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KOMPETENZ . ZENTRUM Sabongari . Agadez . Niger . Afrika

Kompetenzzentrum Agadez

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Kompetenzzentrum Agadez

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KOMPETENZ . ZENTRUM 

Sabongari . Agadez . Niger . Afrika

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KOMPETENZ  .  ZENTRUM  

Sabongari . Agadez . Niger . Afrika 

Das  Kompetenzzentrum  ist  Ergebnis  jahrelangem  Engagement  und  interkulturellen  Kooperationen. Initiiert  vom  Kulturverein  ART.E‐AGADEZ  finden  Projekte  im  Bereich  Bildung,  Gesundheit, Frauenförderung,  Ökonomie,  Ökologie,  Kunst  und  Kultur  durch  das  Kompetenzzentrum  einen fruchtbaren Rahmen.  

Die Motivation  dieses  Kompetenzzentrum  aufzubauen,  liegt  in  der  Tatsache,  dass Wissen  und  die Fähigkeiten dieses Wissen umzusetzen, eines der wichtigsten Kapitalanlagen ist. Um den notwendigen kulturellen Wandel besser  zu bewerkstelligen,  ist das Kompetenzzentrum ein  idealer, weil neutraler Platz  für Diskussion und Austausch. Hier  können  adäquate  Kompetenzen  erworben werden, da wir Zugang  zu  Informationen  und  Fertigkeiten  bieten,  die  maßgeblich  für  kreative  Gestaltung  von Lebensstrategien verantwortlich ist.  

Wir handeln  im Bewusstsein, dass das Gleichgewicht und der Respekt zwischen Frauen und Männern Maßstab  für  sozialen  Wohlstand  einer  Gesellschaft  ist.  Wir  leben  und  arbeiten  eng  mit  der Bevölkerung  zusammen, diskutieren und beachten aufmerksam die Bedürfnisse und Tendenzen der Entwicklungen und Auswirkungen unserer Interventionen. 

Bekanntlich sind weite Teile des afrikanischen Kontinents mit erschwerten Bedingungen konfrontiert:  das Ungleichgewicht der Weltwirtschaftslage, die klaffende Schere zwischen Arm und Reich durch Raubbau an den reichen Ressourcen, ethnische Konflikte, Bildungs‐ und Versorgungsdefizite, Unkoordinierte Interventionen staatlicher und nicht‐staatlicher Organisationen, ...  

Die Kulturbegegnungen die in den 90er Jahren zwischen Österreich und dem Nord‐Niger entstanden sind, haben zu konkreten Projekten in Salzburg geführt und waren der Beginn einer kreativen Zusammenarbeit zwischen Menschen aus Nord‐Niger und Österreich. Solidarität mit den Menschen und die bestehende Innovationskultur der Tuareg zu fördern, waren Motivationen unserer Gemeinsamen Sache. 

Wir bilden ein Netzwerk, um Zugang zu Wissen und Raum für Austausch von Kompetenzen bieten.  

DIE  MASSSTÄBE  UNSERER  ARBEIT   Gendersensibilität | Bildung und Kreativität |Interkultureller Dialog | Globaler Kompetenztransfer | Friedensarbeit und Armutsbekämpfung | Förderung der Ökonomie | Kinder, Jugendliche, Erwachsene | Soziale Kompetenzen |  Berufsausbildung | kulturelle Identität | Kreativität und Kunst | Forschung | Netzwerk von WissenschaftlerInnen und StudentInnen | international |Gesundheit  | Schwangerschaft und Geburt | Ökologie | 

 

 

 

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UNSERE  PROJEKTE:  ♀♂  

Muu* Afrique Initiative für SchneiderInnen in Afrika|♀♂ 

Zurück zu den Wurzeln, wir wachsen in die Zukunft|♀ 

Jugendgruppe AKARAS|♀♂ 

fremdes über brücken|♀♂ 

Musique sans frontières|♀♂ 

Femmes et solidarité|♀ 

Zusammenarbeit und Beratung universitärer Projekte|♀♂ 

 

