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KULTURCLUB.CH Das monatlich erscheinende Magazin des SRF Kulturclubs www.kulturclub.ch › September 2014 Die Napoleon Bonapartefrau Am Puls der Zeit: Neue Musik Der Aufstand der Nerven Programmhinweise HörPunkt: Heimatland Mundart Reise nach München Streifzug: Offenes Singen Richard Strauss: Konzert für Oboe Kurzreise nach Como Museumstipp HörPunkt: Heimatland Mundart Am Puls der Zeit: Neue Musik Linard Bardill, Schweizer Liedermacher und Schriftsteller. Foto: bardill.ch

Konzert für Oboe Richard Strauss: KULTURCLUB · Noten-lesen und Chorpraxis werden nicht vorausge-setzt. Eröffnet wird die erste Singrunde mit ein-fachen Kanons und Liedern. Danach

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KULTURCLUB.CH September | 2014 10

Impressum: KULTURCLUB.CH

ist das monatlich erscheinende

Magazin des SRF Kulturclubs

Redaktion: Brigitte Maurer

Layout: BUC AG, Basel

Druck: Schwabe AG, Muttenz

Auflage: 9000 Exemplare

Gedruckt auf Offsetpapier

Soporset, FSC Mixed

Schweizer Radio und Fernsehen

SRF Kulturclub

Postfach, 4002 Basel

www.kulturclub.ch Tel. 061 365 32 95

Veranstaltungsinfo Tel. 061 365 32 31

Kartenbestellungen Tel. 0848 20 10 10

Geschäftsleiterin:

Beatrice Denss

[email protected]

9 KULTURCLUB.CH September | 2014KULTURCLUB.CH September | 2014 87 KULTURCLUB.CH September | 2014

KULTURCLUB.CHDas monatlich erscheinende Magazin des SRF Kulturclubs › www.kulturclub.ch › September 2014

Name/Vorname

Mitgliedernummer E-Mail

Adresse

PLZ/Ort

Tel. (P) Tel. (G)

Name der Begleitperson

Mitgliedernummer E-Mail

Datum/Unterschrift

Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Posteingangs berücksichtigt.

Ich wünsche/wir wünschen entsprechende Unterlagen.

Ich verfüge/wir verfügen über eine eigene Reiseversicherung.

Anmeldung

HörPunkt: Dienstag, 2. September 2014

Heimatland Mundart

Die Napoleon Bonapartefrau › Am Puls der Zeit: Neue Musik › Der Aufstand der Nerven › Programmhinweise › HörPunkt: HeimatlandMundart › Reise nach München › Streifzug: Offenes Singen › Richard Strauss: Konzert für Oboe › Kurzreise nach Como › Museumstipp

Bei Reisen des SRF Kulturclubs ist der Abschluss einer Annullations-/Assistancekostenversicherung obligatorisch.

ANS Bickel ist Dialektologe. Als Redaktor beim

Schweizerdeutschen Wörterbuch «Idiotikon»

spürt er Mundartwörtern nach.

Hannelore Weber spricht Hochdeutsch, Hessisch,

Berndeutsch, Englisch und Spanisch. Jede dieser

Sprachen ist eine andere Heimat für sie.

Der Bündner Liedermacher Linard Bardill singt

Mundart und fordert: «Lasst uns Rätoromanisch end-

lich begraben.»

Die Rapperin und Beatboxerin Steff la Cheffe

mischt die Szene auf und Spoken-Word-Poet Micha-

el Stauffer schlüpft für seine Performances in unter-

schiedlichste Dialektrollen.

Sie alle und einige mehr sind live zu Gast im

Stadtcafé in Sursee.

9.00 Dialekt bewahren

Verschwinden die dialektalen Eigenheiten

der Dörfer und Landschaften? Was gilt es

zu bewahren, was nicht?

10.00 Secondo-Sprech

Sprachgrenzen verwischen, der Umgang mit

Dialekten wird freier. Stimmt unsere Vor-

stellung von den Schweizer Mundarten noch?

11.00 Dialektmusik

Mundart ist längst in allen musikalischen

Sparten verankert. Warum entscheiden sich

Musiker dafür?

12.00 «In dr Schuel und uff dr Gass»

Höreindrücke aus Sursee: Wer spricht wie

und warum?

13.00 Mundart erforschen

Im Mittelalter kam Mundart gegen Latein

auf, heute wird die Standardsprache

von der Mundart bedrängt. Was sagt die

Forschung dazu?

14.00 Spoken-Word-Palaver

Inwiefern stärkt Spoken Word, eine boo-

mende Gattung der Bühnenperformance,

Mundart als poetische Sprache?

15.00 Musikalisches Mundart-Intermezzo

INE klangmächtige Richard-Strauss-

Oper, eindrückliche Werke der Künstler-

gruppe «Blauer Reiter», stimmungsvolle

Weihnachtsgeschichten und ein unvergess-

liches Orchestererlebnis: Das sind die vier

Kostbarkeiten, die SRF Kulturclub-Reisende

in München erwarten.

Mindest-/Maximalbeteiligung: 14/20 Personen. Es gelten die «Allg. Reise- und Vertragsbestimmun-gen» der Cultours GmbH. Gültige Ausweispapiere(Identitätskarte oder Reisepass) sind erforderlich.Programmänderungen und Änderungen der Beset-zung ausdrücklich vorbehalten.

Eingeschlossene Leistungen > Bahnreise 1. Klasse: Zürich HB–München

und retour, inkl. Sitzplatzreservierung (Basis Halbtax-Abo)

> 3 Übernachtungen/Frühstücksbuffet im zentralgelegenen 4*-Hotel «Maritim» München

> Alle Transfers, Eintritte, Führungen und 3 Essen inkl. Getränke (gemäss Programm)

> Eintrittskarten für die im Programm erwähntenkulturellen Veranstaltungen

> Reisebegleitung durch Dr. Jakob Knaus und Béatrice Zbinden, Cultours.

Pauschalpreis pro Person

CHF 1’860.− im DoppelzimmerZuschlag Einzelzimmer: CHF 90.–Reduktion Inhaber GA 1. / 2. Klasse: CHF 45.– / 20.–Zuschlag (kein SBB-Abonnement): CHF 45.–Anmeldeschluss: 30. September 2014, danach auf Anfrage

Dieses Jahr wird der 150. Geburtstag des ge-bürtigen Münchners Richard Strauss gefeiert.Seine Opern zählen heute zum festen Reper-toire der wichtigsten Opernhäuser in allerWelt. – In einem Zwischenzustand schwebtdie Tochter des Geisterkönigs, seitdem derMenschenkaiser sie erobert hat: Sie ist we-der Geisterwesen noch Mensch. Sie ist «DieFrau ohne Schatten», deren Suche nach ei-nem Schatten in der Bayerischen Staatsoper mitzuerleben ist. Bei dieser Oper liess sichRichard Strauss von orientalischen Märchenund Mozarts «Zauberflöte» inspirieren.

Wir machen einen Ausflug nach Gar-misch-Partenkirchen ins Strauss-Zentrumund nach Murnau, wo die Mitglieder derKünstlergruppe «Blauer Reiter» – unter ihnenWassily Kandinsky und Gabriele Münter –Inspiration fanden. Deren Werke können imMünchner Lenbachhaus besichtigt werden,das seit seiner Wiedereröffnung im Jahre2013 als eines der sehenswertesten Kunst-museen Europas gilt.

Senta Berger, Schauspielerin von Weltruf,wird mit Weihnachtsgeschichten durch einenwunderbaren Adventsabend im historischenPrinzregentenheater führen. Die Geschichtenstammen u.a. von Hermann Hesse, Astrid

Die Philharmonie des Gasteigs, dem Kulturzentrum der Stadt München.Foto: Wikipedia Schlaier

Como, am südwestlichen Seeufer, ist eine der bedeutendsten Städte der Lombardei.Foto: Wikipedia Joergsam

E

EM Winter nördlich der Alpen entfliehen

und ein wenig «Italianità» tanken: Mit

Como lockt eine wohlhabende Kulturstadt

am Südufer des gleichnamigen Sees, unweit

der Schweizer Grenze.

Museumstipp: Mühlerama Zürich

Stadtgemüse

Mitglieder können den Museums-Jahrespass mit einer Ermässigung von CHF 25.– beziehen. Pro Person CHF 130.– statt CHF 155.–(exkl. Porto und Verpackung, CHF 4.–).

Bestellung: www.museumspass.ch mit dem Vermerk«Mitglied SRF Kulturclub» oder Tel. 061 365 32 95.

ÄRTNERN ist in. In der Erde graben,säen, jäten, das Wachstum der Pflanzen

beobachten und stolz das eigene Gemüseernten: Das begeistert gerade die Stadtbevöl-kerung immer mehr. In den letzten Jahrenschossen weltweit unzählige Urban-Garde-ning-Projekte aus dem Boden, Schrebergär-ten und Gemüseplantagen auf Balkons lie-gen voll im Trend. Nach einem Hörspazier-gang mit Audio-Guide zu vier begeistertenStadtgärtnern erwartet die Besucherinnenein beschaulicher Hofgarten, in dem es fasthundert Gemüsesorten zu entdecken gibt. In zwei Zelten eröffnet sich überdies die ge-heimnisvolle und bedrohte Welt der Samenund des Saatguts. Eine Ausstellung für Men-schen mit und ohne grünen Daumen!

G Mühlerama, Mühle TiefenbrunnenSeefeldstrasse 231, ZürichTel. 044 422 76 60 www.muehlerama.ch

Öffnungszeiten:Dienstag bis Samstag: 14 bis 17 UhrSonntag: 10 bis 17 UhrSonderausstellung bis 2. November 2014

UST auf gemeinsames Singen und Ent-

decken der eigenen Stimme? Wenn die

Tage kürzer und die Nächte länger werden,

lädt der SRF Kulturclub zu einem Singtag ins

Katholische Kirchgemeindezentrum Binnin-

gen ein.

L D

Angesprochen sind Frauen und Männer, dieFreude am Singen haben und das beglücken-de Gefühl des gemeinsamen Singens wiedereinmal erleben möchten – in ungezwungenerAtmosphäre und ohne Leistungsdruck. Noten-lesen und Chorpraxis werden nicht vorausge-setzt.

Eröffnet wird die erste Singrunde mit ein-fachen Kanons und Liedern. Danach tastensich die Sängerinnen und Sänger spielerischan anspruchsvollere Liedsätze heran und las-sen verschiedenste Harmonien und Klänge aufsich einwirken. Atem- und Entspannungs-übungen wecken das Körpergefühl, förderndas Wohlbefinden und begünstigen vor allemdas lockere Singen. Mit Zuhören und Nach-singen kann das eigene stimmliche Potenzialentdeckt und entfaltet werden.

Angestimmt werden Liedsätze aus derZeit der Renaissance: etwa ein munteres Lieddes sächsischen Komponisten Daniel Fride-rici, ein melancholisches Liebeslied des eng-lischen Komponisten John Dowland, einScherzlied des Italieners Adriano Banchieri

Reise nach München

Donnerstag bis Sonntag, 18. bis 21. Dezember 2014

4 kulturelle Kostbarkeitenzum 4. Advent

Streifzug nach Binningen BL

Samstag, 15. November, 10.00 bis 15.30 Uhr

Offenes SingenKurzreise nach Como

Freitag bis Samstag, 9. bis 10. Januar 2015

«Va dove ti porta la musica»

HörPunkt:

Heimatland Mundart

Am Puls der Zeit:

Neue Musik

und ein Tanzlied des französischen Kapell-meisters Claudin de Sermisy. Letzteres ineiner kaum bekannten deutschen Textfas-sung des Arztes und Schriftstellers Felix Platter, der um 1600 in Basel wirkte.

Als Kontrast sind auch romantische Liedervorgesehen: so der «fröhliche Musikus» vonMax Bruch und ein wunderschöner Satz einesalten Liebesliedes von Johannes Brahms. Je nach Lust und Laune versuchen sich dieGesangsfreudigen auch an einem etwasmoderneren Stück, um den sinnlichen Reizungewohnter Zusammenklänge zu erfahren.Zudem dürfen sie selber einige Lieder auseiner Liste verschiedenster Gesänge auswäh-len, die vom Volkslied bis zum modernenSprechchor-Stück reicht. Diese Lieder werdenam Nachmittag erarbeitet und in der Schluss-runde nochmals erklingen.

Como ist den meisten Reisenden vermutlichnur vom Transfer in Richtung Süden be-kannt. Ein Verweilen in dieser Stadt lohnt sichaber durchaus, gibt es doch eine historischeAltstadt mit rechtwinklig angelegten Gassenund prächtigen Kirchen zu entdecken.

Patricia Moreno, Redaktorin und Modera-torin bei Radio SRF 2 Kultur, wird diesen Aus-flug begleiten und viel Wissenswertes überden italienischen Opernstil «Verismo» und dessen Vertreter Giacomo Puccini vermitteln.Passend dazu ist ein Besuch im «Teatro Socia-le di Como», dem städtischen Opernhaus, ge-plant: Die Reisenden geniessen eine Auffüh-rung der Oper «Madama Butterfly» von Giaco-mo Puccini. Sie zählt zu den Lieblingswerkendes 1858 in Lucca geborenen Komponistenund hat bis heute nicht an Aktualität einge-büsst.

Das Reiseprogramm

Tag 1: Individuelle Anreise nach Lugano. Um12 Uhr Treffen am Bahnhof Lugano und Fahrtper Car nach Como. Ca. 13 Uhr: gemeinsamesMittagessen, danach geführter Rundgangdurch die Innenstadt. Ca. 16.30 Uhr: Zimmer-bezug im Hotel «Barchetta Excelsior» (Zen-trum). Abends: Operneinführung, Aperitif undkurzer Spaziergang zum Opernhaus. Um20.30 Uhr: Besuch einer Aufführung der Oper«Madama Butterfly». Mitwirkende: u.a. CelliaCostea (Madama Butterfly), Giovanna Lanza(Suzuki), Annalisa Sprovieri (Kate Pinkerton),

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Das neue und alte Lenbachhaus. Foto: zVg

EINE bahnbrechenden Opern wie «Elek-tra» oder «Salome» und seine opulenten

Tondichtungen wie «Also sprach Zarathustra»oder «Tod und Verklärung» zählen zur gros-sen Musik des 20. Jahrhunderts: RichardStrauss, am 11. Juni 1846 in München gebo-ren, würde dieses Jahr seinen 150. Geburtstagfeiern.

Instrumentalkonzerte standen bei Straussnicht im Vordergrund seines Schaffens: Nurein Violinkonzert, zwei Hornkonzerte undeine Burleske für Klavier und Orchester kom-ponierte er. Und spät, mit 81 Jahren, noch einOboenkonzert. Dazu angeregt wurde er wahr-scheinlich durch eine Begegnung im Sommer1945: US-Soldaten besuchten ihn in seiner Villa in Garmisch. Mit dabei war auch John deLancie, früher erster Oboist beim PittsburgSymphony Orchestra und ein grosser Bewun-derer von Strauss. Lancie schwärmte von denwunderbaren Oboenpartien in den Werkenvon Strauss und fragte ihn, ob er noch nie andas Komponieren eines Oboenkonzerts ge-dacht habe. Strauss’ Antwort war ein dezi-diertes Nein.

Hinter der kategorischen Ablehnung aberwar etwas in Bewegung geraten. So schrieb erkurze Zeit später an einen Freund: «In derWerkstatt meines Ateliers wird ein Konzertfür Oboe und kleines Orchester ausgebrütet.»Nach seinem Umzug in die Schweiz vollendeteer das Konzert, in Zürich wurde es von denWidmungsträgern uraufgeführt: Am 26. Fe-bruar 1946 spielte das Tonhalle-Orchesterunter der Leitung von Volkmar Andreae, Solistwar Marcel Saillet.

Das Oboenkonzert ist in seiner Form sehrklassisch und erinnert an Strauss’ Lieblings-komponisten Mozart. Strauss schreibt sehrtransparent und sieht zur Begleitung nur einkleines Orchester vor, das die Solo-Oboe niezudeckt. Das Komponieren machte ihm offen-sichtlich Spass, denn er soll beim Schreibengesagt haben: «Ich arbeite nicht, ich amüsieremich.» Das hört man der Komposition an; sieist heiter, zuweilen burlesk und virtuos, vorallem sehr klangschön.

Eva Oertle, Musikredaktorin und Moderatorin Radio SRF 2 Kultur

S

Montag, 15. September, 20–22 Uhr Gäste:

Oboistin und Hörtherapeutin Kirsten Klopsch

und Oboist und Komponist Matthias Arter

Diskothek

Giuseppe Varano (F.B. Pinkerton), GiampaoloBisanti (Musikalische Leitung). Tag 2: Am Vormittag Vortrag zum Thema«Frauengestalten» in der italienischen Oper.Anschliessend Zeit für eigene Entdeckungenoder für einen gepflegten Einkaufsbummel.13 Uhr: gemeinsames Mittagessen, danachTransfer zum Bahnhof Lugano. Ca. 16 Uhr:Ankunft in Lugano, individuelle Heimreise.

Pauschalpreis pro Person

CHF 795.− im DoppelzimmerZuschlag Doppelzimmer zur Alleinbenüt-zung: CHF 70.–Anmeldeschluss: 15. September 2014,danach auf Anfrage

Richard Strauss: Konzert für Oboe

Gemeinsames Singen und Entdecken der eigenen Stimme. Foto: zVg

Steff la Cheffe (* 4. April 1987 inBern; bürgerlich Stefanie Peter)ist eine Schweizer Rapperin undBeatboxerin aus dem BernerStadtteil Breitenrain-Lorraine.Foto: Peter Hauser

Das Reiseprogramm

Tag 1: 09.16 Uhr: Bahnreise Zürich HB–Mün-chen. 13.28 Uhr: Ankunft, Führung «Auf denSpuren von Richard Strauss», danach Zimmer-bezug. Abends: Werkeinführung und Konzert-besuch in der Philharmonie Gasteig. Pro-gramm: Igor Strawinsky «Pulcinella» (Suite),Henri Dutilleux «Tout un monde lointain …»für Violoncello und Orchester, Nikolaj Rimskij-Korsakow «Scheherazade», op. 35. Interpre-ten: Jean-Guihen Queyras, Violoncello, Sym-phonieorchester des Bayerischen Rundfunks,Yannick Nézet-Séguin (Dirigent). Tag 2: 9 Uhr: Ausflug nach Garmisch-Parten-kirchen und Murnau. Führung durch dasStrauss-Archiv in Garmisch, Besuch desSchlossmuseums in Murnau. 20 Uhr: Konzert-besuch im Prinzregententheater «Weihnach-ten mit Senta Berger». Mitwirkende: SentaBerger (Erzählerin), Bachorchester Leipzig,Ch. Funke (Leitung). Auf dem Programm ste-hen u.a. Werke von A. Corelli, J. Pachelbel, W. A. Mozart, A. Vivaldi, J. S. Bach, F. Manfre-dini und G. F. Händel.

Tag 3: Vormittag und Mittag zur freien Ver-fügung. Nachmittags: Werkeinführung undVortrag von Jakob Knaus. 17.00 Uhr: Besucheiner Aufführung der Oper «Die Frau ohneSchatten» (Neuinszenierung) von RichardStrauss in der Bayerischen Staatsoper. Mit-wirkende: Kirill Petrenko (Dirigent), K. Warli-kowski (Inszenierung), R. D. Smith (Der Kai-ser), R. Merbeth (Die Kaiserin), D. Polaski (DieAmme), Bayerisches Staatsorchester, Chorund Kinderchor der Bayerischen Staatsoper. Tag 4: 10 Uhr: Private Führung durch das

neu eröffnete Lenbachhaus, danach Transferzum Bahnhof. 14.04 Uhr: Rückfahrt nachZürich HB. 18.44 Uhr: Ankunft.

Mindest-/Maximalbeteiligung: 12/20 Personen. Die Reise nach Lugano und retour erfolgt individu-ell; diese Kosten sind im Reisepreis nicht inbegrif-fen. Es gelten die «Allg. Reise- und Vertragsbestim-mungen» der Cultours GmbH. Gültige Ausweispa-piere (Identitätskarte oder Reisepass) sind erforder-lich. Programmänderungen und Änderungen derBesetzung ausdrücklich vorbehalten.

Eingeschlossene Leistungen > Transfers per Car ab/bis Lugano Bahnhof,

Vorträge und Stadtführung gemäss Programm > 1 Übernachtung/Frühstücksbuffet

im Mittelklassehotel «Barchetta Excelsior» in Como (Zentrum)

> 2 Mittagessen (inkl. Getränke), 1 Aperitif > Eintrittskarte (Kategorie 1) für die im Programm

erwähnte Oper> Reisebegleitung durch Patricia Moreno und

Béatrice Zbinden, Cultours.

