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KOMPONISTiNNEN UNSERER ZEIT XX STÜRMISCHE ZEIT 7. März 2020 (Sa) Innsbruck Canisianum 20 Uhr WERNER PIRCHNER | JOSEF SCHIECHTL MARGARETHE HERBERT | MANUEL ZWERGER | FRANZ HACKL ABOKONZERT 4 Cello EDDA BREIT MELISSA COLEMAN MARGARETHE HERBERT GUDULA URBAN Blockflöte CAROLINE MAYRHOFER MAGDALENA SPIELMANN Trompete FRANZ HACKL Musikalische Leitung GERHARD SAMMER

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KOMPONISTiNNEN UNSERER ZEIT XX

STÜRMISCHE ZEIT7. März 2020 (Sa)

InnsbruckCanisianum 20 Uhr

WERNER PIRCHNER | JOSEF SCHIECHTLMARGARETHE HERBERT | MANUEL ZWERGER | FRANZ HACKLA

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CelloEDDA BREIT

MELISSA COLEMAN MARGARETHE HERBERT

GUDULA URBAN

BlockflöteCAROLINE MAYRHOFER

MAGDALENA SPIELMANN Trompete

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Musikalische LeitungGERHARD SAMMER

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Bereits zum 20. Mal stellt das Tiroler Kam-merorchester InnStrumenti unter der Lei-tung von Gerhard Sammer im Rahmen des Projekts „KomponistInnen unserer Zeit“ zeitgenössische Orchestermusik aus Tirol in den Mittelpunkt!Die Jubiläumsausgabe steht unter dem Motto Stürmische Zeit und präsentiert vier Uraufführungen von Orchesterwerken, die eigens für diesen Anlass in Auftrag gege-ben wurden sowie eine Österreichische Erstaufführung. Die leitgebende Thematik bietet Raum für eine Kontextualisierung, die von den KomponistInnen für eine An-bindung an aktuelle kulturelle aber auch gesellschaftspolitische Herausforderungen genützt wird.Eröffnet wird der intensive Konzertabend am Puls der Zeit durch ein Werk aus dem Privatarchiv des Tiroler Komponisten Wer-ner Pirchner, dessen 80. Geburtstag wir im heurigen Jahr gedenken. Erstmals erklingt in Österreich die Orchesterfassung der Büh-nenmusik (Arrangement Peter Wesenauer), die Pirchner für eine Inszenierung von „Der

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Sturm“ von William Shakespeare am Wiener Burgtheater komponierte (Inszenierung Claus Peymann). Anschließend stellt sich mit Josef Schiechtl ein Komponist der jungen Genera-tion mit Brainstorm vor. Die Wiener Musikerin und Cellistin Margarethe Herbert kreiert ein neues Werk für das gefeierte österreichische Celloquartett eXtracello (Edda Breit, Melis-sa Coleman, Margarethe Herbert, Gudula Urban) mit Orchester, das insbesondere in sehr sensibler Weise Anknüpfungspunkte zur Me Too-Bewegung herstellt. Mit Manuel Zwerger widmet sich ein bereits sehr erfolg-reich tätiger junger Südtiroler Komponist der Herausforderung, ein Werk für Kammeror-chester und zwei Solistinnen mit der Block-flöte zu komponieren (Magdalena Spielmann, Caroline Mayrhofer). Abschließend erklingt eine Uraufführung des Jazztrompeters und Wahl-New Yorkers Franz Hackl für Orches-ter und Jazztrompete. Wir freuen uns, dass Thomas Nussbaumer im moderierenden Gespräch Zugänge zu den Uraufführungen des Abends und eine intensivere Begegnung mit den Künstlerpersönlichkeiten ermöglicht.

WERNER PIRCHNER (1940-2001) / PETER WESENAUER Arr. (*1966) [12 min] Der Sturm – Österreichische Erstaufführung

JOSEF SCHIECHTL (*1995) [5 min]Brainstorm – Uraufführung

MARGARETHE HERBERT (*1964) [15 min]gloomy für 4 Celli und KO – Uraufführung

PAUSE

MANUEL ZWERGER (*1992) [10 min]Dance Collection 2020 für 2 Blockflöten und KO – Uraufführung

FRANZ HACKL (*1966) [15 min] Snowball Earth für Trompete und KO – Uraufführung

1. Satz: Don the Con & Ghouliani2. Satz: five-eyed Opabinia & Wiwaxia3. Satz: Cambrian Explosion

THOMAS NUSSBAUMER Moderation

eXtracelloEDDA BREIT | MELISSA COLEMANMARGARETHE HERBERT | GUDULA URBAN Cello

CAROLINE MAYRHOFER | MAGDALENA SPIELMANN Blockflöte

FRANZ HACKL Trompete

GERHARD SAMMER Dirigent

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„Er hat gepfiffen auf E und U, hat den Jazz, die Volksmusik, die Klassik, die Moderne so unter einen Hut gebracht, aber auf ganz neue, unverwechselbare Weise, immer aber ohne akademische Hochnäsigkeit, denn sich erheben über die Menschen, das wollte Werner nie“ bringt es Felix Mitterer auf den Punkt. Werner Preisgott Pirchner zählt zu den be-deutendsten Tiroler Komponisten des 20. Jahrhunderts. In Hall i. T. geboren, absol-vierte er bei der Tyrolia, von ihm ironisch als „katholisches Bleibergwerk“ bezeichnet, eine Schriftsetzerlehre und begann schon früh mit eigenen Kompositionen und Ar-rangements, eher er ab 1962 als freischaf-fender Jazzmusiker und Komponist arbeite-te, wobei er erst relativ spät (1981) begann, für „klassische Künstler“ zu schreiben:

