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DIE KOMPONENTE Zeitung der IG Metall-Interessenvertretung bei Volkswagen in Braunschweig Seit einem halben Jahr lässt der Kon- zern- und Markenvorstand die Kosten für die Komponentenfertigung bei Volkswagen überprüfen. Dieses sogenannte „Kosten- benchmark“ hat für Braunschweig große Bedeutung. Denn er ist eine der wesentli- chen Grundlagen für die Entscheidungen Komponentenstrategie sichert Beschäftigung! Vorstandsentscheidungen für die Komponente stehen an INHALT Fortsetzung auf Seite 2 WEITERE THEMEN: Betriebsratswahlen 2006, S. 3 Bereichsversammlungen, Seite 8 Wie wird man „Autoexperte“?, Seite 9 Vertrauensleutewahlen, Seite 10 Anlaufschwierigkeiten und Sparschäden in der Brems- scheibe, Seite 10 Kunstprojekt „Meine Zeit ist mein Leben“ Seite 11 Kindermalwettbewerb, Seite 12 Seite 4: Ausbildung bei Volkswagen Seite 5: Europäischer Konzernbetriebsrat zu Gast in Braunschweig Dezember 2005 Dr. Wolfgang Bernhard bei seinem Besuch in Braunschweig des Vorstandes, wie mit der Komponente im Konzern weiter verfahren wird. Für den Bereich Fahrwerk ist das sich abzeichnende Ergebnis positiv. Anfang Ok- tober hat der Vorstand auf dem Business Unit-Vorstandskreis ein klares Bekenntnis zum Standort Braunschweig gegeben. Be- eindruckt von unserer erfolgreichen Arbeit haben die anwesenden Vorstandsmitglie- der deutlich gemacht, dass unser Weg der strategischen Entwicklung der Business Unit richtig ist. Die Optimierung der Pro- zesse, wie es auch mit dem Workshop „Pro Braunschweig“ eingeleitet wurde, bedeu- tet die nachhaltige Sicherung des Stand- ortes. Aber diese positiven Zeichen sind kei- ne Entwarnung. Auch weiterhin müssen wir uns dafür einsetzen, dass durch neue Pro- dukte die Beschäftigung in Braunschweig gesichert bleibt. Das sind oft nur kleine Schritte. Im neugegründeten Make-or-Buy- Committee des Konzerns ist es gelungen, gerade auch durch den Einsatz des Betriebsrats, im Laufe des Jahres 2005 rund 200 Arbeitsplät- ze zu sichern. Zuletzt war es der Modulträger für den C-SUV, der für Braunschweig entschieden wurde und mit dem zehn Arbeits- plätze in der Vorderachse gesi- chert sind. In zwei Bereichen der Busi- ness Unit muss die Kompo- nentenstrategie durch das Unter- nehmen noch nachhaltig entwik- kelt werden: dem MWB und der Kunststofftechnik. Bereits seit längerem wird diskutiert, die beiden Werkzeugbauten Wolfsburg und Braunschweig als gemeinsames Geschäfts- feld zu führen. So ist es auch für die Kunststofftechniken in Wolfsburg und Braunschweig geplant. Der Betriebsrat hat dafür gesorgt, dass hier keine formale Zu- sammenlegung erfolgt. Vielmehr müssen die Geschäftszwecke beider Geschäftsfelder exakt definiert und die Produktspektren be- schrieben werden. Dann erst kann über die Organisationsform der Zusammenarbeit ent- schieden werden. Gerüchte zu Terminen ei- ner Zusammenlegung sind falsch; erst im Frühjahr 2006 wird es Ergebnisse geben. Dies gilt auch für die Konzerngeschäfts- felder Fahrwerk und Gießen. Betriebsräte haben sich darauf verständigt, gemeinsa- Seite 6/7: Jürgen Peters in der BU BS

Komponente 04 2005 klein...SEITE 3 - DIE KOMPONENTE I NTRANET-A DRESSE DES B ETRIEBSRA TES: BR-BS. WOB. VW. VWG Am 20. September 2005 haben die Vertrauensleute der IG Metall in der

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DIE KOMPONENTEZeitung der IG Metall-Interessenvertretung bei Volkswagen in Braunschweig

Seit einem halben Jahr lässt der Kon-zern- und Markenvorstand die Kosten fürdie Komponentenfertigung bei Volkswagenüberprüfen. Dieses sogenannte „Kosten-benchmark“ hat für Braunschweig großeBedeutung. Denn er ist eine der wesentli-chen Grundlagen für die Entscheidungen

Komponentenstrategie sichert Beschäftigung!Vorstandsentscheidungen für die Komponente stehen an

INHALT

Fortsetzung auf Seite 2

WEITERE THEMEN:

♦ Betriebsratswahlen 2006, S. 3

♦ Bereichsversammlungen, Seite 8

♦ Wie wird man „Autoexperte“?,

Seite 9

♦ Vertrauensleutewahlen, Seite 10

♦ Anlaufschwierigkeiten und

Sparschäden in der Brems- scheibe, Seite 10

♦ Kunstprojekt „Meine Zeit ist

mein Leben“ Seite 11

♦ Kindermalwettbewerb, Seite 12

Seite 4:Ausbildung bei Volkswagen

Seite 5:

Europäischer Konzernbetriebsratzu Gast in Braunschweig

Dezember 2005

Dr. Wolfgang Bernhard bei seinem Besuch in Braunschweig

des Vorstandes, wie mit der Komponenteim Konzern weiter verfahren wird.

Für den Bereich Fahrwerk ist das sichabzeichnende Ergebnis positiv. Anfang Ok-tober hat der Vorstand auf dem BusinessUnit-Vorstandskreis ein klares Bekenntniszum Standort Braunschweig gegeben. Be-eindruckt von unserer erfolgreichen Arbeithaben die anwesenden Vorstandsmitglie-der deutlich gemacht, dass unser Weg derstrategischen Entwicklung der BusinessUnit richtig ist. Die Optimierung der Pro-zesse, wie es auch mit dem Workshop „ProBraunschweig“ eingeleitet wurde, bedeu-tet die nachhaltige Sicherung des Stand-ortes.

