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Kompetenzbegriff und Kompetenzdiagnostik in der empirischen Bildungsforschung Johannes Hartig

Kompetenzbegriff und Kompetenzdiagnostik in der empirischen Bildungsforschung Johannes Hartig

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Page 1: Kompetenzbegriff und Kompetenzdiagnostik in der empirischen Bildungsforschung Johannes Hartig

Kompetenzbegriff und Kompetenzdiagnostik in der

empirischen Bildungsforschung

Johannes Hartig

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HintergrundDFG-Schwerpunktprogramm

„Kompetenzmodelle zur Erfassung individueller Lernergebnisse und zur Bilanzierung von Bildungsprozessen“(Eckhard Klieme & Detlev Leutner)

Förderbeginn voraussichtlich Juli 2007 www.kompetenzdiagnostik.de

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Überblick Kompetenz als Alltagsbegriff Kompetenzen als wissenschaftliche Konstrukte Kompetenzen als kontextspezifische Konstrukte

Vorteile für die Untersuchung der Ziele von Bildungsmaßnahmen

Definition von „Kontext“

Diskussion

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Kompetenz als alltäglicher Begriff „Kompetenz“ gehört zu den 5000 am häufigsten

verwendeten deutschen Wörtern (Projekt Deutscher Wortschatz, 2006)

Der Begriff bezeichnet auch „Zuständigkeit“ im juristischen oder organisatorischen Sinne.

Die für die Bildungsforschung relevante alltagssprachliche Bedeutung von „Kompetenz“ ist die als Synonym zu „Fähigkeit“ (Duden, 2001)

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„Kompetenz“ in der empirischen Bildungsforschung Der Begriff der „Kompetenz“ wird den

verschiedensten Zusammenhängen der empirischen Bildungsforschung verwendet.

Häufig taucht der Begriff auf, wenn die Ziele von Bildungsmaßnahmen beschreiben werden (z.B. PISA-Studien, Bildungsstandards).

Auch im Zusammenhang mit der Eignung von Personen für bestimmte Tätigkeiten wird der Begriff häufig verwendet.

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Kompetenz als wissenschaftlicher Begriff Die alltägliche Geläufigkeit und Vielfalt des

Kompetenzbegriffs erschwert eine präzise Definition in wissenschaftlichen Kontexten.

Auch in an der Bildungsforschung beteiligten wissenschaftlichen Fächern wird der Begriff der Kompetenz nicht einheitlich verwendet.

Diese Ungenauigkeit ist im wissenschaftlichen Gebrauch wesentlich kritischer als in der Alltagssprache.

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Kompetenz als wissenschaftlicher Begriff Ein vollständiger Überblick über die Bedeutungen

von Kompetenz in unterschiedlichen Bereichen der Bildungsforschung erscheint aussichtslos.

Eine Stichwortsuche in der Literaturdatenbank des FIS Bildung des DIPF liefert für Kompetenz 8.889 Treffer.

In der Datenbank PsycInfo finden sich ab 1985 für competence, competency und competencies 27.255 Treffer – das entspricht drei bis vier Veröffentlichungen pro Tag in diesem Zeitraum.

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Kompetenzen alswissenschaftliche Konstrukte „Kompetenzen“ stellen in der Bildungsforschung

theoretische Konstrukte dar. Angenommene Eigenschaften von Personen, die durch

geeignete Methoden erst einer empirischen Erfassung zugänglich gemacht werden.

Wissenschaftliche Hypothesen werden auf Basis empirischer Daten beurteilt, die auf den empirischen Operationalisierungen theoretischer Konstrukte basieren.

Aus der inhaltlichen Definition eines Konstrukts leitet sich ab, mit welchen Methoden und Instrumenten eine Messung erfolgen sollte.

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Kompetenzen alswissenschaftliche Konstrukte die Ergebnisse empirischer Untersuchungen hängen

von der Definition und Operationalisierung des jeweiligen Kompetenzkonstruktes ab. „Mädchen verfügen über eine höhere Lesekompetenz als

Jungen“ „Die Unterrichtsmethode fördert die Entwicklung von

Schülerkompetenzen“

Uneinheitliche Definitionen von wissenschaftlichen Konstrukten können die Bewertung und Vergleichbarkeit verschiedener empirischer Befunde unmöglich machen.

