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Kompostieren leicht gemacht Eine Anleitung für den eigenen Garten Winsener Str. 17 - 29614 Soltau - Tel. 0800 11 238 11

Kompostieren leicht gemacht - ahk-heidekreis.de · 5 Wer kann kompostieren? Wo ausreichend Platz für eine Kompostecke vorhanden ist und der fertige Kompost auch sinnvoll verbraucht

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Kompostieren leicht gemachtEine Anleitung für den eigenen Garten

Winsener Str. 17 - 29614 Soltau - Tel. 0800 11 238 11

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INHALT 4 Kompostieren – wieso denn?

5 Wer kann kompostieren? 6 Kompostierbare Abfälle 8 Was geschieht beim Kompostieren? 9 So machen Sie es richtig 10 Die vier Grundregeln 13 Zuschlagstoffe nötig? 13 Welches Verfahren ist das sinnvollste? 14 Kompost verwenden 16 Jetzt sind Sie dran!

60 Liter 120 Liter 240 Liter ImpressumAbfallwirtschaft Heidekreis (Herausgeber)Februar 2009

Unsere Biotonne...Abfuhr

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...als Ergänzung zur Kompostierung

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Mehr als ein Drittel unseres Hausmülls ist kompostierbarer Abfall aus Küche und Garten. Dabei ist dieses Material

viel zu schade für die Verbrennungsanlage und dort außerdem unerwünscht. Kompost ist wertvoll und damit im eigentlichen Sinne gar kein Müll.

D ie Natur kennt keine Abfälle. Hier wird alles verwertet. Im Wald z. B. zersetzen unzählige Bodenlebewesen das

abgefallene Laub. Sie bilden so den humusreichen Oberbo-den, einen lebenswichtigen Wasser- und Nährstoffspeicher. Wer kompostiert, verfährt nach dem gleichen Prinzip. Er gibt dem Garten das zurück, was er gespendet hat. Der Lohn: ein lebendiger, fruchtbarer Boden.

Die Vorteile liegen auf der Hand

Kompost verbessert die Struktur des Bodens. Er wird gut durchlüftet, erwärmt sich schnell und vermag das Wasser leichter zu halten.

Kompost verbessert die Fruchtbarkeit des Bodens. Die Nährstoffe werden über lange Zeit bedarfsgerecht an die Pflanzen abgegeben.

Kompost wirkt bei guter Zusammensetzung gegen Bodenversauerung und beugt der Erosion vor.

Kompost kann Torf weitgehend ersetzen. Unsere letzten Moore bleiben verschont.

Kompost macht chemische Düngung im Garten überflüssig. Lediglich eine gezielte Ergänzungs-düngung ist manchmal angebracht, wenn eine Boden-analyse dies hergibt.

Kompostieren - wieso denn?

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Wer kann kompostieren?

Wo ausreichend Platz für eine Kompostecke vorhanden ist und der fertige Kompost auch sinnvoll verbraucht werden

kann, ist Kompostierung möglich.

O rientierungshilfe: Rund 50 qm Gartenfläche pro Person sind ausreichend, damit es nicht zu unerwünschter Über-

düngung kommt.

Bei Ein- und Zweifamilienhäusern sollte die Eigenkompos-tierung in der Regel möglich sein. Besitzer benachbarter

Gärten können sich auf eine gemeinsame Kompostierung einigen.

Auch in Mehrfamilienhäusern mit ausreichender Grünanlage kann kompostiert werden, wenn alle Bewohner mitziehen

und die Zuständigkeiten klar geregelt sind.

Sprechen Sie doch einfach mal mit Ihren Nachbarn darüber und fragen Sie unsere Abfallberatung, wie Sie Ihre Ideen

am besten verwirklichen können.

An einem gemeinsamen Kompostplatz sollten in der Regel nicht mehr als 10 Haushalte beteiligt sein. Sonst könn-

te die Disziplin bei der Bewirtschaftung des „Humushügels“ leiden.

Fazit Mit ein bisschen gutem Willen und etwas Mut zur Eigen-initiative kann nahezu jeder kompostieren und damit einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Es ist sicherlich einen Versuch wert!

