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Kongress-Dokumentation Referent/-in: Oliver Klar Organisation: SV Pfefferwerk e.V. Titel: Sport und Bewegung und der Umgang mit verhaltensoriginellen/ verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen Workshop-Nummer: WS-SP3-01

Konstruktiver Umgang mit verhaltensoriginellen Kindern · Thema: Konstruktiver Umgang mit verhaltensoriginellen/ verhaltensauffälligen Kindern [email protected] _____ 1.) Definition

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Kongress-Dokumentation

Referent/-in: Oliver Klar

Organisation: SV Pfefferwerk e.V.

Titel: Sport und Bewegung und der Umgang

mit verhaltensoriginellen/

verhaltensauffälligen Kindern und

Jugendlichen

Workshop-Nummer: WS-SP3-01

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DBSJ/ DSJ/ DTJ: „Wir bewegen ALLE! Vielfalt und Teilhabe im Kinder- und Jugendsport erleben“

Thema: Konstruktiver Umgang mit verhaltensoriginellen/ verhaltensauffälligen Kindern

[email protected]

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1.) Definition Verhaltensauffälligkeit bezeichnet unspezifische Abweichungen im Sozialverhalten. In neuerer Zeit wird vermehrt der weniger stigmatisierende Begriff Problemverhalten, herausforderndes Verhalten oder verhaltensoriginell zur Beschreibung verwendet.

Als Verhaltensoriginell lässt sich folgendes Verhalten beschreiben:

• das auf den sich verhaltenden Menschen selbst oder seine Umwelt und Mitwelt

über einen längeren Zeitraum belastend und verunsichernd wirkt • das in der Auswahl und Intensität nicht der Situation angepasst erscheint

• das Entwicklungsmöglichkeiten behindert, anstatt sie zu fördern

2.) Erscheinungsformen von Verhaltensauffälligkeiten

Internalisierende

Verhaltensauffälligkeiten

(nach innen gerichtete)

Externalisierende

Verhaltensauffälligkeiten

(nach außen gerichtete)

Überängstlichkeit Hyperaktivität (Unruhe, Ablenkbarkeit u.Ä.)

Gehemmtheit Aggression (direkte oder indirekte Schädigung von Dingen oder Personen)

psychosomatische Störungen( Nägel beißen, Daumen lutschen, Essstörung u.Ä.)

Negativismus (leistet Widerstand

gegenüber allen Aufforderungen; wertet alles verbal negativ)

sozialer Rückzug Tyrannei (Streit suchen)

Minderwertigkeit Diebstahl

Depressivität Leichte Erregbarkeit und Frustration

Tagträumen Verantwortungslosigkeit (fehlendes Risikobewusstsein)

Lernschwierigkeit Altersunangemessenes Verhalten

Beziehungsstörung (Distanzlosigkeit, Bindungslosigkeit)

Wichtig: Nicht jede Verhaltensoriginalität hat eine externe Ursache. Jeder Mensch hat

einen Charakter. Und auch wir sind bei der Einschätzung nicht frei von subjektiven Bewertungen und Maßstäben.

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3.) Ursachen für originelles Verhalten

Der Mensch ist ein Körper-Seele-Geist-Wesen. So muss man bei der Suche nach den Ursachen von originellen Verhalten von einem der

Wirklichkeit entsprechenden ganzheitlichen Menschenbild ausgehen, also somatische,

emotionale und psychische Faktoren berücksichtigen. Der Mensch lebt aber nicht isoliert, sondern in verschiedenen Systemen. Deshalb muss eine ganzheitliche Betrachtung auch Einflüsse von Familie, Kindertageseinrichtung, Peers usw. berücksichtigen. Sucht man nach den Ursachen von Verhaltensauffälligkeiten, ist somit grundsätzlich von ihrer Multi Kausalität auszugehen.

Mögliche Ursachen:

• Entwicklungsbedingt (Trotzphase, Pubertät u.Ä.)