PROJEKTBESCHREIBUNGEN  

Muu* Afrique Initiative für SchneiderInnen in Afrika|♀♂ 

 „Muu“  ist ein Hausa‐Wort und heißt „wir“. In einigen Ländern Westafrikas wird Hausa am Markt und auf der Straße gesprochen. Muu  symbolisiert ein Miteinander, ein Gemeinsam  sein, ein wir, das  so nicht nur Name sondern auch Programm des Projekts ist.  Austausch,  Zusammenarbeit und Vernetzung  zwischen Österreich/EUROPA und Niger/AFRIKA  sollen über wirtschaftliche Beziehung  eine Brücke  zwischen den  Kontinenten  legen  und  künstlerische und kreative Begegnung ermöglichen.  Muu  soll  der  Beginn  bzw.  ein  Beispiel  für  ökonomische,  künstlerische  und  soziale  Zusammenarbeit sein,  zentrales Anliegen dabei  ist die Berücksichtigung  zukunftsweisender Erkenntnisse über globale Zusammenhänge und der Anspruch an respektvollem und fairem Miteinander. Muu sieht sich als Netzwerk für Profi‐ und LaiendesignerInnen und bietet die Organisationsstruktur um mit afrikanischen Stoffen und Mode  in Kontakt zu kommen, inspiriert zu werden und eigene Modelle zu produzieren. Die Freude und Leidenschaft für Mode als Zeichen kultureller Identität schlägt eine Brücke. Muu integriert afrikanische Stoffe in die europäische Mode und Lifestyle, um auf das Potential und die Ressourcen des Kontinents aufmerksam zu machen. Die Präsenz  in Europa  stärkt das Selbstbewusstsein und die kulturelle  Identität der Mitwirkenden  in Afrika.  Ein wichtiger  Aspekt  ist  die Unterstützung  und  Zusammenarbeit mit  den  SchneiderInnen  in Agadez/Niger. Sie profitieren von den Aufträgen und werden ebenso von den europäischen Designs inspiriert.   

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In  Zusammenarbeit  mit  der  nigrischen  NGO´s  unterstütz  Muu Ausbildungsprojekte.  Frauen  erhalten  die Möglichkeit  Schneiderei  zu erlernen. Bereits während der Ausbildung können die Teilnehmerinnen für  das  Projekt Muu  Schlüsselbänder  nähen  und  finden  hierbei  eine flexible Einnahmequelle, als Schlüssel zu ihrer Unabhängigkeit.  

Diese Schlüsselbänder | Laneyards sind in unterschiedlichen Längen, Farben und mit verschiedenen Ring‐ bzw. Karabinerlösungen erhältlich.  

 

 

     

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EINBLICK: Schneiderinnen Atelier|Agadez|NIGER 

 

   

www.muu‐design.at 

 

Muu* an Schulen  Das Modeprojekt Muu wird als Beispiel kreativer, sozialer und ökonomischer Zusammenarbeit auch an Schulen  vorgestellt.  Die  Zusammenarbeit mit  österreichischen  DesignerInnen,  die  Entwicklung  der Kollektionen sowie die Vermittlung und Zusammenarbeit mit den afrikanischen SchneiderInnen steht hierbei  im  Vordergrund.  Der  Einblick  in  die  aktuelle Modewelt  in  Agadez|NIGER  und  Aspekte wie beispielsweise  die  soziale  Komponente  des  Einkleidens  inspirieren  zur  Reflexion  der  eigenen Herangehensweisen. Ein weiterer interessanter Punkt ist der Waxprint‐Stoff, der Stoff für übliche Alltagskleidung in weiten Teilen Afrikas. Ein historischer Überblick der Produktion dieser Waxprints zeigt globale wirtschaftliche Zusammenhänge ... Die  kreative  Auseinandersetzung  mit  den  bunten  Stoffen  rundet  das  Projekt  ab,  bietet  den Studierenden den Bezug zur Praxis und inspiriert das eigene kreative Potential zu verwirklichen.  