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Kompostierbare Abfälle Organische Abfälleaus der KücheObst- und GemüseresteFiltertüten, TeebeutelEier- und NussschalenVerwelkte Blumen Topfpflanzen, Blumenerde

Organische Abfälle aus dem GartenBaum- u. StrauchschnittRasenschnittLaub, Nadeln und MoosVerwelkte Zier- und Nutz-pflanzenWildkräuter (Tipp: möglichst vor der Samenreife jäten)

Sonstige Abfälle/BesonderheitenMist von Haustieren (z. B. Kaninchen, Hühner)Stroh, Holzwolle, Späne von unbehandeltem VollholzPapier, Pappe, Zeitungen in kleinen MengenWischtücher (aus Papier), EierkartonsSchalen von Südfrüchten in kleinen MengenAsche von unbehandeltem Holz in kleinen Mengen (liefert Kalium)Samentragende Wildkräuter und Gräser (unbedingt ins Zentrum der Rotte bringen oder länger getrennt kompostierenVerlauste Pflanzenteile (problemlos kompostierbar)

Kompostierbare Abfälle wandern bei der Küchenarbeit direkt in einen kleinen Vorsortiereimer. Mit einer oder mehreren Lagen Tageszeitungspapier auslegen und zwei-mal in der Woche entleeren. So entsteht kein Geruch.

Tipp

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Wer organische Abfälle aus Garten und Küche kompostiert, leistet einen wertvollen Beitrag zur Abfallvermeidung und zum Umwelt-

schutz.

Haushalte, die nicht oder nur teilweise selbst kompostieren, müssen die Biotonne nehmen. Der Kreis übernimmt für diese Haushalte die

Einsammlung, Kompostierung und Verwertung der Bioabfälle. Dieser Service kostet Geld und muss über Müllgebühren finanziert werden.

Wer aber nachweisbar alle Bioabfälle selbst kompostiert, wird die Tonne nicht benötigen und spart einen Teil der Müllgebühren.

E in schriftlicher Antrag (formlos) ermöglicht die Freitstellung von der Biotonne. Gegenüber dem Landkreis wird versichert, dass alle kom-

postierbaren Küchen- und Gartenabfälle selbst kompostiert und nicht in die Restmüllabfuhr gegeben werden.

Kompostieren lohnt sich also. Bleiben Sie dabei oder steigen Sie neu ein! Mit dieser Anleitung möchten wir Sie unterstützen.

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Was Sie vom Kompost fernhalten sollten

Gekochte Speisereste (insbesondere Fleisch- und Fisch-abfälle) locken Ungeziefer und Nagetiere an.

Starke Wurzelunkräuter, wie Quecke und Giersch. Mit dem nötigen Wissen sind diese allerdings getrennt kompostierbar.

Menschliche Fäkalien, Katzenstreu

Pflanzen mit folgenden Krankheiten:KohlhernieRost Himbeerrutenkrankheit Frucht- und Astmonilia Feuerbrand

Restmüll wie Staubsaugerbeutel, Straßenkehricht, Windeln

Kohlenasche, Grillkohle, Tabak, Zigarettenkippen

Verpackungen (gehören in den Gelben Sack)

Sondermüll

Was geschieht beim Kompostieren?Im frisch aufgeschichteten Kompost durchlaufen die organischen Abfälle drei Phasen:

1. Abbauphase (Heißrotte):Zunächst bauen Bakterien unter hohem Sauerstoffverbrauch einen Teil der Stoffe ab. Bei Temperaturen bis zu 70 Grad werden Samen, Krankheitserreger (z. B. Mehltau) sowie

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tierische Schädlinge (z. B. Läuse, weiße Fliege) vernichtet.

2. Umbauphase:Bei sinkenden Temperaturen übernehmen nach ca. zwei Wochen andere Organismen (vorwiegend Pilze) die weitere Zersetzung.

3. Aufbauphase:Nach weiteren drei Wochen treten auch mit dem bloßen Auge sichtbare fleißige Helfer wie Milben, Tausendfüßler und Kom-postwürmer in Aktion. Sie bauen die für die Fruchtbarkeit des Bodens so wichtigen Huminstoffe auf.

Gute Rotte - guter Kompost!Erfolgreich kompostieren heißt: diesen Rottevorgang best-möglich zu fördern und die richtigen Lebensbedingungen für die fleißigen kleinen Helfer zu schaffen. Dafür belohnen sie uns mit einem hochwertigen Kompost.

So machen Sie es richtigDen richtigen Platz finden

Wählen Sie einen schattigen oder halbschattigen, gut zu-gänglichen Platz für den Komposthaufen oder -behälter.

Kompostieren Sie nie in einer Grube: Die notwendigeDurchlüftung würde ausbleiben.

