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Konzept zur Weiterentwicklung der BTU Cottbus Lehre Forschung Organisation Kooperation Cottbus, 7. Mai 2012

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Konzept zur Weiterentwicklung der

BTU Cottbus

Lehre

Forschung

Organisation

Kooperation

Cottbus, 7. Mai 2012

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Konzept zur Weiterentwicklung der BTU Cottbus, Stand 7. Mai 2012 Sperrfrist 07.05.2012, 12:00 Uhr

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Konzept zur Weiterentwicklung der BTU Cottbus

Inhalt

1. Einführung ....................................................................................................................................... 2

2. Leitlinien des Reformvorschlags zur Weiterentwicklung der BTU .................................................. 3

3. Vorschlag für die Strukturreform der BTU ...................................................................................... 4

3.1 Strukturmodell ............................................................................................................................ 4

3.1.1 Fakultät 1 „Energie, Ressourcen, Umwelt“ ............................................................................. 5

3.1.2 Fakultät 2 „Informationstechnologien und Mathematik“ ....................................................... 6

3.1.3 Fakultät 3 „Maschinenbau und Materialwissenschaften“ ...................................................... 7

3.1.4 School of Management, Economics and Social Sciences ........................................................ 7

3.1.5 Gilly School of Architecture and Civil Engineering .................................................................. 8

4. Forschungsschwerpunkte und Forschungszentren ......................................................................... 9

5. Lehre .............................................................................................................................................. 11

5.1 Gesamtstruktur ......................................................................................................................... 11

5.2 Konzept der Graduate Research School .................................................................................... 12

5.3 Zentrum für Weiterbildung ....................................................................................................... 14

5.4 Zentrum für Studierendengewinnung und Studienvorbereitung ............................................. 15

6. Verwaltung und zentrale Betriebseinheiten ................................................................................. 16

7. Begleitung des Umsetzungsprozesses ........................................................................................... 17

8. Offene Fragen ................................................................................................................................ 17

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Konzept zur Weiterentwicklung der BTU Cottbus

(Stand 07.05.2012)

1. Einführung

Die vom MWFK im Mai 2010 eingesetzte Lausitzkommission unter Vorsitz von Prof. Dr. Dr. h.c. R.

Emmermann hatte den Auftrag, die Hochschullandschaft in der Lausitz, genauer: die

Brandenburgische Technische Universität Cottbus (BTU) und die Hochschule Lausitz (HL) mit

Standorten in Senftenberg und in Cottbus, zu evaluieren sowie Vorschläge zu deren

Weiterentwicklung zu unterbreiten. Explizit ausgeschlossen war die Aufgabe, dabei Sparpotenziale zu

identifizieren. Der nachstehende Entwurf skizziert daher auch primär ein Reformkonzept für die BTU

mit dem Ziel, die Leistungsfähigkeit der Hochschulregion Lausitz zu stärken und nicht die ohnehin

schon viel zu knappen Zuweisungen im Globalhaushalt weiter zu reduzieren. Nach genauer Analyse

und Gewichtung aller relevanten Faktoren basiert dieser Entwurf auf einer kritischen Reflexion der

Strukturvorschläge der Lausitzkommission, ohne dass die BTU deswegen auch alle Ergebnisse der

Evaluation durch diese Kommission uneingeschränkt teilt.

Der zwischenzeitlich vom MWFK unterbreitete Vorschlag, diese Stärkung durch eine Schließung von

BTU und HL mit anschließender Fusion der beiden in Gestalt der Neugründung einer

„Energieuniversität Lausitz“ als „Bologna-Universität“ zu versuchen, scheint demgegenüber nicht

ausgereift, rechtlich viel aufwendiger, viel zu teuer und mit hohen Kollateralschäden verbunden zu

sein. Die hier formulierten Vorschläge können dagegen ohne eine Schließung und Neugründung der

beiden Hochschulen im Rahmen des bestehenden Brandenburgischen Hochschulgesetzes umgesetzt

werden.

Der Vorschlag der BTU folgt darüber hinaus der zuletzt 2010 vom Wissenschaftsrat und anderen

Einrichtungen bekräftigten Überzeugung, dass beide Hochschultypen, Universitäten und

Fachhochschulen, im Sinne der Formel „verschiedenartig, aber gleichwertig“ ihre Berechtigung

haben und daher auch weiter bestehen bleiben sollten. Kooperationen zwischen Universitäten und

Fachhochschulen müssen, wie sowohl vom Wissenschaftsrat als auch von der Lausitzkommission

verschiedentlich gefordert, dem Prinzip der Komplementarität folgen.

Das Konzept zur Weiterentwicklung der BTU beinhaltet die Einrichtung neuer Fakultäten und

Institute und zeigt Kooperationsmöglichkeiten mit der Hochschule Lausitz auf. Es geht im

Wesentlichen von den Vorschlägen der Lausitzkommission aus und fasst die bisherigen Überlegungen

in der BTU zusammen. Eingeflossen sind auch Gesprächsergebnisse mit Fachkolleginnen und

Fachkollegen der HL. Wichtige derzeit offene Fragen sind im Schlusskapitel ausgeführt.

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2. Leitlinien des Reformvorschlags zur Weiterentwicklung der BTU

Wer sind wir?

Die BTU Cottbus ist eine kleine, international sichtbare Technische Universität im Land

Brandenburg, die aufgrund der einzigartigen regionalen Bedingungen im Sinne eines

„Reallabors“ gute Voraussetzungen für international übertragbare Forschung bietet und

wertvolle Beiträge für die Landesentwicklung liefert.

Wie werden wir gesehen?

„Mit ihrem technikübergreifendem Ansatz hat sich die kleine BTU auf dem Forschungsfeld

Umwelt und Energie zu einer der stärksten Stimmen im deutschsprachigen Raum

entwickelt“, (BMBF, Berlin 28.09.2010)

„Obwohl die BTU noch eine relativ junge Universität ist und ihr 20jähriges Jubiläum erst im

Jahr 2011 begangen hat, verfügt sie bereits heute über ein gutes internationales Netzwerk

und zieht eine hohe Zahl von ausländischen Studierenden an“. (HRK: Audit „Internationali-

sierung der Hochschulen“, Bonn, April 2012)

Was wollen wir erreichen?

