wie weit familienfreundliche Arbeitsbedingungen in den Firmen vor ort schon verbreitet sind. Ein Konzept für Familienbesuche bei Geburten mit der Überreichung von Informationen und Bonusangeboten soll erarbeitet werden.

Die Arbeitsgruppe „Jugend“ schlug als zentrales Element die Gründung eines Arbeits-kreises „Kinder & Jugend“ vor, in dem sich Experten kontinuierlich mit den Entwicklungen in diesem Bereich befassen. Der Gemeinderat wird sich in Kürze mit den Ergebnissen des Jugendhearings befassen und darauf aufbauend über einzelne Projekte entscheiden. Es besteht das Interesse, die Spielplatzsituation, sowie den Bedarf an Präventionsangeboten und an einem Ferienprogramm für Jugendliche durch die geplante Familienbefragung genauer zu ermitteln. Für viele geplante Aktivitäten ist ehrenamtliches Engagement unver-zichtbar. Dabei wird die Gefahr der Überforderung des Engagementpotenzials mit bedacht. Durch Elemente der Anerkennung und Aktivitäten, die Spaß machen, soll eine „Belohnung“ der engagierten Bürger stattfinden.

Die Gastgeber und Referenten beim Zukunftsforum des Landkreises Ravens-burg und der Gemeinde Kißlegg von links nach rechts:

Dieter Krattenmacher, Konrad Gutemann, Bernhard Payk

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Informations- und Vernetzungsveranstaltung für alle Akteure im Bereich Familienfreundlichkeit im Landkreis Ravensburg. Durch die Vorstellung vielseitiger Initiativen im Landkreis wird die Information über Aktivitäten im Landkreis verbessert und der persönliche Kontakt zwischen den Akteuren befördert

Teilnehmer: Circa 70 Akteure aus Wissenschaft, Verbänden, Gemeinden und der Kreisverwaltung.

Datum 29.01.2009Ort Neues Schloss / KißleggZeit 14:00 bis 18:00 UhrVeranstalter Verbundveranstaltung des Landkreises ravensburg und der Gemeinde Kißlegg

Ablauf

13:45 Willkommenskaffee

14:00 Begrüßung Bürgermeister Dieter Krattenmacher, Gemeinde Kißlegg Konrad Gutemann, Jugendamtsleiter Landkreis ravensburg

14:15 Demografischer Wandel und Handlungsfelder der Kommunen für mehr Familienfreundlichkeit Dr. Bernhard Payk, FamilienForschung Baden-Württemberg

15:00 Pause

15:30 Werkstätten zur Familienfreundlichkeit 1. Kinderbetreuung: Angebotsplanung und Finanzierung von Krippen und Tagesmüttern 2. Familienförderung planen: Instrumente zur strategischen Weiterentwicklung der Familienfreundlichkeit 3. Landflucht der Familien? Familien durch Lebensqualität binden 4. Erziehung braucht das ganze Dorf! Beratungs-, Erziehungs- und Bildungsangebote vor ort gestalten

17:15 Berichte aus den Werkstätten

17:45 Ausblick Konrad Gutemann, Jugendamtsleiter Landkreis ravensburg

Zukunftsforum„Familie stärken – Zukunft gewinnen“ Landkreis Ravensburg & Gemeinde Kißlegg

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Zusammenfassung Das gemeinsame Zukunftsforum des Landkreises ravensburg und der Gemeinde Kißlegg begann mit einem Vortrag über Ursachen und Folgen des demografischen Wandels im Landkreis ravensburg. Außerdem wurden Handlungsfelder der Kommunen für mehr Familienfreundlichkeit vorgestellt. In anschließenden Arbeitsgruppen wurden vier Handlungsfelder vertieft. Akteure aus dem Landkreis präsentierten erfolgreiche Praxisbeispiele, weitere Initiativen stellten auf einem Markt der Möglichkeiten ihre Aktivitäten vor.

In Werkstatt eins zeigte Herr Goller-Martin das Vorgehen der Stadt ravens-burg bei der Bedarfsplanung für Kinderbetreuungsplätze auf. Frau Marciglia-no vom Tageselternverein Leinfelden-Echterdingen erläuterte die Förderung der Tagespflege über das Modell LE, in dem für die Tagespflege und den Platz in einer Einrichtung für die Eltern dieselben Kosten entstehen. In der anschlie-ßenden Diskussion wurde deutlich, dass nur dann echte Wahlfreiheit für die Eltern besteht, wenn Kostengleichheit für beide Betreuungsformen gewähr-leistet ist. Diskutiert wurde darüber, ob die Förderung der Tagespflege eine Aufgabe der Gemeinden oder der Kreise ist.

In der Werkstatt 2 wurden Instrumente zur Weiterentwicklung der Familien-freundlichkeit vorgestellt. Die von Frau Ehrhardt präsentierten Zukunftswerk-stätten sind ganztägige Bürgerbeteiligungsveranstaltungen der Familien-Forschung, mit denen Kommunen die Bedürfnisse der Bürger ermitteln und bedarfsgerechte Lösungen entwickeln können.

Herr Prof. Dr. Loeffler stellte das Instrument Familienbericht vor, das auf einer breiteren empirischen Basis die Situation von Familien erfasst und daraus ebenfalls Handlungsoptionen ableitet. Herr Bürgermeister Krattenmacher aus Kißlegg zeigte die Folgen des Bevölkerungsrückgangs in ländlichen Ge-meinden auf und erläuterte, mit welchen Maßnahmen die Gemeinde Kißlegg der Landflucht begegnet.

Auch Isny verfügt über ein ganzes Maßnahmenbündel, mit dem die Lebens-qualität von Familien gesteigert werden soll. Dieses stellte Herr Dietz eben-falls in Werkstatt drei vor.

Wie Erziehung durch Zusammenwirken vieler Akteure in einer Gemeinde ver-bessert werden kann, war die Fragestellung in Werkstatt vier. Frau Hipp-Strei-cher arbeitete die gesellschaftlichen Veränderungen heraus, die auch eine Veränderung der Unterstützungsbedarfe von Familien zur Folge haben. Die Gemeinde Amtzell hat einen Arbeitskreis „Dorfgemeinschaft“ gegründet. Herr Schmid-Geiger präsentierte, wie es dadurch gelingt, das Zusammenleben von Jung und Alt zu stärken und effektive Unterstützungsnetzwerke aufzubauen.

Familienfreundlich-keit lohnt sich für eine Kommune

„Familien stärken - Zukunft gewinnen“ war das Thema eines Zukunftsforums im Kißlegger Neuen Schloss

Schwäbische Zeitung, 02.02.2009

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Die Entscheidungsträger auf Kreisebene sollten über den Handlungsbedarf und Organisationsmodelle im Bereich Kleinkindbetreuung informiert und zu kooperativem Handeln motiviert werden.

Teilnehmer: Circa 40 Fachkräfte der Verwaltung und der Träger von Betreuungs-einrichtungen, Bürgermeister, Mitglieder des Jugendhilfeausschusses.

Datum 27.10.2008Ort Landratsamt TuttlingenZeit 17:00 bis 19:30 UhrVeranstalter Landkreis Tuttlingen

Ablauf

17:00 Begrüßung Landrat Guido Wolf MdL, Landkreis Tuttlingen Herbert Moser, Landesstiftung Baden-Württemberg

17:10 Demografische Entwicklung im Landkreis Tuttlingen und Handlungsfelder für Familienfreundlichkeit in Kommunen Bernhard Payk, FamilienForschung Baden-Württemberg

17:30 Aktuelle Entwicklungen in der Kinderbetreuung im Landkreis oliver Butsch, Jugendamt Landkreis Tuttlingen

17:50 Fragerunde

18:00 Vorstellung der Kinderkrippe in Rietheim-Weilheim Bürgermeister Jochen Arno, rietheim-Weilheim

18:15 Vorstellung des „Modell LE“ zum Ausbau der Kindertagespflege Claudia Marcigliano, Tageselternverein Leinfelden-Echterdingen

18:30 Die Servicestelle für Tagesbetreuung im Landkreis Tuttlingen Andrea Weidemann, Klara Selak Arnone, Manuela Burkert Tagesmütterverein Tuttlingen

18:45 Aussprache Moderation: Bernd Mager, Landkreis Tuttlingen

19:15 Abschluss Landrat Guido Wolf MdL

Zukunftsforum„Familie, Kinder & Kommune“ –Landkreis Tuttlingen

Die Vortragenden beim Zukunftsforum des Landkreises Tuttlingen von links nach rechts:

Herbert Moser, Klara Selak Arnone, Bernhard Payk, Manuela Burkert, Bernd Mager, Andrea Weidemann, Guido Wolf, Claudia Marcigliano, Oliver Butsch (nicht abgebildet: Jochen Arno)

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Zusammenfassung Das Zukunftsforum im Landkreis Tuttlingen informierte die teilnehmenden Mitglieder des Jugendhilfeausschusses, Bürgermeister und Fachkräfte über die demografische Entwicklung und aktuelle Trends im Bereich Kinderbetreuung.

Mit ihrer kleinräumigen Struktur stehen die Kommunen im Landkreis Tuttlin-gen vor besonderen Herausforderungen beim Ausbau der Kleinkindbetreu-ung. Nicht in allen Gemeinden und ortsteilen wird es möglich sein, instituti-onalisierte Betreuungsplätze für Kleinkinder anzubieten. Die demografische Entwicklung in den Kommunen verläuft sehr unterschiedlich und macht ein an die Bedürfnisse vor ort angepasstes Vorgehen notwendig. Es gilt, einen passgenauen Mix aus den drei Elementen Kinderkrippe, altersgemischte Gruppe und Kindertagespflege zu entwickeln.