• Krankheitsbedingt (ADHS, Wahrnehmungsstörung, Regulationsstörung, Schädel-Hirn-Verletzungen u.Ä.)

• Traumatische Erlebnisse (Missbrauch, Misshandlung, Verlust, Krankheit)

• Erziehungsstil (Vernachlässigung, Verwöhnung, Überbehütung, autoritäre

Erziehung, antiautoritäre Erziehung oder inkonsistente (wechselhafte) Erziehung.)

• Erfahrung/ Vorgehen des Pädagogen (Vorbildfunktion in Konflikten, Rollenzuschreibungen u.Ä. )

• auslösende Faktoren im Umfeld (Peergroup, ständig streitende Eltern, massive Geschwisterkonflikte)

4.) Pädagogische Grundprinzipien für Gruppenarbeit

Es gibt einige wichtige Grundprinzipien für das Leiten von Gruppen, die positiven Einfluss auf die Atmosphäre und damit auf jedes einzelne Kind haben.

Grundsätzlich gilt es Kindern viel verhaltensunabhängige positive Aufmerksamkeit zu widmen.

• Positiv-zugewandte Begrüßung o Verhaltensunabhängige positive Aufmerksamkeit o Jedes Kind als Individuum wahrnehmen

• Freiwilligkeit o Raum für Entscheidung lassen (Entweder oder Alternative anbieten)

• Fördern/ nicht Fordern o Ermutigen statt zu drängen

• Gewinnen/Verlieren bewusst einsetzen und steuern o bei Spielen auf Ausscheiden und Punkte zählen verzichten oder nur bewusst

einsetzen (Altersgerecht) o häufig scheiden genau die Kinder zuerst aus, die ein Erfolgserlebnis am

nötigsten hätten und die die meiste Übung brauchen

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• Differenziert loben o Kinder lernen das eigene Einschätzung zählt (bleiben intrinsisch motiviert)

• Mitbestimmung o Eigeninitiative fördern

o Ideen und Wünsche der Kinder erfragen und berücksichtigen

• Strukturierung o Rituale schaffen

o Grenzen und Regeln klar kommunizieren und möglichst gelassen für deren Einhaltung Sorge tragen

5.) Pädagogische Interventionstechniken Nicht immer sind die Unterschiede zwischen Strafe und Konsequenz klar zu erkennen.

Wichtig ist, dass man sich bemüht, Kinder mit Einsicht statt mit Abschreckung zu erziehen. Dann werden sie auch die eine oder andere Konsequenz, die im Grunde genommen doch eine Strafe ist, ohne Schaden verkraften können.

Strafe: Die Bestrafung ist eine pädagogische Maßnahme, bei der aus einer Verhaltensweise des Kindes eine unangenehme Folge durch den/die Pädagogen/in erfolgt, mit dem Ziel, dass diese Verhaltensweise von dem Kind nicht mehr gezeigt oder ganz verlernt wird.

• Häufige Bestrafung mindert das Selbstwertgefühl des Kindes und kann zu Motivationslosigkeit und Passivität führen.

• Das Kind sieht sein Fehlverhalten bei Bestrafung nicht ein und ändert deswegen seine Verhaltensweise auch nicht.

• Bestrafung beseitigt nicht das unerwünschte Verhalten, sondern unterdrückt es nur

und verzögert das zeitliche Auftreten.

• Das bestrafte Kind ändert nicht seine Verhaltensweise, sondern versucht der Strafe

durch Erlernen neuer Verhaltensweisen zu entgehen, z. B. durch Flucht, Lügen, Einschmeicheln, etc..

• Bestrafung kann die Beziehung zwischen Erzieher und Kind so stark belasten, dass kein (notwendiges) Vertrauensverhältnis aufgebaut werden kann.

• Häufiges bestrafen kann zu feindseligem und aggressivem Verhalten führen.