Stärkere Orientierung an Zukunftsthemen des 21. Jahrhunderts wie der Energiewende, dem

Klimawandel und der nachhaltigen Landnutzung (Schwerpunkte: Energie, Umwelt, Mensch)

Stärkung der Einheit von Forschung und Lehre durch intensivere Einbindung der Master-

Studiengänge und Abschlussarbeiten in die Forschungsprojekte

Aufnahme in die DFG durch Erhöhung der Leistungen in der Grundlagenforschung und durch

die Intensivierung der Graduiertenausbildung

Stärkung des internationalen Profils durch Ausbau des internationalen

Kooperationsnetzwerkes

Kooperation mit der HL in Lehre und Forschung in ausgewählten Bereichen in Form von

gemeinsamen wissenschaftlichen Einrichtungen nach §73 BbgHG

Bündelung der Studiengänge im Bachelorbereich und Fokussierung von Studiengängen im

Masterbereich

Erhöhung der Durchlässigkeit auf unterschiedlichen Ebenen (Studienvorbereitung,

Studienangebote, Graduate Research School)

Aufbau einer gemeinsamen Weiterbildung (BTU/HL) als Beitrag zur regionalen

Fachkräftesicherung

Nutzung von Synergien in unterschiedlichen Bereichen der Infrastruktur, der Verwaltung, etc.

von BTU und HL

Wie setzen wir das Konzept um?

Nutzung derzeit unbesetzter Stellen (Stellenumverteilungspool des Landes Brandenburg) und

in den nächsten Jahren freiwerdender Stellen zur inhaltlichen Stärkung und Neuausrichtung

von Instituten

Absicherung der Reform über Hochschulverträge zwischen BTU, HL und dem Land

Brandenburg

Begleitung des Prozesses durch externen Beirat

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3. Vorschlag für die Strukturreform der BTU

3.1 Strukturmodell

Neben den Empfehlungen der Lausitzkommission greift das Modell Anregungen zur stärkeren

Integration der Gesellschafts‐ und Sozialwissenschaften an der BTU mit den Wirtschafts-

wissenschaften einerseits und sozialwissenschaftlichen Bereichen der HL andererseits auf.

In diesem Strukturvorschlag werden die neu definierten BTU-Fakultäten und gemeinsamen

wissenschaftlichen Einrichtungen von BTU und HL bis hin zur Ebene von Instituten beschrieben. Diese

Institute als Organisationseinheiten, die jeweils eine Gruppe von thematisch in Forschung und Lehre

zusammengehörigen Professuren bilden und in denen gemeinsame Ressourcen bewirtschaftet

werden, sind ebenfalls in vielen Bereichen neu strukturiert.

Die in den Empfehlungen der Lausitzkommission vorgeschlagenen „Gemeinsamen Fakultäten“

werden hier als „Gemeinsame wissenschaftliche Einrichtungen“ der beiden Hochschulen (nach §73

BbgHG) realisiert. Diese rechtliche Konstruktion ermöglicht die konkrete Ausgestaltung der vom

Wissenschaftsrat empfohlenen Kooperationsplattformen. Diese erlauben, unterschiedliche

Gegebenheiten in den verschiedenen Fachgebieten durch jeweils angemessene Organisations-

strukturen zu berücksichtigen. Die in den gemeinsamen Einrichtungen organisierten Institute bleiben

Organisationseinheiten ihrer jeweiligen Hochschulen und werden dort in die Fakultätsstrukturen

integriert.

Diese Struktur wird durch instituts- und fakultätsübergreifende Forschungszentren ergänzt. Diese

stellen den organisatorischen Rahmen für spezifische, meist transdisziplinär ausgerichtete

Forschungsthemen dar.

Die Gesamtzahl von 119 Professuren orientiert sich am aktuellen Ausstattungsstand der BTU.

Im Folgenden werden die neu zu bildenden Fakultäten und gemeinsamen wissenschaftlichen

Einrichtungen sowie die Forschungszentren in ihrer Zusammensetzung und inhaltlichen Ausrichtung

beschrieben und einige offene Umsetzungsaspekte diskutiert. Die Realisierung der vorgeschlagenen

Organisationsstruktur erfordert noch einen weitergehenden und vertiefenden Diskussionsprozess.

Die rechtswissenschaftlichen Professuren der BTU sind jetzt im Zentrum für Rechts- und

Verwaltungswissenschaften (ZfRV) organisiert und z. T. nicht in die Fakultätsstruktur eingebunden.

Gemäß den Empfehlungen der Lausitzkommission soll über die Zukunft dieser Professuren erst nach

Vorliegen der entsprechenden Vorschläge der Landesstrukturkommission entschieden werden. Sie

werden deshalb in diesem Strukturentwurf nicht in die Fakultätsstruktur integriert.

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Abbildung. 1: Strukturmodell Fakultäten, Institute und gemeinsame wissenschaftliche Einrichtungen

3.1.1 Fakultät 1 „Energie, Ressourcen, Umwelt“

Der Vorschlag der Lausitzkommission, an der BTU einen deutlichen Fokus auf die Bereiche Energie

und Umwelt auszubilden, dient der besseren Profilierung und Stärkung bereits existierender

Forschungsschwerpunkte und ist für die BTU ein anstrebenswertes Ziel. Die Fakultät wird aus den

Instituten „Energietechnik“, „Verfahrenstechnik“, „Integriertes Nachhaltigkeitsmanagement“ und

„Umweltsystemforschung“ bestehen. Diese Institute setzen sich aus Professuren der jetzigen BTU-

Fakultäten 3 und 4 zusammen und gruppieren die Kernprofessuren der Themenschwerpunkte

„Energie“ und „Umwelt“. Die Institute kooperieren eng in den existierenden Forschungszentren in

den Bereichen Energie (Centrum für Energietechnologie Brandenburg CEBra Research) und Umwelt

(Forschungszentrum Landschaftsentwicklung und Bergbaulandschaften FZLB).