Aber diese positiven Zeichen sind kei-ne Entwarnung. Auch weiterhin müssen wiruns dafür einsetzen, dass durch neue Pro-dukte die Beschäftigung in Braunschweiggesichert bleibt. Das sind oft nur kleineSchritte. Im neugegründeten Make-or-Buy-Committee des Konzerns ist es gelungen,

gerade auch durch den Einsatzdes Betriebsrats, im Laufe desJahres 2005 rund 200 Arbeitsplät-ze zu sichern. Zuletzt war es derModulträger für den C-SUV, derfür Braunschweig entschiedenwurde und mit dem zehn Arbeits-plätze in der Vorderachse gesi-chert sind.

In zwei Bereichen der Busi-ness Unit muss die Kompo-nentenstrategie durch das Unter-nehmen noch nachhaltig entwik-kelt werden: dem MWB und der

Kunststofftechnik.Bereits seit längerem wird diskutiert, die

beiden Werkzeugbauten Wolfsburg undBraunschweig als gemeinsames Geschäfts-feld zu führen. So ist es auch für dieKunststofftechniken in Wolfsburg undBraunschweig geplant. Der Betriebsrat hatdafür gesorgt, dass hier keine formale Zu-sammenlegung erfolgt. Vielmehr müssen dieGeschäftszwecke beider Geschäftsfelderexakt definiert und die Produktspektren be-schrieben werden. Dann erst kann über dieOrganisationsform der Zusammenarbeit ent-schieden werden. Gerüchte zu Terminen ei-ner Zusammenlegung sind falsch; erst imFrühjahr 2006 wird es Ergebnisse geben.Dies gilt auch für die Konzerngeschäfts-felder Fahrwerk und Gießen. Betriebsrätehaben sich darauf verständigt, gemeinsa-

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Nächste Betriebsversammlung

06. Dezember 2005Den Bericht des Unternehmens wird

H. Reinhard Jung,Mitglied des Markenvorstandes VW, geben.

!!!

Fortsetzung von Seite 1

!!!

..stehen an. Die Untersuchung derKosten für die Komponentenfertigungim Konzern ist fast abgeschlossen, derKonzernvorstand wird bald Entschei-dungen treffen. Dabei darf nicht alleindie Kostenfrage entscheidend sein;denn die Beschäftigung ist für alle beiVolkswagen bis 2011 tariflich gesichert.Im Leitartikel skizziert Uwe Fritsch dieaktuelle Situation.

Die Betriebsratswahl findet im März2006 statt. Die IG Metall hat ihre Listeaufgestellt. Bereits jetzt kann die Listemit Unterschriften unterstützt werden.Zeigen wir dem Unternehmen und derÖffentlichkeit, dass die Belegschafthinter der IG Metall steht! Ebenso sinddie Vertrauensleutewahlen eine Gele-genheit zu zeigen, dass die Gewerk-schaft im Betrieb aktiv verankert ist.Mehr dazu auf Seite 3.

Die Ausbildung muss bei Volks-wagen bleiben. Darüber berichtet dieJugend- und Auszubildenden-Vertre-tung auf Seite 4.

Dass Reisen von Betriebsrätennotwendig sind, um die internationa-le Solidarität zu organisieren, zeigt derBericht über den Besuch des Euro-päischen Konzernbetriebsrats in derBusiness Unit Braunschweig.

Mario Ernst macht sich Gedan-ken, wie es in der Bremsscheibe zu 21Schichten kommt, und die IG Metallhat eine ungewöhnliche Kunstaktiongestartet, siehe Seite 10/11

Und Jürgen Peters hat das Werkbesucht. Darüber berichten wir mitvielen Bildern.

Viel Spaß beim Lesen!Die Redaktion

In eigener Sache

Entscheidungen ….

me Ausschüsse für die einzelnenGeschäftsfelder zu bilden, um dieBeschäftigungssicherung gemein-sam voranzutreiben. Über die weite-ren Entwicklungen werden wir aus-führlich informieren.

Zum MWB wie zur Kunststoff-technik muss das Werkmanagementin Kürze Geschäftspläne vorlegen,wie es bereits auf Initiative des Be-triebsrats für das Fahrwerk erfolgt ist.Gerade bei der Kunststofftechnik hatder Kostenbenchmark gezeigt, dass– trotz einer nahezu schwarzen Nullin Braunschweig – der Bereich imKonzern starke Verluste macht. DerVorstand hat signalisiert, dass er ander Zukunftsfähigkeit der Kunststoff-

technik im Konzern zweifelt. Der Be-triebsrat wird das Werkmanagement injeder Hinsicht unterstützen, noch bes-sere Konzepte vorzulegen, um denVorstand von der Innovationsfähigkeitund einer möglichen positivenKostenbilanz in diesem Bereich zuüberzeugen. Es wäre aus Sicht des Be-triebsrats ein schwerer strategischerFehler, aus der Kunststofftechnik aus-zusteigen, da der Anteil von Kunst-stoffen im Auto noch erheblich zuneh-men wird. Und dass wir die über sechs-hundert Arbeitsplätze sowieso nichtkampflos aufgeben werden, ist klar.Denn es gilt der Zukunftstarifvertragzur Beschäftigungssicherung!

Der vom Vorstand betriebeneUmbau des Konzerns bietet für dieBusiness Unit Chancen und Gefah-ren zugleich. Die Business Unit muss– so fordert es der Betriebsrat schonseit langem – als konzernweites Fahr-werk-Kompetenzzentrum aufgestelltwerden. Die Beschäftigung am Stand-ort wird so nachhaltig gesichert.

Wir arbeiten an diesen strategi-schen Zielen, müssen dem Unterneh-men zugleich deutlich machen, dassunsere gewerkschaftliche Kraft großist und wir um jeden Arbeitsplatzkämpfen werden. Denn auch in fünfJahren soll hier noch Arbeit für 6.600Beschäftigte sein.

Uwe Fritsch

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Am 20. September 2005 haben dieVertrauensleute der IG Metall in derBusiness Unit die Liste der IG Metallzur Betriebsratswahl 2006 gewählt(siehe Artikel von Detlef Kunkel). Fürdiese Liste sammeln die Vertrauens-frauen und –männer jetzt die Unter-schriften der Beschäftigten. Dadurchmachen wir dem Unternehmen deut-lich, dass die Belegschaft der Busi-ness Unit Braunschweig hinter denKandidatinnen und Kandidaten derIG Metall-Liste zur Betriebsratswahlsteht. Gerade in den anstehendenAuseinandersetzungen um dieStandort- und Beschäftigungs-sicherung benötigt die IG Metall imBetriebsrat ein deutliches Bekenntniszu ihrer Politik.