Setzen Sie den Komposthaufen oder -behälter nicht auf Stein, Beton oder Lehm: Staunässe oder Fäulnis könntenfolgen.

Eine Kompostmiete soll nicht höher als 1,50 Meter und nicht breiter als 2 Meter sein; die Länge richtet sich nach der Menge des Rohmaterials.

TIPP

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Fachgerecht aufsetzen

Für alle Kompostierungs-verfahren gilt: Es ist sinnvoll, zu Beginn das über mehrereWochen anfallende Material aus der Küche und dem Garten auf einem Platz neben dem (zukünftigen) Kompost zu sammeln, um esdann in einem Zug aufzu-setzen. So erreichen Sie am ehesten die gewünschteHeißrotte.

Beachten Sie die Reihenfolge beim Aufsetzen:Lockern Sie die Erde z. B. mit der Grabegabel auf. Unten eine etwa 20 cm dicke Entwässerungs- und Belüftungsschicht aus grobem Material aufbauen. Geeignet sind: Äste, Stängel von Stauden und herausgesiebtegrobe Teile des alten Komposts.

Anschließend das gesammelte Material locker und gut ver-mischt mit einer Forke aufsetzen. Wichtig: Ab und zu etwas Kompost, grobes Kompost-Siebgut oder Erde in dünner Schicht einstreuen. So „impfen“ Sie den neuen Kompost mit den notwendigen Lebewesen. Käuflich zu erwerbende Kompoststarter erübrigen sich dann.

1. Grundregel: Gut gemischt ist halb gewonnen!Die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Kompostie-rung ist eine ausgewogene, gute Mischung zwischen verschie-denen Materialien. Einseitigkeiten bringen Probleme!

Die vier Grundregeln

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Ideal ist z. B. die Mischung von feuchtem, strukturarmem und nährstoffreichem Rasenschnitt mit trockenem, strukturreichem, aber nährstoffarmem Strauchschnitt. Küchen- und Gartenab-fälle ergänzen sich normalerweise hervorragend.

Materialien für die richtige Mischung sind nicht jederzeit vorhanden. Holziges Material (Stauden und Gehölzschnitt) fällt meist in der kalten Jahreszeit an, feuchtes (Rasenschnitt, Wildkräuter) im Sommer.

Im Herbst und Winter Astmaterial und Staudenschnitt sammeln und im Sommer zerkleinert mit einbringen.

Eine stark wasserhaltige und damit auch meist nährstoffreiche Materialmischung kann auch durch Zugabe von Papier, Pappe, Stroh oder Holzspänen verbessert werden.

Ein nachträgliches Mischen (Umsetzen) des Kom-posts ist nicht immer nötig, trägt aber zur Beschleu-nigung der Reife bei. Angebracht ist das Umsetzen, wenn Fäulnis auftritt oder ungenügend gemischte Ausgangsmaterialien eingebracht wurden.

2. Grundregel: Keinem darf die Luft ausgehenDie Mikroorganismen und Tiere im Kompost müssen atmen können! Eine ausreichende Belüftung erreichen Sie „automa-tisch“ durch die erwähnte gute Mischung.Vor allem strukturreiche Materialien, wie zerkleinerte Äste und Pflanzenstängel, sorgen für die nötigen Lufträume.Gelegentliches Umsetzen des Komposts fördert die Belüftung. Vor allem, wenn die Mischung einmal nicht so ganz stimmt.

3. Grundregel: feucht ja, nass nein!Die „fleißigen Zersetzer“ brauchen, wie alle Lebewesen, Was-ser. Der Kompost darf weder zu nass noch zu trocken werden.

TIPP

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Staunässe vertreibt die Luft, es kommt zu Fäulnis und Gerüchen. Ein zu trockener Kompost hin-gegen kommt biologisch zum Stillstand.

Decken Sie den offenen Kompost nach der Heißrotte (braucht viel Luft!) ab, am besten mit Stroh, Pappe, Laub oder Gras. Das hilft gegen Vernässung und Austrock-nung zugleich.

Auch gelegentliches Umsetzen trägt zur gleichmäßigen Feuchtigkeitsverteilung bei.

Sehr trockene Materialien schon beim Aufsetzen an-feuchten. Ausgetrockneten Kompost etwas wässern.

4. Grundregel: Zerkleinern beschleunigt die RotteDie Mikroorganismen und Tiere arbeiten intensiver und ver-mehren sich schneller, wenn das Kompostgut zerkleinert ist. Sie haben dann mehr Angriffsfläche; die Rottezeit wird ver-kürzt.