Ein Weg zur weiteren Stärkung der Kindertagespflege kann die Übernahme des „Modell LE“ sein. Zentrales Element dieses Modells ist eine intensive Ko-operation zwischen Tageselternverein und Betreuungseinrichtungen. Für die Eltern wird Wahlfreiheit bezogen auf die Betreuungsform dadurch realisiert, dass für Kindertagespflege und die Betreuung in Einrichtungen dieselben Kosten anfallen. Elternbeiträge werden in beiden Fällen von den Gemeinden eingezogen. Die Vergütung der Tageseltern wird von den Gemeinden ausge-zahlt und orientiert sich an den landesweiten Empfehlungen des KVJS. Die Vermittlungs-, Beratungs- und Qualifizierungsinfrastruktur ist beim Verein „Tagesbetreuung für Kinder e.V.“ in Tuttlingen bereits vorhanden und kann von den Gemeinden und Eltern im Landkreis in Anspruch genommen werden.

In seinem Schlusswort forderte Landrat Guido Wolf MdL die Kommunen auf, weiter kreativ zu sein bei der Angebotsentwicklung und insbesondere die Möglichkeit interkommunaler Kooperationen zu nutzen, um den Familien qualitativ hochwertige und bedarfsgerechte Angebote anbieten zu können.

Einig waren sich die referenten darüber, dass weitere Handlungsfelder bear-beitet werden müssen, um Familien ein sie in unterschiedlichen Lebenslagen optimal unterstützendes Lebensumfeld bieten zu können. Aufgrund der Alte-rung der Gesellschaft wird der Bereich Pflege ein wichtiges Zukunftsthema. Die notwendige soziale und bauliche Infrastruktur bereit zu stellen, wird eine große Herausforderung für Kommunen. Auch die Betriebe werden sich noch stärker als heute engagieren müssen, um ihrer gesellschaftlichen Verantwor-tung gerecht zu werden und im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter bestehen zu können.

Kinderbetreuung soll hochwertig und bedarfsgerecht sein

Schwäbische Zeitung, 29.10.2008

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Ausgehend von umfangreichen Vorarbeiten (Stadtentwicklungs- und Leit-bildprozess) sollten die nächsten Schritte zu mehr Familienfreundlichkeit in der Stadt Schramberg entwickelt werden.

Teilnehmer: rund 40 Vertreterinnen und Vertreter von Kirchen und Vereinen, Gemeinde- und ortschaftsräte, Verwaltung, Moderatorinnen und Modera-toren der Leitbildgruppen, Träger und Leitungen von Betreuungs- und Bil-dungseinrichtungen.

Datum 07.10.2008Ort Mensa der Graf-von-Bissingen-SchuleZeit 18:00 bis 22:00 UhrVeranstalter Stadt Schramberg

Ablauf

18:00 Jonglage

18:10 Begrüßung oberbürgermeister Dr. Herbert o. Zinell

18:20 Demografische Entwicklung in Schrambeg und Handlungsfelder für Familienfreundlichkeit in Kommunen Bernhard Payk, FamilienForschung Baden-Württemberg

18:40 Bürgerwünsche zur Familienfreundlichkeit in Schramberg – Ergebnisse von STEP- und Leitbildprozess Katrin Haas, Stefan Läufer, plan3

18:50 Diskussion

19:10 Familienleben in Schramberg – Orte und Aktivitäten – aus Sicht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer

19:40 Pause mit Imbiss

20:00 Vorstellung der Arbeitsgruppen Bernhard Payk, FamilienForschung Baden-Württemberg

20:15 Arbeitsgruppen

21:30 Vorstellung der Ergebnisse der Arbeitsgruppen

21:45 Abschlussplenum

22:00 Ausblick oberbürgermeister Dr. Herbert o. Zinell

Zukunftsforum„Orte für Familien in Schramberg“

Die Vortragenden beim Zukunftsforum in Schramberg von links nach rechts:

Jonglage, Dr. Herbert O. Zinell, Bernhard Payk, Stefan Läufer

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Zusammenfassung Die Stadt Schramberg verfolgt schon seit einigen Jahren einen systematischen Stadtent-wicklungsprozess, der mit der Erarbeitung eines Leitbildes begann. Trotz positiver wirt-schaftlicher Entwicklung leidet die Gemeinde unter dem Wegzug von Familien ins Umland. Das Thema Familienfreundlichkeit wurde daher von der Stadtverwaltung schon länger bearbeitet und einige Projekte realisiert (z.B. Kinderferienprogramm, Familienzentrum). Im Leitbildprozess und den die Stadtentwicklungsplanung begleitenden Bürgerbeteiligungs-verfahren wurden bereits vielfältige weitere Projektideen entwickelt. Beim Zukunftsforum ging es darum, die wichtigsten Maßnahmen der nächsten Jahre zu identifizieren und zu präzisieren.

Dazu wurde von den Teilnehmern zunächst auf Stadtplänen lokalisiert, wo in Schramberg Familienleben stattfindet und welchen Aktivitäten dort nachgegangen wird. Dadurch konnten Stärken und Schwächen der Stadt identifiziert und verortet werden.

Als vordringliche Handlungsfelder stellten sich in dieser Analyse – übereinstimmend mit den vorhandenen Materialien – die Bereiche Wohnen und Wohnumfeld, Freizeitangebote für Jugendliche und Familien sowie das Thema Verkehr heraus. In den anschließenden drei Arbeitsgruppen wurden die wichtigsten Projekte aus diesen Themenbereichen ausgewählt und weiterentwickelt.

In der Arbeitsgruppe „Wohnen und Wohnumfeld“ wurde über die Schaffung innerstäd-tischer Wohnquartiere für unterschiedliche Familienformen und Lebensabschnitte disku-tiert. In einem „Mehrgenerationenwohnbereich“ soll durch unterschiedlich große Woh-nungen, Gemeinschaftsräume und nutzbare Grünflächen attraktiver Wohnraum für junge Singles, Familien und Senioren geschaffen und nachbarschaftliche Unterstützungsnetz-werke gefördert werden.

Die Arbeitsgruppe „Freizeitangebote für Jugendliche, Familien und Ältere“ entwickelte ein Konzept für einen Indoorspielplatz, der kostengünstig in brachliegenden Industriegebäu-den mit Beteiligung der Nutzer realisiert werden könnte. Außerdem hat sich die Gruppe Gedanken zur Aufwertung des „Berneckstrandes“ gemacht.

Vorschläge zu Verkehrskonzepten zur Entlastung der Talstadt und zur Verbesserung der Mobilität zwischen den Teilorten hat die Arbeitsgruppe „Verkehr“ entwickelt. Das größte Potenzial sah die Gruppe in der Förderung des radverkehrs durch einen Ausbau der rad-wege und anderer Infrastruktur (z.B. Abstellplätze). Mit einem radanhänger am Bus soll der Anstieg von der Talstadt zu den Teilorten erleichtert werden.

Die Vortragenden beim Zukunftsforum in Böhmenkirch von links nach rechts:

Jürgen Lenz, Chor der Zweitklässler, Bernhard Payk, Barbara Frank-Busch, Ursula Vaas-Hochradl, Friederike Winsauer

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Veranstaltung mit Bürgerbeteiligung, in der die Grundlagen für die Wei-terentwicklung der Betreuungslandschaft in Böhmenkirch erarbeitet und diskutiert werden.

Teilnehmer: Über 60 beteiligte Gemeinde- und ortschaftsräte, Fachkräfte des Kreises und der Kirchen, Erzieherinnen, Elternvertreterinnen, Leiterinnen der Betreuungseinrichtungen, interessierte Bürgerinnen und Bürger.

Datum 17.07.2008Ort Sitzungssaal des rathausesZeit 18:00 bis 22:00 UhrVeranstalter Gemeinde Böhmenkirch

Ablauf

18:00 Begrüßung und Einführung Bürgermeister Jürgen Lenz

18:05 Auftritt des Chors der Zweitklässler der Grundschule

18:15 Der demografische und gesellschaftliche Wandel und die Folgen für Bildung und Betreuung Bernhard Payk, FamilienForschung Baden-Württemberg

19:00 Gesetzliche Rahmenbedingungen und Reformstrategien für die Weiterentwicklung der Bildungs- und Betreuungslandschaft Barbara Frank-Busch, Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg

19:30 Pause

19:50 Perspektiven der Kinderbetreuung aus Sicht der Kirche Ursula Vaas-Hochradl, kath. Fachberatung

20:10 Anregungen zur Weiterentwicklung der Kinderbetreuungs- strukturen in Böhmenkirch Arbeitsgruppen: Kleinkinder, Kindergarten, Schule und Jugend

21:30 Präsentation der Ergebnisse

21:45 Abschluss und Ausblick auf das weitere Vorgehen Bürgermeister Jürgen Lenz und Friederike Winsauer, Landkreis Göppingen

Zukunftsforum„Zukunftskonzept für Bildung und Betreuung in Böhmenkirch“

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Zusammenfassung Beim Zukunftsforum in Böhmenkirch versammelten sich rund 65 Bürgerinnen und Bürger, Fachkräfte aus Betreuungseinrichtungen, Verwaltungsmitarbeite-rinnen und Mitarbeiter sowie Gemeinde- und ortschaftsräte zu einem leben-digen Austausch über die Stärken und Schwächen der Gemeinde Böhmen-kirch als Lebensraum für Familien. Gleich zu Beginn wurden sie mit einem Bewegungslied des Chors der Zweitklässler der Grundschule fit gemacht für die anschließende geistige Arbeit.

Nach einleitenden Vorträgen zur demografischen Entwicklung, kommunalen Handlungsfeldern für Familienfreundlichkeit, gesetzlichen rahmenbedin-gungen und aktuellen Entwicklungsperspektiven in der Kinderbetreuung hatten die Teilnehmer Gelegenheit, in Arbeitsgruppen die Situation in Böh-menkirch zu diskutieren. Aufbauend auf einer Stärken-Schwächen-Analyse wurden in den AG’s Vorschläge für die nächsten Schritte zu noch mehr Famili-enfreundlichkeit in Böhmenkirch entwickelt und dem Plenum vorgestellt.