„In meiner Jugend orientierte ich mich an der jeweils neuesten Jazzmusik. […] Bis zu meinem 42. Lebensjahr hätte ich aber aus Respekt vor den größten Meistern nicht ge-wagt, auch nur einen Ton für ein klassisches Konzert zu schreiben. Als Komponist, Jazz-musiker und privilegierter Gelegenheits-arbeiter versuchte ich a) meine Ideen und Gefühle in mir zugänglichen Dimensionen auszudrücken und b) das rot-schwarze Far-

WERNER PIRCHNER(1940–2001)DER STURMÖsterr. Erstaufführung

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für die angespannte Stimmung gelten, sondern auch dafür, wie sehr er die Musik von Werner Pirchner schätzte; Peymann schrieb: „Mensch Pirchner Du bist verrückt die Lieder sind alle ganz toll, ich verstehe die Welt nicht mehr – fröhliche Weihnach-ten Klaus“. Die Premiere fand am 6. Februar 1988 im Burgtheater statt, mit Gerd Voss als Prospero, Kirsten Dene als Caliban und vielen anderen großen Schauspielern und Schauspielerinnen. Und mit einem echten Wassergraben, der die Bühne umschloss.„Ariels Musik in der Luft, die wiegt einen so in melancholische Träume ein, dass man ein gutes Weilchen da zu Hause ist“, schreibt Ulrich Bräker (1735 – 1798) in seinem Tage-buch, so als hätte er die Bühnenmusik von Werner Pirchner vorausgeahnt.Der Komponist und Dirigent Peter Wese-nauer hat auf meine Bitte hin aus dem vor-handenen Material (ein Tondokument und Notenfragmente) eine Fassung für Kam-merorchester in kleiner Besetzung geschaf-fen, die 2014 mit dem Kammerorchester Burghausen uraufgeführt wurde. Ihm ver-danken wir, dass diese Bühnenmusik auf-geführt werden kann.“

Im Gedenken an den 80. Geburtstag des bedeutenden Tiroler Komponisten!

benspiel auf meinem Bankkonto zu beein-flussen. Eines schönen Morgens teilte mir der Geiger Peter Lefor telefonisch mit, dass er für sein nächstes ORF-Konzert ein Stück von mir für Solo-Violine auf‘s Programm gesetzt hat. So betrat ich mit tastender Zehe … den Weg, den ich heute noch gehe. Ich versuche Musik zu schreiben, die aus-drückt, was ich im Augenblick denke, fühle … und bin. Oder das Gegenteil.“

Viele Aufträge für Konzerte, Film, Fernse-hen und Theater folgten (u.a. für den Wie-ner Musikverein, das Wiener Konzerthaus, das Burg- und Akademietheater, die Salz-burger Festspiele und den ORF/Ö1). 2014 erschien der musikalische Dokumen-tarfilm D.U.D.A!, eine überaus sehenswerte Hommage an Pirchner und seine alpenlän-dische Heimat. www.duda-derfilm.at www.wernerpirchner.com Dem Tiroler Kammerorchester ist es ein be-sonderes Anliegen, die Musik von Werner Pirchner kontinuierlich in Konzertprogram-me zu integrieren und teilweise auch durch neue Aufnahmen nachhaltig zugänglich zu machen, soweit nicht schon geschehen: Auf der CD Gedächtniskristalle hat das Ensemb- le seine Choräle für Streichorchester PWV 85 c veröffentlicht, das Stück 100 prakti-sche Kompositionen für gutes Orchester erschien erstmals auf dem Tonträger volXsmusik InnStrumented.Der Sturm wurde von Werner Pirchner als Theatermusik unter der Werknummer PWV 27 angemeldet, die Uraufführung erfolg-te als Bühnenmusik zum gleichnamigen Drama von William Shakespeare 1988 im

Wiener Burgtheater in der Besetzung für 3 Flöten, Harfe, Cello und Gesang. Elfriede Pirchner erinnert sich an den Ent-stehungsprozess:

„Im Frühjahr 1987 hatte Werner Pirchner vom Burgtheater den Auftrag erhalten, eine Bühnenmusik zum Drama Der Sturm von William Shakespeare zu schreiben, und im Sommer darauf begann er, sich mit dem Stück näher zu befassen: zuerst wäh-rend unseres Urlaubs am Wörthersee, am Strand, bei strahlendem Sonnenschein und bei Windstille. Aber da wollte sich ihm Der Sturm einfach nicht erschließen. Also klappte Werner das Textbuch zu und wir schwammen zur so genannten „Kapuzinerinsel“ hinüber, einem kleinen, verwunschenen, naturbelassenen Eiland zwischen unserem Badeplatz und dem mondänen Pörtschach. Wenig später wusste Werner genau, wie die Musik klin-gen sollte.Mit der fertigen Bühnenmusik fuhr er nach Wien, wo im Herbst die Proben unter Claus Peymann begannen. Die folgenden Monate waren ein mühsamer und aufreibender Weg für alle, die bei dieser Inszenierung mitwirk-ten, aber speziell für den Komponisten, der nicht nur täglich pünktlich um zehn Uhr bei den Proben erscheinen musste (eine beson-dere Härte für ihn, den Nachtmenschen!), sondern vor allem, weil er sicher gewesen war, in seiner Musik den Geist des Stückes eingefangen zu haben, aber jetzt an seiner Arbeit zu zweifeln begann. Ein Telegramm von Claus Peymann kurz vor Weihnachten kann als Beleg nicht nur

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MARGARETHEHERBERT(*1964)GLOOMYfür 4 Celli und KOUraufführung

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In Traunstein, Deutschland, geboren absolvier-te Margarethe Herbert das Cellostudium klas-sisch am Mozarteum Salzburg und der mdw Wien; Jazzcello und Improvisation an der Anton Bruckner Privatuniversität, Linz. Sie ist Mitglied verschiedener Ensembles mit Schwerpunkten Klassik und originale Aufführungspraxis (Wie-ner Akadmie, Ensemble Prisma) sowie zeitge-nössische und improvisierte Musik (Klangforum Wien, Capella con Durezza, Vienna Improvisors Orchestra, Fraufeld, Sirius u.a.). Zusammen-arbeit mit DichterInnen und SchriftstellerInnen (Franz Schuh, Linde Prelog, Durs Grünbein, Elfriede Gerstl, Gerd Jonke u.a). Margarethe Herbert komponiert und arrangiert vorwiegend für das Solistinnen-Ensemble eXtracello. Das Tiroler Kammerorchester InnStrumenti konn-te bereits im Jahr 2018 ein Stück von Herbert aus der Taufe heben, im ORF Landesstudio Tirol wurde im Rahmen des Projekts klang_sprachen Solo mit Pantomime uraufgeführt.