Dadurch zeigen wir auch, dass dieHandlungsfähigkeit des Betriebsra-tes nicht eingeschränkt ist. Denn ge-rade in dieser schwierigen Zeit, in derwir um nahezu jedes einzelne Produktkämpfen müssen, nimmt das Werk-

Eine Unterschrift für die ZukunftUnterstützt die Liste der IG Metall durch eure Unterschrift!

management und auch der Vorstandsehr genau wahr, wie viel Unterstüt-zung die IG Metall in der Belegschafthat.

Ab sofort werden die Vertrauens-frauen und –männer mit der Unter-schriftenliste auf euch zu kommen. Ichmöchte euch daher bitten, mit eurerUnterschrift deutlich zu zeigen, dasssich die Belegschaft hier am Standortnicht spalten lässt.

Es ist nicht nur eine Stimme für eureInteressensvertretung, sondern eineUnterschrift für euren Arbeitsplatz undeure Zukunft.

Stefan Hölzer

Selbstbewusst und solidarisch in die ZukunftListe der IG Metall für die Betriebsratswahl 2006 aufgestellt

Im Frühjahr 2006 finden Betriebs-ratswahlen statt. Die IG Metall gehtselbstbewusst und mit einem bewähr-ten und starken Team in die Betriebs-ratswahl. Dieses Team wurde auf ei-ner außerordentlich gut besuchtenVertrauensleute-Vollversammlung am20. September aufgestellt.

66 Kolleginnen und Kollegen kan-didieren für die IG Metall. Sie allewurden in geheimer und demokrati-scher Wahl von den Vertrauensleu-ten gewählt und entsprechend ihresStimmenergebnisses platziert.

Die Liste wird angeführt von UweFritsch, Mathias Möreke und Hein-rich Betz. Sie wurden mit großer Mehr-heit von den Vertrauensleuten für dieersten drei Listenplätze gewählt. DieVertrauensleute haben damit die Ar-beit der Geschäftsführung des Be-triebsrates positiv gewürdigt und die

Erwartung ausgedrückt, dass die er-folgreiche Arbeit zur Standort- undBeschäftigungssicherung fortgesetztwird.

Auch die anderen Mitglieder desjetzigen Betriebsrats sind auf aus-sichtsreiche Listenplätze gewählt. Die-ses ist ein deutlicher Vertrauensbe-weis und die Anerkennung ihrer gelei-steten Arbeit für die Beschäftigten.

Betriebsratsarbeit war in den letz-ten Wochen und Monaten kein Zuk-kerschlecken. Oft waren unsere Kolle-ginnen und Kollegen Anfeindungenund Lästereien ausgesetzt. Geradedeshalb möchte ich mich bei allen Kol-leginnen und Kollegen für ihre Bereit-schaft bedanken, bei der nächstenBetriebsratswahl zu kandidieren.

Die IG Metall will mit ihren Be-triebsräten die bisherige Arbeit der

strategischen Weiterentwicklung derBusiness Unit fortsetzen. Unsere Kan-didatinnen und Kandidaten sind mitder Region verbunden, haben einegroße fachliche Kompetenz und wer-den sich mit viel Engagement und Er-fahrungen für die Kolleginnen undKollegen einsetzen.

Sie werden alles tun, um Arbeits-plätze und Beschäftigung in Braun-schweig nachhaltig zu sichern.

„Unsere Arbeit ist unsere Zu-kunft“ war das Motto der Betriebs-ratswahl 2002. Auch diesmal steht dieSicherung der Beschäftigung im Vor-dergrund. Die Wahl unserer Liste beider Betriebswahl schafft die bestenVoraussetzungen, unsere erfolgreichePolitik fortzusetzen.

Detlef Kunkel

„Chancengleichheit für Frauen“

19.01. bis 21.01.2006 in Quedlinburg

Anmeldungen in den BR-Bereichen oder in der VKL

!!!!! Seminar nur für Frauen !!!!!

!!!!! Seminare !!!!!

„ArbeitnehmerInnen in Betrieb,Wirtschaft und Gesellschaft“

(nur für Vertrauensleute)

04.12. - 09.12.2005 in Springe

„Moderne Zeiten - leben und

arbeiten heute“ in Hustedt

11.12. - 16.12.2005

Das Bildungsprogramm 2006der IG Metall wird in Kürze

veröffentlicht.Anmeldungen und Infos im

VKL-Bürounter Tel. 2995 oder 2526

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Das Unternehmen plant zurzeit eineVielzahl von Sparmaßnahmen und Ver-änderungen. Ein absolut dreister Vor-schlag ist, dass die Auszubildendendes Jahrgangs 2006 garnicht mehr von Volkswa-gen eingestellt werden,sondern von derAutoVision. Damit willsich das Unternehmen vorder unbefristeten Übernah-me drücken, die für dieVolkswagen-Auszubilden-den vereinbart ist. DiesemPlan setzen wir unserengemeinsamen Wider-stand entgegen! Denndie Ausbildung bei derAutoVision würde be-deuten, dass überhauptkeine Jungfacharbei-terinnen und Jungfacharbeiter mehr inden Haustarifvertrag von Volkswagenübernommen werden. Der Haustarif-vertrag wäre dann nur noch ein Aus-laufmodell. Volkswagen stiehlt sich ausder Verantwortung für die jungen Men-schen hier in der Region. Ein Welt-konzern muss und kann eine qualifizier-te Ausbildung und Zukunftsperspektivebieten!

Dabei geht es nicht nur um die zu-künftigen Auszubildenden bei Volkswa-gen, sondern auch um bestehende Ar-beitsverhältnisse im Rahmen der Be-rufsausbildung. Was geschieht zum

Volkswagen und Ausbildung gehören zusammen!Keine Verschiebung der Azubis in die Autovision

Beispiel mit den jetzigen Ausbildern?Müssen sie zurück in die Fertigung oderwerden sie Personal von der AutoVision?

Auch solche Fragen gehören zu diesemVorschlag, der vielleicht nicht ganz aus-gereift ist, sondern nur kurzfristige Kosten-einsparungen bringen sollte.