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Kompetenzen als „praktisch relevante“ Eigenschaften Vielen unterschiedlichen Bedeutungen, mit denen der

Kompetenzbegriff in der pädagogischen und psychologischen Forschung verwendet wird, ist gemeinsam, dass Kompetenz mehr mit Erfolg in realen Situationen zu tun haben soll als allgemeine kognitive Fähigkeitstests, d.h. eine höhere Inhaltsvalidität und eine höhere prädiktive Kriteriumsvalidität.

z.B. McClelland (1973): „Testing for Competence Rather Than Intelligence“

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Kompetenzen als kontext-spezifische Leistungsdispositionen Im Kontext spezifischer empirischer Fragestellungen

muss eine einschränkende, präzise Definition des jeweils verwendeten Kompetenzbegriffs vorgenommen werden.

Im Folgenden wird die im Kontext des DFG-Schwerpunktprogramms „Kompetenzmodelle...“ verwendete Arbeitsdefinition skizziert.

Diese Definition hat spezifische Vorteile für die wissenschaftliche Untersuchung der Ergebnisse von Bildungsprozessen.

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Kompetenzen als kontext-spezifische Leistungsdispositionen Im Antrag des Schwerpunktprogramms wurden

Kompetenzen als „kontextspezifische kognitive Leistungsdispositionen, die sich funktional auf Situationen und Anforderungen in bestimmten Domänen beziehen“, definiert (Klieme & Leutner, 2005)

Darüber hinaus werden Kompetenzen dort als „erlernbare und vermittelbare Leistungs-dispositionen“ betrachtet.

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Kompetenzen als Ergebnissevon Bildungsprozessen Die Definition von Kompetenzen als erlernbare

kontextspezifische kognitive Leistungsdispositionen stellt eine in mehrerer Hinsicht nützliche Definition für die Untersuchung der Ergebnisse von Bildungsprozessen dar: Abgrenzung von allgemeinen kognitiven Fähigkeiten Abgrenzung von Motivation Angemessenheit für die Ziele von Bildungsmaßnahmen Eignung für die Entwicklung empirischer Messinstrumente

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Abgrenzung von allgemeinen kognitiven Fähigkeiten Es muss gefragt werden, ob ein Phänomen im

wissenschaftlichen nicht bereits hinreichend mit etablierten Begriffen beschrieben werden kann.

Bei „Kompetenz“ stellt sich diese Frage insbesondere bezogen auf Intelligenz als Sammelbegriff für grundlegende kognitive Fähigkeiten.

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Abgrenzung von allgemeinen kognitiven Fähigkeiten Mit dem Begriff der Intelligenz wird gemeinhin die

Fähigkeit zur Lösung neuer Probleme ohne spezifisches Vorwissen verbunden.

Durch die Bindung von „Kompetenz“ an spezifische Kontexte gewinnt der Begriff eine eigenständige, von allgemeinen kognitiven Fähigkeiten abgesetzte Bedeutung.

Auch das Kriterium der Erlernbarkeit trägt zur Abgrenzung zwischen Kompetenz und Intelligenz bei, da Intelligenz als relativ stabil und zu einem wesentlichen Teil vererbbar betrachtet wird.

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Abgrenzung von Motivation Die Definition von Kompetenzen als kognitive

Leistungsdispositionen bedeutet eine Abgrenzung von motivationalen Faktoren.

Diese ist nicht selbstverständlich, es gibt auch Kompetenzkonzepte, die motivationale Voraussetzungen als Bestandteil von Kompetenz betrachten (vgl. z.B. Weinert, 2001).

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Abgrenzung von Motivation Weinert (2001) schlägt jedoch vor, kognitive und

motivationale Tendenzen empirisch getrennt zu erfassen.