Der Tiroler Komponist Josef Schiechtl wur-de 1995 in Zams, im Tiroler Oberland, ge-boren und wuchs in Imsterberg auf. Er er-hielt Trompeten- und Klavierunterricht an der Landesmusikschule Imst und wirkte bald in diversen Ensembles und Auswahl-orchestern mit (Jazz-Ensemble, Sympho-nieorchester, Big Band, Blasorchester). An der Landesmusikschule Landeck absol-vierte er einen Lehrgang für Dirigieren und Blasorchesterleitung bei Stefan Köhle, an der Musikschule Innsbruck erhielt er Kom-positionsunterricht bei Paolo Tomada und als Studienvorbereitung Klavierunterricht bei Reinhard Blum. Am Tiroler Landes-konservatorium in Innsbruck absolvierte Josef Schiechtl 2016 den Lehrgang für Blas-orchesterleitung bei Thomas Ludescher und den Lehrgang „Jazz und improvisierte Musik“ (Trompete bei Martin Ohrwalder). Seit 2016 ist er Student im Diplomstudium „Komposition und Musiktheorie“ in der Klasse von Franz Baur am Tiroler Landes-konservatorium. Bereits seit 2005 ist er Mitglied der Musikkapelle Imsterberg, mit welcher er 2012 sein erstes Konzertwerk Aestas uraufführen konnte. Seit 2015 ist er Kapellmeister der Bergkapelle Reith bei Seefeld / Tirol, mit der er erste Preise in Wertungsspielen errang. Der größte musi-

JOSEF SCHIECHTL(*1995)BRAINSTORMUraufführung*

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kalische Höhepunkt war ein Jazz-Konzert der Bergkapelle im Innsbrucker Triebhaus. Zudem wirkt Josef Schiechtl regelmäßig in blas- und volksmusikalischen Formationen mit und erlernte u.a. dafür autodidaktisch das Spiel auf weiteren Instrumenten (Gitar-re, Ukulele, Posaune, Euphonium, Tuba und Okarina). Er war Mitbegründer der „Upper-land Funkband“, eines Jazz-Sextetts, aus dem das Jazztrio „Drehwerk“ hervorging.Als Komponist ist er sehr vielseitig, u.a. auch in den Bereichen Blasmusik und Jazz aktiv. In den letzten Jahren entstanden außerdem zahlreiche Arrangements v.a. für Blasor-chester und Big Band. Sein Concertino für große Trommel mit Steirischer Harmonika und tiefen Streichern fand großen Anklang.Darüber hinaus arbeitete er auch als Kopist und Notensetzer für den „Tirol Musikver-lag“ (Spezialverlag für Blasmusik in Zirl), den er seit 2017 leitet. Die circa fünfminü-tige Komposition Brainstorm beschreibt die Entstehung eines Projekts oder Werks vom ersten kreativen Gedanken bis zu einem ver-einbarten Abgabetermin. Dieser kann dabei aber nicht eingehalten werden, da sich der/die Schaffende allzu leicht von vermeintlich interessanteren Dingen ablenken lässt und dadurch immer mehr Zeit verliert. Auch die stürmische Zeit, in der wir leben, trägt mit ihren vielen Verunsicherungen und Krisen nicht gerade dazu bei, dass man sich auf das Projekt in vollem Maße konzentrieren kann.Daher kommt auch der Titel Brainstorm. Der Begriff ist abgeleitet von Brainstorming, bei dem viele Ideen geboren werden und man aus diesen eine oder mehrere auswählt. Im Gegensatz dazu soll Brainstorm die vielen

Ideen und Gedanken, positive wie negative, eines Menschen bezeichnen, die einem durch den Kopf schießen, obwohl man sich auf einen bestimmten Gedanken konzentrieren sollte, um das geplante Projekt voranzubringen. So beginnt das Stück mit einem sich auf-bauenden Cluster, der sich langsam in Be-wegung versetzt. Dieser steht für anfängliche Unsicherheit in unserer stürmischen Zeit. Es folgt ein erster „kreativer Gedanke“ in der Klarinette, der sich als gut erweist und zum Hauptthema wird. Der Cluster wird lauter und schneller. Die stürmische Zeit „verschluckt“ den Gedanken. Es folgt ein schnellerer Teil mit durchgehenden Achteln. Die Tonhöhe dieser Achtel driftet immer wieder leicht ab, so wie auch die Konzentration der/des Schaffenden abdriftet. Die Oboe bringt das Thema, möch-te wieder am Projekt arbeiten. Die Trompete spielt eine andere, „interessantere“ Melodie, und lenkt somit vom Thema ab. Mit einem lauten Abschlag bringt das restliche Orches-ter die Melodie wieder dazu, sich auf das rich-tige Thema zu konzentrieren. Dies wiederholt sich - mit verschiedenen, sich häufenden Ablenkungen. Die durchgehenden Achtel werden schließlich langsamer, die Arbeit am Projekt oder Werk wird unterbrochen. Im da-rauffolgenden langsamen Teil möchte sich der/die Kreative eine Pause gönnen und sich erholen. Dies gelingt, allerdings nur kurz: Das schlechte Gewissen plagt, da man ja eigent-lich etwas Wichtiges zu erledigen hat. Nach kurzem Durchatmen soll die Arbeit am Pro-jekt weitergehen. Das Thema lässt sich nun nicht mehr ablenken, es läuft aber die Zeit davon. Dem/der Schaffenden wird klar, dass das Werk nicht zum Abgabetermin fertig ge-

stellt werden kann. Fast schon panisch wird die Melodie immer dissonanter, schneller und lauter. Darunter bildet sich wieder der bewegte Cluster vom Beginn (Unsicherheit und Stress). Der Schluss steht für die Enttäu-schung über das eigene Unvermögen, zum vereinbarten Zeitpunkt alles fertig zu stellen.