BTU Cottbus 119(*) Hochschule Lausitz

Fakultät 1 Energie, Ressourcen, Umwelt 32 Fakultät 1 Ingenieurwissenschaften, Informatik

10

9

6

7

Fakultät 2 Informationstechnologien, Mathematik 25 Fakultät 2 Biotechnologie,

Chemische Verfahrenstechnik

9

9

7

Fakultät 3 Maschinenbau, Materialwissenschaften 25 Fakultät 3 Gesundheitswesen

9

9

7

School of Management, Economics and Social Sciences

12 21

6 11

6 10

Gilly School of Architecture and Civil Engineering

24 10

Architektur 5 Architektur 4

Bauingenieurwesen 7 Bauingenieurwesen 6

Kulturwissenschaften 5

Stadt- und Regionalplanung 7

(*) einschließlich der Professur des Zentrums für Rechts- und Verwaltungswissenschaften (ZfRV)

Die Anzahlen der Professuren in den Instituten sind Zielzahlen bis 2017

(Wirtschafts-, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften)

Wirtschaftstheorie Angewandte Wirtschaftswissenschaften

Gesellschaftswissenschaften Sozialwissenschaften

Verkehrstechnik Gesundheits- und Pflegewissenschaften

Produktionsforschung Musikpädagogik

Materialwissenschaften

(Architektur, Stadtplanung, Bauingenieurwesen)

Umweltsystemforschung

Mathematik

Informatik Biotechnologie

Elektrotechnik, Kommunikations- u. Medientechnik Chemische Verfahrenstechnik

Energietechnik Informatik

Verfahrenstechnik Medizin- und Elektrotechnik

Integriertes Nachhaltigkeitsmanagement Maschinenbau

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Die vorgeschlagene Integration der Themenfelder Energie und Umwelt innerhalb einer einzigen

Fakultät stellt eine erhebliche Herausforderung dar, bietet aber zugleich Chancen zur weiteren

Profilierung. Bei der konzeptionellen Umsetzung dieses Vorschlags zeigt sich, dass in dieser neuen

Fakultät 23 von insgesamt 32 Professoren aus den Bereichen „Umwelt“ bzw. „Umwelt- und

Verfahrenstechnik“ (jetzige Fakultät 4 der BTU) kommen und durch derzeit nur vier Professuren der

Energietechnik ergänzt würden. Die Mehrzahl der Professuren im Bereich der Verfahrenstechnik ist

jedoch entweder zurzeit unbesetzt oder in den nächsten fünf Jahren neu zu besetzen. Dieses Institut

wird deshalb in den nächsten Jahren thematisch völlig neu ausgerichtet, um eine Brücke zwischen

der ingenieurmäßigen Energietechnik und der eher naturwissenschaftlichen Umweltforschung und

dem Umweltmanagement zu errichten. Es gilt, die in der Fakultät gegebene Spannweite der Themen

von Energiegewinnung mit unterschiedlichen Technologien (konventionell, regenerativ),

Energieträger und Energietransport, über Ressourcenmanagement und nachwachsende Rohstoffe bis

zu geologischen, biologischen und meteorologischen Umweltaspekten angemessen abzudecken und

die zugrunde liegenden sehr unterschiedlichen Kulturen der Fachdisziplinen in einer Fakultät zu

vereinen.

3.1.2 Fakultät 2 „Informationstechnologien und Mathematik“

Diese neue Fakultät greift die Idee einer stärkeren Bündelung aller IT-orientierten Lehr- und

Forschungsbereiche (Informatik, Elektronik, Kommunikations- und Medientechnik) auf und ergänzt

dies durch die Mathematik als Grundlagenbereich, die in ihrer thematischen Ausrichtung auf

Optimierung mit nahezu allen BTU-Forschungsthemen vernetzt ist. Die Fakultät umfasst die bereits

jetzt bestehenden Institute „Mathematik“, „Informatik“ und „Elektrotechnik“ und bündelt

insbesondere die Forschungsvorhaben und Lehrangebote zum Thema „Informationstechnologie und

Medientechnik“. Mit dem Ausbau der Forschung in den Bereichen Cyber Physical Systems, Smart

Grids, Sensornetztechnologie, Informationssysteme und Schutz kritischer Infrastrukturen werden

wichtige Beiträge zu den Forschungsschwerpunkten Umwelt und Energie geleistet.

Die Mathematik wird einen eigenen Bachelor- und Masterstudiengang „Angewandte Mathematik“

anbieten, um qualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchs auszubilden, der in den anderen BTU-

Forschungsfeldern (z.B. Strömungsmechanik, Thermodynamik, Wirtschaftswissenschaften,

Informatik) benötigt wird.

Die Institute sind darüber hinaus in die meisten Studiengänge und in viele übergreifende

Forschungsvorhaben eingebunden. In diesem Zusammenhang wird das Informations-,

Kommunikations- und Medienzentrum (IKMZ) als zentrale Einrichtung mit Verantwortung für alle IT-

und Mediendienste eng an die Fakultät angebunden und in internen Projekten und der

perspektivischen Weiterentwicklung der IT-Strukturen der Hochschulen mit den Instituten

kooperieren.

Die von der Lausitzkommission empfohlene Integration der jetzt im Institut für Elektrotechnik

angesiedelten Professuren in die Informationstechnologie stellt eine konzeptuelle Neuausrichtung

dar. Sie erfordert eine genauere Diskussion über die Ausrichtung und Rolle der Elektrotechnik, weil

diese dann nicht mehr nur innerhalb einer Fakultät angesiedelt ist.

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3.1.3 Fakultät 3 „Maschinenbau und Materialwissenschaften“

Die Fakultät wird, wie von der Lausitzkommission angeregt, aus den derzeitigen Instituten für

„Verkehrstechnik“ und „Produktionsforschung“ der jetzigen Fakultät 3 und einem neuen Institut für

„Materialwissenschaften“ bestehen, das aus Lehrstühlen des jetzigen Instituts für Physik und Chemie

hervorgehen wird.

Das Institut für Verkehrstechnik mit seinen Schwerpunkten "Fahrzeug-/Antriebstechnik" sowie

"Triebwerksforschung" soll sich weiter auf die bereits sehr erfolgreichen Kooperationen mit

Triebwerksherstellern und im Energiebereich mit Herstellern von stationären Gasturbinen

fokussieren, wie auch in der Studiengangsrichtung Triebwerkstechnik sichtbar wird. Da

Fragestellungen in diesem Bereich auch immer mit Materialfragen verknüpft sind, ist eine enge

Kooperation mit dem neuen Institut für Materialwissenschaften vorgesehen.

Das Institut für Produktionsforschung stellt eine hervorragende Brücke zwischen den theoretischen

Grundlagen der Materialforschung und der Anwendung im Maschinenbau dar. Hier werden im

Bereich der Werkstoffe und Werkstoffbearbeitung grundlegende Verfahren entwickelt. Das Institut

stellt auch den Transfer in die industrielle Praxis sicher und ist damit ein wichtiger Impulsgeber für

die regionale Wirtschaft.