Die AG „Kleinkindbetreuung“ regte u.a. eine Verstärkung der Kooperation zwischen Verwaltung, Tagesmüttern, Kindergärten und Kirchen an, z.B. durch Tagespflege in räumen der Kindergärten zur Ausweitung und Flexibilisierung des Angebots. Bei der AG „Kindergarten“ wurde über eine dringend notwen-dige Ausweitung der Betreuungszeiten diskutiert.

Der angestrebte Ganztagsbetrieb soll auch ein Mittagessen an allen Tagen einschließen und könnte in Kooperation mit der Grundschule organisiert wer-den (Hort). Außerdem sollte die Flexibilität der Angebote erhöht werden, um verschiedenen Bedürfnissen der Familien besser gerecht werden zu können. Ebenfalls wurde eine Ausweitung der Ferienbetreuung gewünscht.

Auch in der AG „Schule und Jugend“ ging es um die Ausweitung der Betreu-ungszeiten, ein Angebot von Mittagessen an jedem Tag und Ferienbetreuung. Außerdem wurde eine stärkere Integration von VHS, Vereinen und Betrieben in die Arbeit der Schule angeregt. Darüber hinaus wurde deutlich, dass die Informationen über bereits vorhandene Angebote noch nicht alle Betroffenen erreicht haben. Deshalb soll eine Broschüre herausgegeben und das Internet-angebot erweitert werden.

Um die Ideen aus dem Zukunftsforum weiterzuentwickeln und möglichst viele auch umzusetzen, wird im Anschluss eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Frau Winsauer tagen. Diese soll bis zum Jahresende dem Gemeinderat erste Ergebnisse präsentieren.

Kinder brauchen mehr AngeboteZukunftsforum in Böhmenkirch stößt auf großes Interesse

Geislinger Zeitung, 11.02.2009

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Gemeinderatsklausur zur Vorbereitung einer Entscheidung für den Einstieg in die Kleinkindbetreuung und die Weiterentwicklung der anderen Kinderbe-treuungsangebote.

Teilnehmer: Verwaltung, Gemeinderat, Fachkräfte des Kreises und der Kirchen, Leiterinnen der Betreuungseinrichtungen.

Datum 10.07.2008Ort Barocksaal des Vorderen Schlosses in Mühlheim an der DonauZeit 18:00 bis 22:00 UhrVeranstalter Stadt Mühlheim an der Donau

Ablauf

18:00 Begrüßung Bürgermeister Jörg Kaltenbach

18:05 Demografie, Wirtschaft und Kinderbetreuungsbedarf in Mühlheim an der Donau - Situation und Perspektiven - Erfahrungen aus vergleichbaren Kommunen Bernhard Payk, FamilienForschung Baden-Württemberg

18:45 Organisationsformen, rechtlicher und finanzieller Rahmen zur Kleinkindbetreuung. Aktuelle Situation der Kinderbetreuung im Landkreis Tuttlingen oliver Butsch, Landratsamt Tuttlingen

19:00 Kinderbetreuungsperspektiven aus Sicht der Träger Sabine Schmid, evangelische Kirchengemeinde Hans Leibinger, katholische Kirchengemeinde Bürgermeister Jörg Kaltenbach

19:15 Diskussion

19:45 Pause

20:15 Vorstellung der Kinderkrippen in Fridingen und im Landratsamt Tuttlingen Silvia Schaible, Stadt Mühlheim oliver Butsch, Landratsamt Tuttlingen

20:30 Lösungsszenarien für Mühlheim an der Donau Silvia Schaible, Stadt Mühlheim

21:00 Diskussion

21:40 Abschluss Bürgermeister Jörg Kaltenbach

Zukunftsforum„Familie, Kinder & Kommune“ –Mühlheim an der Donau

Die Referenten beim Zukunftsforum in Mühlheim an der Donau von links nach rechts:

Jörg Kaltenbach, Bernhard Payk, Oliver Butsch, Sabine Schmid, Hans Leibinger, Silvia Schaible

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Zusammenfassung Ziel des Zukunftsforums in Mühlheim an der Donau war es, die Situation der Kinderbetreuung und die Bedarfslagen zu analysieren und damit einen Ge-meinderatsbeschluss zum Einstieg in die Kleinkindbetreuung vorzubereiten.

Es sollte ein Konzept entwickelt werden, das finanzierbar ist, den Bedürfnis-sen der Familien rechnung trägt und die Interessen der unterschiedlichen Einrichtungen und Träger so weit als möglich berücksichtigt. Darum wurden die Kirchengemeinden als Träger bereits in der Planungsphase mit eingebun-den. Außerdem erhielten sie auf dem Zukunftsforum raum, um ihre Vorstel-lungen zur Weiterentwicklung der Kinderbetreuungslandschaft darzustellen.

Einleitend wurde von Herrn Payk von der FamilienForschung Baden-Württem-berg anhand der demografischen Entwicklung und der Nachfragesituation in vergleichbaren Gemeinden versucht, den zu erwartenden Bedarf möglichst exakt abzuschätzen.

Trotz eines massiven Ausbaus der Kleinkindbetreuung im Landkreis Tuttlin-gen in den letzten Jahren besteht nach Einschätzung von Herrn Butsch vom Jugendamt des Landkreises noch erheblicher weiterer Ausbaubedarf. Darüber hinaus wurden die rechtlichen Grundlagen und die finanzielle Förde-rung durch den Bund und das Land dargestellt.

In der darauf aufbauenden Diskussion wurde Einigkeit darüber erzielt, dass zunächst mit der Einrichtung einer Kleinkindgruppe im größten Stadtteil, der Vorstadt, begonnen werden soll. Dies geschieht durch Umwandlung einer vor-handenen Kindergartengruppe. Dadurch reduziert sich die Zahl der Betreu-ungsplätze in der Vorstadt, womit allen Einrichtungen auch bei rückläufigen Kinderzahlen mittelfristig die Existenz gesichert werden kann. Perspektivisch stehen bei diesem Planungsansatz außerdem ressourcen für eine Auswei-tung der Betreuungszeiten zur Verfügung.

Durch den transparenten Planungsprozess und die frühe Einbeziehung der Betroffenen wurde eine konstruktive Atmosphäre geschaffen, die es ermög-lichte, einen Ausgleich für die konkurrierenden Einrichtungs- und Trägerinter-essen auf einer für die Gemeinde finanzierbaren Grundlage zu erarbeiten.

Aufgelockert wurde die Veranstaltung durch beispielhafte Einblicke in den Alltag der Kinderkrippen in Fridingen und im Landratsamt Tuttlingen.

Mühlheim diskutiert über den Kindergarten der ZukunftNeue Angebote der Klein-kinderbetreuung sowie die Weiterentwicklung der Kindergartenlandschaft ist eines der zentralen Zukunftsthemen für Mühlheim.

Schwäbische Zeitung online

Die Referenten beim Zukunftsforum des Landkreises Schwäbisch-Hall von links nach rechts:

Susanne Kessen, Gerhard Bauer, Vera Lohmann-Weißbrodt, Jens Ridderbusch, Elisabeth Goos-Wille, Richard Haug

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Gemeinden und Institutionen sollen für die Herausforderungen des demo-grafischen Wandels sensibilisiert und zu gemeinsamer Aktivität im Rahmen eines Lokalen Bündnisses für Familien motiviert werden.

Teilnehmer: Circa 90 Personen – Landrat, Bürgermeister, Politiker und Verwal-tung aus dem Kreis und den kreisangehörigen Gemeinden, Kirchen, Vertreter von organisationen und Interessengruppen, interessierte Bürgerinnen und Bürger.

Datum 30.06.2008Ort Bausparkasse Schwäbisch HallZeit 16:00 bis 20:00 UhrVeranstalter Aktionskreis Lokales Bündnis für Familien im Landkreis Schwäbisch Hall

Ablauf

15:30 Ankommen bei Kaffee und Kuchen

16:00 Begrüßung Susanne Kessen, Bausparkasse Schwäbisch Hall Landrat Gerhard Bauer, Kreis Schwäbisch Hall

16:10 Chancen und Impulse eines kreisweiten Bündnisses für Familien Vera Lohmann-Weißbrodt, Servicebüro Lokale Bündnisse für Familie

16:30 Strategien und Instrumente für Familienfreundlichkeit vor Ort Jens ridderbusch, FamilienForschung Baden-Württemberg

16:50 Kommunale Handlungsfelder für Familienfreundlichkeit Ideensammlung durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Moderation: Elisabeth Goos-Wille, Servicebüro Lokale Bündnisse für Familie

17:30 Pause

18:00 Werkstätten zur Familienfreundlichkeit •FamilienfreundlichkeitimBetrieb(KarinEißele-Kraft) •Erziehung,BildungundBetreuung (Wolfgang Schatz, Sabine Gruber-Dürr) •GesundheitundPflege(Dr.EvaKönig) •Armut(Anton-EugenSchmid) •MiteinanderderGenerationen(Dr.WalterMüller) •FamilienfreundlichesWohnumfeld/Freizeitangebote (Wolfgang Binnig, Jens Fuhrmann)

19:30 Berichte aus den Arbeitsgruppen

19:45 Ausblick Dekan richard Haug für den Aktionskreis

Zukunftsforum„Gemeinsam für Familien im Landkreis Schwäbisch-Hall“

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ZusammenfassungDer Landkreis Schwäbisch Hall lud zum Zukunftsforum in der Bausparkasse, um über Fami-lienfreundlichkeit zu diskutieren und Anregungen für die geplante Gründung eines Lokalen Bündnisses für Familie zu generieren. In der gut besuchten Veranstaltung wurde anschlie-ßend an Impulsvorträge in sechs Arbeitsgruppen intensiv und ergebnisorientiert gearbeitet.