AUSBLICK:  mit Muu* eröffnen sich unzählige Möglichkeiten interkulturellen Austausch und ein 

Miteinander zu gestalten. In Agadez|Niger|Afrika stärken wir die Ökonomie, sowie die kulturelle 

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Identität, vermittelt Marketingstrategien und regen Kreativität an. Das Potenzial dieses Projektes zu entfalten ist unser Ziel. Dafür laden wir Interessierte und innovative PartnerInnen ein mitzugestalten und Teil des Netzwerks zu sein.   

Zurück zu den Wurzeln, wir wachsen in die Zukunft|♀ 

  

 Eigene Stärken erkennen und sich gleichzeitig flexibel auf Lebensumstände einstellen können, ist eine Fähigkeit die für Tuaregfrauen in Agadez von großer Bedeutung ist.  

„Die Frauen  füllten  seit eher  in der Tuareg‐Gemeinschaft eine  regulierende und kontrollierende Rolle 

aus.  Seit  langer  Zeit  wird  diese  regulierende  Kraft  ignoriert,  mit  all  den  Konsequenzen  und 

Entgleisungen,  die man  bis  heute  beobachten  kann.  Die  Frauen  hatten  eine  wichtige  Rolle  in  der 

Gemeinschaft und waren weitgehend wirtschaftlich unabhängig.  Ihr Status war  in der Gemeinschaft 

anerkannt und  ist mittlerweile ernsthaft unterminiert. Heute kann man sagen, dass es die Frauen und 

ihre Kinder  sind, die den höchsten Preis aufgrund der Dürren und der Rebellion  zahlen mussten. Die 

Bestimmung der Frauen wurde durch die Geschichte der Männer destabilisiert. Außerdem drängt der 

rasche Wandel der Kultur und die wirtschaftliche und soziale Struktur die Frauen  in eine unglaubliche 

Armut, ohne Chancen auf Einkommen und Bildung.“ (Frauen von Gossi)  

Eines der Anliegen der Ausstellung war es, Frauen die Möglichkeit zu geben  ihre Lebensumstände zu zeigen und zu reflektieren. „Welche Ausschnitte meines Lebens möchte  ich zeigen?“ Wodurch drückt sich  kulturelle  Identität  aus? Wie wandeln  sich  Traditionen? Welche Herausforderungen  bringt  das Leben im urbanen Raum?  

Es  ist  zu bemerken, dass  fremde Betrachter den Augenmerk auf  traditionelles  Leben  legen und das Nomadenleben in romantischem Schimmer vermuten.  

 „Die Europäer halten bis heute an  ihrem Mythos  von den Männern und  Frauen der Wüste  fest.  Sie 

haben sich ein Bild geschaffen und nähren damit ihre Phantasie. [...] Aber wir lebenden Tuareg sind als 

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Menschen für unsere Kinder verantwortlich. Wir müssen der Realität  ins Auge sehen. Wir müssen uns 

anpassen. Und wir müssen vor allem unsere Würde bewahren.“ (Hawad) 

Die  Fotoausstellung  soll  ein  authentisches  Bild  des  Lebens  von  Frauen  in  Agadez  vermitteln. Unterschiedlichste Frauen haben sich bereit erklärt Einblicke in ihre Alltagswelt zu gewähren. 

  

 Elen  hatte  einige  Wochen  zuvor ihren  ersten  Sohn  geboren.  Bei den  Tuareg  ist  es  Tradition  die erste  Geburt  bei  der  Mutter  zu erleben.  Elen  ist  deshalb  aus Maradi,  wo  sie  mit  ihrem Ehemann  lebt,  angereist  und  hat in  Anwesenheit  ihrer  Mutter  in einer  Geburtsklinik  entbunden. Nun wird sie vierzig Tage im Haus der Mutter bleiben.  