Wir Auszubildenden haben in derletzten Tarifrunde bereits genug gege-ben. Seit dem Einstellungsjahr 2005 wirdweniger Vergütung gezahlt, eine unbe-fristete Übernahme bei VW ist nur nochfür 85 % geregelt, 15 % kommen unbe-fristet zur AutoVision. Es ist jetzt nochwichtiger als vorher, trotz dieses Drucksgemeinsam und solidarisch für unsere

Aktion der Azubis auf der

Betriebsversammlung im September

Wo gibt es Unterstützung?Teil 2: Kollektivunfallversicherung

Alle KollegInnen sind im Todes-und Invaliditätsfalle, als Folge einesUnfalls, über die Volkswagen AG ver-sichert. IG Metall und Volkswagen ha-ben das tarifvertraglich geregelt. DieKonditionen der Versicherung - wieetwa Leistungen - handeln Gesamtbe-triebsrat und Volkswagen aus. Die Ver-sicherung gilt auch für die Zeit einesruhenden Arbeitsverhältnisses, z. B.wegen Grundwehr- bzw. Zivildienstoder Wehrübung sowie für Erziehungs-urlaub/Elternzeit. Für die KollegInnen,

die nach dem 1. August 2005 bei Volks-wagen eingestellt wurden, gilt eine ver-änderte Regelung. Da die meisten mitt-lerweile eine private Unfallversicherunghaben, hat der GBR dem Antrag desUnternehmens zugestimmt: Unfälle, diesich in der Freizeit ereignen, sind nichtüber die Kollektivunfallversicherungabgedeckt. Im Gegenzug hat sich derGBR mit seiner Forderung durchgesetzt.Die Versicherungshöhe bei Betriebs-und Wegeunfällen beträgt bis zu 225Prozent.

Für KollegInnen, dessen Einstell-datum vor dem 01.08.2005 liegt, geltenweiterhin die alten Regelungen: Die Ver-sicherung deckt betriebliche und pri-vate Unfälle ab. Die Versicherungshö-he liegt bei Betriebs-, Wege- und Frei-zeitunfällen bei 100 Prozent. Wer einenUnfall hatte, muss den Antrag inner-halb von 15 Monaten nach dem Unfall-tag stellen. Den Antrag und nähereAuskünfte bekommt ihr bei eurem/r zu-ständigen PersonalsachbearbeiterIn imPersonalwesen.

Interessen zu streiten und uns nichtspalten zu lassen.

An dieser Stelle die Anmerkung,dass die Tätigkeits-beschreibungen der ein-zelnen Entgeltstufen fürdie ab 2005 Ausgebildetenund Neueingestelltennoch nicht abschließendgeregelt sind. Zurzeit er-halten sie pauschal 2400Euro brutto. Volkswagenwill auf 1900 Euro bruttorunter. Bisher hat die IGMetall dies verhindert. Sietritt dafür ein, dieTätigkeitsbeschreibun-gen vergleichbar mit de-nen des alten Haustarifeszu halten. Bei der Vergü-tung darf der bisherige

pauschale Betrag nicht unterschrittenwerden.Die Sparmaßnahmen des Un-ternehmens dürfen nicht zu Lasten derAuszubildenden und der restlichen Be-legschaft gehen! Wir Auszubildendenhaben auf der letzten Betriebsversamm-lung schon sehr deutlich gemacht, waswir von den neuen Plänen des Unter-nehmens halten. Mit weiteren Aktionenwerden wir auf die Bedrohung der Aus-bildung aufmerksam machen. Wenn wirgemeinsam erreichen wollen, dass dieAusbildung bei Volkswagen bleibt,dann brauchen wir die Unterstützungder ganzen Belegschaft! Nadine Henn

Teil 1- Unterstützungskasse -Komponente Ausgabe Juli 2005

sh. Intranet-Seite des Betriebsrates

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Über fünfzig Betriebsräte undGewerkschaftsvertreter aus den rundzwanzig Konzern-Standorten vonVolkswagen tagten Anfang Oktoberzwei Tage in Braunschweig. Schwer-punkt der Diskussion war die Ausla-stung der Standorte. Der Gesamt-betriebsratsvorsitzende BerndOsterloh, der zum Präsidenten desEuro-KBR gewählt wurde, betonte:„Solidarität ist zwischen uns keineEinbahnstraße und deshalb fordernwir vom Vorstand für eine nachhalti-ge Standort- und Beschäftigungs-sicherung die gleichmäßige Ausla-stung aller Standorte.“ Die Mitglie-der des Gremiums waren sich einig,dass man sich nicht in einen Kon-kurrenzkampf zwischen den Standor-ten treiben lassen werde. Der Vor-stand fordert eine „kostenoptimierteAuslastung“ der Standorte. Trotznotwendiger Kostenoptimierungenangesichts des weltweiten Wettbe-werbs darf dies nicht dazu führen, dieStandorte gegeneinander auszuspie-

Die internationale Zusammenarbeit organisieren!Tagung des Europäischen Konzernbetriebsrats in Braunschweig

len. Die Vergabe des C-SUV wurdezwischen Wolfsburg und Palmela inPortugal diskutiert. Damit wäre inPortugal weitere Beschäftigung auf-gebaut worden, nun wird in Wolfs-burg Beschäftigung gesichert. Einig-

keit bestand bei allen Teilnehmern derTagung, dass der Sharan-Nachfolgerim portugiesischen Palmela gefertigtwerden müsse, um die Beschäftigungdort zu sichern.

Um die weitere Arbeit besser zu ko-ordinieren, sind eine Reihe von Arbeits-

gruppen eingerichtetworden. Darunterauch eine Arbeits-gruppe für eine euro-päische Kompo-nentenstrategie desKonzerns. Dies ist fürdie Business Unit vonbesonderer Bedeu-tung, da durch einegemeinsame Strategiealler Komponenten-Standorte hier Be-schäftigung gesichertwerden kann.

Auch die 2002 be-schlossene Sozial-charta des Konzerns

soll stärker mit Leben gefüllt und aufdie Zulieferer ausgedehnt werden.

Probleme bestehen in den unter-schiedlich verfassten Arbeits-beziehungen in den verschiedenen Län-dern. Eine rechtliche starke Stellung derMitbestimmung wie in Deutschland ist

Uwe Fritsch führte die Besucher durch die Fabrik

Im Besucherdienst wurden die europäischen Betriebsräte begrüßt

in den meisten Ländern nicht vorhan-den; ein gemeinsamer VW-Tarif fürEuropa ist daher zur Zeit noch nichtmöglich. Durch die Einrichtung derArbeitsgruppen des Euro-KBR wird

die gemeinsame Arbeit noch besserkoordiniert.