Die Institute „Verkehrstechnik“ und „Materialwissenschaften“ kooperieren bereits jetzt erfolgreich

mit Professuren aus den Instituten „Mathematik“, „Verfahrenstechnik“ und „Umweltsystem-

forschung“ im transdisziplinären Forschungszentrum für Strömungs- und Transportvorgänge (CFTM²).

Die Institute „Materialwissenschaften“ und „Produktionsforschung“ kooperieren im Forschungs-

zentrum für Leichtbauwerkstoffe (Panta Rhei gGmbH).

Im Bereich der Materialwissenschaften soll ein grundlagenorientierter Studiengang „Material-

wissenschaften“ eingerichtet werden, um den klassischen Maschinenbau-Studiengang zu ergänzen.

Der Maschinenbau und insbesondere die Produktionstechnik sind auch wesentliche Standbeine des

erfolgreichen Studiengangs „Wirtschaftsingenieurwesen“, der weiter eine starke und wissen-

schaftlich geprägte Ausrichtung auf die Ingenieurdisziplinen haben soll und deshalb in enger

Kooperation mit dem Bereich Wirtschaftswissenschaften der neuen gemeinsamen „School of

Management, Economics and Social Sciences“ realisiert werden wird.

3.1.4 School of Management, Economics and Social Sciences

Für den Bereich der „Wirtschafts-, Sozial- und Gesellschaftswissenschaften“ ist eine gemeinsame

Einrichtung (BTU/HL) vorgesehen. Die in den Empfehlungen der Lausitzkommission vorgeschlagene

Kooperation der BTU und der HL im Bereich der Wirtschaftswissenschaften wird hier um eine

Einbeziehung der Sozial- und der Gesellschaftswissenschaften erweitert. Dies verstärkt und

verbreitert die sozial- und gesellschaftswissenschaftlichen Kompetenzen und ermöglicht die

Entwicklung von Studienangeboten (Modulen und Studiengängen), die eine Brücke zwischen

wirtschafts-, sozial- und gesellschaftswissenschaftlichen Fächern einerseits und technischen Fächern

andererseits schlagen. Diese breitere Aufstellung der gemeinsamen Einrichtung geht auf

Kooperationsgespräche von Bereichen der Gesellschafts- und Sozialwissenschaften der BTU und der

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Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, und Musikpädagogik der Hochschule Lausitz

zurück. Die vorgeschlagene „School of Management, Economics and Social Sciences“ umfasst auf der

Seite der BTU die Institute für „Wirtschaftstheorie“ und „Gesellschaftswissenschaften“, auf der Seite

der HL die Institute „Angewandte Wirtschaftswissenschaften“ und „Sozialwissenschaften“.

In der gemeinsamen Einrichtung wird ein Studienkonzept entwickelt, das sowohl anwendungs- und

praxisorientierte (BA/MA) als auch forschungsorientierte Abschlüsse (B.Sc./M.Sc.) ermöglicht. Sie soll

eine enge Zusammenarbeit bei der Lehre in bestehenden und in neu zu gestaltenden Studiengängen

im Schnittbereich von Gesellschaftswissenschaften und Technik, der gemeinsamen Doktorandenbe-

treuung im Rahmen der Graduate Research School sowie drittmittelfinanzierten Forschungsvorhaben

fördern. Die Kooperation ermöglicht die Kombination von theorie- mit praxisorientierter Lehre und

so eine vertiefte Sicht der Themen.

Durch die Kooperation im Bereich Gesellschafts- und Sozialwissenschaften können deutliche

Synergien und gegenseitige Ergänzungen realisiert werden: Lehrangebote in den Bereichen Medien-,

Medizin- und Wirtschaftsethik sowie Sozialethik, politische Philosophie, Interkulturalität, Soziologie

oder auch Mediendidaktik können für beide Einrichtungen gestärkt werden. Neue Studieninhalte,

beispielsweise bzgl. des demografischen Wandels und der sich daraus ergebenden sozialen,

rechtlichen, ökonomischen und auch technischen Fragen können erschlossen werden. Diese

Lehrangebote können das Spektrum der fachübergreifenden Studienmodule deutlich ergänzen.

Entsprechend der Empfehlungen der Lausitzkommission soll eine enge Kooperation dieses Bereichs

mit dem Themenfeld „Gesundheitswesen und Pflegewissenschaften“ in der HL aufbauen.

Die School of Management, Economics and Social Sciences erfüllt eine wichtige Brückenfunktion in

die Stadt, die Region, zu Bildungseinrichtungen und zur regionalen Wirtschaft und wird sich auch

stark in weiterbildende Studienangebote einbringen.

3.1.5 Gilly School of Architecture and Civil Engineering

Die gemeinsame Einrichtung zum Themenkomplex „Bauwesen, Architektur und Stadtplanung“

erweitert das bestehende Kooperationsmodell des David-Gilly-Instituts auf die Bereiche der

Architektur und der Stadt- und Regionalplanung. Professuren aus der BTU und der HL kooperieren

eng miteinander auf der Grundlage der bestehenden BTU-Institute für „Architektur“, „Stadt- und

Regionalplanung“, „Bauingenieurwesen“ und dem Institut für „Bau- und Kunstgeschichte“ (zukünftig:

„Kulturwissenschaften“). Hier werden alle Studienangebote im Bereich des Bauens integriert und

innovative durchlässige Studienmodelle entwickelt.

Die gemeinsame Einrichtung im Bereich „Architektur, Bauingenieurwesen und Stadtplanung“ ist als

Integrationsmodell in Bezug auf die Einbindung der entsprechenden Lehrstühle der HL gedacht. Wie

von der Lausitzkommission empfohlen, wird die Gilly School of Architecture and Civil Engineering das

bisher erfolgreiche „Cottbuser Modell“ eines integrativen Ansatzes im ganzen Bauwesen durch die

Bildung gemeinsamer Institute und gemeinsamer Studienangebote auch über Hochschulgrenzen

hinweg weiterentwickeln und stärken.

Mit der Zusammenführung der Bereiche des Bauens und Planens über die Hochschulgrenzen hinweg,

spricht sich die BTU ausdrücklich für das Modell der Integration beider Ausbildungsprofile in der

Lausitz aus, also der Praxis- und Forschungsorientierung unter einem Dach, an einem Ort.

