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BSH HAUSGERÄTE GMBH Was uns bewegt Konzern-Geschäftsbericht 2014

Konzern-Geschäftsbericht 2014 - BSH Hausgeräte · Konzern-Geschäftsbericht 2014 BSH HAUSGERÄTE GMBH Was uns bewegt Konzern-Geschäftsbericht 2014. BSH HAUSGERÄTE GMBH Klappe

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B S H H A U S G E R ÄT E G M B H

Klappe Vorne außen 185 mm

Rücken 9 mm

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Was uns bewegt

Konzern-Geschäftsbericht 2014

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B S H H A U S G E R ÄT E G M B H

Klappe Vorne außen 185 mm

in Mio. EUR 2014 2013

UmsatzVeränderung gegenüber Vorjahr in %Auslandsquote in %

11.3898,4

80,2

10.5087,2

79,3

EBITDA* 1.078 889

EBIT* 705 512

Ergebnis vor Steuern 637 439

Konzernergebnis 447 308

Investitionen in das Anlagevermögen**in % des Umsatzes

4574,0

3773,6

Abschreibungen auf das Anlagevermögen**in % der Investitionen

35076,6

377100,0

Bilanzsumme 9.147 8.742

Eigenkapitalin % der Bilanzsumme

2.38826,1

2.49728,6

* Wert 2013 aufgrund Anpassung der Definition von EBIT und EBITDA vergleichbar dargestellt.** Ohne die Position „Geschäfts- oder Firmenwert“.

Kennzahlen

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Klappe Vorne Innen 185 mm

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Die BSH Hausgeräte GmbH ist der größte Haus-

gerätehersteller in Europa und gehört zu den welt-

weit führenden Unternehmen der Branche. Das

Produktportfolio umfasst das gesamte Spektrum

moderner Hausgeräte. Es reicht von Herden,

Backöfen und Dunstabzugshauben über Geschirr-

spüler, Wasch maschinen, Trockner, Kühl- und

Gefrierschränke bis hin zu kleinen Hausgeräten

wie Staubsaugern, Kaffeevollautomaten, Wasser-

kochern, Bügeleisen oder Haartrocknern.

TM

TM

SpezialmarkenHauptmarken Regionalmarken

BS

H-P

RO

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KT

PO

RT

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O

Klappe Vorne Innen 185 mm

U2 210 mm

Rücken 9 mm

Hausgeräte unter den

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2014 war für die BSH ein Jahr der Bewegung:

hin zu noch mehr Konsumentenorientierung, einer

offenen, stärker digital geprägten Innovations-

kultur und einem klaren Fokus auf die einzelnen

Regionen. Das dynamische Wachstum in Asien,

Nordamerika und Europa führte zu einem neuen

Rekordumsatz von 11,4 Milliarden Euro und einem

klaren Ergebnisplus. Ihren profitablen Wachstums-

kurs will die BSH auch 2015 fortsetzen.

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U2 210 mm

28 Aufbruch in München: Mit umwälzenden Techno-logien wie dem 3D-Druck treibt die BSH Innovationen voran. Produkte werden indi-vidueller, Geschäftsmodelle genau auf Konsumenten-bedürfnisse zugeschnitten.

20 Wandel in Nanjing: Wer die Megatrends Digita-lisierung und Urbanisierung mitgestalten will, muss regionale und kulturelle Unterschiede kennen. Die BSH richtet sich konsequent darauf aus.

12 Bewegung in Istanbul: Mit digitalen Produkten und neuen Touchpoints passt die BSH ihre Hausgeräte und Services an das veränderte Lebensumfeld ihrer Kon-sumenten an.

Was uns bewegt, können Sie auch auf Ihrem Laptop, Tablet oder Smartphone erleben. Den BSH-Ge-schäftsbericht 2014 gibt es als Online-Version mit ergänzenden Filmen und Bildern unter report2014.bsh-group.de

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4 Vorwort der Geschäftsführung

7 Was uns bewegt „Wir liegen voll auf Kurs.“ CEO Dr. Karsten Ottenberg im Interview

36 Bericht des Aufsichtsrats

39 Geschäftsführung und Aufsichtsrat

42 Konzernlagebericht43 Grundlagen des Konzerns45 Geschäftsverlauf59 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage63 Management von Chancen und Risiken69 Voraussichtliche Entwicklung

73 Konzernabschluss74 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 75 Konzern-Gesamtergebnisrechnung76 Konzernbilanz78 Konzern-Kapitalflussrechnung79 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

80 Konzernanhang 80 Bilanzierungs- und Bewertungs methoden91 Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung96 Erläuterungen zur Konzernbilanz111 Sonstige Erläuterungen128 Anteilsbesitz der BSH Hausgeräte GmbH

129 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

130 Impressum

BSH weltweit/Mehrjahresübersicht

Inhalt

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4

Dr. Michael Schöllhorn Johannes Närger Dr. Karsten Ottenberg Matthias Ginthum

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5V O R W O R T D E R G E S C H Ä F T S F Ü H R U N G

Sehr geehrte Damen und Herren,

2014 war für die BSH ein sehr bewegtes, vor allem aber ein sehr erfolgreiches

Jahr. Erstmals haben wir beim Umsatz die Marke von 11 Milliarden Euro

übersprungen. Gleichzeitig konnten wir unsere EBIT-Marge auf 6,2 Prozent

verbessern. Damit sind wir in einem anspruchsvollen Umfeld ein gutes Stück in

unserer ambitionierten Strategie des profitablen Wachstums vorangekommen.

Ausschlaggebend für diesen Erfolg waren unsere engagierten Mitarbeiter welt-

weit. Sie kennen die unterschiedlichen Bedürfnisse der Konsumenten in den

verschiedenen Regionen genau und entwickeln und produzieren für sie passende

Produkte und Serviceangebote. Unsere Innovationskraft zeigt sich ganz klar in

unserem Produktportfolio. Nach intensiver, fast fünfjähriger Entwicklungsarbeit

präsentierten wir im September 2014 auf der Internationalen Funkausstellung (IFA)

in Berlin eine komplett neue Backofenreihe, die Fachhändler wie Konsumenten

gleichermaßen begeisterte. Die neuen Backöfen und Geschirrspüler sind erst-

mals vernetzbar und können über die von uns entwickelte App Home Connect

von unterwegs gesteuert werden. Nach Backöfen und Geschirrspülern werden

wir in diesem Jahr weitere vernetzte Geräte in anderen Produktkategorien auf den

Markt bringen. Neben den digitalen Funktionen der Geräte werden wir auch un sere

Serviceangebote konsequent ausbauen und weiterentwickeln, um mit neuen

Lösungen und Geschäftsmodellen den Alltag der Konsumenten zu erleichtern.

Innovation erfordert Investition. Deshalb haben wir unter anderem in Spanien,

der Türkei und in China unsere Kapazitäten erweitert, um die wachsende Nach-

frage mit bester Qualität und hoher Liefersicherheit erfüllen zu können. Möglich

wird dies durch die gute Ertragskraft unseres Unternehmens, die ein solides

Fundament für unseren Wachstumskurs und die erforderlichen Investitionen ist.

Das unverändert gute Rating unterstreicht die hervorragende Bonität der BSH.

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Die gute Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr ist auch deshalb so

er freulich, weil wir unseren Wachstumskurs entgegen der relativ schwachen Markt-

entwicklung sowohl in Europa als auch in den Schwellenländern erfolgreich

fortgeführt haben. In Westeuropa haben wir gegen den Markt eine deutliche

Aufwärtsbewegung erreicht. Verbunden damit war das anhaltend starke Wachs-

tum in Asien und Nordamerika. Moderate Einbußen in Osteuropa, welche die

angespannte geopolitische Lage und Währungseinflüsse widerspiegeln, fielen

demgegenüber nicht so stark ins Gewicht.

2014 hat die BSH ein neues Kapitel ihrer Unternehmensgeschichte aufgeschlagen.

Die vollständige Übernahme durch die Robert Bosch GmbH markierte den Ab-

schluss des 47-jährigen Joint Ventures mit der Siemens AG – und gleichzeitig

einen wichtigen Schritt Richtung Zukunft. Für uns bedeutet die Veränderung vor

allem eines: Wir werden mit der vollen Unterstützung von Robert Bosch unseren

erfolgreichen Kurs unter dem neuen Namen BSH Hausgeräte GmbH fortsetzen

und unsere ambitionierte Wachstumsstrategie konsequent umsetzen. Für 2015

stehen die Zeichen für die BSH erneut auf Wachstum.

Unser Dank für die Leistungen und Erfolge des vergangenen Jahres gilt den

weltweit rund 53.000 Mitarbeitern. Ebenfalls danken wir unseren Gesellschaftern,

Gremien und Geschäftspartnern für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung.

Wir freuen uns, mit Ihnen allen gemeinsam die Zukunft der BSH erfolgreich zu

gestalten.

Dr. Karsten Ottenberg Matthias Ginthum

Johannes Närger Dr. Michael Schöllhorn

Die BSH-Geschäftsfüh-rung auf dem Jahres-pressegespräch 2015: Sehen Sie das Video unter report2014.bsh-group.de

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Die Welt wird digitaler, mobiler,

urbaner. Als Hausgeräte-

hersteller passen wir uns dem veränderten Lebens-

umfeld der Menschen an und gestalten den Wandel

in den Märkten mit. Auf die Regionen zugeschnit-

tene Produkte, vielfältige Dialogmöglichkeiten und

neue Geschäftsmodelle sind erfolgsentscheidend.

Ausschlaggebend ist dabei nicht, was technisch

machbar ist, sondern was den Konsumenten vor

Ort einen echten, persönlichen Nutzen bietet.

Was uns bewegt

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Mehr Umsatz, mehr Ergebnis, mehr Markt­anteil: Mit ihrer konsequent auf die Konsu­menten fokussierten Wachstumsstrategie hat die BSH ein äußerst erfolgreiches Ge­schäftsjahr 2014 absolviert. CEO Dr. Karsten Ottenberg zieht im Interview eine Zwischen­bilanz – und zeigt auf, wie die neue Eigen­tümerstruktur die eingeschlagene Richtung unterstützt.

Herr Dr. Ottenberg, die BSH hat im zurück­liegenden Jahr ein Umsatzplus von mehr als acht Prozent erreicht und die EBIT­Marge deutlich verbessert. Wie ist das gelungen?

Die Märkte ändern sich weltweit mit großer Geschwindigkeit, und genau das haben wir auch getan. Die daraus entstehenden Chancen haben wir im vergangenen Jahr bereits konsequent genutzt. Die BSH hat Wachstumsbremsen gelöst und kann ihre Stärken nun noch besser ausspielen. Nach einem bewegten Jahr mit vielen Herausfor-derungen und Veränderungen liegen wir mit unserer Wachstumsstrategie voll auf Kurs.

Auf welche Stärken setzen Sie dabei?

Auf die besondere Kraft unserer Marken, den überlegenen Konsumentennutzen unserer Produkte und Dienstleistungen und natür-lich auf unsere hervorragende Mannschaft weltweit. Ob in Entwicklung, Produktion oder Service, in Marketing, Vertrieb oder Management: Unsere Mitarbeiter treiben mit ihrem außergewöhnlichen Engagement und der langjährigen Industrieerfahrung unser Geschäft voran, schaffen Vertrauen bei Konsumenten und Geschäftspartnern – und machen so unsere Erfolgsbilanz möglich.

Die Konsumentenzentrierung steht im Mittel­punkt der neuen strategischen Ausrichtung.Was verstehen Sie darunter?

Ausgangspunkt unserer Überlegungen ist bei allem, was wir tun, der Mehrwert für den Konsumenten. Welche Produkte braucht er? Welche Produkteigenschaften und Services bringen ihm wirklich einen persönlichen Nutzen? Dabei bedenken wir stets, dass sich Kundenbedürfnisse von Region zu Region, von Land zu Land, von Markenzielgruppe zu Markenzielgruppe zum Teil erheblich unter-scheiden. Darauf haben wir unsere internen Prozesse nun noch besser ausgerichtet.

Inwiefern?

Zur Umsetzung unserer Wachstumsstrategie haben wir den Regionen in der Gestaltung des Portfolios von Produkten und Dienstleistungen deutlich mehr Gewicht verliehen. Das ist ein wichtiger Schritt, um vor Ort noch besser auf die unterschiedlichen Anforderungen einzugehen. Dafür sind auch Investitionen in Forschung, Entwicklung und Marketing notwendig. Für den indischen Markt war beispielsweise die Eröffnung unserer ersten Fabrik im vergangenen Jahr ein wichtiger Meilenstein. Dort produzieren wir Waschma-schinen schwerpunktmäßig für den indischen Markt. Unseren Entwicklungs- und Ferti-gungsstandort in Chennai wollen wir in den kommenden Jahren deutlich ausbauen.

Welchen Einfluss hatte die neue Strategie schon auf das Wachstum in 2014?

In allen Regionen konnten wir unsere Wachs-tumsambitionen schnell in konkrete Maß-nahmen umsetzen und haben die Chancen, die sich uns geboten haben, konsequent genutzt. Sowohl die Klarheit der strategi-schen Richtung als auch die zusätzlichen Investitionen in Produkte und Marketing haben hierbei geholfen.

»Wir liegen voll auf Kurs.«

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9W A S U N S B E W E G T

Wie sieht das regionale Bild des Wachstums für 2014 konkret aus?

In China haben wir sehr deutlich gegen den Markttrend zulegen können. Die Basis dafür sind unsere starken Marken und sehr erfolg-reiche Produkteinführungen, die speziell auf diesen Markt zugeschnitten sind – bei-spielsweise Multidoor-Kühlschränke. Auch in Nordamerika sind wir sehr erfolgreich und wachsen im Premiumsegment so stark, dass wir in Summe Marktanteile gewinnen. In der Türkei und in Russland haben wir uns erfolgreich den Herausforderungen eines schwierigen Währungs- und politischen Um-felds gestellt: In der Türkei konnten wir weiter Marktanteile gewinnen, und in Russland sind wir mittlerweile die Nummer eins der Haus-gerätebranche.

Das starke Wachstum in Westeuropa ist auffällig, obwohl dort der Gesamtmarkt eher stagnierte. Worauf ist diese Sonder­konjunktur zurückzuführen?

Unser Ziel, in Europa den Wettbewerb stärker anzugreifen und Marktanteile zu gewinnen, haben wir 2014 mit entsprechenden Pro-grammen und Mitteln realisiert. Im anhaltend schwierigen Marktumfeld – insbesondere in Südeuropa – sind einige Anbieter ver-gangenes Jahr ins Straucheln geraten. Die daraus resultierenden Chancen haben wir am konsequentesten genutzt und konnten so deutlich stärker Marktanteile gewinnen als alle Wettbewerber.

»Wir haben das erfolgreiche Geschäftsmodell der BSH strategisch weiterentwickelt und auf ein neues Niveau gehoben. Damit hat die BSH Wachstumsbremsen gelöst und kann ihre Stärken nun voll ausspielen.«

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Wie richten Sie den Innovationsprozess auf den Konsumenten aus?

Neben der stärkeren Berücksichtigung regio-naler Besonderheiten tragen wir bei der Weiterentwicklung unserer Produkte insbe-sondere dem Wunsch nach Individualisierung Rechnung – getreu dem Motto: Nicht „ein Kühlschrank für dich“, sondern „dein Kühl-schrank“. Daneben beobachten wir selbst-verständlich Trends und Themen auch ab seits unseres Ökosystems Hausgeräte. Denn gesellschaftliche Entwicklungen und neue Technologien können zu neuen Produkten oder Dienstleistungen führen, die für uns als Hausgerätehersteller interessant sein könnten. Dabei denken wir zum Beispiel an so span-nende Felder wie Robotik oder 3D-Druck. Ob es künftig Hausgeräte sind, die bei der Pflege von älteren Menschen zum Einsatz kommen, oder ob schon bald Küchengeräte ganze Mahlzeiten ausdrucken – für ein innovatives Unternehmen wie die BSH ist es wichtig, zunächst einmal für alle Ideen offen zu sein. Wenn wir heute einen Trend setzen, müssen wir immer schon den Nutzen für den Kunden im Blick haben.

Das gilt ja auch für die Themen Digitalisierung und Vernetzung, die schon im vergangenen Jahr die Branche bestimmt haben.

Das werden sie auch weiterhin. Schließlich ist der Alltag unserer Konsumenten längst digital und vernetzt. Allerdings bedeutet das nicht, dass wir demnächst Touchscreens an unsere Waschmaschinen anbringen, nur weil wir das können. Wir analysieren vielmehr sehr genau, was die Konsumenten wirklich brauchen, und entwickeln Lösungen, die ihren Bedürfnissen entsprechen und echten Nutzen bieten.

Ein Meilenstein in diesem Zusammenhang war sicherlich die Einführung von Home Connect.

Mit der weltweit ersten App, die Hausgeräte verschiedener Marken steuert, haben wir eine Schrittmachertechnologie auf den Markt gebracht und uns beim Thema vernetzte Hausgeräte als Innovationsführer präsentiert. Hohe Sicherheitsstandards und unser klares Bekenntnis zum Datenschutz stärken das Ver-trauen der Konsumenten in unsere Produkte und Marken. Die neue Backofengeneration, die wir im vergangenen September auf der IFA präsentiert haben, zeigt unsere Innovations-kraft ganz deutlich. Die Geräte bieten voll-kommen neue Technologien, sind vernetzbar und ermöglichen so zahlreiche neue Services für die Konsumenten.

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11W A S U N S B E W E G T

Welche Rolle spielen Kooperationen bei diesen Innovationen?

An erster Stelle steht für uns immer der Konsument. Wenn wir neue Möglichkeiten sehen, die einen großen Nutzen für unsere Konsumenten darstellen, dann werden wir diese umsetzen. Dabei sind wir selbstver-ständlich offen für Kooperationen, denn nur offene Geschäftsmodelle werden zukünftig das vollständige Potenzial vernetzter Produkte und Dienstleistungen für den Konsumenten attraktiv machen. Für die BSH können das beispielsweise weitere Markenpartner-schaften für unsere offene Plattform Home Connect sein – oder Zusammenarbeit zur Integration von vernetzten Hausgeräten in ein Smart-Home-System, wie wir sie bei-spielsweise Anfang des Jahres mit Nest und unserer Mutter Bosch gestartet haben.

Bleiben wir bei Bosch. Was verbindet die BSH mit ihrem Eigentümer?

Bosch als alleiniger Eigentümer tut der BSH gut und gibt uns die langfristig sichere Basis für die Umsetzung unserer Wachs-tumsstrategie. Wir teilen das Verständnis von essenziellen Werten wie Zuverlässigkeit und Vertrauen. Bereits als Gesellschafter hat Bosch die Entwicklung unseres Unternehmens sehr engagiert begleitet und unterstützt auch jetzt vollumfänglich unsere strategische Neuausrichtung hin zu beschleunigtem, profitablem Wachstum. Als Teil der Bosch-Gruppe können wir als BSH auch künftig weitestgehend eigenständig agieren. Gleich-zeitig können wir viel voneinander lernen und so dafür sorgen, dass wir aus eins plus eins mehr machen als nur zwei.

Wie profitieren die Konsumenten von der Zusammenarbeit mit Bosch?

Im Technologiebereich gibt es zwischen der BSH und Bosch jede Menge gemeinsame Themen. Sensorik, Robotik und Smart-Home-Lösungen beschäftigen beide Unternehmen gleichermaßen, und künftig werden wir einen noch größeren Nutzen aus diesen Gemein-samkeiten ziehen. So ist beispielsweise der Backsensor in unserer neuen Backofenreihe im Wesentlichen eine Lambdasonde, die bislang nur in der Automobiltechnik zum Einsatz kam.

Welche Herausforderungen liegen jetzt vor Ihnen?

Zunächst einmal müssen wir beweisen, dass wir unseren profitablen Wachstumsweg langfristig fortsetzen können. Wir wollen in China, Indien und Nordamerika weiter stark wachsen und unsere führende Rolle in Europa beständig ausbauen. Hierzu werden wir unsere Marken noch stärker differenzieren und auf die unterschiedlichen Konsumentenprofile ausrichten. Mit noch mehr Innovationen, Konsumentenzentrierung und gestärktem regionalen Portfolio werden wir 2015 unseren Wachstumsweg zusätzlich unterstützen. Und natürlich ist der Veränderungsprozess innerhalb der BSH insgesamt noch nicht abgeschlossen. Wir bauen dabei weiter auf unsere besonderen Stärken: unsere hervor-ragende Mannschaft, die Kraft unserer Marken und der Konsumentennutzen unserer Produkte und Dienstleistungen.

»Wir entwickeln Lösungen, die den Bedürfnissen der Konsumenten entsprechen und einen echten Nutzen bieten.«

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DILEK-RUYA TURKKAHRAMANI ist ständig unterwegs.

In ihrer Heimatstadt, der Megametropole Istanbul,

genauso wie im Netz. „Ohne mein Smartphone

geht da natürlich gar nichts“, erklärt sie. Es ist ihr

Organizer und auch ihr soziales Netzwerk. „Trotz

meiner Aufgaben als Managerin und Mutter einer

achtjährigen Tochter kann ich dank Twitter, Skype

und Instagram gut den Kontakt zu Freunden und

Verwandten halten.“

So wie Turkkahramani nutzen immer mehr Menschen

in der Türkei die neuen digitalen Kommunikations-

kanäle. Der urbane Lebensstil des Landes, in dem

72 Prozent der mehr als 80 Millionen Einwohner in

Städten leben, hat die Digitalisierung beschleunigt.

Zwar hat die Türkei in Sachen Internetverbreitung und

Social-Media-Nutzung im Vergleich zum digi talen Mut-

terland USA noch Aufholbedarf, allerdings verbringen

die Internetnutzer in der Türkei bereits heute mit

zweieinhalb Stunden täglich mehr Zeit auf Facebook

und Co. als die US-Amerikaner. Hier wächst eine neue

Generation von sogenannten Digital Natives heran, die

für einen radikalen digi talen Wandel sorgen wird.

Istanbul TÜRKEI

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Turkkahramani kennt alle wichtigen Zahlen zum

digitalen Lebensstil ihrer Landsleute. Kein Wunder,

denn als Marketingleiterin Kundendienst in Istanbul

baut sie für ihre Region das Servicenetzwerk der

BSH zu einer schlagkräftigen Mannschaft aus, für

die die Digitalisierung des Konsumentenalltags an

erster Stelle steht. Dazu gehört die Einrichtung neuer

Kommunikationskanäle für Reparatur und Wartung

genauso wie der Online-Verkauf von Ersatzteilen und

Zusatzprodukten. „Unsere Kunden erwarten, dass

Shopping jederzeit und überall möglich ist“, erklärt

Turkkahramani.

Ganz nach dieser Philosophie haben Turkkahramani

und ihr Team die türkischen Markenwebsites der BSH

ausgerichtet – mit Erfolg: Die Online-Verkaufszahlen

wachsen jährlich über 50 Prozent. Und auch die

neuen Touchpoints für den direkten Kundenkontakt

werden immer häufiger genutzt, beispielsweise um

Termine für Wartungsarbeiten online zu buchen. Die

digitale Ausrichtung aller Services bedeutet jedoch

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keineswegs, dass der Kontakt über klassische Kanäle

wie das Telefon oder der direkte Kontakt im Laden

verkümmert. „Wir sind ein mediterranes Volk, Kom-

munikation ist alles“, erklärt Turkkahramani und fügt

hinzu: „Wenn es mehrere Möglichkeiten der Kommu-

nikation gibt, dann nutzen wir Türken sie. Und zwar

auf allen Kanälen.“ Auch mit den kurzen Reaktions-

zeiten der Kundendienstmitarbeiter auf Anfragen,

Wünsche oder Kritik – ob über Twitter, Facebook, die

eigene Website oder Telefon – zeigt die BSH, dass

sich bei ihr alles um den Konsumenten dreht.

In Sachen Digitalisierung hat das türkische Marke-

tingteam innerhalb der BSH eine Vorbildfunktion,

und darauf ist Turkkahramani zu Recht stolz. Vor

allen Dingen aber ist sie sich sicher, dass es der

einzige Weg ist, um auch künftig erfolgreich zu sein:

„Wichtig ist, dass wir in Kontakt mit unseren Kon su-

menten bleiben – egal auf welchem Weg. Denn

nur so können wir wachsen.“

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Wer bietet das beste Ange-bot für die Waschmaschine meiner Wahl? Ist der Geschirrspüler zu Hause schon fertig? Muss ich auf dem Weg nach Hause

noch Kaffeebohnen für das Wochenende kaufen? Mit Such- und Testportalen, vernetz-ten Hausgeräten und digitalen Einkaufslisten sind die Antworten auf all diese Fragen heute nur eine Bildschirmberührung entfernt. Das Smartphone – Kalender und Suchmaschine, Portal zur Bank und zum sozialen Netzwerk, Musikdatenbank und Bücherei, Kamera und Navigationsgerät in einem – ist längst die Schaltzentrale des digitalen Alltags.

Die Digitalisierung, einer der beherrschenden Trends unserer Zeit, beeinflusst unser tägliches Leben und bestimmt daher auch die Zukunft der Hausgeräte entscheidend mit. Neue Technologien ermöglichen neue Services, eine echte Chance für Produkt- und

Die Spülmaschine per Smartphone bedienen, den Kaffeevollautomaten leasen, neue Waschprogramme aus dem Internet herunterladen. Konsumenten haben heute andere Erwartungen an ihre Hausgeräte als noch vor einigen Jahren. Denn überall auf der Welt beeinflussen Megatrends wie Digitalisierung, Urbanisierung oder veränderte Arbeitsmodelle ihren Lebensstil. Die BSH kennt die Wünsche ihrer Kon-sumenten und entwickelt passende Lösungen für die Welt von morgen.

Dienstleistungsinnovationen. Und – blickt man auf das Tempo des Technologiewan-dels – auch eine echte Herausforderung für Hausgerätehersteller wie die BSH: Denn die Digitalisierung beeinflusst nicht nur die künftige Kommunikation mit den Konsu-menten, sondern auch die Präsentation von Produktinformationen und Verkaufskanälen. Und sie eröffnet eine Vielzahl neuer Mög-lichkeiten, wenn es darum geht, mithilfe von Daten die Produkte und Services im Sinne der Konsumenten zu verbessern. Genau um diese Themen kümmert sich das Team um Mario Pieper, Leiter Corporate Digital Transition bei der BSH, und entwickelt passende Lösungen. „Der Alltag der Konsumenten wird immer digitaler. Folglich müssen auch wir digital werden – mit unseren Produkten, unseren Services und unseren Dialogangeboten“, erläutert Pieper. „Es geht dabei nicht nur um Zusatzfunktionen, sondern um die Integration unseres gesamten Unternehmens in die digitale Welt.“ Die Konsequenzen sind neue Handlungsfelder, neue Geschäftsmodelle und neue Wertschöpfungspartnerschaften.

Die Wunschliste der Konsumenten

Digitalisierung ist nicht der einzige Mega trend, der Konsumenten weltweit bewegt und so auf die Hausgerätebranche Einfluss nimmt. War Hausarbeit noch vor einigen Jahrzehnten in Europa klare Frauensache, hat sich das mit der stärkeren Rolle von Frauen in der Arbeits-welt gewandelt. Heute gleichen sich die Erwerbsbiografien von Frauen und Männern immer mehr an. Und je stärker der Job den Tagesablauf bestimmt, desto leichter muss die Hausarbeit von der Hand gehen. Leistung und einfache Bedienbarkeit der Geräte stehen daher ganz oben auf der Wunschliste

Konsumenten in Bewegung

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17X X X X | X X X X

Netzbewegungen

Tauschen und teilen statt kaufen und besitzen: Dieses Prinzip verbreitet sich auf der ganzen Welt – auch dank immer besser vernetzter Konsumenten. Im World Wide Web ist das Teilen von Wissen oder Musik längst etabliert, aber auch bei Gebrauchs-gütern setzen Konsumenten immer öfter auf Teilen statt auf Besitzen. Prominentestes Beispiel ist wohl das sogenannte Car-sharing, das ökonomisch sinnvoll ist und obendrein ein Beitrag zur Lösung der wachsenden Verkehrsprobleme gerade in Groß-städten sein kann. Diese Netzbewegungen hat auch die BSH im Blick. Denn durch die zunehmende Vernetzung des Haushalts eröffnen sich auch für die Hausgerätebranche neue Chancen. Die BSH analysiert den Bedarf und das Potenzial neuer Servicelösungen ganz genau – denn die Möglichkeiten sind vielfältig. So könnte etwa das Smart- phone per Push-Mitteilung informieren, dass die gemeinschaft-lich genutzte Waschmaschine im Keller des Apartmenthauses gerade frei geworden ist, während Mobile-Pay-Funktionen Münzautomaten überflüssig machen könnten. Ausgestattet mit solchen Funktionen könnten sogenannte Share-Washer beispiels-weise überall dort ein neues Geschäftsmodell werden, wo Wohn-raum besonders knapp ist.

der Konsumenten, und die Geräte sollen möglichst wenig Wasser und Strom verbrau-chen. Der effiziente Umgang mit Ressourcen beschäftigt die Ingenieure bei der BSH fort während. Durch innovative Technologien verbrauchen moderne Hausgeräte heutzutage bis zu 70 Prozent weniger Strom und Wasser als Geräte noch vor 15 Jahren.

Alltagsprodukte als Aushängeschild

Auch die weltweit fortschreitende Urbanisie-rung prägt unser Zusammenleben und damit das Konsumentenverhalten. Städte bringen unterschiedliche Menschen und Ideen zu-sammen und schaffen den gesellschaftlichen Freiraum für individuelle Lebenskonzepte. Das spiegelt sich im veränderten Einkaufsver-halten, in unterschiedlichen Wohnungsein-richtungen und nicht zuletzt im zunehmenden Wunsch nach individualisierten Produkten wider. Ob Laufschuhe mit dem eigenen Logo, personalisierte Handyhüllen oder individuelle Müslimischungen: Alltagsprodukte werden mehr und mehr zum Aushängeschild für einen bestimmten Lebensstil. Das gilt auch für Hausgeräte.

Deshalb untersuchen die Experten des Be-reichs Strategisches Marketing der BSH mit Markenzielgruppenstudien die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden. In einer groß ange-legten Befragung mit über 30.000 Konsumen-ten in neun europäischen Ländern wurden Kundensegmente identifiziert, die sich in ihren Bedürfnissen und Wünschen im Hinblick

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18

auf Hausgeräte grundlegend unterscheiden. „Jedes der gefundenen Kundensegmente können wir mit einer unserer Marken gezielt ansprechen“, erläutert Dr. Patrick Riedemann, Leiter Consumer Intelligence. „Mit unserer Mehrmarkenstrategie richten wir uns direkt an den Bedürfnissen der Konsumenten aus.“

Ergänzt werden die Markenzielgruppenstu-dien durch Konsumentenbefragungen in den einzelnen Produktkategorien, um die Anfor-derungen von Kunden an konkrete Geräte zu untersuchen. „Den durchschnittlichen Kon-sumententyp gibt es einfach nicht“, sagt Eva Arzmiller. Die Marketingspezialistin hat 2014 im Produktbereich Kühlen zusammen mit dem globalen Consumer-Intelligence-Team eine der umfassendsten Studien der BSH durchgeführt. Das Ziel: herausfinden, welche Anforderungen Konsumenten an ihre Kühlge-räte stellen. Europaweit wurden Verbraucher aus acht verschiedenen Ländern befragt: Über 8.000 haben online geantwortet, 120 ausgewählte Studien teilnehmer wurden

Consumer Insights

Um das Verständnis für Konsumenten systematisch und über alle Regionen hinweg zu erhöhen, hat die BSH im vergangenen Jahr den Bereich Consumer Intelligence deutlich ausgebaut. Die Experten analysieren die Konsumentenbedürfnisse, erforschen, wie diese in neue BSH-Produkte übersetzt werden können, und überprüfen zielgruppengerechte Marketingkonzepte. Weil sich aber Kaufgewohnheiten nicht nur von Konsument zu Konsument, sondern auch von Land zu Land unterscheiden, sind zusätzlich zum globalen Consumer-Insights-Team einzelne Teams in den Regionen angesiedelt. Hier untersuchen sie – mit abgestimmten Studienkonzepten – für ihre jeweiligen Märkte den Lebensstil der Konsumenten vor Ort und welche Hausgerätekonzepte dazu passen.

Das dezentral gesammelte Wissen bleibt selbstverständlich nicht in den Regionen, sondern wird zu einer globalen Sichtweise verdichtet. Kurzum: Erst der Austausch zwischen den Regionen offenbart echte Vorteile. Innovative Konzepte eröffnen auch neue Marktchancen über die eigene Region hinaus. Denn trotz aller regionalen Unterschiede kann eine für den indischen Markt entwi-ckelte Technologie grundsätzlich auch in einem anderen Markt gut funktionieren.

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in ihrem Zuhause besucht und dort zu ihrem Haushalt und Kühlschrank interviewt. Die Ergebnisse sind eine klare Absage an den durchschnittlichen Konsumenten, der für einen höheren Preis mehr Ausstattung er-wartet. Die Auswertung zeigt vielmehr, dass Kunden bei ähnlichen Preisvorstellungen sehr unterschiedliche Produktwünsche haben können. Beispielsweise möchten zwei Kundengruppen wenig Geld für Hausgeräte ausgeben – doch während die eine Gruppe besonderen Wert auf das Design legt, achtet die andere stärker auf die Größe des Kühl- beziehungsweise Gefrierfachs. Die Konse-quenz: „Eine größere Produktvielfalt muss sich in den Ausstattungspaketen deutlicher unter-scheiden“, sagt Arzmiller. „Wir sorgen künftig dafür, dass der Kunde nicht einfach nur für mehr Geld mehr Features bekommt, sondern genau die Ausstattung, die er wirklich möchte.“

Konsumenten frühzeitig einbinden

Die Segmentierungs- und Kundenstudien stehen exemplarisch dafür, wie die BSH die Konsumenten in den Mittelpunkt stellt. „Wir sorgen so für konsumentenzentrierte statt für zu technikgetriebene Innovationen“, erläutert Dr. Gunnar Pautzke, Leiter Consumer und Market Intelligence bei der BSH. Um ein gemeinsames Verständnis für die Anforderungen

der Konsumenten zu entwickeln, kommen Marketingexperten, Ingenieure und Designer schon frühzeitig zusammen. Gründliche Erhe-bungen, viele Workshops und bereichsüber-greifende Projekte – all das klingt nach einem langwierigen Prozess. „Das steht keineswegs im Widerspruch zu schnellen Entwicklungen. Endlose ‚trial & error‘-Runden sind sehr viel aufwendiger“, erklärt Pautzke. „Je früher wir den Konsumenten einbinden, desto früher schlagen wir den richtigen Weg ein. Unterm Strich spart das sogar Zeit.“

Getrieben von den unterschiedlichen Mega-trends wandelt sich das Leben der Verbrau-cher auf der ganzen Welt. Mit den Konsumenten im Mittelpunkt rücken auch die Märkte auf der ganzen Welt vermehrt ins Zentrum der Betrachtung. Oder wie Digitalisierungsexperte Pieper es formuliert: „Die Digitalisierung ist global, der Konsument aber ist lokal.“ Die BSH stärkt daher die entsprechenden Strukturen in den verschiedenen Regionen und befragt seit jeher ihre Konsumenten zu Produkten und Services, zu neuen Ideen und auch zu kritischen Themen. So gelingt es, aus dem Möglichen das Richtige auszuwählen.

»Beim digitalen Wandel unseres Unternehmens geht es nicht nur um Zusatzfunktionen für Produkte, sondern um die gesamte Integration der BSH in die digitale Welt.«

Mario Pieper, Leiter Corporate Digital Transition

Welche Trends und An- forderungen es im Bereich vernetzte Hausgeräte gibt, verrät Ihnen der BSH Data Trust Report. Mehr dazu unter report2014.bsh-group.de

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Für YUPENG WANG ist die chinesische Esskultur eine

ernste Angelegenheit: „Kochen und Essen sind der

Kern unserer Kultur. Das zeigt schon die Vielfalt unse-

rer Küche – von der leichten und frischen Küche aus

der Region Huaiyang über die scharfen und würzigen

Gerichte aus Sichuan bis hin zur eher deftigen Küche

aus der Provinz Shandong.“

„Alle chinesischen Köche aber eint die Leidenschaft

für die Zubereitung“, sagt Wang. „Hier kommen jede

Menge Öl, zahlreiche Gewürze und das Gefühl für die

richtige Höhe der Flamme auf dem Herd zusammen.“

Kein Wunder also, dass es in traditionellen chinesi-

schen Küchen dampft und raucht, wenn die Flammen

unterm Wok lodern. Genau das aber ist angesichts

der durchschnittlich sechs Quadratmeter großen

Küchen der Apartments in Chinas Metropolen zuneh-

mend ein Problem – wenn Gerüche und Dampf

nicht schnell beseitigt werden. Dementsprechend

gefragt sind leistungsstarke und platzsparende

Dunstabzugshauben.

Yupeng Wang, als Vice President für den Bereich

Kochen bei der BSH-China verantwortlich, lebt mit

seiner Familie selbst in einem typischen Stadtapart-

ment in Nanjing. Sein Wissen über Kochen und Haus-

gerätebedarf basiert aber nicht nur auf persönlicher

Erfahrung, sondern auf intensiver Marktforschung –

erworben durch eine Vielzahl an Testkäufen, Befra-

Nanjing CHINA

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gungen und Paneldiskussionen mit Konsumenten.

Beispielhaft dafür ist das 2014 umgesetzte Design-

to-Value-Project, das durch Interviews wertvolle

Erkenntnisse über die chinesische Kundenlandschaft

brachte. Wang und sein Team wissen daher genau,

welche Produkte zu den Küchen chinesischer Stadt-

bewohner passen, und auch, wie schnell der Markt

sich ändert. „Vor fünf Jahren gab es in China keine

Dunstabzugshauben mit einer geneigten Bauform,

heute machen sie bis zu 40 Prozent des Marktes für

Dunstabzugshauben aus.“

Mit speziell für den chinesischen Markt entwickelten

Einbaugeräten, die mit starker Leistung und geringer

Lautstärke, mit einfacher Reinigung und einem

ausgezeichneten Design punkten, hat die BSH einen

entscheidenden Anteil am Wachstum dieses Hausge-

rätesegments. Damit die Konsumenten diese Vorteile

auch kennen, hat die BSH in China in Marketing und

Vertrieb investiert. Mit Erfolg: Über das zunächst in

sechs Großstädten erprobte Launch-Konzept konnte

der Marktanteil dort etwa bei Dunstabzugshauben

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deutlich ausgebaut werden. Nun wird dieses Konzept

auf 19 Städte ausgeweitet. In der hektischen, lauten

und engen Umgebung der chinesischen Megacitys

wächst nicht nur der Bedarf an Dunstabzugshauben

und anderen leisen, platzsparenden Geräten, sondern

auch die Sehnsucht nach Küchen, die einen westlichen

Lebensstil repräsentieren. Die Folge: Es entsteht ein

Markt für eingebaute Dampfbacköfen, der 2013 gleich

um 300 Prozent gewachsen ist. 2014 waren es noch-

mal mehr als 100 Prozent. Damit ist China für die BSH

zum größten Absatzmarkt für Dampfgarer geworden.

Urbanisierung und ein neuer Lifestyle: Das sieht Wang

als ideales Spielfeld für die BSH. Das Ziel der BSH in

China lautet deshalb, den Umsatz im Bereich Kochen

in den kommenden fünf Jahren zweistellig zu steigern.

Ein ambitioniertes Ziel, betrachtet man das dyna-

mische Umfeld und den starken Wettbewerb. Doch

der kann Wang nicht schrecken: „Wir müssen eben

schneller und besser sein“, sagt er. „Und dafür haben

wir einen guten Plan.“

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In kaum einem anderen Land zeigt sich der gesellschaftliche Wandel so rasant wie in China. Der Siegeszug der Smart-phones, die wie kaum ein anderes Gerät die Digitalisierung verkörpern, steht dafür exemplarisch. 2014 gab es 520

Millionen Smartphone-Nutzer in China, das entspricht fast 40 Prozent der Bevölkerung. Tendenz weiter steigend: 2018 sollen es be-reits mehr als die Hälfte sein, sagen Experten voraus.

Das Smartphone immer in der Hand, der Zugang zu Informationen nur eine Bildschirm-berührung entfernt. Die Digitalisierung ver- ändert auch den chinesischen Markt: Hier werden bereits zehn Prozent aller Hausgeräte online gekauft, langfristig erwarten Experten einen Anteil von 50 Prozent. Die BSH ist mit ihren Marken auf großen chinesischen Verkaufs-plattformen vertreten – sowohl bei autorisierten Händlern als auch in eigenen Markenshops. Lokale Social-Media-Portale werden in China viel genutzt – zur Informationssuche, aber auch um Beschwerden öffentlich zu teilen. Bei Kritik sind schnelle Reaktionszeiten besonders wichtig. Darum kümmert sich bereits seit Ende 2011 ein eigens eingerichtetes Team.

Die Märkte bewegen sich. Gesellschaftliche Ver -

än derungen führen zu neuen Lebensgewohnheiten,

veränderte Konsumentenbedürfnisse treffen auf

neue Technologien: Neue Märkte entstehen, auf

altbekannten tummeln sich neue Anbieter. Vertraute

Handelsstrukturen verschwinden, neue Vertriebs-

wege werden erschlossen. Die BSH passt sich

den Bewegungen in den Märkten schnell an und

gestaltet sie mit.

Wie sich die Digitalisierung auf das Konsu-mentenverhalten auswirkt, ist nicht immer vorhersehbar und keineswegs überall gleich. Das zeigt ein Blick nach Indien: Hier besitzen zwar heute bereits mehr als 150 Millionen Inder ein Smartphone und die Zahl der Nutzer soll sich dieses Jahr sogar noch verdoppeln. Doch hat die rasante Verbreitung des Smart-phones keineswegs dazu geführt, dass soziale Netzwerke die Meinungshoheit über - nehmen, wenn es um die Bewertung von Haus - geräten geht. „Auch der Online-Vertrieb ist trotz der Technologie-Affinität der Inder noch wenig ausgeprägt“, weiß Marc Hantscher, Leiter der BSH-Region Asien-Pazifik. „Im Gegenteil: Mund-zu-Mund-Propaganda ist wichtiger denn je, und ein guter Verkäufer kann die Kaufentscheidung maßgeblich beeinflussen.“

Beim Wandel entscheidet das „Wie“

Der Vergleich von Indien gegenüber China zeigt: Wie Megatrends unsere Gesellschaften verändern, hängt davon ab, auf welche be-stehenden kulturellen und gesellschaftlichen Grundsteine sie treffen. Das gilt für Digita-lisierung wie für Urbanisierung, für demo-grafischen Wandel wie für Veränderungen in der Arbeitswelt. Das genaue Wissen über dieses „Wie“ aber ist für Hausgerätehersteller essenziell. Denn gerade der Gebrauch von Hausgeräten ist eng verknüpft mit kulturellen Gewohnheiten und reagiert deshalb beson-ders stark auf Veränderungen im Lebensstil. Wie sich also das Konsumentenverhalten wandelt, muss immer wieder untersucht wer-den – von Region zu Region, mitunter auch von Land zu Land.

Märkte in Bewegung

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BSH in Indien

Im technikaffinen Indien verkauft die BSH seit vielen Jahren an den Markt angepasste Waschmaschinen, die auch bei schwanken-der Strom- und Wasserversorgung zuverlässig laufen und spezielle Funktionen bieten. Das Monsun-Programm etwa verspricht eine sehr effiziente und schnelle Reinigung. Das ist vor allem an der regenreichen Westküste des Landes ein wesentliches Verkaufsargu-ment, denn wenn der Regen den Schmutz der Großstädte auf die Kleider der Stadtbewohner spült, kommen schnell große Mengen Wäsche zusammen. Spezialprogramme für Saris, die besonders geeignet sind für empfindliche und bunte Seidenstoffe, werden unter dem Motto „Besser als Handwäsche“ beworben.

Damit künftig die ganze Produktpalette der BSH auf dem Subkon-tinent verkauft werden kann, investiert das Unternehmen in Indien kontinuierlich. In der Millionenstadt Chennai werden seit Juli vergangenen Jahres die Waschmaschinen für den indischen Markt produziert. Ausgelegt ist die Fabrik aber auch für die Herstellung weiterer Produkte, mit denen der indische Markt sowie angren-zende Märkte bedient werden sollen. Außerdem befinden sich auf dem BSH-Gelände ein modernes Entwicklungszentrum sowie Schulungsräume für Fort- und Weiterbildungen von Händlern.

In China lässt sich auch beobachten, wie der Megatrend Urbanisierung die Hausgeräte-branche aufwirbelt. Die Hälfte der chinesi-schen Bevölkerung lebt bereits in Städten – und die Anziehungskraft der chinesischen Metropolen ist ungebrochen. Bis 2018 sollen es bereits mehr als 60 Prozent sein. Die Städte aber ächzen unter dem Ansturm: Der zunehmende Verkehr führt zu immensen Luftverschmutzungen, der Weg zur Arbeit dauert immer länger, Zeit zu Hause wird dadurch knapp. Auch der Wohnraum in den Metropolen wird rar, die Mieten steigen und die Apartments – auch für die wachsende gut verdienende Mittelklasse – sind in der Regel deutlich kleiner als in europäischen Städten. All diese Faktoren prägen einen neuen urbanen Lebensstil in China und verändern damit auch die Anforderungen an Hausgeräte: Platzsparend sollen sie sein, effizient und modern. Gerade das Design spielt in China bei hochpreisigen Konsumgütern eine immer größere Rolle.