Lindgren, Ludwig Thoma und Hans ChristianAndersen. Schliesslich wartet ein exzellentesKonzert mit dem Symphonieorchester desBayerischen Rundfunks. Ein München-Be-such ohne dieses grossartige Orchester zuhören ist undenkbar …

Jakob Knaus, Musikwissenschafter undehemaliger Mitarbeiter von Radio SRF 2 Kul-tur, wird die Reisegesellschaft mit den Wer-ken, die aufgeführt werden, sowie mit demŒuvre von Richard Strauss vertraut machen.

Wiederholungen von 17 bis 24 Uhr

Preis pro Person: CHF 60.−

Eingeschlossene Leistungen:

2 Singrunden mit Rolf Grolimund, Suppen-Zmittag, Zwischenverpflegungenund Getränke

Anmeldeschluss: 21. Oktober 2014

Treffpunkt: Saal des Katholischen Kirch-gemeindezentrums, Margarethenstrasse 32,4102 Binningen BL

Programm

10.00 Uhr Besammlung und Begrüssung mit Kaffee und Gipfeli

10.30 Uhr 1. Singrunde

12.00 Uhr Mittagessen (Suppen-Zmittag)

13.00 Uhr 2. Singrunde

15.30 Uhr ca. Ende der Veranstaltung

Rolf Grolimund, Chorleiter & Organist in Binningen und ehemaliger Mitarbeiter von Radio SRF 2 Kultur, leitet diesen Singtag.Foto: zVg

09_Kulturclub_Sept_14_Internet_09_Club_Sept_Internet_14 18.08.14 13:29 Seite 1

ER Erste Weltkrieg war auch ein Nerven-krieg. 200’000 Soldaten kehrten behin-

dert von den Schlachtfeldern zurück – nichtwegen körperlicher Verletzungen, sondernwegen ihrer verwundeten Seele. Allein Gross-britannien sah sich mit gegen 60’000 trauma-tisierten Männern konfrontiert. Mit Männern,die schrien und heulten, die auf bestimmteStichworte oder Gegenstände mit panischemEntsetzen reagierten, deren Körper zitterte,steif oder gelähmt war. Männer, die die Stim-me verloren oder gar das Gedächtnis.

Bereits sechs Monate nach Kriegsbeginnliess sich das Leiden nicht mehr ignorieren.Die Angst packte nicht nur Einzelne, sondernganze Kompanien. Die Ursache der Störungwurde zunächst in der neuartigen Kriegs-technologie vermutet. Es seien die Erschüt-terungen durch Granateneinschläge, welchedie Nerven der Soldaten schädigten. Der Dia-gnosebegriff Granatenschock («shell shock»)stand für die im Körper vermutete Kriegsver-letzung. Dennoch weckte das Verhalten derbetroffenen Soldaten und Offiziere Argwohn.Sie verhielten sich wie hysterische Frauen,seien verweichlichte, minderwertige Kreatu-ren, Simulanten, Feiglinge. Und so ging manmit dramatischen Mitteln gegen diese Unwür-digen vor. Grossbritannien richtete 304 Sol-daten hin, Frankreich vermutlich über 600,Deutschland 48.

Aber die Zahl traumatischer Reaktionenwollte auch angesichts solch drakonischerStrafen nicht sinken. Das Problem wurde denMedizinern überlassen und diese straftenweiter: mit Elektroschocks, Todesdrohungen,Isolation. Wenige wagten Neues. Der britischePsychologe Charles S. Myers erkannte frühden seelischen Ursprung des Leidens. Psycho-loge William H. Rivers konfrontierte – wieheute üblich – seine Patienten im Gesprächmit dem Erlebten, um ihre Ängste abzubau-en. Doch erst als Soldaten im Zweiten Welt-krieg, im Koreakrieg und vor allem im Viet-namkrieg dieselben Symptome zeigten,begannen Fachleute mit systematischenUntersuchungen. 1980 fand die Störungschliesslich Eingang in das WHO-Diagnose-Manual ICD – unter dem Begriff «posttrauma-tische Belastungsstörung».

Katharina Bochsler

Wissenschaftsredaktorin Radio SRF 2 Kultur

KULTURCLUB.CH September | 2014 32 KULTURCLUB.CH September | 2014 KULTURCLUB.CH September | 2014 54 KULTURCLUB.CH September | 2014 6 KULTURCLUB.CH September | 2014

DN diesem Hörspiel geht es um Machtmen-schen und um Höflichkeit. Um das alltäg-

liche Zusammenleben im Büro und um guteUmgangsformen. Und schlussendlich umMenschen, die das Glück suchen, aber nurRuhm finden. Das alles packen die jungenAutoren Franziska Müller und Tobias Lam-precht in das Gewand einer von der Historieinspirierten Parabel. Pünktlich zum 200. Jah-restag der Absetzung als Kaiser und der Exi-lierung nach Elba widmen sie sich dem gros-sen Napoleon. Bloss hat sich dieser beimTransport ins Heute in die Napoleon Bonapar-tefrau verwandelt.

In ihrer Vergangenheit vollbrachte dieBonapartefrau Grosses. Sie begeisterte dieMassen und erlitt eine Niederlage bei Water-loo. Jetzt ist sie Vorsitzende im Bundeshaus,beantwortet eifrig Bürgerbriefe, reformiertdie Bürokratie und nimmt an den Kaffeepau-sen teil. Denn Höflichkeit, Offenheit und Mit-bestimmung sind die gesellschaftlichen Prä-missen unserer Zeit.

Doch wie kann die Bonapartefrau weiter-hin Grosses vollbringen, wenn das Volk stän-dig mitbestimmen möchte? Wenn das Parla-ment andauernd dazwischen funkt? Wennselbst Feinde mit Respekt behandelt werdenmöchten? Um Freunde und Feinde bei Launezu halten, gibt sie stimmungsvolle Propa-ganda-Songs in Auftrag. Die Massen wollenschliesslich begeistert werden. Oder nicht?Eher nicht, die Songs floppen, das Volk möch-te keine Begeisterung, sondern Transparenz.Die Bonapartefrau ist irritiert. Dann gerätauch noch ihre gross angelegte Verwaltungs-reform ins Stocken. Der aufgeblähte Verwal-tungsapparat mitsamt seinen intrigantenBeamten und Winkeladvokaten will nichtswissen von Vernetzung und flachen Hierar-chien. Madames Buch «Die Verwaltung derVerwaltung» wird von den Kritikern verris-sen. Der aristokratische Schreibstil nervt dieLeute. Aristokratischer Schreibstil? Die Bona-partefrau zweifelt allmählich an der Intelli-genz ihres (eigenen!) Volkes. Als ob das allesnicht schon genug wäre, wird sie noch ineinen jämmerlichen Kleinkrieg um eine Kaf-feemaschine verwickelt. Es kommt, wie eskommen muss.

Johannes Mayr, Regisseur und Redaktor

Hörspiel Radio SRF 2 Kultur

I

EUE Musik? Kann natürlich alles Mög-liche sein, klar – zwischen neuer Volks-

musik, Chanson oder Hiphop. Spricht manaber von der Neuen Musik mit grossem N,dann ist damit das gemeint, was nach und seitdem Zweiten Weltkrieg an sogenannter «erns-ter» Musik entstanden ist.

Wir könnten davon ausgehen, dass es inder Geschichte weniger um einen Fortschrittals um den grossen und ewigen Dialog zwi-schen Vergangenheit und Zukunft geht. Wirkönnten annehmen, dass das Spätere immereine Reaktion auf das Frühere ist und sich malals pures Gegenteil manifestiert, mal auch

einzelne Aspekte auf-nimmt, neu akzentu-iert, weiterträgt. Dannist die Romantik mitihrer Lust an den Har-

monien eine logische Fortsetzung der Klassik.Die romantische Tonsprache bläht sich immermehr zur Spät-, gar zu einer Spätestromantikauf, und irgendwann explodiert die bis zumZerreissen gespannte Tonalität: Schönbergfindet mit seiner Zwölftonmusik einen Aus-weg, aber auch andere Auswege gibt es: diefrechen, schnellen Collagen der amerikani-schen Musik, die introvertiert-konzentrierteNeubewertung von Tonalität der baltischen,die rhythmischen Explosionen der russischen,die Farbspiele der französischen Musik.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhundertsblüht das auf, was wir heute die bunte, expe-rimentierfreudige «klassische Moderne» nen-nen. Der Austausch zwischen den Kulturen istgross, vielfältigste Einflüsse schwappen überdie Ländergrenzen. Dann kommt die Zäsurdes Zweiten Weltkriegs und im Westen Eu-ropas wagt die sogenannte «ernste Musik»einen radikalen Neuanfang. Man erinnert sichdaran, was Schönberg mit seiner Zwölfton-musik vierzig Jahre zuvor versucht hatte: diezwölf Halbtöne der Oktave in verschiedenenReihen zu ordnen und mit diesen Reihen dannzu komponieren. Jetzt aber weitet man dieseMethode auf alle musikalischen Parameteraus, auf Tonhöhe, Dauer, Lautstärke undKlangfarbe. Sind sie vorab in Reihen festge-legt, darf die eigentliche Kompositionsarbeitbeginnen. Strenge Konstruktion ist das Gebotder Stunde – es entsteht die «serielle Musik».

Die serielle Musik ist kompliziert, die Vor-Konstruktionen erweisen sich als viel zuenges Korsett. Die Musik droht das zu verlie-ren, was sie doch eigentlich erst ausmacht:Sinnlichkeit und Emotion. Und die Interpre-tin, der Interpret sind degradiert zu blossenErfüllungsgehilfen. Da schlägt 1958 der Be-such des Amerikaners John Cage in Europawie eine Bombe ein. Seine Konzepte desZufalls, der Unbestimmtheit, der Gleichbe-

handlung aller Klänge und Geräusche sind dieBefreiung, auf die alle gewartet haben. Jetztbeginnen Komponisten und Interpretinnen zuexperimentieren, zu improvisieren, das Publi-

kum einzubeziehen. Nachden seriellen Verknotun-gen öffnet sich die Musikwie ein Fächer, durch die

sozialistischen Ideale der Studentenrevoltelädt sie sich jetzt auch politisch auf.

Dann schlägt das Pendel wieder in eineandere Richtung aus. In den 1970er-Jahrenmacht das Schlagwort von der «neuen Ein-fachheit» die Runde, als sich Komponistinnenund Komponisten von aussermusikalischenInhalten und Programmen abwenden undsich auf rein musikalische Techniken zurück-besinnen. Und es kommt die Postmoderne mitihrem Stilpluralismus, es kommen die Mikro-töne und die Live-Elektronik.

Spätestens seit Anfang des neuen Jahr-hunderts spürt auch die längst ungeheuervielfältig gewordene Szene der «NeuenMusik» die Auswirkungen der Globalisierung:Wie schon hundert Jahre früher schwappenwieder die unterschiedlichsten musikalischenVorstellungen über die Ländergrenzen undbefruchten sich gegenseitig. Bringen latein-amerikanische oder arabische oder fernöst-liche Kulturen zusätzliche Spannungen in die westliche Neue Musik, die weit hinaus-gehen über folkloristische Spielereien? Undumgekehrt?

Wenn sich die Gesellschaft durch die digi-tale Revolution verändert, verändern sichauch die Ästhetiken, und damit auch das Ver-ständnis von Komposition. Vielleicht ist esmal Zeit, dass sich eine jüngere Generationdistanziert von der «absoluten Musik». Dassihre Musik der schnelle, poetische, flüchtige,mal hintergründige, mal oberflächliche Kom-mentar sein will. Der genauso schnell veral-ten kann wie die Speichermedien, auf denener eine Zeitlang festgehalten wird. Der keinenAnspruch auf Haltbarkeit mehr erhebt.

Die Neue Musik ist heute eines der span-nendsten Gebiete im musikalischen Wespen-nest zwischen Rap, historisch informierterAufführungspraxis, Volksmusik und Klassik.

Denn sie ist vielfältigund lebendig wie niezuvor. Sie fordert Wi-derspruch und Zustim-mung, sie fordert Reak-

tion. «Kunst darf alles, nur eines nicht: lang-weilen.» Das hat Arnold Schönberg gesagt.«Kunst muss nichts, ausser einem: heraus-fordern.» Das sagte sein späterer Kollege Hel-mut Lachenmann. Beides ist richtig und bei-des hat nicht zuletzt auch mit uns mündigenHörerinnen und Hörern zu tun, die wir dieChancen nutzen, am Puls der Zeit zu bleiben,einzugreifen und teilzuhaben an dem, wasHEUTE passiert.

Es gab mal die Zeit, in der die Musikanfing, sich von ihrem Publikum abzuwen-den. Als sie mehr und mehr im eigenen Saftkochte und sich nicht um ihre Wirkung nachaussen kümmerte. Das begann mit Schön-berg, spitzte sich nach dem Zweiten Weltkriegmehr und mehr zu – und brach dann auf, qua-si in einer langsamen, aber gewaltigen Explo-sion. Und das Publikum? Kommt zurück. Ent-deckt Neues. Die Abokonzerte öffnen sich fürzeitgenössische Werke, die Konzerte mit Neu-er Musik beim Lucerne Festival oder denDonaueschinger Musiktagen sind ausver-kauft und voller junger und nicht mehr so jun-ger Leute.

Mit einem neu entflammten Interessebewegen sich die lange getrennten Welten derMusik-Machenden und der Musik-Hörendenaufeinander zu. In den letzten Jahren istsogar Zeit für Freches, Virtuoses, Vielschich-

tiges – Zeit dafür, dasseine junge Komponis-tengeneration den ver-staubten Konzertbetrieb

durch die Vielfalt der digitalen Möglichkeitenaushebeln will. Für sie bedeutet Komponierennicht mehr geniales Erfinden, das im stillenKämmerchen stattfindet. Für sie ist Kompo-nieren das Arrangieren von Tönen, Bildernund Aktionen auf der Bühne. Da geht es vor-nehmlich um die Synthese alltäglicher akus-tischer Erfahrungen – multimedial ist das, ein Verbund zwischen Musik, Bild, Aktion.

N

Am Puls der Zeit: Neue Musik

Florian Hauser, Musikredaktor und Moderator Radio SRF 2 Kultur

WORT UND MUSIK

Freitag, 5. September, 15.00–16.00

Parlando: Franz Koglmann,

Trompeter, Komponist, Wiener

Joe Zawinul hat behauptet, dass der

Wiener Dialekt wie auch der Slang

schwarzer Amerikaner gleich phra-

siert wird wie der Jazz. Andererseits

ist Wien seit jeher Mekka europäi-

scher Kunstmusik. Zwischen diesen

beiden Polen bewegt sich Franz

Koglmann.

Samstag, 6. September, 14.00–16.00

Diskothek: Arnold Schönberg –

Verklärte Nacht

Eine Frau und ein Mann gehen durch

die Nacht. Die Frau bekennt, dass sie

von einem andern schwanger ist.

Doch der Mann akzeptiert das Kind

grossmütig als sein eigenes – und die

Nacht verklärt sich … Gäste sind der

Bratschist Patrick Jüdt und die

Musikjournalistin Corinne Holtz.

Sonntag, 7. September, 12.40–13.40

Musik für einen Gast:

Nora Gomringer, Performerin und

Herbergsmutter

Ganz Tochter ihres berühmten Vaters

Eugen, spielt auch Nora Gomringer

gerne mit Silben, Wörtern und Sätzen

– erst am Schreibtisch, dann auf der

Bühne. Und sie freut sich, wenn aus

dem Drehen und Wenden Neues ent-

steht: willstwohlnicht // hastwohl-

schon // dumichauch.

Sonntag, 7. September, 16.00–18.00

Parlando: 300 Jahre

Carl Philipp Emanuel Bach

Der zweitälteste Bach-Sohn war

zu Lebzeiten sogar berühmter als

sein Vater. Als Tastenvirtuose beein-

druckte er seine Zeitgenossen mit

freien Fantasien. Als Komponist schuf

er innovative Werke voller kontrast-

reicher Emotionen und unerwarteter

Wendungen, die er aber stets in eine

Form zu bändigen wusste.

Mittwoch, 10. September, 21.00–22.00

Musik unserer Zeit:

Ferruccio Busonis Fantasia

contrappuntistica

Nicht nur Franz Schubert hat seine

Unvollendete hinterlassen, auch Jo-

hann Sebastian Bach tat es: Seine

Kunst der Fuge ist Fragment geblie-

ben, der Contrapunctus XIV bricht mit-

ten im Takt ab. So manchen Kompo-

nisten hat das dazu angestachelt, das

Stück zu vollenden. Auch Ferruccio

Busoni.

Mittwoch, 17. September, 20–20.55 Uhr«Die Napoleon Bonapartefrau»

von Franziska Müller und Tobias Lambrecht

Hörspiel

KLASSIK – IM KONZERTSAAL

Sonntag, 7. September, 21.00–24.00

BBC Proms

Im Sog von Grausamkeit und Lust

Orchester der Deutschen Oper Berlin

Donald Runnicles, Leitung

Burkhard Ulrich, Tenor (Herodes);

Ildiko Komlosi, Mezzosopran (Hero-

dias); Nina Stemme, Sopran (Salome);

Samuel Youn, Bariton (Jochanaan);

Thomas Blondelle, Tenor (Narraboth)

u.a.

R. Strauss: Salome, Oper in einem Akt

Aufführung 30. August

Royal Albert Hall, London

Mittwoch, 10. September, 22.30–24.00

Lucerne Festival – Junge Kompo-

nisten aus China, Japan, Polen, USA

Ensemble der Lucerne Festival

Alumni

Chin-Chao Lin, Leitung

Bauhouse, Visuelles Konzept

David Poissonniert, Live-Elektronik

J. Greenstein: «The Seeming Disorder

of the Old City»

J. Szmytka: «Inane Prattle»

für Trompete und Ensemble

D. Fujikura: «Wondrous Steps»

für sechs Instrumentalisten

Y. Wang: «Groovulation and Chan-

ting» für Ensemble und Elektronik

Konzert 3. September, KKL

Donnerstag, 11. September, 20.00–22.00

Menuhin Festival Gstaad

Nordische Hitze – nordische Kälte

Gstaad Festival Orchestra

Neeme Järvi, Leitung

Khatia Buniatishvili, Klavier

Vilde Frang, Violine

J. Sibelius: «Finlandia»

Sinfonische Dichtung op. 26

E. Grieg: Klavierkonzert a-Moll op. 16

M. Bruch:

Violinkonzert Nr. 1 g-Moll op. 26

E. Grieg: «Peer Gynt»

Orchestersuiten Nr. 1 & 2

Konzert 30. August

Festival-Zelt Gstaad

Die Napoleon Bonapartefrau

JAZZ

Freitag, 5. September, 22.30–24.00

Jazzfestival Schaffhausen

Jazz Meets Rock & India

Christy Doran’s New Bag feat.

Sarah Büchi

Sarah Büchi, Stimme; Christy Doran,

Gitarre; Vincent Membrez, Tastenin-

strumente; Lionel Friedli, Schlagzeug

Konzert 16. Mai

Kammgarn Schaffhausen

Samstag, 6. September, 22.00–24.00

Jazz Collection: Pat Martino

Nach einem Gehirntumor war das Ge-

dächtnis des Gitarristen nahezu aus-

gelöscht, aber nicht seine Fingerfer-

tigkeit. Pat Martino kämpfte sich zu-

rück. Als Siebzigjähriger kann er nun

auf zwei Karrieren zurückblicken.

Kollegen meinen gar, der zweite Pat

sei noch besser als der erste. Ein

Rückblick mit dem Zürcher Gitarris-

ten Michael Bucher.

John Cage, († 12. August 1992),

Komponist und Künstler. Mit seinen

mehr als 250 Kompositionen, die

als Schlüsselwerke der Neuen Musik

angesehen werden, gilt er als einer

der weltweit einflussreichsten

Komponisten des 20. Jahrhunderts.

John Cage, 1986 in Frankfurt. Foto: Andreas Pohlmann, München

Mittwoch, 24. September, 9–9.30 UhrDer Aufstand der Nerven –

Kriegstraumaforschung

Kontext

Jeweils Mittwoch21–22 Uhr: Musik unserer Zeit

22.35–24 Uhr: Neue Musik im Konzert

Neue Musik

Der Aufstand der Nerven

HÖRSPIEL

Mittwoch, 3. September, 20.00–20.30

«Pushin’ too hard»

von Axel Koch, Teil 1/2

Garage Punk ist mehr als nur irgend-

ein Musikstil. Er ist eine Religion.

Besonders wenn man im hinterletzten

Kaff in der bayerischen Provinz lebt,

Ärger mit den Eltern hat und Mädchen

eigentlich nur vom Hörensagen kennt.

Solange die Musik stimmt, ist noch

nicht alles verloren.