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Architektur und Bauingenieurwesen werden jeweils einen praxis- und einen forschungsorientierten

Bachelor-Studiengang und jeweils nur einen konsekutiven Master betreiben. In diesen Master-

Programmen können bei Bedarf weitere Vertiefungsmöglichkeiten berücksichtigt werden. Bei den

beiden praxisorientierten Studiengängen (Architektur und Bauingenieurwesen) ist eine Option, diese

zur Erreichung der Kammerfähigkeit achtsemestrig auszubilden. Das Studienprogramm soll in

Hinblick auf die Schwerpunkte Energie und Umwelt durch postgraduale Studienangebote im Bereich

des klimagerechten und energieeffizienten Bauens und Planens erweitert werden.

Aufgrund der Erfahrungen mit dem David-Gilly-Institut (DGI), empfiehlt es sich dringend, alle

Studierenden und Lehrenden am Standort der BTU zusammenzuführen, um Studienabläufe

(Stundenplan) und Kooperationen zwischen Studierenden und vor allem zwischen Hochschul-

lehrerinnen und -lehrern in Lehre und Forschung zu fördern.

Die Forschungsaktivitäten in der neuen gemeinsamen Einrichtung sind in großen Teilen um die

Themen Stadtumbau, Historische Bauforschung, Baustoff- und Bauteiloptimierung und

Ressourcenschonendes Bauen zentriert. Die Forschungsaktivitäten sind international aufgestellt und

regional verankert. Mit dem Thema „Entwicklung im Bestand/Kulturerbe (Naher Osten)“, welches

sich sowohl in der Stadtplanung wie in der historischen Bauforschung findet, als auch dem Thema

„Klima und Energie“ (Megacities, Vietnam) werden lokale und regionale Fragestellungen und Know-

how mit globalen Herausforderungen verbunden.

Diese „globalen“ Forschungsthemen bilden die Grundlage für Graduiertenförderung und

Promotionen. Der Forschungsschwerpunkt „Baustoff- und Bauteiloptimierung“ fasst Themen der

konstruktions-, herstellungs- und nutzungs-prozessorientierten Forschung im Bauwesen zusammen.

Auch soll der Themenkomplex der Prozesse um Entwerfen, Planen und Konstruieren zukünftig

stärker als Forschungsgegenstand etabliert werden.

4. Forschungsschwerpunkte und Forschungszentren

Die Empfehlungen der Lausitzkommission sehen eine stärkere Fokussierung der Forschung auf die

Themen Energie und Umwelt vor. Beides sind bereits jetzt wichtige Forschungsschwerpunkte der

BTU, in denen große Projekte realisiert werden. Beispielhaft genannt seien:

- H2-Forschungszentrum Elektrolyseur

- TRR 38-Folgeprojekte: Strukturen und Prozesse der initialen Ökosystementwicklung in einem

künstlichen Wassereinzugsgebiet, Projekt „Hühnerwasser“, aktuelle Paketanträge zur

Weiterführung (FZLB)

- Projekt e-SolCar – Leitprojekt der Länder Berlin und Brandenburg für Elektromobilität (CEBra)

- GEOFLOW II – Simulation geophysikalisch motivierter Strömungen (CFTM²)

- Verbundprojekt GeoEn II – Projekt im Rahmen des Förderprogrammes „Spitzenforschung und

Innovation in den Neuen Ländern“ – Abscheidung, Transport und Lagerung von CO2 sowie deren

Akzeptanz

- Laserbearbeitungszentrum (Panta Rhei)

- Ressourcenoptimiertes Energiehaus zur industriellen 3D Produktion von Agrarprodukten „FRAME“

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Die weiteren Forschungsschwerpunkte der BTU Cottbus (Bauen, Material, IuK) werden in ihrer

thematischen Ausrichtung verstärkt mit diesen Themen vernetzt. Beispiele für solche

schwerpunktübergreifenden Forschungsvorhaben sind:

- Energetische Stadterneuerung (Bauen, CEBra)

- Strukturierte Bleche (Material, Panta Rhei)

- Smart Grid (IuK, IHP Joint Lab)

Forschungszentren sind ein wesentliches Instrument zur thematischen Profilierung der Forschung an

der BTU. Gleichzeitig erleichtern sie die Strukturierung und Vernetzung von Instituten der BTU. Eine

thematische Fokussierung erleichtert die Bildung von starken Forschungsverbünden. Dieses Konzept

wird z. B. in den Forschungszentren CEBra und FZLB verfolgt. Die Weiterführung bzw. Einrichtung von

Forschungszentren sind deshalb wesentliche Elemente der Strukturreform der BTU. Wichtige

strategische Teilziele sind in diesem Rahmen auch die Etablierung einer ersten außeruniversitären

Forschungseinrichtung (z. B. Helmholtz-Zentrum, Fraunhofer-Institut, …) in Cottbus, die gezielte

Weiterführung von größeren Verbundprojekten wie GeoEnIII sowie die Bündelung/Schaffung von

Bedingungen für eine notwendige „kritische Masse“ an Professuren, um Sonderforschungsbereiche

und Schwerpunktprogramme der DFG zu etablieren. Dazu gehört auch der Ausbau/die Verstetigung

der strukturierten Doktorandenausbildung in der International Graduate School (IGS) bzw. deren

Nachfolgeeinrichtung Graduate Research School. Vorrangiges Ziel der Fokussierung in der Forschung

ist es, zeitnah Mitglied der DFG zu werden.

Die Beteiligung von Instituten in Forschungszentren der BTU zeigt die folgende Tabelle:

Einrichtung

Anzahl der beteiligten Professuren und Institute (neu)

Forschungszentrum Landschaftsentwicklung und Bergbaulandschaften (FZLB)

10 Professuren aus

Umweltsystemforschung

Stadt-, Regionalplanung

Wirtschaftstheorie

Gesellschaftswissenschaften

Centrum für Energietechnologie Brandenburg (CEBra Research)

15 Professuren aus

Energietechnik

Verfahrenstechnik

Materialwissenschaften

Architektur

Stadt- und Regionalplanung

Zentrum für Strömungs- und Transportvorgänge (CFTM²)

10 Professuren aus

Verfahrenstechnik

Verkehrstechnik

Materialwissenschaften

Mathematik

Bauingenieurwesen

Architektur

Umweltsystemforschung

Zentrum für Rechts- und Verwaltungswissenschaften (ZfRV) *)

2 Professuren aus

Gesellschaftswissenschaften

Integriertes Nachhaltigkeitsmanagement

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Humanökologisches Zentrum (HöZ) 1 Professur

Integriertes Nachhaltigkeitsmanagement

Gemeinsames Labor BTU / IHP – Joint Lab

6 Professuren aus

Materialwissenschaften

Kommunikations- und Medientechnik

Informatik

Panta Rhei gGmbH - Forschungszentrum für Leichtbauwerkstoffe

4 Professuren aus:

Materialwissenschaften

Produktionsforschung

*) Zum Zentrum für Rechts- und Verwaltungswissenschaften wird sich die Landesstrukturkommission in ihrem Abschlussbericht äußern.