• Strafe kann eine Verstärkung der ungewünschten Verhaltensweisen bewirken, z.B.

wenn diese die einzige Form der Zuwendung für das Kind darstellt.

• Das Modell der Bestrafung wird von dem Kind selbst eingesetzt um sich gegen andere durchzusetzen.

Konsequenz: Die Konsequenz ist eine pädagogische Maßnahme, bei der aus einer

Verhaltensweise des Kindes eine im Zusammenhang logische und berechenbare Folge

durch den/die Pädagogen/in erfolgt, mit dem Ziel, dass das Kind versteht welcher Zusammenhang zwischen seinem Verhalten und der Konsequenz steht und es die

Verantwortung für sein Handeln übernimmt. Eine Konsequenz:

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• ist meist angekündigt

• ist verhältnismäßig

• ist berechenbar

• hat Bezug zu vorherigen Verhalten

• ist nachvollziehbar -> fühlt sich gerecht an

• weckt Einsicht das bestimmtes Verhalten, bestimmte Folgen hat

• weckt Eigenverantwortung

• wird mit Mitgefühl, eindeutig und klar ausgesprochen, aber nicht wütend

• verlangt nicht nach Schuld und Sühne

• verlangt nach gemeinsamen Lösungen um Schaden „wieder gut zu machen“

Belohnung: Die Belohnung ist eine pädagogische Maßnahme, bei der aus einer Verhaltensweise des Kindes eine angenehme Folge durch den/die Pädagogen/in erfolgt, mit dem Ziel, dass diese Verhaltensweise für das Kind selbstverständlich und von ihm

vermehrt gezeigt wird.

• positives Verhalten wird verstärkt

• Blick des Pädagogen konzentriert sich auf erwünschtes Verhalten

• eine Belohnung muss immer mit menschlicher Zuwendung einhergehen.

• Verantwortungsbewusstsein des Kindes muss im Gespräch geweckt werden

• Wichtig ist, dass Belohnungen keine Bestechungen sind, sondern nur als

Unterstützung oder Verstärker für das Kind, bei ihm schwer fallenden Inhalten dienen.

• Achtung: Lob und Belohnungen können sich abnutzen, wenn sie undifferenziert und/oder lieblos verwendet werden.

Pädagogen sollten ein großes Repertoire an Interventionstechniken haben und daraus intuitiv auswählen.

• Aufgaben übertragen - Zutrauen vermitteln

o auffällige Kinder Ressourcenorientiert integrieren

• Beruhigung durch körperlichen Kontakt o vermittelt Sicherheit

• Humor

o oftmals lassen sich Konfliktsituationen durch Humor entschärfen und geben der/dem GruppenleiterIn genau wie dem Kind die Möglichkeit gesunden Abstand zur Situation zu gewinnen.

• Ignorieren von auffälligen Verhaltensweisen

o In Kombination mit verhaltensunabhängiger Aufmerksamkeit kann in Situationen

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in denen Fremd- und Selbstgefährdung ausgeschlossen ist, ignorieren des Verhaltens dazu führen, dass es für das Kind uninteressant wird.

• Patenschaften

o gezielt Kinder bitten Andere zu unterstützen

• Pause

o Die Pause, setzt eine klare Grenze und ermöglicht dem Kind zur Ruhe zu kommen, sein Verhalten zu überdenken und im nächsten Schritt zu korrigieren.

• Positive Verstärkung

o ganz besonders wenn Kleinigkeiten klappen, die sonst schwer fallen

„Mensch, heute hast du … geschafft.“ Eventuell auch auffordern, sich dieses gute Beispiel zu merken

• Präventive Einflussnahme

o das Kind vor unerwünschten Verhalten ansprechen und erinnern, welche Regeln gelten

• positive Zukunftserwartungen

o Häufig hilft der Verweis auf ein positives Ereignis in der Zukunft, um die lästigen Pflichten der Gegenwart erfüllen zu können.

