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Studien und Texte zum Mittelalter und zur frühen Neuzeit 18 Jürgen Macha, Anna-Maria Balbach, Sarah Horstkamp (Hrsg.) Konfession und Sprache in der Frühen Neuzeit Interdisziplinäre Perspektiven 2012, 246 Seiten, br., 37,90 €, ISBN 978-3-8309-2636-8 B edienten sich Protestanten in der Frühen Neuzeit einer anderen Sprache als Katholiken? Die Frage ist zweifellos differenziert zu beantworten. In jedem Fall aber besaßen die Konfessionen bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts durchaus un- terschiedliche Vorstellungen vom „besten Teutsch“. Während protestantische Sprachgelehrte das „Meißnische Deutsch“ – die Sprache Luthers – als den „zierlichsten“, „reinlichsten“ und „lieblichsten“ Dialekt ansahen, gaben viele Katholiken dem oberdeutschen Idiom den Vorzug. Eine Wahl, die u.a. mit den zahlreichen katholischen Territorien im Süden des deutschen Sprachraums zusammenhing. Religion, Territori- um und politische Macht waren in der Frühen Neuzeit eng miteinander verwoben und beeinflussten die Menschen bis in ihre Sprachpraxis hinein. Diese Aspekte sind in der bisherigen Sprachgeschichts- schreibung systematisch jedoch eher wenig berücksichtigt worden. Dieser Sammelband greiſt deshalb entsprechen- de Forschungsdesiderate auf. Elf WissenschaſtlerInnen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Italien spüren in ihren Beiträgen dem Zusammenhang von „Konfession und Sprache“ in der Frühen Neuzeit nach. Als Experten aus Ger- manistik, Geschichtswissenschaſt und Epigraphik nehmen sie ein breit gefächertes Textspektrum in den Blick: Grabinschrif- ten, Leichenpredigten, Konversionsschriſten, Schulordnun- gen u.a.m. werden von Textstrategien über die Wortwahl bis hin zu bestimmten Schreibweisen untersucht. Die Ergebnisse sind oſtmals verblüffend und sollten impulsgebend für weite- re Forschungen zum Komplex „Sprache und Konfession“ sein. Aus dem Inhalt Sprachwissenschaſtliche Aspekte Anna-Maria Balbach Jakob, Johann oder Joseph? – Frühneuzeitliche Vornamen im Streit der Konfessionen Dieter Breuer Der Streit über die Frage, „wo das beste Teutsch zu finden“ Walter Haas Das Deutsche und die Konfessionen in der Eidgenossenschaſt um 1700 Mechthild Habermann Leichenpredigten des 17. Jahrhunderts im konfessionellen Kontext Sarah Horstkamp Konversionsschriſten zwischen Muster und Variation – Zwei protestantische Fallbeispiele Jürgen Macha Frühneuzeitliche Sprachpraxis und der Einfluss der Konfessionen Paul Rössler Arkane Confessio oder Regiolekt mit Konfessionshintergrund? Fragen zum soziofunktionalen Status grafischer Varianten in ostoberdeutschen frühneuzeitlichen Drucken Historische Aspekte Jan Brademann Bekennen, Berichten, Bewirken. Sprachliche Kommunikation und das kulturelle Gedächtnis der Konfessionen auf dem ländlichen Friedhof in der Frühen Neuzeit

Konfession und Sprache in der Frühen Neuzeit · Studien und Texte zum Mittelalter und zur frühen Neuzeit 18 Jürgen Macha, Anna-Maria Balbach, Sarah Horstkamp (Hrsg.) Konfession

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Studien und Texte zum Mittelalter und zur frühen Neuzeit 18

Jürgen Macha, Anna-Maria Balbach, Sarah Horstkamp (Hrsg.)

Konfession und Sprache in der Frühen NeuzeitInterdisziplinäre Perspektiven

2012, 246 Seiten, br., 37,90 €, ISBN 978-3-8309-2636-8

Bedienten sich Protestanten in der Frühen Neuzeit einer anderen Sprache als Katholiken? Die Frage ist zweifellos

di� erenziert zu beantworten. In jedem Fall aber besaßen die Konfessionen bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts durchaus un-terschiedliche Vorstellungen vom „besten Teutsch“. Während protestantische Sprachgelehrte das „Meißnische Deutsch“ – die Sprache Luthers – als den „zierlichsten“, „reinlichsten“ und „lieblichsten“ Dialekt ansahen, gaben viele Katholiken dem oberdeutschen Idiom den Vorzug. Eine Wahl, die u.a. mit den zahlreichen katholischen Territorien im Süden des deutschen Sprachraums zusammenhing. Religion, Territori-um und politische Macht waren in der Frühen Neuzeit eng miteinander verwoben und beein¡ ussten die Menschen bis in ihre Sprachpraxis hinein.

Diese Aspekte sind in der bisherigen Sprachgeschichts-schreibung systematisch jedoch eher wenig berücksichtigt worden. Dieser Sammelband grei£ deshalb entsprechen-de Forschungsdesiderate auf. Elf Wissenscha£ lerInnen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Italien spüren in ihren Beiträgen dem Zusammenhang von „Konfession und Sprache“ in der Frühen Neuzeit nach. Als Experten aus Ger-manistik, Geschichtswissenscha£ und Epigraphik nehmen sie ein breit gefächertes Textspektrum in den Blick: Grabinschrif-ten, Leichenpredigten, Konversionsschri£ en, Schulordnun-gen u.a.m. werden von Textstrategien über die Wortwahl bis hin zu bestimmten Schreibweisen untersucht. Die Ergebnisse sind o£ mals verblü� end und sollten impulsgebend für weite-re Forschungen zum Komplex „Sprache und Konfession“ sein.

Aus dem Inhalt

Sprachwissenscha� liche Aspekte

■ Anna-Maria BalbachJakob, Johann oder Joseph? –Frühneuzeitliche Vornamen im Streit der Konfessionen

■ Dieter BreuerDer Streit über die Frage, „wo das beste Teutsch zu ̈nden“

■ Walter HaasDas Deutsche und die Konfessionen in der Eidgenossenscha£ um 1700

■ Mechthild HabermannLeichenpredigten des 17. Jahrhunderts im konfessionellen Kontext

■ Sarah HorstkampKonversionsschri£ en zwischen Muster und Variation – Zwei protestantische Fallbeispiele

■ Jürgen MachaFrühneuzeitliche Sprachpraxis und der Ein¡ uss der Konfessionen

■ Paul RösslerArkane Confessio oder Regiolekt mit Konfessionshintergrund? Fragen zum soziofunktionalen Status gra ̈scher Varianten in ostoberdeutschen frühneuzeitlichen Drucken

Historische Aspekte

■ Jan BrademannBekennen, Berichten, Bewirken. Sprachliche Kommunikation und das kulturelle Gedächtnis der Konfessionen auf dem ländlichen Friedhof in der Frühen Neuzeit

■ Ricarda MatheusAlter, Wahrheit, Seelenheil – Zum diskursiven Rahmen von Konversionsbegründungen

Epigraphische Aspekte

■ Sebastian ScholzKonfessionelle Aspekte in den Inschri£ en evangelischer Landesherren im 16. Jahrhundert

■ Christine SteiningerIlle patrem et patriam consanguineosque relinquens prae veteri duxit religione nihil. Die Grabdenkmäler von vom Luthertum zum Katholizismus Konvertierter in Ingolstadt

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