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Kontrolle

Kontrolle. Landwirtschaft unter Kontrolle - Fragestellung Welche Konsequenzen hat Kontrolle für die Landwirte Welche Aspekte nehmen Landwirte als problematisch

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Landwirtschaft unter Kontrolle -Fragestellung

• Welche Konsequenzen hat Kontrolle für die Landwirte

• Welche Aspekte nehmen Landwirte als problematisch wahr?

• Wie gehen Landwirte mit ihrer Situation um?

• Wie ist Kontrolle einzuschätzen hinsichtlich ihrer Wirkung auf das Selbstbild von Landwirten?

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Kontrolle – was ist gemeint?

Eingrenzung: Konzentration auf das InVeKoS und auf Cross Compliance

Entsprechend der Fragestellung: Konzentration auf Ebene der Landwirte

Kontrollregime gründet sich auf Beihilfen an die Landwirte und manifestiert sich über Abhängigkeit, Antragstellung, Auflagen, deren Kontrolle und Sanktion.

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Vorgehen erster Schritt

• Rekonstruktion der Entstehung von Kontrolle und ihrer Entwicklung im Lauf der Jahre.

• Methode: Dokumentenanalyse, Zuhilfenahme der Ergebnisse der Voruntersuchung

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40

60

80

100

120

140

160

180

200

220

1960/61 1965/66 1970/71 1975/76 1980/81 1985/86 1990/91 1995/96 2000/01 2005/06

1) mit Berücksichtigung der EU - Bullen - und Schlachtprämie 2) mit Berücksichtigung der EU - FlächenzahlungDatengrundlage: Statistisches Jahrbuch für ELF, ZMP

relativ (%)

Entwicklung der Erzeugerpreise ausgewählterlandwirtschaftlicher Produkte

1)

2)

Milch

Rindfleisch

Schweinefleisch

Getreide

Eier

40

60

80

100

120

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220

1960/61 1965/66 1970/71 1975/76 1980/81 1985/86 1990/91 1995/96 2000/01 2005/06

1) mit Berücksichtigung der EU - Bullen - und Schlachtprämie 2) mit Berücksichtigung der EU - FlächenzahlungDatengrundlage: Statistisches Jahrbuch für ELF, ZMP

relativ (%)

Entwicklung der Erzeugerpreise ausgewählterlandwirtschaftlicher Produkte

1)

2)

Milch

Rindfleisch

Schweinefleisch

Getreide

Eier

Entwicklung der Erzeugerpreise ausgewählter landwirtschaftlicher Produkte

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Ausgewählte Direktzahlungen und Zuschüsse

100

125

150

175

200

225

250

275

300

325

350

375

400

1993/94 1995/96 1997/98 1999/2000 2001/02 2003/04

Wirtschaftsjahr

€/h

a L

F

Ackerbau Futterbau Veredelung Gemischt

Quelle: Agrarberichte der Bundesregierung, relevante Jahre. Umrechnungsfaktor 1,95583

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Gegenüberstellung Beihilfen Ackerbau- und Futterbaubetriebe

Ausgewählte Beihilfen für Marktfrucht/Ackerbaubetriebe

0

50

100

150

200

250

300

1993/94 1995/96 1997/98 1999/2000 2001/02 2003/04

Wirtschaftsjahr

€/h

a L

F

dar. Presiausgleichszahlungen Tierprämien

dar. Flcähenstilllgeungsprämien Prämie für umw eltgerechte Agrarerzeugung

Ausglichszulage

Ausgewählte Beihilfen Futterbau

0

20

40

60

80

100

120

1993/94 1995/96 1997/98 1999/2000 2001/02 2003/04

Wirtschaftjahr

€/ha

LF

dar. Presiausgleichszahlungen Tierprämien

Flcähenstilllgeungsprämien Ausgleichszulage

Prämien für umweltgerechte Agrarerzeugung

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bis 20 20-30 ha 30-50 ha 50-100 ü100

m e m w e m w e m w e m w

Beihilfen pflanzl. Produktion, €

279 195 240 223 222 229 228 254 241 240 230 251 277

Prämien Tierprodukte insges., €

16 1 9 30 8 24 31 20 21 15 12 18 14

Ausgleichszlg., € 20 24 18 0 10 11 12 15 12 13 6 8 18

AZ umweltger. Erz., €

10 1 4 0 25 12 10 3 11 8 7 8 13

Summe€

326 220 270 253 266 275 282 292 285 276 255 285 323

Gewinn /ha LF€

335 926 429 -21 855 564 295 785 507 270 550 358 161

Beihilfen/Gewinn%

97 20 60 31 49 96 37 56 102 46 80 200

Hessen, Beihilfen Marktfruchtbetriebe, Größenklassen ha

LF, Haupterwerb, 1996/97 nach E, M, W, in €

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Hessen, Beihilfen landwirtschaftliche Haupterwerbsbetriebe, Ackerbau nach Größe, Wirtschaftsjahr 2004/05

ha LF 20-30 30-50 50-100 ü 100

m e m w e m w e m w

Beihilfen pflanzliche Produktion,€ 240 234 234 234 231 235 204 246 248 239

Prämien Tierprodukte insges., € 6 3 9 4 34 14 10 12 28

Ausgleichszulage, € 4 13 3 3 3 17 8 7

Ausgleichszahlung Umweltger. Erz., € 2 8 4 3 4 5 5 5 14 39

Summe, € 248 245 251 254 272 257 222 268 282 313

Gewinn /ha LF, € 605 1090 446 -87 909 483 104 818 457 128

Beihilfen/Gewinn, % 41 22 56 30 53 213 33 62 245

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Bestandteile von Kontrolle - Antragstellung

• Angabe zu Flächengröße und –Nutzung• Angabe zum Tierbestand, zu dem Beihilfen

beantragt wurden• Relevanz der abzugebenden Angaben im Sinne

von „subventionserheblichen Tatsachen i.S. des § 264 des Strafgesetzbuches (Subventionsbetrug).