Über gemeinsame Berufungen kooperieren die Forschungszentren mit den wissenschaftlichen

Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft, der Leibniz-Gemeinschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft

zwischen Dresden und Berlin. Die Einbindung der BTU in diese Kooperationen ist eine wesentliche

Voraussetzung zur Ansiedlung außeruniversitärer Einrichtungen in Cottbus.

5. Lehre

5.1 Gesamtstruktur

Mit der Lehrstruktur sollen die unterschiedlichen Bedarfe des Arbeitsmarktes, die sowohl

praxisorientierte als auch forschungsorientierte Studiengangsprofile erfordern, abgebildet werden.

Wesentlicher Leitgedanke ist, die jeweiligen Profile zu erhalten und zusätzlich klare Wege des

Übergangs zu definieren. Die generelle Struktur und die Übergänge sind in der Abbildung 2 illustriert.

Angesichts der derzeitigen Regelungen des Hochschulzugangs und mit Blick auf die heterogenen

Eingangsvoraussetzungen der Bewerberinnen und Bewerber wird der Vorschlag eines geeigneten

Angebots zur Studienvorbereitung aufgegriffen. Es wird deshalb eine gemeinsame

Studienvorbereitung (BTU/HL) mit Einstiegsmodulen installiert.

Die „Transfermodule“ im Bereich des Bachelors unterstützen den Wechsel zwischen den

Studiengangsprofilen und fördern so die Durchlässigkeit. Die blauen Pfeile deuten die Zugangs- und

Wechselmöglichkeiten innerhalb des Systems an. Ein Teil der nationalen und internationalen

Masterstudiengänge (M.sc.) wird eng an die Graduate Research School bzw. an die Arbeit der

Forschungszentren angebunden.

In den Ingenieurstudiengängen werden zukünftig die Abschlüsse „…. of Engineering“

(anwendungsorientiert) bzw. „… of Science“ (forschungsorientiert) angeboten. In gemeinsamen

Modulen können Synergien zwischen unterschiedlichen Profillinien sinnvoll genutzt werden (ein

Beispiel ist das „X-Modell“ des gegenwärtigen David-Gilly-Instituts).

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Abbildung 2: Gesamtstruktur Lehre

Damit folgt das Modell den Empfehlungen der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), unterschiedliche

Profile der Studiengänge auch in den Abschlussbezeichnungen sichtbar zu machen. Zitat HRK

Bolognazentrum: „… In den Bereichen Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Rechts- und

Wirtschaftswissenschaften werden die Grade Bachelor of Arts und Master of Arts vergeben, in den

natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fächergruppen die Grade Bachelor of Science und Master of

Science. In den eher anwendungsorientierten Studiengängen der Ingenieurwissenschaften wird der

Bachelor und Master of Engineering vergeben.“ (http://www.hrk.de/bologna/de/home/1937.php).

5.2 Konzept der Graduate Research School

Die Graduate Research School (GRS) baut auf der International Graduate School (IGS) auf, die seit

2007 an der BTU etabliert ist, und wandelt diese in eine breitere, einstiegsoffenere Graduate

Research School nach anglo-amerikanischem Vorbild um. Unter dem gemeinsamen Dach der GRS

sollen zukünftig mehrere thematisch fokussierte International Graduate Schools existieren, die

gemäß dem internationalen Vorbild neben den PhD- und strukturierten Promotionsprogrammen

auch international ausgerichtete und forschungs- oder projektorientierte Masterprogramme

integriert, die vorrangig in englischer Sprache gelehrt werden. Die GRS ist offen für fachliche und

strukturelle Erweiterungen, auch mit Blick auf die Hochschule Lausitz.

Weiterbildungs-programme

Master-Programme

Bachelor-Programme

Praxis-Semester

Master-Programme

Internat. Master-

Programme

Bachelor-Programme

Doktorandenausbildung(Graduate Research School)

Module,Zertifikate,WB-Master

gemeinsame Module

M.Eng.

B.Eng.

M.Sc.

B.Sc.

Dr.-Ing., Dr. rer.nat, .. PhD.

Forschungs-programme

EnergieUmweltMaterialBauenIuK

Studienvorbereitung

Transfer-Module

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Die GRS verfolgt zwei parallele Ziele: (1) Studierenden verschiedener Abschlüsse und Hochschul-

formen im In- und Ausland einen gemeinsamen Einstieg zu forschungsintensiven Studien und

akademischen Qualifikationen zu ermöglichen, und (2) jungen Wissenschaftlerinnen und

Wissenschaftlern die Möglichkeit zu bieten, an integrierter Fachforschung in Form von PhD- und

Promotionsprogrammen sowie Nachwuchsforschergruppen bereits während der Promotionsphase

teilzunehmen.

Mehr als die Hälfte der Promovierenden an der BTU ist nicht in strukturierte Programme

eingebunden, sondern wählt den traditionellen Weg eines Promotionsprojektes, z. B. im Rahmen

ihrer Tätigkeit als akademische Mitarbeiter an einem Lehrstuhl. Um diesen Promovierenden dennoch

ein breites Spektrum der Qualifikation zu ermöglichen, kann über die Mitgliedschaft in einem

Doktorandenkolleg das Angebot des Qualifikationsprogramms der GRS genutzt werden (Abb. 3).

Abbildung 3: Qualifikationsprogramm der Graduate Research School

Wesentliches Ziel des Qualifikationsprogramms der GRS ist die Vermittlung eines auf die

postgraduale Qualifikation und Promotionsphase ausgerichteten fachlichen sowie überfachlichen

Kursangebotes. In vier Kernbereichen (Netzwerkbildung, wissenschaftliche Methoden, überfachliche

Qualifikationen und spezifisch fachliche Qualifikationen) bietet die GRS weiterqualifizierende Kurse

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und Maßnahmen an (Abb. 3). Das Grundangebot der GRS wird durch thematisch variable fachliche

und überfachliche Veranstaltungen erweitert, die auf aktuelle Forschungsinhalte ausgelegt sind, zum

Beispiel durch Workshops, Sommerschulen etc. Entsprechend der jeweiligen Vorgaben der

Zielgruppe ist entweder eine Gesamtzertifizierung oder eine Einzelzertifizierung der besuchten Kurse,

Workshops und Angebote möglich. Durch diese Flexibilität richten sich die Qualifizierungsprogramme

der GRS an alle postgradualen Studierenden, stehen aber auch Gastwissenschaftlern und Internen

offen, so dass möglichst vielen jungen Wissenschaftler/innen die Möglichkeit gegeben wird, ihr

Kompetenzprofil gezielt zu schärfen. Die GRS trägt damit über eine Servicefunktion maßgeblich zu

einer Förderung aller Promovierenden und einer Reputationserhöhung der BTU bei.