Gleich von mehreren Arbeitsgruppen wurde mangelnde Transparenz über vorhandene Angebote kritisiert. Vereinsangebote, Seminare der Elternbildung, Angebote für sozial Schwache etc. sollen daher künftig in einer auch online zugänglichen Broschüre übersicht-lich dargestellt werden. Vorschläge der AG „Armut“ waren u.a. ein Sozialpass und Paten bzw. Ämterlotsen für sozial Schwache. Die AG „Familienfreundlichkeit im Betrieb“ hält zu-nächst eine Erfassung der Bedürfnisse der Arbeitnehmer für erforderlich, um passgenaue Angebote entwickeln zu können. Um die Situation an den Schulen zu verbessern, schlägt die AG „Erziehung, Bildung und Betreuung“ die Einrichtung von gebundenen kostenlosen Ganztagsschulen an einigen Schulen im Landkreis vor.

Barrierefreiheit im öffentlichen raum ist eine generationenübergreifende Angelegenheit, sie kommt sowohl älteren Menschen als auch Familien mit kleinen Kindern zugute.

Dieser Gedanke sollte nach Meinung der AG „Familienfreundliches Wohnumfeld/Freizeit-angebote“ auch bei weiterer kommunaler Infrastruktur bedacht werden (z.B. Generatio-nenspielplätze). Auch durch die Öffnung der Infrastruktur (z.B. Schulen) für Familien am Nachmittag und Abend kann die Familienfreundlichkeit erhöht werden.

Durch eine Vernetzung der radwege könnte auch eine von der AG „Gesundheit und Pflege“ angedachte Aktion „mit dem rad zur Schule“ unterstützt werden. Diese AG schlägt außer-dem vor, gemeinsame Kochkurse für Jugendliche und Eltern anzubieten. Außerdem soll das Altwerden und Sterben in der Familie durch eine Anlaufstelle erleichtert und Angebote geschaffen werden, um pflegende Angehörige zu entlasten.

Generationenübergreifende Angebote sollten unter dem Aspekt „Einander helfen, vonein-ander lernen durch gemeinsames Handeln“ entwickelt werden. Konkret vorgeschlagene Projekte sind: Arztbegleitung für alleinstehende ältere Personen, Trinkoase (für Kindergar-tengruppen in Senioreneinrichtungen), Internet- bzw. Mediencafé (Jung hilft Alt).

Dem Aktionskreis Lokales Bündnis für Familie Schwäbisch Hall liegen durch die Arbeit der AGs vielfältige Ideen vor, die durch das Lokale Bündnis weiter vorangetrieben werden können. Auch haben sich bereits Personen gefunden, die bereit sind, an den genannten Projekten weiter mitzuarbeiten. Eine Geschäftsstelle zur Koordination und Weiterentwick-lung der Bündnisarbeit ist geplant.

Die Referenten beim Zukunftsforum in Durmersheim von links nach rechts:

Andreas Augustin, Bernhard Payk, Andreas Reuter, Stefan Biehl

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Bürgerinformationsveranstaltung mit Beteiligungselementen. Die Bürgerinnen und Bürger sowie Funktionsträger der beteiligten Gemein-den entwickeln gemeinsam Ideen für eine Weiterentwicklung der Familien-freundlichkeit. Ziel der Veranstaltung ist darüber hinaus die Stärkung der Kooperation zwischen den Gemeinden.

Teilnehmer: Circa 70 engagierte Bürgerinnen und Bürger, Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden und Vereinen, Bürgermeister, Gemeinderäte, Verwaltungsmitarbeiter.

Datum 29.04.2008Ort Pfarrzentrum St. Dionys, DurmersheimZeit 18:00 bis 22:00 UhrVeranstalter Verbundveranstaltung der Gemeinden Durmersheim (Antragsteller), Bietigheim, Au am rhein, Elchesheim-Illingen

Ablauf

17:30 Ankunft mit Kaffee

18:00 Begrüßung Bürgermeister Andreas Augustin, Durmersheim

18:15 Demografische Herausforderungen für eine zukunftsfähige Kommunalentwicklung Bernhard Payk, FamilienForschung Baden-Württemberg

19:00 Lokale Bündnisse für Familie Der Bündnisgedanke und seine Umsetzung vor Ort Andreas reuter, Kommunalverband für Jugend und Soziales

19:30 Diskussion/Pause

20:00 Arbeitsgruppen 1. Senioren und Hochbetagte in den Gemeinden 2. Familie und Arbeitswelt 3. Erziehung, Bildung und Betreuung 4. Attraktivität für Jugendliche gewährleisten 5. Treffpunkte und Beratung für alle Generationen

21:15 Bericht aus den Arbeitsgruppen

21:30 Ausblick Stefan Biehl, Landratsamt rastatt, Jugendamt

Zukunftsforum„Familie stärken, die demografische Herausforderung gemeinsam meistern“ – Durmersheim, Bietigheim, Au am Rhein & Elchesheim-Illingen

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Zusammenfassung Die Analyse der demografischen Lage in Durmersheim, Bietigheim, Au am rhein und Elchesheim-Illingen machte deutlich, dass die vier beteiligten Gemeinden sich in einer relativ günstigen Ausgangslage befinden. Dennoch besteht Hand-lungsbedarf, um den rückläufigen Geburtenquoten entgegen zu wirken.

Durch koordinierte Maßnahmen zur Steigerung der Lebensqualität für Fami-lien und zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bestehen gute Möglichkeiten, sich in der wirtschaftlich starken region zu profilieren und so den Zuzug von Familien zu fördern.

Anschließend an den Vortrag von Herrn Payk zur demografischen Lage und den Handlungsfeldern in den Kommunen stellte Herr reuter die Idee und Umsetzung des Förderprogramms „Lokale Bündnisse für Familien“ vor.

Nach der Pause arbeiteten die ca. 70 TeilnehmerInnen in fünf Arbeitsgruppen an den Themen: „Senioren und Hochbetagte in den Gemeinden“, „Familie und Arbeitswelt“, „Erziehung, Bildung und Betreuung“, „Attraktivität für Jugend-liche gewährleisten“ und „Treffpunkte und Beratung für alle Generationen“. In den Arbeitsgruppen wurden in engagierten Diskussionen zahlreiche Ideen gesammelt und zum Abschluss im Plenum vorgestellt. Die Arbeitsgruppe „Senioren und Hochbetagte in den Gemeinden“ wünscht Treffpunkte für ge-nerationenübergreifende Kommunikation, eine altersgerechte Infrastruktur, verschiedene Wohnformen für Senioren und Serviceangebote für das Altwer-den in den eigenen vier Wänden.

Ein Mehrgenerationenhaus erscheint der AG „Treffpunkte und Beratung für alle Generationen“ als der geeignete ort, um Beratung, Kommunikation und Service zu verbinden.

In der Arbeitsgruppe „Familie und Arbeitswelt“ wurde ein Bedarf an Ganz-tagsbetreuungsangeboten artikuliert, ebenso wie mehr Sensibilität der Arbeitgeber für Familienbelange (z.B. flexible Arbeitszeiten, Betriebskin-dergärten). Eine Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr mit qualitativ hochwertiger Förderung war die Kernforderung der AG „Erziehung, Bildung und Betreuung“.

Besonders kreativ waren die Jugendlichen, die in einer gut besetzten Arbeits-gruppe Anregungen aus ihrer Sicht formulierten: Mehr Treffpunkte und An-gebote wurden von ihnen gefordert, ebenso wie bessere ÖPNV-Verbindungen zwischen den orten. Die Jugendlichen wollen sich einbringen und mehr Verantwortung für ihre Projekte übernehmen.

Wer passt sich in Zukunft wem an?Demografische Heraus-forderungen Thema beim Zukunftsforum in Durmers-heim

Badische Neueste Nachrichten, 02.05.2008

Netzwerke für alle GenerationenZukunftsforum zur Stärkung von Familien, Kindern und Kommunen in Durmersheim

rastatter Tageblatt, 02.05.2008

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Bürgerinformationsveranstaltung und Einstieg in eine Bürgerbeteiligung fokussiert auf von den Bürgern wahrgenommene Handlungsfelder.Bürger, Gemeinderäte und Fachkräfte der Verwaltung sollten über den demografischen Wandel und die Folgen für die Gemeinde sowie über Handlungsansätze informiert werden. Mittels einer Bestandsaufnahme aus Sicht der Bürger wurden Arbeitsfelder für die nähere Zukunft bestimmt, die unter Beteiligung von Bürgern weiter bearbeitet werden.

Teilnehmer: rund 60 interessierte Bürgerinnen und Bürger, Verwaltungsmit-arbeiterinnen und -mitarbeiter, Vertreter des Gemeinderats, von Vereinen, Schulen und Betreuungseinrichtungen.

Datum 16.04.2008Ort Turn- und Festhalle SchuttertalZeit 18:30 bis 22:00 UhrVeranstalter Gemeinde Schuttertal

Ablauf

18:30 Uhr Auftritt des Kinderchors „Schutterfrösche“

18:40 Uhr Begrüßung und Einführung Bürgermeister Carsten Gabbert

19:00 Uhr Der demografische und gesellschaftliche Wandel in Schuttertal und die Herausforderungen für die Kommunen Bernhard Payk, FamilienForschung Baden-Württemberg

19:30 Uhr Bestandsaufnahme Schuttertal Ihre Meinung ist gefragt !!! Bürgerinnen und Bürger bewerten das Angebot der Gemeinde

19:45 Uhr Diskussion / Pause

20:45 Uhr Bläsergruppe der Trachtenkapelle Schuttertal

21:00 Uhr Das Ortenauer Bündnis für Familien und lokale Beispiele Hans-Jürgen Lutz, Koordinator ortenauer Bündnis für Familien

21:15 Uhr Meinungsaustausch

21:45 Uhr Die nächsten Schritte in Schuttertal Bürgermeister Carsten Gabbert

Die Vortragenden beim Zukunftsforum in Schuttertal von links nach rechts:

Kinderchor Schutterfrösche, Carsten Gabbert, Bläsergruppe der Trachtenkapelle, Bernhard Payk, Hans-Jürgen Lutz

Zukunftsforum„Familienfreundliches Schuttertal“

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ZusammenfassungDer Einladung der Gemeinde Schuttertal, sich über die demografische Lage zu informieren und über die Familienfreundlichkeit in Schuttertal zu diskutieren, sind ca. 60 Bürgerinnen und Bürger gefolgt. In der mit einem bunten Kultur-programm abgerundeten Veranstaltung wurde deutlich, dass die Anwesen-den mit der Lebensqualität in Schuttertal insgesamt zufrieden sind. Sie sehen jedoch noch Verbesserungsmöglichkeiten.