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* Reihe: Junge KomponistInnen am Podium

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Die Komponistin selbst beschreibt ihre Ge-danken zu gloomy: „Es liegt am Menschen und nicht an einem dunklen Verhängnis, was aus ihm wird “ (Karl Jaspers) Dem Motto „Stürmi-sche Zeit“ als thematische Vorgabe ist ange-sichts des aktuellen Zustandes der Welt nichts hinzuzufügen. So habe ich versucht, mich in gloomy mit einem Aspekt der Frage nach dem „Warum“ auseinanderzusetzen, gloomy als Versuch einer musikalischen Beschreibung der anhaltenden Unfähigkeit, im Wissen einer drohenden Katastrophe, von Eigeninteressen abzusehen, sich miteinander zu verständigen und Lösungen zu finden. Etwas liegt in der Luft, brütend, drückend, diffus; doch in der Sicherheit der jeweils eigenen, kleinen Welt, scheint ein Hinterfragen und Sich-öffnen nicht notwendig - liegt doch die Verantwortung bei den Anderen. Die verschiedenen Welten werden musikalisch durch unterschiedliche Ensembles innerhalb des Orchesters darge-stellt, die immer wieder autonom agieren. Sie spielen ihre eigene Musik in eigenen Tempi, verselbstständigen sich und nehmen kaum auf das Geschehen um sie herum Bezug. Ge-legentlich gibt es Berührungspunkte, aber nie von Dauer. Symbolisch für die verschiedenen Welten lässt das Holzbläsertrio klassische Ele-mente anklingen, das Bläserquintett volkstüm-liche, das Celloquartett wechselt ambivalent zwischen Kitsch und Moderne, die Streicher versuchen im Sentiment des Songs aus dem amerikanischen Realbook Gloomy weat-her (original: Stormy weather) zu schwelgen: „Don´t know why, there´s that sun up in the sky, gloomy weather. It´s shining all the time.“ Der Song als Entschuldigung, ein naiv-erstaun-tes Aufhorchen, man weiß Bescheid, aber die-

ses Wissen zieht keine Konsequenzen nach sich. Neben dem unerbittlichen Kontinuum „Zeit“ (umgesetzt durch das Vibraphon), die erst angesichts der nahenden Katastrophe (da-von) zu laufen beginnt, bestimmt das Lied den ersten Teil der Komposition. Die ursprünglich solistisch gedachte Rolle des Celloquartetts wurde zum Gegenteil verkehrt, der volle, schö-ne Klang der vier Celli bewusst nicht eingesetzt - Glamour, Show, Sich-zeigen bleiben ange-sichts der Stimmung im Hals stecken, in dieser Situation sind alle gleich. Was muss geschehen, um greifbare Veränderungen herbeizuführen? Im Stück ist der drohende Zusammenbruch nicht aufzuhalten, die unterschiedlichen Wel-ten und Meinungen treffen ungebremst auf-einander. Aber gloomy kann keine Antwort geben, denn wir wissen sie nicht – das Stück ist ein Versuch, meine Betroffenheit angesichts einer endzeitartigen Stimmung einzufangen, für welche die gern zitierte österreichische Re-densart über den nicht vorhandenen Ernst der Lage möglicherweise nicht mehr zutrifft.

MANUELZWERGER(*1992)DANCE COLLECTION 2020für 2 Blockflöten und KO Uraufführung

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Er wurde 1992 in Bozen geboren und stu-dierte Oboe am Konservatorium Bozen und am Tiroler Landeskonservatorium sowie Komposition und Musiktheorie am Tiro-ler Landeskonservatorium bei Franz Baur;

weiterführender Unterricht bei Hannes Kerschbaumer, Wolfram Schurig und Se-bastian Themessl. Anschließend absolvier-te er ein Masterstudium in Komposition bei Simon Steen-Andersen, Niels Rønsholdt und Juliana Hodkinson an der Royal Acade-my of Music in Aarhus. Zurzeit studiert er Geschichte und Deutsch an der Universität Innsbruck.Zusammenarbeit u.a. mit dem Ensemble Modern, Ensemble konsTellation, Wind-kraft – Kapelle für neue Musik, Ensemble chromoson, Ensemble airborne extended, Orchester der Akademie St. Blasius, Tiroler Kammerorchester InnStrumenti, Streichor-chester Sonarkraft.Seine Werke wurden u. a. an folgenden Orten und Festivals aufgeführt: Distat Terra Festi-val Choele Choel (Argentinien), ORF-Kultur-haus Tirol, Kalvfestivalen (Schweden), Wie-ner Staatsoper, Hong Kong-Vienna Music Festival, ZeitImpuls - Tiroler Tage für Neue Musik, Pulsar Festival (Copenhagen), Ster-zinger Osterspiele, Odessa Classics, Istan-bul (Istanbul Composers Collective), Festival Zeitgenössischer Musik Bozen, RAMA Fes-tival (Aarhus), Gustav Mahler Musikwochen (Toblach), Ticino Musica Festival (Lugano).2015 war er Stipendiat des Richard Wagner Verbandes Wien, 2017/19 erhielt er ein Sti-pendium der Akademie Musiktheater heute (Deutsche Bank Stiftung), weiters das Hil-de-Zach-Kompositionsförderstipendium der Stadt Innsbruck (2018). Im Jahr 2019 war er Teilnehmer der International Young Composers Academy (Festival Ticino Musi-ca); Manuel Zwerger lebt in Berlin.