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Die Veränderungen im chinesischen Markt betreffen nicht nur die Produktanforderungen, auch Marketing, Vertrieb und Service stehen vor neuen Herausforderungen. Bei einem prognostizierten Wirtschaftswachstum von rund sieben Prozent jährlich wird China im Jahr 2025 der größte Markt der Welt sein. Die rasant wachsende Käuferschicht in echte Marktanteile umzuwandeln, ist mindestens so herausfordernd wie die regionalen Service-leistungen anzupassen und auszubauen. Das Wachstum managen und den Marktanteil deutlich steigern – diese Aufgaben fordern Höchstleistungen von den BSH-Mitarbeitern in China. Yupeng Wang, der bei der BSH in China für das Thema Kochen verantwortlich ist, setzt auf die lokalen Kenntnisse der Kollegen: „Wir gehen alle Herausforderungen sehr unternehmerisch an. Jeder Standort in jeder Großstadt – ob Nanjing, Shanghai oder Hangzhou – meldet seinen speziellen Bedarf an Investitionsmitteln für eine erfolgreiche Umsetzung unserer ambitionierten Wachs-tumsziele“, erläutert Wang.

Neue Ofengeneration

Der Rührkuchen ist im Ofen und endlich klingelt die Eieruhr. Aber ist der Kuchen wirklich fertig? Ein Test mit dem Holzstäbchen – so steht es in vielen Backbüchern – soll das zeigen und hat schon so manchen Hobbybäcker zu ungewöhnlichen Mitteln greifen lassen: Mit Schaschlik- und Essstäbchen, mit Messern, Gabeln und Strick-nadeln wird der Kuchen durchlöchert, um zu erkennen, ob der Teig durch, aber nicht zu trocken ist.

Mit der neuen Ofengeneration aus dem Hause BSH – schwerpunkt-mäßig entwickelt für den europäischen Einbaugerätemarkt – gehört das jetzt der Vergangenheit an. Die neue Serie 8 der Marke Bosch wurde im vergangenen Jahr auf der IFA vorgestellt: konzipiert entlang der Bedürfnisse der Konsumenten und beworben mit dem Versprechen für ein „perfektes Ergebnis“. Um dieses zu halten, besticht der Ofen durch verschiedene neue Produkteigenschaften – unter anderem mit einem Backsensor, der permanent die Feuch-tigkeit des Kuchens misst und den Backvorgang automatisch da-ran anpasst. Das Holzstäbchen wird dadurch überflüssig. Mit der neuen iQ700 Einbaugerätereihe präsentiert die Marke Siemens die ersten vernetzten Backöfen. Zudem verfügen die Geräte über eine integrierte Mikrowelle, dank der die Zubereitungszeit um bis zu 50 Prozent reduziert werden kann.

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Rasantes Wachstum verzeichnen auch die anderen Märkte Südostasiens, ob Thailand, Indonesien oder die Philippinen. Anders als in China und Indien steht die BSH in diesen Ländern noch ziemlich am Anfang. Hantscher kennt viele regionale Gemeinsamkeiten im Markt, aber auch eine Reihe lokaler Besonder - heiten, die den Gebrauch von Hausgeräten wesentlich beeinflussen. Kein Wunder, schließlich versammelt die Region, die Hantscher und sein Team von Singapur aus betreuen, 2,1 Milliarden Menschen aus rund 90 ethnischen Gruppierungen mit rund 55 Sprachen und 25 Religionen. So groß der Markt, so unterschiedlich der Stand der Um-setzung: „Während wir bei einigen Produkt-kategorien noch genaue Kenntnisse über die verschiedenen Märkte sammeln, sind wir bei anderen schon weiter und entwickeln bereits entsprechende Produkte.“

Auf die Regionen kommt es an

Ähnlich heterogen wie in Südostasien sind auch die Wachstumsmärkte, die von Istanbul aus betreut werden: 87 Länder und zwölf Zeitzonen, von Südafrika über den Mittleren Osten bis nach Russland, haben die Kollegen von der türkischen Millionenstadt aus im Blick – und beobachten ebenfalls den

raschen Wandel und seine Konsequenzen für den Hausgerätemarkt. Denn wer erfolg-reich Hausgeräte verkaufen will, muss seine Kunden genau kennen – von Stadt zu Stadt, von Land zu Land, von Region zu Region. Der muss die Urbanisierung genauso im Blick haben wie die Digitalisierung. Denn gemein-sam prägen die Megatrends unserer Zeit auch den Kleidungsstil, die Essgewohnheiten und die Ausstattung der Wohnungen.

Märkte erschließen, Wachstum managen, in gesättigten Märkten um Marktanteile kämpfen oder Spitzenpositionen ausbauen – so wie sich der Wandel in den Regionen unterscheidet, so unterscheiden sich auch die Strategien der BSH, um überall auf der Welt erfolgreich zu sein. Deshalb hat das Unternehmen im vergangenen Jahr ihre Regionalstruktur gestärkt, um künftig noch besser zu wissen, was die Konsumenten vor Ort wünschen. So schafft die BSH optimale Voraussetzungen, um passgenaue Innovatio-nen zu kreieren.

»In der Region Asien-Pazifik stehen wir in einigen Märkten noch am Anfang. Für andere hingegen entwickeln und produzieren wir bereits pass genaue Produkte.«

Marc Hantscher, Leiter BSH-Region Asien-Pazifik

Knotenpunkt für 87 Länder: Lernen Sie die BSH in Istanbul in einem kurzen Video kennen. Mehr dazu unter report2014.bsh-group.de

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EVGENI REHFUSS weiß, wie wichtig individuelle Pro dukte

sein können. Schließlich hat er eine zweijährige

Tochter, die ihr Stofftier über alles liebt – und zwar

genau so, wie es ist, mit aufgeplatzter Naht und feh-

lendem Ohr. Doch was, wenn das selbst genähte Erd-

männchen einmal verloren geht? Gut, dass Rehfuss

ein Mann der Technik ist. Er arbeitet bei der BSH im

Bereich Corporate Innovation. Mit einer 3D-Scan-App

hat er längst ein 3D-Abbild des Stofftiers erstellt und

in einer Cloud gespeichert. Im Fall des Falles kann er

ein Ebenbild des Kuscheltiers nachschneidern lassen

und so das zu erwartende Drama mildern.

Besser wäre es natürlich, er könnte das Stofftier

seiner Tochter einfach zu Hause ausdrucken. Aber

hier steht die 3D-Drucktechnik noch am Anfang:

„Sowohl im Bereich der Prozesse als auch bei

Materialien für das Additive Manufacturing – besser

bekannt als 3D-Druck – gibt es noch viel zu erfor-

schen“, erklärt Rehfuss. Bislang wird die Technik

überwiegend zur schnellen Herstellung von Muster-

bauteilen, dem sogenannten Rapid Prototyping,

eingesetzt – auch bei der BSH.

MünchenDEUTSCHLAND

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„3D-Druck gilt zu Recht als ein revolutionäres Tech-

nologiefeld“, erläutert Rehfuss. Und das liegt vor

allem an den vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten

der additiven Verfahren: Bis vor einigen Jahren lag

der Fokus auf Anwendungen in den Bereichen Kunst-

stoffe und Metalle. Heute arbeiten Forscher, Entwickler

und Unternehmer aus verschiedensten Disziplinen

und Branchen weltweit an neuen Einsatzfeldern wie

Architektur, Medizin und Nahrungsmittel. Auch das

Drucken zu Hause ist längst nicht mehr auf zwei

Dimensionen limitiert: Erste 3D-Drucker für zu Hause

gibt es bereits zu kaufen.

Das additive Verfahren ist damit ein Innovations-

treiber par excellence und erschafft bislang unbe-

kannte Geschäftsmöglichkeiten. Auch für die BSH,

sagt Rehfuss: „Der 3D-Druck ermöglicht es uns

schon heute, dem Wunsch nach individualisiertem

Zubehör nachzukommen, und eröffnet eine Viel -

zahl an neuen Services und Geschäftsmodellen in

Kooperation mit anderen Unternehmen.“

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Rehfuss und seine Kollegen haben aber nicht nur

einen Blick auf die potenziellen Anwendungsfelder

von 3D-Kunststoffprodukten geworfen, sondern

kennen auch die Entwicklungen der Nahrungsmittel-

branche genau. Dort wird daran gearbeitet, wie sich

ganze Mahlzeiten aus dem 3D-Drucker zubereiten

lassen, optimiert für individuelle Bedürfnisse. Jede

Menge interessante Anknüpfungspunkte also für

die BSH.

Und das ist längst nicht das Ende der Möglichkeiten:

„Konsumenten überall auf der Welt stellen uns mit

ihren Wünschen jeden Tag vor neue Herausforderun-

gen. Bei deren Lösung kann der 3D-Druck künftig

eine entscheidende Rolle spielen.“ Und spätestens

wenn der Drucker Mahlzeiten zubereiten kann, sollte

auch die schnelle Reproduktion von aufwendig hand-

gefertigten Stofftieren kein Problem mehr sein.

consum

er

benefits

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Wer Konsumenten in den unterschiedlichen Märkten nach ihren Wünschen und Bedürfnissen befragt, der findet schnell heraus: Sie suchen weniger nach

einem speziellen Hausgerät als vielmehr nach einer konkreten Lösung für ihren Alltag. Sei es die Suche nach dem perfekten Wasch-ergebnis für den kostbaren Sari, dem saftigen Rührkuchen für die Geburtstagsfeier oder dem kräftigen Caffè Crema, der auf Knopf-druck aus einer Maschine kommt, die sich anschließend selbst reinigt.

Der Konsument ist für die BSH daher eine der wichtigsten Quellen, wenn es um Innovation geht. Das Wissen über seine Bedürfnisse und Wünsche, seinen Alltag und seinen Umgang mit Hausgeräten ist für die Entwicklung neuer Produkte und Lösungen essenziell. Kein Wunder also, dass in den verschiedenen Innovationsbereichen der BSH immer mehr nutzerorientierte Ansätze am Beginn des Innovationsprozesses stehen. „Wir statten unsere Geräte nur mit solchen Eigenschaften aus, die der Konsument wirklich braucht – und nicht mit allem, was technisch möglich ist“, sagt Tanja Haberlander, die für die Abteilung Strategie und Prozesse innerhalb des Bereichs Corporate Innovation verantwortlich ist.

Veränderungen bedeuten immer Motivation, In spi ra-

tion und Ansporn. Bei der BSH treibt die strategische

Neuausrichtung Ideen voran, führt neue nutzer-

zentrierte Ansätze in der Produktentwicklung ein und

sorgt dafür, dass sich Designer, Marketingexperten,

Ingenieure und Vertriebsexperten hierarchie- und

abteilungsübergreifend zusammensetzen, um das

zu entwickeln, was die BSH auszeichnet: bewegende

Innovationen.

Natürlich sind auch neue Technologien und Trends aus verschiedenen Richtungen eine wichtige Quelle, aus der sich Ideen für Inno-vationen speisen. In interdisziplinären Teams scannen und bewerten die Mitarbeiter von Corporate Innovation daher auch Technolo-gien und Themen außerhalb des klassischen Hausgerätemarkts. Haberlander erklärt: „Wir kümmern uns um produktübergreifende Zukunftsthemen, die für die Roadmaps der einzelnen Bereiche noch zu früh sind und über die normale Weiterentwicklung unseres Geräteportfolios hinausgehen. Wir analysie-ren ihr Potenzial und sorgen so dafür, dass wir wichtige technologische Entwicklungen nicht ungenutzt lassen.“

Den Haushalt einfacher machen

Die Bandbreite der Themen ist dabei enorm. Denn die Mitarbeiter der Corporate Innovation identifizieren nicht nur Schrittmachertechno-logien, sondern auch potenzielle neue Pro-duktfelder, Services und Geschäftsmodelle. Diese passen zwar noch nicht immer in die bestehenden Prozesse und ihnen fehlen daher auch noch die passenden Vertriebs-wege. „Aber auch wenn manche Themen auf den ersten Blick für die BSH eher ungewohnt erscheinen, können sie dennoch eine große Rolle für uns spielen, weil sie in Innovationen münden, die den Kern unseres Geschäfts treffen: den Haushalt und das Leben unserer Konsumenten so einfach wie möglich zu machen“, erklärt Haberlander.

So kümmert sich das Corporate-Innovation-Team beispielsweise um neue Materialien mit besonderen Eigenschaften genauso wie um neue Herstellungsverfahren oder Service-konzepte. Zu Kreativitätsworkshops an BSH-Standorten weltweit kommen Designer und Marketingexperten, Ingenieure und

Bewegende Innovationen

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Vertriebsexperten hierarchie- und abteilungs-übergreifend zusammen, um Ideen zu entwi-ckeln. Wie das aussehen kann, erahnt man, wenn man das Büro von Haberlander betritt. Auch hier haben Mitarbeiter des Teams ihre Handschrift hinterlassen – und zwar im wört - lichen Sinne. Die Wände des Büros sind zu - ge pflastert mit Moderationskarten. In Orange, Gelb und Pink springen dem Besucher Schlag- wörter und Diagramme, Prozessketten und Listen ins Auge und vermitteln einen Eindruck der gemeinsamen harten Arbeit am Inno-vationsprozess.

Die farbenfrohen Post-its sind auch Haber-landers Kollegen Evgeni Rehfuss vertraut, der sich unter anderem mit dem Thema 3D-Druck beschäftigt. Das additive Verfahren gilt als disruptive Technologie. Soll heißen: eine Technologie, die einen Bruch zum traditionel-len Ansatz darstellt und daher vorhandene Verfahren, Produkte oder gar Märkte wesent-lich verändern oder gar verdrängen kann. „Die 3D-Drucktechnologie gilt als revoluti-onär, weil sie das Potenzial besitzt, große

Drei Fragen an Dr. Kai GrassieLeiter Corporate Innovation bei der BSH

Herr Grassie, warum beschäftigen Sie sich mit Themen wie 3D­Druck oder dem Internet der Dinge?Die Hausgeräteindustrie bekommt immer mehr Schnittstellen in andere Industrien, in denen sich Technologien und Geschäfts-modelle entwickeln. 3D-Druck und das Internet der Dinge sind Beispiele für disruptive Technologien, die sehr wahrscheinlich unsere Produkte in den kommenden Jahren massiv beeinflussen werden. Beispielsweise werden unsere Konsumenten erwarten, dass ihre Hausgeräte vernetzbar sind und sich über ihr Smart-phone steuern lassen.

Der Konsument bestimmt also, welche Themen für Ihren Bereich relevant sind? Wir sind zunächst einmal offen für alles Neue. Das ist die Voraus-setzung, um echte Innovationen zu schaffen. Denn nur, wenn wir neue Technologien und neue Geschäftsmodelle kennen und verstehen, können wir ihr Potenzial anschließend auch nutzen, um unsere eigenen Produkte zu verbessern oder ganz neue Angebote zu schaffen. Das Ziel ist aber immer: Lösungen zu entwickeln, die den Konsumenten einen echten Nutzen bieten.

Sie leiten also das Zukunftszentrum für das gesamte Unternehmen? Innovationen entstehen überall im Konzern: In den Produktberei-chen, in den Markenorganisationen und auch in den Regionen. Gerade Letztere werden künftig eine stärkere Rolle spielen, denn die Mitarbeiter vor Ort bringen die notwendigen Kenntnisse über Konsumentenwünsche mit, ohne die aus einer guten Idee keine echte Innovation werden kann.

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Umbrüche in der Weltwirtschaft zu bewirken“, erläutert Rehfuss. Der disruptive Charakter zeigt sich heute bereits in Branchen, in denen Produkte mit komplexen Formen in einer kleinen Baugröße und niedrigen Stückzahl gefragt sind. Gerade Letzteres birgt auch für die BSH große Vorteile. Denn so wäre es möglich, personalisierte Produkte zu fertigen, die genau den Wünschen der Konsumenten entsprechen. Zudem könnten Hausgeräte besser nach Bedarf und Region produziert und Nutzer bereits bei der Entwicklung mit- einbezogen werden. Rehfuss und sein Team schauen sich deshalb genau an, wie sich das Themenfeld weiterentwickelt, und arbeiten an ersten vielversprechenden Konzepten.

Es ist aber nicht nur der Blick über den Teller-rand auf die ganz großen Zukunftsthemen, der die Innovationskraft der BSH ausmacht. Es sind auch die vielen kleinen Produktwei-terentwicklungen, die ganz nah beim Konsu-menten und seinen Bedürfnissen ansetzen. Ein gutes Beispiel für eine solche Innovation haben im vergangenen Jahr die Kollegen in Russland aus dem Produktbereich Kühlen

geliefert. In Russland wird noch immer im großen Stil Obst und Gemüse selbst ange-baut und eingemacht. Gelagert werden die Le-bensmittel anschließend in großen Gläsern, die nach dem Öffnen gekühlt werden müssen. Bislang aber hinderte die vorgegebene Höhe der Glasplatten die Lagerung solch großer Ge-fäße im Kühlschrank. Und das bedeutete für viele Russen: improvisieren – beispielsweise durch Herausnehmen von Glasplatten. Für die in Russland hergestellten Kühlschränke hat die BSH deshalb eine einfache und pass-genaue Lösung entwickelt: Die Glasplatten haben an die lokalen Lebensmittel angepasste Mindestabstände, sodass die Konsumenten die Höhen individuell verstellen können. Diese Besonderheit ist bislang einmalig im russischen Markt.

Der vernetzte Haushalt wird Realität

Ein weiteres gutes Beispiel für konsumenten-zentrierte Innovationen ist Home Connect. Die erste Lösung weltweit, mit der man ver-netzte Hausgeräte unterschiedlicher Marken mit einer App steuern kann, ermöglicht neue intelligente Funktionen und Services. Home Connect bietet beispielsweise Rezeptdaten-banken für den Backofen. Die notwendigen Zutaten können aus der App heraus per E-Mail als Einkaufsliste gesendet werden,

»Wir statten unsere Geräte nicht mit Eigenschaften aus, die wir entwickeln können, sondern mit solchen, die unsere Konsumenten wirklich brauchen.«

Tanja Haberlander, Corporate Innovation

Was ist Home Connect? Wir stellen Ihnen die smarte App in einem kurzen Film vor. Mehr dazu unter report2014.bsh-group.de

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die Zubereitung wird Schritt für Schritt erklärt und der Nutzer kann darüber hinaus mit der App das Gerät steuern, Start- und Endzeit einstellen sowie Heizart oder Tem-peratur bestimmen. Die Zukunftsvision vom vernetzten Haushalt ist damit Wirklichkeit geworden. Die Anwendungsmöglichkeiten der Plattform werden permanent erweitert und erfüllen schon jetzt gleich mehrere Anfor-derungen: Home Connect wird dem Wunsch nach Individualisierung und Passgenauigkeit genauso gerecht wie dem nach Vereinfachung des Alltags.

Neue Konsumentenbedürfnisse und disruptive Technologien, neue Marktchancen und Gesell- schaften im Umbruch – all das bewegt die BSH. Und all das führt zu den bewegenden kleinen und großen Innovationen, die nicht nur das weitere Wachstum der BSH sicher-stellen, sondern auch die Hausgerätebranche weiterhin in Bewegung halten.

Science-Fiction-Prototyping

Kann Star Trek die Innovationskraft eines Unternehmens verbes-sern? Und was hat Blade Runner mit dem neuen Geschirrspüler der BSH zu tun? Erfindungen aus Science-Fiction-Klassikern berei-chern längst unseren Alltag: Den Star-Trek-Klassiker, das Personal Access Display Device, tragen heute viele in Form eines Smartpho-nes mit Touchscreen in der Hosentasche. Damit lässt sich zwar noch kein Raumschiff steuern, aber immerhin unser Geschirrspüler. Science-Fiction zu nutzen, um die Zukunft zu antizipieren, ist keineswegs abwegig. Klar ist: Das Maß an Dynamik in Märkten weltweit erschwert es Unternehmen im Innovationswettbewerb, Zukunftsentwicklungen zu berechnen. Bislang gängige Methoden wie Szenario-Analyse, Mindmapping oder Delphi-Methode werden wegen ihres starken Fokus auf die Vergangenheit bemängelt.

Future Science, zu der auch die Methode des Science-Fiction-Prototyping gehört, gewinnt daher an Bedeutung und aus wissen-schaftlicher Perspektive zunehmend an Legitimität. Die Methode setzt auf Science-Fiction-Geschichten als Prototypen, um die möglichen Auswirkungen von neuen Technologien auf Mensch und Gesellschaft zu untersuchen. Da diese Prototypen sowohl von professionellen Schriftstellern, Wissenschaftlern und Ingenieuren wie auch von Filmemachern oder Schülern geschrieben werden, spiegeln sie in ihrer Gesamtheit ein gutes Abbild der Vorstellungen in der breiten Bevölkerung wider. Damit, so die Experten, können wissenschaftliche Analysen, die auf Science-Fiction basieren, für Unternehmen, Konsumenten und Gesellschaften von größerem Nutzen sein.

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37 Bericht des Aufsichtsrats 39 Geschäftsführung und Aufsichtsrat

| Bericht des Aufsichtsrats

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37B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R A T S

| Bericht des Aufsichtsrats

Uwe Raschke,Vorsitzender des Aufsichtsrats

Die Geschäftsführung berichtete dem Aufsichtsrat während des Jahres laufend schriftlich und mündlich über die geschäftliche Entwicklung und wesentliche Entscheidungen der Gesellschaft.

Im Rahmen zweier turnusmäßiger Aufsichtsratssitzungen im Berichts-jahr erläuterte die Geschäftsführung dem Aufsichtsrat die Entwicklung des Geschäfts und der Beschäftigung im vorangegangenen Geschäfts-jahr 2013 sowie den Jahresabschluss und Lagebericht 2013. Die Geschäftsführung berichtete dem Aufsichtsrat während des Jahres 2014 über die Entwicklung des Geschäfts in den Vertriebsregionen des Unternehmens. Die Geschäftsführung stellte dem Aufsichtsrat die Eckdaten des Businessplans 2015 einschließlich Personal- und Finanz-planung vor. Der Aufsichtsrat erörterte diese Themen. Ferner führte das Gremium zwei Abstimmungen zu Beschlüssen im schriftlichen Verfahren durch.

Der Aufsichtsrat beriet über die Entwicklung der Produktbereiche und über Projekte zur weiteren Erschließung von Märkten. Zu den Themen, die im Aufsichtsrat behandelt wurden, gehörten darüber hinaus Pro-jekte zur Produktkostensenkung, zu Effizienzsteigerungen und zur Entwicklung wesentlicher Standorte.

Der Aufsichtsrat ließ sich von der Geschäftsführung ferner detailliert und fortlaufend über die organisatorische Neuausrichtung der BSH Hausgeräte GmbH im Rahmen des Projekts BSH/NextLevel unterrich-ten. Der Aufsichtsrat beriet zu diesem Thema eingehend.

Die Geschäftsführung informierte den Aufsichtsrat fortlaufend über das Compliance Management und Risikomanagementsystem des Konzerns.

Zusätzlich zu den Aufsichtsratssitzungen fanden unterjährig regelmä-ßige Gespräche zwischen der Geschäftsführung und dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats sowie seinen Stellvertretern statt.

Die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungs-gesellschaft, München, hat den Jahresabschluss der BSH Hausgeräte GmbH und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 sowie den Lagebericht der BSH Hausgeräte GmbH und den Konzernlagebericht geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsver-merk versehen. Die Berichte des Abschlussprüfers lagen allen Mit-gliedern des Aufsichtsrats vor. Der Aufsichtsrat hat die genannten Unterlagen eingehend geprüft. Die Berichte wurden in der Bilanz- sitzung des Aufsichtsrats in Gegenwart des Abschlussprüfers, der über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtete, um fassend besprochen.

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Der Aufsichtsrat stimmt den Prüfungsergebnissen zu und erhebt nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwendungen. Er billigt den Jahresabschluss und den Lagebericht der BSH Hausgeräte GmbH sowie den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht; er empfiehlt der Gesellschafterin, den Jahresabschluss festzustellen und den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht zu billigen.

Im Zusammenhang mit dem Vollzug der Veräußerung des bisher von der Siemens AG an der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH (jetzt: BSH Hausgeräte GmbH) gehaltenen Geschäftsanteils an die Robert Bosch GmbH sind Herr Dr. Ralf P. Thomas, wei terer Stellvertre-tender Vorsitzender des Aufsichtsrats, Frau Jumana Al-Sibai, Herr Klaus Helmrich, Herr Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Ing. Siegfried Russwurm und Herr Karl-Heinz Seibert mit Wirkung zum Ablauf des 5. Januar 2015 als Mitglieder des Aufsichtsrats zurückgetreten. Die neue Alleingesell-schafterin hat mit Wirkung zum 6. Januar 2015 Frau Sabina Desiato, Herrn Christoph Kübel, Frau Heike Niehues, Herrn Dr. Elmar Pritsch sowie Frau Yanyan Wang als neue Mitglieder des Aufsichtsrats bestellt.

Der Aufsichtsrat hat mit Wirkung zum 1. Januar 2015 Herrn Dr. Michael Schöllhorn als Mitglied der Geschäftsführung und neuen Chief Opera-ting Officer der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH (jetzt: BSH Hausgeräte GmbH) bestellt.

Der Aufsichtsrat dankt der Geschäftsführung und den Mitarbeitern des Unternehmens für die erfolgreiche Arbeit im vergangenen Jahr.

München, 12. Mai 2015

Für den Aufsichtsrat

Uwe RaschkeVorsitzender

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39G E S C H Ä F T S F Ü H R U N G U N D A U F S I C H T S R A T

Dr. Karsten Ottenberg Vorsitzender der GeschäftsführungChief Executive Officer

Corporate Internal Audit Corporate CommunicationsCorporate Digital Transition Corporate Human Resources Corporate Information Technology Corporate Innovation Corporate Legal, Compliance Corporate Risk Management, Internal Control SystemCorporate Strategy, Business Development Region Greater China Region Asia Pacific

Matthias GinthumMitglied der GeschäftsführungChief Markets Officer

SalesCorporate Brand BoschCorporate Brand GaggenauCorporate Brand Neff, Regional BrandsCorporate Brand SiemensCorporate Strategic MarketingProduct Division Consumer ProductsProduct Division Customer ServiceRegion Europe

Johannes NärgerMitglied der GeschäftsführungChief Financial Officer

Corporate Controlling, AccountingCorporate Excellence Corporate Finance, Insurance, M&A Corporate Security Corporate Taxes, Customs Human Resources Germany Product Divisions Business Administration, Projects Product Division Consumer Products-Business Administration Region North America

Dr. Michael Schöllhorn Mitglied der GeschäftsführungChief Operating Officer(seit 01.01.2015)

Corporate Supply Chain ManagementCorporate Technology Product Division Cooking Product Division Dish Care Product Division Electronic Systems, Drives Product Division Laundry Care Product Division Refrigeration Region T-MEA-CIS

| Geschäftsführung

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| Aufsichtsrat

Uwe Raschke, StuttgartVorsitzender des AufsichtsratsGeschäftsführer der Robert Bosch GmbH

Elmar Freund, Bad NeustadtStellv. Vorsitzender des AufsichtsratsVorsitzender des Gesamtbetriebsrats

Dr. Ralf P. Thomas Dipl.­Kfm., München(bis 05.01.2015) Weiterer Stellv. Vorsitzender des AufsichtsratsMitglied des Vorstands der Siemens AG

Jumana Al­Sibai, Stuttgart(bis 05.01.2015)Direktorin Zentralabteilung Marketing und Verkauf der Robert Bosch GmbH

Dr. rer. pol. Stefan Asenkerschbaumer, StuttgartStellv. Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH

Ellen Bonna­Knöpp, GiengenVorsitzende des Betriebsrats des Werks Giengen

Dr. rer. oec. pol. Rudolf Colm, Mailandvormals Mitglied der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH

Sabina Desiato, Stuttgart(seit 06.01.2015)Referentin Zentralabteilung Finanzen und Bilanzen der Robert Bosch GmbH

Jochen Hafner, Rosenheim1. Bevollmächtigter der Industrie-gewerkschaft Metall

Klaus Helmrich, München(bis 05.01.2015)Mitglied des Vorstands der Siemens AG

Peter Kern, FrankfurtGewerkschaftssekretär beim Vorstand der Industriegewerkschaft Metall

Christoph Kübel, Stuttgart(seit 06.01.2015)Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH

Heike Niehues, Stuttgart(seit 06.01.2015)Kaufmännische Direktorin Werkstatt Konzepte des Geschäftsbereichs Automotive Aftermarket der Robert Bosch GmbH

Dr. Elmar Pritsch, Stuttgart(seit 06.01.2015)Vorsitzender der Geschäftsleitung Zentralbereich Informationsverarbeitung und Chief Information Officer der Robert Bosch GmbH

Wolfgang Rückert, TraunreutStellv. Vorsitzender des Betriebsrats des Werks Traunreut

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41G E S C H Ä F T S F Ü H R U N G U N D A U F S I C H T S R A T

Prof. Dr.­Ing. Dipl.­Ing. Siegfried Russwurm, Erlangen(bis 05.01.2015)Mitglied des Vorstands der Siemens AG

Roman Schnalzger, Dillingen(seit 16.05.2014)Vorsitzender des Betriebsrats des Werks Dillingen

Karl­Heinz Seibert, München(bis 05.01.2015)Corporate Vice President, Leiter Mergers, Acquisitions und Post Closing Management der Siemens AG

Margit Stegbauer, MünchenLeiterin Zentralbereich Corporate Internal Audit der BSH Hausgeräte GmbH

Siegfried Stegmann, NürnbergVorsitzender des Betriebsrats Nürnberg

Franz Veh, Dillingen(bis 15.05.2014)Vorsitzender des Betriebsrats des Werks Dillingen

Yanyan Wang, Karlsruhe(seit 06.01.2015)Leiterin Zentralstelle Zoll, Verbrauchsteuer und Exportkontrolle der Robert Bosch GmbH

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Mit einem Umsatzplus von 8,4 Prozent auf den Rekordwert von 11,4 Mrd. EUR

ist die BSH schneller gewachsen als der Markt und hat ihre Marktposition als

größter Hausgerätehersteller Europas gefestigt. Die EBIT-Marge stieg deutlich

auf 6,2 Prozent – vor allem aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung

in Westeuropa und Asien. 2015 wird die BSH ihren Wachstumskurs als

hundertprozentige Tochter der Robert Bosch GmbH unter dem neuen Namen

BSH Hausgeräte GmbH fortsetzen.

43 Grundlagen des Konzerns45 Geschäftsverlauf59 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage63 Management von Chancen und Risiken69 Voraussichtliche Entwicklung

| Konzernlagebericht

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43G R U N D L A G E N D E S K O N Z E R N S | K O N Z E R N L A G E B E R I C H T

Grundlagen des Konzerns

Die BSH Hausgeräte GmbH mit ihren Tochtergesellschaften (nachfolgend „der Konzern“ oder „die BSH“ und – in Bezug auf das Mutterunternehmen – „BSH-D“ genannt) ist der größte Haus-gerätehersteller in Europa und gehört zu den weltweit führenden Unternehmen der Branche. Der Konzern entstand 1967 als paritätisches Gemeinschaftsunternehmen der Robert Bosch GmbH (Stuttgart) und der Siemens AG (Berlin und München). Im September 2014 verkaufte die Siemens AG (Berlin und München) ihren Geschäftsanteil an die Robert Bosch GmbH (Stutt-gart). Die Transaktion wurde nach Erlangung aller erforderlichen Kartellfreigaben am 5. Januar 2015 vollzogen, sodass die BSH-D nunmehr eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Robert Bosch GmbH (Stuttgart) ist. Am 9. Februar 2015 wurde die Firma der BSH-D von „BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH“ in „BSH Hausgeräte GmbH“ geändert.

Die BSH hat 44 Fabriken in 13 Ländern in Europa, den USA, Lateinamerika und Asien. Zusam-men mit einem weltweiten Netz von Vertriebs- und Kundendienstgesellschaften sind fast 80 Gesellschaften in rund 50 Ländern mit circa 53.000 Mitarbeitern für die BSH tätig.

Im Markenportfolio des Konzerns sind Bosch und Siemens die Hauptmarken, deren Nutzung auf langfristigen Markenlizenzverträgen mit der Robert Bosch GmbH beziehungsweise der Siemens AG beruht. Mit acht eigenen Spezialmarken (Gaggenau, Neff, Thermador, Constructa, Viva, Ufesa, Junker und Zelmer) bedient die BSH individuelle Verbraucherwünsche. Vier Regionalmarken (Balay, Pitsos, Profilo und Coldex) sorgen für breite Präsenz in ihren jeweiligen Heimatmärkten.

Das Produktportfolio umfasst das gesamte Spektrum moderner Hausgeräte und reicht von Herden, Backöfen und Dunstabzugshauben über Geschirrspüler, Waschmaschinen, Trockner, Kühl- und Gefrierschränke bis hin zu kleinen Hausgeräten wie Staubsaugern, Kaffeevollauto-maten, Wasserkochern, Bügeleisen oder Haartrocknern.

Im vergangenen Geschäftsjahr hat die BSH, basierend auf den Stärken des Konzerns, ihre Stra-tegie neu definiert und gleichzeitig deren regionale Ausprägung sowie die Ausprägung für die Produktbereiche und Marken festgelegt. Die Steuerung des Konzerns wird sich künftig an den neu definierten Vertriebsregionen orientieren. Ergänzend dazu werden Produktionsprozesse innerhalb der vertriebsorientierten Organisationsstruktur zentral durch Produktbereiche gesteuert. Außerdem wurde eine produktübergreifende Markensteuerung etabliert.

Die Neuordnung der Organisation ist eine der zentralen Maßnahmen zur Umsetzung der neuen Konzernstrategie. Nach einem halben Jahr Vorbereitungszeit erfolgt seit dem 1. November 2014 die konzernweite Umsetzung.

Der Konzern ist auf nahezu allen relevanten Absatzmärkten weltweit tätig. Entsprechend der Darstellung im internen Berichtswesen werden die Vertriebsregionen (SR I, SR II und SR III) als Segmente berichtet; die weiteren Aktivitäten werden unter „Sonstiges“ zusammengefasst:

• Vertriebsregion I (SR I) Die Vertriebsregion SR I beinhaltet die Vertriebsverantwortung sowie Kundendienstaktivi-

täten für Deutschland, Österreich, Belgien, Frankreich, Griechenland, Großbritannien (ein-schließlich Vertrieb Irland), Israel, Italien, Portugal, Spanien, Schweiz, Niederlande, Luxem-burg, Nordeuropa (Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark, Estland, Lettland, Litauen), Polen, Rumänien, Ungarn, Tschechische Republik (einschließlich Vertrieb Slowakei) sowie Adria East (Slowenien, Kroatien, Serbien und Bulgarien). Organisatorisch ist ebenfalls Peru (einschließlich Vertrieb Chile) der Vertriebsregion SR I zugeordnet.

Die BSH ist der größte Hausgerätehersteller in Europa.

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• Vertriebsregion II (SR II) Die Vertriebsregion SR II beinhaltet die Vertriebsverantwortung sowie Kundendienstaktivi-

täten für die Türkei, Marokko, den Mittleren Osten, Russland, die Ukraine, Zentralasien und Südafrika.

• Vertriebsregion III (SR III) Die Vertriebsregion SR III beinhaltet die Vertriebsverantwortung sowie Kundendienstakti-

vitäten für China, Hongkong, Taiwan, Singapur, Thailand, Malaysia, Indien, Indonesien, Australien, Neuseeland, USA und Kanada.

• Sonstiges Der Bereich „Sonstiges“ umfasst unter anderem den Produktbereich Electronic Systems,

Drives, den Verkauf von Fertigerzeugnissen und Komponenten an Handels- und Fabrikkun-den, Teile des Vertriebs des Produktbereichs Consumer Products, die Finanz-Holdinggesell-schaft in Österreich, den Spezialfonds und andere nicht wesentliche Gesellschaften außer-halb der beschriebenen Vertriebsregionen sowie Positionen, die nicht den operativ tätigen Gesellschaften zugeordnet werden. Im Vorjahr wurden in diesem Bereich auch die Gesell-schaften der Zelmer-Gruppe ausgewiesen. Seit dem Geschäftsjahr 2014 werden sie ent-sprechend ihres Geschäftssitzes den Vertriebsregionen I und II (SR I und SR II) zugeordnet.

Im Geschäftsjahr 2014 wurden die Vertriebsregionen im Zuge der Umsetzung der Konzern-strategie neu definiert. Die Vorjahresangaben zu Segmentinformationen werden im Konzern-lagebericht vergleichbar dargestellt.

Der Umsatz und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bilden die maßgeblichen finanziel-len Steuerungsgrößen innerhalb des Konzerns. Die Umsätze ermitteln sich aus den Erlösen aus Verkäufen von Produkten, der Erbringung von Dienstleistungen und Überlassung von Lizenzen abzüglich Skonti, Preisnachlässen, Kundenboni und Rabatten. Das EBIT berechnet sich aus dem in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Ergebnis vor Ertrag-steuern abzüglich des Saldos aus Finanzierungserträgen und -aufwendungen sowie dem übri-gen Finanzergebnis. Diese finanziellen Leistungsindikatoren werden im Konzernlagebericht hinsichtlich ihrer Entwicklung im Konzern und soweit notwendig auch in den definierten Seg-menten erläutert.

Die BSH nutzt zur internen Steuerung des Konzerns keine nicht-finanziellen Leistungsindika-toren.

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45G E S C H Ä F T S V E R L A U F | K O N Z E R N L A G E B E R I C H T

Geschäftsverlauf

Gesamtwirtschaftliche EntwicklungDen Erläuterungen zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung liegen Informationen von Banken, Versicherungen und führenden Wirtschaftsforschungsinstituten zugrunde.

Das globale Wachstumsumfeld fiel im Jahr 2014 erwartungsgemäß schwach aus. Im Mittel expandierte die Weltwirtschaft im abgelaufenen Jahr mit + 2,7 Prozent in etwa so stark wie in den zwei Jahren zuvor. Neben den Nachwirkungen der Schuldenkrise in Europa sowie den anhaltenden strukturellen Problemen in einer Reihe von Schwellenländern lasteten die Ukraine- Krise und der Rückfall Japans in eine Rezession auf der Weltwirtschaft. An den Finanzmärkten spiegelten sich diese Unsicherheiten in anhaltend niedrigen Renditeniveaus, stärker schwanken-den Aktiennotierungen sowie einer markanten Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar im zweiten Halbjahr wider. Eine entscheidende Entwicklung auf dem Rohstoffmarkt war der deutliche Verfall des Ölpreises, der mit zwischenzeitlich 50 US-Dollar nicht einmal mehr halb so hoch war wie noch Mitte 2014.

Die regionale Verteilung des globalen Wachstums folgte im Jahr 2014 den aus den vergange-nen Jahren bekannten Mustern. Die Schwellenländer trugen erneut überdurchschnittlich zum weltweiten Konjunkturverlauf bei. Allerdings erwiesen sich die strukturellen Belastungen dort schwerwiegender als erwartet, was in einzelnen der größeren Volkswirtschaften aus dieser Ländergruppe zu einem anhaltend reduzierten Wachstum führte. In Summe fiel der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts der Schwellenländer auf das niedrigste Niveau seit 2009 und blieb mit + 4,3 Prozent erheblich unter den Erwartungen. Am stärksten fiel das Wachstum erneut in Asien (+ 6,3 Prozent), wobei China (+ 7,4 Prozent) und Indien (+ 7,2 Prozent) den mit Abstand höchsten Anstieg des Bruttoinlandsprodukts aufwiesen.

Die Konjunktur in den Industriestaaten zeigte sich im vergangenen Jahr zwar weiterhin schwach, konnte sich allerdings mit einem Wachstum von + 1,8 Prozent gegenüber den schwa-chen Vorjahren (rund + 1,3 Prozent) stabilisieren.

Dazu trugen leicht verbesserte wirtschaftliche Rahmenbedingungen in der Europäischen Wäh-rungsunion bei, die im Jahr 2014 erstmals nach zwei Jahren wieder einen geringen Anstieg der Wertschöpfung (+ 0,9 Prozent) aufweisen konnte, zuletzt jedoch wieder bei einer verlangsam-ten Dynamik. Maßgeblich für die günstigere Entwicklung war in erster Linie eine, wenn auch sehr zögerliche, positive Entwicklung in den südeuropäischen Krisenstaaten. In Frankreich und Italien allerdings haben die ökonomischen Probleme weiter zugenommen, beide Länder befin-den sich in oder nahe einer Rezession. Die deutsche Wirtschaft konnte nach zwei sehr schwa-chen Jahren wieder geringfügig zulegen. Dennoch blieb das Wachstum mit + 1,6 Prozent hinter den sehr hoch gesteckten Erwartungen vieler Beobachter zurück. Impulse, wenn auch nur geringe, kamen vom Außenhandel sowie von der Investitionstätigkeit. Dabei blieben die Aus-gaben für Maschinen und Anlagen erneut klar hinter den Hochständen der Vorkrisenjahre 2007/2008 zurück. Dagegen konnte sich der private Verbrauch weiter stabilisieren, nicht nur dank der anhaltenden Zunahme der Erwerbstätigkeit, sondern auch wegen der wieder deutli-cheren Reallohnsteigerungen.

In Osteuropa verringerte sich das Wirtschaftswachstum im Jahr 2014 auf + 1,3 Prozent. Wäh-rend sich die Dynamik in den osteuropäischen EU-Staaten auf + 2,6 Prozent deutlich steigerte, belastete der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine die regionale Entwicklung sichtlich. Die russische Wirtschaft wies in der Folge ein sehr geringes Wachstum von + 0,6 Prozent auf, wobei neben den wirtschaftlichen Sanktionen auch der Ölpreisverfall maßgeblich war.

Auch die Türkei blieb mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von + 2,3 Prozent hinter den Erwartungen zurück.

Die Konjunktur in den Industriestaaten stabilisierte sich auf niedrigem Niveau.

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Das Wachstum in den USA bewegte sich mit + 2,4 Prozent auf dem Niveau der Vorjahre. Die zuletzt sehr dynamische Entwicklung der US-Wirtschaft wurde dabei durch den witterungsbe-dingten Fehlstart im Frühjahr 2014 gebremst. Schwächer war die Entwicklung in Lateinamerika, wo die Kombination aus verzögerten wirtschaftspolitischen Reformen und den teilweise kräftig nachgebenden Rohstoffpreisen das Wachstum belastete.

Entwicklung des Markts für HaushaltsgroßgeräteDer Markt* für Haushaltsgroßgeräte entwickelte sich im Jahr 2014 währungsbereinigt positiv. Aufgrund der Währungseffekte gegenüber dem Euro wuchs der Weltmarkt auf Euro-Basis jedoch nur verhalten. Regional waren deutliche Unterschiede zu beobachten: Während der deutsche und der amerikanische Markt erneut ein solides Wachstum zeigten, bewegte sich der chinesische Markt in etwa auf Vorjahresniveau. Die Märkte in der Türkei und in Russland leg-ten zwar zu, das aber vornehmlich durch wechselkursbedingte Preissteigerungen. Die Nach-frage entwickelte sich in beiden Ländern rückläufig.

Die Marktentwicklung der Region Europa (Vertriebsregion I) verzeichnete im Gegensatz zum Vorjahr eine positive Entwicklung. Hierzu trugen vor allem Deutschland, Großbritannien, Spa-nien, die Niederlande und Polen bei. Auch Italien vermeldete zum zweiten Mal in Folge ein leichtes Wachstum. Der griechische Markt legte wieder etwas zu, nachdem er im Vorjahr noch geschrumpft war. Frankreich dagegen erreichte das Niveau des Jahres 2013 als einziges größe-res Land nicht ganz. Ein durchwachsenes Jahr erlebte der skandinavische Großgerätemarkt; während in Schweden und Dänemark ein solides Wachstum in lokaler Währung zu beobachten war, entwickelten sich die Märkte in Finnland und insbesondere in Norwegen negativ. Einige kleinere osteuropäische Länder beendeten das Jahr mit einem soliden Plus, beispielsweise Tschechien, Rumänien, Ungarn und die Slowakei.

In der Vertriebsregion II stellte sich die Marktentwicklung wie folgt dar: Der russische Markt entwickelte sich verhalten. Einem Wachstum in Russischen Rubel standen ein Mengenrück-gang und eine zweistellig negative Entwicklung in Euro gegenüber. Zusammen mit den wirt-schaftlichen Effekten der internationalen Sanktionen und den stetig sinkenden Ölpreisen belasten die bereits seit 2013 anhaltenden Preissteigerungen das Vertrauen der russischen Verbraucher. In der Ukraine brach die Nachfrage deutlich ein. Ein durchwachsenes Marktergeb-nis lässt sich für die Türkei feststellen. Anhaltend hohe Inflationsraten und ihre negativen Aus-wirkungen auf den privaten Verbrauch verhinderten in diesem Fall eine signifikante Steigerung der Nachfrage.