Nur so können wechselseitige Beziehungen kognitiver und motivationaler Voraussetzungen für Erfolgreiches Bewältigen spezifischer Situationen empirisch untersucht werden. „Dieses Training steigert die Kompetenzen der Teilnehmer.“ „Diese Maßnahme fördert die Motivation der Mitarbeiter.“ „Die Mitarbeiter verfügen zwar über die notwendigen

Kompetenzen, sind aber kaum motiviert.“

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Angemessenheit für dieZiele von Bildungsmaßnahmen Die Evaluation der Wirksamkeit einer Maßnahme

sollte mit Kriterien arbeiten, die möglichst dicht an der intendierten Wirkung der Maßnahme liegen.

Die Unterrichts- und Ausbildungsinhalte in schulischer und beruflicher Bildung sind primär auf die Vermittlung spezifischer Fähigkeiten für spezifische Kontexte ausgerichtet (z.B. nach Schulfächern oder berufliche Kontexten).

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Angemessenheit für dieZiele von Bildungsmaßnahmen Der ausdrückliche Bezug auf spezifische Kontexte

ermöglich die Definition von messbaren Konstrukten, die den intendierten Wirkungen von Bildungsmaßnahmen gerecht werden.

Angesichts der Vielfalt von Bildungsinhalten ist dies ein mühsames Unterfangen! z.B. Kompetenzkonstrukte für einzelne Studienfächer?

Anders besteht jedoch die Gefahr, den vielfältigen Zielen von Bildungsmaßnahmen und der Vielfalt von spezifischen Bildungsprozessen nicht gerecht werden.

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Eignung für die Entwicklung empirischer Messinstrumente Wenn die für eine spezifische Kompetenz relevanten

Kontexte definiert sind, ist eine gute Basis für die Entwicklung von Messinstrumenten (z.B. Tests) geschaffen.

Testaufgaben können z.B. dahingehend konstruiert werden, dass sie eine Stichprobe der relevanten Situationen repräsentieren

(criterion sampling). auf andere Weise die selben Anforderungen stellen wie die

relevanten realen Situationen.

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Die Rolle der Definitiondes „Kontexts“ Sehr entscheidend bei der Definition eines

spezifischen Kompetenzkonstruktes ist jedoch die Definition von „Kontext“, d.h. auf welchen Bereich von Situationen und Anforderungen sich ein spezifisches Kompetenzkonstrukt bezieht.

Diese Definition stellt eine für jede Fragestellung separat zu lösende Aufgabe und eine unter Umständen durchaus schwierige Herausforderung dar.

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Die Rolle der Definitiondes „Kontexts“ Wird „Kontext“ zu breit definiert, verschwimmen die

Grenzen zu allgemeinen kognitiven Fähigkeiten oder etablierten Persönlichkeitskonstrukten.

Zudem wird es zunehmend schwierig, Methoden der empirischen Messung aus dem Konstrukt abzuleiten (z.B. „soziale Kompetenz“).

Wird „Kontext“ zu eng gefasst, wird der Kompetenzbegriff beliebig und die Grenze z.B. zu spezifischen Wissensbereichen verschwimmt („Wortschatzkompetenz“).

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Die Rolle der Definitiondes „Kontexts“ Der relevante Kontext eines Kompetenzkonstrukts

muss also hinreichend konkret, aber nicht zu eng gefasst sein.

Vorschlag: Bezug auf eine Menge hinreichend ähnlicher realer Situationen, in denen bestimmte, ähnliche Anforderungen bewältigt werden müssen. „Real“ könnte hierbei pragmatisch mit „außerhalb des

Bildungsprozesses“ übersetzt werden. So könnte etwa „Fremdsprachkompetenz“ als die Fähigkeit

zum erfolgreichen mündlichen und schriftlichen Kommunizieren in der jeweiligen Sprache definiert werden.

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Diskussion Die hier vorgestellte Kompetenzdefinition ist eine

unter vielen... Wie lassen sich die Grenzen zu persönlichkeits-

psychologischen Konstrukten, insbesondere im bereich kognitiver Fähigkeiten, ziehen?

Wo bereitet diese Definition als kontextspezifisches Konstrukt Schwierigkeiten?