Der größte Handlungsbedarf besteht bei den Freizeitangeboten für Jugend-liche. Im Anschluss an das Zukunftsforum wird sich eine Arbeitsgruppe aus Bürgern und Verwaltung mit diesem Thema weiter beschäftigen. Auch die Si-cherheit im Straßenverkehr kann weiterentwickelt werden. Ganz unterschied-lich wurden von den Anwesenden die Begegnungsmöglichkeiten für Familien und zwischen den Generationen eingeschätzt. Auch mit diesem Thema wird sich eine Arbeitsgruppe weiter befassen.

Die Betreuungsangebote für Kinder wurden vorwiegend positiv bewertet. Lediglich für Kinder von ein bis zwei Jahren steht bislang kein bedarfsge-rechtes Angebot zur Verfügung.

Beratungs- und Unterstützungsleistungen für Familien in schwierigen Situ-ationen sind noch nicht so ausgebaut, wie sich dies die TeilnehmerInnen des Zukunftsforums wünschen. Dasselbe gilt für Kultur- und Freizeitangebote für Familien. Jedoch wurde an beiden Punkten auch ein Informationsdefizit deutlich, dem die Gemeinde mit einer Zusammenstellung der Angebote vor ort begegnen wird. Besonders positiv bewerteten die Bürger die Beteiligungs-möglichkeiten am ort. Das Zukunftsforum wurde als Beispiel für die Beteili-gungskultur positiv hervorgehoben.

Zum Abschluss der Veranstaltung stellte Bürgermeister Gabbert den Beitritt der Gemeinde Schuttertal zum ortenauer Bündnis für Familien in Aussicht. Außerdem sollen die Bürgerinnen und Bürger binnen vier Wochen zu den ge-planten Arbeitsgruppen eingeladen werden, um die durch das Zukunftsforum entzündete Dynamik bald in konkrete Projekte umzusetzen.

Ein großer Bedarf bei der JugendDie Gemeinde erkundete Wege für ein familien-freundliches Schuttertal / Arbeitsgruppen gehen jetzt in die Details

Badische Zeitung, 18.04.2008

Familienbewusst-sein ist längst gewecktZukunftsforum in Schutter-tal stößt auf große reso-nanz/Demografischer Wan-del greift deutlich später

Lahrer Zeitung, 18.04.2008

Die Referenten beim Zukunftsforum in Sontheim von links nach rechts:

Matthias Kraut, Bernhard Payk, Anton Gluitz, Andrea Floruß, Michael Rettenberger

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Impulsveranstaltung – als Einstieg in einen kooperativen Planungsprozess zur Weiterentwicklung der Kinderbetreuungssituation in Sontheim an der Brenz. An das Zukunftsforum schließt ein vom Landkreis moderierter sechsmona-tiger Planungsprozess an, an dem alle betroffenen Akteure beteiligt werden.

Teilnehmer: Über 50 Fachkräfte aus Schulen und Kindergärten, Träger und Fachberatungen, Elternvertreter, Verwaltung, Gemeinderat, Kirchen, interes-sierte Bürgerinnen und Bürger.

Datum 01.04.2008Ort Gemeindehalle Sontheim an der BrenzZeit 17:30 bis 22:00 UhrVeranstalter Stadt Sontheim an der Brenz

Ablauf

17:30 Begrüßung und Einführung Bürgermeister Matthias Kraut

17:45 Der demografische und gesellschaftliche Wandel in Sontheim an der Brenz und die Folgen für Bildung und Betreuung Bernhard Payk, FamilienForschung Baden-Württemberg

18:15 Diskussion/Pause

18:45 Gesetzliche Rahmenbedingungen und Reformstrategien für die Weiterentwicklung der Bildungs- und Betreuungslandschaft Anton Gluitz, Kommunalverband für Jugend und Soziales

19:15 Handlungsoptionen in Sontheim an der Brenz Bürgermeister Matthias Kraut

19:45 Diskussion

20:45 Ausblick auf das weitere Vorgehen – Moderation Andrea Floruß, Michael rettenberger, Landkreis Heidenheim, Sozialdezernat

21:00 Zusammenfassung und Ausblick Bürgermeister Matthias Kraut

Zukunftsforum„Kinder, Kinder – Zukunftskonzept für Bildung und Betreuung in Sontheim an der Brenz“

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Zusammenfassung Die Gemeinde plant den Einstieg in die Kleinkindbetreuung. Um ein bedarfs-gerechtes Betreuungsangebot für Kinder von einem Jahr bis zum Jugendalter schaffen zu können, wird ein kooperativer Planungsprozess mit Vertretern aller betroffenen Gruppen begonnen. Das Zukunftsforum stellte den Auftakt zu diesem Prozess dar.

Dank einer Bedarfserhebung durch den Landkreis Heidenheim im Jahr 2006 liegen hochwertige und relativ aktuelle Zahlen zum Betreuungsbedarf vor. Für 64 Kinder unter drei Jahren besteht in Sontheim an der Brenz demnach eine zusätzliche Nachfrage nach einem Betreuungsplatz.

Die von Herrn Payk von der FamilienForschung Baden-Württemberg vorge-tragenen Vorausrechnungen zur demografischen Entwicklung in Sontheim an der Brenz machten deutlich, dass sich Investitionen in die Betreuungsin-frastruktur voraussichtlich längerfristig lohnen werden. Auf Basis der Bevöl-kerungsvorausrechnung des Statistischen Landesamtes hat die Gemeinde in den nächsten zwei Jahrzehnten nur mit geringfügig rückläufigen Kinderzah-len zu rechnen. Gleichzeitig kann von einer weiter steigenden Betreuungs-quote ausgegangen werden. Welche rechtlichen Vorgaben existieren und welche Betreuungsformen möglich sind, darüber berichtete Herr Gluitz vom Kommunalverband für Jugend und Soziales. Herr Bürgermeister Kraut stellte anschließend den Teilnehmern die Überlegungen der Verwaltung vor und machte das Interesse der Gemeinde an einer kooperativen Planung mit allen Betroffenen deutlich.

Am mit dem Zukunftsforum begonnenen Planungsprozess werden sich Ge-meinderäte, Verwaltungsmitarbeiter, ein Vertreter des Jugendgemeinderates, Kindergartenträger, Erzieherinnen, Vereinsvertreter, Elternbeiräte und ein Vertreter der Schule beteiligen. Der Prozess wird im weiteren Verlauf von Frau Floruß und Herrn rettenberger vom Sozialdezernat des Landkreises Heiden-heim moderiert.

Ziel ist die Entwicklung eines Betreuungskonzepts, das bei den Kleinkindern anfängt und auch noch die Jugendlichen und ihre Bedürfnisse einschließt. Dieses Konzept wird in den folgenden sechs Monaten in mehreren Arbeits-gruppensitzungen erarbeitet. Ende September sollen Ergebnisse vorliegen, damit noch in diesem Jahr entsprechende Förderanträge gestellt werden können.

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Gemeinderatsklausur – zur Verständigung über die zentralen kinder-, jugend-, eltern- und seniorengerechten Projekte für die nächsten Jahre.

Teilnehmer: 31 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Gemeinderat, Stadtverwal-tung, Kindergarten- und Schulleitung, Elternvertreter, Mitglieder der Zukunfts-werkstatt „Nachhaltige Bürgerkommune“.

Datum 22.-23.02.2008Ort Berggasthof HöchstenZeit 22.02. 19:00 Uhr bis 23.02. 17:30 UhrVeranstalter Gemeinde Illmensee

Ablauf

22.02. 19:00 Vortrag „Familie und Kinder“ im Rahmen des Projekts „Nachhaltige Bürgerkommune“ Helmut Bauer, Umweltforschungsinstitut Tübingen

23.02. 08:30 Begrüßung und gemeinsames Frühstück Bürgermeister Bernhard Stadler

09:30 Vortrag und Diskussion: „Herausforderungen durch den demografischen Wandel“ Bernhard Payk, FamilienForschung Baden-Württemberg

11:00 Ergebnisse der Qualitätsumfrage im Kindergarten, der MELAP Jugendbefragung und Erkenntnisse zur kind- und jugendgerechten Stadtplanung Michael Mielke, Stadtverwaltung Illmensee

11:30 Ist-Analyse, Stärken und Schwächen der Kinderbetreuungs- und Schulsituation in Illmensee renate Fischer-Kuhn, Kindergartenfachberaterin Karin Störk, Leiterin des Kindergartens Hildburg Borel, Schulleiterin; Karl Ulrich Jäger, Leiter Jugendtreff

13:00 Mittagspause

14:00 Arbeitsgruppen •Kinder-undjugendgerechteStadtplanung •Mehrgenerationenhaus•WeiterentwicklungKinderbetreuung •BürgerschaftlichesEngagement

16:00 Präsentation der Ergebnisse, Diskussion und nächste Schritte

16:45 Abschluss und Ausblick Bürgermeister Bernhard Stadler

Zukunftsforum„Familie, Kinder & Kommune“ –Illmensee

Die Vortragenden am zweiten Tag des Zukunftsforums in Illmensee von links nach rechts:

Michael Mielke, Renate Fischer-Kuhn,Karin Störk, Hildburg Borel, Karl Ulrich Jäger, Bernhard Stadler

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Zusammenfassung In Illmensee kam der Gemeinderat zu einer zweitägigen Klausurtagung zusammen. Gemein-sam mit Fachkräften der Verwaltung, der Kindergarten- und Schulleitung und dem Leiter des Jugendtreffs wurde über die Weiterentwicklung der Familienfreundlichkeit diskutiert. Insbesondere die Betreuungs- und Bildungssituation wurde analysiert und Veränderungsop-tionen diskutiert.