Die übrigen Märkte sind im Konzern der Vertriebsregion III zugeordnet und entwickelten sich sehr unterschiedlich: Auf dem nordamerikanischen Kontinent schlossen die USA und auch Kanada das Jahr 2014 im Plus ab. Dies war maßgeblich auf die starke gesamtwirtschaftliche Entwicklung und die stabilisierten Immobilienmärkte zurückzuführen. Das Wachstum fiel euro-basiert dabei schwächer aus.

Der chinesische Markt wurde in den vergangenen Jahren stark von verschiedenen staatlichen Förderprogrammen beeinflusst. Nach einem sehr dynamischen Wachstum im Jahr 2013 been-dete der chinesische Markt das abgelaufene Jahr in etwa auf Vorjahresniveau. Taiwan und Hongkong schlossen 2014 im Plus ab.

Die Region Asien und Pazifik (ohne China) entwickelte sich auch im Jahr 2014 wieder über-durchschnittlich. Besonders die Dynamik in Indien erhöhte sich nach einem moderaten Ergeb-nis im Vorjahr deutlich. Hier machten sich die mit dem Regierungswechsel einhergehenden wirtschaftsorientierten Reformbemühungen auch positiv auf dem Haushaltsgroßgerätemarkt bemerkbar. Indonesien und Thailand schlossen das Jahr im Minus ab. Der australische Markt stabilisierte sich auf dem Niveau des Vorjahres.

Der Weltmarkt für Hausgeräte entwickelte sich auf Euro-Basis verhalten.

* Die Einschätzung der Marktentwicklung basiert auf Daten eines Marktforschungsinstituts, die intern weiter aufbereitet werden.

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47G E S C H Ä F T S V E R L A U F | K O N Z E R N L A G E B E R I C H T

UmsatzentwicklungDie neue strategische Ausrichtung der BSH zielt auf eine nachhaltig profitable Umsatzsteige-rung. Für den Umsatz wurde im Vorjahr eine deutliche Steigerung prognostiziert. Mit dem im Geschäftsjahr erwirtschafteten Umsatz in Höhe von 11.389 Mio. EUR wurde diese Prognose im Wesentlichen aufgrund des Ausscheidens eines Mitbewerbers übertroffen.

Die BSH erzielte damit eine Steigerung im Vorjahresvergleich um 8,4 Prozent beziehungsweise 881 Mio. EUR. Währungsbereinigt lag der Umsatz bei 11.678 Mio. EUR, was einer Steigerung von 11,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Wechselkursbelastungen im Umsatz belaufen sich in Summe auf 289 Mio. EUR beziehungsweise 2,7 Prozent.

In der Vertriebsregion I, die im Wesentlichen die europäischen Länder umfasst, konnte die BSH den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 11,6 Prozent auf 6.830 Mio. EUR im Vergleich zum Kon-zernumsatz überdurchschnittlich steigern. Das deutliche Wachstum wurde getrieben von der guten Entwicklung in den Volumenmärkten Großbritannien, Italien sowie in den Niederlanden. Darüber hinaus konnten in Spanien und Frankreich Marktanteile durch das Ausscheiden eines Mitbewerbers gewonnen werden. In den anderen Ländern der Region lag das Wachstum eben-falls über dem Niveau des Vorjahres, war jedoch deutlich geringer als in den oben genannten Märkten. Da in dieser Region die Euro-Länder die Mehrheit stellen, sind nur unwesentliche, den Umsatz positiv beeinflussende Wechselkurseffekte in Höhe von 11 Mio. EUR zu verzeichnen.

Umsatz nach Vertriebsregionen (Geschäftsjahr 2014)

Sonstige 0,4 % Vertriebsregion I 60,0 %

Vertriebsregion II 14,4 %

Vertriebsregion III 25,2 %

In der Vertriebsregion II, die Russland, den Mittleren Osten sowie Afrika abbildet, blieb der Umsatz mit 1.635 Mio. EUR um 3,1 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Das Geschäft in dieser Region wurde durch die beiden Volumenmärkte Russland und Türkei bestimmt. In beiden Ländern blieb der Umsatz im Geschäftsjahr unter dem Niveau des Vorjahres. Die Umsatzentwicklung der Region wurde wesentlich durch die starke Abwertung des Russischen Rubels geprägt.

Sowohl im Mittleren Osten als auch in Afrika konnte die BSH dagegen den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr steigern. Nicht zuletzt infolge der starken Abwertung des Russischen Rubels sind in dieser Region starke Wechselkursbelastungen zu verzeichnen (284 Mio. EUR).

Die Vertriebsregion III umfasst die Regionen Greater China, Nordamerika und Asien/Pazifik. Der Umsatz der BSH entwickelte sich dort in Summe gut und lag im Geschäftsjahr 2014 bei 2.875 Mio. EUR und damit 14,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Insbesondere in China und in den USA wurde der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert. Etwas verhal-tener, aber ebenfalls über dem Niveau des Vorjahres, entwickelte sich das Geschäft im asia-tisch-pazifischen Raum. Hier blieb der Umsatz in Australien unter dem Niveau des Vorjahres. Die übrigen Länder der Region trugen zu der positiven Umsatzentwicklung bei. Die Wechsel-kursbelastungen beliefen sich in dieser Region auf 8 Mio. EUR.

Der Umsatz der unter „Sonstiges“ zusammengefassten Geschäftsaktivitäten verminderte sich um 74,5 Prozent auf 49 Mio. EUR. Der im Vorjahr an dieser Stelle ausgewiesene Umsatz der Zelmer-Gruppe wurde im Geschäftsjahr 2014 der Region Europa zugeordnet und die Vorjahres-angabe wurde vergleichbar dargestellt.

Konzernumsatz BSH

in Mio. EUR

2014 2013

11.389 10.508

In Europa konnte die BSH den Umsatz überdurch-schnittlich steigern.

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Forschung und EntwicklungInnovation und deren Prozesse zu stärken ist ein zentrales Handlungsfeld zur Umsetzung der neuen BSH-Strategie. Dem folgend stiegen auch im Berichtsjahr die Aufwendungen für For-schung und Entwicklung um 39 Mio. EUR auf 373 Mio. EUR. Dies entspricht 3,3 Prozent des Umsatzes. Zum 31. Dezember 2014 beschäftigte der Konzern in Forschung und Entwicklung 3.478 Mitarbeiter (Vorjahr: 3.140), davon 1.887 in Deutschland (Vorjahr: 1.745). Wie im Vorjahr erfolgte keine Aktivierung von Entwicklungskosten.

Neben den laufenden Aufwendungen für die Innovationstätigkeit wurde auch im Berichtsjahr 2014 in neue Gebäude für Forschung und Entwicklung investiert. So wurde im August das neu errichtete Technologiezentrum für Geschirrspülmaschinen in Dillingen/Donau, Deutschland, mit einer Nutzfläche von circa 8.000 m² bezogen. Künftig werden dort etwa 300 Mitarbeiter an neuen Produkten und Technologien zur Geschirrreinigung arbeiten. Auch die Wärmepumpen-Entwicklung für Wäschetrockner hat neue Räumlichkeiten am BSH-Standort im spanischen Esquíroz bezogen. Ein weiterer Investitionsschwerpunkt im Bereich Forschung und Entwick-lung lag im Berichtsjahr in der Beschaffung moderner Laborausstattungen wie Klimakammern, akustischer Messräume und Anlagen zur Geräte- und Komponentenerprobung.

Wie in den zurückliegenden Jahren konnte die BSH auch auf der vergangenen Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin Fachhändler und Konsumenten mit neuen Produkten und Tech-nologien überzeugen. Im Mittelpunkt der Produktpräsentationen stand die neue Backofen-reihe mit zahlreichen Neuheiten wie Back- und Bratsensor, innovativem Bedienkonzept und Mikrowellenfunktion. Auch wurden diverse BSH-Produkte mit neuen mehrfarbigen hochauf-lösenden Thin-film-transistor-Displays (TFT-Displays) präsentiert, die dem Konsumenten künftig eine Vielzahl an Bedieninformationen gut lesbar zur Verfügung stellen. Als weitere Highlights zeigte die BSH den Messebesuchern sogenannte French-Door-Kühlschränke und die neu ent-wickelte Küchenmaschine MaxxiMUM, aber auch Weiterentwicklungen, zum Beispiel die hoch-flexiblen Korbsysteme für Geschirrspüler. Wie bereits in den vergangenen Jahren stellte die BSH auch zur IFA 2014 dem Publikum eine große Auswahl an supereffizienten Hausgeräten vor.

Mit der Vernetzungsplattform Home Connect präsentierte die BSH 2014 eine innovative Lösung, bei der sich Hausgeräte verschiedener Marken über eine einzige App steuern lassen. Das System bietet Funktionen, die den Alltag der Konsumenten spürbar erleichtern – beispiels-weise die Fernkontrolle von Hausgeräten. Vor allem aber ist es als offene Plattform konzipiert, die sich mit einem zunehmenden Serviceangebot stetig weiterentwickelt. Auf der IFA 2014 war die Vernetzung von Hausgeräten das dominierende Thema. Seit Dezember 2014 sind die ersten mit Home-Connect-Funktion ausgestatteten Backöfen und Geschirrspüler der Marken Bosch und Siemens auf dem deutschen und österreichischen Markt verfügbar.

BSH-Produkte überzeugen neben technischen Innovationen und der Produktqualität auch durch ihr Design. Die Designs der neuen Backöfen, Geschirrspül- und Kaffeevollautomaten sind markenspezifisch und exakt aufeinander abgestimmt. Wie schon in den vergangenen Jah-ren gewann die BSH zahlreiche Design-Preise – darunter Awards wie der „iF gold“ für die Kühl-Gefrier-Kombination KMF40S20TI oder der „Red Dot: Best of the Best“ für die Waschmaschine WAY287W3.

Die stetige Weiterentwicklung des Marken- und Nutzungserlebnisses der BSH-Produkte und Dienstleistungen ist das Ziel der sogenannten User-Experience-Bestrebungen der BSH. Dazu gehören zum Beispiel die methodische Einbindung von Nutzern von der Ideenphase bis zur Produktvalidierung, die interdisziplinäre Ideenfindung („Co-Creation“) sowie das frühe, krea-tive Testen und Weiterentwickeln der gefundenen Ideen.

Die Plattform Home Connect bietet Funktio-nen, die den Alltag von Konsumenten spürbar erleichtern.

334373

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen

in Mio. EUR

2014 2013

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Vergleichende Produkttests von Verbrauchermagazinen, wie „Stiftung Warentest“ für Deutsch-land, bieten für Verbraucher eine objektive Beurteilung von Hausgeräten. Auch für das Jahr 2014 grenzten sich die Marken der BSH auf europäischem Level positiv von denen der Mitbe-werber ab. Insgesamt nahm die BSH an 154 vergleichenden Produkttests teil (Vorjahr: 164 Tests). Dabei wurden die im Konzern verwandten Marken Bosch, Siemens, Constructa, Balay, Neff und Zelmer insgesamt mit 90 Testsiegen ausgezeichnet. Weitere Informationen über Test-sieger und andere Auszeichnungen finden Sie unter http://testsieger.bsh-group.de.

Gewerbliche Schutzrechte, insbesondere Patente und Design-Rechte, sind für die BSH ein wichtiges Instrument im Innovationsmanagement, um innovative Ideen aus Technologie und Design für den Konzern zu sichern. Patentstrategie und Innovationen wurden im Geschäftsjahr noch konsequenter am Gesichtspunkt der Werthaltigkeit für das Unternehmen ausgerichtet. Ein besonderer Fokus lag auf dem Schutz von attraktiven, marktrelevanten Funktionalitäten.

Um weiterhin profitabel zu wachsen, wurde das Produktportfolio der BSH ausgebaut. Ziel ist eine Kombination aus zukunftsweisenden Technologien mit kundenorientierten, digitalen Funktionen und innovativen Service- und Geschäftsmodellen. Themen wie Robotik, User Inter-faces, Sensorik oder neuartige Materialien und Oberflächen spielen dabei eine zentrale Rolle.

Zur Steigerung der Effektivität und Effizienz innerhalb der Produktentwicklung wurden beste-hende Methoden des „BSH Entwicklungssystems“ weiterentwickelt und optimiert. Ein beson-derer Schwerpunkt lag im Berichtsjahr auf der nachhaltigen Methodenanwendung.

Im Geschäftsjahr wurden produktbereichsübergreifende Aktivitäten forciert, aufbauend auf den regionalen Kundenanforderungen, Produktstrukturen zu definieren, die ein effizientes Baukastenmanagement ermöglichen. Die BSH ist nun in der Lage, mit hoher Flexibilität regio-nale Produkte zu entwickeln und gleichzeitig Synergien und Time-to-Market-Verbesserungen in Entwicklung und Produktion zu erschließen. Die BSH-Philosophie, Produkt- und Produktions-architekturen konsequent in allen Produktbereichen zu definieren, bildet somit eine starke Basis für die weitere erfolgreiche Erschließung regionaler Märkte.

Im Rahmen des Konzernprojekts „Teamcenter Next Generation“ (TCNG) wurde die Ablösung der bestehenden PDM (Produktdatenmanagement)-Plattform und existierenden Infrastruktur vor-bereitet, gleichzeitig wurden vorhandene Prozesse optimiert und standardisiert. Im Geschäfts-jahr 2014 wurde, darauf aufbauend, die Implementierung der neuen Prozess-, Software- und Systeminfrastruktur erfolgreich in den Produktbereichen gestartet.

BeschaffungDie Situation auf den Beschaffungsmärkten war im Geschäftsjahr 2014 vor allem durch verhal-tene Nachfrage und Überkapazitäten geprägt. Die Krisen in Russland, der Ukraine und dem Nahen Osten zeigten keine Auswirkungen auf die Rohstoffpreise.

Dank wettbewerbsintensiver Verhandlungsmethoden sowie der Optimierung von Spezifikationen konnte die gute Preisentwicklung der BSH bei Vormaterialien gegenüber dem Vorjahr beibe-halten werden. Insbesondere bei Stahl und Edelstahl wurde wegen der schwachen industriellen Nachfrage und den daraus resultierenden Überkapazitäten auf dem Markt, gleichzeitig unter-stützt durch Preisrückgänge bei den relevanten Stahlrohstoffen Eisenerz und Kohle, in Summe erneut ein deutlich besseres Preisniveau als im Vorjahr erzielt. Für einzelne Rohstoffe, zum Beispiel Nickel, konnten durch gezielte Sicherungsgeschäfte über Exchange-traded Commodi-ties (ETCs) Preiserhöhungen trotz steigender Marktpreise vermieden werden.

Die BSH-Marken erzielten insgesamt 90 Testsiege bei vergleichenden Produkttests.

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Bei Kunststoffgranulaten war durch Preisreduzierungen bei Vorprodukten ebenfalls eine posi-tive Entwicklung zu verzeichnen. Eine Ausnahme bildete dabei Polypropylen mit einer leichten Preissteigerung im Vergleich zum Vorjahresniveau. Insgesamt entwickelten sich die Preise für Kunststoffe im Jahresverlauf relativ beständig und wurden zudem zum Jahresende durch sin-kende Ölpreise positiv beeinflusst.

Bei den für die BSH wichtigsten Nichteisenmetallen Kupfer, Zink und Aluminium zeigten sich die Preise besonders in der zweiten Jahreshälfte volatil. Bei Aluminium und Zink war ein deut-licher Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr feststellbar. Bei Kupfer hingegen lagen die Preise deutlich unter dem Vorjahr.

Der Markt für Fertigungsmaterialien und Teile entwickelte sich im Berichtsjahr erneut hetero-gen. Während bei Elektrik, Elektronik und Metallteilen, insbesondere bei Motoren, Pumpen, Kabelbäumen und Kompressoren, positive Preiseffekte erzielt werden konnten, wiesen Ver-packungsmaterialien einen negativen Trend auf.

Durch weitere Bündelung von Materialgruppen im Ausschreibungsprozess für ausgewählte Sach- und Dienstleistungen konnten die Verhandlungsergebnisse gegenüber dem Vorjahr erneut signifikant gesteigert werden. Die verstärkte Internationalisierung der Einkaufsorgani-sation sowie eine zunehmend bereichsübergreifende Zusammenarbeit der Fachabteilungen ermöglichten hierbei eine weiter zunehmende bedarfsgerechte Definition der Materialgruppen.

Das IT-System für den standardisierten Einkauf von indirektem Material „ESPRESSO“ wurde an weiteren Standorten eingeführt und damit die Prozesslandschaft auch für den indirekten Ein-kauf weiter harmonisiert. Über 55 Prozent des indirekten Einkaufsvolumens im BSH-Konzern werden mittlerweile über dieses Bestellsystem abgewickelt.

Im Rahmen der neuen EU-Richtlinie 2011/7/EU zur Bekämpfung des Zahlungsverzugs wurden in allen europäischen BSH-Ländern die Zahlungsbedingungen den rechtlichen Vorgaben entspre-chend angepasst.

Beschaffungsrelevante Risiken hinsichtlich der finanziellen Stabilität unserer Lieferanten wer-den laufend evaluiert. Die Anzahl der als kritisch eingestuften Lieferanten ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht gestiegen. Eine regelmäßige Bewertung von Maßnahmen zur Reduzierung und Absicherung lieferantenbezogener Risiken ist fester Bestandteil des BSH- Risikomanagements.

ProduktionDie BSH produziert weltweit Haushaltsgroß- und -kleingeräte in 44 Fabriken an 29 Standorten in 13 Ländern.

Im Produktbereich Kochen lag der Schwerpunkt der Aktivitäten auf der Einführung der neuen Einbauherdereihe. An zwei Standorten in Deutschland (Traunreut und Bretten) wurde, nach umfangreichen Investitionen in den vergangenen Jahren, der Startschuss für die Produktion der neuen Baureihe gegeben. Moderne Fertigungseinrichtungen ermöglichen, zusammen mit einer modularen Produkt- und Fertigungsarchitektur, die Herstellung von innovativen Einbauherden.

Weiterhin wurde die Fertigungskapazität in der Fabrik Montañana (Spanien) für die Induktionskoch-felder deutlich ausgebaut, um der stark wachsenden Nachfrage Rechnung zu tragen. An den Stand-orten Çerkezköy (Türkei) und Nanjing (China) wurden die Produktionsmengen weiter deutlich gesteigert. Insbesondere in China wurde in den Ausbau der Produktionskapazitäten investiert.

Durch die Optimierung des Ausschreibungs-prozesses konnten Beschaffungskosten weiter gesenkt werden.

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Die Produktionsstückzahlen im Produktbereich Geschirrspülen haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr positiv entwickelt. Vor diesem Hintergrund wurde in zusätzliche Kapazitä-ten in einzelnen Teilbereichen der Geschirrspülerfabriken investiert. Darüber hinaus wurden, wie schon in den Vorjahren, zusätzliche Investitionen in die Produktions- und Entwicklungs-infrastruktur der Standorte getätigt.

Am spanischen Fertigungsstandort Estella lief die Produktion des Kompaktspülers im Novem-ber 2014 aus. Anschließend wurde die Produktion in den BSH-Fertigungsstandort Esquíroz (Spanien) verlagert und startete dort planmäßig im Februar 2015.

Entsprechend der langfristigen Masterpläne für die Fabriken wurde im Geschäftsjahr 2014 kon-tinuierlich an den standortspezifischen Themen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und der Flexibilität gearbeitet.

Der Produktbereich Wäschepflege konnte durch den Produktionsstart in Chennai (Indien) plan-gemäß den Fertigungsverbund um einen neuen Standort ergänzen, der den indischen Markt sowie den südostasiatischen Raum beliefert. An den Standorten Nauen (Deutschland) sowie Nanjing (China) wurden auf Basis einer standardisierten Produktplattform neue Gerätereihen erfolgreich in der Produktion eingeführt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde in zusätzliche kapazitätssteigernde Maßnahmen am Standort Nanjing (China) investiert.

In St. Petersburg (Russland) wurde das einmillionste Gerät seit der Eröffnung des Werks gefer-tigt und in Wuxi (China) konnte das 20-jährige Bestehen der Waschmaschinenfabrik gefeiert werden.

Im Produktbereich Kälte lagen die Schwerpunkte der Aktivitäten in China und Europa. Am deutschen Standort Giengen wurden umfangreiche Investitionen in effiziente Fertigungsein-richtungen getätigt. Dies ist für die Herstellung von Einbaugeräten der neuesten Generation erforderlich, deren Hochlauf planmäßig verläuft. Am türkischen Standort Çerkezköy wurde der Aufbau einer ersten Produktionslinie für die zukünftige NoFrost-Gerätegeneration abgeschlos-sen und mit dem Aufbau einer weiteren Produktionslinie begonnen. In China wurde die neue Kältefabrik für Side-by-Side-Geräte in Chuzhou im Februar 2014 erfolgreich in Betrieb genom-men. Nach dem sukzessiven Umzug der Einrichtungen für die Side-by-Side-Produktion der alten Fabrik steht die Fabrik ab Februar 2015 mit der vollen Produktionskapazität zur Verfügung.

Der Bereich Consumer Products konnte durch den Einsatz der „4K-Spritzgusstechnologie“ und durch die Integration der Laserbeschriftung in den Montageprozess seine Effizienz am Stand-ort Vitoria (Spanien) erheblich steigern und damit wichtige Technologien für den Serieneinsatz erschließen. Am Standort Rzeszów (Polen) wurden erhebliche Produktivitätssteigerungen durch die erfolgreiche Einführung des BSH-Produktionssystems realisiert. Zudem konnte am Standort Bad Neustadt durch den Produktionsstart der neuen Gebläselinie ein wichtiges Fun-dament für die Zukunft im Bereich Staubsauger gelegt werden. Mit der Einführung von neuen Küchenmaschinen und der Erweiterung des Kaffeevollautomaten-Sortiments wurden komplexe Produkte erfolgreich in Serie gebracht und dadurch die bedeutende Rolle des Standorts Nazarje (Slowenien) für den Bereich Consumer Products untermauert.

Im Produktbereich Electronic Systems, Drives wurden weitere Fertigungslinien aufgebaut und Kapazitätsausweitungen für die Produktion von Brushless-DC-Antrieben am Standort Micha-lovce (Slowakei) umgesetzt. Diese Motoren werden in der Produktion von Geschirrspülern und Waschmaschinen eingesetzt. Der am Standort Nanjing (China) geplante Aufbau einer weiteren Fertigungslinie und der Kapazitätsausweitungen zur Produktion von Brushless-DC-Motoren ist erfolgt. Ebenso wurde der Start der Produktion von Laugenpumpen für Geschirrspüler an die-sem Standort planmäßig realisiert.

Auch 2014 investierte die BSH in die Wettbewerbs-fähigkeit und Flexibilität der Fertigungsstandorte.

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Supply­Chain­ManagementDas Supply-Chain-Management umfasst in der BSH die gesamte Planung und gezielte Steue-rung aller Funktionen und Prozesse, die am Material-, Informations- und Wertefluss entlang der Lieferkette (Supply Chain) beteiligt sind, und hat damit direkten Einfluss auf den Geschäfts-erfolg der BSH.

Wie die gesamte Branche steht auch die BSH vor zunehmenden Herausforderungen, für die zeit-gemäße Lösungen entwickelt und angeboten werden müssen. Demzufolge stand im Geschäfts-jahr 2014 neben der Sicherung des Tagesgeschäfts sowie der operativen Leistungs fähigkeit die weitere Integration der Supply-Chain-Organisation im Vordergrund strategischer Überlegungen und Veränderungen.

Auf Basis standardisierter Prozesse wurden weltweit alle für die Supply Chain relevanten Abtei-lungen und Bereiche in eine Leitungsfunktion integriert. Damit wurde eine durchgängige Auf-bauorganisation eingerichtet, die sowohl auf globaler als auch auf regionaler Ebene gültig ist und somit die Grundlage für ein modernes und zeitgemäßes Supply-Chain-Management bildet.

Die neue Supply-Chain-Organisation nutzt Synergien sowohl auf globaler als auch regionaler Ebene und strebt eine kundenorientierte „end-to-end Supply Chain“-Lösung für die BSH an. Somit unterstützt die Supply-Chain-Organisation das regionale Wachstum und den Ausbau der notwendigen Wettbewerbsvorteile und sichert eine höhere Reaktionsgeschwindigkeit und mehr Flexibilität. Gleichzeitig befähigt die neue Organisation alle Regionen, optimal auf die Bedürf-nisse der Geschäftspartner und Endverbraucher einzugehen. Darüber hinaus ermöglicht die neue Organisation eine übergreifende Gesamtprozesskostenbetrachtung.

InvestitionenDie strategische Ausrichtung der BSH auf eine nachhaltige Umsatzsteigerung zeigte Auswirkungen auf die Investitionstätigkeit im Geschäftsjahr 2014.

Die BSH investierte im abgelaufenen Geschäftsjahr 457 Mio. EUR in Sachanlagen und immate-rielle Vermögenswerte (ohne Geschäfts- und Firmenwert), was einer Steigerung von 80 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr und 4,0 Prozent des Konzernumsatzes entspricht. Die Investitio-nen in Sachanlagen beliefen sich auf 443 Mio. EUR; davon 162 Mio. EUR im Inland und 281 Mio. EUR im Ausland.

An deutschen Standorten investierte der Konzern vor allem in die Produktion neuer Einbau-backöfen, energieeffizienter Kühlschränke, Staubsauger und Geschirrspüler sowie in die lau-fende Modernisierung der Fertigungsanlagen. Weitere Mittel wurden für ein neues Entwick-lungsgebäude, Trainingszentren und die IT-Ausstattung des Vertriebs, eine verbesserte Logistikausstattung und die Stärkung der Informationstechnologie eingesetzt.

Regionale Schwerpunkte der Investitionen im Ausland waren die Türkei, China, Spanien, die USA und Polen. Außer in einen neuen Fabrikationsstandort in Indien wurde in Kapazitätserwei-terungen in der Türkei und in China sowie in neue Baureihen von Waschmaschinen, Kältegerä-ten und Geschirrspülern sowie Einbaubacköfen und Gasmulden investiert. Der Produktbereich Consumer Products tätigte Investitionen für neue Produktreihen in China und Slowenien. In den USA wurde in ein neues Logistiklager investiert.

Von den Investitionen entfielen 41 Prozent auf Neuprodukte und 25 Prozent auf Gebäude und sonstige Infrastruktur. In Erweiterung und Rationalisierung investierte die BSH 20 Prozent; 14 Prozent der Investitionen betrafen den Werterhalt und den Umweltschutz. Diese Investi-tionsgründe werden auch die Schwerpunkte der Investitionsvorhaben des Jahres 2015 sein.

Die eingegangenen Verpflichtungen zum Erwerb von Sachanlagevermögen zum Abschluss-stichtag betrugen 16 Mio. EUR (Vorjahr: 62 Mio. EUR).

Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögens-werte (ohne Geschäfts- und Firmenwert)

in Mio. EUR

2014 2013

457 377

41 Prozent der Investitionen entfallen auf Neuprodukte.

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FinanzenSowohl die ausgeweiteten geldpolitischen Maßnahmen in den USA, Großbritannien und Japan als auch die Aussage des EZB-Präsidiums, Staatsanleihen uneingeschränkt ankaufen zu wol-len, beruhigten die Finanzmärkte und führten in den meisten Ländern zu weiteren Käufen von Aktien und Staatspapieren. Größte Profiteure dieser Geldpolitik waren insbesondere südeuro-päische Staatsanleihen mit schlechteren Ratings, die aufgrund einer noch bestehenden Real-verzinsung größtenteils erhebliche Kurssteigerungen verbuchen konnten. Ausgewählte Aktien-indizes markierten neue Höchststände, teilweise sogar historische Hochs.

Mehr Volatilität als die Aktienmärkte verzeichneten die Devisen- und Rohstoffmärkte. Gleich zu Anfang des Jahres verloren manche Währungen sowohl gegenüber dem Euro als auch dem US-Dollar sehr stark an Wert. Von den für die BSH relevanten Währungen war vor allem die Türki-sche Lira stark betroffen. Die Währungen stabilisierten sich im Verlauf der zweiten Jahreshälfte – wenn auch meist auf einem niedrigeren Niveau. Mit den Sanktionen gegen Russland und einem extrem starken Verfall des Rohölpreises (in US-Dollar mehr als 50 Prozent) kam der Rus-sische Rubel gegen Ende des Jahres sehr stark unter Druck und erreichte Mitte Dezember 2014 auf Jahressicht einen Wertverlust gegenüber dem Euro von nahezu 40 Prozent. Der Polnische Zloty wurde im Zuge dieser Unsicherheiten in Mitleidenschaft gezogen und wertete gegen Jah-resende ebenfalls deutlich gegenüber Euro und US-Dollar ab. Der Chinesische Renminbi ent-wickelte sich im Durchschnitt auf dem Niveau des Vorjahres und hatte damit keine wesent liche Auswirkung auf die operative Geschäftstätigkeit der BSH.

Die risikoadjustierte Anlagestrategie des Konzerns kam auch im Berichtszeitraum zur Anwen-dung. Sie soll materielle Wertverluste bei den Fondsanlagen zur Pensionssicherung bei Kurs-einbrüchen vermeiden. Das für 2014 festgelegte Risikobudget von 5 Prozent wurde dadurch zu keinem Zeitpunkt ausgenutzt. Die Rendite der Fondsanlagen in Höhe von insgesamt fast 7 Pro-zent übertraf die Erwartungen.

Die Netto-Cash-Position – negativer Saldo aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalen-ten abzüglich Finanzverbindlichkeiten – belief sich zum Stichtag auf 959 Mio. EUR (Vorjahr: 544 Mio. EUR). Die Veränderung zum Vorjahr in Höhe von 415 Mio. EUR resultiert im Wesent-lichen aus der höheren Dividendenzahlung an die Gesellschafter im Geschäftsjahr 2014.

Die in 2011 und 2012 emittierten Anleihen auf dem Offshore-Renminbi-Markt in Hongkong haben einen ausstehenden Nominalwert in Höhe von 2.400 Mio. CNY, Restlaufzeiten von unter einem Jahr bis zu acht Jahren sowie nominale Zinssätze zwischen 2,900 Prozent per annum und 4,375 Prozent per annum. Im Geschäftsjahr wurde eine Tranche in Höhe von 850 Mio. CNY der in 2011 emittierten Anleihe zurückgezahlt. Die in 2013 begebene Euro-Anleihe in Höhe von 500 Mio. EUR hat eine Restlaufzeit von sechs Jahren und einen nominalen Zinssatz von 1,875 Prozent per annum.

Die Ratingagentur Standard & Poor’s bestätigte im September 2014 für die BSH das langfris-tige Rating „A“ sowie das kurzfristige Rating „A-1“. Der Ausblick ist mit „stable“ bewertet, basierend auf hohen und stabilen operativen Ergebnissen und Cashflows. Dies unterstreicht die hervorragende Bonität der BSH.

Ein zentrales Treasury-Controlling stellt die Überwachung, Identifikation und Bewertung aller Treasury-Risiken für den Konzern sicher. Ein breites Spektrum an geeigneten Treasury-Instru-menten dient zur Absicherung finanzieller Risiken und ermöglicht die zeitnahe Einleitung not-wendiger Maßnahmen.

Die hervorragende Bonität der BSH wurde 2014 erneut bestätigt.

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Bei einem rollierenden Planungshorizont von einem Jahr werden die Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft des Konzerns zentral ermittelt und bewertet. Entstehende Risikopositionen werden mithilfe von Derivaten abgesichert. Die in den Richtlinien vorgegebene Absicherungs-politik wurde, wie in der Vergangenheit, im Rahmen eines quartalsweise tagenden Treasury-Committees besprochen und zentral umgesetzt.

Preisrisiken für in der Fertigung eingesetzte Industriemetalle werden wie auch im Vorjahr im Wesentlichen über Lieferanten abgesichert. Nach Bedarf werden Sicherungsgeschäfte für Kup-fer, Aluminium, Nickel und Rohöl, die nicht über Lieferanten gesichert werden können, getätigt. Das detaillierte Vorgehen wird ebenfalls im Treasury-Committee abgestimmt.

Die Sicherung der finanziellen Flexibilität und die Reduktion und Vermeidung von Refinanzie-rungsrisiken sind wesentliche liquiditätsbezogene Ziele. Durch ein effektives zentrales Cash-Management und den Zugang zu Kreditlinien bei Kreditinstituten mit gutem Rating reduziert der Konzern das Liquiditätsrisiko.

Durch eine strukturierte Finanzierung mit mittel- und langfristiger Zinsbindung sichert sich der Konzern gegen das Risiko steigender Zinsen ab.

Die BSH überwacht laufend das Kontrahentenrisiko der Geschäftspartnerbanken anhand von externen Ratings und Credit Default Swaps. Eine Überprüfung der vergebenen Limits für Geld-anlagen und Volumina von Sicherungsgeschäften erfolgt monatlich.

Personal und SozialesTeil der engagierten Wachstumsstrategie der BSH war im Jahr 2014 die Weiterentwicklung der globalen BSH-Organisation, mit der auch umfangreiche Personalveränderungen einhergingen.

In diesem Veränderungsprozess zugleich ein Umfeld zu gestalten, das die vielfältigen und anspruchsvollen Tätigkeitsprofile der BSH auf ihrem klaren Wachstumskurs aufzeigt und damit qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern individuell geeignete Chancen und Wege zur Weiterentwicklung bietet, zählte damit zu den wesentlichen Herausforderungen der zukunfts-orientierten Personalarbeit in der BSH.

Eine wichtige Rolle für die Wahrnehmung der BSH als attraktiver Arbeitgeber mit einem breiten Spektrum an spezifischen Ausbildungs- und Jobprofilen spielt ein klar wahrnehmbares Employer Branding: Hier überzeugt die BSH mit einem fundierten Talentmanagement und zielgruppenspezifischen Qualifizierungsprogrammen, die auf die individuelle Förderung und Weiterentwicklung motivierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgerichtet sind.

Zum Stichtag 31. Dezember 2014 beschäftigte die BSH einschließlich der Auszubildenden welt-weit 53.211 Mitarbeiter (Vorjahr: 49.876). Davon waren 37.224 Mitarbeiter im Ausland (Vorjahr: 34.718) und 15.987 in Deutschland (Vorjahr: 15.158) tätig.

Ein Mitarbeiteraufbau hat in allen BSH-Regionen stattgefunden, insbesondere in China (+1.124), Deutschland (+829) und in der Türkei (+475). Die höhere Mitarbeiterzahl in Deutsch-land gegenüber dem Vorjahr ist unter anderem im Produktionsbereich auf eine verstärkte Über-nahme von Leiharbeitnehmern zurückzuführen. Das Erreichen des Umsatzziels konnte nur durch ein hohes Maß an Flexibilität an den Produktionsstandorten sichergestellt werden und wurde durch flexible Arbeitsmodelle effektiv unterstützt.

Die BSH legt großen Wert auf individuelle Förderung und Weiterent-wicklung.

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Die Mitarbeiter nach Vertriebsregionen gliedern sich wie folgt:

Zum 31. Dezember 2014 standen 905 Mitarbeiter in einem Ausbildungsverhältnis (Vorjahr: 829). Auf die deutschen Entwicklungs- und Fertigungsstandorte entfielen 490 Auszubildende und Studenten der dualen Hochschule. Das internationale Traineeprogramm der BSH absolvierten 19 Teilnehmer aus Deutschland und sechs ausländischen Tochtergesellschaften.

Anfang 2014 wurden die Ergebnisse der im Herbst 2013 weltweit in allen Tochtergesellschaften durchgeführten Mitarbeiterbefragung ausgewertet, analysiert und den Mitarbeitern vorgestellt. Bei Bedarf wurden Verbesserungsmaßnahmen abgeleitet. Generell zeigte die Mitarbeiterbefra-gung ein hohes Maß an Leistungsbereitschaft und Verbundenheit zum Unternehmen sowie eine hohe Zufriedenheit der Mitarbeiter. Dies spiegelte auch die sehr gute Beteiligungsquote von ins-gesamt 88 Prozent aller BSH-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wider.

Ein wichtiges Leitmotiv der Personalstrategie bleibt Diversity. Die Vielfalt, die die Mitarbeiter in die BSH einbringen, aktiv zu fördern, ist mit dem Diversity-Management in der Unternehmens-organisation verankert und in den Personalprozessen integriert.

In diesem Zusammenhang kommt auch der Stärkung der Internationalisierung eine bedeutende Rolle zu. Die zukunftsorientierte Regionalisierungsstrategie der BSH erhöhte die Zahl an inter-nationalen Personaltransfers im Rahmen von Auslandseinsätzen als Expatriates deutlich: Im Senior Management wechselten im Geschäftsjahr 2014 gegenüber dem Vorjahr rund 44 Prozent mehr Mitarbeiter ins Ausland. Zum Stichtag waren in Summe 332 (Vorjahr: 326) Mitarbeiter als Expatriates im Rahmen von Auslandsversetzungen tätig.

Mit zahlreichen Teilzeitmodellen bietet die BSH Möglichkeiten für eine flexible, lebensphasen-orientierte Arbeitszeitgestaltung an. Dies wird auch unterstützt durch verschiedene Angebote zur Kinderbetreuung in München genauso wie an den Standorten Traunreut und Berlin.

Vor dem Hintergrund der Wachstumsstrategie der BSH gewinnt das Employer Branding zusätz-lich an strategischer Relevanz. Vielfältige Maßnahmen verfolgen das Ziel, die BSH als Arbeit-gebermarke zu positionieren: So nahm die BSH zum achten Mal in Folge mit großem Erfolg an der Ausschreibung „Top Arbeitgeber Deutschland“ des Top Employers Institute teil. Bei der Zer-tifizierung „Top Arbeitgeber Ingenieure“ erzielte die BSH im Gesamtranking aller in Deutschland teilnehmenden Unternehmen wiederholt den ersten Platz. Auf internationaler Ebene wurde die BSH erneut zum „Top Employer Europe“ zertifiziert. Zudem konnten sich die Tochtergesellschaf-ten in Belgien, den Niederlanden, Polen, Spanien und der Türkei auf lokaler Ebene erfolgreich als „Top Arbeitgeber“ auszeichnen. Daneben wurde Ende 2014 erstmals unsere Tochtergesell-schaft in China zum „Top Employer China“ zertifiziert.

Die BSH-Unternehmenspräsenz auf Facebook – in Deutschland seit Mai 2014 – bietet nun auch die Möglichkeit, die BSH als attraktiven Arbeitgeber in den sozialen Medien zielgruppenspezi-fisch und authentisch zu präsentieren.

Die BSH baute im vergangenen Geschäftsjahr die Aktivitäten im Bereich des Hochschulmarke-tings weiter aus. So wurde, neben dem bereits etablierten Deutschlandstipendium, ein Firmen-stipendium eingeführt und die Zusammenarbeit mit dem Fachverlag „DIE ZEIT“ im Rahmen von Podiumsdiskussionen intensiviert.

Stichtag 31. Dezember Veränderung

2014 2013 absolut in %

Vertriebsregion I 29.522 28.085 1.437 5,1

Vertriebsregion II 7.481 7.132 349 4,9

Vertriebsregion III 15.056 13.542 1.514 11,2

Sonstige 1.152 1.117 35 3,1

Gesamt 53.211 49.876 3.335 6,7

2014 wurde die BSH in mehreren Ländern als Top-Arbeitgeber zertifiziert.

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Das Talentmanagement bildete auch im Jahr 2014 ein Schwerpunktthema. Hier ging es darum, Leistungsträger zu identifizieren, die ihr Potenzial im Rahmen einer zielgerichteten beruflichen Weiterentwicklung im internationalen Umfeld einsetzen können.

Berufliche Entwicklungsmöglichkeiten in der BSH bietet dabei auch der Karrierepfad „Projekt-management“. Dieser wurde für Produktprojekte, Fabrikprojekte und Projekte mit IT-Beteiligung an allen deutschen und vielen ausländischen Standorten implementiert.

Im Jahr 2014 wurde die im Vorjahr eingeleitete Neuausrichtung der „Entwicklungsperspektive Experte“ fortgesetzt. Hier wurden für technische Funktionsfelder Expertenstellen für relevante Fachthemen mit internationaler Perspektive identifiziert. Der Rollout startete Ende 2013 in Deutschland und wurde im Berichtsjahr auf weitere Länder ausgedehnt.

Für die BSH-Entwicklungsprogramme wurden im Jahr 2014 zahlreiche neue Maßnahmen und Trainings angeboten. Insbesondere das neue Konzept für das „Junior Excellence Program“ (JEP) wurde erfolgreich eingeführt. Ziel der inhaltlich aufeinander abgestimmten JEP-Module ist es, den Teilnehmern Orientierung und Unterstützung bei der internationalen beruflichen Weiterent-wicklung zu geben und dafür erforderliche Kompetenzen auszubauen. Das „International Execu-tive Program“ (IEP) bietet seinen rund 100 Mitgliedern die Möglichkeit, sich global zu vernetzen und sich durch spezifisch für die Zielgruppe entwickelte Maßnahmen und Aktivitäten auf weiter-führende internationale Managementaufgaben vorzubereiten. Mit großem Erfolg wurde das internationale „Senior Executive Program“ (SEP) fortgesetzt, das der zielgerichteten beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung von Top-Führungskräften dient. In den letzten Jahren konnte die BSH einen Großteil der zur Verfügung stehenden Vakanzen im oberen Management aus diesem Programm heraus besetzen.

Wirkungsvoll intensiviert wurde im Geschäftsjahr 2014 auch die internationale Zusammenarbeit der sieben weltweit organisierten, großen internen Weiterbildungsorganisationen, den Acade-mies, im Hinblick auf die „Corporate Learning Landscape“. Diese umfasst alle Trainingspro-gramme, Prozesse und Standards der BSH zum Thema Qualifizieren und Lernen. Internationale Arbeitsgruppen erarbeiteten beispielsweise Konzepte zur Standardisierung der „Strategischen Analyse von Qualifizierungsbedarfen“ sowie zur Messung der Wirksamkeit von Trainings. In die-sem Zusammenhang wurden auch vermehrt bereichs- und zielgruppenspezifische Qualifizie-rungsmaßnahmen konzipiert und international ausgerollt. Zum zweiten Mal in Folge wurde die BSH Academy Corporate im Berichtsjahr beim Deutschen Bildungspreis der TÜV SÜD Akademie und des Marktforschungsunternehmens EuPD Research Sustainable Management als „Exzel-lenzunternehmen“ ausgezeichnet.

Die demografischen Auswirkungen in Form einer älter werdenden Mitarbeiterstruktur wurden in der BSH sehr früh erkannt und seit 2006 durch unternehmensweite Projektaktivitäten begleitet. Am Anfang zeichnete dafür die Initiative „Perspektive 67“ verantwortlich, die im Jahr 2013 von dem Projekt „Demografie in der Produktion“ abgelöst wurde. Mit standortübergreifenden Teams werden Lösungen erarbeitet, die für die Mitarbeiter eine Arbeitswelt mit geringstmöglicher Belastung bei optimaler Führungsstruktur gestalten und den generationenübergreifenden Aus-tausch fördern. Schwerpunkte hierbei sind die Ergonomie des Arbeitsplatzes, ein umfassendes Gesundheitsmanagement, flexible Arbeitszeitsysteme sowie geeignete Führungsstrukturen.

2014 wurde das „Junior Excellence Program“ neu konzipiert.

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57G E S C H Ä F T S V E R L A U F | K O N Z E R N L A G E B E R I C H T

NachhaltigkeitNachhaltigkeit ist integraler Bestandteil der Konzernstrategie und des Geschäftsmodells der BSH sowie der Grundsätze unseres Unternehmensleitbilds.

Im Berichtsjahr wurden die Aktivitäten des „Social Audit Programms“ bei ausgewählten Liefe-ranten von Produktionsmaterial weitergeführt, um sicherzustellen, dass Mindeststandards bezüglich Arbeitsbedingungen und Umweltschutz in der vorgelagerten Wertschöpfungsstufe eingehalten werden. Insbesondere umfasst das Programm die schriftliche Anerkennung des BSH-Verhaltenskodex für Lieferanten, den sogenannten Suppliers’ Code of Conduct sowie den verpflichtenden Nachweis von erfolgreich durchgeführten Social Audits.

Im Berichtsjahr wurde der 22. Nachhaltigkeitsbericht herausgegeben. Unter dem Titel „Trans-parenz schaffen“ standen die Steuerung der Nachhaltigkeitsaktivitäten und die Ausrichtung in den Handlungsfeldern der BSH-Nachhaltigkeitsstrategie im Vordergrund.

UmweltschutzIn 2014 wurde die BSH im Zusammenhang mit dem Programm „Resource Efficiency 2015“ mit dem Energy Efficiency Award 2014 der Deutschen Energie-Agentur ausgezeichnet und erzielte dabei den dritten Platz. Damit erfolgte eine Würdigung der systematischen weltweiten Umset-zung von mehreren Energieeffizienzmaßnahmen, mit denen der Energieverbrauch pro Jahr um rund 160 Mio. Kilowattstunden gesenkt wurde. Für die Ressourceneffizienzmaßnahmen erhielt auch der slowenische Standort Nazarje im November 2014 zum zweiten Mal seit 2006 eine lokale Auszeichnung als umweltfreundlichstes Unternehmen 2014. Ebenfalls zeichnete im Oktober 2014 die Europäische Handelskammer die chinesische Kältegerätefabrik in Chuzhou mit dem „Corporate Social Responsibility Award“ aus; damit würdigte die Handelskammer die Vielzahl von Energiesparprojekten, die in den letzten Jahren umgesetzt wurden.