(Teil 2/2: Mittwoch, 10. September,

20.00–20.30)

Samstag, 6. September, 21.00–21.55

«Qualitätskontrolle – oder:

Warum ich die Räuspertaste

nicht drücken werde»

von Helgard Haug und Daniel

Wetzel (Rimini Protokoll)

Maria-Christina Hallwachs ist ein

Kopfmensch. Als junges Mädchen

springt sie im Urlaub mit dem Kopf

voran in den Pool – auf der Nicht-

schwimmerseite. Seitdem ist sie

vom obersten Halswirbel abwärts

gelähmt und wird rund um die Uhr

gepflegt. Und sie liebt ihr Leben lei-

denschaftlich.

Samstag, 13. September, 21.00–21.55

«Gesteuertes Spiel»

von Raymond Chandler

Im «Las Olindas» wird falsch gespielt.

Das weiss Lou Harger, aber auch, wie

er gewinnen kann: Er kennt den Crou-

pier am Roulettetisch. Harger bittet

Philip Marlowe, ihn zu begleiten. Was

er allerdings nicht weiss: Er lässt den

Privatdetektiv dadurch ins offene

Messer laufen …

RELIGION – PERSPEKTIVEN

Sonntag, 21. September, 8.30–9.00

Geht in alle Welt:

Wanderpfarrerin Hetty Overeem

Wenn die Menschen nicht mehr in die

Kirche gehen, dann kommt Hetty

Overeem halt zu ihnen. Kirche auf

dem Weg, nennt sich das. Denn sie

zieht mit Esel und Hund, Tipi und

Eselwagen durchs Waadtland. Dabei

begegnet sie den unterschiedlichsten

Menschen und spricht mit ihnen über

den Glauben.

STERNSTUNDEN SRF 1

Sonntag, 14. September, 10.00–11.00

Religion:

Islam unter Faschismusverdacht

Für den Politikwissenschaftler Hamed

Abdel-Samad trägt der Islam faschis-

tische Züge. Mouhanad Khorchide,

Islamwissenschaftler und Leiter des

Zentrums für islamische Theologie an

der Universität Münster, bestreitet

dies vehement. Ein Streitgespräch.

Samstag, 20. September, 21.00–21.55

«Finkbeiners Geburtstag»

von Hugo Rendler

Drei Häftlinge auf der Flucht, ein Kom-

missar auf Elternbesuch. Der Vater auf

dem Klo, die Kommissarin allein auf

der Wache, der Polizeipräsident in

der Leitung. Die Kommissarin auf dem

Anrufbeantworter, der Kommissar im

Supermarkt, die Häftlinge auch: ein

Überfall. Eine Entführung.

Mittwoch, 24. September, 20.00–20.30

«Die Wurzel des

freien Radicalen ist Herz»

von Birgit Kempker

Der Text besingt das Leben, gibt Rat-

schläge wie: «Mach viel nicht. Das ist

gut.» Die Produktion wurde als Perfor-

mance im Museum für Gegenwarts-

kunst, u.a. mit Statisten in Liegestüh-

len umgesetzt, deren Pulsrhythmus

gemessen und dem Publikum stimm-

lich hörbar gemacht wurde.

Samstag, 27. September, 21.00–21.55

«Bahnwärter Thiel»

von Gerhart Hauptmann

Aufrichtig und fromm ist er, der

Bahnwärter Thiel. Er lebt nur für zwei

Dinge: seinen Bahnposten und seinen

kleinen Sohn. Doch Arbeit und Privat-

leben zu vereinen war im 19. Jahr-

hundert noch weit schwieriger. Und

endet im Falle von Thiel in einer

schrecklichen Katastrophe.

Montag, 8. September, 9.00 Uhr

Kontext:

Carl Spitteler – Zerreissprobe

für die Schweiz

Montag, 15. September, 10.00 Uhr

Reflexe:

Die Dada-Bewegung und

der 1. Weltkrieg

Mittwoch, 24. September, 9.00 Uhr

Kontext:

Soldaten unter Schock –

Kriegstraumaforschung

SENDEREIHE1914 – Europa am Abgrund

Befreiung? Unbehagen.

Wurzeln, die weit zurück-reichen.

Vielfältig undlebendig wie nie zuvor.

Das Publikumkehrt zurück.

WORT

Freitag, 5. September, 20.00–21.00

Passage:

Nicht nur schön und gut – kann

Musik auch böse sein?

Gemeinhin nehmen wir Musik als

etwas Schönes wahr, was der Seele

wohltut. Was aber, wenn Musik häss-

lich ist? Ist sie dann schädlich oder gar

böse? Das glaubten die Theoretiker

der griechischen Antike. Gestalt und

Wirkung gehen in der Musik viel-

schichtige Beziehungen ein.

Rainer Maria Rilke, 1919. Foto: zVg

Diese Angebote berechtigen nicht zur Rückgabe oder zum Umtausch bereits bestellter Karten. Zwischenverkauf vorbehalten.Anmeldeschluss: 10. Oktober 2014.

In Zusammenarbeit mit Capriccio Barockorchester und Festival Strings Lucerne bietet der SRF Kulturclub

vergünstigte Karten für folgende Konzerte an:

Capriccio BarockorchesterDominik Kiefer, Violine & Leitung

A. Steffani: Ouverture zur Oper «I Trionfi del fato»F. Venturini: Sonata op. 1/2 a-MollJ. S. Bach: Sinfonien zu den Kantaten BWV 182, 196,

209 und BWV 1059RG. F. Händel: – «The Water Music», Suite G-Dur, HWV 350

– Ouverture zu Jephta, HWV 70

Konzert 2: «Pures Mozartglück!»

Dienstag, 4. November 2014, 19.30 Uhr

KKL Luzern, Konzertsaal

Festival Strings LucerneSabine Meyer, Klarinette/BassettklarinetteRegula Mühlemann, Sopran

W. A. Mozart: – Sinfonie D-Dur KV 81– «No, no, che non sei capace» KV 419*– «Chi sà, chi sà, qual sia» KV 582*– «Non curo l’afetto» KV 74b– «Parto, parto, ma tu ben mio» aus

«La clemenza di Tito» KV 621– «Vorrei spiegarvi, oh Dio!» KV 418– «Per quel paterno amplesso» KV 79*– «Schon lacht der holde Frühling» KV 580*– Sinfonie B-Dur KV 319

Karten Kategorie 1: CHF 51.– (statt CHF 64.–)

Karten Kategorie 2: CHF 34.– (statt CHF 43.–)

Karten Kategorie 1: CHF 84.– (statt CHF 105.–)

Karten Kategorie 2: CHF 68.– (statt CHF 85.–)

Sabine Meyer. Foto: Thomas Rabsch

Konzert 1: «händel brillant»

Freitag, 24. Oktober 2014, 19.30 Uhr

Kirche St. Peter Zürich

Sonntag, 26. Oktober 2014, 10.30 Uhr

Hans Huber-Saal, Stadtcasino Basel

Anmeldung

Dominik Kiefer. Foto: zVg

Senden Sie den Talon an: Schweizer Radio und Fernsehen, SRF Kulturclub, Postfach, 4002 Basel.

Reise des SRF Kulturclubs nach MünchenIch melde mich/wir melden uns definitiv an für die Reise vom 18. bis 21. Dezember 2014:

Einzelzimmer

Doppelzimmer

1 Person

2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft)

Kurzreise des SRF Kulturclubs nach ComoIch melde mich/wir melden uns definitiv an für die Kurzreise vom 9. bis 10. Januar 2015:

Doppelzimmer zur Alleinbenützung

Doppelzimmer

1 Person

2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft)

Streifzug «Offenes Singen», Singtag in Binningen BLIch melde mich/wir melden uns definitiv an für den Streifzug am Samstag, 15. November 2014:

1 Person 2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft)

(zuzüglich allfällige Bearbeitungs- und Portogebühren) (zuzüglich allfällige Bearbeitungs- und Portogebühren)

WELTKLASSE

SRF 2 Kultur sendet bis 14. Sep-

tember Konzerte von den renom-

miertesten Sommerfestivals der

Schweiz und Europas.

Die vollständige Programmvor-

schau finden Sie auf www.srf.ch/

sendungen/weltklasse-auf-srf2-

kultur oder in der Broschüre, die

Sie mit der Juli-Ausgabe erhalten

haben.

LESUNG

Gert Westphal liest in 9 Folgen:

«Die Aufzeichnungen

des Malte Laurids Brigge»

von Rainer Maria Rilke

Ein grossartiger Vorleser interpretiert

die Prosa eines grossen Lyrikers: Gert

Westphal liest den einzigen Roman

von Rainer Maria Rilke. Der Text von

1910 markiert den Durchbruch zur

literarischen Moderne. Seine bildstar-

ke Sprache ist eine Herausforderung.

Dienstag, 9. September, 15.00–15.45

Folge 1

Malte Laurids Brigge ist 28 Jahre alt

und stammt, als letzter seiner Familie,

vom dänischen Landadel ab. Um die

Wende zum 20. Jahrhundert kommt

der hochsensible junge Mann nach

Paris, um Dichter zu werden. In der Art

eines Tagebuchs schildert er seine

Impressionen.

Dienstag, 16. September, 15.00–15.45

Folge 2

Malte flüchtet vor dem Elend auf den

Pariser Strassen in die Bibliothèque

Nationale. Dort beschwört er das Glück

eines einfachen, ländlichen Poeten.

Doch seine Ängste lassen ihn nicht los.

Es kommt zu einer gespenstischen

Begegnung mit einem Sterbenden.

Dienstag, 23. September, 15.00–15.45

Folge 3

Malte lässt sich durch die geschäfti-

gen Strassen von St. Germain treiben,

trifft einen Stolperer und einen Vogel-

fütterer. Und er stösst auf zwei Mas-

ken. Die eine zeigt das Gesicht einer

jungen Unbekannten, die in der Seine

ertrunken ist; die andere den taub

gewordenen Komponisten Beetho-

ven.

Dienstag, 30. September, 15.00–15.45

Folge 4

Malte erinnert sich an das Fieber seiner

Kindheit. Er erinnert sich, wie seine

Maman sich gewünscht hatte, er wäre

ein Mädchen. Als die Mutter starb, kam

ihr einziger Bruder ins Haus, der Graf

Christian Brahe, ein Abenteurer. Malte

aber schlich sich in die Galerie mit den

Bildern seiner Ahnen.

Pat Martino. Foto: Denis Alix

Hetty Overeem. Foto: zVg

Der Feldprediger und sein Altar.Foto: Schweiz. Bundesarchiv BAR

Mit dem SRF Kulturclub ins KonzertIch bestelle/wir bestellen folgende Eintrittskarten:

Konzert 1: «händel brillant»

Freitag, 24. Oktober 2014, Kirche St. Peter Zürich

Sonntag, 26. Oktober 2014, Stadtcasino Basel

Kategorie 1

Kategorie 2

1 Konzertkarte

2 Konzertkarten

Kategorie 1

Kategorie 2

1 Konzertkarte

2 Konzertkarten

* arr. für Klarinette & Orchester von A. N. Tarkmann

Konzert 2: «Pures Mozartglück!»

Dienstag, 4. November 2014, KKL Luzern, Konzertsaal

Donnerstag, 18. September, 20.00–22.00

Murten Classics

Akkordeon grast über den

Gartenzaun

Vivianne Chassot, Akkordeon

Marcus Weiss, Saxophon

Rafael Rosenfeld, Violoncello

M. Ravel: Aus «Ma Mère L’Oye»

W. Lutosławski:

Aus den «Tanzpräludien»

R. Kelterborn:

Kammersonate für Altsaxophon,

Violoncello und Akkordeon

L. Janáček: Aus den «Mährischen

Volksliedern»

R. Schumann:

Stucke im Volkston op. 102

Konzert 24. August, Kirche Meyriez

Anschliessend:

Chillout mit Zither und Akkordeon

Vivianne Chassot, Akkordeon, und

Martin Mallaun, Zither

Werke von J. Dowland, F. Couperin,

G. Ligeti, A. Piazzolla und A. Brahem

Konzert 16. August, Beaulieu Murten

Donnerstag, 25. September, 20.00–22.00

Musikalische Dialoge,

Gesten und Tänze

Sinfonieorchester Basel

Dennis Russell Davies, Leitung

Katia und Marielle Labèque, Klavier

Groupe des Six: Ballett «Les Mariés

de la Tour Eiffel»

W. A. Mozart: Konzert für zwei Kla-

viere und Orchester Es-Dur KV 365

J. Meier: Fiktive Szenen für Orches-

ter (Uraufführung)

R. Strauss:

Suite aus «Der Rosenkavalier»

Konzert 4. Juni, Stadtcasino Basel

MUSIK

Donnerstag, 4. September, 22.30–24.00

CH-Musik:

Eine unendliche Geschichte –

Claudio Abbado und Luzern

Ein wenig mehr als ein Jahr ist es her:

Ende August 2013 dirigierte Claudio

Abbado sein letztes Konzert in Luzern.

Viele Konzerte gingen dem voraus,

viele Jahre davor hatte Abbado dort,

am Lucerne Festival, Geschichte ge-

schrieben …

Dennis Russell Davies. Foto: Benno Hunziker

Sonntag, 28. September, 8.30–9.00

Meister Eckhart, Philosoph

des Christentums

Vor 750 Jahren wurde der grosse

christliche Theologe Meister Eckhart

geboren. Der Philosoph und Metaphy-

siker fasziniert bis heute vor allem

durch die Kraft seiner Sprache und

durch die Radikalität seines Denkens.

RELIGION – PERSPEKTIVEN

Sonntag, 7. September, 8.30–9.00

Frisch, fromm, frei

Sechs Jahre lang herrschte «Religi-

onskrieg» zwischen Urs Möschli und

seiner Frau. Dann fand auch er zum

Glauben. Und sein Leben änderte

sich. Der erfolgreiche IT- und Logis-

tikexperte kündigte seine Kaderstel-

le, stieg beim Caritas-Markt Basel ein

und übernahm Familienarbeit.

Sonntag, 14. September, 8.30–9.00

«Women of the Wall»

Die Tempelmauer in Jerusalem ist

nach Geschlechtern aufgeteilt. Männer

beten links, Frauen rechts. Zudem ist

auch geregelt, wie sie beten dürfen.

Dagegen wehren sich die Frauen der

Organisation «Women of the Wall».

Für ihren Einsatz mussten sie sogar ins

Gefängnis.Foto: Wikipedia EvgeniT

Porträt des Dichters Gerhart Hauptmann von Max Liebermann

Foto: edu

09_Kulturclub_Sept_14_Internet_09_Club_Sept_Internet_14 18.08.14 13:29 Seite 2

ER Erste Weltkrieg war auch ein Nerven-krieg. 200’000 Soldaten kehrten behin-

dert von den Schlachtfeldern zurück – nichtwegen körperlicher Verletzungen, sondernwegen ihrer verwundeten Seele. Allein Gross-britannien sah sich mit gegen 60’000 trauma-tisierten Männern konfrontiert. Mit Männern,die schrien und heulten, die auf bestimmteStichworte oder Gegenstände mit panischemEntsetzen reagierten, deren Körper zitterte,steif oder gelähmt war. Männer, die die Stim-me verloren oder gar das Gedächtnis.

Bereits sechs Monate nach Kriegsbeginnliess sich das Leiden nicht mehr ignorieren.Die Angst packte nicht nur Einzelne, sondernganze Kompanien. Die Ursache der Störungwurde zunächst in der neuartigen Kriegs-technologie vermutet. Es seien die Erschüt-terungen durch Granateneinschläge, welchedie Nerven der Soldaten schädigten. Der Dia-gnosebegriff Granatenschock («shell shock»)stand für die im Körper vermutete Kriegsver-letzung. Dennoch weckte das Verhalten derbetroffenen Soldaten und Offiziere Argwohn.Sie verhielten sich wie hysterische Frauen,seien verweichlichte, minderwertige Kreatu-ren, Simulanten, Feiglinge. Und so ging manmit dramatischen Mitteln gegen diese Unwür-digen vor. Grossbritannien richtete 304 Sol-daten hin, Frankreich vermutlich über 600,Deutschland 48.

Aber die Zahl traumatischer Reaktionenwollte auch angesichts solch drakonischerStrafen nicht sinken. Das Problem wurde denMedizinern überlassen und diese straftenweiter: mit Elektroschocks, Todesdrohungen,Isolation. Wenige wagten Neues. Der britischePsychologe Charles S. Myers erkannte frühden seelischen Ursprung des Leidens. Psycho-loge William H. Rivers konfrontierte – wieheute üblich – seine Patienten im Gesprächmit dem Erlebten, um ihre Ängste abzubau-en. Doch erst als Soldaten im Zweiten Welt-krieg, im Koreakrieg und vor allem im Viet-namkrieg dieselben Symptome zeigten,begannen Fachleute mit systematischenUntersuchungen. 1980 fand die Störungschliesslich Eingang in das WHO-Diagnose-Manual ICD – unter dem Begriff «posttrauma-tische Belastungsstörung».

Katharina Bochsler

Wissenschaftsredaktorin Radio SRF 2 Kultur

KULTURCLUB.CH September | 2014 32 KULTURCLUB.CH September | 2014 KULTURCLUB.CH September | 2014 54 KULTURCLUB.CH September | 2014 6 KULTURCLUB.CH September | 2014

DN diesem Hörspiel geht es um Machtmen-schen und um Höflichkeit. Um das alltäg-

liche Zusammenleben im Büro und um guteUmgangsformen. Und schlussendlich umMenschen, die das Glück suchen, aber nurRuhm finden. Das alles packen die jungenAutoren Franziska Müller und Tobias Lam-precht in das Gewand einer von der Historieinspirierten Parabel. Pünktlich zum 200. Jah-restag der Absetzung als Kaiser und der Exi-lierung nach Elba widmen sie sich dem gros-sen Napoleon. Bloss hat sich dieser beimTransport ins Heute in die Napoleon Bonapar-tefrau verwandelt.

In ihrer Vergangenheit vollbrachte dieBonapartefrau Grosses. Sie begeisterte dieMassen und erlitt eine Niederlage bei Water-loo. Jetzt ist sie Vorsitzende im Bundeshaus,beantwortet eifrig Bürgerbriefe, reformiertdie Bürokratie und nimmt an den Kaffeepau-sen teil. Denn Höflichkeit, Offenheit und Mit-bestimmung sind die gesellschaftlichen Prä-missen unserer Zeit.

Doch wie kann die Bonapartefrau weiter-hin Grosses vollbringen, wenn das Volk stän-dig mitbestimmen möchte? Wenn das Parla-ment andauernd dazwischen funkt? Wennselbst Feinde mit Respekt behandelt werdenmöchten? Um Freunde und Feinde bei Launezu halten, gibt sie stimmungsvolle Propa-ganda-Songs in Auftrag. Die Massen wollenschliesslich begeistert werden. Oder nicht?Eher nicht, die Songs floppen, das Volk möch-te keine Begeisterung, sondern Transparenz.Die Bonapartefrau ist irritiert. Dann gerätauch noch ihre gross angelegte Verwaltungs-reform ins Stocken. Der aufgeblähte Verwal-tungsapparat mitsamt seinen intrigantenBeamten und Winkeladvokaten will nichtswissen von Vernetzung und flachen Hierar-chien. Madames Buch «Die Verwaltung derVerwaltung» wird von den Kritikern verris-sen. Der aristokratische Schreibstil nervt dieLeute. Aristokratischer Schreibstil? Die Bona-partefrau zweifelt allmählich an der Intelli-genz ihres (eigenen!) Volkes. Als ob das allesnicht schon genug wäre, wird sie noch ineinen jämmerlichen Kleinkrieg um eine Kaf-feemaschine verwickelt. Es kommt, wie eskommen muss.

Johannes Mayr, Regisseur und Redaktor

Hörspiel Radio SRF 2 Kultur

I

EUE Musik? Kann natürlich alles Mög-liche sein, klar – zwischen neuer Volks-

musik, Chanson oder Hiphop. Spricht manaber von der Neuen Musik mit grossem N,dann ist damit das gemeint, was nach und seitdem Zweiten Weltkrieg an sogenannter «erns-ter» Musik entstanden ist.