„DANCE COLLECTION 2020 für zwei Blockflötensoli und Kammerorchester ist eine Suite, bestehend aus vier Tänzen der Elektronischen Musik: Dubstep, Electronic, House und Techno. Bereits vor längerer Zeit hatte ich die Idee, eine Suite nach ba-rockem Vorbild zu komponieren. Die dafür typischen Tänze wie zum Beispiel Sara-bande und Menuett wurden durch heute in Clubs und auf Festivals gespielte Musikstile ersetzt. Die Sätze sind teilweise lose anei-nandergereiht, teilweise durch Übergänge verbunden. Dafür wurden vier im Tem-po unterschiedliche und durch prägnante Merkmale typisierte Musikrichtungen ver-wendet.Das Klangbild des Dubstep ist beispielswei-se von einer starken Betonung des Basses und der typischen „Wobble-Bassline“ ge-prägt, sowie durch den sogenannten „Half-step“: Hier liegt die Betonung auf der ersten und dritten Viertelnote, wodurch das ge-fühlte Tempo auf die Hälfte reduziert wird. Diese schwer wirkenden, schleppenden Beats werden dann wiederum mit schnelle-ren Percussions aufgelockert.Merkmale für den Techno sind die regel-mäßige Bassdrum auf jeden Schlag und schnelle, durchgehende Sechzehntelnoten, die eine vorwärtstreibende Wirkung erzeu-gen. Außerdem seine repetitiven Muster und der extreme Minimalismus.Die Blockflöte als (typisches) Barockinstru-ment wird durch die Verbindung mit Tänzen des 21. Jahrhunderts so in einen neuen Kon-text gestellt.“

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FRANZHACKL(*1966)SNOWBALL EARTH für Trompete und KOUraufführung

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Der Musiker, Blechblasinstrumentenbauer, Komponist, Produzent und Pädagoge aus Schwaz in Tirol mit Wohnsitz in New York ist seit 30 Jahren international bei Festivals und Konzerten als Solist und Komponist tätig. Aufgewachsen mit der Trompete bei den Original Tiroler Kaiserjägern weiterge-wachsen an der Jazzabteilung des Konser-vatoriums der Stadt Wien (Diplomprüfung mit Auszeichnung) und an der Manhattan School of Music (Post Graduate Diploma, Master of Music), wachstumsgefördert von den Trompeten(lehr)meistern Franz Hackl sen., Lew Soloff und Ed Treutel (Juil-lard School), großgewachsener Trompeter der Harvie S Latin Jazz Band und in enger musikalischer Partnerschaft mit Dave Tay-lor, John Clark, Gene Pritsker, Mino Cienlu und Adam Holzman. Hineingewachsen ins Komponieren von Orchesterwerken, sym-phonischer Blasorchestermusik, Contem-porary Jazz-Ensembles und zeitgenössi-scher Kammermusik, ins Arrangieren und ins Programmieren von interaktiven Com-puterinstallationen. Verwachsen mit jeder gelebten und erlebten Musik zwischen Fol-klore, Jazz, modaler Harmonik, experimen-teller Klanggestik und jazziger Rhythmik. Über Musikpädagogik hinauswachsend als Inspirator und Organisator der „Ou-

treach“- Academy in Schwaz für Musiker/innen aller Stilrichtungen für alle denk-baren Instrumente. Programmgestaltung als künstlerischer Leiter von Festivals und Konzertereignissen dies- und jenseits des Atlantiks (Outreach Festival, International Street Cannibals, etc.). Mitgewachsen in der väterlichen Werkstätte als Trompetenbauer mit exzeptionellen Entwicklungen für Spiel-technik und Instrumentendesign entwickelt er seine Sprache immer weiter. Neues wird Altem gegenübergestellt, ineinander über-geleitet, zerlegt, übermalt und neu erfahren. Auftragswerke wurden aufgeführt u.a. beim Musikfest Bremen, UN New York, Kulturform NYC, Tiroler Festspiele Erl, Europ. Forum Alpbach, „Red Bull “Tria-logue @ Hangar 7, Klangspuren, Inntöne Festival und in Musikhochschulen, wie u.a. Mannes College, Eastman School, Manhattan School. Die künstlerische Zu-sammenarbeit mit dem Absolute Ensem-ble, Mitgliedern der Wiener Philharmo-niker, Wiener Posaunenquartett, Tiroler Festspiele, Randy Brecker, Thomas Lar-cher, Leo Genovese und Miramax zeugen von dieser Bandbreite. Im Label Col Legno ist die Debut CD Uncommon Sense seines Trios B3+ erscheinen sowie die CD Open up your ears and get some von Sound-liberation. Zu seinen neuesten Ensem-bleprojekten gehört sein Trio mit Mino Cinelu (Percussion) und Leo Genovese (Klavier), mit seinem IDO Quartet spielte Franz Hackl schon in vielen A-List Clubs in NYC und auf internationalen Jazzfesti-vals. Seit 2019 kuratiert er auch eine eige-ne Konzertserie („Ode to Harlem“) in NYC.

Der Komponist Franz Hackl skizziert seine Gedanken zu seinem neuesten Werk für So-lotrompete und Orchester:„Wie wir alle wissen, leben wir in stürmi-schen Zeiten. Stürmische Zeiten im Sinne von Klimawandel und Politik, wobei die Folgen des Klimawandels zu der Haupt-fluchtgründen zählen und somit hetzende Munition für Populisten liefert. Ich glaube aber an die vereinende Kraft von Kunst und insbesondere an die der Musik. Dies ist wichtiger denn je, nachdem sich skrupello-se autokratische Machtblöcke in der Politik vor allem damit beschäftigen, die Gesell-schaftsgruppen auseinander zu dividieren.Mein Stück Snowball Earth handelt von alledem, den positiven und negativen Kräf-ten bei den Wetter- und Politkapriolen. Die Trompete hat jahrtausendealte Tradition, alle möglichen Herrscher anzukündigen, aber genauso ist sie eines der Hauptinstru-mente des Jazz. Der Jazz ist die Musikform schlechthin, die auf Kommunikation be-ruht und aus vielen kulturellen Einzelteilen eine eigene Sprache entwickelt. Sie ist keine Universalsprache, da sie die Eigenheiten bewahrt, aber sie macht mehr aus ihren Einzelteilen, weil sie universal verstanden wird. Das Ganze darf ich hier in eine kom-plexe Form einbringen. Es wäre im alltäg-lichen gesellschaftspolitischen Leben herr-lich, wenn das auch so einfach wäre wie in der Musik.