Mit dem Konzernprojekt „Resource Efficiency 2015“ hatte sich die BSH im Jahr 2010 das kon-krete Ziel gesetzt, den Ressourcenverbrauch von Energie und Wasser im gesamten Unterneh-men bis zum Jahr 2015 gegenüber dem Basisjahr 2010 um 25 Prozent zu senken.

Systematisch wurden alle ressourcenintensiven Prozesse analysiert und Einsparpotenziale identifiziert, wobei ein wesentlicher Erfolgsfaktor die Einbindung aller Mitarbeiter war. Maß-nahmen wie Erneuerung von Beleuchtungssystemen, Modernisierung der Druckluftversorgung sowie Optimierungen im Infrastrukturbereich wurden im Berichtsjahr an ausgewählten Stand-orten umgesetzt.

Das Energiemanagementsystem nach ISO 50001:2011 wird an allen Produktions- und Logistik-standorten sukzessive eingeführt. Mit Ablauf des Berichtsjahres waren alle deutschen Produk-tions- und Logistikstandorte sowie der Standort in der Türkei zertifiziert. Der Standort des Hausgeräteherstellers Zelmer in Rzeszów wurde 2014 in das BSH-Umweltmanagementsystem integriert und soll im Folgejahr zertifiziert werden. Alle weiteren produzierenden Einheiten des Konzerns sind im Berichtsjahr nach dem internationalen Standard für Umweltmanagementsys-teme ISO 14001:2004 zertifiziert.

Die laufenden Kosten und die Investitionen für den standortbezogenen Umweltschutz beliefen sich auf 19 Mio. EUR.

Für das Engagement im Bereich Umweltschutz erhielt die BSH mehrere Auszeichnungen.

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Beim Energieverbrauch führten die Maßnahmen in 2014 zu einer deutlichen Verbesserung der spezifischen Kennzahl. Der absolute Energieverbrauch konnte wie im Vorjahr insbesondere mit Ressourceneffizienzprojekten bei gleichzeitiger Steigerung der Produkttonnage reduziert wer-den. Der Wasserverbrauch und die spezifische Kennzahl lagen jedoch wegen erhöhter Aufwen-dungen bei Entwicklung und Lebensdauertests nicht im Zielbereich. Das produktionsbedingte Abfallaufkommen ist abhängig vom Produktdesign und liegt auf dem Niveau von 2010. Die Pro-duktionsabfälle werden jedoch zu 93 Prozent (92 Prozent in 2010) einer Materialverwertung zugeführt, wodurch der BSH-Beitrag zur Material-Kreislaufwirtschaft erhöht werden konnte. Die Reduzierung der standortbezogenen CO2-Ströme ist auf einen effizienten Einsatz der Res-sourcen Öl und Gas, verbunden mit einem geringeren Wärmebedarf in der Heizperiode, gegen-über dem Vorjahr zurückzuführen.

593650

538509

599

Energie pro TonneProdukt(kWh/t Produkt)

81,6 80,375,7

80,5 83,8

Abfälle pro TonneProdukt(kg/t Produkt)

Wassermenge pro TonneProdukt(m3/t Produkt)

1,101,23

1,041,041,15

36,1

43,0

34,630,7

37,9

CO2-Emission pro Tonne

Produkt*/**(kg/t Produkt)

2014 2014 2014 20142013 2013 2013 20132012 2012 2012 20122011 2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010

Umweltkennzahlen aus der Produktion (interne Quellen)*

* Berechnung der CO2-Emission pro Tonne Produkt erfolgt ab 2014 auf Basis der IEA Data Service „CO2 Emissions from Fuel Combustion (2008 edition)“; Vorjahre entsprechend angepasst.** Ohne Anteil aus Erzeugung elektrischer Energie, Fernwärme und Verkehr.

Wichtige Vorgänge des GeschäftsjahresIm September 2014 verkaufte die Siemens AG (Berlin und München) ihren an der BSH gehaltenen Geschäftsanteil an die Robert Bosch GmbH (Stuttgart). Die Transaktion wurde nach Erlangung aller erforderlichen Kartellfreigaben am 5. Januar 2015 vollzogen. In diesem Zusammenhang leistete die BSH an beide Gesellschafter am 29. Dezember 2014 als Vorabausschüttung auf den Bilanzgewinn 2014 eine Abschlagszahlung in Höhe von 346 Mio. EUR (Sondergewinnausschüt-tung).

Im Geschäftsjahr 2013 startete die BSH mit einer mehrstufigen Informationskampagne eine freiwillige Sicherheitsmaßnahme zur Überprüfung einer beschränkten Anzahl von Geschirr-spüler-Modellen, die zwischen den Jahren 1999 und 2005 produziert wurden. Die Geräte können aufgrund eines fehlerhaften elektronischen Bauteils im Bedienfeld möglicherweise überhitzen, was in äußerst seltenen Fällen zu einem potenziellen Brandrisiko führen kann. Im Berichtsjahr 2014 setzte die BSH die Abwicklung dieser freiwilligen Sicherheitsmaßnahme fort, indem die notwendigen, für den Verbraucher kostenfreien Reparaturen ausgeführt beziehungsweise ent-sprechende Sonderrabatte beim Kauf eines Neugerätes gewährt wurden. Die dafür im Vorjahr gebildeten Rückstellungen wurden anteilig verbraucht.

Infolge schwächerer Geschäftsaussichten in einigen osteuropäischen Märkten waren Wertmin-derungen auf Vermögenswerte nach IAS 36 der Zelmer-Gruppe erforderlich. Diese Wertminde-rungen entfielen auf den Geschäftswert, den Kundenstamm und auf die Marke Zelmer.

Der Energieverbrauch konnte 2014 weiter reduziert werden.

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Vermögens­, Finanz­ und Ertragslage

Die Geschäftsführung beurteilt den Geschäftsverlauf und die Lage des Konzerns nach Abschluss des Geschäftsjahres insgesamt als günstig.

Ergebnis und wesentliche EinflussfaktorenIm Berichtsjahr 2014 konnte die BSH den Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahr um 8,4 Pro-zent auf 11.389 Mio. EUR steigern (siehe auch Abschnitt Umsatzentwicklung).

Die Herstellungskosten betrugen im Geschäftsjahr 7.103 Mio. EUR (Vorjahr: 6.540 Mio. EUR), davon entfallen auf die Vertriebsregion I 4.293 Mio. EUR, auf die Vertriebsregion II 1.171 Mio. EUR und auf die Vertriebsregion III 1.678 Mio. EUR. Auf die sonstigen Geschäftsaktivitäten (inklusive Überleitungsposition zum internen Rechnungswesen) entfallen – 39 Mio. EUR. Im Verhältnis zum Umsatz betrugen die Herstellungskosten 62,4 Prozent, was den Vorjahreswert von 62,2 Prozent leicht übersteigt; währungsbereinigt liegt dieses Verhältnis auf Vorjahres niveau. In Summe konnte das Bruttoergebnis um 8,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden.

Für Vertrieb und Verwaltung wurden im Geschäftsjahr insgesamt 3.206 Mio. EUR aufgewendet. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die Vertriebskosten um 201 Mio. EUR auf 2.513 Mio. EUR und die Verwaltungskosten um 66 Mio. EUR auf 693 Mio. EUR. Insgesamt blieb der Anteil der Vertriebs- und Verwaltungskosten mit 28,1 Prozent nahezu unverändert auf Vorjahresniveau (28,0 Prozent). Die Summe der Vertriebskosten entwickelte sich parallel zu den Umsatzerlösen, wobei die Marketingaufwendungen überproportional zum Vorjahr gesteigert wurden.

Die BSH steigerte die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung gegenüber dem Vorjahr um 39 Mio. EUR auf 373 Mio. EUR. Im Verhältnis zum Umsatz entspricht das einem Anteil von 3,3 Prozent (Vorjahr: 3,2 Prozent).

Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen mit 282 Mio. EUR nahezu auf Vorjahresniveau. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich im Geschäftsjahr um 212 Mio. EUR auf insgesamt 261 Mio. EUR. Der Rückgang ist auf die im Vorjahr hier ausgewiesenen Aufwendun-gen aus der Bildung einer Rückstellung für freiwillige Sicherheitsmaßnahmen bei Geschirr-spülern zurückzuführen. Darüber hinaus wurden in dieser Position in beiden Geschäftsjahren Wertminderungen auf Vermögenswerte im Rahmen von IAS 36 abgebildet. Im Geschäftsjahr 2014 entfielen diese Wertminderungen auf Gesellschaften, die den Vertriebsregionen I und II zugeordnet sind, im Vorjahr auf die Vertriebsregion II.

Das Finanzierungsergebnis (Finanzierungserträge, -aufwendungen und übriges Finanzergeb-nis) verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 5 Mio. EUR und ergab im Saldo einen Aufwand in Höhe von 68 Mio. EUR. Dabei ergibt sich aus dem Saldo aus Finanzierungserträgen und -aufwendungen im Geschäftsjahr ein um 14 Mio. EUR gestiegener Aufwand. Gegenläufig ver-besserte sich das übrige Finanzergebnis um 19 Mio. EUR, im Wesentlichen infolge von Wäh-rungseffekten aus Darlehen und Cash-Pool-Positionen.

Die BSH konnte den Konzernumsatz um 8,4 Prozent steigern.

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Das EBIT betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 705 Mio. EUR, im Verhältnis zum Umsatz ent-spricht dies einer Marge von 6,2 Prozent (Vorjahr: 512 Mio. EUR; 4,9 Prozent). Als Zielsetzung wurde im Vorjahr für das EBIT eine starke Steigerung prognostiziert. Mit dem im Geschäftsjahr erwirtschafteten EBIT wurde diese Prognose übertroffen. Basierend auf der überwiegend positiven Ergebnisentwicklung in den westeuropäischen Ländern erzielte die BSH in der Ver-triebsregion I mit 499 Mio. EUR ein gegenüber dem Vorjahr um 38 Mio. EUR höheres EBIT. Das EBIT der Vertriebsregion II lag mit 25 Mio. EUR deutlich unter dem Vorjahr (61 Mio. EUR). Hier wirkte im abgelaufenen Geschäftsjahr insbesondere die angespannte wirtschaftliche Lage in Russland ergebnisbelastend. Die Vertriebsregion III konnte vor allem aufgrund des guten Geschäftsverlaufs in China und den USA das EBIT um 44 Mio. EUR auf 295 Mio. EUR steigern.

Insgesamt lag das EBIT des Konzerns deutlich über dem des Vorjahres. Dies ist zum einen auf die Aufwendungen im Zusammenhang mit der freiwilligen Sicherheitsmaßnahme zurückzufüh-ren, die im Vorjahr das Ergebnis deutlich belasteten. Zum anderen zeigte die Umsatzsteigerung des Geschäftsjahres positive Ergebnisbeiträge.

Im Geschäftsjahr erwirtschaftete die BSH ein Ergebnis vor Ertragsteuern in Höhe von 637 Mio. EUR (Vorjahr: 439 Mio. EUR).

Der Ertragsteueraufwand belief sich einschließlich der Zuführungen zu Steuerrückstellungen auf 190 Mio. EUR (Vorjahr: 130 Mio. EUR). Dies entspricht einer Konzernsteuerquote von 29,8 Prozent im abgelaufenen Geschäftsjahr (Vorjahr: 29,6 Prozent).

Nach Steuern ergab sich ein Ergebnis von 447 Mio. EUR (Vorjahr: 309 Mio. EUR); das Konzern-ergebnis – nach Berücksichtigung von Ergebnisanteilen nicht beherrschender Gesellschafter – belief sich ebenfalls auf 447 Mio. EUR (Vorjahr: 308 Mio. EUR).

AktivaDie Bilanzsumme stieg im Jahr 2014 um 405 Mio. EUR auf 9.147 Mio. EUR (Vorjahr: 8.742 Mio. EUR) an.

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente verringerten sich im Geschäftsjahr um 492 Mio. EUR auf 493 Mio. EUR. Ein wesentlicher Grund für die Reduzierung war die zusätzlich zur jährlichen Dividende gezahlte Sondergewinnausschüttung in Höhe von 346 Mio. EUR an die Gesellschafter im Rahmen der vollständigen Übernahme des BSH-Anteils durch die Robert Bosch GmbH, Stuttgart.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 2.972 Mio. EUR stiegen gegen-über dem Vorjahr um 345 Mio. EUR. Der Anstieg in Höhe von 13,1 Prozent ist im Wesentlichen auf das Umsatzwachstum in China und die dort üblichen längeren Zahlungsziele infolge der Nutzung von Wechseln zurückzuführen.

7 1233

30

16 15

35 34

9

2014 2013Zahlungsmittel, Zahlungsmitteläquivalente und Wertpapiere

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Vorräte

Anlagevermögen und langfristige finanzielle Vermögenswerte

Übrige Vermögenswerte9

Aktiva: Struktur in %

9.147 8.742 Bilanzsumme (in Mio. EUR)

Der Bestand an übrigen kurzfristigen Vermö-genswerten reduzierte sich im Geschäftsjahr um 12 Mio. EUR auf 340 Mio. EUR. Die Verän-derung resultierte im Wesentlichen aus der Reduzierung von geleisteten Anzahlungen sowie einem Anstieg von Wertberichtigungen auf sonstige Forderungen. Die Vorräte stie-gen um 166 Mio. EUR auf 1.466 Mio. EUR. Gegenüber dem Vorjahreswert in Höhe von 1.300 Mio. EUR betrug die Zunahme 12,8 Pro-zent. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf den Produktions- und Absatzaufschwung in China zurückzuführen.

Das EBIT lag trotz Belastungen in Osteuropa deutlich über dem Vorjahresniveau.

Konzernergebnis

in Mio. EUR

2014 2013

447 308

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Weiterhin erhöhte sich der Bestand an langfristigen finanziellen Vermögenswerten um 54 Mio. auf 1.063 Mio. EUR, im Wesentlichen durch Zukauf von Fondsanteilen.

In Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte investierte der Konzern 457 Mio. EUR (Vor-jahr: 377 Mio. EUR). Der Investitionsanteil der Vertriebsregion I betrug 239 Mio. EUR (Vorjahr: 203 Mio. EUR). Auf die Vertriebsregion II entfielen 63 Mio. EUR (Vorjahr: 53 Mio. EUR) und 146 Mio. EUR (Vorjahr: 114 Mio. EUR) auf die Vertriebsregion III. Die Investitionen lagen in allen Vertriebsregionen über den Vorjahreswerten und überstiegen die laufenden Abschreibungen des Geschäftsjahres. Infolgedessen erhöhte sich das Sachanlagevermögen um 163 Mio. EUR auf 1.860 Mio. EUR. Gegenläufig entwickelten sich die immateriellen Vermögenswerte. Die Abnahme um 43 Mio. EUR auf 266 Mio. EUR ist auf die Wertminderungen im Rahmen von IAS 36 auf immaterielle Vermögenswerte der Zelmer-Gruppe zurückzuführen.

Aktive latente Steuern wurden in Höhe von 503 Mio. EUR (Vorjahr: 385 Mio. EUR) bilanziert. Der Inlandsanteil entsprach 241 Mio. EUR (Vorjahr: 170 Mio. EUR), auf das Ausland entfielen 216 Mio. EUR (Vorjahr: 161 Mio. EUR). Dabei resultierten aus Konsolidierungseffekten 46 Mio. EUR (Vorjahr: 54 Mio. EUR). Die Veränderung zum Vorjahr ist insbesondere auf versicherungs-mathematische Verluste zurückzuführen, die im Geschäftsjahr die Pensionsrückstellungen deutlich erhöhten und aus denen entsprechende aktive latente Steuern resultierten.

PassivaDie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 38 Mio. EUR auf 1.355 Mio. EUR erhöht und stehen im Einklang mit der Ausweitung des Geschäftsvolumens. Die Erhöhung betrifft vor allem die Länder China, Türkei und USA.

Die übrigen kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten stiegen um 241 Mio. EUR auf 1.458 Mio. EUR. Der Anstieg wurde im Wesentlichen verursacht durch eine noch ausstehende Quellen-steuerzahlung auf die Sondergewinnausschüttung (91 Mio. EUR) sowie durch höhere Abgren-zungen für Verkaufs- und Mitarbeiterboni.

Die kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr um 77 Mio. EUR auf 1.452 Mio. EUR und beinhalten vornehmlich Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und aus Anleihen. Der Anteil der kurzfristigen Finanzverbindlichkei-ten betrug 300 Mio. EUR, darüber hinaus haben 538 Mio. EUR eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren. In Deutschland wurden Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 152 Mio. EUR getilgt. Im Ausland hingegen erhöhten sich die Finanzverbindlichkeiten um 75 Mio. EUR.

Die kurz- und langfristigen Rückstellungen bewegten sich mit 990 Mio. EUR auf Vorjahres-niveau (983 Mio. EUR). Von der im Vorjahr gebildeten Rückstellung für freiwillige Sicherheits-maßnahmen wurden im Geschäftsjahr 68 Mio. EUR verbraucht. Die Zuführungen entfielen zum großen Teil auf die Rückstellungen für Gewährleistungsansprüche.

2014 2013

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Finanzverbindlichkeiten

Rückstellungen

Übrige Verbindlichkeiten

Eigenkapital

15 15

16 18

26 24

17 14

2629

Passiva: Struktur in %

9.147 8.742 Bilanzsumme (in Mio. EUR)

Für anhängige Rechtsstreitigkeiten bestehen Rückstellungen in Höhe der als wahrschein-lich eingeschätzten Inanspruchnahme. Obwohl der Konzern die geltend gemachten Ansprüche grundsätzlich als nicht gerecht-fertigt ansieht, können auch darüber hinaus-gehende Belastungen nicht vollständig aus-geschlossen werden.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen betrugen im Saldo 1.423 Mio. EUR (Vorjahr: 1.131 Mio. EUR). Der Anstieg zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf versiche-

Die Investitionen übertrafen in allen Regionen die Vorjahres-werte.

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rungsmathematische Verluste in Höhe von 262 Mio. EUR zurückzuführen, welche überwiegend aus geringeren Rechnungszinssätzen resultierten. Für Deutschland betrug dieser 1,9 Prozent (Vorjahr: 3,4 Prozent).

Die passiven latenten Steuern beliefen sich auf 49 Mio. EUR (Vorjahr: 39 Mio. EUR).

Das Eigenkapital reduzierte sich im Geschäftsjahr um 109 Mio. EUR auf 2.388 Mio. EUR, was einer Eigenkapitalquote von 26,1 Prozent (Vorjahr: 28,6 Prozent) entspricht.

Dem Abfluss der Dividendenzahlung in Höhe von insgesamt 500 Mio. EUR (inkl. Sondergewinn-ausschüttung als Abschlagszahlung auf den Bilanzgewinn 2014 in Höhe von 346 Mio. EUR) wirk-ten vor allem die positiven Währungsumrechnungsveränderungen mit 121 Mio. EUR entgegen. Der Zufluss aus dem Konzernergebnis in Höhe von 447 Mio. EUR war gegenüber dem Vorjahr um 139 Mio. EUR höher.

KapitalflussrechnungIm Geschäftsjahr betrug der Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit 685 Mio. EUR (Vorjahr: 646 Mio. EUR).

Der höhere Mittelzufluss basierte auf einem gegenüber dem Vorjahr deutlich höheren Ergebnis vor Steuern in Höhe von 637 Mio. EUR (Vorjahr: 439 Mio. EUR). Jedoch wirkte die Korrektur der sonstigen nicht zahlungswirksamen Veränderungen im Geschäftsjahr 2014 gegenläufig, im Wesentlichen aufgrund von stark gesunkenen Rechnungszinssätzen, die bei der Berechnung von Pensionsrückstellungen nach Steuern zu versicherungsmathematischen Verlusten in Höhe von 187 Mio. EUR führten. Darüber hinaus wurden infolge steigender Forderungen und Vorräte im Geschäftsjahr vermehrt Mittel gebunden, andererseits wirkten steigende Rückstellungen und Verbindlichkeiten positiv auf den Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit im Geschäfts-jahr 2014.

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit liegt mit 555 Mio. EUR auf Vorjahresniveau. Zwar fie-len im Geschäftsjahr die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte mit 457 Mio. EUR deutlich höher aus als im Vorjahr (377 Mio. EUR), allerdings wurden im Vorjahr zusätzliche Mittel zum Erwerb der Zelmer-Gruppe aufgewendet. Aus Käufen und Verkäufen von Wertpapieren ergaben sich im laufenden Geschäftsjahr den Vorjahreswert übersteigende Mit-telabflüsse. Insgesamt war keine wesentliche Veränderung der Mittelabflüsse aus Investitions-tätigkeit zu verzeichnen.

Der Mittelabfluss aus dem Saldo von Aufnahme und Tilgung von Finanzverbindlichkeiten sowie Dividendenzahlungen in Höhe von 500 Mio. EUR führten insgesamt zu einem Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von 623 Mio. EUR.

Einschließlich der wechselkursbedingten Veränderungen verringerten sich damit die Zahlungs-mittel und Zahlungsmitteläquivalente innerhalb des Geschäftsjahres um 492 Mio. EUR auf 493 Mio. EUR.

Die deutliche Ergebnis-steigerung führte zu einem signifikant höheren Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit.

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63M A N A G E M E N T V O N C H A N C E N U N D R I S I K E N | K O N Z E R N L A G E B E R I C H T

Management von Chancen und Risiken

Compliance­ManagementIhren Unternehmenswerten entsprechend übernimmt die BSH als weltweit tätiges Unternehmen eine besondere Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, den Geschäftspartnern und Mit-arbeitern. Compliance ist ein elementarer Bestandteil dieser Verantwortung, die von der Geschäftsführung, den Führungskräften, jedem Mitarbeiter und Dritten, die namens und im Auftrag der BSH handeln, gelebt werden muss. Die BSH wird dieser unternehmerischen Verant-wortung gerecht, indem sie alle Geschäftsentscheidungen an dem gemeinsamen Wertegerüst ausrichtet und auf Geschäfte verzichtet, die geltendes Recht verletzen.

Kernelement hierzu sind die BSH Business Conduct Guidelines, die für die Geschäftsführung, alle Führungskräfte und Mitarbeiter weltweit verbindlich gelten. Die BSH Business Conduct Guide lines geben weltweit einheitliche und verbindliche Leitlinien vor, an denen alle Mitarbeiter ihr Verhalten und ihr geschäftliches Handeln ausrichten. Gleichzeitig sind sie Ausdruck der Unternehmenswerte und beschreiben, wie jeder Mitarbeiter in der BSH Verantwortung für sein Handeln übernimmt.

Aufgabe des Bereichs „Corporate Compliance“ ist es, risikobasierte Compliance-Strukturen und -Maßnahmen zu etablieren, um Verstöße gegen geltendes Recht zu verhindern. Der werte-basierte Managementansatz der BSH schafft ein stabiles Fundament sowie für alle geschäft-lichen Entscheidungen eine einheitliche Ausrichtung. Die Werte der BSH sind die Maxime für das Verhalten aller Mitarbeiter und legen einen allgemein verbindlichen Handlungsrahmen fest. Die kompromisslose Einhaltung gesetzlicher und betrieblicher Regelungen ist ein wesentliches Element des Werteverständnisses der BSH und die Basis für alle geschäftlichen Entscheidungen. Im Sinne einer Null-Toleranz-Politik wird dies durch Maßnahmen ergänzt, die bestmöglich gewährleisten, dass alle Mitarbeiter im Einklang mit geltendem Recht handeln.

Nach der Neuausrichtung des Bereichs „Corporate Compliance“ im Geschäftsjahr 2013 wurde das Compliance-Management-System entsprechend der neuen Organisationsstruktur weiter-entwickelt. Jede Region der BSH wird durch einen regionalen Compliance Officer betreut, dem lokale Compliance Officer zugeordnet sind. In Tochtergesellschaften, in denen kein regionaler Compliance Officer oder lokaler Compliance Officer seinen Sitz hat, übernehmen Kollegen aus anderen Fachbereichen die Rolle des örtlichen Compliance Officers.

Die Compliance-Arbeit in der BSH besteht aus den drei Komponenten Prävention, Aufklärung und Reaktion. Das bedeutet, Verstöße gegen die oben dargestellten Compliance-Anforderungen zu vermeiden (Prävention), etwaige Verstöße, die trotz der Präventivmaßnahmen geschehen, aufzuklären (Aufklärung) und das Handeln, das zu einem Verstoß geführt hat, zu ahnden und für die Zukunft zu beenden (Reaktion). Dabei konzentriert sich Corporate Compliance auf die Kernrisiken Korruption, Geldwäsche und Kartellrecht.

Die Präventionsarbeit des Bereichs „Corporate Compliance“ zielt darauf ab, Compliance-Ver-stöße weltweit zu vermeiden. Hierzu gibt es konzernweite und landesspezifische Richtlinien und interne Regelungen, die laufend aktualisiert und risikospezifisch weiterentwickelt werden.

Anhand eines neu gestalteten Trainingsprogramms werden die Mitarbeiter weltweit zu den Kern-risiken Korruption, Geldwäsche und Kartellrecht im richtigen Umgang mit diesen Risiken geschult. Die Trainings setzen sich aus Präsenztrainings sowie webbasierten Trainings zusam-men und sind zielgruppenspezifisch und bedarfsgerecht gestaltet. Für 2015 ist zudem geplant, ein Tool zur Steuerung und Dokumentation des Trainingsprozesses einzuführen, das weltweit ausgerollt werden wird. Zu den Kernrisiken – Korruption, Geldwäsche und Kartellrecht – erfolgt

Das Compliance-Manage-ment wurde an die neue Organisationsstruktur angepasst.

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darüber hinaus eine fortlaufende Kommunikation und Beratung. Hierzu wurde 2014 ein Compliance Helpdesk für Deutschland, Österreich und die Schweiz eingeführt. Sofern ein ent-sprechender Bedarf ermittelt wird, soll schrittweise auch in anderen BSH-Tochtergesellschaften ein Compliance Helpdesk eingeführt werden.

Für das Geschäftsjahr 2015 ist zudem geplant, einen Hochrisikotransaktionsscanner (HRT) ein-zuführen. Der HRT zielt auf die Einführung von Risikofiltern bei allen ausgehenden Zahlungen, die zur Anwendung kommen sollen, bevor eine Transaktion ausgelöst wird. Zudem werden ein-gehende Zahlungen nachträglich auf Risiken geprüft. Ziel des HRT ist es, alle Transaktionen mit einem hohen Risiko für die BSH zu identifizieren.

Die zweite zentrale Aufgabe des Bereichs „Corporate Compliance“ ist die Aufklärung von mögli-chen Compliance-Verstößen. Eingehenden Hinweisen wird anhand eines definierten, objektiven und sachgerechten Prozesses nachgegangen. Soweit dies erforderlich ist, werden hierzu ent-sprechende Maßnahmen eingeleitet.

Dritter wesentlicher Bestandteil des Compliance-Management-Systems ist es, sowohl auf erkannte Defizite im Compliance-Management als auch auf Compliance-Verstöße unverzüglich zu reagieren. Werden Compliance-Verstöße festgestellt, zieht die BSH systematisch Konsequen-zen (Reaktion): Angemessene disziplinarische Maßnahmen werden durch das Corporate Sanc-tion Board getroffen. Zudem werden Sicherungsmaßnahmen eingeleitet und Prozessschwächen behoben, um gleichartige Compliance-Verstöße in der Zukunft zu vermeiden. Die daraus gewon-nenen Erkenntnisse werden für die präventive Beratung und Trainingsmaßnahmen genutzt.

2014 wurde in der BSH das weltweit zugängliche Hinweisgebersystem „Trust and Tell“ einge-führt. Es bietet den Mitarbeitern eine weitere Möglichkeit, vertraulich Compliance-Verstöße zu melden.

RisikomanagementUnternehmerischer Erfolg erfordert das bewusste Eingehen von Risiken. Das Enterprise Risk Management (ERM) der BSH orientiert sich an den Regelungen des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) sowie internen Maßgaben, wie zum Beispiel den Business Conduct Guidelines. Zudem basiert das System auf dem weltweit anerkannten, vom Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Commission (COSO) entwickelten „Enterprise Risk Management – Integrated Framework“ (COSO II).

Das BSH-ERM zielt auf eine frühzeitige Identifizierung, Bewertung und Steuerung jener Risiken ab, die das Erreichen der Unternehmensziele in wesentlichem Maß negativ beeinflussen kön-nen. Dadurch soll die Grundlage des wirtschaftlichen Erfolgs der BSH abgesichert werden.

Das Risk Management Committee und der Bereich „Corporate Risk Management, Internal Con-trol System“ tragen im Auftrag der Geschäftsführung die Verantwortung für die Organisation, Implementierung und stetige Verbesserung des Risikomanagementsystems für alle Gesell-schaften des BSH-Konzerns. Zudem wird das ERM in einzelnen Fachbereichen um eine pro-zessspezifische Risikoidentifikation, -bewertung und -steuerung ergänzt. Im Berichtsjahr konnten die Qualität und die Prozesse des ERM weiter standardisiert und verbessert werden. Dazu trugen zum Beispiel Anpassungen und Standardisierungen im Risikoberichtsprozess sowie intensive Kommunikationsmaßnahmen bei. Zudem konnte eine stärkere Durchdringung der operativen Kernprozesse bezüglich Datenerhebung, Auswertung und Weiterverarbeitung erreicht werden.

Über ein Hinweisgeber-system können Mitarbeiter vertraulich Compliance-Verstöße melden.

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65M A N A G E M E N T V O N C H A N C E N U N D R I S I K E N | K O N Z E R N L A G E B E R I C H T

Im Geschäftsjahr 2014 hat der Bereich „Corporate Risk Management, Internal Control System“ neben dem ERM die konzeptionelle Verantwortung für das Interne Kontrollsystem (ICS) über-nommen. Das ICS umfasst die Steuerung und Überwachung prozess- und transaktionsbasierter Risiken und wird derzeit im Rahmen eines konzernweiten Projekts neu gestaltet. Der Top-down-Ansatz des Projekts zielt auf eine Optimierung des ICS-Rahmenwerks sowie die BSH-weite Standardisierung der Kontrollanforderungen. Die dafür entwickelte Plattform wurde in der ersten Projektphase für 33 ausgewählte Organisationseinheiten implementiert. 2015 wird der Rollout in den verbleibenden Einheiten fortgesetzt.

Risiken der zukünftigen EntwicklungFür die Konzernsteuerung werden mögliche Risiken nach einer qualitativ bewerteten Schadens-auswirkung in Verbindung mit ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit in vier Gruppen klassifiziert. Hieraus wird die Einstufung gering, mittel, hoch oder sehr hoch abgeleitet.

Nachfolgend werden Risiken beschrieben, die im Risikomanagementsystem hoch oder sehr hoch eingestuft werden und entsprechende negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, die Geschäftsziele, die Compliance oder die Reputation des Konzerns verursachen könnten. Dabei spiegelt die Reihenfolge der dargestellten Risiken die gegenwär-tige relative Risikoeinstufung wider und bietet einen Anhaltspunkt für die derzeitige Bedeu-tung dieser Risiken für die BSH. Sofern nicht anderslautend angegeben, beziehen sich die nachfolgenden Risiken auf alle Segmente gleichermaßen.

Im Folgenden werden die sehr hohen Risiken dargestellt:

Die volatile Lage der Weltwirtschaft bleibt Grundlage einer uneinheitlichen Einschätzung der zukünftigen Umsätze und Ergebnisse bei Hausgeräten in den verschiedenen Regionen, in denen die BSH tätig ist. Die makroökonomischen Rahmenfaktoren in Europa stellen die BSH vor besondere Herausforderungen: Es droht noch immer die Gefahr wirtschaftlicher Verände-rungen in den westeuropäischen Ländern aufgrund eines möglichen Zusammenbruchs der Euro-Zone und des damit verbundenen Verlustes einer wettbewerbsfähigen Kostenposition für den Export. Im Falle eines Zerfalls der Euro-Zone wäre eine Aufwertung der Währungen der wirtschaftlich stärkeren Länder zu erwarten, welche die BSH gravierend beeinträchtigen könnte.

Es ist weiterhin eher wahrscheinlich, dass die wirtschaftliche Erholung in einigen südeuropäi-schen Staaten (zum Beispiel Griechenland, Italien, Spanien) fragil und die konjunkturelle Dynamik auch zukünftig schwach bleiben werden. Die daraus möglicherweise resultierenden erheb lichen Verschiebungen und Rückgänge der Nachfrage könnten zu Kunden- und Liefe-antenausfällen führen. Die BSH begegnet diesen Risiken mit gezielten Initiativen zur übergrei-fenden Verbesserung der Kostenposition, des Forderungsmanagements und der Optimierung der Kapitalstrukturen.

Wie im letzten Berichtszeitraum ist auch im Geschäftsjahr 2014 nicht auszuschließen, dass Compliance-Verstöße erfolgt sind. Aufgrund des konsequent weiterentwickelten Compliance-Managements und der damit einhergehenden Risikoanalyse der BSH werden indes die Konse-quenzen solcher möglichen Verstöße im Vergleich zum letzten Berichtszeitraum höher eingestuft. Im Eintrittsfalle könnten solche Verstöße mitunter gravierende Strafen und einen Repu tations-verlust für die BSH nach sich ziehen. Zur Reduktion und Vermeidung des damit verbundenen Risikos werden zahlreiche Maßnahmen verfolgt. Zu diesen zählen zum Beispiel Schulungsaktivi-täten für alle Mitarbeiter und BSH-weit gültige Richtlinien, eine Fokussierung der Rechtsberatung sowie die Optimierung kritischer Prozesse (zum Beispiel Vertragsmanagement).

Das Interne Kontroll-system wird derzeit neu gestaltet und standardi-siert.

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Die hohe Intensität des globalen Wettbewerbs stellt weiterhin eine Herausforderung für die BSH und die übrigen Marktteilnehmer dar. Es ist eher wahrscheinlich, dass in den Kernmärkten der BSH in Europa zunehmend nicht europäische Wettbewerber sehr aggressiv ihre Marktposition ausbauen. Die strategische Neuausrichtung der BSH, die mit einer Vielzahl von Einzelmaß-nahmen in den Ländern und Bereichen kombiniert wird, dient der Stärkung der Wettbewerbs-position, um einem erheblichen negativen Einfluss auf das Erreichen der Geschäftsziele frühzeitig entgegenzuwirken.

Nachrangig zu den bereits oben genannten Risiken sind die folgenden hohen Risiken:

Die konsequente Plattformstrategie und der Einsatz von Gleichteilen in verschiedenen Produkten können im unwahrscheinlichen Falle von Qualitätsproblemen gravierende Sach- oder Personen-schäden verursachen und Folgekosten in Form von erhöhten Garantie- und Kulanzleistungen nach sich ziehen. Diesem weiterhin bestehenden Risiko wirkt die BSH durch ein umfassend implementiertes Qualitätsmanagementsystem entgegen und reagiert beim Auftreten solcher Fälle mit einem gezielten Task-Force-Management. Produkthaftungs- oder Sicherheitsrisiken werden im Konzern in enger Kooperation mit den beteiligten Regionen, Ländern und Fachberei-chen gesteuert. Im Berichtsjahr startete das Projekt „BSH Focus Quality“ zur Verbesserung der Produktqualität. Ziel ist es, die Kompetenzen in der gesamten Organisation kontinuierlich weiterzuentwickeln, damit die BSH-Marken die hohen Qualitätserwartungen der Kunden best-möglich erfüllen.

Als global tätiges Unternehmen unterliegt die BSH neben den deutschen Rechtsvorschriften zur Unternehmensführung auch den Anforderungen weiterer Rechtssysteme. Daher ist die BSH von zahlreichen Änderungen anzuwendender Regelungen, Gesetze und Richtlinien betroffen, welche die Produkte, Prozesse und Leistungen der BSH beeinflussen und das Geschäftsumfeld verändern. So könnte eine unwahrscheinliche Verlängerung der Gewährleistungspflicht von derzeit zwei auf fünf Jahre durch die EU-Gesetzgebung gravierende Folgen für die BSH nach sich ziehen. In diesem Fall würden für die BSH erhebliche zusätzliche Gewährleistungskosten anfallen. Das Risiko, das im letzten Berichtszeitraum als mittel eingestuft wurde, wird nun als hoch betrachtet. Eine ständige Beobachtung der diesbezüglichen politischen und gesetzgebe-rischen Aktivitäten erfolgt durch die Bereiche „Corporate Technology“ und „Corporate Legal, Industrial Policy“, um über eventuelle Änderungen rechtzeitig informiert zu sein und eine zeit-nahe Reaktion sicherzustellen.

Im Zuge der Übernahme des Siemens-Anteils durch die Robert Bosch GmbH, Stuttgart, wurde ein neuer Marken-Lizenzvertrag geschlossen, der den Rahmen für eine langfristige Nutzung der Marke Siemens durch die BSH gegeben hat. Es ist unwahrscheinlich, dass sich durch das Ausscheiden der Siemens AG, Berlin und München, als Gesellschafterin für die BSH als Mehrmarkenkonzern gravierende Veränderungen in der Wahrnehmung der Marke Siemens im Hausgerätemarkt oder für die Steuerung lokaler Geschäftsaktivitäten ergeben, durch die Umsatz potenziale verringert würden. Vor dem Hintergrund der Veränderung der Gesellschafter-struktur wurde das Risiko von mittel auf hoch umgestuft. Die Anforderungen aus dem Marken-Lizenzvertrag werden durch differenzierte Vorgaben für die Markensteuerung in Länder gesellschaften und Konzernfunktionen umgesetzt. Ferner unterstützen unveränderte Investitionen in den Auftritt der Marke Siemens sowie aktive Kommunikationsmaßnahmen bezüglich der langfristig bedeutsamen Rolle der Marke Siemens in der BSH-Strategie die Reduktion dieses Risikos.

Die BSH ist Rechtsstreitigkeiten, Klagen und Gerichtsverfahren ausgesetzt, die im unwahr-scheinlichen Einzelfall gravierende negative Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit des Kon-zerns, finanzielle Verpflichtungen oder Reputation haben könnten. Auch im Berichtsjahr wurde die BSH mit Forderungen konfrontiert. Obwohl der Konzern die geltend gemachten Ansprüche grundsätzlich als nicht gerechtfertigt ansieht, können auch weiterhin erhebliche Belastungen nicht ausgeschlossen werden.

Die Marke Siemens bleibt strategisch bedeutend für die BSH.

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Risiken mit einer geringen oder mittleren Einstufung werden an dieser Stelle nicht ausgeführt. Diese werden gegebenenfalls unter fachlichen Aspekten in anderen Kapiteln des Lageberichts dargestellt (zum Beispiel Finanzrisiken).

Für den Konzern wurden wie im Vorjahr keine Risiken identifiziert, die entweder einzeln oder in ihrer Gesamtheit den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten. Ebenso hat sich die Risikolandschaft der BSH im Vergleich zum Vorjahr nicht wesentlich geändert.

Chancen der zukünftigen EntwicklungEine Chance ist ein in der Zukunft liegendes Ereignis oder ein Umstand, dessen Eintritt sich positiv auf die Erreichung der geschäftlichen Ziele des Konzerns auswirkt. Dabei bildet die Rei-henfolge der dargestellten Chancen einen Anhaltspunkt für die derzeitige Bedeutung für die BSH.

Der nach wie vor geringe Sättigungsgrad einiger Märkte in der Ausstattung der Privathaushalte mit modernen Haushaltsgeräten sowie die Präferenz der einkommensstärkeren Bevölkerungs-gruppen für qualitativ hochwertige Markenprodukte werden auch in Zukunft Wachstumspoten-ziale bieten. Durch die Regionalisierung der BSH-Organisation und den Ausbau der bereits starken internationalen Präsenz will die BSH diese Chancen besser nutzen. Dabei soll nicht nur am überdurchschnittlichen Wirtschaftswachstum in Asien, sondern auch von Märkten mit einer geringeren volkswirtschaftlichen Wachstumsdynamik profitiert werden. Durch eine stär-kere Ausprägung der regionalen Entscheidungskompetenzen sollen in höherem Ausmaß als bisher Produktkonzepte für lokale Zielgruppen entwickelt und mit mehr Schlagkraft vermarktet werden. Diese gestärkte Marktnähe soll eine solide Basis für zukünftige wirtschaftliche Erfolge der BSH erhalten und ausbauen.

Weltweit zeichnet sich eine günstigere Entwicklung der Öl- und Rohstoffpreise ab, die sich positiv auf die Material- und Logistikkosten auswirken könnte. Eine weitere Systematisierung der Beschaffungs- und Distributionsprozesse sowie konzernweite Bündelungsaktivitäten soll-ten mittelfristig zusätzliche Potenziale für Kostenreduzierungen im Einkauf und in der Logistik eröffnen. Dies kann die globale Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu Wettbewerbern aus Län-dern mit vorteilhafteren Kostenstrukturen stärken. Zudem kann die Erreichung unserer strate-gischen Wachstums- und Profitabilitätsziele positiv beeinflusst werden.

Aufgrund der engeren Zusammenarbeit mit der Robert Bosch GmbH bietet sich die Chance eines erleichterten Zuganges zu verschiedenen Bosch-Kompetenzfeldern wie zum Beispiel Technik, Qualität und Vernetzung. Zukünftig könnten sich daraus mögliche Synergien ergeben, die für die BSH Innovations-, Kostensenkungs- oder Expansionspotenziale schaffen. So könn-ten zum Beispiel das Produktportfolio der BSH weiterentwickelt, die aktuellen Technologien verbessert und zusätzliche Marktpotenziale erschlossen werden.

Die BSH-Organisation legt seit Ende 2014 einen besonderen Fokus darauf, neue Ideen für Pro-dukt- und Dienstleistungskonzepte einer konsequenten Prüfung zu unterziehen. Zu diesem Zweck wurde ein neuer Zentralbereich für Innovationen geschaffen. Die produktübergreifend tätigen Markenorganisationen sollen darüber hinaus konkrete Bezüge zu Produktkategorien und Kundenerlebnis über den gesamten Marketingmix verankern. Es wird erwartet, dass die interne Zusammenarbeit rascher und erfolgreicher verläuft und die Effizienz der Marketing- und Innovationsstrategie gesteigert wird.

Die Anpassung von Produktkonzepten für lokale Zielgruppen bietet Wachstumschancen.

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Das BSH-Produktportfolio prägt maßgeblich die Standards für Technologie und Design im westeuropäischen Premiumsegment. Es besteht die Chance, dass der stärkere Fokus der Organisation auf eine durchgängige Markensteuerung diese Leistungsmerkmale in Zukunft intensiver und umfassender an den Kunden vermitteln wird, und damit eine erfolgreiche und nachhaltige Positionierung im entsprechenden Premiummarktsegment erreicht werden kann. Entsprechend könnten die Marktanteile im Premiumsegment und insbesondere im Einbau-gerätebereich steigen.

Generell eröffnen die für BSH wichtigen globalen Megatrends, wie demografischer Wandel, Urbanisierung, Globalisierung und Umweltbewusstsein, auf vielen Gebieten zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten. Neue technologische und gesellschaftliche Trends, wie Digitalisie-rung und das zunehmende Interesse an Konnektivität im Hausgerätebereich, bieten der BSH zusätzliche Potenziale. Die BSH sucht gezielt nach neuen, qualitativ hochwertigen Lösungen auf diesen Feldern, zum Beispiel durch die Vernetzung von Hausgeräten oder Online-Diensten. Durch den digitalen Wandel können werthaltige Dienstleistungen dem Kunden kurzfristig, kostengünstig und über Entfernungen hinweg angeboten werden. Dies können zum Beispiel Ferndiagnosen bezüglich der entsprechenden Vorabinformation zur Vorbereitung der Kunden-dienst einsätze sein oder nutzer- und gerätabhängige Rezeptvorschläge. Die BSH erschließt oder durchdringt damit Teile der Wertschöpfungskette, die zum einen eine hohe Dynamik auf-weisen und zum anderen näher am Endkunden verortet sind.

Die geopolitischen und makroökonomischen Rahmenbedingungen haben einen erheblichen Einfluss auf das Geschäft der BSH. Durch eine potenziell bessere Entwicklung des gesamtwirt-schaftlichen Umfelds besteht für die BSH die Chance, dass es zu einer stärkeren Nachfrage in den jeweiligen Absatzmärkten kommt. Daher wird das Umfeld kontinuierlich beobachtet, um Kapazitäten oder finanzielle Ressourcen gegebenenfalls anzupassen.

Der digitale Wandel ermöglicht es der BSH, näher an den Endkunden zu rücken.

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69V O R A U S S I C H T L I C H E E N T W I C K L U N G | K O N Z E R N L A G E B E R I C H T

Voraussichtliche Entwicklung

Gesamtwirtschaftlicher AusblickDen Einschätzungen und Prognosen zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung liegen Informa-tionen von Banken, Versicherungen und führenden Wirtschaftsforschungsinstituten zugrunde.