Die Veranstaltung zeichnete sich dadurch aus, dass externe Vorträge mit Analysen der Ist-Situation vor ort ergänzt wurden. Frau Störk stellte die Situation im Kinderkarten, Frau Borel die Situation in der Schule und Herr Jäger die Arbeit des Jugendtreffs vor. So wurden generel-le Anforderungen an eine familienfreundliche Kommunalentwicklung mit den spezifischen Bedingungen vor ort kombiniert.

Darauf aufbauend wurden mit einer Kartenabfrage die Handlungsfelder für die Zukunft er-arbeitet. Die Ergebnisse dienten als Grundlage zur Bildung von Arbeitsgruppen und als deren Ideenspeicher. Die Arbeitsgruppen konnten auf diesem Fundament aufbauend zukunftswei-sende und an die Situation in Illmensee angepasste Lösungen für die drängendsten Pro-bleme erarbeiten. Sie beschäftigten sich mit folgenden Themen:

•BürgerschaftlichesEngagementfördern •Mehrgenerationenhaus •Kinderbetreuung •Kinder-undjugendgerechteStadtplanung mit dem Schwerpunkt Schulhof- und Spielplatzgestaltung

In der abschließenden Diskussion über die Ergebnisse der Arbeitsgruppen wurde deutlich, dass ein Neubau des Kindergartens für die Gemeinde absolute Priorität hat, damit ein Ausbau im Kleinkindbereich möglich wird. Dadurch könnten auch räumlichkeiten für ein Mehrgenerationenhaus im alten Kindergarten entstehen.

Außerdem möchte die Gemeinde die Errichtung einer Jugendfarm mit Abenteuerspielplatz prüfen. Bei den Entwicklungsprojekten wird die Gemeinde stärker als bisher versuchen, die Bürger in Planungs- und Umsetzungsprozesse einzubeziehen. Dies soll bereits bei der Umge-staltung des Schulhofs in Verbindung mit einem Spielplatz ausprobiert und künftig auch bei anderen Projekten so praktiziert werden. Als Pilotkommune im Projekt „Nachhaltige Bürger-kommune“ kann die Gemeinde bei der Umsetzung auf Unterstützung durch das Umweltfor-schungsinstitut Tübingen (ufit) zurückgreifen.

Eventuell lässt sich durch die Steigerung des bürgerschaftlichen Engagements auch ein Mehrgenerationenhaus realisieren. Dies soll jedoch erst nach den vorgenannten Projekten angegangen werden.

Zukunftsforum„Familie, Kinder, Arbeitsmarkt – Handlungsfeld Kommune“ – Lankreis Sigmaringen

Die Aktiven beim Zukunftsforum des Landkreises Sigmaringen von links nach rechts:

Renate Fischer-Kuhn, Claudia Bauer, Marion Merz, Ingrid Höfer, Bernhard Payk, Jens Ridderbusch, Franz-Josef Schnell, Dr. Carmina Brenner

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Informationsveranstaltung für Funktionsträger in Kommunen. Das Landratsamt Sigmaringen und die FamilienForschung Baden-Würt-temberg organisierten eine Informationsveranstaltung, um in den Kommu-nen über die demografischen Entwicklungen zu informieren und über den Handlungsbedarf aufzuklären. In Workshops und in reden wurden darüber hinaus lokale und überregionale Unterstützungsangebote für Kommunen zur Steigerung der Familienfreundlichkeit vorgestellt.

Teilnehmer: Circa 60 Bürgermeister, Träger und Leitungen von Kinderbetreu-ungseinrichtungen, Verwaltungsmitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie andere Funktionsträger aus den Kommunen des Landkreises.

Datum 06.11.2007Ort Sparkassenforum Hofgarten, SigmaringenZeit 14:00 bis 18:00 UhrVeranstalter Landratsamt Sigmaringen ElBi-Projektgruppe

Ablauf

14:00 Ankommen

14:15 Begrüßung Projekt „ElBi – ElternBildung im Kindergarten“ – Erfahrungsaustausch und Ergebnisse ElBi-Team: Claudia Baur, renate Fischer-Kuhn, Ingrid Höfer, Marion Merz

14:45 Workshops Zukunftswerkstätten Bürgerbeteiligung für mehr Familienfreundlichkeit in Kommunen Jens ridderbusch, Bernhard Payk, FamilienForschung Baden-Württemberg Starke Familien – starke Kinder Kindertageseinrichtungen sind mehr als Orte für Kinder ELBI-Team und Karin Hellstern, Carola Keck, Uschi röhm, Sabine Stauß, Katharina Kolepp

16:45 Handlungsbedarf für Kommunen im Landkreis Sigmaringen Franz-Josef Schnell, Dezernent für Jugend und Soziales des Landkreises Sigmaringen

17:00 Wege zu mehr Familienfreundlichkeit in Kommunen – Der demografische Wandel fordert neue Konzepte Dr. Carmina Brenner, Präsidentin des Statistischen Landesamtes Baden Württemberg

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Zusammenfassung Nach der Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurde das Projekt „ElBi – Elternbildung im Kindergarten“, ein Gemeinschaftsprojekt des Land-kreises, der Fachberatung für Kindergärten, der Agentur für Arbeit und mehre-rer Kinderbetreuungseinrichtungen im Landkreis Sigmaringen, vorgestellt.

Eltern in kleinen Kommunen im Landkreis werden in diesem Projekt kosten-lose Elternkurse in den räumen der Kindergärten während der Betreuungs-zeit angeboten. Insbesondere Frauen konnten in dem Projekt während der Elternzeit qualifiziert und auf den (Wieder-)Einstieg in die Berufstätigkeit vorbereitet werden. Außerdem trug das Projekt zur Verbesserung der Bezie-hungen zwischen Eltern und Fachkräften in den Einrichtungen bei. Es gelang durch den „geschützten rahmen“ insbesondere Mütter mit Migrations-hintergrund anzusprechen. In einem anschließenden Workshop konnte der Erfahrungsaustausch über das ElBi-Projekt weitergeführt werden. Parallel informierte die FamilienForschung Baden-Württemberg über Instrumente zur Verbesserung der Familienfreundlichkeit.

In den abschließenden Vorträgen wurden den Teilnehmern die Stärken des Landkreises im Bereich Familienfreundlichkeit dargestellt. Der Dezernent für Jugend und Soziales stellte die Gemeinschaftsleistung, die zur Erreichung dieses Niveaus von Vielen erbracht wurde, hervor.

Die Präsidentin des Statistischen Landesamtes präsentierte aus der Statistik ableitbare Herausforderungen für den Landkreis Sigmaringen. Beide redner waren sich einig, dass der Ausbau der Ganztags- und Kleinkindbetreuung die Herausforderung der nächsten Jahre darstellt.

Familie und Beruf miteinander verein-barenPräsidentin des Statistischen Landesamtes Carmina Brenner beim Fachtag des Landkreises zu familienrele-vanten Themen – Interesse an Workshops groß

Südkurier, 21.11.2007

Wunsch und Wirklichkeit weit auseinanderFachtagung – Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Präsidentin des Statistischen Landesamtes zu Gast

reutlinger Generalanzeiger, 21.11.2007

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Gemeinsame Klausurtagung der Gemeinderäte . Die Veranstaltung diente der Intensivierung des Informationsaustausches und der Stärkung der kommu-nalen Zusammenarbeit über die Landesgrenzen hinweg.

Teilnehmer: Circa 40 Gemeinderäte aus beiden Gemeinden

Datum 31.03.2007Ort StraßburgZeit 15:00 bis 19:00 UhrVeranstalter Stadtverwaltungen Ingersheim/Württemberg und Ingersheim/Elsass

Ablauf

15:00 Begrüßung und Einführung Bürgermeister Gérard Cronenberger, Ingersheim/Elsass Bürgermeister Volker Godel, Ingersheim/Württemberg

15:15 Herausforderungen durch den demografischen Wandel Erich Stutzer, Leiter der FamilienForschung Baden-Württemberg

16:00 Kaffeepause

16:30 Entwicklungsstrategien für das künftige Zusammenleben von Jung und Alt Jens ridderbusch, FamilienForschung Baden-Württemberg

17:15 Demografischer Wandel und Zusammenleben von Jung und Alt in Frankreich Bernard Aubry, Chargé de mission, INSEE, Nationales Institut für Statistik und wirtschaftliche Studien, Straßburg

18:00 Deutsch-französischer Erfahrungsaustausch

Zukunftsforum„Demografischer Wandel und das Zusammenleben von Jung & Alt in den Kommunen“ – Ingersheim (Elsass) & Ingersheim (Württemberg)

Die Referenten beim Zukunftsforum in Straßburg von links nach rechts:

Gérard Cronenberger, Volker Godel, Erich Stutzer, Jens Ridderbusch, Bernard Aubry

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Zusammenfassung Ihre zweite gemeinsame Klausurtagung – dieses Mal im rahmen eines Zu-kunftsforums – widmeten die Gemeinderäte aus Ingersheim im Elsass und Ingersheim im Landkreis Ludwigsburg dem Thema „Demografischer Wandel“.

Zum Einstieg in die im rahmen des Projekts Zukunftsforum von der Famili-enForschung Baden-Württemberg unterstützte Gemeinderatsklausur stellte Herr Stutzer von der FamilienForschung Baden-Württemberg Unterschiede und Gemeinsamkeiten der demografischen Entwicklung in Baden-Würt-temberg und dem Elsass dar. Anschließend wurden Entwicklungsstrategien für das Zusammenleben von Jung und Alt vorgestellt. Eine Einführung in die demografische Entwicklung in Frankreich rundete die Veranstaltung ab.