Wir könnten davon ausgehen, dass es inder Geschichte weniger um einen Fortschrittals um den grossen und ewigen Dialog zwi-schen Vergangenheit und Zukunft geht. Wirkönnten annehmen, dass das Spätere immereine Reaktion auf das Frühere ist und sich malals pures Gegenteil manifestiert, mal auch

einzelne Aspekte auf-nimmt, neu akzentu-iert, weiterträgt. Dannist die Romantik mitihrer Lust an den Har-

monien eine logische Fortsetzung der Klassik.Die romantische Tonsprache bläht sich immermehr zur Spät-, gar zu einer Spätestromantikauf, und irgendwann explodiert die bis zumZerreissen gespannte Tonalität: Schönbergfindet mit seiner Zwölftonmusik einen Aus-weg, aber auch andere Auswege gibt es: diefrechen, schnellen Collagen der amerikani-schen Musik, die introvertiert-konzentrierteNeubewertung von Tonalität der baltischen,die rhythmischen Explosionen der russischen,die Farbspiele der französischen Musik.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhundertsblüht das auf, was wir heute die bunte, expe-rimentierfreudige «klassische Moderne» nen-nen. Der Austausch zwischen den Kulturen istgross, vielfältigste Einflüsse schwappen überdie Ländergrenzen. Dann kommt die Zäsurdes Zweiten Weltkriegs und im Westen Eu-ropas wagt die sogenannte «ernste Musik»einen radikalen Neuanfang. Man erinnert sichdaran, was Schönberg mit seiner Zwölfton-musik vierzig Jahre zuvor versucht hatte: diezwölf Halbtöne der Oktave in verschiedenenReihen zu ordnen und mit diesen Reihen dannzu komponieren. Jetzt aber weitet man dieseMethode auf alle musikalischen Parameteraus, auf Tonhöhe, Dauer, Lautstärke undKlangfarbe. Sind sie vorab in Reihen festge-legt, darf die eigentliche Kompositionsarbeitbeginnen. Strenge Konstruktion ist das Gebotder Stunde – es entsteht die «serielle Musik».

Die serielle Musik ist kompliziert, die Vor-Konstruktionen erweisen sich als viel zuenges Korsett. Die Musik droht das zu verlie-ren, was sie doch eigentlich erst ausmacht:Sinnlichkeit und Emotion. Und die Interpre-tin, der Interpret sind degradiert zu blossenErfüllungsgehilfen. Da schlägt 1958 der Be-such des Amerikaners John Cage in Europawie eine Bombe ein. Seine Konzepte desZufalls, der Unbestimmtheit, der Gleichbe-

handlung aller Klänge und Geräusche sind dieBefreiung, auf die alle gewartet haben. Jetztbeginnen Komponisten und Interpretinnen zuexperimentieren, zu improvisieren, das Publi-

kum einzubeziehen. Nachden seriellen Verknotun-gen öffnet sich die Musikwie ein Fächer, durch die

sozialistischen Ideale der Studentenrevoltelädt sie sich jetzt auch politisch auf.

Dann schlägt das Pendel wieder in eineandere Richtung aus. In den 1970er-Jahrenmacht das Schlagwort von der «neuen Ein-fachheit» die Runde, als sich Komponistinnenund Komponisten von aussermusikalischenInhalten und Programmen abwenden undsich auf rein musikalische Techniken zurück-besinnen. Und es kommt die Postmoderne mitihrem Stilpluralismus, es kommen die Mikro-töne und die Live-Elektronik.

Spätestens seit Anfang des neuen Jahr-hunderts spürt auch die längst ungeheuervielfältig gewordene Szene der «NeuenMusik» die Auswirkungen der Globalisierung:Wie schon hundert Jahre früher schwappenwieder die unterschiedlichsten musikalischenVorstellungen über die Ländergrenzen undbefruchten sich gegenseitig. Bringen latein-amerikanische oder arabische oder fernöst-liche Kulturen zusätzliche Spannungen in die westliche Neue Musik, die weit hinaus-gehen über folkloristische Spielereien? Undumgekehrt?

Wenn sich die Gesellschaft durch die digi-tale Revolution verändert, verändern sichauch die Ästhetiken, und damit auch das Ver-ständnis von Komposition. Vielleicht ist esmal Zeit, dass sich eine jüngere Generationdistanziert von der «absoluten Musik». Dassihre Musik der schnelle, poetische, flüchtige,mal hintergründige, mal oberflächliche Kom-mentar sein will. Der genauso schnell veral-ten kann wie die Speichermedien, auf denener eine Zeitlang festgehalten wird. Der keinenAnspruch auf Haltbarkeit mehr erhebt.

Die Neue Musik ist heute eines der span-nendsten Gebiete im musikalischen Wespen-nest zwischen Rap, historisch informierterAufführungspraxis, Volksmusik und Klassik.

Denn sie ist vielfältigund lebendig wie niezuvor. Sie fordert Wi-derspruch und Zustim-mung, sie fordert Reak-

tion. «Kunst darf alles, nur eines nicht: lang-weilen.» Das hat Arnold Schönberg gesagt.«Kunst muss nichts, ausser einem: heraus-fordern.» Das sagte sein späterer Kollege Hel-mut Lachenmann. Beides ist richtig und bei-des hat nicht zuletzt auch mit uns mündigenHörerinnen und Hörern zu tun, die wir dieChancen nutzen, am Puls der Zeit zu bleiben,einzugreifen und teilzuhaben an dem, wasHEUTE passiert.

Es gab mal die Zeit, in der die Musikanfing, sich von ihrem Publikum abzuwen-den. Als sie mehr und mehr im eigenen Saftkochte und sich nicht um ihre Wirkung nachaussen kümmerte. Das begann mit Schön-berg, spitzte sich nach dem Zweiten Weltkriegmehr und mehr zu – und brach dann auf, qua-si in einer langsamen, aber gewaltigen Explo-sion. Und das Publikum? Kommt zurück. Ent-deckt Neues. Die Abokonzerte öffnen sich fürzeitgenössische Werke, die Konzerte mit Neu-er Musik beim Lucerne Festival oder denDonaueschinger Musiktagen sind ausver-kauft und voller junger und nicht mehr so jun-ger Leute.

Mit einem neu entflammten Interessebewegen sich die lange getrennten Welten derMusik-Machenden und der Musik-Hörendenaufeinander zu. In den letzten Jahren istsogar Zeit für Freches, Virtuoses, Vielschich-

tiges – Zeit dafür, dasseine junge Komponis-tengeneration den ver-staubten Konzertbetrieb

durch die Vielfalt der digitalen Möglichkeitenaushebeln will. Für sie bedeutet Komponierennicht mehr geniales Erfinden, das im stillenKämmerchen stattfindet. Für sie ist Kompo-nieren das Arrangieren von Tönen, Bildernund Aktionen auf der Bühne. Da geht es vor-nehmlich um die Synthese alltäglicher akus-tischer Erfahrungen – multimedial ist das, ein Verbund zwischen Musik, Bild, Aktion.

N

Am Puls der Zeit: Neue Musik

Florian Hauser, Musikredaktor und Moderator Radio SRF 2 Kultur

WORT UND MUSIK

Freitag, 5. September, 15.00–16.00

Parlando: Franz Koglmann,

Trompeter, Komponist, Wiener

Joe Zawinul hat behauptet, dass der

Wiener Dialekt wie auch der Slang

schwarzer Amerikaner gleich phra-

siert wird wie der Jazz. Andererseits

ist Wien seit jeher Mekka europäi-

scher Kunstmusik. Zwischen diesen

beiden Polen bewegt sich Franz

Koglmann.

Samstag, 6. September, 14.00–16.00

Diskothek: Arnold Schönberg –

Verklärte Nacht

Eine Frau und ein Mann gehen durch

die Nacht. Die Frau bekennt, dass sie

von einem andern schwanger ist.

Doch der Mann akzeptiert das Kind

grossmütig als sein eigenes – und die

Nacht verklärt sich … Gäste sind der

Bratschist Patrick Jüdt und die

Musikjournalistin Corinne Holtz.

Sonntag, 7. September, 12.40–13.40

Musik für einen Gast:

Nora Gomringer, Performerin und

Herbergsmutter

Ganz Tochter ihres berühmten Vaters

Eugen, spielt auch Nora Gomringer

gerne mit Silben, Wörtern und Sätzen

– erst am Schreibtisch, dann auf der

Bühne. Und sie freut sich, wenn aus

dem Drehen und Wenden Neues ent-

steht: willstwohlnicht // hastwohl-

schon // dumichauch.

Sonntag, 7. September, 16.00–18.00

Parlando: 300 Jahre

Carl Philipp Emanuel Bach

Der zweitälteste Bach-Sohn war

zu Lebzeiten sogar berühmter als

sein Vater. Als Tastenvirtuose beein-

druckte er seine Zeitgenossen mit

freien Fantasien. Als Komponist schuf

er innovative Werke voller kontrast-

reicher Emotionen und unerwarteter

Wendungen, die er aber stets in eine

Form zu bändigen wusste.

Mittwoch, 10. September, 21.00–22.00

Musik unserer Zeit:

Ferruccio Busonis Fantasia

contrappuntistica

Nicht nur Franz Schubert hat seine

Unvollendete hinterlassen, auch Jo-

hann Sebastian Bach tat es: Seine

Kunst der Fuge ist Fragment geblie-

ben, der Contrapunctus XIV bricht mit-

ten im Takt ab. So manchen Kompo-

nisten hat das dazu angestachelt, das

Stück zu vollenden. Auch Ferruccio

Busoni.

Mittwoch, 17. September, 20–20.55 Uhr«Die Napoleon Bonapartefrau»

von Franziska Müller und Tobias Lambrecht

Hörspiel

KLASSIK – IM KONZERTSAAL

Sonntag, 7. September, 21.00–24.00

BBC Proms

Im Sog von Grausamkeit und Lust

Orchester der Deutschen Oper Berlin

Donald Runnicles, Leitung

Burkhard Ulrich, Tenor (Herodes);

Ildiko Komlosi, Mezzosopran (Hero-

dias); Nina Stemme, Sopran (Salome);

Samuel Youn, Bariton (Jochanaan);

Thomas Blondelle, Tenor (Narraboth)

u.a.

R. Strauss: Salome, Oper in einem Akt

Aufführung 30. August

Royal Albert Hall, London

Mittwoch, 10. September, 22.30–24.00

Lucerne Festival – Junge Kompo-

nisten aus China, Japan, Polen, USA

Ensemble der Lucerne Festival

Alumni

Chin-Chao Lin, Leitung

Bauhouse, Visuelles Konzept

David Poissonniert, Live-Elektronik

J. Greenstein: «The Seeming Disorder

of the Old City»

J. Szmytka: «Inane Prattle»

für Trompete und Ensemble

D. Fujikura: «Wondrous Steps»

für sechs Instrumentalisten

Y. Wang: «Groovulation and Chan-

ting» für Ensemble und Elektronik

Konzert 3. September, KKL

Donnerstag, 11. September, 20.00–22.00

Menuhin Festival Gstaad

Nordische Hitze – nordische Kälte

Gstaad Festival Orchestra

Neeme Järvi, Leitung

Khatia Buniatishvili, Klavier

Vilde Frang, Violine

J. Sibelius: «Finlandia»

Sinfonische Dichtung op. 26

E. Grieg: Klavierkonzert a-Moll op. 16

M. Bruch:

Violinkonzert Nr. 1 g-Moll op. 26

E. Grieg: «Peer Gynt»

Orchestersuiten Nr. 1 & 2

Konzert 30. August

Festival-Zelt Gstaad

Die Napoleon Bonapartefrau

JAZZ

Freitag, 5. September, 22.30–24.00

Jazzfestival Schaffhausen

Jazz Meets Rock & India

Christy Doran’s New Bag feat.

Sarah Büchi

Sarah Büchi, Stimme; Christy Doran,

Gitarre; Vincent Membrez, Tastenin-

strumente; Lionel Friedli, Schlagzeug

Konzert 16. Mai

Kammgarn Schaffhausen

Samstag, 6. September, 22.00–24.00

Jazz Collection: Pat Martino

Nach einem Gehirntumor war das Ge-

dächtnis des Gitarristen nahezu aus-

gelöscht, aber nicht seine Fingerfer-

tigkeit. Pat Martino kämpfte sich zu-

rück. Als Siebzigjähriger kann er nun

auf zwei Karrieren zurückblicken.

Kollegen meinen gar, der zweite Pat

sei noch besser als der erste. Ein

Rückblick mit dem Zürcher Gitarris-

ten Michael Bucher.

John Cage, († 12. August 1992),

Komponist und Künstler. Mit seinen

mehr als 250 Kompositionen, die

als Schlüsselwerke der Neuen Musik

angesehen werden, gilt er als einer

der weltweit einflussreichsten

Komponisten des 20. Jahrhunderts.

John Cage, 1986 in Frankfurt. Foto: Andreas Pohlmann, München

Mittwoch, 24. September, 9–9.30 UhrDer Aufstand der Nerven –

Kriegstraumaforschung

Kontext

Jeweils Mittwoch21–22 Uhr: Musik unserer Zeit

22.35–24 Uhr: Neue Musik im Konzert

Neue Musik

Der Aufstand der Nerven

HÖRSPIEL

Mittwoch, 3. September, 20.00–20.30

«Pushin’ too hard»

von Axel Koch, Teil 1/2

Garage Punk ist mehr als nur irgend-

ein Musikstil. Er ist eine Religion.

Besonders wenn man im hinterletzten

Kaff in der bayerischen Provinz lebt,

Ärger mit den Eltern hat und Mädchen

eigentlich nur vom Hörensagen kennt.

Solange die Musik stimmt, ist noch

nicht alles verloren.

(Teil 2/2: Mittwoch, 10. September,

20.00–20.30)

Samstag, 6. September, 21.00–21.55

«Qualitätskontrolle – oder:

Warum ich die Räuspertaste

nicht drücken werde»

von Helgard Haug und Daniel

Wetzel (Rimini Protokoll)

Maria-Christina Hallwachs ist ein

Kopfmensch. Als junges Mädchen

springt sie im Urlaub mit dem Kopf

voran in den Pool – auf der Nicht-

schwimmerseite. Seitdem ist sie

vom obersten Halswirbel abwärts

gelähmt und wird rund um die Uhr

gepflegt. Und sie liebt ihr Leben lei-

denschaftlich.

Samstag, 13. September, 21.00–21.55

«Gesteuertes Spiel»

von Raymond Chandler

Im «Las Olindas» wird falsch gespielt.

Das weiss Lou Harger, aber auch, wie

er gewinnen kann: Er kennt den Crou-

pier am Roulettetisch. Harger bittet

Philip Marlowe, ihn zu begleiten. Was

er allerdings nicht weiss: Er lässt den

Privatdetektiv dadurch ins offene

Messer laufen …

RELIGION – PERSPEKTIVEN

Sonntag, 21. September, 8.30–9.00

Geht in alle Welt:

Wanderpfarrerin Hetty Overeem

Wenn die Menschen nicht mehr in die

Kirche gehen, dann kommt Hetty

Overeem halt zu ihnen. Kirche auf

dem Weg, nennt sich das. Denn sie

zieht mit Esel und Hund, Tipi und

Eselwagen durchs Waadtland. Dabei

begegnet sie den unterschiedlichsten

Menschen und spricht mit ihnen über

den Glauben.

STERNSTUNDEN SRF 1

Sonntag, 14. September, 10.00–11.00

Religion:

Islam unter Faschismusverdacht

Für den Politikwissenschaftler Hamed

Abdel-Samad trägt der Islam faschis-

tische Züge. Mouhanad Khorchide,

Islamwissenschaftler und Leiter des

Zentrums für islamische Theologie an

der Universität Münster, bestreitet

dies vehement. Ein Streitgespräch.

Samstag, 20. September, 21.00–21.55

«Finkbeiners Geburtstag»

von Hugo Rendler

Drei Häftlinge auf der Flucht, ein Kom-

missar auf Elternbesuch. Der Vater auf

dem Klo, die Kommissarin allein auf

der Wache, der Polizeipräsident in

der Leitung. Die Kommissarin auf dem

Anrufbeantworter, der Kommissar im

Supermarkt, die Häftlinge auch: ein

Überfall. Eine Entführung.

Mittwoch, 24. September, 20.00–20.30

«Die Wurzel des

freien Radicalen ist Herz»

von Birgit Kempker

Der Text besingt das Leben, gibt Rat-

schläge wie: «Mach viel nicht. Das ist

gut.» Die Produktion wurde als Perfor-

mance im Museum für Gegenwarts-

kunst, u.a. mit Statisten in Liegestüh-

len umgesetzt, deren Pulsrhythmus

gemessen und dem Publikum stimm-

lich hörbar gemacht wurde.

Samstag, 27. September, 21.00–21.55

«Bahnwärter Thiel»

von Gerhart Hauptmann

Aufrichtig und fromm ist er, der

Bahnwärter Thiel. Er lebt nur für zwei

Dinge: seinen Bahnposten und seinen

kleinen Sohn. Doch Arbeit und Privat-

leben zu vereinen war im 19. Jahr-

hundert noch weit schwieriger. Und

endet im Falle von Thiel in einer

schrecklichen Katastrophe.

Montag, 8. September, 9.00 Uhr

Kontext:

Carl Spitteler – Zerreissprobe

für die Schweiz

Montag, 15. September, 10.00 Uhr

Reflexe:

Die Dada-Bewegung und

der 1. Weltkrieg

Mittwoch, 24. September, 9.00 Uhr

Kontext:

Soldaten unter Schock –

Kriegstraumaforschung

SENDEREIHE1914 – Europa am Abgrund

Befreiung? Unbehagen.

Wurzeln, die weit zurück-reichen.

Vielfältig undlebendig wie nie zuvor.

Das Publikumkehrt zurück.

WORT

Freitag, 5. September, 20.00–21.00

Passage:

Nicht nur schön und gut – kann

Musik auch böse sein?

Gemeinhin nehmen wir Musik als

etwas Schönes wahr, was der Seele

wohltut. Was aber, wenn Musik häss-

lich ist? Ist sie dann schädlich oder gar

böse? Das glaubten die Theoretiker

der griechischen Antike. Gestalt und

Wirkung gehen in der Musik viel-

schichtige Beziehungen ein.

Rainer Maria Rilke, 1919. Foto: zVg

Diese Angebote berechtigen nicht zur Rückgabe oder zum Umtausch bereits bestellter Karten. Zwischenverkauf vorbehalten.Anmeldeschluss: 10. Oktober 2014.

In Zusammenarbeit mit Capriccio Barockorchester und Festival Strings Lucerne bietet der SRF Kulturclub

vergünstigte Karten für folgende Konzerte an:

Capriccio BarockorchesterDominik Kiefer, Violine & Leitung

A. Steffani: Ouverture zur Oper «I Trionfi del fato»F. Venturini: Sonata op. 1/2 a-MollJ. S. Bach: Sinfonien zu den Kantaten BWV 182, 196,

209 und BWV 1059RG. F. Händel: – «The Water Music», Suite G-Dur, HWV 350

– Ouverture zu Jephta, HWV 70

Konzert 2: «Pures Mozartglück!»

Dienstag, 4. November 2014, 19.30 Uhr

KKL Luzern, Konzertsaal

Festival Strings LucerneSabine Meyer, Klarinette/BassettklarinetteRegula Mühlemann, Sopran

W. A. Mozart: – Sinfonie D-Dur KV 81– «No, no, che non sei capace» KV 419*– «Chi sà, chi sà, qual sia» KV 582*– «Non curo l’afetto» KV 74b– «Parto, parto, ma tu ben mio» aus

«La clemenza di Tito» KV 621– «Vorrei spiegarvi, oh Dio!» KV 418– «Per quel paterno amplesso» KV 79*– «Schon lacht der holde Frühling» KV 580*– Sinfonie B-Dur KV 319

Karten Kategorie 1: CHF 51.– (statt CHF 64.–)

Karten Kategorie 2: CHF 34.– (statt CHF 43.–)

Karten Kategorie 1: CHF 84.– (statt CHF 105.–)

Karten Kategorie 2: CHF 68.– (statt CHF 85.–)

Sabine Meyer. Foto: Thomas Rabsch

Konzert 1: «händel brillant»

Freitag, 24. Oktober 2014, 19.30 Uhr

Kirche St. Peter Zürich

Sonntag, 26. Oktober 2014, 10.30 Uhr

Hans Huber-Saal, Stadtcasino Basel

Anmeldung

Dominik Kiefer. Foto: zVg

Senden Sie den Talon an: Schweizer Radio und Fernsehen, SRF Kulturclub, Postfach, 4002 Basel.

Reise des SRF Kulturclubs nach MünchenIch melde mich/wir melden uns definitiv an für die Reise vom 18. bis 21. Dezember 2014:

Einzelzimmer

Doppelzimmer

1 Person

2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft)

Kurzreise des SRF Kulturclubs nach ComoIch melde mich/wir melden uns definitiv an für die Kurzreise vom 9. bis 10. Januar 2015:

Doppelzimmer zur Alleinbenützung

Doppelzimmer

1 Person

2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft)

Streifzug «Offenes Singen», Singtag in Binningen BLIch melde mich/wir melden uns definitiv an für den Streifzug am Samstag, 15. November 2014:

1 Person 2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft)

(zuzüglich allfällige Bearbeitungs- und Portogebühren) (zuzüglich allfällige Bearbeitungs- und Portogebühren)

WELTKLASSE

SRF 2 Kultur sendet bis 14. Sep-

tember Konzerte von den renom-

miertesten Sommerfestivals der

Schweiz und Europas.