Die Weltwirtschaft dürfte im kommenden Jahr ihre langsame Erholung fortsetzen. Der sehr niedrige Ölpreis, die Stabilisierung in Nordamerika, aber auch wirtschaftspolitische Reformen in wichtigen Schwellenländern Asiens signalisieren eine weitere konjunkturelle Stabilisierung. Andererseits gehen von den geopolitischen Konflikten sowie der weiter schwelenden Krise der Europäischen Währungsunion erhebliche Risiken für das globale Wachstum aus.

Die BSH nimmt daher für das Jahr 2015 eine gegenüber 2014 kaum veränderte Dynamik des weltweiten Wachstums an. Impulse dürften dabei weniger vom Welthandel kommen als viel-mehr von der Stärkung der Binnennachfrage in wichtigen Ländern, wie zum Beispiel China, den USA und einigen Ländern Europas. Insbesondere in den USA sowie in Deutschland signalisie-ren die verbesserten Arbeitsmarktdaten eine sich robust entwickelnde private Nachfrage. Der niedrige Ölpreis wirkt zudem als Konjunkturprogramm, dessen Effekte nicht vollständig in die Erwartungsbildung der BSH eingeflossen sind.

Die größten Risiken sieht die BSH weiter in einer erneuten Verschärfung der Schuldenkrise in Europa, insbesondere aufgrund der fortgesetzt kritischen Entwicklung in Frankreich und Ita-lien. Zum anderen drohen Belastungen durch verstärkte Wachstumsprobleme der Schwellen-länder, insbesondere in Lateinamerika, sowie aufgrund einer Eskalation des Ukraine-Konflikts. Aktuell stuft die BSH dagegen die Gefahr einer geldpolitisch induzierten Eintrübung der Kon-junktur als niedrig ein. Zwar dürften in den USA im späteren Verlauf die Geldmarktzinsen erst-mals seit dem Jahr 2006 angehoben werden. Allerdings ist zu erwarten, dass die Zinssignale anfangs sehr gering ausfallen. Zudem setzen die Notenbanken in Europa und Japan ihren sehr expansiven Kurs wohl weit über das Jahr 2015 hinaus fort.

Für die Weltwirtschaft wird für 2015 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von knapp + 2,75 Prozent angenommen, was kaum über dem Wert des abgeschlossenen Jahres und weiter unter dem langfristigen Wachstumstrend läge, den die BSH mit rund + 3,3 Prozent einschätzt. Maß-geblich beeinflussen dieses Ergebnis die Schwellenländer, für die die BSH ebenfalls eine gegenüber dem Vorjahr kaum verbesserte konjunkturelle Dynamik erwartet. Der Anstieg ihres Bruttoinlandsprodukts wird mit + 4,25 Prozent zwar erneut klar über dem der Weltwirtschaft liegen, aber merklich geringer als sein langfristiges Mittel von + 6,5 Prozent ausfallen. Das Wachstum in den Industriestaaten wird mit + 1,8 Prozent demgegenüber deutlich geringer und gegenüber 2014 unverändert erwartet.

Das Wachstum in vielen Schwellenländern wird weiter von strukturellen Defiziten belastet, ins-besondere in Lateinamerika und Afrika. Hinzu kommen die teilweise stark korrigierenden Roh-stoffpreise, die vor allem in Lateinamerika, aber auch in Russland sowie Südafrika Dynamik kosten werden. Von dieser Entwicklung profitieren dagegen wichtige rohstoffeinführende Staa-ten, wie Indien, China sowie die Türkei. Die BSH rechnet in Summe jedoch nicht mit einer durchgreifenden Belebung des Wachstums in den aufstrebenden Märkten. Dies gilt auch für China, trotz weiterhin deutlicher Signale für eine weitreichende Modernisierung des Wirt-schaftssystems. Allerdings scheint sich die Bereitschaft für wirtschaftspolitische Reformen in zentralen asiatischen Schwellenländern verbessert zu haben, was für eine günstigere Perspek-tive dort spricht. Dies trifft unter anderem auf Indien und Indonesien zu. Die konjunkturelle Dynamik wird daher in den asiatischen Schwellenländern mit + 6 Prozent erneut erheblich stär-ker ausfallen als in den aufstrebenden Märkten Lateinamerikas (+ 1 Prozent) und in Osteuropa (+ 1,25 Prozent). Hier stehen politische Spannungen in einzelnen Ländern, das geringe Wachs-tum der Weltwirtschaft sowie die niedrigen Rohstoffpreise einer zügigeren Belebung entgegen.

Insbesondere in den USA und in Deutschland dürfte die Binnennachfrage steigen.

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In Westeuropa zeichnet sich erneut eine zögerliche konjunkturelle Entwicklung ab, das Wachs-tum wird mit + 1,25 Prozent in etwa so stark ausfallen wie im Jahr 2014. Impulse kommen ver-stärkt aus Spanien und Portugal, die ihre langsame Erholung aller Wahrscheinlichkeit nach fortsetzen werden, während die französische und italienische Wirtschaft kaum mehr als stag-nieren dürfte. Nur zögerlich umgesetzte Reformen und anhaltende Verunsicherung über die Zukunft der Währungsunion werden das Investitionsklima auch in den wirtschaftlich stärkeren Ländern belasten. In Deutschland rechnet die BSH für das kommende Jahr daher nur mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von + 1,0 Prozent. Der aufgrund steigender Erwerbstätigkeit sowie tendenziell sinkender Energiepreise robust zulegende private Verbrauch wird die geringe Dynamik bei Exporten und Investitionen weitgehend ausgleichen.

Der Ausblick für die USA hat sich in den letzten Monaten erkennbar verbessert. Die meisten konjunkturellen Frühindikatoren signalisieren eine robuste Entwicklung. Diese wird insbeson-dere vom privaten Verbrauch getragen, der von der inzwischen guten Lage am Arbeitsmarkt profitiert, sowie von dem Rückgang der Energiepreise und spürbaren Vermögensgewinnen. Impulse dürften zudem von der Investitionstätigkeit kommen. Dämpfend dagegen könnte der starke US-Dollar wirken sowie die sich abzeichnende, wenn auch nur moderate Erhöhung der Leitzinsen in den USA. In Summe rechnet die BSH daher nur mit einem Wachstum von + 2,5 Prozent in 2015.

Ausblick für Branche und KonzernIn Anbetracht der sich leicht bessernden gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen rechnet die BSH für das Jahr 2015 mit einem anhaltenden Wachstum des Weltmarkts für Haushalts-großgeräte. Dieses wird voraussichtlich leicht über dem Niveau des Jahres 2014 liegen.

Für die Vertriebsregion I, also im Wesentlichen den europäischen Markt, erwartet die BSH für das Jahr 2015 eine positive Entwicklung auf niedrigem Niveau. Die Lage auf den Märkten in Südeuropa wird sich voraussichtlich weiter stabilisieren, auch wenn der moderate Reformeifer in Frankreich und Italien die Erwartungen dämpft und die wirtschaftliche Entwicklung des grie-chischen Marktes noch nicht absehbar ist. Für Deutschland geht die BSH davon aus, dass der Markt wie in den vorangegangenen Jahren leicht zulegen kann.

In der Vertriebsregion II wird für die Türkei ein leichtes Plus erwartet. Dieses Ergebnis kann jedoch auf Euro-Basis ins Negative umschlagen, da eine realistische Gefahr der weiteren Abwertung der türkischen Lira besteht. Die Entwicklung auf dem russischen Markt wird auch im Jahr 2015 stark von der weiteren Entwicklung der aktuellen geopolitischen Krise beeinflusst werden. Bleibt eine weitere Verschärfung der Situation aus, rechnet die BSH ebenfalls mit einem Zuwachs auf niedrigem Niveau.

In der Vertriebsregion III ist von einer positiven Entwicklung auszugehen: In China wird der Markt für Elektrogroßgeräte voraussichtlich wieder deutlich dynamischer als im Vorjahr wach-sen. Diese Entwicklung wird im Gegensatz zur Vergangenheit stärker durch die steigenden Ansprüche der wachsenden Mittelschicht getrieben sein als durch ein reines Mengenwachs-tum. In der Region Asien und Pazifik ist ebenfalls ein Plus zu erwarten. Indien wird sich weiter positiv entwickeln und Indonesien wird auf den Wachstumspfad zurückkehren. Der nordameri-kanische Markt wird voraussichtlich auch im kommenden Jahr etwas stärker wachsen als der europäische.

Die BSH entwickelte, basierend auf den Annahmen der Entwicklung der Gesamtwirtschaft beziehungsweise des Hausgerätemarkts sowie der strategischen Zielsetzung für das Geschäftsjahr 2015, ein Szenario zur zukünftigen Entwicklung. Danach ist als Konsequenz aus der stärkeren Regionalisierung von deutlich steigenden Umsätzen und einem in Summe stark steigenden EBIT auszugehen.

Die BSH erwartet deutlich höhere Umsätze und ein stark steigendes EBIT.

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Die BSH sieht sich durch die Geschäftsentwicklung zu Beginn des laufenden Jahres in der Erwartung bestärkt, dass das Zielniveau der Geschäftsplanung für 2015 hinsichtlich Umsatz und Ergebnis erreicht werden kann.

Ereignisse nach dem BilanzstichtagIm September 2014 verkaufte die Siemens AG (Berlin und München) ihren Geschäftsanteil an die Robert Bosch GmbH (Stuttgart). Die Transaktion wurde nach Erlangung aller erforderlichen Kartellfreigaben am 5. Januar 2015 vollzogen, sodass die BSH-D nunmehr eine hundertprozen-tige Tochtergesellschaft der Robert Bosch GmbH (Stuttgart) ist. Am 9. Februar 2015 wurde die Firma der BSH-D von „BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH“ in „BSH Hausgeräte GmbH“ geändert.

Der Geschäftsführung der BSH sind darüber hinaus keine Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag bekannt, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage des Konzerns haben.

München, den 31. März 2015

BSH Hausgeräte GmbHDie Geschäftsführung

Dr. Karsten Ottenberg Johannes Närger

Matthias Ginthum Dr. Michael Schöllhorn

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Im Zusammenhang mit der vollständigen Übernahme durch die

Robert Bosch GmbH leistete die BSH eine Abschlagszahlung auf den

Bilanzgewinn 2014 in Höhe von 346 Mio. EUR (Sondergewinnausschüttung).

Die Eigenkapitalquote liegt zum Jahresende 2014 bei soliden 26,1 Prozent.

Das hervorragende lang- und kurzfristige Rating wurde im September – bei

stabilem Ausblick – durch die Ratingagentur Standard and Poor’s bestätigt.

| Konzernabschluss

73 | Konzernabschluss 74 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 75 Konzern-Gesamtergebnisrechnung 76 Konzernbilanz 78 Konzern-Kapitalflussrechnung 79 Konzern-Eigenkapitalveränderungs-

rechnung 80 Konzernanhang

80 | Konzernanhang 80 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 91 Erläuterungen zur Konzern-

Gewinn- und Verlustrechnung 96 Erläuterungen zur Konzernbilanz 111 Sonstige Erläuterungen 128 Anteilsbesitz der

BSH Hausgeräte GmbH

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Konzern­Gewinn­ und Verlustrechnung 1. Januar bis 31. Dezember 2014

in Mio. EUR Anhang 2014 2013

Umsatzerlöse 4 11.389 10.508

Herstellungskosten des Umsatzes 5 7.103 6.540

Bruttoergebnis 4.286 3.968

Vertriebs- und Verwaltungskosten 6 3.206 2.939

Forschungs- und Entwicklungskosten 7 373 334

Sonstige betriebliche Erträge 8 282 290

Sonstige betriebliche Aufwendungen 8 261 473

Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte 21 23 –

Operatives Ergebnis 705 512

Finanzierungserträge 9 45 34

Finanzierungsaufwendungen 9 129 104

Übriges Finanzergebnis 10 16 – 3

Ergebnis vor Steuern 637 439

Ertragsteuern 11 190 130

Ergebnis nach Steuern 447 309

Davon entfallen auf:

Gesellschafter des Mutterunternehmens (Konzernergebnis) 447 308

Nicht beherrschende Gesellschafter 12 0 1

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75K O N Z E R N - G E S A M T E R G E B N I S R E C H N U N G | K O N Z E R N A N H A N G

Konzern­Gesamtergebnisrechnung

1. Januar bis 31. Dezember 2014

in Mio. EUR Anhang 2014 2013

Ergebnis nach Steuern 447 309

Posten, die anschließend nicht in die Gewinn­ und Verlustrechnung umgegliedert werden

Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten

Pensionszusagen und ähnlichen Verpflichtungen 26 – 262 29

Ertragsteuern, die auf Posten entfallen, die anschließend nicht in die Gewinn-

und Verlustrechnung umgegliedert werden 12 75 – 7

– 187 22

Posten, die anschließend möglicherweise in die Gewinn­ und Verlustrechnung umgegliedert werden

Gewinne und Verluste aus der Umrechnung der Abschlüsse ausländischer

Tochtergesellschaften 27 121 – 184

Gewinne und Verluste aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen

Vermögenswerten 27 38 – 3

Gewinne und Verluste aus Sicherungsinstrumenten bei einer Absicherung

von Zahlungsströmen (Cashflow Hedging) 27 0 0

Ertragsteuern, die auf Posten entfallen, die anschließend möglicherweise in die

Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden 12 – 13 6

146 – 181

Sonstiges Ergebnis – 41 – 159

Gesamtergebnis 406 150

Vom Gesamtergebnis entfallen auf:

Gesellschafter des Mutterunternehmens 406 150

Nicht beherrschende Gesellschafter 0 0

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Konzernbilanz zum 31. Dezember 2014

in Mio. EUR Anhang 31.12.2014 31.12.2013

AKTIVA

Kurzfristige Vermögenswerte

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 14 493 985

Wertpapiere 15 143 33

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 16 2.972 2.627

Kurzfristige Ertragsteuerforderungen 41 45

Übrige kurzfristige Vermögenswerte 17 340 352

Vorräte 18 1.466 1.300

Summe kurzfristige Vermögenswerte 5.455 5.342

Langfristige Vermögenswerte

Übrige langfristige Vermögenswerte 19 1.063 1.009

Sachanlagen 20 1.860 1.697

Immaterielle Vermögenswerte 21 266 309

Aktive latente Steuern 11 503 385

Summe langfristige Vermögenswerte 3.692 3.400

Summe Vermögenswerte 9.147 8.742

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77K O N Z E R N B I L A N Z | K O N Z E R N A N H A N G

in Mio. EUR Anhang 31.12.2014 31.12.2013

PASSIVA

Kurzfristige Verbindlichkeiten

Finanzverbindlichkeiten 22 300 246

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 23 1.355 1.317

Kurzfristige Ertragsteuerverbindlichkeiten 32 29

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 24 1.417 1.186

Übrige kurzfristige Rückstellungen 24 487 465

Summe kurzfristige Verbindlichkeiten 3.591 3.243

Langfristige Verbindlichkeiten

Finanzverbindlichkeiten 22 1.152 1.283

Übrige langfristige Verbindlichkeiten 25 41 31

Übrige langfristige Rückstellungen 25 503 518

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 26 1.423 1.131

Passive latente Steuern 11 49 39

Summe langfristige Verbindlichkeiten 3.168 3.002

Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital 27 125 125

Gewinnrücklagen und sonstige Rücklagen 27 1.813 2.058

Konzernergebnis 447 308

Anteile nicht beherrschender Gesellschafter 27 3 6

Summe Eigenkapital 2.388 2.497

Summe Eigenkapital und Verbindlichkeiten 9.147 8.742

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78

Konzern­Kapitalflussrechnung 1. Januar bis 31. Dezember 2014

in Mio. EUR Anhang 2014 2013

Ergebnis nach Steuern 447 309

Ertragsteuern 11 190 130

Ergebnis vor Ertragsteuern (EvES) 637 439

Ergebnisanteile nicht beherrschender Gesellschafter 12 0 – 1

Abschreibungen und Zuschreibungen auf Anlagevermögen (Saldo) 370 375

Gewinne und Verluste aus Anlagenabgängen (Saldo) 7 4

Aufwand aus Finanzierungsergebnis (Saldo ohne übriges Finanzergebnis) 9 84 70

Gezahlte Zinsen – 54 – 31

Erhaltene Zinsen 31 19

Gezahlte Ertragsteuern – 217 – 190

Sonstige nicht zahlungswirksame Veränderungen – 212 49

Veränderungen bei Aktiva und Passiva

Veränderung Vorräte – 127 – 79

Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen,

kurzfristige Ertragsteuerforderungen und übrige kurzfristige Vermögenswerte – 205

– 294

Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen,

kurzfristige Ertragsteuerverbindlichkeiten und übrige kurz- und langfristige

Verbindlichkeiten 169

212

Veränderung Rückstellungen 265 72

Veränderung latente Steuern – 63 1

Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit 28 685 646

Investitionen in Finanzanlagen – –

Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen – 457 – 377

Erwerb von Tochterunternehmen, abzüglich übernommener Zahlungsmittel 3 – – 138

Erlöse aus Anlagenabgängen 10 24

Zugang Finanzforderungen – 1 0

Abgang Finanzforderungen 0 0

Investitionen in Wertpapiere (zur Veräußerung verfügbar) – 995 – 983

Verkauf von Wertpapieren (zur Veräußerung verfügbar) 888 911

Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit 28 – 555 – 563

Dividendenzahlungen – 500 – 233

Erwerb nicht beherrschender Anteile – 15 –

Anteile nicht beherrschender Gesellschafter – 2 – 1

Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 347 956

Tilgung von Finanzverbindlichkeiten – 453 – 398

Mittelzufluss (Vorjahr: Mittelabfluss) aus Finanzierungstätigkeit 28 – 623 324

Nettoveränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente – 493 407

Anfangsbestand Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 28 985 594

Wechselkursbedingte Veränderung der Zahlungsmittel

und Zahlungsmitteläquivalente 1

– 16

Endbestand Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 28 493 985

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79K O N Z E R N - E I G E N K A P I T A LV E R Ä N D E R U N G S R E C H N U N G | K O N Z E R N A N H A N G

Konzern­Eigenkapitalveränderungsrechnung 1. Januar bis 31. Dezember 2014

Anhang 27

in Mio. EUR

Summe Eigen-

kapital

Stand 01.01.2013 125 2.640 – 29 33 0 – 197 2.572 7 2.579

Ergebnis nach Steuern – 308 – – – – 308 1 309

Sonstiges Ergebnis – – – 184 3 0 23 – 158 – 1 – 159

Gesamtergebnis – 308 – 184 3 0 23 150 0 150

Dividendenzahlung – – 233 – – – – – 233 – 1 – 234

Sonstige Veränderung – 2 – – – – 2 – 2

Stand 31.12.2013 125 2.717 – 213 36 0 –174 2.491 6 2.497

Ergebnis nach Steuern – 447 – – – – 447 0 447

Sonstiges Ergebnis – – 121 25 0 – 187 –41 0 – 41

Gesamtergebnis – 447 121 25 0 – 187 406 0 406

Dividendenzahlung – –500 – – – – – 500 0 – 500

Sonstige Veränderung – – 12 – – – – – 12 – 3 – 15

Stand 31.12.2014 125 2.652 – 92 61 – –361 2.385 3 2.388

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80

| KONZERNANHANG

1 AllgemeinesDie BSH Hausgeräte GmbH (BSH-D), vormals BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, ent-stand 1967 als paritätisches Gemeinschaftsunternehmen der Robert Bosch GmbH (Stuttgart) und der Siemens AG (Berlin und München). Im September 2014 verkaufte die Siemens AG (Berlin und München) ihren Geschäftsanteil an die Robert Bosch GmbH (Stuttgart). Die Transaktion wurde nach Erlangung aller erforderlichen Kartellfreigaben am 5. Januar 2015 vollzogen, sodass die BSH-D nunmehr eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Robert Bosch GmbH (Stuttgart) ist. Am 9. Februar 2015 wurde die Firma der BSH-D von „BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH“ in „BSH Hausgeräte GmbH“ geändert. Der BSH-Konzern (nachfolgend der „Konzern“ oder die „BSH“ genannt) betreibt die Herstellung oder den Bezug und Vertrieb sowie die Forschung und Entwicklung von industriellen Erzeugnissen auf dem Gebiet der Elektro technik, der Feinmechanik und verwandter Technik, vor allem auf dem Gebiet der Hausgeräte, sowie die Herstellung oder den Bezug und Vertrieb von Gütern, die für die hergestellten oder vertriebenen Erzeugnisse als Zubehör und Hilfsstoffe oder als Hilfsmittel zweckdienlich sind. Die An schrift des eingetragenen Sitzes des Mutterunternehmens (BSH-D) lautet: Carl-Wery-Straße 34, 81739 München, Deutschland. Die Geschäftsführung der BSH-D hat diesen Konzernabschluss am 20. März 2015 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Konzern abschluss und der Konzernlagebericht der BSH werden im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

2 Darstellung der Bilanzierungs­ und Bewertungsmethoden

2.1 ÜbereinstimmungserklärungDer Konzernabschluss der BSH-D zum 31. Dezember 2014 ist nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen und verbindlich anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, aufgestellt. Darüber hinaus wurden die Interpreta-tionen des IFRS Interpretations Committee (IFRIC) und die ergänzenden, nach § 315a Abs. 1 HGB zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften berücksichtigt.

2.2 Grundlage der AufstellungDer Euro ist die Konzernwährung der BSH; alle Beträge werden in Millionen Euro (Mio. EUR) angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist. Die Notwendigkeit von Rundungen kann sich auf die Abstimmbarkeit einzelner Werte auswirken oder dazu führen, dass sich einzelne Beträge nicht genau zur angegebenen Summe aufaddieren.

Für die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Umsatzkostenverfahren ange-wendet. Zum Zweck einer klareren Darstellung sind verschiedene Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert aus-gewiesen und erläutert.

Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgte unter Heranziehung der historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten, mit Ausnahme finanzieller Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, und zur Veräußerung verfüg-barer finanzieller Vermögenswerte, die zum Zeitwert bewertet werden.

Die nachfolgend dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden für die im vor-liegenden Konzernabschluss enthaltenen Perioden konsistent angewendet.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden von den Konzerngesellschaften einheit-lich angewendet.

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81B I L A N Z I E R U N G S - U N D B E W E R T U N G S M E T H O D E N | K O N Z E R N A N H A N G

2.3 Änderungen von Rechnungslegungsvorschriften

2.3.1 Standards und Interpretationen, die für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen, verpflichtend anzuwenden sind

Der BSH-Konzern hat alle ab dem Geschäftsjahr 2014 in der Europäischen Union verpflichtend anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften umgesetzt.

Die nachfolgenden Standards und Interpretationen wurden in der Berichtsperiode erstmals angewendet und haben den Konzernabschluss wie folgt beeinflusst:

IFRS 10 „Konzernabschlüsse“Der neue Standard ersetzt die Vorschriften zur Konsolidierung im bisherigen IAS 27 und SIC-12 durch die Einführung eines einheitlichen Konsolidierungsmodells für alle Unternehmen, das auf die Beherrschung des Tochterunternehmens durch das Mutterunternehmen abstellt. Voraus- setzung für Beherrschung sind nach IFRS 10 drei Kriterien, die kumulativ erfüllt sein müssen: Verfügungsgewalt, variable Rückflüsse und die Möglichkeit zur Beeinflussung der variablen Rückflüsse durch Ausübung der Verfügungsgewalt. Die erstmalige Anwendung von IFRS 10 hatte keinen Einfluss auf den Konzernabschluss der BSH.

IFRS 12 „Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen“Der neue Standard regelt die Angabepflichten zu sämtlichen Beteiligungen an Tochter-, Gemein- schafts- und assoziierten Unternehmen sowie nicht konsolidierten strukturierten Gesell schaften. Für die BSH haben sich hieraus keine wesentlichen neuen Angaben ergeben.

IFRS 10 – 12 ÜbergangsleitlinienDurch die Änderung wird klargestellt, dass der „Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung“ des IFRS 10 der Beginn der Berichtsperiode ist, in welcher der Standard erstmals angewendet wird. Darüber hinaus wird festgelegt, dass bei erstmaliger Anwendung der neuen Konsolidierungs-regeln Vergleichsangaben für die zwingenden Angabepflichten des IFRS 12 im Zusammenhang mit Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und gemeinschaftlichen Vereinbarungen nur für die unmittelbar vorangehende Vergleichsperiode zwingend anzugeben sind. Diese Änderung hatte keinen Einfluss auf den Konzernabschluss der BSH.

Änderung des IAS 32 „Finanzinstrumente: Darstellung“: Saldierung von finanziellen Vermögens­ werten und finanziellen SchuldenDurch die Änderung wird das bereits bestehende Saldierungsmodell nach IAS 32 durch zusätz-liche Anwendungsleitlinien konkretisiert. Für den Konzernabschluss der BSH haben sich hieraus keine Auswirkungen ergeben.

Änderung des IAS 36 „Wertminderung von Vermögenswerten“: Angaben zum erzielbaren Betrag bei nicht­finanziellen VermögenswertenDurch die Änderung ergeben sich neue Angabepflichten beziehungsweise werden bestehende Angabepflichten korrigiert, die zu erfolgen haben, wenn der erzielbare Betrag auf Grundlage des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Kosten der Veräußerung bestimmt wurde. Da der erzielbare Betrag bei der BSH in den relevanten Fällen auf Grundlage des Nutzungswerts bestimmt wurde, haben sich hieraus keine Auswirkungen für den Konzernabschluss ergeben.

Die folgenden neuen oder geänderten Standards hatten keine Auswirkungen auf den Konzern­abschluss der BSH:

• IFRS 10, 12, IAS 27 „Investmentgesellschaften“• IFRS 11 „Gemeinsame Vereinbarungen“• IAS 27 „Einzelabschlüsse (revised 2011)“• IAS 28 „Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen (revised 2011)“• Änderungen an IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“: Novation von Derivaten

und Fortsetzung der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften

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82

2.3.2 Standards und Interpretationen, die veröffentlicht, aber noch nicht angewendet wurden Im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2014 wurden folgende vom IASB bereits verab-schiedete neue beziehungsweise geänderte Rechnungslegungsvorschriften nicht berücksichtigt, da eine Verpflichtung zur Anwendung nicht gegeben war:

2.4 WährungsumrechnungFremdwährungsgeschäfte in den Jahresabschlüssen der BSH-D und der Tochtergesellschaften werden jeweils mit den Umrechnungskursen zum Zeitpunkt der Geschäftsvorfälle umgerechnet. Zum Bilanzstichtag werden monetäre Posten in fremder Währung unter Verwendung des Stich-tagskurses angesetzt. Umrechnungsdifferenzen werden jeweils erfolgswirksam erfasst.

Die Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Abschlüsse der einbezogenen Tochter-gesellschaften erfolgt auf Grundlage des Konzepts der funktionalen Währung (IAS 21 „Aus-wirkungen von Wechselkursänderungen“) nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Die zum BSH-Konzern gehörenden ausländischen Gesellschaften betreiben ihre Geschäfte in

Standard/

Interpretation

Verpflichtend

für Geschäftsjahre

beginnend ab

Übernahme durch

die EU bis zum

31.12.2014

Voraussichtliche

Auswirkungen

IFRS 9 Finanzinstrumente 01.01.2018 Nein Klassifizierung

und Bewertung

(insb. Wertberich-

tigungsmodell)

von finanziellen

Vermögenswerten

IFRS 10, IAS 28 Veräußerung oder Einbringung von

Vermögenswerten zwischen einem Investor

und einem assoziierten Unternehmen/

Joint Venture

01.01.2016 Nein Keine

wesentlichen

IFRS 10, IFRS 12,

IAS 28

Anwendung der Konsolidierungsausnahme 01.01.2016 Nein Keine

wesentlichen

IFRS 11 Gemeinsame Vereinbarungen – Bilanzierung

von Erwerben von Anteilen an einer

gemeinsamen Geschäftstätigkeit

01.01.2016 Nein Keine

wesentlichen

IFRS 14 Regulatorische Abgrenzungsposten 01.01.2016 Nein Keine

wesentlichen

IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden 01.01.2017 Nein Zeitpunkt und

Höhe der

Erlöserfassung

IAS 1 Angabeninitiative 01.01.2016 Nein Keine

wesentlichen

IAS 16, IAS 38 Sachanlagen/Immaterielle

Vermögenswerte – Klarstellung akzeptabler

Abschreibungsmethoden

01.01.2016 Nein Keine

wesentlichen

IAS 16, IAS 41 Sachanlagen/Landwirtschaft –

Landwirtschaft: Fruchttragende Pflanzen

01.01.2016 Nein Keine

wesentlichen

IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer –

Leistungsorientierte Pläne:

Arbeitnehmerbeiträge

01.07.2014 Ja Keine

wesentlichen

IAS 27 Separate Abschlüsse – Equity-Methode im

separaten Abschluss

01.01.2016 Nein Keine

wesentlichen

IFRIC 21 Abgaben 17.06.2014 Ja Keine

wesentlichen

IFRS 2, IFRS 3,

IFRS 8, IFRS 13,

IAS 16, IAS 24,

IAS 38

Jährliches Änderungsverfahren 2010 – 2012 01.07.2014 Ja Keine

wesentlichen

IFRS 1, IFRS 3,

IFRS 13, IAS 40

Jährliches Änderungsverfahren 2011 – 2013 01.07.2014 Ja Keine

wesentlichen

IFRS 5, IFRS 7,

IAS 19, IAS 34

Jährliches Änderungsverfahren 2012 – 2014 01.01.2016 Nein Keine

wesentlichen

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83B I L A N Z I E R U N G S - U N D B E W E R T U N G S M E T H O D E N | K O N Z E R N A N H A N G

finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig, weshalb die funk-tionale Währung grundsätzlich identisch mit der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaft ist. Die Aktiva und Passiva werden mit Ausnahme des Eigenkapitals mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung werden mit jährlichen Durch-schnittskursen umgerechnet. Alle sich ergebenden Umrechnungsdifferenzen werden in einer Rücklage für Währungsumrechnung innerhalb des Eigenkapitals berücksichtigt.

In den Einzelabschlüssen der BSH-D und der Tochtergesellschaften werden Fremdwährungs-forderungen und -verbindlichkeiten beim Zugang zum Transaktionskurs bewertet. Zum Bilanz-stichtag eingetretene Kursgewinne und -verluste werden erfolgswirksam berücksichtigt.

Die der Währungsumrechnung zugrunde liegenden Wechselkurse der wichtigsten Währungen haben sich im Verhältnis zu 1 EUR wie folgt entwickelt:

2.5 Konsolidierungskreis und KonsolidierungsgrundsätzeDer Konsolidierungskreis umfasst die BSH-D und die von ihr direkt oder indirekt beherrschten Gesellschaften. Beherrschung liegt vor, wenn die BSH-D Verfügungsgewalt über das Beteili-gungsunternehmen besitzt, eine Risikobelastung durch beziehungsweise ein Anrecht auf schwankende Renditen besteht sowie die Fähigkeit besteht, die Verfügungsgewalt dergestalt zu nutzen, dass dadurch die Höhe der Renditen des Beteiligungsunternehmens beeinflusst wird. Diese ist gewöhnlich gegeben, wenn die BSH-D direkt oder indirekt die aus Eigenkapital-instrumenten resultierende Stimmrechtsmehrheit eines Unternehmens hält oder über sonstige vertragliche Regelungen oder potenzielle substanzielle Stimmrechte die maßgeblichen Tätig-keiten eines Unternehmens bestimmen kann. Das nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzu-rechnende Eigenkapital und deren Anteil am Ergebnis werden in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung jeweils gesondert ausgewiesen.

Die Einbeziehung beginnt mit dem Zeitpunkt, zu dem der BSH-Konzern die Möglichkeit der Beherrschung erlangt. Sie endet, wenn diese Möglichkeit entfällt.

Die Abschlüsse der BSH-D und der konsolidierten Tochterunternehmen wurden nach den für den BSH-Konzern einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt und in den Konzernabschluss einbezogen.

Näheres zu den Konsolidierungskreisänderungen siehe Anhangangabe 3.

Im Konsolidierungskreis ist auch ein Spezialfonds enthalten. Zum 31. Dezember 2014 werden sechs Gesellschaften nicht konsolidiert, da sie keinen Geschäftsbetrieb ausüben oder ihr Geschäftsbetrieb von untergeordneter Bedeutung ist. Der Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ist nicht wesentlich. Ferner wird die BSH Altersfürsorge GmbH, vormals BSH Bosch und Siemens Hausgeräte Altersfürsorge GmbH, München, nicht konsolidiert, da deren Reinvermögen zweckgebunden als Plan Assets nach IAS 19 von den Pensionsrück-stellungen abgesetzt wird. Bezüglich der Anteilsbesitzliste siehe Anlage I zum Anhang.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt auf Basis der zum Erwerbszeitpunkt oder der erstmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss gültigen beizulegenden Zeitwerte. Ein verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert.

Stichtagskurs Durchschnittskurs

31.12.2014 31.12.2013 2014 2013

US-Dollar (USD) 1,2141 1,3791 1,3285 1,3281

Britisches Pfund (GBP) 0,7789 0,8337 0,8061 0,8493

Russischer Rubel (RUB) 72,3370 45,3246 50,9518 42,3370

Türkische Lira (TRY) 2,8298 2,9370 2,9081 2,5296

Chinesischer Renminbi (CNY) 7,4556 8,4189 8,1640 8,2219

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Konzerninterne Salden und Transaktionen und daraus resultierende konzerninterne Gewinne und Verluste sind in voller Höhe eliminiert. Auf ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge werden latente Steuern gebildet.

2.6 UmsatzerlöseUmsatzerlöse aus Verkäufen von Produkten und der Erbringung von Dienstleistungen werden mit dem Eigentums- beziehungsweise Gefahrenübergang an den Kunden erfasst, wenn ein Preis vereinbart oder bestimmbar ist und von dessen Bezahlung ausgegangen werden kann. Die Umsatz erlöse sind abzüglich der Skonti, Preisnachlässe, Kundenboni und Rabatte ausgewiesen.

Lizenzerträge werden periodengerecht in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des zugrunde liegenden Vertrags erfasst.

2.7 Forschungs­ und EntwicklungskostenForschungsausgaben werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen. Ebenso werden Ausgaben für Entwicklung bei Anfall aufwandswirksam gebucht. Davon ausgenommen sind Projektentwicklungskosten, die folgende Kriterien vollständig erfüllen:

• Das Produkt oder das Verfahren ist klar und eindeutig abgegrenzt, und die entsprechenden Kosten können eindeutig zugerechnet und verlässlich ermittelt werden.

• Die technische Realisierbarkeit des Produkts kann nachgewiesen werden.• Das Produkt oder das Verfahren wird entweder vermarktet oder für eigene Zwecke genutzt.• Die Vermögenswerte werden einen künftigen wirtschaftlichen Nutzen generieren

(wenn z. B. ein Markt für das Produkt existiert oder, bei interner Verwendung, der Produkt-nutzen für das eigene Unternehmen nachgewiesen werden kann).

• Es sind hinreichende technische, finanzielle und andere Ressourcen verfügbar, um das Projekt abzuschließen.

Die Aktivierung der Kosten beginnt bei erstmaliger Erfüllung obiger Kriterien. In vorherigen Buchungsperioden als Aufwand erfasste Ausgaben werden nicht nachträglich aktiviert.

2.8 Forderungen aus Lieferungen und LeistungenDie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten ausgewiesen. Wertberichtigungen in Form von Einzelwertberichtigungen oder pauschalierten Einzelwertberichtigungen werden erfasst, wenn objektive Hinweise wie Zahlungsverzug, gerichtliche Mahnverfahren oder Insolvenz dafür vorliegen, dass die Forderungen nicht voll-ständig einbringlich sind. Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden grundsätzlich unter Verwendung von Wertberichtigungskonten vorgenommen. Sie werden zum selben Zeitpunkt wie die entsprechenden Forderungen ausgebucht. Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Forderungen mit Laufzeiten von über einem Jahr werden abgezinst. Wenn die Voraussetzungen des IAS 32.42 erfüllt sind, erfolgt eine Saldierung von Forderungen und Verbindlichkeiten.

2.9 VorräteVorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten beziehungsweise zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten bilanziert. Anschaffungskosten sind nach der Durchschnittsmethode angesetzt. Die Herstellungskosten der unfertigen und fertigen Erzeugnisse enthalten alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der produktions-bezogenen Gemeinkosten (ausgehend von Normalbeschäftigung). Hierzu gehören die ferti-gungsbedingten Abschreibungen, anteilige Verwaltungskosten sowie anteilige Kosten des sozialen Bereichs. Fremdkapitalkosten werden nicht einbezogen. Bestandsrisiken, die sich aus der geminderten Verwertbarkeit ergeben, werden durch Abwertungen berücksichtigt. Weitere

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Abwertungen erfolgen, wenn der Nettoveräußerungswert der Vorräte unter den Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten liegt. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung sowie der geschätzten notwendigen Vertriebskosten.

2.10 FinanzinstrumenteFinanzinstrumente sind Verträge, die gleichzeitig bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen zu einer finanziellen Schuld oder einem Eigenkapital- instrument führen. Sie umfassen neben originären auch derivative Ansprüche oder Verpflichtungen.

Gemäß IAS 39 werden Finanzinstrumente in die folgenden Kategorien eingeteilt:

• bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen (Held to Maturity),• Kredite und Forderungen (Loans and Receivables), • zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available for Sale),• finanzielle Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden

Zeitwert bewertet werden (Held for Trading beziehungsweise at Fair Value through Profit or Loss) und

• finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten (Financial Liabilities Measured at Amortized Cost).

Finanzielle Vermögenswerte mit festgelegten oder bestimmbaren Zahlungen und festen Laufzeiten, die die Gesellschaft bis zur Endfälligkeit zu halten beabsichtigt und halten kann, ausgenommen Kredite und Forderungen, werden als bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen klassifiziert. Finanzielle Vermögenswerte, die hauptsächlich mit dem Ziel erworben wurden, einen Gewinn aus kurzfristigen Preis- beziehungsweise Kursschwankungen zu erzielen, werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet und klassifiziert.

Kredite/Forderungen und finanzielle Verbindlichkeiten Kredite/Forderungen und finanzielle Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungs-kosten unter Beachtung der Effektivzinsmethode bewertet, wenn sie nicht mit Sicherungs-geschäften im Zusammenhang stehen. Insbesondere handelt es sich dabei um:

– Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen– Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten– Anleihen– sonstige finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Die fortgeführten Anschaffungskosten ermitteln sich als der Betrag, mit dem ein finanzieller Vermögenswert oder eine finanzielle Schuld bei der erstmaligen Erfassung bewertet wurde, vermindert um eventuelle Tilgungen, etwaige außerplanmäßige Abschreibungen für Wert-minderungen oder Uneinbringlichkeit sowie unter Berücksichtigung des Agios/Disagios. Die Verteilung des Agios/Disagios erfolgt mittels der Effektivzinsmethode über die Laufzeit des finanziellen Vermögenswerts oder der finanziellen Schuld.

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte und VerbindlichkeitenFinanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind bei der BSH ausschließlich als zu Handelszwecken gehalten (Held for Trading) ausgewiesen. Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind über die Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.

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Zur Veräußerung verfügbare finanzielle VermögenswerteAlle sonstigen finanziellen Vermögenswerte, ausgenommen Kredite und Forderungen, werden als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte eingestuft. Zur Veräußerung ver-fügbare finanzielle Vermögenswerte werden grundsätzlich mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Der beizulegende Zeitwert entspricht im Allgemeinen dem Markt- oder Börsenwert. Wenn kein aktiver Markt existiert, wird der beizulegende Zeitwert mithilfe allgemein anerkannter finanzmathematischer Methoden ermittelt.

Gewinne und Verluste aus der Bewertung eines zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Ver-mögenswerts zum Zeitwert werden bis zur Realisierung unter Berücksichtigung latenter Steuern erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Eine Wertminderung wird vorgenommen, wenn der bei-zulegende Zeitwert dauerhaft und wesentlich unter den Anschaffungskosten liegt. Sofern eine Wertminderung vorliegt, wird der eingetretene kumulierte Nettoverlust aus dem Eigenkapital in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Ergibt sich nach IAS 39 eine Wertaufholung, wird diese bei Eigenkapitalinstrumenten direkt mit dem Eigenkapital verrechnet. Bei Fremd-kapitalinstrumenten erfolgt eine erfolgswirksame Zuschreibung maximal in Höhe der bisher vorgenommenen Wertberichtigung.

Abweichend hiervon werden Anteile an nicht konsolidierten Tochtergesellschaften und Beteili-gungen grundsätzlich mit ihren jeweiligen Anschaffungskosten gezeigt, gegebenenfalls unter Berücksichtigung von außerplanmäßigen Wertminderungen. Da für diese Gesellschaften kein aktiver Markt existiert und künftige Zahlungsströme nicht bestimmt werden können, lassen sich die beizulegenden Zeitwerte nicht mit vertretbarem Aufwand verlässlich ermitteln. Anteile an nicht konsolidierten Tochtergesellschaften/Beteiligungen bestehen nur in geringfügigem Umfang; es besteht keine Veräußerungsabsicht.

2.11 Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene ImmobilienDas Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, vermindert um lineare planmäßige und teilweise außerplanmäßige Abschreibungen (Wertminderungen). Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Zugangsjahr sofort voll abgeschrieben. Die Herstellungs- kosten selbst erstellter Sachanlagen umfassen die direkt zurechenbaren Einzelkosten sowie angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten. Hierzu gehören die fertigungsbedingten Abschreibungen sowie die anteiligen Kosten für die betrieb liche Altersversorgung und die freiwilligen sozialen Leistungen des Unternehmens. Fremd kapital-kosten gemäß IAS 23 werden bei qualifizierten Vermögenswerten aktiviert.

Den planmäßigen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde: Gebäude 10,0 – 33,3 JahreMaschinen und Ausrüstung 6,0 – 13,0 JahreBüroausstattung und Fahrzeuge 3,0 – 8,0 Jahre

Grundstücke werden nicht planmäßig abgeschrieben. Hiervon ausgenommen sind grund-stücksgleiche Rechte, die über die Vertragslaufzeit planmäßig abgeschrieben werden.

Die vorstehend aufgeführten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für Sachanlagen gelten grundsätzlich auch für als Finanzinvestition gehaltene Immobilien. Diese umfassen Immobilien, die das Unternehmen besitzt, um Mieteinnahmen und/oder Wertsteigerungen zu erzielen, und die nicht für Produktions- oder Verwaltungszwecke eingesetzt werden. Die angegebenen beizulegenden Zeitwerte für die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien wurden über Bewertungsgutachten ermittelt.

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Gemäß IAS 36 „Wertminderungen von Vermögenswerten“ werden außerplanmäßige Abschrei-bungen (Wertminderungen) auf Sachanlagen vorgenommen, wenn der beizulegende Zeitwert abzüglich Kosten der Veräußerung oder der Nutzungswert des betroffenen Vermögenswerts unter den Buchwert gesunken sind. Die Abschreibung erfolgt dann auf den höheren der beiden Werte (beizulegender Zeitwert abzüglich Kosten der Veräußerung/Nutzungswert). Entfallen die Gründe für vorgenommene außerplanmäßige Abschreibungen, so werden entsprechende Zuschreibungen – höchstens bis zu den fortgeführten Anschaffungs-/Herstellungskosten – vorgenommen.

2.12 Immaterielle Vermögenswerte (ohne Geschäfts­ oder Firmenwert)Entgeltlich erworbene sowie selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte sind zu Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten angesetzt. Vermögenswerte mit endlicher Nutzungs-dauer werden entsprechend ihrer jeweiligen Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben. Marken werden mit unbestimmter Nutzungsdauer bilanziert, wenn sie im Markt etabliert sind und fort-laufend durch Marketingmaßnahmen unterstützt werden. Fremdkapitalkosten werden bei qua-lifizierten Vermögenswerten aktiviert.

Den planmäßigen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:

Konzessionen, Schutzrechte, Marken, entsprechend der vertraglichen/betriebs- Technologie und Kundenstämme gewöhnlichen Nutzungsdauer

(Vertragslaufzeit, Lizenzzeitraum etc.)Entgeltlich erworbene Software 4,0 Jahre Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte 4,0 – 10,0 Jahre

Die Abschreibung erfolgt linear. Wertminderungen wird durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen. Entfallen die Gründe für vorgenommene außerplanmäßige Abschreibungen, so werden entsprechende Zuschreibungen – höchstens bis zu den fortgeführten Anschaffungs-/ Herstellungskosten – vorgenommen. Bei Vermögenswerten mit unendlicher Nutzungsdauer erfolgt keine planmäßige Abschreibung.

2.13 Geschäfts­ oder Firmenwert (Goodwill)Geschäfts- oder Firmenwerte werden in Übereinstimmung mit IFRS 3 aktiviert. Die Werthaltig-keit des Geschäfts- oder Firmenwerts wird regelmäßig, mindestens einmal im Jahr, überprüft. Sofern erforderlich, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen. Gemäß IAS 36 „Wertminderung von Vermögenswerten“ wird der Wertberichtigungsbedarf anhand von Ver-gleichen der diskontierten zukünftigen Cashflows der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit (Cash Generating Unit) mit den entsprechend zuzuordnenden Geschäfts- oder Firmen-wertbeträgen ermittelt (vgl. auch Anhangangabe 2.14).