Die unterschiedlichen Herausforderungen in Deutschland und Frankreich wurden bei der Tagung deutlich. Da Frankreich über eine deutlich höhere Ge-burtenrate als Deutschland verfügt, ist dort nur mit einer Alterung der Gesellschaft zu rechnen. In Deutschland hingegen kommt zur Alterung noch ein Schrumpfungsprozess hinzu. Deutsche Gemeinden sind also durch den demografischen Wandel besonders gefordert.

Vom grenzüberschreitenden Austausch von Ideen und Handlungsansätzen für mehr Familienfreundlichkeit können insbesondere deutsche Gemeinden profitieren, sollte es dadurch gelingen, die niedrige Geburtenrate etwas anzu-heben.

Im schwäbischen Ingersheim fließen die Erkenntnisse in die aktuelle Kinder-gartenentwicklungsplanung ein. „Für die kommenden Jahre ist der weitere Ausbau der Kleinkindbetreuung vorgesehen, um jungen Familien die Verein-barkeit von Familie und Beruf besser ermöglichen zu können“ (Pressemitteilung Bürgermeisteramt Ingersheim vom 23.05.2007). Ein weiterer Handlungsschwer-punkt soll das Zusammenleben von Jung und Alt in der Gemeinde sein.

Kommunen bauen auf Familienfreund-lichkeitKlausurtagung der schwä-bischen und elsässischen Ingersheime über demogra-fischen Wandel

Ludwigsburger Kreiszeitung, 30.05.2007

In Deutschland werden zu wenige Kinder geborenZweite Arbeitstagung der Kommunalpolitiker der Partnergemeinden Ingers-heim mit alarmierendem Ergebnis

Bietigheimer Zeitung, 30.05.2007

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Zukunftsforum„Familie, Kinder & Kommune“ – Steißlingen

Aufbauend auf den Ergebnissen einer in Steißlingen durchgeführten Zukunftswerkstatt entwickelte der Gemeinderat in einer Klausurtagung konkrete Umsetzungsschritte.

Teilnehmer: Der Bürgermeister und circa 30 weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Gemeinderat und der Verwaltung.

Datum 03.02.2007Ort rathaus SteißlingenZeit 13:00 bis 17:30 UhrVeranstalter Gemeinde Steißlingen

Ablauf

13:00 Begrüßung Bürgermeister Artur ostermaier

13:05 Einführung in das Thema Erich Stutzer, Leiter der FamilienForschung Baden-Württemberg Tagesablauf/Moderation Andreas reuter, Kommunalverband Jugend und Soziales Baden-Württemberg

13:15 Handlungsfelder und Ideen zur Familienfreundlichkeit Christine Ehrhardt, Jens ridderbusch, FamilienForschung Baden-Württemberg

13:30 Arbeitsgruppen •ZusammenlebenundBegegnungderGenerationenfördern •KinderbetreuungundBildungfüreinengutenStartineinen gelingenden Lebensweg •AttraktiveAngebotefürJugendlicheinSteißlingen •InfrastrukturfürJung&Altweiterverbessern

15:00 Kaffeepause

15:30 Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen

16:00 Diskussion und Bewertung der vorgeschlagenen Schritte und Maßnahmen

17:00 Ausblick Bürgermeister Artur ostermaier

Die Vortragenden beim Zukunftsforum in Steißlingen von links nach rechts:

Artur Ostermaier, Erich Stutzer, Andreas Reuter, Christine Ehrhardt, Jens Ridderbusch

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Zusammenfassung In der Gemeinde Steißlingen hat drei Monate vor dem Zukunftsforum eine Zukunftswerk-statt stattgefunden. Ziel des Zukunftsforums war es, in einer Gemeinderatsklausur aus den Ideen der Zukunftswerkstatt ein kommunalpolitisches Handlungskonzept zu entwickeln.

Herr Stutzer, der Leiter der FamilienForschung Baden-Württemberg stellte einführend die Problematik der demografischen Entwicklung und die Bedeutung von Familienfreundlich-keit für die Kommunalentwicklung dar. Anschließend wurden von Frau Ehrhardt und Herrn ridderbusch von der FamilienForschung die Handlungsfelder, die sich aus der Zukunfts-werkstatt ergeben haben, vorgestellt. In darauf aufbauenden Arbeitsgruppen wurden von den Gemeinderäten konkrete Umsetzungsschritte erarbeitet, die am Ende im Plenum zusammengetragen und diskutiert wurden.

Mit der Veranstaltung ist es gelungen, ein kurz- und mittelfristiges Handlungskonzept für die Gemeinde Steißlingen zu entwickeln. Politik und Verwaltung verfügen nun über einen auf Bürgerinteressen beruhenden, allgemein akzeptierten Maßnahmenplan für die famili-enfreundliche Weiterentwicklung der Gemeinde.

Nächste Schritte zu einem noch familienfreundlicheren Steißlingen:

•JugendtreffSiesta:BegleiterfürdieneueMannschaft•Familientag–einInfotagrundumdieSteißlingerAngebotefürKinder, Jugendliche und Familien•AusbaudesAngebotsfürdieBetreuungvonKindernunter3Jahren•Elternkurs„Erziehenlernen“•Mehrgenerationenhaus/Jugendhaus•Familienbüro•TauschbörsefürLeistungen•ÜbergangindenBeruf–HilfestellungfürJugendliche•JobbörseundFerienjobbörsefürJugendliche•EDV-undInternetkursefüralleGenerationen

Der Gemeinderat beschloss die Umsetzung einiger Maßnahmen auf Kosten der Stadt. Für andere Maßnahmen sollen Ehrenamtliche gewonnen werden. Für konkrete Projekte plant die Gemeinde, für ein zeitlich befristetes ehrenamtliches Engagement zu werben. Für diese Projekte soll Kommunikationsinfrastruktur und organisatorische Unterstützung bereitge-stellt werden.

Bereits nach einem halben Jahr waren die meisten Projekte realisiert oder in einem kon-kreten Planungsstadium. Verantwortliche wurden benannt, erste Planungsschritte sind bereits vollzogen und weitere geplant.

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Zukunftsforum„Demografischer Wandel und Familienfreundlichkeit in Weinstadt“

Bürgerinformationsveranstaltung. Auftaktveranstaltung zur Entwicklung eines Handlungskonzepts für mehr Fa-milienfreundlichkeit. Ziel war die Sensibilisierung der Politik, der Verwaltung und der Bürger für die Themen demografischer Wandel und Familienfreund-lichkeit. Durch die Veranstaltung wurden Familien angesprochen, sich am weiteren Planungs- und Umsetzungsprozess familienfreundlicher Maßnah-men zu beteiligen.

Teilnehmer: Circa 60 Bürgerinnen und Bürger, Mitarbeiter der Verwaltung, Gemeinderäte, Vertreter von Vereinen, Verbänden und Kirchen

Datum 11.12.2006Ort Stiftskeller BeutelsbachZeit 19:30 bis 21:30 UhrVeranstalter Stadt Weinstadt

Ablauf

19:30 Begrüßung und Einführung oberbürgermeister Jürgen oswald

19:45 Der demografische Wandel und familienfreundliche Entwicklungsstrategien in den Kommunen Erich Stutzer, Leiter der FamilienForschung Baden-Württemberg

20:15 Ergebnisse der Weinstädter Familienbefragung Christine Meyer, Institut für Geographie der Universität Stuttgart

20:45 Auf dem Weg zur familienfreundlichen Kommune Wichtige Handlungsfelder zur Familienfreundlichkeit und wie es damit in Weinstadt weitergehen soll Moderation: Christine Ehrhardt, Jens ridderbusch, FamilienForschung Baden-Württemberg

21:30 Ausblick auf das weitere Vorgehen oberbürgermeister Jürgen oswald

Die Vortragenden beim Zukunftsforum in Weinstadt von links nach rechts:

Jürgen Oswald, Erich Stutzer, Jens Ridderbusch, Christine Meyer

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ZusammenfassungDie Stadt Weinstadt befasst sich intensiv und systematisch mit dem demo-grafischen Wandel und sucht nach Möglichkeiten, ihre Familienfreundlichkeit weiter zu entwickeln. Das Konzept umfasst die Elemente

•Zu-bzw.WegzugsbefragungundFamilienumfrage •ZukunftsforumalsAuftakt •ZukunftswerkstattalsPlanungsinstrumentmitBürgerbeteiligung

Die Befragungen ermöglichen eine Planung auf sicherer Informationsgrund-lage. Ihre Ergebnisse wurden auf dem Zukunftsforum den Weinstädter Bürge-rinnen und Bürgern vorgestellt.

Dabei wurde deutlich, dass Weinstadt ein attraktiver Wohnort für Familien ist. Die Stadtbücherei, die Kindergärten und die Musikschule tragen unter anderem zu dieser guten Bewertung bei. Allerdings machen vielen Familien die hohen Mieten bzw. Baupreise zu schaffen. Sie führten zum Teil sogar zum Wegzug.

Aus den Befragungen ergaben sich die Ausweitung der verlässlichen Grund-schulbetreuung bis 14:00 Uhr, sowie der Ganztags- und Ferienbetreuung für Schulkinder als besonders wichtige Handlungsfelder. Außerdem brennt Fami-lien in Weinstadt das Thema Verkehrssicherheit unter den Nägeln.

Die FamilienForschung informierte über den demografischen Wandel, seine Auswirkungen auf die Kommunen und wichtige kommunale Handlungsfelder für mehr Familienfreundlichkeit.