Die Kolleginnen und Kollegen desEuro-KBR besuchten auch die Busi-ness Unit Braunschweig. Da die mei-sten aus fahrzeugmontierenden Wer-ken kommen, zeigten sie sich sehr be-eindruckt von der Fertigung in einemKomponentenwerk. Auch die StadtBraunschweig empfing den Euro-KBR, Oberbürgermeister Hoffmannbetonte die enge Bindung von Volks-wagen an den Standort Braun-schweig. Uwe Fritsch, Vorsitzenderdes Betriebsrats der Business Unit,zeigte sich sehr zufrieden über denVerlauf der Tagung: „Wir sind einenweiteren Schritt zur internationalenZusammenarbeit gegangen. Solida-risch werden wir uns für die Ausla-stung aller Standorte einsetzen. Undzugleich konnten wir zeigen, dass wirin der Lage sind, alle Fahrzeuge mitKomponenten aus Braunschweig zuversorgen. Damit in jedem Auto ausdem VW-Konzern auch ein Teil ausBraunschweig mitfährt!“

Knud Andresen

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Jürgen Peters zu Besuch in der Business Unit1. Vorsitzender der IG Metall auf Vertrauensleuteversammlung und in der Kunststofftechnik

Am 9. November war Jürgen Peters,1. Vorsitzender der IG Metall und stell-vertretender Aufsichtsratsvorsitzendervon VW, zu Besuch in der BusinessUnit Braunschweig. Er sprach auf ei-ner Vertrauensleute-Versammlunganlässlich der Vorstellung unserer Bro-schüre zur Geschichte der Mitbestim-mung (siehe Kasten).

Jürgen Peters wies in seiner Rededie Angriffe auf die Interessenvertreterim Rahmen der sogenannten VW-Af-färe zurück, die in den letzten Monatenin den Medien geführt wurden. Wer alsBetriebsrat Unrecht begangen hat,müsse dafür zur Verantwortung gezo-

gen werden. Die Untersuchungen desKonzerns zeigten jedoch, dass dies aufdie amtierenden Betriebsräte nicht zu-trifft. Und Peters stellte klar: „Betriebs-räte waren nicht käuflich, sind nichtkäuflich und werden nicht käuflichsein.“

Volkswagen, wie in anderen Unter-nehmen der Republik,längst eine andereUnternehmenskultur .Längst würde über Mas-senentlassungen undBetriebsstilllegungengeredet.“

Jürgen Peters lehnte„kurzfristige Kosten-senkungsprogramme,die auf dem Rücken un-serer Kolleginnen undKollegen ausgetragen

werden“ entschieden ab. Langfristi-ge Beschäftigungssicherung sei nurmit innovativen Zukunftstechnologi-en, mit optimierten Prozessen, Produk-ten und Abläufen zu erreichen. Peters:„Die richtige Strategie heißt nicht:Lohndumping und Abbau von Tarif-und Sozialstandards, sondern kann

v.l.n.r: Detlef Kunkel, Jürgen Peters, Uwe Fritsch,

Heinrich Betz, Frank Fischer, Wilfried Krüger, Knud Andresen

Jürgen Peters bei seinem Referat

Der Autor der Broschüre:

Dr. Knud Andresen

Er verteidigte die Mitbestimmungs-und Beteiligungsrechte bei Volkswa-gen, die auch der Zukunftstarifvertraggarantiert: „Ohne diese Einfluss-möglichkeiten hätten wir auch bei

Nach dem Referat hatte jede/r die Möglichkeit,

Fragen an Jürgen Peters zu stellen.

nur heißen: ‘besserstatt billiger’“ Petersstellte auch für dieKunststofftechnik inBraunschweig klar:„Der Ausstieg aus derKunststoff-Technikwäre hier der absolutfalsche Weg!“ Für die-ses klare Bekenntniserhielt Peters viel Bei-fall. Kolleginnen undKollegen aus derKunststofftechnikhatten den Ver-trauensleuteraum mit

Transparenten gestaltet, auf denensie den Erhalt der Arbeitsplätze in derKunststofftechnik forderten.

In der anschließenden Diskussi-on meldeten sich die Teilnehmer zuWort. Viele nutzten die Gelegenheit,den 1. Vorsitzenden der IG Metallüber das weitere Vorgehen der IG Me-tall zu befragen, Möglichkeiten derArbeitszeitverkürzung oder das Ver-hältnis der IG Metall zu ihren Rent-nern. Jürgen Peters nahm sich vielZeit, auf die Fragen zu antworten.

Im Anschluss an die Versamm-lung nutzte Jürgen Peters die Gele-genheit, die Kunststofftechnik selbstzu besuchen. Die Kolleginnen undKollegen vor Ort erläuterten ihm dieArbeitsabläufe. Peters zeigte sich be-eindruckt von der hohenInnovationsfähigkeit und Leistung indiesem Bereich.

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Jürgen Peters zu Besuch in der Business Unit1. Vorsitzender der IG Metall auf Vertrauensleuteversammlung und in der Kunststofftechnik

Broschüre zurGeschichte der

Mitbestimmung inBraunschweig

Auf der Vertrauensleute-Ver-

sammlung wurde die Broschüre

„MITbestimmen. Die Entwicklung der

Interessenvertretung bei Volkswagen

in Braunschweig 1945 - 2002“ vorge-

stellt. In der Broschüre wird die Ar-

beit von Betriebsräten und Gewerk-

schaftern beleuchtet. Anhand von Bei-

spielen wird deutlich, wie sich die

Mitbestimmungsarbeit gewandelt hat.

Stand kurz nach dem Zweiten Welt-

krieg noch die Versorgung mit Le-

bensmitteln und Wohnungen im Vor-

dergrund, waren es in der Käfer-Boom-

phase die Verteilung der Gewinne und

die Lösung sozialer Probleme. Durch

die Krisen der 70er Jahre und den Um-

bau der Arbeitswelt in den 80er Jah-

ren entwickelte sich die Qualifizierte

Mitbestimmung der 90er Jahre, die

vom Betriebsrat bis heute praktiziert

wird. Die Sicherung von Standort und

Beschäftigung ist zum Schwerpunkt

geworden.

Angereichert mit Bildern aus ver-

gangenen Tagen zeichnet die Bro-

schüre diesen Weg nach. Interessier-

te erhalten sie in den Betriebsrats-

büros.Jürgen Peters informierte sich über das Fertigungs-

spektrum der Kunststofftechnik.