2.14 Wertminderungen von Sachanlagevermögen und immateriellen VermögenswertenUm die Vorschriften des IFRS 3 in Verbindung mit IAS 36 zu erfüllen und um eventuelle Wertminderungen von Geschäfts- oder Firmenwerten beziehungsweise von immateriellen Ver mögenswerten mit unbegrenzter Nutzungsdauer zu ermitteln, werden die zahlungsmittel-generierenden Einheiten (Cash Generating Units) entsprechend den rechtlichen Einheiten oder denen im jeweiligen Land festgelegt und einem Wertminderungstest unterzogen. Beim Erwerb von Unternehmensgruppen werden die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten auch entspre-chend der gesellschaftsrechtlichen Struktur länderübergreifend gebildet.

Zur Überprüfung der Werthaltigkeit wird der Buchwert jeder zahlungsmittelgenerierenden Einheit mittels Zuordnung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, einschließlich zurechen barer Geschäfts- oder Firmenwerte und immaterieller Vermögenswerte, ermittelt. Eine außerplanmäßige Abschreibung ist vorzunehmen, wenn der erzielbare Betrag

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(Recoverable Amount) einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit niedriger als deren Buchwert ist. Der erzielbare Betrag wird als der höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Kosten der Veräußerung (Fair Value Less Costs of Disposal) beziehungsweise als Wert des erwarteten Mittelzuflusses aus dem Vermögenswert (Value in Use) ermittelt.

Die BSH hat bei der Werthaltigkeitsprüfung unter Anwendung eines DCF-Verfahrens (Discounted Cashflow) den erwarteten Mittelzufluss der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugrunde gelegt. Der Ermittlung des Cashflows der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit liegen üblicherweise Geschäftspläne mit einem Planungshorizont von drei Jahren zugrunde. Inflations-bedingte Wachstumsraten nach Ende des dreijährigen Planungszeitraums wurden länder-spezifisch in der Regel mit 1,0 Prozent angesetzt. Der jeweils länderspezifische Abzinsungssatz inklusive Risikozuschlag beträgt zwischen 6,5 Prozent und 30,0 Prozent (im Vorjahr zwischen 8,4 Prozent und 27,5 Prozent). Weitere Erläuterungen sind in Anhangangabe 20 und 21 enthalten.

2.15 VerbindlichkeitenVerbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Bei finanziellen Ver-bindlichkeiten, mit Ausnahme von derivativen Finanzinstrumenten (vgl. Anhangangabe 2.19), werden die fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode ermittelt. Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing werden zum Barwert der künftigen Min-destleasingzahlungen unter den übrigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

2.16 PensionsrückstellungenDie Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach einem Anwart-schafts-Barwertverfahren (Projected Unit Credit Method) gemäß IAS 19 (revised) „Leistungen an Arbeitnehmer“ gebildet. Bei diesem Verfahren werden neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften auch künftig zu erwartende Steigerungen von Gehältern und Renten berücksichtigt. Sofern Pensionsverpflichtungen durch Planver mögen rückgedeckt wurden, werden diese saldiert ausgewiesen. Die Berechnung beruht auf ver-sicherungsmathematischen Gutachten unter Berücksichtigung biometrischer Berechnungs-grundlagen.

Die im Geschäftsjahr entstandenen Neubewertungen werden entsprechend IAS 19.120(c) in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung berücksichtigt und mit dem Eigenkapital verrechnet.

2.17 RückstellungenEine Rückstellung wird dann ausgewiesen, wenn eine gegenwärtige (gesetzliche, vertragliche oder faktische) Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses besteht, es wahrscheinlich ist, dass die Erfüllung der Verpflichtung zu einem Abfluss von Mitteln führt, die wirtschaftlichen Nutzen darstellen, und wenn eine zuverlässige Schätzung der Verpflichtungshöhe vorge-nommen werden kann. Rückstellungen werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und an die gegenwärtig beste Schätzung angepasst. Wenn eine Rückstellung mithilfe der geschätzten Zahlungsströme für die Erfüllung der Verpflichtung bewertet wird, ist der Buchwert der Rück-stellung der Barwert dieser Zahlungsströme. Bei Abzinsung wird die den Zeitablauf wider-spiegelnde Erhöhung der Rückstellung im übrigen Finanzergebnis erfasst.

Die Steuerrückstellungen betreffen Verpflichtungen aus Ertragsteuern und sonstigen Steuern. Die latenten Steuern werden in separaten Posten der Bilanz ausgewiesen.

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2.18 EventualverbindlichkeitenEventualverbindlichkeiten sind mögliche Verpflichtungen, die aus Ereignissen der Vergangen-heit resultieren und deren Existenz durch das Eintreten oder Nichteintreten eines oder mehrerer unsicherer künftiger Ereignisse bedingt ist, die nicht vollständig unter Kontrolle der BSH stehen. Eventualverbindlichkeiten sind zudem gegenwärtige Verpflichtungen, die aus Ereignissen der Vergangenheit resultieren, bei denen der Abfluss von Ressourcen, die wirtschaftlichen Nutzen verkörpern, unwahrscheinlich ist oder bei denen der Umfang der Verpflichtung nicht verläss-lich geschätzt werden kann. Angaben zu Eventualverbindlichkeiten werden im Konzernanhang gemacht, sofern ein Abfluss von Mitteln mit wirtschaftlichem Nutzen nicht unwahrscheinlich ist.

2.19 Derivative FinanzinstrumenteDerivative Finanzinstrumente werden nur zu Sicherungszwecken eingesetzt, um Währungs-, Zins- und sonstige Marktpreisrisiken aus dem operativen Geschäft beziehungsweise den daraus resultierenden Finanzerfordernissen zu reduzieren. Nach IAS 39 sind alle derivativen Finanzinstrumente, wie zum Beispiel Rohstoff-, Zins-, Währungsderivate und Kombinationen hieraus, zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren, und zwar unabhängig davon, zu welchem Zweck oder in welcher Absicht sie abgeschlossen wurden. Die beizulegenden Zeitwerte deriva-tiver Finanzinstrumente werden auf der Grundlage von Marktdaten und anerkannten Bewertungs-verfahren ermittelt. Die Mark-to-Market-Bewertung der derivativen Finanzinstrumente erfolgt systemgestützt durch Diskontierung der Zahlungsströme beziehungsweise unter Verwendung von Optionspreismodellen mit marktgerechten Parametern. Der effektive Teil der Marktwert-veränderungen der derivativen Finanzinstrumente, bei denen Cashflow Hedge Accounting zur Anwendung kommt, wird im Eigenkapital als Bestandteil des kumulierten übrigen Eigenkapitals ausgewiesen. Eine Umbuchung in die Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt zeitgleich mit der Realisierung des abgesicherten Grundgeschäfts. Der nicht durch das Grund geschäft gedeckte Teil der Marktwertveränderung wird unmittelbar im Ergebnis berücksichtigt. Kann kein Hedge Accounting angewendet werden, wird die Marktwertveränderung der derivativen Finanzinstru-mente ergebniswirksam erfasst.

Die Marktwertveränderung und die Realisierung von derivativen Finanzinstrumenten außer-halb von Hedge Accounting, die operative Grundgeschäfte sichern, werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen/Erträgen berücksichtigt. Die Marktwertveränderung und die Realisierung von Derivaten zur Absicherung finanzieller Grundgeschäfte werden im übrigen Finanzergebnis ausgewiesen.

2.20 LeasingverhältnisseEin Leasingverhältnis wird als Finanzierungsleasing klassifiziert, wenn alle wesentlichen mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken eines Vermögenswerts an den Leasing nehmer übertragen werden. Der erstmalige Ansatz des Vermögenswerts beim Leasingnehmer erfolgt zum beizulegenden Zeitwert oder zum niedrigeren Barwert der Mindestleasingzahlungen. Zugleich wird eine Leasingverbindlichkeit in gleicher Höhe erfasst. Die Abschreibung erfolgt planmäßig über die wirtschaftliche Nutzungsdauer oder die kürzere Laufzeit des Leasingver-trags. Der in den periodischen Leasingzahlungen enthaltene Zinsanteil wird im übrigen Finanz-ergebnis ausgewiesen.

Ein Leasingverhältnis wird als Operating-Leasingverhältnis klassifiziert, wenn im Wesentlichen alle Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum verbunden sind, beim Leasinggeber verbleiben. Leasingzahlungen innerhalb eines Operating-Leasingverhältnisses werden als Aufwand linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses erfasst.

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2.21 Zuwendungen der öffentlichen HandZuwendungen der öffentlichen Hand werden erst dann erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt werden können und dass die BSH die Zuwendungen tatsächlich erhält. Zuwendungen der öffentlichen Hand werden planmäßig ergebniswirksam erfasst, und zwar analog zu der Erfassung der damit im Zusammenhang stehenden Aufwendungen, die sie kompensieren sollen. Soweit Zuwendungen für den Erwerb oder die Herstellung von Sachanlagen und anderen langfristigen Vermögens-werten gewährt wurden, werden die Zuwendungen als Minderung der Anschaffungskosten dieser Vermögenswerte behandelt.

2.22 Schätzungen und Bewertungen des ManagementsDie Aufstellung des Konzernabschlusses im Einklang mit den IFRS erfordert, dass Annahmen getroffen und Schätzungen getätigt werden, die sich auf den Wertansatz der bilanzierten Ver-mögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie die Angabe der Eventual-verbindlichkeiten auswirken. Schätzungen und Annahmen können sich im Zeitablauf verändern und die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns erheblich beein-flussen. Die Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die Bewertung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten, Wertminderungen auf Vermögenswerte, die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen sowie die Realisierbarkeit zukünftiger Steuervorteile. Die Einschätzungen und Annahmen werden laufend überprüft und, wenn erforderlich, werden die Prämissen angepasst. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzern-abschlusses ist nicht von einer wesentlichen Änderung der zugrunde gelegten Annahmen und Schätzungen auszugehen.

Die Wertberichtigung zweifelhafter Forderungen umfasst in erheblichem Umfang aktuelle Annahmen und Schätzungen zu einzelnen Forderungen, die auf der derzeitigen Bonität des jeweiligen Kunden und des länderspezifischen konjunkturellen Marktumfelds beruhen.

Geschäfts- oder Firmenwerte sowie Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte werden mindestens einmal jährlich auf Wertminderungsbedarf überprüft. Die dabei angewendeten Bewertungsmethoden basieren auf diskontierten Zahlungsströmen (Cashflows) unter Verwen-dung gewichteter durchschnittlicher Kapitalkosten, geschätzter Wachstumsraten und Steuer-sätze. Dem Planungszeitraum wird eine vom Management genehmigte Dreijahresplanung zugrunde gelegt.

Aktive latente Steuern werden in dem Maße bilanziert, wie ihre künftige Realisierung wahr-scheinlich ist. Die Einschätzung richtet sich danach, inwieweit künftig steuerpflichtige Gewinne erwirtschaftet werden, gegen die bisher ungenutzte steuerliche Verlustvorträge sowie Steuer-gutschriften aufgerechnet werden können, und sich temporäre Bewertungsdifferenzen umkehren werden. Für bilanzierte unsichere Ertragsteuerpositionen wird als beste Schätzung die voraus-sichtlich erwartete Steuerzahlung zugrunde gelegt.

Die Bewertung von Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen und der korres-pondierenden Aufwendungen und Erträge erfolgt auf Basis von versicherungsmathematischen Verfahren. Schätzgrößen sind im Wesentlichen Abzinsungsfaktoren, die erwartete Rendite des Planvermögens, Gehalts- und Rententrends sowie die Lebenserwartungen. Die Festlegung der Parameter erfolgt jeweils nach den Verhältnissen am Bilanzstichtag. Diese versicherungs-mathematischen Prämissen können aufgrund schwankender Markt- und Wirtschaftsbedingungen erheblich von der zukünftigen Entwicklung abweichen und deshalb zu einer wesentlichen Ver-änderung der Pensions- und ähnlichen Verpflichtungen führen.

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Die Bewertung von Rückstellungen für Gewährleistungen, drohende Verluste aus schwebenden Geschäften, drohenden Rechtsstreitigkeiten und Rechtsstreitigkeiten sowie sonstige Risiken ist in erheblichem Maße mit künftigen Einschätzungen verbunden, die teilweise vergangen-heitsbasiert ermittelt sowie regelmäßig entsprechend den aktuellen Einschätzungen ange-passt werden.

3 Veränderung des KonsolidierungskreisesIm Geschäftsjahr 2014 wurde eine Tochtergesellschaft aufgrund Veräußerung ohne wesentlichen Ergebniseffekt endkonsolidiert. Fünf weitere Tochtergesellschaften sind aufgrund Liquidation aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden. Diese Gesellschaften hatten keinen wesent-lichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

Durch den Erwerb von zusätzlichen Anteilen von nicht beherrschenden Gesellschaftern erhöhte sich der Anteilsbesitz der BSH-D an der bereits bisher vollkonsolidierten Tochter-gesellschaft BSH Ev Aletleri Sanayi ve Ticaret A. S., Istanbul, zum 31. Dezember 2014 auf 99,95 Prozent von 99,28 Prozent im Vorjahr (vgl. auch Anhangangabe 27).

4 UmsatzerlöseDer Umsatz wurde im Wesentlichen mit elektrischen Hausgeräten und Gasgeräten sowie Kunden-dienstleistungen erzielt.

Weitere Erläuterungen und Aufgliederungen zu den Umsatzerlösen sind in der Segmentbericht-erstattung (Anhangangabe 29) dargestellt.

5 Herstellungskosten des UmsatzesDie Herstellungskosten des Umsatzes in Höhe von 7.103 Mio. EUR (im Vorjahr 6.540 Mio. EUR) beinhalten die produktionsbezogenen Vollkosten, die auf die Herstellung der umgesetzten Erzeugnisse entfallen.

Die Umsatzkosten enthalten Vorräte, die als Aufwand erfasst wurden, in Höhe von 5.418 Mio. EUR (im Vorjahr 5.034 Mio. EUR).

6 Vertriebs­ und VerwaltungskostenDie Vertriebs- und Verwaltungskosten in Höhe von 3.206 Mio. EUR (im Vorjahr 2.939 Mio. EUR) entfallen mit 2.513 Mio. EUR (im Vorjahr 2.312 Mio. EUR) auf den Vertriebsbereich und mit 693 Mio. EUR (im Vorjahr 627 Mio. EUR) auf den Verwaltungsbereich und umfassen ausschließ-lich diesen Bereichen zuzuordnende Kosten und Aufwendungen. In den allgemeinen Verwaltungs-kosten sind Personal- und Sachkosten sowie Abschreibungen der Zentralbereiche enthalten, die weder der Produktion noch dem Vertrieb oder der Forschung und Entwicklung zugeordnet werden können.

7 Forschungs­ und EntwicklungskostenIn den Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von 373 Mio. EUR (im Vorjahr 334 Mio. EUR) sind die Forschungs- sowie die nicht aktivierungsfähigen Entwicklungskosten enthalten. Im Geschäftsjahr 2014 wurden wie im Vorjahr keine Entwicklungskosten aktiviert.

in Mio. EUR 2014 2013

Weiße Ware 9.712 8.822

Sonstiges 1.677 1.686

Gesamt 11.389 10.508

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8 Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

9 Finanzierungserträge und Finanzierungsaufwendungen

Für die nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten finanziellen Vermögenswerte und finan-ziellen Verbindlichkeiten wurden der nach der Effektivzinsmethode berechnete Zinsertrag und Zinsaufwand erfolgswirksam erfasst.

Die Zinsaufwendungen sind im Geschäftsjahr 2014 um aktivierte Fremdkapitalkosten für quali-fizierte Vermögenswerte in Höhe von 0,2 Mio. EUR (im Vorjahr 0,2 Mio. EUR) vermindert. Der zugrunde gelegte Fremdfinanzierungszinssatz beträgt 3,6 Prozent (im Vorjahr 3,3 Prozent).

in Mio. EUR 2014 2013

Währungsgewinne aus Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 82 81

Gewinne aus Derivaten 57 70

Erträge aus Weiterverrechnungen an Dritte 44 52

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (nicht funktionsbezogen)1) 22 38

Erstattungen von Versicherungen und sonstige Entschädigungsleistungen 15 5

Sonstige periodenfremde Erträge 12 3

Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen 3 3

Zuschreibungen auf Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte 3 2

Miet- und Pachterträge 3 2

Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen und Zuschreibungen 1 3

Übrige betriebliche Erträge 40 31

Sonstige betriebliche Erträge gesamt 282 290

Währungsverluste aus Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 114 83

Verluste aus Derivaten 70 59

Wertminderungsaufwendungen bei Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten2) 20 41

Aufwendungen aus der Bildung von Rückstellungen (nicht funktionsbezogen)1) 19 264

Aufwendungen aus dem Abgang von Anlagevermögen 10 7

Aufwendungen aus Wertberichtigungen auf Forderungen 1 2

Übrige betriebliche Aufwendungen 27 17

Sonstige betriebliche Aufwendungen gesamt 261 473

1) Vgl. auch Anhangangabe 25.2) Vgl. auch Anhangangabe 20 und 21.

in Mio. EUR 2014 2013

Finanzierungserträge 45 34

Finanzierungsaufwendungen 129 104

Finanzierungsergebnis – 84 – 70

Zuordnung gemäß IFRS 7.20 (b) nach Bewertungskategorien entsprechend IAS 39:

Kredite und Forderungen 33 23

Finanzielle Vermögenswerte, zur Veräußerung verfügbar 8 8

Summe finanzielle Vermögenswerte 41 31

Finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet mit fortgeführten Anschaffungskosten – 84 – 59

Keine Zuordnung gemäß IFRS 7.20 (b):

Zinsaufwendungen und Erträge aus Planvermögen aus Pensions-,

Altersteilzeit- und Jubiläumsverpflichtungen

–41 – 42

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10 Übriges FinanzergebnisDas übrige Finanzergebnis resultiert aus der Marktbewertung sowie Realisierung von Derivaten zur Absicherung finanzieller Grundgeschäfte, dem Abgang von Wertpapieren, der Fremdwährungs-bewertung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die nicht dem operativen Bereich zugeordnet sind, der Aufzinsung von Rückstellungen sowie aus übrigen Finanz erträgen und -aufwendungen. Im Berichtsjahr 2014 wurden zur Veräußerung verfügbare finanzielle Ver-mögenswerte veräußert. In diesem Zusammenhang wurde das Eigenkapital um 16 Mio. EUR vermindert (im Vorjahr Verminderung um 3 Mio. EUR) und ein Ertrag im übrigen Finanzergebnis erfasst. Die Aufwendungen nach IAS 39.67 betragen 4 Mio. EUR (im Vorjahr 1 Mio. EUR). Erträge aus Wertaufholungen bei Rentenpapieren wurden wie im Vorjahr nur in unwesent lichem Umfang erzielt.

11 ErtragsteuernNach ihrer Herkunft gliedern sich die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag des BSH-Konzerns wie folgt:

Als Ertragsteuern sind die in den einzelnen Ländern gezahlten oder geschuldeten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Latente Steuern werden auf temporäre Unterschiede zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden in IFRS- und Steuerbilanz, aus Konsolidierungsvorgängen sowie aus realisier baren Verlustvorträgen und Steuerguthaben ermittelt. Der Berechnung liegen die in den einzelnen Ländern zum Realisierungszeitpunkt erwarteten Steuersätze zugrunde. Diese basieren grund-sätzlich auf den am Bilanzstichtag gültigen beziehungsweise verabschiedeten gesetz lichen Regelungen.

Im Geschäftsjahr 2014 betrug in Deutschland der Körperschaftsteuersatz 15 Prozent und der Solidaritätszuschlag 5,5 Prozent der Körperschaftsteuerbelastung. Unter Einbeziehung der Gewerbesteuer von 13,66 Prozent ergibt sich für die deutschen Organgesellschaften ein Steuer-satz von 29,49 Prozent (im Vorjahr 29,49 Prozent).

Der ausgewiesene Ertragsteueraufwand im Geschäftsjahr in Höhe von 190 Mio. EUR ist um 2 Mio. EUR höher als der erwartete Ertragsteueraufwand in Höhe von 188 Mio. EUR, der sich theoretisch bei Anwendung des inländischen Steuersatzes auf das Ergebnis vor Ertragsteuern des Konzerns ergeben würde.

Der Unterschied zwischen dem erwarteten und dem ausgewiesenen Ertragsteueraufwand wird nachfolgend dargestellt:

in Mio. EUR 2014 2013

Effektive Steuern 225 205

Latente Ertragsteuern – 35 – 75

Gesamt 190 130

in Mio. EUR 2014 2013

Ergebnis vor Steuern 637 439

Erwartete Steuern bei Zugrundelegung des für die Muttergesellschaft geltenden

Steuersatzes von 29,49 % (im Vorjahr 29,49 %) 188

129

Auswirkung aus Steuersatzunterschieden im Ausland – 16 – 13

Auswirkung aus Steuersatzänderungen 4 – 2

Auswirkung aus permanenten Differenzen 38 53

Periodenfremde Steuereffekte – 6 15

Veränderung in der Realisierbarkeit latenter Steueransprüche –20 – 56

Sonstige Veränderungen 2 4

Ausgewiesener Ertragsteueraufwand 190 130

Konzernsteuerquote in % 29,8 29,6

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Latente Steuern in der Konzernbilanz:

Von den aktiven und passiven latenten Steuern wurden die folgenden Posten erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst:

Der Bestand an aktiven und passiven latenten Steuern resultiert aus den folgenden einzelnen Bilanzposten:

Ein latenter Steueranspruch wird in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftige steuerliche Gewinne verfügbar sein werden. Zu jedem Bilanzstichtag werden nicht bilanzierte latente Steueransprüche und der Buchwert latenter Steueransprüche neu beurteilt. Wertberichtigungen auf aktive latente Steuern wurden im folgenden Umfang gebildet:

Vom Gesamtbetrag der wertberichtigten aktiven latenten Steuern sind 16 Mio. EUR (im Vorjahr 48 Mio. EUR) unbegrenzt nutzbar. 13 Mio. EUR (im Vorjahr 11 Mio. EUR) sind mehr als drei Jahre nutzbar, während 4 Mio. EUR (im Vorjahr 5 Mio. EUR) nur innerhalb der nächsten drei Jahre

in Mio. EUR 2014 2013

Aktive latente Steuern 503 385

Passive latente Steuern 49 39

Gesamt 454 346

Erfolgsneutral erfasste aktive (+) und passive (–) latente Steuern (in Mio. EUR) 2014 2013

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte – 16 – 3

Sicherungsinstrumente aus der Absicherung von Zahlungsströmen – 0

Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Pensionszusagen

und ähnlichen Verpflichtungen

147

72

Gesamt 131 69

Aktive latente Steuern Passive latente Steuern

in Mio. EUR 2014 2013 2014 2013

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagevermögen 38 55 52 87

Forderungen und übrige Vermögenswerte 51 29 49 39

Vorräte 65 67 3 3

Verbindlichkeiten 90 64 31 21

Übrige Rückstellungen 90 90 2 3

Pensionsrückstellungen 217 138 1 1

Available-for-Sale-Wertpapiere 2 1 17 3

Steuerliche Verlustvorträge und Steuerguthaben 89 124 – –

Sonstiges 1 2 1 3

Summe brutto 643 570 156 160

Wertberichtigung – 33 – 64 – –

Saldierungen – 107 – 121 – 107 – 121

Latente Steuern nach Saldierung 503 385 49 39

davon < 1 Jahr 170 134 28 23

davon > 1 Jahr 333 251 21 16

in Mio. EUR 2014 2013

Temporäre Differenzen 12 47

Steuerliche Verlustvorträge 19 17

Steuerguthaben 2 0

Gesamt 33 64

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nutzbar sind. Die BSH geht davon aus, dass aufgrund der künftigen Geschäftstätigkeit aus-reichend positives zu versteuerndes Einkommen für die Realisierung der angesetzten aktiven latenten Steuern zur Verfügung stehen wird.

Der BSH-Konzern verfügt zum 31. Dezember 2014 über nicht genutzte steuerliche Verlustvor-träge in Höhe von 214 Mio. EUR (im Vorjahr 381 Mio. EUR) sowie über Steuerguthaben in Höhe von 50 Mio. EUR (im Vorjahr 60 Mio. EUR). Die Nutzungsdauern gehen aus folgenden Tabellen hervor:

Die Verlustvorträge, für die keine aktiven latenten Steuern gebildet wurden, betragen 86 Mio. EUR (im Vorjahr 78 Mio. EUR).

Die Steuerguthaben, für die keine aktiven latenten Steuern gebildet wurden, betragen 2 Mio. EUR (im Vorjahr 0 Mio. EUR).

Auf temporäre Unterschiede im Zusammenhang mit Anteilen an Tochtergesellschaften wurden passive latente Steuern in Höhe von 26 Mio. EUR (im Vorjahr 16 Mio. EUR) bilanziert. Diese sogenannten Outside Basis Differences beinhalten im Wesentlichen die Steuern auf mögliche Dividendenzahlungen. Darüber hinaus wurden auf temporäre Unterschiede in Höhe von netto 374 Mio. EUR (im Vorjahr netto 237 Mio. EUR) im Zusammenhang mit Anteilen an Tochtergesell-schaften nach IAS 12.39 keine passiven latenten Steuern angesetzt, da der Konzern in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenzen zu steuern und es nicht wahrscheinlich ist, dass sich diese temporären Differenzen in absehbarer Zeit umkehren werden.

12 Ergebnisanteile nicht beherrschender GesellschafterDas den nicht beherrschenden Gesellschaftern zustehende Ergebnis in Höhe von 0,4 Mio. EUR (im Vorjahr 0,7 Mio. EUR) wurde im Wesentlichen von der BSH Ev Aletleri Sanayi ve Ticaret A. S., Istanbul, der BSH Home Appliances Saudi Arabia LLC, Jeddah, der Robert Bosch Hausgeräte GmbH, München, und der SEG Hausgeräte GmbH, vormals Siemens-Electrogeräte GmbH, München, erwirtschaftet.

13 Sonstige Angaben zur Gewinn­ und VerlustrechnungIn den Funktionskosten sind folgende Personalaufwendungen enthalten:

Nutzungsdauern steuerliche Verlustvorträge (in Mio. EUR) 2014 2013

Beschränkt vortragsfähig, weniger als 3 Jahre 21 20

Beschränkt vortragsfähig, mehr als 3 Jahre 58 65

Unbeschränkt vortragsfähig 135 296

Gesamt 214 381

Nutzungsdauern Steuerguthaben (in Mio. EUR) 2014 2013

Beschränkt vortragsfähig, weniger als 3 Jahre 0 7

Beschränkt vortragsfähig, mehr als 3 Jahre 42 46

Unbeschränkt vortragsfähig 8 7

Gesamt 50 60

in Mio. EUR 2014 2013

Löhne und Gehälter 1.929 1.784

Soziale Abgaben 372 334

Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 72 77

Gesamt 2.373 2.195

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Die durchschnittliche Zahl der im Geschäftsjahr beschäftigten Mitarbeiter betrug:

Die jeweils ausgeübte betriebliche Funktion ist maßgeblich für die Zuordnung der Gruppe der direkten oder indirekten Arbeitnehmer. Beschäftigte, deren betriebliche Funktion in unmittel barer Beziehung zur Leistungserbringung des Unternehmens steht, sind als direkte Arbeitnehmer klassifiziert. Bei nicht unmittelbarer Beziehung der Beschäftigten zur Leistungserbringung des Unternehmens erfolgt eine Zuordnung zu den indirekten Arbeitnehmern.

Zuwendungen der öffentlichen HandDer Konzern erhielt Zuwendungen der öffentlichen Hand für Forschung und Entwicklung in Höhe von 2 Mio. EUR (im Vorjahr 4 Mio. EUR) und sonstige Zuwendungen in Höhe von 5 Mio. EUR (im Vorjahr 5 Mio. EUR), die direkt in den Erträgen erfasst wurden.

14 Zahlungsmittel und ZahlungsmitteläquivalenteDie Zahlungsmittel und die Zahlungsmitteläquivalente setzen sich wie folgt zusammen:

Sämtliche Posten der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente haben wie im Vorjahr – gerechnet vom Erwerbszeitpunkt – eine Restlaufzeit von nicht mehr als drei Monaten.

15 WertpapiereDie als kurzfristig ausgewiesenen Wertpapiere sind gemäß IAS 39 als „Available for Sale“ ein-gestuft und zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

16 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten einen Betrag von 0,1 Mio. EUR (im Vorjahr 0,1 Mio. EUR) mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Zum Bilanzstichtag bestand ein Factoring-Vertrag, dessen Ausgestaltung zur vollständigen Ausbuchung der über-tragenen Forderungen führte.

Die Angaben zu den Kreditrisiken bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind in Anhangangabe 31 unter „Kreditrisiken“ dargestellt.

2014 2013

BSH-D

Direkte Arbeitnehmer 6.868 6.459

Indirekte Arbeitnehmer 6.857 6.630

davon Auszubildende 368 345

Übrige inländische Gesellschaften 1.846 1.803

Ausländische Gesellschaften 36.381 33.622

Gesamt 51.952 48.514

in Mio. EUR 2014 2013

Schecks 4 9

Kassenbestand 0 1

Guthaben bei Kreditinstituten 489 975

Gesamt 493 985

in Mio. EUR 2014 2013

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Dritte) 3.070 2.723

Wertberichtigungen auf Forderungen – 98 – 96

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen netto 2.972 2.627

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97E R L Ä U T E R U N G E N Z U R K O N Z E R N B I L A N Z | K O N Z E R N A N H A N G

17 Übrige kurzfristige Vermögenswerte

Hierin sind 33 Mio. EUR (im Vorjahr 27 Mio. EUR) kurzfristige finanzielle Vermögenswerte ent-halten.

18 Vorräte

Die im Berichtsjahr enthaltene Wertminderung beträgt 121 Mio. EUR (im Vorjahr 111 Mio. EUR). Unter der Position „Ersatzteile“ werden Komponenten für Hausgeräte ausgewiesen. Vorräte, die als Sicherheiten verpfändet wurden, liegen wie im Vorjahr nicht vor.

19 Übrige langfristige VermögenswerteDie übrigen langfristigen Vermögenswerte beinhalten folgende Posten:

Die langfristigen finanziellen Vermögenswerte enthalten im Wesentlichen Wertpapiere der Kategorie „Available for Sale“.

Die in den sonstigen langfristigen Vermögenswerten enthaltenen Darlehen sind wie im Vorjahr weder wertgemindert noch überfällig.

in Mio. EUR 2014 2013

Sonstige Steuerforderungen und Forderungen gegenüber Mitarbeitern 178 183

Sonstige Forderungen (Dritte) 115 127

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 32 25

Kurzfristige derivative Finanzinstrumente (Anhangangabe 30) 22 18

Sonstige Forderungen gegen nicht konsolidierte verbundene Unternehmen 1 1

Wertberichtigungen auf übrige kurzfristige Vermögenswerte – 8 – 2

Gesamt 340 352

in Mio. EUR 2014 2013

Fertige Erzeugnisse und Handelswaren 1.017 916

Unfertige Erzeugnisse 37 28

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 342 293

Ersatzteile 64 60

Geleistete Anzahlungen 6 3

Gesamt 1.466 1.300

in Mio. EUR 2014 2013

Finanzielle Vermögenswerte 1.026 979

Langfristige derivative Finanzinstrumente (Anhangangabe 30) 6 0

Sonstige langfristige Vermögenswerte 31 30

Gesamt 1.063 1.009

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98

20 Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene ImmobilienDie Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten Posten des Sachanlagevermögens und der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien sowie ihre Entwicklung im Berichtsjahr sind aus der Entwicklung des Konzernanlagevermögens ersichtlich:

in Mio. EUR Grundstücke

und Gebäude

Als Finanz-

investition

gehaltene

Immobilien

Technische

Anlagen

und

Maschinen

Andere

Anlagen,

Betriebs-

und Ge-

schäfts-

ausstattung

Anlagen

im Bau

Anzah-

lungen auf

Anlagen

Summe

Anschaffungs­ bzw. Herstellungskosten

01.01.2013 971 – 1.660 1.569 146 69 4.415

Währungsänderungen –38 – – 57 – 40 – 3 – 4 – 142

Zugänge 19 – 67 101 119 53 359

Abgänge – 6 – – 74 – 133 – 3 – – 216

Umbuchungen 16 – 75 44 – 103 – 32 –

Konsolidierungskreisänderungen 17 10 9 14 2 1 53

31.12.2013 979 10 1.680 1.555 158 87 4.469

Abschreibungen

01.01.2013 409 – 1.120 1.133 4 – 2.666

Währungsänderungen – 10 – – 36 – 24 – – – 70

Zugänge 34 1 130 148 – – 313

Abgänge – 5 – – 60 – 123 – – – 188

Wertminderungen 19 – 14 7 1 – 41

Zuschreibungen – – – – – – –

Umbuchungen 1 – 7 – 5 – 3 – –

Konsolidierungskreisänderungen – – 4 6 – – 10

31.12.2013 448 1 1.179 1.142 2 – 2.772

Buchwert 31.12.2013 531 9 501 413 156 87 1.697

Anschaffungs­ bzw. Herstellungskosten

01.01.2014 979 10 1.680 1.555 158 87 4.469

Währungsänderungen 20 – 29 25 3 3 80

Zugänge 39 – 97 127 127 53 443

Abgänge – 6 – – 70 – 112 – 1 – 1 – 190

Umbuchungen 36 – 73 89 – 129 – 69 –

31.12.2014 1.068 10 1.809 1.684 158 73 4.802

Abschreibungen

01.01.2014 448 1 1.179 1.142 2 – 2.772

Währungsänderungen 2 – 19 17 – – 38

Zugänge 33 0 130 146 – – 309

Abgänge – 4 – – 66 – 104 – – – 174

Wertminderungen – – – – – – –

Zuschreibungen – – – – 2 – 1 – – 3

Umbuchungen 2 0 – 10 8 – – –

31.12.2014 481 1 1.252 1.207 1 – 2.942

Buchwert 31.12.2014 587 9 557 477 157 73 1.860

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99E R L Ä U T E R U N G E N Z U R K O N Z E R N B I L A N Z | K O N Z E R N A N H A N G

Im Geschäftsjahr wurden keine Wertminderungsaufwendungen erfasst (im Vorjahr 41 Mio. EUR). Im Vorjahr war im Wesentlichen eine Tochtergesellschaft in Russland (Segment SR II) betroffen.

Wertaufholungen auf in Vorjahren wertgemindertes Sachanlagevermögen wurden im Geschäfts-jahr in Höhe von 3 Mio. EUR (im Vorjahr 0 Mio. EUR) erfasst. Diese entfallen vornehmlich auf die Tochtergesellschaft in Peru (Segment SR I).

Im Sachanlagevermögen sind die folgenden Buchwerte aus Finanzierungsleasing enthalten, bei der die BSH Leasingnehmer ist:

• Grundstücke und Gebäude: 10 Mio. EUR (im Vorjahr 12 Mio. EUR)• Technische Anlagen und Maschinen: 1 Mio. EUR (im Vorjahr 1 Mio. EUR)• Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung: 1 Mio. EUR (im Vorjahr 1 Mio. EUR)

Die Finanzierungsleasingvereinbarungen betreffen im Wesentlichen ein Produktionsgebäude der Zelmer-Gruppe (vgl. auch Anhangangabe 32).

Die eingegangenen Verpflichtungen zum Erwerb von Sachanlagevermögen zum Abschluss-stichtag betrugen 16 Mio. EUR (im Vorjahr 62 Mio. EUR). Verfügungsbeschränkungen für Sach-anlagen oder als Finanzinvestition gehaltene Immobilien liegen im aktuellen Geschäftsjahr, wie auch im Vorjahr, nicht vor. Im Berichtsjahr wurden wie im Vorjahr keine Zuwendungen der öffentlichen Hand von den Zugängen abgesetzt.

Für qualifizierte Vermögenswerte wurden Fremdkapitalkosten in Höhe von 0,2 Mio. EUR (im Vorjahr 0,2 Mio. EUR) aktiviert.

Der Buchwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien beträgt 9 Mio. EUR (im Vorjahr 9 Mio. EUR) im Vergleich zum beizulegenden Zeitwert von 9 Mio. EUR (im Vorjahr 9 Mio. EUR). Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgte durch einen unabhängigen Sachverständigen mittels eines Ertragswertverfahrens, im Wesentlichen auf Grundlage von Input-Faktoren der Stufe 2 der Fair-Value-Hierarchie nach IFRS 13. Die derzeitige Nutzung stellt die höchst- und bestmögliche Nutzung der Immobilien dar. Umgliederungen zwischen als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien und Sachanlagen wurden nur in geringfügigem Umfang vorgenommen. Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien wurden in Höhe von 2 Mio. EUR (im Vorjahr 2 Mio. EUR) erfasst. Diesen standen direkt zurechenbare Aufwendungen in Höhe von 1 Mio. EUR (im Vorjahr 1 Mio. EUR) gegenüber. Da die Mietverträge im Allgemeinen eine dreimonatige Kündigungsfrist aufweisen, bestehen keine wesentlichen künftigen Mindest-leasingzahlungen aus unkündbaren Operating-Leasingverhältnissen.

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100

21 Immaterielle Vermögenswerte

in Mio. EUR Konzessionen,

Schutzrechte,

Markennamen,

Kundenstämme

usw.

Software Geschäfts-

oder Firmen-

werte

Anzahlun-

gen auf

immaterielle

Vermögens-

werte

Selbst

erstellte

immaterielle

Vermögens-

werte

Summe

Anschaffungs­ bzw. Herstellungskosten

01.01.2013 62 101 173 7 52 395

Währungsänderungen – 2 – – 30 1 – – 31

Zugänge – 10 – 5 3 18

Abgänge – 1 – 2 – – – – 3

Umbuchungen – 1 – – 1 – –

Konsolidierungskreisänderungen 63 6 23 – – 92

31.12.2013 122 116 166 12 55 471

Abschreibungen

01.01.2013 27 79 6 – 33 145

Währungsänderungen – 2 – – 2 – – – 4

Zugänge 7 11 – – 5 23

Abgänge – 1 – 2 – – – – 3

Wertminderungen – – – – – –

Zuschreibungen – 2 – – – – – 2

Konsolidierungskreisänderungen – 3 – – – 3

31.12.2013 29 91 4 – 38 162

Buchwert 31.12.2013 93 25 162 12 17 309

Anschaffungs­ bzw. Herstellungskosten

01.01.2014 122 116 166 12 55 471

Währungsänderungen 6 1 7 – – 2 12

Zugänge 1 11 – 1 1 14

Abgänge – 1 – 15 – – – – 16

Umbuchungen – 12 – – 12 – –

31.12.2014 128 125 173 1 54 481

Abschreibungen

01.01.2014 29 91 4 – 38 162

Währungsänderungen 2 1 2 – – 1 4

Zugänge 8 10 – – 3 21

Abgänge – – 14 – – – 1 – 15

Wertminderungen 20 – 23 – – 43

Zuschreibungen – – – – – –

31.12.2014 59 88 29 – 39 215

Buchwert 31.12.2014 69 37 144 1 15 266

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101E R L Ä U T E R U N G E N Z U R K O N Z E R N B I L A N Z | K O N Z E R N A N H A N G

Die selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte enthalten im Wesentlichen Software. Unter den Markennamen ist eine Marke mit unbegrenzter Nutzungsdauer mit einem Buchwert von 19 Mio. EUR (im Vorjahr 17 Mio. EUR) enthalten, die der Tochtergesellschaft in den USA zugeordnet ist. Bei der Ermittlung des Nutzungswerts der entsprechenden zahlungsmittel-generierenden Einheit wurde ein Abzinsungssatz von 11,1 Prozent (im Vorjahr 12,8 Prozent) zugrunde gelegt. Von den Geschäfts- oder Firmenwerten entfallen 116 Mio. EUR (im Vorjahr 112 Mio. EUR) auf die Tochtergesellschaft in der Türkei. Bei der Ermittlung des Nutzungswerts der entsprechenden zahlungsmittelgenerierenden Einheit wurde ein Abzinsungssatz von 14,1 Prozent (im Vorjahr 17,1 Prozent) angewendet.

Die Werthaltigkeit aller in der Konzernbilanz enthaltenen und den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerte wurde überprüft. In diesem Zusammen-hang wurden Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 23 Mio. EUR (im Vorjahr 0 Mio. EUR) erfasst, die den Tochtergesellschaften der Zelmer-Gruppe zugeordnet sind (vgl. unten).

Die Ermittlung der im Geschäftsjahr auf Geschäfts- oder Firmenwerte, Kundenstamm und eine Marke erfassten Wertminderungsaufwendungen erfolgte vollständig auf Grundlage des Nut-zungswerts (Value in Use). Sie betreffen ausschließlich die Tochtergesellschaften der Zelmer-Gruppe (Segmente SR I und SR II) und sind Folge schwächerer Geschäftsaussichten aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung in einigen osteuropäischen Ländern. Der Ermittlung des Nut-zungswerts wurde ein Abzinsungssatz von 13,0 Prozent (Vorjahr: 11,6 Prozent) zugrunde gelegt.

Im Berichtsjahr wurden keine Wertaufholungen auf immaterielle Vermögenswerte erfasst (im Vorjahr 2 Mio. EUR).

Eingegangene Verpflichtungen zum Erwerb von immateriellen Vermögenswerten bestehen zum Abschlussstichtag, wie im Vorjahr, nur in geringfügigem Umfang. Verfügungsbeschränkungen für immaterielle Vermögenswerte liegen im Geschäftsjahr, wie auch im Vorjahr, nicht vor.

22 Kurz­ und langfristige FinanzverbindlichkeitenDie kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten beinhalten vornehmlich Finanzverbindlich-keiten gegenüber Kreditinstituten und aus Anleihen.

Die Finanzverbindlichkeiten haben folgende Restlaufzeiten:

Finanzverbindlichkeiten mit einer Fälligkeit von unter einem Jahr werden als kurzfristig ausge-wiesen; Finanzverbindlichkeiten mit einer Fälligkeit von mehr als einem Jahr werden als lang-fristig klassifiziert.

23 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und LeistungenDie Bewertung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten, die dem Nennwert oder dem höheren Rückzahlungsbetrag entsprechen; Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr bestehen nur in geringfügiger Höhe (im Vorjahr 2 Mio. EUR).

in Mio. EUR 2014 2013

Bis 1 Jahr 300 246

1 bis 5 Jahre 614 684

Über 5 Jahre 538 599

Gesamt 1.452 1.529

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102

24 Übrige Verbindlichkeiten und Rückstellungen (kurzfristig)Die Posten „Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten“ und „Übrige kurzfristige Rückstellungen“ gliedern sich wie folgt:

Die Entwicklung der übrigen kurzfristigen Rückstellungen ist im Rückstellungsspiegel (Anhang-angabe 25) dargestellt.

25 Übrige Verbindlichkeiten und Rückstellungen (langfristig)Die nachfolgende Tabelle stellt die Inhalte der langfristigen übrigen Verbindlichkeiten und der übrigen langfristigen Rückstellungen dar:

Der Rückstellungsspiegel zeigt die Entwicklung sowohl der kurz- als auch der langfristigen übrigen Rückstellungen:

Im Geschäftsjahr wurden keine Umgliederungen vorgenommen.

in Mio. EUR 2014 2013

Abgegrenzte Verbindlichkeiten 937 809

Übrige Steuerverbindlichkeiten 181 69

Wechselverbindlichkeiten 67 64

Erhaltene Anzahlungen 66 73

Kurzfristige derivative Finanzinstrumente (Anhangangabe 30) 6 8

Passiver Rechnungsabgrenzungsposten 5 5

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing (Anhangangabe 32) 1 1

Übrige sonstige Verbindlichkeiten 154 157

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 1.417 1.186

Steuerrückstellungen 49 22

Sonstige Rückstellungen 438 443

Übrige kurzfristige Rückstellungen 487 465

in Mio. EUR 2014 2013

Langfristige derivative Finanzinstrumente (Anhangangabe 30) 6 1

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing (Anhangangabe 32) 11 12

Übrige sonstige Verbindlichkeiten 24 18

Übrige langfristige Verbindlichkeiten 41 31

Steuerrückstellungen 116 128

Sonstige Rückstellungen 387 390

Übrige langfristige Rückstellungen 503 518

in Mio. EUR Steuerrück-

stellungen

Verpflich tungen

aus dem

Personal- und

Sozial bereich

Verpflichtungen

aus dem

Verkaufsbereich

Übrige

sonstige

Rück -

stellungen

Gesamt

Stand 01.01.2014 150 139 505 189 983

Währungsumrechnung – 1 0 12 0 11

Verbrauch – 6 – 35 – 269 – 15 – 325

Auflösung – 15 – 11 – 32 – 10 – 68

Zuführung 37 38 286 23 384

Aufzinsung 0 2 3 0 5

Umgliederung – – – – –

Stand 31.12.2014 165 133 505 187 990

Kurzfristiger Teil der Rückstellungen 49 48 285 105 487

Langfristiger Teil der Rückstellungen 116 85 220 82 503

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103E R L Ä U T E R U N G E N Z U R K O N Z E R N B I L A N Z | K O N Z E R N A N H A N G

Die langfristigen Rückstellungen betreffen überwiegend einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren.

In den Rückstellungen aus dem Personal- und Sozialbereich sind im Wesentlichen Verpflichtungen für Altersteilzeit, Mitarbeiterjubiläen und aus ergebnisabhängigen Vereinbarungen enthalten.