Abschließend stellte oberbürgermeister oswald die geplanten weiteren Schritte auf dem Weg zu mehr Familienfreundlichkeit vor. Was der demogra-fische Wandel bedeutet, brachte er auf den Punkt: „In 50 Jahren werden sich die Älteren umdrehen und sagen, guck mal ein Kinderwagen.“ (Waiblinger Kreiszeitung vom 13.12.2006).

Das Zukunftsforum diente als Auftaktveranstaltung für einen Planungspro-zess mit Beteiligung der Bürger. Zwei Monate später fand eine ebenfalls in Zusammenarbeit mit der FamilienForschung und dem KVJS durchgeführte Zukunftswerkstatt statt. Dort wurden die Ergebnisse der Befragungen und der Diskussionen auf dem Zukunftsforum wieder aufgegriffen. Ziel der Zu-kunftswerkstatt war es, ein schlüssiges Handlungskonzept für die Weiterent-wicklung der Familienfreundlichkeit in Weinstadt zu erarbeiten.

Familien Einfluss nehmen lassenBeim Zukunftsforum der Stadt Weinstadt diskutierten Eltern über eine familien-freundliche Stadt

Waiblinger Kreiszeitung, 13.12.2006

Das Zukunftsforum für das zukünftige KinderlandWeinstädter Weg zur kinder-freundlichen Kommune

Bietigheimer Zeitung, 30.05.2007

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Nr. Titel erschienen

39 Naturwissenschaftlich-technische Modellprojekte in Kindergärten 2008 Dokumentation des Programms der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg

38 Erfolgsgeschichten - Nachwuchswissenschaftler im Portrait 2008 Ergebnisse des Eliteprogramms für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden der Landesstiftung Baden-Württemberg

37 Kinder nehmen Kinder an die Hand - Hilfen für benachteiligte und kranke Kinder 2008 Dokumentation des Programms der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg

36 Zeit nutzen – Innovative pädagogische Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche während der Ferienzeit 2008 Dokumentation des Projekts der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg

35 E-LINGO – Didaktik des frühen Fremdsprachenlernens 2008 Erfahrungen und Ergebnisse mit Blended Learning in einem Masterstudiengang (erschienen im gnv Gunter Narr Verlag Tübingen)

34 Visionen entwickeln – Bildungsprozesse wirksam steuern – Führung professionell gestalten 2008 Dokumentation zum Masterstudiengang Bildungsmanagement der Landesstiftung Baden-Württemberg (erschienen im wbv W. Bertelsmann Verlag Bielefeld)

33 Forschungsprogramm „Klima- und Ressourcenschutz“ 2008 Berichte und Ergebnisse aus den Forschungsprojekten der Landesstiftung Baden-Württemberg

32 Nanotechnology – Physics, Chemistry, and Biology of Functional Nanostructures 2008 results of the first research programme “Competence Network Functional Nanostructures”

31 „Früh übt sich…“ Zugänge und Facetten freiwilligen Engagements junger Menschen 2008 Fachtagung am 21. und 22. Juni 2007 in der Evangelischen Akademie Bad Boll

30 beo – 6. Wettbewerb Berufliche Schulen 2007 Ausstellung, Preisverleihung, Gewinner und Wettbewerbsbeiträge 2007

29 Forschungsprogramm „Mikrosystemtechnik“ 2007 Berichte und Ergebnisse aus den Forschungsprojekten

28 Frühe Mehrsprachigkeit – Mythen – Risiken – Chancen 2007 Dokumentation über den Fachkongress am 5. und 6. oktober 2006 in Mannheim 27 „Es ist schon cool, wenn man viel weiss!“ KOMET – Kompetenz- und Erfolgstrainings für Jugendliche 2007 Dokumentation der Programmlinie 2005 - 2007

26 Jugend und verantwortungsvolle Mediennutzung – Medien und Gesellschaft 2007 Untersuchungsbericht des Tübinger Instituts für frauenpolitische Sozialforschung TIFS e.V.

25 jes – Jugend engagiert sich und jes|connection 2007 Die Modellprojekte der Landesstiftung Baden-Württemberg, Bericht der wissenschaftlichen Begleitung 2002-2005

24 Suchtfrei ins Leben – Dokumentation der Förderprogramme zur Suchtprävention für 2007 vorbelastete Kinder und Jugendliche

23 Häusliche Gewalt beenden: Verhaltensänderung von Tätern als Ansatzpunkt 2006 Eine Evaluationsstudie von Monika Barz und Cornelia Helfferich

22 Innovative Familienbildung – Modellprojekte in Baden-Württemberg 2006 Abschlussdokumentation des Aktionsprogramms „Familie – Förderung der Familienbildung“

21 Förderung der Selbständigkeit und Eigenverantwortung von Menschen mit Behinderung 2006 Dokumentation der Projekte der Ausschreibung der Landesstiftung Baden-Württemberg 2002 - 2006

Schriftenreihe der LANDESSTIFTUNG Baden-Württemberg

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Nr. Titel erschienen

20 Raus aus der Sackgasse! 2006 Dokumentation des Programms „Hilfen für Straßenkinder und Schulverweigerer“

19 Erfahrungen, die‘s nicht zu kaufen gibt 2006 Bildungspotenziale im freiwilligen Engagement junger Menschen, Dokumentation der Fachtagung am 16. und 17. Juni 2005

18 beo – 5. Wettbewerb Berufliche Schulen 2006 Dokumentation über die Wettbewerbsbeiträge der Preisträgerinnen und Preisträger 2006

17 Forschungsprogramm Nahrungsmittelsicherheit 2006 Berichte und Ergebnisse aus den Forschungsprojekten der Landesstiftung Baden-Württemberg

16 Medienkompetenz vermitteln – Strategien und Evaluation 2006 Das Einsteigerprogramm start und klick! der Landesstiftung Baden-Württemberg

15 Forschungsprogramm Optische Technologien 2005 Zwischenberichte aus den Forschungsprojekten der Landesstiftung Baden-Württemberg

14 Jugend. Werte. Zukunft. – Wertvorstellungen, Zukunftsperspektiven und soziales Engagement 2005 im Jugendalter – Eine Studie von Dr. Heinz reinders

13 4. Wettbewerb Berufliche Schulen 2005 Dokumentation des Wettbewerbs 2005 mit den Preisträgerinnen und Preisträgern

12 Beruf UND Familie – Wie gestalten wir das UND? 2005 Ein Leitfaden für Praktiker und Praktikerinnen aus Unternehmen und Kommunen

11 Strategische Forschung in Baden-Württemberg 2005 Foresight-Studie und Bericht an die Landesstiftung Baden-Württemberg

10 Jugend und verantwortungsvolle Mediennutzung – Medien und Persönlichkeitsentwicklung 2005 Untersuchungsbericht des Tübinger Instituts für frauenpolitische Sozialforschung TIFS e.V.

9 Dialog Wissenschaft und Öffentlichkeit 2005 Ein Ideenwettbewerb zur Vermittlung von Wissenschaft und Forschung an Kinder und Jugendliche

8 Selbstvertrauen stärken – Ausbildungsreife verbessern 2005 Dokumentation innovativer Projekte im Berufsvorbereitungsjahr 2001/2002

7 Faustlos in Kindergärten – Evaluation des Faustlos-Curriculums für den Kindergarten 2004 6 Hochschulzulassung: Auswahlmodelle für die Zukunft – Eine Entscheidungshilfe für die Hochschulen 2005

5 3. Wettbewerb Berufliche Schulen – 2004 Dokumentation des Wettbewerbs 2004 mit den Preisträgerinnen und Preisträgern

4 Jugend und verantwortungsvolle Mediennutzung – Medien und Persönlichkeitsentwicklung 2004 Dokumentation des Fachtags am 4.12.2003

3 2. Wettbewerb Berufliche Schulen 2003 Dokumentation des Wettbewerbs 2003 mit den Preisträgerinnen und Preisträgern 2 Neue Wege der Förderung freiwilligen Engagements von Jugendlichen 2003 Eine Zwischenbilanz zu Modellen in Baden-Württemberg 1 1. Wettbewerb Berufliche Schulen 2002 Dokumentation des Wettbewerbs 2002 mit den Preisträgerinnen und Preisträgern

Alle Publikationen als Download unter www.landesstiftung-bw.de

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GesellschaftsformGemeinnützige GmbH seit 2000

AufsichtsratsvorsitzenderMinisterpräsident Günther H. oettinger MdL

AufsichtsratStaatsminister Prof. Dr. Wolfgang reinhart MdLKultusminister Helmut rau MdLWissenschaftsminister Prof. Dr. Peter FrankenbergJustizminister Prof. Dr. Ulrich Goll MdLFinanzminister Willi Stächele MdLWirtschaftsminister Ernst Pfister MdLSozialministerin Dr. Monika Stolz MdLUmweltministerin Tanja GönnerFraktionsvorsitzender Stefan Mappus MdLAndreas Hoffmann MdLWinfried Mack MdLKarl-Wilhelm röhm MdLDr. Stefan Scheffold MdLIngo rust MdLreinhold Gall MdLDr. Ulrich Noll MdLTheresia Bauer MdL

GeschäftsführerHerbert Moser

Stellvertretender GeschäftsführerMinisterialdirigent Walter Leibold

Die Landesstiftung Baden-Württemberg setzt sich für

ein lebendiges und lebenswertes Baden-Württemberg

ein. Sie ebnet den Weg für Spitzenforschung, vielfältige

Bildungsmaß nahmen und den verantwortungsbewuss-

ten Umgang mit unseren Mitmenschen.

Die Landesstiftung ist eine der großen operativen

Stiftungen in Deutschland. Sie ist die einzige, die aus-

schließlich und überparteilich in die Zukunft Baden-

Württembergs investiert – und damit in die Zukunft

seiner Bürgerinnen und Bürger.

LANDESSTIFTUNGBaden-Württemberg gGmbHIm Kaisemer 1D-70191 StuttgartTelefon +49 711 24 84 76 - 0Fax +49 711 24 84 76 - [email protected]