Auch viele ehemalige Betriebsratsmitglieder interessiertensich für die Geschichte der Mitbestimmung

in Braunschweig

Daniela Ohst stellt die Kunststofftechnik vor.

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Viele Kolleginnen und Kollegenbeschäftigt, wie die weitere Entwick-lung des Standortes ist. Auf der letztenBetriebsversammlung im September hatder Betriebsrat aufgezeigt, dass dieWeiterentwicklung der Komponenten-strategie im Konzern notwendig ist, umeine nachhaltige Sicherung von Stand-ort und Beschäftigung zu erreichen.

Inzwischen sind weitere Schritteerfolgt. Daher haben sich Betriebsratund Werkmanagement darauf verstän-digt, in drei Bereichen Versammlungendurchzuführen, deren Zukunft beson-ders intensiv diskutiert wird: derKunststofftechnik, dem MWB und derHalle 30. Alle drei Veranstaltungen warensehr gut besucht.

Die Schichtversammlungen in derKunststofftechnik fanden Ende Okto-ber statt. Rund 600 Kolleginnen undKollegen informierten sich über dasweitere Vorgehen bei der Kunst-stofftechnik. Der Koordinator desBetriebsratsbereiches Norbert Stoltzeund Geschäftsfeldleiter Jörg Wolff zeig-ten auf, dass die Kunststofftechnik imKonzern – trotz eines guten Ergebnis-ses in Braunschweig – hohe Verlustehat. Der Vorstand hat angedeutet, dasser Investitionen nicht mehr für sinnvollerachtet. Werkmanagement und Be-triebsrat haben sich darauf geeinigt, dasKonzept für die Kunststofftechnik wei-ter zu entwickeln. Dies ist eine alte For-derung des Betriebsrates. In der Formeines „Business Plans“, der bereits er-folgreich für das Fahrwerk erstellt wur-de, soll die Perspektive aufgezeigt wer-den. Wichtig ist hierbei auch, dass eseine engere Zusammenarbeit zwischen

Braunschweig undWolfsburg geben wird.Uwe Fritsch der auf allenBereichsversammlungenanwesend war, machtedeutlich, dass für dieBeschäftigungssicherungin den Bereichen die Un-terstützung des Betriebs-rates durch die Kollegin-nen und Kollegen weiterwichtig ist.

Im MWB fand am 17. Novembereine Bereichsversammlung statt. DieKoordinatorin des Betriebsrats-bereiches Ulrike Schmitz wies auf dieenge Verbindung des Werkzeugbausmit der Business Unit hin.

Geschäftsfeldleiter Ro-land Scholz skizzierte dieschwierige Auftragslagefür den MWB und dengeplanten Personalab-bau auf 611 Beschäftigte.Der Betriebsrat lehnt diesab! Auch im MWB wirdvon Management undBetriebsrat an einem Busi-ness Plan gearbeitet. Um

mehr Arbeit zu bekommen, wird eineenge Zusammenarbeit mit dem Wolfs-burger Werkzeugbau angestrebt. Da-durch können Arbeitsplät-ze in Braunschweig gesi-chert werden. Viel Raumnahmen Fragen nach demUmgang mit den Personal-verleihungen ein, die zum1.1.2006 zurück in denMWB kommen.

In der Halle 30 fandeneinen Tag später dreiSchichtversammlungenstatt. Der Koordinator desBetriebsratsbereiches HarrySkiba und Fertigungsleiter LudwigGeerken stellten die unterschiedlichenPositionen dar. Das Unternehmen wirdweiterhin prüfen, ob die Verlagerung derMontageumfänge Vorder-/Hinterachseaus der Halle 30 nach Wolfsburg Ko-steneinsparungen bringt. Ein abschlie-ßendes Ergebnis liegt jedoch nochnicht vor. Harry Skiba machte deutlich,

Diskussionen vor OrtBereichsversammlungen in der Kunststofftechnik, MWB und Halle 30

Die Beschäftigten des MWB verfolgten

die Veranstaltung mit großem Interesse

Die Infoveranstaltung in der Halle 30

dass der Betriebsrat einer Verlagerungzum jetzigen Zeitpunkt nicht zustimmenwird. Die Arbeitsplätze müssen inBraunschweig erhalten werden. DasUnternehmen müsste bei einer Verlage-rung dafür sorgen, dass neue Produktevorhanden sind. Beide traten entschie-den gegen Gerüchte auf, dass eine Ver-lagerung zum Ende des Jahres erfolgenwürde oder gar die Halle 30 gesamt ge-schlossen werde. Die Diskussion gehtallein um die Montageumfänge.

Bei den Redebeiträgen der Teilneh-mer lag der Schwerpunkt auf die Zu-kunft der Jungfacharbeiter, der Integra-tion der AutoVisions-Mitarbeiter undder Verbesserung der Sozialeinrichtun-gen. Vor allem bei der Verpflegung wirdes in Kürze Verbesserungen geben.

Heinrich Betz, Geschäftsführer desBetriebsrates, stellte den neuen Betriebs-ratsausschuss AutoVision vor. In ihm ar-beiten drei Kollegen aus dem Betriebsratund vier betriebliche Auskunftspersonender AutoVision zusammen. Sie sind für alleKolleginnen und Kollegen der AutovisionAnsprechpartner.

Sascha Pietschmann

Norbert Stoltze berichtet über die Situation der KT

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Volkswagen gehörte in diesem Jahrzum Megathema in den Medien. Insehr vielen Artikeln und Fernsehsen-dungen tauchte ein Mann immer wie-der auf: Ferdinand Dudenhöffer. Als„Autoexperte“ oder angeblich intimerKenner von Volkswagen variierte er imWesentlichen einen Gedanken: BeiVolkswagen seien zu viele Beschäftig-te und mindestens ein oder zwei Stand-orte von Volkswagen sollten geschlos-sen werden. Braunschweig zum Bei-spiel.