   

 

  Zainabou  ist  Geburtshelferin.  Sie hat 9  Jahre  im  Spital  von Agadez gearbeitet. Seit zwei Jahren ist sie nun  im  CSI  Dag‐manett,  einer Geburtsklinik.  Sie  arbeitet  ohne Gehalt.  Es  ist  ihr  persönliches Engagement, das sie motiviert die Frauen  bei  der  Geburt  zu begleiten. 

    

   

    Houdou  bereitet  eine  Mischung aus  Heilpflanzen,  Datteln  und Käse  zu. Diese Mischung  ist  eine ihrer  Spezialitäten.  Sie  bereitet auch  die  traditionellen Medikamente  für  Schwanger  zu und begleitet Frauen bei und nach der Geburt.  

Die  Wanderausstellung  bietet  auch  Einblick  in  das  Thema  Schwangerschaft  und  Geburt.  Die unterschiedlichen  Frauengeschichten  zeigen  die  unterschiedlichen  Akteurinnen  des  formellen  und informellen Gesundheitswesens. Die Erlöse aus der Präsentation Ausstellung soll genau diese Frauen zu  Gute  kommen,  die  sich  unter  erschwerten  Umständen  unentgeltlich  für  Schwangere  und Gebärende  einsetzen.  Hier  ist  Frauensolidarität  von  existenzieller  Wichtigkeit.  

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fremdes über brücken|♀♂ 

Das  Projekt  „fremdes  über  brücken“  stellt  ein  Austauschprogramm  zwischen  Agadez/NIGER  und Wien/ÖSTERREICH  dar.  Getauscht  werden  Bilder,  Worte  und  Geschichten.  Durch  die  Verbindung zwischen  Kindern  und  Jugendlichen  wird  die  Vermittlung  von  authentischen  Alltagsgeschichten möglich. Die Distanz wird überbrückt und das Fremde vertrauter. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass durch  die  Beschäftigung  mit  diesen  „fremden“  Lebenswelten,  jeweils  eigene  kulturelle  Elemente sichtbar werden. Kulturelle Unterschiede treten zum Vorschein, werden zum Gegenstand und können reflektiert werden. Sind wir nicht alle fremd, für jemand Anderen? Migration, Integration, Ethnizität sind Schlagworte in unserer heutigen globalisierten Welt.  

 Verständnis,  Toleranz,  kulturelle  Sensibilität  sind  wesentliche  Attribute  für  unser  Zusammenleben geworden.   „fremdes  über  brücken“  versucht  Beziehung  herzustellen  zwischen  zwei  unterschiedlichen Lebenswelten.  Die  Präsentation  des  eigenen  Alltagslebens  stärkt  die  kulturelle  Identität,  hilft  das eigenen Leben zu  reflektieren und  soll Augenmerk auf die Ressourcen und Möglichkeiten  legen und Kreativität fördern. In weiterer Folge gibt das Material der Anderen Aufschluss über ihre  Weltanschauung und ihre Lebenswelt.   Der Austausch  von  Bildern  läuft  bereits  seit  2005 mit  Kindern  und  seit  2007  tauschen  Jugendliche Kurzfilme. Die Erfahrungen zeigen, dass durch diese bildhafte Kontaktaufnahme viele Erkenntnisse und Einsichten  über  kulturelle  Unterschiedlichkeit  und  universelle  Gemeinsamkeiten  erlangt  werden.  

        

    Agadez< 

>Wien 

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AUSBLICK:   fremdes über brücken lädt Schulen und andere AkteurInnen des Bildungswesens, 

Kunst und Kulturbereich ein, an dem Austausch authentischer Bilder mitzumachen.   

Jugendgruppe AKARAS|♀♂ 

Die  Jugendgruppe  AKRAS  hat  sich  im  Zuge  des  Projektes  FREMDES ÜBER  BRÜCKEN  gegründet.  Als Gruppe  sehen  die  Jugendlichen  die  Chance,  ihren  Lebensraum  mitzugestalten  und  ihre  Visionen umzusetzen. 