5.3 Zentrum für Weiterbildung

In Anlehnung an die Empfehlungen der Lausitzkommission werden die Weiterbildungsaktivitäten der

BTU Cottbus und der HS Lausitz in einem gemeinsamen Weiterbildungszentrum zusammengeführt.

Aus den bisher gewonnenen Erfahrungen auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Weiterbildung an

der BTU Cottbus, aber auch innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Wissenschaftliche

Weiterbildung und Fernstudien e.V. (DGWF) wird diese Zusammenführung als eine Chance gesehen,

um dem Anspruch an die weitere Professionalisierung der wissenschaftlichen Weiterbildung in der

Lausitz eine angemessene Struktur zugrunde zu legen, die auch ihre überregionale Reichweite

verbessern kann.

Abbildung 4: Struktur der Weiterbildung

Weiterbildung gehört seit langem neben Lehre und Forschung zu den Kernaufgaben sowohl der BTU

als auch der HL. Eine gezielte Angebotsentwicklung für die Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter als auch der Wissenstransfer in die Region sollte somit fest in der Strategie von BTU und

HL verankert sein. Diese bewegen sich darüber hinaus mit ihren Angeboten zur wissenschaftlichen

Weiterbildung zunehmend auf dem internationalen Weiterbildungsmarkt, wo ein flexibles und

marktorientiertes Agieren als Serviceeinrichtung unabdingbar ist. Das öffentliche Tarif- und

Haushaltrecht setzt hier noch Grenzen, die mit einer anderen Organisationsform in der

Weiterbildung durchbrochen und somit neue Wege der Kooperation mit der Wirtschaft eröffnet

werden können.

Den Anregungen und Erfahrungen führender Universitäten und Hochschulen in der

Wissenschaftlichen Weiterbildung folgend wird daher eine Kombination von Zentraler Einrichtung

und einer ausgegründeten Organisationsform unter dem Dach der wissenschaftlichen Einrichtung der

„Professional School Cottbus/Senftenberg“ errichtet. Somit ist sowohl die finanzielle Absicherung

eines Grundpaketes der Weiterbildung (u. a. Mitarbeiter-Fortbildung) gegeben als auch ein neuer

Professional School Cottbus/Senftenberg

gemeinsame wissenschaftliche Einrichtung

Institut für wiss. Weiterbildung (IWW) gGmBH

Weiterbildungszentrum (WBZ)

Zentrale Einrichtung

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Handlungsspielraum für die Entwicklung innovativer Weiterbildungsangebote in enger Kooperation

zwischen Wissenschaft und Wirtschaft geschaffen. Die Gründung eines Institutes für

wissenschaftliche Weiterbildung ist für die angestrebte Wahrnehmung auf nationaler und

internationaler Ebene unumgänglich.

Das Institut für wissenschaftliche Weiterbildung (IWW, GmbH) soll dabei vor allem das Angebot von

„credit programs“ organisieren

Schwerpunkte:

Masterstudiengänge (berufsbegleitend, dual)

Zertifikats-/Kontaktstudien

Modulare Angebote

Firmenschulungen (on demand)

Summer-/Winterschools

Wiss. Forschungs- und Entwicklungsprojekte

Das Weiterbildungszentrum (Zentrale Einrichtung) ist vordringlich zuständig für „non credit

programs“, auch PUSH– und PUR –Programme (Public Understanding of Science and Humanities and

Research).

Schwerpunkte:

Gesamtkoordination / Networking / Marketing /

Career-Service / BTU-interne Fortbildung / Hochschuldidaktik / Hochschulmanagement

Weiterbildungsberatung/-förderung

Kompetenzentwicklung (Soft Skills), Coachings

Firmenschulungen (on demand)

Gasthörerstudium/ Vortragsreihen/ SeniorenUniversität

Spezielle Weiterbildungs-Projekte

Es ist eine enge Kooperation mit der Wirtschaft, Kammern, Verbänden und Sozialpartnern

vorgesehen. Die Weiterentwicklung des Angebots erfolgt u. a. in den Themenfeldern

Projektmanagement und Intrapreneurship mit dem Schwerpunkt Energiewirtschaft (Power

Engineering) sowie Gesundheit mit dem zu konzipierenden Schwerpunktthema Spiritual Care.

5.4 Zentrum für Studierendengewinnung und Studienvorbereitung

Die Empfehlungen der Lausitzkommission weisen darauf hin, dass sich beide Hochschulen aufgrund

der demographischen Entwicklung in Brandenburg vermehrt der Herausforderung der

Studierendengewinnung stellen müssen. Die Empfehlungen schlagen hierfür die Bildung eines

gemeinsamen Zentrums für Studierendengewinnung und Studienvorbereitung vor. Die

nachfolgenden Überlegungen fassen den Diskussionsstand in der BTU zusammen, eine ausführliche

Diskussion mit der Hochschule Lausitz zu diesem Themenkomplex steht noch aus.

Im Bereich des regionalen (und nationalen) Studierendenmarketings besteht bereits seit längerem

eine gute Zusammenarbeit zwischen den Studienberatungen von BTU und HL. Die Zusammenarbeit

wurde durch das landesweite Projekt „Studium lohnt“ und andere gemeinsame Aktivitäten (z.B.

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gemeinsame Auftritte der Hochschulen des Landes auf Messen) befördert. Die BTU hat zudem in den

letzten Jahren ihre Bemühungen um überregionale Studierende durch speziell aufgelegte Projekte

zum Marketing Alte Bundesländer sowie im Rahmen der Hochschulinitiative Neue Bundesländer

intensiviert. Die Kenntnis der jeweiligen Studiengänge und Anforderungsprofile ist wechselseitig gut,

so dass auch bei der Beratung auf die jeweils andere Hochschule verwiesen wird, wenn erkennbar ist,

dass ein Bewerber dort findet, was er sucht. Diese gute Zusammenarbeit ist ausbaufähig, die

Möglichkeiten sollen in naher Zukunft gemeinsam ausgelotet werden.