• Signalgebung

o Einfache Signale wie Blickkontakt, deutliches Räuspern, oder direkte Ansprache

• Spiegeln o Beschreibende, neutrale Rückmeldung über angemessenes Verhalten um

deutlich zu machen, dass man es wahrgenommen hat und damit das Kind sich selbst als erfolgreich erlebt

• unmittelbare Anwesenheit

o Selbstkontrolle des Kindes durch Kontrolle von außen wecken

• Umlenken

o In diesem Fall wird versucht, das auffällige Verhalten nicht zu verbieten, sondern

in eine andere Beschäftigung umzulenken

• Verbote und Grenzen setzen

o Grenzen sind wichtig, das stupide fest halten an einmal aufgestellten Regeln kann aber auch Grenzüberschreitungen provozieren.

o Repressives Vorgehen, Bestrafen oder eine auf Verbote ausgerichtete Pädagogik provoziert verdeckte Aggressionen

o Berechenbarkeit und Konsequenz sind wichtig und geben Sicherheit o Verbote und Grenzen sollen verhindern, dass auffälliges Verhalten auftritt und

eskaliert, sollten aber nicht um jeden Preis durchgesetzt werden

o Wenn eine Situation aufgrund der Konsequenz zu eskalieren droht, ist eine klar kommunizierte Ausnahme oft die bessere Wahl.

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6.) Spielesammlung - das richtige Spiel zur richtigen Zeit

A) Spiele zur Förderung der sozial-emotionalen Fähigkeiten

Der eigentliche Schlüssel eines optimalen Miteinanders – nicht nur unter Kindern, sondern

auch unter uns Erwachsenen – ist das Mitgefühl. Wenn ein Mensch bereit ist, sich in die Lage eines anderen zu versetzen, wird es ihm viel leichter fallen, zu teilen, abzuwarten

oder friedlich zu bleiben.

Ziele:

• Eigen- und Fremdwahrnehmung schulen

• Empathiefähigkeit fördern

Beispiele:

Spiele mit dem Mimürfel (Emotionskarten oder ähnliches) – Ein Kind würfelt heimlich, ahmt Emotion nach → die Anderen raten, welche

Emotion es war

– Ein Kind verlässt den Raum → Andere würfeln und ahmen bis auf einen

„Joker“ alle das gleiche Gefühl nach → herein gerufenes Kind muss Joker finden.

– Alle Kinder würfeln → müssen durch nachahmen einen Partner mit selber

Emotion finden und würfeln dann zu zweit erneut → und suchen wieder

passenden Partner → bis alle die gleiche Emotion nachahmen (wird kein passender gefunden → erneut würfeln)

Gefühle - Schatzkiste

– Gegenstände/Karten in eine Kiste → Gegenständen Gefühle zuordnen →

TeilnehmerInnen bitten sich den zu wählen der momentan am meisten passt → Möglichkeit geben, Wahl kurz zu erklären

Zauberfange

– Gefühle benennen → Beispiele erarbeiten → Ideen sammeln

– FängerIn bestimmen → getippte Kinder werden verzaubert zu „traurig“ (hängende Schultern), fröhlich (Arme in die Luft) usw.

– befreit werden kann, wenn ein vorbeilaufendes Kind die Emotion benennt , sich

davor stellt und diese nachahmt (Mitgefühl zeigt)

B) Spiele zum Austoben

Wenn Kinder viel Energie oder sogar Aggression verspüren und daher ein wenig neben sich stehen kann ein Spiel zum Austoben mit möglichst wenig Regeln, keinem Körperkontakt aber viel Bewegung ein geeignetes Ventil sein.