Die vollständige Programmvor-

schau finden Sie auf www.srf.ch/

sendungen/weltklasse-auf-srf2-

kultur oder in der Broschüre, die

Sie mit der Juli-Ausgabe erhalten

haben.

LESUNG

Gert Westphal liest in 9 Folgen:

«Die Aufzeichnungen

des Malte Laurids Brigge»

von Rainer Maria Rilke

Ein grossartiger Vorleser interpretiert

die Prosa eines grossen Lyrikers: Gert

Westphal liest den einzigen Roman

von Rainer Maria Rilke. Der Text von

1910 markiert den Durchbruch zur

literarischen Moderne. Seine bildstar-

ke Sprache ist eine Herausforderung.

Dienstag, 9. September, 15.00–15.45

Folge 1

Malte Laurids Brigge ist 28 Jahre alt

und stammt, als letzter seiner Familie,

vom dänischen Landadel ab. Um die

Wende zum 20. Jahrhundert kommt

der hochsensible junge Mann nach

Paris, um Dichter zu werden. In der Art

eines Tagebuchs schildert er seine

Impressionen.

Dienstag, 16. September, 15.00–15.45

Folge 2

Malte flüchtet vor dem Elend auf den

Pariser Strassen in die Bibliothèque

Nationale. Dort beschwört er das Glück

eines einfachen, ländlichen Poeten.

Doch seine Ängste lassen ihn nicht los.

Es kommt zu einer gespenstischen

Begegnung mit einem Sterbenden.

Dienstag, 23. September, 15.00–15.45

Folge 3

Malte lässt sich durch die geschäfti-

gen Strassen von St. Germain treiben,

trifft einen Stolperer und einen Vogel-

fütterer. Und er stösst auf zwei Mas-

ken. Die eine zeigt das Gesicht einer

jungen Unbekannten, die in der Seine

ertrunken ist; die andere den taub

gewordenen Komponisten Beetho-

ven.

Dienstag, 30. September, 15.00–15.45

Folge 4

Malte erinnert sich an das Fieber seiner

Kindheit. Er erinnert sich, wie seine

Maman sich gewünscht hatte, er wäre

ein Mädchen. Als die Mutter starb, kam

ihr einziger Bruder ins Haus, der Graf

Christian Brahe, ein Abenteurer. Malte

aber schlich sich in die Galerie mit den

Bildern seiner Ahnen.

Pat Martino. Foto: Denis Alix

Hetty Overeem. Foto: zVg

Der Feldprediger und sein Altar.Foto: Schweiz. Bundesarchiv BAR

Mit dem SRF Kulturclub ins KonzertIch bestelle/wir bestellen folgende Eintrittskarten:

Konzert 1: «händel brillant»

Freitag, 24. Oktober 2014, Kirche St. Peter Zürich

Sonntag, 26. Oktober 2014, Stadtcasino Basel

Kategorie 1

Kategorie 2

1 Konzertkarte

2 Konzertkarten

Kategorie 1

Kategorie 2

1 Konzertkarte

2 Konzertkarten

* arr. für Klarinette & Orchester von A. N. Tarkmann

Konzert 2: «Pures Mozartglück!»

Dienstag, 4. November 2014, KKL Luzern, Konzertsaal

Donnerstag, 18. September, 20.00–22.00

Murten Classics

Akkordeon grast über den

Gartenzaun

Vivianne Chassot, Akkordeon

Marcus Weiss, Saxophon

Rafael Rosenfeld, Violoncello

M. Ravel: Aus «Ma Mère L’Oye»

W. Lutosławski:

Aus den «Tanzpräludien»

R. Kelterborn:

Kammersonate für Altsaxophon,

Violoncello und Akkordeon

L. Janáček: Aus den «Mährischen

Volksliedern»

R. Schumann:

Stucke im Volkston op. 102

Konzert 24. August, Kirche Meyriez

Anschliessend:

Chillout mit Zither und Akkordeon

Vivianne Chassot, Akkordeon, und

Martin Mallaun, Zither

Werke von J. Dowland, F. Couperin,

G. Ligeti, A. Piazzolla und A. Brahem

Konzert 16. August, Beaulieu Murten

Donnerstag, 25. September, 20.00–22.00

Musikalische Dialoge,

Gesten und Tänze

Sinfonieorchester Basel

Dennis Russell Davies, Leitung

Katia und Marielle Labèque, Klavier

Groupe des Six: Ballett «Les Mariés

de la Tour Eiffel»

W. A. Mozart: Konzert für zwei Kla-

viere und Orchester Es-Dur KV 365

J. Meier: Fiktive Szenen für Orches-

ter (Uraufführung)

R. Strauss:

Suite aus «Der Rosenkavalier»

Konzert 4. Juni, Stadtcasino Basel

MUSIK

Donnerstag, 4. September, 22.30–24.00

CH-Musik:

Eine unendliche Geschichte –

Claudio Abbado und Luzern

Ein wenig mehr als ein Jahr ist es her:

Ende August 2013 dirigierte Claudio

Abbado sein letztes Konzert in Luzern.

Viele Konzerte gingen dem voraus,

viele Jahre davor hatte Abbado dort,

am Lucerne Festival, Geschichte ge-

schrieben …

Dennis Russell Davies. Foto: Benno Hunziker

Sonntag, 28. September, 8.30–9.00

Meister Eckhart, Philosoph

des Christentums

Vor 750 Jahren wurde der grosse

christliche Theologe Meister Eckhart

geboren. Der Philosoph und Metaphy-

siker fasziniert bis heute vor allem

durch die Kraft seiner Sprache und

durch die Radikalität seines Denkens.

RELIGION – PERSPEKTIVEN

Sonntag, 7. September, 8.30–9.00

Frisch, fromm, frei

Sechs Jahre lang herrschte «Religi-

onskrieg» zwischen Urs Möschli und

seiner Frau. Dann fand auch er zum

Glauben. Und sein Leben änderte

sich. Der erfolgreiche IT- und Logis-

tikexperte kündigte seine Kaderstel-

le, stieg beim Caritas-Markt Basel ein

und übernahm Familienarbeit.

Sonntag, 14. September, 8.30–9.00

«Women of the Wall»

Die Tempelmauer in Jerusalem ist

nach Geschlechtern aufgeteilt. Männer

beten links, Frauen rechts. Zudem ist

auch geregelt, wie sie beten dürfen.

Dagegen wehren sich die Frauen der

Organisation «Women of the Wall».

Für ihren Einsatz mussten sie sogar ins

Gefängnis.Foto: Wikipedia EvgeniT

Porträt des Dichters Gerhart Hauptmann von Max Liebermann

Foto: edu

09_Kulturclub_Sept_14_Internet_09_Club_Sept_Internet_14 18.08.14 13:29 Seite 2

ER Erste Weltkrieg war auch ein Nerven-krieg. 200’000 Soldaten kehrten behin-

dert von den Schlachtfeldern zurück – nichtwegen körperlicher Verletzungen, sondernwegen ihrer verwundeten Seele. Allein Gross-britannien sah sich mit gegen 60’000 trauma-tisierten Männern konfrontiert. Mit Männern,die schrien und heulten, die auf bestimmteStichworte oder Gegenstände mit panischemEntsetzen reagierten, deren Körper zitterte,steif oder gelähmt war. Männer, die die Stim-me verloren oder gar das Gedächtnis.

Bereits sechs Monate nach Kriegsbeginnliess sich das Leiden nicht mehr ignorieren.Die Angst packte nicht nur Einzelne, sondernganze Kompanien. Die Ursache der Störungwurde zunächst in der neuartigen Kriegs-technologie vermutet. Es seien die Erschüt-terungen durch Granateneinschläge, welchedie Nerven der Soldaten schädigten. Der Dia-gnosebegriff Granatenschock («shell shock»)stand für die im Körper vermutete Kriegsver-letzung. Dennoch weckte das Verhalten derbetroffenen Soldaten und Offiziere Argwohn.Sie verhielten sich wie hysterische Frauen,seien verweichlichte, minderwertige Kreatu-ren, Simulanten, Feiglinge. Und so ging manmit dramatischen Mitteln gegen diese Unwür-digen vor. Grossbritannien richtete 304 Sol-daten hin, Frankreich vermutlich über 600,Deutschland 48.

Aber die Zahl traumatischer Reaktionenwollte auch angesichts solch drakonischerStrafen nicht sinken. Das Problem wurde denMedizinern überlassen und diese straftenweiter: mit Elektroschocks, Todesdrohungen,Isolation. Wenige wagten Neues. Der britischePsychologe Charles S. Myers erkannte frühden seelischen Ursprung des Leidens. Psycho-loge William H. Rivers konfrontierte – wieheute üblich – seine Patienten im Gesprächmit dem Erlebten, um ihre Ängste abzubau-en. Doch erst als Soldaten im Zweiten Welt-krieg, im Koreakrieg und vor allem im Viet-namkrieg dieselben Symptome zeigten,begannen Fachleute mit systematischenUntersuchungen. 1980 fand die Störungschliesslich Eingang in das WHO-Diagnose-Manual ICD – unter dem Begriff «posttrauma-tische Belastungsstörung».

Katharina Bochsler

Wissenschaftsredaktorin Radio SRF 2 Kultur

KULTURCLUB.CH September | 2014 32 KULTURCLUB.CH September | 2014 KULTURCLUB.CH September | 2014 54 KULTURCLUB.CH September | 2014 6 KULTURCLUB.CH September | 2014

DN diesem Hörspiel geht es um Machtmen-schen und um Höflichkeit. Um das alltäg-

liche Zusammenleben im Büro und um guteUmgangsformen. Und schlussendlich umMenschen, die das Glück suchen, aber nurRuhm finden. Das alles packen die jungenAutoren Franziska Müller und Tobias Lam-precht in das Gewand einer von der Historieinspirierten Parabel. Pünktlich zum 200. Jah-restag der Absetzung als Kaiser und der Exi-lierung nach Elba widmen sie sich dem gros-sen Napoleon. Bloss hat sich dieser beimTransport ins Heute in die Napoleon Bonapar-tefrau verwandelt.

In ihrer Vergangenheit vollbrachte dieBonapartefrau Grosses. Sie begeisterte dieMassen und erlitt eine Niederlage bei Water-loo. Jetzt ist sie Vorsitzende im Bundeshaus,beantwortet eifrig Bürgerbriefe, reformiertdie Bürokratie und nimmt an den Kaffeepau-sen teil. Denn Höflichkeit, Offenheit und Mit-bestimmung sind die gesellschaftlichen Prä-missen unserer Zeit.

Doch wie kann die Bonapartefrau weiter-hin Grosses vollbringen, wenn das Volk stän-dig mitbestimmen möchte? Wenn das Parla-ment andauernd dazwischen funkt? Wennselbst Feinde mit Respekt behandelt werdenmöchten? Um Freunde und Feinde bei Launezu halten, gibt sie stimmungsvolle Propa-ganda-Songs in Auftrag. Die Massen wollenschliesslich begeistert werden. Oder nicht?Eher nicht, die Songs floppen, das Volk möch-te keine Begeisterung, sondern Transparenz.Die Bonapartefrau ist irritiert. Dann gerätauch noch ihre gross angelegte Verwaltungs-reform ins Stocken. Der aufgeblähte Verwal-tungsapparat mitsamt seinen intrigantenBeamten und Winkeladvokaten will nichtswissen von Vernetzung und flachen Hierar-chien. Madames Buch «Die Verwaltung derVerwaltung» wird von den Kritikern verris-sen. Der aristokratische Schreibstil nervt dieLeute. Aristokratischer Schreibstil? Die Bona-partefrau zweifelt allmählich an der Intelli-genz ihres (eigenen!) Volkes. Als ob das allesnicht schon genug wäre, wird sie noch ineinen jämmerlichen Kleinkrieg um eine Kaf-feemaschine verwickelt. Es kommt, wie eskommen muss.

Johannes Mayr, Regisseur und Redaktor

Hörspiel Radio SRF 2 Kultur

I

EUE Musik? Kann natürlich alles Mög-liche sein, klar – zwischen neuer Volks-

musik, Chanson oder Hiphop. Spricht manaber von der Neuen Musik mit grossem N,dann ist damit das gemeint, was nach und seitdem Zweiten Weltkrieg an sogenannter «erns-ter» Musik entstanden ist.

Wir könnten davon ausgehen, dass es inder Geschichte weniger um einen Fortschrittals um den grossen und ewigen Dialog zwi-schen Vergangenheit und Zukunft geht. Wirkönnten annehmen, dass das Spätere immereine Reaktion auf das Frühere ist und sich malals pures Gegenteil manifestiert, mal auch

einzelne Aspekte auf-nimmt, neu akzentu-iert, weiterträgt. Dannist die Romantik mitihrer Lust an den Har-

monien eine logische Fortsetzung der Klassik.Die romantische Tonsprache bläht sich immermehr zur Spät-, gar zu einer Spätestromantikauf, und irgendwann explodiert die bis zumZerreissen gespannte Tonalität: Schönbergfindet mit seiner Zwölftonmusik einen Aus-weg, aber auch andere Auswege gibt es: diefrechen, schnellen Collagen der amerikani-schen Musik, die introvertiert-konzentrierteNeubewertung von Tonalität der baltischen,die rhythmischen Explosionen der russischen,die Farbspiele der französischen Musik.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhundertsblüht das auf, was wir heute die bunte, expe-rimentierfreudige «klassische Moderne» nen-nen. Der Austausch zwischen den Kulturen istgross, vielfältigste Einflüsse schwappen überdie Ländergrenzen. Dann kommt die Zäsurdes Zweiten Weltkriegs und im Westen Eu-ropas wagt die sogenannte «ernste Musik»einen radikalen Neuanfang. Man erinnert sichdaran, was Schönberg mit seiner Zwölfton-musik vierzig Jahre zuvor versucht hatte: diezwölf Halbtöne der Oktave in verschiedenenReihen zu ordnen und mit diesen Reihen dannzu komponieren. Jetzt aber weitet man dieseMethode auf alle musikalischen Parameteraus, auf Tonhöhe, Dauer, Lautstärke undKlangfarbe. Sind sie vorab in Reihen festge-legt, darf die eigentliche Kompositionsarbeitbeginnen. Strenge Konstruktion ist das Gebotder Stunde – es entsteht die «serielle Musik».

Die serielle Musik ist kompliziert, die Vor-Konstruktionen erweisen sich als viel zuenges Korsett. Die Musik droht das zu verlie-ren, was sie doch eigentlich erst ausmacht:Sinnlichkeit und Emotion. Und die Interpre-tin, der Interpret sind degradiert zu blossenErfüllungsgehilfen. Da schlägt 1958 der Be-such des Amerikaners John Cage in Europawie eine Bombe ein. Seine Konzepte desZufalls, der Unbestimmtheit, der Gleichbe-

handlung aller Klänge und Geräusche sind dieBefreiung, auf die alle gewartet haben. Jetztbeginnen Komponisten und Interpretinnen zuexperimentieren, zu improvisieren, das Publi-

kum einzubeziehen. Nachden seriellen Verknotun-gen öffnet sich die Musikwie ein Fächer, durch die

sozialistischen Ideale der Studentenrevoltelädt sie sich jetzt auch politisch auf.

Dann schlägt das Pendel wieder in eineandere Richtung aus. In den 1970er-Jahrenmacht das Schlagwort von der «neuen Ein-fachheit» die Runde, als sich Komponistinnenund Komponisten von aussermusikalischenInhalten und Programmen abwenden undsich auf rein musikalische Techniken zurück-besinnen. Und es kommt die Postmoderne mitihrem Stilpluralismus, es kommen die Mikro-töne und die Live-Elektronik.

Spätestens seit Anfang des neuen Jahr-hunderts spürt auch die längst ungeheuervielfältig gewordene Szene der «NeuenMusik» die Auswirkungen der Globalisierung:Wie schon hundert Jahre früher schwappenwieder die unterschiedlichsten musikalischenVorstellungen über die Ländergrenzen undbefruchten sich gegenseitig. Bringen latein-amerikanische oder arabische oder fernöst-liche Kulturen zusätzliche Spannungen in die westliche Neue Musik, die weit hinaus-gehen über folkloristische Spielereien? Undumgekehrt?

Wenn sich die Gesellschaft durch die digi-tale Revolution verändert, verändern sichauch die Ästhetiken, und damit auch das Ver-ständnis von Komposition. Vielleicht ist esmal Zeit, dass sich eine jüngere Generationdistanziert von der «absoluten Musik». Dassihre Musik der schnelle, poetische, flüchtige,mal hintergründige, mal oberflächliche Kom-mentar sein will. Der genauso schnell veral-ten kann wie die Speichermedien, auf denener eine Zeitlang festgehalten wird. Der keinenAnspruch auf Haltbarkeit mehr erhebt.

Die Neue Musik ist heute eines der span-nendsten Gebiete im musikalischen Wespen-nest zwischen Rap, historisch informierterAufführungspraxis, Volksmusik und Klassik.

Denn sie ist vielfältigund lebendig wie niezuvor. Sie fordert Wi-derspruch und Zustim-mung, sie fordert Reak-

tion. «Kunst darf alles, nur eines nicht: lang-weilen.» Das hat Arnold Schönberg gesagt.«Kunst muss nichts, ausser einem: heraus-fordern.» Das sagte sein späterer Kollege Hel-mut Lachenmann. Beides ist richtig und bei-des hat nicht zuletzt auch mit uns mündigenHörerinnen und Hörern zu tun, die wir dieChancen nutzen, am Puls der Zeit zu bleiben,einzugreifen und teilzuhaben an dem, wasHEUTE passiert.

Es gab mal die Zeit, in der die Musikanfing, sich von ihrem Publikum abzuwen-den. Als sie mehr und mehr im eigenen Saftkochte und sich nicht um ihre Wirkung nachaussen kümmerte. Das begann mit Schön-berg, spitzte sich nach dem Zweiten Weltkriegmehr und mehr zu – und brach dann auf, qua-si in einer langsamen, aber gewaltigen Explo-sion. Und das Publikum? Kommt zurück. Ent-deckt Neues. Die Abokonzerte öffnen sich fürzeitgenössische Werke, die Konzerte mit Neu-er Musik beim Lucerne Festival oder denDonaueschinger Musiktagen sind ausver-kauft und voller junger und nicht mehr so jun-ger Leute.

Mit einem neu entflammten Interessebewegen sich die lange getrennten Welten derMusik-Machenden und der Musik-Hörendenaufeinander zu. In den letzten Jahren istsogar Zeit für Freches, Virtuoses, Vielschich-

tiges – Zeit dafür, dasseine junge Komponis-tengeneration den ver-staubten Konzertbetrieb

durch die Vielfalt der digitalen Möglichkeitenaushebeln will. Für sie bedeutet Komponierennicht mehr geniales Erfinden, das im stillenKämmerchen stattfindet. Für sie ist Kompo-nieren das Arrangieren von Tönen, Bildernund Aktionen auf der Bühne. Da geht es vor-nehmlich um die Synthese alltäglicher akus-tischer Erfahrungen – multimedial ist das, ein Verbund zwischen Musik, Bild, Aktion.

N

Am Puls der Zeit: Neue Musik

Florian Hauser, Musikredaktor und Moderator Radio SRF 2 Kultur

WORT UND MUSIK

Freitag, 5. September, 15.00–16.00

Parlando: Franz Koglmann,

Trompeter, Komponist, Wiener

Joe Zawinul hat behauptet, dass der

Wiener Dialekt wie auch der Slang

schwarzer Amerikaner gleich phra-

siert wird wie der Jazz. Andererseits

ist Wien seit jeher Mekka europäi-

scher Kunstmusik. Zwischen diesen

beiden Polen bewegt sich Franz

Koglmann.

Samstag, 6. September, 14.00–16.00

Diskothek: Arnold Schönberg –

Verklärte Nacht

Eine Frau und ein Mann gehen durch

die Nacht. Die Frau bekennt, dass sie

von einem andern schwanger ist.

Doch der Mann akzeptiert das Kind

grossmütig als sein eigenes – und die

Nacht verklärt sich … Gäste sind der

Bratschist Patrick Jüdt und die

Musikjournalistin Corinne Holtz.

Sonntag, 7. September, 12.40–13.40

Musik für einen Gast:

Nora Gomringer, Performerin und

Herbergsmutter

Ganz Tochter ihres berühmten Vaters

Eugen, spielt auch Nora Gomringer

gerne mit Silben, Wörtern und Sätzen

– erst am Schreibtisch, dann auf der

Bühne. Und sie freut sich, wenn aus

dem Drehen und Wenden Neues ent-

steht: willstwohlnicht // hastwohl-

schon // dumichauch.