Bringen Sie vor allem holzige Abfälle zerkleinert ein. Verwenden Sie die Gartenschere, die Axt mit dem alt-bewährten Hackklotz oder einen Häcksler, dieser muss nicht immer motorbetrieben sein. Ein Handhäcksler verursacht keinen Lärm und braucht keinen Sprit.

Dickere Stängel, z. B. von Dahlien oder Sonnenblumen, zerstampfen oder aufspalten.

TIPP

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Bei einer „gesunden Mischung“ der Abfälle sind Zuschlagstoffe nicht erforderlich. Von Fall zu Fall können sie jedoch für den Verlauf der Rotte nützlich sein:

Bei hohem Anteil an Gras, Moos oder gerbsäurehaltigem Ei-chenlaub sowie bei Böden mit niedrigem pH-Wert: Zugabe von Algenkalk oder kohlensaurem Kalk (2-3 kg/cbm).

Wenn große Mengen an kohlenstoffreichem Material wie Äste, Rinde oder Stroh kompostiert werden sollen: Zugabe stick-stoffreicher Produkte wie Hornmehl und -späne oder Blutmehl.

Zur Verbesserung von Sandböden: Kleine Mengen an Tonmi-neralien oder Gesteinsmehl in den Kompost einstreuen.

Welches Verfahren ist das sinnvollste?Zur Orientierung einige Stichworte zu den drei üblichen Ver-fahren:

1. Offene Kompostmiete (Komposthaufen)Keine Anschaffungskosten. Flexible Größe. Leicht umzuset-zen. Vor allem für große Gärten empfehlenswert.

2. Kompostsilo/KompostboxPreisgünstig. In unterschiedlichen Ausführungen und Materia-lien (Holz, Metall, Kunststoff) erhältlich. Platz sparende Varian-te der Miete. Für mittlere und kleinere Gärten empfehlenswert.

3. Schnellkomposter/ThermokomposterHohe Anschaffungskosten. Geschlossene Bauweise mit Belüftung. Verkürzung der Rottedauer möglich, insbesondere bei wärmeisolierten Geräten. Schutz vor zu viel Regen und

Zuschlagstoffe nötig?

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Austrocknung sowie vor Nagern und Kleintieren. Für mittlere und kleine Gärten geeignet, auch als Ergänzung zur Kom-postmiete. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass der Schnellkomposter neue Möglichkeiten eröffnet. Für eine gute Rottesteuerung ist jedoch mehr Erfahrung und Fingerspitzen-gefühl notwendig als bei offenen Verfahren.

Kompost verwenden

Kompostmiete oder Kompostbehälter?Wer die vier Grundregeln der Kompostierung beachtet, wird mit jedem der üblichen Verfahren zurechtkommen. Die Ent-scheidung hängt stark von individuellen Vorstellungen und Ansprüchen ab. Verschaffen Sie sich einen Marktüberblick über die vorhandenen Produkte. Sprechen Sie mit engagierten Gärtnern, um die für Sie passende Methode zu finden.

Am Ende der Rotte sind Ihre Küchen- und Gartenabfälle auf die Hälfte des ursprünglichen Volumens zusammengeschrumpft. Dieser Vorgang dauert je nach der Zusammensetzung, den Witterungsbedingungen, der Sorgfalt bei der Durchmischung und der gewünschten Kompostart unterschiedlich lange.

MulchkompostEntsteht nach 3 bis 6 Monaten. Er wird auch als Frischkompost oder Rohkompost bezeichnet, weil seine Ausgangsbestandteile zum Teil noch zu erkennen sind. Er kann ganzjährig ohne Ab-siebung genutzt werden, z. B. für die Bodenabdeckung (Mul-chen) auf Blumen- und Gemüsebeeten sowie unter Sträuchern und Bäumen. Mulchkompost immer nur oberflächlich einarbei-ten. Nicht untergraben!

ReifekompostBildet sich nach 6 - 12 Monaten. Riecht nach Walderde. Reife-kompost hat stark düngende Wirkung. Er sollte dann abgesiebt

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werden, wenn ungenügend zersetzte Bestandteile in großen Mengen anfallen oder wenn er für Topfpflanzen oder Saatkis-ten verwendet werden soll.