Die Rückstellungen aus dem Verkaufsbereich beinhalten überwiegend Vorsorgen für allgemeine und erweiterte Gewährleistungsverpflichtungen sowie für freiwillige Sicherheitsmaßnahmen.

Unter den übrigen Rückstellungen sind unter anderem Verpflichtungen für Bürgschaften, Vertragsvereinbarungen im In- und Ausland, Umweltschutz und sonstige Risiken zusammen-gefasst.

Rückstellungen für anhängige Rechtsstreitigkeiten bestehen in Höhe der als wahrscheinlich ein-geschätzten Inanspruchnahme. Obwohl der Konzern die geltend gemachten Ansprüche grund-sätzlich als nicht gerechtfertigt ansieht, können auch darüber hinausgehende Belastungen nicht vollständig ausgeschlossen werden.

26 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

26.1 Leistungsorientierte PläneFür Mitarbeiter im Inland bestehen Zusagen auf betriebliche Altersversorgung. Dabei werden im Wesentlichen Kapital-/Rentenleistungen beziehungsweise individuelle Festbeträge gewährt. Für im Ausland (unter anderem in Großbritannien, der Schweiz, Schweden, Belgien und Nor - wegen) beschäftigte Mitarbeiter hängen die Leistungen im Wesentlichen von der Dienst-zugehörigkeit und dem zuletzt bezogenen Gehalt ab. Bei den in den übrigen Ländern gewährten Versorgungsleistungen handelt es sich um Kapitalzahlungen.

Die zugesagten Leistungen werden jährlich unter Anwendung des Verfahrens der laufenden Einmalprämie (Projected Unit Credit Method) beziehungsweise anhand von Näherungen bewertet.

In Deutschland hat der Konzern über die Jahre mehrere leistungsorientierte Pensionspläne eingeführt, die teilweise geschlossen oder in neue Pläne überführt wurden. Ein Großteil der Begünstigten bezieht bereits Leistungen aus diesen Pensionsplänen. Generell unterliegen leis-tungsorientierte Pensionspläne in Deutschland den Regelungen des Betriebsrentengesetzes (BetrAVG) und des Arbeitsrechts. Bei dem Versorgungsplan, in den neu eingetretene Mitarbeiter aufgenommen werden, handelt es sich um eine beitragsorientierte Leistungszusage. Dies bedeutet, dass für jeden Anspruchsberechtigten ein jährlicher Beitrag bereitgestellt wird. Dieser Beitrag wird in einen Kapitalbaustein umgewandelt und auf einem individuellen Versorgungs-konto gutgeschrieben. Im Falle der Pensionierung, der Invalidität oder des Todes wird das Guthaben auf dem Versorgungskonto ausgezahlt. Hierbei kann der Mitarbeiter zwischen ver-schiedenen Auszahlungsoptionen wie Kapital-, Raten- oder Rentenzahlungen wählen. Bei der Bewertung werden die unterschiedlichen Auszahlungsoptionen anhand von Wahrscheinlichkeiten berücksichtigt, die auf Vergangenheitswerten beruhen und in regelmäßigen Abständen über-prüft werden. Die Finanzierung der Leistungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen erfolgt überwiegend über die Bildung von Pensionsrückstellungen, ein Teil der Verpflichtungen wird über eine Unterstützungskasse finanziert.

Ein Großteil der Vermögenswerte der Unterstützungskasse ist in einem Fonds angelegt. Der Verwaltungsrat der Unterstützungskasse in Deutschland wird über die laufenden Tätigkeiten des Fonds regelmäßig informiert. Die Anlagepolitik wird von dem Asset Manager im Rahmen der vorgegebenen Richtlinie bestimmt. Bei den gesetzlich vorgeschriebenen Anlageausschuss-sitzungen informieren sich die Mitglieder des Anlageausschusses (Geschäftsführung der BSH Altersfürsorge GmbH, vormals BSH Bosch und Siemens Hausgeräte Altersfürsorge GmbH, Vertreter der BSH Hausgeräte GmbH, vormals BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH,

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104

sowie der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats) über die Geschäftsentwicklung sowie über die zukünftige Anlagestrategie und geben entsprechende Vorschläge an das Asset Manage-ment weiter.

In Großbritannien existiert ein endgehaltsabhängiger leistungsorientierter Pensionsplan, der für Neueintritte geschlossen ist. Seit 2014 können auch keine Anwartschaften auf zukünftige Leistungen erdient werden. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen bilden das britische Trustee- Recht („UK Pension Law“) und die britische Rentenregulierungsmethode („UK Pensions Regulator“), in denen auch eine Mindestdotierungsverpflichtung geregelt ist. In den Verant-wortungsbereich des Treuhandrats („Trustee Board“) fallen die Dotierung des Planes sowie die Festlegung der Beiträge und der Investmentstrategie. Hierbei wird das Ziel verfolgt, die Volatilität im Finanzierungsstand so gering wie möglich zu halten.

Gemäß Bundesgesetz über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG) wird jeder Arbeitgeber in der Schweiz gesetzlich verpflichtet, seine Mitarbeiter in einem beitrags-orientierten Versorgungsplan unter Berücksichtigung einer Garantieverzinsung zu versichern. Das BVG legt zusätzlich eine Mindestdotierung fest. Die Beiträge werden an eine Pensionskasse entrichtet und in eine Leistung umgewandelt. Für die Anlagestrategie ist die Pensionskasse verantwortlich.

Die leistungsorientierten Pensionspläne des Konzerns sehen sich Risiken resultierend aus möglichen Änderungen der versicherungsmathematischen Annahmen (Risiko der Vermögens-wertentwicklung, Zinsänderungsrisiko) und der Langlebigkeit ausgesetzt. Ein niedrigerer Rechnungszins führt zu höheren Pensionsverpflichtungen, was wiederum zu einer höheren Fondsdotierung führen kann. Bei einer niedrigeren als der erwarteten Rendite verschlechtert sich der Finanzierungsstand, und es werden unter Umständen höhere Beiträge zum Fonds-vermögen fällig. In Bezug auf die Langlebigkeit ergeben sich Risiken bei Plänen, die lebens-lange Rentenzahlungen gewähren, derart, dass Leistungen in der Rentenphase über einen längeren Zeitraum ausgezahlt werden als in den Sterbetafeln angenommen werden und der ermittelte Verpflichtungsumfang somit aus heutiger Sicht zu niedrig ist.

Ungefähr 87 Prozent der Pensionsverpflichtungen (DBO) liegen in Deutschland, je 4 Prozent in Großbritannien und in der Schweiz. In den folgenden Tabellen wird daher eine Unterteilung in Deutschland und Ausland vorgenommen.

Der Finanzierungsstand der Pensionsverpflichtungen stellt sich wie folgt dar:

In Israel bedarf es zum Jahresende 2014 keiner Reduzierung des Vermögenswerts der fonds-finanzierten Leistungszusage gemäß IAS 19.64 (im Vorjahr 0,1 Mio. EUR).

Der voll finanzierte Pensionsplan in Großbritannien weist zum Bilanzstichtag eine Überdeckung von 10 Mio. EUR aus (im Vorjahr 11 Mio. EUR). Daher wurde ein Vermögenswert in gleicher Höhe entsprechend aktiviert.

Deutschland Ausland Deutschland Ausland

in Mio. EUR 2014 2014 2013 2013

Barwert der nicht fondsfinanzierten Pensionsverpflichtungen 75 65 60 49

Barwert der fondsfinanzierten Pensionsverpflichtungen 1.323 139 1.076 111

Externes Planvermögen –62 – 127 – 64 – 112

Finanzierungsstand 1.336 77 1.072 48

Effekt aus der Vermögenswertlimitierung (IAS 19.64) – – – 0

Pensionsnettoverpflichtung 1.336 77 1.072 48

Aktivierter Vermögenswert – 10 – 11

Pensionsrückstellungen 1.336 87 1.072 59

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105E R L Ä U T E R U N G E N Z U R K O N Z E R N B I L A N Z | K O N Z E R N A N H A N G

Im Geschäftsjahr 2014 haben sich die Pensionsrückstellungen wie folgt entwickelt:

Der in der Gesamtergebnisrechnung und im sonstigen Ergebnis erfasste Pensionsaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

Der laufende Dienstzeitaufwand wird in den Funktionsbereichen ausgewiesen; die Nettozinsen werden im Finanzergebnis erfasst. In dem laufenden Dienstzeitaufwand sind ebenfalls Beiträge aus der Entgeltumwandlung in Deutschland mit ausgewiesen. Im Jahr 2014 betrugen die Bei-träge 4 Mio. EUR (im Vorjahr 3 Mio. EUR). In dem Zinsertrag ist der Zinsertrag aus den Erstattungs- leistungen („Reimbursement Rights“) in Deutschland und die Verzinsung der Auswirkungen der Vermögenswertlimitierung in Israel berücksichtigt. Der Aufwand, der im „sonstigen Ergebnis“ ausgewiesen wird und zu einer Reduzierung des Eigenkapitals führt, ergibt sich im Wesent-lichen aus den Änderungen des Rechnungszinses (finanzielle Annahme). In Großbritannien sind mit der Schließung des Plans für zukünftige Erhöhungen der Anwartschaften ein Teil der Anwartschaften zu dynamisieren. Die Effekte hieraus werden als nachzuverrechnender Dienst-zeitaufwand gezeigt. In der Türkei werden bei Entlassungen Zahlungen fällig, deren Effekte als

Deutschland Ausland Deutschland Ausland

in Mio. EUR 2014 2014 2013 2013

Vortrag 1.072 48 1.053 74

Währungsdifferenz – 0 – – 6

Transferwerte 0 0 0 –

Übernommene Verpflichtungen aus

Unternehmenszusammenschluss – –

1

Von der Gesellschaft gezahlte Renten- und Kapitalbeträge –46 –5 – 43 – 7

Beiträge des Arbeitgebers an externe Versorgungsträger – – 4 – – 7

Auflösung (–)/Zuführung (+) 73 13 72 12

Betrag, berücksichtigt im sonstigen Ergebnis (OCI) 237 25 – 10 – 19

Pensionsnettoverpflichtung 1.336 77 1.072 48

Aktivierter Vermögenswert – 10 – 11

Pensionsrückstellungen 1.336 87 1.072 59

Deutschland Ausland Deutschland Ausland

in Mio. EUR 2014 2014 2013 2013

Laufender Dienstzeitaufwand 38 6 36 7

Nettozinsen, davon 35 3 36 4

Zinsaufwand 37 7 38 7

Zinsertrag – 2 – 4 – 2 – 3

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand – 2 – 0

Aufwand (+)/Ertrag (–) aus Planabgeltung – 1 – 1

Nicht investitionsbezogene,

vom Plan geleistete Verwaltungskosten – 1 – 0

Effekt aus der Vermögenswertlimitierung (IAS 19.64) – – – 0

Aufwand (+)/Ertrag (–) in GuV erfasst 73 13

72

12

Ertrag des Planvermögens (abweichend vom Zinsertrag) – 1 – 9 0 – 3

Versicherungsmathematische Verluste (+)/Gewinne (–)

aufgrund von erfahrungsbedingten Anpassungen 7 1 1 – 2

Versicherungsmathematische Verluste (+)/Gewinne (–)

aufgrund von Änderung der finanziellen Annahmen 231 30

14

– 11

Versicherungsmathematische Verluste (+)/Gewinne (–)

aufgrund von Änderung der demografischen Annahmen – 3 – 25

– 3

Aufwand (+)/Ertrag (–) aus Neubewertungen im sonstigen Ergebnis (OCI) erfasst 237 25

– 10

– 19

Gesamtaufwand (+)/Gesamtertrag (–) in GuV oder im sonstigen Ergebnis (OCI) erfasst 310 38

62

– 7

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106

nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand ausgewiesen werden. In Griechenland wurden Teile der Pensionsverpflichtungen abgefunden. Die Effekte hieraus werden als Aufwand aus Planab-geltungen gezeigt.

Die Überleitung des Barwerts der Pensionsverpflichtungen stellt sich wie folgt dar:

Der Barwert der Pensionsverpflichtungen lässt sich nach Anspruchsberechtigten wie folgt auf-teilen:

Der Ermittlung der Pensionsverpflichtungen und des Pensionsaufwands wurden folgende Prämissen zugrunde gelegt:

Bei den für das Ausland angegebenen Bewertungsannahmen handelt es sich um gewichtete Durchschnittswerte.

Der Rechnungszins für die Eurozone wird mittels einer Zinsstrukturkurve auf Basis von High Quality Corporate Bonds ermittelt.

Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden in Deutschland die Richttafeln Heubeck 2005G verwendet, die Fluktuationswahrscheinlichkeiten wurden unternehmensspezifisch geschätzt.

Aufgrund von Anpassungsregelungen laufender Versorgungsleistungen in Höhe der Inflationsrate unterliegen die Pensionsverpflichtungen einem Inflationsrisiko.

Deutschland Ausland Deutschland Ausland

in Mio. EUR 2014 2014 2013 2013

Barwert der Pensionsverpflichtungen zu Beginn des Jahres 1.136 160 1.120 179

Laufender Dienstzeitaufwand 38 6 36 7

Zinsaufwand 37 7 38 7

Mitarbeiterbeiträge – 1 – 1

Versicherungsmathematischer Gewinn (–)/Verlust (+) 238 34 – 10 – 16

davon aus Änderungen der erfahrungsbedingten Anpassungen 7 1 1 – 2

davon aus Änderungen der finanziellen Annahmen 231 30 14 – 11

davon aus Änderungen der demografischen Annahmen – 3 – 25 – 3

Währungseffekte – 5 – – 8

Insgesamt gezahlte Renten- und Kapitalbeträge –51 – 12 – 48 – 12

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand – 2 – 0

Transferwerte 0 0 0 0

Übernommene Verpflichtungen

aus Unternehmenszusammenschluss – – 0 1

Effekte aus Planabgeltung – 1 – 1

Barwert der Pensionsverpflichtungen am Ende des Jahres 1.398 204 1.136 160

Deutschland Ausland Deutschland Ausland

in Mio. EUR 2014 2014 2013 2013

Barwert der Pensionsverpflichtungen der aktiven Mitarbeiter 670 135 517 105

Barwert der Pensionsverpflichtungen der ausgeschiedenen

Mitarbeiter mit unverfallbarem Anspruch 117 31 89

24

Barwert der Pensionsverpflichtungen der Leistungsempfänger 611 38 530 31

Barwert der Pensionsverpflichtungen insgesamt 1.398 204 1.136 160

Deutschland Ausland Deutschland Ausland

Angaben in % 2014 2014 2013 2013

Rechnungszins (DBO) 1,9 3,2 3,4 4,3

Rentensteigerungstrend 1,8 1,5 1,8 1,6

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107E R L Ä U T E R U N G E N Z U R K O N Z E R N B I L A N Z | K O N Z E R N A N H A N G

In der nachfolgenden Tabelle werden die Auswirkungen von möglichen Änderungen der wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen auf die in Deutschland liegenden Pensionsverpflichtungen ausgewiesen.

Bei der Ermittlung der Sensitivitäten ist nur die jeweils aufgeführte Annahme wie dargestellt angepasst worden und alle übrigen versicherungsmathematischen Annahmen wurden unver-ändert gelassen. Aufgrund der Plangestaltungen in Deutschland spielen Änderungen des Gehaltstrends nur eine untergeordnete Rolle, da die Pensionsverpflichtung für die meisten Pensionspläne nicht von der zukünftigen Gehaltsentwicklung abhängt.

Mögliche Korrelationen zwischen den einzelnen Annahmen wurden hierbei nicht berücksichtigt. Die aufgeführten Sensitivitäten sind im Hinblick auf Änderungen des Verpflichtungsumfangs nicht unbedingt repräsentativ, da in vielen Fällen die Änderung einer Annahme automatisch die Änderung einer weiteren Annahme nach sich zieht.

Die Duration der Pensionsverpflichtungen in Deutschland beträgt ca. 13 Jahre (im Vorjahr 12 Jahre). In Großbritannien beträgt die Duration ca. 19 Jahre (im Vorjahr 18 Jahre), in der Schweiz ca. 18 Jahre (im Vorjahr 16 Jahre).

Das ausgewiesene Planvermögen setzt sich wie folgt zusammen:

In Deutschland hat das Planvermögen bis auf die unter „Immobilien“ und „Andere Vermögens-werte“ ausgewiesenen Werte eine Marktpreisnotierung auf einem aktiven Markt. Die Anleihen entfallen auf Unternehmens- sowie Staatsanleihen. Der Teil des Planvermögens in Deutschland, der als „Andere Vermögenswerte“ ausgewiesen wird, ist in die Trägerunternehmen der Unter-stützungskasse investiert. Er umfasst im Wesentlichen Forderungen der Altersfürsorge (Unter-stützungskasse) gegen die BSH-D. Die Forderungen beliefen sich zum 31. Dezember 2014 auf 10 Mio. EUR (im Vorjahr 15 Mio. EUR). Unter „Immobilien“ sind an die BSH-Gesellschaften ver-mietete Immobilien enthalten. Der Wert wird in Höhe des geschätzten Marktwerts angesetzt und beträgt 3 Mio. EUR zum 31. Dezember 2014 (im Vorjahr 4 Mio. EUR).

Deutschland Deutschland

in Mio. EUR 2014 2013

Barwert der Pensionsverpflichtungen 1.398 1.136

Barwert der Pensionsverpflichtungen bei

– Erhöhung des Rechnungszinses um 0,5 % 1.312 1.073

– Reduzierung des Rechnungszinses um 0,5 % 1.495 1.205

– Erhöhung des Rentensteigerungstrends um 0,25 % 1.423 1.156

– Reduzierung des Rentensteigerungstrends um 0,25 % 1.373 1.115

– Erhöhung der Lebenserwartung um 1 Jahr 1.462 1.164

Deutschland Ausland Deutschland Ausland

2014 2014 2013 2013

Mio. EUR in % Mio. EUR in % Mio. EUR in % Mio. EUR in %

Zahlungsmittel und

Zahlungsmitteläquivalente

3

4,9 2 1,5

1

1,6 9

8,0

Aktien und ähnliche Wertpapiere 10 16,1 34 26,8 13 20,3 47 42,0

Anleihen 36 58,0 66 52,0 31 48,4 46 33,1

Immobilien 3 4,9 10 7,9 4 6,3 9 8,0

Andere Vermögenswerte 10 16,1 15 11,8 15 23,4 1 8,9

Summe 62 100,0 127 100,0 64 100,0 112 100,0

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108

Das Planvermögen im Ausland entfällt zu 56 Prozent (im Vorjahr 54 Prozent) auf Großbritannien und zu 35 Prozent (im Vorjahr 35 Prozent) auf die Schweiz. In Großbritannien wird das Plan-vermögen in einem von der Gesellschaft unabhängigen Trust gehalten. Das Planvermögen in der Schweiz ist in einer Pensionskasse investiert.

In dem Planvermögen für die Schweiz sind Immobilien in Höhe von 9 Mio. EUR (im Vorjahr 8 Mio. EUR) enthalten, die keine Marktpreisnotierung auf einem aktiven Markt haben.

Die Überleitung des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens stellt sich wie folgt dar:

Im Wesentlichen wird eine Anlagestrategie verfolgt, die zum Ziel hat, die Zahlungen aus dem gedeckten Pensionsplan bei Fälligkeit zu leisten, den Finanzierungsstand konstant zu halten und eine ausreichende Rendite zu erwirtschaften. Die Erläuterungen zu Währungsrisiken, Zinsrisiken und sonstigen Preisrisiken in Anhangangabe 31 gelten grundsätzlich auch für das Planvermögen.

Erstattungsleistungen („Reimbursement Rights“) in Deutschland resultieren aus Rückdeckungs- versicherungen, die zur Absicherung der Pensionsverpflichtungen abgeschlossen wurden. Der beizulegende Zeitwert der Rückdeckungsversicherungen beträgt 6 Mio. EUR zum Ende des Jahres 2014 (4 Mio. EUR zum Ende des Jahres 2013). Die Erhöhung um 2 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus Arbeitgeberbeiträgen. Der tatsächliche Ertrag des externen Planvermögens beträgt in Deutschland 3 Mio. EUR (im Vorjahr 2 Mio. EUR) und im Ausland 13 Mio. EUR (im Vor-jahr 6 Mio. EUR).

Für das Jahr 2015 werden die Beitragszahlungen an die externen Versorgungsträger ca. 3 Mio. EUR und die direkten Rentenzahlungen voraussichtlich ca. 48 Mio. EUR betragen.

26.2 Beitragsorientierte PläneDie von der Gesellschaft im Rahmen der beitragsorientierten Pläne (Arbeitgeberbeiträge zu gesetzlichen Rentenversicherungen) gezahlten Beiträge im Geschäftsjahr 2014 belaufen sich auf 140 Mio. EUR (im Vorjahr 117 Mio. EUR).

26.3 Andere langfristige Leistungen an MitarbeiterIn einigen Ländern bestehen weiterhin Verpflichtungen aus anderen langfristigen Leistungen an Mitarbeiter. Hierunter fallen unter anderem Verpflichtungen aus Altersteilzeitvereinbarungen sowie aus Jubiläumszusagen. Der Verpflichtungsumfang für diese Pläne beträgt zum Ende des Geschäftsjahres 2014 rund 93 Mio. EUR (im Vorjahr 92 Mio. EUR).

Zur Absicherung von Ansprüchen aus Altersteilzeitvereinbarungen in Deutschland waren zum Bilanzstichtag 2014 Wertpapiere in Höhe von 19 Mio. EUR (im Vorjahr 21 Mio. EUR) verpfändet. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um europäische Anleihen und Termingelder.

Deutschland Ausland Deutschland Ausland

in Mio. EUR 2014 2014 2013 2013

Marktwert des Planvermögens zu Beginn des Jahres 64 112 67 105

Zinsertrag 2 4 2 3

Ertrag des Planvermögens (abweichend vom Zinsertrag) 1 9 0 3

Währungseffekte – 5 – – 2

Arbeitgeberbeiträge an die externen Versorgungsträger – 4 – 6

Mitarbeiterbeiträge an die externen Versorgungsträger – 1 – 1

Vom externen Träger gezahlte Renten- und Kapitalbeträge – 5 – 8 – 5 – 4

Marktwert des Planvermögens am Ende des Jahres 62 127 64 112

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109E R L Ä U T E R U N G E N Z U R K O N Z E R N B I L A N Z | K O N Z E R N A N H A N G

27 EigenkapitalDie Entwicklung des Eigenkapitals des BSH-Konzerns und seiner Bestandteile ist in der Konzern- Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.

Die Gewinnrücklagen und sonstigen Rücklagen enthalten die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit sie nicht ausge-schüttet wurden, sowie die kumulierten übrigen Eigenkapitalveränderungen (Sonstiges Ergebnis). Für die Entwicklung der Gewinnrücklagen waren im Wesentlichen die Ausschüttungen an die Gesellschafter sowie das gegenüber dem Vorjahr höhere Konzernergebnis ursächlich.

In der Rücklage für Währungsumrechnung sind die Differenzen aus der erfolgsneutralen Umrechnung der Abschlüsse ausländischer Tochterunternehmen ausgewiesen.

Die Rücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte enthält die Bewertung von Wertpapieren nach Abzug latenter Steuern. Zum 31. Dezember 2014 sind nach Abzug von latenten Steuern 61 Mio. EUR (im Vorjahr 36 Mio. EUR) im kumulierten übrigen Eigenkapital enthalten.

In der Rücklage für derivative Finanzinstrumente im Zusammenhang mit Cashflow Hedges zur Absicherung von geplanten Transaktionen wird die Bewertung der Derivate nach Abzug latenter Steuern erfasst, soweit diese auf den effektiven Teil der Sicherungsbeziehung entfallen. Da zum Bilanzstichtag kein Cashflow Hedging angewendet wurde, bestehen hieraus keine Effekte im kumulierten übrigen Eigenkapital (im Vorjahr 0 Mio. EUR). Im Vorjahr wurden Derivate im Hedge Accounting veräußert und hieraus per Saldo ein Gewinn von 2 Mio. EUR im sonstigen betrieblichen Ergebnis erfasst. Im Geschäftsjahr 2013 wurde keine Ineffektivität bei den Cash-flow Hedges erfasst.

Die Position „Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste“ beinhaltet gemäß IAS 19 (revised 2011) die ergebnisneutral verrechneten versicherungsmathematischen Gewinne/ Verluste der Pensionsrückstellungen nach Abzug latenter Steuern.

Unter den Anteilen nicht beherrschender Gesellschafter werden das eingezahlte Kapital sowie der Jahresgewinn der Vertriebsgesellschaften, deren Anteile sich am Bilanzstichtag im Besitz der Robert Bosch GmbH beziehungsweise der Siemens AG befanden, bilanziert. Ferner enthält dieser Posten die von konzernfremden Gesellschaftern gehaltenen Anteile am Eigenkapital der BSH Ev Aletleri Sanayi ve Ticaret A. S., Istanbul, der BSH Home Appliances Saudi Arabia LLC, Jeddah, und der Constructa-Neff Vertriebs-GmbH, München, einschließlich der darauf anteilig entfallenden Ergebnisse.

Durch den Erwerb von zusätzlichen Anteilen von nicht beherrschenden Gesellschaftern erhöhte sich der Anteilsbesitz der BSH-D an der bereits bisher vollkonsolidierten Tochtergesellschaft BSH Ev Aletleri Sanayi ve Ticaret A. S., Istanbul, zum 31. Dezember 2014 auf 99,95 Prozent von 99,28 Prozent im Vorjahr. Der Erwerb der Anteile erfolgte im Zuge des laufenden Delisting- Verfahrens von der türkischen Börse, das den verbliebenen Minderheitsgesellschaftern das Recht einräumt, ihre Anteile bis Februar 2017 zu einem festgelegten Preis an die BSH-D zu ver-kaufen. Der Kaufpreis für die Anteile belief sich auf 15 Mio. EUR. Im Gegenzug wurde das bisher auf nicht beherrschende Gesellschafter entfallende Eigenkapital um 3 Mio. EUR reduziert und die verbleibende Differenz von 12 Mio. EUR mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Für die zum 31. Dezember 2014 noch nicht erworbenen 0,05 Prozent der Anteile wurde zulasten des Konzern-Eigenkapitals eine Verbindlichkeit in Höhe von 1 Mio. EUR erfasst.

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Die BSH hat keine gesetzlichen Vorschriften zur Mindesteigenkapitalausstattung zu beachten. Der Konzern achtet im Rahmen seiner Geschäftsaktivitäten auf eine angemessene Eigenkapital-quote. Ein Ziel des Kapital- und Finanzmanagements war die Beibehaltung des externen Long-term-Ratings, das von der internationalen Ratingagentur Standard & Poor’s unverändert zum Vorjahr mit „A“ und stabilem Ausblick eingestuft wurde.

28 Anmerkungen zur KapitalflussrechnungDie Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente des BSH-Konzerns im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. Gemäß IAS 7 „Kapitalflussrechnung“ wird zwischen Zahlungsströmen aus betrieblicher, Inves-titions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden.

Ausgehend vom Ergebnis nach Steuern wird die Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungs- mitteläquivalente indirekt abgeleitet. Bereinigt um nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge – im Wesentlichen im Zusammenhang mit versicherungsmathematischen Verlusten aus der Bewertung der Pensionsverpflichtungen – sowie unter Berücksichtigung von Ver-änderungen des Working Capital ergibt sich der Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit. Die Investitionstätigkeit umfasst die Zugänge des Anlagevermögens und den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren sowie den Erwerb von Tochterunternehmen. In der Finanzierungstätigkeit sind Zahlungsmittelzu- und abflüsse aus der Aufnahme beziehungsweise Tilgung von Finanz-verbindlichkeiten sowie aus Dividenden zusammengefasst.

Die in der Kapitalflussrechnung ausgewiesenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Kassenbestände, Schecks sowie Guthaben bei Kreditinstituten, soweit sie innerhalb von drei Monaten verfügbar sind. Der Einfluss von Wechselkursänderungen auf die Zahlungs-mittel sowie von Konsolidierungskreisänderungen wird gesondert gezeigt. Die in der Kapital-flussrechnung abgebildeten Veränderungen von Bilanzpositionen sind nicht unmittelbar aus der Bilanz ableitbar, da sie um Wechselkurseffekte bereinigt sind. Ausgenommen hiervon sind die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.

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111S O N S T I G E E R L Ä U T E R U N G E N | K O N Z E R N A N H A N G

29 Segmentberichterstattung

29.1 GrundlagenDie Segmentberichterstattung erfolgt entsprechend den Vorschriften des IFRS 8 nach dem Management Approach. Hiernach orientiert sich die Segmentberichterstattung an der internen Berichterstattung an die jeweiligen Hauptentscheidungsträger und beinhaltet die Informationen, die diesen Entscheidungsträgern im Rahmen einer regelmäßigen Berichterstattung vorgelegt und von diesen zur Ressourcenallokation für die einzelnen Bereiche des Konzerns verwendet werden. Der Hauptentscheidungsträger des BSH-Konzerns ist definiert als die gemeinsame Geschäftsführung der BSH.

Das EBIT ist definiert als externer Umsatz des Segments abzüglich direkt zurechenbarer Kosten sowie abzüglich indirekt zugeordneter Betriebsgemeinkosten. Dies entspricht dem in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Ergebnis vor Ertragsteuern abzüglich des Saldos aus Finanzierungserträgen und -aufwendungen und des übrigen Finanzergebnisses.

Das Geschäftsvermögen der Segmente entspricht dem gebundenen Kapital, für welches die Kapitalkosten durch die operative Geschäftstätigkeit erwirtschaftet werden müssen. Bei der Ermittlung des Geschäftsvermögens werden die Vermögenswerte des Konzerns um bestimmte

SR I

SR II

SR III

Summe der berichtspflichtigen

Segmente

in Mio. EUR 2014 2013 2014 2013 2014 2013 2014 2013

Umsatzerlöse 6.830 6.118 1.635 1.687 2.875 2.511 11.340 10.316

Herstellungskosten des

Umsatzes 4.293 3.809 1.171 1.208 1.678 1.483 7.142 6.500

EBIT (Operatives

Ergebnis) 499 461 25 61 295 251 819 773

Summe der Vermögens-

werte 1) 1.534 1.399 722 730 1.458 1.323 3.714 3.452

Investitionen 2) 239 203 63 53 146 114 448 370

Abschreibungen 3) 173 180 46 47 105 102 324 329

Zahlungsunwirksame

Posten 37 73 9 20 15 31 61 124

Summe der berichtspflichtigen

Segmente

Sonstiges

Überleitung

Konzern

in Mio. EUR 2014 2013 2014 2013 2014 2013 2014 2013

Umsatzerlöse 11.340 10.316 49 192 0 0 11.389 10.508

Herstellungskosten des

Umsatzes 7.142 6.500 64 153 – 103 – 113 7.103 6.540

EBIT (Operatives

Ergebnis)819

773 – 114 – 261 0 0 705 512

Summe der Vermögens-

werte 1) 3.714 3.452 28 21 5.405 5.269 9.147 8.742

Investitionen 2) 448 370 9 7 0 0 457 377

Abschreibungen 3) 324 329 6 7 0 0 330 336

Zahlungsunwirksame

Posten 61 124 0 2 0 0 61 126

1) Für die Segmente wird hier das Geschäftsvermögen ausgewiesen.2) Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (ohne Geschäfts- oder Firmenwerte).3) Planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte.

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112

Posten korrigiert, um auf das für die betrieblichen Prozesse zur Verfügung stehende Vermögen (mit Verzinsungsanspruch) überzuleiten sowie Gestaltungsoptionen im Bereich der Finanzierung und der Risikoabdeckung vergleichbar zu machen.

Die Geschäftsführung der BSH steuert ihr Gesamtgeschäft sowohl nach Vertriebsregionen als auch nach Produktbereichen (Matrixorganisation). Entsprechend dem Grundprinzip des IFRS 8 bestimmt die Geschäftsführung der BSH die Vertriebsregionen als im Rahmen der Segment-berichterstattung darzustellende Geschäftssegmente. Da in den Regionen das Produktport-folio vergleichbar ist, liegt der Fokus auf der Steuerung nach regionalen Marktpotenzialen.

Entsprechend der Darstellung im internen Berichtswesen werden die Vertriebsregionen SR I, SR II und SR III separat als Segmente berichtet, die weiteren Aktivitäten werden unter „Sonstiges“ zusammengefasst:

• Vertriebsregion I (SR I) Die Vertriebsregion SR I beinhaltet die Vertriebsverantwortung sowie Kundendienstaktivitäten

für Deutschland, Österreich, Belgien, Frankreich, Griechenland, Großbritannien (einschließlich Irland), Israel, Italien, Portugal, Spanien, Schweiz, Niederlande, Luxemburg, Nordeuropa (Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark, Estland, Lettland, Litauen), Polen, Rumänien, Ungarn, Tschechische Republik (einschließlich Slowakei) sowie Adria East (Slowenien, Kroatien, Serbien und Bulgarien). Organisatorisch ist ebenfalls Peru (einschließlich Chile) der Vertriebsregion SR I zugeordnet.

• Vertriebsregion II (SR II) Die Vertriebsregion SR II beinhaltet die Vertriebsverantwortung sowie Kundendienstaktivitäten

für Türkei, Marokko, den Mittleren Osten, Russland, Ukraine, Zentralasien und Südafrika.

• Vertriebsregion III (SR III) Die Vertriebsregion SR III beinhaltet die Vertriebsverantwortung sowie Kundendienstaktivitäten

für China, Hongkong, Taiwan, Singapur, Thailand, Malaysia, Indien, Indonesien, Australien, Neuseeland, USA und Kanada.

• Sonstiges Der Bereich „Sonstiges“ umfasst unter anderem den Produktbereich Electronic Systems,

Drives, den Verkauf von Fertigerzeugnissen und Komponenten an Handels- und Fabrik-kunden, Teile des Vertriebs des Produktbereichs Consumer Products, die Finanz-Holding-gesellschaft in Österreich, den Spezialfonds und andere nicht wesentliche Gesellschaften außerhalb der beschriebenen Vertriebsregionen sowie Positionen, die nicht den operativ tätigen Gesellschaften zugeordnet werden. Im Vorjahr wurden in diesem Bereich auch die Gesellschaften der Zelmer-Gruppe ausgewiesen. Seit dem Geschäftsjahr 2014 werden sie entsprechend ihres Geschäftssitzes den Vertriebsregionen I und II (SR I und SR II) zugeordnet.

Als Folge organisatorischer Änderungen wurde die Zusammensetzung der Vertriebsregionen im Geschäftsjahr teilweise angepasst. Darüber hinaus wurde die Definition des EBIT dahin-gehend angepasst, dass das übrige Finanzergebnis nunmehr nicht mehr Bestandteil des EBIT ist. Die Vorjahresinformationen in der Segmentberichterstattung wurden daher vergleichbar dargestellt.

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113S O N S T I G E E R L Ä U T E R U N G E N | K O N Z E R N A N H A N G

29.2 SegmentinformationenDie Segmentdaten werden auf der Grundlage der im Konzernabschluss angewendeten Bilanzie-rungs- und Bewertungsmethoden – sofern nachfolgend nicht anders angegeben – ermittelt.

Die Umsatzerlöse der Vertriebsregionen repräsentieren Umsätze aus Verkaufsgeschäften von Haushaltsgroß- und -kleingeräten sowie Bodenpflege- und Warmwassergeräten und aus erbrachten Serviceleistungen des Kundendienstes (Umsatzerlöse 2014: Weiße Ware: 9.712 Mio. EUR [im Vorjahr 8.822 Mio. EUR], Sonstiges: 1.677 Mio. EUR [im Vorjahr 1.686 Mio. EUR]). Diese entsprechen grundsätzlich den in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellten Umsatzerlösen.

Die Herstellungskosten des Umsatzes stellen direkt dem Umsatz zuordenbare Kosten der internen Berichterstattung dar und beinhalten auch bestimmte Kostenpositionen, welche nicht den nach IFRS erfassten Herstellungskosten des Umsatzes (zum Beispiel Installationskosten, Kosten von Kundendienstwerkstätten; siehe Spalte „Überleitung“ [103 Mio. EUR]) zugeordnet sind.

Die zahlungsunwirksamen Posten beinhalten im Wesentlichen die Veränderung der Rückstel-lungen, nicht zahlungswirksame Ergebnisse aus dem Verkauf von Vermögenswerten des Anlage-vermögens, Effekte aus der erfolgsneutralen Währungsumrechnung und sonstige Posten des OCI-Ergebnisses.

Konzerninterne Transaktionen werden grundsätzlich zu marktüblichen Transferpreisen durch-geführt. An die Geschäftsführung werden nur externe Umsätze berichtet.

29.3 Ergänzende Angaben zur Überleitung des GeschäftsvermögensDie Vermögenswerte des Konzerns leiten sich wie folgt auf das Geschäftsvermögen der berichtspflichtigen Segmente über:

Das Geschäftsvermögen enthält im Wesentlichen die kurz- sowie langfristigen Vermögens-werte abzüglich der Summe der nicht zinstragenden Verbindlichkeiten (z. B. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) und Rückstellungen (Abzugskapital).

Die Finanzanpassungen beinhalten Korrekturen für nicht aktivierte Vermögenswerte (z. B. Miet- und Leasingverträge) sowie bestimmte Finanzierungsgeschäfte, bei denen das Risiko von der BSH übernommen wird (Unechtes Factoring, Eventualverbindlichkeiten).

Ebenfalls nicht Bestandteil des Geschäftsvermögens sind der Cashpool und der Spezialfonds, die daraus resultierenden Verbindlichkeiten sowie die aktiven und passiven latenten Steuern.

in Mio. EUR 2014 2013

Geschäftsvermögen der berichtspflichtigen Segmente 3.714 3.452

Geschäftsvermögen des sonstigen Bereichs 28 21

Summe Geschäftsvermögen 3.742 3.473

Abzugskapital (nicht zinstragende Verbindlichkeiten und Rückstellungen) 3.845 3.560

Finanzanpassungen – 371 – 351

Nicht auf Segmente verteilte Posten

(Cashpool, Spezialfonds, aktive latente Steuern, Sonstiges) 1.931

2.069

Summe Überleitung 5.405 5.269

Vermögenswerte Konzern 9.147 8.742

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114

Die Schulden des Konzerns leiten sich wie folgt auf das Geschäftsvermögen der berichts-pflichtigen Segmente über:

29.4 Informationen über geografische GebieteUmsatzerlöse nach Sitz der Kunden:

Die Umsatzerlöse mit Dritten werden in dem geografischen Markt ausgewiesen, in dem die Umsatzerlöse realisiert werden. Dabei wurden mit keinem einzelnen Kunden mehr als 10 Prozent der Umsatzerlöse erwirtschaftet.

Langfristige Vermögenswerte:

Langfristige Vermögenswerte werden unabhängig von der Segmentstruktur dem geografischen Markt nach dem Sitz der Gesellschaft zugeordnet. Bei der Berechnung der langfristigen Ver-mögenswerte werden Finanzinstrumente und latente Steueransprüche nicht berücksichtigt.

30 FinanzinstrumenteIm BSH-Konzern sind originäre finanzielle Vermögenswerte im Allgemeinen als Kredite und Forderungen oder als zur Veräußerung verfügbar eingeordnet. Die originären Finanzverbind-lichkeiten werden den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten zugeordnet. Derivative Finanz-instrumente werden zur Sicherung von zukünftigen Zahlungsströmen eingesetzt. Soweit solche Derivate nicht die Bedingungen für Hedge Accounting erfüllen, werden sie als „zu Handels-zwecken gehalten“ klassifiziert. Die Bilanzierung von Finanzinstrumenten erfolgt bei Kauf oder Verkauf zum Handelstag.

in Mio. EUR 2014 2013

Geschäftsvermögen der berichtspflichtigen Segmente 3.714 3.452

Geschäftsvermögen des sonstigen Bereichs 28 21

Summe Geschäftsvermögen 3.742 3.473

Aktivposten des Geschäftsvermögens – 7.216 – 6.672

Finanzanpassungen – 371 – 351

Nicht auf Segmente verteilte Posten

(Verbindlichkeiten Cashpool und Spezialfonds, passive latente Steuern, Sonstiges) – 2.914 – 2.695

Summe Überleitung – 10.501 – 9.718

Schulden Konzern – 6.759 – 6.245

in Mio. EUR 2014 2013

Deutschland 2.252 2.174

China 1.810 1.556

Übrige Länder 7.327 6.778

Gesamt 11.389 10.508

in Mio. EUR 2014 2013

Deutschland 666 585

China 409 356

Türkei 351 306

Übrige Länder 700 759

Gesamt 2.126 2.006

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115S O N S T I G E E R L Ä U T E R U N G E N | K O N Z E R N A N H A N G

Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien

Die Nettoergebnisse aus der Kategorie „Kredite und Forderungen“ enthalten Veränderungen in den Wertberichtigungen, Gewinne und Verluste aus der Ausbuchung sowie Zahlungseingänge, Währungskursgewinne und -verluste und Wertaufholungen auf ursprünglich wertberichtigte oder ausgebuchte Kredite und Forderungen.

Nettogewinne beziehungsweise -verluste aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Ver-mögenswerten umfassen Gewinne beziehungsweise Verluste aus der Ausbuchung von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten sowie Zinserträge aus diesen Finanz-instrumenten. Die Höhe der unrealisierten Gewinne und Verluste aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten, die im Geschäftsjahr direkt im Eigenkapital erfasst wurden, und der Betrag, der dem Eigenkapital entnommen und im Geschäftsjahr ergebniswirksam erfasst wurde, sind aus der Konzern-Gesamtergebnisrechnung ersichtlich.

Die Nettogewinne beziehungsweise -verluste der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten betreffen ausschließlich zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente („Held for Trading“) und beinhalten neben den Ergebnissen aus Marktwertänderungen auch Zinsaufwendungen beziehungsweise -erträge aus diesen Finanzinstrumenten.

Das Nettoergebnis von finanziellen Verbindlichkeiten, bewertet zu fortgeführten Anschaf-fungskosten, setzt sich aus Zinsaufwand sowie Währungsgewinnen und Währungsverlusten zusammen.

Die Angaben nach IFRS 7.20 (b) finden sich im Abschnitt 9 „Finanzierungserträge und Finan-zierungsaufwendungen“. Angaben zu den Wertminderungen nach IFRS 7.20 (e) sind, sofern notwendig, in den Erläuterungen zu den Positionen der Bilanz und der Gewinn- und Verlust-rechnung enthalten.

in Mio. EUR 2014 2013

Kredite und Forderungen 4 – 7

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 24 15

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

35

34

Finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten – 153 – 65

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116

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte nach Kategorien

in Mio. EUR 31.12.2014 31.12.2013

Bewertungs-

kategorien

IAS 39

Buchwert Fair Value Buchwert Fair Value

AKTIVA

Kurzfristig

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente LaR 493 493 985 985

Wertpapiere AfS 143 143 33 33

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen LaR 2.972 2.972 2.627 2.627

Übrige kurzfristige Vermögenswerte 340 352

Sonstige finanzielle Vermögenswerte LaR 69 69 90 90

Derivate FAHfT 22 22 18 18

Nicht finanzielle Vermögenswerte n. a. 249 n. a. 244 n. a.

Langfristig

Übrige langfristige Vermögenswerte 1.063 1.009

Finanzielle Vermögenswerte AfS 1.026 1.026 978 978

Sonstige finanzielle Vermögenswerte LaR 12 12 9 9

Derivate FAHfT 6 6 0 0

Nicht finanzielle Vermögenswerte n. a. 19 n. a. 21 n. a.

PASSIVA

Kurzfristig

Finanzverbindlichkeiten 300 246

Anleihen FLAC 46 46 102 102

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten FLAC 254 254 144 144

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 1.355 1.355 1.317 1.317

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 1.417 1.186

Wechselverbindlichkeiten FLAC 67 67 64 64

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten FLAC 42 42 57 57

Derivate FLHfT 6 6 8 8

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing n. a. 1 n. a. 1 n. a.

Nicht finanzielle Verbindlichkeiten n. a. 1.301 n. a. 1.056 n. a.

Langfristig

Finanzverbindlichkeiten 1.152 1.283

Anleihen FLAC 778 800 780 756

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten FLAC 374 388 503 517

Übrige langfristige Verbindlichkeiten 41 31

Derivate FLHfT 6 6 1 1

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing n. a. 11 n. a. 12 n. a.

Nicht finanzielle Verbindlichkeiten n. a. 24 n. a. 18 n. a.

Davon aggregiert nach Bewertungskategorien

Kredite und Forderungen LaR 3.546 3.546 3.711 3.711

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte AfS 1.169 1.169 1.011 1.011

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete

finanzielle Vermögenswerte FAHfT 28 28 18 18

Finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten FLAC 2.916 2.952 2.967 2.957

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete

finanzielle Verbindlichkeiten FLHfT 12 12 9 9

LaR Kredite und Forderungen (Loans and Receivables)

AfS Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available for Sale)

FAHfT Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte (Financial Assets Held for Trading)

FLAC Finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten (Financial Liabilities Measured at Amortized Cost)

FLHfT Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten (Financial Liabilities Held for Trading)

n. a. nicht anwendbar

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117S O N S T I G E E R L Ä U T E R U N G E N | K O N Z E R N A N H A N G

Mit beizulegendem Zeitwert bewertete Finanzinstrumente in der BilanzDie folgende Übersicht zeigt eine Analyse der Zuordnung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zu den drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie:

Stufe 1:Bewertung mit den an einem aktiven Markt beobachtbaren Marktpreisen für identische Vermögenswerte beziehungsweise Verbindlichkeiten.