Müssen alle Ziele von Bildungsmaßnahmen als „Kompetenzen“ bezeichnet werden?

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LiteraturangabenDuden (2001). Fremdwörterbuch. 7., neu bearbeitete und erweiterte Auflage.

Mannheim u.a.: Dudenverlag.

Klieme, E. & Leutner, D. (2005). Kompetenzmodelle zur Erfassung individueller Lernergebnisse und zur Bilanzierung von Bildungsprozessen. Antrag an die Deutsche Forschungsgemeinschaft auf Einrichtung eines Schwerpunktprogramms. (http://www.kompetenzdiagnostik.de/images/Dokumente/antrag_spp_kompetenzdiagnostik_ueberarbeitet.pdf).

McClelland, D. C. (1973). Testing for competence rather than for „intelligence”. American Psychologist, 28, 1-14.

Projekt Deutscher Wortschatz (2006). Deutscher Wortschatz. Universität Leipzig, URL: http://wortschatz.uni-leipzig.de [Abruf 12.10.06]

Weinert, F. E. (2001a). Concept of competence: a conceptual clarification. In D. S. Rychen & L. H. Salganik (Eds.), Defining and selecting key competencies (pp. 45-65). Seattle: Hogrefe & Huber Publishers.

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Kompetenz und Kompetenzdiagnostik

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Kompetenz und Kompetenzdiagnostik Für die Definition eines Kompetenzkonstruktes ist es

notwendig, den relevanten Kontext, d.h. den interessierenden Bereich von Situationen zu definieren.

z.B. „Lesekompetenz“ „mathematische Kompetenz“, „soziale Kompetenz“, „Führungskompetenz“

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Kompetenz und KompetenzdiagnostikMerkmale der Person• Wie viele und welche Merkmale sind relevant?

Anforderungen der Situation• Welche Situationen sind relevant?• Welche Anforderungen stellen diese Situationen?

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Kompetenz und Kompetenzdiagnostik

Kompetenz

Merkmale der Person• Wie viele und welche Merkmale sind relevant?

Anforderungen der Situation• Welche Situationen sind relevant?• Welche Anforderungen stellen diese Situationen?

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Kompetenz und Kompetenzdiagnostik

Kompetenz

Kompetenzmodellierung• Wie viele Dimensionen?• Welche Situationen?• Welche Anforderungen?

Merkmale der Person• Wie viele und welche Merkmale sind relevant?

Anforderungen der Situation• Welche Situationen sind relevant?• Welche Anforderungen stellen diese Situationen?

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externe Kriterienexterne Kriterien(„Output“)(„Output“)

Kompetenz und Kompetenzdiagnostik

Kompetenz

Kompetenzmodellierung• Wie viele Dimensionen?• Welche Situationen?• Welche Anforderungen?

Kompetenzmessung• Welche Anforderungssituationen lassen sich beschreiben?• Wie äußert sich in diesen Situationen hohe oder niedrige Kompetenz?• Wie lassen sich die relevanten Verhaltensweisen diagnostisch erfassen?

Merkmale der Person• Wie viele und welche Merkmale sind relevant?

Anforderungen der Situation• Welche Situationen sind relevant?• Welche Anforderungen stellen diese Situationen?

Schließen auf

Vorhersage

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Kompetenzen als kontextspezifische Konstrukte Die kontextspezifische Natur von

Kompetenzkonstrukten hat Implikationen für Modellierung und Messung.

Persönlichkeitspsychologische Konstrukte sind i.d.R. so definiert, dass sie Verhalten konsistent über eine breite Vielfalt von Situationen beeinflussen.

Kompetenzen sind im Gegensatz hierzu per Definition nur in bestimmten Situationen relevant.

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Kompetenzen als kontextspezifische Konstrukte Da eine Kompetenz sich primär über einen Bereich

von situativen Anforderungen definiert, muss sie sich auf Seiten der Person nicht zwingend als ein eindimensionales Konstrukt abbilden lassen.

Idealerweise sollten Kompetenzmodelle sowohl Eigenschaften der Personen als auch der relevanten Situationen einbeziehen.