Mein Werk ist in 3 Sätzen gegliedert:1. Satz: Don the Con & Ghouliani 2. Satz: five-eyed Opabinia & Wiwaxia 3. Satz: Cambrian Explosion

Als Snowball Earth bezeichnet man in der Geologie und Klimatologie die Hypothe-sis des amerikanischen Geobiologen J. L. Kirschvink, der behauptet, dass die ge-samte Erde in zumindest zwei extremen Kälteperioden vor 2,4 Milliarden und 850 Millionen Jahren ganz mit Eis bedeckt war. Das ist keine angenehme Vorstellung eines Ortes, an dem man gerne leben würde. „There are no other comparable glacial periods on earth. This one was really quite catastrophic”, sagt Graham Shields (Uni-versity College London). Aber genau diese Katastrophe hat laut einigen Wissenschaft-lern den beeindruckendsten Schritt in der Evolution ermöglicht: die Entwicklung der ersten Tiere (die fünfäugige Opabinia und Wiwaxia) und ein dramatisches Aufblühen von Leben, das man als Cambrian Explo-sion bezeichnet. Es bleibt also zu hoffen, dass auch die jetzige Zeit der politischen Kälte im Großformat einem dramatischen Aufblühen weichen wird. Der Schneeball Erde jedenfalls, der von einzelligen Bak-terien dominiert wurde, wurde in einem geologischen Wimpernschlag durch eine Welt ersetzt, die exotische Multi Zellen Ge-schöpfe hervorgebracht hat. Das war der Startschuss der komplexen Lebensformen. “Studying snowball earth glaciations can tell us just how bad it can get, in which case life as we know it would probably not survive”, sagt die Geologin Linda Sohl (Columbia University‘s Center for Climate Systems Research).Damit das in unserer Gesellschaft nicht pas-siert, sollten wir alle unseren positiven Bei-trag leisten, frei von Zorn und Abgrenzung.“

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Edda Breit studierte in Wien, Graz/Exp. Oberschützen, Detmold Cello, Barockcello und Klavier samt diversen Diplomen. (Flo-rian Kitt, Harald Ossberger, Karine Georgi-an, Anner Bylsmer, u.a.) Sie ist Mitglied des Wiener Kammerorchesters seit 27 Jahren und freies Mitglied verschiedener Ensem-bles für zeitgenössische Musik (Ensemb-le Modern, Ensemble 2001, Klangforum

EDDA BREIT

Die in Wien geborene Sängerin und Cel-listin studierte an der mdw Wien, am Mo-zarteum Salzburg (Tobias Kühne, Heidi Lit-schauer) und als Stipendiatin am Peabody Conservatory, Baltimore, USA. Zahlreiche Solo- und Kammermusikkonzerte sowie Preisträgerkonzerte in Österreich, USA und Asien mit Stefan Mendl, Julius Tilghman, dem Klaviertrio „Trio Vivo“, Wien u.a. Als Orchestermusikerin unternahm sie welt-weit Tourneen mit der Volksoper Wien, der Camerata Salzburg unter Sandor Vegh, den Salzburg Chamber Soloists, dem Wiener Kammerorchester u.a.Gudula Urban beschäftigt sich intensiv mit Jazz und freier Improvisation auch als Sän-gerin.Eigene Projekte Gudula Urban & Band, Ur-ban Shoe, FREi!Debut Album smile on my face 2004.

www.gudula-urban.com

GUDULA URBAN

Wien). Als Barockcellistin u.a. tätig bei L’Or-feo Linz, BachConsort Wien, Les Musicien-nes Du Louvre, Concentus Musicus Wien.Als passionierte Gegnerin einseitigen Spe-zialistentums hat sie ein weites Spektrum von Alter bis Neuer Musik mit Abstechern zum Theater (Wiener Masken - und Musik-theater).

Edda Breit lehrt an den Musikschulen Wien und an der Universität für Musik und dar-stellende Kunst.

MELISSA COLEMAN

Geboren in Melbourne, Australien. Studium am Victorian College of the Arts (VCA), Mel-bourne. 1990 Peers Cotemore Stipendium - Studium in London. (Mischa Maisky, Mark Dobrinsky, William Pleeth). Meliassa Coleman lebt seit 1992 in Wien. Auftritte als Solistin, in diversen Kam-mermusikformationen und Ensembles mit Schwerpunkt Neue Musik (Klangforum Wien, Die Reihe u.a.). Seit 1996 ist sie Mitglied des Koehnequartett, Wien. Teilnahme an nam-haften klassischen, Avantgarde-, Jazz- und Weltmusikfestivals weltweit.Sie arbeitet als Komponistin und Arrangeurin mit experimenteller Musik, Improvisation,Projekten mit einzelnen Künstlern (Dhaffer Youssef, Marcel Khalife, Otto Lechner u.a.)zeitgenössischem Tanz, Theaterproduktionen (Burgtheater Wien) und diversenmultimedialen Projekten. Über 50 CD Pro-duktionen.