Ziele:

• Wut und Aggression abbauen

• Energie sinnvoll rauslassen

• wieder Kontakt zu sich und den anderen finden

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Beispiele:

Musik-Stopp-Spiele

– Feuer Wasser Sturm

– Stopptanz

Auf die „Rolle“ fertig los

– Themengebiet (Autos, Superhelden, u.Ä.) festlegen → jedeR TeilnehmerIn wählt

eine Rolle im Thema und bewegt sich so durch den Raum ohne Jemanden zu berühren

– im nächsten Schritt → erst kurz vor Zusammenstoß stoppen

Zombiball

– 1 bis 2 weiche Bälle (je nach Gruppegröße) im abgegrenzten Spielfeld

– Alle Kinder versuchen sich gegenseitig abzuwerfen

– Wer abgeworfen wurde merkt sich von wem und sitzt so lange am Rand und schaut zu bis dieser wiederum abgeworfen wird.

C) Rangeln- und Raufen-Spiele

Mit aggressivem Verhalten versuchen manche Kinder vielleicht, momentanen seelischen

Stress abzureagieren oder ihre Interessen durchzusetzen. Ringen, Raufen und Kräfte messen sind ganz natürliche Bedürfnisse, denen wir einen Rahmen geben sollten.

Ziele:

• Fairness lernen

• emotionale und physiologische Grenzen wahrnehmen und respektieren

• Selbstwertgefühl stärken

• Selbstwirksamkeit erfahren

Beispiele:

Eidechsenkampf

– Gegner sind Liegestützposition gegenüber → versuchen zeitgleich sich gegenseitig einen Arm wegzuziehen, so das der/die GegnerIn das Gleichgewicht verliert

Hahnenkampf

– Zwei Kinder stehen sich im Einbeinstand gegenüber, legen die Hände aneinander und versuchen sich gegenseitig aus einem gekennzeichneten

Bereich zu bewegen

Farbe bekennen

– zwei Kinder ziehen heimlich ein Wäscheklammer aus einem Beutel und

befestigen diese an ihrem Rücken. Nun gilt es in einem abgesteckten Spielfeld die Farbe des Gegners herauszufinden und die eigene durch

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Ausweichbewegungen möglichst lang geheim zu halten, dabei wird auf Körperkontakt verzichtet.

D) Kooperationsspiele

Kooperationsspiele eignen sich hervorragend um Gruppenzusammenhalt zu entwickeln oder zu stärken. Ganz besonders stigmatisierte oder schwächere Kinder können mit Hilfe von Kooperationsspiele integriert werden.

Ziele:

• Gruppenzusammenhalt stärken

• taktisches denken fördern

• gegenseitige Rücksichtnahme fördern

• Selbstbewusstsein stärken

Beispiele:

der schmale Weg

– es werden drei Bänke in U Form zusammengestellt – auf den gegenüberliegenden Bänken verteilen sich zwei Mannschaften

– jede Gruppe muss zeitgleich versuchen, über die längs stehende Bank, auf die andere Seite zu kommen

– Dabei liegt es im Interesse beider Teams sich gegenseitig zu helfen, da das Spiel erst geschafft ist, wenn beide Teams komplett auf der gegenüberliegenden Bank angelangt sind

Rhythmusspiele

– jedes Kind bekommt eine Papprolle, einen Plastikeimer oder Ähnliches

– das gemeinsame Trommeln motiviert die Kinder sich aufeinander einzustellen und stärkt das Gemeinschaftsgefühl.

– bekannten Rhythmus nutzen z.B. „We Will Rock You“

– eine/r gibt vor → die anderen machen nach...

Der gemeinsame Weg

– alle Kinder verteilen sich in der Halle (Bänke, Kästen, Matten, Sprossenwand, Rollbretter, Pedalo etc.)

– Das Ziel des Spiels ist es nun als gesamte Gruppe ein von festgelegtes Ziel zu erreichen

– Dabei darf der Fußboden nicht berührt werden

– Die Gegenstände (Matten, Bänke usw.) dürfen aber bewegt werden

E) Wahrnehmungs- und Konzentrationsspiele

Wahrnehmungsstörungen können Ursachen für Verhaltensauffälligkeiten sein.