Seit Anfang 2009 leitet und koordiniert die Jugendgruppe eine Vorschule in Alachsas, einem Vorort von Agadez. Dreimal pro Woche werden dort Kinder auf die Schule vorbereitet.   Die  Jugendlichen haben sich gut vernetzt, so haben sie beispielsweise eine Kooperation mit UNICEF und haben somit Zugang zu deren Unterrichtsmaterialien. 

 

AUSBLICK:   Ziel  der  Jugendlichen  ist  es  den  aus  Matten  gefertigten  Hangar  mit  einem 

Lehmgebäude  zu  ergänzen,  um  neben  der  Vorschulgruppe  weitere  Bildungsprogramme  zu ermöglichen und den Kindern und  Jugendlichen des Dorfes einen beleuchteten Raum zum Studieren zur  Verfügung  zu  stellen.    Hier  ist  zu  erwähnen,  dass  in  dieser  Gegend  nur  wenige  über  einen Stromanschluss verfügen und die SchülerInnen oft unter schlechten Bedingungen mit Taschenlampen ihre Hausarbeiten machen. Ein weiteres Anliegen  ist es eine Bibliothek einzurichten, da es an Zugang zu Literarischen Werken, Lexika usw. mangelt. Mit der Gemeinde OTTENSHEIM, IG Weltgruppe, ARGE  Granit  hat  die  Jugendgruppe  Akaras  treue  PartnerInnen  gefunden!  Die  Verbindung  zwischen Ottensheim und Agadez soll über eine Partnergemeinschaft gefestigt werden. 

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Musique sans frontières|♀♂ 

 

 

Musique du Monde a Agadez  ‐ Weltmusik in Agade 

In Agadez gibt es eine Vielzahl an Bands und Musikern, die von HipHop bis  traditioneller Musik alle Stücke spielen. Ein bestehendes Anliegen der Bevölkerung ist es die traditionellen Lieder festzuhalten. Das Kulturgut der Nomaden soll,  in einer sich stetig wandelnden Welt, aufgezeichnet und verbreitet werden.   Die Räumlichkeiten des Kompetenzzentrums bieten die Möglichkeit das Kulturprogramm der Stadt zu erweitern, den Musikern eine Bühne für ihre Performances geben und das lokale sowie internationale Publikum zu begeistern. Das integrierte Tonstudio ermöglicht die Aufnahme von New‐Comer‐Bands.   Es  ist uns besonders wichtig das Potential der  Jugend zu  fördern,  indem wir  ihnen  Instrumente und den  Raum  zur  Verfügung  stellen,  um  sich  musikalisch  Auszudrücken.  Die  Transformation  ihrer Emotionen,  Visionen  und  ihrer  Kraft  in  Musik  soll  ihnen  Erfolgserlebnisse  verschaffen  und  ihr Selbstbewusstsein stärken.  

AUSBLICK:   Ein  weiteres  Anliegen  ist  die  Vernetzung  mit  nationalen,  kontinentalen  und internationalen  Künstlern.    Dies  stärkt  zum  einen  die  kulturelle  und  künstlerische  Identität  der Musiker,  zum  anderen  führt  es  zu  einem  internationalen Austausch  über Grenzen  hinaus,  seien  es territoriale,  kulturelle  oder  religiöse.  Das  initiieren  eines  Musikfestivals,  eines  regionalen Musikradiosenders und das organisieren von Gastspielen  internationaler und nationaler Musik  steht auf unserem Programm.   Femmes et solidarité|♀ 

„Früher besaßen wir Frauen unsere Streitmilch. Wenn wir mit unseren Ehemännern nicht einverstanden 

waren, dann tranken wir einfach die Milch unserer Ziegen. Heute haben wir keine Streitmilch mehr, 

 weil wir keine Tiere mehr besitzen. 