www.melissacoleman.at

ments bekannter Jazz- und Popstandards.Neben der reinen Quartettarbeit ist es auch ein spezielles Interesse des Ensembles,genreübergreifend zu arbeiten, so zum Bei-spiel mit Karl Ratzer (Gitarre), Peter Herbert (Bass), Bernhard Landauer (Countertenor), Agnes Heginger (Vocals), Paul Schuberth (Akkordeon) und der Schauspielerin und Autorin Linde Prelog u.a. Das Ensemble hat Auftritte im In- und Ausland, u.a. Salzbur-ger Festspiele, Jazz Fest Wien, Radiokultur-haus Wien, Imago Dei Krems, Xong-Festival Mals, Gmundner Festwochen, Stadtfest-wochen Hallein, Hofhaimer Tage Radstadt, Diabelli Sommer Mattsee, Internationales Akkordeonfestival Wien, Jeunesse Musicale Österreich, Kempen Klassik (D) u.a.m.

www.extracello.at

4 Frauen – 4 Celli, ein hochexplosiver mu-sikalischer Cocktail! Klassisch, neutönend, kitschig, schräg, anspruchsvoll und unter-haltsam – mit seinem ungewöhnlichen und extravaganten Programm wiegt und rockt eXtracello durch die Musikgeschichte. Be-geistert vom orchestralen Klang der Beset-zung und den vielfältigen Möglichkeiten des Instruments, beschlossen die vier Musikerin-nen 2007 das gelegentliche Zusammenspiel zu intensivieren und gründeten eXtracello. Die große stilistische Vielfalt der Programme entwickelte sich aus den unterschiedlichen musikalischen Schwerpunkten der vier Musi-kerinnen, die jede in das Ensemble einbringt. Eigenkompositionen, Eigenarrangements und Improvisationen machen die unverwech-selbare Handschrift des Ensembles aus, ob Renaissance, Klassik, Jazz, Pop oder Rock. Ex-perimentierfreudig loten die vier Cellistinnen die Grenzen ihres Instrumentes aus, von der zartschmelzenden Kantilene über noises aller Art bis zum groovigen Rockbass.eXtra-Extra: Gudula Urbans wunderbare Stimme, mit eigenen Songs oder Arrange-

eXtracelloEDDA BREIT | MELISSA COLEMANMARGARETHE HERBERT | GUDULA URBANVioloncello, vocals

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Magdalena Spielmann, geboren in Inns-bruck, erhielt ihren ersten Blockflötenun-terricht bereits im Alter von fünf Jahren. Sie war mehrfache Preisträgerin beim Jugend-musikwettbewerb „Prima la Musica“. Ihr Konzertdebüt feierte sie mit 15 Jahren mit dem Kammerorchester InnStrumenti.Seit 2013 studiert sie an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien Kon-zertfach Blockflöte bei Prof. Carsten Eckert. Daneben absolvierte sie zahlreiche Meis-terkurse im In- und Ausland. 2016 erhielt sie mit ihrem Ensemble „L´Armonia gioio-sa“ den 2. Preis beim Concorso internazio-nale di musica antica Maurizio Pratola in l´Aquila, Italien.2018 absolvierte Magdalena die 1. Diplom-prüfung (Bachelor) mit Auszeichnung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Im Rahmen eines Erasmus-semesters studierte sie 2019 in Poitiers, Frankreich bei Claire Michon. Neben Kon-zerten in Österreich führte sie ihre Konzert-tätigkeit unter anderem nach Deutschland, Frankreich, Italien, Tschechien, Polen, die Slowakei und die Schweiz.

MAGDALENA SPIELMANNBLOCKFLÖTE

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Caroline Maryrhofer ist Magistra artium im Konzertfach Blockflöte mit einstim-miger Auszeichnung, Stipendiatin beim Amherst-Early-Music-Festival/USA und bei der Stichting Musici van Morgen/NL. Wiederholt Preisträgerin beim Wettbewerb „Prima la Musica“, 2012 Preisträgerin beim Internationalen Wettbewerb für zeitgen. Blockflötenmusik in Darmstadt/D. 2013 und 2015 Lehrauftrag am Konservatorium Bozen. Zahlreiche Konzerte mit Neuer und Alter Musik als Solistin und in Ensembles in ganz Europa, Amerika, Asien (u.a. Gau-deamus Amsterdam, Festwochen der Alten Musik Innsbruck, TransArt, Klangspuren, Jeunesse, ORF Radikulturhaus, Bouquet Stage Festival Kiew, Alternative Stage Na-tional Opera Athen, Electrotheatre Stanis-lawsky Moskau, Glazbena Tribuna Opatija, Wien Modern, Odessa Classics, Kalv Festi-valen, Musikprotokoll), Mitwirkung bei CD- und Rundfunkproduktionen (RecRec, EMI digital, RAI, ORF, Kairos). Rege Zusammen-arbeit mit Komponisten, zahlreiche Wid-mungen und Uraufführungen.www.caroline-mayrhofer.net

CAROLINE MAYRHOFERBLOCKFLÖTE

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Geb. in Innsbruck. Nach dem Musikgym-nasium Studium des Lehramts für Gymna-sien in Musik, Instrumentalpädagogik und Mathematik/Informatik an der Universität Mozarteum und Uni Innsbruck (Mag. art.). Dirigierstudium bei Edgar Seipenbusch am Tiroler Landeskonservatorium; bis 2004 Unterrichtstätigkeit als Gymnasiallehrer. Chorleitungsausbildung (Howard Arman, etc.), Meisterkurse Dirigieren und Hospita-tionen (Salvador Mas Conde, Nikolaus Har-noncourt, Peter Gülke, etc.). Von 1997 bis 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter (Univ.-Ass.) an der Abteilung für Musikpädagogik in Innsbruck (Mozarteum). 2003 Promo-tion zum Dr. phil., zahlreiche Publikationen, Referent bei Tagungen und Workshops im In- und Ausland. Seit 2004 Univ.-Prof. an

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der Hochschule für Musik Würzburg (seit 2008 Studiendekan der Hochschule). Von 2015-2019 Präsident der European Asso-ciation for Music in Schools (EAS). Gründer und Künstlerischer Leiter des Tiroler Kam-merorchesters; seither Zusammenarbeit mit zahlreichen renommierten SolistInnen und KomponistInnen. Gastdirigent bei Or-chestern in Österreich, Italien und Polen. Leitung der Uraufführung von ca. 160 Or-chesterwerken, zahlreiche Rundfunk- und CD-Aufnahmen; Aufnahmeleitertätigkeit für den ORF. Seit Herbst 2019 Unterrichts-tätigkeit an der Freien Universität Bozen. Zudem wirkte er mehrere Jahre als Mitglied im Musikbeirat des österreichischen Bun-deskanzleramts und derzeit als Musikbeirat des Landes Tirol.