Viele haben sich über ihn geärgertund gefragt, wie wird man eigentlichAutoexperte? Vielleicht muss man da-für Professor sein, wie der HerrDudenhöffer. Das klingt schon mal se-riös. Dudenhöffer ist an der Fachhoch-schule Gelsenkirchen verbeamtet. Dasreicht aber wohl nicht aus, denn Pro-fessoren, die für die Automobilindu-strie arbeiten, gibt es einige mehr.Dudenhöffer leitet aber noch eine ei-gene Firma, die B&D Forecast, mit derer Studien über die Automobilindustrieerstellt. Und dann noch ein Institut,

Wie wird man „Autoexperte“?Ferdinand Dudenhöffer spricht in jedes Mikrofon

das „Center of Automotive Research“.Für dieses kleine Imperium brauchtDudenhöffer natürlich Aufträge aus derAutomobilindustrie. Und dafür brauchter Werbung. Die kriegt er über Vorträgeund Interviews. Und wenn man bereitist, zu jedem Ereignis in der Automobil-branche sofort Stellung zu nehmen,dann freuen sich die Medien, einen im-mer willigen „Autoexperten“ präsentie-ren zu können. So hat er ein viertes Ge-schäft: „Autoexperte“ als Marke.

Die Weisheiten, die ProfessorDudenhöffer verkündet, sind allerdingseher schlicht: zu hohe Löhne inDeutschland, zu kurze Arbeitszeiten,China wird neuer Konkurrent. Die Über-schriften seiner Studien und Interviewslesen sich entsprechend: „Es muss et-was passieren - Dudenhöffer begrüßtStandort-Debatte von VW“, „Chinesenab 2010 harte Wettbewerber“,„Mercedes-Sparpläne: Am Stellenab-bau führt kein Weg vorbei“, „Der VW-Betriebsrat sollte geschlossen zurück-treten“, „Vier Prozent mehr Lohn irre-al“. Mit diesen Parolen kann man heut-

zutage in den neoliberalen Medienpunkten. Und weil ProfessorDudenhöffer immer für eine knackigekurze Aussage bereit ist, finden wir ihnso oft in den Medien.

Dass er so gerne die Business Unitverkauft sähe, liegt vielleicht auch dar-an, dass der Betriebsrat mit anderenSachverständigen zusammenarbeitet.Professor Dudenhöffer entspricht mitseinen Schnellschüssen nicht demStandard, der für eine wissenschaftli-che Beratung nötig ist.

Dudenhöffer kommt aus demMarketingbereich und hat bei Opel,Porsche und Peugeot gearbeitet, biser Professor wurde. Vielleicht kann ersich selbst daher so gut vermarkten.Für die Interessen der Beschäftigtenin der Automobilindustrie hat er jedochwenig beizutragen. Es wäre sicherlichinteressanter, wenn mehr echte Auto-experten in den Medien zu Wort kom-men würden. Und zwar die Kollegin-nen und Kollegen, die durch ihre Ar-beit die Werte schaffen.

Iris Wagenknecht

15. März 2006mit Dr. Wolfgang Bernhard

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13. Juli 2006***

12. bis 14. September DEZENTRAL!!!***

12. Dezember 2006

Betriebsversammlungen 2006

DIE KOMPONENTE - SEITE 10

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Die Wahlperiode der Vertrauensleu-te in der Business Unit Braunschweignähert sich ihrem Ende. Die Zeit 2002 bis2006 war von einschneidenden Verän-derungen gekennzeichnet und hat vorallem in den letzten 1 ½ Jahren unsereVertrauensfrauen und –männer erheb-lich gefordert. Erinnert sei hier beson-ders an die Tarifauseinandersetzung, andie sogenannte VW-Affäre und an dieAuseinandersetzung um den Standortund die damit verbundene Sicherung un-serer Arbeitsplätze. Dies sind Themen,die uns auch in der nächsten Wahlperi-ode intensiv beschäftigen werden. Dennes ist davon auszugehen, dass die An-griffe von Teilen der Kapitaleigner vonVolkswagen auf uns Beschäftigte nicht

Die IG Metall hat viele Gesichter!IG Metall Vertrauensleute-Wahlen in der Business Unit

eingestellt, sondern an Intensität nochzunehmen werden. Ich möchte an die-ser Stelle allen Vertrauensfrauen und –männern für ihren Einsatz danken und

bin davon über-zeugt, dass wirmit solchen Kol-leginnen undKollegen auchdie zukünftigenAuseinanderset-zungen durch-

stehen werden. Deshalb werbe ich da-für, dass sich möglichst viele Vertrauens-frauen und –männer auch für die näch-ste Wahlperiode zur Verfügung stellenund diesen nicht immer einfachen Jobim Interesse unserer Mitglieder in der

Anlaufschwierigkeiten und SparschädenEinige Anmerkungen aus der Bremsscheiben-Fertigung in der Halle 4

BU BS ausfüllen. Die Vertrauensleu-te-Wahlen werden in der BusinessUnit vom 2. Januar bis 10. März 2006durch die Mitglieder der Vertrauens-körperleitung mit Unterstützung derBetriebsräte in den Bereichen durch-geführt. Die Wahlaushänge sind abdem 15. Dezember 2005 in den Kosten-stellen ausgehängt. Jedes Mitglied derIG Metall hat die Möglichkeit, in sei-ner Kostenstelle bzw. in seinemBetreuungsbereich zu kandidieren. DieBetreuungsbereiche werden aufGrundlage der Vertrauensleute-Richt-linien, der Statuten und Satzung derIG Metall durch die Vertrauenskörper-Leitung festgelegt.

Stefan Hölzer

Wir in der Bremsscheibe PQ-35 fah-ren in 18 Schichten, und bald sollen es21 Schichten sein. Da fragt sich natür-lich jeder, ist denn die Auftragslage sopositiv oder woran liegt das? Ich möch-te mal aufzeigen, wie es zu unseremSchichtmodell gekommen ist.

Begonnen hat alles beim Plattform-wechsel Golf IV auf Golf V. Das Unter-nehmen begann in neue Anlagen zu in-vestieren und plante einen komplettenUmbau der Kostenstelle. Die neuen Ma-schinen standen aber leider zum Teil un-genutzt ein paar Monate in der Halle,und als sie in Betrieb gingen, gab es danngroße Probleme durch zum Beispiel feh-lende und schlechte Rohteilbestückungund Verkettungen oder weil sie einfachnicht funktionierten.

Besonders krass die neuen Abnah-meplätze. Dort herrschen im Sommeretwa 35 bis 40 Grad und der Mitarbeiterdarf etwa 1 Meter unter 3 Neonröhrenarbeiten, die fast schon als Höhenson-ne durchgehen könnten. Auf eine Klima-lösung warten wir bis heute. Eine fastunendliche Geschichte waren die Folgender Trockenbearbeitung. Die Staub-bzw. Späneabsaugung funktioniertenicht, und der Staub und die Spänemussten in VW-1-Behälter abgeführtwerden. Das führte unter anderem zu

Maschinenausfällen und die Kollegin-nen und Kollegen sahen aus, als obsie aus einem Bergwerk kamen.