 

Wenn ich heute mit meinem Mann streite, bleibt mir nichts anderes übrig, als trotzdem seine Milch zu 

trinken. Ein Mann der sieht, dass seine Frau seine Milch trinkt, egal was geschieht, warum sollte er ihre 

Meinung respektieren?“ 

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Mit diesen  einfachen,  aber  eindrucksvollen Worten  formulierte  kürzlich  eine  Frau das Kernproblem vieler Frauen: ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit. 

Während  die  finanzielle  Unabhängigkeit  von  westlichen  Frauen  erst  mühselig  erkämpft  werden musste, war der Besitz von eigenen Tieren und anderen Reichtümern  für die Nomadenfrauen schon immer eine Selbstverständlichkeit. 

Die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Frauen, das Talent zur Organisation, der Mut, Verantwortung ohne Anwesenheit der Männer zu tragen, selbstbewusstes Auftreten sind ein Merkmale nomadischer FrauenKultur. Diese Fähigkeiten werden heute von den Männern immer mehr beschnitten. Die Frauen sind  den  neuen  Anforderungen,  nicht  gewachsen  (Frauen  sind  zum  Großteil  Analphabetinnen, sprechen  schlecht oder gar nicht Hausa, verstehen daher kaum die Nachrichten aus Fernsehen und Radio,  können mit  Geräten  nicht  umgehen,  haben  keine modernen  Ausbildungen,  besitzen  keine Führerscheine,…). 

Es  gibt  viel  zu  wenig  ausgebildete  Hebammen,  Krankenpflegerinnen,  Lehrerinnen,  Technikerinnen, Unternehmerinnen bei den Tubufrauen. 

Aus diesem Grund arbeiten Frauen anderer Ethnien in diesen Bereichen im Tubugebiet. Der Traum der jungen Tubufau ist also der Weg in die Stadt (Siehe Film „Die Frauenkarawane“), der sich dann oft zu einer dramatischen Situation für die Frau entwickelt.  

Warum das Bildungsprojekt „FEMMES et SOLIDARITE“  in einer  l'NGO, die sich mit den Aufgaben zur „ Sécurité et la Souveraineté Alimentaires“ beschäftigt? 

Die Produktion und die Verteilung von Nahrung ist in der nomadischen Kultur seit jeher eine Aufgabe der Frauen. 

Durch die gezielten Formationen der Frauengruppen, führen Frauen selbstständig Getreidebanken, betreiben Gemüsegärten, Handwerkskooperativen, Kleinhandel,… 

Die Ausbildungen theoretischer Natur: Alphabetisierungskurse, Buchhaltung, Unternehmungsführung, Reparaturarbeiten der Geräte (Wasserpumpen, Getreidemühlen,…) finden direkt an den Arbeitsplätzen statt. Dies hat den Vorteil, dass die Frauen die Ausbildung in ihren Alltag integrieren können. 

Das Team in Agadez arbeitet seit vielen Jahren mit Frauen intensiv zusammen und kennt ihre Problematik sehr gut. 

Zwischen den Frauen und den Projektkoordinatoren herrscht ein Vertrauensverhältnis, das durch gelungene Projekte entstanden ist. 

Assarid und der nationale Projektchef haben beschlossen, die autonome Struktur in Agadez für die Durchführung des Projektes „FEMMES et SOLIDARITE“ zu verwenden. 

Dies schafft Raum, um auf die Bedingungen und Anforderungen des Projektes rasch reagieren zu können. 

Da es weder in Djado, Dirkou oder in Bilma Frauenprojekte gibt, die sich mit Bildung und Ausbildung beschäftigen, ist die Mitarbeit von Indi, Jakaka, aber auch von anderen Tubufrauen sehr wichtig. (Tubu und Kanurisprache). 

Ihre Aufgabe ist es, die begünstigten Gruppen und Einzelpersonen zu identifizieren, beziehungsweise zu gründen. 