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TIROLER KAMMERORCHESTER INNSTRUMENTI

Seit seiner Gründung im Jahr 1997 konnte sich das Ensemble aufgrund seiner innovativen und raffiniert konzipierten Konzertformate im In- und Ausland als bedeutender Klangkörper und Brückenbauer zwischen Musikgenres, Kunst-formen, Generationen, Institutionen, Künstle-rInnen und Publikum etablieren - zahlreiche Rundfunk- und CD-Aufnahmen (ORF, RAI und BR) belegen die hohe musikalische Qualität. Im Jahresverlauf stehen neben Kooperationen mit Festivals und Konzertveranstaltern spezi-fische Konzertreihen im Mittelpunkt, die in einem Abonnement zusammengeführt wer-den: Das Projekt Sakrale Musik in unserer Zeit steht ganz im Zeichen von sakraler (Chor-) Orchestermusik bis in die Gegenwart, bei Jun-ge SolistInnen am Podium präsentieren sich in einer länderübergreifenden Zusammenarbeit junge herausragende SolistInnen. Während die erfolgreichen Neujahrskonzerte Wort, Mu-sik, Unterhaltung und Anspruch verbinden, er-klingen bei KomponistInnen unserer Zeit gleich mehrere Uraufführungen - bisher wurden 160 Orchesterwerke (!) uraufgeführt.

Die Ma[i]tinée widmet sich mit international renommierten SolistInnen großen Meister-werken der Klassik und Romantik. In Koopera-tion mit dem ORF werden bei klang_sprachen Musik und Literatur eng aufeinander bezogen, in der spektakulären Bergkulisse des Patscher-kofel musiziert das Orchester bei Klassik am Berg1965 hoch über Innsbruck. Darüber hinaus engagiert sich das Ensemble in besonderer Weise um die Musikvermittlung bei Kindern und Jugendlichen, u.a. in der eigenen Schüler-Innenkonzertreihe ab InnS´ Konzert. Zahl-reiche Tonträger wurden bei Helbling / Naxos (CD-Edition Neue Kompositionen für Kam-merorchester) veröffentlicht sowie bei musik-museum und haben überregional besonderes Aufsehen erregt. Zuletzt erschienen die bei-den CDs Urknall und Junge SolistInnen am Podium. Schirmherr des Orchesters ist Franz Fischler, Künstlerischer Leiter ist Gerhard Sammer. Bilder, Videos, Infos, Pressemeldun-gen und vieles mehr unter:www.innstrumenti.at oder www.facebook.com/innstrumenti

KONZERTMEISTERAndreas Kaufmann

VIOLINE 1.David ArroyabeKazimierz MichalikSarah KurzMladen Marinovic

2. Nelson Diaz-GuerreroUrsula MühlbergerKarina NöblTheresa Singer

VIOLA Christian Marshall Nebojsa BekcicEster CarturanLisi Kainarth

VIOLONCELLO Nicolas FaureSnezana TrajkovskiLucie Schwarze

KONTRABASS Klaus TelfserDavid Craffonara

FLÖTEElisabeth Demetz

OBOEMaria Marshall

KLARINETTEWerner Hangl

FAGOTTErhard Ploner

HORNKurt Arnold

TROMPETEGerd Bachmann

POSAUNEOtto Hornek

PAUKE / SCHLAGWERKMirko SchulerChristoph Mayr

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URKNALLNeue Kompositionen für KammerorchesterHelbling/Naxos (2018)Bestellen über helbling.at (ISBN 978-3-99069-038-3) oder naxos.com (ISMN 979-0-50276-144-8)

JUNGE SOLISTEN AM PODIUMMusikmuseum (2018)Im Shop des Tiroler Landesmuseums oder über note1-music.com

VOLXMUSIK INNSTRUMENTEDNeue Kompositionen für KammerorchesterHelbling/Naxos (2017)

FLUID BOUNDARIESNeue Kompositionen für KammerorchesterHelbling/Naxos (2016)

GEDÄCHTNISKRISTALLENeue Kompositionen für KammerorchesterHelbling/Naxos (2015)

MA LE FIZNeue Kompositionen für KammerorchesterHelbling/Naxos (2015)

SMS AN GOTTNeue Musik für KammerorchesterHelbling/Naxos (2014)

GARDEN OF DESIRESNeue Musik für KammerorchesterHelbling/Naxos (2013)

HAIMO WISSEROrchesterwerkemusik museum (2011)

Erhältlich über helbling.at oder im Shop des Tiroler Landesmuseums.

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SCHÜLERiNNENKONZERT„AB INNS‘KONZERT“

15. Mai 2019 (Fr)Innsbruck | Haus der Musik 9 und 10.30 Uhr

Beethoven lebt! (6–10 Jahre)

MA[i]TINÉEMOZART | BEETHOVEN

17. Mai 2020 (So)Innsbruck | Haus der Musik 11 Uhr

KLANG_SPRACHEN 2020SONDERKONZERT

6. Juni 2020 (Sa)Innsbruck | ORF Studio 3 20.15 Uhr

KLASSIK AM BERG1965M

27. Juni 2020 (Sa)Innsbruck | Patscherkofel 18.30 Uhr

www.innstrumenti.atFür den Inhalt verantwortlich: Gerhard Sammer

Aufnahme: LyraKustiX

mit freundlicher Unterstützung von:

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