Nach über zwei Jahren, durch mas-sives Drängen des Betriebsrats undgroßem Einsatz aller Beteiligten aus un-serem Geschäftsfeld, kehrten wir end-lich zur richtigen Lösung zurück. Diealten Löcher im Boden wurde wiedergeöffnet, Spänebänder montiert, dieSpäne fallen in den Keller und nur nochder Staub wird abgesaugt! Nun warenzum Glück die Absatzzahlen positiv,aber durch die großen Schwierigkeitenbeim Anlauf mussten wir schließlich auf18 Schichten gehen.

Sehr wichtig für das Unternehmenist ja, auch die Lagerhaltungskosten inder Instandhaltung zu drücken. Das hatzum Teil skurrile Folgen. Da wird dannschon mal Wochen lang anstatt mit Si-cherheitsglas in der Anlagentür mit Ble-chen gefahren – die Kolleginnen undKollegen haben ja gute Ohren!

Man kann auch hervorragend überWochen an Abdeckungen für die An-lagenantriebe sparen, die Instandhal-tung wird’s schon richten, wenn die An-triebe total verdrecken und die Maschi-nen dann stehen. Wir hatten ja Zeit,denn wir haben 18 Schichten.

Unlängst erfuhren wir auch, dassnun von 18 auf 21 Schichten umgestelltwerden soll und die Kolleginnen undKollegen Freiwillige aus den eigenenReihen für die fünfte Schicht suchensollen. Dafür fehlt dann aber wiederPersonal, weil Kollegen, die sich ausanderen Bereichen beworben haben,nicht zu uns kommen dürfen. Man fragtsich, ob durch eine bessere langfristi-ge Planung schon im Produktentste-hungsprozess – vielleicht auch mit Ein-bezug der Kolleginnen und Kollegenaus den Linien – nicht mancher Fehlerhätte vermieden werden können.

Mario Ernst

Mario Ernst auf der

Betriebsversammlung

SEITE 11 - DIE KOMPONENTE

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NACHKOCHENERWÜNSCHT

Für 5 Personen:

750 g Thüringer Mett750 g chin. Eier Mie-Nudeln1 Stange Lauch1 Bund Frühlingszwiebeln4 Mohrrübenca. 150 g Zuckerschoten3 kleine Dosen ganze ChampignonsSaft einer ZitroneSalzSambal OelekDunkle SojasauceThail. Fischsauce1 TL Zucker6 – 8 Knoblauchzehen gepresstSonnenblumenöl

Zubereitung:

Mett in einer Pfanne krümelig in Öl an-braten und mit einem halben TeelöffelSambal Oelek und ca. 2 EL Fischsauceund die Hälfte des Knoblauchs dazu-geben. Die Mohrrüben und Lauch inStreifen schneiden, die Frühlings-zwiebeln klein schneiden. Im WokSonnenblumenöl erhitzen. Das kleinge-schnittene Gemüse anbraten, Zucker-schoten, Champignons und den restli-chen Knoblauch dazugeben und allesbissfest anbraten. Anschließend mit ca.8 EL Sojasauce, 1 TL Zucker, Salz,Sambal Oelek und 1 EL Fischsauce unddem Zitronensaft abschmecken. Nu-deln nach Anweisung kochen und mitdem Gemüse und dem Mett gemeinsamim Wok verrühren.

Jetzt in der Jahreszeit der deftigen Gerichte ist die frische und leichteArt des asiatischen Kochens eine willkommene Abwechselung. Ich magdieses Gericht besonders deshalb, weil ich bei den Zutaten variierenkann; anstatt Mett geht auch Fisch, Garnelen, Schweine- oder Rind-fleisch, aber auch beim Gemüse ist vieles möglich. Hier aber nun meinGrundrezept:

Asia-Pfanne

Das heutige Rezeptstammt von Gert Lizon

aus dem Gesundheitsschutz

Betriebsrat und IG Metall der Busi-ness Unit beschreiten neue Wege: Mitder Kunstaktion „Lebensqualität –meine Zeit ist mein Leben“ ist eineungewöhnliche und spannende Akti-on gestartet worden. Über hundertKolleginnen und Kollegen erhieltenkleine Einwegfotoapparate mit der Bit-te, fünfzehn Fotos zu machen, auf de-nen für sie Lebensqualität ausge-drückt wird. Das konnte der eigeneArbeitsplatz sein, die Familie, ein blau-er Himmel oder das Lieblings-Eiscafe– die Wahl des Motivs war völlig frei.

Begleitet und initiiert ist diese Ak-tion durch den NeumünsteranerKünstler Karl-Heinz Petersen, derselbst Betriebsrat und IG Metall-Mit-

„Meine Zeit ist mein Leben“Kunstaktion von IG Metall und Betriebsrat in der Business Unit

glied ist. Es gehört zur Konzept-Art-Kunst, bei der Entstehungsprozessund Verlauf einer Aktion möglichsttransparent sein sollen.

Bis Mitte November bestand dieMöglichkeit, Fotos zu machen. Dannwerden die Filme entwickelt und füreine Ausstellung vorbereitet. Dabeiwerden fast alle Bilder verwendet,denn es geht darum, die Vielfalt derInteressen und Bedürfnisse der Be-schäftigten sichtbar zu machen. Undwas gezeigt wird, wird sicherlich in-tensive Diskussionen auslösen.

Ab Februar werden die Fotos inder Kantine ausgestellt.

Mathias Möreke

IMPRESSUM V.i.S.d.P.: Detlef Kunkel, 1. Bevollmächtigter IG Metall Vwst. Braunschweig; Kernredaktion: Heinrich

Betz, Stefan Hölzer, Sascha Pietschmann; Koordination/Gestaltung: Iris Wagenknecht, Knud Andresen; Mitgewirkt

haben: Uwe Fritsch, Gert Lizon, Jens Krone, Nadine Henn, Mario Ernst, Mathias Möreke, Fabian Kreye Kontakt: vkl-

[email protected] oder [email protected], Redaktionsschluss: 25.11.20059

Die TeilnehmerInnen GabyKinkel, Claudia Rohde und

Stefan Schickram erhielten dieersten Fotoapparate

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INTERNET-ADRESSE DER IG METALL: HTTP://WWW.IGM-BS.DE/VOLKSWAGEN