Für Tubufrauen, die bereits in der Stadt Agadez leben stehen berufsbildende und höhere Schulen, zur Verfügung.  

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Die  Tubukultur  ist  im  Niger  weitgehend  fremd,  da  ihr  Lebensraum  von  den  großen  Zentren  weit entfernt  ist.  Die  Ressourcen  ihrer  Regionen  sind  schlecht  kommerzialisiert  und  auf  Grund  der schlechten Bildungssituation der Frauen wandern die  lukrativen Einnahmequellen mehr und mehr  in Männerhand. Für Indi (Deputé von Djado) ist dieses Projekt eine einmalige Chance die Bedürfnisse der Region zu identifizieren und in der Gestaltung des Projektes darauf zu reagieren. Durch die Gründung des Projektes FEMMES et SOLIDARITE  steht anderen Partnern der Weg offen  zu  investieren und  so dem Projekt  zu einer breiten Basis  zu verhelfen. Da die Tuburegion von der  letzten Rebellion kaum betroffen  war,  besteht  Hoffnung,  dass  es  in  Kürze  möglich  sein  wird  touristische  Aktivitäten  zu aktivieren  und  so  den  Frauen  zu  einer  erstklassigen  Einnahmequelle  zu  verhelfen.  (Artisanat, Restauration,Tourismus équitable). 

AUSBLICK:   Das  Projekt  FEMMES  et  SOLIDARITE hat  starke  PartnerInnen  im Niger. Wer  ein  gut 

organisiertes und nachhaltiges Projekt unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen sich zu beteiligen. Der Film Vents de  sable,  femmes de  roc wäre ein wunderbarer Event  in Bilma am Ende des ersten Projektjahres.   

Zusammenarbeit und Beratung universitärer Projekte|♀♂ 

Kultur‐ und Sozialanthropologie| Universität Wien, Quelle chance á la santé publique. Die Nutzung biomedizinischer Ressourcen bei Schwangerschaft und Geburt. Am Beispiel der Tuaregfrauen in Agadez. Geographisches Institut |Universität Würzburg, diverse Forschungsreisen Institut für Geschichte |Universität Salzburg, Alternative Nobelpreisträger „Geschichte und Internet“ ein Projekt  in Kooperation mit dem CEFOR‐Centers 

Weitere Kompetenzen die im informellen Rahmen zur Anwendung kommen sind u.a. Organisationsentwicklung, Politik & Rechtswesen | Erfahrungsschatz und Kontakte mit Regierungs‐ und Nichtregierungsorganisationen.  

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AUSBLICK:  Das Netzwerk des Kompetenzzentrums bietet Begleitung und Beratung für 

Forschungsprojekte diverser Disziplinen. 

Kontaktpersonen 

Dipl. päd. Eva GREZTMACHER|Initiatorin des Kompetenzzentrums Agadez, Pädagogin aus Wien,  lebt seit  1994  in  Agadez|Niger.  Das  Zusammenleben  mit  den  Menschen  der  Region  hat  sie  zu  einer kultursensiblen  Vermittlerin  zwischen  den Welten  gemacht.  Projekte,  die  von  Eva  GRETZMACHER durchgeführt  werden,  sind  auf  Nachhaltigkeit  ausgelegt  und  profitieren  von  ihrer  präsenten Begleitung. office(at)art.e‐agadez.info 

Mag.a  Ursula  KERMER|  Kultur‐  und  Sozialanthropologin  und  Kunsttherapeutin  aus  Wien,  ihre Diplomarbeit    „Quelle  chance á  la  santé publique? Von der Nutzung biomedizischer Ressourcen bei Schwangerschaft  und  Geburt.  Am  Beispiel  der  Tuaregfrauen  in  Agadez.“  Führte  sie  erstmals  nach Agadez|Niger. Seither arbeitet sie an diversen kulturverbindenden Projekten  in Niger und Österreich. info(at)muu‐design.at | ursula.kermer(at)2visions.info | 0660 52 53 007