• Jedes Jahr zum 15. Mai. Bei Terminüberschreitung Kürzung der Beihilfe

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Darstellung Flächenstatus 2003 im Antrag 2005

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Landschaftselemente

Typ A: Hecken oder Knicks:Lineare Strukturelemente, überwiegend mit Gehölzen bewachsen.

Mindestlänge 20 Meter

Typ B: Baumreihen:Anpflanzungen von nicht landw. genutzten Bäumen in linearer

Anordnung, mind. 5 Bäume; Mindestlänge 50 Meter

Typ C: Feldgehölze:Überwiegend mit gehölzartigen Pflanzen bewachsene Flächen, die

nicht der landw. Erzeugung dienen (ohne Aufforstungsflächen). mind. 100 m² bis höchstens 2.000 m².

Typ D: Feuchtgebiete:Biotope, die nach landesrechtlichen Vorschriften im Sinne

BNaturSchG geschützt und über die Biotopkartierung erfasst sind. bis zu 2.000 m².

Typ E: Einzelbäume:Freistehende Bäume, die nach landesrechtlichen Vorschriften als Naturdenkmale im Sinne des § 28 BNaturSchG geschützt sind.

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Sonstige Landschaftselemente gemäß § 16 InVeKoS-Verordnung

alle CC Landschaftselemente , die die Mindestgröße nicht erfüllen Einzelbäume und -Sträucher, auch soweit abgestorben

Tümpel, Sölle, Dolinen und andere vergleichbare Feuchtgebiete

bis zu 2000 m2

Trocken- und Natursteinmauern, Lesesteinwälle

Fels- und Steinriegel sowie naturversteinte Flächen bis zu 2000 m2

Binnendünen

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Bestandteile von Kontrolle - Auflagen

• Bis 2005 vor allem Flächenstilllegungsauflagen und Vorgaben zur Kennzeichnung von Rindern sowie zur Führung eines Bestandsregisters

• Ab 2005: Zusätzlich Cross-Compliance-Auflagen

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Bewirtschaftungsstandards - Cross Compliance

Landwirte erhalten die Direktzahlungen nur dann in voller Höhe, wenn sie „anderweitige Verpflichtungen“ einhalten, also nachweislich Rechtsstandards aus den Bereichen:

• Umwelt,• Gesundheit von Mensch und Tier,• Kennzeichnung und Registrierung von Tieren,• Meldungen von Krankheiten und Tierschutz erfüllen.

Verstöße gegen diese Standards werden je nach Schwere mit Kürzungen der Direktzahlungen geahndet.

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1. Erhaltung landwirtschaftlicher Flächen in einem guten

landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand

• Erosionsvermeidung• Erhaltung der organischen Substanz und der

Bodenstruktur• Instandhaltung von aus der Produktion

genommenen Flächen

• Erhaltung der Landschaftselemente

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3. Grundanforderungen an die Betriebsführung (19 EU-VO)

• 2005 Nitrat, Klärschlamm, Grundwasserschutz,

• Flora-Fauna-Habitat,Vogelschutz, Tierkennzeichnung

• 2006 Pflanzenschutz, Lebensmittelsicherheit, Tiergesundheit

• 2007 Tierschutzregelungen

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Bestandteile von Kontrolle – Kontrolle und Sanktion

• InVeKoS-Kontrolle Fläche und Tier bis 2005

• Ab 2005 zusätzlich Cross-Compliance Kontrolle, wobei Tierkennzeichnung in CC integriert wurde

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Kontrolle der Flächengrößen und -nutzung über Luftbilder - Fernerkundung

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Gegenstand VOK-FlächeVollständige Überprüfung der Antragsangaben anhand von

Belegen wie z.B.• Flächen- und Nutzungsnachweis• Katasterauszüge aller Flächen• Gültige Pachtverträge (schriftlich)• Kartenmaterial (amtliches, mit Maßstab)Flächenbegehung: • Mindestens 50% der Flächen, für die Beihilfen beantragt

wurden, Festlegung der Flächen vom Amt nach den Kriterien:– Alle Stilllegungsflächen– Repräsentativ ausgewählte prämienrelevante Kulturen und

Futterflächen– Schlagauswahl innerhalb der Futterflächen oder Kulturen nach

geteilten oder in Teilen unterschiedlich genutzten Flurstücken– Schlaggröße

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InVeKoS - Sanktion

• Anteilige Kürzung der Prämien im Verhältnis zur Schwere des Vergehens

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Fazit?

• Landwirte sind abhängig von den Gehaltszahlungen des Staates, die Beantragung der Beihilfen und die Akzeptanz von Kontrolle ist somit ein Zwang

• Erweiterung des Berufsbildes: – Antragsteller, – Auflagenerfüller, – Kontrollbewältiger

• Die Elemente des Kontrollregimes werden weiterentwickelt und professionalisiert/technisiert

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Landwirtschaft unter Kontrolle -Fragestellung

• Welche Konsequenzen hat Kontrolle für die Landwirte

• Welche Aspekte nehmen Landwirte als problematisch wahr?– Welche Landwirte– Welche Betriebe

• Wie gehen Landwirte mit ihrer Situation um? • Wie ist Kontrolle einzuschätzen hinsichtlich ihrer

Wirkung auf das Selbstbild von Landwirten?