Stufe 2:Bewertung von Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten durch Anpassung von Preisen ähn-licher Finanzinstrumente, die nicht unter Stufe 1 fallen. Dabei kann der beizulegende Zeitwert entweder direkt (z. B. Preise) oder indirekt (z. B. Ableitung von Preisen) ermittelt werden.

Stufe 3:Unter diese Kategorie fallen alle Finanzinstrumente, die weder Stufe 1 noch Stufe 2 zugeordnet werden können, weil keine verlässlichen Marktpreise existieren. In diesem Fall müssen spezielle Bewertungsmodelle zur Ermittlung der Vermögenswerte und der Verbindlichkeiten angewendet werden.

Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte für Finanzinstrumente der Stufe 2 erfolgte mittels anerkannter Bewertungsverfahren (im Wesentlichen Discounted-Cashflow-Methode) auf Grundlage von Marktdaten wie Aktienkursen, Währungskursen und Zinsstrukturkurven. Im aktuellen Geschäftsjahr haben keine Umgliederungen zwischen Stufe 1 und 2 stattgefunden.

in Mio. EUR 31.12.2014

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt

Finanzielle Vermögenswerte, bewertet zum beizulegenden Zeitwert

Derivative finanzielle Vermögenswerte – 28 – 28

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 1.169 – – 1.169

Summe 1.169 28 – 1.197

Finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zum beizulegenden Zeitwert

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten – 12 – 12

Summe – 12 – 12

in Mio. EUR 31.12.2013

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt

Finanzielle Vermögenswerte, bewertet zum beizulegenden Zeitwert

Derivative finanzielle Vermögenswerte – 18 – 18

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 1.011 – – 1.011

Summe 1.011 18 – 1.029

Finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zum beizulegenden Zeitwert

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten – 9 – 9

Summe – 9 – 9

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118

Für die nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten finanziellen Vermögenswerte und Ver-bindlichkeiten ergibt sich für die Ermittlung der im Anhang angegebenen beizulegenden Zeit-werte die folgende Zuordnung zu den drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie. Bei kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten approximieren die fortgeführten Anschaffungskosten den beizulegenden Zeitwert. Diese sind daher in der nachfolgenden Tabelle nicht aufgeführt.

Die im Anhang angegebenen beizulegenden Zeitwerte für langfristige Anleihen und Verbind-lichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurden im Wesentlichen auf der Grundlage von Zins-strukturkurven für Industrieanleihen von Schuldnern gleicher Bonität ermittelt.

in Mio. EUR 31.12.2014

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt

Kredite und Forderungen

Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte – 12 – 12

Summe finanzielle Vermögenswerte – 12 – 12

Finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten

Anleihen – 800 – 800

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten – 388 – 388

Summe finanzielle Verbindlichkeiten – 1.188 – 1.188

in Mio. EUR 31.12.2013

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt

Kredite und Forderungen

Sonstige finanzielle Vermögenswerte – 9 – 9

Summe finanzielle Vermögenswerte – 9 – 9

Finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten

Anleihen – 756 – 756

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten – 517 – 517

Summe finanzielle Verbindlichkeiten – 1.273 – 1.273

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119S O N S T I G E E R L Ä U T E R U N G E N | K O N Z E R N A N H A N G

Derivative Finanzinstrumente

Die Nominalvolumina der dargestellten Derivate stellen die Summe der Kauf- und Verkaufs-beträge dar, die den Geschäften zugrunde liegen. Die aufgeführten beizulegenden Zeitwerte wurden auf Basis der am Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden Marktinformationen ermittelt und stellen die Auflösungsbeträge (Rückkaufwerte) der Finanzderivate dar. Die Ermittlung der Rückkaufwerte basiert auf quotierten Preisen und standardisierten Verfahren. Durch Anwen-dung eines Nettingverfahrens wird das Ausfallrisiko aus derivativen Finanzinstrumenten auf die Summe aus positiven und negativen Marktwerten eines Vertragspartners begrenzt.

Nominalvolumen Marktwert

in Mio. EUR 2014 2013 2014 2013

Restlaufzeit Bis zu 1 Jahr 1 – 5 Jahre Bis zu 1 Jahr 1 – 5 Jahre

Derivate mit positivem beizulegenden Zeitwert

– Devisenderivate außerhalb Hedge Accounting

Devisentermingeschäfte 233 25 680 – 18 15

Devisenoptionsgeschäfte – – 29 – – 0

Sonstige Devisenderivate 131 – 144 5 5 0

– Zins- und sonstige Derivate außerhalb Hedge Accounting

Sonstige Zinsderivate 148 120 102 – 2 1

Aktienbasierte Derivate und Optionen 43 – 65 – 3 2

– Devisenderivate Hedge Accounting

Devisentermingeschäfte – – 19 20 – 0

Summe 555 145 1.039 25 28 18

Derivate mit negativem beizulegenden Zeitwert

– Devisenderivate außerhalb Hedge Accounting

Devisentermingeschäfte 261 17 651 – 5 6

Devisenoptionsgeschäfte – – 31 – – 0

Sonstige Devisenderivate – 29 17 29 4 2

– Zins- und sonstige Derivate außerhalb Hedge Accounting

Sonstige Zinsderivate 27 – 65 – 1 0

Aktienbasierte Derivate und Optionen 23 – 2 – 2 0

– Devisenderivate Hedge Accounting

Devisentermingeschäfte – – 81 – – 1

Summe 311 46 847 29 12 9

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120

31 Risikomanagement

Sicherungspolitik und FinanzderivateDie Aktivitäten der BSH unterliegen auch Risiken wie Schwankungen der Währungskurse und Zinssätze. Geschäftspolitisches Ziel ist es, diese Risiken durch Sicherungsmaßnahmen zu begrenzen. Die Sicherungsgeschäfte werden ausschließlich mit erstklassigen nationalen und internationalen Banken abgeschlossen.

Um eine Kumulation des Kontrahentenrisikos zu vermeiden, sind Geschäfte mit einzelnen Ver-tragspartnern mit Limits versehen. Diese Limits werden laufend auf Basis von aktuellen Credit Default Swaps der Institute definiert.

Handlungsrahmen und Verantwortlichkeiten bei den Sicherungsvorgängen sind durch interne Vorschriften und Richtlinien verbindlich festgelegt, insbesondere auch der Sicherungszusammen-hang mit dem operativen Geschäft, bei der Geldanlage und auch bei Finanzierungsvorgängen. Die BSH nutzt derivative Finanzinstrumente nicht zu spekulativen Zwecken.

Der Konzern hat für das Liquiditäts- und Währungsmanagement einen Treasury Controlling Monitor und einen Value Contribution Monitor im Einsatz. Mit diesen Informationssystemen identifiziert, gewichtet und bewertet die BSH ihre konzernweiten Liquiditäts- und Währungs-risiken für die nächsten zwölf Monate auf Basis von geplanten Cashflows. Dies erfolgt unter Einhaltung von Mindestsicherungsquoten, die in den Konzernfinanzrichtlinien festgeschrieben sind, sowie unter Berücksichtigung der strategischen Vorgaben aus dem regelmäßig unter dem Vorsitz eines Geschäftsführers tagenden Treasury Committee.

Marktpreisschwankungen können für den BSH-Konzern signifikante Risiken zur Folge haben. Änderungen der Fremdwährungskurse, der Zinssätze sowie der Aktienkurse beeinflussen sowohl das weltweite operative Geschäft als auch die Investitions- und Finanzierungsaktivi-täten. Zur Darstellung dieser Risiken verlangt IFRS Sensitivitätsanalysen, die Auswirkungen hypothetischer Änderungen von relevanten Risikovariablen auf Ergebnis und Eigenkapital zeigen. Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand der Finanzinstrumente (originäre und derivative) zum Abschlussstichtag bezogen werden. Dabei wird unterstellt, dass der Bestand zum Abschluss-stichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist.

Aus verschiedenen Methoden der Risikoanalyse und des Risikomanagements implementierte die BSH ein auf der Sensitivitätsanalyse basierendes System. Die Sensitivitätsanalyse quanti-fiziert näherungsweise das Risiko, das innerhalb der gegebenen Annahmen eintreten kann, wenn bestimmte Parameter in einem definierten Umfang verändert werden. Dabei unterstellt die Risikoabschätzung:

– eine parallele Abwertung/Aufwertung des chinesischen Renminbi (CNY), des britischen Pfunds (GBP), des polnischen Zlotys (PLN), des russischen Rubels (RUB) und der türkischen Lira (TRY) gegenüber dem Euro um jeweils 10 Prozent

– eine Parallelverschiebung der Zinskurven aller Währungen um 100 Basispunkte (1 Prozent-punkt)

– ein Steigen beziehungsweise Absinken der Aktienkurse aller börsennotierten Investments, klassifiziert als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte, um 10 Prozent

Die potenziellen wirtschaftlichen Auswirkungen daraus stellen Schätzungen dar. Sie basieren auf der Annahme, dass die im Rahmen der Sensitivitätsanalyse unterstellten Marktveränderungen eintreten. Die tatsächlichen Auswirkungen auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung können hiervon aufgrund der tatsächlich eingetretenen weltweiten Marktentwicklungen deut-lich abweichen.

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121S O N S T I G E E R L Ä U T E R U N G E N | K O N Z E R N A N H A N G

WährungsrisikenAls Basis zur Steuerung des Währungsrisikos bedient sich die BSH hauptsächlich eines konzern-weiten, währungsdifferenzierten Cashflow-Reportings, bei dem die ausländischen Tochter-gesellschaften monatlich rollierend ihre Liquiditätsplanung an die Zentrale berichten.

Als Sicherungsinstrumente kommen vor allem Devisentermingeschäfte zum Einsatz, vereinzelt auch Devisenoptionen. Zur Überwachung der Risiken aus den Finanzderivaten erfolgt bank-arbeitstäglich eine Mark-to-Market-Bewertung, die mit weiteren Informationen, wie Währungs-ergebnissen und -risiken, den zuständigen Mitarbeitern und verantwortlichen Führungskräften zur Verfügung steht.

Mehr als die Hälfte der BSH-Tochtergesellschaften befindet sich außerhalb des Euro-Währungs-raums. Da die Berichtswährung des Konzerns der Euro ist, überführt das Unternehmen im Konzernabschluss die Abschlüsse dieser Gesellschaften in Euro. Um translationsbezogene Fremdwährungseffekte im Risikomanagement zu adressieren, gilt die Arbeitshypothese, dass Investitionen in ausländische Gesellschaften grundsätzlich auf Dauer angelegt sind und die Ergebnisse kontinuierlich reinvestiert werden.

Translationsbezogene Auswirkungen, die entstehen, wenn sich der Wert der Nettovermögens-positionen – umgerechnet in Euro – aufgrund von Wechselkursschwankungen ändert, werden im Eigenkapital des BSH-Konzernabschlusses erfasst und sind nicht Gegenstand der Sensitivi-tätsanalyse.

ZinsrisikenZur Ermittlung des Zinsrisikos wird eine pauschale Erhöhung beziehungsweise Reduzierung des Zinsniveaus um 1 Prozent simuliert. Zinsaufwands- beziehungsweise -ertragsveränderungen ergeben sich dabei aus dem jeweiligen Nominalvolumen. Änderungen bei beizulegenden Zeit-werten von festverzinslichen Wertpapieren sowie zinsreagiblen Derivaten werden über die Berechnung des Basis Point Value (1 Prozent = 100 BP) bestimmt. Die Wirkung im Eigenkapital ergibt sich ausschließlich aus finanziellen Vermögenswerten, die der Kategorie „Available for Sale“ zugeordnet sind.

Fremdwährungsrisiken (Umbewertung)

+ 10 % – 10 %

in Mio. EUR 31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013

Wirkung im

Ergebnis

Wirkung im

Eigenkapital

Wirkung im

Ergebnis

Wirkung im

Eigenkapital

Wirkung im

Ergebnis

Wirkung im

Eigenkapital

Wirkung im

Ergebnis

Wirkung im

Eigenkapital

Chinesischer Renminbi (CNY) 12 – 1 – – 12 – – 1 –

Britisches Pfund (GBP) 6 – – 2 – 7 – 6 – 2 7

Polnischer Zloty (PLN) – 2 – 0 – 2 – 0 –

Russischer Rubel (RUB) 7 – – 2 – – 7 – 2 –

Türkische Lira (TRY) – 1 – 0 – 1 – 0 –

Gesamtauswirkung vor Steuern 22 – – 3 – 7 – 22 – 3 7

Zinsrisiko

+ 1 % – 1 %

in Mio. EUR 31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013

Wirkung im

Ergebnis

Wirkung im

Eigenkapital

Wirkung im

Ergebnis

Wirkung im

Eigenkapital

Wirkung im

Ergebnis

Wirkung im

Eigenkapital

Wirkung im

Ergebnis

Wirkung im

Eigenkapital

Gesamtauswirkung vor Steuern 7 16 14 16 – 7 – 16 – 14 – 16

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122

RohstoffpreisrisikenSchwankungen der Rohstoffpreise und die sich daraus ergebenden Ergebnisrisiken können eine konzernweite Absicherung erforderlich machen. Soweit möglich erfolgt diese Sicherung über vertragliche Vereinbarungen mit Zulieferern. Darüber hinaus setzte der Konzern zur Absicherung von Risiken aus Rohstoffpreisen im Berichtsjahr auch ETCs (Exchange Traded Commodities) ein.

Sonstige PreisrisikenIm Rahmen des sonstigen Preisrisikos wird eine pauschale Erhöhung beziehungsweise Reduzierung der relevanten Wertpapierkurse um 10 Prozent simuliert mit der Folge, dass die Wertpapiere beziehungsweise die korrespondierenden Indizes um 10 Prozent höher beziehungsweise niedriger ausgewiesen werden. Die Wirkung im Eigenkapital ergibt sich ausschließlich aus finanziellen Vermögenswerten, die der Kategorie „Available for Sale“ zuge ordnet sind. Der Umfang der in die Ermittlung des sonstigen Preisrisikos einbezogenen Wertpapiere wurde im Vergleich zum Vorjahr geringfügig erweitert und die Vorjahreswerte vergleichbar dargestellt.

KreditrisikenFür die BSH bestehen Kreditrisiken vor allem im Bereich der Kundenforderungen. Zu ihrer Über-wachung wurden entsprechende Zuständigkeiten und Aufgaben in einer internen Richtlinie zum Forderungsmanagement definiert. Diese regelt unter anderem die Festlegung von Zahlungs-bedingungen und Kreditlimits, die Lieferfreigabe sowie die laufende Forderungsüber wachung. Darüber hinaus wird das Kreditrisiko bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vermindert, indem Rechnungen mit den entsprechenden Gutschriften in einem einzigen Arbeitsprozess verarbeitet werden. Weiterhin ist im Konzerndurchschnitt über ein Drittel der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch die jeweiligen Gesellschaften versichert. Zudem liegen für einige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sicherheiten in Form von Bürgschaften (im Wesentlichen Bankbürgschaften), Grundpfandrechten, Hypotheken und sonstigen Sicherheits-leistungen vor.

Sonstige Preisrisiken

+ 10 % – 10 %

in Mio. EUR 31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013

Wirkung im

Ergebnis

Wirkung im

Eigenkapital

Wirkung im

Ergebnis

Wirkung im

Eigenkapital

Wirkung im

Ergebnis

Wirkung im

Eigenkapital

Wirkung im

Ergebnis

Wirkung im

Eigenkapital

Gesamtauswirkung vor Steuern 7 23 6 22 – 8 – 23 – 6 – 21

in Mio. EUR 2014 2013

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.070 2.723

Wertberichtigungen auf Forderungen – 98 – 96

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen netto 2.972 2.627

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.070 2.723

– davon zum Abschlussstichtag weder wertgemindert noch überfällig 2.779 2.450

– davon zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und in den

folgenden Zeitbändern überfällig: 106 90

weniger als 1 Monat 69 66

zwischen 1 Monat und 3 Monaten 16 9

über 3 Monate 21 15

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123S O N S T I G E E R L Ä U T E R U N G E N | K O N Z E R N A N H A N G

Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Kategorie „Kredite und Forderungen“) haben sich wie folgt entwickelt:

Hinsichtlich der weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.

Ausfälle aus mit Kreditrisiken behafteten Finanzanlagen waren zum Bilanzstichtag nicht erkennbar. Das maximale Ausfallrisiko wird durch die in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte wiedergegeben. Hinsichtlich der ausgewiesenen Forderungen ergibt sich – aufgrund der Abnehmerstruktur – keine erhebliche beziehungsweise angabe-pflichtige Ausfallrisikokonzentration.

LiquiditätsrisikenDas Liquiditätsrisiko für die Gesellschaft besteht darin, dass sie möglicherweise ihren finan-ziellen Verpflichtungen nicht nachkommen kann, zum Beispiel zur Tilgung von Finanzschulden und zur Bezahlung von Einkaufsverpflichtungen. Die BSH begrenzt dieses Risiko durch ein effektives zentrales Cash-Management und den weltweiten Zugang zu Kreditlinien bei Kredit-instituten durch ein gutes eigenes Rating. Ein maßgeblicher Teil der externen Bankkredite wurde langfristig aufgenommen, womit kurzfristige Liquiditätsrisiken aus Tilgungsverbind lichkeiten vermieden werden. Ergänzend zu den oben genannten Instrumenten der Liquiditäts sicherung verfolgt die BSH kontinuierlich die sich an den Finanzmärkten bietenden Finanzierungsmög-lichkeiten. Außerdem beobachtet der Konzern die Entwicklungen im Hinblick auf deren Verfüg-barkeit und Kosten. Ein wesentliches Ziel dabei ist es, die finanzielle Flexibilität der BSH zu sichern und unangemessene Refinanzierungsrisiken zu begrenzen.

Aus der nachfolgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten (nicht diskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Verbindlichkeiten sowie der derivativen Finanz-instrumente mit negativem beizulegenden Zeitwert ersichtlich:

in Mio. EUR 2014 2013

Stand 01.01. 96 103

Währungsdifferenzen 1 –4

Konsolidierungskreisänderung 0 3

Zuführungen 35 24

Inanspruchnahme 20 8

Auflösung 14 22

Stand 31.12. 98 96

in Mio. EUR Buchwert

31.12.2014

2015 2016 2017 2018 2019 > 2019

Originäre finanzielle Verbindlichkeiten

Anleihen 823 61 121 124 66 10 532

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 629 262 101 100 94 74 23

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 109 109 0 – – – –

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 12 1 1 1 1 1 7

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten

Mit Bruttoausgleich 9

Zahlungsabflüsse 247 55 – – – –

Zahlungszuflüsse 243 47 – – – –

Mit Nettoausgleich 3

Zahlungsabflüsse 3 – – – – –

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124

Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind dem frühesten Zeitband zugeordnet. Bei den Derivaten mit Bruttoausgleich werden die Zahlungsabflüsse und Zahlungszuflüsse nun separat ausgewiesen. Die Vorjahresangaben wurden vergleichbar dargestellt.

Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und VerbindlichkeitenNachfolgend werden die wesentlichen bilanziellen Auswirkungen von Globalnettingverein-barungen und ähnlichen Aufrechnungsvereinbarungen auf finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten dargestellt:

in Mio. EUR Buchwert

31.12.2013

2014 2015 2016 2017 2018 > 2018

Originäre finanzielle Verbindlichkeiten

Anleihen 882 119 55 108 111 60 540

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 647 155 157 100 98 93 82

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 121 121 0 – – – –

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 13 2 2 2 1 1 10

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten

Mit Bruttoausgleich 9

Zahlungsabflüsse 780 1 31 – – –

Zahlungszuflüsse 772 1 29 – – –

Mit Nettoausgleich 0

Zahlungsabflüsse 0 – – – – –

in Mio. EUR 31.12.2014

In der Bilanz nicht saldierte

Beträge

Brutto-

betrag

Saldie-

rungen

In der Bilanz

ausge-

wiesener

Nettobetrag

Finanz-

instrumente

Erhaltene/

gestellte

Sicherheiten

Netto-

betrag

Derivative finanzielle Vermögenswerte 28 – 28 – 7 – 21

Forderungen aus Lieferungen und

Leistungen 3.236 – 264 2.972 – – 1.264 1.708

Summe finanzielle Vermögenswerte 3.264 – 264 3.000 – 7 – 1.264 1.729

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten 12 – 12 – 7 – 5

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und

Leistungen 1.619 – 264 1.355 – – 1.355

Summe finanzielle Verbindlichkeiten 1.631 – 264 1.367 – 7 – 1.360

in Mio. EUR 31.12.2013

In der Bilanz nicht saldierte

Beträge

Brutto-

betrag

Saldie-

rungen

In der Bilanz

ausge-

wiesener

Nettobetrag

Finanz-

instrumente

Erhaltene/

gestellte

Sicherheiten

Netto-

betrag

Derivative finanzielle Vermögenswerte 18 – 18 – 7 – 11

Forderungen aus Lieferungen und

Leistungen 2.837 – 210 2.627 – – 1.028 1.599

Summe finanzielle Vermögenswerte 2.855 – 210 2.645 – 7 – 1.028 1.610

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten 9 – 9 – 7 – 2

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und

Leistungen 1.527 – 210 1.317 – – 1.317

Summe finanzielle Verbindlichkeiten 1.536 – 210 1.326 – 7 – 1.319

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125S O N S T I G E E R L Ä U T E R U N G E N | K O N Z E R N A N H A N G

Derivative Transaktionen werden auf Grundlage eines standardisierten Rahmenvertrags für Finanztermingeschäfte abgeschlossen. Dieser erfüllt nicht die Aufrechnungsvoraussetzungen nach IAS 32, da die Saldierung nur im Insolvenzfall durchsetzbar ist.

Bei Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden Rechnungen mit den entsprechenden Gutschriften in einem einzigen Arbeitsprozess verarbeitet. Aufgrund einer angepassten Ermittlungsmethodik wurde der Vorjahreswert der Saldierungen bei Forde-rungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen vergleichbar dargestellt.

32 LeasingDie künftigen Mindestleasingzahlungen aus Finanzierungsleasingvereinbarungen und deren Überleitung auf den in den übrigen Verbindlichkeiten enthaltenen Barwert der Leasingzahlungen ist aus der folgenden Tabelle ersichtlich:

Die Finanzierungsleasingvereinbarungen betreffen im Wesentlichen ein Produktionsgebäude.

Die künftigen Mindestleasingzahlungen aufgrund von unkündbaren Operating-Leasingverein-barungen verteilen sich wie folgt:

Die Mindestleasingzahlungen resultieren insbesondere aus Mietzahlungen für Immobilien. Im Rahmen der Miet- und Leasingverträge wurden im Jahr 2014 Mindestleasingzahlungen in Höhe von 119 Mio. EUR (im Vorjahr 109 Mio. EUR) erfolgswirksam erfasst. Zahlungen aus Untermiet-verhältnissen erfolgten nur in geringfügigem Umfang (im Vorjahr 3 Mio. EUR).

Die im Jahr 2007 durch die BSH Altersfürsorge GmbH, vormals BSH Bosch und Siemens Haus-geräte Altersfürsorge GmbH, München (Unterstützungskasse), der BSH-D an einen Investor veräußerte Teilimmobilie wurde von diesem im Jahr 2008 zu Teilen an eine Gesellschaft der BSH-Gruppe über einen Zeitraum von zehn Jahren mit einer zweimaligen Verlängerungsoption von jeweils fünf Jahren rückvermietet. Die nach Veräußerung bei der Unterstützungskasse verbliebene Restimmobilie wurde an Gesellschaften der BSH längerfristig vermietet.

in Mio. EUR 2014 2013

Künftige Mindestleasingzahlungen

Innerhalb eines Jahres 2 2

Zweites bis fünftes Jahr 6 6

Über fünf Jahre 8 10

Gesamt 16 18

In den künftigen Mindestleasingzahlungen enthaltener Zinsanteil

Innerhalb eines Jahres 1 1

Zweites bis fünftes Jahr 2 2

Über fünf Jahre 1 2

Gesamt 4 5

Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen

Innerhalb eines Jahres 1 1

Zweites bis fünftes Jahr 4 4

Über fünf Jahre 7 8

Gesamt 12 13

Fälligkeit (in Mio. EUR) 2014 2013

Innerhalb eines Jahres 95 95

Zweites bis fünftes Jahr 195 224

Über fünf Jahre 127 61

Gesamt 417 380

Page 130: Konzern-Geschäftsbericht 2014 - BSH Hausgeräte · Konzern-Geschäftsbericht 2014 BSH HAUSGERÄTE GMBH Was uns bewegt Konzern-Geschäftsbericht 2014. BSH HAUSGERÄTE GMBH Klappe

126

33 EventualverbindlichkeitenFür die nachfolgenden, zu Nominalwerten angesetzten Eventualverbindlichkeiten wurden keine Rückstellungen gebildet, weil der Eintritt des Risikos als wenig wahrscheinlich eingeschätzt wird.

Die Veränderung bei den sonstigen Eventualverbindlichkeiten resultiert aus einer möglichen Rückzahlung eines gewährten Kaufpreisnachlasses. Das Risiko stufen wir als gering ein.

Bestehende Verpflichtungen aus unkündbaren Operating-Leasingvereinbarungen sind in Anhangangabe 32 dargestellt.

34 Beziehungen zu nahestehenden Personen und UnternehmenNahestehende Unternehmen oder Personen sind nach IAS 24 für die BSH-D:

– die Robert Bosch GmbH, Stuttgart– die Siemens AG, München und Berlin– Unternehmen, die direkt oder indirekt von der BSH-D beherrscht werden– übrige konsolidierte und nicht konsolidierte verbundene Unternehmen des

Robert Bosch-Konzerns und des Siemens-Konzerns– Mitglieder der Geschäftsführung oder des Aufsichtsrats– Mitglieder der Geschäftsführung, des Vorstands oder des Aufsichtsrats der

Robert Bosch GmbH und der Siemens AG– Unternehmen, an denen ein beträchtlicher Anteil der Stimmrechte durch die

Robert Bosch GmbH, die Siemens AG oder Mitglieder des Managements gehalten wird.

Die Geschäftsbeziehungen mit diesen nahestehenden Unternehmen oder Personen werden zu marktüblichen Konditionen abgewickelt. Zu den von nahestehenden Unternehmen bezogenen Lieferungen und Leistungen zählen vornehmlich Zulieferungen für die Produktion sowie Ver-triebsleistungen, in geringem Umfang auch Schulungs- und Serviceleistungen. Bei den an nahestehende Unternehmen erbrachten Leistungen handelt es sich überwiegend um den Ver-kauf von Hausgeräten.

Zum Bilanzstichtag bestehen gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen Verbindlichkeiten in Höhe von 10 Mio. EUR (im Vorjahr 15 Mio. EUR). Diese entfallen im Wesent lichen auf die BSH Altersfürsorge GmbH, vormals BSH Bosch und Siemens Hausgeräte Altersfürsorge GmbH, München (vgl. Anhangangabe 26). Forderungen gegenüber nicht konsoli-dierten verbundenen Unternehmen bestehen in Höhe von 4 Mio. EUR gegenüber der BSH Wroclaw Spolka z o.o., Wroclaw.

35 Vergütungen von Mitgliedern der Geschäftsführung und des AufsichtsratsDie Bezüge des Aufsichtsrats betrugen 0,1 Mio. EUR (im Vorjahr 0,1 Mio. EUR) und die der Geschäftsführung 5,5 Mio. EUR (im Vorjahr 4,7 Mio. EUR). An frühere Mitglieder der Geschäfts-führung und deren Hinterbliebene wurden inklusive Ruhegeldern und Übergangsbezügen

in Mio. EUR 2014 2013

Bürgschaften und Patronatserklärungen 4 3

Verbindlichkeiten aus der Begebung von Wechseln 2 2

Sonstige Eventualverbindlichkeiten 3 1

Gesamt 9 6

in Mio. EUR 2014 2013

Robert

Bosch-

Konzern

Siemens-

Konzern

Robert

Bosch-

Konzern

Siemens-

Konzern

Forderungen 0 0 0 0

Verbindlichkeiten 8 4 3 2

Umsätze 1 0 1 0

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127S O N S T I G E E R L Ä U T E R U N G E N | K O N Z E R N A N H A N G

2,3 Mio. EUR (im Vorjahr 4,5 Mio. EUR) gezahlt. Die genannten Beträge enthalten Leistungen aus Anlass der Beendigung von Arbeitsverhältnissen. Rückstellungen für Pensionen und Anwart-schaften dieses Personenkreises bestehen zum 31. Dezember 2014 in Höhe von 28,2 Mio. EUR (im Vorjahr 24,5 Mio. EUR). Hiervon entfallen auf frühere Mitglieder der Geschäftsführung und deren Hinterbliebene 26,6 Mio. EUR (im Vorjahr 23,2 Mio. EUR).

Im Geschäftsjahr bestanden wie im Vorjahr keine Kredite an Mitglieder der Geschäftsführung beziehungsweise des Aufsichtsrats. Die Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichts-rats sind in den Anlagen genannt.

36 Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers gemäß § 314 HGBDem Konzernabschlussprüfer wurden für im Geschäftsjahr in Deutschland erbrachte Dienst-leistungen folgende Honorare vergütet:

Unter a) sind die Honorare für die gesetzlichen Jahresabschlussprüfungen der deutschen Gesell-schaften und der Konzernabschlussprüfung der BSH zum 31. Dezember 2014 ausgewiesen.

Unter b) sind im Wesentlichen die Honorare für die prüferische Durchsicht der Zwischenab-schlüsse zum 30. Juni 2014 und 30. September 2014 enthalten.

Unter c) sind im Wesentlichen Honorare im Rahmen der Transferpreisdokumentation enthalten.

Unter d) sind im Wesentlichen projektbezogene Leistungen enthalten.

37 Ereignisse nach dem BilanzstichtagIm September 2014 verkaufte die Siemens AG (Berlin und München) ihren Geschäftsanteil an der BSH-D an die Robert Bosch GmbH (Stuttgart). Die Transaktion wurde nach Erlangung aller erforderlichen Kartellfreigaben am 5. Januar 2015 vollzogen, sodass die BSH-D nunmehr eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Robert Bosch GmbH (Stuttgart) ist. Am 9. Februar 2015 wurde die Firma der BSH-D von „BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH“ in „BSH Hausgeräte GmbH“ geändert.

Es sind keine weiteren Ereignisse nach dem Bilanzstichtag bekannt, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben könnten.

München, 31. März 2015

BSH Hausgeräte GmbHDie Geschäftsführung

Dr. Karsten Ottenberg Johannes Närger

Matthias Ginthum Dr. Michael Schöllhorn

in Mio. EUR 2014 2013

a) Abschlussprüfungsleistungen 0,6 0,4

b) Andere Bestätigungsleistungen 0,2 0,5

c) Steuerberatungsleistungen 0,7 0,0

d) Sonstige Leistungen 0,8 0,2

Gesamt 2,3 1,1

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128

Anteil am

Kapital in %

In den Konzernabschluss einbezogene verbundene Unternehmen

Deutschland

Constructa-Neff Vertriebs-GmbH, München 50

Neff GmbH, München 1) 100

BSH Hausgeräte Service GmbH, München 100

BSH Hausgerätewerk Nauen GmbH, Nauen 1) 100

BSH Hausgeräte Service Nauen GmbH, Nauen 1) 100

Gaggenau Hausgeräte GmbH, München 100

BSH Vermögensverwaltungs-GmbH, München 100

BSH Hausgeräte Vertriebs GmbH, München (vom 15. Oktober 2014 bis 28. Januar 2015: BSH Hausgeräte GmbH) (seit 29. Januar 2015: BSH Zweite Verwaltungs GmbH)

100

Robert Bosch Hausgeräte GmbH, München 2) –

Siemens-Electrogeräte GmbH, München 2) (seit 9. Februar 2015: SEG Hausgeräte GmbH)

CONSTRUCTA Gesellschaft mit beschränkter Haftung, München 2) –

Europa

BSH Home Appliances S.A., Brüssel 100

BSH Domakinski Uredi Bulgaria EOOD, Sofia 100

BSH Hvidevarer A/S, Ballerup 100

BSH Kodinkoneet Oy, Helsinki 100

BSH Electroménager S.A.S., Saint-Ouen 100

Gaggenau Industrie S.A.S., Lipsheim 100

BSH Ikiakes Syskeves A.B.E., Athen 100

BSH Home Appliances Limited, Milton Keynes 100

BSH Elettrodomestici S.p.A., Mailand 100

BSH kuc anski uredaji d.o.o. za usluge, Zagreb 100

BSH électroménagers S.A., Senningerberg 100

BSH Huishoudapparaten B.V., Amsterdam 100

BSH Husholdningsapparater A/S, Oslo 100

BSH Hausgeräte Gesellschaft mbH, Wien 100

BSH Finance and Holding GmbH, Wien 100

BSH Sprze ˛ t Gospodarstwa Domowego Sp.z o.o., Warschau 100

Zelmer S.A., Rzeszów 100

Zelmer PRO Sp. z o.o., Rzeszów 100

BSHP Electrodomésticos, S.U., Lda., Carnaxide 100

BSH Electrocasnice S.R.L., Bukarest 100

Zelmer South Europe SRL, Bukarest 100

OOO BSH Bytowaja Technika, Moskau 100

OOO BSH Bytowije Pribory, St. Petersburg 100

Zelmer Russia O.O.O., Moskau 100

BSH Home Appliances AB, Stockholm 100

BSH Hausgeräte AG, Geroldswil 100

BSH KUCNI APARATI d.o.o. Beograd, Belgrad 100

BSH Drives and Pumps s.r.o., Michalovce 100

BSH Hišni Aparati d.o.o., Nazarje 100

BSH Electrodomésticos España, S.A., Huarte 100

BSH domácí spotrebice s.r.o., Prag 100

Zelmer Central Europe s.r.o., Ostrava 100

BSH Ev Aletleri Sanayi ve Ticaret A. S., Istanbul 99,95

TOV BSH Pobutova Technika, Kiew 100

Anteil am

Kapital in %

Zelmer Ukraina T.B.O., Kiew 100

MBT Trade T.B.O., Kiew 100

BSH Háztartási Készülék Kereskedelmi Kft., Budapest 100

Zelmer Magyarország Kereskedelmi K.f.t., Budapest 100

SDA SUPPLY Limited, Larnaca 100

Nordamerika

BSH Home Appliances Ltd./Électroménagers BSH Ltée, Mississauga 100

BSH Home Appliances Corporation, Irvine/New Bern 100

Südamerika

BSH Electrodomésticos S.A., Buenos Aires 100

BSH Electrodomésticos S.A.C., Callao/Lima 100

Asien/Ozeanien

BSH Home Appliances Pty. Ltd., Heatherton, Victoria 100

BSH Home Appliances Holding (China) Co., Ltd., Nanjing 100

BSH Home Appliances Co., Ltd., Chuzhou 100

BSH Home Appliances Service Jiangsu Co., Ltd., Nanjing 100

BSH Home Appliances (China) Co., Ltd., Nanjing 100

BSH Electrical Appliances (Jiangsu) Co., Ltd., Nanjing 100

BSH Electrical Appliances (Anhui) Co., Ltd., Chuzhou 100

BSW Household Appliances Co., Ltd., Wuxi 100

BSH Home Appliances Ltd., Hongkong 100

BSH Home Appliances Private Limited, Mumbai 100

BSH Household Appliances Manufacturing Private Limited, Mumbai 100

PT BSH Home Appliances, West-Jakarta 100

BSH Home Appliances Ltd., Herzlia 100

Zelmer Kazachstan Sp. z o.o., Almaty 100

BSH Home Appliances Sdn. Bhd., Kuala Lumpur 100

BSH Home Appliances Ltd., Auckland 100

BSH Home Appliances Saudi Arabia LLC, Dschidda 51

BSH Home Appliances Pte. Ltd., Singapur 100

BSH Home Appliances Private Limited, Taipeh 100

BSH Home Appliances Ltd., Bangkok 100

BSH Home Appliances FZE, Dubai 100

BSH Home Appliances General Trading LLC, Dubai 100

Afrika

BSH Electroménagers (SA), Casablanca 100

BSH Home Appliances (Pty) Ltd., Johannesburg 100

Nach IFRS 10.4 (b) nicht in den Konzernabschluss einbezogeneverbundene Unternehmen

BSH Bosch und Siemens Hausgeräte Altersfürsorge GmbH, München (seit 9. Februar 2015: BSH Altersfürsorge GmbH) 100

Aufgrund von Unwesentlichkeit nicht in den Konzernabschluss einbezogene verbundene Unternehmen

Home Connect GmbH, München 100

Profilo Elektrogeräte-Vertriebsgesellschaft mbH, München 100

BSH I.D. Invalidska družba d.o.o., Nazarje 100

BSH Wrocław Spółka z o.o., Breslau 100

BSH Home Appliances Sarl, Tunis 100

BSH Home Appliances Trading Co., Ltd., Shanghai 100

1) Diese Gesellschaften machen von der Befreiung nach § 264 Abs. 3 HGB teilweise Gebrauch.2) Beherrschender Einfluss aufgrund vertraglicher Vereinbarungen.

Anlage I Anteilsbesitz der BSH Hausgeräte GmbH am 31. Dezember 2014

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U3 210 mm

129B E S T Ä T I G U N G S V E R M E R K

| Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den von der BSH Hausgeräte GmbH, München, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung sowie Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, Kapital-flussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebe-richt für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der Geschäftsführer der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschluss-prüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrich-tigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlage-bericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresab-schlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Kon-solidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsführer sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Be-achtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ver-mögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

München, den 31. März 2015

PricewaterhouseCoopersAktiengesellschaftWirtschaftsprüfungsgesellschaft

Andreas Fell Katharina DeniWirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

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1

U4 210 mm

130

Dieser Bericht wurde klimaneutral auf FSC®-zertifiziertem LuxoSatin Papier gedruckt.

Änderungen, Irrtümer vorbehalten. Printed in Germany. Mai 2015.

© BSH Hausgeräte GmbH, 2015

Nachdruck sowie Verwendung in allen Medien ist auch auszugsweise nur mit Genehmigung gestattet.

BSH Hausgeräte GmbHCarl-Wery-Straße 34, 81739 MünchenTel. +49 89 4590-01Fax +49 89 4590-2347www.bsh-group.de

Pressekontakt:Corporate CommunicationsTel. +49 89 4590-2809Fax +49 89 [email protected]

Bewegung und Beständigkeit

Digitalisierung, Mobilität, Urbanisierung. Globale Trends verändern das Lebensumfeld der Konsumenten. Die Märkte sind im Wandel. Diesen Herausforderungen begegnet die BSH mit Innovationskraft, regional zugeschnittenen Produkten, vielfältigen Dialogangeboten und einer nachhaltigen, werteorientierten Unternehmensführung. Wie es der BSH dabei erfolgreich gelingt, Bewegung und Beständigkeit in Einklang zu bringen, zeigen der Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014. Beide Berichte sind in Deutsch und Englisch erhältlich und stehen als PDF unter publikationen.bsh-group.de bereit.

BildnachweisS. 23 ©iStockphoto.com/©Alan Lagadu S. 25 ©iStockphoto.com/©miflippo

Alle übrigen Fotos: BSH Hausgeräte GmbH

B S H H A U S G E R Ä T E G M B H

beständig verantwortlichKonzern-Nachhaltigkeitsbericht 2014

BSH NHB 2014 dt 150409.indd 1 15.04.15 18:12

B S H H A U S G E R ÄT E G M B H

Was uns bewegt

Konzern-Geschäftsbericht 2014

Den BSH-Geschäfts-bericht 2014 gibt es als Online-Version mit ergänzenden Filmen und Bildern unter report2014.bsh-group.de

Page 135: Konzern-Geschäftsbericht 2014 - BSH Hausgeräte · Konzern-Geschäftsbericht 2014 BSH HAUSGERÄTE GMBH Was uns bewegt Konzern-Geschäftsbericht 2014. BSH HAUSGERÄTE GMBH Klappe

Die BSH Hausgeräte GmbH ist der größte Haus­

gerätehersteller in Europa und gehört zu den welt­

weit führenden Unternehmen der Branche. Das

Produktportfolio umfasst das gesamte Spektrum

moderner Hausgeräte. Es reicht von Herden,

Backöfen und Dunstabzugshauben über Geschirr­

spüler, Wasch maschinen, Trockner, Kühl­ und

Gefrierschränke bis hin zu kleinen Hausgeräten

wie Staubsaugern, Kaffeevollautomaten, Wasser­

kochern, Bügeleisen oder Haartrocknern.

TM

TM

SpezialmarkenHauptmarken Regionalmarken

BS

H-P

RO

DU

KT

PO

RT

FOLI

O

Klappe Vorne Innen 185 mm

Klappe Rückseite Innen 185 mm

U2 210 mm

U3 210 mm

Rücken 9 mm

Hausgeräte unter den

| BSH weltweit

Fabriken:

Kochen

Kühlen/Gefrieren

Spülen

Waschen/Trocknen

Consumer Products

Motoren, Pumpen

Konzernzentrale

• Tochtergesellschaften/Standorte Stand: April 2015

• Johannesburg

• Dschidda• Dubai

• Tel AvivCasablanca •

Buenos Aires •

Wuxi

Chennai

Chuzhou

• Mumbai

• Bangkok

• TaipehHongkong •

• Kuala Lumpur• Singapur

• Jakarta

Melbourne • Auckland •

• NanjingIrvine•

• Toronto

New Bern LaFollette

Lima

• St. Petersburg

Çerkezköy • Istanbul

• Kiew

• Moskau

• Helsinki

• Stockholm

• Lissabon

Milton Keynes •

Oslo •

Paris •

Brüssel •

Luxemburg •

Mailand •

Zaragoza •

Lipsheim Giengen

• Ballerup

Geroldswil •• Wien

• Prag

• Regensburg München

• ZagrebNazarje •

• Michalovce

• Athen

Nauen • Berlin

La Cartuja Montañana

Bad Neustadt Bretten

Dillingen Traunreut • Budapest

• Bukarest• Belgrad

• Sofia

• Warschau Lodz

Santander

Esquiroz• HuarteVitoria

• Amsterdam

Rzeszów

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Page 136: Konzern-Geschäftsbericht 2014 - BSH Hausgeräte · Konzern-Geschäftsbericht 2014 BSH HAUSGERÄTE GMBH Was uns bewegt Konzern-Geschäftsbericht 2014. BSH HAUSGERÄTE GMBH Klappe

Klappe Rückseite außen 185 mm

BSH Hausgeräte GmbH (Konzern)

| Mehrjahresübersicht

in Mio. EUR 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007

Umsatz 11.389 10.508 9.800 9.654 9.073 8.405 8.758 8.818

Veränderung gegenüber Vorjahr in % 8,4 7,2 1,5 6,4 7,9 – 4,0 – 0,7 6,1

Auslandsquote in % 80,2 79,3 78,1 78,6 79,0 78,1 79,9 80,5

Mitarbeiter 53,2 49,9 46,9 45,6 42,8 39,6 40,3 39,0

(in Tausend am 01.01. des Folgejahres)

Personalaufwand 2.373 2.195 2.043 1.893 1.807 1.688 1.646 1.663

Forschungs- und Entwicklungskosten 373 334 326 298 277 261 258 254

in % des Umsatzes 3,3 3,2 3,3 3,1 3,1 3,1 2,9 2,9

Investitionen in das Anlagevermögen * 457 377 421 453 403 294 382 378

in % des Umsatzes 4,0 3,6 4,3 4,7 4,4 3,5 4,4 4,3

Abschreibungen auf das Anlagevermögen * 350 377 326 296 298 320 299 257

in % der Investitionen 76,6 100,0 77,4 65,3 73,9 108,8 78,3 68,0

Bilanzsumme 9.147 8.742 7.865 7.435 6.901 6.443 6.173 6.276

Anlagevermögen und übrige langfristige finanzielle Vermögenswerte 3.189 3.015 2.911 2.655 2.688 2.496 2.349 2.374

Vorräte 1.466 1.300 1.235 1.305 1.226 1.032 1.074 1.103

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und übrige kurzfristige Vermögenswerte 3.353 3.024 2.773 2.691 2.199 1.954 2.031 2.053

Eigenkapital 2.388 2.497 2.579 2.409 2.408 2.535 2.396 2.372

in % der Bilanzsumme 26,1 28,6 32,8 32,4 34,9 39,3 38,8 37,8

Rückstellungen 2.413 2.114 1.980 1.760 1.857 1.702 1.593 1.673

EBITDA** 1.078 889 1.028 989 1.068 941 967 958

EBIT** 705 512 702 693 770 616 667 701

Ergebnis vor Steuern 637 439 616 538 691 517 510 637

Konzernergebnis 447 308 466 373 465 324 311 411

* Ohne die Position „Geschäfts- oder Firmenwert“.** Werte 2005 – 2013 aufgrund Anpassung der Definition von EBIT und EBITDA vergleichbar dargestellt.

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U4 210 mm

Rücken 9 mm

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BSH Hausgeräte GmbH (Konzern)