Sonntag, 7. September, 16.00–18.00

Parlando: 300 Jahre

Carl Philipp Emanuel Bach

Der zweitälteste Bach-Sohn war

zu Lebzeiten sogar berühmter als

sein Vater. Als Tastenvirtuose beein-

druckte er seine Zeitgenossen mit

freien Fantasien. Als Komponist schuf

er innovative Werke voller kontrast-

reicher Emotionen und unerwarteter

Wendungen, die er aber stets in eine

Form zu bändigen wusste.

Mittwoch, 10. September, 21.00–22.00

Musik unserer Zeit:

Ferruccio Busonis Fantasia

contrappuntistica

Nicht nur Franz Schubert hat seine

Unvollendete hinterlassen, auch Jo-

hann Sebastian Bach tat es: Seine

Kunst der Fuge ist Fragment geblie-

ben, der Contrapunctus XIV bricht mit-

ten im Takt ab. So manchen Kompo-

nisten hat das dazu angestachelt, das

Stück zu vollenden. Auch Ferruccio

Busoni.

Mittwoch, 17. September, 20–20.55 Uhr«Die Napoleon Bonapartefrau»

von Franziska Müller und Tobias Lambrecht

Hörspiel

KLASSIK – IM KONZERTSAAL

Sonntag, 7. September, 21.00–24.00

BBC Proms

Im Sog von Grausamkeit und Lust

Orchester der Deutschen Oper Berlin

Donald Runnicles, Leitung

Burkhard Ulrich, Tenor (Herodes);

Ildiko Komlosi, Mezzosopran (Hero-

dias); Nina Stemme, Sopran (Salome);

Samuel Youn, Bariton (Jochanaan);

Thomas Blondelle, Tenor (Narraboth)

u.a.

R. Strauss: Salome, Oper in einem Akt

Aufführung 30. August

Royal Albert Hall, London

Mittwoch, 10. September, 22.30–24.00

Lucerne Festival – Junge Kompo-

nisten aus China, Japan, Polen, USA

Ensemble der Lucerne Festival

Alumni

Chin-Chao Lin, Leitung

Bauhouse, Visuelles Konzept

David Poissonniert, Live-Elektronik

J. Greenstein: «The Seeming Disorder

of the Old City»

J. Szmytka: «Inane Prattle»

für Trompete und Ensemble

D. Fujikura: «Wondrous Steps»

für sechs Instrumentalisten

Y. Wang: «Groovulation and Chan-

ting» für Ensemble und Elektronik

Konzert 3. September, KKL

Donnerstag, 11. September, 20.00–22.00

Menuhin Festival Gstaad

Nordische Hitze – nordische Kälte

Gstaad Festival Orchestra

Neeme Järvi, Leitung

Khatia Buniatishvili, Klavier

Vilde Frang, Violine

J. Sibelius: «Finlandia»

Sinfonische Dichtung op. 26

E. Grieg: Klavierkonzert a-Moll op. 16

M. Bruch:

Violinkonzert Nr. 1 g-Moll op. 26

E. Grieg: «Peer Gynt»

Orchestersuiten Nr. 1 & 2

Konzert 30. August

Festival-Zelt Gstaad

Die Napoleon Bonapartefrau

JAZZ

Freitag, 5. September, 22.30–24.00

Jazzfestival Schaffhausen

Jazz Meets Rock & India

Christy Doran’s New Bag feat.

Sarah Büchi

Sarah Büchi, Stimme; Christy Doran,

Gitarre; Vincent Membrez, Tastenin-

strumente; Lionel Friedli, Schlagzeug

Konzert 16. Mai

Kammgarn Schaffhausen

Samstag, 6. September, 22.00–24.00

Jazz Collection: Pat Martino

Nach einem Gehirntumor war das Ge-

dächtnis des Gitarristen nahezu aus-

gelöscht, aber nicht seine Fingerfer-

tigkeit. Pat Martino kämpfte sich zu-

rück. Als Siebzigjähriger kann er nun

auf zwei Karrieren zurückblicken.

Kollegen meinen gar, der zweite Pat

sei noch besser als der erste. Ein

Rückblick mit dem Zürcher Gitarris-

ten Michael Bucher.

John Cage, († 12. August 1992),

Komponist und Künstler. Mit seinen

mehr als 250 Kompositionen, die

als Schlüsselwerke der Neuen Musik

angesehen werden, gilt er als einer

der weltweit einflussreichsten

Komponisten des 20. Jahrhunderts.

John Cage, 1986 in Frankfurt. Foto: Andreas Pohlmann, München

Mittwoch, 24. September, 9–9.30 UhrDer Aufstand der Nerven –

Kriegstraumaforschung

Kontext

Jeweils Mittwoch21–22 Uhr: Musik unserer Zeit

22.35–24 Uhr: Neue Musik im Konzert

Neue Musik

Der Aufstand der Nerven

HÖRSPIEL

Mittwoch, 3. September, 20.00–20.30

«Pushin’ too hard»

von Axel Koch, Teil 1/2

Garage Punk ist mehr als nur irgend-

ein Musikstil. Er ist eine Religion.

Besonders wenn man im hinterletzten

Kaff in der bayerischen Provinz lebt,

Ärger mit den Eltern hat und Mädchen

eigentlich nur vom Hörensagen kennt.

Solange die Musik stimmt, ist noch

nicht alles verloren.

(Teil 2/2: Mittwoch, 10. September,

20.00–20.30)

Samstag, 6. September, 21.00–21.55

«Qualitätskontrolle – oder:

Warum ich die Räuspertaste

nicht drücken werde»

von Helgard Haug und Daniel

Wetzel (Rimini Protokoll)

Maria-Christina Hallwachs ist ein

Kopfmensch. Als junges Mädchen

springt sie im Urlaub mit dem Kopf

voran in den Pool – auf der Nicht-

schwimmerseite. Seitdem ist sie

vom obersten Halswirbel abwärts

gelähmt und wird rund um die Uhr

gepflegt. Und sie liebt ihr Leben lei-

denschaftlich.

Samstag, 13. September, 21.00–21.55

«Gesteuertes Spiel»

von Raymond Chandler

Im «Las Olindas» wird falsch gespielt.

Das weiss Lou Harger, aber auch, wie

er gewinnen kann: Er kennt den Crou-

pier am Roulettetisch. Harger bittet

Philip Marlowe, ihn zu begleiten. Was

er allerdings nicht weiss: Er lässt den

Privatdetektiv dadurch ins offene

Messer laufen …

RELIGION – PERSPEKTIVEN

Sonntag, 21. September, 8.30–9.00

Geht in alle Welt:

Wanderpfarrerin Hetty Overeem

Wenn die Menschen nicht mehr in die

Kirche gehen, dann kommt Hetty

Overeem halt zu ihnen. Kirche auf

dem Weg, nennt sich das. Denn sie

zieht mit Esel und Hund, Tipi und

Eselwagen durchs Waadtland. Dabei

begegnet sie den unterschiedlichsten

Menschen und spricht mit ihnen über

den Glauben.

STERNSTUNDEN SRF 1

Sonntag, 14. September, 10.00–11.00

Religion:

Islam unter Faschismusverdacht

Für den Politikwissenschaftler Hamed

Abdel-Samad trägt der Islam faschis-

tische Züge. Mouhanad Khorchide,

Islamwissenschaftler und Leiter des

Zentrums für islamische Theologie an

der Universität Münster, bestreitet

dies vehement. Ein Streitgespräch.

Samstag, 20. September, 21.00–21.55

«Finkbeiners Geburtstag»

von Hugo Rendler

Drei Häftlinge auf der Flucht, ein Kom-

missar auf Elternbesuch. Der Vater auf

dem Klo, die Kommissarin allein auf

der Wache, der Polizeipräsident in

der Leitung. Die Kommissarin auf dem

Anrufbeantworter, der Kommissar im

Supermarkt, die Häftlinge auch: ein

Überfall. Eine Entführung.

Mittwoch, 24. September, 20.00–20.30

«Die Wurzel des

freien Radicalen ist Herz»

von Birgit Kempker

Der Text besingt das Leben, gibt Rat-

schläge wie: «Mach viel nicht. Das ist

gut.» Die Produktion wurde als Perfor-

mance im Museum für Gegenwarts-

kunst, u.a. mit Statisten in Liegestüh-

len umgesetzt, deren Pulsrhythmus

gemessen und dem Publikum stimm-

lich hörbar gemacht wurde.

Samstag, 27. September, 21.00–21.55

«Bahnwärter Thiel»

von Gerhart Hauptmann

Aufrichtig und fromm ist er, der

Bahnwärter Thiel. Er lebt nur für zwei

Dinge: seinen Bahnposten und seinen

kleinen Sohn. Doch Arbeit und Privat-

leben zu vereinen war im 19. Jahr-

hundert noch weit schwieriger. Und

endet im Falle von Thiel in einer

schrecklichen Katastrophe.

Montag, 8. September, 9.00 Uhr

Kontext:

Carl Spitteler – Zerreissprobe

für die Schweiz

Montag, 15. September, 10.00 Uhr

Reflexe:

Die Dada-Bewegung und

der 1. Weltkrieg

Mittwoch, 24. September, 9.00 Uhr

Kontext:

Soldaten unter Schock –

Kriegstraumaforschung

SENDEREIHE1914 – Europa am Abgrund

Befreiung? Unbehagen.

Wurzeln, die weit zurück-reichen.

Vielfältig undlebendig wie nie zuvor.

Das Publikumkehrt zurück.

WORT

Freitag, 5. September, 20.00–21.00

Passage:

Nicht nur schön und gut – kann

Musik auch böse sein?

Gemeinhin nehmen wir Musik als

etwas Schönes wahr, was der Seele

wohltut. Was aber, wenn Musik häss-

lich ist? Ist sie dann schädlich oder gar

böse? Das glaubten die Theoretiker

der griechischen Antike. Gestalt und

Wirkung gehen in der Musik viel-

schichtige Beziehungen ein.

Rainer Maria Rilke, 1919. Foto: zVg

Diese Angebote berechtigen nicht zur Rückgabe oder zum Umtausch bereits bestellter Karten. Zwischenverkauf vorbehalten.Anmeldeschluss: 10. Oktober 2014.

In Zusammenarbeit mit Capriccio Barockorchester und Festival Strings Lucerne bietet der SRF Kulturclub

vergünstigte Karten für folgende Konzerte an:

Capriccio BarockorchesterDominik Kiefer, Violine & Leitung

A. Steffani: Ouverture zur Oper «I Trionfi del fato»F. Venturini: Sonata op. 1/2 a-MollJ. S. Bach: Sinfonien zu den Kantaten BWV 182, 196,

209 und BWV 1059RG. F. Händel: – «The Water Music», Suite G-Dur, HWV 350

– Ouverture zu Jephta, HWV 70

Konzert 2: «Pures Mozartglück!»

Dienstag, 4. November 2014, 19.30 Uhr

KKL Luzern, Konzertsaal

Festival Strings LucerneSabine Meyer, Klarinette/BassettklarinetteRegula Mühlemann, Sopran

W. A. Mozart: – Sinfonie D-Dur KV 81– «No, no, che non sei capace» KV 419*– «Chi sà, chi sà, qual sia» KV 582*– «Non curo l’afetto» KV 74b– «Parto, parto, ma tu ben mio» aus

«La clemenza di Tito» KV 621– «Vorrei spiegarvi, oh Dio!» KV 418– «Per quel paterno amplesso» KV 79*– «Schon lacht der holde Frühling» KV 580*– Sinfonie B-Dur KV 319

Karten Kategorie 1: CHF 51.– (statt CHF 64.–)

Karten Kategorie 2: CHF 34.– (statt CHF 43.–)

Karten Kategorie 1: CHF 84.– (statt CHF 105.–)

Karten Kategorie 2: CHF 68.– (statt CHF 85.–)

Sabine Meyer. Foto: Thomas Rabsch

Konzert 1: «händel brillant»

Freitag, 24. Oktober 2014, 19.30 Uhr

Kirche St. Peter Zürich

Sonntag, 26. Oktober 2014, 10.30 Uhr

Hans Huber-Saal, Stadtcasino Basel

Anmeldung

Dominik Kiefer. Foto: zVg

Senden Sie den Talon an: Schweizer Radio und Fernsehen, SRF Kulturclub, Postfach, 4002 Basel.

Reise des SRF Kulturclubs nach MünchenIch melde mich/wir melden uns definitiv an für die Reise vom 18. bis 21. Dezember 2014:

Einzelzimmer

Doppelzimmer

1 Person

2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft)

Kurzreise des SRF Kulturclubs nach ComoIch melde mich/wir melden uns definitiv an für die Kurzreise vom 9. bis 10. Januar 2015:

Doppelzimmer zur Alleinbenützung

Doppelzimmer

1 Person

2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft)

Streifzug «Offenes Singen», Singtag in Binningen BLIch melde mich/wir melden uns definitiv an für den Streifzug am Samstag, 15. November 2014:

1 Person 2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft)

(zuzüglich allfällige Bearbeitungs- und Portogebühren) (zuzüglich allfällige Bearbeitungs- und Portogebühren)

WELTKLASSE

SRF 2 Kultur sendet bis 14. Sep-

tember Konzerte von den renom-

miertesten Sommerfestivals der

Schweiz und Europas.

Die vollständige Programmvor-

schau finden Sie auf www.srf.ch/

sendungen/weltklasse-auf-srf2-

kultur oder in der Broschüre, die

Sie mit der Juli-Ausgabe erhalten

haben.

LESUNG

Gert Westphal liest in 9 Folgen:

«Die Aufzeichnungen

des Malte Laurids Brigge»

von Rainer Maria Rilke

Ein grossartiger Vorleser interpretiert

die Prosa eines grossen Lyrikers: Gert

Westphal liest den einzigen Roman

von Rainer Maria Rilke. Der Text von

1910 markiert den Durchbruch zur

literarischen Moderne. Seine bildstar-

ke Sprache ist eine Herausforderung.

Dienstag, 9. September, 15.00–15.45

Folge 1

Malte Laurids Brigge ist 28 Jahre alt

und stammt, als letzter seiner Familie,

vom dänischen Landadel ab. Um die

Wende zum 20. Jahrhundert kommt

der hochsensible junge Mann nach

Paris, um Dichter zu werden. In der Art

eines Tagebuchs schildert er seine

Impressionen.

Dienstag, 16. September, 15.00–15.45

Folge 2

Malte flüchtet vor dem Elend auf den

Pariser Strassen in die Bibliothèque

Nationale. Dort beschwört er das Glück

eines einfachen, ländlichen Poeten.

Doch seine Ängste lassen ihn nicht los.

Es kommt zu einer gespenstischen

Begegnung mit einem Sterbenden.

Dienstag, 23. September, 15.00–15.45

Folge 3

Malte lässt sich durch die geschäfti-

gen Strassen von St. Germain treiben,

trifft einen Stolperer und einen Vogel-

fütterer. Und er stösst auf zwei Mas-

ken. Die eine zeigt das Gesicht einer

jungen Unbekannten, die in der Seine

ertrunken ist; die andere den taub

gewordenen Komponisten Beetho-

ven.

Dienstag, 30. September, 15.00–15.45

Folge 4

Malte erinnert sich an das Fieber seiner

Kindheit. Er erinnert sich, wie seine

Maman sich gewünscht hatte, er wäre

ein Mädchen. Als die Mutter starb, kam

ihr einziger Bruder ins Haus, der Graf

Christian Brahe, ein Abenteurer. Malte

aber schlich sich in die Galerie mit den

Bildern seiner Ahnen.

Pat Martino. Foto: Denis Alix

Hetty Overeem. Foto: zVg

Der Feldprediger und sein Altar.Foto: Schweiz. Bundesarchiv BAR

Mit dem SRF Kulturclub ins KonzertIch bestelle/wir bestellen folgende Eintrittskarten:

Konzert 1: «händel brillant»

Freitag, 24. Oktober 2014, Kirche St. Peter Zürich

Sonntag, 26. Oktober 2014, Stadtcasino Basel

Kategorie 1

Kategorie 2

1 Konzertkarte

2 Konzertkarten

Kategorie 1

Kategorie 2

1 Konzertkarte

2 Konzertkarten

* arr. für Klarinette & Orchester von A. N. Tarkmann

Konzert 2: «Pures Mozartglück!»

Dienstag, 4. November 2014, KKL Luzern, Konzertsaal

Donnerstag, 18. September, 20.00–22.00

Murten Classics

Akkordeon grast über den

Gartenzaun

Vivianne Chassot, Akkordeon

Marcus Weiss, Saxophon

Rafael Rosenfeld, Violoncello

M. Ravel: Aus «Ma Mère L’Oye»

W. Lutosławski:

Aus den «Tanzpräludien»

R. Kelterborn:

Kammersonate für Altsaxophon,

Violoncello und Akkordeon

L. Janáček: Aus den «Mährischen

Volksliedern»

R. Schumann:

Stucke im Volkston op. 102

Konzert 24. August, Kirche Meyriez

Anschliessend:

Chillout mit Zither und Akkordeon

Vivianne Chassot, Akkordeon, und

Martin Mallaun, Zither

Werke von J. Dowland, F. Couperin,

G. Ligeti, A. Piazzolla und A. Brahem

Konzert 16. August, Beaulieu Murten

Donnerstag, 25. September, 20.00–22.00

Musikalische Dialoge,

Gesten und Tänze

Sinfonieorchester Basel

Dennis Russell Davies, Leitung

Katia und Marielle Labèque, Klavier

Groupe des Six: Ballett «Les Mariés

de la Tour Eiffel»

W. A. Mozart: Konzert für zwei Kla-

viere und Orchester Es-Dur KV 365

J. Meier: Fiktive Szenen für Orches-

ter (Uraufführung)

R. Strauss:

Suite aus «Der Rosenkavalier»

Konzert 4. Juni, Stadtcasino Basel

MUSIK

Donnerstag, 4. September, 22.30–24.00

CH-Musik:

Eine unendliche Geschichte –

Claudio Abbado und Luzern

Ein wenig mehr als ein Jahr ist es her:

Ende August 2013 dirigierte Claudio

Abbado sein letztes Konzert in Luzern.

Viele Konzerte gingen dem voraus,

viele Jahre davor hatte Abbado dort,

am Lucerne Festival, Geschichte ge-

schrieben …

Dennis Russell Davies. Foto: Benno Hunziker

Sonntag, 28. September, 8.30–9.00

Meister Eckhart, Philosoph

des Christentums

Vor 750 Jahren wurde der grosse

christliche Theologe Meister Eckhart

geboren. Der Philosoph und Metaphy-

siker fasziniert bis heute vor allem

durch die Kraft seiner Sprache und

durch die Radikalität seines Denkens.

RELIGION – PERSPEKTIVEN

Sonntag, 7. September, 8.30–9.00

Frisch, fromm, frei

Sechs Jahre lang herrschte «Religi-

onskrieg» zwischen Urs Möschli und

seiner Frau. Dann fand auch er zum

Glauben. Und sein Leben änderte

sich. Der erfolgreiche IT- und Logis-

tikexperte kündigte seine Kaderstel-

le, stieg beim Caritas-Markt Basel ein

und übernahm Familienarbeit.

Sonntag, 14. September, 8.30–9.00

«Women of the Wall»

Die Tempelmauer in Jerusalem ist

nach Geschlechtern aufgeteilt. Männer

beten links, Frauen rechts. Zudem ist

auch geregelt, wie sie beten dürfen.

Dagegen wehren sich die Frauen der

Organisation «Women of the Wall».

Für ihren Einsatz mussten sie sogar ins

Gefängnis.Foto: Wikipedia EvgeniT

Porträt des Dichters Gerhart Hauptmann von Max Liebermann

Foto: edu

09_Kulturclub_Sept_14_Internet_09_Club_Sept_Internet_14 18.08.14 13:29 Seite 2

KULTURCLUB.CH September | 2014 10

Impressum: KULTURCLUB.CH

ist das monatlich erscheinende

Magazin des SRF Kulturclubs

Redaktion: Brigitte Maurer

Layout: BUC AG, Basel

Druck: Schwabe AG, Muttenz

Auflage: 9000 Exemplare

Gedruckt auf Offsetpapier

Soporset, FSC Mixed

Schweizer Radio und Fernsehen

SRF Kulturclub

Postfach, 4002 Basel

www.kulturclub.ch Tel. 061 365 32 95

Veranstaltungsinfo Tel. 061 365 32 31

Kartenbestellungen Tel. 0848 20 10 10

Geschäftsleiterin:

Beatrice Denss

[email protected]

9 KULTURCLUB.CH September | 2014KULTURCLUB.CH September | 2014 87 KULTURCLUB.CH September | 2014

KULTURCLUB.CHDas monatlich erscheinende Magazin des SRF Kulturclubs › www.kulturclub.ch › September 2014

Name/Vorname

Mitgliedernummer E-Mail

Adresse

PLZ/Ort

Tel. (P) Tel. (G)

Name der Begleitperson

Mitgliedernummer E-Mail

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Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Posteingangs berücksichtigt.

Ich wünsche/wir wünschen entsprechende Unterlagen.