Die Wahrnehmungen zu fördern, hilft Einzelnen besonders und tut Allen gut.

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Ziele:

• Wahrnehmung schulen

• Sinne bewusst erleben

• Grenzen spüren

Beispiele:

Sandwich (mindestens 2 Pädagogen)

– Die Teilnehmerinnen werden einzeln aufgefordert sich auf den Bauch auf eine Weichbodenmatte zu legen( „jetzt hätte ich gerne ein Scheibe Susi-Tomate“)

! Der Kopf muss dabei unbedingt über die Matte hinausragen

– sind alle Kinder verteilt, wird eine zweite Weichbodenmatte oben drauf gelegt.

Raumtwister

– Die Kinder bewegen sich zur Musik durch die Halle

– Wenn die Musik stoppt benennt der/die ÜbungsleiterIn Farbe und Körperteil

– Nun sollen die Kinder in der Halle die passende Farbe finden und diese mit dem

benannten Körperteil berühren

Finde den Fehler

– Es werden Zweierteams gebildet

– Eins der beiden Kinder nimmt nun eine Position ein, das andere Kind versucht sich

diese einzuprägen

– Nun schließt das Kind die Augen

– Parallel verändert das andere Kind eine Sache an seiner Haltung

– Nun öffnet das andere Kind wieder die Augen und muss die Veränderung benennen.

F) Entspannungsspiele Manchen Kindern fällt es schwer sich zu entspannen und zur Ruhe zu kommen.

Allen Kindern tut es gut im abwechslungsreichen Alltag auch mal den Rahmen und die Ruhe zu haben, um sich zu entspannen.

Ziele:

• Puls und Atmung senken

• Muskelspannung lockern

• Gedanken loslassen

• entspannen

Beispiele:

Pizza backen

- es werden 2 er Teams gebildet

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- je ein Kind legt sich auf dem Bauch und hat die Aufgabe ganz still zu halten

- das andere Kind darf nun das liegende wie eine Pizza (mit Kleinmaterialien z.B.:

Schwämme, Sandsäckchen etc.) belegen.

- Anschließend tauschen die beiden Kinder die Position

o Hat man keine Kleinmaterialien zur Verfügung, kann man daraus auch eine

Massageeinheit machen

" Pizzateig ausrollen-> Tomatensoße darauf streichen-> Zutaten darauf

legen-> anschließend backen (durch Reibung die Hände erhitzen und auflegen) (Plätzchen backen, Ostereier bemalen )

Quellen und Empfehlungen:

„Sich-fühlen, mit-fühlen, wohl-fühlen. - Methodenbuch zur Thematisierung von

Gefühlen“ von D. Pflug

„Wo rohe Kräfte sinnvoll walten - Handbuch zum ringen, rangeln und raufen in Pädagogik und Therapie“ von Wolfgang Beudels und Wolfgang Anders

„Die 50 besten Spiele für ein faires Miteinander“ von R. Portmann

„Die 50 besten Spiele zum Umgang mit Konflikten“ von D. Brosco

„Die 50 besten Spiele zum abbau von Aggressivität“ von D. Brosco

„...das ist für mich ein Kinderspiel - Handbuch zur psychomotorischen Praxis“ von W. Beudels, R. Lensing-Conrady, H.J. Beins

„Die Abenteuer der kleinen Hexe- Bewegung und Wahrnehmung“ von S. Schönrade, G.

Pütz

„Das kleine und das große Nein“ von G. Braun

http://www.sonderpaed-online.de

http://www.kindergartenpaedagogik.de

http://www.kinder.de

http://www.vaterfreuden.de

SCHUMANN, B.: Niemand will sie haben.

http://www.gew-berlin.de/10103_10800.php (abgerufen am 03.12.2015; 13 Uhr)

Mimürfel: http://www.neues-spielen.de/html/mimurfel.html