Eine sparsame Schicht von ca. 1 cm Reifekompost kann auf die Gartenfläche verteilt werden, am besten im Frühjahr, wenn das Wachstum beginnt. Nur leicht einharken, nicht untergra-ben! Er kann auch dünn auf den Rasen gestreut werden. Auf keinen Fall darf er „pur“ verwendet werden, um etwas hinein-zusäen. Vermischt allerdings mit Sand, Lehm oder Erde eignet er sich für die Anzucht von Jungpflanzen, für Balkonkästen oder das Umtopfen von Zimmerpflanzen.

Beide Kompostarten eignen sich gut zum „Impfen“ neu aufge-setzter Mieten.

Überalteter Kompost vererdet. Er hat dann nur noch den Wert von normalem Mutterboden. Deshalb: Verarbeiten Sie den Kompost in der Regel spätestens im 2. Jahr!

Überdüngung vermeidenEine Bodenuntersuchung hilft. Während für viele Pflanzen bereits 2 bis 3 Liter Kompost pro Quadratmeter Gartenboden ausreichen, benötigen z. B. stark zehrende Gemüsepflanzen eine zusätzliche Stickstoffdüngung (z. B. mit Hornmehl). Eine gezielte Zusatzdüngung ist besser als die übermäßige Gabe von Kompost. Denn für jede Düngung gilt: Viel hilft nicht im-mer, sondern kann sogar schaden (Auswaschung ins Grund-wasser, ungünstige Anreicherung mancher Nährstoffe).

Verschaffen Sie sich mit Hilfe einer verlässlichen Bo-denuntersuchung Aufschluss über den Nährstoffgehalt Ihres Bodens. Die Untersuchung beinhaltet auch gezielte Düngeempfehlungen.

TIPP

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Jetzt sind Sie dran!

Sie sind nun sozusagen einmal rund um den Kompost gereist. Mit etwas Geduld und Einsatz wird Ihnen der Erfolg nicht ver-sagt bleiben.

Dieses Heft kann nur eine Starthilfe sein. Über Gene-rationen wurde die Praxis der Eigenkompostierung entwickelt und verfeinert. Patentrezepte gibt es nicht. Wichtig ist Ihre Bereit-schaft, eigene Erfahrungen zu machen und aus Feh-lern zu lernen.

Unterhalten Sie sich mit erfahrenen Hobbygärtnern, nutzen Sie auch den Erfahrungsschatz aus Büchern und Fachzeit-schriften.

Folgende Spezialgebiete sollen hier nicht unerwähnt bleiben:

Mulchen, FlächenkompostierungZwei arbeitssparende Methoden, um ohne das übliche Kom-postierungsverfahren große Mengen an organischen Abfällen (z. B. Rasenschnitt oder Herbstlaub) flächenhaft zu verarbei-ten.Vorbild: Der ständig bedeckte und geschützte Boden im Wald. Die Organik verrottet dort, wo sie anfällt. Außerdem trägt der Humus zum Schutz, zur Belebung und Düngung des Bodens bei.

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SpezialkomposteManche Abfälle gelten als schwer kompostierbar, z. B. Eichen- und Walnusslaub wegen des hohen Gerbsäureanteils. Rasen-schnitt in großen Mengen vernässt und entwickelt Sickerwasser. Mit etwas Wissen und Geschicklichkeit lassen sich auch aus diesen Abfällen spezielle Komposte mit längerer Rottezeit her-stellen. Weitere Spezialkomposte: Mistkompost, Rindenkompost, Hügelbeet, Kompost-Hochbeet.

Naturschutz durch etwas „Unordnung“Bei Anfall von größeren Mengen an Baum- und Strauchschnitt können Sie – wenn Platz im Garten vorhanden ist – einen Rei-sighaufen aufschichten. Dieser dient als Kleinbiotop für verschie-dene Gartennützlinge und ist ein idealer Unterschlupf für brüten-de Vögel.

WegebauZerkleinertes Schnittholz oder Häckselgut eignet sich auch als Belag für unbefestigte Gartenwege, die dadurch – besonders bei Regen – gut begehbar werden.

Pflege ist wichtigWährend die Natur, z. B. im Laubwald, die Stoffe in recht langen Zeiträumen ohne un-ser Zutun im Kreislauf führt, bedarf es in unserem Garten bei der Umwandlung der Stoffe einer leicht lenkenden Hand.

Kompost ist ein lebender Organismus. Er gedeiht nur gut, wenn wir ihn im Auge behalten und ihn pflegen.