Ich verfüge/wir verfügen über eine eigene Reiseversicherung.

Anmeldung

HörPunkt: Dienstag, 2. September 2014

Heimatland Mundart

Die Napoleon Bonapartefrau › Am Puls der Zeit: Neue Musik › Der Aufstand der Nerven › Programmhinweise › HörPunkt: HeimatlandMundart › Reise nach München › Streifzug: Offenes Singen › Richard Strauss: Konzert für Oboe › Kurzreise nach Como › Museumstipp

Bei Reisen des SRF Kulturclubs ist der Abschluss einer Annullations-/Assistancekostenversicherung obligatorisch.

ANS Bickel ist Dialektologe. Als Redaktor beim

Schweizerdeutschen Wörterbuch «Idiotikon»

spürt er Mundartwörtern nach.

Hannelore Weber spricht Hochdeutsch, Hessisch,

Berndeutsch, Englisch und Spanisch. Jede dieser

Sprachen ist eine andere Heimat für sie.

Der Bündner Liedermacher Linard Bardill singt

Mundart und fordert: «Lasst uns Rätoromanisch end-

lich begraben.»

Die Rapperin und Beatboxerin Steff la Cheffe

mischt die Szene auf und Spoken-Word-Poet Micha-

el Stauffer schlüpft für seine Performances in unter-

schiedlichste Dialektrollen.

Sie alle und einige mehr sind live zu Gast im

Stadtcafé in Sursee.

9.00 Dialekt bewahren

Verschwinden die dialektalen Eigenheiten

der Dörfer und Landschaften? Was gilt es

zu bewahren, was nicht?

10.00 Secondo-Sprech

Sprachgrenzen verwischen, der Umgang mit

Dialekten wird freier. Stimmt unsere Vor-

stellung von den Schweizer Mundarten noch?

11.00 Dialektmusik

Mundart ist längst in allen musikalischen

Sparten verankert. Warum entscheiden sich

Musiker dafür?

12.00 «In dr Schuel und uff dr Gass»

Höreindrücke aus Sursee: Wer spricht wie

und warum?

13.00 Mundart erforschen

Im Mittelalter kam Mundart gegen Latein

auf, heute wird die Standardsprache

von der Mundart bedrängt. Was sagt die

Forschung dazu?

14.00 Spoken-Word-Palaver

Inwiefern stärkt Spoken Word, eine boo-

mende Gattung der Bühnenperformance,

Mundart als poetische Sprache?

15.00 Musikalisches Mundart-Intermezzo

INE klangmächtige Richard-Strauss-

Oper, eindrückliche Werke der Künstler-

gruppe «Blauer Reiter», stimmungsvolle

Weihnachtsgeschichten und ein unvergess-

liches Orchestererlebnis: Das sind die vier

Kostbarkeiten, die SRF Kulturclub-Reisende

in München erwarten.

Mindest-/Maximalbeteiligung: 14/20 Personen. Es gelten die «Allg. Reise- und Vertragsbestimmun-gen» der Cultours GmbH. Gültige Ausweispapiere(Identitätskarte oder Reisepass) sind erforderlich.Programmänderungen und Änderungen der Beset-zung ausdrücklich vorbehalten.

Eingeschlossene Leistungen > Bahnreise 1. Klasse: Zürich HB–München

und retour, inkl. Sitzplatzreservierung (Basis Halbtax-Abo)

> 3 Übernachtungen/Frühstücksbuffet im zentralgelegenen 4*-Hotel «Maritim» München

> Alle Transfers, Eintritte, Führungen und 3 Essen inkl. Getränke (gemäss Programm)

> Eintrittskarten für die im Programm erwähntenkulturellen Veranstaltungen

> Reisebegleitung durch Dr. Jakob Knaus und Béatrice Zbinden, Cultours.

Pauschalpreis pro Person

CHF 1’860.− im DoppelzimmerZuschlag Einzelzimmer: CHF 90.–Reduktion Inhaber GA 1. / 2. Klasse: CHF 45.– / 20.–Zuschlag (kein SBB-Abonnement): CHF 45.–Anmeldeschluss: 30. September 2014, danach auf Anfrage

Dieses Jahr wird der 150. Geburtstag des ge-bürtigen Münchners Richard Strauss gefeiert.Seine Opern zählen heute zum festen Reper-toire der wichtigsten Opernhäuser in allerWelt. – In einem Zwischenzustand schwebtdie Tochter des Geisterkönigs, seitdem derMenschenkaiser sie erobert hat: Sie ist we-der Geisterwesen noch Mensch. Sie ist «DieFrau ohne Schatten», deren Suche nach ei-nem Schatten in der Bayerischen Staatsoper mitzuerleben ist. Bei dieser Oper liess sichRichard Strauss von orientalischen Märchenund Mozarts «Zauberflöte» inspirieren.

Wir machen einen Ausflug nach Gar-misch-Partenkirchen ins Strauss-Zentrumund nach Murnau, wo die Mitglieder derKünstlergruppe «Blauer Reiter» – unter ihnenWassily Kandinsky und Gabriele Münter –Inspiration fanden. Deren Werke können imMünchner Lenbachhaus besichtigt werden,das seit seiner Wiedereröffnung im Jahre2013 als eines der sehenswertesten Kunst-museen Europas gilt.

Senta Berger, Schauspielerin von Weltruf,wird mit Weihnachtsgeschichten durch einenwunderbaren Adventsabend im historischenPrinzregentenheater führen. Die Geschichtenstammen u.a. von Hermann Hesse, Astrid

Die Philharmonie des Gasteigs, dem Kulturzentrum der Stadt München.Foto: Wikipedia Schlaier

Como, am südwestlichen Seeufer, ist eine der bedeutendsten Städte der Lombardei.Foto: Wikipedia Joergsam

E

EM Winter nördlich der Alpen entfliehen

und ein wenig «Italianità» tanken: Mit

Como lockt eine wohlhabende Kulturstadt

am Südufer des gleichnamigen Sees, unweit

der Schweizer Grenze.

Museumstipp: Mühlerama Zürich

Stadtgemüse

Mitglieder können den Museums-Jahrespass mit einer Ermässigung von CHF 25.– beziehen. Pro Person CHF 130.– statt CHF 155.–(exkl. Porto und Verpackung, CHF 4.–).

Bestellung: www.museumspass.ch mit dem Vermerk«Mitglied SRF Kulturclub» oder Tel. 061 365 32 95.

ÄRTNERN ist in. In der Erde graben,säen, jäten, das Wachstum der Pflanzen

beobachten und stolz das eigene Gemüseernten: Das begeistert gerade die Stadtbevöl-kerung immer mehr. In den letzten Jahrenschossen weltweit unzählige Urban-Garde-ning-Projekte aus dem Boden, Schrebergär-ten und Gemüseplantagen auf Balkons lie-gen voll im Trend. Nach einem Hörspazier-gang mit Audio-Guide zu vier begeistertenStadtgärtnern erwartet die Besucherinnenein beschaulicher Hofgarten, in dem es fasthundert Gemüsesorten zu entdecken gibt. In zwei Zelten eröffnet sich überdies die ge-heimnisvolle und bedrohte Welt der Samenund des Saatguts. Eine Ausstellung für Men-schen mit und ohne grünen Daumen!

G Mühlerama, Mühle TiefenbrunnenSeefeldstrasse 231, ZürichTel. 044 422 76 60 www.muehlerama.ch

Öffnungszeiten:Dienstag bis Samstag: 14 bis 17 UhrSonntag: 10 bis 17 UhrSonderausstellung bis 2. November 2014

UST auf gemeinsames Singen und Ent-

decken der eigenen Stimme? Wenn die

Tage kürzer und die Nächte länger werden,

lädt der SRF Kulturclub zu einem Singtag ins

Katholische Kirchgemeindezentrum Binnin-

gen ein.

L D

Angesprochen sind Frauen und Männer, dieFreude am Singen haben und das beglücken-de Gefühl des gemeinsamen Singens wiedereinmal erleben möchten – in ungezwungenerAtmosphäre und ohne Leistungsdruck. Noten-lesen und Chorpraxis werden nicht vorausge-setzt.

Eröffnet wird die erste Singrunde mit ein-fachen Kanons und Liedern. Danach tastensich die Sängerinnen und Sänger spielerischan anspruchsvollere Liedsätze heran und las-sen verschiedenste Harmonien und Klänge aufsich einwirken. Atem- und Entspannungs-übungen wecken das Körpergefühl, förderndas Wohlbefinden und begünstigen vor allemdas lockere Singen. Mit Zuhören und Nach-singen kann das eigene stimmliche Potenzialentdeckt und entfaltet werden.

Angestimmt werden Liedsätze aus derZeit der Renaissance: etwa ein munteres Lieddes sächsischen Komponisten Daniel Fride-rici, ein melancholisches Liebeslied des eng-lischen Komponisten John Dowland, einScherzlied des Italieners Adriano Banchieri

Reise nach München

Donnerstag bis Sonntag, 18. bis 21. Dezember 2014

4 kulturelle Kostbarkeitenzum 4. Advent

Streifzug nach Binningen BL

Samstag, 15. November, 10.00 bis 15.30 Uhr

Offenes SingenKurzreise nach Como

Freitag bis Samstag, 9. bis 10. Januar 2015

«Va dove ti porta la musica»

HörPunkt:

Heimatland Mundart

Am Puls der Zeit:

Neue Musik

und ein Tanzlied des französischen Kapell-meisters Claudin de Sermisy. Letzteres ineiner kaum bekannten deutschen Textfas-sung des Arztes und Schriftstellers Felix Platter, der um 1600 in Basel wirkte.

Als Kontrast sind auch romantische Liedervorgesehen: so der «fröhliche Musikus» vonMax Bruch und ein wunderschöner Satz einesalten Liebesliedes von Johannes Brahms. Je nach Lust und Laune versuchen sich dieGesangsfreudigen auch an einem etwasmoderneren Stück, um den sinnlichen Reizungewohnter Zusammenklänge zu erfahren.Zudem dürfen sie selber einige Lieder auseiner Liste verschiedenster Gesänge auswäh-len, die vom Volkslied bis zum modernenSprechchor-Stück reicht. Diese Lieder werdenam Nachmittag erarbeitet und in der Schluss-runde nochmals erklingen.

Como ist den meisten Reisenden vermutlichnur vom Transfer in Richtung Süden be-kannt. Ein Verweilen in dieser Stadt lohnt sichaber durchaus, gibt es doch eine historischeAltstadt mit rechtwinklig angelegten Gassenund prächtigen Kirchen zu entdecken.

Patricia Moreno, Redaktorin und Modera-torin bei Radio SRF 2 Kultur, wird diesen Aus-flug begleiten und viel Wissenswertes überden italienischen Opernstil «Verismo» und dessen Vertreter Giacomo Puccini vermitteln.Passend dazu ist ein Besuch im «Teatro Socia-le di Como», dem städtischen Opernhaus, ge-plant: Die Reisenden geniessen eine Auffüh-rung der Oper «Madama Butterfly» von Giaco-mo Puccini. Sie zählt zu den Lieblingswerkendes 1858 in Lucca geborenen Komponistenund hat bis heute nicht an Aktualität einge-büsst.

Das Reiseprogramm

Tag 1: Individuelle Anreise nach Lugano. Um12 Uhr Treffen am Bahnhof Lugano und Fahrtper Car nach Como. Ca. 13 Uhr: gemeinsamesMittagessen, danach geführter Rundgangdurch die Innenstadt. Ca. 16.30 Uhr: Zimmer-bezug im Hotel «Barchetta Excelsior» (Zen-trum). Abends: Operneinführung, Aperitif undkurzer Spaziergang zum Opernhaus. Um20.30 Uhr: Besuch einer Aufführung der Oper«Madama Butterfly». Mitwirkende: u.a. CelliaCostea (Madama Butterfly), Giovanna Lanza(Suzuki), Annalisa Sprovieri (Kate Pinkerton),

Lina

rd B

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Schr

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oto:

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Das neue und alte Lenbachhaus. Foto: zVg

EINE bahnbrechenden Opern wie «Elek-tra» oder «Salome» und seine opulenten

Tondichtungen wie «Also sprach Zarathustra»oder «Tod und Verklärung» zählen zur gros-sen Musik des 20. Jahrhunderts: RichardStrauss, am 11. Juni 1846 in München gebo-ren, würde dieses Jahr seinen 150. Geburtstagfeiern.

Instrumentalkonzerte standen bei Straussnicht im Vordergrund seines Schaffens: Nurein Violinkonzert, zwei Hornkonzerte undeine Burleske für Klavier und Orchester kom-ponierte er. Und spät, mit 81 Jahren, noch einOboenkonzert. Dazu angeregt wurde er wahr-scheinlich durch eine Begegnung im Sommer1945: US-Soldaten besuchten ihn in seiner Villa in Garmisch. Mit dabei war auch John deLancie, früher erster Oboist beim PittsburgSymphony Orchestra und ein grosser Bewun-derer von Strauss. Lancie schwärmte von denwunderbaren Oboenpartien in den Werkenvon Strauss und fragte ihn, ob er noch nie andas Komponieren eines Oboenkonzerts ge-dacht habe. Strauss’ Antwort war ein dezi-diertes Nein.

Hinter der kategorischen Ablehnung aberwar etwas in Bewegung geraten. So schrieb erkurze Zeit später an einen Freund: «In derWerkstatt meines Ateliers wird ein Konzertfür Oboe und kleines Orchester ausgebrütet.»Nach seinem Umzug in die Schweiz vollendeteer das Konzert, in Zürich wurde es von denWidmungsträgern uraufgeführt: Am 26. Fe-bruar 1946 spielte das Tonhalle-Orchesterunter der Leitung von Volkmar Andreae, Solistwar Marcel Saillet.

Das Oboenkonzert ist in seiner Form sehrklassisch und erinnert an Strauss’ Lieblings-komponisten Mozart. Strauss schreibt sehrtransparent und sieht zur Begleitung nur einkleines Orchester vor, das die Solo-Oboe niezudeckt. Das Komponieren machte ihm offen-sichtlich Spass, denn er soll beim Schreibengesagt haben: «Ich arbeite nicht, ich amüsieremich.» Das hört man der Komposition an; sieist heiter, zuweilen burlesk und virtuos, vorallem sehr klangschön.

Eva Oertle, Musikredaktorin und Moderatorin Radio SRF 2 Kultur

S

Montag, 15. September, 20–22 Uhr Gäste:

Oboistin und Hörtherapeutin Kirsten Klopsch

und Oboist und Komponist Matthias Arter

Diskothek

Giuseppe Varano (F.B. Pinkerton), GiampaoloBisanti (Musikalische Leitung). Tag 2: Am Vormittag Vortrag zum Thema«Frauengestalten» in der italienischen Oper.Anschliessend Zeit für eigene Entdeckungenoder für einen gepflegten Einkaufsbummel.13 Uhr: gemeinsames Mittagessen, danachTransfer zum Bahnhof Lugano. Ca. 16 Uhr:Ankunft in Lugano, individuelle Heimreise.

Pauschalpreis pro Person

CHF 795.− im DoppelzimmerZuschlag Doppelzimmer zur Alleinbenüt-zung: CHF 70.–Anmeldeschluss: 15. September 2014,danach auf Anfrage

Richard Strauss: Konzert für Oboe

Gemeinsames Singen und Entdecken der eigenen Stimme. Foto: zVg

Steff la Cheffe (* 4. April 1987 inBern; bürgerlich Stefanie Peter)ist eine Schweizer Rapperin undBeatboxerin aus dem BernerStadtteil Breitenrain-Lorraine.Foto: Peter Hauser

Das Reiseprogramm

Tag 1: 09.16 Uhr: Bahnreise Zürich HB–Mün-chen. 13.28 Uhr: Ankunft, Führung «Auf denSpuren von Richard Strauss», danach Zimmer-bezug. Abends: Werkeinführung und Konzert-besuch in der Philharmonie Gasteig. Pro-gramm: Igor Strawinsky «Pulcinella» (Suite),Henri Dutilleux «Tout un monde lointain …»für Violoncello und Orchester, Nikolaj Rimskij-Korsakow «Scheherazade», op. 35. Interpre-ten: Jean-Guihen Queyras, Violoncello, Sym-phonieorchester des Bayerischen Rundfunks,Yannick Nézet-Séguin (Dirigent). Tag 2: 9 Uhr: Ausflug nach Garmisch-Parten-kirchen und Murnau. Führung durch dasStrauss-Archiv in Garmisch, Besuch desSchlossmuseums in Murnau. 20 Uhr: Konzert-besuch im Prinzregententheater «Weihnach-ten mit Senta Berger». Mitwirkende: SentaBerger (Erzählerin), Bachorchester Leipzig,Ch. Funke (Leitung). Auf dem Programm ste-hen u.a. Werke von A. Corelli, J. Pachelbel, W. A. Mozart, A. Vivaldi, J. S. Bach, F. Manfre-dini und G. F. Händel.

Tag 3: Vormittag und Mittag zur freien Ver-fügung. Nachmittags: Werkeinführung undVortrag von Jakob Knaus. 17.00 Uhr: Besucheiner Aufführung der Oper «Die Frau ohneSchatten» (Neuinszenierung) von RichardStrauss in der Bayerischen Staatsoper. Mit-wirkende: Kirill Petrenko (Dirigent), K. Warli-kowski (Inszenierung), R. D. Smith (Der Kai-ser), R. Merbeth (Die Kaiserin), D. Polaski (DieAmme), Bayerisches Staatsorchester, Chorund Kinderchor der Bayerischen Staatsoper. Tag 4: 10 Uhr: Private Führung durch das

neu eröffnete Lenbachhaus, danach Transferzum Bahnhof. 14.04 Uhr: Rückfahrt nachZürich HB. 18.44 Uhr: Ankunft.

Mindest-/Maximalbeteiligung: 12/20 Personen. Die Reise nach Lugano und retour erfolgt individu-ell; diese Kosten sind im Reisepreis nicht inbegrif-fen. Es gelten die «Allg. Reise- und Vertragsbestim-mungen» der Cultours GmbH. Gültige Ausweispa-piere (Identitätskarte oder Reisepass) sind erforder-lich. Programmänderungen und Änderungen derBesetzung ausdrücklich vorbehalten.

Eingeschlossene Leistungen > Transfers per Car ab/bis Lugano Bahnhof,

Vorträge und Stadtführung gemäss Programm > 1 Übernachtung/Frühstücksbuffet

im Mittelklassehotel «Barchetta Excelsior» in Como (Zentrum)

> 2 Mittagessen (inkl. Getränke), 1 Aperitif > Eintrittskarte (Kategorie 1) für die im Programm

erwähnte Oper> Reisebegleitung durch Patricia Moreno und

Béatrice Zbinden, Cultours.

Lindgren, Ludwig Thoma und Hans ChristianAndersen. Schliesslich wartet ein exzellentesKonzert mit dem Symphonieorchester desBayerischen Rundfunks. Ein München-Be-such ohne dieses grossartige Orchester zuhören ist undenkbar …

Jakob Knaus, Musikwissenschafter undehemaliger Mitarbeiter von Radio SRF 2 Kul-tur, wird die Reisegesellschaft mit den Wer-ken, die aufgeführt werden, sowie mit demŒuvre von Richard Strauss vertraut machen.

Wiederholungen von 17 bis 24 Uhr

Preis pro Person: CHF 60.−

Eingeschlossene Leistungen:

2 Singrunden mit Rolf Grolimund, Suppen-Zmittag, Zwischenverpflegungenund Getränke

Anmeldeschluss: 21. Oktober 2014

Treffpunkt: Saal des Katholischen Kirch-gemeindezentrums, Margarethenstrasse 32,4102 Binningen BL

Programm

10.00 Uhr Besammlung und Begrüssung mit Kaffee und Gipfeli

10.30 Uhr 1. Singrunde

12.00 Uhr Mittagessen (Suppen-Zmittag)

13.00 Uhr 2. Singrunde

15.30 Uhr ca. Ende der Veranstaltung

Rolf Grolimund, Chorleiter & Organist in Binningen und ehemaliger Mitarbeiter von Radio SRF 2 Kultur, leitet diesen Singtag.Foto: zVg

09_Kulturclub_Sept_14_Internet_09_Club_Sept_Internet_14 18.08.14 13:29 Seite 1

KULTURCLUB.CH September | 2014 10

Impressum: KULTURCLUB.CH

ist das monatlich erscheinende

Magazin des SRF Kulturclubs

Redaktion: Brigitte Maurer

Layout: BUC AG, Basel

Druck: Schwabe AG, Muttenz

Auflage: 9000 Exemplare

Gedruckt auf Offsetpapier

Soporset, FSC Mixed

Schweizer Radio und Fernsehen

SRF Kulturclub

Postfach, 4002 Basel

www.kulturclub.ch Tel. 061 365 32 95

Veranstaltungsinfo Tel. 061 365 32 31

Kartenbestellungen Tel. 0848 20 10 10

Geschäftsleiterin:

Beatrice Denss

[email protected]

9 KULTURCLUB.CH September | 2014KULTURCLUB.CH September | 2014 87 KULTURCLUB.CH September | 2014

KULTURCLUB.CHDas monatlich erscheinende Magazin des SRF Kulturclubs › www.kulturclub.ch › September 2014

Name/Vorname

Mitgliedernummer E-Mail

Adresse

PLZ/Ort

Tel. (P) Tel. (G)

Name der Begleitperson

Mitgliedernummer E-Mail

Datum/Unterschrift

Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Posteingangs berücksichtigt.