Im Bereich des Auslandsmarketing verfolgen BTU und HL unterschiedliche Strategien, die im

jeweiligen Profil der Hochschulen begründet sind. Dies zeigt sich u. a. in den unterschiedlichen

Anforderungen an das Einstiegsniveau (Deutschkenntnisse) für die Studienzulassung. Die BTU

rekrutiert zudem einen Großteil der internationalen Studierenden über positive Empfehlungen

immatrikulierter und ehemaliger Studierender sowie zunehmend über Netzwerkpartnerschaften

(Dual Degrees; Guaranteed Admissions), daher ist eine enge Rückkoppelung der

Studierendenwerbung an die Betreuungs- und Alumni-Arbeit sowie das internationale

Kooperationsnetzwerk unabdingbar.

An der BTU existieren verschiedene Elemente der fachlichen Studienvorbereitung, die in den letzten

Jahren ausgebaut wurden. Mit diesem Angebot wird der Tatsache Rechnung getragen, dass bereits

jetzt die Studienanfängerinnen und –anfänger sehr unterschiedliche und häufig nicht ausreichende

Kenntnisse bestimmter Grundlagenfächer mitbringen. Bis auf ein interkulturelles Propädeutikum

liegt die Organisation und Verantwortung für die Angebote in den Fakultäten bzw. Fächern, die auch

die personellen Ressourcen stellen. Der Studienvorbereitung von internationalen Studierenden dient

die „Brücke zum Studium“, ein Projekt, in dem die BTU, die TH Wildau und die HL (Federführung)

kooperieren. Ziel des Projektes ist an der BTU die Studienvorbereitung internationaler

Studienbewerber, die zwar eine Hochschulzugangsberechtigung haben, denen aber die notwendigen

Deutschkenntnisse fehlen.

Das Angebot zur fachlichen und sprachlichen Vorbereitung orientiert sich jeweils an den

Bedürfnissen der grundständigen Studiengänge beider Hochschulen. Strukturell ist eine Erweiterung

der bestehenden Angebote auf ein modulares System mit Bausteinen sinnvoll, die je nach

Ausgangslage (Einstufungstest) und Studienziel (sowohl Fach als auch Profil) individuell kombiniert

werden können. Dies kann in einer gemeinsamen Einrichtung organisiert werden. Wünschenswert

wären aus Sicht der BTU auch eine interkulturelle Vorbereitung und die Integration von

Arbeitstechniken und wissenschaftlichem Arbeiten in die Angebote vor Studienbeginn. Für die

Vorbereitung der Studierenden der internationalen Studiengänge muss das Angebot auch

englischsprachige Module enthalten.

6. Verwaltung und zentrale Betriebseinheiten

Im Abschnitt A 3.1 der Empfehlungen der Lausitzkommission wird angeregt, im Bereich der

Hochschulverwaltung ebenfalls eine deutlich intensivere Zusammenarbeit anzustreben und zu

prüfen, welche Bereiche künftig zusammengelegt werden können.

Bereits seit 2005 betreiben die BTU und die HL die gemeinsame Betriebseinheit „Hochschulgebäude-

management Lausitz“ (gem. § 73 Abs. 1 BbgHG) für den Bereich Bau- und Liegenschaftsverwaltung.

Die ebenfalls in 2005 und 2006 unter Federführung des Referates 11 des MWFK erörterte Bildung

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einer gemeinsamen Betriebseinheit „IKMZ Lausitz“ der BTU und der HL scheiterte letztlich daran,

dass keine Mittel für eine ausreichend dimensionierte ständige Datenleitung zwischen beiden

Hochschulen bereitgestellt werden konnten.

Die beschriebenen Überlegungen zur Zusammenarbeit in der Weiterbildung und der Studierenden-

gewinnung betreffen ebenfalls Verwaltungseinheiten. Eine rechtliche Prüfung der Möglichkeit einer

gemeinsamen Personal- und Haushaltsverwaltung ergab, dass die auf die Leiter der jeweiligen

Hochschulen bezogenen Befugnisse und Verantwortlichkeiten eine Aufgabenwahrnehmung durch

die jeweils andere Hochschule ausschließen, jedenfalls solange die einschlägigen Rechtsvorschriften

des BbgHG und der LHO dies nicht vorsehen.

Eine eingehende Prüfung der Möglichkeiten für eine intensivere Zusammenarbeit in weiteren

Bereichen läuft derzeit noch, Synergien und Mehrbedarfe werden dabei ermittelt. Insbesondere sind

die Voraussetzungen für die Vereinheitlichung der Verwaltungsabläufe zu analysieren.

7. Begleitung des Umsetzungsprozesses

Die Anregung aus den Empfehlungen der Lausitzkommission, den Strukturprozess durch externe

Experten zu begleiten, wird aufgegriffen und die Einrichtung eines Beirates vorgesehen. Der Senat

der BTU Cottbus hat sich hierzu in einem entsprechenden Beschluss ausdrücklich positioniert. Dem

Beirat sollen ausschließlich externe Mitglieder angehören. Aufgabe des Beirates ist die Beratung aller

Akteure in der BTU bei der weiteren Ausgestaltung des Strukturvorschlags zu einem

Hochschulentwicklungsplan. Der Sprecher bzw. die Sprecherin des Beirates könnte die Funktion der

Moderation für den Reformprozess übernehmen. Der Beirat soll zudem beratend in den

anstehenden Berufungsverfahren beteiligt werden. Die BTU hat bereits eine Findungskommission für

den Beirat gebildet.

8. Offene Fragen

Die Reformbemühungen stehen unter dem Vorbehalt der Klärung folgender Fragen zusammen mit

der Landesregierung:

- Deckung der Mehrkosten der Strukturveränderungen

- Deputate der Lehrenden

- Ausstattung in Bezug auf den Mittelbau

- Aussetzung des Mittelverteilungsmodells über das Jahr 2014 hinaus

- Globalhaushalt

- Anzahl der Studienplätze

- Statusfragen

- Räumlichkeiten

Für die rechtliche Umsetzung der Strukturreformen wird der Abschluss von Hochschulverträgen

vorgeschlagen, in denen u. a. der Leistungsauftrag und die Finanzierung geregelt sind.

Der Zeitplan der Umsetzung wird mit dem Transformationsbeauftragten des MWFK abgestimmt.