Ich wünsche/wir wünschen entsprechende Unterlagen.

Ich verfüge/wir verfügen über eine eigene Reiseversicherung.

Anmeldung

HörPunkt: Dienstag, 2. September 2014

Heimatland Mundart

Die Napoleon Bonapartefrau › Am Puls der Zeit: Neue Musik › Der Aufstand der Nerven › Programmhinweise › HörPunkt: HeimatlandMundart › Reise nach München › Streifzug: Offenes Singen › Richard Strauss: Konzert für Oboe › Kurzreise nach Como › Museumstipp

Bei Reisen des SRF Kulturclubs ist der Abschluss einer Annullations-/Assistancekostenversicherung obligatorisch.

ANS Bickel ist Dialektologe. Als Redaktor beim

Schweizerdeutschen Wörterbuch «Idiotikon»

spürt er Mundartwörtern nach.

Hannelore Weber spricht Hochdeutsch, Hessisch,

Berndeutsch, Englisch und Spanisch. Jede dieser

Sprachen ist eine andere Heimat für sie.

Der Bündner Liedermacher Linard Bardill singt

Mundart und fordert: «Lasst uns Rätoromanisch end-

lich begraben.»

Die Rapperin und Beatboxerin Steff la Cheffe

mischt die Szene auf und Spoken-Word-Poet Micha-

el Stauffer schlüpft für seine Performances in unter-

schiedlichste Dialektrollen.

Sie alle und einige mehr sind live zu Gast im

Stadtcafé in Sursee.

9.00 Dialekt bewahren

Verschwinden die dialektalen Eigenheiten

der Dörfer und Landschaften? Was gilt es

zu bewahren, was nicht?

10.00 Secondo-Sprech

Sprachgrenzen verwischen, der Umgang mit

Dialekten wird freier. Stimmt unsere Vor-

stellung von den Schweizer Mundarten noch?

11.00 Dialektmusik

Mundart ist längst in allen musikalischen

Sparten verankert. Warum entscheiden sich

Musiker dafür?

12.00 «In dr Schuel und uff dr Gass»

Höreindrücke aus Sursee: Wer spricht wie

und warum?

13.00 Mundart erforschen

Im Mittelalter kam Mundart gegen Latein

auf, heute wird die Standardsprache

von der Mundart bedrängt. Was sagt die

Forschung dazu?

14.00 Spoken-Word-Palaver

Inwiefern stärkt Spoken Word, eine boo-

mende Gattung der Bühnenperformance,

Mundart als poetische Sprache?

15.00 Musikalisches Mundart-Intermezzo

INE klangmächtige Richard-Strauss-

Oper, eindrückliche Werke der Künstler-

gruppe «Blauer Reiter», stimmungsvolle

Weihnachtsgeschichten und ein unvergess-

liches Orchestererlebnis: Das sind die vier

Kostbarkeiten, die SRF Kulturclub-Reisende

in München erwarten.

Mindest-/Maximalbeteiligung: 14/20 Personen. Es gelten die «Allg. Reise- und Vertragsbestimmun-gen» der Cultours GmbH. Gültige Ausweispapiere(Identitätskarte oder Reisepass) sind erforderlich.Programmänderungen und Änderungen der Beset-zung ausdrücklich vorbehalten.

Eingeschlossene Leistungen > Bahnreise 1. Klasse: Zürich HB–München

und retour, inkl. Sitzplatzreservierung (Basis Halbtax-Abo)

> 3 Übernachtungen/Frühstücksbuffet im zentralgelegenen 4*-Hotel «Maritim» München

> Alle Transfers, Eintritte, Führungen und 3 Essen inkl. Getränke (gemäss Programm)

> Eintrittskarten für die im Programm erwähntenkulturellen Veranstaltungen

> Reisebegleitung durch Dr. Jakob Knaus und Béatrice Zbinden, Cultours.

Pauschalpreis pro Person

CHF 1’860.− im DoppelzimmerZuschlag Einzelzimmer: CHF 90.–Reduktion Inhaber GA 1. / 2. Klasse: CHF 45.– / 20.–Zuschlag (kein SBB-Abonnement): CHF 45.–Anmeldeschluss: 30. September 2014, danach auf Anfrage

Dieses Jahr wird der 150. Geburtstag des ge-bürtigen Münchners Richard Strauss gefeiert.Seine Opern zählen heute zum festen Reper-toire der wichtigsten Opernhäuser in allerWelt. – In einem Zwischenzustand schwebtdie Tochter des Geisterkönigs, seitdem derMenschenkaiser sie erobert hat: Sie ist we-der Geisterwesen noch Mensch. Sie ist «DieFrau ohne Schatten», deren Suche nach ei-nem Schatten in der Bayerischen Staatsoper mitzuerleben ist. Bei dieser Oper liess sichRichard Strauss von orientalischen Märchenund Mozarts «Zauberflöte» inspirieren.

Wir machen einen Ausflug nach Gar-misch-Partenkirchen ins Strauss-Zentrumund nach Murnau, wo die Mitglieder derKünstlergruppe «Blauer Reiter» – unter ihnenWassily Kandinsky und Gabriele Münter –Inspiration fanden. Deren Werke können imMünchner Lenbachhaus besichtigt werden,das seit seiner Wiedereröffnung im Jahre2013 als eines der sehenswertesten Kunst-museen Europas gilt.

Senta Berger, Schauspielerin von Weltruf,wird mit Weihnachtsgeschichten durch einenwunderbaren Adventsabend im historischenPrinzregentenheater führen. Die Geschichtenstammen u.a. von Hermann Hesse, Astrid

Die Philharmonie des Gasteigs, dem Kulturzentrum der Stadt München.Foto: Wikipedia Schlaier

Como, am südwestlichen Seeufer, ist eine der bedeutendsten Städte der Lombardei.Foto: Wikipedia Joergsam

E

EM Winter nördlich der Alpen entfliehen

und ein wenig «Italianità» tanken: Mit

Como lockt eine wohlhabende Kulturstadt

am Südufer des gleichnamigen Sees, unweit

der Schweizer Grenze.

Museumstipp: Mühlerama Zürich

Stadtgemüse

Mitglieder können den Museums-Jahrespass mit einer Ermässigung von CHF 25.– beziehen. Pro Person CHF 130.– statt CHF 155.–(exkl. Porto und Verpackung, CHF 4.–).

Bestellung: www.museumspass.ch mit dem Vermerk«Mitglied SRF Kulturclub» oder Tel. 061 365 32 95.

ÄRTNERN ist in. In der Erde graben,säen, jäten, das Wachstum der Pflanzen

beobachten und stolz das eigene Gemüseernten: Das begeistert gerade die Stadtbevöl-kerung immer mehr. In den letzten Jahrenschossen weltweit unzählige Urban-Garde-ning-Projekte aus dem Boden, Schrebergär-ten und Gemüseplantagen auf Balkons lie-gen voll im Trend. Nach einem Hörspazier-gang mit Audio-Guide zu vier begeistertenStadtgärtnern erwartet die Besucherinnenein beschaulicher Hofgarten, in dem es fasthundert Gemüsesorten zu entdecken gibt. In zwei Zelten eröffnet sich überdies die ge-heimnisvolle und bedrohte Welt der Samenund des Saatguts. Eine Ausstellung für Men-schen mit und ohne grünen Daumen!

G Mühlerama, Mühle TiefenbrunnenSeefeldstrasse 231, ZürichTel. 044 422 76 60 www.muehlerama.ch

Öffnungszeiten:Dienstag bis Samstag: 14 bis 17 UhrSonntag: 10 bis 17 UhrSonderausstellung bis 2. November 2014

UST auf gemeinsames Singen und Ent-

decken der eigenen Stimme? Wenn die

Tage kürzer und die Nächte länger werden,

lädt der SRF Kulturclub zu einem Singtag ins

Katholische Kirchgemeindezentrum Binnin-

gen ein.

L D

Angesprochen sind Frauen und Männer, dieFreude am Singen haben und das beglücken-de Gefühl des gemeinsamen Singens wiedereinmal erleben möchten – in ungezwungenerAtmosphäre und ohne Leistungsdruck. Noten-lesen und Chorpraxis werden nicht vorausge-setzt.

Eröffnet wird die erste Singrunde mit ein-fachen Kanons und Liedern. Danach tastensich die Sängerinnen und Sänger spielerischan anspruchsvollere Liedsätze heran und las-sen verschiedenste Harmonien und Klänge aufsich einwirken. Atem- und Entspannungs-übungen wecken das Körpergefühl, förderndas Wohlbefinden und begünstigen vor allemdas lockere Singen. Mit Zuhören und Nach-singen kann das eigene stimmliche Potenzialentdeckt und entfaltet werden.

Angestimmt werden Liedsätze aus derZeit der Renaissance: etwa ein munteres Lieddes sächsischen Komponisten Daniel Fride-rici, ein melancholisches Liebeslied des eng-lischen Komponisten John Dowland, einScherzlied des Italieners Adriano Banchieri

Reise nach München

Donnerstag bis Sonntag, 18. bis 21. Dezember 2014

4 kulturelle Kostbarkeitenzum 4. Advent

Streifzug nach Binningen BL

Samstag, 15. November, 10.00 bis 15.30 Uhr

Offenes SingenKurzreise nach Como

Freitag bis Samstag, 9. bis 10. Januar 2015

«Va dove ti porta la musica»

HörPunkt:

Heimatland Mundart

Am Puls der Zeit:

Neue Musik

und ein Tanzlied des französischen Kapell-meisters Claudin de Sermisy. Letzteres ineiner kaum bekannten deutschen Textfas-sung des Arztes und Schriftstellers Felix Platter, der um 1600 in Basel wirkte.

Als Kontrast sind auch romantische Liedervorgesehen: so der «fröhliche Musikus» vonMax Bruch und ein wunderschöner Satz einesalten Liebesliedes von Johannes Brahms. Je nach Lust und Laune versuchen sich dieGesangsfreudigen auch an einem etwasmoderneren Stück, um den sinnlichen Reizungewohnter Zusammenklänge zu erfahren.Zudem dürfen sie selber einige Lieder auseiner Liste verschiedenster Gesänge auswäh-len, die vom Volkslied bis zum modernenSprechchor-Stück reicht. Diese Lieder werdenam Nachmittag erarbeitet und in der Schluss-runde nochmals erklingen.

Como ist den meisten Reisenden vermutlichnur vom Transfer in Richtung Süden be-kannt. Ein Verweilen in dieser Stadt lohnt sichaber durchaus, gibt es doch eine historischeAltstadt mit rechtwinklig angelegten Gassenund prächtigen Kirchen zu entdecken.

Patricia Moreno, Redaktorin und Modera-torin bei Radio SRF 2 Kultur, wird diesen Aus-flug begleiten und viel Wissenswertes überden italienischen Opernstil «Verismo» und dessen Vertreter Giacomo Puccini vermitteln.Passend dazu ist ein Besuch im «Teatro Socia-le di Como», dem städtischen Opernhaus, ge-plant: Die Reisenden geniessen eine Auffüh-rung der Oper «Madama Butterfly» von Giaco-mo Puccini. Sie zählt zu den Lieblingswerkendes 1858 in Lucca geborenen Komponistenund hat bis heute nicht an Aktualität einge-büsst.

Das Reiseprogramm

Tag 1: Individuelle Anreise nach Lugano. Um12 Uhr Treffen am Bahnhof Lugano und Fahrtper Car nach Como. Ca. 13 Uhr: gemeinsamesMittagessen, danach geführter Rundgangdurch die Innenstadt. Ca. 16.30 Uhr: Zimmer-bezug im Hotel «Barchetta Excelsior» (Zen-trum). Abends: Operneinführung, Aperitif undkurzer Spaziergang zum Opernhaus. Um20.30 Uhr: Besuch einer Aufführung der Oper«Madama Butterfly». Mitwirkende: u.a. CelliaCostea (Madama Butterfly), Giovanna Lanza(Suzuki), Annalisa Sprovieri (Kate Pinkerton),

Lina

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Schr

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Das neue und alte Lenbachhaus. Foto: zVg

EINE bahnbrechenden Opern wie «Elek-tra» oder «Salome» und seine opulenten

Tondichtungen wie «Also sprach Zarathustra»oder «Tod und Verklärung» zählen zur gros-sen Musik des 20. Jahrhunderts: RichardStrauss, am 11. Juni 1846 in München gebo-ren, würde dieses Jahr seinen 150. Geburtstagfeiern.

Instrumentalkonzerte standen bei Straussnicht im Vordergrund seines Schaffens: Nurein Violinkonzert, zwei Hornkonzerte undeine Burleske für Klavier und Orchester kom-ponierte er. Und spät, mit 81 Jahren, noch einOboenkonzert. Dazu angeregt wurde er wahr-scheinlich durch eine Begegnung im Sommer1945: US-Soldaten besuchten ihn in seiner Villa in Garmisch. Mit dabei war auch John deLancie, früher erster Oboist beim PittsburgSymphony Orchestra und ein grosser Bewun-derer von Strauss. Lancie schwärmte von denwunderbaren Oboenpartien in den Werkenvon Strauss und fragte ihn, ob er noch nie andas Komponieren eines Oboenkonzerts ge-dacht habe. Strauss’ Antwort war ein dezi-diertes Nein.

Hinter der kategorischen Ablehnung aberwar etwas in Bewegung geraten. So schrieb erkurze Zeit später an einen Freund: «In derWerkstatt meines Ateliers wird ein Konzertfür Oboe und kleines Orchester ausgebrütet.»Nach seinem Umzug in die Schweiz vollendeteer das Konzert, in Zürich wurde es von denWidmungsträgern uraufgeführt: Am 26. Fe-bruar 1946 spielte das Tonhalle-Orchesterunter der Leitung von Volkmar Andreae, Solistwar Marcel Saillet.

Das Oboenkonzert ist in seiner Form sehrklassisch und erinnert an Strauss’ Lieblings-komponisten Mozart. Strauss schreibt sehrtransparent und sieht zur Begleitung nur einkleines Orchester vor, das die Solo-Oboe niezudeckt. Das Komponieren machte ihm offen-sichtlich Spass, denn er soll beim Schreibengesagt haben: «Ich arbeite nicht, ich amüsieremich.» Das hört man der Komposition an; sieist heiter, zuweilen burlesk und virtuos, vorallem sehr klangschön.

Eva Oertle, Musikredaktorin und Moderatorin Radio SRF 2 Kultur

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Montag, 15. September, 20–22 Uhr Gäste:

Oboistin und Hörtherapeutin Kirsten Klopsch

und Oboist und Komponist Matthias Arter

Diskothek

Giuseppe Varano (F.B. Pinkerton), GiampaoloBisanti (Musikalische Leitung). Tag 2: Am Vormittag Vortrag zum Thema«Frauengestalten» in der italienischen Oper.Anschliessend Zeit für eigene Entdeckungenoder für einen gepflegten Einkaufsbummel.13 Uhr: gemeinsames Mittagessen, danachTransfer zum Bahnhof Lugano. Ca. 16 Uhr:Ankunft in Lugano, individuelle Heimreise.

Pauschalpreis pro Person

CHF 795.− im DoppelzimmerZuschlag Doppelzimmer zur Alleinbenüt-zung: CHF 70.–Anmeldeschluss: 15. September 2014,danach auf Anfrage

Richard Strauss: Konzert für Oboe

Gemeinsames Singen und Entdecken der eigenen Stimme. Foto: zVg

Steff la Cheffe (* 4. April 1987 inBern; bürgerlich Stefanie Peter)ist eine Schweizer Rapperin undBeatboxerin aus dem BernerStadtteil Breitenrain-Lorraine.Foto: Peter Hauser

Das Reiseprogramm

Tag 1: 09.16 Uhr: Bahnreise Zürich HB–Mün-chen. 13.28 Uhr: Ankunft, Führung «Auf denSpuren von Richard Strauss», danach Zimmer-bezug. Abends: Werkeinführung und Konzert-besuch in der Philharmonie Gasteig. Pro-gramm: Igor Strawinsky «Pulcinella» (Suite),Henri Dutilleux «Tout un monde lointain …»für Violoncello und Orchester, Nikolaj Rimskij-Korsakow «Scheherazade», op. 35. Interpre-ten: Jean-Guihen Queyras, Violoncello, Sym-phonieorchester des Bayerischen Rundfunks,Yannick Nézet-Séguin (Dirigent). Tag 2: 9 Uhr: Ausflug nach Garmisch-Parten-kirchen und Murnau. Führung durch dasStrauss-Archiv in Garmisch, Besuch desSchlossmuseums in Murnau. 20 Uhr: Konzert-besuch im Prinzregententheater «Weihnach-ten mit Senta Berger». Mitwirkende: SentaBerger (Erzählerin), Bachorchester Leipzig,Ch. Funke (Leitung). Auf dem Programm ste-hen u.a. Werke von A. Corelli, J. Pachelbel, W. A. Mozart, A. Vivaldi, J. S. Bach, F. Manfre-dini und G. F. Händel.

Tag 3: Vormittag und Mittag zur freien Ver-fügung. Nachmittags: Werkeinführung undVortrag von Jakob Knaus. 17.00 Uhr: Besucheiner Aufführung der Oper «Die Frau ohneSchatten» (Neuinszenierung) von RichardStrauss in der Bayerischen Staatsoper. Mit-wirkende: Kirill Petrenko (Dirigent), K. Warli-kowski (Inszenierung), R. D. Smith (Der Kai-ser), R. Merbeth (Die Kaiserin), D. Polaski (DieAmme), Bayerisches Staatsorchester, Chorund Kinderchor der Bayerischen Staatsoper. Tag 4: 10 Uhr: Private Führung durch das

neu eröffnete Lenbachhaus, danach Transferzum Bahnhof. 14.04 Uhr: Rückfahrt nachZürich HB. 18.44 Uhr: Ankunft.

Mindest-/Maximalbeteiligung: 12/20 Personen. Die Reise nach Lugano und retour erfolgt individu-ell; diese Kosten sind im Reisepreis nicht inbegrif-fen. Es gelten die «Allg. Reise- und Vertragsbestim-mungen» der Cultours GmbH. Gültige Ausweispa-piere (Identitätskarte oder Reisepass) sind erforder-lich. Programmänderungen und Änderungen derBesetzung ausdrücklich vorbehalten.

Eingeschlossene Leistungen > Transfers per Car ab/bis Lugano Bahnhof,

Vorträge und Stadtführung gemäss Programm > 1 Übernachtung/Frühstücksbuffet

im Mittelklassehotel «Barchetta Excelsior» in Como (Zentrum)

> 2 Mittagessen (inkl. Getränke), 1 Aperitif > Eintrittskarte (Kategorie 1) für die im Programm

erwähnte Oper> Reisebegleitung durch Patricia Moreno und

Béatrice Zbinden, Cultours.

Lindgren, Ludwig Thoma und Hans ChristianAndersen. Schliesslich wartet ein exzellentesKonzert mit dem Symphonieorchester desBayerischen Rundfunks. Ein München-Be-such ohne dieses grossartige Orchester zuhören ist undenkbar …

Jakob Knaus, Musikwissenschafter undehemaliger Mitarbeiter von Radio SRF 2 Kul-tur, wird die Reisegesellschaft mit den Wer-ken, die aufgeführt werden, sowie mit demŒuvre von Richard Strauss vertraut machen.

Wiederholungen von 17 bis 24 Uhr

Preis pro Person: CHF 60.−

Eingeschlossene Leistungen:

2 Singrunden mit Rolf Grolimund, Suppen-Zmittag, Zwischenverpflegungenund Getränke

Anmeldeschluss: 21. Oktober 2014

Treffpunkt: Saal des Katholischen Kirch-gemeindezentrums, Margarethenstrasse 32,4102 Binningen BL

Programm

10.00 Uhr Besammlung und Begrüssung mit Kaffee und Gipfeli

10.30 Uhr 1. Singrunde

12.00 Uhr Mittagessen (Suppen-Zmittag)

13.00 Uhr 2. Singrunde

15.30 Uhr ca. Ende der Veranstaltung

Rolf Grolimund, Chorleiter & Organist in Binningen und ehemaliger Mitarbeiter von Radio SRF 2 Kultur, leitet diesen Singtag.Foto: zVg

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